August & September 2014 | € 3,50
TRAILRUNNING SZENE DAS TRAILRUNNING MAGAZIN AUS ÖSTERREICH
Schneller bergauf
So werden Höhenmeter zum Kinderspiel
Jetzt wirds fruchtig Marmelade, Saft, Likör
Verpeilt übers Verpeiljoch Pitztal Trail
Trail Talk mit Sabine Reiner
Pure Freude am Laufen Ausgabe 5 | 2014
Trail & Straße
7 Schuhmodelle, die alles mitmachen
Zucker
Süße Alternativen
€ 3,50
LAUFLEXIKON
DOKTOR TRAIL
I WÜ RENNA IN B.A.
Von Adrenalin über GPS, Jahresplanung und Superkompensation
Shin Splint - Das leidige Problem mit den Schienbeinen
Backenstein, Loser, Grundlsee.Traum-Touren im steirischen Salzkammergut.
TRAILRUNNING SZENE j abonnetzt ieren
!
ABO - 6 Ausgaben „Trailrunning SzenE“ KOSTEN € 25,- (6 Ausgaben, inkl. Versand) ABO PRÄMIE Dynafit Headband im Trailrunning Szene Design
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VORWORT Liebe trailrunner, outdoor-sportler & naturbegeisterte! Warum laufen wir? Warum stehen wir mitten in der Nacht auf, sind noch vor der Sonne wach, ‚nur‘ um bei einem Rennen starten zu können? Ja warum tun wir uns das an? Wie oft habe ich diese Frage schon zu hören bekommen; ich bräuchte dafür mindestens 10 Hände um es abzählen zu können. Nicht-Läufern die Faszination Trailrunning zu erklären ist oft nur ein Versuch und vor allem schwer in Worte zu fassen. Dabei ist es doch eigentlich so einfach. Laufen wenn die Sonne hinter den Bergen hervor blinzelt, auf einem Hügel plötzlich bemerken, dass einem das Nebelmeer zu Füßen liegt, im Wald auf Du und Du mit den Rehen sein. Ja das klingt kitschig, ist es auch. Trailrunning und damit die Bewegung in der Natur liefert uns soviel Energie, soviel Kraft für jeden einzelnen Tag. Erklären ist schwierig, was wir aber hoffen und v.a. mit dieser aktuellen Ausgabe versucht haben, ist mit vielen Geschichten und Bildern diese Faszination zu vermitteln - das Strahlen in den Augen - auch wenn es regnet, das Lachen im Gesicht beim Zieleinlauf, ganz einfach die Freude. Mein schönstes Erlebnis in diesem Sommer war nicht irgendein Gipfel, es war der Moment im Rennen als ich völlig am Ende war und mir ein Freund Himbeeren gepflückt hat, damit es mir wieder besser geht. Das sind Freundschaften, Erlebnisse, das ist Trailrunning. Viel Freude mit Ausgabe #02, wir haben uns mächtig ins Zeug gelegt und hoffen, dass ihr euch in dem ein oder anderen Bericht wieder findet und es beim Lesen kaum erwarten könnt, endlich wieder raus zu kommen - auf den Trail!
Sigrid Huber Chefredakteurin & Herausgeberin
IMPRESSUM Herausgeber, Redaktionelle Leitung: Sigrid Huber, 4273 Unterweißenbach, Wildberg 22, Tel.: 0650 8829140 | Kontaktdaten: info@trailrunning-szene.at | Grafi k & Layout: Michaela Huber Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Astrid Eder, Christoph Kaiser, Thomas Bosnjak, Kathrin Schichtl, Harald Wurm, Barbara Mandlbauer, Katharina Zipser, Matthias Leitner, Christoph Mizelli, Markus Schoisswohl Titelbild: Sabine Reiner, copyright: Lech Zürs Tourismus, Hanno Mackowitz Anzeigen: info@trailrunning-szene.at | Druck: CEWE Print Abo-Service: abo@trailrunning-szene.at Haftungsausschuss: Die Autorinnen und Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autorinnen und Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens der Autorinnen und Autoren kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.3
LESERBRIEFE Guter erster EIndruck - Papier Fragwürdig Erster Eindruck - guter Mix. Vorallem die Trailvorstellungen aus Österreich sind super. Papier: Ich finde die (hochwertige) Qualität, passt nicht zu dem Magazin. Meine Frau wollte das Heft gleich wegschmeißen - sie dachte es ist ein Werbehochglanzmagazin (womit sie nicht Unrecht hat - mich hat es vom Papier und Druck auch daran erinnert - nicht von den Inhalten *g*). Veranstaltungsübersicht - super, ev. noch etwas weiter in die Zukunft. Wolfgang Hallo Wolfgang, danke für die Kritik. Bzgl. Papier hast du Recht, beim ersten Mal ging es auf die Schnelle leider nicht anders, diesmal haben wir das allerdings geändert und hoffen, dass es dir besser gefällt und du deine Frau dann damit beim Lesen findest! Dein Trailrunning Szene Team
endlich tut sich was in österreich s? t ür un itik f ng-szene.a r K t i s n a n h u Du ilr @tra riefe b r e s e
Die erste Ausgabe hat mir sehr gut gefallen, endlich tut sich mal in Österreich auch etwas in der Szene und man muss nicht immer deutsche Magazine kaufen. Macht bitte weiter so.
l
Roman
Tolle Idee, aber mehr reinpacken bitte! Zum einen erstmal positive Kritik!!!! Als erste Ausgabe gut gelungen. Natürlich bin ich aber verwöhnt vom Trailmagazin. Dieses ist voll gepackt mit vielen Berichtet etc., da könnt ihr noch viel mehr reinpacken, zb mehr Infos über bevorstehende Laufveranstaltungen. Ich finde es gut, dass mal ne Frau die Feder in die Hand nimmt. Ich sag nur weiter so und auf jeden Fall mehr Inhalt reinnehmen! Erfahrungsberichte sind auch immer klasse. Die Idee wurde geboren und gottseidank auch umgesetzt...jetzt heißt es aufbauen! Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Ausgabe und bin gespannt! Kathi Hallo Kathi, Danke! Wir haben uns bemüht in der aktuellen Ausgabe jede Menge Laufberichte hineinzunehmen. An der Stelle auch Danke für deinen Pitztal-Trail Bericht! Die 2. Ausgabe ist mit 80 Seiten ab sofort doppelt so dick, da gibt es hoffentlich genug Lesestoff. Wir versuchen natürlich uns laufend zu verbessern, nur eins wollen wir nicht: andere Magazine nachahmen. Aber in unseren Köpfen sind so viele Ideen, keine Sorge, es wird garantiert nicht langweilig! Dein Trailrunning Szene Team 4
INHALT SZENE 6
touren 58
Österreich, International Die letzten Trailläufe kurz zusammengefasst, inkl. Gewinnerübersicht
rennberichte 12 Bergmarathon Gmunden
...12
Silvrettarun 3000
...14
Pitztal Trail-Maniak
...16
Zugspitz Ultratrail
...18
Dirndltal Extrem Ultramarathon
...22
Salomon 4 Trails
...24
Swiss Alpine
...26
atra 28 Austrian Trail Running Organization
training 30 Lauflexikon Ein kleines Trail-ABC
...30
Schneller Berglauf
...32
trail-abc 34
Bad Aussee I wü renna in BA
...58
Böhmerwald Unterwegs an der tschechischen Grenze
...62
die natur & ich 64 Ofen bauen Ein Erdofen im Garten
...64
Jetzt wird‘s fruchtig Himbeermarmelade Heidelbeerlikör Zitronenmelissesaft
...65
ernährung 66 Zucker Weißes Gold oder Gift? Und süße Alternativen
...66
Rezepte 3-Korn-Spitz Sommersalat mit Holzhackertoast Milchreistorte Pfirsichknödel
...68
doktor trail 70
Pflichtausrüstung Was gehört alles in den Rucksack?
...34
UV-Schutz
...36
trail hotels 38 Hotel 4 Jahreszeiten ****S Wir machen den Trailrunning Hotelcheck
trail talk 42 Sabine Reiner
...42
Gerhard Lusskandl
...46
material 48 Lightweight Softshells
...50
Kombi Schuhe
...52
Stöcke
...54
Shin Splint Ursachen, Prävention & Behandlungsmöglichkeiten
...70
Glutamin ...für ein funktionierendes Immunsystem
...72
vorschau 74 Pyhrn-Priel Umrundung
...74
My way to UTMB Kolumne - Christoph Mizelli
...75
Terminkalender August bis Dezember
...77
Gewinnspiele Gewinner aus Heft #1
...79
5
SZENE
Ötscher Marathon
Mozart 100
08.06.2014 www.oetschermarathon.at
21.06.2014 www.mozart100.com
Bergpanorama vom Feinsten, das wurde den Startern beim Ötschermarathon geboten. Ötschergräben, Blick bis zu Schneeberg und Rax, das alles machte die Anstrengungen der anspruchsvollen Strecke gleich einfacher!
Die schönsten Plätze Salzburgs konnten die Starter beim mozart100 genießen. Fuschlsee, Koppl und Mozartplatz - wer die Mozartstadt noch nicht kennt, sollte hier irgendwann an den Start gehen.
MOUNTAINRUN (22 km, 1000 Hm) Herren 1. Andrzej Dlugosz 2. Rafat Subhi Zoboon 3. Jürgen Schönhuber Damen 1. Evelyne Lachner 2. Veronika Limberger 3. Ildiko Wermescher MARATHON (50 km, 2000 Hm) Herren 1. Jonathan Wyatt 2. Salameh Al Aqra 3. Thomas Bosnjak Damen 1. Veronika Limberger 2. Laetitia Pibis 3. Ildiko Wermescher GESAMT Herren 1. Jonathan Wyatt 2. Salameh Al Aqra 3. Heinrich Prokesch Damen 1. Veronika Limberger 2. Ildiko Wermescher 3. Nina Panzenböck
6
ÖSTERREICH SCENIC LIGHT (25,8 km,531 Hm) Herren 1. Francis Muigai Wangari 2. Francis Maina Njoroge 3. Nahashon Gitonga Karuri
SCENIC 55 Herren 1. Herbert Strasser 2. Christoph Baumann 3. Harald Stolz
Damen 1. Janet Jepkosgei Kimugung 2. Elisabeth Weinfurter 3. Hella Schmidt
Damen 1. Elisabeth Starz 2. Eva-Maria Jaksch 3. Bettina Freynhofer
CITY TRAIL (11,5 km, 245 Hm) Herren 1. Michael Seyss-Inquart 2. Christoph Brodowicz 3. Rudi Urban
SCENIC 100 Herren 1. Csaba Nemeth 2. Andreas Pfandlbauer 3. Salameh Al Aqra
Damen 1. Hannah Zenker 2. Christina Rößlhuber 3. Karin Wieser
Damen 1. Marija Vrajic 2. Rhonda Loo 3. Alica Nagyova
Dachstein-Krippenstein Berglauf
Veitscher Grenzstaffellauf
22.06.2014 www.dachstein-extrem.at
29.06.2014 www.grenzstaffellauf.com
Von der Talstation der Krippensteinbahn steil hinauf zur Schönbergalm und weiter zum Krippenstein bis auf 2100 Höhenmeter; ein steiles Bergerlebnis auf knapp 8 Kilometern und 1550 Höhenmetern.
Kombiniert man die Wörter Ultra und Alpin, dann ist man in der Veitsch angekommen. 54 Kilometer und über 2000 Höhenmeter auf wunderschönen Trails hatten die Läufer dort zu bewältigen.
GESAMT (8,4 km, 1540 Hm) Herren 1. Christian Hoffmann 2. Andrzej Dlugosz 3. Andi Engelbrecht
GESAMT (54km, über 2000 Hm) Herren 1. Gerhard Schiemer 2. Klas Johansson 3. Heinrich Prokesch
Damen 1. Magdalena Merl 2. Margit Egelseder 3. Irmgard Ertl
Damen 1. Waltraud Berger 2. Nina Panzenböck 3. Eva Balint
Zugspitz Ultratrail 21.06.2014 www.zugspitz-ultratrail.com An der Zugspitze läuft alles, was Rang und Namen hat. Über 2000 Teilnehmer, traumhaftes Wetter und wunderschöne Ausblicke. Nicht die Zeit, sondern das Finish spielte hier die größte Rolle! BASETRAIL (35,6 km, 1892 Hm) Herren 1. Peter Fankhauser 2. Andrew Syme 3. Janosch Kowalczyk
SUPERTRAIL xL (79,3 km, 4156 Hm) Herren 1. Anton Philipp 2. Stefan Zäh 3. Tomm Zechmeister
Damen 1. Tina Fischl 2. Laura Dahlmeier 3. Regine Schlump
Damen 1. Zsófia Pálos 2. Kristin Berglund 3. Gabi Eisele
SUPERTRAIL (60.7 km, 2973 Hm) Herren 1. Martin Schedler 2. Steffen Walk 3. Michael Arend
ULTRATRAIL (100 km, 5420 Hm) Herren 1. Stephan Hugenschmidt 2. Cris Mora Clemente 3. Dan Doherty
Damen 1. Eva Färberböck 2. Steffen Walk 3. Michael Arend
Damen 1. Anne-Marie Flammersfeld 2. Helene Ogi 3. Elena Polyakova
Bergmarathon Gmunden
Montafon arlberg Marathon 05.07.2014 www.montafon-arlberg-marathon.com Vom Silbertail im Montafon bis nach St. Anton am Arlberg, ein anspruchsvoller Marathon durch die Bergwelt, bei dem auch Trail-Einsteiger mit dem Panoramatrail auf ihre Kosten kamen. PAnORAMATRAIL (16 km, 400 Hm) Herren 1. Thomas Rusch 2. Thomas Unger 3. Lorenz Inauen Damen 1. Claudia Böck 2. Julia Einenkel 3. Anita Maria Opitz
06.07.2014 www.bergmarathon.at 70 Kilometer, 4500 Höhenmeter oder einfacher gesagt: Einmal um den Traunsee. Wer bei diesen Wetterkapriolen ins Ziel kam, ist ein wahrer Sieger! GESAMT (70 km, 4500 Hm) Herren Josef Dißlbacher Hermann Daucher Harald Weber
Damen Johanna Simmer Elfriede Klinginger Nina Panzenböck
HALBMARATHOn (Gmunden-Ebensee) Herren Gerhard Rastinger Walter Reiter Christoph Mizelli
Damen Karoline Holzleitner Helena Bergthaler Maria Birlmüller
HALBMARATHOn (Ebensee-Gmunden) Herren Florian Reiter Manfred Steger Rick Grunwald
Damen Nina Bauer Anna Hochhauser Veronika Daucher
TRAIL 33 (33km, 1190 Hm) Herren 1. Fredi Selb 2. Christian Purin 3. Gabor Koppanyi Damen 1. Nadine Winkel 2. Christine Merkt 3. Sandra Bechter MARATHOn (42.2 km) Herren 1. Stephan Hugenschmidt 2. Thomas Bosnjak 3. Matthias Müller Damen 1. Andrea Feuerstein-Rauch 2. Kathrin Schichtl 3. Monika Felizeter-Keßler 7
8
Salomon 4 Trails
Silvretta 3000 Run
10.07.2014 www.4-trails.com
19.07.2014 www.ischgl.com/silvrettarun3000
Regen, Regen und nochmal Regen - und das 4 Tage lang. Das tat der Stimmung bei dem einzigartigen Event durch 3 Länder aber keinen Abbruch!
Drei Strecken, ein Ziel. Von Ischgl bis Galtür durch die Paznauner Berglandschaft führte der Klassiker in Tirol, die härteste Strecke dabei über das 3000 Meter hohe Kronjoch - daher der Name Silvretta 3000!
GESAMT (160 km, 10.000 Hm) Herren 1. Dimitris Theodorakakos 2. Iker Karrera 3. Mirco Berner
SMALL (11 km, 224 Hm) Herren 1. Johannes Lechner 2. Thomas Vaschauner 3. Markus Mattle
MEDIUM (28,6 km, 1530 Hm) Herren 1. Martin Mattle 2. Philipp Brugger 3. Tivadar Tóth
HARD (43,4 km, 1821 Hm) Herren 1. Robert Gruber 2. Philipp Schädler 3. Csaba Németh
Damen 1. Nuria Picas 2. Tina Fischl 3. Zhanna Vokueva
Damen 1. Èva Novai 2. Mia De Smaele 3. Sandra Walchshofer
Damen 1. Kathrin Schichtl 2. Liudmila Ulzick 3. Daniela Holzer
Damen 1. Katharina Zipser 2. Carola Dörries 3. Carmen Otto
Großglocknerberglauf
Dirndltal Extrem Ultramarathon
19.07.2014 www.grossglocknerberglauf.at
02.08.2014
Der 15. Großglocknerberglauf im Nationalpark Hohe Tauern war auch dieses Jahr wieder ein Fall für die BerglaufSpezialisten. Sage und schreibe 1500 Höhenmeter auf 13 Kilometern mussten die Sportler zurücklegen.
Alles abverlangt wurde den Teilnehmern im Dirndltal über 111 km und 5000 Höhenmeter. Eine kleine, feine und familiäre Veranstaltung, bei der zum ersten Mal auch die Österreichischen Meisterschaften im Ultratrail ausgetragen wurden.
GESAMT (12,7 km, 1494 Hm) Damen 1. Lucy-Wambui Murigi 2. Susanne Mair 3. Veronika Mayerhofer
GESAMT (111 km, 5000 Hm) & MEISTERSCHAFTEN Herren 1. Gerhard Schiemer 2. Daniel Fritz 3. Georg Kunzfeld
Herren 1. Geoffrey-Gikuni Ndungu 2. Stian Hovind-Angermund 3. Jonathan Wyatt
Damen 1. Nina Panzenböck 2. Sigrid Huber 3. Julia Möse
erdmannpeisker / Robert Bösch
Pitztal Trail Maniak 12.07.2014 www.trail-maniak.com/pitztal Wenn im Pitztal die Wolken hängen bleiben... Sauwetter, Kälte und Nebel begleiteten die Teilnehmer in Mandarfen. Eine Streckenänderung zur Sicherheit der Teilnehmer war notwendig, dennoch ein tolles Rennen mit zufriedenen Gesichtern. TRAIL MANIAK 13 km Herren 1. Benedikt Rosensteiner 2. Georg Rosensteiner 3. Georg Burkhard Damen 1. Edith Zuschmann 2. Susanne Strnadel 3. Marina Kiss TRAIL MANIAK 42 km Herren 1. Alexander Gstir 2. Markus Mingo 3. Philipp Brugger Damen 1. Maria Koller 2. Stefanie Felgenhauer 3. Ildiko Wermescher TRAIL MANIAK 95 km Herren 1. Stefan Pointner 2. Petru Muntenasu 3. Hermann Schwaiger Damen 1. Ulrike Striednig 2. Stephanie Lieb
MOTION CONTROL. Wer auf anspruchsvollen, alpinen Wegen läuft, braucht Schritt für Schritt maximale Kontrolle. Darum hat Mammut eine Trail Running Kollektion massgeschneidert. Dynamisch, atmungsaktiv, leicht, robust und sicher – für maximale Performance. Überzeuge dich selbst. So wie die ausgewählten Athleten beim Testevent auf der Pers Moräne. www.mammut.ch
SZENE
INTERNATIONAL
Skyrunning WM Chamonix - Mont-Blanc-Ultramarathon
badwater 135
27. - 29.06.2014 www.montblancmarathon.net
21. - 23.07.2014 www.badwater.com
83 Kilometer und 6000 Höhenmeter, so die Daten und Fakten der Sky Running Weltmeisterschaft, die im Juni in Chamonix ausgetragen wurde. Eine fordernde Strecke durch alpines Gelände, über Schneefelder und zahlreiche seilversicherte Passagen. Wie anspruchsvoll die Strecke war, zeigt die Siegerzeit von über 10 Stunden.
‚World‘s Toughest‘: 135 Meilen bzw 217 Kilometer bei unvorstellbarer Hitze bis zu 50 °C im Death Valley. 97 Läufer stellten sich der Herausforderung, 83 kamen ins Ziel. Eine unglaubliche Leistung…
Herren 1. Luis Alberto Hernando (ESP) 2. François d’Haene (FRA) 3. Ben Duffus (AUS)
10:25:52 10:29:33 10:52:33
Damen 1. Emilie Forsberg (NOR) 2. Anna Frost (NZ) 3. Magdalena Laczak (PL)
12:38:49 12:46:52 12:58:51
Der Gewinner Harvey Lewis auf die Frage: Warum? „I DO IT BECAUSE I LOVE THE EXPERIENCE OF CHALLENGING MYSELF, TO PUSH MYSELF TO LIMITS.“
Western States Endurance Run 28. - 29.06.2014 www.wser.org 100 Meilen durch die Sierra Nevada, die Stephanie Howe und Rob Krar für sich entscheiden konnten. Siegerin Stephanie Howe nach dem Rennen: “I WAS NERVOUS TO SEE HOW MY BODY WAS GOING TO REACT, I JUST FUELED WELL AND KEPT PUSHING MYSELF.”
Herren: 1. Rob Krar 2. Seth Swanson 3. Dylan Bowman
Damen: 1. Stephanie Howe 18:01 h 2. Larisa Dennis 18:29 h 3. Nathalie Mauclair 18:43 h
10.08.2014 www.sierre-zinal.com
10
23:52 h 24:43 h 26:19 h
Damen 1. Alyson Venti 2. Pam Reed 3. Nikki Wynd
28:37 h 29:30 h 29:44 h
buff epic trail 02.08.2014 www.buffepictrail.com Ein anspruchsvoller Kurs inmitten der spanischen Pyrenäen, das klingt verlockend. Das Wetter spielte - wie heuer so oft - leider nicht mit, eine Ausfallsquote von 50 Prozent war die Folge. Das Ziel sehen nur 17 Teilnehmer, das Rennen wurde vorzeitig abgebrochen.
sierra zinal
Einer der ältesten und traditionsreichsten Bergläufe Europas mit 31 Kilometern und 2200 Höhenmetern in der Schweiz, im Val d’Anniviers. Der Sierre Zinal gilt als einer der schönsten Bergläufe der Welt! Kilian Jornet konnte einmal mehr seine Stärke ausspielen und den Klassiker für sich entscheiden.
14:53 h 15:19 h 15:36 h
Herren 1. Harvey Lewis 2. Grant Maughan 3. Carlos Sa
Herren 1. Kilian Jornet 2. Jo Gray 3. Cesar Costa
Herren 1. Iker Carrera 2. Jessed Hernandez Gispert 3. Pau Bartoló Roca
Damen 1. Stevie Kremer 2. Maude Mathys 3. Aline Camboulives
Damen 1. Núria Picas 2. Francesca Canepa 3. Marta Riba
hardrock 100 11.07.2014 www.hardrock100.com Schauplatz Colorado, eine Herausforderung der extremen Art. 161,8 Kilometer, 10.400 Höhenmeter, 13 Pässe, 80 % des Laufes finden über einer Höhe von 3000 Meter statt. Wer hier finishen will, von dem wird alles gefordert. Schön ist die eigentliche Idee hinter dem Lauf
speedgoat 50 k 19.07.2014 karlmeltzer.com/speedgoat-50k
„… The event is dedicated to the perseverance and memory of those who made their living in the mountains.“
Im Snowbird Ski Resort (Utah/USA) findet jedes Jahr der Speedgoat 50 K statt, die Elite gibt sich hier ein Stelldichein über 50 Kilometer und 3536 Höhenmeter.
Herren 1. Kilian Jornet 2. Julian Chorier 3. Adam Campbell
Herren 1. Sage Canaday 2. Paul Hamilton 3. Alex Nichols
Damen 1. Darcy Africa 2. Betsy Kalmeyer 3. Betsy Nye
Damen 1. Anna Frost 2. Kasie Enman 3. Ellie Greenwood
Copyright: www.droz-photo.com
Startplätze gewinnen!
3 x 2 Startplätze für die Einzelrennen 1 Startplatz für die Gesamtteilnahme Sende eine E-Mail mit Betreff „Startplatz” an gewinn@trailrunning-szene.at (Teilnahmeschluss ist der 6. September 2014)
Copyright: www.wisthaler.com
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RENNBERICHTE
BERGMARATHON GMUNDEN IMMER LOCKER BLEIBEN!
Die Fantastischen 4 hatten Recht, „Immer locker bleiben“ war das richtige Motto für den Traunsee Bergmarathon – eine Herausforderung der Extraklasse, wo Strecke und Wetterbedingungen alle Läufer an ihre Grenzen brachten. Am Freitag, den 4. Juli, fahre ich nach Gmunden. Startnummer abholen, Kaiserschmarrn essen; eine super Veranstaltung, nette Kollegen, alles klappte perfekt. Getreu dem Motto „Nur die Harten kommen in den Garten“ schlafe ich im Auto. Weil um 2 Uhr morgens bereits Frühstück im Läuferzelt ist, rentiert es sich nicht, ein Zimmer zu nehmen.
WETTKAMPFTAG
„Der Krieger erwacht.“ Es geht los. Auf zum Zelt. Es ist dunkel und von Weitem hört man die Kollegen. Der Lauf erwacht! Wurstsemmel, Müsliriegel, Kaffee, es gilt sich zu stärken. Manche albern herum, manche sitzen still da. Erste Wetterprognosen sickern duch: Gewitter in den Morgenstunden. Die Anspannung steigt, kriecht hoch. Jeder, der schon Rennen gelaufen ist, kennt das Gefühl. Ich bin süchtig danach, noch mehr aber nach dem was kommt. Ich will da raus, rauf, durch- und ankommen. Egal was pas-
siert. Ich will es einfach nur schaffen. „Erfüllt vom Augenblick geht er den nächsten Schritt und weiß: jetzt gibt es kein Zurück.“ Eine Kritik an einige andere Läufer bring ich hier dennoch an. Trotz der vielen Kontrollstellen kürzten einige den Weg ab. Diese Vollpfosten haben einfach nicht die Ehre, wie die anderen den rechten Weg zu benutzen. Ihr solltet auf Lebenszeit bei allen Wettbewerben ausgeschlossen werden, ihr…!
LOS GEHT‘S!
3 Uhr, der Startschuss fällt. Leichter Regen. Der Schein der Stirnlampen erfüllt Gmunden. Nur nicht zu schnell, es wird ein langer Tag. Erst hoch auf den Grünberg, eine Riesenportion Mannerschnitten, danach Abstieg auf der Forstautobahn und gut ausgebauten Trails. Es dämmert, der Regen wird stärker, ich bin am Fuß des Traunsteins. „Alpine Tour! Solide Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzung.“ Das wird heute der Wahnsinn da rauf. Die Wolken hängen tief und es geht sofort ans Eingemachte. Stahlseile greifen, Tritt suchen und hoffen, dass er hält. Wegen des Regens ist es rutschig – super für einen Aufstieg im Fels. Mit den Stöcken in der einen Hand und auf allen Vieren oder am Seil geht es hoch. Da geht es echt runter. Nur kein falscher Schritt.
UMDREHEN ODER WEITERMACHEN?
BLICK AUF DEN WETTERBERICHT: “WIR SAN MITTEN IN DER SCHEISSE...” 12
Bei der Hälfte frage ich mich, was ich hier mache. Das Wetter wird immer schlechter. Gewitter! Starker Wind, Blitze, Donner und Regen kommen auf. Meine innere Stimme sagt mir ich solle umdrehen. Nein, es ist besser weiter aufzusteigen. Abwarten ist keine Lösung und bei den vielen Leuten komme ich sicher nicht runter. Also hinauf zum Gipfel, in der Hoffnung, dass es besser wird. Ich schaue nicht links, schaue nicht rechts, fixiere nur den Steig. So gelingt es mir, die innere Panik zu bändigen. Alle wollen hoch, an den senkrechten Passagen staut es sich. Nur nicht runterfallen da oben! Das würde eine Katastrophe geben. Aber irgendwann ist es geschafft, alles gutgegangen.
THEMA SICHERHEIT
Der Wind bläst, es ist kalt. Getränke, Kekse, Regenjacke, auf Unterkühlung habe ich keine Lust. Völlig unverständlich: Viele Läufer sind nur mit T-Shirt unterwegs, ohne Sicherheitsausrüstung. Deren Motto: Ist ja nichts vorgeschrieben, also werde ich nichts brauchen. Eigenverantwortung? Leute, wir sind in alpinem Gelände, da kann alles passieren! Der Veranstalter sollte hier für die nächste Veranstaltung ein Machtwort sprechen und Ausrüstung vorschreiben. Nur weil bisher nichts passiert ist, heißt das nicht, dass in Zukunft auch alles gut gehen wird!
NICHTS WIE HINUNTER
Abwärts! Downhill. Nicht meine Stärke und es geht rutschig zur Sache: Wurzeln, Steine und Gatsch fordern uns alle. Meine Technik: Manchmal auf dem Hintern rutschend oder mit den Händen zur Hilfe über die ‚Schikanen‘ hinunter. Die Profis fliegen über mich hinweg, der Wahnsinn. Aber auch ich komme im Pulk vorwärts und bin gut bei Kräften. Am ‚Kaisertisch‘ gibt es wieder Futter für die Muskeln. Der Wind ist nicht mehr so stark, es wird wärmer. Weiter Richtung Spitzelstein – ein Knackpunkt der Strecke, so wird mir gesagt. Während ich erstmal auf der Forstautobahn unterwegs bin kommt Helikopterlärm auf. Oben am Traunstein wird eine Seilbergung durchgeführt. Ein Läufer wurde von einem herabfallenden Felsbrocken an der Schulter getroffen und muss geborgen werden. Echt
sch… Trotzdem, ich setze mein Tempo auf dem Waldweg fort, jetzt bin ich so richtig im Rennen angekommen. „Jetzt, da er das Geheimnis kennt spürt er im Rhythmus den Zauber der Monotonie und Energie wie noch nie ersetzt die Theorie und ihm wird klar, Harmonie bringt die Kraft.“
AUF DEN SPITZELSTEIN
Am Einstieg Spitzelstein ist die nächste Labe, jetzt folgen sehr schmale Pfade. Die Hänge sind steil, gatschig und bewaldet, fast ein wenig wie im Bayerwald. Öfters liegen Bäume quer. Dann krieche ich einfach darunter durch, oder darüber, kraxeln kann ich ja! Der Aufstieg zieht sich, ich fühle mich aber wohl, das Tempo stimmt. Oben gibt es Verpflegung, danach geht es hinunter Richtung Ebensee. Die Oberschenkel brennen noch nicht, es ist Halbzeit, ich fühle mich wohl. Wurstsemmeln, Kekse, Red Bull, Salztabletten, so bekomme ich keine Krämpfe.
ZUM FEUERKOGEL
Auf zum Feuerkogel! Der Aufstieg ist leicht – technisch gesehen, nur dauert er eine gefühlte Ewigkeit. Langsam kommt die Sonne durch. Aber halt, zu früh gefreut, oben herrscht wieder Nebel. Na toll. Wo geht es denn weiter? Zwei Streckenposten erklären mir: „Wo es am rutschigsten und gatschigsten ist, bist du richtig!“ Das bewahrheitet sich, das ist der Berg der schlimmsten Kategorie. Teilweise am Hosenboden über-
hole ich sogar noch andere Läufer bergab. Irgendwas mache ich da richtig. Unten angekommen „in der Kreh“ ist das Schlimmste geschafft. Ein paar Trails, viele Asphaltabschnitte, da kann ich Speed machen. Nur die Ferse schmerzt, aufgerieben vom Schuh; Tape darüber und weiter geht’s. Noch 15 Kilometer, ich überhole viele Kollegen und kämpfe mich hoch auf den Gmundnerberg. Letzte Labe, ich bin irgendwie fertig, stärke mich für’s Finale. Die Orangen, das Red Bull: lecker!
RICHTUNG ZIEL
Es kann losgehen, ein kurzer Aufstieg und ab über die Trails oder besser gesagt: Rutschbahn. Das ist nix für Tussis, ich sehe aus wie eine Wilds… Noch 3 Kilometer, ein letztes Gel und auf Richtung Ziel. Die Stimmung: Super, ansteckend. Ich bekomme ein breites Grinsen ins Gesicht, laufe auf der Promenade zum Zielbogen. Mein Name tönt aus den Lautsprechern, ich habe es geschafft! Unglaublich! Die Platzierung: Egal. 12 h 45 min, ich bin glücklich. Wer nicht an mich geglaubt hat, ist selbst schuld. Das kann mir niemand nehmen. „Und ihm wird klar Harmonie bringt die Karft, sein Traum wird wahr, er hat es geschafft!“
christoph kaiser 13
RENNBERICHTE
SILVRETTARUN 3000 Am 19. Juli fand im Paznaun die dritte Auflage des Silvrettarun 3000 statt. Nicht ohne Grund war ich zum dritten Mal dabei. Ein atemberaubendes landschaftliches Erlebnis wird dem Trail- und Bergläufer hier geboten und führt ihn auf der längsten Strecke auf fast 3000 m Seehöhe. Wer hier einmal gelaufen ist, kommt wieder!
DIE STRECKEN
Startschuss
Zwischen drei unterschiedlichen Strecken kann gewählt werden. Jede hat ihre Besonderheit und ihren Reiz. Gestartet wird in Ischgl, Ziel ist für alle in Galtür. Die Strecke Hard mit einer Länge von 43,4 km und 1821 Hm im Aufstieg führt den konditionsstarken Marathonläufer über das Kronenjoch (2974 m), während auf der Strecke Medium (28,6 km & 1530 Hm) über das Ritzenjoch (2866 m) gelaufen wird. Auch eine Strecke Small wurde heuer wieder angeboten; diese hat nun eine neue Streckenführung und ist fast flach: Sie führt über die Wildererhütte, die ,urigste Hütte in den Alpen‘ und empfiehlt sich als Einsteigerstrecke für Läufer, die sich gerne einmal im Trailrunning probieren möchten, gleichermaßen wie für flotte Läufer, die zeigen möchten, wie schnell sie diese 11 km von Ischgl nach Galtür bewältigen können. „… ziemlich heiß war’s, aber sonst ein Tip-Top-Rennen“ so der Kommentar des diesjährigen Siegers Johannes Lechner (50:42). Auf ebendieser Strecke wurde neben dem Lauf auch heuer wieder ein Nordic Walking Bewerb abgehalten. Neu war heuer auch, dass die Strecken Medium und Hard zum Österreichischen Trail Running Speed Cup bzw. Marathon Cup 2014 der ATRA zählen.
DAS RENNEN
Siegerehrung „HARD“
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Zum Rennen und meinen Eindrücken: Das Rennen findet Samstag statt. Ich reise allerdings schon Donnerstag Mittag an, um zweieinhalb Tage wunderschönes Paznaun genießen zu können. Schon im Bus hinauf nach Galtür spüre ich in mir diese Freiheit, eine unglaubliche Zufriedenheit und Vorfreude. Freitag spaziere ich ein bisschen durch den Ort, schnuppere über die Wiesen
– es duftet – und gehe abends zur Pastaparty mit Streckenbriefing. Heinz Hörhager moderiert, Martin Mattle und ich sprechen ein wenig über das Rennen und erklären die Strecken. Thomas Bosnjak stellt die ATRA (Austrian Trail Running Association) vor. Samstag, 6 Uhr: Der Wecker klingelt, die Sonne lacht und es zieht mich auf den Berg. Es trifft sich gut, dass heute der 19. Juli ist. 3. Auflage des Silvrettarun 3000. Der Shuttledienst bringt uns Läufer pünktlich um 7 Uhr von Galtür zum Start nach Ischgl.
STARTSCHUSS - MEDIUM & HARD
Pünktlich um 8 Uhr heißt es für die Läufer der Medium und Hard Strecke: „Viel Spaß und viel Vergnügen“. Ich starte auf der Hard Strecke, laufe vorne mit den ersten Männern weg, höre auf meinen Körper und gehe mein Tempo. Gemeinsam mit den Läufern der Medium Strecke laufen wir vorbei an der Fimba Mittelstation. Die ersten 2 km haben schon einige Hm; das Feld beginnt sich bereits zu ziehen. Wer hier losrennt, als wäre er bei einem 800-Hm-Berglauf mit 8 km oder gar bei einem 5000 m Bahnrennen, wird dafür büßen. Es geht über die Bodenalpe und die Gampenbahn Talstation taleinwärts Richtung Heidelberger Hütte. Dort feuern uns viele Zuschauer und viele freiwillige Helfer lautstark an. – Grandiose Stimmung. Heute ist Bilderbuchwetter in einer Bilderbuchgegend! Hier zweigen die Läufer der Strecke Medium, die mit 28,6 km doch beträchtlich weniger lang ist, rechts ab. Sie werden das 2866 m hohe Ritzenjoch überqueren und nach einer kurzen steilen Passage durch das Lareintal direkt zum Ziel abwärts nach Galtür laufen. Als „traumhaft schön“ beschreibt die Siegerin der Medium-Strecke Kathrin Schichtl (3:00:43) das Rennen. Sie werde wieder an den Start gehen. Für die Läufer der Strecke Hard geht es ab hier über Wiesen, Bäche, Geröll und ein paar Schneefelder hinauf zum Kronenjoch. Sogar ganz oben am Kronenjoch (2974 m) werden wir noch verpflegt: Wasser, Gatorade, Westberggels, Bananen … Es fehlt an nichts. Insgesamt gibt es auf der Strecke Hard zehn Verpflegungsstellen.
HEUTE IST BILDERBUCHWETTER IN EINER BILDERBUCHGEGEND!
STARTSCHUSS - SMALL
Im Tal starten etwa jetzt die Läufer der Strecke Small (Start: 10 Uhr). Für uns geht es nun abwärts. Ich versuche auf den Trails und über die Schneefelder etwas Gas zu geben. Dass es uns hier reihenweise aushebelt, überrascht kaum. Der Schnee ist weich, ebenso die Landung in selbigen. Mein Allerwertester ist nach den Schneefeldern jedenfalls gekühlt. Bis zur Jamtalhütte laufen wir auf abwechslungsreichen Trails, mehrfach überqueren wir neben Schneefeldern auch Bäche. Ihr seid ja verrückt! Wie üblich erklären uns entgegenkommende Wanderer für verrückt, aber das sind wir doch gerne …und das obwohl der schnellste Mann Robert Gruber (3:42:02 h für 43,4 km und 1821 Hm) zu seiner Renntaktik sagt, er habe es hinunter (nach dem Joch) etwas langsam angehen lassen, über die Steine hinunter, denn er habe gewusst, dass er, sobald es wieder auf die Straße ginge, wieder Tempo machen könne.
JAMTALHÜTTE
Ab der Jamtalhütte wird wieder auf Forststraße bzw. Asphalt talauswärts gelaufen. Mitunter dieser unterschiedliche Untergrund macht dieses Rennen aus und macht es sehr anspruchsvoll. Abwechslungsreiche Natur und nun auch vermehrt Zuschauer lassen die Kilometer unter den Füßen verfliegen. Meine Uhr piepst: Sie zeigt mir die Kilometerzeiten – fast bin ich etwas zu schnell unterwegs … Ich zügle das Tempo,
denn ich weiß, dass ab Galtür-Winkl noch acht anspruchsvolle flache Kilometer mit ein paar kleinen, aber gegen Ende des Rennens doch zähwirkenden Anstiegen warten. Es geht vorbei an der Scheibenalpe und bei Galtür-Winkl auf die andere Talseite. Über die Felder wird bis Wirl gelaufen, es folgt eine 180˚ Wende und schließlich geht es etwas oberhalb des Talbodens wunderschön über Wiesenwege talauswärts bis Galtür-Tschaffein. Hier zeigt sich, wer sich das Rennen gut eingeteilt hat.
AUF GEHT‘S INS ZIEL
Etwa 2 km vor dem Ziel erwartet mich ein Motorrad: Der Fahrer lächelt mir zu und begleitet mich ins Ziel. 4:20:00 meine Zeit. Damit unterbiete ich meine Siegerzeit von 2013 um 17 min und habe 11:27 min Vorsprung auf den 6. Mann gesamt. Ich strahle und laufe über die Ziellinie. Tolle Stimmung im Ziel, ein tolles Publikum und tolle Sportler! Wir füllen unsere Speicher auf: Es ist genug von allem da: Getränke, Snacks, Pasta & Co. In der Sonne wird geratscht, von diversen Rennen berichtet, Erfahrungen werden ausgetauscht und die Lachmuskeln trainiert. Ich genieße den Nachmittag im Kreise Gleichgesinnter im sonnigen Galtür. Gratulation an Robert Gruber zum Tagessieg, herzliche Gratulation an Kathrin Schichtl und Martin Mattle zum Sieg auf der Medium Strecke sowie Eva Noval und Johannes Lechner zum Sieg auf der Small Strecke. Die schnellsten Nordic-Walker sind Michael Epp und Claudia Trattnig.
ORGANISATION
Es bleibt dem Tourismusverband Paznaun-Ischgl und den vielen, vielen Helfer am Start, im Ziel, an der Strecke … für ein großartiges Event zu danken. Was Organisation und Service betrifft, bleiben beim Silvrettarun 3000 wirklich keine Wünsche offen. Umsichtig ausgeschilderte und online mit GPS-Daten beschriebene Routen, Shuttleservice für Läufer von Ischgl nach Galtür vor dem Start, ebenso wie ein Shuttle für Zuschauer vom Start ins Ziel und retour, Pastaparty in Galtür am Vorabend, umfangreiche Zielverpflegung, Finishershirt und neben einer Duschmöglichkeit auch eine Einladung ins Schwimmbad nach dem Lauf. Für 32 € Startgeld – davon gingen 5 € an Wings for Life, der Stiftung für Rückenmarksforschung – habe ich schon deutlich weniger gesehen.
4. SILVRETTARUN 3000
Am 18.07.2015 findet die vierte Auflage des Silvrettarun 3000 statt. Vormerken, es lohnt sich! Ich jedenfalls werde wieder dabei sein.
Katharina Zipser
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RENNBERICHTE
PITZTAL TRAIL-MANIAK
‘S R E B Ü T L I E P R VE ! H C O J L I E P R VE
Am Samstag, den 26.07.2014, fand im Pitztal der härteste Alpin-(Ultra-)Marathon der Alpen auf der spektakulärsten Strecke Europas statt.
WELCHE STRECKE LAUFEN?
Voller Vorfreude und auch mit gemischten Gefühlen fuhren meine Transalpine-Run-Partnerin Iwi und ich am Freitag, den 25.07.2014, nach Mandarfen ins Pitztal. Punkt 18:30 Uhr sind wir noch gerade rechtzeitig zum verpflichtenden Streckenbriefing in der Trail-Maniak-City angekommen. Wir sind uns noch unsicher, ob wir die Königsdistanz 95k oder „nur“ den Marathon in Angriff nehmen sollen. Die Wetterprognose verspricht leider eine Regenschlacht. Der Organisator Mario Schönherr - ein cooler Typ - schwärmt uns von der Ultradistanz mit traumhafter hochalpiner Landschaft vor: 97,5 km mit ca. 6.897 HM heißt es zu bewältigen. Unser Bauchgefühl sagt „ja“ und somit gab es für keine andere Wahl als ein Upgrade auf die Königsdistanz.
START 95KM
Mit gepackten Rucksack und obligatorischer Pflichtausrüstung sowie einem Gläschen Rotwein im Kopf haben wir uns ein paar Stündchen aufs Ohr gelegt. Wenig Schlaf ist man ja bei solchen Veranstaltungen gewohnt. Der Wecker klingelte um 2 Uhr. Nach ausgiebigen Frühstück mit frischem Obst und Müsli fiel pünktlich um 4 Uhr der Start für den Ultra-Marathon. Voll motiviert und gut gelaunt ging es los. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich - typisch für Ultraläufer. Man weiß ja, dass man einige Stunden zu Laufen hat. Ankommen ist meistens das oberste Ziel. Der Himmel über Mandarfen sieht noch trocken aus - sofern man dies in der morgendlichen Dunkelheit erahnen kann. Die 16
ersten Kilometer mit knapp 1000 HM liefen gut. Stirnlämpchen für Stirnlämpchen kämpfte sich den Berg hoch; langsam wird es hell. Die erste Streckenverpflegung gab es nach 8 km bei der Kaunergrathütte, der höchstgelegene Berghütte im Pitztal mit 2.817 Meereshöhe. Wir befinden uns im hochalpinen Gelände.
WO SIND WIR?
Ab jetzt schlängelt sich der Bergweg hoch und runter über das Bergmassiv. Meine Freundin Iwi und ich sind gut drauf und liegen kurz hinter der ersten Frau. Nach ca. 3 Stunden kamen wir an einen Knackpunkt, an dem wir die Trail-Maniak-Markierung aus den Augen verloren haben. Wir liefen wie im Flow der Alpenverein-Wegmarkierung hinterher und kraxelten übers steile Verpeiljoch bis ins Tal zur Verpeilhütte. Da wir niemanden mehr gesehen haben wurden wir stutzig und haben in der Hütte nachgefragt. Dann die niederschmetternde Erkenntnis: VERLAUFEN. Wir sind die Ursprungsroute gelaufen. Gestern wurde beim Briefing noch gesagt, dass die Strecke geändert wurde, aber wir waren so im Laufmodus, dass wir den falschen Wegmarkierungen gefolgt sind.
IM DAUERREGEN GEHT‘S ZURÜCK
Was nun? Nach ein paar Krokodilstränen vor Wut auf sich selber und einem zweiten Frühstück bei der netten Hüttenwirtin, haben wir uns wieder gefangen. Nach Rücksprache mit dem Organisationsteam müssen wir über das Verpeiljoch zurücklaufen - zusätzliche 1.000 HM. Der Weg ist doch steiler als gedacht. Wir klettern mehr oder weniger an den seilgesicherten Passagen hoch und rutschen ein paarmal ab. Oben endlich angekommen kamen uns tatsächlich noch andere Läufer entgegen welche sich ebenfalls verlaufen hatten. Nicht nur wir hatten somit Probleme bei der Streckendeutung. Zügig ging es weiter aus dem Hochtal hinaus. Die Strecke ist durch den Regen extrem rutschig. Es begann nun auch langsam wieder zu regnen.
PLANÄNDERUNG
Aber auch das gehört zum Trail Running dazu, auch wenn die immer nasser und rutschiger werdenden Trails uns an unsere Grenzen bringen. Auf der Strecke treffen wir an einem Checkpoint Mario Schönherr. Dieser teilt uns mit, dass wir auf der Marathonstrecke weiter laufen dürfen, so dass wir wenigstens unser Finisher-Leder-Armband erlaufen können. Gesagt, getan.
Die Motivation war zurück und wir liefen weiter Richtung Mandarfen auf der Marathon-Strecke. Dort erfahren wir an der Verpflegungsstelle, dass der Veranstalter aufgrund der Wetterbedingungen den Streckenabschnitt auf Ötztaler Seite über das Weißmaurachjoch gestrichen hat. Vernünftig. Es regnete nun in Strömen. Nichtsdestotrotz, Regenjacke an und weiter geht es. Es geht in Serpentinen hoch Richtung Rifflsee. Nach über 8 Stunden auf den Beinen haben wir noch viel Kraft und wir überholen einige männliche Mitläufer.
NOCH 15 KM...
Oben angekommen - klatschnass und frierend - nahmen wir eine weitere Stärkung an der Sunnalm ein. Die Mädels an den Labe-Stationen sind immer sehr nett und mitfühlend. Auch sie haben ein riesen Dank und Lob verdient. Immerhin stehen einige von ihnen viele, viele Stunden im Regen und der Kälte und motivieren die Läufer. Nun warten die letzten 15 km auf uns, aber es will einfach nicht aufhören zu regnen. Einziger Trost: Die wunderschöne Landschaft, der traumhafte See und die Vorfreude auf das alkoholfreie Bier im Ziel. Mittlerweile tun mir Arme und Beine weh. Aufgrund des rutschigen Geländes bin ich einige Male gestürzt und habe mir meinen rechten Arm und den Oberschenkel geprellt. Meiner Freundin ging es nicht besser. vermutlich können wir abends unsere blauen Flecken zählen! Aber wie heißt es so schön?
GESCHAFFT!!
Nach 12 1/2 Stunden rennen wir endlich glücklich ins Ziel und fallen uns in die Arme. Die Wertung zählt zwar nicht, aber wir sind durchgelaufen, haben unseren Finisherpreis erhalten und sind dennoch zufrieden. Auch wenn wir die 95k nicht laufen konnten, hatten wir einen tollen Tag mit vielen Emotionen auf einer landschaftlich sehr eindrucksvollen aber auch anspruchsvollen Strecke! Eine Strecke, die den Athleten konditionell, mental und technisch alles abverlangt. Zu unserem Glück hat es endlich aufgehört zu regnen, sodass wir uns im Ziel gemütlich aufwärmen und stärken konnten. Nächstes Jahre haben wir auf jeden Fall eine Rechnung mit der Königsdistanz offen. Eine Einladung von Mario Schönherr haben wir bereits erhalten. Er will wissen, ob hinter unserer frechen Klappe wirklich die super Leistung steckt, die uns alle zusprechen…
2015 - WIR KOMMEN!
Wir freuen uns bereits jetzt auf 2015, wenn wir mit lauter verrückten Trail-Maniaks die Königsdistanz rocken! Und diesmal laufen wir nicht verpeilt übers Verpeiljoch!
Kathi Schichtl & Iwi Lehnert
„Pain is for the moment - glory is forever“. Nach dem letzten extrem schmierigen Abstieg verlaufen die restlichen 5 km nur noch auf einer Kies- und Asphaltstraße. Ein Traum. Endlich mal wieder richtig laufen lassen. Balsam für unsere Beine, Gemüt und Motivation!
Kathi Schich tl & Iwi Lehn ert
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RENNBERICHTE
Startschuss Traditioneller Start
ZUGSPITZ ULTRATRAIL 21. Juni, die Luft ist kühl, Spannung liegt in der Luft. 4 Distanzen stehen zur Auswahl, von 35 Kilometern und 1892 Höhenmetern bis zur Königsdistanz über 100 Kilometer und 5400 Höhenmeter. Viele haben sich monatelang vorbereitet, waren bei jedem Wetter, bei jeder Tages- und Nachtzeit laufen, immer mit dem einen Ziel: sich in die Finisher-Liste beim Zugspitz Ultra eintragen zu dürfen. Was Profis vollbringen ist einzigartig, aber wer als Otto-Normal-Trailrunner neben Job und Familie einen Ultra plant und darauf trainiert, braucht Disziplin, Durchhaltevermögen und eisernen Willen.
STARTSCHUSS ULTRA
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(Feldernjö
7:15 Uhr, der Startschuss fällt, die über 700 Läufer trotten hinter der Musikkapelle hinterher; eine ganz eigene Form von neutralisiertem Start. Danach geht es los, hinaus aus Grainau, hinein in den Wald. Es sind eigentlich zu viele Läufer für die engen Trails, aber das Feld wird sich an jenem Tag noch früh genug auseinanderziehen. Kilometer 10, Labestation Eibsee, es gibt alles, was das Läuferherz begehrt, von Kuchen bis Schinken. Hier hält man sich allerdings noch nicht auf, der Weg ist noch lang. Kurz danach wird es steil, in Serpen-
tinen geht es hoch zur deutsch-österreichischen Grenze. Die Sonne kommt hervor, der Schweiß tropft von der Stirn; das Schild ‚80 km to go‘ lässt viele grinsen und kurz Halt machen für einen Foto-Stopp. Der Kaffee an der Gamsalm ist herrlich, die Beine sind noch völlig locker - zum Glück denn bald geht es ans Eingemachte.
HINAUF AUF‘S FELDERJÖCHL
Es wird steil und immer steiler, fast alle haben Stöcke dabei - eine echte Erleichterung auf den bergigen Anstiegen. Bevor es hinaufgeht Richtung Feldernjöchl wird die Trinkblase befüllt, gut versorgt geht es schnellen Schrittes auf über 2000 m hoch, der Ausblick ist traumhaft und der Wettergott meint es gut mit uns, die Sonne lacht vom Himmel, es könnte nicht besser sein! 2200 m, höchster Punkt des Rennens, hinab, hinauf, hinab und irgendwann ist die Hämmermoosalm erreicht. Über 40 Kilometer haben wir bereits in den Beinen, Zeit sich zu stärken, denn der nächste Anstieg - das Scharnitzjoch - wartet. Auf traumhaften Trails geht es zur Wettersteinhütte, vorbei an Kühen und Ziegen, das macht den Aufstieg nicht weniger anstrengend, aber zum Erlebnis in einer unglaublich schönen Bergwelt. Am Scharnitzjoch gönnen sich einige Läufer eine Pause, die Bergrettung ist an allen exponierten Passagen zur Stelle. Ein Läufer kegelt sich die Schulter aus, aus der Traum, aber zumindest wird er gut versorgt. Über 300 Läufer werden an dem Tag das Ziel nicht erreichen. Ein schlechter Tag? Pech? Selbstüberschätzung? Es bleibt nur zu hoffen, dass der starke Teilnehmeranstieg an der Zugspitze nicht damit einhergeht, dass alles und jeder meint, mal eben locker 38 km und mehr laufen zu können. Das ist und bleibt ein hartes Stück Arbeit bzw. Training.
HALBZEIT - NOCH 50 KILOMETER
Jetzt geht es erst einmal abwärts durch das Puittal, noch 50 Kilometer, das ist ja nur etwas mehr als ein Marathon, kein Problem… Beim Hubertushof in Leutasch ist in etwa Halbzeit, jeder Teilnehmer wird von der Medical Crew kurz gecheckt. Wer hier bereits völlig am Ende ist wird vorzeitig aus dem 18
AM SCHARNITZJOCH GÖNNEN SICH EINIGE LÄUFER EINE PAUSE Rennen genommen, zu groß ist das Risiko, dass im alpinen Gelände zum Schluss etwas passiert. Die unendlich lange Forststraßen-Gerade durch die Leutasch ist mühsam, jeder Kilometer zieht sich wie ein Kaugummi. Berge sind anstrengend, ja, aber flach laufen ist furchtbar. Die Sehnsucht nach der angekündigten Kaffee-Labestation in Mittenwald treibt voran und dann ist sie endlich da, die Station wo Thermoskannen-Kaffee besser schmeckt als Cappuccino aus Italien. Das weckt die Lebensgeister; noch 35 Kilometer, der Weg führt zum Ferchensee. Ein freundliches „Griaßeich“ zu Spaziergängern und Wanderern, ein schiefer Blick zurück. Macht nichts. Wie nah Freud und Leid heute beinander liegen, höre ich beim Telefongespräch einer Schweizer Läuferin vor mir: „Nein Schatzi, nicht weinen, das war heute nicht dein Tag, aber ich laufe für uns, ich laufe für das Leben!“ Ja, wir laufen für uns, für das Leben, für einzigartige Erinnerungen und… für Bananen.
BANANEN GIBT ES GRATIS
„Bananas for free“, so titelt das Schild an der Ferchensee-Labe, nach 70 Kilometern und vielen, vielen Stunden kann man darüber nicht nicht lachen. Es dämmert langsam, die Müdigkeit bricht herein, aber die kommenden 10 Kilometer bis zur Partnachklamm sind absehbar. Ein steiler Trail bergab, ehe es wieder bergauf geht,
finster wird und damit sehr schwierig. Die Stirnlampen werden angeknipst, viele kleine Lichter sind nun durch den Wald unterwegs.
AUF DIE ALPSPITZ
20 Kilometer vor dem Ziel machen viele eine etwas längere Pause, essen ein paar Nudeln, in dem Wissen, was uns noch erwartet: die Alpspitz; ein Berg, der schon viele Träume in Schäume verwandelt hat. Es ist besser, hier nicht zu kalkulieren, nicht auf die Uhr zu sehen, denn die Beine wollen nicht mehr und 1200 Höhenmeter können sehr, sehr lang sein. Der Weg wird immer schmäler, geht in Serpentinen endlos bergauf und will nicht enden, oder doch? Irgendwann ist ein kleines Licht zu sehen und was ist man den treuen und tapferen Leuten dankbar, die um diese Uhrzeit
noch ausharren, um jeden einzelnen Läufer zu motivieren.
GESCHAFFT!
Talstation Längenfelder, noch 400 Höhenmeter, 5000 liegen bereits hinter uns. Wer es bis hierher geschafft hat, braucht jetzt nur noch Durchhaltevermögen. „Your mind doesn‘t tell you when to stop, your feet do.“ Dieser Satz wird zu meinem Mantra und mitten in der dunklen Nacht ist ein kleines Feuer sichtbar und damit klar: Jetzt geht es bergab, bergab ins Ziel, zu Trailrunner-Ruhm und Ehre. Zwar ist der Abstieg rutschig wie Schmierseife und es geht langsam voran, aber das alles macht nichts, das Ziel ist greifbar. Die letzten paar Kilometer vergehen wie im Flug, es ist fast geschafft, all die harten Stunden, es hat sich ausgezahlt. Die orangen Fähnchen weisen den Weg, ‚1 km to go‘, hier darf man schon die ein oder andere Träne vergießen und vor allem Eines: genießen. Und dann: Ab ins Ziel! Cola, Weißbier, was auch immer das Herz begehrt, es ist geschafft. Ein unvergleichlicher Tag, eine Bergwelt, die man nicht erklären, sondern erleben muss und die Frage nach dem Warum: völlig überflüssig.
Sigrid Huber 19
100 km / 5400 HM 10:36.50,0
interview mit Stephan Hugenschmidt
Copyright: www.planb-event.com
sieger Zugspitz Ultratrail (100km)
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Stephan, du bist der Aufsteiger der Saison; der Zugspitz Trail in dieser Rekordzeit - unglaublich. Was war es für ein Gefühl, als Erster über die Ziellinie zu laufen? Das in Worte zu fassen ist gar nicht so einfach. Ich versuche es einmal so: Es ist eine Mischung aus Erleichterung, dass die Qualen nun endlich vorbei sind. Stolz, dass man die gewaltige Distanz mit den vielen Höhenmetern geschafft hat. In meinem Fall kam dann noch die Freude über den Sieg dazu. Aber alles ungeheuer intensiv!
Dein nächstes Highlight ist der Trans Alpine Run mit Mirco Berner. Welche Erwartungen hast du? Nach dem enttäuschenden Aus beim Swissalpine (Ausstieg nach 47 km), sehen meine Erwartungen ganz anders aus. Vor allem mental war das ein harter Schlag und hat mir gezeigt, dass mein Körper keine Maschine ist, die einfach funktioniert wenn man den Startknopf drückt. Ich versuche jetzt wieder fit und beschwerdefrei zu werden, damit ich beim Trans Alpine Run 100 Prozent geben kann. Schließlich startet man da als Team und ich will unter keinen Umständen meinen Partner enttäuschen.
Welcher Aufwand steckt dahinter? Wie vereinbarst du Job/Familie/Freunde? Unter der Woche trainiere ich nicht so viel. Neben meinem Job als Entwicklungsingenieur ist meist nur eine lockere, flache 10-15 km-Runde drin. Das eigentliche Training findet an den Wochenenden statt, an denen ich so oft es geht in die Berge fahre. Die sind zwar eine gute Stunde Autofahrt entfernt, aber das nehme ich gerne in Kauf… Da ich außerdem nur zu 80 Prozent arbeite, sind lange Wettkampf- oder Trainingswochenenden auch kein Problem. Ich kann mich also nicht beklagen. Unterm Strich bin ich wöchentlich 10 bis 15 Stunden sportlich unterwegs. Ich habe weder eine eigene Familie noch eine Freundin. Das ist wohl auch besser so, denn neben Job und Sport bleibt nicht mehr viel Zeit.
Und wie soll es überhaupt weitergehen? Hast du ein bestimmtes Ziel für die Zukunft, das du erreichen möchtest? Oberste Ziele sind gesund, verletzungsfrei zu bleiben und die Leidenschaft für den Sport zu behalten. Alles andere ergibt sich. Einziges konkretes Ziel ist es, erfolgreich beim UTMB teilzunehmen.
NICHT ZU SCHNELL ZU VIEL WOLLEN, AUF SEINEN KÖRPER HÖREN, DIE NATUR GENIESSEN
Für Trail-Einsteiger sind deine Zeiten und Rekorde unvorstellbar, aber jeder hat einmal angefangen - was rätst du Einsteigern um den Spaß nicht zu verlieren und trotzdem schneller am Trail zu werden? Das ist eine schwierige Frage. Aber ich glaube, das Wichtigste ist, dass man immer Spaß bei der Sache hat. Wie schafft man das? Nicht zu schnell zu viel wollen, auf seinen Körper hören, die Natur genieß en? Letztlich muss wohl jeder für sich seinen Weg finden.
36 km / 1892 HM 3:51.08,9
interview mit tina fischl
Copyright: Sportograf - Andreas Doblaff
Siegerin Zugspitz Basetrail (36KM) Tina, du hast bisher eine unglaubliche Saison hingelegt. Sieg beim Zugspitz Basetrail, Zweite bei den 4-Trails, ... wie schaffst du das? Dankeschön, ja, meine Saison verlief einfach toll. Anfang des Jahres war ich nur auf der Straße unterwegs. Ich konnte meine 10-km-Zeit auf 35 min 11 sek verbessern. Auch meine persönliche Bestzeit über die HM-Strecke konnte ich in 1h 17min 46sek. laufen. Dann ca. ab Juni fing ich an, mich etwas mehr im Trail- und Bergbereich vorzubereiten. Erstes Ziel war der Zugspitz-Basetrail, mein erster Wettkampf im Trailbereich. Es lief super. Dass ich mit so viel Vorsprung gegenüber doch sehr erfahrenen Läuferinnen in diesem Bereich gewinnen konnte, gab mir Mut für die 4Trails. Jedoch wollte ich die 4Trails ohne jeglichen Druck laufen. Einfach nur ankommen. Ich bin noch nie mehrere Tage hintereinander ein Rennen gelaufen. Auch im Training nie weiter als 35 km am Stück. Dass ich dann die 1. Etappe mit fast 10 min. gewann, konnte ich gar nicht glauben und wurde natürlich super nervös. Damit hatte ich ja nie im Leben gerechnet.
Copyright: Sportograf
Wie hat das bei dir eigentlich alles begonnen? Man wird ja nicht von heute auf morgen so schnell Ich begann vor ca. 6 Jahren mit dem Lauftraining. Nach der Geburt meines 2. Kindes lief ich einfach mit dem Babyjogger los. Ja, es wurde langsam immer mehr. Die ersten Wettkämpfe folgten und ich steigerte mich da sehr schnell. Als die Kids in Kindergarten und Schule untergebracht waren, begann ich dann mit Struktur und klaren Zielen vor Augen zu trainieren.
Was fasziniert dich am Trailrunning? Mich fasziniert am Trailrunning einfach der ständig wechselnde Untergrund. Du weißt nie, was dich hinter der nächsten Kurve erwartet. Die Natur und einfach laufen, ohne Zeitdruck. Hast du eigentlich auch vor, ganz lange Distanzen zu laufen bzw. gibt es irgendein Rennen, das dich besonders reizt? Tja, das ist eine gute Frage, die ich mir im Moment selber noch nicht beantworten kann. Trailrunning ist erst seit diesem Jahr für mich interessant. Ich habe großen Gefallen daran gefunden und möchte in diesem Bereich noch mehr ausprobieren. Es gäbe ne Menge toller Rennen. Ich werde den Trail-maniak am Wörthersee im September laufen, da freue ich mich schon sehr darauf. Das wäre dann meine längste Distanz Welche Ziele hast du heuer noch und wo siehst du dich in 5 Jahren? Gerne würde ich beim Frankfurt-Marathon persönliche Bestzeit laufen. Es gilt 2 h 52 min zu unterbieten. In 5 Jahren werde ich immer noch viel Sport machen, vielleicht schon meinen Kindern hinterher laufen Zum Abschluss, hast du noch Tipps für angehende Trailrunner? Ich kann jedem nur Raten es einfach auszuprobieren. „Learning by doing“ lautet da mein Motto. Ich habe ja selber noch nicht viel Erfahrung. Zum Beispiel bin ich noch nie mit Stöcken gelaufen. Ach ja, zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass meine Family voll hinter mir steht.
TRAILRUNNING: DU WEISST NIE, WAS DICH HINTER DER NÄCHSTEN KURVE ERWARTET.
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RENNBERICHTE
DIRNDLTAL EXTREM Hügeln hervor; unterwegs über der Nebelgrenze, einfach herrlich. Und schon ist der nächste Checkpoint erreicht, wie viele km, 90… nein lieber nicht rechnen.
AB DURCH DIE HITZE
“Noch 15 Sekunden bis zum Start!” tönt es aus Gerhard Lußkandls Mikrofon. Die Meute der Ultraläufer stellt die letzten Plaudereien ein, noch kurz ein Schluck aus dem Trinkrucksack, gleich geht es los.
START 111 KILOMETER
Kilometer 48
...früh übt sich .
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Ultraläufer sind ein gemütliches Volk, Stress vor dem Start ist bei einer Distanz von 111 Kilometern höchstens Energieverschwendung. Die 78 Einzelstarter setzen sich in Bewegung, die Luft ist kühl, ein wenig nebelig, ja fast herbst’lt es schon ein wenig im Pielachtal. Während die Favoriten nach vorne preschen, finden sich weiter hinten kleine Grüppchen, unterwegs unterhält man sich; wer noch reden kann ist bekanntlich im richtigen Tempo unterwegs. Bevor man Zeit hat auf die Uhr zu sehen, ist auch schon der erste Checkpoint erreicht. Kontrollkarte lochen, ein Schluck Wasser und schon geht es weiter. Wir laufen über Felder und Wiesen, das Gras ist feucht, die Socken nass, aber langsam blinzelt die Sonne hinter den Dirndltaler
Es geht stetig bergauf und bergab, zwischen den Checkpoints legen wir im Durchschnitt 10 bis 15 Kilometer mit etwa 500 Höhenmetern zurück. Die Sonne steigt immer höher und als wir gegen Mittag Frankenfels erreichen kommt es gerade recht, dass an der Labestation Eimer mit Wasser bereitstehen um kurz den Kopf abzukühlen. „Jetzt wird’s richtig heiß, ab in den Steinbruch”, bekomme ich zu hören. Die kommenden Asphalt-Kilometer haben es in sich, kein Schatten, die Sonne heizt gnadenlos herunter als wir das Steinschaler Dörfl erreichen. Immer weiter, ein Schritt nach dem anderen. Nach etwa 50 Kilometern muss man sich langsam motivieren, vom schnellen Schritt bergauf wieder in den Laufschritt zu wechseln. Ab einem gewissen Zeitpunkt kommen unweigerlich leichte Schmerzen dazu, aber einfach wäre langweilig, oder? Nächster Halt: Kilometer 61. Hier heißt es noch einmal kräftig zuschlagen, ein Traum, dass die Veranstalter Kartoffeln bereitstellen. Das Salz, das ich mir darauf streue, würde im Normalfall für eine ganze Kompanie reichen.
AUF UND AB
Jetzt aber hinauf auf den Eisenstein, an laufen ist gar nicht zu denken, es ist steil, es ist heiß. Hatte ich schon erwähnt, dass nach 60 Kilometern so ein Anstieg mit 750 Höhenmetern in der prallen Sonne in die Kategorie ‘Nicht lustig’ fällt? Ich bin müde, ich bin unkonzentriert, stolpere über eine Wurzel und lege einen Bauchfleck hin. Das Wort ‘Einbruch’ ist eine Untertreibung, aber nicht jeder hat solches Glück einen Freund dabei zu haben, der Himbeeren pflückt, damit man wieder besser vorankommt! Und das schöne am Ultralauf ist: Nach jedem Tief kann wieder ein Hoch kommen, die Cola und Chips bei der nächsten Labe sind genau richtig und plötzlich ist alles wieder in bester Ordnung. “Eh nur noch 44 Kilometer”, das geht
...Wo die Dirndlkirschen daheim sind
schon! Der nächste Anstieg auf den Hohenstein wartet und am Gipfel schon die nächste Labe. Einzelne verweilen hier schon ein wenig länger, die Helfer sind unglaublich: “Soll ich dir eine Banane aufschneiden? Sollen wir deinen Trinkrucksack auffüllen? Brauchst du noch irgendwas?”. Das Wort Hilfsbereitschaft bekommt hier eine tiefere Bedeutung.
NOCH 40 KM
Danach geht es abwärts und hier wartet ein schwieriger Teil: Fast 10 Kilometer Forststraße. Das Schwierige an einem Ultra sind nicht die Kilometer, nicht die Höhenmeter, es sind die langweiligen, nicht enden wollenden Passagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir den nächsten Ort und langsam ist das Ziel in greifbarer Nähe; nur noch 30 Kilometer. Die Stimmung ist gut, das Wetter fein, die Landschaft schön, was will man mehr? Hier stellt sich nicht die Frage nach dem “Warum mache ich das und laufe so weit?”, sondern “Es ist ein Geschenk, so weit laufen zu dürfen und das al-
les an einem einzigen Tag zu erleben.” Wir genießen die langsam untergehende Sonne und laufen, laufen, laufen. Zwischendurch überholen uns einige Staffelläufer, einer davon ist Johann Gram, er ist 68, quatscht ein wenig mit uns, ehe er beschließt, schneller laufen zu müssen: „Wenn ich mich noch mit euch unterhalten kann, bin ich wohl zu langsam. Wir sehen uns im Ziel!” Unsere Beine können laufen, dem Tempo sind aber schon Grenzen gesetzt. Kilometer 90, vorletzte Labe, nur nicht hinsetzen! Das wäre jetzt fatal, denn dann wird man müde. Also wieder ein paar Kartoffeln, ein paar Soletti und weiter. Es dämmert, wir treffen immer weniger Läufer auf der Strecke und wir wissen eins: Wenn jetzt nichts mehr passiert, dann kommen wir mit Sicherheit in Obergrafendorf an.
Wer hier die abschließenden 100 Höhenmeter von den gesamt 5000 überwindet, sieht die Lichter der Stadt. Kilometer um Kilometer legen wir zurück, noch 5 Kilometer, noch 4, noch 3, ich kann es nicht glauben. Was für ein toller Lauf, was für ein unglaublicher Tag! Zieleinlauf, Finish, es ist geschafft! Organisator Gerhard Lußkandl hängt uns die Medaille um, dazu gibt es ein kleines Bier. Hinsetzen, Augen zu und glücklich sein. Obergrafendorf ist einen Besuch wert, die kleine Veranstaltung ist ein echter Geheimtipp, bestens organisiert. Liebe Dirndltaler, mit euch ist so gut Kirschen essen, wir kommen nächstes Jahr wieder!
Sigrid Huber
LETZTE LABE & ZIEL
Die Stimmung an der letzten Labe bei Kilometer 102,5 ist einzigartig, das Ziel ist jetzt greifbar. Ich zwinge mich noch zu ein paar Bissen Essen, einem Schluck Cola und der letzte Hügel wird in Angriff genommen.
Zuschauer: „Bist du beim Bundesheer?“ Nina: „Na, Gott bewahre. Aber die Socken stinken weniger.“
Plakette n für die ersten hischen Ultratrailm eister
Österreic
t 8 / 83km
Checkpoin
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RENNBERICHTE
4 TRAILS SMS, FREITAG 11.JULI 05:02
1. ETAPPE GARMISCH NACH EHRWALD
“Hi <kosenamendatenschutz>, ruf mich bitte an. Ich steig beim Rennen aus. Wäre fein, wenn du mich holen könntest. Aber kein Stress. Danke! Bussi”
FACEBOOK, FREITAG 11.JULI 05:04
“Sehr schwere Entscheidung, aber ich bin raus. Leider hat mein Unterschenkel nicht gehalten. Jetzt mal Pause.” Dann kann ich endlich schlafen. Um kurz nach acht stehe ich allerdings doch in Imst an der Straße und feuere die soeben gestarteten Teilnehmer der Salomon 4-Trails an, bevor es nach Hause geht. Zwei Tage vorher bin ich auch noch einer von 383 Läuferinnen und Läufern, die sich in Garmisch daran machen in vier Etappen über Ehrwald, Imst und Landeck nach Samnaun in die Schweiz zu laufen. Die geplante Strecke in Zahlen: 160 Kilometer und 10.000 Höhenmeter.
VORBEREITUNGEN & OP
Meine Vorbereitung auf diese Strapazen war leider gelinde gesagt suboptimal. Bis Anfang Mai - ich lief da noch einen schnellen Stadtmarathon in Hamburg - war alles sehr vielversprechend. Leider bekam ich in der letzten Phase der Vorbereitung Schmerzen im rechten Unterschenkel, die nach dem Marathon den Gang zum Doktor notwendig machten. Diagnose: Funktionales Kompartmentsyndrom. Behandlung: Operation und Spaltung der muskelumgebenden Faszien. Pause: Eigentlich keine. Die erste Woche nur Radeln und danach auch wieder Laufen. Zu meiner Ehrenrettung möchte ich anmerken, dass das mit dem behandelnden Arzt so abgesprochen war. Richtig gut wurde das rechte Bein nicht mehr. Immerhin lagen nur knapp acht Wochen zwischen der OP und den 4-Trails.
1. ETAPPE - LOS GEHT‘S!
Den Vorbereitungslauf - die kurze Basetrailstrecke beim Zugspitz Ultratrail – konnte ich relativ problemlos absolvieren. Jedenfalls redete ich mir erfolgreich ein, dass schon alles gut klappen würde. Schließlich waren diese vier Tage mein geplantes Laufhighlight für 2014. Ich hatte mich so auf dieses Rennen gefreut, auch der leichte Regen beim Start und die schlechte Wettervorhersage für die kommenden Tage können mich nicht aus der Ruhe bringen. Pünktlich um 09:45 geht es endlich Copyright: Klaus Fengler | www.planb-event.com
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los. Kurz durch den Ort, dann gleich mal die erste Steigung rauf zur Abzweigung Drehmöseralm. 580 Höhenmeter auf knapp vier Kilometern. Ich hatte extra das Laufen mit Stecken geübt, allerdings versuche ich alles im Laufschritt zu absolvieren, ich bin kein Geher. Der zweite lange Anstieg zur Talstation Längenfelder ist praktisch ein durchgehendes Bachbett aus Serpentinen, das ich hochkeuche. Wenigstens müssen wir im Gegensatz zum Basetrail nicht mehr auf die Alpspitze rauf ;-)
ETAPPE 1 - GESCHAFFT
Aber Schluss ist erst in Ehrwald. Die PLAN B Company hatte sich bis dorthin natürlich noch einige nette Anstiege einfallen lassen, ehe ich endlich vom Moderator empfangen werde. Als 24. und 3. der Altersklasse Masters Men. Wow! Damit hatte ich nicht gerechnet! Ich gönne mir noch eine wunderbare Massage und mache mich auf zum Hotel. Dort wartet schon meine Tasche, die vom Veranstalter von Hotel zu Hotel gebracht wird. Im Zimmer erst mal ausschnaufen und realisieren, dass mir mein rechter Unterschenkel höllische Schmerzen bereitet. Natürlich hatte ich das auch beim Lauf immer wieder gespürt, allerdings ließ es sich im Wettkampfmodus wunderbar verdrängen. Die Bolzerei zum Schluss (das letzte Teilstück lief ich die 8. Zeit insgesamt) war definitiv zu viel des Guten. Welch wunderbare Ablenkung die Pasta-Party mit anschließender Siegerehrung ist, vor allem wenn man selbst auf das Treppchen steigen darf. Die Diashow der Tageshighlights sehen wir uns nicht mehr an, ich mache mich sofort wieder auf den Weg ins Hotel, um eventuell mit meinem Compex Runner das Bein wieder halbwegs auf Vordermann zu bringen.
SOLL ICH? SOLL ICH NICHT?
Die zweite Etappe von Ehrwald nach Imst wurde aufgrund des Schlechtwetters etwas verkürzt, ist allerdings mit 38 Kilometern und 2225 Höhenmetern immer noch schwer genug. Teilstücke davon kenne ich sehr gut, da die Route sehr nah an meinem Heimatort vorbei geht. Der Abschnitt über den Alpsteig in Richtung Tschirgant wird mein sentimentales Highlight der gesamten vier Tage. Ich bereite also alles für den nächsten Tag vor und versuche früh zu schlafen.Leider klapp das nicht. Mein Unterschenkel macht sich zu deutlich bemerkbar. Irgendwann in den Morgenstunden stehe ich auf, neh-
MATTHIAS LEITNER 2. ETAPPE VON EHRWALD NACH IMST me 2000mg Ibuprofen und wälze mich im Bett herum. Um 05:30 Uhr läutet endlich der Wecker, beim Frühstück mache ich mir das erste Mal wirklich Gedanken ob das alles eine gute Idee war. In der Nacht wollte ich einfach nur schlafen können und keine Schmerzen haben. Jetzt fühlt sich das Bein zwar o.k. an, das alles passt aber so gar nicht zu meiner Einstellung in Hinblick auf Sport und Gesundheit. Schließlich habe ich noch nie einen Wettkampf mit Schmerzmitteln bestritten. Die Motivation durch die super Platzierung am Vortag und die Aussicht auf die anstehende Etappep lassen mich eigentlich nur erleichtert an den Start gehen, mein Bein fühlt sich nicht schlimm an. Das soll sich leider schnell ändern…
2. ETAPPE - LOS GEHT‘S!
Kurz nach dem Start geht es hinein in den Wald, hinauf nach Biberwier, danach zum Marienbergjoch. Ein Laufschritt ist nicht möglich, ich steige um auf schnelles Gehen. Das Auftreten tut weh, bergab wird es brutal. Wir laufen in einer Gruppe ein höllisches Tempo, bei dem nassen Untergrund und der anspruchsvollen Strecke erfordert das höchste Konzentration. Dann muss ich wirklich leiden, ich komme nicht vom Fleck. Oben angekommen beginnt ein landschaftlich wunderschöner Streckenabschnitt, am Grat entlang zum Haiminger Kreuz: gewaltig!
ETAPPE 2 - GESCHAFFT
Hinunter nach Imst gebe ich noch einmal alles; Platz 6 in der Altersklasse Masters Men, mehr geht sich nicht aus. Fast bin ich erleichtert in der Gesamtwertung vom Podest gerutscht zu sein, die Top 3 hatten irgendwie Druck erzeugt. Im Ziel bin ich so-
wieso nur froh, dass die Etappe zu Ende ist, viel länger hätte ich nicht mehr durchgehalten, zu stark sind die Schmerzen. Am Abend gehe ich erstmal mit meiner Familie essen und bin angenehm abgelenkt. Irgendwann muss ich aber doch ins Hotel, Start für die 3. Etappe ist um 7:00 Uhr, die Jagd auf den Schlaf beginnt, ich verliere sie aber kläglich. Erst jetzt wird mir klar, dass ich – um irgendwie über die Runden zu kommen – auch am nächsten Tag Schmerzmittel nehmen müsste. Das ist keine Option. Noch nie hatte ich ein DNF (Did not finish) zu Buche stehen und ich kann mir gar nicht vorstellen, am nächsten Morgen nicht an der Startlinie zu stehen.
SO FUNKTIONIERT ES NICHT
zung hätte das ein gutes Rennen werden können. Am beeindruckendsten war aber wieder einmal die Laufcommunity. Alle sind freundlich und trotz des miesen Wetters herrschte immer eine prima Stimmung.
EIN GENERELLES FAZIT ZU DEN 4-TRAILS
Wie auch die anderen beiden PLAN B Events, bei denen ich bisher gestartet bin war die Organisation wirklich top. Die Anmeldung, Ausgabe der Startunterlagen, Gepäcktransport, Verpflegungsstellen, Pastaparty, Streckenmarkierung... wirklich 1A. Auch die Verkürzung von Etappe zwei fand ich sehr vernünftig. Ich kann das Rennen also nur empfehlen, man sollte sich aber im Klaren sein, worauf man sich einlässt. Unglaublich viele Höhenmeter und Kilometer mit vielen nicht-laufbaren Passagen.
So viele Bekannte verfolgten den Rennverlauf, alle hielten mir die Daumen und hatten mir zu den ersten zwei Tagen gratuliert. Außerdem hatte ich mich bisher zu meinen Problemen mit dem Bein nicht geäußert, ich wollte nicht darüber sprechen. In meinem Kopf drehte sich alles im Kreis. Bis ich um 5 Uhr besagtes SMS an meine Dame schicke und auch gleich auf Facebook meinen Ausstieg verkünde. Danach fühle ich mich unsäglich erleichtert.
Die Landschaft ist jedenfalls traumhaft schön und ohne Einschränkung empfehlenswert!
WAS BLEIBT?
Aber auch darüber werde ich auf meinem Blog http://laufen.antville.org berichten.
Seit über 4 Wochen bin ich nun ‚lauffrei‘ und kuriere eine Sehnenentzündung aus (ein Resultat der Schonhaltung nach der Kompartment-OP). Bevor mein Bein nicht zu 100% passt, ist Laufen und alle eigentlich geplanten Bewerbe gestrichen. Trotz der Enttäuschung nehme ich positive Erinnerungen von den 4-Trails mit, ich war gut unterwegs und ohne der Verlet-
2015?
Ob ich es 2015 nochmal probiere? Eher nicht, lieber ein paar längere und flachere Sachen wie den Rennsteiglauf oder Karwendelmarsch. Außerdem: Der Transalpine-Run hat zwar 8 Etappen, diese weisen aber jeweils weniger Steigungen auf…
matthias leitner
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RENNBERICHTE
SWISS ALPINE Die Region Davos in der Ostschweiz ist einzigartig: Bergseen, Gletscher, Wildbäche, Viadukte – ein perfektes Panorama für den Swiss Alpine Marathon über 79 Kilometer.
Schweizer Trail-Abenteuer Der Boom bei Ultramarathons spiegelte sich auch bei dieser Veranstaltung am 26. Juli wider. Es gab mehr als viertausend TeilnehmerInnen aus 67 Nationen bei sechs verschiedenen Streckenlängen. Auf dem Programm standen u.a. Halbmarathon, Marathon und Ultramarathon, der bereits zum 29. Mal ausgetragen wurde.
DAVOS
Aufstieg zur Keschhütte
Denise Zimmerm ann
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Davos ist ein Alpinzentrum in der Ostschweiz, zwischen Vorarlberg und St. Moritz, auf 1.500 Höhe gelegen, darüber hinaus Kongressstadt mit Golfplatz, dem jährlich stattfindenden Weltwirtschaftsforum und einer Menge Hotels. Von Feldkirch oder Zürich benötigt man mit dem Zug etwa zwei Stunden, wer mitläuft, bekommt vom Veranstalter ein Gratisticket für An- und Abreise innerhalb der Schweiz zugesandt. Kein Wunder, in keinem Land wird pro Kopf so viel Zug gefahren wie bei den Eidgenossen. Beim Marathon kann man zwischen zwei verschiedenen Strecken wählen, eine absolute Besonderheit. Für Frühaufsteher ist die leichtere Strecke ab Davos mit „nur“
gut eintausend Höhenmeter ab sieben Uhr zu bewältigen. Wer länger schlafen möchte, kann um 10 Uhr 30 in der Gemeinde Bergün loslaufen, dafür sind mehr als 1.800 Höhenmeter am Programm und es handelt sich dabei um den höchstgelegendsten Marathon Europas.
KLASSISCHE DISTANZ - 79 KILOMETER
Auf der klassischen Distanz über 79 Kilometer starteten 953 LäuferInnenn um sieben Uhr, bei frischen elf Grad tummelten sich inklusive der MarathonläuferInnen weit über tausend TeilnehmerInnen neben dem Eishockeystadion auf der Laufbahn im Zentrum von Davos. Nach einer drei Kilometer langen Schleife durch die Stadt ging es über Feld- und Forstwege in die hochalpine Bergwelt der Ostschweiz. War es beim Start noch trocken, begann es nach etwas mehr als einer Stunde zu regnen, was sich den ganzen Tag nicht mehr ändern sollte. „Noch nie in der Geschichte herrschte Dauerregen“, meinte auch Organisationschef Andrea Tuffli und war glücklich, dass es keine nennenswerten Zwischenfälle gab, sieht man von einem Oberarmbruch ab.
ABWECHSLUNG PUR
Man erlebt einen Traillauf, wie man ihn sich kaum besser vorstellen kann: ganz wenig Asphaltpassagen, dafür viele Wald- und
Aufstieg zur Keschhütte vor der Gletscherkulisse des Piz Kesch Forstwege, Bergpfade entlang von tosenden Gebirgsbächen über schwankende Brücken und glitschige Geröllfelder. Wer die Herausforderung und die eigenen Grenzen sucht, wird hier fündig. Bieten auf den ersten Kilometern die Fans entlang der Strecke und das Kuhglockengeläute noch eine willkommenen Abwechslung, so wird es ab Kilometer 30 dann wirklich anspruchsvoll.
13 KM & 1300 HM
GESCHAFFT!
Gewonnen hat bei den Frauen die Schweizerin Denise Zimmermann in 7:47.57. Die verwies die Deutsche Claudia Kahl und Ornella Poltéra, ebenfalls aus der Schweiz, auf die Plätze. Bei den Herren siegte zum achten Mal hintereinander der Schwede Jonas Budd in einer Zeit von 6:30:18. Der zweitplatzierte Schweizer Beat Ritter hatte bereits über acht Minuten Rückstand, Dritter wurde der Deutsche Mirco Berner.
SWISS ALPINE 2015
Der nächste Swiss Alpine findet am Samstag, den 25. Juli 2015 statt. Wem das nicht Herausforderung genug sein sollte, für den gibt es in Raum Davos den Swiss Irontrail, der heuer am 16. August stattfand. Hier gibt es fünf Distanzen im Programm: 21, 43, 89, 147 und 203 Kilometer, wer sich 11.520 Höhenmeter zutraut... Zum Vergleich: der Swiss Alpine über 79 Kilometer weist 2.600 Höhenmeter auf.
Harald wurm
Hier befindet man sich am tiefstgelegendsten Punkt der Strecke auf knapp unter eintausend Höhenmetern. Dann geht es weiter zum Marathonstart nach Bergün in bereits 1.300 Metern Höhe. Und dann geht es immer höher bergauf, zum Teil so steil, dass man nur noch gehen kann, vor allem aufgrund zahlreicher Wurzeln und Steine. Bei Kilometer 55 wartet die Labestelle auf der Keschhütte auf 2.632 Metern Seehöhe, das heißt, man bewältigt innerhalb von dreizehn Kilometern über 1.300 Höhenmeter! Über ein anspruchsvolles Hochplateau über Stock und Stein geht es acht Kilometer zum höchsten Punkt der Strecke, den Sertigpass auf 2.739 Metern bei Kilometer 61. Der Rest ist beinahe ein Kinderspiel, 18 Kilometer oft steil bergab, immer Richtung Davos.
IM SERTIGTAL 27
ATRA
AUSTRIAN TRAIL RUNNING ASSOCIATION DER VORSTAND Obmann
Thomas Bosnjak
office@bjak.at
Obmannstv. Hubert Payerl
volkslauf@drahtstifte.at
Kassier Kassier Kontrolle
Rene Fahrengruber
rene.fahrengruber@gmail.com
Wir vom Vorstand der Austrian Trailrunning Association dürfen uns über die tolle Zusammenarbeit mit dem österreichischen Trailrunning-Fachmagazin „Trailrunning Szene“ sehr glücklich schätzen. In diesem Sinne werden wir euch ab dieser Ausagbe zum einen über die Aktivitäten, Pläne und Ideen der ATRA und zum Anderen auch über die internationale Entwicklung und unsere Mitarbeit auf dem Laufenden halten.
Mag.Karl Wegerer
karl.wegerer@wt-wegerer.at
Schriftführ. Sibylle Feichtinger massage@bjak.at
Mitglieder des Verbandes sind: Der Vorstand, Einzelpersonen, Trailrunning Guides, Trailrunningveranstalter, Trailrunning Vereine und Vertreter der Sportindustrie.
MITGLIEDSCHAFT Cupveranstalter € 250,brutto, 1 Seite A5 im Cupfolder Trailrunning Guide € 100,inkl. Lizenz 1 Jahr, Vermittlung, Unterstützung, einmalg -50% Vergünstigung für Ausrüstung Einzelpersonen € 50,Gratis Teilnahme an den Funny Trails, einmalig pro Jahr -50% auf die Teamdress Vereinsanmeldungen € 150,Trailrunning Guide Ausbildung statt €399,- um €250,-, jedes weiter Jahr wird die Mitgliedsgebühr für den Trailrunning Guide entfallen.
MITGLIED WERDEN? Bei Interesse an der Mitarbeit und/ oder als Mitglied würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen. kontakt@trailrunning-verband.at
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Cup (ab 40km) werden sehr gut angenommen. Nicht nur die Teilnehmer stehen hinter uns, auch die Veranstalter passen ihre Bewerbe entsprechend der ATRA Richtlinien und des Umweltschutzes an. 2014 wurde eine eigene Cupbroschüre mit einer Auflage von 10 000 Stück herausgebracht und wird auch als Informationsbroschüre verteilt. Die Abschlussveranstaltung findet mit dem letzten Trailcupbewerb als Speedtrail am 5.10.2014 im Rahmen der Tour de Tirol statt. (Pölventrail - 23km & 1250HM) Alle Cupteilnehmer werden zur Abschlussveranstaltung, bei welcher tolle Preise verlost werden, herzlich eingeladen.
2015
ATRA
Die ATRA wurde im September 2012 mit dem Ziel, dem österreichischem Läufer eine Plattform für Trailrunning zu bieten, aber auch, sich in die Entwicklung von Trailrunning in Österreich unterstützend einzubringen, ins Leben gerufen. Dahingehend wurden bisher 16 Trailrunning Guides ausgebildet, Trailrunning für Läufer und Teilnehmer definiert, ein eigener Trailrunning Cup entwickelt und 2014 die ersten Österreichischen Trailrunning Meisterschaften durchgeführt.
ZUSAMMENARBEIT
Obwohl wir von der ATRA bemüht sind uns mit allen Veranstaltern in Österreich zu entwickeln, ist es nicht immer leicht allen und jedem gerecht zu werden. Für uns steht der Läufer als Teilnehmer im Mittelpunkt. Dem Läufer ist damit sehr geholfen, wenn er bei allen Veranstaltungen die selben Rahmenbedingungen hinsichtlich Ausrüstung, Verpflegung und Verhalten vorfindet. Wir sind aber sehr optimistisch, dass wir uns gemeinsam mit den österreichischen Veranstaltern in den nächsten 2-3 Jahren in die für den Läufer und Teilnehmer beste Richtung entwickeln werden. Der große Teil der Veranstalter steht hinter den Leitlinien der ATRA.
2014
2014 war bisher ein sehr erfolgreiches Jahr für die ATRA. Der Trailrunning Cup als Speedtrail Cup (30km) und Marathontrail
Für 2015 haben wir schon neue Anmeldungen von Veranstaltern zum Trailrunning Cup Trailrunning entwickelt sich auch international immer mehr und so findet ab 2015 mit der CETUL (Challenge European Trail Ultra League) ein eigener Trailrunning Europacup statt. Österreich ist daher 2015 mit dem Hochkönigmann beim Europa Cup dabei. Alle Informationen dazu findest du auf www.cetul.com
ÖSTERR. MEISTERSCHAFTEN
Die österreichischen Meisterschaften im Marathontrail und Ultratrail finden einen großen Zuspruch und wir durften bereits die ersten Meister ehren.
FUNNY TRAILS & GUIDES
Auch die Funny Trails (siehe S.29) werden immer beliebter und dahingehend wurden auch bei den letzten Ausbildungen zum Trailrunning Guide vier neue Guides über die Fähigkeiten der Tourenplanung, Wetterkunde, Ersthelfer, uvm. ausgebildet. Aber nicht nur, dass wir mit zwei Vorarlbergischen Trailrunning Guides den Westen Österreichs abdecken dürfen, sondern dass wir auch immer mehr Anfragen aus dem Ausland zur Ausbildung und zur Verbandsgründung erhalten, freut uns sehr. So durften wir in der letzten Ausbildung einen Guide für Holland ausbilden.
Thomas Bosnjak
Obmann der Atra
ÖSTERREICHISCHER TRAILRUNNING CUP 2014
ÖSTERREICHISCHE MEISTERSCHAFT TRAILRUNNING
Um in die ENDWERTUNG des Österreichischen Trailrunning Cups zu kommen sind 4 abgeschlossene Bewerbe notwendig. Dazu muss sich der Teilnehmer innerhalb von 7 Tagen nach Ende des jeweiligen Cupbewerbs mit seinem Namen, seiner Zeit und seiner Platzierung bei der ATRA melden. kontakt@trailrunning-verband.at Mit seiner Meldung nimmt der Teilnehmer automatisch an der Schlussveranstaltung am 5.10.2014 im Rahmen der Tour de Tirol in Söll teil.
ULTRATRAIL Herren Gerhard Schiemer Daniel Fritz Michael Schalk Damen Nina Panzenböck Sigrid Huber Julia Möse
SPEEDTRAIL CUP Herren Florian Reite Hannes Schilly Heinrich Prokesch
Qualifi kation für die Weltmeisterschaft am 19.10.2014 Maria Alm
100 Pt. 100 Pt. 100 Pt.
Damen Evelyne Lachner 200 Pt. Kathrin Schichtl 100 Pt. Anita Weissinger-Lusenberger 90 Pt.
MARATHONTRAIL CUP Herren Gerhard Schiemer Hermann Daucher Heinrich Prokesch
200 Pt. 190 Pt. 190 Pt.
Damen Nina Panzenböck Tiziana Krakher Erika Tiefengraber
480 Pt. 180 Pt. 170 Pt.
11:58:00 h 12:49:13 h 14:00:15 h
MARATHONTRAIL Herren Mario Nestelberger Markus Stock Andreas Sturm
4:07:36 h 4:16:22 h 4:19:35 h
13:53:48 h 15:57:55 h 16:45:05 h
Damen Veronika Limberger Nina Panzenböck Maria Hierschläger
4:37:01 h 5:23:05 h 6:44:24 h
Die besten sechs Männer und die besten sechs Frauen des jeweiligen Trailrunning Meisterschaftsbewerbs sind automatisch zum Qualifikationsrennen zur Trailrunning Weltmeisterschaft eingeladen. Die jeweils besten drei des Qualifikationsrennens über die Distanz von 42 km und 3000 Hm werden von der ATRA zur Trailrunning Weltmeisterschaft ausgestattet und entsandt. Die Trailrunning WM findet Ende Mai 2015 in Frankreich über die Distanz von 86km und 5500hm statt. Alle Informationen dazu auf unserer HP: www.trailrunning-verband.at
TRAILRUNNING GUIDES
AUSBILDUNG
Unsere Trailrunning Guides führen in regelmäßigen Abständen Funny Trails durch. Solltest du gerne bei einem Funny Trail dabei sein wollen, so kannst du dich hier informieren:
Die Termine für die nächste Trailrunning Guide Ausbildung stehen bereits fest.
www.trailbuddies.eu www.facebook.com/trailbuddies www.trailrunning-verband.at
Rene Fahrengruber Grazer Trailbuddies
Johannes Reiss Burgenland
Andreas Ropin Brucker Trailbuddies
Markus Reich Tirol
Stefan Illmaier Stanzer Trailbuddies
Norbert Rauch Andrea Feuerstein-Rauch Bregenzer Wald Trailbuddies
Heinrich Entner Cornelia Wegerer Linzer Trailbuddies
TERMINE 11.09. bis 13.09.2014 15.11. bis 17.11.2014
Mandarfen/Pitztal St.Lamprecht/Steiermark
AUSBILDUNGSINHALTE Wetterkunde, Tourenplanung Verhalten als Ersthelfer im Gelände Leistungsbeurteilung Trainingsaufbau, Materialkunde Abschlussprüfungen (theoretisch & praktisch) Zertifikat und Lizenz KOSTEN: € 399,- (pro Person) Alle Informationen auch auf www.trailrunning-verband.at
Gabi Weißbrodt Thüringen
Gerhard Lettner Salzburger Trailbuddies
Michael Braun Nürnberger Trailbuddies
Thomas Bosnjak Bjak Trailbuddies
Thomas Häusermann Thusis (Schweiz)
Alois Graser Grebenzener Trailbuddies
Monique Medema Leeuwarden (Niederlande)
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TRAINING
LAUFLEXIKON EIN KLEINES LAUF - ABC
A drenalin
ist ein Hormon, das in Stresssituationen (zb vor dem Start) ins Blut ausgeschüttet wird. Der Körper wird in Alarmbereitschaft versezt, Blutdruck und Puls steigen an, die Bronchien werden erweitert, Fett- und Zuckervorräte werden aus den Speichern gelöst und bereitgestellt. Bei zuviel Adrenalin wirst du nervös und verkrampft, eine gesunde Portion vor dem Start ist aber gut!
B arfusslaufen
Schon gewusst? Unser Fuß besteht aus 26 Knochen, 30 Muskeln, 33 Gelenken, 60 Sehnen und über 100 Bändern. Wenn wir ständig Schuhe tragen, wird die Fußmuskulatur wenig trainiert und geschwächt. Barfußlaufen fördert die Muskulatur und ist auf einer Wiese so richtig erfrischend!
C arboloading
Darunter versteht man die verstärkte Kohlenhydratzufuhr vor einem Wettkampf um die Glykogenspeicher in Leber und Muskulatur optimal zu füllen.
d ämpfung
Ein gut gedämpfter Schuh schont und schützt den Fuß und entlastet Knochen und Gelenke. Ein Zuviel an Dämpfung ist im Trailbereich nicht immer optimal, verliert man doch speziell in schwierigem Gelände leicht das Gefühl für den Untergrund.
e kg
Die Abkürzung steht für Elektrokardiogramm. Mithilfe von Elektroden wird die elektrische Spannung an der Körperoberfläche gemessen und aufgezeichnet. Die Spannung, die im Sinusknoten des Herzens entsteht ist nötig, damit die Herzmuskelzellen arbeiten. Die Spannung verändert sich permanent, mit jeder Aktivität des Herzmuskels. Das EKG-Gerät zeichnet diese Aktivität bzw. die Spannung auf, der Arzt kann damit wertvolle Rückschlusse auf die Gesundheit eines Patienten ziehen.
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f ettverbrennung
Dass langsames Laufen mehr Fett verbrennt als schnelles Laufen ist ein Mythos. Je höher die Geschwindigkeit, desto höher der Energieaufwand und somit auch der Verbrauch.
g ps
steht für Global Positioning System und wird mittlerweile in zahlreichen Sportuhren eingesetzt. Ursprünglich vom US-Verteidigungsministerium entwickelt, hat sich GPS als eines der wichtigsten Navigationssysteme etabliert. Bis zu 30 Satelliten in einer Höhe von 20000 km umkreisen die Erde - und helfen uns, unsere Trainingseinheiten sinnvoll auszuwerten und uns in der Bergwelt zu orientieren.
h öhentraining
Training unter reduziertem Sauerstoff, so darf Training in einer Höhe ab ca. 1800 m bis 2300 m bezeichnet werden. Durch den Sauerstoffmangel werden vom Körper mehr rote Blutkörperchen produziert, es wird mehr Sauerstoff über die Lungen aufgenommen und letztendlich steht auch der Muskulatur mehr Sauerstoff zur Verfügung. Effekt: Die Leistung steigt!
i ntervalle
sind ein Wechsel aus Belastung und Erholung. Beim Intervalltraining werden gezielt Reize gesetzt, die Belastungs-Einheiten sind dabei gleich lang; es werden zb 10 x 500 m mit entsprechenden Pausen, also Erholungsphasen trainiert.
j ahresplanung
Wer gezielt trainieren möchte, teilt das Trainings- bzw. Sportjahr in verschiedene Phasen ein, das ist die sogenannte Periodisierung. Vorbereitungsphasen, gefolgt von der Vorwettkampfphase, Wettkampfphase, dem Tapering und der Regenerationsphase wechseln einander ab.
k ohlenhydrate
sind neben Eiweißen und Fetten ein wichtiger Energielieferant, v.a. für Sportler! Wir verbrauchen ständig Energie, ohne Kohlenhydrate, die in Glukose (Zucker) umgewandelt werden, würde unser Blutzuckerspiegel so stark absinken, unsere Organe wären nicht mehr mit Energie versorgt, und unsere Beine würden uns nicht mehr über die Trails tragen!
l aktat
ist ein Salz der Milchsäure, das bei intensiven Ausdauerbelastungen im anaeroben, sprich intensiven Trainingsbereich entsteht. In geringen Mengen kann Laktat abgebaut werden, bei zu hoher Konzentration - wer zb am 1. Anstieg übertreibt - übersäuert der Köprer, die Leistung sinkt.
m arathon
42.195 Kilometer. Der Legende nach lief der Bote Pheidippides 40 Kilometer von Marathon nach Athen um zu verkünden, dass die Athener über die Perser siegreich waren. Im Anschluss brach er tot zusammen. Der erste olympische Marathon fand - ihm zu Ehren - 1896 in Athen statt.
n ordic Walking
Die Trainingsmethode entstand in den 30er Jahren in Finnland, eigentlich als Sommertraining der Skilangläufer. 1993 wurde in Amerika das ‚Pole Walking‘ mit Schistöcken weiterentwickelt, in Finnland wurde die Methodik 1997 vorgestellt und anschließend mit dem Begriff ‚Nordic Walking‘ kommerzialisiert. Nach und nach bürgerte sich die neue Sportart auch im deutschprachigen Raum ein und ist heute als ‚sanfte Trainingsmethode‘ nicht mehr wegzudenken.
o pen window
Nach einem intensiven Training oder Wettkampf ist das Immunsystem geschwächt und besonders anfällig für Infekte. Diese Phase wird als Open Window bezeichnet.
p roteine
Die Zufuhr von Proteinen, sprich Eiweiß, speziell nach intensiven Belastungen gilt als essentiell. Nur so kann sich die Muskulatur regenerieren und gestärkt aus dem Training hervorgehen.
q 10
auch Coenzym Q10 oder Ubichinon 10 genannt, ein enger Verwandter der Vitamine K und E. Das Coenzym unterstützt vor allem Herz, Lunge und Leber, außerdem reduziert es bei intensiven Einheiten die freien Radikale. Q10 wird vom Körper selbst produziert, aber auch über die Nahrung aufgenommen.
R egeneration
oder Erholung. Entsprechende Pausen zwischen Trainings- und Wettkampfbelastungen sind wichtig, damit in weiterer Folge die Leistung steigt. Man unterscheidet aktive und passive Regeneration. Aktiv = lockere Läufe, Spaziergänge. Passiv = Schlaf, gesunde Ernährung, Massagen, dehnen.
s uperkompensation
Nach einem intentensiven Training oder Wettkampf versucht der Körper sich zu erholen und das Ausgangsniveau wiederherzustellen. Energiespeicher werden gefüllt, Muskelstrukturen aufgebaut. Bei entsprechendem Wechsel aus Trainings- und Erholungsphasen kehrt der Körper allerdings nicht nur auf Ausgangsniveau zurück, sondern steigert die Leistungsfähigkeit.
T apering
Viele Wochen und Monate wurde vor einem Wettkampf trainiert. Die letzten 1-2 Wochen - zb vor einem Ultra - wird der Trainingsumfang bewusst reduziert, damit sicher der Körper erholen kann und wie bei der Superkompensation die Leistung gesteigert wird. So kann am Tag X die optimale Leistungsfähigkeit abgerufen werden. Diese Phase wird als Tapering bezeichnet.
ü bertraining
Trainingseifer ist gut, zuviel davon führt aber leider ins Übertraining. Wer Regeneration missachtet und keine Pausen in die einzelnen Trainingsphasen einplant, läuft Gefahr, dass gar nichts mehr geht. Der Puls bleibt unten, man ist müde und ausgelaugt und das Einzige, das dann noch hilft ist eine längere Pause.
v itamine
Als Vitamine werden organische Verbindungen bezeichnet, jeder Mensch benötigt sie für lebenswichtige Funktionen. Der menschliche Körper kann sie allerdings nicht selbst herstellen, sondern sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden.
w adenkrampf
Was passiert eigentlich bei einem Krampf? Der Muskel verkrampft durch eine Fehlfunktion der Nerven. Ursachen gibt es viele: Dehydration, Magnesiummangel, Natriummangel sind die häufigsten Auslöser.
x -beine
Unter X-Beinen versteht man eine Fehlstellung der Beinachsen. Die Knie stehen nach innen, die Beine nicht parallel zueinander, sondern ergeben optisch gesehen ein X.
y olo
You only live once!
z wiebelprinzip
Die Bekleidung in verschiedenen Schichten statt einer einzigen wird als Zwiebelprinzip bezeichnet. Zum Beispiel: Unterste Schicht: Sportunterwäsche, mittlere Schicht: Isolation, äußere Schicht: Windund Regenschutz.
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TRAINING
SCHNELLER BERGAUF DIE GRUNDLAGENAUSDAUER IST GUT, FÜR DIE LETZTEN RENNEN DER SAISON MÖCHTE MAN VIELLEICHT NOCH EIN PAAR KÜRZERE RENNEN EINSTREUEN ODER EINFACH SCHNELLER WERDEN! WIR HABEN EINIGE TIPPS FÜR EUCH, WIE IHR DIE ANSTIEGE LEICHTER MEISTERT.
mindestens 10% steigung Such dir einen steilen Anstieg mit mindestens 10% Steigung. Die Distanz ist nicht so wichtig, vielmehr die Zeit. Lauf 10mal jeweils 30-45 Sekunden bei hoher Belastung bergauf, dabei kannst du an deine Grenzen gehen. Wenn du nur ein wenig ins Schwitzen kommst, bist du zu langsam.
bergsprints
Versuch dir die Intervalle so einzuteilen, dass du auch am Schluss noch genug Reserven hast um flott bergauf laufen zu können.
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bergab ausruhen Ruh dich bergab gut aus, geh ein paar Schritte bis sich der Puls normalisiert hat und dann heißt es wieder: Vollgas aufwärts!
5 - 8 mal ca. 1 kilometer
tempoläufe
Für die Tempoläufe brauchst du eine Strecke, die nicht allzu steil ist. 5% Steigung sind dafür perfekt. Lauf 5- bis 8mal ca. 1 Kilometer in hohem Tempo. Retour joggst du ganz locker.
Auch hier gilt: Gut einteilen. Tempo beibehalten!
Vollgas Das Fahrtspiel mag kompliziert klingen, ist aber im Grunde die einfachste und natürlichste Form des Tempotrainings. Einmal schnell, einmal langsam, das Tempo wird immer wieder geändert. Sag dir zum Beispiel: “Jetzt geht’s Vollgas bis zur nächsten Tanne”,
fahrtspiel Einmal schnell, einmal langsam.
ausrasten “Ausrasten bis ich am Bach bin, den nächsten Anstieg dann wieder so schnell es geht”. Die einzelnen Abschnitte sollten nicht länger als 5-10 Minuten andauern, der Rest ist Lust und Laune überlassen. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug, das Training macht Spaß und ist garantiert effektiv!
Vollgas
Vollgas ausrasten
ausrasten
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TRAIL-ABC
PFLICHTAUSRÜSTUNG So wie es heißt so ist es auch gemeint. Als Trailrunner bist du oft lange in unwegsamem Gelände bei unterschiedlichsten Wetterverhältnissen unterwegs. Deshalb brauchst für den Notfall eine gewisse Basisausrüstung, sei es als Nothilfe für dich oder für eine andere Person. Gegenseitige Hilfe ist selbstverständlich.
DIE RETTUNGSDECKE
So schön gänzend, eine Seite silber und die andere golden und groß wie ein Smartphone im originalverpacktem Zustand. Die Rettungsdecke ist im KFZ-Verbandskasten vorgeschrieben, genauso selbstverständlich sollte sie auch in deinem Rucksack sein. Aber was kann diese zweischichtige Alu-Polyesterfolie für uns leisten? Drehst du die silberne Seite zu der verunfallten Person, sorgst du dafür das er nicht auskühlt. Wichtig dabei ist die Person komplett bis auf das Gesicht einzuwickeln um die Wärme im Inneren zu halten, denn die silberne Seite isoliert zwar nicht, reflektiert aber die abgegebene Wärme zurück. Versuch deshalb auch im Winter noch eine isolierende Schicht unter die Person zu bringen, wie eine Jacke oder Ähnliches, damit die Kälte nicht reinkriechen kann. Mit der silbernen Seite nach außen, kannst du jemanden vor Hitze schützen. Ist jemand im Gelände wegen Hitze kollabiert, baue mit der silbernen Seite vom Verunfallten weg eine Art Sonnensegel. Wickle ihn aber auf keinem Fall aber ein. So wird die Sonnenstrahlung und Hitze wegreflektiert.
BERGRETTUNG: 140 | Europa-Notruf: 112 HANDY
Ein vollständig geladenes Handy sollte am Berg selbstverständlich sein. Ob du nun selbst in einen Unfall verwickelt bist oder jemand anderem zur Hilfe kommst, nur so kannst du die Bergrettung verständigen. Bergrettung: 140 Europa-Notruf: 112
MÜTZE/SCHLAUCHTUCH
Wusstest du, dass bis zu 70% der Körperwärme über den Kopf entweichen? Bei einem Wettersturz im Gebirge kann dich eine Mütze vor drohender Unterkühlung bewahren.
REGENJACKE
Auch wenn beim Start deiner Tour die Sonne scheint, das Wetter kann sich IMMER ändern. Deshalb sollte es ganz selbstverständlich sein, im Rucksack eine leichte Regenjacke dabei zu haben. 10000 mm Wassersäule sind sinnvoll und halten dich auch bei starkem Regen für längere Zeit trocken.
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HANDSCHUHE
VORBEREITEN DER PFLICHTAUSRÜSTUNG VOR EINEM RENNEN
Je alpiner es wird, desto mehr wärmende Kleidungsstücke solltest du dabei haben. Finger, die so kalt und starr werden, dass man sie fast nicht mehr bewegen kann, sind alles andere als lustig. Deshalb: Bei hochalpinen Touren Handschuhe einpacken. Es kommt der Tag an dem du froh darum bist!
ISOLIERENDE ZWISCHENSCHICHT
Ein Pullover oder Langarmshirt sollte ganz einfach selbstverständlich sein. Pro 100 Höhenmeter nimmt die Luftemperatur um 1°C ab, du kannst dir also ausrechnen, dass es am Gipfel wesentlich kühler sein wird als unten im Tal.
WASSER
1.5 Liter Wasser passen sicher locker in deine Trinkblase oder Softflasks. Bei Dehydrierung nimmt die Leistung ganz stark ab und niemand garantiert dir, dass die nächste Hütte geöffnet ist oder du eine Quelle findest um etwas zu trinken.
STIRNLAMPE
Wenn du länger unterwegs bist oder erst am Nachmittag startest, macht es Sinn, dir eine Stirnlampe einzupacken. Oft unterschätzt man die Dauer des Aufstiegs, beim Abstieg wird es plötzlich dunkel, man hetzt sich und läuft Gefahr Fehler zu begehen und zu stürzen. Mit einer Stirnlampe im Gepäck musst du dich nicht unnötig stressen und kannst gefahrlos und in Ruhe bergab laufen.
NOTFALL-RIEGEL
Wer hat es noch nicht bereut? Loslaufen, ach die Tour ist schön.. und irgendwann in einen Hungerast kommen, bzw kurz gesagt Unterzucker. Ein Riegel im Rucksack ist da oft der Retter in der Not und du hast Spaß am Trail anstatt dich quälen zu müssen.
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TRAIL-ABC
UV-STRAHLEN WARUM EINCREMEN?
Muskulöse, braungebrannte Waden, das Sinnbild eines Sportlers und Trailrunners, gleichzeitig sozusagen Beweis wieviel Zeit man in der Saison bereits mit Training verbracht hat! Noch immer hält sich bei vielen die Meinung, erst ein ‘gscheiter Sonnenbrand’ und dann wird man eh braun.
WAS PASSIERT BEI EINEM SONNENBRAND?
Was aber passiert genau beim Sonnenbrand? Warum und wie wird man braun? Wie gefährlich sind diese UV-Strahlen? Und was macht die Sonnencreme? Das Sonnenlicht besteht aus UVA, UVB und UVC Strahlen. UVC Strahlen werden in der Erdatmosphäre bereits gefiltert und sind für uns Menschen somit ungefährlich. UVB Strahlen sind kurzwellig, werden zum Großteil ebenfalls von der Ozonschicht gefiltert, etwa 10% erreichen uns allerdings. (Wenn die Ozonschicht immer dünner wird, wird auch die gefährliche UVB Strahlung höher). UVB Strahlen dringen in die oberflächliche Haut ein, sie sind primär verantwortlich für Sonnenbrand. Ein Sonnenbrand ist eine Entzündungsreaktion und je nach Stärke teilweise sogar Verbrennung. “Die Haut merkt sich jeden Sonnenbrand” ist nicht einfach ein Spruch; wer immer wieder Sonnenbrände hat, geht das Risiko ein, dass sich die Zellen der Haut dauerhaft verändern und Krebs auslösen. UVA Strahlen sind landläufig oft unbekannt. Sie dringen tiefer in die Haut ein und sind verantwortlich dafür, dass die Haut ihre Elastizität verliert und faltig wird. (Anmerkung: In Solarien ist man nur UVA Strahlen ausgesetzt, wer denkt, damit im Sommer bereits besser geschützt zu sein, irrt sich.)
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GIBT ES EINE GESUNDE BRÄUNE?
Nein, grundsätzlich ist jede Bräune eine Abwehr- bzw Schutzfunktion des Körpers. Durch die Sonne wird die Haut geschädigt, Zellen werden dazu angeregt Pigment (Melanin) zu bilden und damit die Haut zu färben. Das bereits aufgebaute Melanin schützt die Haut beim nächsten Sonnenbad oder Lauf in der Sonne, dennoch sollte man sich immer und immer wieder eincremen. Anmerkung am Rande: Die Sonne ist bis zu 90% für die Hautalterung verantwortlich; wer also auch in vielen Jahren noch sportlich und straff aussehen möchte, greift lieber zur Creme.
STICHWORT SONNENCREME
Bei Sonnencreme sollte darauf geachtet werden, dass neben dem bekannten UVB auch ein UVA Schutz gegeben ist. Weiters gibt es 2 Arten von Sonnenschutz: chemisch und physikalisch. Physikalische Filter wirken mechanisch und reflektieren UV Strahlen. Die Creme legt sich wie eine Schutzsicht über die Haut und ist sofort wirksam. Chemische Filter werden in die Haut aufgenommen und brauchen etwa 20 – 30 Minuten um einzuwirken. Je nach Eigenschutzzeit der Haut (10 bis 45 Minuten) sollte noch der passende Lichtschutzfaktor(=LSF) gewählt werden. LSF * Eigenschutzzeit = Schutzdauer Bsp.: LSF 15 * Eigenschutz 20 min = 300 min Beim Trailrunning besser einen höheren LSF verwenden und gut eincremen, durch den Schweiß wäscht sich vieles von der Creme wieder ab, außerdem nimmt die UV-Strahlung im Gebirge pro 1000 Höhenmeter um ca. 20% zu! Also lieber eincremen, auf ein wenig Bräune verzichten und dafür gesund bleiben!
die UV-Strahlung nimmt im Gebirge pro 1000 Höhenmeter um ca. 20% zu! Lieber eincremen, auf ein wenig bräune verzichten und dafür gesund bleiben.
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Trailrunning Hotels Wir stellen in Trailrunning Szene ab sofort Hotels vor, die speziell für Laufurlaube geeignet sind. Diese müssen allerdings einige Kriterien erfüllen, die wir euch nachfolgend vorstellen und erklären:
GEFÜHRTE TOUREN Werden im Hotel geführte Touren angeboten, die man buchen kann?
TRAINER Gibt es vor Ort einen Coach/Trainer den man bei Trainingsfragen zu Rate ziehen bzw. auch buchen kann?
TRAILCAMP - ANGEBOT Werden im Hotel spezielle Pauschalen für Trailrunner angeboten?
BESCHILDERTE STRECKEN Gibt es in der Region, in der das Hotel liegt, beschilderte Strecken und Touren?
ESSEN & LUNCHPAKET Stellt das Hotel auf Anfrage ein Lunchpaket zusammen? Gibt es spezielle Lunchpakete für Sportler? Besteht die Möglichkeit untertags zB nach einer langen Tour - etwas zu essen zu bekommen?
TESTMATERIAL Gibt es im Hotel spezielles Testmaterial, zb Schuhe und Rucksäcke, die man sich zu Testzwecken ausleihen kann?
WÄSCHESERVICE Bietet das Trail-Hotel einen Wäscheservice für stinkige Sportbekleidung an?
REGENERATION Sauna? Hallenbad? Massagen? Welche Maßnahmen zur aktiven Regeneration werden angeboten?
GEFÜHRTE TOUREN Jeden Mittwoch findet ein sogenannter Schnupper Trail statt, inkl. Erklärung zur Lauftechnik Gymnastik und der Möglichkeit, an Trainer Thomas alle Fragen zu richten, die man zum Thema Trailrunning hat. TRAINER Mit Thomas Bosnjak ist in den Sommermonaten ein Experte vor Ort, der gebucht werden kann. TRAILCAMP-ANGEBOT Jasmin Walser und ihre Familie versuchen immer, attraktive Pakete für Trailrunner zu schnüren. So können derzeit zwei Camp-Varianten gebucht werden, das Schnupper-Camp und ein Camp für Fortgeschrittene. BESCHILDERTE STRECKEN Das Pitztal, in dem das Hotel Vier Jahreszeiten liegt, hat sich auf Trailrunning spezialisiert. Es stehen zahlreiche beschilderte Strecken um das Hotel und im gesamten Tal zur Verfügung. ESSEN & LUNCHPAKET Energieriegel und isotonische Getränke werden täglich bereitgestellt. In der Energieecke im Wellness-Bereich finden sich gesunde Trockenfrüchte und Nüsse für den kleinen Hunger zwischendurch. TESTMATERIAL Direkt im Hotel findet sich ein Trailshop, wo jede Menge Testmaterial verfügbar ist: Schuhe, Brillen, GPS-Systeme und mehr. WÄSCHESERVICE Die Wäsche kann an der Rezeption abgegeben werden, am nächsten Tag ist alles frisch gewaschen und bereit für das nächste Trail-Abenteuer. REGENERATION Ein großes Hallenbad, ein schöner Saunabereich mit Dampfbad, Finnsauna, Infrarot und ein Whirlpool - wer es hier nicht schafft zu entspannen, ist selbst schuld. Auch Massagen können jederzeit gebucht werden.
Schön im Hotel Vier Jahreszeiten ist, dass hier nicht einfach Trailrunning verkauft wird, sondern die Gastgeber - Familie Walser - selbst sportbegeistert ist und man so als Sportler das Gefühl hat, so richtig willkommen zu sein.
4 JAHRESZEITEN ****S SPORT- UND WELLNESSHOTEL IM PITZTAL TRAIL RUNNING AM GLETSCHER, WOHNEN IM VIER-STERNE-SPORTHOTEL IN TIROL Trail Running im Pitztal mit Lauf-Profi Thomas Bosnjak: Freuen Sie sich auf sportliche Naturerlebnisse für Anfänger, Genussläufer und fortgeschrittene Runner! Rund um das Vier-Sterne-Superior-Hotel Vier Jahreszeiten erwarten einem zahlreiche markierte Laufstrecken in einer Höhe von 880 bis 2.300 Metern. Die Höhe ist ideal, um Sauerstoff zu tanken und die traumhafte Berg- und Naturlandschaft zu genießen. Erlebe professionelle Laufbetreuung, besten Rundum-Service und tolle Lauf-Events wie den Pitztaler Gletscher Marathon und den Pitztal Gletscher Trail Maniak.
TRAIL RUNNING STRECKEN IM PITZTAL Familie Walser
JASMIN WALSER Warum läufst du und was bedeutet das Laufen für dich? Laufen ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zu Familie und Betrieb.Es macht mir den Kopf frei und schafft auch Raum für Neues. Es tut mir einfach gut :-)
12 Rundkurse für jedes Level 12 markierte Laufstrecken mit 2,3 bis 17,6 Kilometern Länge 96 Kilometer Laufstrecken mit Kilometermarkierung Höhentraining auf 2.300 Metern auf 2,93 Kilometer-Runde
TRAIL RUNNING SERVICE IM HOTEL VIER JAHRESZEITEN -
Professionelle Betreuung durch Thomas Bosnjak Geführte Trail Running Touren Kostenlose Laufkarte mit GPS-vermessenen Höhenprofilen Trail Running Schnuppercamps und Camps für Fortgeschrittene
www.hotel-vier-jahreszeiten.at Kontakt: +43 (0)5413 86361 info@hotel-vier-jahreszeiten.at
Warum habt ihr euch auf Trailrunning spezialisiert? Es passt einfach zu uns und unserer Familie, wir laufen selber alle sehr gerne. Unser Motto lautet: „Erholung und Wohlfühlen in der Aktivität“ und das möchten wir auch unserer Gästen weitergeben. Nebenbei ist das Pitztal ein wahrer Traum für alle Trail Laufer. Du hast eine sehr sportliche Familie. Welche Sportarten werden bei euch ausgeübt? Mein Vater ist Läufer und Langläufer im Winter. Mein Bruder ist Bergführer und Skilehrer, begeisterter Kletterer und hat auch seit heuer das Trailunning für sich entdeckt. Meine Mutter fühlt sich am Rad sehr wohl. Mein Freund ist Mountainbiker, wobei das runterfahren seine Leidenschaft ist. Auch Fallschirmspringen gehört zu den Sportarten, die er betreibt. 39
“Erklimme die Berge und spüre die gute Energie. Der Friede in der Natur wird in dich fließen wie der Sonnenschein, der die Bäume nährt. Der Wind wird dich erfrischen, der Sturm dich mit Kraft erfüllen und alle deine Sorgen werden abfallen von dir, wie Herbstblätter.”
(John Muir)
TRAIL TALK
ER SABINE REIN
STECKBRIEF ALTER 33 WOHNORT Dornbirn (VBG) HOBBIES laufen, rennradeln, biken, Schitouren, wandern, Berglauf, Marathon, lesen, Gesundheit, Fitness, Wellness, reisen, basteln ERFOLGE 2014 3. Platz Bergauf/Bergab EM 2. Platz ÖM Berglauf 2. Platz WMRA (Weltcup) Muttersberglauf 1. Platz Swiss Alpine K21, 1. Platz Karwendel Berglauf u.v.m. 2013 2. Platz Glacier 3000 4. Platz Jungfrau Marathon, 2012 2. Platz ÖM Berglauf 5. Platz WM Berglauf Kurzdistanz BESTZEITEN Marathon 2:43:09 h Halbmarathon 1:16:21 h 10 Kilometer 0:35:17 h
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SABINE REINER Wie hat das bei dir eigentlich alles angefangen? Du hast ja relativ spät mit dem Laufen begonnen, oder? Das war purer Zufall und wohl auch Schicksal! Als ich nach meinem Studium aus Wien zurück ins Ländle gekommen bin, war mir ein bisschen zu langweilig und ich habe neben der Arbeit nach einem Ausgleich gesucht. Und was könnte das in unserer wunderschönen Region anderes sein, als berglaufen! Dann wurde ich angesprochen, bei der Crosslauf Landesmeisterschaft mitzumachen, wo ich auf Anhieb Landesmeisterin wurde. Dann hab ich bei der Berglauf Staatsmeisterschaft mitgemacht und bin dort Vierte geworden und bekam die Möglichkeit, bei der Berglauf Europameisterschaft in der Türkei teilzunehmen. Dort wurde ich beste Österreicherin und dann wars um mich geschehen! Wie vereinbarst du dein Training mit Job und Familie? Das ist nicht immer leicht. Ich habe auch schon einiges ausprobiert und leider auch einige negative Erfahrungen sammeln müssen. Mittlerweile habe ich aber ein funktionierendes System gefunden und versuche alles unter einen Hut zu bringen. Das gelingt mir v.a. im Sommer ganz gut, da in dieser Zeit in meinem Job nicht so viel los ist und ich mich mehr auf meine sportlichen Ziele konzentrieren kann. Meine Familie unterstützt mich sehr und v.a. mein Papa ist bei sehr vielen Wettkämpfen dabei. Wie trainierst du? Alleine oder mit Trainer? Ich bin einfach ein „Free Spirit“ und halte nicht viel von starren Trainingsplänen. Ich mag auch keine Leistungstests usw. Für mich bedeuten solche Dinge eher Stress als dass sie mir etwas nützen. Ich brauche ein gewisses Maß an Flexibilität im Training, v.a. damit ich auch Faktoren wie Stress bei der Arbeit oder privaten Stress oder körperliches Wohlbefinden usw. bewältigen kann. Des Weiteren steht für mich immer noch der Spaß am Sport im Vordergrund. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieser Spaß und meine Freude am Laufen mit strikten Vorgaben oft verloren gehen. Erwähnen möchte ich allerdings schon, dass eine gewisse Struktur im Training selbstverständlich eingehalten werden muss, um voranzukommen und die Leistung verbessern zu können. Darüber hin-
aus müssen auch Prioritäten gesetzt und auch Wettkämpfe und Training aufeinander abgestimmt werden um leistungsfähig zu bleiben und v.a. auch richtig regenerieren zu können. Du bist jetzt 33 Jahre alt, mit deiner Laufkarriere geht es steil aufwärts. Was sind eigentlich deine weiteren Ziele? Ziele hab ich noch einige. Heuer ist mein Hauptziel sicher noch die Berglauf Weltmeisterschaft in der Toskana. Ich bin schon sehr gespannt, was ich dort nach meinem dritten Platz bei der Bergauf/Bergab Europameisterschaft noch erreichen kann. Ich strebe aber sicher einen Podestplatz an. Allerdings ist dies stark von der Strecke und der Tagesverfassung abhängig. Des Weiteren möchte ich heuer noch meine Halbmarathon- und im nächsten Jahr meine Marathonbestzeit noch verbessern. Nächstes Jahr stehen ausserdem wieder die Berglauf Europameisterschaft in der Kurzdistanz und die Weltmeisterschaft in der Langdistanz auf dem Programm. Bergmarathons in wunderschönen Regionen möchte ich auf jeden Fall auch noch einige laufen. Seit dem 3. Platz bei der EM, profi tierst du auch fi nanziell oder ist das im - sozusagen kleinen - Berglaufsport kein Thema? Ich liebe zwar den Sport und die Bewegung. Allerdings wäre mir nur der Leistungssport zu wenig. V.a. profitiere ich weder finanziell von der EM, noch besteht die Möglichkeit vom Berglaufsport zu leben. Ich versuche eher meine Leidenschaft und meinen Beruf immer mehr zu verbinden. Deshalb habe ich die Weiterbildung zur Fitness- und Gesundheitstrainerin gemacht
und veranstalte meine Laufcamps. Des Weiteren habe ich nun noch eine Weiterbildung zur Ernährungstrainerin begonnen, damit ich noch fundiertere Inputs an meine LaufcampteilnehmerInnen weitergeben kann. Weitere Infos zu meinen Laufcamps auch auf meiner Website unter: www.sabinereiner.com Nach dem EM-Podestplatz, was denkst du was noch möglich ist? Ich war wirklich unglaublich überwältigt vom Podestplatz bei der EM, da ich im Vorfeld nicht wusste, was mich erwartet und mit welchem Ergebnis ich rechnen konnte. Ich hab mich auch erst sehr kurzfristig – eine Woche zuvor – für den Start bei der EM entschieden. Ich war mir zwar sicher, dass ich bergauf sehr gut abschneiden würde, da ich auch schon entsprechende Ergebnisse hatte. Bergab hatte ich allerdings keine Ahnung, was mich erwartet und v.a. wie ich im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden werde. Umso glücklicher war ich dann über meinen dritten Platz – sogar
3. Platz Europameisterschaft im Berglauf
nur ganz knapp an der Silbermedaille vorbei. Der Zieleinlauf und die anschließende Flower-Ceremony waren wirklich atemberaubend tolle Momente, welche mich auch in Zukunft noch sehr oft in Gedanken begleiten werden! Ich denke bei guten Bedingungen und bei anhaltender Form ist eine Medaille bei der Weltmeisterschaft nicht unrealistisch und ein großer Traum von mir.
eine medaille bei der weltmeisterschaft ist Mein grosser traum! Du hattest ja in der Vergangenheit immer wieder ein wenig Probleme mit Verletzungen, schiebst du das auf die Straße oder war es einfach zu viel? Bisher habe ich körperliche Limits leider immer in Form von gröberen Verletzungen spüren müssen. Mein Körper meldet sich sehr schnell, wenn’s zu viel wird. Leider passiert dies meistens, wenn ich mich auf einen Wettkampf im Flachen vorbereite. Mittlerweile kenne ich meinen Körper recht gut und versuche natürlich immer auf die Anzeichen zu hören. Es ist allerdings nicht immer ganz so einfach, v.a. wenn man Ziele vor Augen hat und sich lange und intensiv darauf vorbereitet. In erster Linie war meine Verletzung im Februar ausschlaggebend für ein Umdenken. Aufgrund der anhaltenden Probleme mit meinen Knochen wurde mir bewusst, ich muss etwas ändern und v.a. noch mehr Alternativtraining machen und Regenerationszeiten mit in die Planung einbeziehen. Mein Physio hat mir dann sowohl bei der Therapie der Verletzung, beim Wiedereinstieg als auch mit der Gestaltung des
Zieleinlauf Mutte rsberglauf
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Trailrunning bedeutet für mich pure Freude am Laufen neuen Trainingskonzeptes geholfen. Mittlerweile haben wir ein echt cooles Trainingsprogramm, das immer noch sehr flexibel ist und doch klare Fixpunkte hat. Außerdem hilft mir diese Struktur auch, gewisse Richtlinien einzuhalten und v.a. Training, Wettkämpfe und Regeneration besser aufeinander abzustimmen. Was ist deine Lieblings-Trainingseinheit? Ein toller Berglauf nach Lust und Laune ohne Druck und Zeitvorgaben
AUF EIN WORT... LIEBLINGSESSEN Gemüse & Polenta MUSIK allerlei DER BESTE FILM Sweet November DIESES BUCH LESE ICH ZUR ZEIT Hektor auf der Suche nach dem Glück IMMER IN MEINEM KOFFER Laufschuhe MEIN VORBILD hab ich keines… NEID
fi nde ich schlimm und kenne ich von mir selbst nicht
DOPING No go!!!! DER SCHÖNSTE BERG Staufen Hohe Kugel, Schesaplana ...und ich liebe die Seiseralm Dolomiten DER SINN DES LEBENS Gesundheit Freude Zufriedenheit WENN ICH EIN TIER WÄRE Biene ;-)
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Wie ist es mit der Ernährung? Es ist ja kein Geheimnis, dass man mit weniger Gewicht am Berg schneller ist. Musst du hier aufpassen oder isst du nach wie vor mit Genuss? Ich bin Vegetarierin, ernähre mich ohnehin sehr gesund und esse hauptsächlich Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Trockenfrüchte und Obst. Wichtig ist v.a. dem Körper die nötigen Nährstoffe zu geben. Ich genieße auf jeden Fall auch und versuche meinen Körper für die erbrachten Leistungen zu belohnen. Des Weiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass mein Gewicht nicht unter eine bestimmte Grenze kommen sollte, ansonsten hab ich immer mit Knochenproblemen zu kämpfen. Wie erholst du dich am besten nach einem intensiven Wettkampf? Das Thema Regeneration habe ich lange Zeit eher vernachlässigt, da ich so unglaublich bewegungsliebend bin. Mittlerweile habe ich aber gelernt, dass auch die Regeneration zu den Säulen optimaler Leistungsfähigkeit gehört. Ich versuche die Regenerationszeiten bestmöglich einzuhalten und v.a. ernährungstechnisch meinem Körper entsprechendes zurück zu geben. Darüber hinaus gehe ich nach einem Wettkampf öfter in die Sauna und zur Massage. Außerdem gehe ich danach immer ins kalte Wasser um den Stoffwechsel anzuregen. Wie wäre es für dich, wenn du plötzlich nicht mehr laufen könntest? Gäbe es eine Alternative, die dir den gleichen Ausgleich verschafft? Ich möchte mir zwar nicht vorstellen, dass ich nie mehr laufen könnte, allerdings würde ich auch in diesem Fall jede Menge Alternativen für den Ausgleich finden. Ich mache ohnehin viele alternative Trainingseinheiten in Form von radfahren, aquajoggen, Schitouren und Krafttraining.
Ich habe auch mit meiner Arbeit als Projektmanagerin viel zu tun und auch mit meiner Weiterbildung als Fitness-, Gesundheits-, und Ernährungstrainerin noch Zukunftspläne. Außerdem reise, stricke und lese ich gerne. Du veranstaltest Laufcamps, ist das reiner Job oder ist es dir wichtig dein Wissen und deine Erfahrung im Laufsport weiterzugeben? Mit meinen Laufcamps verbinde ich meine Leidenschaft mit der Arbeit. Es ist mir ein grosses Anliegen mein Wissen und meine Erfahrungen aus dem Laufsport an Interessierte weiter zu geben. Und es macht wirklich Spass mit Leuten zusammen zu arbeiten und zu sehen, welche Fortschritte die LaufcampteilnehmerInnen dann machen und wie motiviert sie aus dem Camp gehen. Ist für dich auch Ultralaufen ein Thema oder bleibst du bei den ‘kürzeren’ Distanzen? Nein Ultraläuferin werde ich wohl niemals werden. Ich habe für mich einfach herausgefunden, dass mein Körper die kürzeren Distanzen besser tragen kann und ich so auch Verletzungen vorbeugen kann. Längste Distanz für mich ist und bleibt der Bergmarathon – von denen plane ich aber noch einige! Was nimmst du dir bei Bewerben für den
Durch die Natur. Alltag mit? Viele sprechen immer von der Lebensschule Spitzensport... Das ist Spitzensport es auf jeden Fall und v.a. mental habe ich sehr viel gelernt. Meiner Meinung nach ist es vor allem wichtig immer an sich zu glauben und positiv zu denken. Ist man optimistisch, ist man auch geistig und körperlich leistungsfähiger. Des Weiteren habe ich bestimmte Rituale, die mir in Extremsituationen helfen. Ein weiterer wichtiger mentaler Aspekt ist für mich das Visualisieren. Erwähnenswert ist auch, dass ich durch den Spitzensport ein zufriedener Mensch geworden bin und wirklich mit Freude an all meine Vorhaben herangehe.
VON ATHLETEN FÜR ATHLETEN ENTWICKELT Die Salomon S-Lab Produkte werden in erster Linie entwickelt um Athleten zum Sieg zu führen. Sie sind aber auch eine Quelle der Inspiration für die gesamte Produktfamilie der Salomon Schuhe.
Sehr vieles dreht sich bei dir wahrscheinlich um den Sport. Wie sieht es bei dir privat aus? Planst du eigentlich auch eine eigene Familie oder hat das alles noch Zeit? Sicherlich nimmt momentan der Sport eine sehr dominante Rolle in meinem Leben ein und ich verzichte dadurch auch auf einiges. Klar plane ich auch mal eine eigene Familie zu haben. Noch hat dies aber Zeit und die nächsten 2-3 Jahre möchte ich sportlich gerne noch einige Erfolge feiern und aufregende Läufe bestreiten. Welche Tipps hast du für Laufanfänger, aber auch für ambitionierte Hobbysportler, die speziell am Berg schneller werden möchten? Ich trainiere nach dem Motto „Mix up your Training“. Wichtig ist es nicht, immer dieselben Strecken im selben Tempo laufen, sondern immer wieder unterschiedliche Reize zu setzen. Ergänzt sollte das Training auch durch alternative Einheiten wie Radfahren und Krafttraining werden. Wichtig für den Fortschritt und die Leistungssteigerung beim Berglaufen ist darüber hinaus auch Mobilisation und Stretching. Zum Abschluss: Was bedeutet für dich Berglaufen und Trailrunning? Für mich bedeutet beides die pure Freude am Laufen durch die wilde Natur. Abseits von befahrenen Straßen, durch Wälder, Wiesen, Pfade, Wurzelwege, Schotterwege, Geröllfelder usw. Außerdem wird beim Trailrunning die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit enorm geschult und Berglaufen ist ein optimalse Krafttraining.
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TRAIL TALK
SSKANDL GERHARD LU
STECKBRIEF ALTER 45 WOHNORT Ober-Grafendorf (NÖ) HOBBIES Ultramarathon Tourenski ERFOLGE mehrfacher Finisher Badwater Ultramarathon - 2009 Österreichische und europäische Bestzeit
GERHARD LUSSKANDL Gerhard, manche Läufer laufen Ultras, du läufst sozusagen ultralange Ultras. Wie kam es dazu bzw wie hat das Ganze angefangen? Mein ganzes Leben betreibe ich bereits Sport. Angefangen vom Boden bzw Geräteturnen, 3-Kampf, 5-Kampf, Handballspielen und Triathlon. Nachdem ich nicht mehr drei Disziplinen trainieren wollte, steckte ich die ganze Trainingszeit nur mehr ins Laufen. Da mir bei einem Marathon zuviel Leute sind, begann ich mit den Ultras. Da ich nicht unbedingt der Mensch bin, der sich in seinem Urlaub an den Strand legt und nichts tut, fuhr ich in die Wüste und lief dort. Was fasziniert dich an diesen langen Läufen? Für mich ist es eine Art Entspannung. Weg vom Alltag und etwaigen Problemen. Man konzentriert sich nur auf sich und seinen Körper und denkt an nichts anderes. Wie kombinierst du das viele Training mit Arbeit und Familie? Zum größten Teil laufe ich in die Arbeit und zurück (hin und retour 26 km). An freien Tagen dann die langen Einheiten. Da meine Lebensgefährtin selbst Ultraläuferin ist, besteht da kein Problem.
Wie bereitet man sich eigentlich auf einen Lauf wie den Badwater vor? Eigentlich wie auf jeden langen Lauf sonst. Hinzu kommt noch, dass ich ca 6 Monate vorher viel Zeit in meiner Infrarotkabine verbringe und meinen Körper auf die enorme Flüssigkeitszufuhr vorbereite, indem ich versuche, bis zu 1 ½ Liter Flüssigkeit in der Stunde zu trinken. Wie gehst du mit Schmerzen um, die ja zweifelsohne dazugehören..? Ich versuche mich nur darauf zu konzentrieren und mir vorzustellen, wie ich die Ziellinie überquere. Einfach die Schmerzen als gegeben hinnehmen. Ist der Lauf vorbei, sind auch die Schmerzen vorbei. Ernährst du dich irgendwie speziell oder gehst du nach deinem Gefühl? Ich habe keine spezielle Ernährung. Ich esse was mir schmeckt. Außer während des Wettkampfes, da ernähre ich mich nur flüssig. Wie sieht eine durchschnittliche Trainingswoche bei dir aus? Ich mache nichts anderes als Laufen. Kein Radfahren, keine Kraftkammer oder sonstige Sportart. Ich versuche jeden Tag zumindest 20-30 km zu laufen.
5. Platz bei der Te Houtaewa Challenge 2. Platz Trans 333 (Wüstenlauf Niger) Marathon des Sables Budapest Ultramarathon Benefizlauf von Bregenz nach St. Pölten
BADWATER RUN - 217 KILOMETER 46
BOA VISTA (CAPE VERDE) - 150 KILOMETER
Wie hältst du es nach den Rennen? Einfach mal Pause oder geht es nicht ohne Sport? Nach einem Rennen gibt es eine mehrwöchige Pause, ohne einen Schritt zu laufen. Ich laufe solange nicht, bis ich mich vollständig erholt fühle. Als Organisator vom Dirndltal Extrem, wie ist es für dich auf der anderen Seite zu stehen? Du kannst ja nachvollziehen wie sich ein jeder Einzelne beim Zieleinlauf fühlt... Laufen ist einfacher als organisieren. Es steckt wahnsinnig viel Arbeit hinter einer solchen Veranstaltung. Andererseits ist es schön mit anzusehen, mit welchen Emotionen die Läufer ins Ziel kommen und sich über deren Leistung freuen. Das lässt einem dann die Anstrengungen der vergangenen Tage vergessen bzw weiß ich dann, warum ich solch einen Lauf veranstalte. Hast du spezielle Ziele für die Zukunft oder schaust du einfach von Jahr zu Jahr, was dich reizt? Mitte August laufe ich die 100 Meilen in Berlin. Ende September laufe ich im Bayrischen Wald den Goldsteig Ultra, 661 km mit 23 500 HM nonstop. Danach mache ich eine Pause bis ich beginne, mich auf den Badwater 2015 vorzu-
laufen bedeutet für mich Frei sein bereiten. Als Jahresausklang bin ich fast jedes Jahr auf Boa Bist (Kap Verden) und laufe dort den BoaVista Ultratrail mit 150 km. Was sagen eigentlich Freunde und Familie zu deinen Projekten? Die haben sich daran gewöhnt, das ich ein wenig verrückt bin.
Hast du zum Abschluss noch Tipps für Läufer, die auch davon träumen, solche Distanzen zurückzulegen? Nie den Glauben an sich selbst verlieren. Keine Zweifel aufkommen lassen, etwas nicht zu schaffen und immer das Ziel vor Augen haben.
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MATERIAL
QUERSCHNITT MAMMUT MTR 141
ZUNGE
MEMO FOAM
Ein hochwertiger Polsterschaum, welcher in vielen Modellen an Rist, Schienbein und Knöchel verarbeitet wird. Der Schaum hat eine sehr hohe Spannkraft und nimmt seine ursprüngliche Form auch nach intensiver Belastung wieder auf.
OBERMATERIAL: MESH
Mesh ist luftdurchlässiges, netzartiges Synthetikgewebe mit sehr guter Atmungsaktivität.
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SOHLE MIT EVA - KEIL
EVA steht für Ethylenvinylacetat. Das ist sehr leichter, gut dämpfender Kunststoffschaum. EVA wird druckgeschäumft als Zwischensohlenmaterial eingesetzt. Er kann in verschiedenen Härtegraden gefertigt werden; ca. 80 % der Dämpfung werden nicht vom Dämpfungskissen übernommen, sondern der EVA-Sohle.
RUBBER
Gummi-Verstärkungszonen - bieten Schutz vor Abrieb und frühzeitigem Verschleiß.
LAUFSCHUH AUFBAU SCHAFT Als Schaft wird der Oberteil des Laufschuhs bezeichnet, er besteht, je nachdem ob Normal- oder Gore Variante meistens aus Mesh-Material, und Kunststoff-Verstärkungen. Bei Winterschuhen wird oft Gore-Tex oder ähnlich wasserabweisendes Material verwendet.
DÄMPFUNG Bezeichnet die dämpfenden und somit für die Muskulatur entlastenden Elemente; diese werden entweder in der Zwischensohle eingebaut, in der Laufsohle oder dazwischen.
SOHLE Die Sohle stellt den Kontakt zwischen Untergrund und Schuh her. Je nach Verwendungszweck werden unterschiedliche Gummi-Mischungen und Härtegrade für die Außensohle verwendet.
SPRENGUNG bezeichnet das Gefälle im Schuh, d.h. die Differenz der Zwischensohlenhöhe zwischen Vorfuß und Rückfuß.
FERSENKEIL Dämpfungselement unter der Ferse. Dieser soll die Achillessehne entlasten und ist zumeist in der Mittelsohle integriert.
PRONATIONSSTÜTZE Für Läufer mit Fußfehlstellungen; im Keil wird härteres Material verwendet, sodass zb der Innen- oder Außenteil im mittleren Bereich des Fußes verstärkt wird und der Fuß nicht mehr so leicht nach innen oder außen knickt.
EINLAGEN Werden an den Fuß - im Normalfall von einem Orthopäden - angepasst und in den Schuh eingelegt. Diese wird mit der Original-Einlagesohle getauscht und soll den Läufer individuell unterstützen.
HÄRTEGRAD In der Zwischensohle werden oftmals verschiedene Härtegrade eingesetzt, d.h. die Festigkeit ist unterschiedlich, je nach (Aufprall)zone im Schuh.
MITTELFUSSBRÜCKE Als Mittelfußbrücke wird die Kerbe zwischen Vorund Rückfuß bezeichnet. Diese Aussparung soll einerseits Gewicht reduzieren, andererseits der Pronationskontrolle (= Unterstützung der Abrollbewegung) dienen.
LEISTE Die Form des Schuhs wird als Leiste bezeichnet und ist der Anatomie des menschlichen Fußes nachgeahmt. So gibt es zb spezielle Damen- und Herrenleisten, welche die jeweiligen Unterschiede berücksichtigen. 49
MATERIAL
LIGHTWEIGHT
ASICS - SPEED GORE RUNNING JACKET Winddicht danke Gore Windstopper Material, atmungsaktiv, elastisch, gut isolierend – klingt gut, ist es auch. Die Jacke von ASICS ist besonders gut für kühle Tage bis in den Winter hinein geeignet. Der hohe, weiche Stehkragen ist besonders angenehm; viele kleine Features wie zb ein MP3-Player-Fach runden die Freude an der Jacke ab. Note: Sehr gut!
Gewicht: keine Angabe
UVP: € 139,95
BERGANS - MICROLIGHT JACKET Winddicht, wasserabweisend, angenehmes Material, gut durchdacht; das ist die Microlight Jacket von Bergans. Einziges Manko: Sie könnte ein bisschen kompakter bzw. enger geschnitten sein. Ansonsten kann man hier nichts falsch machen, super elastisch, und ein Material das robust ist und auch bei ruppigeren Touren keine Risse o.ä. davonträgt! Ein tolles Produkt und Begleiter für das ganze Jahr.
Gewicht: 240/300 g
UVP: € 129,95
DYNAFIT - TRAIL DST JACKET Gibt es die eierlegende Wollmilchsau… äh, Jacke wollten wir schreiben? Eine Jacke, die leicht ist, winddicht, wärmt, elastisch ist und alle Bewegungen am Trail mitmacht? Ja, tatsächlich! Tolles Material, super Passform; Dynafit hat mit der Trail DST Jacket einen Volltreffer gelandet!
Gewicht: 175/205 g
UVP: € 149,-
HOUDINI - TRACK HOOD Wenn es einen Pluspunkt in Sachen Bequemlichkeit gibt, dann hat ihn die Houdini Jacke verdient. Selten war eine Jacke so angenehm zu tragen! Sie ist nicht winddicht, aber eine angenehme, dehnbare und flexible Zwischenschicht am Trail; aufgrund des schlichten Designs auch alltagsgeeignet. Absolut empfehlenswert! Material: Recyceltes Polyester 50
Gewicht: 241/267 g
UVP: € 150,-
SOFTSHELLS LA SPORTIVA - MAIA S/SHELL JACKET Die Maia Jacke von La Sportiva ist nicht das Fliegengewicht in unserem Test, dafür hat sie eine GORE Windstopper Membran und diese macht sich – speziell an kühlen und windigen Tagen – bezahlt.
Gewicht: 320 kg
Das Material ist elastisch, macht alle Bewegungen am Trail mit, wir haben nichts auszusetzen; einfach eine gute Jacke!
UVP: € 179,-
MAMMUT - MTR 141 AIR JACKET Eine fast perfekte Jacke. Nur fast, weil die Bündchen an den Ärmeln so eng sind, dass man sie fast nicht über die Sportuhr bekommt. Der Rest: perfekt; angenehm weiches Material, wind- und wasserabweisend, elastisch und sehr luftdurchlässig, eine Trainingsjacke wie man sie sich wünscht. Was uns gefällt: Das Design ist sportlich unauffällig, die Jacke sieht auch in der Stadt lässig aus!
SALOMON - FAST WING Leicht, klein packbar und Material, das nicht an der Haut kleben bleibt. Sie ist unspektakulär, aber gut. Ein bisschen elastischer und flexibler könnte sie sein, dafür gibt es einen Stern Abzug. Ein bisschen Regen macht der Fast Wing Jacke auch nichts aus. Fazit: Ein toller ‚Immer-dabei-Windschutz‘ mit gutem Preis/Leistungsverhältnis.
Gewicht: 161/213 g
UVP: € 120,-
T
IP is/L P! eis tun g
Pre
Gewicht: 130/150 g
UVP: € 89,95
SKINFIT - VENTO LIGHT HOODED JACKET Geht’s noch leichter? Die Jacke liegt angenehm eng an, flattert nicht, die Bündchen sind genau wie sie sein sollen und das Material ist hochwertig. Auch an eine kleine Brusttasche wurde gedacht, in dieser kann die Jacke verstaut werden. Die Vento schützt vor kleinen Wetterkapriolen und trocknet schnell wieder. Wir haben es ja versucht, aber uns ist nichts eingefallen, das man verbessern kann!
Gewicht: 87 g
UVP: € 139,-
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MATERIAL
KOMBI SCHUHE DIE FUNKTIONIEREN ÜBERALL
ASICS - GEL FUJILITE Der Fuji Elite ist ein flotter Begleiter auf Trail und Straße. Bei geringer Sprengung und flachem Sohlenaufbau vermittelt der Schuh ein direktes Laufgefühl. Die Sohle wirkt etwas unscheinbar, aber das täuscht: der Fuji Elite macht sowohl auf technischen Trails als auch auf längeren Asphaltpassagen eine gute Figur.
Sprengung: 8 mm Gewicht: 280 g
UVP: € 129,95
LA SPORTIVA - HELIOS Der Helios von La Sportiva ist nicht nur optisch 1A. Extrem leicht, extrem wendig, so präsentiert er sich am Trail. Mit nur 4 mm Sprengung spürt man den Weg unter den Füßen. Für hochalpines Gelände und ultralange Distanzen ist er nicht gemacht, auf einfacheren Strecken und auch Asphalt läuft er sich sehr angenehm.
Sprengung: 4 mm Gewicht: 230 g
UVP: € 119,-
MERRELL - BARE ACCESS TRAIL Ein minimalistischer Schuh ohne Sprengung, das ist der Bare Access Trail. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen, das natürliche Laufgefühl macht aber speziell auf Wald- und Wiesen-Trails Spaß. Der Grip der Vibram Sohle ist sehr gut, die 8 mm Dämpfung bieten für den Durchschnittsläufer vielleicht ein bisschen wenig Support. Ein toller Schuh, der für Abwechslung im Training sorgt!
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Sprengung: 0 mm Gewicht: 227 g
UVP: € 100,-
MIZUNO - WAVE KAZAN Leicht und dynamisch präsentiert sich der Wave Kazan. Er läuft sich gut und bietet auch auf längeren Distanzen guten Support. Nur nass und rutschig mag es der Kazan nicht besonders gerne.
Sprengung: 9mm Gewicht: 280g
Ein Schuh, der sich aufgrund seiner nicht allzu minimalistischen Art auch sehr gut für Trail-Einsteiger eignet.
UVP: € 125,-
NEW BALANCE - FRESH FOAM 980 TRAIL Es gibt diese müden Trainingstage, an denen es angenehm ist, wenn der Fuß ein bisschen weniger arbeiten muss. Der Fresh Foam 980 ist kein Minimal - sondern ein Maximalschuh und bietet dem Fuß jede Menge Stabilität und Unterstützung. Er läuft sich leicht und angenehm, sowohl auf Straße als auch Trail. Der Fresh Foam ist außerdem gut verarbeitet, der Halt ist kompakt: Wir mögen und empfehlen ihn!
PUMA - FAAS 300 TR V2 Wie ein ‚Patscherl‘ fühlt sich der Faas 300 an und dieses läuft sich extrem dynamisch und angenehm. Seine Stärken spielt der Faas aber mehr am Asphalt als auf den Trails aus. Für den wilden Einsatz ist das Material nicht robust genug. Wer aber vorwiegend auf Waldwegen unterwegs ist, findet im Faas 300 einen tollen Begleiter. Endlich wieder mal ein Schuh, der unter 100 Euro erhältlich ist.
Sprengung: 4 mm Gewicht: 299 g
UVP: € 120,-
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IP is/L P! eis tun g
Pre
Sprengung: 8 mm Gewicht: 246 g
UVP: € 99,95
SALOMON - SENSE PRO Ein sehr kompakter, schmal geschnittener Schuh aus Salomons ‚City Trail‘-Serie, der sofort wie angegossen passt. Der Sense Pro ist gemacht für schnelles Tempo und einen Wechsel aus Straße und leichten Trails. Die Sohle ist eher hart; Läufer die viel Unterstützung suchen greifen besser zu einem anderen Modell. Ansonsten gilt: vielseitig, dynamisch, gut verarbeitet und ganz einfach empfehlenswert!
Sprengung: 6 mm Gewicht: 250 g
UVP: € 129,95
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MATERIAL
STÖCKE
FÜR AUSGEDEHNTE TOUREN IM HERBST
BLACK DIAMOND DISTANCE FL Der Distance FL glänzt durch eine super Handhabung: Leicht zusammenzusetzen und wieder zu falten, angenehme Griffe, gute Schlaufen, es gibt nichts auszusetzen. Wenn er noch ein bisschen leichter wird, hat er sich auch den 5. Stern verdient.
Material: Alu Packmaß: 37 cm Modell 105-125cm Längen 95-110/105-125/120-140cm Gewicht: 227 g UVP: € 119,95
DYNAFIT X7 POLE Der X7 ist ein vierteiliger Stock, der sich beim ‚Auseinanderfalten‘ in einen Fixlängenstock verwandelt. Der obere Bereich ist aus Carbon, der Unterteil aus Titanal. Der X7 ist steif, lässt sich einfach und schnell zusammenfalten, es bleiben keine Wünsche offen.
Material: Carbon/Titanal Packmaß: 37 cm Längen 115/120/125/130/135cm Gewicht: 195 g UVP: € 124,95
FIZAN COMPACT Der Fizan Compact ist extrem leicht, man muss dafür aber kleine Abstriche machen. Es gibt kein integriertes Seil, das die drei Einzelteile zusammenhält; außerdem ist er nicht ganz so robust und steif wie Andere. Läufer über ca. 75 kg sollten zu einem anderen Modell greifen, Preis/Leistung ist aber 1A!
Material: Alu Packmaß 58 cm Länge: 58-132 cm Gewicht: 158 g
UVP: € 69,95
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IP is/L P! eis tun
Pre
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KOMPERDELL CARBON ULTRALITE VARIO 4 Sehr leicht, extrem stabil, hohe Steifigkeit und Belastbarkeit. Das Verschlusssystem ist einfach und schnell: aufdrehen, auseinanderziehen, zusammenklappen. Was will man mehr? Der Stock hat bereits viele Wettkämpfe hinter sich und keinerlei Abnützungserscheinungen. Nicht billig, aber zuverlässig und ein echter Tipp!
Material: Carbon Packmaß: 45 cm Länge: 120-145 cm Gewicht: 176 g
UVP: € 198,95
MOUNTAIN KING TRAIL BLAZE Der Trail Blaze von Mountain King ist in 4 Segmente faltbar und das sehr einfach und schnell. Außerdem ist der Trail Blaze stabil und v.a. preislich ein echter Geheimtipp. Er könnte aber definitiv steifer sein, die Griffe sind punkto Anatomie verbesserungsfähig. Der Trail Blaze ist für Läufer, die nur hin und wieder einen Stock benötigen.
Material: Alu Packmaß: 33 cm Längen 110/115/120/125/130cm Gewicht: 148 g UVP: € 94,95
RAIDLIGHT CARBON POLES Dank Carbon Material ist der Stock von Raidlight extrem steif und leicht. Außerdem hat er mit 30 cm (zerlegt in 4 Teile) das kleinste Packmaß unter unseren Testmodellen. Die Handschlaufen sind für den Trailrunner aber nicht optimal und auch die Griffe könnten ergonomischer geformt sein.
Material: Carbon, Kevlar Länge: 110/123 cm Packmaß: 30 cm Gewicht: 165 g
UVP: € 129,90
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MATERIAL
NICE-TO-HAVE
SLACKLINE Fast schon ein alter Hut, macht aber immer noch genauso viel Spaß wie am ersten Tag! Einfach in den Rucksack packen, im nächsten Park, Wald oder einfach Garten aufspannen. Balancieren, zur Ruhe kommen und dabei die Muskulatur trainieren.
SURVIVAL MESSER BEAR GRYLLS Ein Messer, das außerdem Feuerstarter, Schürfstein und Signalpfeife beinhaltet? Ja, das gibt’s, und zwar vom Survival-Experten Bear Grylls, Marke Gerber. Scharf im doppelten Sinn da lacht das Abenteurer-Herz!
OCHSENRIEGEL Nach langen und intensiven Trainingseinheiten ist eines wichtig: Die Proteinspeicher auffüllen und der Muskulatur damit helfen zu regenerieren und zu wachsen. Das auf einem gesunden und natürlichen Weg zu schaffen ist nicht immer einfach. Ochsenriegel bestehen zu 40% aus natürlichem Eiweiß bei nur 5% Fett und 1% Kohlenhydraten. Natürlich ohne Geschmacksverstärker, Nitritpökelsalz und Konservierungsstoffen - ausschließlich BIO und vor allem eins: lecker!
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TOUREN
BAD AUSSEE STEIERMARK
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Tatort: Steirisches Salzkammergut, Bad Aussee. Der geografische Mittelpunkt Österreichs. Wenn hier die Wolken hängen ist es trostlos, scheint hingegen die Sonne lacht das Läuferherz. Die drei Seen Grundlsee, Toplitzsee, Altausseer See: glasklare Bergseen, die nach einer ausgedehnten Tour zum Abkühlen einladen.
GRUNDLSEE & KAMMERSEE
DATEN & FAKTEN Bad Aussee (659 m ü.M.) Start: Bad Aussee / Gössl am Grundlsee 8990 Bad Ausse Parken: Grundlsee: Gasthaus Schraml Bad Aussee: öffentliche Parkplätze Im Sommer überall kostenpflichtig Karte: Kompass WK 020 - Inneres Salzkammergut | Hallstatt | Ausseerland Höchster Punkt: 1838 m (Loser) Länge: 7-15 km Höhenmeter: 100 - 1300 HM Schwierigkeit: 3/5
Der Geo-Trail ist perfekt um den Grundlsee zu erkunden. Eine leicht hügelige Runde, die am Ende des Sees dazu einlädt, einen Abstecher zum Kammersee zu machen. Dort finden wir den Traun-Ursprung, laufen ein wenig in den Wald hinein und genießen die selige Ruhe. Anschließend geht es auf der anderen Seite des Grundlsees retour, die Beschilderung nach Gössl weist uns den Weg. Und schon heute wissen wir wo es morgen hingeht: Der Backenstein ragt über uns empor und diesen werden wir erkunden!
I wü renna in B.a. MIT LEBKUCHEN AUF DEN BACKENSTEIN
Im Trail-Rucksack findet sich nicht nur Wasser und das Erste-Hilfe-Paket, sondern auch der perfekte Berg-Proviant: Ausseer Lebkuchen. Wer von der Bad Ischler Seite Richtung Bad Aussee anreist, fährt am Werk vorbei und sollte dort unbedingt Halt machen - eine bessere Ausrede um vor Weihnachten schon Lebkuchen zu essen gibt es nicht! Von Altaussee laufen wir über Felder und Wiesen Richtung Grundlsee, der Backenstein zeigt sich schon von Weitem. Beim Seehotel Post biegen wir links ab und folgen der Beschilderung Richtung Backenstein, Weg Nr. 235. Zu Beginn geht es steil bergauf, hat man aber den kleinen Wasserfall nach etwa 300 Höhenmetern Aufstieg erreicht sind die Wege gut laufbar. Wir folgen der Forststraße, die nach etwa 2 Kilometern in einen feinen Trail mündet. In einem Wechsel aus gehen und laufen geht es stetig aufwärts, auf einer Seite finden sich die imposanten Wandabstürze des Gaiswinkelkars, auf der anderen Seite beeindruckt der Ausblick zum See und
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“Kennst Di aus, woaßt, wos i moan? A Berg is nix anders wia a mords Trum Stoan. Aba drob’n auf’m Gipfel, des sog i allemoi, is’ vui schena wie drunt’n im Toi!” (Hubert von Goisern)
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i hob hoamweh - hoamweh nach BA just a little bit of hoamweh - i hob Hoamweh... der umliegenden Bergwelt. Der Trail führt durch den Larchengraben, ehe wir auf 1610 m den Backensteinsattel erreichen. Dort zweigt der Weg nach einem Gatter scharf rechts ab, jetzt wird es steil. Am Plateau kämpfen wir uns durch die typisch für das Tote Gebirge - dichten Latschen. Zum Gipfelkreuz geht es noch einmal kurz bergab und dann ist es geschafft, wir sind am Backenstein auf 1772 m Höhe angekommen, Lebkuchen-Zeit! Wir nehmen den gleichen Weg zurück und hüpfen anschließend mitsamt der Laufmontur in den See.
GEMÜTLICHER AUSKLANG
Am Abend suchen wir uns ein gemütliches Gasthaus, füllen unsere Protein-Speicher mit fangfrischem Fisch und planen bei Sonnenuntergang bereits die Tour für den nächsten Tag! Zum Abschluss unseres Trail-Trips bietet sich am frühen Morgen eine lockere Runde um den Altausseer See an. Sieben gemütliche Kilometer mit spektakulären Ausblicken warten auf uns. Eine kurze Rast an der Seewiese, ein Guten-Morgen-Sprung in den See und man ist garantiert wach! Das Frühstück danach schmeckt nach dem kurzen Trailrun umso besser und wir sind gestärkt und voller Vorfreude auf den Tag!
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WAS TUN AM LETZTEN TAG?
Eigentlich ist es offensichtlich, wie könnten wir wegfahren ohne am Loser gewesen zu sein? Der Hausberg wartet auf uns! Wir starten direkt in Altaussee, laufen über den Kilerweg und kommen zügig voran. Eine kurze Pause an der Loserhütte, den Blick zum Dachsteinmassiv muss man einfach genießen. Der Gipfel des Losers ist nicht mehr weit weg, bis auf wenige Stellen ist der Weg unschwierig. Oben angekommen erwartet uns ein traumhaftes Panorama des Toten Gebirges. Sarstein, Sandling, Schafberg und viele mehr… die Jause könnte nicht besser schmecken. Zurück geht es über Hochanger und Augstsee, ehe wir wieder zur Loserhütte kommen und abschließend gemütlich ins Tal laufen.
Das Ausseerland ist definitiv einen Besuch wert! Neben den vorgestellten Touren finden sich zahlreiche Möglichkeiten, einerseits für lockere Touren, andererseits für anspruchsvolle Bergtouren und Überquerungen. Hier lässt es sich locker einige Tage verweilen!
WICHTIG
Nur bei Schönwetter empfehlenswert, in den Latschen am Plateau will man nicht bei Nebel unterwegs sein!
VERLÄNGERUNGSMÖGLICHKEIT Start in Altaussee, je nach Weg ca. 12 - 15 Zusatzkilometer Am Backensteinsattel weiter Richtung Appelhaus, abzweigen Richtung Trisselwand und Altaussee.
VARIANTE 1 Am Geo-Trail rund um den Grundlsee laufen.
12 km
VARIANTE 2
VARIANTE 3
FAMILIENTIPP
Eine gemütliche Runde um den Altausseer See laufen. 7.5 km
Bis zur Loseralm auf knapp unter 1500 m führt eine Mautstraße, auf welcher man problemlos die Alm erreicht.
VARIANTE 4
Die Familie kann von dort aus gemütlich zur Loserhütte wandern oder aber auch zum Gipfel, wo man sich gemütlich trifft und gemeinsam die Gipfeljause genießt!
Der Start ist in Gössl beim Gasthaus Schraml und danach geht es Richtung Grundlsee bis zum Seehotel Post; von dort auf den Backenstein und wieder retour.
Ein Berglauf von Altaussee hinauf auf den Loser und zurück.
ca. 15 km, 1300 HM
14 km, 1120 HM
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TOUREN
BÖHMERWALD OBERÖSTERREICH
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Der Böhmerwald, das größte zusammenhängende Wandergebiet in Mitteleuropa ist unser Ziel.
START IN SCHÖNEBEN
DATEN & FAKTEN Böhmerwald (936 m ü.M.) Start: Schöneben/Ulrichsberg 4161 Ulrichsberg Parken: schräg gegenüber Hotel Inn‘s Holz Karte: Kompass WK 2081 Böhmerwald-Dreiländereck Höchster Punkt: 1338 m (Hochficht) Länge: 15 km +, kürzere Varianten von Schwarzenberg aus möglich Höhenmeter: 300 + (je nach Variante) Schwierigkeit: 1/5
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Wir parken in Schöneben und studieren die Übersichtskarte; es gibt unzählige Möglichkeiten an der tschechischen Grenze, wo also hinlaufen? Zum Dreiländereck, Dreisesselberg, Steinernes Meer, Bärenstein, Moldaublick?
RAUF AUF DEN BÄRENSTEIN
Wir entscheiden uns als Erstes für die Bärenstein-Runde. Vom Parkplatz geht es Richtung Moldaublick, vorbei am Aussichtsturm. Nach etwa einem Kilometer biegen wir links in den Nordwaldkammweg (blau-weiße Markierung) ab in Richtung Panyhaus. Es geht leicht bergauf und bergab, auf den schmalen wurzeligen Trails vergessen wir die Zeit und genießen Trailrunning in seiner ursprünglichsten Form: Feine Trails inmitten der Natur, weit weg von jeglichem Straßenlärm. Nach weiteren 3 Kilometern erreichen wir das Panyhaus auf 950 m Höhe. Wer Hunde bellen hört: nicht schrecken, das sind nur die Hunde der nahe gelegenen Mountain Wolf Farm, die größte Huskyfarm Europas. Von hier folgen wir der Beschilderung zum Bärenstein. Zwei Kilometer laufen wir am Rupertiweg entlang und schon haben das Gipfelkreuz auf 1077 m erreicht. Von der Aussichtsplattform erwartet uns ein sensationeller Ausblick bis zum südböhmischen Moldaustausee. Locker geht es wieder retour nach Schöneben. Die zweite Tour starten wir erst am nächsten Morgen, denn dafür nehmen wir uns den ganzen Tag Zeit. Unser Ziel ist das Dreiländereck.
DREILÄNDERECK
Zum Glück ist es nicht notwendig nach einem Weg zu suchen, wir laufen wieder am Nordwaldkammweg entlang, die auffällige Markierung weist uns den Weg. Es geht durch Dickicht, sumpfige Wiesen, wir kämpfen uns durch schmale Trails und fühlen uns so richtig lebendig! Die Felsformationen am Weg sind immer wieder beeindruckend, zwischendurch pflücken wir uns zur Stärkung ein paar Brombeeren und Himbeeren, immerhin beträgt die einfache Weglänge 16 Kilometer. Aber wir haben Zeit, rasten uns beim Stinglfelsen aus ehe es weitergeht. Bergauf, bergab, über Stock und Stein, hinauf auf den Hochficht, wieder hinunter und bald haben wir unser Ziel: das Dreiländereck erreicht. Tschechien, Deutschland, Österreich, vereint an einem Fleck Erde. Wer jetzt noch genug Energie hat, macht einen Abstecher zum Dreisesselberg, den Teufelsschüsseln oder dem Steinernen Meer. Wer ein paar Tage dort verbringt, dem ist auch ein Besuch im Hochseilpark Schöneben empfohlen!
Copyright: www.bayerwaldler.de | Rupert Peter
TOUR 1 Start in Schöneben. Dann geht es weiter Richtung Moldaublick, vorbei am Panyhaus und hinauf auf den Bärenstein. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Moldaustausee, nach Tschechien und auf das Mühlviertel. 15 km
TOUR 2 Von Schöneben zum Hochficht und weiter zum Dreiländereck. Hier treffen Österreich, Deutschland und Tschechien aufeinander.
VARIANTE Start beim Gästehaus Dreiländereck in Schwarzenberg. Von dort sind die angesprochenen markanten Punkte wie der Dreisesselberg und das Dreiländereck schneller zu erreichen!
GIPFELKREUZ AM BÄRENSTEIN BLICK ZUM MOLDAUSTAUSEE
HINAUF AUF DEN STINGLFELSEN
AUSRÜSTUNGS-TIPP Gore-Tex Schuhe! Im Wald läuft man immer wieder durch recht sumpfige Wiesen, wer also Gore-Tex Schuhe im Repertoire hat: anziehen!
FAMILIENTIPP Gemeinsam vom Parkplatz Schöneben zum Moldaublick wandern (2.5 km). Die ‘Besteigung’ kostet leider € 2 pro Nase, aber einmal kann man sich’s schon leisten! Ebenfalls wunderschön ist die 3km lang Strecke vom Panyhaus hinauf auf den Bärenstein.
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DIE NATUR & ICH PIZZA BACKEN IM SELBSTGEBAUTEN OFEN Zu Beginn wird ein rechteckiges Loch mit etwa 40 cm Tiefe ausgehoben. Das Loch sollte wirklich schön ausgehoben sein, damit die Steine gut Platz haben, v.a. aber im späteren Verlauf die Kohlen. Während die einen graben, können die anderen im Wald Brennholz sammeln Ist das Loch erst einmal fertig gegraben, werden 2 Steine auf den Boden gelegt. Danach wird ein Feuer entzündet - es darf so richtig brennen, und zwar lange. Das Feuer in der Grube sollte mindestens 1-2 Stunden brennen damit sich die Steine kräftig erhitzen. Nachdem eine Glut entstanden ist, schieben wir diese von den Steinen zur Seite in unseren sogenannten ‘Glutgraben’ - sieht ein bisschen aus wie der Wassergraben einer Burg.
Die Steine sind heiß und die Glut heizt so richtig ein. Nun verschließen wir unseren Ofen für ca. 15 Minuten mit einer Platte, damit sich die Hitze noch einmal so richtig staut. Anschließend legen wir unsere Pizza in den Ofen, nach etwa 30 Minuten ist sie fertig - was für ein Genuss!
Einen Ofen bauen? Im Garten? Ja warum eigentlich nicht?
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Jetzt wirds fruchtig!
Himbeer-, Brombeer& Waldbeermarmelade
Himbeeren
Die kleinen roten Früchte sind eine echte Vitaminbombe.
ZUTATEN - 1500 g Beeren - 500 g 3:1 (Bio-)Gelierzucker - 1 Vanilleschote Die Beeren mit dem Gelierzucker und dem Mark der Vanilleschote in einen Topf geben, ca. 5 Minuten kochen, pürieren und in Marmeladegläser abfüllen.
Enthalten sind die Provitamine A und B, Vitamin C und Eisen. Außerdem stärken Himbeeren die Knochen, in 250 g stecken 100 mg Kalzium! Weiters regen sie den Stoffwechsel an, auch den Appetit und sie wirken antibiotisch und antioxidativ. Das heißt, bei entzündlichen Prozessen im Körper am besten in den Wald gehen und süße Himbeeren genießen. Himbeerm
armelade
heidelbeerlikör
Heidelbeeren
ZUTATEN für 1 L - 300 g Heidelbeeren - 600 ml Korn - 1 Vanilleschote - 1 Zimtstange - 1 Bio-Orange
enthalten reichlich Vitamin C und E, Anthocyane (gegen freie Radikale), und Gerbstoffe, die v.a. bei Magen-Darm-Problemen helfen. Bei DURCHFALL sind getrocknete Heidelbeeren oder Heidelbeer-Muttersaft aus dem Reformhaus ein echter Geheimtipp. Besser als jede Kohletablette und v.a. direkt aus der Natur! ren
Heidelbee
Der Ansatz wird ca. 6 Wochen dunkel gelagert. Danach filtern, 200 g Kandiszucker dazugeben und nochmals einige Wochen stehen lassen. Selbst genießen oder herschenken damit hat jeder eine Freude!
Zitronenmelissensaft ZUTATEN für 5 L - 4 Liter Wasser - 2 Kilo Zucker - 50 g Zitronensäure - 2 Bio-Zitronen, geviertelt - 1 Bio-Orange, geviertelt Einen 5-Liter-Kübel etwa 1/3 mit Melisse anfüllen, dazu die obigen Zutaten geben. Diesen Ansatz lässt man 2 Tage stehen. Danach abseihen, den Saft aufkochen und in Flaschen abfüllen.
zitronenmelisse
Wer nervlich ein wenig angeschlagen ist, sollte zur Melisse greifen. Sie beruhigt das Nervensystem, wirkt entspannend und lässt sich so gut bei Problemen wie Schlafstörungen, Unruhe und Reizbarkeit einsetzen. Zitronenm
elisse
Erfrischend, gut und schmeckt der ganzen Familie! 65
ERNÄHRUNG
ZUCKER
Naschkatze oder Asket? Die Sache mit dem Zucker Wie schlecht ist er wirklich und welche Alternativen gibt es? Die einen wollen nicht auf die tägliche Ration Schokolade, das Stück Kuchen oder den Würfel Zucker im Kaffee verzichten. Andere verteufeln ihn, ja bezeichnen ihn sogar als Gift. Fakt ist, dass Zucker leere Kohlenhydrate sind, leere Kalorien, die keine Nährstoffe, sondern nur Geschmack liefern und den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen. Zucker deswegen als schädlich zu bezeichnen ist aber naiv. Schlecht ist Zucker dann, wenn er im Übermaß konsumiert wird, daraus Übergewicht und Diabetes entstehen. In Maßen konsumiert stellt Zucker kein Problem dar, wer etwas mehr von der Süße möchte als leere Energie, kann zu folgenden Alternativen greifen:
BIRKENZUCKER Der auch als Xylit bekannte Birkenzucker ist ein Zuckeraustauschstoff, ähnlich süß wie ‘normaler’ Zucker und wird zb in Finnland bereits seit Jahrzehnten verwendet. Der Nachteil an Xylit ist, dass es zu Durchfall und Blähungen kommen kann, woran sich der Körper aber (angeblich? - wir haben es nicht probiert) gewöhnt. Ansonsten gibt es keine negativen Effekte, im Gegenteil: Birkenzucker wirkt antibakteriell, ist auch für Diabetiker geeignet, der glykämische Index ist um ein Vielfaches niedriger als der von Zucker. Außerdem verursacht Xylit kein Karies, sondern remineralisiert den Zahnschmelz. Eine sinnvolle Alternative!
AHORNSIRUP Der eingedickte Saft des Ahornbaums ist besonders in den USA und Kanada sehr beliebt. Der Sirup wird im Frühjahr gesammelt, er stammt aus den Baumwurzeln des Ahornbaums. Die darin gespeicherte Stärke wird in Zucker umgewandelt und wandert den Stamm hinauf. In die Rinde werden Löcher gebohrt und daraus der Saft gewonnen, der zu Sirup eingedickt wird. Ahornsirup ist also eine natürliche Süße, die im Gegensatz zu herkömmlichem Haushaltszucker auch Nährstoffe liefert: Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium. Besonders bei Süßspeisen wie Pancakes oder HaferPorridge macht der Sirup eine gute Figur! 100 g Zucker können durch ca. 75 g Ahornsirup ersetzt werden.
SUKRIN Sieht aus wie Zucker, schmeckt wie Zucker und ist ein völlig natürliches Produkt, das durch Fermentation aus dem Zuckeralkohol Erythritol gewonnen wird. Großer Vorteil von Sukrin: Es ist sehr gut verträglich und beeinflusst weder Blutzuckerspiegel noch Insulin; der Körper kann es nicht in Energie umwandeln. Sukrin wirkt dazu antioxidativ und enthält auch keine Fruktose. Der Haken daran? Den haben wir nicht gefunden.
KOKOSZUCKER Das natürliche Süßungsmittel ist auch als Palmzucker bekannt. Er wird aus dem Saft der Kokosblüte gewonnen. Kokosblütenzucker schmeckt fein karamellartig-malzig und enthält zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente, ein weiterer Pluspunkt ist der niedrige glykämische Index. Palmzucker ist definitiv ein guter Tipp für exotische Nachspeisen und Cocktails.
DICKSAFT Dicksaft wird großteils aus Äpfel oder Birnen hergestellt. Der Fruchtsaft ist stark konzentriert, die Mineralien bleiben bestehen. Der Dicksaft hat natürlich einen starken Eigengeschmack, eignet sich aber sehr gut als Alternative bei Süßspeisen.
WEISSER RAFFINIERTER ZUCKER
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BRAUNER UNRAFFINIERTER ZUCKER
ZUCKERKRISTALLE UNTER DEM MIKROSKOP
STEVIA
AGAVENDICKSAFT Agavendicksaft wird oft als die gesunde Zuckeralternative bezeichnet. Grundsätzlich ist er ein natürliches Süßungsmittel aus der Agave, die in Mexiko wächst (und in 1. Linie zur Tequila-Produktion eingesetzt wird). Betrachtet man den Dicksaft allerdings genauer, muss man vorsichtig sein. Agavendicksaft besteht fast gänzlich aus Fruktose. Bei vielen Menschen führt diese allerdings zu Verdauungsproblemen, außerdem geht sie schneller ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel noch rascher in die Höhe schnellen als herkömmlicher Zucker.
In Südamerika und Japan wird Stevia seit Jarhrhunderten verwendet, in Europa bzw. Österreich dagegen war Stevia im Handel verboten bzw nur als Badezusatz o.ä. erhältlich; zu groß war der Widerstand der Zucker-Industrie und Gerüchte über gesundheitliche Gefahren im Umlauf. Die Süßkraft des Blättersaftes der Stevia-Pflanze ist bis zu 300mal stärker als die von Zucker. Stevia enthält keine Kalorien und wirkt sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus. Einziger Nachteil: Die Qualität der erhältlichen Produkte variiert stark, bei manchen Marken ist der Nachgeschmack bitter und für Mehlspeisen ist der Zucker ungeeignet, man erreicht keine richtige Konsistenz und der Kuchen schmeckt nicht wie er soll. Ansonsten: am besten ausprobieren.
SÜSSSTOFF Acesulfam, Aspartam, Saccharin, …. Der Zuckerersatz ist vermeintlich praktisch: Keine Kalorien, wenig Eigengeschmack, warum also nicht verwenden? Ob gesundheitsschädigend, abführend und mehr: Die Wissenschaft ist sich uneinig. Aber: Süßstoffe sind großteils künstliche, synthetisch hergestellte Stoffe. Alleine dieses Faktum sollte uns nachdenken lassen, ob man das dem Körper wirklich zuführen möchte.
HONIG Er gilt nicht nur als Süßungs-, sondern auch als Heilmittel. Enzyme, Aminosäuren, Mineralstoffe und Pollen machen Honig zum wertvollen Ersatz. Beachten sollte man: je naturbelassener, desto besser und gesünder. Honig sollte unbedingt ‘kaltgeschleudert’ bzw. ‘kalt abgefüllt’ sein; wird Honig über 40 °C behandelt, gehen viele gesunde Stoffe verloren.
REISSIRUP Eines der ältesten Süßungsmittel ist Reissirup. Zur Herstellung wird Reis gemahlen, gekocht und durch die Fermentierung wird Reisstärke in Zuckermoleküle umgewandelt. Die Flüssigkeit wird zu Sirup eingedickt. Ein Vorteil am Reissirup ist, dass durch die Mehrfachzucker die Aufnahme ins Blut langsamer ist. Außerdem ist keinerlei Fruchtzucker enthalten, der Eigengeschmack ist mild. Reissirup ist somit eine sinnvolle Alternative.
Unterschied: WeiSSer Zucker & Vollrohrzucker Die Unterschiede - Weißer Zucker, brauner Zucker, gesund, ungesund? Gibt es überhaupt Unterschiede oder sieht der braune Zucker einfach nur anders aus? Hauptunterschied ist die Herstellung; beim braunen Voll- und Vollrohrzucker wird die Melasse nicht entfernt, dadurch bleibt der Zucker braun und enthält eine Spur mehr Mineralstoffe und Vitamine. Die Menge ist aber so gering, man müsste ein paar Kilo essen, damit es einen wirklichen Unterschied gäbe. So gesehen ist der einzige Unterschied der leicht karamellartige Geschmack beim braunen Zucker, in punkto Gesundheit ist es aber egal ob braun oder weiß.
VOLLROHRZUCKER
ROHRZUCKER
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ERNÄHRUNG
REZEPTE
3-Korn-Spitz ZUTATEN 250 g Bio-Dinkelmehl 100 g Weizenmehl 150 g Buchweizenmehl 10 g Salz 10 g Bio-Brotgewürz 10 g Butter 50 g Milch 20 g Hefe 270 g Wasser Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, anschließend die Milch dazugeben. Die restlichen Zutaten exakt abwiegen, alles vermischen und ca. 5 - 10 Minuten durchkneten. 15 - 30 Minuten rasten lassen, in 80 g Stücke aufteilen und kurz schleifen. Unter einem Geschirrtuch nochmals gehen lassen, dann zu Dreiecken ausrollen und zu Stangerln bzw. Spitzen zusammenrollen. Diese am Blech aufgehen lassen, mit Wasser besprühen und Körner - je nach Geschmack Sesam, Sonennblumenkerne, etc. darauf streuen. Im vorgeheizten Backrohr mit Dampf (einfach ein mit Wasser gefülltes Gefäß ins Rohr stellen) ca. 15-20 Minuten bei 215 °C Ober- und Unterhitze backen.
FÜR DIE TOUR, DAS FRÜHSTÜCK, ZUR JAUSE.
sommersalat ZUTATEN Blattsalat-Variationen (je nach Geschmack) Tomaten Mozzarella Radieschen Oliven Gartenkräuter Cottage Cheese Dunkles Brot Schinken Käse Den Salat waschen und zubereiten. Ob Olivenöl, Leinöl, Kernöl ist Geschmacksache und bleibt jedem selbst überlassen. Für den Holzhacker-Toast darf das Brot ruhig schon etwas älter sein. Schinken und Käse darauf geben und im Rohr ca. 10 Minuten backen. Wer hungrig ist: Ein Spiegelei macht sich auch noch gut darauf! Im vorgeheizten Backrohr mit Dampf (einfach ein mit Wasser gefülltes Gefäß ins Rohr stellen) ca. 15-20 Minuten bei 215 °C Ober- und Unterhitze backen. 68
PRO PORTION SIND MEHR ALS 20 G EIWEISS ENTHALTEN – WER BRAUCHT DA NOCH PROTEINDRINKS... !
pfirsichknödel ZUTATEN 500 g Topfen (250g mager, 250g 20% F.i.T.) 4 EL Semmelbrösel 4 EL Weizen/Dinkelgrieß 1 EL glattes Mehl 3 EL Öl (geschmacksneutral zB Rapsöl, Sonnenblumenöl) Alle Zutaten kurz mixen oder mit einem Kochlöffel verrühren, ein paar Minuten stehen lassen, damit der Grieß quellen kann und dann kann es losgehen! Die Pfirsiche vorsichtig entkernen, danach jeweils einen Teil der Topfenmasse nehmen, flach drücken und den Pfirsich damit ummanteln. Anschließend die Knödel ins ziehende oder leicht kochende Wasser geben. Das Wasser sollte max. leicht kochen, damit der Topfen nicht zerfällt. Etwa 20 Minuten im Wasser lassen und danach in einem Brösel-Zucker-Gemisch mit etwas Zimt wälzen. Als Beilage gibt‘s frische Pfirsichmarmelade oder einfach Pfirsichmus, dazu vielleicht noch ein Cappuccino – unglaublich gut!
Milchreistorte ZUTATEN (für 1 große Tortenform) 800 ml Milch 250 g Milchreis 80 g Zucker 20 g Vanillezucker 2 Eier 500 g Topfen 50 g Grieß Die Milch mit dem Zucker kurz aufkochen, den Reis dazugeben und unter ständigem Rühren solange köcheln bis der Reis weich ist (ca 30-45 Minuten). Kurz überkühlen lassen, anschließend Topfen, Grieß und Eier dazugeben. Bei 180 °C 45 Minuten ins vorgeheizte Backrohr geben, die Milchreis-Torte auf einem Gitter auskühlen lassen. Im Kühlschrank hält die Torte ca. 3-4 Tage, wenn sie nicht ohnehin schon vorher verschwunden ist…
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DOKTOR TRAIL
SHIN SPLINT SCHIENBEINKANTENSYNDROM
Wissenswert Das Schienbeinkantensyndrom, auch Shin Splint genannt, ist eine der häufigsten Laufverletzungen. Es ist aber heilbar und auch VERMEIDBAR.
Was sind Shin Splints? Shin Splints sind ein Sammelbegriff, der für eine ganze Reihe von Verletzungen benutzt wird, die im Bereich des Schienbeins auftreten. Der medizinische Ausdruck für Shin Splints ist Schienbeinkantensyndrom oder auch Tibiakantensyndrom und es ist charakterisiert durch einen Schmerz entlang der Schienbeinkanteninnenseite.
Wie werden Shin Splints verursacht? Es gibt zwei Hauptursachen für Shin Splints: ÜBERMÄSSIGER DRUCK AUF DIE UNTERSCHENKEL Wenn man mit der Ferse aufsetzt, dann wird der sich wiederholende Stoß durch das Aufsetzen der Ferse das Bindegewebe an der Schienbeinkante reizen. Wenn die Knochenhaut/ Beinhaut gereizt ist oder sich entzündet ist das mit Schmerzen in diesem Bereich verbunden. Zu viel Druck auf die Unterschenkel kann viele Ursachen haben, hier sind einige davon: • • • • • •
in alten, ausgetretene Laufschuhen zu laufen stark mit der Ferse aufzusetzen zu viel bergablaufen auf unebenem Untergrund laufen (Schnee oder Eis) auf einem Laufband laufen auf einer zu den Seiten abfallenden Straße zu laufen.
Um die Schläge auf deine Unterschenkel zu minimieren, ist es besonders wichtig, nicht mit der Ferse aufzusetzen, sondern mit dem Mittelfuß!
Starke schmerzen Bei anhaltenden Schmerzen muss eine Stressfraktur (Ermüdungsbruch) des Schienbeins und ein chronisches Kompartment-Syndrom ausgeschlossen werden!
ÜBERLASTUNG DER UNTERSCHENKELMUSKULATUR Eine Überlastung der Unterschenkel wird verursacht durch das Abdrücken mit den Zehen. Jedes Mal, wenn die Zehen das Körpergewicht halten müssen, dann wird die Waden- und Schienbeinmuskulatur stark belastet. Ist der Reiz zu groß, folgen Verspannungen und/oder Entzündungen. Hier ein paar mehr Beispiele, wie die Unterschenkel überlastet werden können: Laufanfänger, die mit einem regelmäßigen Training beginnen, laufen oft zu weit und zu schnell, bevor sich ihre Beine der Belastung angepasst haben. Hinzu kommt, dass sich die meisten Laufanfänger mit den Zehen abdrücken, was die Belastung auf die Unterschenkel, insbesondere der Schienbeine, weiter erhöht. Viele Läufer laufen auch zu schnell los und warten nicht, bis ihre Muskeln aufgewärmt sind, bevor sie die Geschwindigkeit erhöhen. Shin Splints treten oftmals auch während des Intervall Trainings auf der Bahn (Spikes-Laufschuhe!) oder auch bei Bergläufen auf. Bei beiden wird oft mehr mit den Zehen abgedrückt. Im Vergleich mit der Muskulatur der Oberschenkelvorderseite, der Muskulatur der Oberschenkelrückseite und der Rumpfmuskulatur, ist die Unterschenkelmuskelmuskulatur relativ klein und wird leicht überbeansprucht. Die beste Lösung für Überlastung ist erst gar keine Belastung entstehen zu lassen - und zwar durch die richtige Lauftechnik.
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Wie heilen meine Shin Splints? Bei mäßigen Schmerzen sollte das Lauftraining reduziert und keine Bergabläufe durchgeführt werden. Bei starken Schmerzen muss auf das Lauftraining verzichtet werden und man sollte auf alternative Sportarten wie Ergometer bzw. Rennrad und Schwimmtraining umsteigen, die die Unterschenkel weniger beanspruchen. Zusätzlich helfen Salbenwicken (kühlendes Sportgel + Frischhaltefolie), Pasta Cool, Hausmittel wie Topfenumschläge, Kohlblätterwickel,…! Ab und zu die Beine hochzulegen kann auch helfen.
TIPP! Wie überall im Sport gilt, dass Prävention besser ist als Therapie. Daher sind konsequente Kräftigungsübungen und Dehnungsübungen der Schienbein- und Wadenmuskulatur bei LäuferInnen sehr wichtig.
PHYSIOTHERAPEUTISCHE BEHANDLUNGEN haben oft einen besseren Erfolg, als Medikamente. Allerdings muss die Therapie von einer/m erfahrenen PhysiotherapeutIn durchgeführt werden, der sich auf die Behandlung der Triggerpunkte versteht. Die manuelle Therapie der gereizten Beinhaut muss aber vermieden werden. Doch wenn man sich das Gesamtbild anschaut, dann heilen diese Empfehlungen zwar die Symptome, leider ändern sie nichts an der Ursache wie Überlastung oder zu viel Druck auf die Unterschenkel.
Wie kann ich Shin Splints vermeiden? Die Schmerzen der Shin Splints können durch die oben genannten Tipps verschwinden, doch sobald man wieder zu laufen beginnt, verfolgt einen dieses Problem wieder. Deshalb ist der einzige Weg die URSACHENBEKÄMPFUNG! Diese führt auf alle Fälle über die Kräftigung der Schienbeinmuskulatur und Wadenmuskulatur. Hilfreich sind Koordinationsübungen auf einem Kippbrett oder Kreisel. Übungsbeispiele: Wadenheber, Fersengang, Zehenspitzengang,….
schonende lauftechnik Am besten ist wenn man beim Laufen den Zug der Schwerkraft nach vorne nützt durch eine leichte Vorwärtsneigung des Körpers aus den Sprunggelenken. Gleichzeitig werden dadurch die Unterschenkel entlastet.
Außerdem sind konsequente Dehnungsübungen der Waden- und Schienbeinmuskulatur vor und nach dem Laufen wichtig für die Vorbeugung. Wenn die Beschwerden bereits da sind, sollte man täglich mehrmals dehnen. Übungsbeispiele: Fersensitz, Wadendehnen in Schrittstellung,…!
Die richtige Lauftechnik Ein weiterer wichtiger Faktor ist die richtige Lauftechnik, sprich man sollte mit dem Mittelfuß aufkommen, eine leichte Vorneigeposition des Körpers aus den Sprunggelenken haben damit man genug Vortrieb hat und außerdem den richtigen Auftritt haben, sprich eine Neutralstellung des Fußes!
Barbara Mandlbauer
PHYSIOTHERAPIE Barbara Mandlbauer, BSc Grillparzerstraße 1 | 4560 Kirchdorf an der Krems barbara.mandlbauer@gmx.at 71
DOKTOR TRAIL
GLUTAMIN EIWEISSFRAGE - RELOADED
In der ersten Ausgabe habe ich für euch die Eiweißfrage gestellt und abgehandelt. Aber das Thema ist so komplex, dass ich beschlossen habe, eine Serie zu den einzelnen Aminosäuren zu verfassen. Als eine der Wichtigsten erscheint mir das Glutamin. Es ist ein Hauptfaktor für ein funktionierendes Immunsystem eines Ultraläufers!
Glutamin - Hauptfaktor für das funktionierende Immunsystem eines Ultraläufers! In der Sportmedizin ist seit längerem bekannt, dass bei längeren Belastungen, der Verbrauch an Glutamin im Körper extrem steigt. Die Blutkonzentration nimmt dabei sehr deutlich ab. Vor allem bei Sportlern die sehr intensiv trainieren oder Distanzen wie Marathon oder Ultra laufen. Glutamin kann vom Organismus selbst gebildet werden. Es ist also eine “scheinbar entbehrliche” Aminosäure. Allerdings übersteigt der Bedarf schnell unter Belastung die körpereigene Produktion. MUSKELAUFBAU Neben den BCAA´s (verzweigtkettige Aminosäuren - werden in der nächsten Ausgabe erklärt) ist Glutamin ein limitierender Baustein für den Erhalt von Muskelmasse, die ja bekanntlich unter Belastung verloren geht. Im Schnitt bauen wir ja pro Stunde unter Belastung 5g Eiweiß zur Energiegewinnung ab. IMMUNSYSTEM Allein nach einem Marathon sind die Blutspiegel von Glutamin ca. 25% niedriger als bei einem “Gesunden”. Diese geringere Verfügbarkeit führt zu einem geschwächten Immunsystem, (auch bekannt als Open Window Phänomen), das bei Ausdauerathleten gern auftritt. 5 - 10 Gramm Glutamin täglich reichen normalerweise als Zufuhr aus, um die Spiegel konstant zu halten. Die Wirkung auf das Immunsystem beruht darauf, dass Glutamin das bevorzugte Substrat des Darmimmunsystems ist. Die Abwehrzellen dort sind verantwortlich für den größten Abschnitt unserer Abwehr. Denn die meisten Erreger kommen über die Nase 72
oder Mund in den Magen-Darmtrakt. Damit ist dieser Abschnitt als Barriere gegen “Angreifer” so wichtig.
CARBOLOADING
In einigen Untersuchungen wurde noch ein interessanter Effekt des Glutamins festgestellt. Es scheint so, als könnte man das Carbolaoding mit Glutamin verstärken. Gibt man ca. 10 g zu einer kohlenhydratreichen Mahlzeit dazu, erhöht es die Menge des eingelagerten Glycogens in der Leber. So kann der Bltzuckerspiegel unter Belastung konstanter gehalten werden.
WIEVIEL GLUTAMIN BRAUCHT MAN?
Nun stellt sich die Frage, brauchst du Glutamin, und wenn ja wieviel und woher. Natürlicherweise kommt in es Nahrung am meisten in Käse vor. Auch Fleisch, Fisch, Keimlinge und Vollkornprodukte enthalten nennenswerte Mengen. Ob du ein Pulverprodukt brauchst, entscheidest du am Besten mit einem kompetenten Berater, wie Ernährungswissenschaftler, Apotheker oder Arzt. Wichtig ist auch die Auswahl des richtigen Pulvers. Es gibt gewisse Qualitätsunterschiede oder immer wieder mal Verunreinigungen mit allen möglichen Sachen, da Glutamin in der Bodybuilderszene sehr beliebt ist. Deshalb rate ich zu einem Kauf nur mit guter Beratung aus seriösen Quellen.
iser ph Ka hristo theker’ C . m r o pha railap Mag. alias ‘T
Niemand kann Dir garantieren, dass Du ein Ziel in einer bestimmen Zeit erreichst. Aber Du wirst garantiert nie ein Ziel erreichen, das Du Dir nie gesetzt hast.
David McNally
Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken. Dante Alighieri, ital. Dichter
Nur wer selber brennt, kann andere anfeuern.
Ich sage Dir nicht, dass es leicht wird. Ich sage Dir, dass es sich lohnen wird. Art Williams
Zitate
Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, dann lauf Marathon Emil Zátopek
Hermann Lahm
Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später. Wilhelm Busch
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VORSCHAU
PYHRN - PRIEL UMRUNDUNG Einerseits ein Soloabenteuer, andererseits ein Rekordversuch oder doch nur eine Idee, die mich nicht mehr losgelassen hat…
150 km – 13.500 hm – 36 h Ich selbst sehe es als gewaltiges Abenteuer, aber auch als eine Zeit, in der ich unglaubliche Erfahrungen machen werde. Ein stiller Startschuss, kein Rennen mit tausenden Startern, nur der friedliche Atemrhythmus in der Dunkelheit; auf der einen Seite die Einsamkeit und Verletzlichkeit, auf der anderen Seite psychische und physische Stärke, die mich im Hier und Jetzt sein lässt. Die Zeit steht nicht im Vordergrund, es ist viel mehr das Erlebnis, das Gefühl frei zu sein und mit der Natur im respektvollen Einklang zu stehen. Diese Emotion mit meinen Begleitern und Freunden zu teilen macht dieses Projekt so fantastisch, so real… Ich verbringe unzählige Stunden, Kilometer und Höhenmeter in diesem Gebiet und ich könnte nicht behaupten, dass mir dabei langweilig wird. Auch wenn ich schon sehr viele Steine kenne, es gibt immer wieder neue Wege und Möglichkeiten, die sich
anbieten, man muss nur die Augen aufmachen und erkennen was sich im eigenen „Wohnzimmer“ alles anbietet. Es sind Momente und Emotionen, die es das eine um das andere Mal wieder zu etwas Besonderem machen, wenn ich über Trails auf einem Hochplateau jage oder die Sonne auf einem Gipfel aufgehen sehe – genau diese Momente geben mir das Gefühl von Freiheit. Die Idee, die Region zu umrunden, hatte ich gemeinsam mit meinem Freund Andi Windhager schon vor einiger Zeit. Immer wieder haben wir darüber gesprochen, der richtige Zeitpunkt war aber noch nicht da. Allerdings verankerte jeder Gedanke an die Sache, die Idee immer fester in meinem Kopf und das Verlangen danach wurde immer stärker. Schon während der Saison bei den Rennen in Schottland und Norwegen wurde aus der Idee ein grober Plan. In den letzten Wochen haben wir viel Zeit investiert und das Projekt finalisiert. Die Strecke ist so weit fixiert und in erste grobe Abschnitte unterteilt. Der Start ist für das erste September-Wochenende angedacht, losgehen wird’s um Mitternacht. Der Grundgedanke wäre auch rein die Ressourcen, also Hütten, Quellen usw. als Verpflegungspunkte zu nutzen, die sich entlang der Strecke bieten. Auf den einzelnen Abschnitten werden mich immer Freunde begleiten und unterstützen. Das ganze Projekt, die Vorbereitung und das „Rennen“, werden auch verfilmt. Unterm Strich wird eine 50-minütige Dokumentationen herauskommen, für die bereits Interesse von diversen Sendern und Filmfestivals vorliegt. Ebenso wird es ein GPS-Live-Tracking geben, somit kann man immer sehen wo ich gerade unterwegs bin. Ich bin davon überzeugt, dass es ein sensationelles Abenteuer mit vielen Unbekannten aber auch einzigartigen Momenten werden wird. Ich werde über meine Homepage (www.markusschoiswohl.com) immer wieder Updates dazu liefern. Enjoy the show and feel the flow,
max 74
KOLUMNE
MY WAY TO UTMB 2016 Die vergangenen 2 Monate meines Trainings waren für mich sportlich gesehen die schwierigsten aber zugleich auch die schönsten meines Lebens. Den ganzen Juni über stand ich noch voll im Training für den Bergmarathon “Rund um den Traunsee”, der Juli war von Krankheit und leichtem Lauftraining geprägt.
TRAININGSBEGINN - JUNI 2014
CHRISTOPH
MIZELLI
STECKBRIEF ALTER 23 WOHNORT Wien und Gmunden STUDIUM Technische Chemie an TU Wien HOBBIES Skitouren, Mineralien sammeln, Reisen, Ausdauersport MOTTO Geht nicht, gibt‘s nicht. SPORTLICHE ZIELE Marathon unter 3h Ultra-Trail du Mont-Blanc (UTMB) Tor des Géants BLOG www.waytotheutmb.com
Aber beginnen wir im Juni. Dieser war für mich persönlich der intensivste Trainingsmonat, seitdem ich mich dazu entschlossen habe an Ultratrailläufen teilzunehmen. Mein wöchentlicher Trainingsumfang lag bei circa 80 bis 100 km mit 3000 bis 4000 hm pro Woche. Da ich zu dieser Zeit, auf Grund meines Studiums in Wien war, musste ich mir dort eine Trainingsstrecke suchen, bei der ich zumindest ein paar Höhenmeter in meine Beine bekomme. Der Nasenweg, ein asphaltierter Weg auf den Leopoldsberg mit 1,4km Länge und 250 hm wurde zu meiner primären Trainingsstrecke. Diesen bin ich bei meinen Trainingssessions zwischen 4 und 6 Mal gelaufen und das 3 bis 4 mal pro Woche. Ich kann euch sagen, wenn man sprichwörtlich jeden Baum und jeden Stein schon persönlich kennt, macht es nach einiger Zeit einfach keinen Spaß mehr, wie ein Verrückter - wie ich des Öfteren von andern Wanderern, nachdem ich sie das dritte oder vierte mal überholt habe, bezeichnet wurde - auf diesen “Berg” zu laufen. Jedoch habe ich dort auch viele nette Sportler kennen gelernt, die großen Respekt vor meinen Zielen gehabt haben und mich mental in meinem Vorhaben sehr bestärkt haben.
V800. Diesen Blick hätte ich lieber nicht machen sollen, da der Puls so hoch war, dass ich an meinem ganzen Vorhaben zu zweifeln begann. “Wie soll ich nur die restlichen 65 km schaffen; warum habe ich mich auf das überhaupt eingelassen?” In dieser Situation dachte ich an meine ganzen Trainingseinheiten zurück, die Anstrengungen die diese mit sich brachten und sagte mir: “Du hast so viel dafür trainiert du schaffst das auf jeden Fall!” und lief weiter. Ich habe während des ganzen Laufes diesen Gedanken im Hinterkopf gehabt und in jeder schwierigen Situation an diesen gedacht.
IM ZIEL
Nach 11 Stunden und 36 Minuten war es dann tatsächlich so weit und ich bin überglücklich in Gmunden in das Ziel eingelaufen. Ich kann euch sagen, eines der besten Gefühle die ich je gehabt habe und auch die ganzen Anstrengungen waren sofort wieder vergessen. Mit den positiven Erlebnissen aus dem Bergmarathon im Hinterkopf, habe ich im Training mehr Motivation als je zuvor. Mein nächstes Ziel ist der Kahlenberglauf und der Herbsthalbmarathon des LCC in Wien. Details zu diesem und zu meinem Training gibt es in der nächsten Ausgabe und wöchentlich auf meinem Blog. Stay tuned and never give up.
christoph
MEIN ERSTER ULTRATRAILLAUF
Am 5. Juli war es dann so weit und der große Tag war gekommen. Es war Zeit für meinen ersten Ultratraillauf, den Bergmarathon “Rund um den Traunsee” mit 70km und 4500hm. Mein größter Wunsch an diesem Tag war zu finishen, auch wenn ich mir insgeheim immer eine Zielzeit unter 12 Stunden gesetzt habe. Mental war für mich gleich der erste Anstieg der schwierigste. In der Hälfte des Anstieges wagte ich einen Blick auf den Pulsmesser meiner Polar 75
BUCH & DVD ? e n i e B e d ü M ch! u o C e i d f Ab au
DAS GEHEIME WISSEN DER WALDFRAU
DER WELTENWANDERER
Leben in und mit der Natur. Wer gerne im Wald unterwegs ist, sich für Pflanzen, Blumen und Heilkräuter interessiert, der hat mit dem Buch einen Begleiter für das ganze Jahr zur Seite.
Warum es nicht immer um höher, schneller, weiter geht, macht uns Gregor Sieböck in diesem Buch bewusst. Er beschließt ‚ganz einfach‘ aus der Gesellschaft auszusteigen und für 3 Jahre um die Welt zu wandern. Was vielleicht langweilig erscheint, ist in Wahrheit eine unglaublich inspirierende Geschichte, die dem Leser vor allem eines vermitteln will: Lebe bewusst, genieße den Augenblick und höre nie auf zu träumen.
Seiten: 160 Autor: Wolfgang Funke
Seiten: 304 (Taschenbuch) Autor: Gregor Sieböck
Vom Finden, Sammeln und Genießen
INTO THE WILD
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MESSNER
Einer, der seinen Namen ändert, sein Geld verbrennt, seine ganze Identitat aufgibt um eines zu sein: frei. Frei von der industriellen Gesellschaft, von allen Zwängen, bereit für die Wildnis: Alaska. Alexander Supertramp hat nur das eine Ziel und landet nach einer 2-jährigen Reise in Alaska. „Happiness is only real when shared“, das muss sich Alex letztendlich eingestehen. Gewaltige Aufnahmen, ein wunderbarer Soundtrack und viel Stoff zum Nachdenken.
Ob man Reinhold Messer nun liebt oder hasst, Messner ist Messner und ohne Zweifel einer der ganz Großen des Alpinismus.
Dauer: 142 min Erscheinungsjahr: 2008
Dauer: 104 min Erscheinungsjahr: 2013
Der Film zeigt nicht nur die wichtigsten Stationen seiner ‚Alpinkarriere‘, sondern auch den Menschen dahinter, mit Tiefgang und - wie es sich gehört - wunderschönen Aufnahmen der Bergwelt.
ausschnei den
TERMINE
aufhängen laufen
AUGUST 2014 23.08.
W
23.08.
NÖ
24.08.
OÖ
30.08.
NÖ
30.08.
T
30.08.
OÖ
31.08.
SBG
MILLENIUM TOWER RUN UP www.milleniumcityrun.at
ZDARSKY-HÜTTEN BERGLAUF
843 Stufen 2529 Stufen 6.3 km
520 HM
6.2 km
400 HM
5.1 km
401 HM
52 km
2281 HM
LINZER BERGMARATHON www.linzer-bergmarathon.at
12 km 28 km 54 km
450 HM 1200 HM 1700 HM
ASITZGIPFELBERGLAUF WMRA GRAND PRIX saalfelden-leogang.com/de/events
8 km
1126 HM
PREBER PANORAMALAUF
5.7 km 11.4 km
120 HM 240 HM
SCHLICKERALMLAUF
7.2 km 11.5 km
760 HM 1100 HM
TRAIL RUN LORÜNS
7 km 14 km
90 HM 180 HM
4.5 km
200 HM
st-aegyd.naturfreunde.at
STERNSTEINLAUF
www.sportunionbadleonfelden.at
ANNABERGER LAUF www.annaberger-berglauf.at KARWENDELMARSCH
www.karwendelmarsch.info
SEPTEMBER 2014 06.09.
STMK
06.09.
T
06.09.
VBG
13.09.
NÖ
19.09. - 21.09.
SBG
www.preberpanoramalauf.com
www.stubai.at/de/sonderseiten/berglauf-wm-2014
www.trailrun.cc
BENEFIZBERGLAUF HOCHWOLKERSDORF www.hochwolkersdorf.com www.womens-trail.at
5 km (19.09.) 120 HM 15 km (20.09.) 500 HM 9 km (21.09.) 1300 HM
WÖRTHERSEE TRAIL MANIAK www.trail-maniak.com/woerthersee
7 km 15 km 35 km 57 km 114 km
WOMEN‘S TRAIL
(Bewerbe können auch als Einzelrennen gelaufen werden)
20.09.
K
250 HM 500 HM 750 HM 1800 HM 3600 HM 77
TERMINE
meine Trailläu fe
SEPTEMBER 2014 20.09.
NÖ
27.09.
NÖ
27.09.
NÖ
27.09.
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28.09.
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ANNINGERLAUF
www.anningerlauf.at
SCHNEEBERGTRAIL www.schneebergtrail.at
SCHNEEBERGLAUF www.schneeberglauf.at
GIS LAUF www.gislauf.at AUFIOWI VITALLAUF WALLERN www.aufiowilauf.at
6 km
380 HM
32 km
2400 HM
10 km
1200 HM
7.3 km
616 HM
9 km
220 HM
OKTOBER 2014 03. - 05.10.
T
TOUR DE TIROL
www.tourdetirol.com
(Bewerbe können auch als Einzelrennen gelaufen werden)
05.10.
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12.10.
W
26.10.
NÖ
WILDE WASSER LAUF www.wiwalauf.com
KAHLENBERGLAUF
www.hoehenstrassenlauf.com
PROCHENBEGLAUF www.ybbsitz.at
10 km (3.10.) 222 HM 42.2 km (4.10.) 2165 HM 23 km (5.10.) 1200 HM 14 km
610 HM
8.4 km
330 HM
7 km
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11 km
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5.4 km
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NOVEMBER / DEZEMBER 2014
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08.11.
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08.12.
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PESENBACHTALLAUF www.pesenbachtallauf.at
RUPPERSTHALER MAMMUTLAUF www.mammutlauf.at
VORSCHAU In trailrunning szene #3 warten folgende themen auf dich: BERICHTE Karwendelmarsch Linzer Bergmarathon Schneebergtrail ... und viele mehr! MATERIAL Stirnlampen Daunenjacken - klein komprimierbar Es herbst‘lt - Schuhe für den Gatsch DIE NATUR UND ICH Vitamine für die kalte Jahreszeit Rezept-Special: Gesunde Kekse TOUREN Ötschergräben Salzburger Land
Die nächste Ausgabe erscheint r! am 17. oktobe
TRAINING Locker in die Off-Season DOKTOR TRAIL Wenn die Knie streiken ERNÄHRUNG Paleo = Steinzeitessen, wir probieren‘s aus!
Die Gewinner der verlosungen aus Heft #1 : HAFERVOLL TESTPAKET RENATE PICHLER, Lenzing MAMMUT TRAIL OUTFIT (JACKE, SHIRT, HOSE, SCHUHE) MANFRED MAYR, Oberndorf an der Melk SALOMON TRINKRUCKSACK (S-LAB ADVANCED SKIN HYDRO 12) HARALD WALDER, Dölsach
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Athletes: Marc Pinsach, Javier Martin de Villa· Photo: KME Michael Müller
W W W.DY N A F IT.C O M
ALPINE RUNNING “NOUS AVONS BESOIN D’ABSORBANT DE CHOCS POUR PRÉSERVER NOS CORPS ET AUGMENTER NOS PERFORMANCES DANS LES DESCENTES EXTRÊMES ET LES MARATHONS TRAIL.”
MARC PINSACH & JAVIER MARTIN DE VILLA