Transa 4-Seasons.ch

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Das Outdoor-Magazin von Transa

Ausgabe 16

Winter 2014


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Editorial

Foto: MIchael Neumann

So weit soll es nicht kommen. Daher setzen Transa und das SLF auf ein vernünftiges Risikomanagement.

Gemeinsam gegen Lawinen Transa hat für das Thema Snow & Safety (siehe auch ab Seite 20) einen kompetenten Partner gefunden: das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Hier erklären beide Seiten den Sinn und Zweck der Kooperation. Stephan, was macht für euch vom SLF die Zusammenarbeit mit Transa interessant? Stephan: In der Lawinenprävention geht es im Kern um drei Botschaften. Erstens, dass es Fachwissen und Ausbildung benötigt, wenn man abseits der Pisten unterwegs sein möchte; dieses Know-how liefert das SLF zum Beispiel auf der Lawinenpräventions-Plattform www.whiterisk.ch. Zweitens, dass man sich über die aktuelle Situation informieren muss, vor allem anhand des Lawinenbulletins (www.slf.ch). Drittens: Es bedarf der richtigen Ausrüstung. Hier kommt Transa ins Spiel. Lukas: Für uns ist das SLF der ideale Partner. Denn es ist nicht nur für seine Forschung weltberühmt, sondern es stellt seine Erkenntnisse auch in einer für Laien verständlichen Form zur Verfügung. So können wir hoffentlich auch jene Schneesportler erreichen, die sich mit dem Thema noch zu wenig beschäftigt haben. Das ist häufig bei Einsteigern im Schneeschuhwandern der Fall, aber auch bei einigen Skitourengehern. Warum engagiert sich Transa überhaupt in der Lawinenprävention? Als Händler könntet ihr euch ja auch aufs Verkaufen beschränken. Lukas: Das ist nicht der Ansatz von Transa. Unsere Verantwortung endet nicht an der Kasse.

Stephan: Völlig richtig. Es genügt nicht, jemandem ein LVS-Gerät zu verkaufen. Man sollte die Kunden zum Beispiel auch darauf hinweisen, dass sie mit dem Gerät regelmässig üben müssen. Lukas: Unser Verantwortungsbewusstsein prägt auch die Beratung. Was bringt es einem Kunden, wenn er als LVS-Gerät das teuerste Modell mit zig Funktionen kauft, die ihn dann in der Stresssituation eines Lawinenunglücks überfordern? Deshalb raten wir häufig zu einfacher bedienbaren, aber genauso funktionellen und verlässlichen Modellen – die übrigens auch preisgünstiger sind. Hast du persönlich schon mal ein Lawinenunglück erlebt? Lukas: Da ich im Winter jede freie Minute auf Tourenski verbringe und mich bei der Alpinen Rettung engagiere, bleibt das nicht aus. Ich lerne jedes Mal dazu und verliere hoffentlich nie den Respekt vor der Gefahr. Aber es wäre auch falsch, Panik zu verbreiten. Skitouren, Freeriding und Schneeschuhgehen sind wunderschöne Aktivitäten, die sich mit vertretbarem Risiko bestreiten lassen. Voraussetzung dafür ist ein vernünftiges Risikomanagement. Genau da wollen das SLF und Transa den Schneefreunden helfen, und zwar auf allen Ebenen, von der Ausbildung bis zur Ausrüstung. <

Stephan Harvey (45) ist beim SLF in der Lawinenprävention tätig. Er hält auch Vorträge bei Transa.

Lukas Müller (40) ist Bergsport-Einkäufer bei Transa.


erdmannpeisker / Robert Bösch

Reifeprüfung. Ganz schön abgehoben? Keinesfalls! Denn jede reife Leistung beginnt im Kopf: passen die äusseren Bedingungen, ist das Equipment sicher und verlässlich? All check? Erst dann heben unsere Pro Team-Athleten beim Powdern im Val Acletta ab! Mit der neuen Mammut Freeride-Kollektion sehen nicht nur unsere Rider verdammt gut aus – sondern auch Du. Überzeuge Dich selbst! www.mammut.ch


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Inhalt

IMPRESSUM 4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG. 4-SEASONS.CH wird kostenlos an die aktiven TransaCard-Kunden verschickt und ist in den Transa Filialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht). HERAUSGEBER Transa Backpacking AG Josefstr. 53, CH-8005 Zürich www.transa.ch services@transa.ch

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VERANTWORTLICH Transa Backpacking AG DRUCKAUFLAGE: 100 000, davon 85 000 Direktversand. LESERSERVICE Service-Center Transa Backpacking AG services@transa.ch www.transa.ch/de/kontakt

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REDAKTION & KONZEPT red-gun.com Redaktionsbüro Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49/821/42 07 84 0 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com REDAKTIONSTEAM Stephan Glocker (Chefredaktor), Michael Neumann, Ingo Wilhelm, Julian Rohn, Ingo Hübner, Philip Baues, Sebastian Lüke, Moritz Schäfer, Nicole Gerlach, Manuel Arnu, Dominique de Marné, Lars Dammann, Claudia Meyer, Gotlind Blechschmidt.

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Inhalt Winter 2014

Das Outdoor-Magazin von Transa

Am eisigen Abgrund: Skitour im Berner Oberland. Foto: patitucciphoto.com.

Ausgabe 16

Winter 2014

Interview: Malte Clavin Mit Kamera und Kindern durch Asien.

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Hersteller: Haglöfs 100 Jahre Qualität aus Schweden.

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Aktuell/CSR News und Infos aus der Welt von Transa.

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Kollege: Ruedi Thomi Zwischen Marketing und Magma.

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Projekte: Alpine Exposures Schwindelerregende Fotos von Jon Griffith.

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Kaufberatung: Biken im Winter Für trockenes und warmes Velovergnügen.

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Traumziele: Kuba Revolutionär schöne Strände und Städte.

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Transa on Tour: Die kalte Schule Auf Ausbildungstrip in Skandinavien.

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Leserreise: Safiental Ein Skitourenjuwel in den Bündner Alpen.

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Reise: Patagonien Ist es zu windig, bist du zu schwach.

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State of the Art: Scarpa F1 Evo Thermo Perfekt in Aufstieg und Abfahrt.

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Produkte Gut gerüstet in den Schnee.

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Hin und weg Transa bringt dich raus. Und zwar richtig.

GRAFIK & PRODUKTION B612 GmbH, Werner Bauer, Daniel Bognar, Florian Baumgartner, Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart E-Mail: info@b612-design.de MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Saskia Stock, Ruedi Thomi, Alanis Thomi, Nicole Schenker, Remo Nanzer, Stephan Harvey, Lukas Müller, Veronika Holzmeyer, Iris Lemanczyk, Malte Clavin, Christine Zwahlen, Simone Seiler, Hans Johansson, Johannes Strobel, Jonathan Griffith, Naima Kleeb, Manuel Maier, Lars Schneider. ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE, TOURISMUS-KOOPERATIONEN 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49/821/42 07 84 0 Fax 00 49/821/42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com ANZEIGEN SCHWEIZ rubmedia Erich Kocher Seftigenstr. 310, CH-3084 Wabern Tel. 079/607 32 07 Fax 031/380 14 91 E-Mail: presseverlag@rubmedia.ch DRUCK Konradin-Heckel Druckereien, D-90475 Nürnberg

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DE I N E ABE NTE U E R .

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NEVER STOP EXPLORING


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Interview

Die Dhammayangyi-Pagode ist das grösste von mehr als 2000 Sakralgebäuden in der historischen Königsstadt Bagan in Myanmar.


Interview

«Da habe ich mich satt fotografiert» Der Fotograf Malte Clavin tourt im Dezember gleich mit zwei Vorträgen durch die Schweiz: «Burma – Myanmar» und «Weltreise mit Kindern». Stoff genug für ein Interview, bei dem sich auch Maltes Frau Annette zu Wort meldet. Interview: Iris Lemanczyk | Fotos: Malte Clavin

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Interview

Spritzige Party: Beim burmesischen Neujahrsfest sollen Unmengen Wasser alles Alte wegwaschen.

Monumentale Manik端re: Ein Maler poliert den Fingernagel einer Buddhastatue in Burma.


Interview

Familie Clavin aus Berlin.

Steckbrief Name: Malte Clavin. Geboren: 20.8.1966 in Lüneburg (D). Wahlheimat: Berlin. Familie: Annette (45), Amelie (14), Smilla (6). Leidenschaft: Schlagzeug spielen. Antipathie: Dummheit gepaart mit Arroganz. Motto: Frei nach Burton Holmes (Fotograf und Reisender): Die einzigen Dinge, die mehr wert sind, als sie gekostet haben, sind meine Reiseerinnerungen. Ich horte sie wie ein glücklicher Geizhals. Lieblingsorte: In Myanmar das Goldene Dreieck, wo so viele Ethnien auf kleinem Raum leben, es ist wie ein kleiner Kontinent. In Malaysia ist es Mulu: spartanische Unterkünfte, unglaubliche Artenvielfalt, grandiose Höhlen. Leckerei: Tamarindenfakes, eine Art Bonbons aus Myanmar. Website: www.clavin-photo.com.

Malte, dein Vortrag wird von Explora unter dem Titel «Burma – Myanmar» angekündigt. Welche ist denn die korrekte Bezeichnung für dieses Land in Südostasien? Man kann im Prinzip beides sagen. Das Militärregime bezeichnet das Land als «Republik der Union Myanmar», damit soll die Kolonialvergangenheit abgeschüttelt und ein älterer Name eingeführt werden, der alle ethnischen Gruppen im Vielvölkerstaat Burma einschliesst. Die oppositionelle Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sagt nach wie vor «Burma». Ich verwende beide Begriffe, wobei sich «Burma» für mich besser anfühlt. Du hast mal gesagt: «Kein Land hat sich hartnäckiger in meine Seele eingeschmuggelt als Burma.» Was macht das Land für dich so besonders? Die Menschen. Sie sind jahrzehntelang vom politischen System unterdrückt worden und werden es zum Teil immer noch. Trotzdem haben sie sich eine Freundlichkeit und Gastfreundschaft bewahrt, die mich berührt. Es gibt keine verschlossenen Türen, dafür eine entwaffnende Offenheit. Das ist eine menschliche Qualität, an der ich wachsen möchte. Ich frage mich dann: Warum soll nicht auch ich die Menschen in mein Haus einlassen? Ausserdem habe ich eine Sehnsucht nach Glück durch ein einfaches Leben. Auch das finde ich dort in Myanmar. In Myanmar hat sich der Tourismus in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. 2011 kamen rund 400 000 Touristen, in den ersten sechs Monaten 2012 bereits 500 000. Du warst 2005 zum ersten Mal dort – was siehst du für Veränderungen? Es fahren viele moderne Autos rum. Die grösste Stadt Yangon war vergangenes Jahr sehr verstopft. Die Menschen sehnen sich nach Fortschritt und Annehmlichkeiten. Handwerkliche Geräte werden durch Maschinen ersetzt. Und die Preise haben kräftig angezogen. Natürlich darf man sich nichts vormachen, das Militär hat nach wie vor die Macht und das Geld in der Hand. Bei vielen touristischen Investitionen mischen die Generäle mit. Aber es gibt auch die Gebiete, in denen sich nicht viel verändert hat. Dort lebt man wie eh und je, beispielsweise die Lahu, eine Minderheit im Goldenen Dreieck.

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Wie sieht deren Leben aus? Sie leben sehr zurückgezogen als nomadisierende Bauern, die Süsskartoffeln, Koriander, Reis und Erdnüsse anbauen. Sie haben keinen Strom und nur eine Wasserstelle. Kein Lahu kann lesen oder schreiben. Ihr Dorf ist ein faszinierender, sehr ursprünglicher Ort. Kindergekicher, Hühnergegacker und das Klappern hölzerner Arbeitsgeräte sind zu hören. Ich war schon dreimal bei ihnen. Jeder Besuch ist eine Zeitreise in die Vergangenheit. Wie kommst du denn zu den Lahu – und wie verständigst du dich mit ihnen? Man fährt von der nächsten Ortschaft 30 Minuten mit dem Motorrad und muss dann noch drei Stunden laufen. Leider darf man nicht bei den Lahu übernachten. Das kommt nicht von den Lahu selbst, sondern das bestimmt die Regierung. So ist die Zeit bei ihnen meist kurz. Zur Verständigung habe ich immer einen Übersetzer dabei.

«Die Burmesen haben eine menschliche Qualität, an der ich wachsen möchte.» Viele deiner Porträts zeugen von einer grossen Nähe und Intensität. Ist es vor allem Einfühlungsvermögen, das man dafür braucht? Oder wie kommen diese Porträts zustande? Durch meine vielen Besuche erkennen die Lahu, dass ich wirklich interessiert an ihnen bin; sie werden mir gegenüber offener. Trotzdem kann es lange dauern, bis es zum Foto kommt. Wir bringen jedes Mal Geschenke mit, machen Komplimente, trinken zusammen Tee, und ich lasse mir das Haus zeigen. Dabei überlege ich mir, was als Hintergrund passend wäre. Dann bitte ich die Leute, sich so oder so hinzusetzen. Vor allem den Älteren ist es ganz recht, wenn sie das nicht selbst entscheiden müssen. Mir ist immer wichtig, dass sich die Porträtierten wohlfühlen. Veranstaltest du dann richtige Fotosessions?

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Interview

«Vom vielen Rauchen war ihr etwas duselig.»

Immer wieder faszinierend: asiatische Stapelkunst.

In Mrauk U (Burma) spielen Novizen mit einem Knäuel Lumpen Chinlon, eine Mischung aus Fussball und Volleyball.


Interview

Ja. Ich erinnere mich an einen Besuch bei den Akhu im Goldenen Dreieck. Dort rauchen nur die Frauen. Sie sehen toll aus mit ihren Holzpfeifen, mit den dunklen Kleidern, mit den bunten Schürzen und Ketten. Ich hatte eine ältere Frau gebeten, in ihrer Hütte für mich zu rauchen. Ich habe sie zigmal fotografiert, und sie hat deshalb viel geraucht. Es dauerte lange, bis ich mit dem Licht und dem Rauch zufrieden war. Und wie erging es dann der Frau? Sie war sehr geduldig, aber vom vielen Rauchen war ihr etwas duselig. Ich bin ihr sehr dankbar, denn es kam dabei das eine, das ganz besondere Foto heraus.

«Das perfekte Motiv. Ich drückte auf den Auslöser, aber nichts geschah. Die Kamera war kaputt.» Wie bist du überhaupt zur Fotografie gekommen? Da muss ich viele Jahre zurückgehen – in meine norddeutsche Heimatstadt Lüneburg. Ich war elf, als meine Cousine die «Geo»-Erstausgabe mitbrachte: Exotik und ferne Welten pur. Mein Vater abonnierte das Magazin, und ich habe mich in den Fotogeschichten verloren. Mit zwölf bekam ich meine erste Kamera und habe drauflosgeknipst. Während meiner kaufmännischen Ausbildung in Hamburg gab es ein Austauschprogramm mit dem OttoVersand. Dort arbeitete ein Modefotograf, der für den Katalog Fotos machte und einen Assistenten suchte. Ich hab mich beworben, den Job bekommen und meine Ausbildung, die mir eh nicht so lag, abgebrochen. Wir haben dann zum Beispiel Radiowecker und Schlafanzüge fotografiert – nicht die Wahnsinnsmotive, aber ich mochte die Technik und das Handwerk. Wie bist du dann vom Katalog- zum Reisefotografen geworden? Als der Otto-Fotograf zu einem Modeshooting in Florida nicht mich, sondern seinen

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früheren Assistenten mitnahm, habe ich alles hingeschmissen, mir meine Kamera gekauft und verschiedenste Jobs angenommen. Ich war Beleuchter, habe in Ostdeutschland Datenverarbeitung unterrichtet und wurde freier Mitarbeiter bei einer Unternehmensberatung. So landete ich in Berlin, wo ich bis heute wohne. Und was machte deine Leidenschaft fürs Fotografieren in jener Zeit? Ab und zu habe ich ein bisschen geknipst. Aber die tägliche Routine hat das Fotografieren überlagert. Ich dachte auch, ich bin nicht gut genug. Aber ich habe weiter alle Geo-Ausgaben gesammelt. Die Geo-Fotografen waren Götter für mich! Wie hast du die Kurve zur Fotografie dann doch noch gekriegt? Das hat eine Weile gedauert. Mein Standbein war der Job als Unternehmensberater, das noch schwächliche Spielbein war die Fotografie. Inzwischen hatte ich Frau und Kind, verdiente genug Geld. Trotzdem hatte ich das Gefühl: Irgendwas fehlt. 2004 entschieden wir uns für eine Reise – sechs Monate mit Kleinkind. Thailand, Kambodscha, Vietnam, Myanmar. In Vietnam waren wir auf der Insel Phu Quoc, und es gab nichts zu tun. Da habe ich wieder angefangen zu fotografieren. In Myanmar hat mich dann irgendwas an die Hand genommen. Ich habe sehr viel fotografiert. Es fühlte sich toll an, am Abend mein fotografisches Tagwerk zu sichten. Daheim bin ich dann wieder in den alten Job, aber mich hatte eine Unruhe gepackt. «Das war doch geil», sagte eine Stimme. Eine andere Stimme konterte: «Fotografie ist brotlose Kunst, denk daran, du hast Verantwortung.» Welche Stimme hat gewonnen? Zunächst die Stimme der Vernunft. Bis meine Frau Annette vorschlug, ich solle doch vier Wochen lang alleine nach Myanmar fahren, mich ausprobieren. Vier Wochen für einen Lebenstraum investieren. Diese Reise wurde zur Bewährungsprobe: Ich war schon drei Tage unterwegs, hatte tolle Fotos gemacht. In Mrauk U gab es das perfekte Motiv – bei Sonnenaufgang stand ein Fischer mit Netz im idealen Licht. Ich drückte auf den Auslöser, aber nichts geschah. Die Kamera war kaputt. Dummerweise war es die einzige, die ich > dabeihatte.

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Interview

Männer vom Stamm der Intha («Söhne des Sees») staken ein schwimmendes Beet in Burma.

Tempel sind langweilig? Nicht für Maltes Mädels.

Tätowierungen als Schutz vor bösen Geistern.


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«Ich habe mir vorgestellt und so getan, als wäre ich ein Geo-Fotograf. Das war ein tolles Gefühl!» Und dann? In Myanmar konnte man damals sicher keine gute Kamera kaufen. Stimmt. Also habe ich ein Boot nach Sittwe gechartert, mich dort in den Flieger nach Yangon gesetzt, und von dort bin ich weiter nach Bangkok geflogen. Sonntagnachmittag habe ich dort zwei Kameras gekauft. Das hat finanziell sehr wehgetan. Aber ich dachte mir auch, wenn ich das jetzt nicht mache, ärgere ich mich mein Leben lang. Konntest du wieder nach Myanmar zurück? Meistens gilt ein Visum doch nur für die einmalige Einreise? Richtig. Ich hatte kein Visum für die zweite Einreise. In der ganzen Aufregung um die Kamera hatte ich überhaupt nicht an solche Formalitäten gedacht. Zum Glück hatte mich eine Bekannte in Bangkok rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht. Also stellte ich mich am nächsten Morgen in der Botschaft in die Warteschlange. Damals wurden täglich nur 50 Visa nach Myanmar ausgestellt. Ich wartete zwei Stunden, dann hiess es: «Nummer 50! Ende.» Nummer 50 – das war einer, der drei Plätze vor mir stand. Ich weiss nicht mehr, was ich dem Botschaftsangestellten alles gesagt habe. Aber irgendwie hab’ ich dann doch noch ein Visum ergattert und konnte zurück nach Myanmar.

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Hat sich der mühsame Trip nach Bangkok gelohnt? Und wie! In Myanmar habe ich mich satt fotografiert. Ich wusste schon während der Reise, dass Fotografieren das ist, was ich machen möchte. Während der vier Wochen habe ich mir vorgestellt und so getan, als wäre ich ein Geo-Fotograf. Das war ein tolles Gefühl! Später sind deine Fotos tatsächlich im Geo-Magazin und auf www.geo.de veröffentlicht worden. Das war der Ritterschlag! Neben den Lahu sind es vor allem die Veddas aus Sri Lanka, mit denen du dich intensiver beschäftigst. Von beiden schreibst du auf deiner Website, sie seien «verschwindende Ethnien» … … weil sie wie aus der Zeit gefallen sind. Es gibt vielleicht noch 300 bis 400 nicht assimilierte Veddas. Sie leben in Lehmhütten. Ursprünglich waren sie Jäger. Doch in den 1970er-Jahren wurden sie aus ihrem Gebiet umgesiedelt, weil dort ein Stausee gebaut werden sollte. Im neuen Lebensraum dürfen sie nicht mehr jagen, wegen der Nähe zu einem Nationalpark. Also mussten sie lernen, Gemüse >

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Interview

«Ich hoffe auf Kontakte und Gespräche, bei denen mehr entsteht als nur Fotos.»

Acapulco? Nein, Galle, Sri Lankas Hauptstadt der Meeresspringer.

100-Dollar-Schein wedelte, ohne zu wissen, was dieser wert ist. Er hatte ihn von einem Russen bekommen, weil er für ihn einen Regentanz aufgeführt hatte. Andere Veddas waren plötzlich neidisch – ein Gefühl, das es bei ihnen bisher in diesen Dimensionen nicht gab. Das hört sich nicht gut an. Trotzdem bleiben ihre ursprünglichen Gefühle. Ich fragte einen der Männer, wo er sich am wohlsten fühle. «Nur im Dschungel. Ich allein mit dem Dschungel», antwortete er. Der Dschungel sei sein Zuhause. Dieses Gefühl ist so stark, daran können auch 100-Dollar-Noten nichts ändern.

Die ursprünglichste Seite Sri Lankas zeigt sich bei den Veddas.

anzubauen. Vor einigen Jahren reiste ihr Häuptling Uruwarige Wannila Aththo zur UNO nach New York, um auf die Sorgen und Belange seines Volkes aufmerksam zu machen. Damals hatte er darauf bestanden, seine traditionelle Streitaxt mit ins Flugzeug zu nehmen. Konnte er sich denn durchsetzen? Ja, die Bestimmungen waren damals noch lockerer als heute. Dieser Fall zeigt, dass die Veddas sich behaupten müssen. Viele haben bereits ihre traditionellen Kleider abgelegt und sich mit den Sri Lankern vermischt. Es besteht die grosse Gefahr, dass die Veddas bald komplett von der Aussenwelt absorbiert werden.

Wissen die Menschen selbst darum? Ich denke dabei auch an die Padaung in Myanmar und Thailand, deren Frauen viele Messingringe am Hals tragen, weil die Familie dann als besonders geachtet gilt. Die Frauen mit den «Giraffenhälsen» sind heute eine Werbeattraktion und ein beliebtes Fotomotiv von Touristen. Ist das der Ausverkauf der Padaung? Oder eine Überlebensstrategie? Für manche ist es das schnelle und leicht verdiente Geld. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Eine langfristige Überlebensstrategie ist dies allerdings nicht. Und natürlich sorgen die fremden Einflüsse auch für grosse Veränderungen. So habe ich einen Vedda getroffen, der mit einem

Du bist Fotograf, Vortragsreferent und Fotoreiseleiter. In der Ankündigung für deine nächste Fotoreise steht, dass man in kaum fotografierte Gegenden zu absoluten Geheimtipps kommt. Gibt es bei dir da einen inneren Disput? Dass du deinen Kunden etwas Besonderes bieten willst, dass du damit aber gleichzeitig auch eine Art Eindringling bist, der dazu beiträgt, dass Geheimtipps bald keine Geheimtipps mehr sind? In diesem Fall ist der Geheimtipp das Kloster in Mandalay in Myanmar, in das sich kaum Touristen verirren. Die Reiseteilnehmer haben dort die Gelegenheit, bewusst in das Kloster zu gehen, für mehrere Stunden oder den ganzen Tag, und den Alltag der Mönche mitzuerleben. Ich hoffe auf Kontakte und Gespräche zwischen ihnen und den Mönchen, so dass mehr entsteht als nur Fotos. Ich glaube, von solchen Begegnungen profitieren alle. (Annette kommt zum Gespräch hinzu.) 2010 seid ihr als vierköpfige Familie fünf Monate lang durch Sri Lanka gereist. Ist das Land ein guter Ort für monatelange > Familienferien?


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Interview

waren, meinte Amelie, unsere Wohnung sei viel zu gross. Zwei Zimmer würden doch voll und ganz genügen. Eigentlich hat sie recht. Das ist genau das, was ich mit dem Glück gemeint habe, das ein einfaches Leben geben kann.

Sri Lanka war «Fauna und Flora für Anfänger», sagt Annette.

Annette: Absolut. Die Distanzen sind überschaubar, die Reisezeiten sind darum relativ kurz. Man kann heute wandern und morgen ins Meer springen. Für Kinder gibt es herrliche Strände zum Sandburgenbauen. Avocados, Pfeffer und Maracuja wachsen direkt an der Strasse. Es gibt faszinierende Tiere. Das Essen ist fantastisch. Die Hygiene ist in Ordnung, und die Leute in Sri Lanka sind superkinderlieb.

geschickt. Als das Thema «Deichbau» dran war, haben wir am Strand einen kleinen Deich gebaut, fotografiert und nach Deutschland gemailt. Auf Autofahrten haben wir die Länder Europas und deren Hauptstädte durchgenommen. Malte: Amelie hat Ruinen in Strandnähe gesehen und uns danach befragt. Wir erzählten ihr vom Tsunami. Das interessierte sie. Weil sie eine Hausarbeit schreiben musste, wählte sie «Tsunami» als Thema. Sie interviewte Leute, hörte ihre Geschichten und Schicksale. Das war lebendiges, intensives Lernen. Daheim konnte sie nahtlos im Unterricht anknüpfen.

«Mit unseren Kindern die Welt zu entdecken, ist der wahre Reichtum in unserem Leben.»

Zwei Jahre später seid ihr vier Monate lang in Myanmar, Borneo und Malaysia unterwegs gewesen. Worin unterschieden sich die beiden Reisen? Annette: Sri Lanka war «Fauna und Flora für Anfänger», Borneo «Fauna und Flora für Fortgeschrittene». Es gab viele exotische Tiere, zum Beispiel Insekten. Viele davon auf Höhe der Kinderaugen. Da haben wir Grossen von unseren Kindern gelernt und brauchten eine Weile, um die Tiere zu entdecken. Aber das Auge lernt, und dann tat sich uns eine faszinierende Welt auf.

Gab es im Vorfeld Hürden, zum Beispiel bei der Schulbefreiung? Und wie lief das dann mit dem Unterrichten vor Ort? Malte: Wir brauchten keinen langen Vorlauf, und mit der Schulbefreiung für Amelie gab es keine Probleme. Die Lehrer waren von der Idee begeistert. Smilla war erst 18 Monate alt, bei ihr haben wir uns schon genau überlegt, welche Medikamente wir mitnehmen. Annette: Das Unterrichten lief super. Amelie war ihren Kameraden aus der vierten Klasse immer voraus. Wir hatten viel Kontakt mit der Schule zu Hause. Sie hat Aufsätze geschrieben und zu ihren Lehrern

Welchen Einfluss haben die Reisen auf euch als Familie? Malte: Die Reisen haben uns sehr zusammengeschweisst. Im Nachhinein gibt es viele «Weisst du noch?»-Momente. Und die Massstäbe haben sich verschoben. Wir haben vier Wochen lang in zwei kleinen Zimmern gewohnt. Als wir wieder in Berlin

Auf deiner Website schreibst du von deinem seelischen Bankkonto. Was ist der Unterschied zu einem realen Bankkonto? Malte: Das Schönste und Wichtigste, der wahre Reichtum in unserem Leben ist, zusammen mit unseren Kindern die Welt zu entdecken. Das sind Einzahlungen auf unser seelisches Bankkonto. Wie alles in der Welt hat das einen Preis: Geld und Risiko. Das muss man gewillt sein einzusetzen. Im Gegenzug kann man eine Menge Urvertrauen dazugewinnen. Nichts hat mir jemals mehr Sicherheit gegeben als diese Reisen. Der Unterschied zum realen Bankkonto ist, dass uns die Einzahlungen aufs seelische Bankkonto niemand mehr nehmen kann. Jetzt freuen wir uns sehr auf eure Vorträge. Verrätst du uns zum Abschluss noch, was für dich ein gutes Foto ausmacht? Es muss wie ein Schuss ins Gehirn sein. Es < muss mich treffen.

Familie Clavin on Tour Mit seinen beiden Vorträgen «Burma – Myanmar – Gold, Geister und Giganten» sowie «Weltklasse – Weltreise mit Kindern» tourt Malte Clavin durch die Schweiz. Beim «Weltklasse»-Vortrag werden auch Annette und die 14-jährige Amelie mit dabei sein. 1.12. Zürich, Volkshaus (Burma – Myanmar) 2.12. Winterthur, Römertor (Burma – Myanmar) 4.12. Rorschach, Carmen Würth Saal (Burma …) 5.12. Jona, Kreuz (Burma – Myanmar) 7.12. Zürich, Volkshaus (Weltklasse) 8.12. Basel, Volkshaus (Burma – Myanmar) 9.12. Buchs, Gemeindesaal (Burma – Myanmar) 10.12. Cham, Lorzensaal (Burma – Myanmar) 11.12. Bern, Aula Freies Gymnasium (Burma …) 12.12. Luzern, Filmtheater / IMAX (Burma …) 13.12. Thun, Burgsaal (beide Vorträge) 14.12. Nottwil, Paraplegiker-Zentrum (beide Vorträge) Infos und Tickets: www.explora.ch.


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aktuell

Aktuell Winter 2014

Im Web und als app

So geht Lawinenprävention heute Das Onlineportal www.whiterisk.ch hilft dir, Wintertouren zu planen und unterwegs die richtigen Entscheidungen zu treffen. Transa Kunden bekommen Ermässigung auf die Jahreslizenz.

Trotz moderner Ausrüstung wie LawinenVerschütteten-Suchgerät oder Airbagrucksack ist der wichtigste Sicherheitsfaktor auf Skitour oder beim Freeriden der eigene Kopf. Mit umsichtigen Entscheidungen lässt sich das Lawinenrisiko deutlich verringern. Um die Lage aber richtig einzuschätzen, sind Wissen und Erfahrung nötig. Zum Beispiel über Schneedeckenaufbau, Risikomanagement und sogar psychologische Mechanismen bei den Tourenteilnehmern. Neben üblichen LVS-Trainings ist es also wichtig, den eigenen Kopf zu trainieren und zu lernen. Genau dafür haben die Experten des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF zusammen mit der Suva das Präventionsportal «White Risk» ins Leben gerufen. Die Website besteht aus drei Teilen und richtet sich an Anfänger wie an Bergprofis gleichermassen. Das Explore-Modul vermittelt theoretische Lawinenkunde als eine Art interaktives

Lehrbuch. Kleine Animationen, Texte, interaktive Grafiken, Bilder und Videos erklären das komplexe Thema bis ins Detail, von unterschiedlichen Lawinenarten bis zu Themen wie Schneedeckenaufbau oder Gruppendynamik. Ein Teil dieser Inhalte ist gratis zugänglich. Das Herzstück von «White Risk» ist das Tour-Modul. Hier planst du deine echten Touren und verknüpfst Theorie mit Praxis. Das Programm hilft, an alle Faktoren zu denken, und liefert viele der nötigen Informationen gleich mit. Angefangen bei den aktuellen Lawinenbulletins und Wettervorhersagen bis zu topografischen Karten mit eingefärbter Hangneigung und Wildruhezonen. Auf der Karte zeichnest du deine Route und mögliche Alternativen ein, kannst Schlüsselstellen markieren und auf Hangneigung, Exposition und Risikofaktoren (z. B. muldenförmiges Gelände, grosser Hang, technische Schwierigkeiten)

vorchecken. Gleichzeitig errechnet das Modul ein Höhenprofil und die Aufstiegszeit. Anschliessend lässt sich die geplante Tour samt GPS-Track aufs Smartphone laden und als PDF ausdrucken. In der «White Risk»App kannst du unterwegs die Tourenplanung mit den tatsächlichen Verhältnissen abgleichen. Dazu stehen wichtige Infos wie Lawinenbulletin, aktuelle Schneelage und Tools wie Hangneigungsmesser und Analyzer zur Verfügung. Die geplanten Touren bleiben in einer Datenbank, wo du sie wiederverwenden kannst. Das Pro-Modul ist für Profis wie Bergführer und Ausbilder und unterstützt sie bei Vorträgen und Schulungen. Eine Jahreslizenz (ohne Pro-Modul) kostet CHF 29.–; dabei ist der Zugriff auf die Swiss topo-Karten im Web inbegriffen. Transa Kunden bekommen in diesem Winter bei jeder Miete und jedem Kauf von Sicherheitsausrüstung ab CHF 100.– einen Gutschein mit einer 50-Prozent-Ermässigung auf den Jahreszugang. Infos unter < www.transa.ch und www.whiterisk.ch.


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Foto: Jonas J채ggy

aktuell

Hast du dich gut auf deine Tour vorbereitet, steht einem Tiefschneetag nichts im Weg.

das explore-modul auf www.whiterisk.ch ist ein interaktives lehrbuch 체ber lawinenkunde. Hier erf채hrst du alles 체ber Themen wie schneedeckenaufbau, Risikofaktoren oder entscheidungshilfen. die Grundlagenkapitel sind gratis.


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aktuell

snoW & saFeTY-eVenT

Foto: Michael Neumann

Praxis mit Profis Anfang Februar 2015 lädt Transa zu einem Lawinenpräventions-Kurs mit den Experten des SLF nach Davos ein.

Wie plane ich meine Schneeschuhtour? Wo lege ich eine sinnvolle Aufstiegsspur mit Tourenski? Wie interpretiere ich das Lawinenbulletin richtig? Und was mache ich, wenn meine Kameraden doch verschüttet werden? Solche Dinge lernen sich viel besser, wenn man nicht nur zuhören, sondern auch gleich selber ausprobieren kann. Transa lädt deshalb zum «White Risk»-Snow & Safety-Event im Februar nach Davos ein. An zwei ganzen Tagen lernen Schneeschuhgeher, Freerider und Skitourengeher von Bergführern und Spezialisten des WSL-Institut für Schnee- und Die Fakten Termin: 2./3.2.2015 Preis: CHF 250.– pro Person / Plätze: 50 Anmeldung und Infos: www.transa.ch/raus-aberrichtig/snowsafety/event

Üben für den ernstfall: Verschüttetensuche ist ein Teil des events in davos. Lawinenforschun g SLF in Theorie und Praxis, wie man Touren plant, sich risikobewusst im Schneegelände bewegt und im Notfall reagiert. Dabei wird auch «White Risk» erklärt, die Präventionsplattform vom SLF und der Suva. Unterrichtet wird in kleinen Gruppen, die nach Sportgerät und Erfahrungsstand eingeteilt werden. Um für jeden Ausbildungsteil die perfekten Bedin-

gungen zu haben, werden die Skigebiete und Tourenmöglichkeiten rund um Davos genutzt. Am Nachmittag gibt es ausserdem einen exklusiven Einblick in die Lawinenforschung und die Erstellung der Lawinenbulletins bei einer Führung durch das SLF. Transa kümmert sich um ein Basislager, in dem reichlich Testmaterial und Verpflegung bereitstehen und man sich zum gemütlichen Beisammensein trifft. <

laWInen-VoRTRÄGe

Entwickle dein Gespür für Schnee Im November organisiert Transa in den Filialen Informationsabende zur Lawinenprävention mit den «White Risk»-Experten des SLF.

Das Thema Lawinenprävention ist jeden Winter aktuell. Neben der richtigen Ausrüstung gehört dazu das entsprechende Wissen zur Lawinenkunde. Transa bietet deshalb wieder Lawinen-Infoabende in den Filialen an. In diesem Jahr neu mit dabei sind die Experten vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Die Fachleute aus Davos unterrichten ausführ-

lich die Grundlagen der Lawinenkunde. Zu den Inhalten gehören unter anderem die unterschiedlichen Lawinenarten und die wichtigsten Faktoren, die zu Lawinen führen. Weiter werden die Interpretation des Lawinenbulletins, Risikofaktoren und die grafische Reduktionsmethode erklärt. Anschliessend gehen die SLF-Experten auf die Funktionen des Präventions- und Ausbildungstools «White Risk» (siehe Seite 20) ein. Zum Abschluss informieren Transa Verkaufsberater über die entsprechenden Notfallgeräte wie LVSGeräte oder Airbagrucksäcke und beant< worten Fragen im Fachgespräch.

Die Infos zu den Infoabenden Datum 11.11.2014 12.11.2014 14.11.2014 17.11.2014 18.11.2014 19.11.2014 21.11.2014

Ort Zürich Bern Winterthur St. Gallen Basel Luzern Zürich

Zeit 20:00 19:00 19:00 19:00 19:00 19:00 20:00

SLF-Referent Stephan Harvey Lukas Dürr Kurt Winkler Hansueli Rhyner Kurt Winkler Stephan Harvey Stephan Harvey

Eintritt: CHF 20.– Weitere Infos und Anmeldung: www.transa.ch/ raus-aber-richtig/snowsafety/lawineninfoabende.


Leihen leicht gemacht Du willst in den Schnee, dir fehlt aber die empfohlene Sicherheitsausrüstung? Da kann dir Transa was leihen.

Hochwertige MSR-Schneeschuhe, LVS-Geräte oder Schaufeln kannst du dir bei Transa auch leihen. Neu: In der Filiale an der Europaallee in Zürich steht auch eine limitierte Zahl von Lawinenrucksäcken zum Verleih bereit (Modell: Pieps Jetforce Tour Pro 34L). Damit die Ausrüstung vorrätig ist, solltest du in den Filialen nachfragen (aus dem Festnetz kostenlose Telefonnummer für alle Filialen: 08 48 08 48 11). Das gilt besonders für Gruppen. Ab sechs Paar Schneeschuhe gibt es übrigens 20 Prozent Rabatt. Als Depot genügt deine TransaCard oder ein Ausweis (ID/Pass). Willst du später die Ausrüstung kaufen, wird dir die Miete (maximal zwei < Tage) angerechnet.

Die Leihtarife

Schneeschuhe LVS einzeln Sonde einzeln Schaufel einzeln Stöcke Safety-Sets (LVS, Schaufel, Sonde) Lawinenairbag (nur in Zürich)

1 Tag

2 Tage CHF 35.– CHF 35.– CHF 15.– CHF 15.– CHF 15.–

jeder weitere Tag CHF 5.– CHF 5.– CHF 2.– CHF 2.– CHF 2.–

CHF 20.– CHF 20.– CHF 10.– CHF 10.– CHF 10.–

1 Woche CHF 60.– CHF 60.– CHF 25.– CHF 25.– CHF 25.–

CHF 30.–

CHF 50.–

CHF 7.–

CHF 85.–

CHF 30.–

CHF 50.–

CHF 7.–

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Nass?

Schmutz und aufgesogenes Wasser verhindern den Schweissabtransport aus dem Jackeninneren!

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Transa checkt dein LVS Die Software moderner Lawinen-VerschüttetenSuchgeräte lässt sich aktualisieren. Transa weiss, wie ...

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Transa bietet für alle LawinenVerschütteten-Suchgeräte im Sortiment (Pieps, Mammut und Ortovox) einen Updateservice an. Einfach in der Filiale vorbeischauen und prüfen lassen, ob die Software auf deinem LVS auf dem neuesten Stand ist. Wenn du dein LVS bei Transa gekauft hast, bekommst du das Update < gratis (sonst CHF 30.–).


aktuell

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neueR leseRseRVICe

Druckfrisch bei Transa Books

Foto: Marc Gilgen

Tran sa Books

simone seiler von Transa books.

Mit rund 5000 Titeln auf 170 Quadratmetern ist Transa Books in der Zürcher Europaallee der grösste Reisebuchladen der Schweiz. Künftig stellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 4-Seasons.ch die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Diesmal die gelernte Buchhändlerin Simone Seiler.

«Alle Welt» ermöglicht uns allen, ob Jung oder Alt, die Welt neu zu entdecken. Jedem Land ist eine Doppelseite gewidmet, die mit wunderschönen, sehr eigenen und markanten Bildern illustriert ist. So viel Wissen wurde noch nie in einer so bildreichen Sprache vermittelt. Dadurch kann die ganze Familie ein Abenteuer rund um den Globus erleben. Dieses Buch ist schon heute ein Klassiker, und ich garantiere euch, dass «Alle Welt» nicht in eurem Bücherregal verstauben wird. «Alle Welt. Das Landkartenbuch», Aleksandra Mizielinska, Daniel Mizielinski, Verlag Moritz, ISBN 978-3-89565-270-7, CHF 36.90.

«The Outsiders» ist ein grandioses Buch, das ein Lebensgefühl von Freiheit und Abenteuer vermittelt. Ob von der perfekten Welle, dem schnellsten Tourenrad oder dem schönsten Schlafplatz berichtet wird, jeder findet auf einer der 270 Seiten sein ganz persönliches Highlight. Das englischsprachige Buch verleitet zum Träumen und dazu, die Natur zu entdecken, den Rucksack zu packen und damit hinaus in die weite Ferne zu ziehen. Ein Must-have für jeden Outdoor-Freak. «The Outsiders. New Outdoor Creativity», Robert Klanten, Jeffrey Bowman, Sven Ehmann, Verlag Die Gestalten, ISBN 978-3-89955-513-4, CHF 54.–.

Jetzt gibt es ihn: Lonely Planet hat mit «The World» einen fast tausendseitigen Reiseführer für die ganze Welt in englischer Sprache publiziert. Der Führer ist nicht nur für unterwegs ein treuer Begleiter, er hilft dir auch schon zu Hause dabei, dich zu neuen Reisen zu inspirieren. Gibt es in Mexiko wirklich die schärfsten Chilis? Wo sollte man sich besser nicht für die Nacht hinlegen? Und küssen die Eskimos wirklich mit der Nase? Ein MUSS für alle Backpacker.

Das Buch «Unterwegs in Neuseeland» ist eine einzigartige Kombination aus Bildband, Reiseführer und Atlas. Planst du eine Reise nach Neuseeland und weisst noch nicht genau, was du alles erleben willst? Dieses Buch ist die perfekte Lösung! Lass dich von der Ideenvielfalt, den Karten und den Reisevorschlägen inspirieren und plane so deine ganz persönliche und unvergessliche Reise.

«Lonely Planet. The World», Verlag Lonely Planet, ISBN 978-1-74360-065-8, CHF 49.90.

«Unterwegs in Neuseeland. Das grosse Reisebuch», Verlag Kunth, ISBN 978-3-95504-083-3, CHF 46.90.

DER ERFRISCHENDSTE WEG DIE SCHWEIZ ZU ENTDECKEN

Monika Saxer

Für «Bierwandern Schweiz» erwanderte die Autorin alle 54 Tagestouren, die bei kleinen, lokalen Brauereien enden. Mit diesem neuen, originellen Wanderführer lassen sich nicht nur wunderschöne Landschaften entdecken, sondern auch unbekannte Biersorten, von mild, würzig bis bitter, süss. Was gibt es Schöneres, als am Ende einer anstrengenden Wanderung ein kühles, erfrischendes Bier zu geniessen? «Bierwandern Schweiz. Der erfrischendste Weg die Schweiz zu entdecken», Monika Saxer, Verlag HELVETIQ (RedCut Sàrl), ISBN 978-2-940481-06-4, CHF 31.90.


Unser Ursprung: die raue Wildnis der Coast Mountains in Kanada. Unsere Verpfichtung: unermüdlich innovativ in der Entwicklung, präzise in der Verarbeitung. Unser Anspruch: beste Performance genau dann, wenn sie gebraucht wird.

ARC’TERYX Sonderfächen in Zürich und Basel mit der grössten Auswahl in der Schweiz.


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aktuell

jeTzT beI TRansa

Wärmende Schneekunst

Foto: Alex Buschor/Icebreaker

Der Engländer Simon Beck stampft mit Schneeschuhen grossflächige Motive in den Schnee. Darauf wurde vor einem Jahr nicht nur 4-Seasons.ch aufmerksam, sondern auch die neuseeländische Bekleidungsfirma Icebreaker. Die Merino-Spezialisten waren von Becks Snow Art derart begeistert, dass sie nun eine limitierte Sonderkollektion mit seinen Motiven als Aufdrucke herausgebracht haben. Neun verschiedene T-Shirts und Base-Layer-Teile für Damen und Herren aus dieser Kollektion hat Transa ab sofort im Online Shop sowie in den Filiale Zürich und Basel verfügbar, die anderen Filialen führen eine kleinere Auswahl. Im Interview erzählt Simon Beck, wie die Zusammenarbeit mit Icebreaker ablief – und welche Rolle Transa dabei spielte …

simon beck bei der arbeit in der schweiz.

Fotos: Icebreaker

Die Merino-Spezialisten von Icebreaker haben eine Sonderkollektion mit Motiven des Schneeschuh-Artisten Simon Beck herausgebracht.

das Horn vom bachalpsee findet sich zum beispiel auf dem Icebreaker m Tech T lite (CHF 89.90, nr. 087146) wieder.

Als 4-Seasons.ch über dich berichtete, warst du noch weitgehend unbekannt. Heute haben viele Medien Storys über dich gemacht, und du bist Werbeträger von Icebreaker. Wie fühlt sich das an? Ja, die Sache hat eine völlig unerwartete Entwicklung genommen. Ich hätte ja früher nie geglaubt, dass sich eine breite Öffentlichkeit für meine Schneekunst interessieren könnte. Aber ich bin in diesem Bereich wohl führend und investiere viel Mühe und Zeit in meine Werke. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Icebreaker? Sie hatten meine Sachen auf Facebook gesehen, kamen auf mich zu und meinten, ich vertrete die gleiche Philosophie wie sie gegenüber der Umwelt. Ehrlich gesagt hatte ich bis dahin nie von Icebreaker gehört. Aber ich habe mich informiert, auch über den hohen Stellenwert, den sie dem Tierschutz einräumen. Das hat mir gefallen. Und ich habe festgestellt, dass ich sogar

schon auf einer ihrer Partnerfarmen war: Als ich mal über die Südinsel von Neuseeland gewandert bin. Im vergangenen Winter hattest du dann das Shooting mit Icebreaker in der Schweiz … Wir waren am Bachalpsee oberhalb von Grindelwald und hatten beste Bedingungen: Sonne, guten Schnee, wenig Wind. Ich habe ein Horn in den Schnee gemalt. Davon gibt’s nun Werbefotos und ein Video. Transa hatte dich für das Shooting unter anderem mit Zelt, Schlafsack und einer Hardshelljacke ausgestattet. Waren dir die Sachen hilfreich? Absolut! Ich hab ja zwei Nächte oben in den Bergen verbracht, das war nur mit dieser hochwertigen Ausrüstung möglich. Aber auch die Merino-Shirts von Icebreaker haben mich voll überzeugt. Sie sind warm, ohne dass ich beim Stapfen mit den Schneeschuhen zu sehr darin schwitzen würde. Ausserdem riechen sie nicht gleich < nach einem Tag unangenehm.


BACH TRAVEL PRO

www.bachpacks.com

Foto: Peter Kabatnik

Leicht, vielseitig, praktisch. Der rundum erneuerte Reiseklassiker ist erstaunlich leicht und preiswert. Der TRAVEL PRO überzeugt mit guten Detail-Lösungen und einem bequemen Tragesystem. Neu in drei Grössen erhältlich. Ab sofort in allen TRANSA-Filialen.


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aktuell

auFs balmHoRn

Mit Edurne auf Lucys Spuren

Fotos: Arena Comunicadion, Gore

Gore-Tex und Transa laden Bergsteiger ein, eine Erstbesteigung nachzugehen – zusammen mit der ersten Frau auf allen Achttausendern.

die bergsteigerin edurne pasaban.

Vor 150 jahren gelang lucy Walker die erstbesteigung des balmhorns.

Lucy Walker war eine der wichtigsten alpinen Pionierinnen ihrer Zeit. Vor 150 Jahren gelang der Engländerin die Erstbesteigung des 3698 Meter hohen Balmhorns in den Berner Alpen. 1871 stand sie als erste Frau auf dem Matterhorn – zeitgemäss gekleidet in Rock und mit Damenhut. Nun bekommen zwölf versierte Bergsteigerinnen und Bergsteiger aus ganz Europa die

Möglichkeit, auf Lucys Spuren zu wandeln und ihre Route aufs Balmhorn nachzugehen. Und zwar zusammen mit der Spanierin Edurne Pasaban, die als erste Frau alle 14 Achttausender bestieg. Das Ganze läuft im Rahmen der «Gore-Tex Experience Tour – History Sessions», mit Transa als exklusivem Partner in der Schweiz. Die Bewerbungsphase geht vom 1. November bis zum

31. Dezember 2014. Die Tour selbst findet von 15. bis 18. Juni 2015 statt. Mehr Informationen und das Anmeldeformular gibt’s auf www.transa.ch/gore. Zum Einlesen und Vorfreudesteigern steht bei Transa Books nun druckfrisch die Biografie von Edurne Pasaban: «Im Schatten der Achttausender» von Franziska Horn, ISBN-978-3-906055-28-2, CHF 44.90. <

Markt der Zukunft

Näh dir eine!

Transa bietet innovativen Menschen und Unternehmen vergünstigte Ausstellerplätze auf dem eco.festival.

Arc’teryx und Transa laden zur Nähaktion nach Zürich und Basel. Es warten Unikate aus Gore-Material.

Der sogenannte Markt der Zukunft ist Teil des grössten Schweizer Nachhaltigkeitsfests, des eco.festivals in Basel. Vom 27. bis 29. März 2015 können junge Einzelpersonen, Organisationen sowie Start-ups wieder ihre Waren und Konzepte präsentieren, die sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen. Als Sponsor dieser Aktion stehen Transa zwölf vergünstigte Ausstellerplätze zur Verfügung. Wenn du einen dieser Plätze in

Alle Kunden sind eingeladen, unter professioneller Anleitung selber Hand an die Nähmaschine zu legen. Du kannst entweder einen Adressanhänger fürs Gepäck nähen – das ist in fünf Minuten erledigt. Oder du wagst dich an eine Tasche, für die es rund 15 Minuten Arbeit benötigt. Dafür hast du dann ein individuelles Weihnachtsgeschenk oder ein Unikat für die nächste Shoppingtour. Überdies gibt’s Tipps, Tricks und Infos zu Gore-Tex und Arc’teryx.

die ausstellungszelte. den attraktiven Kuppelzelten ergattern möchtest, dann bewirb dich bis zum 5. Dezember 2014 online auf www.eco.ch/ < marktderzukunft.

Hier wird mit Gore genäht. Die Termine: Filiale Zürich 28.11. (14 – 20 Uhr) und 29.11. (10 – 18 Uhr), Filiale Basel 13.12. (10 – 17 Uhr). Infos: < www.transa.ch/naehaktion.


Reisen ist unser Beruf. Beraten unsere Leidenschaft.

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Aarau H Baden H Basel H Bern H Biel H Brig H Chur H Fribourg H Interlaken H Luzern H Olten Rapperswil H Schaffhausen H St. Gallen H Thun H Winterthur H Zug H Z端rich H globetrotter.ch


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aktuell

eVenT

Himmelhoch jauchzend … Schneesturm und Sonne, Menschenleere und Geselligkeit, Gipfelglück und Lawinendrama – in Schwedisch-Lappland liegen die Extreme nah beieinander. Wie nah, das erlebte eine Leserin von 4-Seasons.ch beim Haglöfs Arctic Weekend.

nderthalb Tage lang hatte ein Orkantief den Norden Schwedens im Griff. Nun bricht, am Gipfel des Nordalsfjäll, endlich die Sonne durch die Wolken. Ursina und ihre Skitourenkollegen reissen die Felle von den Ski und ziehen jauchzend ihre Spuren in den unverspurten Schnee. «Aber nicht so weit links!», mahnt Morgan, der Guide, «dort im Steilen lauern Lawinen.» Ursina Accola (34) war eine von rund 200 Teilnehmern des Haglöfs Arctic Weekends 2014 in Schwedisch–Lappland. Ihren Platz bei diesem jährlichen Event für Mitarbeiter, gesponserte Athleten, Händler und Endkunden hat die Luzernerin über 4-Seasons.ch gewonnen. Als Bergsteigerin und Skitourengeherin kennt Ursina Gebirge weltweit. «Aber ich hatte noch nie so viele Möglichkeiten wie hier beim Arctic Weekend.» Die Möglichkeiten eröffnen sich allabendlich im Hotel Riksgränsen, wo Haglöfs das Basislager eingerichtet hat. Ursina steht unschlüssig vor den Tafeln mit den Teilnehmerlisten: «Soll ich mich jetzt noch mal für eine Skitour eintragen oder lieber für Eisklettern? Snowkiten tönt auch spannend …» Als Tourguides fungieren Bergführer und Extremskifahrer wie Lotten

kein Teilnehmer des Arctic Weekends – löst am Nordalsfjäll ein riesiges Schneebrett aus, genau in dem Steilgelände, vor dem Morgan tags zuvor gewarnt hatte. Einige Guides und Teilnehmer des Haglöfs-Events sind schnell zur Stelle und können den Skifahrer aus den Schneemassen befreien, wie durch ein Wunder unversehrt.

A

Auf zum Haglöfs Arctic Weekend 2015 (12. – 15.3.): haglofs.com/events.

4-seasons.ch-Gewinnerin ursina accola beim eisklettern.

Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre, endet aber um ein Haar tragisch: Ein norwegischer Freerider – übrigens

Fotos: Johannes Strobel, Ingo Wilhelm, Hans Johansson

Rapp. Die Outdoorprofis geben auch ihr Know-how an die Teilnehmer weiter. So beteiligt sich Ursina an einer Übung zum Suchen von Lawinenopfern. «Es ist toll, wie unterschiedliche Menschen man hier trifft», findet Ursina. Mal sitzt sie mit belgischen HaglöfsHändlern beim Abendessen, mal mit zwei Kunden aus Norwegen. Zum Abendprogramm gehören Vorträge, vor dem Nightlife gibt’s eine Verlosung, Hauptgewinn: ein Paar Ski. And the winner is: Ursina! «Womit habe ich so viel Glück verdient?», jubelt die Primarlehrerin und tanzt bis zwei Uhr morgens in der Hoteldisko.

Von diesem Drama bekommt Ursina zunächst nichts mit. Sie hatte sich zum Eisklettern angemeldet. «Ganz nett, aber nicht mein Sport», sagt sie zu dem schattigen Vergnügen. Und jetzt ab nach Kiruna, wo Ursina das Flugzeug für die Heimreise besteigt. Im Gepäck: ein neues Paar Ski – und zahlreiche neue Erfahrungen, wie man sie wohl nur beim Haglöfs Arctic Weekend sam< meln kann.

schneesturm? egal. ursina hatte spass in Riksgränsen.


iert präsent Live RepoRtagen WinteR 2014/2015 günteR WaMSeR & SonJa endLWebeR

Kanada / aLaSKa Mit pferden durch die Wildnis nordamerikas

RüdigeR nehbeRg

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tigeRLand

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WeLtenWandeReR 20‘000 km Wanderung um die halbe Welt

theMentage

ZentRaLaSien / hiMaLaYa

n Vo eu rt er ra g

Aarau Nottwil Basel Wil / SG Rorschach Chur Solothurn Thun Bern Spiez Frauenfeld Bern Münsingen

Do Fr Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do

6.11. 7.11. 10.11. 11.11. 12.11. 13.11. 14.11. 15.11. 16.11. 17.11. 18.11. 19.11. 20.11.

KUK, Saal 1 Paraplegiker-Zentrum Volkshaus Stadtsaal Carmen Würth Saal Titthof Landhaussaal Burgsaal Aula Freies Gymn. 17 Uhr Lötschbergsaal Casino Aula Freies Gymnasium Schlossgut

Wetzikon Rorschach Cham Basel Zürich Aarau Baden Thun Bern

Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So

22.11. 23.11. 24.11. 25.11. 26.11. 27.11. 28.11. 29.11. 30.11.

Aula Kantonsschule ZO Carmen Würth Saal 17 Uhr Lorzensaal Volkshaus Volkshaus, Theatersaal KUK, Saal 1 Aula Kantonsschule Burgsaal Aula Freies Gymn. 17 Uhr

Zürich Winterthur Rorschach Jona Basel Buchs / AG Cham Bern Luzern Thun

Mo 1.12. Volkshaus, Theatersaal Di 2.12. Römertor Do 4.12. Carmen Würth Saal Fr 5.12. Kreuz Mo 8.12. Volkshaus Di 9.12. Gemeindesaal Mi 10.12. Lorzensaal Do 11.12. Aula Freies Gymnasium Fr 12.12. Verkehrshaus IMAX Sa 13.12. Burgsaal

Aarau Luzern Cham Wil / SG Jona Zürich Winterthur Chur Basel Bern Thun

Fr Mo Di Mi Di Mi Do Fr Mi Do Fr

9.01. 12.01. 13.01. 14.01. 20.01. 21.01. 22.01. 23.01. 28.01. 29.01. 30.01.

KUK, Saal 1 Verkehrshaus IMAX Lorzensaal Stadtsaal Kreuz Volkshaus, Theatersaal Gate27 Titthof Stadtcasino, Festsaal National Burgsaal

Solothurn Mo 12.01. Landhaussaal Bern Mi 14.01. National Thun Sa 17.01. Burgsaal Liestal Mi 21.01. Hotel Engel Buchs / AG Fr 23.01. Gemeindesaal Cham Di 27.01. Lorzensaal Luzern / Kriens Mi 28.01. Südpol Zürich Mo 2.02. Volkshaus, Theatersaal Winterthur Do 5.02. Römertor Landquart Fr 13.02. Forum im Ried Rorschach Mo 16.02. Carmen Würth Saal und viele weitere Termine unter www.explora.ch

Luzern

Fr 06.02.

Paulusheim

Zürich

Mo 09.02.

Volkshaus, Weisser Saal

Basel

Di

10.02.

Volkshaus

Uster

Mi

11.02.

Bern

Do 12.02.

Aarau

Fr

13.02.

KUK, Saal 2

Thun

Sa

14.02.

Burgsaal

Zürich

Volkshaus

Wagerenhof Aula Freies Gymnasium

Theater Saal

Programm Samstag 10. Januar 2015 MONGOLEI von Andreas Hutter 10.30 Uhr LADAKH von Thomas Zwahlen 14.00 Uhr BUDDHA von Bruno Baumann 17.00 Uhr DALAI LAMA von Manuel Bauer 20.15 Uhr Programm Sonntag 11. Januar 2015 TIBET von Bruno Baumann 10.30 Uhr BHUTAN von Stefan Erdmann 14.00 Uhr MUSTANG von Manuel Bauer 17.00 Uhr

Beginn der Vorträge, wenn nicht anders angegeben, um 19.30 Uhr. Weitere Termine, Themen, Infos und Vorverkauf: www.explora.ch


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Projekte

K L I C K i n s

L e e r e

Seit zehn Jahren dokumentiert der britische Fotograf Jonathan Griffth alpine Touren in den Gebirgen dieser Welt. Oder ist er mehr ein extremer Bergsteiger, der unterwegs einfach sehr gut fotografert? Er ist sich da selbst nicht ganz sicher. Sein erster Bildband zeigt jedenfalls atemberaubende Momente aus den Bergen. Fotos: Jonathan Griffith | Text: Julian Rohn


Projekte

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Folge den Trittspuren – und entdecke die Bergsteiger am winterlichen Kuffnergrat des Mont Maudit, Chamonix.


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Projekte

Ein Alpinistentraum in Patagonien: links das Fitz-Roy-Massiv, rechts die 端berfrorene Felsnadel des Cerro Torre.

Schnell noch nach Hause, bevor die Sonne untergeht: ein Wintersturm an der Aiguille du Midi, Chamonix.


Projekte

Zu Besuch im Berner Oberland: Ueli Steck solo am Nollen in der Mรถnch-Nordwand.

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Bernina


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Projekte

Chamonix I: Im Winter erobern Eiskletterer die HĂśhlen im Mer de Glace.

Chamonix II: Riesige Spalten im Leschauxgletscher am Fuss der Grandes Jorasses. Chamonix III: Will Sim hängt an einem Eisfall im Westcouloir an der Aiguille du Plan.


Gewaltige Dimensionen am Everest. Die bunten Tupfer links unten sind das Basislager auf der nepalesischen Seite mit dem Khumbu-Eisfall.

Projekte

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Projekte

Selfies extrem: Jon in der Nordwand der Grandes Jorasses (rechts) und als Sicherungspartner beim Eisklettern im italienischen Cogne. Während er mit einer Hand sichert und hofft, dass die kleine Lockerschneelawine seinen Partner nicht vom Eisfall spült, drückt Jon mit der anderen Hand fleissig auf den Fernauslöser seiner Kamera. (3)

D

as Interview für diesen Text gibt Jon Griffith mit einem blauen rechten Auge. Am Vortag ist er wieder mal durch die Nordwand der Grandes Jorasses gestiegen. Nach dem schlechten Sommer sind die Bedingungen gerade gut. Stabiles Eis und kompakter Schnee. Aber eine Fotoproduktion in einer der drei grössten Alpenwände bedeutet immer, dass es hartes Bergsteigen ist. Zumal Jon und seine vier Kletterpartner nebenbei eine neue Routenvariante kletterten. Ein Eisbrocken traf Jon unglücklich am Auge, «aber die Fotos sind trotzdem was geworden», sagt der 31-Jährige. Die Tour an den Jorasses bringt die Arbeitsethik des britischen Bergfotografen auf den Punkt: echte Bilder von echten Touren. «Ich möchte zeigen, wie das alpine Bergsteigen wirklich aussieht», sagt Jon. Seine Bilder sollen roh sein. Keine schnellen Shootings in Seilbahnnähe oder am Fixseil. Keine gestellten Motive. Um mit guten Bergsteigern mitzuhalten, ohne sie aufzuhalten, besteht Jons Ausrüstung oft nur aus Kamerabody und einem Objektiv. Von einer Tour ohne ein gutes Bild ist er genauso enttäuscht wie von tollen Fotos, die während einer langweiligen Kletterei entstehen: «Ich kann nicht sagen, ob ich mehr Bergsteiger oder mehr Fotograf bin», sagt Jon. Er klettert selbst auf hohem Niveau. Mit Seilpartner Will Sim erklomm

er 2011 in Alaska den Cassingrat am Denali in unter 15 Stunden. Ein Geschwindigkeitsrekord. Neben den Alpen und Alaska stehen auch Trips nach Patagonien und Pakistan in seinem Tourenbuch. Mit Ueli Steck am Seil Die ersten Bilder schoss Jon, um daheim im englischen Bristol von seinen Semesterferien zu berichten. Die verbrachte er bergsteigend im Wallis und sammelte zunächst einen 4000er nach dem anderen. Als seine Mutter an Krebs starb, beschloss er, dass er nicht in einem Nine-to-five-Job enden will, und zog nach Chamonix. Das Mont-Blanc-Gebiet ist ihm zum Trainingsgelände und Arbeitsplatz geworden. Die Nordwand der Grandes Jorasses durchstieg Jon inzwischen auf sieben Routen und brachte ihn auch mit dem Schweizer Bergsteiger Ueli Steck zusammen, der Bilder zu seinem Speedrekord in der Wand brauchte. Weil Steck die Bilder zu seinen Solotouren schon früher oft nachgestellt hatte, machte Jon hier eine Ausnahme seiner Fotografenethik. Vom Gipfel seilten sie sich über 1000 Meter in die Tiefe. So etwas können und riskieren nicht viele Fotografen. Steck war beeindruckt. Inzwischen teilen die zwei regelmässig das Seil. Packt Jon dann seine grosse Spiegelreflexkamera in den Ruck-

sack, ist Steck, der absolute Leichtgewichtsfanatiker, nicht immer begeistert. Aber er schätze die Fotos, die seine Taten ja erst dokumentieren, schreibt Steck im Vorwort zu Jons erstem Bildband «Alpine Exposures». Im gerade erschienenen Buch fasst Jon seine vergangenen zehn Jahre in den Alpen zusammen. Viele Motive sind rund um den Mont Blanc entstanden und zeigen die wilde Seite des Massivs, abseits der überfotografierten Standards. Aber auch Bilder aus dem Wallis und Berner Oberland haben es in den Bildband geschafft, der mehr als nur ein Coffee Table Book zum Durchblättern geworden ist. Zu jedem Bild erzählt Jon über die Tour hinter der Aufnahme. Genauso klar und < unretuschiert, wie er auch fotografiert.

Bildband «Alpine Exposures» von Jon Griffith, 250 x 300 mm, 288 Seiten, mit Texten auf Englisch, Deutsch und Französisch, 35 £, Infos und Bestellungen unter: www.alpineexposures.com/pages/book.


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Traumziele

Kubas Stadte und Strande – revolutionar schon


Traumziele

Havanna Die Perle der Karibik wird diese zauberhafte Stadt gerne genannt – zu Recht. Der Malecon ist die wohl beruhmteste Strandpromenade der Welt. In den Strassen der Stadt herrscht das ganze Jahr viel Betrieb.

Trinidad Kolonialhauser, Kopfsteinpflaster und in der Ferne das Meer … Trinidad ist die schonste Stadt Kubas. Es lohnt sich auch, die Umgebung zu entdecken, etwa mit einem Mietvelo die Strande der Stadt.

Baracoa Die alteste Stadt Kubas ist zwar etwas abgelegen. Aber ab Baracoa kann man interessante Ausfluge machen, etwa in den Humboldt-Nationalpark mit seinen zahlreichen geschutzten Tier- und Pflanzenarten der Karibik.

Havanna Vinales

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Cienfuegos Trinidad

Baracoa Santiago de Cuba

Vinales Ein absoluter Hohepunkt fur KubaReisende ist die Gegend um das Stadtchen Vinales. Die beruhmten Kalkfelsen mit ihren Hohlen und Wasserlochern laden zum Wandern und Klettern ein.

Cienfuegos Ebenfalls eine schone Kolonialstadt. Wie uberall in Kuba findet man auch hier Casas Particulares . In diesen Privatpensionen kann man bei Einheimischen nachtigen und essen und lernt so viel uber das Land und die Leute. Spanischkenntnisse erleichtern diese Art des Reisens ungemein.

Santiago de Cuba Santiago gilt als musikalischste Stadt Kubas. Sie ist die Heimat von Rumba, Son, Conga und Salsa. Ein grosser Teil der Bevolkerung ist afrikanischer Abstammung. Da die Stadt durch keinen internationalen Flughafen erschlossen ist, wird sie weniger besucht als Havanna.

Mit Globetrotter nach Kuba – ein paar Reisebeispiele: • Cocktail Cubano – mit dem Mietwagen von West nach Ost. Flug ab Zürich mit Air France nach Havanna, 11 Tage Mietwagenrundreise mit Unterkunft in Mittelklassehotels, exkl. Mietwagen. Preis pro Person (bei 2 Personen): ab CHF 2222.– (gültig 03.01.15 – 22.06.15). • Spanisch und Salsa lernen in Havanna. 2 Wochen Sprachkurs (20 Lektionen/Woche, jeweils morgens) und Salsa-Unterricht (4 Lektionen/Woche) mit Unterkunft bei Gastfamilie im Einzelzimmer mit Halbpension: ab CHF 1275.–. • Cuba Dream – Segeltour auf dem Katamaran. 8 Tage Segeltörn ab/bis Cienfuegos mit Vollpension und Unterkunft in Doppelkabine mit privater Dusche/WC. Preis pro Person (bei 2 Personen): ab CHF 1270.–. Weitere Reiseberichte von Globetrotter-Beratern findest du auf www.globetrotter.ch/reiseberichte.

Alle Preisangaben sind Richtpreise. Tagesaktuelle Preise in jeder Globetrotter-Filiale.


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Sanftes Safiental Weitab vom Skizirkus, tolle Hänge, gutes Essen. Das einsame Hochtal in den Bündner Bergen ist ein ideales Ziel für ein langes Wochenende zum Skitourengehen – bei fast jedem Wetter. Text und Fotos: Julian Rohn

Viel Platz für die eigene Spur: Der Blick vom Camaner Grat offenbart die Möglichkeiten im Safiental.


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Tiefschnee macht glücklich: Hano freut sich, dass der Winter noch mal zurück ist.

Möglichst gut geschützt zwischen Felsinseln geht es im Föhnsturm in Richtung Tällihorn hinauf.

lack, klack. Frischer Schnee dämpft die Ge­ räuschkulisse auf ein Minimum. Die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen, die Sicht reicht kaum 20 Meter weit. Weil es nichts mehr als den schwankenden Rucksack des Vordermanns zu sehen gibt, wandert die Aufmerksamkeit immer wieder nach innen. Auf den eigenen Atem. Auf die feuchten Schneeflocken, die auf dem vor Anstrengung war­ men Gesicht sofort zerfliessen. Auf den gleichmässigen Rhyth­ mus, mit dem der Vordermann bei jedem Schritt seine Skischuhe auf die Steighilfe setzt. Klack, klack. Das einzige Geräusch. Wir sind sechs Transa Mitarbeiter, der Höhenfieber­Bergführer Adrian und ein 4­Seasons­Redaktor. Es ist Ende März, der dritte Tag unseres langen Skitourenwochenendes im Safiental. Und es ist die dritte Version, die wir vom Tal zu sehen bekommen. Heute zeigt es sich tief verschneit wie im Hochwinter.

Tage. Ein Traum für Skitourengeher. Mit vielen ostseitigen Hängen bis etwa 35 Grad eignet sich das Safiental ideal für leichte bis mit­ telschwere Skitouren und hat Potenzial für drei bis vier Tage ab­ wechslungsreiche Unternehmungen. Das Tal ist eine der abgelegensten Regionen der Bündner Berge und nach Süden, Osten und Westen abgeschlossen. Nur eine 25 Kilometer lange Sackgasse, teilweise noch ohne Asphalt und einspurig, führt von der grossen Rheinschlucht bis auf fast 1700 Meter Höhe. Ursprünglich bewirtschafteten Romanen das Tal, dann aber kamen Walser ab dem 14. Jahrhundert über den Safierberg von Splügen herüber. Sie kultivierten das Land und bauten die typischen Streusiedlungen. Heute leben noch knapp 1000 Menschen hier. Der Tourismus ist sanft. Ein einziger Skilift dreht bei Tenna seine Runden und läuft mit Solarkraft.

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Abgelegenes Tal in den Bündner Bergen Zwei Tage zuvor. Der Frühling ist eigentlich nicht mehr aufzuhalten. Unten in Safien Platz erinnern nur noch schmutzige Schneehaufen an den Winter. Zum Einstieg der ersten Kennenlerntour helfen wir mit ein paar Höhenmetern per Taxi nach, ehe die weisse Unterlage ausreicht. Auch im weiteren Aufstieg zum Camaner Grat zeugen immer wieder grüne Flecken davon, dass das Ende der Skisaison nicht mehr in allzu ferner Zukunft liegt. Dank der Föhnwetterlage weht oben am Kamm ein warmes Lüftchen. In strahlender Sonne werfen wir einen Blick auf das Tourengelände der kommenden

Werner jagt mit grossen Bögen ins Tal. Wilfried zelebriert den Kurzschwung. Während der Abfahrt vom Camaner Grat im warmen Nachmittags­ licht wechseln die Bedingungen von leichtem Bruchharsch zu noch fast perfektem Firn. Werner aus der Filiale in Bern jagt den Hang freeridemässig in grossen Bögen hinab, während Wilfried aus der Filiale in St. Gallen den klassischen Kurzschwung zele­ briert. Hano aus Winterthur wiederum zirkelt elegant auf Tele­ markski ins Tal. Das breite Grinsen über diesen guten Skitag aber steht am Ende der Abfahrt allen gleich im Gesicht. Der >


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Ein grosser Schwung oder viele kleine Bögli? Im cremigen Firn geht’s zurück nach Safien Platz.

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Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht – alle drauf ! Gipfelselfie in der Nachmittagssonne am Camaner Grat.

War schon Retterin in Island und wird jetzt Schneekönigin im Safiental: Charlotte aus Zürich lässt es stauben.

gemütliche Après­Ski mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse des Gasthauses Rathaus hätte ein perfekter Winterausklang sein kön­ nen, doch das Safiental wollte uns noch eine andere Seite zeigen. Am nächsten Tag erwarten uns Regen im Tal und Föhnsturm am

leichter Deckel nach den Kanten. Auf den letzten Metern umkur­ ven wir grobe Löcher im Sulzschnee. Die verbrauchte Energie bekommen wir äusserst geschmackvoll wie­ der zurück. Beim Abendessen in der holzvertäfelten Stube des Gast­ hauses Rathaus gibt es Älplermagronen mit Apfelmus bis zum Ab­ winken. Die Köchin Tamara Bühler führt das Gasthaus bereits in der fünften Generation. Mit dieser traditionsreichen Unterkunft im klei­ nen Ort Safien Platz erleben wir ein echtes Stück Safiental. Das Haus wurde 1481 gebaut und als Gemeinde­ und Gerichtshaus genutzt. Schon damals kümmerte sich eine Siedlerfamilie um die Bewirtschaftung. In den 1950er Jahren wurde das Gasthaus er­ weitert, aber noch immer strahlt das alte Holzgebäude eine Ruhe und Gelassenheit aus, wie sie typisch ist für das gesamte Tal.

Die Köchin Tamara führt das Gasthaus bereits in der fünften Generation. Berg. Der Südstau drückt aus Richtung Splügen herüber. Dort am Talschluss pfeifen die Wolken unseren eigentlichen Zielen Tomül­ grat und Strätscherhorn derart um die Gipfel, dass sich Adrian für die sichere Variante vom Turrahus zum Tällihorn (2856 m) ent­ scheidet. So haben wir während der 1100 Höhenmeter Aufstieg den Wind wenigstens im Rücken. Der tags zuvor angetaute Schnee ist wieder hart gefroren. Später öffnen sich auch ein paar kleine Sonnenlücken. Während des Aufstiegs erzählt Charlotte aus der Filiale in Zürich von ihren zweieinhalb Jahren, die sie wäh­ rend des Studiums in Island verbracht hat. Nebenbei hat sie dort in einem Search­and­Rescue­Team gearbeitet. Ihre Eindrücke von den Einsätzen und Trainings sind besonders realistisch, wenn einem der Wind um die Ohren bläst, wie es uns gerade geschieht. Kurz unter dem Gipfel ist der Schnee so verblasen, dass wir die Ski deponieren und zu Fuss weitersteigen. Ein schnelles Foto ohne Aussicht dokumentiert unser Tagesziel. Die anschliessende Abfahrt kostet viel Kraft. Zwischen freigeblasenen Felsinseln rut­ schen wir erst über bockharte Windgangeln, später greift ein

Tiefschnee und Whiteout zum Abschluss Zurück zu unserem letzten Tag im Schneetreiben. Über Nacht ist der Föhn endgültig zusammengebrochen und hat die schweren Wolken aus dem Süden ins Tal gelassen. Es schneit noch immer. Als wir an den letzten Hütten vorbeisteigen, wird die Orientierung schwieriger. Die Sicht bleibt schlecht und die Konturen ver­ schwinden im Whiteout. Adrian vergleicht regelmässig Karte und GPS. Immerhin sind wir überhaupt unterwegs. Es gibt nicht viele Gebiete, in denen bei diesen Bedingungen noch was geht. Wir konnten einen sanften Anstieg am langen Camaner Grat wählen, der wenig lawinengefährdet ist. Unsere letzte Abfahrt im knie­ hohen Pulver gleicht einer Partie «Blinde Kuh». Egal. Es ist fast schon Ostern und wir fahren Neuschnee. Wie geil ist denn das? <


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Mit Transa auf Skitour: Die Leserreise ins Safiental 0

1

2

3 km

Safien Platz

Abfahrten. Je nach Termin übernachten wir im Berggasthaus Turrahus oder im Gasthaus Rathaus in Safien Platz.

Camaner Grat 2475 m

Tällihorn 2856 m

Turrahus 1700 m

Strätscherhorn 2557 m

Wir entfliehen dem Trubel und erleben vier Tage mit tollen Gipfeln, wundervollen Aussichten und herrlichen

Ablauf 1. Tag: Anreise via Ilanz – Versam nach Safien Platz. Per Taxi nach Camana, anschliessend Aufstieg zum Camaner Grat (2475 m). Abfahrt bis ins Dorf. Aufstieg 850 hm, Abfahrt 1170 hm, Zeit (ohne Pausen) ca. 3 Std. 2. Tag: Vom Turrahus zum Tomülgrat (2738 m). Nach der ersten Abfahrt eine weitere halbe Stunde zum Strätscherhorn (2557 m). Abfahrt über ideale Hänge. 1200 hm / 1200 hm, ca. 4 Std. 3. Tag: Start in Safien Patz. Lichter Wald mit Stallungen, später offenes Gelände zum Plangghorn (2581 m). Eine attraktive Abfahrt rundet die Tour

ab. 1300 hm / 1300 hm, ca. 4.5 Std. 4. Tag: Zum Abschluss aufs Tällihorn (2855 m). Über die Rinderpirglückli und eine versteckte Mulde zum Gipfel. Drei Abfahrtsmöglichkeiten stehen zur Auswahl. Heimreise am Nachmittag. 1180 hm / 1180 hm, ca. 4 Std. Termine 26.12.2014 – 29.12.2014 (Ski & Board) 30.12.2014 – 02.01.2015* 29.01.2015 – 01.02.2015 05.02.2015 – 08.02.2015 (Ski & Board) 19.02.2015 – 22.02.2015 05.03.2015 – 08.03.2015 19.03.2015 – 22.03.2105 (Ski & Board) 03.04.2015 – 06.04.2015

3 Nächte im Doppelzimmer mit Etagendusche, 3 x Halbpension und Tourentee. Preis CHF 965.– *Silvesterzuschlag CHF 40.– Webcode 300 Beratung und Buchung Höhenfieber AG Die Berg- und Kletterschule Platz 6, CH-6039 Root D4 Telefon 032 / 361 18 18 info@hoehenfieber.ch www.hoehenfieber.ch

Leistungen 5 bis 9 Teilnehmer pro Bergführer,

Mit der TransaCard profitierst du von einem Rabatt von CHF 30.– auf jede Buchung bei Höhenfieber.

Photographer: Thomas Senf


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Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons.ch Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.

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Scarpa F1 Evo Thermo Intuition referenzprodukt

Produktklasse

Sportlich leichter Skitourenschuh mit innovativem Gehmechanismus. Auch als Damenmodell erhältlich.

Einsatzbereich Skitouren und Skihochtouren mit langen Aufstiegen, anspruchsvollen Abfahrten und leichten Kletterpassagen. Status

Erster Tourenschuh mit automatischem Ski-&-Walk-Mechanismus.

Hersteller

Calzaturificio S.C.A.R.P.A. S.P.A., Asolo, Italien.

Konzept/Idee

Scarpa-Entwicklungsteam.

Technische Daten

Gewicht: 1190 g (Paar/Grösse 27). Grössen: 26 – 31 und 23 – 27 (Damen). Flex-Index: 95. Schaftrotation: 62 Grad. Vorlage: 16, 18 oder 20 Grad. Farbe: Speed Blue. Preis: CHF 799.– Transa Artikelnummer 088194 bzw. 088196 (Damen).

Historie

Scarpa stammt aus der berühmten Schuhmacherstadt Asolo in Norditalien. Der englisch-irische Adlige Rupert Guinness war häufig zu Besuch und kam auf die Idee, die Künste der ansässigen Schuhmacher zu bündeln. 1938 gründete er die «Società Calzaturie ri Asolani Riuniti Pedemontana Anonima», kurz: S.C.A.R.P.A. Passend, denn Scarpa heisst auf Italienisch Schuh. 1956 verkaufte Guinness die Firma an drei Brüder aus Asolo: Francesco, Luigi und Antonio Parisotto. Heute führen deren fünf Kinder den Betrieb, beschäftigen 500 Mitarbeiter weltweit und produzieren 600 000 Paar Schuhe im Jahr. Den F1 brachte Scarpa 1999 als einen der ersten ultraleichten Skitourenschuhe auf den Markt. Mehr als 100 000 Paar wurden verkauft, ehe Scarpa das Modell zunächst einstellte. Jetzt ist der F1 zurück und bildet das allroundtaugliche Bindeglied zwischen dem Rennmodell «Alien» und dem freeridelastigeren «Maestrale».

Der F1 Evo verbindet das geringe Gewicht und die Schaftbeweglichkeit eines Rennschuhs mit dem Tragekomfort und der guten Abfahrtsperformance eines Lukas Müller, Allroundschuhs. Einkäufer Bergsport bei Transa

Bei Scarpa träumen wir zunächst. Daraus entstehen dann Ideen, später Projekte und schliesslich Produkte: so wie der «Tronic No-Hand»-MechanisDavide Parisotto, mus am F1 Evo. Entwicklungschef Scarpa

Winter 2 0 14

Aussenschale Primary HP Polyamid ist leicht, steif und schlagresistent. Für die Zunge wird Pebax verwendet. Es ist leichter und progressiv elastisch – gut für den Kontakt mit dem Schienbein und beim Gehen. Für Reparaturen oder eigene Anpassungen lassen sich alle Anbauteile und Schrauben austauschen. Die Schale hat einen Flex von 95.

Ski-&-Walk-Mechanismus Die «Tronic No-Hand»-Funktion ist die wichtigste Innovation am Schuh. Ein Mechanismus lässt den Schuh in der Bindung automatisch in Abfahrtsposition einrasten. Dabei drücken die Bindungspins einen Stahlbolzen nach oben und verriegeln so die Gehfunktion. Steigt man aus der Bindung aus oder ist der Schuh beim Aufstieg nur vorne fixiert, entriegelt sich der Schaft wieder von alleine.

Carbonverstärkung Für zusätzliche Steifigkeit ist die untere Aussenschale um eine Kohlefaserform herumgespritzt, die über die ganze Fusslänge und die Ferse reicht.

Aussensohle Die Gummisohle von Vibram dämpft auf hartem Untergrund. Das von Scarpa gestaltete Profil verhindert ein Anstollen von Schnee. Durch die Optimierung für Pinbindungen konnte der Sohlenrand schlanker gehalten werden, was die Kletter- und Steigeisenperformance erhöht.


State of the Art

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Innenschuh Der neu entwickelte Innenschuh «Flex Evo» wird klassisch geschnürt, ist aus themoformbarem, geschlossenzelligem EVA-Schaum und kommt vom Marktführer Intuition aus Kanada. Verschiedene Flexzonen erhöhen die Beweglichkeit für den Aufstieg. Der Innenschuh steht auf einer speziellen Innensohle, die sich über ein Profil mit der Aussenschale verhakt und so verhindert, dass der Innenschuh im Aussenschuh hin- und herrutscht.

Powerstrap Ein breiter Bandverschluss, kombiniert mit einer Aluschnalle, ersetzt die klassische Rasterschnalle. Per Klett lässt sich die Weite individuell anpassen. Für mehr Beweglichkeit beim Aufstieg bleibt die Schnalle offen, für die Abfahrt wird sie geschlossen. Ein zweiter, schmälerer Powerstrap schliesst den Schaft nach oben ab.

Schaft Im Gehmodus bewegt sich der Schaft um 37 Grad nach hinten und um 25 Grad nach vorne. Die Vorlage der Abfahrtsposition lässt sich mit zwei Innensechskantschrauben um zwei Grad nach vorne oder hinten feinjustieren. Ab Werk sind 18 Grad eingestellt. Das x-förmige Design an der Rückseite versteift den Schaft zusätzlich.

Schnürsystem Durch das Drehschnürsystem der Firma BOA aus Colorado lässt sich der untere Schuh feiner fixieren als mit herkömmlichen Schnallen.

Bindungssystem Der F1 Evo lässt sich nur mit Pinbindungen wie Dynafit TLT oder Fritschi Diamir Vipec fahren. Die vorderen Stahlinserts haben eine Führungsrille für den leichteren Einstieg.


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Produkte

Auf Touren kommen: Ausrüstung für Schnee-Abenteurer Egal ob auf Schneeschuhen oder mit Ski: Was ist besser, als im frischen Tiefschnee seine eigene Spur zu ziehen? Wir hätten da ein paar passende Ideen aus dem Transa Sortiment für den Wunschzettel zu Weihnachten.

TUBBS FLEX VRT 24 MEN (VRT 22 WOMEN) Nr. 088887 (088886) CHF 349.–*

G3 SYNAPSE CARBON 92 Nr. 089164 CHF 898.– Mit seiner langen RockerSpitze und den Massen von 124–92–108 liebt der Synapse den weichen Pulverschnee. Dank einer neuartigen Carbonkonstruktion bringt er trotzdem Stabilität und Reaktionsfreude für härtere Schneearten mit. Im Aufstieg kommt sein Leichtgewicht zum Tragen. Den Alleskönner gibt es bei Transa in den Längen 165, 170, 175, 180, 185 cm.

Beim Schneeschuh Flex VRT greift der norwegische Hersteller Tubbs auf 100 Jahre Erfahrung zurück und bietet eine sehr bedienungsfreundliche Bindung mit dem BOA-Verschlusssystem. Damit sind das An- und Ausziehen sowie das Einstellen der Bindung mit einer Hand und einem Griff möglich: Hineinschlüpfen, am Knopf drehen, und schon hält der Schneeschuh – auch in Querungen und vereisten Passagen. Für perfekten Halt sorgen auch die 3D-Seitenschienen und die Viper-2.0Frontzacken aus Stahl.

* in allen Filialen erhältlich.


Produkte

FISCHER TRANSALP VACUUM TS LITE Nr. 089289 (Damenmodell: 089290) CHF 899.– Der österreichische Hersteller Fischer hat diesen Tourenschuh komplett neu entwickelt. Mithilfe einer Technologie aus dem Alpinrennsport lässt sich sogar die Aussenschale anatomisch an jeden Fuss anpassen. Kombiniert mit der anatomischen Vakuum-Fussbettung und dem Thermo-Innenschuh bekommst du eine 100-prozentige Passform. Weil die konventionelle parallele Fusshaltung zu Überbelastung in den Knien führen kann, entwickelte das Team eine Fussbettung, bei der die Schuhspitzen leicht nach aussen stehen und die Fersen abgesenkt sind.

SMITH KNOWLEDGE OTG TURBO FAN BLACK Nr. 080856 CHF 189.– Beschlagen? Das gehört mit dieser Brille der Vergangenheit an. Ein kleiner Ventilator sorgt für klare Sicht. Dazu bietet die Goggle auch eine gute Passform für Brillenträger.

DYNAFIT TLT RADICAL FT 2 Nr. 089188 CHF 639.– Liebe Freerider und Abfahrts-Tourengeher, hier ist eure Bindung! Die nur 634 Gramm schwere Radical FT 2 bietet mit niedriger Standhöhe und Aluminiumpowerplates eine perfekte Kraftübertragung und Torsionssteifigkeit. Die neuen Rotationsvorderbacken sorgen für zusätzliche Sicherheit.

Diese Auswahl und weitere SchneesportHighlights findest du im Online Shop und bei Transa Zürich in der Europaallee.

KOHLA VACUUM BASE 130 MM Nr. 089327 CHF 219.– Dank einer Vakuum-Oberflächenstruktur saugt sich dieses Fell ohne Kleber am Skibelag fest. So ist beim Transport auch keine Trennfolie nötig. Das vortaillierte Fell lässt sich zuschneiden.

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Ja, wo laufen sie denn hin? Für Haglöfs geht’s schliesslich bergauf …


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Von wegen, alter Schwede …

Haglöfs feiert heuer seinen 100. Geburtstag. Doch die schwedische Outdoor-Marke zeigt keine Altersschwäche. Vielmehr erfindet sie sich gerade wieder neu – als Vorreiter nicht zuletzt im Bereich der Nachhaltigkeit. Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Archiv Haglöfs

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Unsere Vision ist es, Haglöfs als Marktführer in den Bereichen Technical Outdoor und Nachhaltigkeit auf allen wichtigen Märkten der Welt zu positionieren.» Mit diesem Satz hat die Haglöfs-Geschäftsführung im Jahr 2013 die Marschrichtung vorgegeben – und damit die Latte ganz schön hoch gelegt. Seine Firma als Anwärter auf den Weltmarktführer – das hätte sich Wiktor Haglöf wohl nicht träumen lassen. 1914 fertigte der Bauernsohn in einer Hütte seine ersten Rucksäcke. Wiktor wollte nicht in die Fussstapfen seines Vaters Gustaf treten, denn die Forst- und Landwirtschaft bedeutete Knochenarbeit. Auf ihren stundenlangen Märschen mussten die Bauern und Holzfäller vieles mit sich tragen, vom Werkzeug bis hin zum Lunchpaket. Es gab also eine grosse Nachfrage für Rucksäcke, und Wiktor wollte darauf antworten. Der damals 28-Jährige besorgte sich einen Stoff, der seinen Ansprüchen an Strapazierfähigkeit genügte. Eine Nachbarin, Maria Långberg, besass eine Nähmaschine; sie wurde Wiktors erste Näherin. Er stattete die Rucksäcke mit Lederriemen und Metallschnallen aus. Einen Rahmen durfte er zunächst nicht verwenden, weil das Patent dafür bei der norwegischen Firma Bergans lag. Mit seinem in verschiedenen Grössen erhältlichen Prototypen klapperte Wiktor zu Fuss und per Velo benachbarte Bauernhöfe, Forstarbeiter und Familien ab. Tatsächlich belegen Wiktors Aufzeichnungen, dass sein erstes Modell als Schulrucksack diente. «Nr. 6,

Rucksack ohne Aussentasche. Blaugrau oder braun, wasserdichtes Material. Preis pro Stück: 0.90 SEK». 90 Öre entsprachen 12 Rappen. Die Nachbarin als Näherin Nach zwei Jahren gründete Wiktor die «W. Haglöfs Ryggsäcksfabrik» im mittelschwedischen Torsång. 1919 baute er eine grössere Werkstatt, wo er die ersten fünf Arbeiter anstellte. Die Näharbeiten erledigte weiterhin die Nachbarin, unterstützt von vier weiteren Frauen. Als ein paar Jahre später das norwegische Patent auslief, ergänzte Wiktor seine Rucksäcke mit Tragerahmen. Dadurch konnte er auch grössere Modelle für schwerere Lasten bauen. 1935 errichtete Wiktor eine richtige Fabrik, die nun bis zu 20 Arbeiter und Näherinnen beschäftigte. Erstaunlicherweise waren weder Wiktor noch seine Söhne Hans und Rolf, die das Geschäft 1955 übernahmen, viel in der Natur unterwegs. Aber sie zeigten sich als erfindungsreiche Unternehmer, die outdooraffinen Menschen das bestmögliche Equipment zukommen lassen wollten. 1975 verkauften Hans und Rolf Haglöf das Unternehmen an eine schwedische Holding. Es folgten einige Führungswechsel, Sortimentsänderungen, Umstrukturierungen und der Umzug in >


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In der Hütte «Drängstugan» auf der Farm seines Vaters fertigte Wiktor Haglöf die ersten Rucksäcke. In seiner «Ryggsäcksfabrik» präsentierte der Gründer seine Kollektion und legte selbst Hand an. Das frühere Firmenlogo mit dem Federhut wirkt ziemlich altbacken gegenüber dem heutigen digitalen H.

die mittelschwedische Stadt Avesta – Jahre der Mauser. In den 1990ern nahm dann das moderne Haglöfs Gestalt an. Den Durchbruch markierte abermals ein Rucksack, das Modell Tight. «Du solltest dich bewegen – nicht dein Rucksack» lautete das Werbemotto und bewies, dass nun auch das Marketing modernen Ansprüchen genügte. Nachdem Haglöfs 1996 die Lizenz zur Verwendung von Gore-Tex erworben hatte, investierte das Unternehmen viel Geld in die Entwicklung von Bekleidung und stellte damit die Weichen für das neue Hauptgeschäftsfeld. Schweizer Entwicklungshilfe Um die Jahrtausendwende schaffte Haglöfs den internationalen Durchbruch, zunächst in skandinavischen Nachbarländern, später auch im Rest Europas. Die Erfolgsgeschichte in der Schweiz beginnt mit den Buchstaben ACE. So heisst die in Amden (SG) ansässige Firma («Alpine and Climbing Equipment») von Richard «Richi» Bolt, die im Jahr 2000 mit der Einfuhr von HaglöfsProdukten begann. Richi war jedoch nicht nur Importeur, vielmehr brachte er auch sein Know-how als Bergführer und als Kenner des Schweizer Outdoor-Marktes in der Zentrale in Avesta mit ein: «Die Schweden hatten damals keinen Bezug zum Bergsteigen. Um aber in Zentraleuropa erfolgreich zu sein, musste

Haglöfs alpinistischer werden», erinnert sich Richi. Neben den klassisch skandinavischen Trekkingprodukten brauchte die Firma also auch eine Mountain-Serie, an deren Entwicklung Richi beteiligt war. «Eine Zeit lang bin ich fast monatlich nach Schweden gereist. Das war aber nicht nur trockenes Business, sondern wir machten auch gemeinsame Zelttouren – da hat man ja oft die besten Ideen.» Gleichzeitig fassten die bis dato dezenten Schweden Mut zur Farbe. Als einer der ersten Outdoor-Konfektionäre verwendete Haglöfs zum Beispiel farblich abgesetzte Reissverschlüsse. Als weitere Voraussetzung für die Entwicklung der Marke sieht Richi das im Jahr 2000 eingeführte Logo, ein ebenso schnörkelloses wie einprägsames H. «Ausserdem haben wir alle Produkte auch in frauenspezifischen Versionen angeboten», erzählt Richi. Das hatten andere Marken nicht zu bieten, und so machten die HaglöfsDamenmodelle mit dem Q wie Queen anfangs 60 Prozent des Umsatzes in der Schweiz aus. Den professionellen Ritterschlag erhielt Haglöfs von Schweizer Alpinschulen wie etwa Berg + Tal oder auch von der Alpinen Rettung Schweiz: Sie vertrauen im täglichen Einsatz auf Bekleidung und Rucksäcke von Haglöfs. Als einer der ersten Schweizer Händler erkannte Transa Anfang der Nullerjahre das Potenzial von Haglöfs für den hiesigen Markt. Speziell die Hosen mit unterschiedlichen Beinlängen verkauften


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Rucksackdetails einst und heute: Der Haglöfs Roc 35 (rechts) ist ein wintertauglicher Universalrucksack (CHF 189.90, Artikel-Nr. 084231).

sich bei Transa wie warme Weggli. Heute kommen nicht nur die Trekking- und die Mountain-Produkte, sondern auch die ultraleichte L.I.M.-Linie für hochaktive Bergsportler bei den Kunden gut an. Veronika Holzmeyer, Einkäuferin für Bekleidung bei Transa, ist voll des Lobes für Haglöfs: «Die Qualität ist super, die Schnitte sind gut, die Materialien sehr hochwertig. Haglöfs spielt bei Transa eine bedeutende Rolle, sowohl im Sommer als auch im Winter.» Die grösste Auswahl an Haglöfs-Produkten zeigt die Zürcher Filiale auf einer 40 Quadratmeter grossen Sonderfläche. Dort finden sich auch ausgewählte Produkte aus der Jubiläumskollektion 19FOURTEEN. Sie kommt zwar in einem dezenten Design daher, transferiert aber das ganze Outdoor-Know-how von Haglöfs in den Alltag, in Form feinster Materialien und hoher Funktionalität. Japanische Übernahme Vor vier Jahren wurde Haglöfs vom japanischen Sportschuh- und Sportswear-Hersteller Asics übernommen. Damit einher ging die Expansion nach Asien. Zu den mehr als 20 Märkten, auf denen Haglöfs präsent ist, zählen nun auch Südkorea, Japan, Taiwan, Hongkong und China. Im ersten Halbjahr 2014 verbuchte Haglöfs ein Umsatzplus von 14 Prozent. Bekleidung trägt mit etwa drei

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Schmuckstück der Jubiläumskollektion: Lima Jacket (CHF 1200, Nr. 602721).

Vierteln zum Umsatz bei, den Rest machen Hartwaren und Schuhe aus. Im Jubiläumsjahr zelebriert das Unternehmen seine schwedischen Wurzeln, längst hat es aber die weite Welt im Visier. «Die Reise hat gerade erst begonnen», verkündete der langjährige Geschäftsführer Nicolas Warchalowski. Als Wegbereiter der globalen Expansion sah er seine Aufgabe im Frühjahr 2014 als erledigt an und verkündete seinen Abschied von Haglöfs. Momentan ist die Stelle des CEO vakant. Auch für Richi heisst es Abschied nehmen. Der japanische Mutterkonzern hat den Schweizer Haglöfs-Vertrieb zum kommenden Jahr an die Neuendorfer Montana Sport AG delegiert, die bereits die Asics-Laufsachen importiert. Wachstum ist aber nicht alles für Haglöfs und seine rund 200 Mitarbeiter. Vielmehr hat sich das Unternehmen so konsequent wie kaum ein anderes dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. So ist Haglöfs seit 2012 Mitglied der Fair Wear Foundation und übernimmt damit Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in den Fabriken. 60 Prozent der aktuellen Herbst-/Winter-Produkte tragen das hauseigene Label «Take Care», weil sie Bluesign-zertifiziert sind oder aus recyceltem Material oder Biobaumwolle bestehen. Ab 2016 sollen sämtliche Produkte nach Take-Care-Standard entwickelt werden. Im Vergleich zu 2008 möchte das Unternehmen 70 Prozent der Treibhausgas-Emissionen einsparen. Auch < im grünen Bereich hat Haglöfs die Latte also hoch gelegt.


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Kollege Transa


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Mister Lava-Lover Ruedi Thomi ist Marketing-Teamleiter bei Transa und ein Outdoor-Urgestein. Seine grosse Leidenschaft als ambitionierter Fotograf indes gilt dem noch füssigen Gestein. Text: Manuel Arnu | Fotos: Ruedi Thomi, Alanis Thomi

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er Vulkan Stromboli brodelt seit Tausenden Jahren. Alle 20 Minuten spuckt er glühende Lavafetzen in den Himmel, wunderschön und furchterregend. Der Berg lebt, speit giftige Gase, sein Haupt ist bedeckt von Asche und Geröll. Hier oben, 900 Meter über dem Mittelmeer, kauert Ruedi Thomi stundenlang auf dem Gipfel, richtet seine Kamera auf den nur 200 Meter entfernten Krater und wartet seelenruhig auf den nächsten Ausbruch. Der Vulkan, dessen Kegel aus dem Tyrrhenischen Meer ragt, ist Ruedis «Kraftort», so sagt er selbst. Jedes Jahr im Herbst erklimmt der Marketing-Teamleiter von Transa die steilen Flanken mit der Fotoausrüstung, manchmal auch mit Helm und Atemschutzmaske. Seit gut drei Jahrzehnten ist die Reise auf die nördlich von Sizilien gelegene Vulkaninsel eine Konstante im Leben des 54-Jährigen. Ruedis Lebenslauf gleicht dem eines nimmermüden Vulkans: kein Stillstand, stattdessen stetig Neues kreierend. Oder um es mit dem Fotografen Ruedi zu sagen: ein Leben voll spannender Perspektivenwechsel. Ruedi blickt auf drei Jahrzehnte Erfahrung in der Schweizer Outdoorbranche zurück. Nach einer Ausbildung als Drogist nahm Ruedi – ohne je in seinem Lehrberuf gearbeitet zu haben – im Jahr 1980 einen Job in einem Berner Sportgeschäft an und montierte Ski. Ruedi war begeisterter Kletterer und Bergsportler, seit Jahren in der Jugendorganisation des Schweizerischen Alpenclubs aktiv.

In seiner Sektion waren viele Bekannte der Szene: die Kletterlegende Pesche Wüthrich oder auch der Expeditionsleiter Kari Kobler. Ruedi zog es in jeder freien Minute in die Berge, an Kletterfelsen, in Eiswände. Oft einen Schritt zu mutig «Ich bin einer, der oft einen Schritt zu mutig ist», gesteht Ruedi, und das gilt nicht nur für die Felswände der Alpen. In seinem Job war Ruedi bald unzufrieden. «Was unser Geschäft in Sachen Outdoor und Bergsteigen machte, fand ich lächerlich.» Ruedi, Anfang 20, schrieb ein Konzept für eine Bergsportabteilung und erhielt umgehend das Vertrauen seines Vorgesetzten. Er bekam eine halbe Million Franken «in die Hand» und wurde auf die Münchner ISPO, die grösste Sportmesse der Welt, geschickt. Sein Chef gab ihm mit auf den Weg: «Bau die Abteilung auf. Aber alles was du einkaufst, musst du wieder verkaufen!» 1981 eröffnete die Transa in Bern ihre zweite Filiale. Das Geschäft war ein Vorbild für Ruedi. «Ich baute in unserem Laden eine Art Mini-Transa-Abteilung auf.» 1984 landete ein Jet in Kloten, an Bord: Abgesandte der schwedischen Outdoorfirma Fjällräven. Ein kurzes Meeting mit Ruedi, schon war er der erste Gebietsleiter in der Schweiz. «Ein saumieser Vertrag auf Provisionsbasis», schmunzelt Ruedi. Er machte der Marke auch hierzulande >


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Kollege Transa

Auf der Lauer. Jedes Jahr im Herbst reist Ruedi auf die Vulkaninsel Stromboli.

einen Namen. Heute geniessen etwa die Greenland-Jacke oder der Kånken-Rucksack Kultstatus in der Schweiz. Die Hippies von Transa Mitte der 80er-Jahre herrschte Goldgräberstimmung in der Branche. Die Marken zelebrierten ihre Auftritte auf der ISPO mit riesigen Ständen. Man trug Aktenkoffer und Lederkrawatte. «In diese Businesswelt hinein platzten dann plötzlich die Transa Gründer – wilde Hippies mit Nylonsandalen – und zerpflückten meine Produkte», erinnert sich Ruedi an die Kontaktaufnahme am Fjällräven-Stand. Schlussendlich bekam Ruedi einen guten Auftrag, und Transa war eines der ersten Schweizer Geschäfte, die Fjällrävens G-1000-Bekleidung verkauften. Auch als die ersten Gleitschirme von den Alpengipfeln flogen, war Ruedi ganz vorne mit dabei. Er machte mit dem AchttausenderBesteiger Norbert «Noppa» Joos den Flugschein und schleppte keine drei Wochen nach der Prüfung seinen Schirm auf Jungfrau, Mönch und Balmhorn. «Das waren Pionierflüge, wir waren die Ersten.» 1987 wechselte Ruedi von Fjällräven zur Fürst AG, vom Vertrieb auf die Entwicklerseite. Ruedi half bei der Entwicklung eines Gleitschirmgurtzeugs, das in den Rucksack integriert wurde,

Der Gleitschirmpionier der 80er-Jahre ist glücklich im Familienleben gelandet.

und reüssierte auch auf der Erlebnisseite: Ruedi flog als Paragliding-Profi für das Werksteam von Fürst, nahm an der ersten Weltmeisterschaft teil, organisierte Gleitschirmtrekkings in Kaschmir, gründete seine eigene Flugschule im Lötschental und eröffnete dort ein kleines Sportgeschäft. Bei schönem Wetter kam Geld in die Kasse, bei schlechtem Wetter blieb sie leer. «Und die wenigen Einnahmen von Flugschule, Tandemflügen und Ausbildung verlochte ich in meinem Shop …» Ruedi geriet ins Grübeln. «Ich hatte Kinder und Familie. Ich musste den Absprung zurück ins normale Berufsleben schaffen.» Ruedi wechselte zunächst zu Exped, ehe er 2001 als Marketingmann bei Transa antrat. In seinem Homeoffice in Thun setzte er alle grafischen Aufgaben um. Heute leitet Ruedi das Kreativteam bei Transa und schloss im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum Marketingfachmann (FA) ab. «In meinem Alter noch so eine Stressprüfung zu machen, war ein cooles Erlebnis», findet Ruedi. Zwei Tage pro Woche arbeitet Ruedi noch in seinem Homeoffice in Uebeschi, einem Bauerndorf nahe Thun. Dort lebt er mit seiner Frau Suzanne, den gemeinsamen vier Kindern und einem weissen Schweizer Schäferhund. Ruedi war zwölf Jahre lang Lawinenhundeführer im Schweizer Alpen-Club und im Armeelawinendienst. Sein letzter Gleitschirmflug liegt bald 15 Jahre zurück. «Ich hänge


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Wenn die Flanken des Stromboli aufreissen, geht Ruedi das Herz auf.

Ruedi brachte Fjällräven in die Schweiz, betrieb eine Flugschule, war Lawinenhundeführer … Nun lebt er seine Vielseitigkeit bei Transa aus.

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nicht am Alten», sagt Ruedi dazu völlig schmerzfrei. Seine neue Leidenschaft ist die Fotografie. Menschen, Landschaften und eben Vulkane sind Ruedis Lieblingsmotive. «Ich fotografiere im semiprofessionellen Bereich und habe schon viel Geld in Ausrüstung gesteckt», sagt Ruedi lachend. Aber er weiss durchaus, wie man eine Kamera kunstfertig bedient, das zeigt ein Blick auf seine Website www.rundblick.ch. Wohlkalkulierte Provokation Auch beruflich hängt Ruedi nicht am Alten, sondern geht neue, unkonventionelle Wege. Um Personal für die Filiale an der Europaallee zu rekrutieren, hatte Transa 2012 eine Werbeagentur eingeschaltet. Ruedi war mit dem Ergebnis nicht zufrieden: «Es kam nur teures Mainstream-Zeugs raus. Aber wir brauchten dringend 50 Fachleute mit Herz und Seele.» Also zimmerten Ruedi und Kollegen 50 Holzschilder mit Abreisszetteln und postierten sie prominent in der Zürcher Innenstadt. «Auch da, wo es Ärger geben würde …», sagt Ruedi und lächelt verschmitzt. Die Provokation war wohlkalkuliert und trug die erhofften Früchte: «Zu einer Zeit, da viele Banker entlassen wurden, boten wir Stellen an. Aber die Stadt wusste nichts Besseres zu tun, als unseren Geschäftsführer zu bussen.» Darüber berichtete die Presse – und Transa erhielt enorm viele Bewerbungen. Während diese Zeilen entstehen, ist Ruedi mit seiner Familie wieder am Stromboli. Nahezu täglich postet er auf seiner Facebookseite neue Fotos, vor allem von glühender Lava vor Sternenhimmel. Und um sein ganzes Glück auszudrücken, benötigt er nicht < viele Worte: «Die Lava fliesst noch. We are happy.»

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Wetter? Hans was Heiri! Velofahren hält ft, schont die Umwelt und macht Spass. Doch wie sieht’s aus bei Regen, Wind und Kälte? Transa Experte Manuel Maier verrät, warum das Velo selbst im tiefsten Winter nicht im Keller bleiben muss. Interview: Moritz Schäfer Fotos: Moritz Schäfer, Lars Schneider


Kaufberatung

Kluge Köpfe tragen auf dem Velo einen Helm – Manuel findet den passenden.

Manuel, ich fahre täglich mit dem Velo zur Arbeit. Was brauche ich, um auch im Winter aufs Auto verzichten zu können? Am allerwichtigsten ist die passende Bekleidung. Aber das Thema Sicherheit spielt natürlich auch eine grosse Rolle: Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn es spät hell und früh wieder dunkel wird, ist es extrem wichtig, dass du als Velofahrer alles siehst und selbst gut sichtbar bist. Wenn du dein Bike dann noch mit ein paar Handgriffen wintertauglich machst und es regelmässig pflegst, brauchst du schlech­ tes Wetter nicht länger fürchten.

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Manuel Maier (35) ist Bike-Einkäufer bei Transa und arbeitet zusätzlich vier Stunden pro Woche in der Zürcher Filiale in der Veloabteilung als Verkäufer. Sein Arbeitsweg ist rund 25 Kilometer lang – die er fast immer mit dem Rennvelo fährt. Als Nebenjob arbeitet Manuel als Velokurier und ist deshalb bei jedem Wetter mit dem Bike unterwegs.

Velobekleidung? Kann ich nicht einfach die normalen Outdoorklamotten nehmen? Ich würde es dir nicht empfehlen. Klar, um während eines Schauers mal eben schnell zum Bäcker um die Ecke zu fahren, reicht deine normale Regenjacke. Aber spätes­ tens wenn du jeden Tag mit dem Bike zur Arbeit fährst oder eine längere Tour unter­ nimmst, wirst du feststellen, dass deine normale Regenbekleidung einige Nach­ teile gegenüber speziellen Veloklamotten hat. Denn Letztere sind beim Velofahren komfortabler und verschaffen dir einen Sicherheitsbonus im Strassenverkehr.

Was sind die Unterschiede? Die Sitzposition auf dem Velo ist ganz anders als bei anderen Sportarten: Die Jacke ist am Gesäss und an den Armen länger geschnitten, dafür darf sie im Bauchbereich ruhig etwas kürzer sein. Die Hosen sind hinten am Bund höher gezogen und an den Knöcheln eng anliegend, damit sie nicht in die Kette geraten. Der Schnitt von Velobekleidung ist oft eher körpernah, um dem Fahrtwind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Trotzdem sind die Arm­ und die Beinpartie so vorgeformt, dass man genug Bewegungsfreiheit hat. >


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Kaufberatung

Velojacken sind auf die spezielle Sitzposition auf dem Bike zugeschnitten.

seine Jacke lieber in dezentem Schwarz möchte, kann ja im Dunkeln einfach eine Warnweste drüberziehen. Alternativ haben wir das Fly Reverse Jacket von Pearl Izumi im Sortiment: Das ist eine wendbare Velo­ jacke, die aussen neongelb und innen dezent schwarz ist.

Ausserdem sind alle unsere Velohosen im Schritt verstärkt, da sie sonst schnell durchscheuern würden.

Macht eine Kapuze an der Bikejacke Sinn? Die Kapuze trägt man in der Regel unter dem Helm, weil sie zum Drüberziehen zu eng ist. Über dem Helm getragen schränkt eine Kapuze die Bewegungsfreiheit des Kopfs stark ein. Die bessere Lösung für kurze Fahrten ist ein wasserdichter Helm­ überzug. Er gewährt dir freien Rundum­ blick, raschelt nicht und lässt noch Luft an Kopf und Nacken. Solche Überzieher gibt es mit grossen Reflektoren, für noch bessere Sichtbarkeit. Allerdings brauchst du beim Helmcover eine Jacke mit eng anliegendem und hoch gezogenem Kragen, damit kein Regen reinläuft.

Auf welche Details kommt es an? Die Farbwahl ist wichtig: Ich rate meinen Kunden zu möglichst auffälligen Farben. Vor allem, wenn man in der Dämmerung im Stadtverkehr zur Arbeit fährt, wird man im bunten Dress einfach besser und früher von den Autofahrern gesehen. Zusätzlich sollten möglichst viele und grosse reflek­ tierende Applikationen vorhanden sein – auch die erhöhen die Sichtbarkeit. Wer

Sollte ich als Velofahrer das altbewährte Zwiebelprinzip anwenden? Für den Weg zur Arbeit, der ja bei den wenigsten länger als eine halbe Stunde dauert, lohnt sich das nicht. Da würde ich lieber am Anfang etwas frösteln und dann nach ein paar Minuten durch die Bewe­ gung warm werden. Auf einer längeren Tour macht das Zwiebelprinzip aber auf jeden Fall Sinn: Bei längeren Uphills zieht

Knallgelb oder dezent schwarz? Das Fly Reverse Jacket (CHF 269.–, Nr. 080584) kann beides.

Winddichte und isolierende Gamaschen.

man nur die Regenjacke über das Trikot, während der Rast und der Abfahrt können vor allem kälteempfindliche Menschen eine isolierende Schicht gut gebrauchen. Sollte meine Velojacke auf jeden Fall wasserdicht sein? Wenn du einen zuverlässigen Wetterschutz willst, ja. Aber es gibt wind­ und wasser­ abweisende Softshelljacken, die eine gute Lösung für die Übergangszeit darstellen. Sie schützen dich vor Fahrtwind und halten auch mal einen Schauer aus. Wenn du damit aber im Dauerregen landest, wirst du richtig nass. Dafür tragen sich Softshells angenehmer als Regenjacken. Ich würde mir zunächst für alle Fälle was­ serdichte Klamotten kaufen und später für Herbst und Frühjahr ein Softshell­Outfit. Jetzt weiss ich alles über Velojacken und -hosen. Welche Kleidungsstücke brauche ich bei Suwätter noch? Da fallen mir zuerst Gamaschen ein. Sie halten auf kurzen Strecken die Füsse auch bei Regen und Minusgraden trocken und warm. Ausserdem solltest du dir auf jeden Fall ordentliche Handschuhe zulege n. Denn die Hände sind, genau wie die Füsse, beim Velofahren voll dem Fahrtwind aus­ gesetzt, jedoch kaum in Bewegung. Die Handschuhe sollten aber auf keinen Fall so dick sein, dass du Probleme bei der Be­ dienung der Schaltung oder der Bremsen


Foto: pressedienst­fahrrad/Kay Tkatzik

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Schutzbleche, Spikereifen, vorbildliche Beleuchtung und Reflektoren – so geht Velofahren im Winter.

«In der Dämmerung ist man mit knallbunter Kleidung für Autofahrer viel besser sichtbar.» bekommst. Wenn es draussen kühl wird, würde ich dir noch ein winddichtes Stirn­ band oder eine dünne Unterziehmütze empfehlen – das hält die Ohren warm. Zwar kein Kleidungsstück, aber dennoch sinnvoll: eine Brille mit klaren Gläsern; dann tränen die Augen nicht so stark und sie sind vor Schmutz geschützt.

entscheidenden Nachteil: Wenn du nicht mit den dreckigen Schuhen im Büro auf­ schlagen willst, müssen Wechselschuhe ins Gepäck. Unter Gamaschen kann man einfach seine ganz normalen Alltags­ schuhe anziehen. Bei einer Veloreise sind wasserdichte, knöchelhohe Velo schuhe wegen des Klicksystems vorteilhaft.

Du hast eben Gamaschen erwähnt. Kann ich nicht einfach wasserdichte Veloschuhe nehmen? Doch, natürlich. Allerdings haben Velo­ schuhe vor allem für Berufspendler einen

Gibt es spezielle Helme für den Winter? Ja, die gibt es. Wir haben von der Firma Bern Helme im Sortiment, in die man ein warmes Futter für den Winter einclipsen kann. Ausserdem solltest du darauf ach­

ten, dass dein Helm ein Visier hat. Sonst kriegst du ab einem gewissen Tempo den Regen voll ins Gesicht. Ansonsten ist wich­ tig, dass der Helm gut sitzt und den Kopf ordentlich umschliesst. Übrigens: Egal ob Stadtverkehr oder Tour in den Alpen – ein Helm gehör t immer auf den Kopf. Die Statistiken beweisen, dass Velounfälle – besonders bei Kollisionen mit Autos – ohne Helm viel tragischer ausgehen als mit. Kommen wir zum Thema Beleuchtung. Was muss beziehungsweise darf im Strassenverkehr an mein Velo? Bei uns in der Schweiz werden die Be­ leuchtungsvorschriften relativ liberal gehandhabt. Zusammengefasst gilt: Das Velo muss nach vorne über einen weissen, nach hinten über einen roten, nicht blinkenden Scheinwerfer verfügen. Diese Lichter müssen nachts bei guter Witterung auf 100 Meter sichtbar sein und können >


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Ein Visier am Helm schützt vor Regen und der blendenden Sonne.

«In der Schweiz sind die Beleuchtungsvorschriften liberal. Trotzdem ist Licht auf der Strasse Pflicht.»

Was macht, über die Gesetzmässigkeit hinaus, einen guten Scheinwerfer aus? Er muss wasserdicht und kälteunempfind­ lich sein, darf auf keinen Fall andere Verkehrsteilnehmer blenden, und im Idealfall ist er auch von der Seite sichtbar. Ansonsten ist wichtig, dass die Schein­ werfer richtig montiert sind und man den

Leuchten mit einer Klettbefestigung im Sortiment, die man oben auf dem Helm platziert. Die finde ich sehr sinnvoll, da sie am höchsten Punkt montiert und dadurch sehr weit sichtbar sind. Eine helle Helm­ lampe macht nur bei Touren ausserhalb der Stadt Sinn, wenn ich – zum Beispiel im Wald – dort Licht brauche, wo ich hin­ gucke, und keine anderen Verkehrsteil­ nehmer blenden kann. Nichts davon ersetz t allerdings die gesetzlich vor­ geschriebene Beleuchtung.

Akkustand im Auge behält. Ich bin Fan von aufladbaren Scheinwerfern: Erstens sind Akkus umweltfreundlicher als Batterien, zweitens kann ich meine Velolampe zu Hause per USB laden und muss nicht dauernd neue Batterien kaufen. Ausser­ dem sind sie in ihrer Leuchtkraft kons­ tanter und heller als ein per Dynamo betriebener Scheinwerfer.

Jetzt komme ich sicher, trocken und warm mit dem Velo von A nach B. Aber was ist mit meinem Laptop? Da empfehle ich dir eine wasserdichte Velo tasche oder einen wasserdichten Rucksack. Darin bleiben Geräte und Unterlagen trocken, selbst wenn es richtig schüttet. Am komfortabelsten ist die Velo­ tasche: Sie ist leicht zu packen und kann am Ziel als Umhängetasche mitgenommen werden. Beim Rucksack spart man sich dafür die Montage am Velo. Für eine längere Tour würde ich dir aber zu einem richtigen Bikerucksack mit einem Regen­ cover raten. Der sitzt wegen seines Trage­ systems einfach besser auf dem Rücken.

Was hältst du von Zusatzbeleuchtung wie Blinklichtern oder Stirnlampen? Generell gilt: Je auffälliger, desto sicherer bin ich unterwegs. Wir haben kleine

Wie mache ich mein Velo winterfest? Da hast du viele Optionen: Es gibt zum Beispiel spezielle Winterreifen, die aus einem weicheren Gummi bestehen, ein

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Nässe, Salz, Eis: Braucht mein Velo im Winter besonders viel Pflege? Auf jeden Fall. Sonst kannst du dein Velo nach einem oder zwei Wintern zum Schrottplatz bringen. Vor allem das Streusalz auf den Stras­ sen ist Gift fürs Velo. Deshalb solltest du schon im Herbst unbedingt alle beweglichen Teile und Kontaktflächen mit einem Kriechöl vorbehan­ deln. Ganz wichtig: Nicht die Bremsen mitölen, sonst verlieren sie ihre Wirkung. An die Kette kommt ein spezielles Öl, das zäher ist und sich nicht so schnell verflüchtigt. Bei einer längeren Tour gehören übrigens kleinere Mengen der Pflegemittel ins Gepäck, denn auch hier kommst du nicht um die Pflege herum. Ansons­ ten würde ich das Velo regelmässig – je nach Benutzung ruhig mehrmals im Monat – mit klarem Wasser abspülen, abtrocknen und dann wieder neu fetten und ölen. Das bedeutet zwar einen gewissen Aufwand, dafür setzt du durch das Velo fahren aber auch über den Winter wenige r Speck an und tust obendrauf noch < etwas für die Umwelt.

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gröberes Profil und seitlich eine reflektierende Fläche haben. Wenn du auch mal auf Schnee und Eis unterwegs bist, solltest du dir Reifen mit Spikes wie den Schwalbe Marathon Winter besorgen, damit du in Kurven nicht wegrutschst. Scheibenbremsen kann man mit Belägen nach­ rüsten, die bei Nässe besonders gut greifen. Darüber hinaus gehören Schutzbleche ans Velo. Die halten dir das Spritzwasser vom Leib und ersparen dir eine Menge Putzarbeit.

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Transa on Tour

Rausbildung im Fjälldurchlauf Jedes Jahr schickt Transa eigene Mitarbeiter nach Schweden, damit sie im Fjäll alles Wichtige für Wintertouren lernen. 4-Seasons.ch-Redaktor Moritz Schäfer war dabei, und sein Fazit ist klar: Zelten bei minus 20 Grad macht Spass – wenn man weiss, wie es geht und die richtige Ausrüstung dabeihat. Text & Fotos: Moritz Schäfer


Transa on Tour

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as ganze Innenzelt ist mit einer funkelnden Schicht aus Eiskris tallen überzogen. Ich stecke noch so tief in meinem Schlafsack, dass nur die Nase herausschaut. Bevor ich die Situation im Halbschlaf richtig begreifen kann, wird auch mein Zeltpartner wach: Voller Elan richtet er sich auf, berührt das Innenzelt – und unsere gefrorenen Ausdünstungen schneien auf uns runter. Na, lecker! «Klassischer Anfängerfehler!», bekommen wir später zu hören. Denn ausse r bei Schneesturm oder sehr heftige m Wind lässt man die Zeltlüftungen offen, damit das Kondenswasse r ent weichen kann. Okay, Lektion gelernt. Es ist Mitte März. Wir sind im Fjäll in der schwedischen Provinz Jämtland unterwegs, gut eine Autostunde östlich von

Östersun d. Wir – das sind acht Transa Mitarbeiter aus verschiedenen Filialen in der ganzen Schweiz, acht Kundenberater vom deutschen Outdoor-Ausrüster Globetrotter und ich, der Redaktor vom Kundenmagazin 4-Seasons.ch. In den nächsten Tagen geht es 70 Kilometer quer durchs Naturreservat Vålådalen. Geführt und organisiert wird unsere Ausbildungstour von schwedischen OutdoorHerstellern, vertreten durch René Guba (Hilleberg), Stephan Krupke (Trangia) und Eva Arnlund (Woolpower). Alle Teilnehmer müssen ihre gesamte Ausrüstung in Rucksack und Pulka selbst mitführen, eigenständig navigieren und jeden Abend das Lager aufschlagen – eine echte Wintertour eben. Der Trip ist zudem gespickt mit Schulungen, in denen die Guides etwa den korrekten und sicheren Zeltaufbau, das

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Kochen bei Minusgraden und die Wahl der richtigen Ausrüstung erklären. Obendrauf gibt’s Infos zum Thema Routenplanung und eine Einführung in das schwedische Jedermannsrecht. Petrus spielt mit Bei Temperaturen um die minus 20 Grad haben alle die erste Zeltnacht vor dem Start überstanden und sitzen beim Frühstück in der Morgensonne. Unser Lager liegt an einem halbgefrorenen Fluss, der Wasser für Kaffee und Müsli liefert. Langsam macht sich aufgeregte Vorfreude breit: Habe ich auch wirklich nichts vergessen? Hätte ich das schwere Multitool doch besser zu Hause gelassen? Wie anstrengend wird der erste Tag? Und – am wichtigsten – > habe ich genug zu essen dabei?


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Transa on Tour

Profitipps: Eva Arnlund von Woolpower hält Lektionen über Merinowäsche.

Anstellen: das erste WC nach fünf Tagen.

Für die meisten ist es die erste Wintertour, für einige sogar die erste Gepäcktour überhaupt. Alle mussten sich im Vorfeld selbst um die Verpflegung und einen Grossteil der Ausrüstung kümmern. Einzig die Hilleberg-Zelte, ein Satz Merinowäsche von Woolpower, ein Trangia-Kochset und ein Rucksack von Bach wurden gestellt. Schlafsack, Winterschuhe, Schneeschuhe, passende Bekleidung und alles Weitere mussten die Teilnehmer selbst besorgen, durften dabei allerdings auf den Fundus ihrer Filialen zurückgreifen. Nachdem die Zelte abgebaut sind, werden die Brennstoff-Kanister und das Feuerholz auf die Pulkas verteilt. Die Sonne scheint,

Gruppe gleich am ersten Tag einen ziemlichen Dämpfer bekommen wird – doch dazu später. «Gar nicht so anstrengend», freue ich mich nach dem ersten Anstieg. Meine Schweissausbrüche sind mehr der Sonne als der körperlichen Anstrengung geschuldet. Viele haben ihre Jacken und Mützen ausgezogen und marschieren im Merino-Longsleeve. Bald erreichen wir einen Wald, wo das Handling des Pulka schwieriger wird. Trotzdem könnte die Stimmung kaum besser sein: Schokoriegel werden geteilt, bei Steigungen werden die Pulkas von hinten geschoben, und jeder quatscht mit jedem. Das Thema, um das sich die allermeisten

und keine Wolke ist am Himmel zu sehen. René, der jedes Jahr mehrere solcher Touren leitet und in Östersund lebt, macht klar: So gutes Wetter hatte er fast noch nie. Nach einem Navigations-Crashkurs haben alle die Marschrichtung auf ihrem Kompass eingestellt und kennen das Tagesziel: Wir wollen – nach einem Abstecher zu einem schönen Wasserfall – zu einem See und dort unser zweites Lager aufschlagen. Was muss mit? In Zweierteams mit je einem Pulka machen wir uns gut gelaunt auf den Weg. Noch ahnt niemand, dass die eine Hälfte der

«selbst ich alter Hase konnte noch einige nützliche Tricks von der Tour mitnehmen.» Helmut Fleischer (52), Transa Winterthur

«Erst die Tour planen und dann sehen, was funktioniert – und was nicht. das war toll.» Ursula Bayer (24), Transa St. Gallen


Transa on Tour

«Fehler rächen sich hier sofort: ohne wasserdichte schuhe keine warmen Füsse.» Thomas Binder (29, links) und Benjamin Jeker (26), Transa Basel

Gespräche drehen, ist natürlich die optimal passende Ausrüstung für diesen Trip. Klar: Ein warmer Schlafsack ist bei einer Wintertour das A und O. Wer nachts friert, verliert wertvolle Energie für den Tag, zudem leidet die Moral. Das Zelt muss wintertauglich sein, mit einem Aussenzelt bis zum Boden und verschliessbaren Lüftungsöffnungen. Doch auch die Wahl der richtigen Schuhe ist entscheidend: Ich bin in echten Wintertrekkingstiefeln mit Filz-Innenschuh und Gore-Tex-Membran unterwegs. Während der gesamten Tour habe ich kein einziges Mal kalte oder nasse Füsse. Jede Nacht nehme ich die Innenschuhe mit in den Schlafsack, so sind sie

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morgens trocken und vorgewärmt. Einige Teilnehmer haben jedoch klassische Wanderstiefel ohne Membran – nasskalte Füsse und halb gefrorene Schuhe sind da beinahe programmiert. Mein grösster Fehler: Ich habe nicht genug Nüsse, Rosinen und Schokoriegel dabei. Schon am dritten Tag sind meine Vorräte aufgebraucht, und mir fehlt etwas zu essen für zwischendurch. Auf so einer Tour könnte man praktisch im Minutentakt einen Riegel oder eine Handvoll Studentenfutter einwerfen. Zum Glück machen die Kollegen meinen Planungsfehler grosszügig mit Schoggi, Panzerkeksen und anderen Leckereien wett. Das Geröllfeld des Grauens Als wir abends am Lagerplatz ankommen, ist die Sonne schon fast untergegangen – Navigationsfehler haben uns etwas Zeit gekostet. Nach der Mittagspause am Wasserfall hatte sich die Gruppe aufgeteilt, so dass nun nur die Hälfte der Teilnehmer erschöpft, aber glücklich ihre Zelte aufbaut und mit der Zubereitung des Abendessens im grossen Gruppenzelt beginnt. Aber wo sind die anderen? Erst Stunden später tauchen wankende Lichter aus der Dunkelheit. Im Schein ihrer Stirnlampen trudelt die Nachhut am Lagerplatz ein. Sie hatten eine falsche Route gewählt und waren in einem weiten Geröllfeld gelandet, das mit den Pulkas nur unter grössten Anstrengungen und durch gegenseitige Hilfe zu passieren war. Trotz Verspätung und knurrender Mägen ist die Stimmung gut. Schnell bauen die Nachzügler die Zelte auf und kochen. Nach dem Nachtessen geht’s sofort in die Schlafsäcke. Die Etappe am nächsten Tag ist kurz. Schon am Nachmittag erreichen wir unser Lager am Fusse eines Berges. Dort stehen Schulungen auf dem Programm: Stephan

Gewicht? Wurst! Hauptsache lecker.

erklär t den richtigen Umgang mit den Trangia-Kochsets, Eva gibt Pflegetipps für Merinowäsche. Danach bekommen wir einen Sonnenuntergang geboten, wie ich ihn noch nicht erlebt habe: Während die Sonne langsam hinter einem Hügel verschwindet, taucht sie ein heranziehendes Wolkenband in atemberaubende Gelb- und Orangetöne. Gebannt beobachten wir die Szene, und nur zögernd gehen die Ersten Richtung Gruppenzelt, wo die allabendliche Küchenschlacht wartet: Tütennudeln kochen, Gemüse braten, Saucen anrühren. Lustig: Während die Deutschen zumeist gefriergetrocknete Fertigessen am Start haben, scheinen die Schweizer bei der >

«besonders haben mir das navigieren und das Führen der gruppe spass gemacht.»

«die sechs Tage waren anstrengend, aber landschaftlich unglaublich schön.»

Alois Ackermann (43) mit Maultier «Vivaldi», Transa Zürich

Terry Dema (20), Transa Zürich


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Transa on Tour

«die gruppe war toll: Wir haben so viel gelacht, und jeder hat jedem geholfen.»

«so ein traumhaftes Wetter hat man im Fjäll nicht so oft – einfach tipptopp.»

Francesco Lenti (48), Transa Zürich

Kilian Bieri (36), Transa Luzern

Menüplanung in erster Linie auf Qualität geachtet zu haben und kaum auf Gewicht und Packmass. Von frischen Bratwürsten über Käsefondue bis hin zum SteinpilzRisotto kommen bei den Eidgenossen nur feinste Gerichte auf den Tisch. «Polarlichter!» Am vierten Tag überqueren wir mehrere zugefrorene Seen und schlagen abends unser Lager auf einem Hochplateau auf. Zelt-Profi René zeigt uns, wie man auch

bei heftigem Sturm den besten Standplatz findet, sein Zelt sicher aufbaut und so abspannt, dass ihm auch ein Orkan nichts anhaben kann. Danach sind wir dran: Emsig bauen wir die auf und wenden dabei die erlernten Tricks an. Danach ist es Zeit fürs Abendessen, und die ganze Gruppe pilgert hungrig zum Gruppenzelt. Plötzlich hören wir René von draussen rufen: «Polarlichter!» Die Töpfe werden stehen gelassen, alle stürmen ins Freie. Und tatsächlich: Grüne Lichtbänder wabern langsam am Himmel umher. Dass

Fjäll, so weit das Auge reicht. Nur ein bisschen mehr Schnee hätte es sein dürfen.

das Phänomen an diesem Abend relativ schwach ausfällt, tut unserer Begeisterung keinen Abbruch. Mit unseren Köpfen im Nacke n stehen wir im Schnee, bis der Hunger grösser wird als das Staunen. Der letzte Tag ist angebrochen. Schon seit gestern drehen sich alle Gespräche um das, was uns in der Fjällstation Vålådalen, dem Endpunkt unserer Tour, erwartet. Alle sehnen sich nach Sauna, Bier und einem richtigen Bett. Voller Vorfreude bauen wir also unser Lager ab, packen ein letztes Mal die Rucksäcke und marschieren los. Als wir am frühen Nachmittag am Ziel ankommen, fallen wir uns glücklich in die Arme. Der Freudentaumel wird abgelöst von einer Sehnsucht nach Sauberkeit – nach sechs Tagen ohne fliessendes Wasser oder eine richtige Toilette wollen alle schnell auf die Zimmer und sich frisch machen.

Zur Nachahmung empfohlen Abends werden Elch-Frikadellen und das ersehnte Bier aufgetischt. Dass eine kleine Flasche stolze sieben Stutz kostet, stört niemanden. Nach dem Essen sitzen wir lange zusammen, schauen uns auf einer Leinwand Schnappschüsse von der Tour an und unterhalten uns über die letzten Tage. Doch auch das weiche Bett lockt – langsam verschwinden alle auf den Zimmern. «Ganz schön stickig», stöhne ich am nächsten Morgen. Die Nacht war gar nicht so erholsam wie erhofft: Ein Zimmernachbar hat unentwegt geschnarcht und in dem winzigen Fünfbettzimmer steht inzwischen die Luft. Ich hätte es nicht geglaubt, aber bereits nach wenigen Stunden in der Zivilisation sehne ich mich zurück – nach den eiskalten Nächten im Fjäll. Mit < offener Zeltlüftung, versteht sich. Moritz’ komplette Ausrüstungsliste samt einem kurzen Kommentar zu jedem Teil gibt’s auf 4-Seasons.de/ausruestung_wintertour.


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St端rmische Zeiten


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Die Landschaft um die Torres del Paine in Patagonien ist atemberaubend schön und der gleichnamige Nationalpark entsprechend gut besucht. Doch mit Zelt auf der grossen Trekkingrunde findet man noch immer einsame Momente, wie 4­Seasons­Redaktor Julian Rohn festgestellt hat. Text und Fotos: Julian Rohn

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Campamento Serón

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Campamento Los Perros Torres del Paine

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START Nationalparkeingang Laguna Amarga

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Cuernos del Paine Cerro Paine Grande

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Lago Nord Refugio Paine Grande

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Laguna Verde

Campamento Las Carretas

ZIEL Nationalpark-Administration


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Typisch Patagonien: nasse Tage in australem Regenwald.

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ir sind gewarnt. Egal, wen man in Patagonien trifft – vom Back­ packer, der sklavisch seinem Lonely Planet folgt, bis zum Edeltraveller, der mit Geländewagen von Lodge zu Luxusressort pendelt –, alle waren schon oder wollen noch in den Nationalpark Torres del Paine. Der Park im chilenischen Teil von Patagonien ist inzwischen Ziel regelrechter Völkerwanderungen. Wandern am und um das markante Paine­Massiv gehört zu einer Reise in den südlichsten Süden von Südamerika wie eine Eiffelturmbesteigung zum Wochenende in Paris. Es ist aber früh in der Saison, erst Mitte Dezember. Die Massen reisen später. Und die Um­ rundung der markanten Gipfel macht nur, wer auch ein Zelt mitschleppt. Viele Besucher bleiben in der Nähe der Lodges und der Seen. Wir sind zwei Jungs und ein Mädel und wollen uns warmlaufen, ehe es zum eigentlichen Projekt aufs Südliche Inlandeis gehen soll. Vergangene Woche sind wir auf der Isla Navarino im Schnee stecken geblieben. Jetzt suchen wir eine moderate Tour, die sich trotz des gerade typisch unbeständigen Wetters durchführen lässt. Warum nicht eine Runde auf Südamerikas berühmtester Trekkingtour – dem «Circuito» um das Torres­del­ Paine­Massiv? Ein Logbuch:

Laguna Amarga – Campamento Serón

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Nach zwei Stunden über Schotterpisten von Puerto Natales kommen wir im Park an. Wer will, kann sich noch weiter reinfahren lassen, aber wir laufen ab hier. Sobald wir aus dem Bus steigen, sind wir fast alleine. Die Sonne knallt – ab und an fangen sich seitliche Windböen in den grossen Rucksäcken. Wie Bodychecks beim Eishockey. Oft brauchen wir zwei, drei Schritte, um sie abzufangen. Ein Vorge­ schmack auf die nächsten Tage. Über dem Massiv sammeln sich die Wolken, noch herrscht aber beste Sicht auf die Torres, die dem Park ihren Namen geben. Wie die drei Zinnen in den Dolomiten stehen sie da. Wir begnügen uns mit dem Blick aus der Ferne und laufen immer entlang des Rio Paine bis zum Campamento >

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Hinten in den Wolken verstecken sich die drei namensgebenden Türme.

Serón. Eine kleine Hütte mit Zeltplatz, ein Unterstand zum Kochen, eine Dusche und kaum andere Trekker. Campamento Serón – Refugio Dickson Es wird patagonisch. Der Regen beginnt gleich am Morgen, und die Windböen frischen weiter auf. Oberhalb des Lago Paine sind sie erstmals so stark, dass wir aufpassen müssen, nicht vom Pfad gefegt zu werden. Der ist mit Holzpfählen markiert und nicht zu verfehlen. Im wettergeschützten Wald hämmern die Magellanspechte neue Höhlen in die Bäume. Der rote Kopf der Männchen leuch­ tet im satten Grün des Waldes. Nach 20 Kilometern taucht das Refugio Dickson am Ufer des gleichnamigen Sees auf. Irgendwo dahinter sollen Gletscher in den See kalben. Wir sehen vor allem Nebel und Wolken. Die Vorstellung, gleich ins feuchte Zelt zu kriechen, zu kochen und auf die Nacht zu warten, gefällt uns nicht. Mit angeschlagener Trekkerehre gehen wir zum Refugio hinüber, setzen uns an den Ofen und trocknen unsere feuchten Sachen. Später stolpert eine chile­ nische Mädelsgruppe herein. Sie tragen einfache Regenjacken, die Schlafsäcke sind in Müllbeutel gewickelt und aussen am Rucksack befestigt. Viel ist da heute nicht trocken geblieben. Refugio Dickson – Campamento Los Perros

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Es geht bergan, und die Atmungsaktivität der Gore­Tex­Klamotten stösst längst an ihre Grenzen. Wir steigen durch tiefgrünen, australen Regenwald. Berge müssen hier auch irgendwo sein, wir sehen aber nichts. Das Campamento Los Perros steht, geschützt von krüppeligen Südbuchen, fast komplett unter Wasser. Um einen tot­ en Baumstamm ist mit Planen eine Schutzhütte zum Koch en errichtet. Beim Betreten treibt uns Rauch die Tränen in die Augen. In einem alten Ölfass wird mit Such’s Wasser! Unterwegs auf dem Es dauert Balkon: Tagesmärsche, Grey-Gletscher. bis der Nitkan zuZweigen befahreneine ist.schmutzige Glut geschürt, um Socken, Shirts und Hosen zu nassen

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Stürmisches Selfie am Pass. Volles Camp am Refugio Paine.

Wie Güterzüge donnern die Böen nachts durchs Tal. Ohne Ohrenstöpsel wäre an Schlaf nicht zu denken. Garmisch Pro GTX® Lady

trocknen. Einige Trekker warten hier seit Tagen auf besseres Wetter, um über den Paso John Gardner zu gelangen. Es ist eine kleine UNO­Vollversammlung. Ein top ausgerüstetes japanisches Pärchen löffelt Gefriergetrocknetes aus Titangeschirr. Ihr Kocher ist ein Edelbrenner aus dem Land der aufgehenden Sonne – dass die zwei eigentlich in New York leben, stellt sich erst später heraus. Ein kalifornischer Backpacker mit Armeerucksack und Turnschuhen versucht eine Beziehungskrise mit seiner komplett durchnässten Freundin abzuwenden. Die Füsse einer Argenti­ nierin stecken in Plastiktüten, mit denen sie ihr einziges noch trockenes Paar Socken schützt. Weil auch ihre Jacke nass ist, dient eine weitere Tüte als Regen­ cape. Selbst drei bergerprobte Schweizer haben gestern den Pass nicht geschafft, seither sitzen sie in der Hütte, essen Schoggi und verteidigen ihren Platz, an dem es nicht durchs Dach tropft. Sie erzählen, dass der Schneeregen weiter oben waagerecht durch die Luft peitschte. Sie hätten sich gefühlt wie in einem Wind­ kanal mit integrierter Autowaschanlage. Morgen müssen sie es schaffen oder alles wieder zurücklaufen, sonst verpassen sie ihren Rückflug. Später finden wir noch einen halb trockenen Platz für unser Zelt. Bei dem Regen kommt auch kein Ranger vorbei, um die Übernachtungspauschale zu kassieren.

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Campamento Los Perros – Campamento Paso Wir stehen um halb vier auf. Bis zehn Uhr müssen wir über den Pass sein. Später habe man zurzeit keine Chance, hatten uns die Ranger erzählt. Wie Güterzüge >

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sind die Böen in der Nacht durchs Tal gedonnert. Ohne Ohrenstöpsel wäre an Schlaf nicht zu denken gewesen. Jetzt ist es etwas ruhiger, und der Regen hat nachgelassen. Wir packen das nasse Zelt zusam­ men. Bis zum Ende des matschigen Wäldchens laufen wir geschützt. Gleich eine der ersten Böen auf dem freien Geröllhang holt Felix von den Füssen. 75 Kilo Mensch plus 20 Kilo Rucksack fegt es einfach um. Ab jetzt kauern wir uns bei jedem nahenden Windstoss hin. So­ bald es wieder ruhig ist, geht es weiter. Mal 100 Meter, mal weniger. Der Paso John Gardner ist gerade mal 1241 Meter hoch. Aber die Höhe bedeutet hier nichts. Ein vergleichbarer Pass in den Alpen würde auf über 2500 Metern liegen. Je höher wir steigen, desto stetiger bläst es uns entgegen, aber wir kommen durch. Ein schnelles Foto, und die Schlüsselstelle der Tour liegt hinter uns. Vor uns breitet sich der Grey­Gletscher aus, der sich vom Südlichen Inlandeis herabzieht. Ab jetzt wird das Wetter besser.

Campamento Paso – Refugio Paine Grande Ein Tag wie auf dem Balkon. Das Campamento Paso liegt hoch über dem Grey­Gletscher, dem wir heute folgen. Unsere Sachen sind wieder trocken. Nur mein rechter Bergschuh ist jetzt undicht und bleibt feucht. Es folgen einige Bachüberquerungen, die in den Tagen mit Regen noch spannender geworden wären. Bisher sind wir nur anderen Trekkern begegnet. Jetzt mehren sich Touristen mit Laufschuhen, Hüfttaschen und Leggings, die Tageswande­ rungen vom Refugio Paine Grande aus machen. Dorthin kann man

Unterwegs auf dem Balkon: Grey-Gletscher.

Vor dem Fenster läuft grosses Kino: Rollkoffer rattern über Holzstege, und Zeltaufbauversuche scheitern im Wind. per Fähre über den türkisblauen Lago Pehoé gelangen. Am Refugio werden wir vom Trubel etwas erschlagen. Wegen der Waldbrand­ gefahr ist das Kochen nur in einer kleinen Hütte erlaubt. Durch die Fenster blicken wir auf ganz grosses Kino: outdoor für Einsteiger. Sogar Rollkoffer rattern hinter ihren Besitzern über die Holzstege zu den Zelten, die man hier mieten kann. Andere Leute bauen zum ersten Mal ein Zelt auf – die plötzlichen Windböen machen es zu einer unterhaltsamen Vorstellung.

Refugio Paine Grande – Valle del Francés Das Zelt bleibt stehen, und mit leichtem Gepäck laufe ich allein zum Sonnenaufgang ins Valle del Francés. Das Tal auf der Vorder­ seite des Massivs gehört zur kurzen Standardtour, die viele Be­ sucher hier in drei bis vier Tagen wandern. Der Anmarsch führt durch eine ehemalige Waldbrandzone. Im Park trifft man häufig auf solche Abschnitte, wo unvorsichtige Touristen und der starke Wind eine verhängnisvolle Kombination ergaben. Heute ist es wie­ der ein Wechselspiel von Sonne und Regen. Mal zeigen sich die >


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Bist du bereit für den Aufstieg deines Lebens?

auf den Spuren einer Legende

Sieh dir die Geschichte von Lucy Walkers epischem Aufstieg an und bewirb dich unter experience-tour.com facebook.com/GORETEXeu youtube.com/goretexnews

Lucy Walker (1836-1916) – die erste Frau, die regelmäßig Bergtouren in den Alpen machte

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Was für eine Belohnung nach dem Regen: die Cuernos del Paine im ersten Sonnenlicht.

markanten Cuernos del Paine mit ihrem zweifarbigen Gestein im rosa Licht, dann wieder verschwinden sie in Nebelschwaden und Regen. Vom Paine Grande auf der gegenüberliegenden Talseite zeigen sich ohnehin nur die untersten Gletscher. Als die Schauer weiter oben in Schneefall übergehen, drehe ich um. Refugio Paine Grande – Campamento Las Carretas Zurück am Zelt. Sobald wir das Gelände des Refugio in Richtung Süden verlassen, sind wir wieder komplett allein. Die Menschen­ massen konzentrieren sich im Park nur auf die leicht erreichbaren Punkte. Je weiter wir uns in die rollende Pampa hinausbewegen, desto besser wird der Blick auf das komplette Massiv. Wie zur Belohnung lösen sich die Wolken immer mehr von den Gipfeln und geben die Sicht frei auf Zacken und Spitzen, die wir in der bisherigen Woche nur erahnen konnten. Campamento Las Carretas – Nationalpark-Administration Um fünf Uhr morgens erleben wir den atemberaubendsten Sonnenaufgang des ganzen Patagonientrips. Nach einer halben Stunde ist das Spektakel vorbei, und die Sonne taucht wieder hinter die Wolken. Der Rest des Weges ist lockeres Auslaufen zur Busstation an der Nationalparkverwaltung. Nach sieben Tagen mit Haferflocken und pappigen Nudeln mit Sosse kreisen die Gedan­ < ken um Bier, Pizza und Steak später in Puerto Natales.

Im Kreis gelaufen – der Circuito Allgemein Der Nationalpark Torres del Paine liegt im Süden von Chile und ist in der Hauptsaison oft gut besucht. Der Eintritt kostet 18 000 CLP (ca. CHF 29.–).

Ausrüstung In Puerto Natales bekommt man alles: Verpfegung, Benzin und Gaskartuschen. Wer will, kann sogar Zelt, Kocher, Schlafsack und Matte ausleihen.

Beste Reisezeit November bis April.

Literatur R. Gantzhorn und T. Wilken: «Patagonien und Feuerland», Rother Wanderführer, ISBN 978-3-7633-4396-6, CHF 31.90.

Anreise Per Flugzeug bis Punta Arenas (Chile) oder El Calafate (Argentinien) und mit dem Bus über Puerto Natales in den Nationalpark. Die Bustickets von Puerto Natales in den Park möglichst ein paar Tage zuvor reservieren! Unterkunft Die Hütten im Park muss man reservieren, für die grosse Runde braucht man ohnehin ein Zelt. Oft sind Campgebühren fällig. Wildcampen ist verboten.

Karten Die gratis Papierkarte der Nationalparkverwaltung reicht völlig aus. Wer ein robusteres Exemplar sucht, wird in Puerto Natales fündig. Achtung: In allen gängigen Karten sind noch veraltete Camps eingetragen – bei den Rangern abgleichen! Weitere Infos www.parquetorresdelpaine.cl/en.


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Schneesport verliert seinen Zauber, wenn Sie zu viel riskieren.

Wenn Sie aufmerksam fahren, erkennen Sie die Herausforderungen auf der Piste rechtzeitig. Passen Sie Ihre Fahrweise deshalb Ihrer Verfassung und dem Können an. Damit Unfälle schon bald Schnee von gestern sind. Für weitere Informationen: www.suva.ch


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Zum zweiten Mal wird Melchsee­Frutt (OW) im bevorstehenden Winter Schauplatz des zweitägigen Transa Iglu­Festivals. Die schneesichere Hochebene auf 2000 Metern bietet ideale Bedingungen für den Bau der gemütlichen Kuppelbauten. Vor atemberaubender Bergkulisse heisst es am Wochenende vom 28. Februar bis 1. März 2015 «Sägen und Stapeln». Gemeinsam erbauen wir unser eigenes gemütliches Iglu­Dorf. Die Teilnehmer sollten körperlich fit sein und Kenntnisse im Iglu­ bau mitbringen – die lassen sich dank der Iglu­Bauanleitung von Transa (www.transa.ch/service/filme) ganz einfach noch sammeln. Die Anmeldegebühr beträgt 159 Franken pro Person, darin sind

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Mach’s wie die Inuit Was gibt’s Schöneres als Zeltdach und Sternendach? Ein Schneedach! Ende Februar lädt Transa wieder zum Iglu-Festival nach Melchsee­Frutt.

Alljährlich im August starten 2000 Wan­ derfans in Schwedisch Lappland auf eine 110 Kilometer lange Traumtour. Und zwar über mehrere Tage verteilt, damit bei diesem Gemeinschaftserlebnis der Natur­ genuss nicht zu kurz kommt. Übernachtet wird im Zelt, das Essen trägt jeder Teilneh­ mer selbst. Ein richtiges Nordland­Trek­ king eben, nur mit organisatorischer Hilfe­ stellung. Beim nächstjährigen Classic geht ein 15­köpfiges Team von Transa und Fjäll­ räven Schweiz an den Start – und du kannst einen der zehn Kundenplätze gewinnen. Dazu gehört der Transfer von Zürich via Stockholm nach Kiruna und zurück. Die Gewinner erhalten eine Beklei­ dungsgarnitur von Fjällräven, die sie behalten dürfen. Ausserdem stellen die Veranstalter weiteres Material zur Verfü­ gung, darunter Schuhe, Kocher und die Verpflegung. Das Team wird die Strecke in drei bis fünf Tagen absolvieren. Bewirb dich bis zum 28. Februar 2015 mit einem möglichst einfallsreichen Video. Die fünf Bewerber mit den meisten User­Votes gewinnen je einen Platz. Die restlichen fünf Startplätze vergibt eine Jury. Alle In­ formationen zur Bewerbung und die Moda­ litäten des Video­Uploads findest du auf www.transa.ch/fjaellraeven­classic.

Gut beleuchtet ist halb gewonnen. auch Bergbahn, Frühstück und ein Schlummertrunk an der Eisbar enthalten. Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findest du unter www.transa.ch/de/iglu­festival.


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