1999-2020 WISSENSCHAFTLICHER BEWEIS FÜR
LEOPARDEN-QUOTEN
GEMSBOKJAGD AM RANDE DER NAMIB
ELAND-HORN IM GLANZ DER SONNE
DER 100-PFÜNDER IM CAPRIVI
We would like to thank all our clients, professional hunters, outfitters and friends for their continued support over the past year. We look forward to the 2018 season in bringing quality and service to the hunting industry in Namibia. Happy Hunting!
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kunden, Berufjägern, Jagdanbietern und Freunden für die wunderbare Unterstützung im Letzten Jahr. Wir freuen uns darauf, in dem nächsten Jahr weiterhin der Jagd in Namibia mit Qualität und gutem Service beistehen zu dürfen. Waidmanns Heil!
Wir gratulieren NAPHA herzlich zu 46 Jahren voller Hingabe als Wegbereiter, sowie Huntinamibia für die Verbreitung der Jagdgeschichte seit 21 Jahren.
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AUS DER REDAKTION
Jagen für den Naturschutz Namibias anhaltender Erfolg
J
a, Sie haben vollkommen Recht! Das Foto auf dem Cover dieser 21. Ausgabe von Huntinamibia zeigt NICHT den 100-Pfünder, den Koos Pienaar in Bwabwata West für seinen Kunden ausfindig gemacht hat. Jeder Jagdführer und Jäger wird Ihnen sagen, dass keine Zeit für Fotos bleibt, wenn Sie einem so kapitalen Elefantenbullen begegnen. Wir haben unser Bestes getan, eine Aufnahme zu finden, die der Gegend, dem Alter des Elefanten und den Stoßzähnen gerecht wird. Berufsjäger Dirk de Bot, ein bekannter, veröffentlichter Fotograf, stellte uns mehrere Bilder für die Geschichte über diese Jagd zur Verfügung. Dirk machte vor einigen Jahren von sich reden, als sein Kunde in der gleichen Gegend – bei der Jägerschaft besser als Caprivi-Zipfel bekannt – mit Koos Pienaar einen 86-Pfünder erlegte. Das Foto, das wir schließlich für die Titelseite ausgewählt haben, stammt von Hagen Denker, einem jungen Berufsjäger und Hobbyfotografen, der im Caprivi Büffel jagte. Dieses Bild eines alten Elefantenbullen, beide Stoßzähne abgenutzt und im Laufe eines langen Lebens zerbrochen, steht zugleich für die Sambesi-Region, um nicht zu sagen das ganze Land, wie es bei Redaktionsschluss für diese Ausgabe von Huntinamibia aussah – grau und trocken, das einzige bisschen Grün das Laub der immergrünen Bäume. In diesem Jahr 2020 feiern wir 30 Jahre Unabhängigkeit in Namibia. Es ist ein Meilenstein, der wirklich gefeiert werden muss. Wie so viele Länder überall auf der Welt haben wir es mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu tun, und unsere werden durch eine schwere Dürre verschärft. Doch im Naturschutz haben wir große Fortschritte erzielt. Jäger, die in Namibias Wildnisgebieten gejagt haben, können bestätigen was für eine Rolle die Trophäenjagd bei diesem Erfolg spielt. Unter anderem ist es die Tatsache, dass die ländliche Bevölkerung, die Seite an Seite mit Wildtieren lebt, den Nutzen von Jagdeinnahmen in Hegegebieten hat. Wir beglückwünschen NAPHA zur Initiierung einer Leopardenzählung, die den wissenschaftlichen Nachweis des Leopardenbestands in Namibia erbracht hat. In dieser Ausgabe veröffentlichen wir einen Artikel von Gail Potgieter von der NCA, mit dem die Kritik an der Studie widerlegt wird, und Sie finden einen Link zu einer Zusammenfassung der Ausführungen. Die Kritik fand weite Verbreitung in den sozialen Medien. Der Erhalt der Wildnis und der Artenvielfalt ist nicht nur Aufgabe der Regierung in Nationalparks und in Form von Unterstützung für Gemeinschaften auf kommunalem Land. Jeder kommerzielle Farmer in Namibia und insbesondere Jagdfarmen spielen bei dieser Herausforderung eine entscheidende Rolle. Die Jagd auf privatem Landbesitz, der für kommerzielle Landwirtschaft ungeeignet ist, leistet einen wertvollen Beitrag zu unserem BIP und zur Erhaltung der natürlichen Landschaften. Jagd-Abenteuer auf Farmgelände stehen in dieser Ausgabe im Mittelpunkt – mal ist es eine Farm ganz ohne Zäune, mal mit Zäunen für die Nutztierhaltung, die aber die freie Bewegung von Wildtieren nicht behindern. Zu Ihrer Orientierung zeigen wir Ihnen auf einer Landkarte die jeweilige Stelle, an der die Jagd stattgefunden hat. Es gibt so viele
verschiedene Biome, in denen man dieselbe Tierart jagen kann. Wüste, Halbwüste, bergiges Gelände, tiefer ebener Kalahari-Sand, dichter Busch, offenes Veld, hügelig, felsig… Wir haben auch eine packende Geschichte über einen Kampf zwischen einem Honigdachs und einem Warzenschwein für Sie. Derartiges zu erleben ist außergewöhnlich genug, aber die Tatsache, dass Immo Vogel eine Kamera zur Hand hatte, um das Geschehen in Bildern festzuhalten, ist schlichtweg fantastisch und zeigt, wie wild die Farmen in Namibia sind. Huntinamibia macht in dieser Ausgabe eine offizielle Ankündigung: ES GIBT IN NAMIBIA KEINEN ORYX MEHR. Nur den Gemsbok. Wir verbannen das O-Wort aus unserem Wortschatz. Der Grund, warum deutsche Jäger so ungern das Wort Gemsbok verwenden wollen, ist vermutlich das flinke Gamswild in den Alpen. Es ist kein Rechtschreibfehler in Huntinamibia, wenn viele Gemsbok nicht als Gemsböcke bezeichnet werden. Für unsere besondere Antilope, die nur im südlichen Afrika vorkommt, prägen wir einen neuen Begriff im deutschen Sprachgebrauch. Wie Helge Denker vor vielen Jahren sagte: Viele Oryx-Arten, ein Gemsbok. Der Gemsbok ist Namibias Wappentier. Er ziert auch das Logo von Namibia Parks and Wildlife, der Parkverwaltungsbehörde im Umwelt- und Tourismusministerium. Taxonomisch gehört er zur Gattung der Oryxantilopen. Mehrere Arten und Unterarten dieser Gattung sind in Teilen von Afrika und der Arabischen Halbinsel heimisch, darunter der arabische Oryx (Oryx leucoryx), die Säbelantilope (Oryx dammah) und der Beisa-Oryx (Oryx beisa). Eine Unterart des Beisa-Oryx ist der eher ockerfarbene BüschelohrOryx mit ausgeprägten Felltroddeln an den Ohren. In Touristenkreisen wird die namibische Oryx-Art meistens einfach als Oryx bezeichnet, was angesichts der beschriebenen Artenvielfalt nicht völlig korrekt ist. Auf gut Deutsch heißt er Spießbock. Wir nennen ihn Gemsbok, was in unseren Breiten üblich ist. Viele Oryx-Arten, aber nur Oryx gazella, der einzigartige Gemsbok, ist in den trockeneren Gegenden im südlichen Afrika beheimatet. Mit großer Trauer verabschieden wir uns in dieser Ausgabe von Volker Grellmann. Jeder in der Jagd- und Tourismus-Gemeinschaft, der in Volker einen Mentor sah, hat ihn möglicherweise ähnlich erlebt wie in der von Kai-Uwe Denker so treffend geschilderten Weise. Wir werden Volker Grellmann vermissen und sein Vermächtnis in Ehren halten.
Rièth van Schalkwyk Chefredakteurin
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INHALT 2020
ARTIKEL
14 CAPRIVI 100-PFÜNDER Titelbild
Ein alter Elefantenbulle mit stark abgenutzten Stoßzähnen, dem Merkmal eines langen Lebens, im ausgedörrten Busch von Bwabwata-West. Foto: Hagen Denker
18 PJ SCHOEMANS NAMIBIA 20 EIN BLITZENDES HORN IM SONNENLICHT 24 EMPFINDET DIE JUGEND NOCH DAS GEFÜHL RICHTIG GEJAGT ZU HABEN? 26 AUF LEOPARD IM ERONGO 30 JAGEN AM RANDE DER NAMIB 34 DER LÖWE EINES JUNGEN MANNES AN DER //AOTCHA PFANNE 36 AKIRO - DER ALLERBESTE JAGDBEGLEITER 38 ZURÜCK ZU DEN WURZELN 42 DER GRÖSSTE UNTER DEN KLEINEN 44 AFRIKA IM HERZEN
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Lesen Sie die neuesten und auch die älteren Ausgaben von Huntinamibia online. Die Website von Huntinamibia enthält ebenfalls eine Fülle von Informationen aus zwei Jahrzehnten. Es ist ein Archiv der Inhalte, die seit 1999 in der gedruckten Zeitschrift erschienen sind. READ ONLINE
49 NCE ZU DEN GRUNDSÄTZEN UND PFLICHTEN DES JAGDBERUFS 51 NAMIBIA ERHÖHT DIE MESSLATTE FÜR BEST PRACTICES IN DER JAGD 53 CIC KONFERENZ – WEGWEISEND FÜR DEN NATURSCHUTZ 55 WIE VIELE LEOPARDEN GIBT ES IN NAMIBIA? 58 IN MEMORIAM VOLKER GRELLMANN 60 DIE NATURSCHÜTZER DES JAHRES 2020 62 BALLISTISCHE PFLICHTPRÜFUNG 65 BEWUSSTSEINSSCHÄRFUNG FÜR DIE NATUR - LASST UNS UNSEREN KINDERN DIE WUNDER DER NATUR ZEIGEN
REGULÄRE BEITRÄGE
Chefredakteurin Rièth van Schalkwyk rieth@venture.com.na Verwaltung Bonn Nortje bonn@venture.com.na Gestaltung Liza de Klerk design@venture.com.na
3 AUS DER REDAKTION
Huntinamibia
erscheint jährlich in Zusammenarbeit mit dem Namibia Berufsjagdverband NAPHA und mit der Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus.
8 BOTSCHAFT DER NAPHA-PRÄSIDENTIN 10 JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN 13 WILDARTEN Einheimische Wildarten Namibias und ihr natürliches Verbreitungsgebiet
Druck John Meinert Printers (Pty) Ltd Herausgeber Venture Media PO Box 21593, Windhoek, Namibia www.huntnamibia.com.na www.travelnewsnamibia.com
7 BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS
NAPHA INFORMATION Redaktionelle Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Venture Media übernimmt keine Verantwortung für die Werbeinhalte.
66 NAPHA REGISTER Jagdunternehmen, die beim Namibia Berufsjagdverband registriert sind
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BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS
EIN TROPHÄENEINFUHRVERBOT WIRD DIE ERZIELTEN FORTSCHRITTE UNTERGRABEN Wir danken der internationalen Jägerschaft und dem einheimischen Trophäenjagdsektor für ihre Unterstützung und ihre Bemühungen, dafür zu sorgen, dass Namibias naturschützerische Erfolge dem gesamten Land und seiner Bevölkerung zugutekommen.
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amibia hat eine Reihe innovativer Strategien verabschiedet, um im Rahmen der nationalen Entwicklungspläne die biologische Vielfalt zu erhalten und die Armut zu bekämpfen. Eine der Strategien ist das CBNRMProgramm (Community-based Natural Resource Management, d.h. gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Ressourcen), das die Einrichtung von kommunalen Hegegebieten ermöglicht hat. Auf diese Weise haben ländliche Gemeinschaften das Recht zur Bewirtschaftung von Wildtieren und die Beteiligung am Tourismus erlangt. Das CBNRM-Programm bietet ländlichen Gemeinschaften eine Reihe von Anreizen um diese natürlichen Ressourcen zu bewirtschaften und Einnahmen aus der nachhaltigen Nutzung von Wildtieren und aus dem Tourismusmanagement zu erzielen. Das international gepriesene namibische Naturschutzmodell basiert auf der Prämisse, dass Menschen, die Seite an Seite mit Wildtieren leben, deren rechtmäßige Sachwalter sind. Deshalb sehen unsere Gesetze und Richtlinien vor, dass ländliche Gemeinschaften und private Landbesitzer ihre Wildtierbestände nachhaltig bewirtschaften und finanzielle und andere Vorteile aus diesen natürlichen Ressourcen ziehen können. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) befürwortet dieses System. MET ist bestrebt, die Tierwelt und ihren natürlichen Lebensraum für jetzige und künftige Generationen zu erhalten. Unser Grundsatz, Eigentumsrechte an Wildtieren vorbehaltlich auf die Bevölkerung zu übertragen, hat ausgezeichnete Ergebnisse für den Schutz des Wildes und die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums hervorgebracht. Die Bestände an Elefanten, Löwen und schwarzen Nashörnern haben zugenommen und ihr Verbreitungsgebiet umfasst jetzt wieder Gegenden, in denen sie einst ausgerottet wurden. Heute gibt es auf privatem und kommunalem Land mehr Wildtiere als in den staatlichen Naturparks, und insgesamt haben wir heute mehr Wildtiere als je zuvor in den vergangenen 100 Jahren. Wir haben es geschafft, die Verluste der Kolonialzeit und der Apartheid-Ära rückgängig zu machen.
Der Besitz von Wild auf privaten Farmen hat die Erholung und die Zunahme zahlreicher Arten gefördert. Auf Wildfarmen leben inzwischen rund 82% der Gesamtbestände des Landes. Gemeinsam erwirtschaften Jagdfarmen jährliche Einnahmen in Höhe von 15,8 Millionen EUR (Daten von 2016) und beschäftigen in den ländlichen Gebieten mehr als 6.000 Menschen. Sie tragen auch zur Ernährungssicherheit bei: über 95% des auf Farmen erlegten Wildbrets bleibt in Namibia. Der Beitrag des Wildtiersektors zur Volkswirtschaft hat die Viehzucht überholt und ist in unserem semiariden Land ein wichtiger Bestandteil der Anpassung an den Klimawandel. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der auf Wild basierenden Landnutzung war ausschlaggebend für Namibias Erfolge bei der Renaturierung. Die Gewinne für das Wild, den Erhalt der Artenvielfalt, bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und für die Volkswirtschaft sind enorm. Die Jagd als Bewahrungsmaßnahme ist daher ein wichtiger Bestandteil unserer integrierten Strategie für nachhaltige Entwicklung und nachhaltigen Naturschutz. Die wirtschaftlich einträglichste Form der Jagd, mit den geringsten Auswirkungen auf den Bestand, ist die selektive Hochwertjagd, bei der ein internationaler Kunde eine erhebliche Summe zahlt um einzelne ältere Tiere zu jagen. Diese Praxis wird vom Ministerium für Umwelt und Tourismus streng geregelt: jeder Kunde muss von einem eingetragenen, qualifizierten einheimischen Berufsjäger begleitet werden, und Jagdgenehmigungen werden anhand von Quoten erteilt, die auf zuverlässigen Informationen und wissenschaftlichen Studien beruhen. Ohne die Jagd wären große Teile unseres Landes weniger produktiv. Die Jagd reduziert die gravierenden ökologischen und sozioökonomischen Auswirkungen des Klimawandels. Würde die Jagd entfallen, würde der Naturschutz deutlich in Mitleidenschaft gezogen, weil sich die Attraktivität von Wild als bevorzugte Landnutzung verringern würde. Es ist
im Interesse aller im weitesten Sinne am Naturschutz Beteiligten, dass der Jagdsektor in Namibia erfolgreich ist, dass er auf dem höchsten Niveau von Professionalität betrieben wird und dass er gegen uninformierte Standpunkte verteidigt werden kann. Jedes Einfuhrverbot gegen Jagdtrophäen droht den gesamten Fortschritt zu untergraben, der seit der Unabhängigkeit in unserem Land erzielt wurde. Wir wissen die Bemühungen des Privatsektors sehr zu schätzen, die Initiative zu ergreifen, um die Beweise zu den Grundlagen zu liefern, auf denen unsere Jagdpolitik basiert, und mit denen über die Quoten entschieden wird. Insbesondere sind der Namibia Berufsjagdverband und die Namibische Umweltkammer zu nennen. Beispiele ihrer Initiativen sind der Best Practice Guide (Leitfaden) für die Trophäenjagd und die Leopardenzählung. Im namibischen Jagdgewerbe gibt es keinen Platz für unethische Praktiken. Sie schaden unserem Ruf und spielen der Anti-Jagd-Lobby in die Hände. Vor dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) haben wir den 200 Delegierten erklärt, dass Wilderei und Korruption unsere naturschützerischen Bemühungen untergraben, und dass wir diesem Übel gemeinsam Einhalt gebieten wollen. Unser Naturschutzmodell hat für unser Land funktioniert und funktioniert auch weiterhin. Die Wildbestände haben im Laufe der Jahre erheblich zugenommen, und zwar aufgrund des Nutzens, den die örtlichen Gemeinschaften davon haben. Es ist unser Wunsch, dass ein Besuch in Namibia jeden Jäger inspiriert, ein Botschafter für die Jagd in Namibia zu werden.
N. Pohamba Shifeta Minister für Umwelt und Tourismus
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as Jahr 2019 war von mehr Umweltfragen geprägt, als ich je zuvor bewusst wahrgenommen habe, und obendrein lastete uns die Dürre in Namibia schwer auf dem Gemüt.
Die 16-jährige Aktivistin Greta Thunberg hat sich vehement für dringende Maßnahmen gegen den Klimawandel und den Verlust von Lebensräumen eingesetzt. Sie wurde die Stimme und das Gesicht für das, vor dem viele andere schon seit Jahren warnen: die Zerstörung und den Verlust von Lebensraum in einem ungeheuren Ausmaß und das Aussterben von Arten. Greta Thunberg behauptet, dass wir an der Schwelle des sechsten Massenaussterbens stehen. Zwar haben viele das alles als Unfug abgetan, aber niemand kann die Tatsache bestreiten, dass Lebensräume in einem immer schnelleren Tempo bedroht werden. Das Aussterben von Arten geht damit einher. Laut Professor Francois Durand von der Universität Johannesburg würden bei einem Aussterben des Nashorns auch weitere 60 Arten und Organismen verschwinden, die vom Nashorn abhängen. Wissenschaftler machen geltend, dass bereits jetzt bis zu 200 Arten täglich aussterben. Plötzlich ist die Jugend beeindruckt und die Welt horcht auf. Aber hier in Namibia werden wir Jäger immer noch beschimpft – als üble Killer und Mörder. Die Menschheit versteht sich nicht als Spezies, als Teil der Natur, und will nicht wahrhaben, dass sich das Leben im Tod vollendet, dass es immer zum Tod führt - auch das Leben des Menschen. „Wie können Sie etwas töten, von dem Sie sagen, dass es Ihnen lieb und wertvoll ist?“ Mit dieser Art von Fragen müssen wir uns auseinandersetzen. Einem Farmer, der Rinder oder Schafe züchtet, werden solche Fragen nie gestellt. Ich antworte: „Ich töte das Tier, weil ich dadurch überlebe – und ich umsorge es, weil ich nicht darauf verzichten kann. Es ist Teil meiner Existenz. Und ich liebe es, weil es mir Schönheit, ein Gefühl von Wirklichkeit und einem erfüllten Leben vermittelt, einem Leben voller Abenteuer, Erlebnisse und Geschichten am Lagerfeuer. Weil mir klar wurde, dass die Jagd etwas Wundervolles an sich hat. Nicht Blutdurst, wie es gewisse Personen darstellen wollen, sondern eine kraftvolle Verbindung, die man zum Leben als Ganzes empfindet. Und weil dieses Gefühl nicht verpufft, sobald sich der Schuss löst. Das Gefühl bleibt. Es durchdringt die Glieder und schärft die Sinne – es verleiht dem Sein eine Art unerschütterliche Ruhe, oder der unerschütterlichen Ruhe ein Sein. Es gibt der Natur Form, es enthüllt die verborgene Struktur, die schon immer da war – das Gewölbe der unsichtbaren Kathedrale über der Savanne – den Eulen und Antilopen bekannt, aber für das menschliche Auge nicht erkennbar.
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BOTSCHAFT DER NAPHA-PRÄSIDENTIN
ENTSCHLOSSENHEIT UND HOFFNUNG
für die Zukunft der Jagd zum Erhalt des Wildbestands
Tausendste kann die Welt mit Staunen betrachten. Damit meine ich nicht, auf den Eiffelturm zu starren. Ich spreche vom zarten Flügel einer Libelle. Vom gelben Schimmer eines Auges, vom Rhythmus eines Kudus. Davon, eine ungestörte Stunde lang mit unbeschwertem Herzen auszuschreiten. Und weil ich meine Kinder liebe und nicht möchte, dass sie eines Tages Atemmasken tragen müssen. Und weil uns die Natur heilt, wie es nur die Natur vermag. Dennoch werden Jäger wie Ausgestoßene behandelt, wird die Jagd als ein Geschäft gesehen, bei dem man immer tiefer in ein Schwarzes Loch gesogen wird. Auf der CITES CoP18 in Genf, als ich mit Schreck feststellte, dass Wissenschaft angeblich wiederlegbar ist während Verschwörungstheorien für bare Münze genommen werden, und dass unsere nachgewiesenen Bemühungen um den Schutz der Natur eher bestraft als belohnt werden, wurde mir gesagt, dass ich alles zu gefühlsbetont betrachte. Normalerweise würden sich mir die Haare sträuben, wenn mir ein Mann sagen würde, ich sei bei der Arbeit emotional. Aber nach dem, was in Genf vorgefallen war, als ich dachte, ich würde ohne Hoffnung für die Zukunft meiner Kinder heimwärts reisen – da hatte er verdammt recht, ich bin emotional. Vielleicht fehlt es in der dummen sogenannten Logik hinter unserem entmenschlichten Naturschutz an Gefühl… Es ist kein rationaler, bewusster Prozess. Es ist die skrupellose Inszenierung eines fertigen Drehbuchs, das Führungskräfte dazu zwingt, Entscheidungen unter gewaltigem Druck zu treffen. Entscheidungen, die das Schicksal des Planeten und der Menschheit bestimmen… Wenn wir nicht alles in unserer Macht Stehende tun, um das zu beheben, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass es jemals wieder passiert – sind wir dann nicht alle mitschuldig an einem Leichtsinn, der an Unmoral grenzt?
Überlassen Sie daher nichts dem Zufall und seien Sie davon überzeugt, dass alles möglich ist. Nutzen Sie jede Gelegenheit, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund. Seien Sie mutig – scheuen Sie ja nicht vor sich selbst zurück, wenn jemand mitbekommen hat, dass Sie jagen. Sprechen Sie das Thema offen an. Hören Sie auf, die Tatsache zu verbergen, dass Sie jagen. Handeln Sie. Suchen Sie Handlungsmöglichkeiten, denn Handlung birgt Hoffnung. Bilden Sie sich über den Naturschutz. Verwenden Sie keine Plastiktüten mehr. Sparen Sie mehr Wasser. Sammeln Sie wissenschaftliche Fakten und Daten. Werden Sie ein noch verantwortungsbewussterer Bürger und engagieren Sie sich auf allen Ebenen, denn Sie sind nicht nur ein Jäger. Sie sind ein Naturschützer. Ein Löwe verhält sich vorsichtiger, wenn der Gegner ebenbürtig ist, aber auch dann wird er nicht zurückweichen. Er kennt nämlich keine Angst, nicht so, wie wir sie verstehen. Er kann nur genau das sein, was er ist, was ihm seine Natur vorschreibt, und nichts anderes.
Jagen Sie mit Hingabe! Danene van der Westhuyzen
Manch einer argumentiert, dass bewusste Entscheidungen der neue Luxus sind, wenn es ums Reisen geht. Die Öffentlichkeit wacht auf und wird sich ihrer Verantwortung gegenüber der Natur bewusster. Und das eröffnet uns die Möglichkeit, kühn und offen über Jagd als Maßnahme zum Schutz der Natur zu sprechen. Das Wesen des Menschen ist so unberechenbar, so komplex und so wunderschön widersprüchlich, dass es nicht nur unsere Rücksicht sondern auch ein Überdenken verdient – und unsere unerschütterliche Entschlossenheit, sich in jeder denkbaren Situation und jederzeit damit zu befassen. Wir werden es leid, Kugeln auszuweichen und unserer Identität beraubt zu werden – damit wir einem Gesellschaftsbild entsprechen und politisch korrekt sind. Die Wahrheit zu verbergen ist eine Last, die an der Seele zerrt oder das Leben eines Menschen unwiderruflich verändert. Und bis wir unsere Wahrheit aussprechen können und ein anderer Mensch uns nicht nur zuhört, sondern uns GLAUBEN schenkt, werden wir nie wirklich frei sein...
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JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN
- Namibias Erfolgsgeschichte im Naturschutz Die nachhaltige Nutzung des Wildes, insbesondere durch die Trophäenjagd, hat eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der kommunalen Hegegebiete gespielt. Vor 1998 wurden in Namibia nur vier Jagdkonzessionen auf Gemeinschaftsland genutzt, und keine davon beteiligte die jeweiligen örtlichen Gemeinschaften in irgendeiner bedeutungsvollen oder gar einträglichen Weise. Jetzt werden 46 Trophäenjagdkonzessionen auf Gemeinschaftsland genutzt (siehe Abbildung), und die Hegegemeinschaften profitieren von den Konzessionen und sind zugleich deren Hüter. 10
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Global Transport Management
Kommunale Hegegebiete Nationalpark
Hier jagen die NAPHAMitglieder: 1 - Orupembe - A. Esterhuizen 2 - Uukolonkadhi Ruacana - L. van Zyl 3 - Otjikondavirongo - L. Janse van Vuuren 4 - Sesfontein - L. Janse van Vuuren 5 - ≠Khoadi-//Hôas - G Utz 6 - Torra - Jurgen Schlettwein - pg 69 7 - !Khore !goreb - Jaco Oosthuizen 8 - Eiseb - J Blaauw 9 - Nyae Nyae - Stefan Jacobs 10 - George Mukoya - Drikus Swanepoel 11 - Muduva Nyangana - Drikus Swanepoel 12 - Kayramcan Association - James Chapman - pg 28 12 - Kayramcan Association - Karl Stumpfe - pg 8 13 - Kwando - Jamy Traut 14 - Mayuni - Jamy Traut 15 - Sobbe - Karl Stumpfe - pg 8 16 - Wuparo - Dawid Muller - pg 4 17 - Dzoti - Falco Schwarz - pg 46 18 - Sikunga - Jaco Oosthuizen 19 - Tsiseb - Kai-Uwe and Hagen Denker - pg 50 20 - Nakabolelwa - Jaco Oosthuizen 21 - Lusese - Jaco Oosthuizen
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Von NAPHA-Mitgliedern gehaltene Jagdkonzessionen
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Namibia hautnah und individuell erleben
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Status der verschiedenen Wildarten in Namibia Gebräuchlicher Name
Wissenschaftlicher Name
Klippschliefer
Procavia capensis
√
Kaokoveld-Klippschliefer Buschschliefer Afrikanischer Elefant Erdferkel Bärenpavian Blaumeerkatze Afrikanischer Wildhund Streifenschakal Schabrackenschakal
Procavia welwitchii Heterohyrax brucei Loxodonta africana Orycteropus afer Papio ursinus Chlorocebus pygerythrus Canis pictus Canis adustus Canis mesomelas
√ √ √ Nein √ Nein Nein Nein √
Löffelhund Kapfuchs
Otocyon megalotis Vulpes chama
Nein Nein
Honigdachs Löwe Leopard
Mellivora capensis Panthera leo Panthera pardus
Nein Einheimisch √ Einheimisch √ Einheimisch
Sicher Handlungsbedarf (CITES II) Fast bedroht (CITES I)
Serval Karakal Gepard Afrikanische Wildkatze Schwarzfußkatze
Leptailurus serval Caracal caracal Acinonyx jubatus Felis sylvestris Felis nigripes
Nein √ √ Nein Nein
Sicher (CITES II) Sicher (CITES II) Handlungsbedarf (CITES I) Sicher (CITES II) Handlungsbedarf (CITES I)
Braune Hyäne Tüpfelhyäne Erdwolf
Hyaena brunnea Crocuta crocuta Proteles cristata
Burchellzebra Chapmanzebra Hartmannzebra Spitzmaul-Nashorn Breitmaul-Nashorn
Equus quagga burchelli Equus quagga chapmani Equua zebra hartmanni Diceros bicornis bicornis Ceratotherium simum simum
Buschschwein Warzenschwein Flusspferd Giraffe (Angola Giraffe) Kaffernbüffel
Potamochoerus larvatus Phacochoerus africanus Hippopotamus amphibius Giraffa camelopardalis angolensis Syncerus caffer
x Südliches Afrika, endemisch x Einheimisch Nein Südliches Afrika, fast endemisch √ Südliches Afrika, endemisch √ Einheimisch √ Namibia, endemisch √ Einheimisch √ Südliches Afrika, fast endemisch √ Einheimisch √ Einheimisch √ Einheimisch √ Einheimisch √
Nyala Großer Kudu Buschbock Sitatunga Elenantilope Kronenducker Sharpe-Greisbok Steinantilope
Tragelaphus angasi Tragelaphus strepsiceros Tragelaphus scriptus Tragelaphus spekii Taurotragus oryx Sylvicapra grimmia Raphicerus sharpei Raphicerus campestris
Damara Dik-dik Springbock Oribi Rehantilope Südlicher Riedbock Bangweolo Grasantilope Litschi Moorantilope Wasserbock Klippspringer
Madoqua kirkii damarensis Antidorcas marsupialis Ourebia ourebi Pelea capreolus Redunca arundinum Kobus vardoni Kobus leche Kobus ellipsiprymnus Oreotragus oreotragus
Impala
Aepyceros melampus melampus Aepyceros melampus petersi Damaliscus pygargus pygargus Damaliscus pygargus phillipsi Damaliscus lunatus Alcelaphus buselaphus caama Connochaetes taurinus Connochaetes gnou Hippotragus equinus Hippotragus niger Oryx gazella
Schwarznasen-Impala Buntbock Blessbock Halbmondantilope Kuhantilope Streifengnu Weißschwanzgnu Pferdeantilope Rappenantilope Südliche Oryxantilope
Verbreitungsstatus
Fortbestand laut IUCN & CITES Notizen zur Verbreitung
Südliches Afrika, fast endemisch Namibia, fast endemisch Peripher einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Südliches Afrika, fast endemisch Südliches Afrika, endemisch Südliches Afrika, endemisch
Sicher
Überall in den mittleren und südlichen Landesteilen von Namibia
Sicher Sicher Handlungsbedarf (CITES II) Fast bedroht Sicher (CITES II) Sicher (CITES II) Gefährdet Sicher Sicher
Kunene Region von Namibia und Südwest-Angola Äußerster Nordwesten im Kunene-Tal Einst in ganz Namibia, außer im Dünenmeer der Namib In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen Im Bereich aller Grenzflüsse Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Nordost-Namibia In ganz Namibia weitverbreitet
Sicher Sicher
Fast bedroht Sicher Sicher
In ganz Namibia weitverbreitet In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen und Nordosten In ganz Namibia, außer im äußersten Westen Einst in ganz Namibia In ganz Namibia weitverbreitet, außer im Dünenmeer der westlichsten Namib Einst im Norden und Osten von Namibia In ganz Namibia weitverbreitet In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen In ganz Namibia In ganz Namibia, außer im äußersten Westen, im Nordwesten und Nordosten In ganz Namibia Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen In ganz Namibia, außer im äußersten Westen
Fast bedroht Gefährdet Handlungsbedarf (CITES II) Handlungsbedarf (CITES I) Fast bedroht (CITES I)
In ganz Namibia, außer im äußersten Westen und Nordosten Nordost-Namibia Westliche Randstufe und Zentrales Hochland (bergiges, felsiges Terrain) Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Einst in ganz Namibia oberhalb der 250 mm Regen Isohyete
Sicher Sicher Handlungsbedarf (CITES II) Handlungsbedarf
Nordost-Namibia In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen und Süden Einst in allen ganzjährigen Flusssystemen in Namibia Einst in ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen
Sicher
Einst weitverbreitet, außer im äußersten Westen und in der südlichen Kalahari Kam natürlich im nördlichen KwaZulu-Natal und Kruger NP Lowveld vor In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen Nordost-Namibia In Schilfgürteln an den ganzjährigen Flüssen im Nordosten Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Ganz Namibia, außer im äußersten Westen Äußerste östliche Zambezi Region Ganz Namibia, außer im äußersten Westen
Einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Südliches Afrika, endemisch
Einheimisch
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Exotisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Einheimisch Peripher einheimisch Südliches Afrika, fast endemisch √ Namibia, fast endemisch √ Südliches Afrika, endemisch √ Peripher einheimisch Nein Peripher einheimisch √ Einheimisch √ Peripher einheimisch √ Einheimisch √ Einheimisch √ Einheimisch
Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher
√
Einheimisch
Sicher
Mittlere, nördlich-zentrale und nordwestliche Landesteile In ganz Namibia, außer in den nordöstlichen Waldgebieten Östliche Zambezi Region In den Hunsbergen im äußersten Süden An den ganzjährigen Flüssen im Nordosten Äußerster Osten der Zambezi Region – Flussauen des Chobe Flusssysteme in Nordost-Namibia Flusssysteme in Nordost-Namibia Felsige und bergige Gegenden in den südlichen, mittleren und nordwestlichen Landesteilen Einst im gesamten zentralen Osten und Nordosten
√ √ √ √ √ √ √ √ √ √
Namibia, fast endemisch Exotisch Exotisch Einheimisch Südliches Afrika, endemisch Einheimisch Exotisch Einheimisch Einheimisch Südliches Afrika, endemisch
Handlungsbedarf Handlungsbedarf (CITES II) Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher
Nordwesten und südwärts zum nördlichen Zentralplateau Kam natürlich nur im Küstenfynbos im Western Cape, RSA, vor Kam natürlich nur in Südafrika vor, in der Highveld-Savanne & Karoo Nordost-Namibia Kalahari und Dornbuschsavannen-Ökosysteme in Namibia Einst weitverbreitet, außer im Westen & äußersten Süden Kam natürlich nur in Südafrika vor, in der Highveld-Savanne & Karoo Nordöstliches Waldland von Namibia Nordöstliches Waldland von Namibia In ganz Namibia, außer in der Zambezi Region
Sicher Sicher Sicher Sicher Sicher Fast bedroht Fast bedroht (CITES II) Sicher Sicher
DEFINITIONEN Einheimisch – sind Tierarten die ohne Eingriffe des Menschen natürlich vorkommen. Dieser Begriff bezieht sich auf die natürliche Verbreitung einer Wildart, nicht auf die Länder, in denen sie vorkommt. Zum Beispiel sind Wasserbock und Moorantilope einheimische Arten der Feuchtgebiete in Nordost-Namibia, aber sie sind nicht in ganz Namibia einheimisch. Ebenso ist das HartmannBergzebra eine einheimische Art der westlichen Randstufe und des zentralen Hochlandes, jedoch nicht der Kalahari. Endemisch – das Verbreitungsgebiet einer einheimischen Art ist auf natürliche Weise begrenzt. Das heißt, dass eine in Namibia endemische Art ausschließlich in Namibia vorkommt. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für ihren Schutz. Die natürliche Verbreitung einer im südlichen Afrika endemischen Art ist auf die Region südlich des Kunene und des Sambesi beschränkt.
Fast endemisch – wenn rund 80% des natürlichen Verbreitungsraums einer Tierart auf ein spezifisches Gebiet begrenzt ist. So ist das Damara Dikdik fast endemisch in Namibia; nur ein geringer Teil seines Verbreitungsgebietes reicht nach Südwest-Angola. Exotisch – eine Tierart, die aus einem anderen Teil der Welt stammt und nie natürlich in Namibia vorkam, z.B. Nyala, Blessbock, Weißschwanz Gnu. Peripher – wenn eine Tierart nur in Randgebieten von Namibia vorkommt und sich der überwiegende Teil ihres Verbreitungsgebietes anderswo befindet. Beispielsweise gibt es einen winzigen Puku-Bestand in den Flussauen des Chobe, der Hauptbestand hält sich jedoch in Sambia auf. Erhaltungsstatus – laut der globalen Einschätzung der IUCN (siehe http://www.iucnredlist.org/ nicht der namibische Status); und laut CITES Anhang.
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CAPRIVI
100-PFÜNDER
DIrk de Bot
Dieses Foto zeigt nicht den 100-Pfünder in unserer Jagdgeschichte.
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Es war eine Nachricht, die letztes Jahr viel Aufsehen unter der Jägerschaft erregte: im einstigen West-Caprivi, heute Bwabwata West, in der Zambezi-Region in Namibia war ein 100-Pfünder zur Strecke gekommen, mit Koos Pienaar als Jagdführer. In Afrika war es der erste Elefantenbulle dieser Größenordnung seit 2015, als ein 120-Pfünder in der Nähe von Gonarezhou in Simbabwe erlegt wurde, und in Namibia der erste seit 2010. Damals erlegte ein Jagdgast von Kai-Uwe Denker einen 105/102-Pfünder im Nyae Nyae Hegegebiet. In den USA wurde in einem Artikel festgestellt, dass Namibia eigentlich nie ein Revier für 100-Pfünder gewesen sei, was der Wahrheit natürlich nicht ganz entspricht. Seit 1988, als Volker Grellmann mit Anvo Safaris im damaligen Buschmannland zu jagen begann, kam aus Namibia das im Durchschnitt schwerste Elfenbein in ganz Afrika. Unter anderem erlegte Anvo vier 90-Pfünder. 1999 führte Kai-Uwe Denker westlich vom Khaudum einen Jagdgast zu einem Elefantenbullen mit 101/93 Pfund schweren Stoßzähnen, und 2004 zu einem außergewöhnlichen 115/17-Pfünder im Nyae Nyae Hegegebiet. Riéth van Schalkwyk
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ie Trophäe von 2019 ist eine fantastische Nachricht für Namibia, nicht nur wegen ihrer Größe in einer Gegend, in dem so große alte Elefanten gar nicht vermutet werden, sondern auch für Koos, der seit 20 Jahren Berufsjäger ist und während seiner gesamten Karriere Jagden in diesem Teil von Namibia geführt hat. In diesem Konzessionsgebiet, das er gemeinsam mit James und Christine Chapman nutzt, hat er in den letzten zehn Jahren und davor schon vier Jahre lang gejagt. Er kennt die Jahreszeiten, das Verhalten der Tiere und die Menschen der San-Gemeinschaft, die in diesem Mehrzweckpark leben und direkt von den Jagdunternehmen profitieren. Im Laufe der Jahre lernte er auch die Methoden der Wilderer kennen. Die Bekämpfung der Wilderei gehörte zu den Hauptaufgaben der in dieser Region tätigen Jagdfachkräfte. Dank einer konzertierten Aktion
des Ministeriums für Umwelt und Tourismus und der namibischen Streitkräfte zur Ausbildung einer speziellen Anti-Wilderei-Einheit gab es in Bwabwata in den letzten Jahren fast keine Vorfälle von Wilderei mehr. Zuvor waren teilweise täglich bis zu acht Elefanten gewildert worden. Ich traf Koos bei einer der seltenen Gelegenheiten, als er in Windhoek war nachdem der letzte Jagdgast am Ende der Saison 2019 abgereist war. Koos wollte sich von seiner 96-jährigen Mutter verabschieden, die im Sterben lag. Er ist kein sonderlich gesprächiger Mensch. Im Busch fühlt er sich wohl, am Lagerfeuer und in der Gesellschaft von Menschen, die seine Welt verstehen. Ich wollte mir die Geschichte von der Elefantenjagd von ihm erzählen lassen, wollte ihn fragen, warum es so außergewöhnlich ist, Bullen mit
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CAPRIVI 100-PFÜNDER schwerem Elfenbein in der Zambezi-Region ausfindig zu machen und warum es trotz der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten so viele Wildtiere in jenem Teil des Landes gibt. Ich selbst gehe nicht auf die Jagd, aber in mehr als zwanzig Jahren als Herausgeberin der Huntinamibia habe ich viele langweilige und viele interessante Jagdgeschichten gelesen. Die besten waren solche, die sich wie eine Spionagegeschichte lasen. Bei denen sich der Leser in den Jäger hineinversetzen kann. Die Hitze und den Wind spürt. Feuchtes Gras riecht, verbrannte Steppe; Vogelrufe wahrnimmt und über die Höhe der 100 Jahre alten Kameldornbäume oder Acacia nigrescens staunt, wenn er in ihrem Schatten ausruht. Das angeborene Talent der San-Tracker, die in der Natur aufgewachsen sind und die Wildnis interpretieren können. Die Bäume erkennen wie Stadtbewohner Gebäude erkennen. Die einen sandigen Pfad mit Hunderten von Spuren entlanggehen und dann die eine Fährte bemerken, die sie in jener Gegend noch nie gesehen haben. Ein Jäger, der beschreiben kann, wie es sich anfühlt, einem Elefanten so nahe zu kommen, dass man ihn riecht. Man hört das Grummeln aus seiner Kehle. Das Gefühl, das einen überkommt, wenn man einen kapitalen Bullen verfolgt und von einem plötzlichen Wirbelwind verraten wird. Der Bulle nimmt den Geruch des Jägers wahr, dreht sich um, hebt seinen massigen Kopf, um dich, den Eindringling, zu fixieren, und anzugreifen...
Sturmstärke, und ewige Wirbelwinde kamen auf; was das Verfolgen von Elefanten extrem schwierig und gefährlich macht. Am ersten Tag der besagten Jagd fanden sie zahlreiche Elefantenspuren, einige beeindruckend groß, aber mindestens einen Tag alt. Früh am nächsten Morgen machten sie sich wieder auf den Weg und dieses Mal fanden sie frische Spuren und eine neue große Fährte. Weder Koos noch seine Fährtenleser erkannten diese Spur. Es handelte sich um keinen der Bullen, denen sie zuvor gefolgt waren. Sie folgten der neuen Fährte drei Kilometer und stellten fest, dass sich der Bulle einer Herde angeschlossen hatte. In sicherer Entfernung warteten sie, bis er seine Paarungsrunde gemacht hatte. Diesmal hatte er kein Glück und begann sich in den Busch zu entfernen. Es war ein hochkapitaler Bulle. Sein Stoßzahn war ab der Lippe mindestens 1,2 Meter lang. Koos stellte den Schießstock auf, aber in genau diesem Moment drehte der Wind. Der Bulle bekam ihre Witterung und verschwand im Busch. Sie folgten seiner Spur und holten ihn nach einer halben Stunde wieder ein, diesmal in sehr dichtem Gebüsch. Er war jetzt nervös. Er wusste, dass sie da waren. Wie zögernd stand der Bulle da, drehte sich dann abrupt um und kam mit großen Schritten direkt auf die Jäger zu. Der Schuss traf ihn auf fünfzehn Meter. Er stolperte und ging nieder.
Im Bruchteil einer Sekunde musst du eine Entscheidung treffen. So war es, als Koos einen Jäger aus Südamerika zu dem 100-Pfünder führte. Sie folgten dem Flusslauf, dessen Pegel so niedrig war wie noch nie, und auf der Ebene reichte kein Strauch höher als bis zur Hüfte eines Mannes. Selbst die Rinde großer Bäume war als Futter abgeschält worden. Die Baobabs waren bis zu dem Punkt abgefressen, an dem sie einfach auseinanderfallen. In der Gegend wimmelte es von Wildtieren, denn der Fluss war die einzige Wasserquelle. Alle Pfannen und die zahlreichen flachen Wasserstellen weiter nördlich waren knochentrocken. Elefantenherden, Lechwe, Impalas, Pferde- und Rappenantilopen und Elands kommen zum Trinken an den Fluss. Der einzige Wind, der bei der Jagd in diesem Teil Namibias berücksichtigt werden muss, weht normalerweise im Juli und August – es ist ein stetiger Nachmittagswind aus West. Aber wie Koos berichtete, wehte 2019 ein ständiger Wind aus Nordost, bisweilen in
Koos Pienaar (links) führte den Jäger im Mai 2019 zu einem 100-Pfünder in Bwabwata West. Michel Mantheakis aus Tansania begleitete seinen Klienten auf dem Jagdabenteuer in Namibia. Der Umfang beider Stoßzähne betrug 53,3 Zentimeter, der größere Stoßzahn wog „grün“ 45,35 kg und der schwächere 35,83 kg.
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Weisheiten eines Jägers vergangener Zeiten:
PJ Schoemans Namibia. Nach seiner wissenschaftlichen Tätigkeit als Anthropologe an der Universität Stellenbosch, später dann als Politiker und Verwalter in der damaligen südafrikanischen Regierung, übernahm P.J. Schoeman von 1950 bis 1955 die Leitung des Etosha Nationalparks. Darüber hinaus war er jedoch als Schriftsteller der Erzählliteratur bekannt, mit Natur, Jagd und Liebesgeschichten als zentrale Themen. Piet van Rooyen
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choeman war ein echter Abenteurer. Aufgewachsen auf einer Farm in KwaZulu-Natal, jagte er seit frühester Kindheit mit seinen Zulu-Kumpels. Er hatte große Achtung vor den Zulu, ihren Traditionen und Weisheiten; er sprach ihre Sprache fließend.
jugendlichen Afrikaans-sprachigen Buben, und schon bald war Schoemans Literatur weit verbreitet.
älteren “eingeborenen” Jägers offen sein, der als Fährtensucher, Diener, Beschützer und Quelle des Naturwissens fungiert.
Seine Leidenschaft für unberührte Natur führte ihn unweigerlich nach Namibia, nicht nur beruflich sondern auch literarisch.
Nachdem er 1930 an der Universität Stellenbosch einen Bachelor of Arts in Anthropologie erworben hatte, unternahm er auf eigene Faust eine Reise durch Ostafrika und legte dabei mehr als 4000 Kilometer zu Fuß zurück. Er lebte mit Hirtenvölkern in ihren Dörfern und erkrankte an dem mitunter tödlichen Schwarzwasserfieber bevor er schlussendlich nach Südafrika zurückkehrte.
Was die Werke von P.J. Schoeman auszeichnet, ist seine Fähigkeit, das Jagdabenteuer mit einer tief empfundenen Philosophie des Jägers im Einklang mit der Natur, geformt durch die uralten Weisheiten urzeitlicher Jäger, zu verbinden.
Respekt sollte das Hauptmerkmal eines echten Jägers sein: Respekt vor sich selbst und seiner “Männlichkeit”, Respekt vor dem (oftmals klügeren und erfahreneren) Fährtensucher und Jagdkameraden, und Respekt vor der Kreatur, die man bejagt. Nur wenn ein Mann oder Bub diesem Leitfaden folgt, kann er ein würdiger Verehrer einer ebenfalls würdigen Frau (oder eines Mädchens) werden – die in ihrer eigenen Weise das Wesen einer natürlichen und unverdorbenen Vertreterin der Weiblichkeit widerspiegelt .
Seinen ersten Roman schrieb Schoeman 1930 mit der Jagd als Hauptthema: Die Swerwerjagter (Der schweifende Jäger), danach folgten Die Jagterprins (Der Jägerprinz) und Drie Jong Jagters (Drei junge Jäger). Diese ersten Geschichten von ihm fanden sofort Anklang – vor allem bei
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Die Lehren, die hieraus gezogen werden, können nach Schoemans Auffassung auch auf zwischenmenschliche Beziehungen projiziert werden. Laut Schoeman sind hier drei Dinge von besonderer Wichtigkeit: eine gute Jagd sollte anstrengend und das Beutetier ein angemessener “Gegner” sein, und der junge “weiße” Jäger sollte für die Leitung eines
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Schoemans Bücher Op Ver Paaie (Auf fernen Pfaden), Waar Ver Winde Waai (Wo ferne Winde wehen) und Terug op die Ver Paaie (Zurück auf fernen Pfaden) spielen sich in den halbwüstenartigen nordwestlichen Regionen des Kaokovelds in Namibia ab. Das charakteristische Gelände dort – trocken,
rau und verlassen – dient als Kulisse für die zentralen Themen der gefährlichen und beschwerlichen Jagd, der Achtung vor der Natur und die Bereitschaft zu akzeptieren, dass der “weiße” Jäger als Eindringling in dieser schroffen Landschaft doch sehr verwundbar ist. Abseits oberflächlicher Schilderungen der Jagd auf Sandhühner oder Antilopen für die Küche und “seine Leute”, beschreiben die Geschichten hauptsächlich die Jagd auf wehrhaftes Wild. Insbesondere der Löwe ist in dieser Hinsicht ein “angemessener Gegner”. Obwohl die Hauptfigur selbst nie von einem Wildtier angegriffen oder getötet wird, entkommen seine Mitstreiter diesem Verhängnis nicht. So kommen zum Beispiel Jagdkamerad Bill durch einen Löwen, und Fährtenleser-Mentor Kalimbo durch ein Nashorn zu Tode. Die verhängnisvolle Löwenjagd, bei der sein Kamerad Bill von einer wütenden Löwin getötet wird, wird besonders dramatisch beschrieben. Sämtliche Grundlagen, die für Schoemans Jagdphilosophie wichtig sind, werden hier beschrieben: der würdige Gegner, der treue Eingeborene, die zu beschützende Frau und der verwundbare Freund. “Wenn uns diese grimmige Löwin noch einmal angreift, möchte ich den ersten Schuss. Ich will ihr Blut,” sagte Bill. “Sei vorsichtig! Solche Einzelgänger-Löwinnen greifen gerne von hinten an,” stellte ich fest. “Auch deshalb muss Kalimbo hinten gehen! Er kann auf sich selbst aufpassen, und wir können unsere ganze Aufmerksamkeit auf das richten, was kommt.”
jedoch nicht an den Kadaver trauten. Das bedeutete, dass die Löwin sich irgendwo ganz in der Nähe aufhielt. Einer der Schakale äugte angespannt in den Unterwuchs etwas zu unserer Linken. “Ich kann hören wie sie hnggg macht,” sagt Kalimbo aufgeregt, während er mit seinem Speer in dichtestes Gestrüpp zeigt. Im nächsten Moment geht alles rasend schnell, ich sehe nur einen verschwommenen Schatten anrauschen, und höre Pennys Stimme, schrill vor Angst: “Johan, der Löwe hat Bill!” Alles ist in eine Staubwolke eingehüllt und ich habe kein freies Schussfeld. Während ich in das Getümmel stürme, gehe ich in Anschlag, aber kann vor lauter Chaos kein Ziel finden. Aus dem Augenwinkel sehe ich Kalimbo furchtlos, mit erhobenem Speer, in die Staubwolke preschen. In seiner Muttersprache brüllt er “Usuthu!” – der uralte Kriegsruf seines Volkes. “Ngadla!” – ich habe gegessen – höre ich ihn rufen… Während der Jagd und den Beschreibungen der Gefahren und Schwierigkeiten der Jagd, sinnt der Autor als Hauptfigur über das Leben und das Privileg nach, ein Teil dieses Lebens zu sein und sich gleichermaßen über seine Rolle als Schüler und Lehrer bewusst zu sein. Beispielsweise wird in Terug op die Ver Paaie (Zurück auf fernen Pfaden) beschrieben wie
die Leitfigur den weißen Städterjungen auf sein erstes Stück Jagdwild – ein Perlhuhn – führt; nur um ihn kurze Zeit später zu tadeln, weil er ihm (dem Erzähler) nicht den nötigen Respekt als Älteren zollt, und um ihm dann beizubringen wie man die Zeichen seiner Umgebung deutet um sich nicht in der Wildnis zu verirren. Die Szene am Ende dieses Buches, als der weiße Jäger mit seinem sterbenden Fährtenleser und Kumpanen, Kalimbo, in den Armen am Boden kauert, und in Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Zeiten auf der Jagd in der Wildnis schwelgt, ist ein rührender Hinweis, dass Menschen aus verschiedenen ethnischen Hintergründen Achtung vor einander haben können, vor allem, wenn sie durch ein Leben der Kameradschaft auf gefährlichen Abenteuern zusammengeschweißt sind. Heutige Jäger in Namibia – Einheimische wie auch Gäste – können aus den Weisheiten von P.J. Schoeman viel lernen, wenn sie die Jagdgründe betreten – ob als Jäger oder aber ‘nur’ als Mensch. Der Autor dieses Textes über P.J. Schoeman ist selbst ein bekannter Schriftsteller afrikaanser Erzählliteratur, mit ‘Mensch-in-der-Natur’ als zentrales Thema. Wie Schoeman hat auch er Anthropologie in Stellenbosch studiert und ist nun Professor an eben jener Universität, während er auch begeisterter Jäger ist und nach wie vor die unberührte Natur liebt.
Penny, die uns nervös folgte, fragte mich: “Aber was tun wir wenn sie angreift?” “Bloß nicht wegrennen! Was immer du tust, nicht rennen. Lieber sich hinfallen lassen. Wir Jäger werden dich so gut es geht mit unseren Waffen beschützen.” Wie ich wünschte, ich könnte einer der Aasgeier sein, die hoch über uns kreisten! Von dort oben hätte ich sehen können wo sich die Löwin verbarg. Wir kamen den Elefantenüberresten langsam näher und ich konnte ein paar Schakale sehen, die sich
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Ein blitzendes Horn im Sonnenlicht
Elenantilopen sind etwas Besonderes. Wenige Wildarten üben einen solchen Reiz auf den Jäger aus wie ein alter Elandbulle: groß, grau und mit glänzenden, gewundenen Hörnern, die in der Sonne blitzen. Am schönsten ist er wenn er sich wendet und davon trabt, mit sich kräuselnden Muskeln und das massive Haupt und der Träger hoch erhoben. Es sieht so einfach aus, wie er mühelos im Busch verschwindet noch bevor man in den Anschlag gehen kann, ja bevor man überhaupt vernünftig ansprechen kann. Vielleicht hat er etwas bemerkt als man sich anpirschte, oder eine der Kühe aus seiner Herde hat den Jäger zuerst entdeckt. Dann verschwinden sie alle in einer Staubwolke - im Lärm von brechenden Ästen und mächtigen Hufen, die über die ausgedörrte Erde donnern. Du bist aufgeflogen! Bruce J. Mincher
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lands sind auch etwas Besonders, weil man sie sich wirklich erjagen muss. Wenn man Pech hat erlegt man ein Eland mit einem Schuss aus dem Jagdwagen oder vielleicht an einer Wasserstelle. Das ist bedauerlich für Sie, denn das ist keine Art und Weise, ein Eland zu erlegen. Der Wert der Trophäe steht im direkten Verhältnis zu der Anstrengung, die man auf sich nimmt um sie zu erbeuten – und zumeist ist das nicht vom Auto oder an der Wasserstelle. Oft fängt es damit an, dass man weit entfernt ein Horn aufblitzen sieht, während der Bulle am Äsen ist. Nun beginnt die Pirsch. Oder man findet eine vielversprechende Fährte von der Nacht am Wasserloch, die dann oftmals über den ganzen Tag ausfährtet wird. Ich habe mehr Elands bejagt als ich erlegt habe. Manchmal verliert man die Spur oder man wird von einem Impala oder Springbock verraten. Oder
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man wird von einer argwöhnischen Elandkuh aufgehalten. Das passiert natürlich während man auf einem Fuß stehend eine Fliege auf der Nase hat. Doch nur nicht bewegen! Ich erinnere mich an eine Pirsch, als ich in dieser Weise festsaß während uns der Bulle unbeschadet im Schutze des Dickichts passierte. Oder nach einem heißen, staubigen Tag auf der Fährte ist es schon zu dunkel für einen sicheren Schuss wenn man den Elandbullen endlich eingeholt hat. Falls man ihn überhaupt einholt. Aber selbst wenn er davonkommt ist es eine lohnende Jagd, denn ein Elandbulle ist ein würdiger Gegner. Er ist etwas Besonderes. Mein Sohn Erik hoffte auf dieser Jagd seinen ersten Elandbullen zu erlegen. Hinter Hagen Eggert von Omatjete Safaris kraxelten wir den
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steilen Hang eines felsigen Hügels auf der Farm Askevold hinauf. Das Geröll machte ihn schwer begehbar und es schien der ideale Lebensraum für Schlangen zu sein, jedoch mussten wir bis nach oben klettern, um von dort oben in die Weite glasen zu können, auf der Suche nach einem blitzenden Horn in der Abendsonne. An den vorherigen Tagen hatten wir zwei junge Bullen in den Bergen gesehen, und auch eine recht große Herde Kühe und Kälber unten im Tal. Ein starker reifer Bulle hatte sich bisher aber noch nicht gezeigt. Auf der Kuppe zog sich ein langer schmaler Rücken entlang, auf dem auch „echte“ Bäume wie der berühmte Marula standen. Dies war in starkem Kontrast zu dem verwunschenen Dornengestrüpp, das wir weit unten am Berg verlassen hatten. Aus einer der riesigen Kronen eines Marula Baumes alarmierte ein Graulärmvogel – umgangssprachlich Kakadu – die gesamte Umgebung, dass zweibeinige Jäger unterwegs waren. Von hier oben konnten wir auf beide Seiten der Kuppe glasen, und wir pirschten vorsichtig weiter den Rücken entlang. Immer wieder hielten wir inne um zu lauschen und Ausschau zu halten. Es waren aber nur einige Gemsbok zu sehen, die, ohne uns zu bemerken, unter uns im Buschwerk zogen. Und überall die charakteristischen Tauben, die
uns mit ihrem Ruf „Trink Tafel, trink Tafel...“ lockten. Das ist der Klang von Afrika. Endlich hatten wir unser Ziel erreicht: eine Felszunge, die aus dem Rücken hervor trat und uns einen großartigen Blick über fast die ganze Farm Askevold ermöglichte, die irgendwo Richtung Horizont verschwand. Einsame Berge erhoben sich aus den ausgedörrten Ebenen und warfen lange Schatten, während die Sonne unaufhaltsam gen Westen strebte. Zuhause bei uns nennt man diese Berg-Formationen buttes. Es ist erstaunlich wie ähnlich sich meine Heimat Idaho und Namibia in vieler Hinsicht sind. Beide haben rund zwei Millionen Einwohner, die Wirtschaft basiert auf Landwirtschaft, beide sind mit einem Reichtum an Wild und ursprünglicher Natur gesegnet. In beiden leben etwa 2 Millionen Menschen, hier wie da ist die Landwirtschaft in irgendeiner Form prägend, und hier wie da gibt es eine gesunde Wilddichte und ursprüngliche Natur. Selbst Idaho hat eine ähnlich aride Erscheinung, wie wir sie hier von unserem Ausguck vor uns hatten – zumindest im Sommer. Jeder von uns hatte sich einen mehr oder weniger gemütlichen Felsen ausgesucht, noch warm von der Nachmittagssonne, und nun begannen wir zu glasen. Hagen wusste genau wo er nach Eland suchen musste und
"Wenn auf die richtige Art und Weise gejagt wird, gibt es keine schönere Trophäe, und heute Abend wird es bei einem Tafel Lager die besten Steaks in Afrika geben."
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KHOMAS HUNTING
HIGHLAND SAFARIS
NAMIBIA
EIN BLITZENDES HORN IM SONNENLICHT konzentrierte sich auf solche Stellen. Erik und ich glasten ebenfalls, aber mehr aufs Geratewohl und weniger effektiv, dafür mit viel Begeisterung. Wir hatten volles Vertrauen in Hagens Wissen und seine Erfahrung. Und natürlich hofften wir, dass heute unser Glückstag war. Auf den ersten Blick schienen die Ebenen unter uns leer und ohne jegliches Leben zu sein. Doch nach nur wenigen Minuten konnten wir im Busch und im Schatten Wildtiere ausmachen. Eine kleine Gruppe Impala stand äsend vielleicht einen Kilometer weit entfernt, und Hagen hatte noch weiter weg auch einen Giraffenbullen erspäht. Ich hätte ihn nie entdeckt und staunte wie gut ein solch großes Tier getarnt ist. Während Erik und ich leise über meine vorigen Eland-Jagden hier und auf nahegelegenen Farmen sprachen, tauchte wie aus dem Nichts ein Trupp Bergzebras in der Ebene auf. Wir sahen sie jetzt erst, aber sie müssen schon die ganze Zeit da gewesen sein. Die Sonne sank immer tiefer und bald würde es zu spät für eine Pirsch sein. Wir brauchten aber genau diese Sonnenstrahlen, die uns einen Elandbullen durch sein glänzendes, glatt gewetztes Horn verraten konnten. Aber – nichts. Ich fragte mich ob Erik nicht enttäuscht war. Seit zwei Tagen waren wir auf der Suche und hatten nichts erblickt. Wir glasten weiter. „Da sind sie“ sagt Hagen wie beiläufig. Wir sind plötzlich sehr aufgeregt; ist es ein Junggesellentrupp? Oder wieder nur die Herde mit den Kühen und Kälbern? Sie sind weit weg in der Ebene am Äsen. Hagen weist mich ein und dann kann ich die großen grauen Körper inmitten des Dornengestrüpps ausmachen. Jetzt gilt es! Von der Kuppe steigen wir über das Geröll auf dem gleichen Weg wieder zurück. Ich sehe den stoischen Ausdruck auf Eriks Gesicht. Ich weiß wie er sich fühlt. Wenn er so ist wie ich, ist es eine Mischung aus Aufregung, Hoffnung auf einen positiven Ausgang und wohl auch ein wenig Zweifel. Alles kann noch schief gehen. Die Elands sind noch weit weg, es wird eine lange Pirsch und das Tageslicht ist rasch am
Schwinden. Wird es ein guter Schuss? Wird er überhaupt zum Schuss kommen? Wir nähern uns dem Fuß der Kuppe und das Gehen wird nun einfacher da wir nicht mehr von Fels zu Fels springen müssen. Trockenes Laub und Zweige knacken unter unseren Schritten, aber das macht nichts, wir sind noch weit von der Herde entfernt. Eine Kudukuh springt mit aufgerichtetem Wedel davon. Die Elands können wir schon lange nicht mehr sehen, aber Hagen führt uns zielsicher in ihre Richtung. Er kennt seine Farm genau. Den ersten Kilometer legen wir strammen Schrittes zurück um keine Zeit zu verschwenden. Wir halten mit Hagens Tempo mit und versuchen, den Dornen nicht zu viel Blut zu überlassen. Und vielleicht habe ich fast schon einen Verfolgungswahn wenn es um Zecken geht. Die gibt es auch bei uns zu Hause. Aber jetzt ist nicht die Zeit, über solche Dinge nachzudenken. Im schwindenden Licht sind die Schatten jetzt kühl. Wir verlangsamen unsere Schritte. Hagen meint, dass wir nicht mehr weit von der Herde entfernt sind. Erik pirscht mit Hagen weiter voran, ich bleibe etwas zurück. Jetzt können wir keinen unnötigen Lärm gebrauchen. Wir müssen sehr vorsichtig sein, nicht nur wegen der Elands sondern auch wegen der Impalas. Wenn wir sie aufschrecken, gehen uns die Elands ebenfalls durch die Lappen.
alles verderben können. Wieder bleibe ich zurück und Erik und Hagen pirschen sich jede kleinste Deckung nutzend näher heran. Ich sehe wie der Schießstock aufgestellt wird und weiß, dass wir den Höhepunkt unserer dreitägigen Jagd erreicht haben. Dort, 80 Meter entfernt sehe ich ihn, den großen grauen Elandbullen. Er ist komplett entspannt; verscheucht die lästigen Fliegen mit ein paar Schwanzschlägen. Der Schuss lässt nicht lange auf sich warten und die ganze Herde prescht durch den Busch davon. Erik meint, er sei gut abgekommen. Wir hasten durch das hüfthohe Gras und folgen der Fährte des Bullen, obwohl wir keinen Schweiß sehen. Doch 50 Meter weiter finden wir ihn. Es war in der Tat ein guter Schuss, die Jagd war erfolgreich. Eriks stoischer Gesichtsausdruck weicht der Freude über die gute Jagd, er hat sein Eland bekommen und das nach einer exzellenten Pirsch. Wenn richtig erjagt, gibt es keine schönere Trophäe, und heute Abend wird es bei einem Tafel Lager die besten Steaks in Afrika geben.
Plötzlich verharren die beiden Jäger in gebückter Haltung und Hagen zeigt in das dunkle Gebüsch. Erik nickt, sie haben etwas gesehen das für mich verdeckt ist. Aber sie gehen nicht in Anschlag, irgendwas stimmt nicht. Ganz vorsichtig krieche ich zu den beiden und sie versuchen mir einen ImpalaBock zu zeigen, der vor uns im Schatten sitzt. Ich kann ihn einfach nicht entdecken, aber wir müssen abwarten um nicht zu riskieren, dass der Bock uns die Pirsch zunichte macht. Doch dann erhebt er sich und endlich sehe ich ihn. Es ist ein guter Bock mit langen Spitzen, aber er ist nicht das, wonach wir nun schon seit Tagen suchen. Langsam zieht er weiter und wir können unsere Pirsch fortsetzen. Wir schleichen vorsichtig in der vermuteten Richtung weiter und nach nur wenigen Metern hat Hagen die Elands entdeckt. Wie leicht hätte uns der Impala
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Empfindet die Jugend noch das Gefühl RICHTIG GEJAGT ZU HABEN?
Eine Farmjagd auf der die Jagdausübung ausschließlich zu Fuß oder vom Ansitz und nicht vom Auto aus stattfindet, bietet eine tiefe Zufriedenheit und sollte deshalb als die wahre Erhaltung durch ethische und nachhaltige Jagd gelten. Axel Cramer
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ch hatte meinem Neffen Adriaan als Kind beigebracht, sicher mit dem Kleinkalibergewehr umzugehen. Nachdem ich überzeugt war, dass er das offene Visier und die Waffe sicher und vertraut beherrschte, erlegte er dann seinen ersten Gemsbock mit der 7x57. Nun sollte er bei mir auf Petersfarm sein erstes Hartebeest erlegen. Die zahlreichste Wildart in unserer Gegend, außer dem Gemsbok, ist die südafrikanische Kuhantilope. Sie dient am Häufigsten dazu, unseren eigenen Fleischbedarf zu decken, als auch zur Versorgung unserer Angestellten. Es ist immer ein Genuss in unserem vielseitigen Gelände zu pirschen; einfach zu Fuß gehen und jagen zu können, ohne zu wissen, worauf man stoßen wird, und das Wildbret, das wir brauchen, ungehindert erlegen zu dürfen. Außerdem mag ich meinen Neffen gern; freue mich daran wie er eifrig auf der Farm mit anpackt und dass die Jagd auch seine Leidenschaft geworden ist.
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Ich habe das Gefühl, mehr für ihn verantwortlich zu sein, weil seine Eltern und sein Zwillingsbruder weder großes Interesse an der Farm, noch an der Jagd haben. Früh eines Morgens kommt unser Farmarbeiter Willem aufgeregt herbei und meldet, dass er nicht weit vom Farmhaus eine weidende Herde Hartebeester entdeckt hat. Wir machen uns sofort auf, noch den Geschmack vom frischen Morgenkaffee und selbstgebackenen Zwieback im Mund. Ich merke, dass auch Adriaan das Jagdfieber gepackt hat. Wir lassen Willem zurück damit ich alleine mit Adriaan pirschen kann, in der Hoffnung etwas zu erlegen. So schreiten wir locker daher. Durch meine dünnsohligen Feldschuhe spüre ich das kurz abgeweidete Gras, und angenehm ruht das Gewicht meiner Mauser auf der Schulter. Adriaan trägt eine .375 Holland & Holland, mit offenem Visier ohne großen Firlefanz, mit der er seinen Hartebeestbullen erlegen möchte.
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Dies ist meine Art der Jagd: keine wilden Autofahrten hinter dem Wild her, bevor sie den nächsten Durchschlupf unter dem Rinderzaun gefunden haben um sich in Sicherheit zu bringen, sondern ein Pirschen zu Fuß durch abwechslungsreiches Gelände ohne wildsichere Zäune; eine Landschaft, in der Antilopen einen idealen Lebensraum vorfinden und innerhalb ihres natürlichen, ursprünglichen Verbreitungsgebietes vorkommen. So sind viele Rinderfarmen aufgrund ihres hohen Wildbestandes ausgezeichnete Reviere für Jäger. Die Rinderzäune stellen für das einheimische Wild kein Hindernis dar; Kudu und Eland können problemlos über die Zäune springen und die anderen kriechen durch die tiefen Schlupflöcher unter dem Zaun hindurch. Der Tag wird nun sehr warm und die Sonne ist schon so heiß, dass wir ordentlich ins Schwitzen kommen. Ein leichter Wind kommt auf, und kühlt meinen Oberkörper herrlich ab. Wir durchstreifen das Tal des Schwarzen Nossob mit seiner imposanten leicht gewellten Savannenlandschaft und nähern uns dann vorsichtig einem gelb blühenden Kameldornbaum. Plötzlich sehen wir die Hartebeester, nun ist Vorsicht angesagt! Die Pirsch bis auf Schussdistanz gestaltet sich nun wie immer schwieriger, als man sie sich ausgemalt hat. Das Gelände ist offen und wir müssen uns jetzt langsam und geduckt vorwärts bewegen. Ich lehne meine Mauser an einen kleinen Dornenbusch, lege mir den Zweibein-Zielstock quer über den meinen
Schoß und mit Adriaan direkt hinter mir geht es im Krebsgang auf dem Hosenboden weiter. Von meiner eigenen Jagdpassion angetrieben, haben Adriaan und ich uns nach anstrengender Robberei den Hartebeestern bis auf Schussdistanz genähert. Doch plötzlich hören wir das typische Schnauben einer wachsamen Kuh und ich weiß, dass uns nicht mehr viel Zeit für einen Schuss bleibt. Die Tiere werden unruhig und ziehen unschlüssig von uns weg. Wir nutzen die Gelegenheit uns aufzurichten und eine gute Schussposition einzunehmen. Die Hartebeester sind nicht vollends beunruhigt und verhoffen nochmals; Adriaan ist schon im Anschlag und es gelingt ihm, schnell einen – etwas hohen – Blattschuss auf einen Bullen abzugeben. Nach kurzer Todesflucht geht der Bulle zu Boden. Als wir an den verendeten Hartebeestbullen herantreten sehe ich sofort, dass es eine besondere Trophäe ist, und ich mache Adriaan darauf aufmerksam, dass er wirklich einen kapitalen alten Bullen erlegt hat. Die Decke des Bullen ist dunkel rot-braun gefärbt und das imposante Gehörn ist geprägt durch markante Ausbrüche an der Hornbasis, die typische knorrige Biegung des Horns und die abgenutzten Hornspitzen. Adriaan ist nicht nur begeistert von seiner Trophäe, sondern auch von dem schönen Jagderlebnis, das so im Vordergrund steht. Nicht irgendein Jagderlebnis, sondern anspruchsvolles und ursprüngliches Jagen auf waidgerechte Art!
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Auf Leopard
IM ERONGO .........................................
Im August 2019 war Hermann wieder auf Leopard bei uns im Erongo. Er war schon zum zweiten Mal da. Bei der ersten Safari auf Leopard im November 2017 musste er erfolglos wieder abreisen. Insgesamt war es schon die dritte Safari auf diesen alten Kuder, den wir bereits seit mehreren Jahren beobachtet hatten und der sich nun dem Ende seiner „Regentschaft“ näherte. Hagen Denker
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rüh am ersten Morgen hatte Hermann ein Bergzebra erlegt und wir konnten damit gleich das Luder auffrischen, das ich in regelmäßigen Abständen schon in den Monaten zuvor bestückt hatte. Der große Luderbaum – ein Anabaum – ist malerisch mitten in einem breiten Trockenfluss gelegen, und den Ansitz-Schirm wollen wir jetzt an der nördlichen Uferböschung unter einem überhängenden Löwenbusch bauen. Nachdem wir die Zebrakeule an dem großen Querast befestigt haben, machen wir uns an den Schirmbau. Ohne großen Firlefanz wird ein einfaches Gerüst aus Stämmen unter dem Löwenbusch errichtet und dann mit dem immergrünen Laubwerk des hier überall wachsenden Löwenbusches verkleidet. Zwei kleine Gucklöcher und eine Astgabel als Gewehrauflage – und fertig ist unser Ansitz.
Auch die Fährten einer Leopardenkatze stehen im Sand. Vielleicht hatten die beiden erst mal etwas anderes im Sinn, meint Hermann. Wie auch immer, ich schlage vor, dass wir nichtsdestotrotz schon heute Nachmittag ansitzen sollten; auf einer Leopardenjagd bekommt man oft nur eine einzige Gelegenheit und wenn man sie verpasst, ärgert man sich hinterher nur. Noch dazu hatte ich den Leopard ja schon mehrmals vorher am Luder bestätigt und daher ist davon auszugehen, dass er wiederkommen wird. Am Nachmittag richten wir uns also im Schirm ein, außer ein paar Giraffen lässt sich jedoch nichts blicken. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit treten wir dann den Rückzug an.
Nun muss nur noch der Kuder zur rechten Zeit vorbeischauen!
Die nächsten beiden Tage verfolgen wir das gleiche Schema, nach der Frühpirsch begeben wir uns am Nachmittag in den Schirm, ohne dass der Leopard jedoch ans Luder kommt.
Die Kontrolle am nächsten Morgen nach der Frühpirsch ergibt, dass der Kuder zwar am Baum war, jedoch nicht ans Luder gegangen ist.
Bei der obligatorischen Tasse Kaffee am nächsten Morgen meint Hermann, dass wir das Ansitzen vielleicht lassen sollten bis der Leopard
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wirklich am Luder war. Ich bin der Meinung, dass wir das Ansitzen durchziehen sollten, da der Leopard, wenn alles blöd läuft, vielleicht genau heute kommt und dann nicht wieder. Wir einigen uns darauf, dass wir erst mal abwarten was die Luderkontrolle bringt. Nach der erfolglosen Frühpirsch auf der Suche nach einem alten Gemsbok oder Kudu schauen wir wieder beim Luder vorbei, und siehe da: der Kuder war da und hat auch ordentlich an der Zebrakeule gefressen. Damit ergibt sich die Frage, ob wir heute ansitzen, natürlich von selbst. Der Leopard hat oberhalb der südlichen Uferböschung von Westen angewechselt und ist schnurstracks ans Luder gegangen. Nach seinem Festmahl ist der Kuder direkt an unserem Ansitzschirm vorbeigezogen und dann später in westlicher Richtung am Rivier entlang verschwunden. Es scheint als ob er spät in der Nacht da war und Hermann ist der Meinung, dass er deswegen heute früh kommen wird – zumindest machen es die deutschen Sauen an Kirrungen oft so. Ich hege die gleichen Gedanken und Hoffnungen, äußere dies aber aus einem Funken Aberglauben heraus nicht. Bloß nicht den Leopard alarmieren! Am Nachmittag sind wir wieder im Schirm und besprechen nochmal, dass absolute Ruhe herrschen muss, vor allem weil es auch sein kein, dass der Leopard von rechts hinten kommt und direkt am Schirm vorbei geht. Heute ist es schon relativ früh windstill, normalerweise haben wir am Nachmittag
durch die nicht allzu ferne Küste immer einen leichten Südwestwind. Nach diesem Westwind ist auch der Schirm ausgerichtet. Gestern noch hatte ich mich über den Wind geärgert, als einige Giraffen, die am trockenen Flussbett entlangzogen, unsere Witterung bekommen hatten und abgegangen waren. Wäre der Leopard gestern Nachmittag da gewesen und ungünstig angewechselt, hätte er womöglich unseren Wind bekommen. Nun, heute geht kein Wind, was wahrscheinlich auch bedeutet, dass das Wetter umschlägt und wir in den nächsten Tagen ganztägig Ostwind bekommen – nicht gerade ideal für unsere Leopardenjagd. Aber vielleicht kommt er ja wirklich heute zur rechten Zeit... Die ersten Stunden vergehen ereignislos, nur die inzwischen obligatorischen Giraffen können wir zu unserer Rechten äsen hören. Langsam wird das Liegen auf dem Erdboden gegen die Uferböschung ungemütlich und vorsichtig versuche ich immer wieder, meine Position lautlos minimal zu verändern um meine Pobacken abwechselnd zu entlasten. Hin und wieder setze ich mich auf, um durch das Guckloch zu beobachten. Langsam werden die Schatten länger und schon jetzt herrscht die gespenstische Stille, die sonst erst am frühen Abend eintritt. Wir haben nur noch etwa zwei Stunden Sonnenlicht und ich versuche meine leicht resignierenden Gedanken zu verdrängen – es ist noch genug Zeit, dass der Kuder kommen kann.
Ein Ansitzschirm wird aufgebaut
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AUF LEOPARD IM ERONGO
Und da, plötzlich vernehme ich gen Westen das so typische raspelnde „Brüllen“ des Leoparden. Ein-, zweimal, dann ist wieder Ruhe. Er ist noch weit weg, aber sofort ist mir das Adrenalin in die Adern geschossen! Nach ein paar Minuten wieder: kommt er näher? Es vergeht eine Weile und dann meldet der Leopard das dritte Mal, er kommt definitiv näher! Auch Hermann hat das Brüllen vernommen und so warten wir nun gespannt auf das nächste „Raspeln“. Während der nächsten Dreiviertelstunde meldet sich der Leopard in regelmäßigen Abständen, immer näher kommend. Dann ist irgendwann Ruhe. Ich erwarte jeden Moment, die Krallen des Kuders im Baumstamm zu hören. Aber nichts. Mein Puls hat sich inzwischen beruhigt und ich liege wieder gegen die Böschung. Hat er was bemerkt? Ist er vielleicht satt und nur vorbeigezogen? Es hilft alles nichts, wir müssen weiter abwarten. Aber das Licht schwindet und bald müssen wir abbrechen. Mein linkes Bein droht einzuschlafen und langsam setzte ich mich auf, um durchs Guckloch zu lugen und meine Glieder zu entlasten. Genau in dem Moment, als ich im Aufsetzen das Fernglas hochnehme, habe ich den Leopard im Bild! Er sitzt unter dem Querast auf seinen Keulen und scheint mich direkt anzugucken – hat er eine Bewegung gesehen? Kaum gedacht, springt der Kuder jedoch mit einem dumpfen „Klonk“ auf den Querast. Im selben Moment flüstere ich Hermann zu „Er ist da, nicht bewegen!“ Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Hermann erstarrt, gerade wollte er sich wohl auch aufsetzen. Der Leopard geht ein paar Schritte auf dem Querast; es ist unverkennbar der gesuchte Große! Er hält inne und schaut wieder direkt zu uns herüber – Wahnsinn! Dann geht er bis zu der Zebrakeule vor und schnüffelt an ihr, bevor er mich ein drittes Mal anstarrt. Schließlich fängt er an zu fressen und ich wispere Hermann zu, dass er sich fertig machen soll. Sofort geht er leise in den Anschlag und entsichert. In dieser Stille hört sich
alles sehr laut an. Auch der Leopard hört auf zu fressen und äugt wieder zu uns – bange Augenblicke später widmet er sich wieder der Keule. Hermann braucht zum Glück keine weiteren Anweisungen und lässt ohne viel Federlesen auf den halbspitz zu uns gerichteten Leopard fliegen. Der Kuder quittiert den Schuss mit einem lauten Grollen. Wie von einer unsichtbaren Faust getroffen reißt es ihn im Bogen von dem Querast nach oben und nach hinten. Er schlägt schwer auf dem Boden auf und macht dann noch einen unkontrollierten Satz nach hinten. Da wir an der Uferböschung etwas niedriger als die Flussbett-Mitte sind kann ich den Leopard nicht mehr sehen. Ich höre nur noch zweimal ein grollendes Stöhnen und dann ist Ruhe. Der sollte nirgends mehr hin verschwinden, denke ich mir. „Verdammt, ich habe im Schuss gemuckt!“ flüstert Hermann da. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Schuss exzellent war und beruhige Hermann – auch er meint dann, dass er mit der festen Auflage eigentlich nicht vorbeigeschossen haben kann. Wir kriechen aus dem Schirm, gehen in einem leichten Rechtsbogen an den Luderbaum heran und sowie wir über die Rivier-Mitte blicken können, sehen wir den Kuder auch schon liegen – vorsichtig treten wir heran. Er wusste wohl nie was ihn getroffen hat. Was für ein Brocken! Erleichtert ob der erfolgreichen Jagd und dem guten Schuss bewundern wir das wunderschöne Raubtier, das weiche Fell und die rasiermesserscharfen Krallen. Der rechte untere Eck(Fang)zahn ist abgebrochen und auch die Schneidezähne im Unterkiefer sind in Mitleidenschaft gezogen worden – möglicherweise durch den Huftritt eines Zebras. Noch lange sitzen wir an diesem Abend am Feuer im Zeltlager, lassen die Erlebnisse des Tages Revue passieren und freuen uns daran, in ursprünglicher Natur im Erongo-Gebirge gejagt zu haben.
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Christiaan Willinger
JAGEN AM RANDE DER NAMIB
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Bei zahlreichen Aufenthalten in Namibia hatte ich auf Gemsbok gejagt. Normalerweise stehen die Maßzahlen einer Trophäe für mich nicht an erster Stelle, jedoch hatte ich schon einige Gemsbok erlegt und ich wollte gern eine starke Trophäe über 90cm Gehörnlänge erbeuten. Udo Krabbe
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ngo ist zuversichtlich. Auf seiner Farm haben Trophäenbullen im Durchschnitt um 90 cm Hornlänge. Die beiden letzten Gäste haben Bullen von 94 und 96 cm Länge erlegt. Gemsbok sehen wir genug. Aber sobald wir eines Bullen ansichtig werden, der in den Bereich der magischen Grenze kommt, wird selbiger flüchtig und ward nimmermehr gesehen. Es geht genauso weiter, wie all die Jahre zuvor. Es wurmt mich schon etwas, dass es einfach nicht klappen will. Bei einem Abstecher in einen entfernten Winkel der Farm mit fast schon wüstenhaftem Charakter, besuchen wir auch die Quellen, die dieser Farm ihren Namen gaben: Wilsonfontein. Mit 29.000 Hektar ist Wilsonfontein auch für namibische Verhältnisse groß. Für uns deutsche Jäger in ihrer beengten Umgebung ist sie riesig. Die wahren Ausmaße der Farm erschließen sich erst nach einigen Tagen. Neben topfebenen Flächen ist ein nicht unerheblicher Teil der Farm von teilweise wild zerklüfteten Felsenlandschaften bedeckt. Markante Gebirgsmassive, überwiegend aus Granit, tragen Namen wie Bischofshut, Stahlhelm, Elefantenberge, Zuckerhut oder Hottentottenkirche. Diesen Teil Namibias hatte ich bislang nur während meiner Fahrten an die Küste kennengelernt. Schon als ich vor vielen Jahren das erste Mal über den Gamsbergpass der Namib entgegenholperte, nahm mich die grandiose Landschaft in ihren Bann. Hier wollte ich jagen. Doch dauerte es über 20 Jahre bis sich auf Wilsonfontein dieser lange gehegte Traum einer Jagd auf Wüstenwild erfüllen sollte. An eben jener Quelle Wilsonfontein nun tritt ganzjährig Wasser zwischen einer Kalksteinformation und Granit aus, und der Boden ist zerwühlt von Wildfährten. Auf dem Rückweg von diesem kleinen Wunder in der Wüste sehen wir plötzlich in einem Tal einen Gemsbokbullen stehen. Er hat uns schon mitbekommen und flüchtet weiter in das Tal hinein und ist bald außer Sicht. Viel Zeit zum Ansprechen haben wir nicht, sind uns aber einig, dass er ziemlich gut aufhat. Zu Fuß gehen wir auf der Talsohle eines parallel verlaufenden Tals, in der vermutlichen Fluchtrichtung,
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der vermutlich fast sein gesamtes Leben in der hitzeflimmernden Namib verbracht hat und es nicht verdient, dass man seiner ob dreier fehlender Zentimeter haderte, verdrängt schnell die erste Enttäuschung. Auf der Suche nach einem starken Springbock pirschen wir durch das Gebiet, in dem ich meinen Namib-Gemsbok geschossen habe. In einer Altherrengruppe, die in einem Tal unter der schon nahezu senkrecht stehenden Sonne döst, können wir einen guten Bock ausmachen und auch relativ problemlos anpirschen. Ich habe auf einigen größeren Steinen eine sichere Auflage und schieße auf unter 200 m – vorbei! Noch heute kann ich diesen Fehlschuss nicht erklären. Vielleicht hatten höhere, wohlwollende Mächte ihre Hände dabei im Spiel? Hätte ich den Springbock geschossen, wären wir auf direktem Weg zum Farmhaus gefahren und das Folgende wäre nie passiert.
hinter dem Bullen her. Ungefähr einen Kilometer weiter steigen wir auf den Bergrücken, der die beiden Täler voneinander trennt. Der Boden ist bedeckt von lockerem Geröll, dass ein lautloses Pirschen fast unmöglich macht. Immer wieder gehen kleine Steinlawinen ab. Zwischenzeitlich kommt starker, böiger Wind auf, der zwar die meisten Geräusche verschluckt, sich auf der Gesichtshaut aber wie ein Heißluftgebläse anfühlt. Langsam schieben wir uns bis auf die Kuppe vor und sehen sofort den Gemsbok im anderen Tal fast auf unserer Höhe ziehen. Eile ist angesagt! Schnell krieche ich einige Meter nach vorne, bis zu einem Felsen, von dem ich eine gute Auflage habe. Der Wind zerrt und schüttelt am Gewehr und im Schuss merke ich, dass ich etwas zu weit vorne und etwas zu hoch abgekommen bin. Der Bulle flüchtet langsam weiter und Schweiß tritt in Stößen aus dem Einschuss. Jede Sekunde erwarte ich das Zusammenbrechen des Bullen und schieße deshalb nicht nach. Ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellt. Ingo rät mir, doch nachzuschießen. Auf mehr als 350 m lasse ich erneut fliegen. Als Reaktion auf den Schuss wird der Bulle nur schneller. Im Laufschritt hetzen wird dem getroffenen Wild hinterher. Immer wieder taucht der Bulle beim Überqueren einer Felskuppe kurz am Horizont auf, aber die Entfernung vergrößert sich zusehends. Im Sichtschutz eines benachbarten Tales können wir dem Gemsbok vorgreifen und ihn auf uns zuziehen lassen; als er nah genug ist bringen wir den Bullen endlich zu Boden. Als wir einige Zeit später an ihn herantreten, müssen wir feststellen, dass das Leben immer noch nicht aus ihm gewichen ist. Ein Fangschuss beendet dann endlich sein Leben. Ziemlich aufgewühlt bin ich einerseits froh, den Bullen doch noch bekommen zu haben, andererseits wütend auf mich selbst, mein Handwerk nicht sauber ausgeführt zu haben, obwohl die ersten beiden Schüsse scheinbar tödlich waren. Am Farmhaus messen wir die Stangen; 87 cm bringt die längere der beiden Stangen, die beiderseits schon stark abgenutzt sind. Wie ist das möglich? Als wir den Bullen das erste Mal erspäht hatten, waren wir überzeugt, einen Bullen vor uns zu haben, der meine magische Grenze deutlich überschreitet. Ingo liefert die Erklärung: Wenn ein Gemsbok fast sein gesamtes Leben in der Namib zubringt, dann erreicht er weder das Gewicht, noch die Größe von Gemsbok, die permanenten Zugang zu Wasser und Weide haben. Die Realisierung, dass dieser tapfere Kämpfer,
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Nachdem ich meinen Ärger über diesen Fehlschuss heruntergeschluckt habe, fahren wir langsam mit dem Land Cruiser in Richtung des Stahlhelms. In der Umgebung des Stahlhelms – ein Massiv aus glattgeschliffenem Granit, das einige hundert Meter in die Höhe ragt und aus einer bestimmten Perspektive wirklich wie ein deutscher Stahlhelm aus dem ersten Weltkrieg aussieht – sind wir einige Zeit unterwegs, aber angesichts der gnadenlos niederbrennenden Sonne beschließen wir zum Farmhaus zurückzufahren. Doch schon als wir um den nächsten Felsen herumfahren, sehen wir ihn! In einem weiten flachen Tal stehen, was wir zunächst als zwei Gemsbokkühe ansprechen, denn für einen Bullen sind die Hörner einfach zu lang. Eine halbe Drehung der vermeintlichen Kuh lässt dann aber eindeutig einen Pinsel erkennen und uns vor Staunen die Münder offen stehen! Der kapitale Bulle zieht mit seiner Begleiterin weiter in das Tal hinein. Kaum sind sie außer Sicht, nehmen Ingo, Simeon und ich die Verfolgung auf. Der an dieser Stelle mehr als ein Kilometer breite Talkessel ist an den Seiten von 50 bis 100 Meter hohen Felswänden gesäumt. Einige Kilometer weiter vorn rücken die Felswände immer enger zusammen und bilden einen Engpass von weniger als 100 Metern Ausdehnung. Nach dem Engpass weitet sich der Talkessel wieder, sodass das Tal in der Aufsicht die Form einer Eieruhr hat. Die Beiden sind in Richtung dieses Engpasses verschwunden. Einige dichte Buschpassagen geben uns bei unserer Pirsch genug Deckung, verhindern aber auch, dass wir den Abgang der beiden Stücke genau verfolgen können. 500 Meter vor dem Engpass liegen einige Felstrümmer auf dem Talboden, hinter denen wir kurz anhalten, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Als wir unsere Pirsch fortsetzen und über die Felsen spähen, haben sich Bulle und Kuh genau in dem Engpass postiert und sichern diese strategische Stelle nach beiden Seiten ab. Durch diesen Schachzug können wir unsere Position hinter den Felsen nicht mehr verlassen. Da hilft nur noch eins: Warten und Schmoren in der senkrecht über uns stehenden Sonne. Auch nach einer Dreiviertel Stunde haben sich beide Stücke keinen Zentimeter weiterbewegt. Erst nach mehr als einer Stunde ziehen sie langsam auf die linke Seite des Engpasses zu und sind wenig später hinter den Felsen des linken Randes verschwunden. Endlich können wir unsere
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JAGEN AM RANDE DER NAMIB Zwangsposition verlassen. Wir müssen fast bis zum Auto zurückgehen um in das benachbarte Tal zu gelangen. Wir wollen in diesem Tal bis zur Höhe des Engpasses vorrücken um dann in die Felsen einzusteigen, die die beiden Täler trennen, um Einsicht in das „Eieruhrtal“ zu gewinnen. Der Plan ist nicht schlecht, die Ausführung aber ungeahnt schwierig. Mehrfach müssen wir unsere Kletterpartie abbrechen und umkehren, weil wir an Stellen kommen, die wir nicht überwinden können. Vorsichtig lugen wir schließlich über die Kante. Wir können fast das ganze Tal von dieser Position aus einsehen, die beiden Gemsbok aber sind nicht zu erblicken.
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Eine Felsennase verdeckt die Sicht auf einen kleinen Bereich an der Engpassstelle. Da wir die beiden Stücke dort das letzte Mal gesehen haben, wollen wir auf dem Grad um diese Felsnase herumklettern, um auch diesen Bereich einsehen zu können. In diesem Moment ertönt ein leiser Pfiff von Simeon. Er ist auf dem Grad 20 Meter in die entgegengesetzte Richtung geklettert und hat anscheinend die Böcke gefunden. Ohne seinen Blick vom Wild abzuwenden, winkt er mich heran. Bei ihm angekommen spähe ich über den Grad und sehe sofort die beiden Böcke etwas mehr als 100 Meter vor mir in einem kleinen Seitental stehen. Selbige bemerken mich im gleichen Moment und setzen sich sofort in Richtung auf das Eieruhrtal in Bewegung. Von diesem Zeitpunkt an laufen meine Handlungen in einer Art „Automatik-Modus“ ab. Wie auf einer Drückjagd backe ich an, ziehe intuitiv vor das Wild und lasse fliegen; repetiere und schieße erneut. Bei beiden Schüssen meine ich gut abgekommen zu sein. Der Bulle fliegt über die Kuppe eines Schotterhangs und bleibt dann so stehen, dass nur noch seine langen Hörner über den Horizont ragen. Nach einiger Zeit senken sich die Hörner langsam und wir vermuten, dass der Gemsbok liegt. Vorsichtig pirschen wir über den Kamm und müssen erkennen, dass der Bulle keineswegs liegt, sondern schon 100 Meter weiter gezogen ist. Ein Schuss auf den Träger beendet seine Flucht dann aber endgültig. Langsam treten wir an den gefällten Kapitalen heran. Ich kann mein Glück kaum fassen! Ein Wunsch ist in Erfüllung gegangen und das in einem Ausmaß, von dem ich noch nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Ich muss gestehen, dass Ingo und ich unsere Regel brechen und alsbald das Maßband zücken. Beide Stangen sind mehr als einen Meter lang, die längere misst fast 103 cm. Mein besonderer Dank gilt Simeon, ohne den dieses Unterfangen wohl nicht geglückt wäre.
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Der Löwe eines jungen Mannes
AN DER /AOTCHA PFANNE Einige Jahre vor seinem Tode lernte ich den Schriftsteller, Anthropologen, Philosophen, Naturschützer und Jäger PJ Schoeman in seinem Haus in Stellenbosch – wo ich zu der Zeit Student war – kennen. Da ich selbst darauf hinstrebte einmal Autor von Erzählliteratur zu werden, war er eine Art Vorbild und Mentor für mich. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie PJ Schoeman mir eine Begebenheit mit seinem Mentor Oom Jan Robbertse – seinerzeit bekannter Elefantenjäger in Angola und Kaokoland – erzählte, die kurz nach seiner Ernennung zum Leiter des Etoscha Nationalparks stattfand. Als Schoeman Oom Jan eine sorgfältige Zeichnung eines Elefanten zeigte und ihn fragte wo man denn hinzielen müsste wenn man von einem Elefanten angegriffen würde, erwiderte Oom Jan in vollem Ernst: „Hör zu mein Junge, ich analysiere diese Viecher nicht, ich schieße sie verdammt nochmal!“. Mit dieser Anekdote wollte PJ Schoeman mir wahrscheinlich nur klar machen, dass man in der Erzählliteratur jeglichen Rat ignorieren und einfach sein eigenes Ding machen sollte. Genau das habe ich in meiner Karriere als Schriftsteller dann auch getan. Piet van Rooyen
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ls mich die Herausgeberin der HuntiNamibia um einen kurzen Artikel bat, fand ich in meinem Archiv ein Foto von PJ Schoeman neben einer erlegten Löwin sitzend. Schoeman war auf diesem Foto definitiv viel jünger als ich ihn in seinen letzten Jahren in Stellenbosch kennenlernte. Als ich selbst noch jung und verliebt war, las ich Schoemans Liebesgeschichte „Where the Far Winds Blow“ (Wo ferne Winde wehen), in der ein Löwenangriff die Geschichte zu einem tödlichen Ende bringt. Das Foto meines Mentors mit der Löwin erinnerte mich an meinen eigenen Löwen, den ich im ehemaligen Buschmannland in Namibia erlegte (heute Nyae Nyae
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Conservancy und Teil der Otjozondjupa Region). Ich arbeitete damals für die Nyae Nyae Foundation als Rinder-Experte und sollte den Ju/’hoansi Jägern und Sammlern die Viehhaltung als eine Alternative zu ihrem traditionellen Lebensstil beibringen. Nach langen Verhandlungen bekam ich von der Naturschutzbehörde die Genehmigung jegliche Raubtiere, die unter den neuen Rindern der Ju/’hoansi Schaden anrichteten, zu beseitigen. Ich schrieb ein Buch „Following an Eland“ (Auf der Elandfährte), das meine Erlebnisse unter den Ju/’hoansi wiedergibt. Meine Löwenjagd ist Teil dieses Buches. Mit einiger Beklemmung las ich diese Löwengeschichte wieder. Meine Waghalsigkeit, ja Dreistigkeit und mein vollkommener Mangel an Vernunft verblüffte mich mehr und mehr je weiter ich las. Ich konnte kaum glauben mit welchem Mut, oder eher Tollkühnheit, ich einem ganzen Rudel Löwen mitten in der Nacht entgegentrat, bewaffnet nur mit einer Taschenlampe und der alten Lee Metford Militär-.303. Die Geschichte beginnt als Kxau – einer der Ju/’hoan Jäger – am späten Nachmittag brüllend in mein Zeltlager (Camp) gerannt kommt: „Troube! Trouble! Die Löwen haben einige Rinder bei Klein /Aotcha gerissen!“ Meine alte .303 war die einzige Waffe im Lager und ich saß barfuß in kurzen Hosen da, nicht in geringster Weise bereit zur Löwenjagd. Kxau jedoch wollte davon nichts hören und bat mich eindringlich mitzukommen und die Löwen zu schießen. Mir blieb keine andere Wahl als mein Gewehr zu schultern und ihm zu folgen. Löwen galten damals noch als Schädlinge und standen nicht unter Schutz, ähnlich wie Pavian, Schakal und Luchs; somit konnte jedwede Methode angewendet werden um sie zu beseitigen. Nichtsdestotrotz musste die Naturschutzbehörde eine Untersuchung machen. Ich dachte mir, dass wir keine dummen Fragen stellen und der Behörde einfach nach erfolgreicher Erlegung des oder der Löwen Bescheid geben würden. An der Stelle wo die Löwen gerissen hatten, lag ein einjähriger Stier, der jedoch noch nicht angeschnitten war. Ich vermutete, dass die Löwen von dem Geschrei der
Rinderhirten vertrieben worden waren und wohl in der Nacht wiederkommen würden. Die Rinderhirten errichteten einen kleinen Dornenverhau um den Kadaver, und ich begab mich mit zwei sehr zögerlichen Ju/’hoan Jägern – jemand musste ja mit der Taschenlampe leuchten wenn die Löwen kamen – in den Verhau. Kaum war es dunkel, waren die Löwen auch schon in der Nähe und machten sich mit gewaltigem Gebrüll bemerkbar. Es waren mindestens sechs Löwen und es schien mir als ob die Erde bebte. Sie wussten, dass wir da waren und zeigten sich nicht. Es wurde dunkler und kälter und die Löwen brüllten unaufhörlich, wahrscheinlich um uns Furcht einzuflößen und uns zu vertreiben. Das gelang ihnen auch fast, das Einzige, das uns dort hielt war die Erkenntnis, dass es in dem Dornenverhau wohl sicherer war als außerhalb. Kurz nach Mitternacht sahen wir die Scheinwerfer eines Autos ankommen. “Das muss Frikkie sein. Wird höchste Zeit!” meinte Kxau. Frikkie war unserer Campmanager und Mädchen-für-alles. Die beiden Ju/’hoansi begaben sich sofort in die Sicherheit des Wagens. Ich jedoch wollte die Sache durchziehen und im Fatalismus eines jungen Mannes nach dem Motto Komme-was-wolle, erklärte ich Frikkie “Ich bleibe!” “Wie du willst” erwiderte er lakonisch. Der Wagen war keine 50 Meter gefahren, und sofort stürzte sich das ganz Rudel Löwen auf den Kadaver, als ob ich nicht da wäre. Ich versuchte die schwerfällige Waffe ruhig zu halten, schaffte es jedoch nicht den Schein der Lampe und das Zielfernrohr aufeinander abzurichten. Erst jetzt realisierte ich wie nahe die Löwen waren. Scheinbar zum Greifen nah! Ich konnte sie nun auf jeden Fall hören und auch riechen. Die Angst hatte mich fest im Griff und ich rollte mich in ein kleines Bündel zusammen, den fressenden, reißenden und Knochen-knackenden Löwen lauschend. Dieser Horrorschmaus ging die ganze Nacht weiter. Ich war dem ersten Morgenlicht sehr dankbar; die Löwen hatten sich mit dem Kadaver in ein Hakendorndickicht zurückgezogen. Ich folgte der Schleifspur auf Händen und Knien, da ich mich unter dem dichten Gestrüpp nicht aufrichten konnte, und musste schnell realisieren, dass ich auf diese Weise mein Leben aufs Spiel setzte.
Mir kam ein Geistesblitz: das Klein /Aotcha Wasserloch war nur ein paar Hundert Meter entfernt und die Löwen würden bestimmt nach einer solch guten Mahlzeit ans Wasser gehen. Langsam pirschte ich auf einem Wildwechsel in Richtung Wasserstelle, und als ich freie Sicht auf das Wasser hatte, hieß es sitzen und warten. Schon hörte ich das Atmen eines Löwen, Nase nahe am Boden; er ging offensichtlich direkt auf meiner Spur auf dem Wechsel entlang. Im nächsten Augenblick trat ein riesiger Löwe mit prächtiger Mähne keine zehn Meter zu meiner Rechten hinter mir aus dem Busch. Ich schwenkte mit dem Gewehr herum: sein Gesicht nahm als verschwommenes schwarzbraunes Gewirr das ganze Visier im Zielfernrohr ein. Ohne es zu registrieren hatte ich meinen Finger gekrümmt; ich nahm nur wahr wie das riesige Tier sich in unbändigen Schmerzen um seine eigene Achse drehte, sich selbst in die Vorderläufe, Mähne und Flanken biss. Im nächsten Augenblick sprang er auf und starrte mir ins Gesicht; ich konnte seinen Atem fühlen, eine Mischung aus ekelhaft süßer Magensäure und frisch gefressenem Fleisch. Gebannt von der Situation vergaß ich völlig, erneut zu schießen. Doch dann besann ich mich und schoss. Zum Glück. Der Löwe verschwand im hohen Gras und ich konnte seine letzten Atemzüge hören, war jedoch zu zittrig um ihm nachzugehen. Ich sah mich nach einem Baum um, den ich erklettern könnte um ins Gras sehen zu können, aber es gab keinen. Voller Erleichterung hörte ich dann auch schon wie Frikkie im nahen Camp seinen Wagen anschmiss; sie kamen mich holen! Mit einer Gruppe Ju/’hoansi stand ich auf der Ladefläche des Wagens, während Frikkie ins hohe Gras fuhr. Da lag er, in seinem Tode fast so majestätisch wie lebend – ein großer Mähnenlöwe, mit riesigem Kopf und voller Mähne. Als ein befreundeter Berufsjäger den Schädel vermaß, stellte sich heraus, dass es der stärkste Löwe war der bisher in Namibia erlegt wurde. Vielleicht ist es immer noch der Stärkste; noch heute befindet sich der Jagd-Lodge meines Freundes. Heute habe ich diesen verrückten Mut nicht mehr; ich bin älter und weiser geworden.
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Akiro
der allerbeste Jagdbegleiter
Forscher sind sich einig, dass der Mensch den Wolf vor über 20,000 Jahren zähmte und zu seinem Jagdgefährten machte. Auch heute noch werden Hunde auf der ganzen Welt als Jagdhelfer eingesetzt. In Europa zahlreicher und zielgerichteter als hier bei uns in Namibia, da sie dort bekanntlich speziell für die Jagd gezüchtet und ausgebildet werden. In Namibia sind es oftmals Mischlingshunde, die auf Jagdfarmen zum Tagesgeschehen gehören; nur vereinzelt gibt es reinrassige Jagdhunde. Meistens werden jedoch auch sie eher als Wach- und Familienhunde gehalten, denn es gibt ja immer noch die Jagdhelfer und Fährtenleser. Anne Fechter
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rüh sind wir unterwegs. Nach einem großen Becher starken, dampfenden Kaffees und einer dicken Farmbrot-Stulle mit Rauchfleisch und Kaktusfeigenmarmelade schaukeln wir, eingepackt in warme Jacken und Mützen, im Jagdwagen durch die steinige Landschaft des Schwarzrandes im Süden Namibias. Der Himmel im Osten wird langsam heller, der eisige Wind, der uns um die Ohren pfeift, wird kurz vor Sonnenaufgang immer kälter. Endlich blinzeln die ersten rosa-orangenen Sonnenstrahlen über den Horizont und tauchen die faszinierende, unendliche Landschaft in ein goldenes Licht. Das trockene Steppengras wiegt sacht im Wind, die Schoten der Schwarzdornsilberbüsche klappern und bringen eine leichte Unruhe in die friedliche Stimmung an diesem unfassbar schönen klaren Morgen in der namibischen Halbwüste. Mein Gesicht und meine Hände sind eiskalt, meine Nase spüre ich schon lange nicht mehr. Dem, der neben mir sitzt, geht es anders, ihm ist nicht kalt! Akiro, mein Hannoverscher Schweißhund, sitzt gespannt und äußerst wachsam auf dem Beifahrersitz und hält seine Nase aufmerksam witternd in den kalten Wind. Seine seidenen, dunkelbraunen halblangen Behänge wehen im Fahrtwind leicht nach hinten. Wunderschöne gelb-braune Augen in dem dunklen, ernsten Gesicht schauen angestrengt mal nach vorn, mal zum Seitenfenster hinaus. Er spürt, dass er gleich arbeiten darf und der heutige Tag vielleicht ein besonderes Erlebnis für ihn bereithält. Ich bin einfach unendlich dankbar, dass es ihn gibt!
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Der gestrige Jagdtag war sehr lang und anstrengend. Geschlafen haben wir alle nicht so gut. Nach einer stundenlangen mühsamen Pirsch auf einen alten Gemsbokbullen über einige Kilometer in schwer begehbarem steinigen Gelände, brachte mein Jagdgast Max am Vortage im letzten Licht auf 150 m einen Schuss an. Der Bulle, der günstig gestanden hatte, drehte sich just in diesem Moment. Wir hörten den Aufschlag, er ging kurz zu Boden, sprang wieder auf und flüchtete. So schnell wie möglich waren wir am Anschuss und folgten einer winzigen Schweißfährte. Der Jagdwagen war zu weit entfernt um unseren Schweißhund zu Hilfe zu holen und die Dunkelheit brach rücksichtslos über uns herein. Schweren Herzens mussten wir unverrichteter Dinge nach Hause fahren. Auf steinigem Weg fahren wir also an besagtem Morgen weit in das Jagdgebiet hinein um möglichst nah an die Anschussstelle zu kommen. Auf der nächsten Anhöhe halte ich an und wir glasen das vor uns liegende breite Tal sorgfältig ab – nichts zu sehen. Ich erkenne eine Baumgruppe wieder, an der wir gestern vorbeigekommen sind. Wir fahren den Hügel hinunter, das Tal entlang und halten kurz hinter der Baumgruppe an. Akiro spürt sofort, dass es jetzt losgeht! Unruhig wartet er auf seinem Sitz, dass ich ihn schnalle und er aussteigen darf. Max nimmt sich seinen Rucksack mit Proviant und Wasserflaschen, ich trage Waffe und Schießstock und führe Akiro an der linken Hand. Wir gehen etwa hundert Meter in die Richtung, an die ich mich erinnere.
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Akiro schnuppert aufgeregt umher, schaut aber auch immer wieder hoch um vielleicht doch etwas in der Ferne zu entdecken. Ich erkenne einen Nonibaum wieder, an dem wir gestern Abend während der Pirsch vorbeigegangen sind. Zügig geht es weiter und kurz darauf finde ich auch die Stelle, von der aus wir den Gemsbokbullen zuletzt angesprochen hatten. Akiro wittert etwas, er ist plötzlich sehr aufgeregt und will nach vorn. Nach 50 m finden wir die Anschussstelle. Es geht los! Mit seiner feinen Nase entdeckt Akiro die Schweißspur sofort und nimmt die Verfolgung auf. Zielstrebig und fleißig geht er voran. Andere Hundeführer würden an dieser Stelle ihren Hund sicherlich losschnallen, doch ich behalte Akiro an der Leine. Der Gemsbok ist ein sehr wehrhaftes Tier und durch die messerscharfen spitzen Hörner sind schon zahlreiche Hunde zu Tode gekommen.
finden einfach nichts mehr. Da der Boden hier sehr steinig ist, können wir auch keine Fährte erkennen. Plötzlich schnuppert Akiro angestrengt an einer anderen Stelle: Da! Ich finde einen winzigen abgebrochenen Ast und einen kleinen Schweißtropfen – der Gemsbokbulle hat sich hier offensichtlich ganz scharf in die andere Richtung gewandt. Akiro nimmt die Witterung auf und weiter geht’s. Das verletzte Tier ist ab hier allerdings deutlich langsamer gegangen und hat daher weniger Schweiß verloren. Doch dank Akiros feiner Nase geht unsere Nachsuche jetzt weiter über die endlose, mit vereinzelten trockenen Grasbüscheln geschmückte Steinlandschaft. Wenn Akiro sehr stark vorandrängt, komme ich nur stolpernd hinterher. Wir sind etwa 3 km vom Anschuss entfernt, wieder liegt vor uns ein langes Tal. Nichts ist zu sehen, alles ist still. Nur die heiße Mittagssonne und der inzwischen sehr warme Wind machen uns zu schaffen. Akiro hechelt und legt sich in den Schatten eines Schwarzdornsilberbusches. Im einladenden Schatten eines riesigen Kameldornbaumes legen wir eine Rast ein und verzehren unseren Proviant. Akiro ist nur sehr durstig und bekommt viel Wasser zu trinken. Dann nehmen wir die Nachsuche wieder auf. Ich umarme Akiro kurz und lobe ihn. Er schaut mich ruhig und vertrauensvoll an, als ob er sagen möchte: “Das klappt schon noch“. Kurz darauf können wir der Fährte des Gemsboks auf einem sandigeren Stück Boden gut folgen, jedoch ist Schweiß nur hin und wieder mit Mühe zu finden. Akiro schnuppert intensiv daran, geht dann zielstrebig weiter und ich kontrolliere die Fährte hinter ihm. Da sich der Nachmittag schon dem Ende zuneigt und die Fährte auf dem wieder steinigen Boden
kaum zu halten ist, lassen wir den Jagdwagen heranbringen und fahren in der generellen Richtung der Schweißfährte weiter. Akiro hängt halb aus dem Autofenster und schnuppert angestrengt in den leichten Fahrtwind. Plötzlich gibt er aufgeregt Laut. Immer wieder bellt er, ich kann ihn kaum beruhigen. Im nächsten Moment sieht Niklas einen Gemsbok in einiger Entfernung allein unter einem Baum stehen. Ist es vielleicht das verwundete Stück? Schnell schnalle ich Akiro, steige vom Auto und laufe eilig mit ihm in Richtung Gemsbok. Akiro hebt den Kopf, wittert und bellt kurz – und schon sehe ich den Gemsbok wieder flüchten! Wir rennen los, Akiro hat die Witterung des Tieres aufgenommen und prescht nach vorn. Ich renne mit ihm quer durch die Büsche und hinter mir stolpert Max mit Schießstock und Waffe über Stock und Stein. Akiro bleibt stehen und bellt wieder, der Gemsbok verhofft und ich nutze die Gelegenheit, ihn mit einem sauberen Blattschuss zu erlösen. Was für eine Nachsuche! Nach 24 Stunden und fast 5 Kilometern haben wir nur durch die unfassbar gute Nase des Schweißhundes den verletzten Gemsbokbullen gefunden. Wir schauen ihn uns genauer an und sehen, dass ihn die erste Kugel schräg von hinten zwischen Rippen und Blatt getroffen, jedoch nicht die Kammer verletzt hatte. Erleichtert und glücklich geben wir ihm seinen letzten Bissen. Waidmannsheil Max! Gut gemacht, Akiro! Unendlich dankbar und erschöpft machen wir uns auf den Heimweg und ich bin spätestens jetzt überzeugt, dass das Führen eines Jagdhundes in Namibia, wie in Europa, Voraussetzung für eine waidgerechte Jagd ist.
In seiner Flucht hat der Bulle noch viel Schweiß verloren und wir finden zuerst alle 20 Meter Schweiß, dann nach 30 Metern mehrere große Tropfen. Wir sind schon fast einen Kilometer gegangen, da werden die Schweißspuren deutlich geringer. Akiro aber hat die Nase immer noch ganz zielbewusst am Boden und ich lasse mich von ihm führen. Plötzlich Stopp! Akiro schnuppert, wendet sich, geht wieder vorwärts, dreht sich um, will hinter mir vorbei, kommt wieder nach vorn – hat er die Fährte verloren? Gemeinsam suchen wir sorgfältig den Boden ab. Nichts. Wir schlagen einen weiten Bogen – nichts. Fährtensucher Niklas kommt zu Hilfe und gemeinsam suchen wir die Gegend um die letzten Schweißtropfen herum ab. Aber wir
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Zurück zu den
WURZELN Vom “Bazillus Africanus” infiziert kam mein Jagdgast Alexander im April zum wiederholten Mal nach Namibia und damit zu uns auf die Farm. Diesmal wollten wir einen Elandbullen jagen. Alexander suchte die Herausforderung und brachte seine Krieghoff Classic Big Five Doppelbüchse mit. “Back to the roots”, dachte ich. Ich war ziemlich beeindruckt, dass jemand die Courage hat, mit einer Doppelbüchse und offenem Visier ein so großes und schwierig zu bejagendes Tier erlegen zu wollen. Noch dazu in einer Dürrezeit, ohne große Deckung. Auch für mich eine Herausforderung, meinen Jäger sicher ans Stück zu führen um es dann über Kimme und Korn zu strecken. Die Schussdistanz durfte bei Kaliber 450/.400 NE und der offenen Visierung maximal 100 Meter betragen. Aber da wir uns kannten, freute ich mich auf diese Jagd. Hans Christian Denk
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agelang streiften wir durch den Busch und glasten von den Anhöhen die Täler und die Gegend ab. Der Busch war karg und bot wenig Deckung. Kein Eland in Sicht. Dabei sollte es doch ein Leichtes sein sie zu entdecken. Unsere Suche und täglichen Jagdausflüge lehrten uns etwas anderes: Trotz ihres massigen Körpers verhalten sich Eland heimlich und leise. Natürlich blieben wir nicht ohne Beute bei unseren Streifzügen durchs Revier. Wir streckten unter anderem einen kapitalen Hartebeestbullen, was im Kern- und Ursprungsgebiet der Kuhantilope auch nicht anders zu erwarten war. Mit Sonnenaufgang machten wir uns am 5. Tag wieder auf zu frischen Taten, immer noch auf der Suche nach einem passenden Elandbullen. Es ging von Hügelkette zu Hügelkette, als plötzlich neben uns hangabwärts etwas im Busch polterte. Zwei Elandbullen trabten langen Schrittes durch die anschließende Ebene in den nächsten buschbestandenen Streifen. Sie verharrten und äugten zurück, beruhigten sich jedoch nicht sondern zogen im leichten Trab in einer
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“DAS ULTIMATIVE JAGDERLEBENIS IN AFRIKA.”
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ZURÜCK ZU DEN WURZELN
"So konnten wir in unserer Position geduldig warten bis der Riesige hinter dem Busch hervorkam." Kurve windauf. Hinter einer Bergkette verschwanden sie. Wir warteten eine Weile und machten uns dann startklar für die Pirsch. Die Fährte hatten wir schnell verloren, als sie den Geröllhang hinauf gezogen waren. Wir gingen ihnen nun in der vermeintlichen Fluchtrichtung nach, die über eine Felskuppe führte, um dann die vor uns liegende Gegend abzuglasen. Ich hatte dort schon des öfteren Elandgruppen herüberziehen sehen und vermutete das gleiche Verhalten bei den beiden Bullen. In etwa anderthalb Kilometern Entfernung sah ich die beiden Elandbullen schnellen Schrittes in ein bebuschtes Tal verschwinden. Unverkennbar: Das waren die beiden! Ein alter kapitaler Bulle und ein wesentlich jüngerer. Das Fernglas legten wir nun nicht mehr aus der Hand. Bald hatten wir die beiden wieder fest im Blick und warteten ab, bis sie beruhigt zu äsen begannen. Nun gingen wir ihnen nach. Unten im sandigen Omuramba fanden wir dann auch wieder ihre Fährte. Der Wind war gut, mit der Sonne im Rücken pirschten wir den ausgetrockneten Pfad entlang. Die noch dichten Camphorbüsche gaben ausreichend Deckung. Plötzlich bewegte sich 200 m vor uns etwas im Dickicht. Wir verharrten sofort.
müssten, um über Kimme und Korn die richtige Schussdistanz zu erreichen. Doch wir konnten noch immer nicht den zweiten Bullen in dem umliegenden Busch entdecken. Er war wie verschollen. Langsam, dicht an dicht, näherten wir uns dem Bullen bis auf 80 Meter. Bei genauerer Betrachtung stellten wir jetzt freudig fest, dass es sich bei dem erspähten Bullen um den Älteren handelte. So konnten wir in unserer Position geduldig warten bis der Riesige hinter dem Busch hervorkam. Er sollte sich möglichst mit der Breitseite zeigen - das war der Plan. Das Dreibein stand bereit und Alexander wartete mit seiner Büchse im Anschlag. Es waren zehn zehrende Minuten. Langsam zog der Bulle äsend vor. Zuerst erschien das Haupt, dann der Träger, und immer wieder schaute er sich um, auch in unsere Richtung. Unsere Nerven waren aufs Äußerste gespannt. Er äste spitz weg. Plötzlich drehte er sich für einen Moment und bewegte sich dann auf einen jungen Busch zu. Nichtsahnend wollte er seine Futteraufnahme fortsetzen. Nun hieß es, diesen perfekten Moment zu nutzen. Ich hielt mir die Ohren zu und der Schuss brach. Mit einem perfekt platzierten Treffer, leicht hoch Blatt, sackte der Bulle im Feuer zusammen. Das 400 Grain Hornady Geschoss hatte seine Wirkung gezeigt. Nach kurzem Schlägeln lag der gut 800
Kilogramm schwere Eland auf der Seite. Wir gingen vorsichtig heran, in Betracht ziehend, dass er doch noch mal aufspringen und davonstieben könnte. Ein 10-jähriger, hochkapitaler Elandbulle, mit abgenabelter Hornbasis und 241 Punkten war gestreckt. Nach einem kräftigen Waidmannsheil und einem Bruch interessierte es uns natürlich brennend, wo bei diesem Kaliber der Ausschuss war. So versuchten wir das Stück aufzurichten um nachzusehen. Die Größe und Masse des Eland war für Alexander überwältigend. Das schiere Gewicht des Trägers, das es uns unmöglich machte ihn aufzurichten, war beeindruckend. Ich ließ Alexander bei seinem Stück und ging zurück um den Wagen zu holen. Dank der starken Winde zogen wir das Riesentier auf die Pritsche. Die Gesamtlänge des Bullen überschritt bei Weitem die Ladeflächenkapazität. Doch mit der Heckklappe, die als Laderampe diente, ließ er sich gut unterbringen und konnte so in einem Stück zum Farmhaus gebracht werden. Diese Jagd war auch für mich ein Erlebnis der besonderen Art. Zu Hause waren die Kinder ganz begeistert und löcherten Ihren Vater mit Fragen. Die Winde am Schlachtplatz ächzte unter dem Gewicht des Bullen. Ein Ausschuss war nicht zu finden.
An den Umrissen konnten wir ein Eland ausmachen. Doch welches war es? Es äste friedlich an einem Busch. Wir tasteten uns vorsichtig voran auf der Suche nach dem Zweiten - immer das andere Stück im Auge behalten. Ich wusste, dass wir uns dem Eland noch etwas nähern
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Der Größte
UNTER DEN KLEINEN
Elefanten, Nashörner, Löwen, Büffel und Leoparden – die Big Five – sind die Schmuckstücke Namibias. Alles dreht sich um sie, und die Weltöffentlichkeit bewundert in zunehmendem Maße Namibias Geschick, diese Helden der Savanne zu managen, Lösungen für den Mensch-Tier-Konflikt zu finden und sie dennoch zu bejagen. Aber da gibt es noch die Anderen, die Kleineren, die vermeintlich Unscheinbaren – den Honigdachs zum Beispiel. Dieser kleine Kämpfer mit dem großen Herzen steht für viele Tiere, die erst in ihrer Gesamtheit den Reiz der namibischen Fauna ausmachen. Ist er jagdbar? Nein! Aber das spielt für einen modernen Jäger, der sich zunehmend als Natur- und Tierschützer versteht, doch keine Rolle. Er freut sich, wenn er ihn beobachten kann. Was gar nicht so einfach ist, weil der Honigdachs hauptsächlich nachts und in der Dämmerung aktiv ist. Beobachten und fast zwangsläufig bewundern. Immo Vogel
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ugegeben, ich hatte verdammtes Glück, einen Honigdachs fast eine Stunde lang in einer außergewöhnlichen und spannenden Situation beobachten zu können. Mir fielen da abenteuerliche Geschichten ein von Honigdachsen, die erfolgreich mit der Schwarzen Mamba kämpfen oder gar gegen Leoparden und Löwen. Jägerlatein? Blühende Phantasie! Das würde ich heute noch glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen und dem Auge meiner Kamera gesehen hätte. Es war letztes Jahr – dem schrecklichen Rekorddürrejahr 2019 – an einem dieser Morgen, an denen man sich fragt, ob es überhaupt Sinn macht, auf die Jagd zu gehen. Das Wild leidet Not und du musst es ja nicht unbedingt noch zusätzlich stressen. Doch unser Gross-Okandjou ist zwar eine Jagdfarm, aber eben auch eine Farm wie viele andere. Die Arbeiter brauchten Fleisch. Ich hatte es ihnen versprochen. Es steht sogar in ihrem Arbeitsvertrag. Was blieb mir also übrig? Ich entschied mich für einen Kompromiss: Ich würde mit Lenz, meinem Lieblingspferd, ausreiten und wenn ich Glück hatte würde ich Beute mit nach Hause bringen. Also schnappte ich meine Mannlicher, meinen Fotoapparat und eine große Flasche Wasser. Auf Gross-Okandjou sind wir auf die Jagd zu Pferd spezialisiert. Natürlich schießen wir nicht vom Pferd. Wir pirschen zu Pferd und nutzen den Vorteil, auf diese Weise unentdeckt näher an das Wild heranzukommen. Und wahrscheinlich war es dieser Vorteil, der mir dieses einmalige Erlebnis beschert hat. Nach einem zweistündigen Ritt in gleißender Sonne beschloss ich, meinem Pferd und mir eine Pause und einen Schluck zu gönnen. Wir hatten zwar etliche Gemsbok gesehen, aber für die Küche war nichts dabei. Etwas träge, aber doch noch so aufmerksam wie man im Busch eben sein sollte, steuerten Lenz und ich
auf die Wasserstelle an unserem Viehposten zu. Wie so oft spitzte Lenz zuerst die Ohren. Das muss man bei ihm ernst nehmen. Was ich dann sah war eigentlich ganz normal: eine Warzenschweinbache mit vier strammen Frischlingen. Nur, warum waren sie so unruhig? Ich erklärte es mir zunächst damit, dass möglicherweise wieder der Leopard in der Nähe war, der oben im Berg sein Zuhause hat. Ich war also auf eine größere Katze eingestellt. Deswegen erkannte ich den kleinen schwarzen Teufel auch erst später. Aber dann war mir sehr schnell klar, was für eine einzigartige Szene ich vor mir hatte. Der Honigdachs versuchte offensichtlich, einen der Frischlinge zu erwischen und die Mutter wollte das natürlich verhindern. Ich brachte Lenz langsam im nächsten Schatten in Deckung und ließ ihn dort warten. Ein gut ausgebildetes Westernpferd – Gross-Okandjou ist Namibias erste Westernriding Ranch – kann man stundenlang unangebunden an einem Platz stehen lassen. Es wird auf dich warten. Als ich bei gutem Wind Deckung gefunden hatte, konnte ich mir in aller Ruhe anschauen, was sich da abspielte. Der Honigdachs – viel schwerer als 10-12 kg war er nicht – versuchte immer wieder, an einen der Frischlinge heranzukommen. Die Bache gab ihr Bestes, das zu verhindern. Aber angesichts der vielen Attacken schien sie langsam müde zu werden. Und dann geschah etwas, das ich mir bis heute nicht richtig erklären kann. Wie auf Kommando erschien plötzlich ein Junggesellentrupp Warzenkeiler auf der Bildfläche und übernahm sofort die Bodyguard-Rolle. Jetzt, dachte ich, wird es eng für den kleinen Kerl. Und so sah es dann auch aus. Attacke und Rückzug. Attacke und Rückzug. Irgendwann würde der kleine Bursche schon aufgeben, da
war ich mir ganz sicher. Die Übermacht war einfach zu groß. Der Honigdachs, dem jetzt meine ganze Sympathie galt, wirbelte mehrfach durch die Luft und hatte zudem eine Verletzung am Hals. Jetzt musste es wohl vorbei sein. Aber er ging noch einmal an die Wasserstelle, trank in aller Ruhe und verschwand – dachte ich. Stattdessen ging der ungleiche Kampf wieder von vorne los. Und nach einer knappen Stunde passierte Ähnliches wie zuvor: wie auf Kommando räumten die Warzenschweine das Feld, und dem Honigdachs – wie wenn er wusste, dass er vor Publikum agierte – gelang es, den Eindruck zu erwecken, als würde er sie alle vertreiben. In gewisser Weise tat er das auch, denn die Schweine rannten weg und er hinterher. Die Behauptung, er ginge als eindeutiger Sieger vom Platz, wäre sicher übertrieben. Die Keiler hatten wahrscheinlich nur die Nase voll. Das allerdings wegen des unglaublichen Mutes dieses Burschen. Mich hat er unweigerlich an Deutsche Jagdteckel erinnert. Kleine Kämpfer mit großem Herzen und einem gestörten Begriff von ihrer Körpergröße. Und sein Blick wollte wohl sagen „Was schaust du so, das ist mein tägliches Training!“ Als die Schweine weg waren, buddelte der Honigdachs sich am Kampfplatz eine kleine Kuhle und ruhte sich erst einmal aus. Ich konnte mich bis auf wenige Meter an ihn heranpirschen. Respekt! Einfach nur Respekt! Im Schritt nach Hause brauchte ich keinen jagdlichen Erfolg mehr. Irgendwie wollte ich auch solidarisch sein mit dem schwarzen Teufel. Schließlich hatte auch er keine Beute gemacht. Den wehrhaften, stolzen Gemsbok wollte ich eigentlich jagen. Aber meine Gedanken waren woanders. Eigentlich, dachte ich, könnte anstelle des Gemsboks der Honigdachs das Wappentier Namibias sein. Auch er symbolisiert den Stolz und die Widerstandskraft dieses Landes. Und das besonders im schrecklichen Rekorddürrejahr 2019!
AFRIKA im Herzen “Mama, wann fahren wir endlich wieder nach Afrika?” Johannes lässt den Löffel sinken, den er gerade in sein Müsli tauchen wollte, und studiert aufmerksam mein Gesicht. Ich weiß, wie gespannt er auf meine Antwort wartet und dass er mit seinem Anliegen wohl schon eine Zeit lang hinterm Berg gehalten hatte. Schließlich sind Fernreisen für die Familienkasse ein dicker Posten. Aber mir ist auch bewusst, dass unsere beiden Jungs das Abenteuer im fernen Land lockt und die Reise für sie kein exklusiver Luxustrip ist. So oft und begeistert hatten Johannes und sein Bruder Max in der letzten Zeit in Erinnerungen an unsere zurückliegende Afrikareise geschwelgt, dass auch wir Eltern längst wieder neue Reisepläne zu schmieden begonnen hatten. Ilka Dorn
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lso brauchte ich mit meinem Mann Oliver nur einen Blick und ein Lächeln zu tauschen, um sogleich unisono den positiven Bescheid liefern zu können: “Im Herbst!” Viel weiter kamen wir auch gar nicht, denn der Rest der Details ging im lauten Jubel der Vorfreude unserer Kinder unter. Seit einer Reise in die Kalahari vor einigen Jahren verbindet uns eine Freundschaft mit dem Berufsjäger Volca Otto von Ondjiviro Hunting Safaris, der uns in regelmäßigen Abständen immer wieder angeboten hat, ihn doch wieder in Namibia zu besuchen. Die Wahl des Zielortes fällt uns also nicht schwer. Nach einem kurzen Telefonat sind die Urlaubspläne fertig – ganz unkompliziert und problemlos. JagdFamilienferien wünschen wir uns, eine Jagdreise, auf der auch unsere Kinder nicht zu kurz kommen. Von allem ein bisschen also, eine Mischung, die den verschiedenen Bedürfnissen gerecht wird. Glücklicherweise kein Problem für Volca, der selbst Vater zweier Söhne ist und genau weiß, was sich eine Jägerfamilie mit Kindern ersehnt. Die verbleibenden Wochen bis zum Aufbruch vergehen wie im Flug. Pünktlich gelandet, holt uns Volca vom Flughafen ab. Die Wiedersehensfreude ist groß, die Begrüßung herzlich. Nachdem wir zunächst ein paar erholsame Jagdtage aauf der Intu Afrika Lodge in der Kalahari verbracht haben, kehren wir anschließend wieder Richtung Windhoek zurück, wo wir in einem Gebiet jagen möchten, das touristisch und jagdlich noch nahezu unberührt ist. Die Jagd findet hier in der Nähe der Stadt auf ehemaligem Vieh-Farmland statt, das schon seit Jahrzehnten weder bewohnt noch bewirtschaftet wird. In dieser Umgebung lässt sich die Jagd in Afrika ganz ursprünglich und hautnah erleben. Das Gelände ist lediglich in Richtung der Stadt durch einen Zaun gesichert, in Richtung Hinterland und Berge gibt es keine Barriere, die das Wild daran hindern könnte, sich völlig frei zu bewegen. Das bedeutet, dass man hier auf alles gefasst sein sollte und mit nichts rechnen darf: Jagd also in ihrem ursprünglichsten Sinne! Auf einer holprigen Schotterpiste tauchen wir in das hügelige Umland ein. Die Straße ist zusehends schlechter befahrbar, die Gegend wirkt einsam und verlassen. Kurz nachdem wir den Zaun passiert haben, der das Jagdrevier zur Straße nach Windhoek sichert, lassen wir das Auto stehen. Der Himmel ist bewölkt, gestern Nacht gingen Schauer nieder, und der Sandboden verströmt noch den erdig-schweren Duft nach Regen. Auch wenn die Bäume eben erst grün werden, lässt sich erahnen, wie es hier aussehen wird, wenn der Frühling sich voll entfaltet und die Vegetation geradezu explodiert. Unterhalb einer höheren Bergkette schlängelt sich ein Flussbett durch ein anmutiges Tal, links und rechts davon erstrecken sich saftgrüne Wiesen mit hohen Bäumen, die für das Wild sicher eine besondere Anziehungskraft besitzen. Dahinter folgt lockeres Buschland, das allmählich in einen dichten Dickbusch übergeht. Erst außerhalb des Autos offenbart sich uns der besondere Reiz dieser urwaldartigen Landschaft: die überwältigende Geräuschkulisse. Von allen Seiten hört man das Schreien der Paviane, die unglaubliche Vielfalt der Vogelstimmen, das millionenfache Summen und Zirpen der Insekten und das Grunzen von Warzenschweinen. Die Kinder blicken sich ehrfürchtig um, drehen sich im Kreis und überlassen sich ganz den akustischen Eindrücken, bis Johannes es auf den Punkt bringt: „Mama, hier wurde die Tonspur für Jurassic Park aufgenommen!“ Perlhühner und Sandhühner (Frankoline) kreuzen unseren Weg und verschwinden rasch im Busch, während wir unsere Pirsch entlang der saftigen Wiesen am gerade wasserführenden Fluss beginnen. Im Gänsemarsch ziehen wir durch das hohe Gras, immer wieder hält Volca an und glast die Flächen vor uns ab. Hier ist das Wild perfekt getarnt und unglaublich schwer auszumachen.
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AFRIKA IM HERZEN
Und obwohl der Jagddruck nur sehr gering ist, verhält sich das Wild extrem vorsichtig. Zu spät entdecken wir ein paar Warzenschweine, die augenblicklich im Busch verschwinden. Obwohl wir keine besonderen Prioritäten setzen, welche Wildarten wir hier bejagen möchten, gibt es doch zwei Wildarten, die es uns besonders angetan haben. Während Oliver gerne einmal einen reifen Warzenkeiler bejagen möchte, würde ich mich sehr über einen Kudu freuen. Beides Wildarten, die in diesem Gebiet vorkommen. Nach der kurzen Begegnung mit unseren ersten Warzenschweinen trägt Oliver jetzt die Waffe. Hier unten am Fluss weiß man nie, ob nicht doch noch ein Keiler zu fortgeschrittener Stunde ein Bad nehmen möchte. Vor uns liegt jetzt das flache, steinige Flussufer. Das Gebiet ist schlecht einzusehen, Bäume und Büsche wechseln sich ab, saftgrünes Gras davor und dahinter. Volca scheint Wild ausgemacht zu haben, lässt das Glas aber bald sinken und will schon weitergehen, als Oliver ihm auf die Schulter tippt. Hinter einem Baum steht doch etwas! Noch ist es mehr Ahnung als Gewissheit. Volca entdeckt das Wildtier sofort, ich brauche ein wenig länger. Unglaublich, wie gut das Wild hier getarnt ist! Knapp 250 Meter vor uns steht hinter einem Baum ein starker Kudubulle und äugt in unsere Richtung.
“Keine Bewegung!”, zischt uns Volca zu. Wir wagen es kaum, zu atmen. Erst als der Bulle das Haupt zur Seite dreht, ziehen wir uns langsam hinter einen Busch zurück. Volca erläutert uns flüsternd die Situation: Der Bulle sei alt und gut. Normalerweise hätte man selten das Glück, so schnell auf einen so guten Kudu zu treffen. Mein Mann und ich schauen uns kurz an, während Oliver mir die Waffe in die Hand drückt. Volca prüft erneut die Lage, sucht das Gelände nach einer geeigneten Schussposition ab und entscheidet sich, zu einem kleinen Graben einige Meter vorzurücken. Der Rest unserer Gruppe soll hier hinter dem Busch warten. Nur sehr langsam kommen wir voran. Doch wir schaffen es, uns auf gut 180 Meter dem Bullen zu nähern und eine gute Schussposition zu finden. Ich richte mich mit dem Schießstock ein, das Absehen ruht bereits sicher auf dem großen Wildkörper, doch noch ist der Winkel nicht perfekt. Eine gefühlte Ewigkeit später wendet sich der Bulle ab, macht zwei, drei Schritte und bleibt stehen. Ich atme ein und langsam aus und lasse fliegen. Erst als mir Volca auf die Schulter klopft und mich in den Arm nimmt, erfasse ich die Situation in voller Gänze. Ich sammle mich und gehe langsam zum liegenden
Kudubullen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Es ist eine Andacht, die die gesamten Erlebnisse dieses unvergesslichen Tages in Afrika mit einschließt. Nun müssen wir an das Versorgen und Bergen des Stückes denken. Immerhin wiegt der Bulle gewiss um die 300 Kilogramm und liegt mitten im dichten Gestrüpp. Eben, der ältere der beiden Fährtenleser, holt bereits den Geländewagen, während wir das Stück aufbrechen. Das Haupt trennen wir ab, da die langen Hörner den Transport zum Wagen erschweren würden. Obwohl alle mit anpacken, ist es doch ein enormer Kraftaufwand, den Bullen bis zum Wagen zu ziehen und auf die Laderampe zu befördern. Zwei erschöpfende Stunden später ist es geschafft, wir sind bereits auf dem Weg zum Wildhändler in Windhoek. Nachdem es meinem Mann Oliver dann auch noch gelingt, einen starken Gnubullen zu erlegen, wird uns ein wahrlich glücklicher Abschluss unserer Reise zuteil, denn heute ist unser letzter Tag hier in Namibia. Bei einem köstlichen Abendessen in fröhlicher Runde verabschieden wir uns von Volca, den wir hoffentlich bald wiedersehen werden. Und schon jetzt weiß ich, dass unsere Kinder spätestens bei der nächsten Urlaubsplanung fragen werden: “Mama, wann fahren wir wieder nach Afrika?”
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The Very Best of Namibia
Die Landschaft die Dich umgibt, ist unendlich, so abwechslungsreich und perfekt wie eine Postkarte. Das Wild fordert dich heraus, es ist groß, schnell und ungebändigt. Die Verbundenheit, die Du mit der Natur eingehst, wird Dein Leben verändern. Das ist der Geist von Aru Game Lodges, ein familiengeführtes Safari-Unternehmen mit dem klaren Bekenntnis zur nachhaltigen und ethischen Jagd sowie dem Bekenntnis zum Schutz von Fauna und Flora, mit erstklassigen Kundenservice und viel Liebe zum Detail. Weidmannsheil, Danene & Gysbert van der Westhuyzen
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NCE ZU DEN GRUNDSÄTZEN UND PFLICHTEN DES JAGDBERUFS
Die Umweltkammer von Namibia (NCE) teilt die Ansicht, dass die Jagd in Namibia zum Umweltschutz beiträgt. Sie war an der Ausarbeitung des Best Practice Hunting Guide (Praxisleitfaden) beteiligt, den NAPHA initiiert hat. NAPHA war einer der ersten Verbände, der Mitglied der NCE wurde.
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n einem Diskussionspapier stellte die NCE die Frage: Warum verhalten sich einige Mitglieder der professionellen Jägerschaft trotz der Bedeutung der Jagd für den Umweltschutz und die Wirtschaft in einer Weise, die den Sektor gefährdet und den Tierrechtsaktivisten in die Hände spielt? Die NCE und ihre Mitglieder lehnen jedes unethische Jagdverhalten ab. Jäger, die als professionell eingestuft werden und in Namibia praktizieren dürfen, müssen fünf grundsätzliche Prinzipien einhalten: 1. Jede Jagd muss nach den traditionellen Regeln von fair chase abgehalten werden. Dazu gehört die sorgfältige und verantwortungsbewusste Auswahl des Wildes – üblicherweise alte Bullen, die den Zenit ihrer Fortpflanzungsfähigkeit überschritten haben, und nicht unbedingt diejenigen, die die größten Trophäen tragen. 2. Stets müssen gute Naturschutzpraktiken vertreten werden; der Schutzstatus von Arten und die Gesundheit der Ökosysteme sind vorrangig zu berücksichtigen. 3. Hohe Tierschutzstandards müssen gewährleistet sein. 4. Die Bedingungen, die vom Besitzer oder Verwalter des Jagdreviers festgelegt werden, müssen eingehalten werden (in Wort und Geist). 5. Der Ruf der Jägerschaft und die nachhaltige Nutzung durch den Sektor müssen gestärkt werden. Aus diesen Grundsätzen ergeben sich fünf Hauptverantwortungsbereiche für Jäger: 1. Die Verpflichtung, das gejagte Tier und seine Umwelt zu respektieren; dazu gehört treffsicheres Schießen, kein unmäßiges Leiden des Tieres, nach der Jagd verantwortungsvolles Verhalten gegenüber der Branche (z. B. kein Posten toter Tiere auf sozialen Medien); 2. Die Verpflichtung zum allgemeinen Schutz von Wildtieren, Artenvielfalt, Ökosystemen und Landschaften; 3. Die Verpflichtung gegenüber dem Kunden, ein ethisches und echtes Jagderlebnis zu bieten; 4. Die Verpflichtung gegenüber dem Besitzers oder Verwalter des Landes, die vereinbarten Bedingungen zu befolgen und die höchsten Jagdstandards zu praktizieren; 5. Die Verpflichtung gegenüber dem Jagdgewerbe und dem Sektor der nachhaltigen Nutzung, den höchsten Verhaltenskodex und die höchsten Ideale des Jagdberufs zu wahren und zu fördern.
WER IST DIE NCE? Die Umweltkammer von Namibia ist eine freiwillige, mitgliedschaftsorientierte Dachorganisation. Sie wurde unter dem namibischen Gewohnheitsrecht gegründet, um die Interessen des Umweltsektors und seine Arbeit zu unterstützen. Das angestrebte Ziel ist der Schutz der natürlichen Umwelt, der einheimischen Artenvielfalt und vom Aussterben bedrohter Arten, sowie die Unterstützung bewährter Umweltpraktiken und die Förderung von Anstrengungen zur Verhinderung und Verringerung von Umweltschäden und Umweltverschmutzung. Die NCE hat 65 Mitglieder. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehört es, als Beratungsforum zu ffungieren, den Mitgliedern in Umweltfragen behilflich zu sein und Zugang zu Umweltinformationen zu vermitteln. www.n-c-e.org
Unprofessionelles Verhalten nährt die Einstellung derjenigen, die eine nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt ablehnen. Es wirkt sich nicht nur den Jagdsektor aus, sondern auch auf Hegegebiete, Farmen, den Naturschutz im Allgemeinen, die Volkswirtschaft, Arbeitsplätze und Namibias guten Ruf. Unprofessionelles Verhalten ist eine nationale Sache, die alle angeht.
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NAMIBIA ERHÖHT DIE MESSLATTE FÜR BEST PRACTICES IN DER JAGD
Der Druck auf das Jagdwesen in Afrika nimmt zu. Hauptsächlich wird er von außenstehenden Parteien ausgeübt, die mit Argumenten aus den Bereichen Tierrechte, Tierschutz und Naturschutz gegen die Jagd zu Felde ziehen. Ein Großteil der negativen Darstellung beruht auf Missverständnissen (sowohl absichtlich als auch aus Unwissenheit), erhält jedoch weitere Nahrung wenn unethische Praktiken ans Licht kommen und wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien verbreitet werden. Jäger und Länder mit nennenswerten Jagdindustrien müssen rigoros auf diese Streitpunkte reagieren, indem sie die ethischen Standards und das Verständnis der Öffentlichkeit für die Rolle der Jagd verbessern. Gail Potgieter, Namibian Chamber of Environment
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ie namibische Regierung sieht Bedrohungen für die Jagd als Bedrohung ihrer Strategien für nachhaltige Entwicklung und Erhaltung der Wildbestände an. Die Strategien beruhen darauf, den Wert einheimischer Wildtierarten für Landbesitzer und ländliche Gemeinschaften zu maximieren. Naturschutzorganisationen in Namibia erkennen die Bedrohung ebenfalls, denn schon in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die nachhaltige Nutzung eine wichtige Rolle bei der Förderung einer wildtierfreundlichen Landnutzung und der Erhaltung von Lebensräumen im ganzen Land spielt. Die Jagdprofis in Namibia teilen diese Ansichten und bemühen sich akkurater darzustellen, wie sie für die Weltgemeinschaft zum Naturschutz beitragen. Vertreter dieser drei Hauptakteur-Gruppen haben sich daher zusammengetan, um National Best Practice Guidelines for Conservation Hunting in Namibia (landesweit gültiger Best Practice Leitfaden für die Naturschutzjagd) zu erstellen. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) als Repräsentant der Regierung hat die Notwendigkeit eines Leitfadens betont, den Auftrag für dessen Entwicklung erteilt und die politische Unterstützung geliefert. Die Namibische Umweltkammer (NCE), die Naturschutzorganisationen vertritt, stellt Mittel und Richtlinien für den Leitfaden bereit. Die Mitglieder des Namibia Berufsjagdverbandes (NAPHA) steuern technische Beiträge und wichtige Perspektiven aus der Jagdbranche bei. Dieser gemeinschaftliche Ansatz ist ein Markenzeichen von Naturschutz und nachhaltiger Nutzung in Namibia, und er hat zu der bemerkenswerten Naturschutzbilanz unseres Landes beigetragen. Eines der Hauptziele der neuen Best Practice Guidelines ist die Neudefinition der Jagd in Namibia durch die Einführung der Begriffe
„selektive Jagd“ und „Naturschutzjagd“. Dadurch wird der Schwerpunkt des Jagens verlagert: Jagd nicht nur wegen Trophäen, sondern als Maßnahme zur Erhaltung von Wildtieren. „Selektive Jagd“ ist eine akkuratere Bezeichnung für das, was bisher als Trophäenjagd bekannt ist, nämlich die Auswahl eines bestimmten Stück Wildes aus dem vorhandenen Bestand anhand von Größe und Alter. „Naturschutzjagd“ ist ein weiter gefasster Begriff, der die Nutzung von Wild für eigene oder gewerbliche Zwecke, das Keulen von Tieren aus Bewirtschaftungsgründen und die Freizeitjagd seitens namibischer Bürger umfasst. Neben der Definition von Praktiken in der Sparte „Naturschutzjagd in Namibia“ geht es in den Best Practice Guidelines auch ausdrücklich um Jagdpraktiken, die nicht dem Standard der Naturschutzjagd entsprechen. Dazu gehören: 1) die Intensiv-Haltung von Wildtieren in kleinen eingezäunten Gebieten, die vom Farmer möglichst „raubtierfrei“ gehalten werden; 2) das Züchten von Wildarten um unnatürliche Merkmale zu erzielen (z. B. Farbvarianten oder ungewöhnlich große Hörner); 3) die Einführung von nicht einheimischen (exotischen) Arten zu Jagdzwecken; 4) das Schießen von in Gefangenschaft gezüchteten Tieren jeglicher Art; und 5) die Put and TakeJagd, bei der Tiere unmittelbar vor der Jagd in einem eingezäunten Gebiet ausgesetzt werden. In den Guidelines werden die Jagdbestimmungen, die national von MET und international von anderen Institutionen festgelegt worden sind, im Detail beschrieben. Sie gehen jedoch über die Befolgung von gesetzlichen Bestimmungen hinaus und befassen sich auch mit den ethischen Aspekten der Jagd. Beispiele sind ein Verhaltenskodex; ein neues Punktesystem zur Messung von Trophäen, mit dem zur Jagd auf Tiere ermutigt werden
soll, die das Fortpflanzungsalter überschritten haben; der Zusammenhang zwischen der Jagd, Mensch-Wildtier-Konflikten und der Naturschutzforschung; und Einzelheiten zu Schusswaffen, Munition und Praktiken, die das Wohl von Tieren verbessern. Jäger, die sich an diese Vorgaben halten, werden somit Teil eines integrierten Systems von Gesetzen und ethischen Standards, das in Namibias Strategie der Jagd zum Schutz der Natur passt. Und noch etwas: die Best Practice Guidelines enthalten auch eine Reihe von Themen, die mit Wild-Management auf Privatfarmen und auf kommunalem Land zu tun haben. Dieser Abschnitt befasst sich mit Techniken zum Monitoring von Beständen, mit Quotensystemen, Keulung, Umsiedlung für Lebendverkäufe und mit Disease Management. Von besonderem Interesse dürfte dieser Abschnitt für internationale Jagdgäste sein, da die praktischen Grundlagen der namibischen Wildtierbranche nur selten in ihrem ganzen Umfang verstanden werden. Außerdem ist er ein nützliches Hilfsmittel für Wildtiermanager, die verschiedene Aspekte der Branche erproben oder Nicht-Jägern erklären möchten, wie ihre Managementmaßnahmen in das Gesamtbild der Naturschutzjagd passen. Diese umfassenden Richtlinien werden sowohl als objektiver Standard dienen als auch als Hilfsmittel für alle, die in der namibischen Jagdbranche tätig sind. Sie stellen einen Goldstandard dar, und wer ihn übernimmt wird ein Vorreiter im Jagdgewerbe. Hoffentlich schließen sich andere Länder an. Das Verfahren zur Erstellung dieser Richtlinien kann ebenfalls als Vorbild dienen: MET, NCE und NAPHA zeigen, wie Regierungsbehörden, Naturschützer und Jäger auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten, Best Practices für die Jagd zu definieren und umzusetzen.
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CIC KONFERENZ – WEGWEISEND FÜR DEN NATURSCHUTZ
Podiumsdiskussion zum Thema: Soziale Medien – Freund oder Feind des Naturschutzes?
NACHHALTIGE NUTZUNG ERHÖHT WILDBESTÄNDE Kirsty Watermeyer
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er Schutz von Wildtieren scheint an einem Scheideweg angelangt zu sein. Vor diesem Hintergrund fand in der namibischen Hauptstadt Windhoek die 66. Hauptversammlung des CIC, dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd, unter dem Motto „Am Scheideweg – Wegweiser für den Naturschutz“ statt. Interessenvertreter aus aller Welt fanden sich zu der Tagung ein, um über die Erfolge und Herausforderungen des Wildtierschutzes zu sprechen. Zur Illustrierung wählte der CIC die Best Practices im namibischen Naturschutz. Mit jedem Redner, der das Wort ergriff, wurde für das Publikum Namibias visionärer Ansatz im Naturschutz deutlicher. Gastgeber der Konferenz war das namibische Ministerium für Umwelt und Tourismus. Sie diente als Plattform für Diskussionen im WorkshopStil und Präsentationen zu Erfolgen, Herausforderungen und Best Practices beim Schutz von Wildtieren in Namibia, auf dem afrikanischen Kontinent und weltweit. Als endgültiges Ziel wird angestrebt, einen gemeinsamen Weg für die Naturschutzbemühungen zu finden. Bei der Eröffnungsfeier sprach der namibische Umweltminister Pohamba Shifeta darüber, warum die nachhaltige Nutzung von Wildtieren ihren Schutz in Namibia sichert. Namibias bahnbrechender Ansatz, Wildtiere durch das CBNRMProgramm (ein System von kommunalen Hegegebieten) und ein strikt geregeltes Quotensystem, das eine nachhaltige Nutzung von Wildtieren ermöglicht, zu schützen, war ein Leitfaden und diente immer wieder als Beispiel für ein erfolgreiches Arbeitsmodell für nachhaltige Nutzung. Zwar hat dieser Ansatz seine Herausforderungen, aber es war klar, dass die Erfolge überwiegen. Das wurde auch in der Diskussion über die verschiedenen Ansätze zur Nutzung von Wildtieren anderswo in Afrika hervorgehoben. Die meisten afrikanischen Länder südlich der Sahara fördern eine nachhaltige Nutzung, Nordafrika jedoch nicht. Wiederholt ging es in den Diskussionen um die Ergebnisse dieser unterschiedlichen Standpunkte, denn sie zeigen sich in den Wildtierbeständen: in
Umweltminister Pohamba Shifeta
Danene van der Westhuyzen
Nordafrika werden hohe Verluste verzeichnet, im südlichen Afrika erhebliche Zuwächse. Ein weiteres Beispiel für die Bedeutung der Beteiligung von ländlichen Gemeinschaften am Naturschutz wurde in der Podiumsdiskussion zum Thema Lösungen für Wildtierherausforderungen auf Gemeinschaftsebene aufgezeigt: es wurde festgestellt, dass mit Wildtieren lebende Gemeinschaften sehr spürbare Auswirkungen auf den Erfolg oder den Misserfolg von naturschützerischen Bestrebungen haben. Wenn ihnen das Recht auf die Nutzung von Wildtieren genommen wird, ist eine negative Haltung zum Wildschutz die Folge. Wie die Chef-Ökologin der Nationalparks in Simbabwe, Rose Mandisodza-Chikerema, erklärte, sind ländliche Gemeinschaften die Hauptakteure, wenn es um den Schutz von Wildtieren geht. Ein Beispiel ist das Salambala-Hegegebiet in Namibia, in dem es seit seiner Einrichtung wieder Zebras, Afrikanische Wildhunde und selbst Strauße gibt. Diese Entwicklung wird auf die Tatsache zurückgeführt, dass Hegegebiete den Menschen einen Anreiz geben, Wildtiere zu schätzen und zu pflegen. Dadurch wachsen die Wildbestände, bisweilen in einem dramatischen Ausmaß. Doch wie der Chef-Manager des Wildtierprogramms von UNEP, Julian Blanc, betonte, ist der Verlust von Lebensräumen nach wie vor die größte Bedrohung des Wildes, insbesondere wenn sich die Landnutzung ändert und Habitats aufgrund von Urbanisierung und übermäßiger Ausbeute vernichtet werden. Die deutliche Trennlinie zwischen Wildtierschutz und menschlichen Übergriffen unterstrich erneut die unbedingte Notwendigkeit kooperativer und nachhaltiger Best Practices. Angefangen beim definierten Versagen fremder Nationen, den afrikanischen Staaten Naturschutzrichtlinien aufzuerlegen, bis hin zu der Art und Weise, wie nachhaltige Nutzung kommuniziert wird, wurde deutlich, dass gewisse Perspektiven geändert werden müssen. NAPHA-Präsidentin Danene van der Westhuyzen sprach sich dafür aus, dass Jäger Verantwortung in Sachen Naturschutz übernehmen müssen, da der Mensch zur Teilnahme an der Natur berechtigt sei.
Der Edmond Blanc-Preis wird an das Nyae Nyae Hegegebiet und seine Beteiligten verliehen.
Der Naturschützer Shane Mahoney äußerte sich in seiner Grundsatzrede mit dem Titel Putting Conservation First (Naturschutz an erster Stelle) zu der Auffassung, es sei automatisch übel, dass Jäger Tiere töten. Metzger hingegen seien angesehene Mitglieder der Gesellschaft, obwohl auch sie Tiere töten, sagte Mahoney. Er sieht den Grund für diese Diskrepanz darin, dass die breite Öffentlichkeit nicht der Ansicht ist, dass bei Jägern der Naturschutz an erster Stelle steht. Der Grund dafür sei wiederum, dass Jäger ihre Geschichten nicht auf die richtige Art und Weise verbreiten. Weitere Informationen: www.cic-wildlife.org/2019/05/04/crossroads-africa-day-state-ofwildlife-conservation-in-the-continent-3-may-2019/
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WIE VIELE LEOPARDEN GIBT ES in Namibia? Wissenschaft verstehen, Kritik kontern
Dr. Louisa Richmond-Coggan hat im März 2019 eine landesweite Leopardenstudie abgeschlossen, für die sie 18 Monate lang Daten aus ganz Namibia gesammelt und analysiert hatte. Auf diese Studie wurde in den sozialen Medien bereits mit höchster Voreingenommenheit reagiert, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Miesmacher stellen sie auch nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts weiterhin in Frage. Ist die Kritik berechtigt? Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass mit dieser Studie versucht wurde, die Leopardenzahlen zu überschätzen oder die Ergebnisse in anderer Weise falsch darzustellen, um Zugeständnisse an das Jagdgewerbe zu machen? Gail Potgieter
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ie jüngste und ausführlichste Kritik (genauer: ellenlange Tiraden auf Facebook) stammt von Dr. Pieter Kat, der eine Hilfsorganisation namens LionAid leitet und sich als Biologe auf den Schutz von großen Raubtieren spezialisiert hat. Schon deshalb verschlugen mir seine Ausführungen den Atem. Ich empfand sie als eine Mischung aus Trugschlüssen, völlig falschem Verstehen der Studie und extremer Vorurteile gegen die Jagd. Ich werde mich auf Dr. Kats Hauptargumente gegen den Bericht konzentrieren und erläutern, wo er falsch liegt. Als erstes moniert er, dass drei der 14 Organisationen, die zur Finanzierung des Projekts beigetragen haben, Jagdverbände sind (Namibia Berufsjagdverband [NAPHA], Safari Club International und Dallas Safari Club). Nur weil NAPHA eine Grundfinanzierung bereitstellte beschlossen die meisten der ganz frühen Kritiker des Projekts schon vor Beginn der Studie, dass ihre Ergebnisse ungültig seien. Die übrigen 11 Sponsoren stammen aus der namibischen Privatwirtschaft.
Dass die Namibische Umweltkammer (NCE, ein Dachverband von 64 Umwelt-NGOs in Namibia) und mehrere ihrer Mitgliedsorganisationen, die Raubtierforschung betreiben, sowie das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) und die Namibia University of Science and Technology (NUST, Universität für Wissenschaft und Technologie) beteiligt sind, versäumen die Kritiker geflissentlich zu erwähnen. Alle diese Einrichtungen fördern ein evidenzbasiertes Naturschutzmanagement und würden es nicht zulassen, dass Organisationen, die besondere Interessen vertreten, Forschungsergebnisse oder Erkenntnisse beeinflussen. Die Vorurteile gegen diese Studie sind auf mehreren Ebenen beunruhigend: 1) Schon vor Beginn des Projekts wurde Dr. Richmond-Coggan unterstellt, als Wissenschaftlerin voreingenommen und unethisch zu sein; 2) die Einstellung, dass lieber keine Leopardenstudie durchgeführt werden soll, wenn die nötigen Mittel fehlen, als Jägern zu erlauben,
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entsprechende Forschung zu finanzieren; 3) dass Jagd-Gegner annehmen, Jäger wollten Jagdwild durch die Manipulation von Forschungsergebnissen ausrotten; 4) dass nicht jagende Geldgeber und Raubtierschützer ihren Namen zu tendenziöser Forschung beisteuern oder zulassen würden, dass ihr Name damit in Verbindung gebracht wird. Für mich als nicht jagende Naturschützerin und Biologin ist es traurig, dass unabhängigen Wissenschaftlern so wenig öffentliches Vertrauen entgegengebracht wird. Außerdem finde ich, dass Forschung im Bereich Naturschutz gerade durch die Jagd finanziert werden sollte. Für Jäger macht es absolut keinen Sinn, durch die Manipulation von Forschungsergebnissen ihr eigenes Gewerbe zu gefährden. Trotz der Behauptung, dass die Studie den Jagdsektor favorisiere, zitiert Dr. Kat fröhlich einige Ergebnisse aus dem Bericht, die das Jagdgewerbe nicht im besten Licht darstellen. Bevor im Jahr 2011 die Bestimmungen über die Leopardenjagd in Namibia geändert wurden, war die Jagd mit Hunden gestattet und Leopardinnen durften als Trophäe erlegt werden. Von 2005 bis 2009 wurden mehr Leoparden gejagt als in irgendeinem anderen Zeitraum; 2008 wurden fast 300 Leoparden erlegt, weit mehr als die Quote von 250 Tieren. Außerdem wurden zwischen 2002 und 2008 drei Leoparden mit einem Gewicht von nur 15 kg erlegt. Falls mit der Studie beabsichtigt worden wäre, den Jagdsektor oder die Regierung gut aussehen zu lassen, wären diese Angaben ausgelassen worden. Die einzige Voreingenommenheit, die ich hier erkennen kann, zeigt sich in der Kritik von Dr. Kat. Zwar hebt er die Mängel der Leopardenjagdbestimmungen vor den Reformen von 2011 hervor, aber er versäumt auf die Verbesserung des Systems einzugehen. Die Jagd mit Hunden wurde verboten und Leopardinnen dürfen überhaupt nicht mehr gejagt werden. Deshalb ist das Durchschnittsgewicht der erlegten Leoparden von 44 kg im Jahr 2001 auf 63 kg im Jahr 2017 gestiegen. Seit 2011 sind nur 27% aller Leopardenjagden in Namibia erfolgreich und die jährliche Quote von 250 Tieren ist in keinem Jahr erreicht worden. Daran zeigt sich, dass das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) auf die Probleme im Jagdsystem reagiert hat, und es ist zu erwarten, dass es anhand des Forschungsberichts von 2019 weiter verbessert wird. Dr. Kat fordert, dass Namibia „alle Richtlinien für die Jagd auf Leopardentrophäen komplett überarbeitet“, aber die bereits erfolgten Verbesserungen oder aktuellen Empfehlungen lässt er unerwähnt. Offenbar hat er kein Interesse daran, das Jagdmanagement zu verbessern, es geht ihm nur um ein totales Verbot. In der Leopardenstudie wird auch eine echte Bedrohung der Leoparden in Namibia deutlich: In Reaktion auf Verluste unter Nutztieren oder Wild werden sie von Farmern getötet. Wieder pickt sich Dr. Kat diese Information heraus, aber den offensichtlichen Zusammenhang, der zwischen Trophäenjagd und der höheren Toleranzschwelle von Farmern gegenüber Leoparden besteht, erwähnt er nicht. Bei einer Umfrage unter 392 Farmern erklärten 55%, dass sie Leoparden töten, ohne eine Genehmigung zu beantragen. Die Umfrage ergab aber auch, dass die Trophäenjagd einer der Gründe ist, warum Farmer Leoparden auf ihren Farmen dulden. Einige der Befragten sagten sogar, dass
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sie fast alle oder sämtliche Leoparden von ihrem Land entfernen würden, wenn die Trophäenjagd verboten würde. Zuletzt noch dieser Punkt: Dr. Kat scheint nicht zu verstehen, wie die endgültige Schätzung der Zahl von Leoparden in Namibia zustande kam. Erst einmal beschließt er, dass die sechs Kamerafallen, mit denen Beobachtungen gemacht wurden, eigentlich drei sind, da sich jeweils zwei (durch mehrere Jahre getrennt) an drei Standorten befanden. Die wiederholten Beobachtungen in bestimmten Gebieten dienten speziell dazu, über einen längeren Zeitraum Trends im Leopardenbestand zu untersuchen. Als nächstes ignoriert er, dass die landesweite Leopardenschätzung nicht nur auf diesen Beobachtungen beruht. Eine ganze Reihe anderer Organisationen, die in Namibia tätig sind, schätzen die Zahl von Leoparden in verschiedenen Teilen von Namibia mithilfe von Kamerafallen, Fährten und Senderhalsbändern ab. Noch nicht veröffentlichte Daten dieser Organisationen wurden Dr. Richmond-Coggan auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Außerdem schöpfte die Wissenschaftlerin auch aus deren veröffentlichten wissenschaftlichen Artikeln und Berichten. Die detaillierten Studien in verschiedenen Teilen von Namibia ergaben die Leopardendichte in den betreffenden Untersuchungsgebieten, aber nicht einmal sie reichten aus, um eine landesweite Schätzung vorzunehmen. Vor allem bleibt offen, ob es in nicht untersuchten Gebieten Leoparden gibt. Deshalb müssen wir möglichst viele Leopardensichtungen aus allen verfügbaren Quellen berücksichtigen. Das Leoparden-Projekt sammelte Sichtungen, die von Touristen über den Umweltinformationsdienst (EIS) gemeldet wurden, sowie Sichtungen und Fotos von Farmern und Jägern. Des Weiteren wurden die Antworten zu der Umfrage unter Farmern ausgewertet und die Aufzeichnungen des Umweltministeriums dazu, wo Leoparden erlegt werden (entweder als Problemtiere oder als Trophäe). Den detaillierten Studien entnehmen wir, was ein geeignetes Leopardenhabitat ausmacht, während andere Daten zeigen, wo in weiten Teilen des Landes Leoparden vorkommen. Diese Datensätze werden in ein Computermodell eingegeben, um für Namibia ein Bild der Leopardendichte und -verteilung zu erstellen. Im Grunde genommen identifiziert das Modell die Merkmale eines bestimmten Gebietes, die von Leoparden am meisten (oder am wenigsten) favorisiert werden, und dehnt dann die Suche nach diesen Merkmalen auf das weitere Land aus. Zum Beispiel wissen wir aus eingehenden Untersuchungen, dass Leoparden bergiges Gelände bevorzugen, und wir wissen, dass Leoparden in bestimmten Teilen der Kunene-Region gesichtet worden sind. Anhand dieser Informationen erstellt das Modell eine Prognose über die zu erwartende Anzahl von Leoparden in den bergigen Gegenden der Kunene-Region. Die Prognosen werden präziser, wenn andere Indikatoren für Leopardendichte – wie Regenmenge, das Vorhandensein von Trockenflussläufen (wo Leoparden gerne jagen) und die Landnutzung hinzugefügt werden. Das Computermodell verarbeitet die Zahlen und spuckt seine „beste Schätzung“ sowie einen Standardfehler aus. In diesem Bericht sind 11.733 Leoparden die „beste Schätzung“ und die Fehlerzahl ist 5.494. Das bedeutet, dass die tatsächliche Anzahl
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der Leoparden wohl schwerlich genau 11.733 beträgt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich zwischen 5.784 und 17.227 bewegt, liegt bei 95%. Dr. Kat versucht die Schätzung zu diskreditieren, indem er auf die breite Spanne zwischen Maximum und Minimum hinweist. Für eine Schätzung, die ein Gebiet von der Größe Namibias abdeckt, ist eine solche Spanne allerdings nicht ungewöhnlich. Ferner offenbart Dr. Kat erstaunlich schlechte statistische Grundkenntnisse. Er behauptet, die Wahrscheinlichkeit, dass der Bestand an Leoparden genau 5.784 beträgt, liege bei 95%. Wäre das der Fall, wäre es in der Tat eine höchst akkurate Schätzung! Eines der wesentlichen Ergebnisse des Projekts (von Dr. Kat geflissentlich ignoriert) ist, dass Angaben über Leoparden im Südosten des Landes ausfindig gemacht wurden, wo die Raubkatzen 2011 nicht vermutet wurden. Wahrscheinlich gab es sie dort schon immer, nur konnte die Studie von 2019 den Umweltinformationsdienst und mehr Datenquellen in der Region nutzen als die frühere Studie. Anhand der Ergebnisse von 2019 ist die prognostizierte Leopardendichte im Nordosten des Landes von „hoch“ auf „relativ niedrig“ herabgestuft worden. Diese Korrektur war einer der Hauptgründe dafür, weshalb die jüngste Schätzung niedriger ausgefallen ist als die Schätzung von 2011 (14.154 Leoparden). Die jüngste Schätzung lässt jedoch nicht unbedingt darauf schließen, dass sich der Leopardenbestand seit 2011 verringert hat; sie bedeutet nur, dass wir jetzt mehr über die Anzahl und die Verbreitung wissen. Dr. Richmond-Coggan berücksichtigte das zusammen mit dem verbesserten Jagdsystem und dem Zusammenhang zwischen der Jagd und dem Konflikt zwischen Farmern und Leoparden, als sie die Empfehlung machte, die Jagd-Quote unverändert bei 250 Leoparden-Trophäen pro Jahr zu belassen. In Namibia gibt es auf privatem Farmgelände mehr Leoparden als in den Nationalparks. Daher besteht die wichtigste Maßnahme zum Schutz der Leoparden darin, die Farmer zu motivieren, Seite an Seite mit Leoparden zu leben – die Trophäenjagd ist ein solcher Anreiz. Die Kritik von Dr. Pieter Kat an Namibias landesweiter Leopardenstudie ist in spektakulärer Weise nach hinten losgegangen. Er behauptet, die Verfasserin des Abschlussberichts sei voreingenommen – dabei stellt er seine eigene Voreingenommenheit unter Beweis, indem er das herauspickt, was seine Argumente stärkt, jedoch Ergebnisse ignoriert, die ihm nicht passen. Er tut den Bericht als „nicht wissenschaftlich genug“ ab, erweist sich aber als völlig unbewandert in den wissenschaftlichen Methoden und Statistiken, die zur Schätzung von Raubtierbeständen verwendet werden. Was für ein Glück, dass Namibias Leoparden-Management-System auf Berichten beruht, die mit fundierten wissenschaftlichen Methoden und den besten verfügbaren Daten erstellt wurden, statt auf Facebook-Tiraden.
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In Memoriam
drücken. Grellmann setzte sein Glas ab, sah mir in sekundenkurzer Versuchung in die Augen und schüttelte dann den Kopf, wobei ein leichtes Schmunzeln seine Lippen umspielte. Volker Grellmann hatte, wann immer es zählte, ein großes Herz und einen feinen Sinn für Humor. Wobei ich persönlich ihn niemals lauthals habe lachen hören, aber sehr oft genussvoll schmunzeln oder kurz in sich hineinlachen gesehen habe.
VOLKER GRELLMANN
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m 29. September 2019 wurde in der Christuskirche in Windhoek der Trauergottesdienst für den kürzlich verstorbenen “Großen Alten Mann der NAPHA”, dem Gründungsmitglied und langjährigen Präsidenten der Berufsjagdvereinigung, Volker Grellmann, abgehalten. Ein jeder, der es irgendwie einrichten konnte, auch wenn es eine lange Wegstrecke bedeutete, nahm diese Gelegenheit wahr, einer weithin geachteten Persönlichkeit noch einmal zu gedenken und ihr die letzte Ehre zu erweisen.
Auswahl dieser Fotos zum Gedächtnis an eine große Persönlichkeit beitragen.
Als ich am darauffolgenden Tag von der Verlegerin von Venture Publications angesprochen und gebeten wurde, für diese Ausgabe der HuntiNamibia Zeitschrift einen Nachruf über Volker Grellmann zu schreiben, erbat ich mir einen Tag Bedenkzeit, denn ich war mir nicht sicher, ob ich der richtige Mann für diese Aufgabe bin. Denn trotz unserer langjährigen Bekanntschaft war es mit unserem gegenseitigen Einvernehmen nicht immer zum allerbesten gestellt.
Ich ging noch zur Schule, es mag irgendwann um die Jahre 1977/8 gewesen sein, als ich Volker Grellmann zum ersten Mal persönlich begegnete. Ich sah damals auf der Farm meines älteren Bruders nahe Steinhausen nach dem Rechten und Grellmann wollte eventuell dort Jagdgäste seiner ANVO Firma unterbringen. Diese erste Begegnung habe ich noch heute in lebhafter Erinnerung. Grellmann, gutaussehend, großgewachsen und imposant, und in vielerlei Hinsicht das Rollenmodell eines PHs, hatte einen italienischen Jagdgast mitgebracht und wollte, sollte sich die Gelegenheit ergeben, auch etwas erlegen. Um ihn einzuweisen, fuhr ich mit ihm an der Grenze des Jagdgebietes entlang, als auf der anderen Seite, “im Feindlichen”, ein kapitaler Kudubulle an einem Dickungsrand stand, der uns aufgrund eines starken Windes nicht bemerkt hatte. Eine Weile betrachteten wir den Kudu mit wachsendem Begehr, der Italiener brachte sein offenkundiges Interesse an der starken Trophäe zum Ausdruck und Grellmann bedauerte, dass der Bulle nicht auf unserer Seite stand, als ich in jugendlichem Überschwang anbot, einen kurzen “Spaziergang” ins Nachbarliche zu machen, den Bullen zu umschlagen und dadurch zu uns herüber zu
Volker Grellmann war ein mit allen Wassern gewaschener Profi, er war bestens vernetzter Präsident der NAPHA und ein weltweit bekannter Berufsjäger, als ich mich zu Beginn der 1990er Jahre, als zwanzig Jahre jüngerer Kollege dafür einsetzte, dass Großwildkonzessionen in Namibia in Zukunft auf Basis einer öffentlichen Ausschreibung vergeben werden sollten – da konnte der eine oder andere Zusammenstoß nicht ausbleiben. Dennoch sagte ich schließlich gerne zu und möchte die hier folgenden Stationen während einer vierzigjährigen Bekanntschaft, und auf unserem gemeinsamen Weg in der Namibischen Berufsjagdvereinigung (NAPHA), und die
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Als der Pastor die Gemeinde auf der Trauerfeier mit den Worten “wer ihm Unrecht getan hat, der möge ihn nun um Vergebung bitten und wem er Unrecht getan hat, der möge ihm nun vergeben” aufforderte, sich zu erheben und des Verstorbenen zu gedenken, verzog sich mein Mund nach kurzer Einkehr unwillkürlich zu einem stillen Lächeln; einem guten, warmen, achtungsvollen Lächeln.
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Viele Jahre später, als die wesentlichen Zusammenstöße hinter uns lagen, waren wir dann per Du und Volker der Ombudsmann der NAPHA geworden – ein Amt, dass er bis zu seinem Tode mit großer Umsicht und stets im besten Interesse der Vereinigung und der Jagd ausgeübt hat. Die Aufgabe des Ombudsmannes der NAPHA, diesem Haifischbecken der AlphaTiere, erforderte enorme Lebensweisheit, ein glückliches Händchen und vor allem große Kenntnis der Jagdindustrie und ihrer Verwicklungen; Eigenschaften, die Volker in überragendem Maße mitbrachte und die es ihm ermöglichten, ruhender Pol “seiner Vereinigung” zu sein, von jüngeren Kollegen als Vorbild verehrt und von den alten Hasen geschätzt. Es mag im Jahr 1999 gewesen sein, als ich auf einem NAPHA Workshop einen Beitrag zum Thema exotisches Wild und Zäune brachte, der derart heftige Kritik bei Kollegen auslöste, dass ich mich möglicherweise fortan nicht mehr auf das öffentliche Parkett gewagt hätte, hätte nicht Volker Grellmann das Wort ergriffen und verkündet, dass er in seiner Jugend ein “Soulmate”, ein Seelenverwandter von mir gewesen sei, dem er, um die Wogen in der Vereinigung zu glätten, bezeichnenderweise beifügte, dass man jedoch leider auch gewisse Realitäten erkennen müsse. Meine puristische Einstellung in jagdlichen Dingen führte von nun an zu zunehmender Polarisation und zu Spannungen in der Vereinigung, die auch noch während meiner eigenen Präsidentschaft, in den Jahren 2012 bis 2016, zu Bemühungen aus der Mitgliedschaft führten, meinen Einfluss auszuschalten. Es muss jedoch auch erwähnt werden, dass auf dem erwähnten Workshop nicht nur Volker, sondern auch Friedhelm von Seydlitz, der nicht notwendigerweise immer meine Einstellungen teilt, das Wort zu meiner
Einsatz ein Leben lang: Verteidigung ergriff und in der KaffeePause Gudrun Heger, die mir nahelegte, diese Dinge immer wieder anzusprechen, “egal wieviel Kritik Du bekommst!” Dies ist zum Verständnis einer guten, starken Vereinigung, die für eine freie Meinungsäußerung steht, wichtig. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich im Jahre 2006 veranlasst, in maßloser Enttäuschung meine Mitgliedschaft in der Vereinigung zu kündigen. Hier soll nicht auf die internen Tumulte eingegangen werden, zu denen dieser Schritt führte und die maßgeblich auch von Volker geglättet wurden. Doch kurz nach meinem Austritt erhielt ich aus dem NAPHA-Büro ein Fax mit einer handschriftlichen Notiz, die lautete: “Hombre! Ruf mich bitte an. Gruß, Volker” Diese Anrede, “Hombre”, in ihrer vielschichtigen Bedeutung und Aussagekraft, wärmte mir zu einem Zeitpunkt großer, enttäuschter Emotionen das Herz. Das Ausrufezeichen dahinter war mit Tinte etwas dicker ausgemalt und ich kann nicht anders als zu denken, dass er in diesem Moment kurz sinnend geschmunzelt hat. Wie kein Augenzwinkern, Schmunzeln oder andere aufmunternde Gesten, die Volker zu gebrauchen wusste, hat es mich mit ihm verbunden. So wie ich älter wurde, waren wir uns in großen Zügen stets einig, Meinungsunterschiede beschränkten sich höchstens auf die Interpretation des schmalen Grates zwischen Realität und Idealismus, und Volker sprach nicht
mehr davon, dass wir in seiner Jugend "“Soulmates” gewesen seien, er nannte mich nun wiederholt und gerne einen “Soulmate”. Ich fühle mich dadurch geehrt. Zu seinem siebzigsten Geburtstag brachte die Agri Forum Zeitschrift eine Würdigung, die ein Foto von Volker mit einem kleinen Singvogel auf der Hand zeigte. Bis dahin hatte ich nicht gewusst, dass wir unter demselben Sternzeichen geboren wurden. In einer kurzen Gratulation schrieb ich ihm: “…ein starkes Foto. Wie Gott-Vater mit seiner Kreatur.” Wie kaum ein anderes Foto versinnbildlicht dieses Foto des großen Jägers die Liebe des Jägers zum Tier und der Natur. Nach Frank Hegers tragischem Unfalltod hat die NAPHA innerhalb kurzer Zeit nun mit Volker Grellmann eine weitere tragende Säule verloren. Das Vermächtnis, das Volker hinterlässt, ist bei allem Realitätssinn eines zur unbedingten Bekenntnis zu ethischen Werten der Jägerschaft, nicht nur zur nachhaltigen, sondern zur respektvollen Nutzung natürlicher Ressourcen, die nicht durch materielle Erwägungen beeinflusst werden dürfen, und zu dem unumstößlichen Grundsatz, dass echte Liebe zur Kreatur und zur Natur unbedingte charakterliche Grundelemente eines Jägers zu sein haben. Und dass sich ein jeder, über eigene Interessen seines Berufes hinaus, für die Gemeinschaft und das größere Bild einzusetzen habe – ein Grundsatz, den er wie kaum ein zweiter gelebt hat. “Hombre, Soulmate, ruhe sanft”. Kai-Uwe Denker
Founding Member of NAPHA* Namibia Professional Hunting Association 1974 NGC SWA National Game Committee) 1980 FENATA Federation of Namibian Tourism Association) APHA* African Professional Hunters Association SWAPH+G CANAM* Conservancy Association Namibia BOD NATH* Namibian Academy/Training in Hospitality NAMATANGA Conservancy* Proprietor of ANVO Hunting Safaris* since 1970 ERHS “Eagle Rock” Hunting School since 1974 Etango Ranch 1996 ERPHAN* “Eagle Rock” Professional Hunting Academy Namibia since 2000 Etango Ranch Guest Farm 2003 President of NAPHA Namibia Professional Hunting Association 1983 - 1991 Vice President of FENATA Federation of Namibian Tourism Associations 1992 - 1997 IPHA International Professional Hunters Association NGC National Game Committee of Namibia 1989 - 1990
Master Measurer for * SCI appointed 1992 Advisor to KXOE’s Chief’s Council Western Caprivi appointed 1992 - 1998 Recipient of SCI - Outstanding International Hunters Award 1995 IPHA - Recognition Award 1995 SCI - Presidents Award 1997 NAPHA – Conservation Award 2005 CCF – Cheetah Conservation Award 2006 Committee member & Chair of NAPHA Ethics, Leopard Committee* Big Game Committee; Safaricare; Namibia Wildlife Bill* NAPHA Ombudsman*Since 2000 *Honorary Life Member of NAPHA* Namibia Professional Hunting Association *Life Member of -SCI Safari Club International IPHA International Professional Hunters Association APHA African Professional Hunters Association
Past President of SCI – Safari Club Africa Chapter 1997
Board Member of Safaricare Big Game Committee.
Managing Director of SWA Safaris & ANVO (Pty) Ltd 1974
Other Memberships DSC; HSC; Game Coin International PHASA; Namibia Agricultural Union Seeis Farmers Association Namibia Scientific Society
Chairman of Damaraland Safaris (1978 - 1984 Namatanga Conservancy 2006-2012 Chairman & BOD* of NATH Namibian Academy/ Training in Hospitality 2007
Volker Grellman (Mitte) auf dem Höhepunkt seines Ruhms als Großwildjäger mit Berufsjäger Dough Stevenson (rechts) und seinem Kunden Hanley Sayers 1989 im Buschmannland mit einem der vier 90-Pfünder-Elefantenbullen, die von einem Kunden von Anvo Safaris erlegt wurden.
Measurer for Rowland Ward appointed 1979
Hon Game Warden for SWA Nature Conservation 1975 - 1990
*Ministry of Environment & Tourism Licenses for Professional Hunter* Big Game Professional Hunter Mentor
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Leidenschaftliches Engagement der
Black Rhino Custodians wird belohnt J
edes erfolgreiche Projekt hat mit Zusammenarbeit, Engagement und Hingabe zu tun. Der Leiter eines Projekts hat die wichtige Aufgabe, Begeisterung zu entfachen und die richtigen Akteure zusammenzubringen, um gemeinsam auf das kollektive Ziel hinzuarbeiten. Letztendlich hängt der Erfolg jedoch von engagierten Menschen ab, die den Prozess vorantreiben und trotz Hindernissen und Rückschlägen fortsetzen. Vor 26 Jahren hat NAPHA den Naturschützer-Preis des Jahres eingeführt. In Namibias 30. Unabhängigkeitsjahr ist eine ganze Gruppe engagierter Menschen mit dieser Auszeichnung geehrt worden: die Black Rhino Custodians (die Pfleger des Schwarzen Nashorns). Insgesamt 28 namibische Landbesitzer, die derzeit für rund 500 Schwarze Nashörner sorgen, haben diese Verantwortung nur übernommen, um sicherzustellen, dass der Bestand gedeiht und sich vergrößert. Die Nashörner auf diesen Farmen und ihre Jungen bleiben Eigentum des Staates. Namibia kann sich rühmen, heute den weltweit größten Bestand an frei lebenden Schwarzen Nashörnern zu haben. Elf Schwarze Nashörner wurden 1993 an zwei Privatfarmen übergeben. Seither ist die Gesamtfläche der Gebiete, die für dieses Programm zur Verfügung stehen, von 29.300 auf 826.000 Hektar angewachsen. Ein Meilenstein war 2009 die Umsiedlung von vier Nashörnern in den tiefen Süden des Landes. Auch kommunale Hegegebiete gehören dem Pflegschaftsprogramm an. Neun Jahre nach der Einführung des Programms trat das Uukwaluudhi
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DIE NATURSCHÜTZER DES JAHRES 2020 Hegegebiet bei und danach folgten weitere zehn Hegegebiete. Die Umsiedlungsaktion im Jahr 2004 erregte viel Aufsehen im Naturschutz weltweit. Das Bemerkenswerte war, dass unter Schutz stehende Tiere aus Nationalparks auf kommunales Land umgesiedelt wurden und somit die Verantwortung für ihren Schutz auf die dort lebenden Menschen überging. Birgit Kötting, die seit 2006 das Pflegschaftsprogramm leitet und 2013 mit dem NAPHA-Preis ausgezeichnet wurde, gratulierte den Preisträgern im Auftrag des Ministeriums Umwelt und Tourismus. Die Regierung ist den Black Rhino Custodians für immer zu Dank verpflichtet für den Beitrag, den sie in den vergangenen Jahrzehnten zum Erhalt des legendären Schwarzen Nashorns in Namibia geleistet haben – erst recht angesichts der immer größeren Bedrohung durch Wilderei. Viele Nashorn-Pfleger haben die Aktivitäten von Wilderern bereits in einer Weise zu spüren bekommen, die sie nie für möglich gehalten hätten. Als das Programm 1993 eingeführt wurde, bestand das Hauptziel darin, das Schwarze Nashorn wieder in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet einzuführen, den Bestand in Namibia auf 2000 Tiere zu erhöhen (Vision 2030 für das Schwarze Nashorn) und ein Überwachungs- und Schutznetzwerk zu schaffen, das über die Grenzen der Nationalparks hinausging. Das Programm untersteht dem Direktorat für Wildtiere und Nationalparks sowie den Wissenschaftlichen Diensten des Ministeriums für Umwelt und Tourismus. Es hat globale Bedeutung, denn es bietet wissenschaftliche Forschungsmöglichkeiten in einer Vielzahl von Lebensräumen. Derzeit sind Schwarze Nashörner in ganz Namibia auf einer Gesamtfläche von mehr als vier Millionen Hektar zu finden.
MÖCHTEN SIE EINE PFLEGSCHAFT ÜBERNEHMEN? • • • • •
Sie müssen das von Ihnen bewirtschaftete Land besitzen oder ein Hauptanteilseigner sein Ihr Land muss wildsicher eingezäunt sein Es muss sich um mindestens 10 000 ha zusammenhängendes Land handeln Ihre Finanzen müssen solide sein Sie müssen einverstanden sein, dass die Nashörner Staatseigentum bleiben
Was MET in Betracht zieht, bevor Ihrem Antrag stattgegeben wird: Ob Ihr Land für Nashörner geeignet ist: Ist es in angemessener Weise eingezäunt, gibt es genügend Wasserstellen, ist es ein passender Lebensraum, ist die Bewirtschaftung ihres Landes mit Nashörnern vereinbar und ist es ausreichend gesichert? Die auf Nashörner spezialisierte Technische Beratungsgruppe berät den Nashorn-Management-Ausschuss, der die endgültige Entscheidung trifft. Wird eine Genehmigung erteilt, werden die Tiere je nach Fangprogramm innerhalb von ein oder zwei Jahren umgesiedelt. Nashörner werden vor der Umsiedlung enthornt. Auf Ihre Kosten können sie mit Peilsendern oder Satellitenhalsbändern versehen werden, um die anfängliche Überwachung der Tiere zu erleichtern. Üblicherweise werden sechs Nashörner auf einem neuen Gelände etabliert: drei Bullen und drei Kühe. Einer der Bullen ist etwas älter, um die Rolle des Zuchtbullen zu übernehmen; die anderen fünf Tiere sind etwas jünger, damit sie sich als Gruppe eingewöhnen können, bevor die Paarung beginnt. Soweit wie möglich werden Nashörner von ihrem Habitat in eine ähnliche Umgebung umgesiedelt, um Stress zu minimieren. Wenn sich der bisherige Lebensraum jedoch stark vom neuen Zuhause unterscheidet, ist BomaTraining erforderlich. Die Kosten für den Bau der Boma und die Mittel zur Schulung von Personal, das sich um die Nashörner kümmert, während sie sich in der Boma akklimatisieren, gehen auf Ihre Rechnung. Und das ist noch nicht alles: Sobald die Tiere auf Ihrem Land freigelassen werden, müssen Sie dafür sorgen, dass es entlang der Zäune provisorische Wasserstellen gibt, bis die Nashörner mit den permanenten Wasserstellen auf der Farm vertraut sind. Nashorn-Pfleger müssen auch dafür sorgen, dass die Tiere nach ihrer Freilassung nicht gleich gestört werden und dass sie später regelmäßig beobachtet werden, um ihre gesundheitliche Verfassung festzustellen und ob sie sich eingewöhnt haben, mit der Paarung begonnen haben oder kalben. Die Verantwortung für den sicheren Zustand der Zäune und die Ergreifung von Maßnahmen gegen Wilderei tragen die Nashorn-Pfleger. Ein Pfleger, der mit seinen Pflichten überfordert ist, kann sich zwecks Unterstützung an das Umweltministeriums wenden.
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BALLISTISCHE PFLICHTPRÜFUNG Dr. Jürgen Hoffmann
E
in im November 2017 veröffentlichter Forschungsbericht über Kleinwaffenkontrolle und Kriminalität in Namibia weist darauf hin, dass die neue Vorlage zur Änderung des Schusswaffengesetzes einen Abschnitt enthält, der ballistische Pflichtprüfungen für alle in Privatbesitz befindlichen Schusswaffen vorsieht. Laut der Gesetzesvorlage, die im August 2019 in der Nationalversammlung eingebracht wurde, soll dem Generalinspekteur der namibischen Polizei die Befugnis erteilt werden, jedweden lizenzierten Waffenbesitzer und Waffenhändler zu verpflichten, alle Waffen samt Munition zu einer ballistischen Prüfung oder zu anderen für notwendig erachteten Tests vorzulegen. Ähnliche Gesetze für ballistische Pflichtprüfungen wurden in den US-Bundesstaaten Maryland und New York eingeführt, nachdem Interessengruppen darauf gedrängt hatten, dass alle neuen Handfeuerwaffen getestet und ihr ballistisches Profil in einem System registriert werden müssten, das den Vergleich mit Patronenhülsen und Projektilen ermöglicht, die als Beweisstücke an Tatorten sichergestellt werden. Das Integrierte Ballistische Informationssystem (IBIS) wird häufig angewendet. Es ist ein automatisiertes ballistisches Bildgebungs- und Analysesystem, das eine computergestützte Datenbank mit digitalen ballistischen Bildern von Kugeln und Hülsen nutzt, die aus Schusswaffen stammen, mit denen Verbrechen begangen wurden. In einem Bericht der Landespolizei von Maryland aus dem Jahr 2005 wurde die Aufhebung des Gesetzes empfohlen, da das Analysesystem Kosten in Höhe von 2,5 Millionen US-Dollar verursacht, aber keinen nennenswerten Beitrag zur Aufklärung von Kriminalfällen geleistet hatte. In Maryland wurde das System aufgrund seiner Ineffizienz 2015 endgültig aufgegeben. Ein anderes System, das Combined Ballistic Identification System (COBIS) des Staates New York, wurde 2008 abgeschafft, da es jährlich 4 Millionen US-Dollar kostete, aber in den sieben Jahren seines Bestehens keine Ergebnisse hervorgebracht hatte, die zur Strafverfolgung geführt hätten. Zwar behaupten manche Forensiker, das IBIS-System sei präventiv wirksam und trage durchaus zur Lösung von Kriminalfällen bei, doch andere sind der Ansicht, dass die Erfolgsquote in keinem Verhältnis zu den Kosten steht. Der südafrikanische Ballistiker Dr. David Klatzow hat seine Forschungsergebnisse in einem Buch mit dem Titel Defective Science (2017) veröffentlicht. Darin zeigt er die Grenzen des präventiven ballistischen Fingerabdrucks im Vergleich mit der ausschließlichen Nutzung von am Tatort sichergestellten Beweisstücken auf.
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BESCHRÄNKTE WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGE Klatzow lehnt vorbeugendes ballistisches Testen aus folgenden Gründen ab: •
Schusswaffen hinterlassen nicht immer unverwechselbare Markierungen auf der Munition, die mit ihnen abgefeuert wird. Eine Munitionssorte kann beim Vergleich mit einer anderen Handelsmarke unterschiedliche Riefen aufweisen. Eine andere Marke kann eine andere Übereinstimmung ergeben.
•
Die Praxis der vergleichenden ballistischen Wissenschaft ist äußerst subjektiv und bietet reichlich Spielraum für Voreingenommenheit. Beim Vergleich von Werkzeugmarken muss immer noch interpretiert werden, und einige Bilder sind von derart mäßiger Qualität, dass sie keine konkreten Hinweise zur Identifizierung bieten, die ohne berechtigte Zweifel verwendet werden können.
•
Der ballistische Fingerabdruck einer Waffe kann mit einfachen Verfahren und gängigen Materialien unkenntlich gemacht werden. Die mikroskopischen Werkzeugmarkierungen auf der Verschlussfläche und in den Rillen des Laufs können so verändert werden, dass es unmöglich ist, sichergestellte Hülsen oder Patronen mit registrierten zu vergleichen.
•
Der ballistische Fingerabdruck einer Waffe kann auch im Laufe der Zeit wechseln. Die Funktionsteile einer Waffe sind verschleißanfällig. Dadurch kann sich das ursprüngliche Profil komplett verändern.
•
Eine effektive nationale Datenbank für ballistische Bildgebung ist nicht realisierbar, da die Variablen für ballistische Fingerabdrücke zu groß sind. Waffen aus demselben Fertigungslauf produzieren häufig ähnliche Werkzeugmarkierungen, die auf einer wissenschaftlich fundierten Ebene nicht unterscheidbar sind.
•
Die Möglichkeit falscher Übereinstimmungen multipliziert sich mit der Größe der ballistischen Bilddatenbank. Das System in Maryland lieferte eine Vielzahl von Ergebnissen für eine einzelne Patronenhülse und belastete Personen, die sich keinerlei Straftat zuschulden kommen lassen hatten. Dadurch kommt das Gespenst von Justizirrtümern auf, insbesondere unter den Ärmsten der Armen.
•
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer nationalen Datenbank für ballistische Bildgebung ist außergewöhnlich hoch. Eine Analyse der von 206 ballistischen Laboratorien vorgelegten Daten ergab, dass die Erfolgsquote bei der Identifizierung einer Feuerwaffe aus der IBIS-Datenbank bei etwa 0,16% liegt. Allein die Kosten für die Ausrüstung belaufen sich auf 12.000 US$ pro zugeordneter
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Patronenhülse und auf 195.000 US$ pro zugeordneter Patrone. Das macht das System zu teuer und zu unzuverlässig als Instrument zur Aufklärung von Straftaten.
NUR HALBAUTOMATISCHE WAFFEN Die genannten ballistischen Systeme wurden nur zur Identifizierung von Handfeuerwaffen eingesetzt, da das die Waffen sind, die bei Verbrechen vorwiegend verwendet werden. Das Büro des Generalinspektors in den USA äußerte sich zu dem begrenzten Nutzen, den der Bericht von 2005 in Maryland aufgezeigt hatte. Das staatliche Kriminaltechnische Institut von Nord-Carolina (North Carolina State Crime Laboratory) vergleicht ballistische Ergebnisse von Straftaten mit Daten im IBIS-System und beschränkt die Tests rechtlich auf Handfeuerwaffen und Militärpatronen, die mit halbautomatischen Waffen abgefeuert wurden. Revolver oder Gewehre werden für den IBIS-Eintrag nicht akzeptiert, und auch keine Beweisstücke, die älter als ein Jahr sind, da solche Ergebnisse wissenschaftlich nicht solide sind.
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Ein weiterer wichtiger Grund für das Scheitern vorbeugender ballistischer Tests ist, dass es überall auf der Welt große Vorräte an illegalen Waffen von Kriegsschauplätzen gibt, mit denen Verbrechen begangen werden. Diese Waffen werden im IBISSystem erst dann erfasst, wenn sie an einem Tatort sichergestellt wurden. Die Erfolgsrate ballistischer Tests hängt daher weitgehend davon ab, „welche“ Informationen „wann“ in das System eingespeist werden. Vorbeugende ballistische Tests sind ineffektiv und finanziell nicht tragbar. Bei den derzeitigen Kosten von N$ 2227 pro Waffe, die am namibischen Forensik-Institut getestet wird, muss für das Testen des jetzigen zivilen Waffenbestands mit Kosten von mehr als N$ 6 Milliarden gerechnet werden. Das Personal und die Datenspeichereinrichtungen müssen erheblich erweitert werden, um die aus einer solchen Übung resultierenden Volumen bewältigen zu können.
JAGDGEWEHRE INBEGRIFFEN Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass jeder, der einen Waffenschein besitzt, die Waffe(n) ballistisch testen lässt. Per Definition gilt diese Vorschrift auch für alle internationalen Trophäenjäger. Ein ballistischer Test vor Ort nimmt bis zu 28 Tage in Anspruch. So viel Zeit steht ausländischen Jägern längst nicht für eine Safari zur Verfügung. Die neue Bestimmung kann die namibische Jagdindustrie zerstören: da kein anderes Land ähnliche Bedingungen auferlegt, werden ausländische Jäger Namibia möglicherweise meiden. Das hätte weitreichende Konsequenzen für das Überleben der ländlichen Gemeinschaften und die Zukunft der namibischen Tierwelt.
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BEWUSSTSEINSSCHÄRFUNG FÜR DIE NATUR
Lasst uns unseren Kindern die Wunder der Natur zeigen Jäger fördern Bildung – NAPHA
„Wir haben eine ganze Woche im Veld verbracht, um uns über die verschiedenen Bäume und Pflanzen und ihre natürlichen Verwendungen zu informieren, und wir haben auch gelernt, wie man den Fährten von Tieren folgt.“
W
ir möchten, dass unsere Kinder die Natur kennenlernen, unter dem Sternenhimmel schlafen, den Ruf eines Schakals hören und sich am Lagerfeuer Geschichten erzählen. Sie sollen erkennen, wie glücklich sie sich schätzen können, in Namibia noch so viel Wildnis um sich zu haben und sie sollen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, die Wildnis zu bewahren. Wir möchten unseren Kindern auch die korrekten Informationen über Namibias Standpunkt zur nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen vermitteln und ihnen erläutern, warum dieser Standpunkt für die Zukunft der Arten und der Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung ist. Wir möchten in der Lage sein, Namibias Prinzipien zu verteidigen und uns ihrer Erfolge zu rühmen. Man würde meinen, dass Kinder, die in Namibia aufwachsen, alle diese Dinge wissen oder zumindest sehr naturverbunden sind. Doch bedauerlicherweise ist das nicht der Fall. Und bis solche Inhalte in den Lehrplänen der Schulen stehen sind diejenigen, denen an alledem leidenschaftlich gelegen ist, für die Umsetzung verantwortlich. Hunters Support Education ist ein NAPHA-Programm, das Bildungsprojekte unterstützt. Es wird durch den Verkauf von NAPHA-Medaillen und mit Spenden von internationalen Organisationen und Trophäenjägern finanziert. In der Vergangenheit wurden vor allem Schulen in ländlichen Gegenden mit Unterrichtszubehör unterstützt. Zur Schärfung des Bewusstseins für die Natur hat der HSE-Ausschuss jetzt ein Programm initiiert, an dem Oberschüler in den Ferien teilnehmen können. Isabelle Fourie hat das Programm entwickelt und testet es seit 2014. Es wird zunächst an einzelnen Schulen angeboten und soll mit Hilfe der NAPHA-Mitglieder im ganzen Land eingeführt werden.
„Dieser Ausflug war ganz toll, besonders für uns Städter. Wir lernten wie man im Busch überlebt, und wir schätzen die Natur jetzt mehr als zuvor. Und zwischen uns Klassenkameraden ist eine Verbundenheit entstanden, die wir nie für möglich gehalten hätten.“
„Dieses Programm hat mich der Natur näher gebracht und hat mein Bewusstsein für den Naturschutz in Namibia geschärft.“
Das Feedback von Schülerinnen und Schülern, die in der Stadt aufwachsen und Gelegenheit hatten, an diesem Abenteuer teilzunehmen, ist herzerwärmend. Die hier veröffentlichten Fotos stammen aus einem der ersten Pilotprojekte mit einer Gruppe von 16- und 17jährigen Schülerinnen und Schülern der Waldorfschule in Windhoek. Weitere Informationen: napha@napha.com.na
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Jagdfachleute, registriert beim
Berufsjägerverband von Namibia Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0)
International Tel Code +264 (0) Agenbach
EJ
Aru Game Lodges P48
81 852 4519
info@arugamelodges.com
Coetzee
FJ
Otjandaue Hunting Safaris
81 436 3058
otjandaue@iway.na
Ahrens
EG
RW Rowland Hunting Safaris P6
81 124 6464
info@geva-sales.com
Jackson III
J
Conservation Force
JJW-NO@att.net
Alberts
CJ
Hunters Pride Taxidermy P64
62 570 141
huntpride@iway.na
(1) 504 837 1233
Arnold
WJ
Wildacker Tourism (Pty) Ltd t/a Wildacker Guestfarm
(49) 170 994 1333
arnold-erbach@t-online.de
Cooper
ZD
Mahonda Hunting Safaris
81 272 4910
info@mahondahunting.com
Cordes
CH
Bodenhausen
81 127 2946
Badenhorst
C
Farm Mimosa
(27) 82 829 6565
chris@farmmimosa.co.za
cordesbodenhausen@gmail. com
Cramer
AG
Namibia Hunting Experience
81 129 0370
Bahr
HJ
Wewelsburg Camping & Safari
81 268 4354
bahrcamp@afol.com.na
info@namibia-huntingexperience.com
Bank
J
Oshingulu Hunting Safaris
81 124 1389
oshi@africaonline.com.na
de Bod
DW
Dirk de Bod Safaris Namibia
81 124 0838
info@safarisnamibia.com
Barreras Garcia Reboredo
LG
Na-Gumbo Lodge & Safaris P63
81 337 7536
l.barreras@bartap.com.na
Deloch
HG
Hans Hunt Safaris
81 261 4825
hanshunt@iway.na
Deloch
HP
Oryxhunt
81 243 1866
oryxhunt@iway.na
Bartlett
DD
Onguma Game Ranch (Pty) Ltd
81 778 3262
etoshajagd@iway.na
Delport
J HT
Toekoms Hunting Safaris
81 269 0116
Barz
PA
Rechtsanwalt Barz
(49) 179 243 8016
pb@rechtsanwalt-barz.de
toekomsbowhunting@ gmail.com
Delport
PJ
Eintracht Jagd Safaris
81 127 3832
eintrach@iway.na
Basson
D
Acacia Marketing cc t/a Acacia Namibia
81 124 2070
dietlind@acacianamibia.com
Denk
HC
Jagdfarm Mecklenburg P57
81 129 0109
denk@jagdfarmmecklenburg. com
Basson
JM
Osprey Safaris Namibia
81 127 9395
info@ospreyhunt.com
Denker
H
African Hunting Safaris P50
81 206 7682
hagen@erongosafaris.com
Bastos
JL
Khomas Safaris & Guestfarm
81 129 1936
kukibastos@afol.com.na
Denker
KU
African Hunting Safaris P50
81 201 4867
kaiuwe@erongosafaris.com
Bauer
AK
Aigamas Hunting
81 253 0947
bauer@iway.na
Diekmann
WG
Hamakari Safaris
81 249 7927
hamakari@iway.na
Baumann
H
81 129 3573
hbaumann@nubibmountain. com
Dietz
H
Askari Tours & Hunting
81 636 6944
etendero@iway.na
Beukes
BF
Keerweder Safaris
81 206 0251
keerweder@iway.na
Döman
JF
Aloegrove Safari Lodge
81 127 4103
aloegrove@afol.com.na
Binding
HW H
Kataneno Cattle & Game Ranch
81 128 3695
bindings@iway.na
Dressel
EG
Jagdfarm Hairabib
81 128 9348
hairabib@gmail.com
Blaauw
JN
Dzombo Hunting Safaris
81 146 4959
japsie86@gmail.com
Dresselhaus
D
Heja Game Lodge
81 129 6536
dieterd@afol.com.na
Blauwkamp
T
Dallas Safari Club
Dreyer
D
Sandheuwel
(27) 21 880 9800
Divan@vastech.co.za
Böckmann
H
Farm Rudelsburg
81 270 9511
du Plessis
PJ
Bergzicht Game Lodge
81 128 4825
hannesd@africaonline.com.na
Böhmcker
AD
Moringa Safaris
81 241 5600
moringa@iway.na
du Toit
CJ
Omutati Game & Guestfarm
81 170 0197
neels@ingplan.com.na
Bohn
KH
Kleepforte
81 356 4080
kleepforte@afol.com.na
Düvel
CW
81 127 9468
cduvel@afol.com.na
Boshoff
B
Duiker Safaris Namibia
81 255 7161
bennieboshoff918@gmail. com
Düvel
UV
Omambonde Tal Jagdfarm
81 320 3263
omambond@iway.na
Egerer
M
R
Zana Botes Safaris CC
81 127 3976
zanabotes@gmail.com
Nyati Wildlife Art / Lindenhof Safaris P1
81 124 2080
Botes
nyati@nyati-wildlife-art. com.na
Botha
RA
Sesembo Hunting Safaris
81 396 3988
ruan@sesembohunting.com
Eggert
B
Omatjete Safaris P71
81 435 5502
hagen@omatjete.com
Brand
JJ
Getaway Kalahari Safari
81 260 3355
info@kalahari-safari.com
Eggert
HB
Omatjete Safaris P71
81 127 9005
hagen@omatjete.com
Brand
JP
Nhosab Hunting Safari
81 124 8925 / 81 802 0120
nhosab@gmail.com
Eichhoff
E
Otjitambi Guestfarm P69
81 220 6939
elfried@iway.na
Eichler
KU
Namibia Safari Services P11
81 222 6285
smartdip@namsaf.com.na
Bräuer, Dr
U
Kous Hunting Farm
81 129 0649
ubrauer@iway.na
Emmel
H
Ovita Game & Hunting
81 303 6253
marketing@ovitawildlife.com
Brits
JJ
Africa Hunt Safari
81 148 6807
justus@afrihuntsafaris.com
Engelbrecht
TW
Engelbrecht Safaris
81 242 2361
info@engelbrechtsafaris.com
Brüsselbach
G MW
81 271 8696
guidomwb@gmail.com
Engelhard
G
g.engelhard@afol.com.na
AC
Huntafrica Namibia P28
81 127 3711
info@huntafrica.com.na
Jagdfarm GeorgFerdinandshöhe
81 254 0356
Chapman Chapman
JW
Huntafrica Namibia P28
81 127 3700
info@huntafrica.com.na
Epler
CFG
Otjikaru Farming
81 128 4845
otjikaru@iafrica.com.na
Cilliers
AD
Allan Ciliers Hunting Safaris
81 129 0708
allan@cillierssafaris.com
Erni
EW
Hunting Farm Urusis
81 245 1616
erniurus@afol.com.na
Cilliers
WA
Allan Ciliers Hunting Safaris
81 236 5012
wayne@cillierssafaris.com
Epupa Conservancy
Epupa Conservancy
81 409 8441
epupacons@gmail.com
Clausen
KP
Okosongoro Safari Ranch
81 731 1532
info@okosongoro.com
Erpf
Jagdfarm Otjenga
81 127 2502
otjenga@gmail.com
tblauwkamp@superior-sales. com
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
66
G
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
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Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
Name
Initialen
Firmenname
International Tel Code +264 (0)
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0)
Erpf
HR
Jagdfarm Otjenga
81 128 5072
otjenga@gmail.com
Heger
NO
Otjiruse Hunting
81 252 2212
nikolai@tandelta.biz
Erpf
HW
Oase Guest & Hunting Farm
81 128 8160
farm.oase@gmail.com
Heimstädt
KD
Game Ranch Transvaal
81 602 5029
klausheimstadt@yahoo.com
Esterhuizen
A
Estreux Safaris CC
81 432 4800
info@estreuxsafaris.com
Hennig
OW
Desert Holdings
81 142 9191
Esterhuizen
W
Estreux Safaris CC
81 127 7765
info@estreuxsafaris.com
christo.hennig@deserthold. com
Falk
WA
Ondjondo Jagdfarm
81 242 1146
ondjondjo@iway.na
Henniges
AHE
Ohorongo Safaris
81 147 7434
ohorongo@iway.na
Fechter
HF
Falkenhorst Safaris
81 243 2132
falcon@iway.nam
Hennings
SP
Khomas Highland Hunting Safaris P22
81 612 0075
philip@khomas-highlandhunting.com
Fechter
M
Falkenhorst Safaris
81 216 6131
matthias.fechter@gmail.com
Hennings
DH
Khomas Highland Hunting Safaris P22
61 232 633
philip@khomas-highlandhunting.com
Fechter
MLH
Nababis Hunting
81 240 5364
mfph@iway.na
Herbst
H
Kansimba Game Lodge
81 142 8778
kansimba@iafrica.com.na
Fietz
AE
Etemba Jagd
81 124 6409
info@etemba-hunting.com
Herzog
H
Herzog Hunting
81 128 1970
ulrike@herzoghunting.com
Fischer
HH
Omongongua Hunting
62 502 993
nazimbo@afol.com.na
Hess
S
Zighenzani-Africa Safaris P64
81 128 4585
sigurd@zighenzani.com
Fourie
IV
Chapungu - Kambako Hunting Safaris
81 278 4548
hunting.isabelle@gmail.com
Hillermann
M
Blaser Safaris
81 374 1997
blasersafaris@afol.com.na
Friedensdorf
K
Hunting & Guestfarm Ondombo
81 302 2896
kfriedensdorf@iway.na
Hinterholzer
PEM
Erongo Lodge
81 252 5583
erongolodge@iway.na
Friedensdorf
S
Hunting & Guestfarm Ondombo
81 269 0838
kfriedensdorf@iway.na
Hobohm
HG
Abachaos #2025 Farming
67 235 002
Horenburg
M
Hunting Farm Wronin
81 262 2422
wronin@iway.na
Friedrich
HH
Baobab Game Ranch
81 259 2134
driehoek@mweb.com.na
Horsthemke
B
Jagdfarm Stoetzer
81 261 9371
hbhorst@iway.na
Fug
G
Montserrat Farming and Hunting
81 393 9640
okauapehuri@iway.na
Horsthemke
HH
Jagdfarm Stoetzer
81 275 7078
hbhorst@iway.na
Garbade
BT
Onduno Hunting
81 668 0361
onduno@gmail.com
Horsthemke
HW
Jagdfarm Stoetzer
Garbade
HH
Onduno Hunting
81 809 1108
onduno@gmail.com
Hübner
MGH
Namibia Safari Services P11
81 124 5807
weffie@iway.na
Garbade
TBH
Onduno Hunting
81 447 7177
onduno@gmail.com
Hufnagl
Y
Pronto Global Air and Ocean Freight
61 402 993
yorck@prontoglobalfreight. com
Gladis
H
Ababis Guest & Huntingfarm
81 124 1800
helmuth@hemconamibia. com
Hugo
WK
Klein Barmen
81 469 6224
kleinbarmen@africaonline. com.na
Gladis
IB
Wilsonfontein Hunting Safaris P69
81 300 3857
namibhunt@hotmail.com
Hurt
RH
Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd
81 620 0937
robinhurtnamibia@gmail.com
Gorn
MW
81 124 1355
manfred@kgss.com.na
Ipinge
JA
81 127 8441
hafeni2@gmail.com
Groenewald
JC
Okarusewa
81 127 9562
obirann@iway.na
Ovitoto Game and Hunting Safaris (Pty) Ltd
Gruhn
BW
Bellerode Hunting Jagd Safaris
81 250 9323
pbgruhn@iway.na
Jacobs
FB
81 127 2232
leonajacobs@yahoo.co.uk
Grünschloss
K
Jamy Traut Hunting Safaris
81 464 6174
kgrunschloss@yahoo.com
Jacobs
SM
S M J Safaris
81 128 8053
smj@iway.na
Günzel
G GT
Hunting Ranch Ovisume
81 128 8624
info@ovisume.eu
Janse van Rensburg
JF
Portsmut Hunting Safaris
81 140 0984
jansej@tgh.na
Haag
AGF
Otjikoko Game Ranch
81 235 1755
haag@otjikoko.com
Jansen
JAB
Acacia Hunting Safaris
81 292 8525
acaciahunting@iafrica.com.na
Haase
HP
Haasenhof Gästefarm
81 275 2177
haase@iway.na
Jansen van Vuuren
L
Leopard Legend Hunting Safaris
81 236 0833
info@leopardlegend.com
Haase
RW
Wilhelmstal - Nord
81 127 4911
rolfhaase@iway.na
Joubert
SJ
Bergzicht Game Lodge
81 817 3573
Hakenjos
GE
Hetaku Safari Lodge
81 149 1882
hetaku@iway.na
steph@bergzichtgamelodge. com
Halenke
H
Hohenau Hunting Ranch
81 248 3868
halenke@iway.na
Jupke
PGR
Jagdportal Namibia
(49) 171 445 8866
peter.jupke@t-online.de
Halenke
R
Hohenau Hunting Ranch
81 260 0892
hohenau@namibianhunting. com
Kaiser
P
Kuhwerder Jagdfarm
81 381 9180
kaiser@iway.na
Hamberlain
L
Safari Club International
(1) 202 609 8168
Laird@safariclub.org
Kaiser
UJA
Kuhwerder Jagdfarm
81 381 9180
kaiser@iway.na
Kibble
MW
Mike Kibble Safaris
81 127 6924
kibble@progress-safaris.com
Hart
BS
Boscia Wildlife Ventures CC
81 124 7795
bhas@byronhart.com
Kibble
PD
Trophy Safaris
81 124 2800
trophysa@afol.com.na
Hauffe
WEG
Beenbreck Safaris
81 124 8887
wilkohauffe@gmail.com
Kiekebusch
HH
Jagd & Rinderfarm Hochfels
81 424 1388
hochfels@iway.na
Heger
GE
Otjiruse Hunting
81 280 5901
gudrun@otjiruse.com
Koekemoer
GJ
Omuramba Hunting Lodge
81 269 5473
info@omuramba.com
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
hbhorst@iway.na
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
HUNTiNAMIBIA | 2020
67
Otjimbuku. Die Jagdfarm in Namibia’s Sandveld bietet Ihnen auf 11000 ha eine Jagd auf freier Wildbahn mit persönlicher Jagdführung.
Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0) Kotze
DJ
Tiefenbach Bow Hunting
81 262 4506
kotzedj@iway.na
Kotze
HJL
Chapungu Kambako Hunting Safaris
81 148 3595
louis@chapungu-kambako. com
Kotzé
HR
Hugo Kotze Safaris
81 259 0770
hugo@namibia-hunt.com
Kotze
J C Snr
Omatako Hunting Trails
81 728 9331
omatakoranch@iway.na
Krafft
M
Ibenstein Hunting Safaris
62 573 507
mkrafft@afol.com.na
Krafft
R
Ibenstein Hunting Safaris
81 149 2535
rkrafft@afol.com.na
Kratzer
EP
Farm Hazeldene
67 290 006
antje@taxidermy-studio.com
Kreiner
HA
Ekongo Hunting & Safaris
81 229 8444
ekongo@iway.na
Kretzschmar
KE
Onduasu Jagd
81 127 1651
onduasu@iway.na
Kronsbein
C
Apex Hunting Farm
81 286 8606
info@apex-safaris.eu
Kruger
JJN
Omujeve Hunting Safaris (Pty) Ltd
81 129 1877
omujeve@afol.com.na
Labuschagne
D
Ndumo Safaris P8
81 365 0211
huntingdivan@gmail.com
Lamprecht
HL
Lamprecht Ammunition Manufacturers
81 843 4747
hannslouis@lamcc.co
Lamprecht
J
Jofie Lamprecht Safaris
81 129 8765
jofie@jofielamprechtsafaris. com
Lamprecht
M
Hunters Namibia Safaris
81 303 3010
marina.lamprecht@icloud. com
Langner
A
Omuramba Hunting Lodge
81 347 4851
info@omuramba.com
Leuchtenberger
JM
Leuschner
LI
Levin
J
Qualität für Ihr Geld! / Quality for your money!
Leyendecker
HJ
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. We look forward to welcoming you.
Lichtenberg
Johann Thiessen E-Mail: otjimbuk@iway.na Tel: +264 62 549 060 WhatsApp: +264 81 124 6407 www.otjimbuku.com
NAMIB TAXIDERMY CC
P.O.Box 486 Omaruru, Namibia Tel: +264 64 57 0729 • Fax: +264 64 57 0739 namibtaxidermy@africaonline.com.na www.namibtaxidermy.com
(49) 173 604 0904 Glenorkie Hunting Farm
81 640 6668
glenorkie@iway.na
81 129 1530
jacolevin@icloud.com
Namibia Dreams
(49) 176 3078 8125
info@namibia-dreams.de
C
Otjisororindi Jagdfarm
81 262 6608
lichtenberg@iway.na
Liedtke
GP
Okondura Nord Hunt & Guestfarm
81 128 5039
okondura@africaonline. com.na
Lindeque
M
81 124 5495
malan.lindeque@gmail.com
Ling
RW
Die Keiler
81 247 1091
cowdray@iway.na
Lopes
JF
Damara Dik-Dik Safaris
81 242 6070
dikdik@iway.na
Lueke
M
Blaser Safaris Ltd
81 374 1997
blasersafaris@afol.com.na
Dr Lüesse
H-G
Panorama Hunting Ranch
81 124 7508
doc.lueesse@icloud.com
Lühl
R
Jagdfarm Okuje
81 289 6790
okuje@iway.na
Lung
JC
Ozondjahe Safaris
67 306 770
ozondj@mweb.com.na
Lüsse
D
Achenib Hunting
81 127 8590
achenib@iway.na
MacKinnon
SL
Aru Game Lodges P48
81 127 5129
dmack@iway.na
MacKinnon
DG
Aru Game Lodges P48
81 122 1240
derek@arugamelodges.com
Manusakis
D
Omatako Big Game Hunting
81 128 4440
namibia@omatako-safaris. com
Marais
S
Keibeb Safari
81 245 7721
info@keibeb.na
Dr Marker
L
Cheetah Conservation Fund
81 124 7887
director@cheetah.org
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
68
WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0) Marnewecke
FC
Camelthorn Safaris
81 260 2405
camelthornsafaris@iway.na
Mason
C
Dallas Safari Club
Matthaei
RH
Ombakata Jagd & Safaris P8
81 279 3364
jagd@namsafcon.com
Matthaei
JFE
Ombakata Jagd & Safaris P8
81 124 4774
booking@ombakata.com
Mc Donald
A
Gun and Bow Hunting Safaris
81 128 6821
alex@namagri.com
Meier
T
Ohorongo Safaris
81 128 2425
ohorongo@iway.na
Mentrup
CH
81 663 3317
mogoto1913@gmail.com
Menzel-Ritter
M
Ritter Safari Adventures CC
81 244 1894
info@namibia-jagd.com
Metzger
D
Makadi Safaris P52
81 128 9017
diethelm@makadi-safaris. com
Metzger
KB
Makadi Safaris P52
81 248 7144
katja@makadi-safaris.com
Meyer
PH
Albrechtshöhe Guestfarm
81 355 1255
meyer@iafrica.com.na
Meyer
J
(49) 162 289 7608
juergen.meyer@hp.com
Michaels
R
Namib Taxidermy P68
81 316 9551
namibtaxidermy@afol.com.na
Michels
S
Kambaku Lodge and Safaris
81 585 1920
smichels@kambaku.com
Morris
K
Byseewah Safaris
81 124 9593
byseewah@iway.na / kenmorris@iway.na
Mostert
P
Afrika Jag Safaris Namibia
81 124 2040
erongofp@gmail.com
Mousley
DB
Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd
81 147 9033
danbmousley@live.com
Muller
DA
Daggaboy Hunting Safaris P54
81 128 1215
damuller@iway.na
Muller
GJ
Otjinuke Hunting Ranch
81 260 6468
gmuller@afol.com.na
Muller
JR
Noasanabis Game Lodge
81 294 0132
justus@iway.na
Muller
LP
Okatare Safari
81 124 4711
okatare@afol.com.na
Müller
R
Krieghoff (Inside front)
(49) 172 734 8753
Ralf.Mueller@krieghoff.de
Namene
RK
Boskloof Hunting and Guest Farm
81 140 2341
rknamene03@yahoo.co.uk
Nebe
JFCK
Ovita Game & Hunting Farm
62 500 760
info@ovitawildlife.com
Neethling
CC
Agagia Hunting Safaris
81 149 3838
agagia@afol.com.na
Neubrech
JG
Etemba Jagd
81 255 5868
etemba@afol.com.na
Neumann
JA
Niel
N
Nietmann
GHJ
Nolte
NJ
Nortje
Corey@biggame.org
jaeger1johann@gmail.com (43) 664 414 2202
Nikolaus.Niel@gmx.at
Nick Nolte Hunting Safaris CC
81 220 9420
info@nicknoltehunting.com
LCA
Buccara Wildlife Reserve
(27) 60 555 5548
cnortje@buccara.com
Nyhuis
C
European Union Delegate & CIC
81 345 5152
Christian.Nyhuis@rocketmail. com
Odendaal
GH
Gohunt Namibia Safaris
81 241 8990
gohunt@iway.na
Oelofse
A
Jan Oelofse Hunting Safaris
81 124 7630
alex.oelofse@africaonline. com.na
Oelofsen
BW
Etosha View Hunting
81 127 3196
boelofsen@afol.com.na
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
JAGEN AUF DER LANDSCHAFTLICH SCHÖNSTEN FARM NAMIBIAS. NACH DEM PRINZIP DES ERONGO VERZEICHNIS. Keine Gatterjagd, 29.000 ha Halbwüste, Granithochgebirge, keine Nutztiere, kein Put und Take, nur einheimisches Wild auf der Pirsch, Afrikafeeling pur. Ingo Gladis, PH, Eigentümer Postfach 40 Karibib · Namibia Tel (+264) (0)81 3003 857 namibhunt@hotmail.com · www.wilsonfontein.de
HUNTiNAMIBIA | 2020
69
Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0) Olivier
GH
Panorama Rock Game Ranch Safaris
81 259 5612
panoramarock@africaonline. com.na
Oosthuizen
AJ
Game Trackers Africa Safaris
81 481 9222
jaco@gametrackersafrica.com
Osborne
TO
Windpoort Farm Trophy Hunting
81 124 5202
kori@iway.na
Otto
CK
Hunting Farm Kachauchab
81 226 9518
info@namibia-hunter.com
Otto
V
Ondjiviro Hunting Safaris P40
81 294 0141
info@ondjiviro.com
Ouin
VJA
Cloud Sky Investments 8 (Pty) Ltd
81 475 8667
vamsaabi@hotmail.com
Pack
RU
Okasandu Farming P12
81 394 9311
info@okasandu.com
Pack
H
Jagdfarm Ottawa
81 124 7165
ottawa@iway.na
Pape
IG
Okatore Lodge & Safaris P63
81 148 4845
info@okatore.com
Pauly
SH
Hayas Hunting
81 268 3510
shpauly@gmail.com
Pienaar
JH Snr
Hunt Africa Namibia Safaris
81 124 3299
info@huntafrica.com.na
Pienaar
J H Jnr
Hunt Africa Namibia Safaris
81 240 1828
info@huntafrica.com.na
Pienaar
SW
African Plains Safaris CC t/a Schalk Pienaar Safaris Namibia
81 149 1070
schalk470@gmail.com
Potgieter
C
Eureka Hunting Safaris
81 322 6221
info@eurekahuntingsafaris. com
Powel
JRM
Kontaktieren Sie uns für alle Anfrage: + 49 6103 924 830
Preschel
H
Namibia Safari Services P11/ Smart Dip Namibia P33
81 124 4718
harald@namsaf.com.na
Mehr Informationen finden Sie auf unsere Webseite
Pretorius
FK
Namatubis Hunting Safaris
81 124 9616
kochp@iway.na
Prinsloo
S
First Class Trophy Taxidermy
(49) 176 84 59 02 87
stefanus@firstclasstrophy.com
Rademeyer
DW
Collect Africa Ltd
(27) 76 785 9085
dave@ northernoperationsafrica.com
Redecker
FW
Die Keiler - Farm Westfalenhof
81 717 2002
westfalenhof@iway.na
Redecker
GA
Die Keiler - Farm Westfalenhof
81 284 7569
gernotredecker84@gmail.com
Jagen und Reiten in Namibia
Redecker
JW
Die Keiler - Farm Westfalenhof
81 288 3061
J_Redecker@gmx.de
Redecker
UG
Die Keiler - Farm Westfalenhof
81 250 4567
westfalenhof@iway.na
Reinhardt
EC
Bushman Trails Africa
81 277 6688
kalaharisonne@gmail.com
Ideal für die Familie
Reinhardt
PM
Bushman Trails Africa
81 258 5887
bushmantrailsafrica@gmail. com
Ritter
MM
(49) 177 456 5924
marco.ritter@googlemail.com
Ritter
RD
Ritter Safari Adventures CC
81 488 3090
info@namibia-jagd.com
Ritzdorf
WT
Ritzdorf Jagd & Photo Safaris
81 124 9300
winfried.ritzdorf@gmail.com
Rode
A
(49) 172 292 1122
rode@kleinemas.de
Rogl
A
Otjiruze Safaris CC P4
81 300 4231
alexrogl@gmx.de
Rogl
BF
Otjiruze Safaris CC P4
81 127 0719
barbara@otjiruze.com
Rogl
M
Otjiruze Safaris CC P4
81 209 5035
markus@otjiruze.com
Rogl
W
Otjiruze Safaris CC P4
81 609 6292
werner@otjiruze.com
Rossouw
A
Moreson Bird & Game Trophy Hunting Farm
081 127 4808
moreson@afol.com.na
Wir organisieren den Transport Ihrer Trophäen Weltweit
www.namibia-safari-connection.com
GROSS-OKANDJOU
www.gross-okandjou.de 70
jrmpowel@gmail.com
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0) Rowland
RW
RW Rowland Hunting Safaris P6
61 222 800
r.rowland@geva-sales.com
Rumpf
JE
Combumbi Jagd
81 240 9695
combumbi@iway.na
Rusch
REF
Panorama Hunting Ranch
81 398 9943
panorama@afol.com.na
Rust
H GW
Erongo Hunting Safari
81 245 3713
omandumba@iway.na
Sack
B
Jagdfarm Maroela
81 240 9972
maroela@iway.na
Sauber
E
BüllsPort Lodge und Farm
81 149 4963
ernst@buellsport.com
Savoldelli
N
Okarumuti Hunting & Photographic Safari
81 127 2819
info@okarumutigamelodge. com
Scheidt
RK
Jagdfarm Erichsfelde
81 208 6961
efelde@iafrica.com.na
Schickerling
JF
Agarob Hunting Safaris
81 240 6456
hunting@agarobsafaris.com
Schlettwein
JC
Otjitambi Guestfarm P69
81 201 4233
jcsotjitambi@iway.na
Schlettwein
WUB
Ovita Game & Hunting
81 317 6319
info@ovitawildlife.com
Schmidt
AM
Okatjeru Hunting CC
81 128 9389
alan@okatjeru.com
Schmidt
WFR
Ombu Jagd & Gästefarm
81 128 5724
ombufarm@iway.na
Schmidt
M
(49) 151 117 24644
info@ram-schmidt.de
Schmitt
C
Okambara Elephant Lodge P54
81 467 6448
okambara@iway.na
SchneiderWaterberg
H
Waterberg Game Guest Farm
81 124 6688
info@waterbergnamibia.com
Scholtissek
Y
Otjitoroa Safaris
81 225 2288
y.scholtissek@otji-safaris.com
Scholz
EG
All African Safaris
81 302 5888
allafricansafaris@gmail.com
Schoonbee
DG
SMJ Safaris
81 371 0976
dgschoonbee@gmail.com
Schubert
CF
Hunting and Guestfarm Aurora
81 128 6459
huntingfarm.aurora@gmail. com
Schuetz
GA
Hefner Farming
81 122 7767
farmhefner@gmail.com
Schünemann
H
Zighenzani-Africa Safaris P64
81 202 7930
henning@zighenzani.com
Schwalm
G
Omalanga Safaris
81 129 9578
gunter.schwalm@gmail.com
Schwalm
R
Omalanga Safaris
81 258 0660
reservations@ omalangasafaris.net
Schwarz
F
Ondjou Safaris P46
81 206 0520
halseton@iway.na
Sentefol
R
African Shipping Services CC
81 306 3025
rainer@ africanshippingservices.com
Skrywer
B
Aru Game Lodges P48
81 204 3184
info@arugamelodges.com
Slaney
WH
Otjimbondona
81 127 4358
wilfried@profilesafaris.com
Smit
DJ
Orpa Hunt
81 288 6587
hunting@orpahunt.com
Spangenberg
JJ
Gras Hunting Farm
81 127 1311
info@jagdfarmgras.com
Sternagel
UT
Ganeib Jagd & Gästefarm
81 122 0528
uwe.cds@iway.na
Sternagel
HMF
Ganeib Jagd & Gästefarm
81 122 0525
helen1@iway.na
Sternagel
WK
Ganeib Jagd & Gästefarm
81 127 0465
ganeib@iafrica.com.na
Stolzenberg (Snr)
F
Stolzenberg Safaris
81 124 0032
stolzenb@iway.na
Strauss
J
Kowas Adventure Safaris
81 295 6581
straussjacques20@gmail.com
Strydom
HJ
Shamwari Farming PTY (Ltd)
81 147 6953
shamwari@iway.na
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25 JA H R
E
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
HUNTiNAMIBIA | 2020
71
Name
Initialen
Firmenname
Kontakt-Details Email
Name
Initialen
Firmenname
International Tel Code +264 (0)
Kontakt-Details Email
International Tel Code +264 (0)
Stumpfe
K
Ndumo Safaris P8
81 128 5416
karl@huntingsafaris.net
Voigts
UD
Krumhuk
81 256 0105
ud.voigts@krumhuk.com.na
Svenblad
H
Otjandaue Hunting Farm
64 570 821
diane.svenblad@aland.net
von Gossler
O
Orua Hunting Farm (Die Keiler)
81 270 0660
orua@iway.na
Swanepoel
A
Aru Game Lodges P48
81 128 9222
accounts@arugamelodges. com
von Hacht
FW
Okatjo Jagdfarm
81 129 0137
frido@iway.na
Swanepoel
DB
Ekuja Hunting Namibia
81 311 1051
ekuja.hunting@gmail.com
von Hacht
HJ
Okatjo Jagdfarm
81 294 0463
okatjo@iway.na
Thiessen
J
Otjimbuku Hunting Farm P68
81 142 6407
otjimbuk@iway.na
von Koenen
SA
Jagdfarm Hüttenhain
81 256 0054
svkoenen@afol.com.na
Thude
S
Wild Erongo Safaris
81 214 7744
hunt@wilderongo.com
von Schuman
HW
Omupanda Jagd Safari CC
81 302 9241
info@omupanda.com
Traut
PJ
Jamy Traut Hunting Safaris
81 147 3816
jamytraut@gmail.com
von SeydlitzKurzbach
HS
Schoenfeld Hunting & Safaris
81 129 8999
schoenfeld.safaris@gmail.com
Trümper
B
Airport Hunting & Guestfarm P57
81 124 1240
max.trumper@gmail.com
von SeydlitzKurzbach
FW
Immenhof Hunting & Guestfarm P16
81 128 5858
immenhof@iway.na
Trümper
U
Airport Hunting & Guestfarm P57
81 128 8288
info@airportfarm-namibia. com
von SeydlitzKurzbach
W
Immenhof Hunting & Guestfarm
81 127 7243
werner@immenhofhunting. com
Uffindell
AF
Aloe Hunting Safaris
81 128 5959
aloesaf@mweb.com.na
von Treuenfels
MJG
michivt@t-online.de
Utz
G
African Safari Trails
81 128 5074
african-safari-trails@afol. com.na
(49) 171 778 0586
Walker
CJD
Cliff Walker Safaris
cliff@cliffwalkersafaris.com
Utz
W
81 124 0787
wilutz@iway.na
(263) 77 216 8253
van den Berg
WJ
Mashete Safaris
81 149 1853
mashete@afol.com.na
Walter
M
Otjikoko (Pty) Ltd
81 147 6789
mwfarms@iway.na
van der Merwe
JS
Namibia Safari Corporation
81 127 0906
jaco@jsvdm.com
Wamback
AE
Pro Hunting Namibia
64 570 743
proguide@iway.na
van der Merwe
R
Otjandaue Hunting Farm
81 288 1882
otjandaue@iway.na
Wenske
H-J
Klipkop Lodge & Farming
81 212 8800
hjklipkop@gmail.com
van der Westhuizen
NH
Quadrant Namibia (Pty) Ltd / Ikhanas
81 127 0400
nico@ikhanas.com
Wilckens
H
Okaturua Hunting
81 148 8373
okaturua@afol.com.na
Wilckens
S
Omateva Hunting
81 243 7242
omateva@iway.na
van der Westhuizen
JW
Westfalen Hunting
81 128 4011
info@westfalenhuntnamibia. com
Wilckens
I
Die Keiler - Jagdfarm Ongangasemba
81 216 5012
onganga@iway.na
van der Westhuyzen
D
Aru Game Lodges P48
81 129 5536
info@arugamelodges.com
Witjes
TGF
(31) 6 5250 2622
european@planet.nl
van der Westhuyzen
GN
Aru Game Lodges P48
81 296 2651
gysbert@arugamelodges.com
Wölbling
G
Waterberg Hunting Namibia
81 246 2075
info@waterberg-hunting.com
van Dyk
C
Windpoort Farm
81 207 9043
chrisvandyk@live.co.uk
Woortman
HC
Omatako Hunting & Tourism (Pty)
81 847 7784
omatako@omatako.com
van Heerden
BH
Van Heerden Safaris, Ondjou Safaris P46
81 228 2189
vhsaf@afol.com.na
Woortman
VHH
Omatako Hunting & Tourism (Pty)
81 233 2131
omatako@omatako.com
van Heerden
CA
Namibia Trophy Hunting Safaris
81 236 6080
namibiatrophy@gmail.com
Wrede
AFA
Gurus Farm
81 129 4252
wredemad@africaonline. com.na
van Heerden
PW J
JJ Hunting Safaris
81 124 7617
johanjjhs@iway.na
Wright
R
info@okatjeru.com
HH
Uhlenhorst Hunting Safaris
81 294 4676
hoecon@afol.com.na
Derleo Dev. (Pty) Ltd Hunting Op. Okatjeru Hunting Safaris
81 122 1720
van Niekerk van Rensburg
MJJ
Osonjiva Hunting Safaris
81 127 7646
info@osonjiva.com
Zander
GP
62 503 709
van Rooyen
Q
Portsmut Hunting Safaris
Ziller
HH
85 229 2885
hansziller@hotmail.com
van Schalkwyk
PB
Farm Marienhof Trust
81 128 5511
philvs@afol.com.na
Zimny
M
81 262 3339
michizimny@gmail.com
van Zyl
AJL
Track & Trail Safaris
81 244 0401
trackatrailsafaris@hotmail. com
van Zyl
M
Outpost Safaris
81 127 3530
marnusvz@icloud.com
Veldsman
JF
Shona Hunting Adventures
81 128 3105
shona@ africanhuntingnamibia.com
Viljoen
EP
Tactical Sports CC
81 144 4131
rico@tac-sport.com
Visser
JH
Klawerberg Game Ranch
81 227 5030
janmarievisser@iway.na
Vogel
IW
Hunting & Guestfarm Gross Okandjou P70
64 570 925
immo.vogel@gross-okandjou. com
Vogl
M
Voigts
RW
info@phs.com.na
info@pferde-vogl.de Voigtskirch
81 345 5676
voigtskirch@iway.na
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
72
Haasenhof Gästefarm
info@napha.com.na / www.napha-namibia.com
WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
NAKARA SHOP WINDHOEK Gustav Voigts Centre Independence Avenue 131 Tel/Fax 061 224 209 Email: info@nakara.na NAKARA SWAKOPMUND The Arcade, Tel/Fax: +264 64 405 907 NAKARA FACTORY WINDHOEK 3 Solingen Str. Northern Industrial Tel +264 61 429 100
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napha
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