Transa 4-Seasons.ch

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Reise

Das Transa-Kundenmagazin

Ausgabe 8

WINTER 2012

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DRAUSSEN ZU HAUSE

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Foto: Michael Neumann

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Die Schuhabteilung mit ihrem natur nahen Ladendesign ist nur eine von vielen Attraktionen im Transa-Flagship-Store in Zürich. So beginnt das Outdoor-Erlebnis schon beim Einkaufen.

Wir sind bereit für dich!

Daniel Humbel, CEO Transa.

4 x 4-Seasons.ch Das Transa-Kundenmagazin macht ab 2013 seinem Namen alle Ehre. Denn 4-Seasons.ch erscheint dann vier Mal pro Jahr – am 18. Februar, 13. Mai, 26. August und 4. November.

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Ich muss gestehen, wir sind stolz auf unseren neuen Flagship-Store an der Europaallee in Zürich. Zwei Monate nach der Eröffnung sind die Rückmeldungen unserer Kundinnen und Kunden weiterhin begeistert. Der Laden ist gut aufgenommen worden und – das können wir schon sagen – sehr erfolgreich gestartet. Gewiss sind wir noch dabei, diverse Baustellen aufzuräumen, das wird uns noch einige Zeit auf Trab halten. Erste Eindrücke von der Front schildert die stellvertretende Filialleiterin Myriam Haene auf Seite 24. Erfreulich hat sich auch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern entwickelt. Die Buchabteilung und das Reisebüro von Globetrotter stellen wertvolle Ergänzungen zu unserem Angebot dar. Viele Kunden schätzen es sehr, zu Outdoor und Reise alles unter einem Dach vorzufinden. Ist dir auch unser Partnerladen an der Europaallee aufgefallen? In dem separaten Geschäft «Rohbau» findest du Urban-Outdoor-Produkte von internationalen Spitzenmarken. Dazu mehr auf Seite 28.

In der Rubrik «Engagiert» beschäftigen wir uns unter anderem mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Den Hintergrund bildet der Klimawandel, der gerade uns in den Bergen stark betrifft. Die beiden Aktionen «Ride Greener» sowie «Ride & Glide» (siehe Seite 31) zeigen: Jeder Mensch, der diese Landschaften geniesst, kann etwas zu ihrem Erhalt beitragen – schon bei der Anfahrt. Auch Transa setzt auf die Nachhaltigkeit des öffentlichen Verkehrs, nicht nur an der Europaallee: Wir suchen für unsere Läden an allen Standorten die Nähe der Bahnhöfe. Unsere Kundinnen und Kunden sollen uns vom Gleis aus in kürzester Zeit zu Fuss erreichen können. Nicht zuletzt dank des Flagship-Stores mit seinem riesigen Skitouren-Angebot fühlen wir uns für die kommenden kalten Monate gut gerüstet. Du auch? Funktioniert deine Ausrüstung noch? Die Schneeschuhe? Oder auch der Reiserucksack? Die TransaMitarbeitenden helfen dir gerne, alles in Schuss zu bringen. Komm einfach vorbei in einer unserer < sechs Filialen. Gern mit dem Zug …

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Inhalt

IMPRESSUM 4-SEASONS.CH ist die Kundenzeitschrift der Transa Backpacking AG.

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4-SEASONS.CH wird kostenlos an die aktiven TransaCard-Kunden verschickt und ist in den Transa-Filialen in Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich kostenlos erhältlich (so lange der Vorrat reicht). Druckauflage dieser Ausgabe: 100 000 Exemplare. HERAUSGEBER Transa Backpacking AG Josefstr. 53 CH-8005 Zürich www.transa.ch VERANTWORTLICH Christian Weiss REDAKTION & KONZEPT red-gun.com Redaktionsbüro Provinostr. 52, D-86153 Augsburg Tel. 00 49/821/42 07 84 0 Fax 00 49/821/42 07 84 20 E-Mail: 4-seasons@red-gun.com

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REDAKTIONSTEAM Stephan Glocker (Chefredaktor), Ingo Wilhelm, Michael Neumann, Ingo Hübner, Philip Baues, Julian Rohn, Manuel Arnu, Cornelia Sachse, Kristin Bamberg, Lars Dammann

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GRAFIK & PRODUKTION B612 GmbH, Werner Bauer, Jan Maier Tübinger Str. 77-1, D-70178 Stuttgart E-Mail: info@b612-design.de

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Inhalt Winter 2012

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Reise

Das Transa-Kundenmagazin

Ausgabe 08

Winter 2012

Titelfoto: Patrice Schreyer. Unterwegs mit Ski und Pulka in Skandinavien.

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Daniel Humbel, Christian Weiss, Ruedi Thomi, Patrice Schreyer, Markus und Sabrina Blum, Jonny Schai, Myriam Haene, Ernesto Buenanotte, Sten Smola, Robert Bösch, Hans-Peter Brehm, Jürg Haltmeier, Chris Parkhurst, Lukas Müller, Claudia Kohler, Daniel Bally, Lars Schneider, Jens Klatt, Andrea Hardmeier, Martin Hülle, Dominique Schmuki, Petra Neurauter, Cornelia Berger, Michael Scheidegger ANZEIGEN OUTDOOR-BRANCHE, TOURISMUS-KOOPERATIONEN 4-Seasons Marketing Sarah Jentsch Provinostr. 52, D-86150 Augsburg Tel. 00 49/821/42 07 84 0 Fax 00 49/821/42 07 84 20 E-Mail: marketing@red-gun.com

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Interview Eine Schweizer Familie in Kanada.

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Aktuell So läuft’s im neuen Flagship-Store.

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State of the Art Der Schneeschuh MSR Evo Ascent 22.

DRUCK Konradin-Heckel Druckereien, D-90475 Nürnberg

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Aktuell Iglu, Kino, Urban Outdoor …

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Kaufberatung Warm durch den Winter.

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Engagiert Glasgenossen aus Guatemala.

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5-Sterne-Produkte Die Lieblingsteile der Transa-Kunden.

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Projekte Der andere Blick eines Top-Fotografen.

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Kollege Reiseprofi Andrea Hardmeier.

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Wintererlebnisse Gut geführt auf die Haute Route.

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Auf die kalte Tour Mit Ski über die Hardangervidda.

Madagaskar Im Paradies des Transa-Finanzchefs.

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Mitarbeiter Vier Transa-Experten persönlich.

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Interview: Ingo Wilhelm | Fotos: Markus Blum

Auf den Spuren des

Schneekinds Bei der Lektüre eines Abenteuerbuchs sagte sich ein Paar aus Davos: «Das können wir auch!» Und so zogen sie mit ihrer kleinen Tochter und fünf Pferden in die Wildnis Kanadas.

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in Taschenbuch mit einem Kindergesicht auf dem Cover hat euer Leben verändert und euren grössten Traum wahr werden lassen. Wie kam es dazu? Markus: Vom Kanadavirus waren wir schon lange infiziert. Unsere erste gemeinsame Reise ging zum Kanufahren am Yukon … Sabrina: … wo mir Markus den Heiratsantrag gemacht hat, in Gummistiefeln und Schwimmweste (lacht). Markus: Nach diesem Urlaub haben wir einer Freundin erzählt, dass wir eine unmotorisierte Reise mit Pferden machen möchten, aber dass wir damit wohl noch einige Jahre warten müssten, weil wir nun Kinder bekommen wollten. Darauf sagte sie: «Warum denn? Ich habe gerade das Buch eines französischen Abenteurers gelesen, der mit seiner eineinhalbjährigen Tochter in einem kanadischen Blockhaus gelebt hat.» So kamen wir zu dem Buch «Das Schneekind» von Nicolas Vanier. Wir haben es verschlungen. Das Buch hat euch nicht nur inspiriert, in die Rocky Mountains zu reisen. Sondern ihr wolltet euch mit den Pferden explizit zum Blockhaus des Schneekinds durchschlagen. Warum? Markus: Nun, wir wussten zunächst nicht, wohin wir mit den Pferden gehen sollen. Also haben wir uns gedacht, warum nicht gleich zu der Hütte, um dort etwas Zeit zu verbringen. Wie haben eure Freunde und Familien darauf reagiert, dass ihr > mit der Kleinen zwei Monate in der Wildnis leben wollt?

Gewisse Rituale brauchen Kinder auch in der Wildnis.

«Einige Leute kritisierten, es sei egoistisch, dass wir unsere kleine Tochter mitschleppten, um unseren Traum zu verwirklichen.»

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Immer noch angenehmer, als sich st채ndig durchs Unterholz schlagen zu m체ssen.

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Perfekte Idylle. Die Hütte am Thukadasee, die der französische Abenteurer Nicolas Vanier 1994 gebaut hatte.

16 Jahre später machte es sich die Schweizer Familie Blum darin gemütlich.

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Der Standort der Hütte wird im «Schneekind»-Buch nicht verraten. Also suchte Markus viele Abende lang mithilfe von Google Earth – und fand den entscheidenden Hinweis. Sabrina: Einige Leute kritisierten, es sei egoistisch, dass wir Amira mitschleppten, um unseren Traum zu verwirklichen. Aber wir wollten diese Reise gerade auch für Amira unternehmen. Wir wollten ihr zeigen, wie schön das Leben mit einfachen Mitteln ist.

Warum habt ihr Vanier nicht einfach gefragt, wo die Hütte steht? Markus (lacht): Auf die Idee sind wir gar nicht gekommen. Das wäre ja total langweilig gewesen. Wir sind nach Kanada, ohne zu wissen, ob es die Hütte wirklich gibt. So war es viel spannender.

Habt ihr denn gewusst, wo das Blockhaus steht? Markus: Nicht genau. Nicolas Vanier verschleiert das im Buch. Nirgends fand ich den Thukadasee auf einer Karte. Ich habe also viele Abende mit Google Earth verbracht, um die Hütte zu finden.

Konnten euch Einheimische nicht erklären, wie es zur Hütte geht? Markus: Diese Region kennen nur die wenigsten. Zudem ist das Schneekind-Buch nie in englischer Sprache erschienen und in Westkanada somit unbekannt.

Ihr habt die Hütte mithilfe von Google Earth entdeckt? Markus: Ich habe versucht, Flüsse und Berge zu identifizieren, Ähnlichkeiten mit den Schilderungen und Fotos zu entdecken. Sabrina: Eines Abends rief er aus dem Arbeitszimmer: «Ich hab’s! Das muss der Berg aus dem Buch sein!»

Habt ihr Erfahrungen mit Pferden nach Kanada mitgebracht? Sabrina: Ich hab schon mal auf einem Pferd gesessen, wie wohl die meisten. Aber Ahnung im Umgang mit ihnen hatte ich nicht. Markus: Ich konnte so gut wie gar nicht reiten.

Ein Familienabenteuer mit Umwegen

Ihr konntet nicht reiten? Wer hat euch dann Pferde anvertraut? Markus: Zunächst bekamen wir einen Kontakt zu einem Farmer namens John. Als wir ihm von unserem Vorhaben erzählten, dachte ich, der schickt uns sicher zurück zum Flughafen. Doch er meinte: «Ihr seid in Sachen Pferde zwar völlige Greenhorns, aber ich bin Rentner und habe alle Zeit, euch zu helfen.» Sabrina: Zunächst riet er uns, mit zweien seiner Pferde einen Wochenendtrip zu machen, damit wir sehen, worauf wir uns einlassen. Nach diesem Wochenende hatte ich eigentlich genug und hab gesagt: «So ein Mist, da mach ich nicht mit!» Warum war eure Probetour ein Fiasko? Markus: Wir sind in Sümpfen stecken geblieben, die Moskitos haben uns fast aufgefressen. Das eine Pferd hatte noch nie eine Packtasche getragen, immer wenn es damit einen Baum streifte, wurde es panisch. Das Leitpferd wiederum hat sich von mir nichts vorschreiben lassen und ist immer seinen eigenen Weg gegangen.

Sabrina (32), geboren in Biel, lebte als Kind und als Erwachsene mehrere Jahre in Australien. Als sie dort in einer Swiss Bakery jobbte, kam Markus (heute 38) zur Ladentür herein. Der gebürtige Luzerner, der mit seinem Bruder durch Down Under reiste, fand sogleich: «Das wäre eine coole Frau.» Doch Sabrina erzählte, dass sie mit ihrem Freund nach Australien ausgewandert war … 2006 kreuzten sich ihre Wege erneut: im Davoser Sportgeschäft, in dem Markus (gelernter Hochbauzeichner und Schneesportlehrer) arbeitete,

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während Sabrina bei ihren Eltern im wenige Kilometer entfernten Wiesen wohnte. Kurz nach diesem Wieder­ sehen wurden sie ein Paar und be­ kamen im November 2008 ihre erste Tochter Amira. Im Sommer 2010 reis­ ten sie mit ihr erstmals nach Kanada und bahnten sich mit Pferden einen Weg zum Blockhaus am Thukadasee. Im April 2012 kam Töchterchen Naira zur Welt. Heute haben die Blums ihren Lebensmittelpunkt in British Columbia und bieten ihre Traumtour als geführtes Pferdetrekking an. Infos dazu: www.blumundweg.ch.

Wie hat Amira diesen pannenreichen Auftakt verkraftet? Sabrina: Sie hatte ihren Spass. Der Wald, die Tiere, das Zelten – für Amira war das ein grosses Abenteuer. Selbst wenn wir frustriert waren, hat sie gestrahlt, das hat uns wieder aufgebaut. Und als wir dann unser erstes eigenes Pferd Dandee kauften, haben wir erkannt, es lag nicht nur an uns, sondern auch an den ungeeigneten Pferden der Probetour. Mit Dandee, diesem «bulletproof old horse», schien unser Trip wieder machbar. Auf der weiteren Suche stiessen wir auf Rick. Sein Jagd- und Fishing-Camp liegt an den Cassiar Mountains, wo wir die Hütte vermuteten. Rick bot an, uns vier seiner erfahrenen Pferde zu leihen. Und bei Rick haben wir alles Nötige über Pferde gelernt. Anfang Juli entliess er uns dann in die Wildnis, Mitte September sollten wir zurück sein. Wie habt ihr euch bei dem Pferdetrekking verpflegt? Markus: Wir hatten Vorräte dabei: Reis, Mehl, Zucker, Salz, Öl. > Angereichert haben wir das mit frischem Fisch und Fleisch.

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Jeden Abend drückten sie die «Okay»-Taste auf dem Satellitensender. Die «911»-Taste blieb zum Glück unberührt.

An Tagen wie diesen hält sich das Heimweh nach dem Vierwaldstättersee in Grenzen.

Das heisst, du konntest wenigstens schon jagen und fischen, als du deine Familie in die Wildnis entführt hast? Markus: Es ist leicht, Rebhühner zu jagen. Man scheucht sie auf, sie flattern auf den nächsten Ast und dann eine Ladung Schrot …

Ist eure Vorratsplanung aufgegangen? Markus: Ja, perfekt. Aber obwohl wir wirklich gut gegessen haben, träumten wir nachts von Salat oder Schokolade. Der Energieverbrauch auf dem Weg zur Hütte war enorm.

Fühlte Amira kein Mitleid mit den Tieren? Markus: Ich würde eher sagen, sie hat dadurch ein natürliches Verhältnis zum Essen bekommen. Man muss nun mal töten, um Fleisch zu essen. Noch heute fragt sie bei jedem Poulet, das auf den Tisch kommt: «Wer hat’s geschossen?»

Ihr seid doch geritten. Was war so anstrengend? Markus: Wir haben uns oft durchs Unterholz geschlagen. Wenn du Glück hast, findest du einen Wildwechsel, dem du folgen kannst. Aber an manchen Tagen musste ich alle halbe Stunde absteigen und die Axt oder Säge rausholen – war ich froh um die Kettensäge!

Haben euch Krankheiten zu schaffen gemacht? Sabrina: Das Antibiotikum haben wir kein einziges Mal gebraucht. Unsere homöopathische Reiseapotheke genügte vollauf.

Wolltet ihr nicht einen unmotorisierten Trip machen? Warum habt ihr also eine Motorsäge mitgenommen? Markus: Auch ich hatte vorher gedacht, wenn ein Baum im Weg liegt, gehen wir halt aussen rum. Aber das funktioniert nicht. Rick hat gesagt, wir sollen auf jeden Fall die Kettensäge mitnehmen. Und er hatte recht. Allerdings mussten wir Benzin sparen, sodass ich das meiste mit der Axt ausgeschlagen habe.

Und in einem Notfall, was hättet ihr da gemacht? Markus: Wir hatten ein Gerät dabei, mit dem wir via Satellit vorher festgelegte Nachrichten verschickten. Jeden Abend drückten wir die «Okay»-Taste, damit Tim, ein örtlicher Pilot, und unsere Eltern daheim erfahren, dass es uns gut geht; sie bekamen diese Nachrichten als E-Mails, mitsamt unseren Koordinaten. Die «911»Taste hätten wir bei Lebensgefahr gedrückt. Eine weitere Taste hätte Tim mitgeteilt, dass er bei Gelegenheit mit dem Buschflieger vorbeikommen soll, zum Beispiel weil uns das Essen ausgeht.

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Wurde es Amira nicht langweilig, wenn sie jeden Tag mehrere Stunden lang im Sattel sass? Sabrina: Sie sass nicht selbst im Sattel, sondern ich hatte sie in einem Tragetuch auf meinem Rücken. Und sie fand das superspannend. Oft hat sie auf Tiere und Pilze gezeigt oder auf >

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Noch während ihrer ersten Tour träumten die Blums davon, in der Hütte auch mal zu überwintern.

Elchkacke (lacht). Die hat sie irgendwie besonders fasziniert, immer wieder hat sie gerufen: «Look, there’s Moosepoo!» Sprecht ihr englisch mit Amira? Sabrina: Nicht nur. Aber in Kanada hat es sich angeboten, weil auch wir dort viele Begriffe nur auf Englisch gelernt haben, zum Beispiel Tiernamen und all die Pferdebegriffe. Wie habt ihr die Kleine bei Laune gehalten? Sabrina: Das war nicht nötig. Sie war total happy, obwohl sie ausser einer kleinen Puppe und ein paar Bilderbüchern kein Spielzeug dabeihatte. Während des Reitens haben wir Lieder gesungen. Morgens und abends wollte Amira immer helfen: beim Zeltaufbauen, beim Kochen, beim Pferdeversorgen. Hattet ihr Probleme mit Bären oder Wölfen? Sabrina: Überhaupt nicht. Dafür waren wir mit Kind und fünf Pferden viel zu laut. Bären haben wir nur in sicherer Entfernung gesehen, zum Beispiel am anderen Flussufer. Markus: Und die Wölfe haben wir nachts gehört. Das Heulen lässt dir die Haare im Nacken zu Berge stehen. Andererseits ist dieser Klang wunderschön, der Inbegriff von Wildnis und intakter Natur. War dieser Trip wirklich so sorgenfrei, wie ihr es darstellt? Markus: Natürlich macht man sich Sorgen, wenn man mit einem so kleinen Kind ein so grosses Abenteuer unternimmt. Manchmal lag ich schlaflos im Zelt, die Gedanken kreisten um den nächsten Tag, ob er wohl genauso beschwerlich wird wie der vergangene. Ausserdem treibt einen die Sorge um, dass die Pferde davonlaufen könnten. Oft bin ich mitten in der Nacht aus dem Zelt, um nach ihnen zu sehen. Wenn man dann allerdings draussen Polarlichter entdeckt, sind alle Sorgen vergessen. Wie habt ihr euch auf der Suche nach der Hütte orientiert? Markus: Mit Karte und GPS-Gerät, in das ich die Koordinaten des vermuteten Standorts einprogrammiert hatte. Trotzdem blieb es spannend. Wir wussten bis zuletzt nicht, ob die Hütte noch steht. Nach ungefähr sechs Wochen hatten wir es geschafft. Wie war das Gefühl, als ihr dann vor der Hütte standet? Markus: Wir kamen an den See und ritten eine Weile am Ufer entlang, da entdeckten wir zwischen Bäumen das Dach. Ich hatte noch nie so Herzrasen! Über der Tür hing ein Schild «Nicolas, Diane und Montaine 1994». Da sind wir uns in die Arme gefallen. War die Hütte verschlossen? Sabrina (lacht): Nein, in Kanada sperrt niemand seine Hütte zu. Als ich die Tür aufdrückte, sagte ich zu Markus: «Es sieht noch alles aus wie im Buch beschrieben! Als wären die Vaniers gestern ausgezogen.» Dabei waren sie seit 16 Jahren weg und – wie wir wussten – nie zurückgekehrt. Sogar Montaines Schaukel hing noch unter dem Vordach, Amira ist gleich draufgekraxelt.

Hasenjagd per Drahtschlinge. Und was für andere Kinder ein Kuscheltier wäre, ist für Amira schlichtweg ein Abendessen.

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Womit habt ihr die Tage an der Hütte verbracht? Sabrina: Es gab immer etwas zu tun: Brot backen, Fische fangen und nicht zuletzt Holz hacken. Denn wir spielten sehr bald mit > dem Gedanken, in der Hütte auch mal zu überwintern.

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Markus: Zunächst aber mussten wir wieder zu Rick. Wir wählten eine andere, einfachere Route, sodass wir innert zwei Wochen relativ problemlos zurückkamen – abgesehen vom ständigen Regen … Seid ihr gleich im darauffolgenden Winter zurückgekehrt? Sabrina: Nein. Im Sommer 2011 sind wir für fünf Wochen erneut zur Hütte. Dort haben wir Unmengen Holzscheite gestapelt, denn ein halbes Jahr später sollte unser Wintertraum wahr werden. Wie seid ihr dann durch den hohen Schnee zur Hütte gelangt? Sabrina: Ursprünglich wollten wir auf Ski mit Gepäckschlitten. Aber ich war wieder schwanger, und wir hatten bis zu minus 48 Grad … Plan B war unser Schneetöff, doch der erwies sich als zu schwach. Letztlich haben wir uns Mitte Januar einfliegen lassen. Drei Monate lang in einer eingeschneiten Hütte in the middle of nowhere – wird das nicht langweilig? Sabrina: Das Schöne an diesem einfachen Leben ist ja, dass du die Zeit für elementare und somit wirklich wichtige Dinge nutzt.

«Das Schöne an diesem einfachen Leben ist, dass du die Zeit für wirklich wichtige Dinge nutzt.»

Wir mussten Öfen einbauen, wir haben uns ein Plumpsklo gezimmert und den Weg dorthin festgetrampelt – ansonsten mussten wir bei jedem Schritt vors Haus die Schneeschuhe anziehen, was mit dem Babybauch ziemlich beschwerlich war (lacht). Markus: Ich habe jeden Morgen Wasser aus einem Eisloch geholt. Nach dem Frühstück sind wir auf den See, um zu sehen, ob an unseren Senkleinen etwas angebissen hat. Meist haben wir derart grosse Forellen aufs Eis gezogen, dass Amira ihren Platz auf dem Schlitten an die Fische abtreten musste. Unser grösster Stolz war der selbst gebaute Räucherofen. Ausserdem hat Sabrina aus Hasenfell Finken genäht. Es war die perfekte Idylle. Und die nächsten Nachbarn, ein Trapperpaar, wohnten 200 Kilometer entfernt. Bei eurer Wintertour war Amira immerhin drei Jahre alt. Hätte sie nicht gern andere Kinder um sich gehabt? Markus: Auch wir haben uns gefragt, ob es fair ist, sie so lange Zeit von Kindern fernzuhalten. Aber ich bin überzeugt, dass es für ein Kind viel schlimmer ist, wenn man es von der Natur fernhält. Ich weiss, dass sie dieses einfache Leben positiv geprägt hat. Sabrina: Nach unserer Wintertour haben wir sie in der Stadt Prince George in die Preschool geschickt, und dort hat man uns bestätigt, dass sie ein total normales Sozialverhalten hat (lacht). In jenem April 2012 ist in Prince George eure zweite Tochter Naira zur Welt gekommen. Wo sollen die Mädchen zur Schule gehen, in Kanada oder in der Schweiz? Markus: Diese Frage wird allmählich relevant, weil Amira bald ins Kindergartenalter kommt. Und natürlich soll sie in einen richtigen Kindergarten und eine normale Schule gehen können. Aber wo, das lassen wir auf uns zukommen. Denn wir sind noch dabei, in Kanada Fuss zu fassen. Im vergangenen Sommer haben wir erstmals drei Schweizer Bekannte zum Thukadasee mitgenommen. Ihr bietet eure Traumtour als geführtes Pferdetrekking an, richtig? Markus: Rick und ich haben die Gäste zwei Wochen mit acht Pferden auf dem Weg zum Blockhaus begleitet. Am Thukadasee haben wir gefischt, sind gewandert. Sie wurden von Sabrina bekocht und schliesslich mit dem Wasserflugzeug wieder ausgeflogen. Wo kann man diese Reise buchen? Sabrina: Direkt bei uns. Neben dem Pferdetrekking bieten wir auch Trips für Outdoorfans, Angler und Jäger an. Den bevorstehenden Winter verbringt ihr in der Schweiz, weil ihr mit Explora eine Vortragsreihe über euer Kanada-Abenteuer macht. Habt ihr schon Lampenfieber? Markus: Oh ja. Das wird mein erster Vortrag überhaupt. Ich freue mich schon darauf, über etwas zu erzählen, das uns so viel Freude bereitet. Und die Bilder zeigen sicher auch, warum wir unser Herz < an diese Hütte in der kanadischen Wildnis verloren haben.

Vortragsreihe mit Explora und Dokserie bei SF1

Wie viel Luxus brauchen Kinder zum Glücklichsein?

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Ab Januar touren die Blums mit ihrer Vortragsreihe durch die Schweiz (siehe folgende Doppelseite). Ausserdem hat SF1 die Familie für seine Auswanderer­ Reihe «Auf und davon» begleitet. Zu sehen ab 4. Januar, freitags um 21 Uhr.

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Volkshaus Kreuz Römertor Hotel Jardin Titthof Burgsaal Volkshaus Stadtsaal Paulusheim Gemeindesaal

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Mo 7.01. Di 8.01. Mi 9.01. Do 10.01. Fr 11.01. Mo 14.01 Di 15.01. Mi 16.01. Do 17.01. Fr 18.01. Mo 21.01. Di 22.01. Mi 23.01. Do 24.01. Fr 25.01. Mo 28.01. Di 29.01. Do 31.01. Mo 4.02. Di 5.02. Mi 6.02.

Gemeindesaal Adler Lorzensaal Paulusheim Mythenforum Paraplegikerzentrum Volkshaus Wagerenhof Volkshaus Römertor Kreuz Burgsaal Schlossgut Hotel Jardin Hotel Jardin Lötschbergsaal KUFA Titthof Stadtsaal Hotel Engel Vokshaus Gemeindesaal

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Zürich Uster Zürich Basel Wil /SG Nottwil Thun Bern Cham Buchs / AG

Do 7.02. Fr 8.02. Mo 11.02. Di 12.02. Mi 13.02. Fr 15.02. Sa 16.02. So 17.02. Mo 18.02. Di 19.02.

Volkshaus Wagerenhof Volkshaus Volkshaus Stadtsaal Paraplegikerzentrum Burgsaal Aula Freies Gymnasium Lorzensaal Gemeindesaal

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Winterthur Zürich Jona Münsingen Thun Bern Basel Wil/SG Buchs / AG Luzern Chur Zürich

Di 26.02. Mi 27.02. Do 28.02. Fr 1.03. Sa 2.03. So 3.03. Mo 4.03. Di 5.03. Mi 6.03. Do 7.03. Fr 8.03. So 10.03.

Römertor Volkshaus, weisser Saal Kreuz Jona Schlossgut Burgsaal Aula Freies Gymnasium Volkshaus Stadtsaal Gemeindesaal Paulusheim Titthof Volkshaus, blauer Saal

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr

Luzern Zürich Basel Bern

Mi Do Fr Sa

Paulusheim Volkshaus Stadtcasino Hotel Jardin

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

20.02. 21.02. 22.02. 23.02.

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Ei AH Te

D S S C S W B B L B U C L N Z W Z Z J U M B

C B A N C B B T J Z W W


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Eintritt: 25.- bis 32.- | Kinder < 16 Jahren: 6.AHV, IV, Stud., SAC: 22.- bis 29.- | Transa-, Globetrotter-Card: 19.- bis 27.Telefonhotline: 0900 55 22 50 (Fr. 2.- / Min.)

Davos Schaan St. Moritz Chur St. Gallen Wil/SG Basel Baden Liestal Buchs AG Unterägeri Cham Luzern Nottwil Zürich Winterthur Zürich Zürich Jona Uster Münsingen Bern Bern Interlaken Thun Spiez Solothurn Lyss Schaffhausen

Mi 9.01. Do 10.01. Fr 11.01. Sa 12.01. Mo 14.01. Di 15.01. Mi 16.01. Do 17.01. Fr 18.01. Mo 21.01. Di 22.01. Mi 23.01. Do 24.01. Fr 25.01. Mo 28.01. Di 29.01. Mi 30.01. Do 31.01. Fr 1.02. Mo 4.02. Di 5.02. Mi 6.02. Do 7.02. Fr 8.02. Sa 9.02. Mo 11.02. Di 12.02. Mi 13.02. Do 14.02.

Aula der SAMD SAL Lindaplatz Hotel Laudinella Titthof Centrum St. Mangen Stadtsaal Stadtcasino, Festsaal Aula Kantonsschule Hotel Engel Gemeindesaal Ägerihalle Lorzensaal Paulusheim Paraplegikerzentrum Volkshaus Römertor Volkshaus Volkshaus Kreuz Wagerenhof Schlossgut Hotel Jardin Hotel Jardin Aula Sekundarsch. Burgsaal Lötschbergsaal Konzertsaal Weisses Kreuz Parkcasino

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Chur Basel Aarau Nottwil Cham Bern Bern Thun Jona Zürich Wil Winterthur

Fr 22.02. Di 26.02. Do 28.02. Mo04.03. Di 05.03. Mi 06.03. Do 07.03. Sa 09.03. Di 12.03. Mi 13.03. Di 19.03. Mi 20.03.

Titthof 19.30 Uhr Stadtcasino, Festsaal 19.30 Uhr KUK – Saal 1 19.30 Uhr Paraplegigkerzentrum 19.30 Uhr Lorzensaal 19.30 Uhr Aula Freies Gymnasium 19.30 Uhr Aula Freies Gymnasium 19.30 Uhr Burgsaal 19.30 Uhr Kreuz 19.30 Uhr Volkshaus, Theatersaal 19.30 Uhr Stadtsaal 19.30 Uhr Römertor 19.30 Uhr

Bern Münsingen Thun Zürich Uster Jona Basel Buchs AG Cham St. Gallen

Do 14.03. Fr 15.03. Sa 16.03. Mo 18.03. Di 19.03. Mi 20.03. Do 21.03. Mo 25.03. Di 26.03. Mi 27.03.

Aula Freies Gymnasium Schlossgut Burgsaal Volkshaus Wagerenhof Kreuz Jona Volkshaus Gemeindesaal Lorzensaal Centrum St. Mangen

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Zürich

So 21.04.

Volkshaus Theatersaal

Zürich

So 21.04.

Volkshaus Weisser Saal

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10.30 Uhr bis 12.30 Uhr 13.30 bis 16.00 Uhr 17.30 bis 20.00 Uhr

14.00 Uhr bis 16 .00Uhr 18.00 Uhr bis 20 .00 Uhr

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BIKE FESTIVAL Volkshaus Zürich

Freitag 4.01.2013 Afrika - Asien Claude Marthaler Weisser Saal 20.00 Uhr Jena - Jemen Vettel/Heiland Blauer Saal 19.30 Uhr Samstag 5.01.2013 Wien - Nizza Lukas Stöckli Blauer Saal 11.00 Uhr Trans Kanada Vettel/Heiland Weisser Saal 12.00 Uhr Gipfelstürmer Lukas Stöckli Blauer Saal 15.00 Uhr 7 Jahre Claude Marthaler Weisser Saal 16.00 Uhr Bike Bergsteigen Harald Philipp Blauer Saal 18.00 Uhr Weltsichten Brümmer/GlöcknerWeisser Saal 20.00 Uhr Sonntag 6.01.2013 Marco Polo Brümmer/Glöckner Weisser Saal 11.00 Uhr Bike 6000 Claude Balsinger Blauer Saal 12.00 Uhr Tien Shan - Himalaya B. & I. Jost Weisser Saal 14.00 Uhr MTB-Traumtouren Jürg Buschor Blauer Saal 16.oo Uhr Radnomaden Kurt Beutler Weisser Saal 17.00 Uhr

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P a r t n e r

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Aktuell

Aktuell Winter 2012 Der Beginn einer neuen Ära Kompetente Beratung, Top­Produkte, guter Service – das dürfen Transa­Kunden stets erwarten. Doch jetzt ist auch schon der Einkauf für die nächste Reise oder Tour ein Erlebnis: im neuen Zürcher Flagship­Store.

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reichen Angebot an Kinderbekleidung, Zubehör und einem Becken zum Gold­ waschen. Den erweiterten Alpinbereich können Bergsteiger und Kletterer gar nicht verfehlen, schon von Weitem funkeln Eispickel und Karabiner. Eine ganze Phalanx von Tourenski und Freeridelatten samt Zubehör macht Lust auf den Winter. Die Transa­Partner Globetrotter und Books

geniessen sogar eine Sonderstellung – auf gemütlichen Galerien (siehe S. 25). So paradox es klingt, aber das neue Paradies für Outdoorer liegt in einem geschlossenen Raum: im Transa­Flagship­ Store. Adresse: Europaallee Passage, Lagerstrasse 4, 8004 Zürich. Mo.–Fr., 9–20 Uhr, < Sa. 9–18 Uhr. Tel. 08 48/08 48 11. Eine Kamelkarawane erinnerte an die transsaharischen Wurzeln der Transa.

Foto: Jonny Schai

Bei einem fulminanten Eröffnungs­ wochenende feierte Transa mit den Kunden am 21./22. September den neuen Diamanten im Filialnetz. Mehr als 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche, ein noch umfassenderes Sortiment und viele Möglichkeiten, die Produkte vor dem Kauf auszuprobieren – schon am Freitagnach­ mittag waren TransaCard­Inhaber bei ihrem exklusiven Pre­Opening begeistert. Am Abend durften sich Gäste aus der inter­ nationalen Outdoorbranche im Flagship­ Store umsehen (siehe Umfrage rechts). Samstag und Sonntag waren dann die ers­ ten Geschäftstage, mit riesigem Andrang. Vor allem die Teststationen für Kocher, Wanderschuhe oder GPS­Geräte ziehen nicht nur Reise­ und Outdoornovizen, sondern auch erfahrene Haudegen in ihren Bann. Weil zudem das Velozubehör und sämtliche Schuhe im Flagship­Store eigene Regale bekommen haben, finden die Kunden nun alles unter einem Dach. In der Transa­Kinderwelt kommen die Kleinen gross raus, mit einem umfang­

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Foto: Michael Neumann

Aktuell

Wenn das mal keine grosse Auswahl ist.

Das sagen Gäste der Eröffnungsfeier

«Ein überwältigendes Angebot» Der neue Transa­Store in Zürich zeigt, dass Outdoorsport auch in der Schweiz längst keine Nischenerscheinung mehr ist. Vom Camper bis hin zum Bergsteiger wird hier jedem Kunden etwas geboten, ein überwältigendes Angebot. Wirklich Toll! Ich wünsche Transa viel Erfolg mit dem neuen Flagship­Store. Rolf Schmid, CEO Mammut Sports Group

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«Das macht Lust auf Abenteuer» Der Laden hat ein angenehmes Ambiente, eine tolle Archi­ tektur und ein erfrischendes Klima. Da macht es Lust, sich für Abenteuer am Berg auszu­ rüsten. Die Kletterwand wird vielen grossen und kleinen Kunden Freude bereiten. Und übrigens: In der tollen Bücher­ abteilung wird auch mein neuer Bildband «Vertikal» an­ geboten … Ines Papert, Weltklasse-Klettererin

«Wir gratulieren zu diesem Laden!» Der Transa­Flagship­Store ist in vielerlei Hinsicht ausser­ gewöhnlich und macht vor allem eins: Lust aufs Einkau­ fen. Besonders beeindruckt hat mich die kreative Waren­ präsentation im Bereich der Schuhe sowie die computer­ unterstützte Zeltabteilung. Wir gratulieren zu diesem Laden und wünschen viel Erfolg. Andreas Kofke, Verkaufsleiter Export bei Tatonka

«Ein wahrer Outdoorund Reisetempel» Ein wahrer Outdoor­ und Reise­ tempel für die Eidgenossen. Bei dem Angebot und der tol­ len Warenpräsentation kann es passieren, dass der gedie­ genste Zürcher Banker nach einem Besuch bei Transa am nächsten Tag mit einer Drei­ Lagen­Jacke zur Arbeit kommt. Der Laden emotionalisiert und macht Appetit. Bernd Kullmann, Geschäftsführer Deuter

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Aktuell

«Die Kunden sind begeistert» Myriam Haene (36) ist die stellvertretende Filialleiterin im neuen Zürcher Flagship­Store. Im Interview mit 4­Seasons zieht sie eine erste Bilanz – und berichtet von einem wahren Goldrausch …

Myriam Haene.

Myriam, ihr habt eine stressige Zeit hinter euch: der Neubau an der Europaallee, die Personalsuche, das Einrichten, die Eröffnung und nun der Alltag. Wie waren die ersten 60 Tage für dich? Gemessen an dem Ausmass dieses Projekts hielten sich die technischen Probleme im Rahmen. So waren wir erst eine Woche nach der Eröffnung per E­Mail erreichbar – aber es hätte Schlimmeres passieren können. Und personell waren wir absolut im Plan. Unser Filialleiter Philippe Mesmer, die Teamleiter und ich, wir arbei­ teten ja schon monatelang daran, ein Team aufzubauen. Die Auswahl ist wirklich gelungen. Und die neuen Kollegen wurden super eingearbeitet. Die Verkaufsmit­ arbeiter haben den ganzen August über Outdoor­Praxiskurse, Theorie­Einheiten oder auch Praktika in anderen Transa­Filia­ len absolviert. Sind die neuen Kollegen also schon zu waschechten Transianern geworden?

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Worin bestanden deine Hauptaufgaben in der Zeit nach der Eröffnung? Weil der neue Teamleiter Textil erst Anfang November zu uns gestossen ist, hatte ich auch diesen Posten interimsmässig über­ nommen. Dadurch konnte ich noch mehr auf der Verkaufsfläche präsent sein, um mitzuarbeiten und um zu sehen: Wie geht es den Mitarbeitern? Was sind die Rück­ meldungen der Kunden? Und? Wie waren die Rückmeldungen der Kunden? Die sind begeistert. Schon zur Eröffnung kamen viele Stammkunden, weil sie so neugierig waren, wie es geworden ist. Wir haben Aussagen gehört wie «die grösste Outdoormesse der Schweiz».

Hat der Flagship-Store sonst noch Kinderkrankheiten? Wir nehmen Kundenfeedbacks sehr ernst, weil sie uns die Chance geben, noch bes­ ser zu werden. Zum Beispiel laufen die Reparaturabwicklungen noch nicht so zügig, wie ich mir das wünschen würde. In einem grossen Becken mit Wasser und Sand können die Kunden richtiges Gold waschen. Hat das zu einem Goldrausch in Zürich geführt? Ja, vor allem in den ersten Tagen. Unsere Mitarbeiter mussten ständig Gold nach­ füllen. Ist ja interessant. Darf man fragen, wo die Goldvorräte der Transa lagern? Fragen darfst du schon (lacht). Aber als Antwort bekommst du nur: im Tresor. Da steht tatsächlich ein Reagenzglas mit Goldblättchen. An einem Samstag haben zwei Jugendliche stundenlang gewaschen und fünf Goldstückchen gefunden. Dann haben sie gefragt, ob sie das jetzt an der Kasse einlösen können. Das geht natürlich nicht (lacht). Aber wie alle Goldwäscher haben sie ein Röhrchen bekommen, in dem sie ihren Schatz mit nach Hause < nehmen konnten.

Foto: Jonny Schai

Foto: Christian Weiss

Absolut. Die Mitarbeiter sind super fachkundig, hoch motiviert und haben sich tiptop eingearbeitet. Ich bin wirklich begeistert, wie gut sich das neue Team zusammengefügt hat. Man merkt über­ haupt nicht, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter neu hinzugekommen ist.

Die Kunden können viele Produkte ausprobieren. Wird das intensiv genutzt? Oh ja, ich sehe immer wieder Leute an der Kletterwand oder an den Stationen mit den GPS­Geräten – mittlerweile haben wir da auch nicht mehr so viele Fehlauslösungen der Alarmanlage (lacht).

Da glitzert’s! Das Goldwaschbecken in der Kinderwelt fasziniert auch die Grossen.

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Reif für die Fernweh-Insel Der Reiseveranstalter Globetrotter ist mit einer sehenswerten Filiale unters Dach der Transa gezogen.

Gegenständen und Bildern zudem eine individuelle Note verleihen. Globetrotter möchte das Konzept Fernweh­Insel nach und nach auf alle 22 Filialen übertragen. Denn Globetrotter vertritt die Auf­ fassung, man solle sich schon beim Informieren und Buchen einer Reise wohlfühlen. Genau! <

Fotos: Christian Weiss

In drei Metern Höhe schwebt die sogenannte Fernweh­Insel über dem Einkaufsgewusel des Flag­ ship­Stores – eine Oase der Ruhe und des Rückzugs, in der Reise­ träume wahr werden. Dabei helfen mit kompetenter Beratung drei Globetrotter­Mitarbeiter, die dem Reisebüro mit persönlichen

Wohnzimmer? Nein, Reisebüro auf der Galerie des Flagship-Stores.

Der Bücherhimmel im Flagship-Store An der Europaallee bekommt man nebst Ausrüstung auch Bücher und Karten für die nächste Tour oder Reise.

Gemeinsam mit Orell Füssli be­ treibt Transa auf einer himmlisch gelegenen Galerie des Flagship­ Stores die Abteilung Books. Auf 170 Quadratmetern stehen rund 5000 Titel parat, vor allem Reise­ führer, Outdoorfachbücher, Bild­ bände und natürlich unterschied­ lichste Karten für Wanderer, Biker und alle anderen. Das Sortiment spiegelt jedes Outdoor­ und Reise­ element wider, in dem sich die Transa­Kunden wohlfühlen. Das Books­Team besteht aus erfah­ renen Buchhändlern und kann auch sämtliche in der Schweiz lie­ ferbaren Titel vor Ort bestellen. <

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5000 Titel für jeden Bedarf.

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Aktuell

Fotos: Transa

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Schlaf gut in deinem eigenen Iglu! Eine Nacht im selbstgebauten Schneehaus verbringen, auf der wohl schönsten Hochebene der Schweiz – dieser Traum geht im kommenden März in Erfüllung: beim Iglu­Festival auf der Engstligenalp.

60 Iglus stehen unter sternklarem Himmel auf der tief verschneiten und fast 2000 Meter hoch gelegenen Engstligenalp, Fackeln tauchen die weissen Kuppel­ bauten in warmes Licht, drinnen wärmen sich die 130 Baumeister in ihren Daunen­ schlafsäcken oder beim Schlummertrunk an der Eisbar. Nach der Nacht in den gemütlichen Schneeblockhäusern wartet heisser Kaffee auf die Wochenend­Inuit sowie ein reichhaltiges Frühstück im Berghotel, während die aufgehende Spät­ wintersonne den Wildstrubel wachküsst und die Iglu­Fans wieder ins Freie lockt. So war das bei der Premiere des Iglu­Festi­ vals im vergangenen März. Und so wird es – wenn das Wetter mitspielt – auch vom 15. bis 17. März 2013 wieder werden. Dann veranstaltet Transa mit der Alpin­ schule Adelboden, den Bergbahnen Engst­ ligenalp und Adelboden Tourismus das zweite Iglu­Festival, an dem sowohl erfah­ rene Schneearchitekten als auch Iglu­Neu­ linge teilnehmen können. Die Teilnehmer haben die Wahl, ob sie schon am Freitag

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anreisen und die erste Nacht im Berghotel verbringen oder erst am Samstagmorgen. Die Novizen lernen beim Iglubau­Kurs (CHF 180 Aufpreis) unter fachkundiger Anleitung alles Nötige, von der Wahl des richtigen Standorts über das Zusägen der Schneeblöcke bis zum Abdichten der Fu­ gen. Beim vergangenen Festival waren die Schnee­ und Wetterverhältnisse optimal,

sodass die meisten Iglus bis zum Nachmit­ tag errichtet waren und die Baumeister beim Feinschliff ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten: Zum Beispiel haben zwei Nachbarn ihre Iglus unter der Schnee­ oberfläche durch einen Tunnel miteinan­ der verbunden, andere verzierten die Eingänge mit Schnitzereien oder steckten Fahnen ihrer Heimatorte auf die Dächer. Die Teilnahme kostet bei Anreise am Freitagabend inklusive zweier Abend­ essen, zweier Frühstücke, eines Mittag­ essens, Schlummertrunk, Bergbahnticket und Materialbenutzung (Schaufeln, Schneesägen …) CHF 179, bei Anreise am Samstag mit entsprechend weniger Mahl­ zeiten CHF 119. Die persönliche Aus­ rüstung (Schlafsack, Isomatte …) bringen die Teilnehmer selbst mit. Infos und Anmeldung (bis 28. Februar 2013) im < Internet auf www.adelboden.ch/iglu.

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G u t A

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Arktische Romantik im Berner Oberland: das Iglu-Dorf auf der Engstligenalp.

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Aktuell

Di Hinderallerletschte Die Komödie «Dead Fucking Last» bringt Zürcher Velokuriere in die Kinos. Dabei hat auch die Transa eine gewisse Rolle gespielt.

Foto: Filmcoopi

Michael Neuenschwander, Markus Merz und Mike Müller (v. l.) spielen die drei Velokuriere. Am 27. Dezember startet «Dead Fucking Last» in den Deutschschweizer Kinos. Der Titel ist ein Ausdruck aus dem Kurier­ fahrerslang. Er bezeichnet den Letztplat­

zierten bei einem Rennen, eben «dr Hin­ derallerletscht». Dieses Schicksal droht im Film drei Kurier­Haudegen, als ein weib­ liches Konkurrenzunternehmen anrollt …

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Andi, Tom und Ritzel heissen im Film die drei Helden des Stadtverkehrs, die in den 80er­Jahren ihr Velokurier­Unternehmen «Die Genossenschaft» gegründet haben. Viele Jahre lang sind sie Marktführer im Zürcher Kuriergeschäft gewesen. Doch nun treten die hübschen «Girls.Messen­ gers» an und überholen die Genossen­ schaftler mit cleveren Geschäftsideen. Mit einem abenteuerlichen Marketingkonzept startet das Männertrio seine Gegenattacke. Nebenbei verliebt sich Tom in Nina (Oriana Schrage), die Chefin der Konkurrenz – ge­ nug Stoff also für eine rasante Komödie. Der Film entstand mit kleinem Budget, dafür mit umso mehr Enthusiasmus und Teamgeist. Diese Ideale wollte die Transa gern unterstützen, zumal der Film im sel­ ben Zürcher Quartier spielt, in dem sie ihre Wurzeln hat. Und so hat Transa unter an­ derem die zweirädrigen Haupt darsteller gewartet. Infos zum Film gibt es auf www. dfl­film.ch. Und unter www.transa.ch/de/ < dfl kannst du Kinotickets gewinnen!

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Aktuell

Urban Outdoor im Herzen von Zürich

Fotos: Christian Weiss

Ebenso schick wie funktionell – dafür steht Urban­Outdoor­Mode. Die praktischen Schmuckstücke mehrerer Topmarken gibt es nun an der Europaallee: im Rohbau.

Starker Auftritt für starke Marken im Rohbau.

Internationale Topbrands wie Icebreaker oder Victorinox präsentieren ihre Produkte im Urban­Outdoor­Store, der freilich nur dem Namen nach ein Rohbau ist. Das neu­ artige Geschäft wird in Zusammenarbeit mit Transa betrieben und ist im selben Gebäude wie der Flagship­Store unterge­ bracht. Der Auftritt jedoch ist eigenständig. Die vertretenen Marken bieten funktionelle Bekleidung, mit der man auch in der Stadt eine gute Figur macht. Das reicht von der Grundbekleidung aus Merinowolle über modische Stiefel aus feinstem Schaffell bis hin zur bildschönen Daunenjacke, er­ gänzt durch Taschen und Accessoires. So kann der Stadtwinter kommen! 4­Seasons stellt dir hier fünf Marken aus dem Rohbau­Store vor. Und nicht verges­ sen: Mit der TransaCard sammelst du bei jedem Einkauf im Rohbau Punkte! Rohbau, Europaallee 11 und 13, 8004 Zürich. Am Hauptbahnhof gleich gegenüber von Gleis 51. Telefon: 044/297 11 22. Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9–20 Uhr, Sa. 9–18 Uhr.

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Victorinox begann 1884 mit dem Schwei­ zer Offiziersmesser, das auf der ganzen Welt berühmt ist. Heute steht Victorinox für mehr als nur scharfe Klingen und bietet nebst Parfum und Kleidung auch eine Gepäcklinie an, die durch zeitloses Design und Langlebigkeit überzeugt.

Früher trug der Outdoorer normale Wolle. Das ist laut Icebreaker der Grund, warum die Menschen auf alten Outdoorfotos nie lachen. Der neuseeländische Hersteller bietet seit 1994 Abhilfe und hat mit hochwertiger und funktionelle Kleidung aus Merinowolle einen weltweiten Sieges­ zug angetreten – nun auch in Zürich.

Diese Marke ist ein Gütesiegel. Die kleine Manufaktur aus dem sächsischen Görlitz hat ihre jahrelange Kompetenz bei Schlafsäcken und Daunenjacken auch auf andere Bekleidung übertragen. So bietet Yeti heute eine Fülle höchst ansehnlicher Produkte, ohne die Funktionalität zu vernachlässigen.

Die australischen Schaffellstiefel von UGG schmücken Füsse in vielen Metropolen der Welt. Doch was heute als Lifestylemarke gilt, hat seinen Ursprung in der Surfszene, wo die Stiefel die Füsse der Wellenreiter warm hielten. Die neue Herrenkollektion von UGG lehnt sich an diese goldene Vergangenheit an.

Kleines Label mit grossen Ideen! Die in Oregon ansässige Firma entwirft Kollekti­ onen für den Indoor­ und Outdoorbereich. Ein puristischer Streetlook, der durch schmale Schnitte elegant und modisch wirkt. Dabei legt Nau allergrössten Wert auf umweltfreundliche Produktion und nachhaltige Materialien.

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Aktuell

EngagiErt

Fotos: Helvetas

Mehr als 30 Arbeitsplätze bietet die GlasbläserGenossenschaft Copavic.

Feuer und Flamme für ein gutes Werk Seit 35 Jahren praktizieren guatemaltekische Glasbläser, was angeblich nicht funktioniert: Sie arbeiten in einer Fabrik, die ihnen gehört – und zwar erfolgreich.

Die Gasflamme des Schmelzofens, der mitten in der Halle steht, erfüllt die Glas­ fabrik von Copavic mit einem Dröhnen. Schwitzend holen Männer mit langen Rohren dickflüssige Tropfen Glas aus den Luken. Die Männer arbeiten in Dreier­ equipen mit klarer Arbeitsteilung. Der zweite Gehilfe holt den Glastropf aus dem Ofen, dreht und wendet die glühende Masse. Der erste Gehilfe bläst den Glas­ tropf mithilfe einer Hohlform zur Karaffe auf. Der Meister schliesslich glättet mit geschickten Drehungen Unebenheiten. In den acht Arbeitsstunden produzieren sie 45 Karaffen, 80 Vasen oder 75 Glas­ kelche. Wer mehr schafft, erhält eine

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Prämie. Die Glasbläser­Genossenschaft Copavic wurde 1976 von lokalen Handwer­ kern gegründet und gehört auch heute noch den Arbeitern. Rohstoff ihrer Fabrik ist das Altglas, das sie von einer Schnaps­ fabrik kaufen. Ein Sechstel der Produktion wird im fabrikeigenen Laden verkauft. Der Rest geht in Kanäle des Fairen Handels in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Die Entwicklungsorganisation Helvetas kauft etwa zehn Prozent der Produktion. Mit einem Jahresumsatz von 155 000 Franken schafft Copavic in einer der ärmsten Gegenden des Landes mehr als 30 Arbeitsplätze. Früher wurde den Genos­

Vicente mit seinem Lieblingsglas. senschaftlern auch ein Teil des Gewinns ausbezahlt, doch der Preisanstieg bei Schweröl und Gas hat diesen Gewinn weg­ gefressen. «Wir sind nicht am Unter­ gehen», sagt Daniel Sacor, der für das Mar­ keting verantwortlich ist. «Aber das Wasser steht uns recht hoch am Hals.» Sacor hofft auf zusätzliche Verkäufe. Der Helvetas FairShop hilft mit: 2010 wurden 30 Pro­ zent mehr Glasartikel aus Guatemala verkauft als im Jahr davor.

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Aktuell

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EngagiErt «Es war ein Glücksfall», sagt Vicente Lo­ pez García von jenem Tag vor 26 Jahren, als ein Arbeiter von Copavic ihn mit in die Fabrik nahm. Vicente war 16 Jahre alt, und er hatte schon drei Jahre als Tagelöhner bei Bauern gearbeitet, um die grosse Fami­ lie seiner Eltern zu unterstützen. Heute ist er Bläsermeister und verdient 55 Franken pro Woche. Im kleinen Haus unweit der Fa­ brik, wo Vicente mit seiner Frau und sei­ nen Kindern wohnt, stellt er ein Trinkglas mit einem spiraligen Stiel auf den Tisch. Es ist das erfolgreichste von rund 100 Pro­ dukten, die er im Lauf der Jahre entworfen hat – von der Früchteschale bis zur Niko­ lausfigur. In die Gestelle des FairShops von Helvetas haben es seine Produkte nicht geschafft. Hier sind klare Formen an­ gesagt. Die Trinkbecher «Azul» zum Bei­ spiel: schnörkellose Zylinder mit blauem Rand – und mit den kleinen Unregelmäs­ sigkeiten, die sich ergeben, wenn hinter dem Produkt nicht Maschinen stehen, sondern Menschen, die ihre Arbeit gern machen. Ernesto Buenanotte

Die Produkte gibt’s im FairShop der Helvetas

Gib dem Winter eine Zukunft! Gerade Skifahrer und Snowboarder müssten ein Interesse daran haben, das Klima zu schützen. Der Verein Ride Greener erklärt, wie Winter­ sportler ihren CO2­Ausstoss verringern können.

«Da wir und unse­ re Kids in Zukunft nicht in der Sahara die Sandhügel hinuntercruisen wollen, stehen wir alle in der Verantwortung, die zunehmende globale Erwärmung zu stoppen und künftige schneearme Winter zu verhindern», sagt Sten Smola vom Bieler Verein Ride Greener. Und er gibt Tipps, wie Wintersportler ihr Hobby klimafreundlich ausüben können: • Reise mit dem Zug oder dem Bus ins Wintersportgebiet. Wenn die ÖV­Anbin­ dung zu schlecht ist, suche Mitfahrer, zum Beispiel bei www.go­shred.com. Vier Passagiere in einem Kleinwagen haben

annähernd eine gleich gute CO2­Bilanz, als würden sie alle mit dem Zug fahren. • Frage vor dem Kauf nach, ob deine Jacke, dein Snowboard oder deine Ski ökologisch nachhaltig produziert wurden. • Wachse deine Ski und dein Snowboard mit umweltfreundlichem Wachs. • Bau dir mit Freunden einen Jib-Park in der Umgebung und erspare dir die Lift­ tickets und die Fahrten ins Resort. • Anstatt Heliskiing in Alaska kannst du’s mit Ski­ oder Snowboardtouren auf dei­ nem Hausberg versuchen. • Wähle Politiker, die sich für den Klimaschutz einsetzen. Mehr Infos: www.ridegreener.com.

Keine Ausreden mehr! Mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Skigebiete zu fahren, erscheint vielen Wintersportlern als zu kompliziert. Ist es aber nicht, wie der textbild-vcstitel2.pdf neue VCS­Ratgeber «Ride & Glide» zeigt.

Helvetas ist eine erfahrene und grosse Schweizer Entwicklungsorganisation. In 32 Ländern Afrikas, Asiens, Südamerikas und Osteuropas trägt sie dazu bei, die Lebensbedingungen in ländlichen Regionen zu verbessern. Unter anderem mit der Entwicklung von lokalen Märkten für Kleinbauern und mit der Förderung des fairen Handels. Im FairShop von Helvetas können Kundinnen und Kunden die Welt ein kleines bisschen gerechter machen. Zum Beispiel mit dem Kauf von Produkten von der hier beschriebenen Kooperative Copavic. www.fairshop.helvetas.ch.

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Am 26. November ist die dritte Auflage der Broschüre zusammen mit demCVCS­ Magazin erschienen. Sie bietet Informati­ onen zu 157 Skigebieten und 90 MLang­ laufdestinationen. Die tabellarische Darstellung zeigt zu jedem Zielort Y sämtliche Daten, die ein Wintersportler, der mit dem ÖV anreisen möchte, wissen muss: Anfahrtsroute, Fahrtdauer,CMFahr­ plandichte, verbleibende Gehzeit zur Talstation der Bergbahn (meist nurMYweni­ ge Minuten), Rabatte für Bahnkunden und einiges mehr. Die Informationen der CY Broschüre findet man auch im Internet, nämlich auf der interaktiven Website CMY www.rideandglide.ch, natürlich mit Links zum jeweiligen Skigebiet und zur SBB. Die Seite ist so gestaltet, dass sieK sich auch bequem auf dem Smartphone be­ trachten und navigieren lässt.

Das Titelbild der neuen Broschüre.

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«Es geht mir nicht um Schönheit» Text: Philip Baues | Fotos: Robert Bösch

Ein grauer Himmel ist meist spannender als ein blauer, findet der Schweizer Fotograf Robert Bösch. Und beweist in seinem neuen Bildband, dass er recht hat.

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Schon Leichentuch oder noch Schutzblache? Rhonegletscher, Schweiz.

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Mordor in Mittelerde? Nein, der Rosenlauigletscher im Kanton Bern.

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«Besonders spannend wird es dort, wo ursprüngliche Landschaft und menschliches Wirken zusammenkommen.»

«Achtung, hochspannend!», findet Robert Bösch.

Seit 1894 in Stein gehauen: der Grimselpass.

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Projekte

«Die meisten Fotos sind an Orten entstanden, wo jeder hinkommt. Kein Bild wird besser, nur weil man dafür tagelang zu Fuss gelaufen ist.»

Formvollendet: Winter und Wetter machen aus diesem Hügel ein besonderes Fotomotiv.

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Form follows function. In Kulturlandschaft und Natur.

Form follows Erdgeschichte. Gletscher haben den Piz Bernina geformt.

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Einer gegen alle: First tracks am windverwehten Piz Grevasalvas, Spurengewirr am Jakobshorn in Davos.

«Augenblick verweile doch, du bist so schön!», wünschte sich schon Goethes Faust – und sank kurz darauf tot zu Boden. Um Leben und Tod geht es im neuen Bildband «Moments» von Robert Bösch zwar nicht, wohl aber um die unwiederbringliche Magie des Moments, Robert Bösch. die der Schweizer Fotograf in seinen Bildern einzufangen versucht. Dabei verfolgt Bösch keine ökologische Mission: «Es geht mir nicht darum, die Schönheit der Natur oder die Verschandelung derselben durch den Menschen zu zeigen oder ein Zeichen gegen die Klimaerwärmung zu setzen. Es geht mir schlicht um Bilder.» Und die macht Robert Bösch vor allem in den Bergen. In seiner Karriere hat er viele bekannte Sportler fotografiert, stand selbst auf den höchsten Gipfeln der Erde und hat Bildbände und Bücher über die verschiedenen Spielarten des Alpinismus veröffentlicht. Zuletzt begleitete der 58-Jährige den Extremkletterer Ueli Steck bei vielen seiner Aktionen – nicht nur fotografisch, auch sportlich darf man da gern den Hut ziehen. Für «Moments» hat sich Bösch ganz bewusst auf schwarz-weisse und farbdezente Bilder konzentriert, er wollte einen Kontrast zu der oft digital optimierten Motivwelt klassischer Sonnenauf- und -untergänge. «Die Farbreduktion in der Fotografie ist eine offensichtliche und deshalb ehrliche Verfremdung der Natur, sie gaukelt dem Betrachter nichts vor, was nicht war.» Fest steht: Die Stimmung in «Moments» ist oft düster, manchmal gar bedrohlich, aber vielleicht gerade deshalb so packend und teilweise abstrakt. «Schlechtes Wetter ist viel unvorhersehbarer, das macht es für mich so reizvoll. Als Fotograf bestimme ich das

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entscheidende Rechteck und blende damit aus, was vorher war und was nachher sein wird. Mit jedem Foto kreiere ich genau diesen einen Schnittpunkt aus Zeit und Raum.» Wie bei einem unspektakulären Grashügel im Zürichseegebiet. Hundertmal schon war Bösch daran vorbeigefahren. Doch einmal, im Winter, lag er plötzlich da, der Hügel: schneebedeckt, in perfekter Symmetrie, dazu das besondere Grau des Himmels – und Bösch hatte wieder einen dieser Momente eingefangen. Nur wenige verstehen sich so gut darauf, auch alltäglichen Orten zur richtigen Zeit eine besondere Faszination zu entlocken. In seinem Vorwort zu «Moments» bringt es Guido Magnaguagno, ehemaliger Direktor des Museums Tinguely in Basel, auf den < Punkt: «Robert besitzt diese seltene Gabe der ‹Witterung›.»

Vortrag & Bildband In seiner Multivisionsshow «Passion Berge» erzählt Robert Bösch ab dem 22. Februar 2013, was er im Laufe seines Bergsteigerlebens auf allen sieben Kontinenten erlebt hat. Termine und Infos: www.explora.ch. Der Bildband «Moments» ist ab sofort bei Transa Books in Zürich erhältlich, am 8. Dezember 2012 wird Bösch von 14 bis 16 Uhr im Flagship-Store zu Gast sein und seine Werke signieren.

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Wintererlebnisse

DIE KÖNIGSTOUR DER ALPEN Sie ist die Krönung eines jeden Wintersportler-Lebens: die legendäre Haute Route, eine mehrtägige Durchquerung der Walliser Alpen. Zwei Partnerbergschulen der Transa ermöglichen dir diese Traumtour – sowohl auf Ski als auch auf Schneeschuhen.

FRANKREICH

Expertentipp von Jürg Haltmeier.

Jürg Haltmeier ist Bergführer und Gründer der Alpin- schönsten und eindrücklichsten im Alpenraum. Man schule Berg+Tal. Er ist die Haute Route schon oft mit erlebt dabei die Faszination der 4000er im winterseinen Gästen gegangen. Und er kennt die grosse lichen Hochgebirge hautnah. Die weiten Gletscher Geschichte dieser Königstour der Alpen. schlängeln sich wie mäandrierende Flüsse um die 1861 tauchte erstmals in englischen Bergsteiger- mächtigen Berggestalten. kreisen der Begriff «Haute Route», genauer: «High Le- Zusammen mit einem Bergführer kannst du diese Welt vel Route», für grosse Alpentraversierungen auf. Doch entdecken: mit der Alpinschule Berg+Tal auf Ski oder waren es damals noch Unternehmungen zu Fuss und mit der Bergschule Höhenfieber mit Schneeschuhen im Sommer, die die beiden Bergsteigerorte Chamonix (siehe rechts). und Zermatt verbanden. Erst im Januar 1903 gelang SCHWEIZ Orsières Zermatt es vier Bergsteigern aus Combin de Valsorey Chamonix, ihren Heimatort Lyskamm Dufourspitze Macugnaga Chamonix und Zermatt auf Ski mitBreul-Cervinia einander zu verbinden. Mont Blanc Alagna Seither gilt die «Haute Gressoney Route» als eine der berühmCourmayeur Aiguille des Glaciers testen Durchquerungen der Aosta ITALIEN Alpen. Und sie wird es wohl 0 5 10 15 km auch immer bleiben. Die Landschaft, in der wir uns bewegen, zählt zu den Go west! Die Ski-Haute-Route von Berg+Tal nutzt einen Bustransfer (blau).

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Wintererlebnisse

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Die berühmte Haute Route auf Ski

Walliser Haute Route mit Schneeschuhen

1. Tag Anreise nach Zermatt, Aufstieg zur Schönbielhütte (2694 m). 2. Tag Aufstieg zur Tête Blanche (3710 m) und super Abfahrt nach Arolla. 3. Tag Aufstieg zum Col de l’Évêque (3392 m) und Abfahrt zur Vignetteshütte (3160 m). 4. Tag Gipfeltour zur Pigne d’Arolla (3796 m) und Abfahrt zur Chanrionhütte (2462 m). 5. Tag Über das Fenêtre Durand mit traumhafter Abfahrt nach Glacier. Bustransfer nach Courmayeur. 6. Tag Mit der Seilbahn zur Pointe Heilbronner und Abfahrt durch das Vallée Blanche.

1. Tag Treffpunkt in Zermatt, mit der Seilbahn zum Schwarzsee und Wanderung zur Schönbielhütte (2694 m). 2. Tag Abstieg zum Tiefmattengletscher und Aufstieg zur Tête Blanche (3710 m). Abstieg zur fantastisch gelegenen Bertolhütte (3311 m). 3. Tag Abstieg zum Haut Glacier d’Arolla und über diesen zum Col de l’Évêque (3392 m). Über den Glacier du Mont Collon zur Vignetteshütte (3160 m). 4. Tag Über den Glacier de Pièce hinunter nach Arolla.

Termine: 17.03.13 – 22.03.13 (So – Fr) 23.03.13 – 28.03.13 (Sa – Do) 02.04.13 – 07.04.13 (Di – So) 07.04.13 – 12.04.13 (So – Fr) 14.04.13 – 19.04.13 (So – Fr) 21.04.13 – 26.04.13 (So – Fr) 28.04.13 – 03.05.13 (So – Fr) Anforderungen: Skitouren-Erfahrung und gute Kondition. Entsprechende Vorbereitungstouren bietet Berg+Tal an. Leistungen: 5–8 Teilnehmer pro Bergführer, 3 Nächte im Lager, 2 Nächte im DZ, 5 x Halbpension, Tourentee. Preis: CHF 1225. Beratung und Reservation: Berg+Tal AG, Tel. 041/450 44 25, www.bergundtal.ch.

Termine: 04.04.13 – 07.04.13 (Do – So) 11.04.13 – 14.04.13 (Do – So) 18.04.13 – 21.04.13 (Do – So)

Anforderungen: Schneeschuhtouren-Erfahrung und gute Kondition. Entsprechende Vorbereitungstouren bietet Höhenfieber an. , die d Leistungen: 5–6 Teilnehmer pro Bergführer, 3 Nächte im itkarte sw d e r K bige ger u Lager, 3 x Halbpension, Tourentee. e belie lüsselanhän in e f u ch Tker a Preis: CHF 865, Webcode 292. Stic , den S be die aufs Handy le K Beratung und Reservation: Höhenfieber er odAG, trägst Tel. 032/361 18 18, www.hoehenfieber.ch.

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Reise

Von Madagaskar lernen Pascal Heimberg ist Finanzchef der Transa. In einem der ärmsten Länder der Erde hat er sein Paradies gefunden – und erfahren, was menschlicher Reichtum und nachhaltiges Wirtschaften bedeuten. Text: Ingo Wilhelm | Fotos: Pascal Heimberg

Normalerweise erleiden Menschen einen Kulturschock, wenn sie aus ihrer gewohnten Heimat in eine fremde Welt eintauchen. Bei Pascal war es umgekehrt. «Nachdem ich von meiner ersten Madagaskar-Reise zurückgekehrt war, konnte ich am ersten Arbeitstag kaum ins Büro gehen. Es wurde zehn oder elf Uhr, bis ich die Kraft fand aufzustehen. Nach fünf Wochen auf dem Velo, bei so überwältigend herzlichen Menschen, mit Tagen in traumhafter Natur und Nächten in einfachsten Hütten – da habe ich

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einfach den Sinn meines Alltagslebens nicht mehr gesehen.» Madagaskar hat sein Leben verändert. Daran lässt Pascal keinen Zweifel. Und seit seiner ersten Reise auf diesen Trabanten Afrikas hat sich auch Pascals Berufsleben verändert. 2006 arbeitete er noch bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. «Die Themen Banken und Investmentfonds fand ich spannend, aber sie haben mein Herz nicht berührt», schildert der studierte Betriebswirt. Schon zu seinen Studienzeiten in Bern war Pascal >

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Reise

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Pascal Heimberg (Foto links) blickt fasziniert auf Madagaskar. Die Katta-Lemuren leben nur dort. Besonders haben es Pascal aber die Menschen in diesem malerischen Land angetan.

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Reise

als begeisterter Velotourenfahrer ein treuer Transa-Kunde. Als er vor gut zwei Jahren zur Transa-Tochter Outdoor Trading wechselte (sie betreibt die Schweizer Jack-Wolfskin-Stores und den Onlineshop), bekam er einen innigeren Bezug zu den Zahlen, weil sich seine Hobbys und der Beruf annäherten. Vor einem Jahr wurde der gebürtige Berner Finanzchef der Transa. «Diese Kombination ist toll für mich, danach habe ich jahrelang gesucht», freut sich der 37-Jährige. Ursprünglich fühlte sich Pascal vom afrikanischen Kontinent nicht besonders angezogen. Dann landete er doch irgendwie mit seinem Velo in Namibia. «Da wirst du ja schon in der Flughafenhalle runtergetaktet, weil alles viel geruhsamer abläuft.» Pascal empfand während seiner Reise durch Namibia die afrikanische Gangart als äusserst angenehm. Wieder daheim plante er für 2006 mit zwei Freunden eine Veloreise durch Madagaskar. Inspiriert wurden sie dazu durch die Masoala-Halle des Zürcher Zoos, die dem gleichnamigen madagassischen Nationalpark nachempfunden ist. Auf der Velotour steckte ihn die Herzlichkeit der Madagassen an. «Dort bist du kein Fremdkörper», schwärmt Pascal. Als er und seine Freunde in entlegene Dörfer rollten, begannen manche Kinder zu weinen, weil sie noch nie einen Weissen gesehen hatten. Doch die Eltern scheuchten die Ankömmlinge nicht weg, sondern brachten sie ihren Kindern näher. «Sie sind auf eine so angenehme Art neugierig.» Und was Pascal als Finanzer bemerkenswert fand: «Sie behandeln dich nicht wie einen reichen Weissen, sondern feilschen mit dir um die gleichen fünf Rappen, um die sie mit ihresgleichen feilschen.» Pascal kam sich zunächst

Auf den Trabanten Afrikas zwar näher an Afrika, geologisch hat es sich Malawi Angola Zambia jedoch vom indischen Subkontinent gelöst, und Antananarivo Zimbabwe Namibia zwar vor 90 Millionen Mosambik Madagaskar Botswana Jahren. Erlebnissreiche Pretoria Reisen nach MadaJohannesburg gaskar bietet Transas Durban Südafrika Reisepartner Globetrotter 0 400 800 1200 km an. Informationen dazu Kapstadt erhältst du im Internet Madagaskar ist etwa 14-mal so gross (www.globetrotter.ch) oder in einer wie die Schweiz und hat knapp der 22 Globetrotter-Filialen. Der 22 Millionen Einwohner. Der Inselbesondere Tipp von Pascal Heimberg: staat erreichte 1960 die UnabhänWer sich für Madagaskar erwärmen gigkeit von Frankreich, Französisch möchte, kann dies sehr eindrucksvoll ist bis heute eine Amtssprache. in der Masoala-Halle des Zürcher Geographisch liegt Madagaskar Zoos tun (www.zoo.ch).

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komisch vor, wenn er als wohlhabender Europäer mit einem armen Bauern oder Handwerker den Preis ausdiskutieren sollte – bis er erkannte: «Wenn sie mit dir handeln, geht es ihnen auch darum, mit dir ins Gespräch zu kommen und etwas über den Vazaha – das ist Madagassisch für ‹fremder Weisser› – zu erfahren.» Im vergangenen Frühjahr konnte Pascal seine Lebensgefährtin Sabine (30) für eine Reise nach Madagaskar begeistern. Die ersten Tage verbrachten sie auf der kleinen Île aux Nattes. Eine traditionelle Piroge (Einbaum) brachte sie zu ihrer Palmhütte, wo es nur abends Strom aus einem Generator gab. «Kein Supermarkt,

Wenn Pascal mit dem Velo in einsame Dörfer rollte, begannen manche Kinder zu weinen, weil sie noch nie einen Weissen gesehen hatten. Trotzdem gaben ihm die Madagassen nie das Gefühl, ein Fremdkörper zu sein. keine Autos, dafür herrliche Strände – du bist wie ausgesetzt und vergisst sofort die unbeantworteten E-Mails in deinem heimischen Computer», seufzt Pascal. Ein Einstieg von hundert auf null sei das gewesen. Anschliessend tourten Sabine und Pascal drei Wochen mit ihrem Fahrer Eric von der Ostküste über die Hauptstadt Antananarivo bis an die Südküste. In vielen Dörfern baten sie den Fahrer: «Arrêt, s’il te plait, wir möchten zu Fuss gehen.» Eric meinte es gewiss nur gut mit ihnen, wenn er warnte: «Esst nichts von den Strassenständen!» Aber jedes Mal stiegen sie mit frittierten Bananen, Früchten oder Maniokbällchen wieder ins Auto, und Eric verdrehte die Augen. «Er musste sich daran gewöhnen, dass wir ‹gasy› essen wollten», sagt Pascal und schmunzelt. Das Attribut «gasy» steht in Madagaskar für die landestypische Küche, die meist auch Touristen bekommt. Eric bevorzugte es, «gasy-gasy-gasy» zu essen – wovon er den beiden Schweizern aber vehement abriet. Auf ihren Streifzügen entdeckten Sabine und Pascal immer wieder Werkstätten für Alltagsgegenstände und Kunsthandwerk aus Recycling-Materialien. Zum Beispiel Automodelle aus Dosenblech oder Kochtöpfe aus eingeschmolzenem Aluminium. «Wenn du diese Arbeitsbedingungen siehst, musst du den Europäer in dir vergessen», schildert Pascal. «Da sprühen die Funken, die Arbeiter tragen nicht mal Schuhe, auch Kinder sitzen herum. Solche Zustände sind für uns unvorstellbar. Aber durch derartige lokale Kleinunternehmen bekommen viele Madagassen Arbeit, Essen und Bildung.» Eine dieser Werkstätten in Antananarivo beschäftigt 80 Menschen, mehrheitlich Frauen. Der einheimische Gründer hat sogar eine Schule für die Kinder der Arbeiter gebaut. Etwa 30 bis 40 Prozent der produzierten Lampenschirme oder Kerzenständer verkauft die Firma auf Madagaskar. Der Rest wird nach Afrika und in die weite Welt hinaus exportiert. Bei einer Wanderung im zentralen Hochland hörten Sabine und Pascal ein Hämmern. Sie folgten dem Lärm und gelangten zu einem Unterstand, der den Dorfbewohnern als Schmiede diente. «Da wurde Altmetall in einem Holzfeuer geschmolzen und mit >

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Ja, diese Bilder zeigen ein und dasselbe Land. Madagaskar ist reich an Gegens채tzen. Zwischen hartem Arbeitsalltag und Traumstr채nden. Zwischen Gesch채ftigkeit und Gelassenheit.

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Exportschlager aus Madagaskar. Mit einfachsten Mitteln, aber grossem Geschick gefertigt. Viele Materialen bekommen dadurch ein zweites Leben – wie etwa das Altblech, das als Dose aus Vietnam kam.

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reiner Muskelkraft in neue Form gebracht», staunt Pascal noch heute. «Auf dem Land gibt es kaum Maschinen. Und wenn, sind auch die ein Wunderwerk der Improvisation.» In einer Werkstatt, die Zebuhörner zu Besteck und Schmuck verarbeitet, trieb ein Waschmaschinenmotor die Poliermaschine an. Das Poliertuch bestand aus den Stoffstreifen alter Jeans. «Und das Horn wird super!», betont Pascal. «In Madagaskar habe ich gelernt, was angewandtes Recycling bedeutet. Es wird alles so lange umfunktioniert und wiederverwendet, bis die Sachen nicht mehr da sind, sich förmlich aufgelöst haben. In unseren Wohlstandsgesellschaften werden Dinge so schnell wertlos. In Madagaskar ist nichts wertlos.» Angesichts der dortigen Recyclingquote kommt Pascal ins Grübeln über Begriffe wie Rückständigkeit. «Eigentlich sind wir ein paar Schritte zurück, nicht die.» Seine Lehrstunden bei den Recycling-Weltmeistern hat Pascal auch für die Arbeit genutzt. Er hat seine Kollegen bei der Erstellung des umfassenden Konzepts unterstützt, mit dem die Transa die Lebensdauer der Produkte verlängern will (siehe Kasten unten). Auch auf das Thema Armut hat Pascal während der Reise einen neuen Blick bekommen. «Sie lässt sich nicht so einfach in Franken Jahreseinkommen festmachen», sagt er. «Wenn ich mir die Lebensfreude der Menschen in Madagaskar anschaue – die lachen an einem Tag mehr als viele ‹reiche› Europäer in einer Woche.» Pascal ist sich bewusst, dass er sich mit solchen Aussagen auf dünnem Eis bewegt. Es könnte missverstanden werden, wenn der Finanzchef einer Schweizer Aktiengesellschaft die Armut in einem Entwicklungsland relativiert. Also differenziert er: «Ich würde im Fall von Madagaskar zwischen ländlicher und

Recycling bei Transa Die Madagassen machen vor, wie man Produkte möglichst lange gebraucht und Rohstoffe wiederverwertet. Auch die Transa bemüht sich darum und hat in diesem Jahr das Projekt «Produktverantwortung» gestartet. Im Kern geht es darum, den Produkten oder zumindest den Rohstoffen ein längeres Leben zu geben. Das Projekt hat fünf Stufen, die aufeinander aufbauen: Care (Pflegetipps für eine

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längere Lebensdauer), Repair (hauseigener Reparaturservice), Re-Wear (Sammlung gebrauchter Kleidung, um sie an Hilfsbedürftige weiterzugeben), Re-Use (Accessoires, die eigens für Transa aus ausrangierten Zelten oder Jacken gefertigt werden) sowie Recycle (Sammeln von Alttextilien und Wiederverwerten des Materials). Mehr Infos dazu: www. transa.ch/de/produktverantwortung.

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städtischer Armut unterscheiden. In den Städten sieht man erschreckend viele arme, entwurzelte Menschen, die wirklich nichts besitzen. Auf dem Land hingegen brauchen die Menschen nicht viel zum Glücklichsein, auch weil dort gewachsene soziale Strukturen noch funktionieren. Die Bauern helfen sich zum Beispiel gegenseitig, wenn einer von ihnen Ernteausfälle erleidet. Nichtsdestotrotz benötigen sie Hilfe, zum Beispiel um durch Bildung die hygienischen Verhältnisse oder die Gesundheitsversorgung zu verbessern.» Auch die massive Abholzung der Wälder sei ein offensichtliches Problem. Schuld daran ist nach Pascals Ansicht vor allem die Alternativlosigkeit, weil die Landbevölkerung sich keine anderen Brenn- und Baustoffe als Holz leisten könne.

«In Madagaskar habe ich gelernt, was angewandtes Recycling bedeutet. Es wird alles so lange wiederverwendet, bis es sich förmlich auflöst.» Pascal und Sabine leisteten sich den Luxus eines Fahrers. Drei bis vier Stunden sassen sie fast täglich im Auto – «für mich als Velofahrer eine Ewigkeit», klagt Pascal nur halb im Ernst. In den Nationalparks liessen sie das Auto stehen und wanderten bis zu acht Stunden lang. «Diese Touren waren traumhaft», schwärmt er. Dabei wurden die beiden meist von zwei Guides begleitet. Einer sprach Französisch. Der andere beherrschte «nur» die ursprüngliche Landessprache Malagasy, war aber ein begnadeter Fährtenleser, Vogelstimmen-Identifizierer und Lemuren-Entdecker. Während ihrer Reise haben sich Pascal und Sabine selbst ein paar Worte Malagasy angeeignet. Die Gespräche mit den Einheimischen nahmen meist einen kuriosen Verlauf. «Du brauchst nur ‹salama› zu sagen – und schon geht’s los.» Auf dieses Hallo folgt die Frage «In vaovao?», was gibt’s Neues? «Wenn du auf einem Markt als Weisser auch nur einen Fetzen Malagasy sprichst, kommen alle angerannt und wollen mit dir reden.» Pascal hat meist wenig verstanden, lustige Gespräche waren es dennoch. Gar nicht lustig findet er die Art, wie sich manche Weisse in Madagaskar gebärden. «Das fängt beim Sextourismus an und geht bis zu internationalen Konzernen, die die Bodenschätze ausbeuten und die gutgläubigen Madagassen über den Tisch ziehen.» Vor allem die Chinesen übernehmen nach Pascals Beobachtungen die Insel durch die Hintertür. Auch ein nordamerikanischer Konzern ist ihm aufgefallen, der Erze schürft, ohne einheimische Arbeiter einzustellen oder die ansässige Bevölkerung am Gewinn zu beteiligen. «Diese Weissen sind das Einzige an Madagaskar, das ich nicht mag», hadert er. Insgeheim aber träumt Pascal schon wieder von Madagaskar. Auf der viertgrössten Insel der Welt gibt es für ihn noch viel zu entdecken. Vor allem den wenig erschlossenen Westen mit seinen nadelspitzen Kalksteinformationen, den Affenbrotbäumen und Mangrovenwäldern. «Patagonien und Kanada in Ehren», sagt der weitgereiste Tran sianer, «aber wenn es ein Land gibt, das gleichzeitig wunderschön und ursprünglich ist, dann ist es für < mich Madagaskar.»

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Backpacking, City-Trip, Geschäftsreise – oder auch alles gleichzeitig. Dafür ist Eagle Creek Spezialist.

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Raffiniert und unverwüstlich

Bergsteiger-Rucksäcke sind unverwüstlich, Koffer komfortabel. Das ideale Reisegepäck müsste also die Vorzüge von beidem verbinden. Mit dieser simplen Idee wurde aus einem kalifornischen Klettershop der bekannteste Hersteller für outdoortaugliches Reisegepäck: Eagle Creek. Text: Conny Sachse | Fotos: Archiv Eagle Creek

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ie Geschichte von Eagle Creek beginnt 1975 – und mit langen Gesichtern. Steve und Nona Barker, die im kalifornischen Idyllwild einen kleinen Bergsteigerladen namens «Mountain People» betreiben, sind auf Klettertour am Mount Whitney, dem höchsten Berg des Sunshine States. Als der Aussenrahmen eines Rucksacks bricht, verwandelt sich die Genusstour schlagartig in eine schmerzhafte Plackerei. «Das hat einen tiefen Eindruck hinterlassen», erinnert sich Steve. Offensichtlich, denn kaum hat der Schmerz nachgelassen, gründen Steve und Nona eine eigene Rucksackproduktion. Sie wollen es besser machen. In einem Lagerhaus nahe San Diego legen sie los. «Tramp» oder «Tumbleweed Transit» heissen die ersten Modell e. Erst etwas später fällt den Jungunternehmern auf, dass sie ja auch einen Markennamen brauchen – und entscheiden sich für «Eagle Creek». Zum Team stösst 1979 Ricky Schlesinger, der sich – anders als die Barkers – mit Marketing auskennt. Ein kluger Schritt, denn mit der Idee «Wenn es nichts Gutes zu kaufen gibt, baue ich es eben selbst!» ist man nicht allein. Überall schiessen neue Ausrüstungshersteller aus dem Boden, in der kalifornischen Nachbarschaft zum Beispiel Patagonia, The North Face oder Marmot. Ordentliche Rucksäcke gibt es plötzlich überall. Werden sich Steve, Nona und Ricky behaupten können?

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Mehr als das. Eagle Creek gelingt in den folgenden Jahren ein Kunststück, von dem jeder Geschäftsmann träumt: selbst ein neues Marktsegment schaffen und die Marktführerschaft übernehmen. «Adventure Travel Gear» nennt man die neue Kategorie. Eine neue Art des Reisens erfordert neues Gepäck Der Erfolg der Kalifornier beruht auf simplem Mitdenken: Früh erkennen sie, dass sich die Lebensumstände ihrer Kunden langsam, aber sicher verändern: «Anfangs nähten wir robuste Rucksäcke für junge Leute, die viel Zeit und wenig Geld hatten. Nun bekamen die ersten von ihnen richtige Jobs. Mehrwöchige Kletterurlaube in der Sierra Nevada oder im Yosemite wurden seltener, stattdessen flogen sie mal für eine Woche nach Hawaii oder kombinierten eine Geschäftsreise mit einem Outdoortrip», erzählt Steve. Da entwickelt sich eine neue Art des Reisens, folgert man bei Eagle Creek, und diese wird auch eine neue Art von Gepäck erfordern: so robust wie Kletter-Rucksäcke, aber auch so komfortabel wie Koffer. Eagle Creek verfügt jedoch nicht nur über eine Vision, sondern auch über das nötige Know-how und – besonders wichtig – das Vertrauen der künftigen Kundschaf t. «Wir konnten uns behaupten, weil wir das Image von Langlebigkeit und Funktionalität, das wir mit >

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Hersteller

Flexible Gepäcklösungen seit 1975. Auch heute noch werden alle Eagle Creek-Produkte in Kalifornien entworfen und entwickelt.

«Die Schweizer Kunden stehen auf schnörkellose Produkte ohne Schnickschnack, schauen aber bei jeder Detaillösung extrem genau hin.» Oliver Messing, Europa-Chef von Eagle Creek.

unserer Outdoorausrüstung aufgebaut hatten, auf normales Reisegepäck übertrugen», sagt Steve Barker. Das bestätigt auch Markus Hanselmann, bei Transa für den Einkauf von Rucksäcken und Co. zuständig: «Eagle Creek ist der Pionier. Als Erste brachten sie einen Rucksack heraus, der sich in eine Reisetasche verwandeln liess. Die Bereiche Outdoor und Reise wurden einfach in einen Sack gepackt.» Transa zeichnet auch für die ersten Eagle Creek-Produkte in der Schweiz verantwortlich. In den USA werden die Transianer auf die pfiffigen Gepäckstücke aufmerksam. Und weil die Amerikaner noch keinen eigenen europäischen Vertrieb aufgebaut haben, übernimmt Transa den Import erst einmal selbst. Zerren, schmeissen, quetschen 2012 feiert Eagle Creek seinen 37. Geburtstag – und seit den Gründerzeiten hat sich einiges verändert. Eagle Creek ist eine weltweit bekannte Marke, die Produkte werden in mehr als 40 Ländern verkauft. Die Gründer sind der Firma weiter freundschaftlich verbunden, haben ihre Anteile aber verkauft. Besitzer von Eagle Creek ist

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die VF Corporation, eine Unternehmensgruppe, zu der auch Firmen wie The North Face und Timberland gehören. Für Europa zuständig ist die Eagle Creek Europe Ltd. mit Sitz im irischen Midleton. Europa-Chef Oliver Messing ist Deutscher und gut mit der Schweiz vertraut: «Die Transa und Eagle Creek arbeiten seit den Pionierzeiten super zusammen. Eagle Creek Europe ist eng mit der Produktentwicklung in den USA verlinkt, wir können also gezielt auf die europäischen Kunden eingehen, auch auf spezielle Wünsche aus der Schweiz.» Wie sehen diese aus? «In Europa spielt geringes Gewicht eine viel grössere Rolle als etwa in den USA. Speziell die Schweizer stehen einerseits auf schnörkellose Produkte ohne Schnickschnack, andererseits schauen sie bei jeder Detaillösung extrem genau hin», sagt Oliver Messing. Damit kann Eagle Creek dienen, denn die Produktphilosophie ist in den 37 Jahren gleich geblieben: «Es zählt nicht, was ein Rucksack kostet, es kommt darauf an, was es kosten würde, wenn er versagt», hat Gründer Steve Barker einmal erklärt. Also müssen Eagle CreekProdukte allen Bedingungen trotzen – ob sie nun durch den Dreck gezogen, auf Busse gebunden, in Boote gequetscht oder auf Laufbänder geschmissen werden. Dass dies keine leeren Versprechen

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Hersteller

Bestseller bei Transa: der Money Belt aus hautfreundlicher Seide.

Multitalent: der neue FlipSwitch Backpack (ab 2013 bei Transa).

sind, beweist Eagle Creek mit einer «Lifetime Warranty» für alle Produkte. Die High-End-Kollektionen (ES3 Exploration System und No Matter What Duffels) bieten sogar die «No Matter What Warranty» – Reparatur oder Ersatz im Schadenfall, egal, was vorgefallen ist. James Bond lässt grüssen Die Vielfalt der Anforderungen spiegelt sich in der Produktpalette wider. Mit dem «Eagle Creek Travel System» kann sich jeder Kunde Schritt für Schritt seine Reiseausstattung zusammenstellen: ob Klettertrip in Südamerika, Rucksackreise nach Australien, Geschäftstermin auf Island oder Wochenendbesuch bei der Oma. Die Auswahl beginnt bei Geldgürteln und Nackenkissen und reicht über Duffels und Rollkoffer bis zu Rucksäcken – viele davon mit Rollen und versenkbarem Tragesystem, dieses Prinzip erfand Eagle Creek bereits 1996. Im Sortiment der Transa sehr erfolgreich ist das «Pack-It»-System, ein raffiniertes Konzept für platzsparendes Packen und knitterfreien Transport von Bekleidung. Die Aufbewahrungstaschen funktionieren im Rucksack oder Duffel wie Schubladen und sorgen unkom-

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Das Pack-It-System schafft Ordnung in Rucksäcken, Koffern und Hotelzimmern.

pliziert für Ordnung. Es gibt verschiedene Grössen, Farben für einfaches Sortieren und luftdurchlässige Netzeinsätze, damit feuchte Kleidung nicht gammelt. «Mit dem Pack-It-System kann ich saubere Geschäftskleidung in der gleichen Tasche transportieren wie die benutzte Kajakausrüstung», lobt Markus Hanselmann. Der Pack-It-Folder enthält zudem eine Faltschablone, mit der sich Hemden, Blusen oder Hosen stapelweise und knitterfrei packen lassen. Selbst nach einer Anreise per Kamel macht die Zielperson am Zielort eine gute Figur – James Bond lässt grüssen. «Im Folder kann man auch geheime Geschäftsunterlagen geschützt transportieren», ergänzt Markus grinsend. Ausser für seine Produkte übernimmt Eagle Creek auch für Umwelt und Gesellschaft Verantwortung. Das hauseigene Programm «Live. Work.Travel.» unterstützt Bildungs- und Umweltschutzprojekte (www.eaglecreek.com/live-work-travel). Seit 2011 ist man Mitglied bei Bluesign, einer Organisation, die sich für eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion einsetzt. Soweit der Zwischenstand einer Geschichte, die vor 37 Jahren mit einem gebrochenen Rucksackrahmen begann – und angesichts der < unverwüstlichen Eagle Creek-Qualität noch lange währen wird.

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State of the Art

MSR Evo Ascent 22 Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art zeigt 4-Seasons Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt. Produktklasse

STATE oF THE ART Referenzprodukt

Schneeschuh mit Kunststoffrahmen.

Einsatzbereich Alpine Touren, aber auch für den Allroundeinsatz geeignet. Perfekt als Aufstiegshilfe für Snowboarder. Die optionale Verlängerung gibt Auftrieb in tiefem Schnee oder bei gepäckintensiven Ausflügen. Status

Simply the best: Nur wenige Bauteile, die aber bis ins kleinste Detail durchkonstruiert sind. Leicht, stabil und sehr zuverlässig.

Hersteller

Mountain Safety Research (MSR), Seattle, Washington State, USA.

Konzept/Idee

Chris Parkhurst, Produktentwickler bei MSR.

Technische Daten

Gewicht: 1820 g (Paar). Masse: 20,3 x 56,6 cm. Für Schuhgrössen von 35,5 bis 49,5. Tragkraft: 80 kg, mit Verlängerung bis zu 114 kg. Farben: Rot, Weiss, Schwarz. Preis: CHF 319.

Historie

Ende der 1960er-Jahre testete der US-Amerikaner Larry Penberthy sehr kritisch alpine Ausrüstung und schrieb darüber in seinem Newsletter «Mountain Safety Research» (MSR). Sein Fazit: Das kann ich besser! So wurde MSR zum Hersteller (siehe auch Firmenstory in 4-Seasons.ch Nr. 6). Neben Kochern und Kletterequipment nimmt sich MSR auch Schneeschuhe vor. Als legitime Nachfahren der Trapper-Tennisschläger etablieren sich Modelle mit Metallrahmen, Kunststoffbespannung und recht weicher Bindung – komfortabel im offenen Gelände, aber für Eis und steiles Terrain zu schwammig. Deshalb entwickelt MSR 1995 den Denali, einen Schneeschuh mit steifem Kunststoffkorpus, stählernen Steigeisen und Scharnierbindung. Perfekter Halt und präzises Handling erlauben damit auch Touren im Hochgebirge. Dieses Konzept wird seither von MSR immer weiterentwickelt – bis zum Evo, dem aktuellen Topmodell.

«Unser Firmenname ist unser Programm. Wir wollen, dass die Leute sicherer in den Bergen unterwegs sind, deshalb produzieren wir alle Schneeschuhmodelle ausschliesslich in den USA und in Irland.» Chris Parkhurst, Produktmanager MSR

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«Qualität pur, unsere Reklamationsrate tendiert gegen null. Das begeistert auch die Kunden. In der Schweiz werden mittlerweile mehr MSR-Schneeschuhe verkauft als in ganz Nordamerika.» Lukas Müller, Transa-Einkäufer Wintersport

Steighilfe Wird in steilen Passagen hochgeklappt und erhöht die Fersenposition um vier Zentimeter. So wird die Wadenmuskulatur im Anstieg spürbar entlastet. Dank einer griffigen Zuglasche ist der Bügel auch mit Handschuhen oder Skistock bedienbar.

Verlängerung In besonders tiefem Schnee, beim Spuren oder mit viel Gepäck lässt sich mit der Verlängerung die Fläche und damit der Auftrieb des Evo erhöhen. Werkzeugfreie Befestigung. Optional erhältlich (346 g, 15,2 cm, CHF 59).

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State of the Art

Bindung Die Grundplatte der PosiLock AT-Bindung ist flexibel, das unterstützt die natürliche Abrollbewegung beim Gehen. Die Bindung lässt sich einfach und sicher um jede Art von Schuh schliessen. Der Mittelriemen vorn ist zudem gesondert montiert, sodass auch verschiedene Sohlen- und Ristformen perfekt umschlossen werden. Rillen auf der Trittfläche geben zusätzlichen Halt.

Riemen Aus Polyurethan. Handschuhfreundlich, vereisungsresistent, noch bei –40 Grad biegsam (Nebeneffekt: die Riemen liegen bei Nichtgebrauch flach und bescheren dem Evo ein kompaktes Packmass beim Transport am oder im Rucksack). Die Einstellhaken aus Metall sind aufwendig eingefasst (statt nur billig aufgenietet), das verhindert Druckstellen am Fuss.

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Traktionszacken Zwei Sägezahnblätter gewährleisten sicheren Griff auch in vereisten Querungen. In den stabilen Stahlrippen sind ausserdem Bindung und Steighilfe aufgehängt und arbeiten rein vertikal ohne seitliches Spiel (das andere Konstruktionen schwammig werden lässt).

Sicherungsringe Statt an Nieten ist die Bindung an mit Ringen gesicherten Stiften aufgehängt. So ist der Aus- und Einbau (oder Austausch) der Bindung ohne Werkzeug möglich.

Deck Stabile, steife und leichte Unibody-Konstruktion (= aus einem Stück). Material: Polypropylen, durch Zugabe von Elastomeren sehr kältebeständig. Die kompakte Abmessung erlaubt Beweglichkeit auch in schwierigem Gelände. Querstege auf der Unterseite sorgen für Traktion auf weichem Schnee, steifen das Deck aber auch zusätzlich aus. So verteilt sich der Druck beim Gehen gleichmässig auf die ganze Fläche.

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Steigeisen Vier Krallen aus gehärtetem Edelstahl, die die Gehbewegung mitmachen und deshalb immer optimal be- und entlastet werden. So geben sie zuverlässig Halt auf Harsch und Eis.

Schaufel Stark aufgebogen für effizientes Gehen auch in tiefem Schnee – besonders in steilen Hängen gräbt sich die Spitze beim Nachholen des Fusses nicht ein.

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Kaufberatung Winterbekleidung

Hilfe für Gfrörlis Richtig angezogen, muss auch im Winter niemand frieren. Das behauptet zumindest Claudia Kohler. Was genau – neben warmen Gedanken – gegen Frost und Eis hilft, verrät die Transa-Fachberaterin auf den folgenden Seiten.

Foto: Lars Schneider

Interview: Philip Baues Claudia, einmal ohne zu zittern durch den Winter, das wär’s. Kannst du helfen? Gegenfrage: Bist du ein Heisssporn oder frierst du schnell? Was willst du machen? Auf die Berge laufen oder beim Eisangeln oder auf dem Weihnachtsmarkt herumstehen? Wir haben für alles die passende Ausrüstung, und die dickste Jacke ist nicht unbedingt die wärmste.

Foto: Daniel Bally

Okay, fangen wir gemütlich an mit Eis­ angeln und Weihnachtsmarkt. Da kuschele ich mich in Daune, oder? Als Kälteschutz bei wenig Bewegung ist Daune ein Geschenk der Natur, beim Verhältnis von Wärmeleistung zu Gewicht ist sie immer noch die Nummer eins. Schwitzt man aber viel in die Jacke hinein, kann Daune feucht werden und verklumpen, dann wärmt sie auch nicht mehr. Bei Outdoortouren nutzt man Daune daher vor allem bei Pausen und im Camp. Man sieht ja manche Leute mit teuren Daunenjacken durch die Stadt laufen … … und die sind clever! Ein schönes Beispiel, wie praktisch Outdoor-Klamotten im Alltag sein können. Kommst du aus dem geheizten Büro in die Kälte, ist dir in der Daunenjacke sofort warm. Zu Hause angekommen, ziehst du die Jacke wieder aus – und fertig. Mit einem normalen Anorak oder Mantel geht das nicht, da ist dir unterwegs erst mal kalt oder du musst noch zusätzliche Wärmeschichten an- und wieder ausziehen.

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Claudia Kohler (23) … … ist seit fünf Jahren bei der Transa in Bern und als echtes Gfrörli genau die richtige Ansprech­ partnerin in Sachen warme Kleidung. Dick ein­ gepackt ist sie im Winter auf Schneeschuhen und Ski unterwegs, im Sommer zieht es die Bernerin auf grosse Reise. Im Moment träumt sie davon, mit dem Camper durch Skandinavien zu fahren – dann im Kampf gegen Mücken statt gegen Dauerfrost.

Woran erkenne ich eine gute Daunenjacke? Qualitätskriterien sind Bauschkraft, Mischverhältnis und natürlich Art und Menge der Daune. Eine gute Daunenjacke ist mit mindestens 80/20-Gänsedaune gefüllt. Den Daunen sind also 20 Prozent Federn beigemischt – sie dienen den feinen Daunen als natürliches Gerüst. Noch besser ist 90/10. Die Bauschkraft sollte 700 bis 800 cuin betragen. Cuin steht für «Kubikzoll pro Unze» und beschreibt, wie stark sich die Daune nach Kompressio n ausdehnt. Für den Weg zur Bushaltestelle reichen auch 600 cuin, darunter sollte man nicht gehen. Auf was muss ich noch achten? Auch die Konstuktion ist wichtig. Daunenjacken brauchen Kammern, damit die

Füllung nicht einfach nach unten durchrutscht. Sind die Quernähte nur durchgesteppt – wie bei vielen günstigen Jacken –, ent stehen Kältebrücken und der Wind pfeift in die Jacke. H-Kammern sind aufwendiger in der Konstruktion, bieten aber eine viel bessere Isolationswirkung, weil sich der Aussenstoff und das Innenfutter nicht berühren. Gibt es eine Alternative zu Daunenjacken? Für schweisstreibende Aktivitäten wie Skitouren nimmt man besser Bekleidung mit Synthetikfüllfasern wie Primaloft oder Coreloft. Eine einzelne dieser Mikrofasern ist 40 Kilometer lang und wiegt gerade einmal ein Gramm. Und diese Jacken wärmen noch im nassen Zustand einigermassen > und sind leicht zu waschen.

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Erstes Zwiebel-Gesetz: Die drei Schichten lassen sich an jede Temperatur und jede Aktivität anpassen.

Okay, das mit den Wärmejacken habe ich verstanden. Was ziehe ich bei richtigen Touren an, bei denen ich viel schwitze? Da hilft das Zwiebelsystem, das man auch von Sommertouren kennt: Es besteht aus drei Lagen, die man an die jeweilige Aktivität und körperliche Intensität anpasst. Die erste Schicht ist die Unter wäsche, sie muss vor allem das Feuchtigkeitsmanagement übernehmen. Darüber kommt eine wärmende und die Feuchtigkeit weiter leitende Isolationsschicht, die man bei extremer Kälte auch doppeln kann, zum Beispiel mit einer Primaloftjacke, über die wir eben gesprochen haben. Lage drei ist die wind- und wasserdichte Wetterschicht.

«Unterwäsche aus Merinowolle müffelt deutlich weniger als Synthetik – ein grosser Vorteil bei langen Touren, vor allem für den Zeltpartner.»

Fangen wir mal mit Lage eins an, der Funk­ tionsunterwäsche. Da konkurrieren Kunst­ faser und Merinowolle. Was ist besser? Merinowolle schmeichelt der Haut sicher mehr als Synthetik. Sie leitet Schweiss gut weiter, wärmt auch im feuchten Zustand und müffelt selbst nach tagelangem Tragen kaum – ein grosser Vorteil bei langen

Touren, vor allem für den Zeltpartner. Jedoch trocknet sie langsamer als Kunstfaser und eine geringe Restfeuchte bleibt hängen. Synthetik riecht zwar meist strenger, trocknet aber blitzschnell und komplett. Daher ist sie für schweisstreibende Aktivitäten etwas besser geeignet. Eine Alternative sind Mischgewebe: kuschelige Merinoteile mit Seideneinsätzen an den «Hotspots», wo man viel schwitzt.

Foto: Daniel Bally

Bei Lage zwei ist Fleece Standard. Oder geht auch mein alter Strickpulli? Nein. Er ist schwer und wird beim Sport noch schwerer, weil Baumwolle 80 Prozent ihres Eigengewichts an Flüssigkeit aufsaugt, statt sie weiterzuleiten. Bei Lage zwei ist Merino auch auf dem Vormarsch, aber Fleece hat natürlich weiterhin seine Berechtigung. Es ist leicht, warm, sehr atmungsaktiv und trocknet schnell. Bei Kälte kann man eine dickere Fleece-Lage wählen oder auch zwei dünnere FleeceShirts kombinieren.

Leichte Wärmejacken gibt‘s mit Daunen- oder Kunstfaserfüllung.

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Lage drei schützt vor Wind und Wetter. Was ist im Winter anders als im Sommer? Bei Frost brauche ich keinen hundertprozentigen Regenschutz. Um Schnee abzuhalten, reicht eine wasserabweisende

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Zweites Zwiebel-Gesetz: Anpassen heisst umziehen. Vor allem bei Pausen packt man sich warm und winddicht ein.

Membran heisst Gore­Tex, oder? Gore-Tex ist sicher die bekannteste Marke und wird von vielen Herstellern verarbeitet. Aber es gibt auch Firmen, die ihre eigenen Membranen entwickelt haben, dazu gehören Drytech von Mammut oder Patagonias H2No – beide funktionieren tadellos und brauchen sich nicht hinter Marktführer Gore zu verstecken. Gleiches gilt für eVent und Dermizax. Letzteres hat sich bei unsere r Hausmarke Kaikkialla absolut bewährt. Wichtig ist in jedem Fall, dass man die äussere Lage ausreichend gross wählt, damit die anderen Schichten der Zwiebel darunterpassen.

aus Merino oder Fleece darüber, und ganz aussen hält eine Hard- oder Softshellhose das Wetter draussen. Die sollte wie eine gute Jacke Belüftungsreissverschlüsse für ein flexibles Temperaturmanagement haben. GeraFunktionieren Soft­ de Kindern und Anfängern shells im Winter? auf dem Snowboard rate ich Wenn es zu kalt für Regen Wenn’s richtig kalt wird: zu einer Hose mit Membran. Beide hocken mehr im ist, unbedingt. Aber selbst nordische Winterparkas. Schnee, als dass sie stehen, kurze Schauer sind für die modernen Jacken kein Problem, je nach und ohne Membran kann dabei an Knie Membran oder Webart sind sie stark was- und Füdli Feuchtigkeit durchdringen. serabweisend. So kann man Kälte- und Wetterschutz in einer leichten und platz- Manche Winterhosen haben unten kleine sparenden Lage vereinen. Softshells sind Haken ... wozu denn das? winddichter als Fleece und weicher und Die hakst du in der Schuhschnürung ein – dehnbarer als steife Hardshells. Wer sie verhindern, dass die Hose nach oben schweisstreibende Aktivitäten plant, sollte rutscht, wenn man durch tiefen Schnee zudem auf eine gute Unterarmbelüftung stapft. So spart man sich nasse Socken bei Winter- oder Schneeschuhtouren. für die nötige Abkühlung achten.

Im Transa­Sortiment findet man auch nor­ dische Wintermäntel wie den Yupik Parka von Fjällräven. Wer braucht so was? Einige Kunden wollen das winterliche Polarlicht im hohen Norden bestaunen,

Gilt die «Zwiebel» auch für die Beine? Natürlich, und auch hier spielt sie ihre Variabilität aus. Direkt auf der Haut trägst du eine lange Funktionsunterhose, wenn es richtig kalt ist, kommt eine warme Hose

Jacke völlig aus. Aber auch bei uns in der Schweiz kann es im Winter regnen, und vor allem die Übergangsmonate sind oft nasskalt. Deshalb ist die klassische HardshellJacke mit Membran, die ja fast jeder Outdoorer bereits im Schrank hängen hat, auch bei den meisten Winteraktivitäten eine sehr gute Wahl.

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der Nächste freut sich auf ein Hundeschlitten-Abenteuer in Alaska. Für sie sind diese Bollwerke gege n eisige Temperaturen perfekt, fürs Sporttreiben aber eindeutig zu viel des Guten.

Gutes Stichwort: Winterwandern, Langlauf, Alpinski – die körperliche Belastung ist bei diesen Sportarten völlig unterschiedlich. Was heisst das für die Kleider? Ich erkunde im Winter gern die Berge >

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Foto: Daniel Bally

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Sinnvolle Features: Hosen mit Haken, Jacken mit helmtauglicher Kapuze.

Fingerfertigkeit versus Wärmepower.

Foto: Stephan Glocker

«Die äussere Schicht der Zwiebel muss gross genug sein, damit auch die anderen Lagen darunter Platz haben.» Rentiere haben ihr Fell, Menschen ihre Daunenjacke.

mit meinen Schneeschuhen, gerade beim Aufstieg ist das sehr schweisstreibend. Um beim Gipfelznüni nicht auszukühlen, habe ich immer ein Shirt zum Wechseln und eine leichte Daunen- oder Kunstfaserjacke dabei. Beim Langlauf ist die Belastung konstant, hierbei funktioniert körpernahe, dünne Bekleidung am besten, die den Schweiss schnell vom Körper wegtransportiert. Alpines Skifahren ist ein konstantes

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Stop-and-go zwischen Lift und Piste. Hier lohnt sich eine extra Isolierschicht für die kalten Minuten im Lift. Wie dick diese ist, hängt natürlich von den Temperaturen ab. Nehmen wir mal an, ich gehe gern zum Eisangeln. Da zieht mir doch der Unter­ grund die Wärme aus den Füssen ... Damit das nicht passiert, nimmst du einen gefütterten Innenschuh. Primaloft bei-

spielsweise bietet hier spezielles Isolationsmaterial, das sehr nässeresistent ist. Zusätzlich gibt es «Astronautensohlen» zum Einlegen, die funktionieren wie eine Rettungsdecke: Kälte vom Boden wird reflektiert und die Körperwärme bleibt im Schuh. Wem das nicht reicht, der greift zum Einweg-Wärmepacks für die Füsse. In Ordnung, die südliche Kältebrücke ist gesichert, was ist mit dem Kopf? Wie bei einem Kamin verlieren wir extrem viel Wärme über den Kopf – wenn wir ihn nicht ordentlich einpacken. In der Stadt reicht je nach Kälteempfinden eine Wolloder Fleecemütze. In den Bergen greift man dann wieder aufs Zwiebelprinzip zurüc k: Eine Windstopper-Sturmhaube schützt Hals und Gesicht vor Erfrierungen, darüber kommt eine leichte Fleecemütze und schliesslich die Kapuze der Jacke. Apropos: Wieso ist die Kapuze bei vielen Outdoorjacken so riesig? Wenn du viel mit dem Bike, auf Ski oder beim Klettern unterwegs bist, trägst du clevererweise einen Helm – und dieser braucht nun mal Platz. Vor allem sollte sich die Kapuze bei Kopfbewegungen mitdrehen und nie die Sicht einschränken.

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So schmeckt der Winter: mit der richtigen Bekleidung, heissem Tee und warmen Gedanken.

Aber die Kapuzen an hochwertigen Jacken haben vielfältige Verstellmöglichkeiten und funktionieren auch ohne Helm. Bleiben nur noch die Finger ... Die einen schwören auf Fäustlinge, weil nur eine Kammer «geheizt» werden muss, die anderen wollen nicht auf die Praktikabilität von Fingerhandschuhen verzichten.

Auf keinen Fall sollte man seine Handschuhe zu klein kaufen, denn Luft ist ein guter Isolator. Wer die Vorteile kombinieren will, trägt einen dünnen Fingerhandschuh unter einem gefütterten Fäustling. So sind die Finger warm verpackt, und wenn man den Fäustling kurz abstreift, ist man flexibel. Der ultimative Härtetest für einen Handschuh ist übrigens der Iglu-Bau, da

wird der Schnee förmlich ins Material gepresst. Hier ist eine Membran Pflicht. Ein letzter Geheimtipp für Verfrorene? Ich habe auf Tour immer eine Isolierkanne mit heissem Tee dabei, der wärmt von inne n und kurbelt so das körpereigene Heizkraftwerk an. Den Rest besorgen < warme Gedanken!

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Produkte

Ausrüstungsfavoriten der Transa-Kunden

«Ich habe mich verliebt …» Bevor ein Produkt im Sortiment der Transa landet, wird getestet und diskutiert. Über den tatsächlichen Erfolg eines Artikels entscheiden allerdings die Transa-Kunden. Damit deren wertvoller Erfahrungsschatz nicht nur am Lagerfeuer die Runde macht, gibt es auf der TransaWebsite die Möglichkeit, jeden Artikel zu kommentieren und zu bewerten. Hier sind neun Produkte aus dem aktuellen Sortiment, die von den TransaKunden die Maximalbewertung von fünf Sternen bekommen haben.

Marmot Speed Light Jacket (CHF 549) Endlich habe ich meine ideale Jacke gefunden. Leicht und klein, sodass sie im Rucksack nicht ins Gewicht fällt. Was mir besonders gefällt, sind die fest vernähte Kapuze und das schlichte Design. Kari Fischer

Northwave New Mission Lady (CHF 169) Superbequemer Veloschuh, den ich aber auch als Reiseschuh ausgezeichnet einsetzen kann. Die Vibram-Sohle gewährleistet, dass ich auch bei nassem Wetter einen Maya Koster sicheren Tritt habe.

Kaikkialla Poro (CHF 699) Auf unserer Velotour in Norwegen wurden wir in diesem Sommer oftmals verregnet. Da war es herrlich, zumindest am Abend in ein trockenes Zelt kriechen zu können. Besonders geschätzt haben wir den grosszügigen Vorraum. Max Becker

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Produkte

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Hanwag Altai GTX (CHF 339) Dieser Hanwag-Schuh hat bei mir alle Erwartungen erfüllt. Auf der letzten Herbstwanderung habe ich ihn so richtig testen können. Ich war etwas skeptisch wegen des Pumpsystems, aber ich muss sagen, das hat wirklich funktioniert. Verena

Primus Easyfuel Duo (CHF 135) Ich habe einen unkomplizierten Kocher für meine Velotouren gesucht und ihn mit diesem Primus gefunden. Besonders gefällt mir die gute Standfestigkeit, auch wenn einmal eine etwas schwerere Pfanne draufstand. Das leichte Anzünden mit der Piezo ist ein wirklicher Komfort, den ich schätzen gelernt habe. Anja Kehrli

Giro XAR (CHF 249) Dieser Helm ist meine Lebensversicherung. Zuerst habe ich schon etwas leer geschluckt wegen des hohen Preises! Aber im Nachhinein muss ich sagen, es hat sich gelohnt. Der Helm sitzt top, die Durchlüftung ist ausgezeichnet, und im Ernst, er sieht auch gut aus! Felix Schneider

Meru Sleepy (CHF 69) Wir haben herrliche Sommerferien mit unseren Kindern verbracht. Dazu haben auch die guten Kinderschlafsäcke etwas beigetragen. Beide Kids waren mit einem Sleepy ausgerüstet und sind absolut begeistert. Frieda Künzli

Osprey Ariel 55 M (CHF 269) Ich habe mich in der Zwischenzeit in meinen Ariel verliebt. Er bietet einen super Tragekomfort und ist problemlos als Touren- oder als Trekkingrucksack einsetzbar. Ein wirklicher Allrounder. Und die Farbe gefällt mir auch. Cornelia Waser

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Helinox Chair One (CHF 99) Sehr klein verstaubar, superbequem, heisses Design – wenn ich diesen Campingstuhl auspacke, wollen ihn alle benützen! Markus

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Reisen aus Leidenschaft Was ist eigentlich eine «Reiseexpertin»? Zum Beispiel eine Frau, die Tourismus studiert hat, selbst die halbe Welt kennt und jetzt täglich Reisende berät. Eine Frau wie Andrea Hardmeier. Text und Fotos: Manuel Arnu

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xperten erkennt man nicht immer auf den ersten Blick. Doch wer im Zürcher Transa-Store mit Andrea Hardmeier ins Gespräch kommt, merkt sehr schnell, dass da eine echte Fachfrau steht. Die 42-Jährige hat nicht nur Tourismus studiert, sondern selbst die halbe Welt bereist. Die Vulkane Zentralamerikas hat sie ebenso bestiegen wie die höchsten Gipfel der Schweiz. Sie spricht vier Fremdsprachen und kennt sich natürlich mit der Ausrüstung bestens aus. Kurz: Von Andrea lässt man sich gern beraten. Seit fünf Jahren ist Andrea bei der Transa. Zunächst hatte sie den Schuhbereich in der familiären, «nur» 500 Quadratmeter grossen Filiale Luzern unter

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sich, dann wechselte sie im September 2012 in die Schuh- und Alpinabteilung des neuen Flagship-Stores in Zürich. Mehrere Wochen nach der Eröffnung des mit 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche grössten Outdoor-Shops der Schweiz staunt Andrea immer noch: «Wir haben einfach eine unglaubliche Produkttiefe. In der Schuhabteilung gibt es Multifunktionsschuhe in allen denkbaren Varianten, Wanderschuhe, steigeisenfeste Hochtourenmodelle, Trailrunning- und Winterschuhe, Trekkingsandalen und Wasserschuhe, Barfussschuhe, Kletterschuhe und Finken. Und obendrauf noch eine Riesenpalette an Pflegemitteln und Socken!» Die Schuhabteilung glänzt mit Hightech: Ein dreidimensionaler Fussscanner und eine Druckmessplatte analysieren den gesamten Fuss und helfen bei der Suche nach dem perfekt passenden Schuh samt idealen Einlegesohlen. Es gibt einen naturnahen Parcours zum Probelaufen und für Wanderschuhe eine Einlaufmaschine. Derzeit dominieren Winterschuhe die Auslage. Auch Andrea freut sich auf Schnee und Eis. Die passionierte Skifahrerin liebt Skitouren, Telemark und gut präparierte Pisten. Seit einem Jahr lebt sie mit >

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Foto:s Archiv Andrea Hardmeier

Als Andrea den Matterhorngipfel erreichte, herrschte absolute Windstille. Eine seltene Laune der Natur. Dann sang ein Berg­ führer «La Montanara». Für Andrea ein magischer Moment.

Hightech und Handarbeit: Andrea berät auch bei den Schuhen.

Unterwegs: in Bolivien und den Urner Alpen. ihrem Freund in Zürich – und mag sowohl die Stadt als auch die kleinen Fluchten: «Die Bahnverbindungen in die Berge sind perfekt.» In Zürich wurde aber nicht nur der Laden erweitert, sondern auch das Wissen der Mitarbeitenden. Das Team der neuen Alpinabteilung – darunter auch Andrea – wurde bereits im August zum einwöchigen Blockunterricht ins Furkagebiet bestellt. Der Klassenraum bestand aus Eis und Fels. Zusammen mit einem Bergführer testete man Klettermaterial und alpine Hartware: Seile, Gurte, Schuhe, Helme, Steigeisen – alles aus dem Transa-Sortiment. Für Andrea war der Umgang mit Karabinern und Eispickel kein Neuland. Die versierte Alpinistin stand schon auf vielen Gipfeln, auch dem Mont Blanc, der Dufourspitze und dem Matterhorn. Dort, auf dem berühmtesten Berg der Schweiz, bläst normalerweise ein extremer Wind, und nach wenigen Minuten Gipfelglück steigt man besser zügig ab. Doch als Andrea den Matterhorngipfel erreichte, herrschte absolute Windstille. Andrea genoss eine halbe Stunde lang diese seltene Laune der Natur, die völlige Ruhe, das Lichtspiel der Sonne, die Glücksgefühle und die Freiheit. Dann sang ein Bergführer «La Montanara». Für Andrea war das ein magischer Moment. Solche Erlebnisse sind es, die sie immer wieder aufbrechen lassen, gern zu ungewöhnlichen Zielen. Auch die letzte grosse Reise führte Andrea ins Eis, allerdings weit entfernt von den Schweizer Alpen: Im

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Winter 2011 reiste sie mit einem Expeditionsschiff von Feuerland zur antarktischen Halbinsel. Die Route führte über die Falklandinseln, Südgeorgien und die Süd-Orkney-Inseln ins ewige Eis. «Die Tierwelt war fantastisch. Auf den vorgelagerten Inselgruppen gab es Hunderttausende Königspinguine, Buchten voll mit Ohrenrobben und Seeelefanten, im Meer fünf verschiedene Walarten, dazu fast 3000 Meter hohe Berge und Gletscher bis ins Meer …» Reisen in Theorie und Praxis Andrea Hardmeier ist eine begeisterte Reisende, aber auch diplomierte Reiseexpertin: Sie studierte an der Tourismusfachschule Sider s im Wallis, anschliessend arbeitete sie neun Jahre bei Schweizer Tourismusorganisationen. Zum theoretischen Wissen kommen über 20 Jahre Reiseerfahrung. Sie war per Interrail in Skandinavien unterwegs, reiste via Autostopp und Bus um das Ostkap der Nordinsel Neuseelands, tauchte am Great Barrier Reef in Australien und kurvte mit Hundeschlitten durch Schwedisch-Lappland. Und immer wieder zog es sie nach Lateinamerika, nur mit Rucksack und

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Für Gipfelstürmer

¯ Bergsport-Uhr fenix

Fernweh im Gepäck. Andrea kennt dort fast alle Länder: Argentinien, Chile, Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Costa Rica, Nicaragua, Mexiko … In Guatemala schrieb sie ihre Diplomarbeit über sozialund umweltverträgliche Tourismusentwicklung. «Diese Länder sind so anders als die Schweiz», erklärt Andrea ihre Liebe zu Lateinamerika. Vulkane, Hochebenen, Salzwüsten, dazu die farbenfrohen Trachten der indigenen Bevölkerung. «Sogar die Häuser sind viel bunter und nicht so genormt wie bei uns zu Hause.» Von Guatemala schwärmt sie besonders: die Übernachtung auf dem Gipfel des 3500 Meter hohen Vulkans Atitlán, der Besuch der Mayastätte Tikal im Regenwald von El Petén. Aber Andrea lernte auch die Schattenseiten Lateinamerikas kennen: Schiessereien in Grossstädten, prekäre sanitäre Zustände, Drogenprobleme. Im mexikanischen Chiapas hielten Oppositionelle ihren Bus eine Nacht lang fest, um politische Gefangene freizupressen. «Es war ungemütlich. Wir wussten nicht genau, worum es ging und was passieren würde.» Am Morgen durften die Passagiere weiterfahren. Andrea kennt die Spielregeln: «Auf dem Land ist man sicherer als in der Stadt, in Begleitung sicherer als allein. Auf Vulkane steige ich mit Führer. Kontakt zur Bevölkerung gibt einem Schutz.»

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Frei von Unnötigem – das ist Reisen pur Andrea sieht sich als klassische Backpackerin: «Wenig Gepäck, frei von Lasten und Unnötigem – das ist Reisen pur!» Den viel gehörten Vorwurf, dass Rucksackreisende wenig Geld in fremde Länder bringen, lässt die Tourismusexpertin nicht gelten: «Je älter und bequemer ich werde, umso mehr Geld lasse ich zurück, auch als Individualtouristin. Ausserdem verdienen beim individuellen Reisen verschiedene Leistungsträger etwas, und man entscheidet selbst, wer das Geld bekommt. Bei organisierten Reisen verfügt nur der Veranstalter, wohin das Geld fliesst.» Komplizierter sieht sie das Verhältnis von Individualtouristen und einheimischer Bevölkerung in eher unberührten Gebieten. «Massentourismus auf ausgetretenen Pfaden beeinflusst die Bevölkerung in abgelegenen Gegenden sicher weniger. Ein Rucksackreisender kann dagegen – je nach Verhalten – ein Eindringling sein. Aber solche Begegnungen können auch bereichernd sein, denn die Welt besteht aus ständigen Veränderungen. Somit beeinflusst der Reisende den Einheimischen, aber auch umgekehrt.» Andrea verweist auf die touristische Entwicklung der Schweiz: «In den Alpen hat der Einfluss bereits vor über 150 Jahren begonnen, als die Städter in die Berge reisten und die Gipfel bestiegen. Die Bergler sind ganz klar anders als die Städter; jedoch hat auch hier eine positive Anpassung und Beeinflussung stattgefunden.» Ähnliches erlebt Andrea täglich bei der Arbeit. Wenn die Kunden etwas Zeit und Neugierde mitbringen, entsteht bei der Beratung ein konstruktiver Austausch. Mit Andrea könnte man sich über Hochtouren im Wallis unterhalten, über Barfussschuhe, Inka-Funde in Peru, Pinguine in der Antarktis oder Strategien im Schweizer Tourismusmarketing. Man lässt sich gern von Andrea beraten. Auch intern: In Zürich betreut Andrea die vier Lernenden, die eine dreijährige Lehre zum Detailhandelsfachmann/-frau machen. Sie forstet Bewerbungsdossiers durch, kümmert sich um die Organisation der Ausbildung und bereitet ihre Schützlinge auf Prüfungen vor. Schuh-Kollege Linus bingt es auf den Punkt: «Das eigentliche High< light in der Abteilung ist Andrea.»

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Text und Fotos: Martin Hülle

Süchtig nach der

weissen Wüste

Die Hardangervidda ist eine der unfreundlichsten Gegenden im norwegischen Winter. Der Fotograf und Abenteurer Martin Hülle (39) hat in ihr jedoch ein zweites, eisiges Zuhause gefunden. Geschichten eines freiwillig Süchtigen ...

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I

m Januar 2003 machte ich mich zum ersten Mal im Winter auf, eine Runde mit Ski und Pulka-Schlitten auf der Hochebene Hardangervidda zu drehen. Zu dem Zeitpunkt spielte ich schon mit dem Gedanken, Grönland zu durchqueren. Daher erschien mir die Gegend zur Vorbereitung ideal. Ich lief zur miesesten Zeit allein über das Hochplateau, und von den zwölf Tagen, die ich unterwegs war, verbrachte ich fünf bei Sturm und Whiteout im Zelt. Begegnet bin ich niemandem, aber es war auf jeden Fall ein gutes Training. Das sah der norwegische Nationalheld Roald Amundsen wohl ähnlich, als er 1893 die Hardangervidda zu Übungszwecken überqueren wollte. Die vermeintlich leichte Expedition vor seiner Haustür hätte den grossen Abenteurer und seinen Bruder Leon um ein Haar das Leben gekostet, als sie in einem Schneesturm die Orientierung verloren. Erst drei Jahre später gelang es Roald Amundsen, als erster Mensch die Hardangervidda auf Ski zu überqueren. Kälterekord Mein Herz schlägt für Polarabenteuer, und zur Vorbereitung auf Expeditionen ist das windige Hochplateau ein perfektes Gebiet, da die klimatischen Verhältnisse und die Topografie vergleichbare Bedingungen schaffen wie auf ausgedehnten Eiskappen. Natürlich ist es nicht schön, bei 33 Grad unter null im Zelt zu sitzen. Ich erlebte meinen bisherigen Tiefstwert bei einer Januartour auf der Hardangervidda. Der Dampf des heissen Tees gefror am Becherrand, und die Frage war durchaus berechtigt, ob das farbenfrohe Idyll am Himmel – diese blauen, roten und violetten Abendstunden – die Unannehmlichkeiten aufwiegt. Aber wie immer war es die Schönheit der Natur, die all die Strapazen nichtig machte.

Der Fall ins Bodenlose

dauerte eine gefühlte Ewigkeit, und mir ging

durch den Kopf, worauf ich aufschlagen könnte …

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Martin Hülle – ein Nordland-Fan aus Nordrhein-Westfalen.

Sturz in die Tiefe Ein paar Jahre später lief ich mit dem Berliner Wüstengeher Jerome Blösser über die Hochebene, um für ein Grönlandabenteuer zu trainieren. Aber Herausforderungen liegen oft näher, als man denkt. Wenige Stunden nach unserem Aufbruch in Haukeliseter verschlechterte sich das Wetter, jegliche Konturen verschwanden in dichten Wolken, die mit dem Schnee zu einem einheitlichen Brei verschmolzen. Whiteout! Ein Oben und Unten war nicht mehr zu unterscheiden. Ich glaubte einen Steinmann im Nichts zu erkennen und hielt auf diese Sommermarkierung zu, als mir urplötzlich die Beine wegsackten und ich in die Tiefe stürzte. Den Abgrund hatte ich beim besten Willen nicht erkannt. Der Fall ins Bodenlose dauerte eine gefühlte Ewigkeit, und mir ging durch den Kopf, worauf ich aufschlagen könnte. Eine Schreckensvision von spitzen Steinen. Doch nach Sekundenbruchteilen fing mich ein tief verschneiter Hang sanfter auf als befürchtet. Ich sortierte meine Beine, sah, dass nichts zu Bruch gegangen war, weder Mensch noch Ski, und blickte nach oben. In dem Moment kam Jerome an die Abbruchkante. Er war hinter mir hergelaufen und hatte im Gegenwind nur auf seine Skispitzen gestarrt und meinen rasanten Abgang gar nicht mitbekommen. Als er mich dann unter sich entdeckte, war es auch für ihn zu spät. Er konnte seinen eigenen Absturz nicht aufhalten und fiel ebenfalls in den metertiefen Graben. Wie eine Granate schlug er neben mir ein. Doch bis auf ein kaputtes Zuggestänge an der Pulka kamen wir mit dem Schrecken davon. Fast ein Wunder. Nachdem uns das Entsetzen aus den Augen gewichen war und wir unser grosses Glück realisierten, verfielen wir in hysterisches Gelächter. Von da an tasteten wir uns behutsamer über die Hardangervidda, bei weiterhin meist schlechter Sicht, nur selten zeigte sich die Sonne und tauchte die Szenerie in fahles Licht. Mit Fondue ins neue Jahr Einen besonderen Jahreswechsel erlebte ich einst unweit der Tuva-Hütte. Wenige Tage nach Weihnachten waren wir in Finse aufgebrochen und liefen in einem Bogen ostwärts über Krækkja und Heinseter zurück in Richtung Bahnlinie. Zur Freude meines Schweizer Tourpartners gab es am Silvesterabend Käsefondue. Das Brot dazu hatte die Minusgrade einigermassen schadlos überstanden, und das Essen war ein Genuss. Nur der Sekt blieb eingefroren unangetastet im Schlitten. >

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Später stiegen über den umliegenden Bergrücken ein paar Raketen auf, die wohl im nahen Ustaoset zu früh gezündet worden waren. Den eigentlichen Übergang ins neue Jahr verschliefen wir tief und fest in unseren kuscheligen Schlafsäcken. Der besondere Kick Allein in der Spur, die Verantwortung für alles tragen. Solotouren über die Hardangervidda sind vor allem in den frühen Wintermonaten eine lockende Herausforderung. Die Chancen stehen gut, keiner Menschenseele zu begegnen. Die Aussicht auf diese Einsamkeit entfachte auch bei mir einen zusätzlichen Kitzel – völlig frei durch die Berge zu ziehen, ist ein erhabenes Gefühl. Aber es setzt Erfahrung voraus. Die beste Sicherheit – neben guter Ausrüstung – ist zu wissen, was man zu tun und zu lassen hat. Und zwar nicht erst dann, wenn es brenzlig wird, sondern auch schon vorbeugend. Dieses Wissen muss man sich über viele Touren erarbeiten, und es ist sinnvoll, klein anzufangen und die Schwierigkeiten der Unternehmungen nach und nach zu steigern. Wenn man dann weiss, was man tut, ist es besonders. Die ohnehin weit auseinander liegenden Pole zwischen unerträglicher Kälte, der zermürbenden Anstrengung des Schlittenziehens, dem «Kampf mit den Elementen» und der Freude über einen wärmenden Sonnenstrahl, einen Schokoriegel zur rechten Zeit oder auch mal eine Sicherheit spendende Hütte sind allein erlebt umso intensiver.

Eine Oase in der Schneewüste auf acht Quadratmetern Plastikplane.

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Vor allem im flacheren Ostteil scheint die Einsamkeit bis jenseits des Horizonts zu reichen. Als Guide unterwegs Der Hardangervidda-Klassiker ist eine Nord-Süd-Überquerung der Hochebene von Finse bis nach Haukeliseter. Oder umgekehrt. Mindestens acht Tage sollte man für die Tour einplanen, um auch mal einen Schlechtwettertag aussitzen zu können. In den letzten Jahren habe ich als Guide mehrere Gruppen über die Hardangervidda geführt und konnte anderen meine Erfahrungen weitergeben. Gemeinsam durch dick und dünn zu gehen war auch für mich eine Bereicherung. Die Gegend ist eine wahrlich weisse Wüste. Vor allem im flacheren Ostteil scheint die Einsamkeit bis jenseits des Horizonts zu reichen. Ohne jegliche Markierung kann die Orientierung in der weitläufigen Landschaft allerdings schwierig werden. Erst ab Anfang März werden einige Routen mit Ästen versehen, die den Skiwanderern auch im miesesten Whiteout die Richtung weisen. Über die «Kvisteruter», die abgesteckten Wege, sollte man sich >

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In der Spur. Aber Windschatten funktioniert nicht.

vorab informieren und Änderungen aufgrund des Wetters oder wegen der Schneebedingungen bei der Planung einer Route immer bedenken. Im vorigen Winter erwischte uns das Wetter besonders schlimm, und sehr oft war es stürmisch. Für unsere zehnköpfige Gruppe hatten wir ein separates Kochzelt dabei, worin wir jeden Abend und jeden Morgen zusammenkamen, um gemeinsam zu essen. Das grosse Zelt war den Naturgewalten natürlich stärker ausgesetzt und nicht so windschnittig wie die kleineren Schlafunterkünfte. Eines Morgens traute ich nach einer durchrüttelten Nacht meinen Augen nicht. Unter Schneemassen begraben, versteckte sich ein Haufen Elend mit gebrochenen Gestängebögen und zerfetzter Aussenhülle. Wir waren gewarnt und bargen Kocher und Überreste aus unserem Speisesaal. Fortan mussten wir uns auch zum Kochen auf die übrig gebliebenen Zelte verteilen, die wir bei Sturm und Windstärke neun penibel sicherten. Aber wie sagten wir uns während der turbulenten Tour immer wieder: «Es könnte noch schlimmer kommen!» So erreichten wir das Ziel glücklich und voller Stolz. Darüber, uns mit der harschen Natur arrangiert zu haben. Und voller Freude, sie so intensiv < gespürt haben zu dürfen.

Ålesund Mitzubringen sind: Leidenschaft und Leidensfähigkeit Snøhetta (2286 m)

D ov r e fj e l l

Die Hardangervidda ist eines der schönsten Hochfjellplateaus Skandinaviens und mit 8600 km2 die grösste Hochebene Nordeuropas. Im Westteil der Hardangervidda erheben sich mit bis zu 1700 Metern höhere Bergrücken als im flacheren Ostteil. Trotz ihrer recht südlichen Lage darf das Klima nicht unterschätzt werden. Die durchschnittliche Höhe zwischen 1200 und 1400 Metern macht jeglichen «Standortvorteil» zunichte. Plötzlich auftretende heftige Wetterumschwünge sind keine Seltenheit, und selbst im Sommer ist immer mit Schneefällen zu rechnen. Neben Leidenschaft für die Natur gehört also auch eine Portion Leidensfähigkeit mit ins Gepäck. Beste Zeit Ab Anfang März, wenn die Tage wieder länger werden, das Wetter etwas stabiler ist und die Temperaturen nicht mehr ganz so garstig sind. Und zudem auch zahlreiche Routen mit Ästen markiert werden – auf Norwegisch «Kvisteruter» genannt.

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In den frühen Wintermonaten ist kaum jemand anzutreffen, da die langen Nächte, eisige Minusgrade und das für Stürme noch anfälligere Wetter die meisten abhalten. Je nach den Verhältnissen sind Skitouren bis in den Mai möglich. Anforderungen/Gefahren Eine Skitour über die Hochebene ist eine sehr ernste Unternehmung, die nur mit der richtigen Planung und Ausrüstung in Angriff genommen werden sollte. Warme Kleidung, ein stabiles Zelt und ausreichende Verpflegung sind überlebenswichtig. Wie in allen Fjellregionen steckt auch hier im Winterwetter die grösste Gefahr: plötzlich auftretende Stürme, Whiteout, tiefe Temperaturen. Die Kombination aus alledem kann sehr unangenehm sein, und am besten begegnet man ihr mit Erfahrung. Vor allem früh im Winter, wenn noch keine Routen markiert sind und kaum andere Wanderer auf Tour sind, ist die Hardangervidda kein Gebiet für Anfänger.

Galdhøpiggen (2469 m) en eim unh Jot

Lillehammer

Bergen

1933 m Hardangervidda

Drammen

Oslo

Gausta (1883 m)

Haugesund Stavanger

Skien

0

40

80

120 km

Anreise Die Hardangervidda liegt etwa 200 km westlich von Oslo. Die Bergenbahn, die mehrmals täglich zwischen Oslo und Bergen verkehrt, hält in Finse, Ustaoset und Geilo. Alternativ kann man auch mit dem Bus anreisen, z. B. nach Haukeliseter. www.nsb.no und www.nor-way.no. Übernachten Im Gebiet rund um die Hardangervidda gibt es zahlreiche Hotels, Pensionen und Ferienhütten. Legendär ist das Hotel Finse 1222, das sich direkt neben Nordeuropas

höchstgelegener Bahnstation befindet. Dort spielt auch die Handlung des Kriminalromans «Der norwegische Gast» von Anne Holt. In den Bergen der Vidda gibt es gute bis sehr gute Übernachtungshütten, die entweder vom Norwegischen Bergwanderverein (DNT) betrieben werden oder in Privatbesitz sind. www.finse1222.no. Geführt unterwegs Du möchtest die Hardangervidda auch einmal mit Ski, Pulka-Schlitten und Zelt überqueren, traust dir diese Herausforderung auf eigene Faust aber nicht zu? Dann wirst du bei «Wüstenwandern» fündig, deren sehr erfahrene Führer dich jedes Jahr im Februar mitnehmen in die unberührte Winterlandschaft und eine Expeditionsatmosphäre wie in «KleinGrönland» möglich machen. www.wuestenwandern.de. Karten Hardangervidda Turkart West und Ost, 1:100 000, Statens Kartverk.

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mitarbeiter

«Fast wie eine grosse Familie …» Outdoorladen oder Outdoorleben? Beides! Vier Transa-Mitarbeiter erzählen.

Dominique

Petra

michu

Cornelia

DomiNique SChmuki (36)

Petra Neurauter (31)

CorNelia Berger (33)

miChael «miChu» SCheiDegger (35)

Backoffice-Servicemitarbeiterin bei Transa Zürich

Verkaufsberaterin bei Transa Basel

Verkaufsberaterin bei Transa St. Gallen

Filialleiter von Transa Bern

Der neue Flagship-Store ist auch für uns Mitarbeiter ein Genuss. Grosszügig, modern und trotzdem den Wurzeln treu schreiten wir gemäss TransaPhilosophie in achtsamem Miteinander vorwärts. Mit Freude bin ich zur Transa zurückgekommen, nachdem ich zehn Jahre lang viel unterwegs und unter anderem als Ayurvedaköchin oder Yogalehrerin tätig war. Früher war ich sehr intensiv unterwegs, etwa beim Klettern, Bergsteigen oder allgemein im Ausdauersport. Heute geht es mir nicht mehr darum, äussere Grenzen auszutesten, sondern ich geniesse es sehr, einfach draussen in der Natur zu sein.

Ich arbeite erst seit Mitte September bei Transa. Manchmal muss ich noch bei Kollegen nachfragen. Dann gefällt es mir, dass sie nicht nur Fakten über die Produkte vermitteln, sondern oft auch Erlebnisse, die sie damit gehabt haben. Eigentlich bin ich Ergotherapeutin, doch als Kundin lungerte ich schon immer bei Transa rum. Nun habe ich meinen Beruf mit den Hobbys verbunden. Neben der Arbeit bleibt mir genug Gelegenheit zum Klettern, Biken, Wandern, Snowboardfahren und hoffentlich vermehrt auch für Hochtouren. Diese Vielfalt an Outdooraktivitäten, die ich so liebe, finde ich bei Transa wieder.

Im Verkauf bin ich für alles zuständig, aber mein Spezialgebiet ist Afrika. Dort war ich schon viele Male unterwegs, unter anderem weil meine Eltern in Guinea leben. Ich habe acht Jahre lang als Heilpädagogin gearbeitet. Als ich von meiner letzten grossen Reise zurückkam, fragte ich mich: Und jetzt? Zurück in die Schule? Lieber wollte ich etwas Neues beginnen und habe mich Anfang 2012 bei Transa beworben. Hier hat man Verständnis für meine Reiselust. So erlaubt mir meine 80-Prozent-Stelle, zwischenzeitlich mehr zu arbeiten und dann, zuzüglich unbezahlten Urlaubs, auch lange Reisen zu unternehmen.

Als ich in einem Sportgeschäft meine Lehre zum Detailhandelsangestellten gemacht habe, bin ich bei Transa vorbei und habe gesagt: «In zwei Jahren würde ich gern zu euch kommen.» Tatsächlich war dann eine Stelle frei, und so bin ich nun seit 14 Jahren hier. Auch als Filialleiter gelingt es mir, die Arbeit mit meiner Familie – Sohn Yannick ist nun fünf – und mit den Hobbys zu verbinden. Bei Transa pflegen wir eine grosse Offenheit, mit der wir auch die Wünsche der Mitarbeiter besprechen. Und es herrscht durch die ähnlichen Interessen eine starke Verbundenheit – fast würde ich von einer grossen Familie sprechen.

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platten Reservereifen starren. Zuvor hatten wir den Radwechsel trotz fehlendem Wagenheber leidlich hingekriegt, indem wir das Gefährt mit herumliegendem Holz unterstellt hatten. Wir befinden uns im Shimba Hills Nationalpark, im südlichen Hinterland von Mombasa. Als eingefleischter Individualreisender liess sich mein

Wir stellen in den letzten Monaten immer klarer fest: Viele «Background»-Reisende möchten oft eher allein oder im kleinen Freundeskreis gerne auch mal die Welt erkunden. Wunderbar – die meisten der von uns angebotenen Gruppenreisen sind auch individuell machbar. Wir arbeiten Ihnen gerne die entsprechenden Programme aus, und dank umfangreicher Ortskenntnisse und Erfahrungen von Seiten unserer Experten können wir Ihnen gerne «massgeschneiderte» Angebote unterbreiten. In vielen Ländern kennen wir auch qualifizierte, kommunikative örtliche Reiseleiter und Reiseleiterinnen – Sie müssten uns einfach mitteilen, für welche Inhalte Sie sich besonders interessieren.

Diese haben wir nun, in Form eines fahruntauglichen Vehikels, abseits der Zivilisation. Im Schneckentempo scheppern wir auf den Felgen zum Gate zurück und erreichen bald ein malerisches Dorf, wo uns, zur allgemeinen Belustigung der Bewohner, ein Einheimischer mit einer Velopumpe wieder auf die Räder bringt. Amboseli Nationalpark und Chyulu Hills Anderntags starten wir frühmorgens mit einer kleinen Propellermaschine vom Flughafen Ukunda Richtung Amboseli Nationalpark. Ab jetzt ist alles organisiert für uns und wir werden uns nicht mehr selbst um Reifenpannen zu kümmern ha-

In gewissen Ländern, das möchte ich hier vorausschicken, gibt’s dann inhaltlich doch einige Begrenzungen. In Ländern wie Iran, in Zentralasien, da müssen die «Lokalen» das Politische, das Aktuelle weglassen – sie leben unter relativ rigiden Regimen, die ihnen Grenzen dessen auferlegen, was sie den Besuchern vermitteln dürfen. Unsere eigenen Experten sind da, im Rahmen der Gruppenreisen, bei der Informationsvermittlung frei. Das ist ja die klassische «Nische» von «Background Tours».

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Konzept und Layout: Diener-Grafics GmbH, www.diener-grafics.ch - Gedruckt auf FSC-zertifiziertes Papier

Überreicht durch: Strasse

14.09.2011

www.jugendsprachkurse.ch

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Kunden-Nummer

Name

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Absender

Geschäftsantwortsendung Invio commerciale-risposta Correspondance commerciale-réponse

Natur. Sport.

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IRAN / LAOS – KAMBODSCHA

❏ Meine Adresse hat geändert ❏ Nehmen Sie bitte meine E-Mail in den Verteiler für den Newsletter auf ❏ Bitte senden Sie mir keine Unterlagen mehr

Nicht frankieren Ne pas affranchir Non affrancare

Unsere ReiseteilnehmerInnen sind wie Sie, offen, weltgewandt und keinesfalls typische Gruppenreisende. Viele unserer TeilnehmerInnen verstehen sich auf Anhieb so gut, dass auf Reisen mit bike adventure tours oft Freundschaften fürs Leben entstehen. Und viele immer wieder mit uns und ihren FreundInnen zusammen reisen. Denn unsere Reisen bieten gleichzeitig Platz für Individualität, Spontaneität und gemeinsame Erlebnisse.

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BACKGROUND TOURS BOTSWANA ÄTHIOPIEN / NAMIBIA – BOTSWANA

Geben Sie uns doch einfach ihre Wünsche bekannt, welche Art von Hotels Sie bevorzugen und welche Inhalte die Reise abdecken soll. Wir können bei der Ausarbeitung eines Programms übrigens neu auch auf die Datenbank unseres Partners «Art of Travel» in München zugreifen, der spezialisiert ist auf individuelle Kundenwünsche. Herzliche Reisegrüsse

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Sie fügen sich so schön in die Landschaft am Fuss der Hügel ein, dass wir die Cottages der Ol Donyo Wuas Lodge erst erblicken, als wir praktisch davor stehen. Sie sind luftig und grosszügig und vollständig aus lokalen Materialien gebaut, Licht und Heisswasser wird mittels Solarenergie ge-

Aber vielleicht wollen Sie ja vor allem Informationen über die Geschichte, die Kultur, möchten vor allem selbst den Alltag und landschaftliche Schönheiten erleben? Dann ist eine Individualreise vielleicht eher geeignet als eine Kleingruppen-Tour.

Ruedi Bless, CEO Globetrotter Tours AG

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ben – die Wildnis wird uns sozusagen auf dem Silbertablett serviert. Routiniert setzt uns der Pilot nach einem knapp einstündigen Flug auf der holprigen Piste ab. «Jambo!» ruft Amin, unser Fahrer breit grinsend und mit einer staatsgastwürdigen Geste öffnet er uns die Türen des bereit stehenden Jeeps. Nach dem herzlichen Empfang fahren wir durch grasbewachsene Steppe in südöstlicher Richtung zu den Chyulu Bergen. Diese bis zu 1500m hohe Hügelkette gehört seit 1983 zum Tsavo West Nationalpark und bildet eine Art natürlichen Korridor zwischen dem Amboseli und dem Tsavo Nationalpark. Die Berge sind vulkanischen Ursprungs mit den typischen Kegeln und Kratern. Sie sind mit dichter Vegetation und Wald überwachsen, in dem über dreissig verschiedene Orchideenarten gedeihen. Hier tummeln sich Büffel, Elefanten, Buschböcke, Waldschweine und die grösste Antilopenart, das Eland. Auch der scheue Leopard findet in diesem Terrain ideale Lebensbedingungen vor.

Foto: Jonathan von Känel in Madagaskar

Partner heute Morgen, zum Entsetzen des Guest Relation Managers im Hotel, nicht vom Plan abbringen, seine Familie eigenhändig durchs Wildreservat zu steuern. Ein recht unübliches Vorhaben in Kenia. Die ausgesprochen harzige Suche nach einem geeigneten Fahrzeug hätte uns eigentlich warnen sollen. Doch drei Tage Entspannung im Luxushotel am Diani Beach, mit wunderschöner Gartenanlage und Traumstrand – als Zugeständnis an den badehungrigen Nachwuchs – verlangten nach Action.

E D I TO R I A L Liebe Leserin, lieber Leser

PLZ/Ort

Die Reisen sind auf jedes Können abgestuft – von gemütlichen Rad-Kulturreisen bis zu anspruchsvollen Mountainbike-Touren. Jedermann, jede Frau kann die aussergewöhnlichsten und schönsten Gegenden unserer Erde in über 40 Ländern entdecken: Man lernt fremde Kulturen kennen und hat Zeit, die kulinarischen Leckerbissen des Gastlandes zu geniessen. Viele dieser exotischen Länder locken mit ihrer unvergleichlichen Gastfreundschaft – abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Lassen Sie sich überraschen …

Viel Vergnügen wünschen Ihnen Andi und Chris Schnelli und alle MitarbeiterInnen

Bikestationen / Bikeregionen / Bikehotels Europa Eine Reisemarke der Team-Reisen AG

N e u e n g a s s e 3 0 – C H - 3 0 0 1 B e r n – Te l . 0 3 1 3 1 3 0 0 2 2 – F a x 0 3 1 3 1 3 0 0 2 3 – i n f o @ b a c k g r o u n d . c h – w w w. b a c k g r o u n d . c h

Tausend-Stern-Safari Eine massgeschneiderte Privatsafari in Kenia verspricht Wildnis-Erleben auf höchstem Niveau. «Mama, leben hier Löwen?» tönt es unsicher vom Rücksitz. Dem Sechsjährigen ist nicht entgangen, dass seine Eltern ratlos neben dem schäbigen Mietauto stehen und ungläubig auf den

Viele Menschen träumen davon, mit dem Fahrrad die schönsten Ecken der Erde zu entdecken. bike adventure tours aus Affoltern am Albis lässt diese Träume wahr werden. Abenteuer- und Kulturreisen, garniert mit einer gehörigen Portion Spass, versprechen nachhaltige Erinnerungen an die schönsten Tage des Jahres. Unsere Rad- und Bikeferien bieten diesen Mix.

Januar 11 – April 12

AUSGABE 57 / OKTOBER 2011

REISENEWS

Strasse

Freunde.

bike adventure tours

Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Auswahl Ihrer Traumreise.

01_Umschlag_11-12_. 17.11.10 10:53 Seite 3

REISENEWS 2011

Absender Name

Rad- & Mountainbikereisen

Globoship Tel. 031/313 00 04 www.globoship.ch

Die Welt ist unser Zuhause! Jahr für Jahr reisen wir durch Bergregionen, Wüsten, Tropen und ans Meer und destillieren das Eindrücklichste, was unser Planet zu bieten hat. Unsere Neugier treibt uns an, und für unsere ReiseleiterInnen gibt es nichts Schöneres, als Ihnen die Wunder unserer Welt zeigen zu dürfen. Lassen Sie sich verführen …

Nebst Biken bleibt immer Zeit zum Baden und Relaxen am Meer, für Ausflüge zu Fuss, im Pferdesattel, per Boot und Bahn oder auf dem Rücken eines Elefanten.

Globetrotter Reiseplaner: Ozeanien, Asien, Nordamerika, Lateinamerika und Afrika marketing@globetrotter.ch, www.globetrotter.ch

Komm mit auf die Seidenstrasse! Peter Gysling auf den Spuren von Marco Polo – diese spannende Geschichte kennen die 4-Seasons-Leser vom Interview in der vergangenen Ausgabe. Ab 9. November kommt die Dok-Serie des Moskau-Korrespondenten ins Fernsehen, und zwar sieben Mal freitags um 21 Uhr auf SF1. Nun ist auch das Begleitbuch zur Sendereihe «Die Seidenstrasse heute» erschienen. 224 Seiten voller

Eindrücke von der legendären Handelsroute, mit Episoden vom Rande der Dreharbeiten und mit herrlichen Fotos der Reise von Venedig nach Xi’an. Das Begleitbuch von Peter Gysling und Christoph Müller ist ab sofort bei Transa Books, dem Bücherladen im Zürcher Flagship-Store, erhältlich. Oder online bei books.ch. Verlag: Beobachter/Axel Springer Schweiz, Preis: CHF 48.

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