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Zwei Männer –zwei Probleme
Die Zeit an der Universität stellt für viele junge Menschen ein Abschnitt des Lebens dar, in dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Dies ist auch bei den Erstsemestern Banri und Mitsuo so – doch die sind noch mit Problemen aus ihrer Vergangenheit beschäftigt ...
Banri ist ein unsicherer junger Mann, der just sein Studium an einer Universität in Tokio begonnen hat. Da kommt es ihm sehr gelegen, dass er mit Mitsuo einen Gleichgesinnten trifft, der ebenso nervös das erste Semester antritt. Als die beiden sich besser kennenlernen, wird ihnen bewusst, dass der jeweils andere ein großes Problem hat: Banri ist nach Abschluss der Schule von einer Brücke gestürzt und kann sich deshalb nicht mehr an sein Leben vor der Universität erinnern. Aus diesem Grund ist er aus seiner Heimatstadt Shizuoka nach Tokio gezogen, damit er nicht mehr seinen ehemaligen Freunden begegnen muss, um peinliche Situationen zu vermeiden, wenn er sie nicht mehr wiedererkennt. Mitsuos Problem ist seine „Freundin“ Kouko. Die kennt er bereits seit seiner Kindheit, beide haben gemeinsam alle Schulen durchlaufen, wobei Kouko diese Tatsache als Wink des Schicksals betrachtet, dass die beiden füreinander bestimmt sind. Aus diesem Grund lauert sie Mitsuo überall auf und wirft sich ihm an den Hals. Der wiederum ist die meiste Zeit damit beschäftigt, sich vor ihr zu verstecken. Um Mitsuo vor seiner aufdringlichen Freundin zu bewahren, beschließt Banri, Kouko näher kennenzulernen und stellt dabei fest, dass er sie ganz sympathisch findet. Was Banri nicht ahnt, ist, dass eine seiner Kommilitoninnen ihn aus seinem früheren Leben kennt und damals in ihn verliebt war … Von der Autorin von „Toradora!“ erscheint „Golden Time“ als eine kurzweilige Romcom, die mit ihren diversen Verstrickungen allerlei turbulente Situationen schafft. Da auch der Humor nicht zu kurz kommt, sei „Golden Time“ allen Freunden von charmanten Liebesdramen empfohlen. WM
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Japan 2013, TV-Serie
GENRE: Romance, Slice of Life, Comedy
EPISODEN: 24 (à 24 Minuten)
STUDIO: J.C. Staff
FORMAT: DVD/Blu-ray in 4 Volumes
FSK 12
EXTRAS: Limited Edition mit Sammelschuber
ANBIETER: AniMoon
VERKAUF: Juli 2023
MANGA: Egmont Manga (9 Bände erschienen, abgeschlossen)
Naruto-Fans aller Altersklassen werden ihre helle Freude haben, dieses Buch wartet mit so legendären Gerichten wie u. a. Ankos Sirup-Dangos, Sanshōs Curry des Lebens und, natürlich, IchirakuRamen auf. Jedes Kapitel beginnt mit einer Ninja-Mission, die euch in den Wegen der japanischen Küche unterweist, gefolgt von Rezepten unterschiedlicher Erfahrungsstufen.
Egal, ob Genin, Chūnin oder Jōnin − mit diesem Buch wird jeder zum Koch-Ninja!
Japan 2006 / TV-Serie
GENRE: Mystery, Action, Romance
EPISODEN: 12 (à 24 Minuten)
STUDIO: Group TAC, Studio Live
FSK 16
FORMAT: DVD/Blu-ray Gesamtausgabe
EXTRAS: Poster, Aufkleber
ANBIETER: Nipponart
VERKAUF: Bereits erschienen
MANGA: Nicht in Deutschland erschienen
Vampire Warfare
Vampir-Fans aufgepasst: „Black Blood Brothers“ liefert neues Futter für Freunde rasanter und stylischer Action im Stile von „Blade“ und „Underworld“!
Es herrscht eine angespannte Stimmung zwischen Menschen und Vampiren. Nicht zuletzt, seit die Vampire eine neue Spezies hervorgebracht haben, die sich Kowloon-Children nennt. Wenn diese Menschen beißen, werden ihre Opfer auch zu Vampiren – für gewöhnlich muss das Blut des Vampirs dafür getrunken werden. Sowohl die Blutsauger als auch die Menschen fürchten sich vor dieser Spezies und ziehen gegen sie in den Krieg. Aus diesem geht ein vampirischer Held namens Jirou Mochizuki hervor, der viele Jahre später wieder mit seiner zerrütteten Vergangenheit konfrontiert wird und sich abermals in einem gefährlichen und alles verändernden Kampf zwischen den Fronten wiederfindet.
Seit den Geschehnissen von damals leben Vampire (Black Bloods) und Menschen (Red Bloods) in friedlicher Koexistenz in einer Kontrollzone. Aufgrund einer Barriere ist es bestimmten Vampiren untersagt, die Stadt der Menschen zu betreten; außer diese werden eingeladen. Das Gerücht, dass in der Kontrollzone die gefährlichen Kowloon-Children gesichtet wurden, ruft Kriegsheld Jirou und seinen Bruder Kotaro auf den Plan. Der hundert Jahre alte Vampir ist vom Krieg gezeichnet und sehnt sich nach früheren Zeiten zurück. Jede Folge beginnt daher mit einem Rückblick in Jirous Vergangenheit und so wird deutlich, wieso er teilweise misstrauisch und jähzornig reagiert. Als Jirou die Kontrollzone erreicht, muss er sich wieder mit dieser Zeit auseinandersetzen, da er alten Feinden und ehemaligen Verbündeten begegnet und wieder einmal im Kampf gegen die niederträchtigen KowloonChildren alles geben muss, um nicht auch noch Kotaro, den letzten wichtigen Menschen in seinem Leben zu verlieren.
„Black Blood Brothers“ erzählt eine ernste, finstere Geschichte voller Verluste und verpackt diese in ein rasantes, actiongeladenes Setting mit interessanten Charakteren und Offenbarungen. Ein fantastischer, düsterer Anime, der mit viel Tiefgang und Dramatik aufwartet. AS
Ab 23. März auf DVD und Blu-ray!
Als Kind musste Yuta mitansehen, wie seine Freundin Rika tödlich verunglückte. Seit diesem Tag begleitet sie ihn als mächtiger Rachegeist und beschützt ihn vor Gefahren. Um Andere nicht zu verletzen, isoliert Yuta sich. Doch dann nimmt ihn der stärkste Jujuzist, Satoru Gojo, an der Jujutsu-Akademie auf. Mit neuem Lebensmut will Yuta den Fluch endlich brechen. Kurz darauf erklärt jedoch der üble Fluchmagier Suguru Geto der Jujutsu-Akademie den Krieg …
Obgleich im Jahre 2023 die technischen Möglichkeiten im Videogamegenre fortgeschrittener denn je sind, so macht sich doch bereits seit Längerem ein Trend breit, der einen nostalgischen Blick zurück ins Goldene Zeitalter der Videogames wirft und Spiele im visuellen Stil alter Super-NESKlassiker präsentiert, die aber mit modernster Technik aufwarten. „Octopath Traveler II“ ist das jüngste Beispiel dieses Trends ... Mit „Octopath Traveler II“ beschert Square Enix allen Freunden von klassischen JRPGs einen neuen Titel der Reihe. Bereits das erste Spiel aus dem Jahre 2018 stellte eine Liebeserklärung an Fan-Favorites wie „Final Fantasy V“, „Final Fantasy X“, „Bravely Default“ und „Romancing SaGa 2“ dar und lieferte dem Spieler ein wohliges Retro-Feeling. Das Game entführte in die 16-BitJRPG-Ära des Genres, wartete aber mit modernen Features auf und sorgte aufgrund dessen für große Begeisterung – weltweit verkaufte sich „Octopath Traveler“ mehr als drei Millionen mal und war für viele Gamer ein triftiger Grund, sich eine Nintendo Switch zuzulegen. Highlights des ersten Teils waren seine ausgeklügelte Storyline, der stimmungsvolle Soundtrack und das imposante Kampfsystem. Ebenjene Aspekte finden sich auch im neuen Teil der Serie wieder, das jedoch noch einiges mehr zu bieten hat – Vorkenntnisse des Vorgängers sind dabei nicht vonnöten. Anders als der Vorgänger entführt „Octopath Traveler II“ in die fiktive Welt Solistia, ein Land, das aus einem östlichen und einem westlichen Kontinent besteht, die durch eine Meeresenge geteilt werden. Die belebten Seewege werden dabei von großen Schiffen befahren, die mit der Kraft des Dampfes eine neue Technologie in die geschäftigen Städte des Landes bringen. Es herrscht so-
Geheimnisvolles Solistia
mit Aufbruchsstimmung im Lande, wobei die einen davon philosophieren, das die neue Errungenschaft Wirtschaft, Architektur und Kultur zu neuen Höhen verhelfen wird, während andere in ihr eine Möglichkeit sehen, neue Rüstungskonzepte zu entwickeln. Solistia ist ein Land, das von Kriegen und Krisen gebeutelt ist und somit soziale Schichten der unterschiedlichsten Couleur beherbergt. In diesem Schmelztiegel brechen nun acht Reisende aus unterschiedlichen Regionen mit verschiedenen Motivationen und Begabungen auf, um in den bevorstehenden Abenteuern ihr Glück zu suchen …
„Octopath Traveler II“ lädt wie sein Vorgänger zu einem fantastischen Spielerlebnis ein, das einmal mehr von seiner charakteristischen HD-2D Grafik – eine Mischung aus Retro-Pixelart und 3DCG – besticht. Dem Gamer bieten sich bei der Erforschung des Areals mannigfaltige Möglichkeiten: Via Schiff lässt sich jeder Winkel der Welt bei Tag wie bei Nacht erkunden und liefert dem Abenteurer immer neue Einblicke in die zahlreichen Kulturen des Landes. Dabei verfügt jeder Reisende über ein einzigartiges Set aus Aktionen, über die beispielsweise Stadtbewohner in Kämpfe verwickelt oder als Begleiter rekrutiert werden und nützliche Objekte in Besitz genommen werden können. „Octopath Traveler II“ folgt dabei den klassischen Regeln des Rollenspiels, die bereits im Original zum Einsatz kamen, fügt diesen aber diverse neue Elemente hinzu. Somit kann der neue Serienteil seinen Vorgänger noch toppen und stellt ein Fest für jeden Retro-Gamer und JRPGFan dar. MC
Nintendo Switch, PS5, PS4, PC (Steam)
GENRE: JRPG
ENTWICKLER: Square Enix
PUBLISHER: Square Enix
SPIELER: 1
VERKAUF: 24.02.2023
FSK 12
Virus an Bord!
Das südkoreanische Kino scheint sich gerade darin zu üben, in jedem erdenklichen Genre ein kleines Meisterwerk abzuliefern. Mit „Emergency Declaration – Der Todesflug“ wird nun dem Katastrophenfilm gehuldigt – und dies auf herrlich oldschoolige Art und Weise!
Die Dame am Check-in-Schalter des Flughafens Incheon staunt nicht schlecht, als sich einer der Passagiere des Fluges nach Honolulu erkundigt, ob denn auch möglichst viele Passagiere an Bord des Flugzeugs seien. Und der Fremde fragt nicht ohne Grund, denn er will möglichst viele Menschen töten. Dies hat er bereits zuvor in einem Video, das viral ging, kundgetan, doch nun setzt er sein Vorhaben in die Tat um. Der Mann heißt Jin-seok (Si-wan Yim – Mitglied der Boyband ZE: A Five), ist ein Bio-Terrorist und trägt versteckt in seinem Inhalator die Probe eines in Labors entwickelten, tödlichen Virus, den er kurz nach dem Abheben der Maschine auf der Bordtoilette freisetzt. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten: Bereits der erste Toilettenbesucher infiziert sich, seine Haut fängt zu jucken an, er beginnt aus Nase und Augen zu bluten, erbricht Blut und ist wenig später tot. Als erster einen Reim auf die Sache kann sich der ehemalige Pilot Jae-hyuk (Byung-hun Lee) machen, dem kurz zuvor seine Tochter von einem Mann berichtete, der ihr ins Ohr geflüstert hatte, dass alle Menschen an Bord sterben werden. Somit kann der Täter schnell entdeckt und dingfest gemacht werden –doch damit ist das Problem nicht gelöst: Der Virus hat sich mittlerweile im gesamten Flugzeug verbreitet und infiziert einen Passagier nach dem anderen. Wird die Crew lange genug überleben können, um das Flugzeug sicher zu landen? Und findet sich überhaupt ein Flughafen, der eine infizierte Besatzung landen lässt?
Während man an Bord versucht, der Lage Herr zu werden, ermittelt der Polizeibeamte In-ho Koo (Kang-ho Song aus „Parasite“) vom Boden aus, um welchen Virus es sich handeln könnte und ob es ein Gegenmittel dagegen gibt ... „Emergency Declaration – Der Todesflug“ ist ein rasanter Katastrophenfilm im Stile diverser US-Klassiker wie „Airport“ oder „ Endstation Hölle“, präsentiert sich aber im modernen HiTech-Gewand und ergänzt als zusätzliche Bedrohung einen Virus. Regisseur Jae-rim Han hat besonders die Szenen an Bord äußerst beklemmend inszeniert, gönnt dem Zuschauer keine Atempause und liefert hier einen KatastrophenThriller der Extraklasse! Der Film ist ab 23. März als DVD und Blu-ray sowie als 4K-Fassung im Steelbook erhältlich. MM
Südkorea 2021
REGIE: Jae-rim Han
ORIGINALTITEL: Bisang Seoneon
ANBIETER: Plaion Pictures
FASSUNG: Uncut
VERKAUF: 23.03.2023
Die Schwestern der Apokalypse
Ein junges Mädchen entkommt aus der streng geheimen Forschungseinrichtung, in der sie seit ihrer Geburt gefangen gehalten wurde – und das nicht ohne Grund: Die Teenagerin ist ein Laborexperiment, bei dem versucht wurde, einen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten zu züchten. Doch nun ist das Experiment außer Kontrolle geraten und alle Ärzte und Sicherheitskräfte finden sich in Einzelteilen über die gesamte Einrichtung verteilt. Als das Mädchen ziellos und irritiert von der Außenwelt durch die Landschaft streift, trifft es dort auf die etwas ältere Kyung-hee, die sie bei sich und ihrem Bruder auf der Farm ihres verstorbenen Vaters aufnimmt. Der herbeigerufene Onkel von
Im Jahre 2019 erschien mit „The Witch: Subversion“ (siehe Toxic Sushi 30) im Hause Splendid ein rasanter Action-Thriller mit Supernatural-Elementen. Mit „The Witch: The Other One“ folgt nun ein ungewöhnliches Sequel, in dem sich Regisseur Hoon-jung Park (u.a. Drehbuch zu „I Saw the Devil“) der Schwester der Protagonistin des ersten Teils widmet …
Kyung-hee kümmert sich derweil um die diversen Wunden der Unbekannten. Doch die Flucht von Ark 1 – so der Name unter dem das Mädchen im Labor bekannt war – bleibt nicht lange unentdeckt: Als Dr. Baek (Min-su Jo – bekannt aus dem ersten Teil) vom Vorfall im Labor erfährt, schickt sie die Agentin Jo-hyeon und deren südafrikanischen Sidekick los, um Ark 1 wieder habhaft zu werden. Beide sind wie Ark 1 mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, ahnen aber noch nicht, dass im Mädchen Kräfte jenseits der menschlichen Vorstellungskraft schlummern. Zwischen die Fronten gerät dabei der GangsterBoss Yong-do, der es auf die Farm von Kyunghee abgesehen hat ...
„The Witch: The Other One“ ist südkoreanisches Action-Kino par excellence, das mit spektakulären Special-Effects, imposanten Charakteren und einer Optik aufwartet, die sich nicht hinter vergleichbaren Hollywood-Blockbustern verstecken muss. Die Kräfte von Ark 1 erinnern dabei an die von Jean Grey in „X-Men: The Last Stand“ oder Brandon Breyer in „Brightburn: Son of Darkness“, soll heißen, sie kann jedes erdenkliches Element in Waffen verwandeln und damit ein Inferno anrichten. Das apokalyptische Finale des Films steht dabei vergleichbaren amerikanischen Superheldenfilmen in nichts nach. „The Witch: The Other One“ ist als limitiertes 2-Disc-Mediabook inklusive 20-seitigem Booklet, alternativem Cover-Artwork und diversen Bonusmaterialien sowie als reguläre DVD- und Blu-ray-Edition erschienen. MC
Südkorea 2022
REGIE: Hoon-jung Park
ORIGINALTITEL: Manyeo 2: Lo Go
ANBIETER: Splendid
FASSUNG: Uncut
VERKAUF: Bereits erschienen
FSK 18
Die Fr Chte Der Platane
Es ist ein Phänomen: Jeder Mensch geht äußerst ungern zum Arzt oder ins Krankenhaus, aber dennoch schauen viele Leute gerne Arzt- und Krankenhausserien. Vielleicht ja, weil es bei diesen in der Regel ein Happy End gibt, weil alle Ärzte stets attraktiv und überaus freundlich sind und auf diese Weise Menschen mit Iatrophobie – der Angst vor Ärzten und Krankenhäusern – die Furcht nehmen. In Mangas wird das Genre der klassischen Arztserie eher selten bedient, umso exotischer kommt daher die vorliegende Serie daher, die uns mit dem jungen Mako Suzukake bekannt macht, der gerade als Laborant jobbt und gelegentlich im Krankenhaus als Aushilfe arbeitet. Darüber hinaus betreibt Mako einen YouTube-Channel, auf dem er IRL-Inhalte hochlädt und dabei mit Stofftieren spricht – kurzum, Mako ist ein etwas seltsamer Kerl, was nicht zuletzt auch an seinem Äußeren liegt. Der junge Mann trägt nämlich einen Pagenschnitt und besticht durch äußerst weibliche Züge, was manchen Leuten Probleme bereitet, ihn als männlich oder weiblich zuzuordnen. Durch seine gelegentliche Aushilfsarbeit im Krankenhaus hat sich Mako zudem ein exaltiertes Wissen in punkto Krankheitsbilder angeeignet, sodass es in seinem Kopf in bester Sherlock-Holmes-Manier zu rattern beginnt, sobald ihm ein Patient seine Symptome beschreibt ... „Die Früchte der Platane“ erzählt eine wunderschöne Sliceof-Life-Geschichte aus dem Leben eines jungen Mannes, der gerade dabei ist, sich beruflich zu orientieren. Die Erstauflage erscheint mit einer exklusiven Postkarte. MM
JAHR: Japan 2021 · VERLAG: Panini Manga
UMFANG: Fortlaufende Serie
TOGEN ANKI – TEUFELSBLUT
Shiki ist ein Waisenkind, das als Baby von seinem Ziehvater Tsuyoshi Ichinose auf einer Müllhalde gefunden wurde. Inzwischen ist Shiki 17 und, weil ihm die hütende Hand einer Mutter fehlt, mal wieder von der Schule geflogen. Doch noch ehe sich Shiki darüber Gedanken machen kann, wie sein zukünftiges Leben aussehen soll, fliegt auch schon ein Mann durch Schaufenster des Ladens seines Ziehvaters. Als Shiki die Situation überschauen kann, stellt er fest, dass sein Ziehvater es war, der den Mann mit seinem Auto rammte und in den Laden katapultierte – und das nicht etwa aus Versehen, sondern in voller Absicht. Wenig später erfährt Shiki von seinem Ziehvater eine unangenehme Wahrheit: Demnach fließt in seinen Adern teuflisches Blut, weshalb es eine Organisation mit Namen Momotaro auf ihn abgesehen hat. Ehe sein Ziehvater ihm jedoch weitere Informationen liefern kann, wird er auch schon von dem Mann, den er angefahren hat, getötet. Als der Mörder die Flucht ergreift, taucht ein Junge namens Naito auf der Bildfläche auf, der – wie Shiki –ebenfalls ein Teufel ist und ihn fortan unter seine Fittiche nimmt. Shikis Ziel ist nun, ähnliche Kräfte wie Naito zu entwickeln, um eines Tages seinen Ziehvater rächen zu können … „Togen Anki – Teufelsbrut“ ist ein rasanter Horror-Manga, der mit einer völlig neuen Art von teuflischen Kreaturen aufwartet und dabei ein wenig auf den Spuren von „Tokyo Ghoul“ wandelt. Ein Geheimtipp für Freunde des Horrors! Die Erstauflage enthält eine exklusive Postkarte, der Manga ist zudem mit einem blutigeren Variantcover erhältlich. MM
JAHR: Japan 2020 · VERLAG: Panini Manga
UMFANG: Fortlaufende Serie
BUNGO STRAY DOGS: BEAST
Die reguläre „Bungo Stray Dogs“-Reihe widmet sich einer Gruppe, die sich „Die legendären bewaffneten Detektive mit übernatürlichen Fähigkeiten“ nennt und gemeinsam knifflige Fälle löst. Dabei greifen die einzelnen Mitglieder auf unterschiedliche, ungewöhnliche Eigenschaften zurück: So kann sich Atsushi beispielsweise in einen weißen Tiger verwandeln, Doppo kann mit Hilfe eines Notizbuches Gegenstände erschaffen und Osamu ist in der Lage, gegnerische Magieattacken zu neutralisieren. Die Gruppe löst dabei Fälle in ähnlicher Manier wie „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ oder die „Doom Patrol“. So weit, so gut. In „Beast“ allerdings siedelt Autor Kafka Asagiri, der für seine ungewöhnlichen Ideen bekannt ist, das Geschehen in einem Paralleluniversum an und stellt dabei die Frage, was wohl wäre, wenn Atsushi sich nicht den berühmten Detektiven angeschlossen, sondern eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hätte. Im Gegenzug macht er Ryunosuke, ein berüchtigtes Mitglied der Hafenmafia, an Atsushis Stelle zu einem der Detektive. Soll heißen, in „Beast“ tauschen Gut und Böse die Rollen und der Leser kann erstaunt verfolgen, was bei diesem Experiment herauskommt. Für Fans der regulären Reihe ist „Bungo Stray Dogs: Beast“ daher ein großer Spaß, der ein wenig an bekannte Marvel-Geschichten erinnert, die ebenfalls in Paralleluniversen angesiedelt wurden. Man darf gespannt sein, was Autor Kafka Asagiri als nächstes ausheckt. Das Spin-off erschien ursprünglich in vier Bänden, die hier allerdings in zwei Superbänden zusammengefasst wurden. MM
JAHR: Japan 2020 · VERLAG: Egmont Manga
UMFANG: Zweiteilige Mini-Serie
Mars Red
„Mars Red“ ist nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, ein Sci-Fi-Manga, der auf dem roten Planeten angesiedelt ist, sondern erzählt vielmehr eine Vampirgeschichte, die in den 1920er Jahren in Tokio spielt. Als Hauptfigur fungiert die aufstrebende Reporterin Aoi Shirase, die für die Tageszeitung Daily Metropolis tätig ist und gerade auf mehrere Todesfälle aufmerksam wird, deren Opfer durch Bisswunden starben, welche die Obduktionsärzte auf tollwütige Hunde zurückführen. Doch Aoi kommt etwas seltsam an den Morden vor und so folgt sie denn ihrem detektivischen Instinkt, um die Blutspuren einer der ermordeten Leichen weiter zu untersuchen –was schließlich zu einer unheimlichen Begegnung mit zombieartigen Vampiren führt. Doch sie wird noch rechtzeitig von zwei Männern in Uniformen und geheimnisvoll aussehenden Gasmasken gerettet. Einer von ihnen kommt ihr aufgrund der wiedererkennbaren Stimme bekannt vor. Ein Freund, dem sie näher kam, nachdem ihr Bruder während einer missglückten Mission für tot erklärt worden war … Die Handlung von „Mars Red“ dreht sich im Wesentlichen um den Kampf von bösen und guten Vampiren, die in einer geheimen Einheit namens Code Zero dienen. „Mars Red“ kreiert damit zwar kein neues Sujet, präsentiert sich aber dennoch erfrischend anders: Das 20er-Jahre-Setting ist wunderschön, die handelnden Figuren sind einmal keine Teenager, sondern (überwiegend) Erwachsene, und auch die Story selbst kommt gänzlich ohne den oftmals deplatzierten Humor aus. Ein anspruchsvoller Manga für Vampirfreunde. MM
JAHR: Japan 2020 · VERLAG: Crunchyroll
UMFANG: Dreiteilige Mini-Serie
Yakuza Reincarnation
Ryu ist ein alternder Yakuza in Tokio, der sich ob seiner Brutalität bereits in jungen Jahren den Titel „Drache von Shinjuku“ erwarb. Jahrzehnte wurde er von Freund und Feind gleichermaßen gefürchtet und respektiert. Doch mittlerweile schreiben wir eine neue Zeit und die Epoche, in denen traditionelle Yakuza die Fäden in der Megametropole in Händen hielten, ist längst vorbei. Dies merkt Ryu, als er einem jungen Punk, der es wagte, in seinem Bezirk Leute abzuziehen, gehörig in den Arsch tritt, wenig später aber von der Gang des jungen Mannes am Hafen überfallen und brutal zusammengeschlagen wird. Die Attacke endet schließlich damit, dass Ryu über die Hafenmauer ins Meer stürzt. Während er in die Tiefen des kalten Nass eintaucht, geschieht allerdings etwas Seltsames: Ihm erscheint eine gigantische Hand, die ihn mit einem spitzen Finger durchbohrt und sein Herz aufspießt … Doch Ryu ist nicht tot, sondern findet sich plötzlich in einer fremden, mittelalterlichen Fantasy-Welt wieder, die von Goblins und Dämonen bevölkert wird. Und was noch schlimmer ist: Er lebt jetzt im Körper eines kleinen Mädchens namens Sanaria Ryu Lundburg, der Prinzessin des Königreichs Lundburg. So beginnt das Abenteuer einer zierlichen Prinzessin, die die Seele und die Einstellung eines erfahrenen Yakuza in sich trägt … Isekai-Geschichten erfreuen sich im Manga- und Anime-Genre stets großer Beliebtheit, doch diese präsentiert sich durchgeknallter denn je und es macht einfach tierischen Spaß, das zierliche Mädchen dabei zu beobachten, wie sie das gesamte Königreich umkrempelt. Großes Kino! MM
JAHR: Japan 2020 · VERLAG: Manga Cult
UMFANG: Fortlaufende Serie
DANDADAN
Otaku-Alarm! Mit „Dandadan“ präsentiert Crunchyroll einen der wohl schrägsten Mangas, die seit langer Zeit auf schnöde weiße Seiten gebannt wurden. „Dandadan“ ist Wahnsinn in Buchform und könnte beim Lesen dazu führen, dass man von Außerirdischen entführt oder von Geistern besessen wird … oder beides!? Doch von Anfang an: Momo ist ein äußerst rabiates Teenage-Girl, das sich gerade eine Prügelei mit ihrem – jetzt Ex – Freund geliefert hat, weil sie diesen weder ranlassen, noch zum Essen einladen wollte. Noch immer stinksauer, lernt sie in der Schule einen Jungen kennen, den sie fortan Nerdi nennt, da er fest an die Existenz von Aliens glaubt und von nichts anderem spricht. Momo glaubt indes nicht an Außerirdische, wohl aber an Geister, was wiederum Nerdi absurd findet. Nachdem sich die beiden eine Weile angebrüllt haben, einigen sie sich schließlich auf einen Deal: Momo soll sich an einen Ort begeben, der als Alien-Spot gilt und Nerdi soll sich in einen Tunnel wagen, von dem man sagt, dass es dort spukt. Auf diese Weise sollen beide eines Besseren belehrt werden. Tatsächlich trifft Nerdi im Tunnel auf den Geist einer Turbo-Oma, die fortan seinen Schwengel schlabbern möchte, während Momo auf Außerirdische vom Planeten Serpo trifft, die ihr an die „Bananas“ wollen … Und dies ist erst der Anfang einer feucht-fröhlichen Achterbahnfahrt durch Fetischstan, die Autor Yukinobu Tatsu vermutlich im Drogenrausch ersonnen und im Massage-Club zu Papier gebracht hat. Wer es grotesk, frivol und debil mag, der dürfte in „Dandadan“ seine neue Bibel finden. MM
JAHR: Japan 2021 ·
VERLAG: Crunchyroll
UMFANG: Fortlaufende Serie
Ab jetzt im Handel!
VAMPIRE VS. VAMPIRE
Im florierenden Tokyo der 1920er Jahre kommt die junge Journalistin Aoi der Verschleierung einer blutigen Mordserie auf die Spur. Bald macht auch sie einen grausigen Fund und wird selbst von unheimlichen Wesen angegriffen. Doch nichts davon kann Aoi so sehr erschüttern wie das plötzliche Wiedersehen mit ihrem alten Freund Shutaro, der eigentlich als verstorben gilt …
KI oder k.o.?! Bei der Frage, ob Kunst mit Hilfe der „künstlichen Intelligenz“ von Programmen wie „Midjourney“ oder „Dall-E“erschaffen werden sollte oder nicht, scheiden sich die Geister.
Fakt ist, der Geist ist aus der Flasche! Und Künstler, wie der 45jährige Amerikaner Ian „Poisener“ Andrews, treiben dieses neue Tool zu ungeahnten künstlerischen Höhen ...
TOXIC SUSHI: Ich denke, viele Kunstinteressierte wissen (noch) nicht, was „Midjourney“ oder „Prompts“ sind. Erklär doch mal bitte, wie deine Kunst, rein technische gesehen, entsteht.
POISONER: Die „Prompts“ sind die Sprache, die verwendet wird, um der KI, in diesem Fall „Midjourney“, mitzuteilen, was die Parameter für die Erzeugung sind. Die Prompts bestehen aus drei Abschnitten. Der erste Abschnitt der Aufforderungssequenz ist die Wahl eines Haupthemas, sekundäre Details wie Schauplatz, Atmosphäre, Art des Bildes (z.B. Fotografie versus Ölgemälde) der zweite und der dritte Abschnitt der Aufforderung enthält alle Feinheiten, wie z.B. „Finely Detailed“, oder „Photo taken by Sony“. Das sind die Ausschmückungen. Es geht darum, zu verstehen, wie die KI Schlüsselwörter und -sätze interpretiert, und sie gewichtet oder Prioritäten setzt für diese Wörter, je nachdem, ob sie früher oder später im Prompt auftauchen.
TOXIC SUSHI: Man könnte fast sagen, dass die wirkliche „Kunst“ bei dieser Art der künstlerischen Umsetzung, das Definieren einer Idee ist und nicht mehr die handwerkliche Umsetzung dieser Idee. Da die KI es ermöglicht, jegliche Motive in allen nur erdenklichen Stilarten zu erschaffen: Wie konkret ist bei Dir die Idee bevor Du anfängst? Oder arbeitest Du auch mit der Möglichkeit, wie die KI mit deiner Idee umgeht?
POISONER: Ich betrachte mich und mein Verhältnis zur KI fast wie ein Regisseur, der mit einem Schauspieler arbeitet. Die KI ist der Künstler, aber ich bin derjenige, der die Geschichte durch die Eingabeaufforderung erzählt. Ich habe einen bestimmten Stil, zu dem ich tendiere, hauptsächlich Fantasy-Kunst, aber die Idee ist nicht immer vollständig ausgearbeitet. Ich fange vielleicht mit einer Aufforderung an, die lautet: „Weibliche Assassine in taktischer Ausrüstung“, und sehe dann, was auf der anderen Seite herauskommt. Wenn mir während dieses Prozesses andere Elemente in den Sinn kommen, kopiere ich die Aufforderung und füge sie hinzu, bis ich etwas gefunden habe, das mir gefällt. Ich glaube, ich habe durch meine Erfahrung gelernt, wie ich die KI dazu bringe, ein bestimmtes Ergebnis in Bezug auf den Stil zu produzieren, aber es gibt immer noch Dinge, die aus unbekannten Gründen passieren.
TOXIC SUSHI: Das kann man erschreckend oder faszinierend finden: Wie siehst du die Leistung der KI in diesem Prozess? Handelt es sich um eine rein technische Angelegenheit von Rechenleistung und Programmierung oder kommen wir in Bereiche, in denen wir das Ergebnis der Maschine bewundern, obwohl wir nicht mehr genau verstehen können, wie sie zu diesem Er- gebnis gekommen ist (in der Fachsprache „Blackbox“ genannt)? Das unbekannte Geheimnis einer künstlichen Intelligenz ....
POISONER: Ich kann beide Seiten sehen, aber ich bevorzuge die optimistischere Sichtweise. Es gibt einige Sätze, die ich in meinen Aufforderungen verwende, von denen ich nicht weiß, wie sie sich tatsächlich auf das Gesamtbild auswirken. Das kommt noch aus den Anfängen, als ich die Prompts anderer Leute kopiert habe. Aber mit der Zeit und der Verbesserung der KI in so kurzer Zeit werden immer weniger Worte benötigt, um noch erstaunlichere Ergebnisse zu erzielen. Selbst jetzt, wo „Midjourney“ in seine vierte Version eingetreten ist und die fünfte nur noch wenige Monate entfernt ist, erzeugt es bereits Ergebnisse, die selbst den versiertesten Künstlern weit überlegen sind. Aber Worte werden immer noch gebraucht, und Menschen, die verstehen, wie die KI kommuniziert, werden immer bessere Ergebnisse erzielen als diejenigen, die das nicht tun. Ich sehe das immer wieder auf DeviantArt, meiner Online-Kunst-Community. Es gibt jede Menge KIMüll, der mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit produziert wird. Ich versuche immer, Qualität über Quantität zu stellen. TOXIC SUSHI: Solange „KI-Kunst“ als solche gekennzeichnet ist, kann der Betrachter für sich selbst entscheiden, ob er nur die Idee oder die Idee UND die handwerkliche Leistung des Künstlers betrachten will. Fehlt diese Kennzeichnung, wird es in meinen Augen schwierig. Könnte man in diesem Fall nicht auch von einer Art Betrug sprechen?
POISONER: Ich habe diese Diskussion schon oft geführt. Ich kann verstehen, dass traditionelle Künstler verärgert oder sogar sauer sind, dass es für einen Laien jetzt einfacher ist, sich vor den Computer zu setzen, ein paar Worte einzugeben und am Ende ein erstaunliches Kunstwerk zu generieren. Du wirst aber bemerken, dass ich den Begriff „generieren“ anstelle von „erschaffen“ verwendet habe. Ich betrachte mich nicht als den Schöpfer dieser Werke. Ich bearbeite sie mit Photoshop und verschiedenen anderen Programmen, aber im Großen und Ganzen habe ich das Werk nicht geschaffen. Und ich fühle mit den Künstlern, deren Werke die Grundlage für die Ausbildung der KI bilden.
TOXIC SUSHI: Zum Schluss ein Ausblick in die Zukunft: Diese Art des Erschaffens von Kunst (und das ist es meiner Meinung nach!) ist sehr neu und deren Entwicklung mit Sicherheit noch nicht am Ende. Wo siehst Du zukünftige Gefahren, was wird die Kunst und unsere Sichtweise darauf revolutionieren?
POISONER: Ich will nicht klischeehaft klingen, aber wenn es um KI-Kunst geht, ist die Katze aus dem Sack. Es gibt kein Zurück mehr. Einerseits hat dies den Akt des Schaffens selbst für viele Menschen, die bisher nicht die gleichen kreativen Möglichkeiten hatten, so viel zugänglicher gemacht. Menschen mit Behinderungen sind in der Lage, sich auf neue Weise auszudrücken. Und das wird mit der Zeit immer besser werden. Die Kunst wird für den Durchschnittsbürger zugänglicher werden, und große Künstler werden weiterhin gefragt sein, denn die KI ist noch lange nicht perfekt. Was die Zukunft angeht, so weiß ich, dass Deep-fakes in vielen Fällen ein echtes Problem darstellen. Pornografie, ob man sie liebt oder hasst, wird viel einfacher zu erstellen sein. Viele traditionell arbeitende Künstler werden sich anpassen müssen, um zu überleben. Ich denke, dass sich durch die Hilfe der KI die Bedeutung von ‚Kunst‘ von etwas, das früher nur von wenigen erreicht werden konnte, zu etwas, das von vielen erreicht werden kann, verschiebt.
Das komplette Interview (in Englisch) auf www.artscum.orgArtblog of the grotesque! www.deviantart.com/poisoner