2024
Seit 1999
EINEM NASHORN AUF DER SPUR
Die Geburt eines
Jägers
DER LETZTE
Eine Kuhantilope des Herzens
SPRINGBOCK
WARUM DIE JAGD BEDEUTUNG HAT Jagd als angewandter Naturschutz
INHALT ARTIKEL: WARUM DIE JAGD BEDEUTUNG HAT MEIN ERZFEIND, MEINE MUSE - EINEM NASHORN AUF DER SPUR - 14
DIE GEBURT EINES JÄGERS - 22
DER LETZTE SPRINGBOCK - 28
EINE KUHANTILOPE DES HERZENS - 42
GEDULD WIRD BELOHNT: DURCHHALTEN BEI DER JAGD ZU FUSS - 62
HUNTiNAMIBIA | 2024
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INHALT TITELBILD Der Springbock mit seinen anmutigen Sprüngen und seinem ausgeprägten Gespür ist eine Herausforderung für jeden Jäger, der das ultimative afrikanische Safarierlebnis sucht.
ARTIKEL: DAS BESTE AUS DER HUNTINAMIBIA 21 NAPHA UND DAS ALTERSBEZOGENE TROPHÄENMESSSYSTEM: NAMIBIAS WILDTIERE BEWAHREN 26 5 WEGE WIE DIE JAGD DEN NATURSCHUTZ IN NAMIBIA UNTERSTÜTZT 34 NATURSCHUTZ IN GEFAHR: DIE FOLGEN EINES JAGDTROPHÄEN-IMPORTVERBOTS DER WESTLICHEN WELT 38 EINE GESCHICHTE ZWEIER ZEBRAS 51 ICH TRÄUME VOM GRAUEN GEIST DER NAMIBISCHEN SAVANNE 52 DEM ELAND HINTERHER 56 JAGEN DER ERINNERUNGEN WEGEN 60 DIE BEDEUTUNG DER NACHHALTIGEN JAGD AUS DER SICHT LÄNDLICHER GEMEINSCHAFTEN 66 NASHORN-HÖRNER: WERTLOSE WARE ODER NATURSCHUTZWÄHRUNG? 72 JÄGER SEIN, MENSCH SEIN 74 BEIM NATURE AWARENESS PROJECT IST DAS BEWUSSTWERDEN NUR DER ANFANG
www.huntnamibia.com.na Lesen Sie die neuesten und auch die älteren Ausgaben von Huntinamibia online. Die Website von Huntinamibia enthält ebenfalls eine Fülle von Informationen aus zwei Jahrzehnten. Es ist ein Archiv der Inhalte, die seit 1999 in der gedruckten Zeitschrift erschienen sind.
HERAUSGEBER Venture Media PO Box 21593, Windhoek, Namibia www.huntnamibia.com.na www.thisisnamibia.com CHEFREDAKTEURIN Elzanne McCulloch elzanne@venture.com.na
VERWALTUNG Bonn Nortje bonn@venture.com.na GESTALTUNG Liza Lottering liza@venture.com.na DRUCK John Meinert Printers (Pty) Ltd
Huntinamibia Redaktionelle Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Venture Media übernimmt keine Verantwortung für die Werbeinhalte.
erscheint jährlich in Zusammenarbeit mit dem Namibia Berufsjagdverband NAPHA und mit der Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus.
79 GESCHICHTE EINES LESERS: VON EINER ZUFÄLLIGEN BEGEGNUNG ZU EINER GROSSARTIGEN SAFARI 81 NATURSCHÜTZER DES JAHRES 83 NAPHA AUSZEICHNUNGEN
REGULÄRE BEITRÄGE 3
AUS DER REDAKTION
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BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS
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BOTSCHAFT DES NAPHA-PRÄSIDENTEN
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JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN
10 WILDARTEN - Einheimische Wildarten Namibias und ihr natürliches Verbreitungsgebiet
NAPHA INFORMATION 85 NAPHA REGISTER - Jagdunternehmen, die beim Namibia Berufsjagdverband registriert sind
AUS DER REDAKTION
Den Geist der Jagd für Naturschutz und Tradition akzeptieren Lieber Leser, liebe Leserin Als Kind habe ich meine Wochenenden auf einem wunderschönen Fleckchen Erde in der namibischen Dornbuschsavanne verbracht. Der Busch ist für mich viel mehr als eine Landschaftsform: Er vermittelt ein Gefühl, eine Verbindung zu diesem Land, die tief in meiner Seele verwurzelt ist. Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie es sich anfühlte, wenn sich ein Schwarzdorn an mir festhakte, oder an die Wärme des roten Sandes zwischen meinen Zehen. Und wie sie plötzlich dastand: eine Kudu-Kuh mit ihren prächtigen runden Ohren und den faszinierenden Augen mit langen Wimpern. Durch das Dickicht schaute sie mich an. Im Nu war sie wieder verschwunden, sprang mit ihrer Familie davon und verschwand in der Wildnis. Alles, was blieb, war das leise Gurren einer Brillentaube, die in einem nahen Noni-Baum saß. Diese Wildnis, ihre Geborgenheit, ist so vielen von uns vertraut. Für alle von uns, die in der namibischen Jagdindustrie tätig sind, ist der Busch nicht irgendein Ort. Er ist ein Zuhause. Und was vielen nicht bewusst ist: die Jäger sind die passioniertesten und engagiertesten Hüter von diesem Zuhause. Wenn sich die Welt, insbesondere die globalen Medien, doch nur die Zeit nehmen würden, die Wahrheit über Jagd und Naturschutz zu verstehen und anzunehmen. Dann würden sie die unverzichtbare Rolle erkennen, die das Jagdgewerbe in einem Land wie Namibia spielt. Sie würden den enormen Wert erkennen, den die Jagd nicht nur in sozioökonomischer Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf den Naturschutz hat. Arbeitsplätze, Lebensunterhalt, Nahrung. Fundamentale Menschlichkeit als Teil der Natur, nicht getrennt von ihr. In dieser Ausgabe von Huntinamibia wollen wir erneut Aufschluss darüber geben, weshalb die Jagd wichtig ist. Mit leidenschaftlichen und poetischen Geschichten über Traditionen und persönlichen Einsatz wollen wir die Bedeutung der Jagd für das Management von Wildtierbeständen, die Förderung von Gemeinschaftsinteressen und die Verbesserung der Lebensbedingungen indigener Völker aufzeigen. Wir befassen uns mit der Bedeutung von Land in Privatbesitz, denn es spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung unserer weiten Landschaften und der ausgeprägten Artenvielfalt. Fakten sind hartnäckig. Sie lügen nicht. Und es ermutigt mich, dass die Jägerschaft ungeachtet der globalen Falschberichte nicht klein
beigeben wird. Wir, die Naturschützer, werden weiterhin durch die namibische Wildnis streifen, mit Schwarzdorn an der Kleidung und rotem Sand zwischen den Zehen, und wir werden mit Stolz neben den unglaublichen Arten stehen, die dieses Land mit uns teilen. Es ist unsere Lebensaufgabe, unsere Heimat zu schützen, unsere Traditionen zu bewahren und einen Beitrag zur Zukunft dieses Planeten zu leisten. In dieser Ausgabe finden Sie wundervolle Geschichten über die Aufregung, das Staunen und die Freude, die mit einer erfolgreichen Jagd einhergehen. Und darüber, wie sich solcher Erfolg auf die Welt um sie herum auswirkt. Danene nimmt uns mit auf einen spannenden Treck durch den dichten Busch auf der Suche nach einer Beute mit Hörnern. Kai-Uwe begibt sich auf eine letzte Jagd in einem einst ganz besonderen Konzessionsgebiet – sein Bericht wird Ihnen das Herz brechen und Ihre Leidenschaft für wilde Orte neu entfachen. Da sind Geschichten über die Jagd auf einigen der großen privaten Farmen, die entscheidende Puzzlestücke der gesamten unter Schutz stehenden Fläche Namibias sind. Über Gemeinschaften, die für ihre Rechte kämpfen. Während Sie diese Huntinamibia lesen, möchte ich Sie wissen lassen, wie sehr wir Ihre Unterstützung schätzen. Indem Sie sich Zeit nehmen für diese Geschichten, auf die es ankommt, werden Sie zu einem wichtigen Teil unserer Gemeinschaft – einer Gemeinschaft, die sich für den Erhalt der Wildnis einsetzt. Ihr Beitrag zum Erhalt unseres natürlichen Erbes ist von unschätzbarem Wert. Lassen Sie uns also den Geist der Jagd annehmen, nicht als „grausamen Sport“, sondern als eine treibende Kraft für den Schutz und die Nachhaltigkeit unserer geliebten namibischen Wildnis. Mögen die Geschichten, die Sie auf diesen Seiten finden, ein Gefühl der Ehrfurcht vor den bemerkenswerten Kreaturen hervorrufen, die in diesem Land zuhause sind. Waidmannsheil,
Elzanne McCulloch Chefredakteurin
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ÜBER VENTURE MEDIA Venture Media ist Pionier der Tourismus- und Naturschutzwerbung in Namibia. Wir sind führend bei der Verbreitung außergewöhnlicher namibischer Geschichten in der ganzen Welt. Wir publizieren akkurate, glaubwürdige, aktuelle und reguläre Informationen in gedruckter Form, über die sozialen Medien, im Internet und über mobile Apps. In fast drei Jahrzehnten haben wir Hunderttausende erreicht. Werden Sie Teil unserer Gemeinschaft und lassen Sie es uns gemeinsam tun.
TELL, GROW, SHARE YOUR STORY WITH US IN 2021
In unseren verschiedenen Zeitschriften und auf unseren digitalen Plattformen erzählen wir mit Leidenschaft GESCHICHTEN, DIE ETWAS BEDEUTEN. Kommen Sie mit auf die Reise und teilen Sie Ihre eigenen Geschichten mit einem Publikum, das versteht und zu schätzen weiß, warum bestimmte Dinge wichtig sind. Warum ethisches Geschäftsgebaren, Naturschutz, Tourismus, Menschen und Gemeinschaften wichtig sind. Wie diese Elemente zusammenhängen und wie wir Veränderungen herbeiführen, einen Beitrag zur Welt leisten und uns gegenseitig unterstützen können. Sei es für ein ganzes Land, eine Branche, eine Gemeinschaft oder auch nur für eine einzelne Person.
In 2021, we're focussing on telling and sharing STORIES THAT MATTER acros our various magazines and digital platforms. Join the journey and share your stories with audiences that understand and value why certain things matter
Why ethical business, conservation, tourism, people and communities matte
How these elements interrelate and how we can bring about change, contribute to the world and support each other. Whether for an entire nation an industry, a community, or even just an individual.
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BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERS
DIE ENTSCHEIDENDE ROLLE DER ETHISCHEN JAGD FÜR NAMIBIAS NATURSCHUTZ-ERBE Liebe Freunde und Naturschutzpartner, ich freue mich, die begeisterten Jäger, Wildtierliebhaber und Naturschützer, die sich hier auf den Seiten von Huntinamibia versammelt haben, erneut herzlich begrüßen zu können. Die Jagd hat einen ganz besonderen Stellenwert im Erbe unseres Landes und in den Herzen vieler Menschen. Es ist eine Aktivität, die es uns nicht nur ermöglicht, mit den atemberaubenden Landschaften und der vielfältigen Tierwelt zu verbinden, die Namibia so einzigartig machen, sondern sie spielt auch eine entscheidende Rolle im komplizierten Geflecht von Naturschutz, nachhaltiger Landnutzung und ländlicher Existenzsicherung. Im Laufe unserer Geschichte haben wir Namibier ein bemerkenswertes Engagement für die Erhaltung der Schätze unserer Natur gezeigt. Das moderne Naturschutzparadigma, das unser Land heute prägt, entstand aus einem tiefen Verständnis für den untrennbaren Zusammenhang zwischen Jagd und Naturschutz. Es ist ein Modell der nachhaltigen Nutzung, das wie ein Leuchtturm den Weg für andere überall auf der Welt weist. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass mit diesem Privileg auch eine große Verantwortung einhergeht. Als Hüter des namibischen Naturerbes ist es unsere Pflicht, uns an die höchsten ethischen Standards der Jagd zu halten. Naturschutz ist kein passives Bemühen, sondern eine ständige Verpflichtung zum Schutz und zur Pflege unserer Ökosysteme. Namibias Erfolgsgeschichte im Naturschutz zeugt von unserer Fähigkeit, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schutz und nachhaltiger Nutzung zu finden. Unsere Wildbestände gedeihen,
und das nicht zuletzt dank der Beiträge der Jägergemeinschaft. Gemeinsam haben wir wichtige Erhaltungsinitiativen finanziert, die lokalen Gemeinschaften ermächtigt und Anreize für den Schutz unserer Tierwelt geschaffen. Jeden von Ihnen, die leidenschaftlichen Jäger und Hüter unserer natürlichen Welt, fordere ich dringlich auf, unsere Bemühungen zur Erhaltung und zum Schutz unserer Wildtiere und Landschaften weiterhin zu unterstützen. Durch Ihr Engagement, Ihre ethischen Jagdpraktiken und Ihren Einsatz für die Grundsätze der fairen Jagd können wir den anhaltenden Erfolg des namibischen Erhaltungsmodells sicherstellen – trotz des Drucks von außen, der nicht mit dem übereinstimmt, was wir für wahr halten. Ich möchte der Jagdbranche in Namibia meine Anerkennung aussprechen. Möge unsere gemeinsame Arbeit als Naturschützer ein Beweis für das anhaltende Engagement Namibias und seiner Bevölkerung sein, die Schätze unserer Natur für kommende Generationen zu bewahren. Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen, dass Ihre Jagdabenteuer in Namibia weiterhin von Ehrfurcht, Respekt und dem Geist des Naturschutzes erfüllt sein werden.
Pohamba Shifeta Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus Republik Namibia
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Resilience in Namibia:
Anpassen, Pflegen und Gedeihen
W
ährend der ersten vorbereitenden Vorstandssitzung für unsere Jahreshauptversammlung kam mir sofort der Begriff Widerstandsfähig in den Sinn. Ein einfaches, aber relevantes Thema, dachte ich. Dazu gibt es viel zu sagen, denn als Berufsjäger und Interessenvertreter in der Tourismusbranche hatten wir in jüngster Zeit viel Leid zu ertragen: mehrere Jahre Dürre in Folge und rückläufige Wildbestände, die 2019 ihren Tribut forderten. Und wegen der COVID-Pandemie wurde die Lage dann äußerst kritisch. Einem Namibier, der sich ständig anpassen muss, um im „Lande der Tapferen“ seinen Lebensunterhalt zu verdienen und seine Familie zu versorgen, fällt es leicht, über Widerstandsfähigkeit zu sprechen... aber dann wiederum ist es doch keine ganz so einfache Diskussion, weil es keine Lösung gibt, die für alle passt. Widerstandsfähigkeit war in der Tat das Thema der 48. Jahreshauptversammlung. Es erinnerte mich an einen Ausspruch von Albert Einstein: „Schaue tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“ Wenn ich mich näher mit der Bedeutung dieses Zitats befasse und das Umfeld, in dem wir uns bewegen, unter die Lupe nehme, wird mir klar, dass wir so viel mehr von unserem Wild und dem Busch lernen können – wenn wir nur bereit sind, öfter tiefer zu schauen. Gegen das Grundbedürfnis eines jeden Namibiers nach ausreichender Nahrung, einem Dach über dem Kopf, einem warmen Platz zum Schlafen, dem Recht auf eine gute Ausbildung, vielleicht auch nach einem gewissen Komfort, ist natürlich nichts einzuwenden. Die Einwände richten sich gegen unseren unkontrollierten Drang, in unhaltbarer Weise zu konsumieren, ohne die Verluste zu berücksichtigen.
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Es wird ein Umdenken stattfinden müssen. Unsere Moral, unsere Ethik und unsere Werte werden immer wieder auf den Prüfstand gestellt und einer großen Debatte und möglichen Veränderungen unterzogen werden. Wir hoffen, dass eine Verbrauchseinschränkung in der einen oder anderen Form, dass unsere nachhaltigen Nutzungskonzepte und unsere Erfolge im Naturschutz zunehmend die Themen der Zukunft werden. Wir brauchen jeden Mann, jede Frau aus allen Ecken unseres schönen Landes, alle mit ihrem persönlichen Talent, um uns der enormen Vielfalt von binnenwirtschaftlichen Herausforderungen und Unzulänglichkeiten zu stellen. Das sollte unsere Priorität sein! Äußere globale Probleme, denen wir ausgesetzt sind ohne darauf Einfluss zu haben, zehren nur an unseren begrenzten Ressourcen. Zunächst ist es notwendig, dass wir uns auf unsere grundlegendsten Bedürfnisse und Wünsche besinnen. Dann müssen wir uns bewusst machen, wozu wir fähig sind, wenn wir die elementaren Fähigkeiten und die enorme Anpassungsfähigkeit, die in uns als Namibier steckt, in den Mittelpunkt unserer Wahrnehmung und unserer Lebensweise stellen. Der Namibische Berufsjägerverband und seine Mitglieder sind optimistisch, dass es uns gelingen kann, unsere Potenziale zu erweitern und sie in Form von Überlebens- und Resilienzstrategien für unsere Zukunft nutzbar zu machen. Einer der ersten Schritte muss sein, das Tabu zu brechen. Natürlich schützt unsere bequeme Gesellschaft unser Selbstbewusstsein mit einer Mauer von Tabus, wie es in der Vergangenheit auch in vielen anderen Gesellschaften und politischen Systemen üblich war. Wir müssen uns trauen und jede Chance nutzen, über den Tellerrand zu schauen, unseren Horizont zu erweitern und neue Lösungen zu finden.
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BOTSCHAFT DES NAPHA PRÄSIDENTEN
Geeignete Kompetenzen gibt es heute – wie damals – im Revier oder außerhalb. Unsere hochspezialisierte Gesellschaft verlangt auch von uns, dass wir uns an gegebene Situationen anpassen.
Aber Einsteins Weisheit ist für uns eine Botschaft der Hoffnung und motiviert uns von innen heraus, uns in unserem Beruf Tag für Tag selbst zu übertreffen.
Die Mitgliedschaft im Berufsjagdverband NAPHA und in anderen Interessengemeinschaften ermöglicht es uns, wertvolle individuelle und soziale Fähigkeiten zu erlernen und zu erleben, die wir im alltäglichen Leben brauchen. Die Aktivitäten unseres Büros, der Exekutive und der Ausschüsse inspirieren andere, und wir werden in der Gemeinschaft respektiert.
Ich möchte Sie alle mit dieser Botschaft der Hoffnung segnen und wünsche uns Energie und Erfolg. Waidmannsheil und Gottes Segen.
Unsere Mitglieder und Freunde geben ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an neue Mitglieder und an führende Persönlichkeiten in der Branche weiter. Die politische Redensart, dass sich Leistung oder Belohnung rentieren müssen, sollte sich daher nicht ausschließlich auf den Geldwert beziehen. Etwas Neues auszuprobieren, ist zunächst mit Unsicherheit verbunden. Es ist viel einfacher, etwas zu tun, was man gewohnt das, was einem in Fleisch und Blut übergegangen ist. Daher ist das durchaus verständlich, dass es uns nervös macht und unangenehme Gefühle hervorruft, wenn wir neue Erfahrungen sammeln sollen.
Axel Cramer NAPHA Präsident
Unvorhersehbare Situationen hat es schon immer gegeben, und jedes Mal haben wir es irgendwie geschafft, wieder auf die Füße zu kommen. In manchen Fällen besser als in anderen. Es ist schwierig, sich von Rückschlägen zu erholen. Man braucht zusätzliche Energie, Entschlossenheit und Hilfe von anderen, die man nicht so leicht bekommt. Der WhatsApp-Spruch eines guten Freundes von mir trifft den Nagel auf den Kopf: „Der einzige einfache Tag war gestern.“ Die Jägerschaft, insbesondere die NAPHA-Mitglieder, dürften sich dessen sehr wohl bewusst sein.
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JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN
Angola Oshakati
Kaokoland
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Owamboland
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Rundu
Etosha National Park
Sk ele
Tsumeb
6
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2
Khaudum National Park
Mangetti National Park
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Otavi
Kamanjab
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Damaraland
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Khorixas
Otjiwarongo
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Waterberg Plateau Park
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Keetmanshoop
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Ai-Ais Hot Springs
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Die nachhaltige Nutzung des Wildes, insbesondere durch die Trophäenjagd, hat eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der kommunalen Hegegebiete gespielt. Vor 1998 wurden in Namibia nur vier Jagdkonzessionen Lüderitz auf Gemeinschaftsland genutzt, und keine davon beteiligte die jeweiligen örtlichen Gemeinschaften in irgendeiner bedeutungsvollen oder gar einträglichen Weise. Jetzt werden 46 Trophäenjagdkonzessionen auf Gemeinschaftsland genutzt (siehe Abbildung), und die Hegegemeinschaften profitieren von den Konzessionen und sind zugleich deren Hüter. 8
Hardap Recreation Mariental Resort
lu -Nauk Park
Namibias Erfolgsgeschichte im Naturschutz
Noordoewer
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Nakop
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Katima Mulilo
Katima Mulilo
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Zambezi
wa Zambezi 23 ata Bwab 12 Pa 4 wabw k l 23rk 4 r B 25 a a 25 nal P Nation Natio 24 24 5 5 3 Mudumu 3 Mudumu National ParkNational Park Nkasa Rupara National Park Nkasa Rupara
National Park
The dawn of a new age WHAT WILL THIS NEW AGE LOOK LIKE?
Abonnieren Sie unseren HuntinamibiaDIGITAL MAGAZINE ON ZINIO Newsletter, um aktuelle Informationen, Angebote und Geschichten zu erhalten. THE WORLD’S LARGEST To all our partners,
We hope you are well and getting along with renewed energy and hope for the future. Nothing seems to be the same as before except that we in Namibia still have a competitive advantage. What needs to be done now is to Digital magazine is easy to share globally convince the world that that HUNTING MATTERS. For the past 22 years the Venture Team and our Huntinamibia Optimised for mobile magazine have played a vital role in our combined effort to position Namibia and the hunting sector in the eyes Links to advertisers website via click-throughs of the world as ethical, regulated and sustainable. Much of the protection of wildlife and wild places in Namibia Videos can be embedded depends on the success of conservancies, nature parks and nature reserves and the people who need to make Subscription based a living in these places. Namibians know that, but we need to convince the rest of the world too. That can only be Sent directly to subscribers’ inboxes DIGITAL NEWSSTAND done by joining hands to lobby together and to tell our stories. Huntinamibia has always been at the forefront of spreading this very message, but it has never been more crucial to do so effectively. We can only succeed with your involvement. We invite you to be part of this effort, albeit in a different and even more effective way. Home / Hunting / Huntinamibia
Von NAPHA-Mitgliedern gehaltene Jagdkonzessionen
- Rieth, Elzanne and the Venture Media team
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MATTERS and inspiration newsletter, which will Monthly information Conservation hunting in Namibia include: THE FUTURE OF HUNTING • Hunting stories • Videos and interviews about the industry • Classifieds and promotions • News from NAPHA
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HUNTING
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Hier jagen die NAPHAMitglieder:
1 - #Gaingu - N. Nolte 2 - Anabeb - M. Misner 3 - Balyerwa - K. Stumpfe 4 - Bamunu - G. Utz 5 - Dzoti - H. van Heerden 6 - Ehi-Rovipuka - M. Misner All prices exclude VAT. 7 - Eiseb - J. Wasserfall 8 - George Mukoya - D. Swanepoel 9 - Iipumbu ya Tshilongo - B. Hart 10 - Joseph Mbambagandu - G. Utz 11 - King Nehale - H. van Heerden 12 - Mayuni - J. Traut 13 - Muduva Nyanga - D. Swanepoel 14 - Nyae Nyae - J. Blaauw 15 - Ohungu - N. Nolte 16 - Omatendeka - M. Misner 17 - Omuramba Ua Mbinda - J. Wasserfall 18 - Orupupa - M. Misner 19 - Otjimboyo - N. Nolte 20 - Otjombinde - J. Wasserfall 21 - Ozondundu - M. Misner 22 - Sesfontein - L. J. van Vuuren 23 - Sobbe - K. Stumpfe 24 - Wuparo - D. Muller 25 - Bwabwata West – E. Kirchner 26 - Waterberg Plateau Park – J. Traut
So uth A fri ca
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Digital web tv series catered towards sharing the importance of hunting in a positive dialogue between hunting outfitters, conservationists, government and communities
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Erdferkel
Hartmannzebra
Großer Kudu Braune Hyäne
Leopard
Spitzmaul-Nashorn
Status der verschiedenen Wildarten in Namibia Gebräuchlicher Name Klippschliefer
Wissenschaftlicher Name Procavia capensis
Verbreitungsstatus √
Südliches Afrika, fast endemisch Namibia, fast endemisch Peripher einheimisch Einheimisch
Fortbestand laut IUCN & CITES Sicher
Überall in den mittleren und südlichen Landesteilen von Namibia Kunene Region von Namibia und Südwest-Angola
KaokoveldProcavia welwitchii Klippschliefer Buschschliefer Heterohyrax brucei Afrikanischer Elefant Loxodonta africana
√
Erdferkel
Orycteropus afer
Nein Einheimisch
Sicher Handlungsbedarf (CITES II) Fast bedroht
Bärenpavian
Papio ursinus
√
Einheimisch
Sicher (CITES II)
Blaumeerkatze
Chlorocebus pygerythrus Canis pictus
Nein Einheimisch
Sicher (CITES II)
Äußerster Nordwesten im Kunene-Tal Einst in ganz Namibia, außer im Dünenmeer der Namib In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen Im Bereich aller Grenzflüsse
Nein Einheimisch
Gefährdet
Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen
Sicher Sicher
Nordost-Namibia In ganz Namibia weitverbreitet
Sicher
In ganz Namibia weitverbreitet
Sicher
In ganz Namibia weitverbreitet, nur nicht im äußersten Westen und Nordosten In ganz Namibia, außer im äußersten Westen Einst in ganz Namibia
Afrikanischer Wildhund Streifenschakal Canis adustus Schabrackenschakal Canis mesomelas
√ √
Löffelhund
Otocyon megalotis
Kapfuchs
Vulpes chama
Honigdachs Löwe
Mellivora capensis Panthera leo
Nein Einheimisch √ Südliches Afrika, fast endemisch Nein Südliches Afrika, endemisch Nein Südliches Afrika, endemisch Nein Einheimisch √ Einheimisch
Leopard
Panthera pardus
√
Serval Karakal Gepard
Leptailurus serval Caracal caracal Acinonyx jubatus
Nein Einheimisch √ Einheimisch √ Einheimisch
Afrikanische Wildkatze Schwarzfußkatze
Felis sylvestris
Nein Einheimisch
Felis nigripes
Braune Hyäne
Hyaena brunnea
Tüpfelhyäne Erdwolf
Crocuta crocuta Proteles cristata
Burchellzebra
Nein Südliches Afrika, endemisch x Südliches Afrika, endemisch x Einheimisch Nein Südliches Afrika, fast endemisch √ Südliches Afrika, endemisch √ Einheimisch
Giraffe (Angola Giraffe) Kaffernbüffel
Equus quagga burchelli Equus quagga chapmani Equua zebra √ hartmanni Diceros bicornis √ bicornis Ceratotherium simum √ simum Potamochoerus √ larvatus Phacochoerus √ africanus Hippopotamus √ amphibius Giraffa camelopardalis √ angolensis Syncerus caffer √
Nyala
Tragelaphus angasi
Chapmanzebra Hartmannzebra Spitzmaul-Nashorn Breitmaul-Nashorn Buschschwein Warzenschwein Flusspferd
√
Einheimisch
Namibia, endemisch
Sicher
Notizen zur Verbreitung
Sicher Handlungsbedarf (CITES II) Fast bedroht (CITES I) In ganz Namibia weitverbreitet, außer im Dünenmeer der westlichsten Namib Sicher (CITES II) Einst im Norden und Osten von Namibia Sicher (CITES II) In ganz Namibia weitverbreitet Handlungsbedarf In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten (CITES I) Westen Sicher (CITES II) In ganz Namibia Handlungsbedarf (CITES I) Fast bedroht
In ganz Namibia, außer im äußersten Westen, im Nordwesten und Nordosten In ganz Namibia
Sicher Sicher
Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen In ganz Namibia, außer im äußersten Westen
Fast bedroht
In ganz Namibia, außer im äußersten Westen und Nordosten Nordost-Namibia
Gefährdet
Südliches Afrika, fast endemisch Einheimisch
Handlungsbedarf Westliche Randstufe und Zentrales Hochland (CITES II) (bergiges, felsiges Terrain) Handlungsbedarf Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen (CITES I) Fast bedroht (CITES I) Einst in ganz Namibia oberhalb der 250 mm Regen Isohyete Sicher Nordost-Namibia
Einheimisch
Sicher
Einheimisch Einheimisch
Handlungsbedarf (CITES II) Handlungsbedarf
Einheimisch
Sicher
Exotisch
Sicher
Einheimisch
In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen und Süden Einst in allen ganzjährigen Flusssystemen in Namibia Einst in ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen Einst weitverbreitet, außer im äußersten Westen und in der südlichen Kalahari Kam natürlich im nördlichen KwaZulu-Natal und Kruger NP Lowveld vor
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Füür eine unvergessliche Steppenwild-Jagdsafari in Namibia @ bergzichtgamelodge
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Gebräuchlicher Name Großer Kudu Buschbock Sitatunga
Wissenschaftlicher Name Tragelaphus strepsiceros Tragelaphus scriptus Tragelaphus spekii
Elenantilope Kronenducker Sharpe-Greisbok Steinböckchen
Taurotragus oryx √ Sylvicapra grimmia √ Raphicerus sharpei √ Raphicerus campestris √
Damara Dik-dik Springbock Oribi Rehantilope Südlicher Riedbock Bangweolo Grasantilope Litschi Moorantilope Wasserbock Klippspringer
Verbreitungsstatus √
Einheimisch
Fortbestand laut IUCN & CITES Sicher
√ √
Einheimisch Einheimisch
Sicher Sicher
Einheimisch Einheimisch Peripher einheimisch Südliches Afrika, fast endemisch Madoqua kirkii √ Namibia, fast damarensis endemisch Antidorcas marsupialis √ Südliches Afrika, endemisch Ourebia ourebi √ Peripher einheimisch Pelea capreolus Nein Peripher einheimisch Redunca arundinum √ Einheimisch Kobus vardoni √ Peripher einheimisch
Sicher Sicher Sicher Sicher
Mittlere, nördlich-zentrale und nordwestliche Landesteile Sicher In ganz Namibia, außer in den nordöstlichen Waldgebieten Sicher Östliche Zambezi Region Sicher In den Hunsbergen im äußersten Süden Sicher An den ganzjährigen Flüssen im Nordosten Fast bedroht Äußerster Osten der Zambezi Region – Flussauen des Chobe Fast bedroht (CITES II) Flusssysteme in Nordost-Namibia Sicher Flusssysteme in Nordost-Namibia Sicher Felsige und bergige Gegenden in den südlichen, mittleren und nordwestlichen Landesteilen Sicher Einst im gesamten zentralen Osten und Nordosten
Einheimisch Einheimisch Einheimisch
Aepyceros melampus melampus Aepyceros melampus petersi Damaliscus pygargus pygargus Damaliscus pygargus phillipsi Damaliscus lunatus Alcelaphus buselaphus caama Connochaetes taurinus Connochaetes gnou
√
Einheimisch
√ √
Namibia, fast endemisch Exotisch
√
Exotisch
√ √
Sicher Sicher
√
Einheimisch Südliches Afrika, endemisch Einheimisch
√
Exotisch
Sicher
Pferdeantilope Hippotragus equinus Rappenantilope Hippotragus niger Südliche Oryxantilope Oryx gazella (Südafrikanischer Spießbock)
√ √ √
Einheimisch Einheimisch Südliches Afrika, endemisch
Sicher Sicher Sicher
SchwarznasenImpala Buntbock Blessbock Halbmondantilope Kuhantilope Streifengnu Weißschwanzgnu
In ganz Namibia weitverbreitet, außer im äußersten Westen Nordost-Namibia In Schilfgürteln an den ganzjährigen Flüssen im Nordosten Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen Ganz Namibia, außer im äußersten Westen Äußerste östliche Zambezi Region Ganz Namibia, außer im äußersten Westen
Sicher
Kobus leche √ Kobus ellipsiprymnus √ Oreotragus oreotragus √
Impala
Notizen zur Verbreitung
Handlungsbedarf Handlungsbedarf (CITES II) Sicher
Sicher
Nordwesten und südwärts zum nördlichen Zentralplateau Kam natürlich nur im Küstenfynbos im Western Cape, RSA, vor Kam natürlich nur in Südafrika vor, in der HighveldSavanne & Karoo Nordost-Namibia Kalahari und Dornbuschsavannen-Ökosysteme in Namibia Einst weitverbreitet, außer im Westen & äußersten Süden Kam natürlich nur in Südafrika vor, in der HighveldSavanne & Karoo Nordöstliches Waldland von Namibia Nordöstliches Waldland von Namibia In ganz Namibia, außer in der Zambezi Region
ERKLÄRUNGEN Einheimisch – sind Tierarten, die ohne Eingriffe des Menschen natürlich vorkommen. Dieser Begriff bezieht sich auf die natürliche Verbreitung einer Wildart, nicht auf die Länder, in denen sie vorkommt. Zum Beispiel sind Wasserbock und Moorantilope einheimische Arten der Feuchtgebiete in Nordost-Namibia, aber sie sind nicht in ganz Namibia einheimisch. Ebenso ist das Hartmann-Bergzebra eine einheimische Art der westlichen Randstufe und des zentralen Hochlandes, jedoch nicht der Kalahari. Endemisch – das Verbreitungsgebiet einer einheimischen Art ist auf natürliche Weise begrenzt. Das heißt, dass eine in Namibia endemische Art ausschließlich in Namibia vorkommt. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für ihren Schutz. Die natürliche Verbreitung einer im südlichen Afrika endemischen Art ist auf die Region südlich des Kunene und des Sambesi beschränkt. Fast endemisch – wenn rund 80% des natürlichen Verbreitungsraums
einer Tierart auf ein spezifisches Gebiet begrenzt ist. So ist das Damara Dikdik fast endemisch in Namibia; nur ein geringer Teil seines Verbreitungsgebietes reicht nach Südwest-Angola. Exotisch – eine Tierart, die aus einem anderen Teil der Welt stammt und nie natürlich in Namibia vorkam, z.B. Nyala, Blessbock, Weißschwanz Gnu. Peripher – wenn eine Tierart nur in Randgebieten von Namibia vorkommt und sich der überwiegende Teil ihres Verbreitungsgebietes anderswo befindet. Beispielsweise gibt es einen winzigen Puku-Bestand in den Flussauen des Chobe, der Hauptbestand hält sich jedoch in Sambia auf. Erhaltungsstatus – laut der globalen Einschätzung der IUCN (siehe http:// www.iucnredlist.org/ - nicht der namibische Status); und laut CITES Anhang.
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Mein Erzfeind, meine Muse „Die Taxifahrer in der Stadt.“ Das war meine spontane Antwort auf die Frage nach der gefährlichsten und schwierigsten Situation, in der ich mich je befunden habe. Der Interviewer schmunzelte: „Wirklich? Und im Ernst...?“ Im Ernst. Wie kann man einen solchen Augenblick erklären – der relativ ist? Diesen flüchtigen Moment, der in den Gedanken nachklingt und sich mit der Zeit verändert. Er schleicht sich ins Unterbewusstsein und findet einen gemütlichen Platz, wo er sich als Neuropathie im Gehirn entwickelt. Eine, bei der die Sinne ausgelaugt, geprüft und bis zum Äußersten getestet werden, so dass man Momente hat, in denen man alles in Frage stellt. Danene van der Westhuyzen
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EINEM NASHORN AUF DER SPUR
B
ei Tagesanbruch sitzen mein Jagdgast und ich an einem Kameldornholzfeuer, denn nach dem nächtlichen Regen ist die Morgenluft kühl. Es ist Ende März in Namibia und die Kühle ist eine willkommene Überraschung. Sie umschmeichelt uns in der unheimlichen Stille, die das Lager umgibt. Das Geräusch des knisternden Feuers ist das einzige, was das Gegenwart greifbar macht, denn unsere Gedanken hängen dem vergangenen Tag nach, und kein Wort wird zwischen uns gesprochen. Es ist ein wenig beunruhigend. Es ist gut so. Es gibt Dinge auf dieser Welt, die sich jeder konventionellen Beschreibung entziehen, bei denen Sprache und Worte nicht ausreichen, um die Erlebnisse oder die komplexen Emotionen zu beschreiben, die damit verbunden sind. Afrika bietet wenig Mittelmaß. Landschaften, die enorme Akzeptanz fordern, so sehr, dass man sich darin verlieren kann – bereitwillig und manchmal auch unfreiwillig. Die Verletzbarkeit von alledem, die uns Hochgefühle oder Niederlagen beschert. Eine Hassliebe. Entweder hält man das nicht aus, oder der Zauber dringt tief ins Innere und lässt einen nie mehr los. Es ist der vorletzte Tag der Jagd. Der Morgen beginnt erfrischend kühl. Später, als die unersättliche Sonne den letzten Tautropfen aus dem dichten grünen Gestrüpp gesogen hat, sehnen wir uns nach nur einem Moment dieses Glücks. Wir sind auf der Suche nach einem Spitzmaulnashorn. Einem ganz bestimmten. Dieses Tier, auch schwarzes Nashorn genannt, macht seinem Namen alle Ehre: schwarz steht für gefürchtet, gefährlich, aggressiv. Wegen seinem schlechten Sehvermögen ist es sehr auf seinen Geruchssinn angewiesen, und es überlässt nichts dem Zufall oder der Kontrolle. Ein Nashorn macht sich nur selten davon, sondern stellt sich allem und jedem entgegen und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Die Landschaft liegt in endloser Weite vor uns, als wollte sie uns mit unserem Vorhaben verspotten. Uralte sandige Flussläufe, Omurambas genannt, in denen hier und da kleine Tümpel stehen. Die sandigen Ebenen ringsum sind ein Wirrwarr aus Büschen, Sträuchern und Bäumen, wo die Sichtweite kaum von einem Gewehr zum nächsten reicht. In einer anderen Situation wäre dieser Wald wunderschön. Eine lebhafte Mischung aus Schwarzholz-Akazie, wilder Syringe, Kameldorn, Terminalia, afrikanischem und gewöhnlichem Teak voller violetter Blüten. Und dazwischen eine Vielfalt aus Rosinenbusch, Gelbholz, zartvioletter Fieberbeere, weißer und
rosa Kalahari-Bauhinie, Papierrinden- und Büffeldorn. Doch heute bietet seine Schönheit keinen Trost. Heute fordert sie uns nur heraus, verhöhnt uns, zeigt uns Verachtung. Es ist der perfekte Unterschlupf für Spitzmaulnashörner. Die einzige Kontrolle, die zu haben wir auch nur vorgeben, ist unser eigenes Überleben. Und das ist heikel. Und es fühlt sich wunderbar an. Wir setzen uns den Elementen der Jagdgründe aus, die kein Mensch kontrollieren oder verkraften kann – ein großer Unterschied zu den Gejagten. Jeder Aspekt davon widerspricht unserem von viel Sitzen geprägten Lebensstil. Unter der unbarmherzigen Sonne bilden sich Blasen auf unserer Haut, unser Mund wird schneller trocken als uns recht ist. Stets haben wir Wasser bei uns, immer rationieren wir es, nehmen Wasser immer zur Kenntnis. Wasser und Feuer, man kann ihnen nicht ausweichen. Unser Gewehr lastet unangenehm hart auf unserer Schulter, obwohl wir uns bemühen, sein Gewicht auf unseren aufrechten Homo-sapiensKörper zu verteilen. Alles ist unbequem, wir sind ungeschützt unterwegs, ertragen die Elemente und sinnieren über die Selbigkeit – wir sind bemüht, eine Beziehung zu den Tieren herzustellen, indem wir sie bis zu einem Moment der Konfrontation erforschen. Manchmal sind wir Freunde, manchmal werden wir zu Raubtieren. Es ist Mittag. Die Sonne steht beharrlich über unseren müden Körpern und brennt brutal auf uns herab, als wolle sie uns wegen unserer Naivität maßregeln. Endlich, nach mehr als fünf Stunden, befinden wir uns auf derselben Fährte wie am Vortag. Sie ist frisch. Dieses Jagdrevier zeigt uns keine Gnade. Es gibt keine Straßen, die Fährten abschneiden, keine festen Trinkstellen, sondern Wasserquellen der einen oder anderen Art verteilen sich wahllos über dieses ausgedehnte Gebiet. Ein schiefstehender linker Zeh hat das Nashorn verraten. Unser SanFährtenleser, normalerweise viel schneller als wir, bewegt sich jetzt vorsichtig und langsamer als sonst – nicht aus Rücksicht auf uns, sondern weil sich das Spiel geändert hat. Unsere Augen taugen nichts, sie nehmen das Dickicht nur als ein grünes Meer aus Blättern und Ästen wahr. Seit Tagen konnten sie nur bestätigen, dass die Spur vor uns frisch und einzigartig war, aber nicht das dazugehörige Tier. Die Suche nach einem Spitzmaulnashorn, das nicht aus dem Gebüsch herausragt, erscheint uns nun wie ein vergebliches Unterfangen. Unsere anderen Sinne müssen in aller Eile neu geschärft werden. Lauschen, riechen, fühlen und wahrnehmen. Doch der Wind
hat sich gedreht. Wir können nicht in dieser Richtung weitergehen. Das Nashorn wird uns wittern, und wir werden es nur immer weiter vorwärtsdrängen und es dadurch noch aggressiver machen. Die 15 Kilometer, die hinter uns liegen, sind vergebliche Müh. Ihre einzige Offenbarung ist die Richtung des Tieres. Die Zeit scheint plötzlich völlig surreal zu sein – eine unmögliche, fordernde Realität. Mehr Zeit können wir nicht kaufen, die Jagd ist in einem Tag zu Ende. Selbstmitleid überkommt mich, und mir ist zum Weinen zumute als ich das letzte lauwarme Wasser aus meiner Flasche im Rucksack trinke. Ich bin ausgelaugt und müde und durstig. Ich sollte gar nicht hier sein. Ich fühle mich verzagt und schwach und nutzlos. Das Veld wird zum Versuchsfeld, der Übergang zum Jäger zu einer Art Abschlussprüfung. Wir dringen in wilde Orte vor, und die Elemente der Natur packen unsere Verletzbarkeit mit festem Griff. Uns kommen Zweifel und wir versuchen Gründe zu finden, um aufzuschieben, aufzugeben und über all die Gründe nachzugrübeln, warum wir nicht weitermachen können und sollten. Die andere Seite der Verletzbarkeit ist, dass sie unter bestimmten Umständen auch zu Beharrlichkeit führt. Ich tue mich schwer, zu unterscheiden, wann es was ist. Ich habe gelernt, diese Beklemmungen mit den Menschen um mich herum zu entschärfen. Zum Beispiel mit meinem getreuen Fährtenleser, Freund und Motivator. Und diese Motivation habe ich mir Schritt für Schritt erarbeitet, so wie es auch weiterhin der Fall ist. Mein Fährtenleser, Abraham, flüstert mir ins Ohr: „Du kannst und du wirst es schaffen.“ Meine Grenzen verschieben sich. Es hallt nach. Wir machten eine Pause in der Kühle des Schattens. Um uns herum ballten sich Wolken zusammen. Irgendwann schlummerte ich ein, wurde aber, nur Sekunden später wie es schien, vom Grollen des Donners geweckt. Wie schön es war, sich in diesem Moment unbedeutend zu fühlen. Es dauert ein oder zwei Minuten, bis ich wieder zu mir komme, meinen Mut zusammenraffe, meinen Rucksack aufsetze und mein Gewehr schultere. Mein Fährtenleser fragt scherzend, ob mit mir alles in Ordnung ist, und ich lache, weil es bewundernswerter ist, Sinn für Humor zu haben, als zu weinen, und ich komme wieder ins Gleis. Wir gehen weiter. Immer weiter und weiter. Später frischt der Wind auf und über uns sammeln sich weitere Wolken. Der Fährtenleser untersucht jetzt die Spur im Omuramba und hält immer wieder inne, um konzentriert zu lauschen und in das
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grüne Meer zu starren, bevor er wieder seiner Intuition folgt – direkt in den Abgrund. Der Jagdgast und ich sehen uns an und folgen ihm. Seit einiger Zeit haben wir ein malmendes Geräusch im Busch gehört, und jetzt wird es erkennbar. Ein Nashorn beim Fressen. „Langsam“, bedeutet der Fährtenleser mit seinen Armbewegungen. In den letzten Tagen, in denen er uns geführt hat, habe ich seine besondere Zeichensprache gelernt. Anfangs zuckte ich bei jeder Bewegung zusammen, weil ich unsere Beute vor uns wähnte. Aber meistens ging es darum, auf etwas hinzuweisen: ein Versteck, eine Art Versammlung, einen Ruheplatz, einen Kampf, eine Liebesgeschichte, Anbrennholz, auf einen tiefen Schluck Wasser, auf den von einem Spitzmaulnashorn übrig gelassenen markant hervorstehenden Überrest eines Stumpfes, auf
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einen Geburtsort, einen Knochen... Es war ganz unglaublich, was dieser gertenschlanke Mann mit seinen Händen und Armen erzählte. Einmal blieb er in der wärmsten Zeit des Tages scheinbar wahllos an irgendeinem Busch stehen und begann, darunter zu graben. Wie herbeigezaubert tauchte eine Knolle in seiner Hand auf. Er säuberte sie und gab dem Jagdgast und mir ein Zeichen, auf einem Stück zu kauen. Es war flüssig gewordenes Gold. Dieser erstaunliche Mann, dieser Magier, dieser große Wanderer, dieser Herr des Veldes, dieser Begnadete. Das uralte Wissen der San wurde vor meinen Augen lebendig. Aber diesmal geht er in die Hocke, schaut sich um, seine Augen sind groß und suchen nach mir. „Es ist hier, direkt vor uns.“ Ein intensiver, wilder Geruch von Ammoniak erfüllt die Luft.
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Das ist es, was wir meinen, wenn wir davon sprechen im Veld zu sein. Die Angst, die uns im Magen sitzt, die im Stimmengewirr zwischen unseren Ohren sitzt, und in unserem erstarrenden Zwerchfell, wenn uns vor Schreck der Atem ausbleibt. Als ich anfing, Jagdgäste auf wehrhaftes Wild zu führen, war die Angst ebenso äußerlich wie innerlich. Alle sagten mir ständig, was mir passieren könnte, als ob ich – eine Frau, die in dieser modernen Welt lebt – nicht schon an alle Möglichkeiten gedacht hätte. Ich habe Kinder. Ich sollte mich um sie und meinen Mann und meinen Haushalt kümmern. Ich sollte verantwortungsbewusst sein. Ich sollte helfen, unterstützen, oder besser noch, zu Hause bleiben. Hinter all diesen Überlegungen steckt eine Wahrheit. Und die Warnungen haben sich mit der heißesten Flamme in meine
EINEM NASHORN AUF DER SPUR Psyche eingebrannt. Aber der Tod erwartet mich trotzdem. Ich bin nicht immun dagegen. Und die Jagd formt meine Beziehung zum Tod und definiert neu, wer ich im Angesicht des Todes sein könnte. Ich habe unberechenbare Menschen erlebt, habe das Aufblitzen von Wut in ihren Augen gesehen, den dunklen Wind einer bevorstehenden Bedrohung gespürt, und ich war in der Lage, zur Seite zu treten und mich langsam und geflissentlich zurückzuziehen. Die Beute überlistet das Raubtier. Jetzt, in diesen verletzlichen Momenten, in die ich gezwungen werde, leistet mir die Angst gute Dienste. In mir lebt ein Raubtier. Ich bin ein Jäger. Wir haben so hart gearbeitet, so viel erlebt und uns das hier so sehr gewünscht. Jetzt ist es so weit. Langsam pirschen wir uns näher. Unsere Sinne sind geschärft, unser Gewehr plötzlich nur noch eine Feder in der Hand, und der Gedanke, unseren durstigen Körper laben zu wollen, ist uns völlig aus dem Kopf verschwunden. Wenn wir das Tier doch nur sehen könnten. Vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen, pirschen wir voran. Die Dornen haben plötzlich ihren Griff verstärkt, und ihr Ziehen und Reißen an meiner Haut ist schmerzhafter denn je. Wir versuchen, uns um das Nashorn herum anzupirschen, um einen Blick auf das Tier zu erhaschen und es eindeutig ansprechen zu können. Und wir sind bemüht
– wenn es das Richtige ist – eine ausreichend große Öffnung zu haben, damit der Jäger den perfekten Schuss abgeben kann. Der Wind ist nicht unser Freund, das wissen wir, aber wir werden unsere Chance dennoch nutzen. Und dann, ganz plötzlich, erschüttern die Vibrationen aggressiv stampfender Füße den Boden unter uns, und kurze, schnaubende Warnlaute durchbrechen die Stille ringsum. Die Zeit steht still. Wir sind bereit, und vor mir entfaltet sich das Geschehen in Zeitlupe. Die Minuten vergehen quälend langsam, während der ohrenbetäubende Lärm brechender Äste aus einer Welt jenseits unserer Position auf uns einprasselt. Wir haben keine Chance. Innerhalb von wohl nicht mal einigen Sekunden taucht wie ein schwarzer Blitz ein Ungetüm aus dem Busch auf – mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit und noch unglaublicherer Behändigkeit. Und im Nu, schon im nächsten Moment, ist es wieder verschwunden. Es gibt kein Zurück, es gibt nichts zu Überlegen. Das Nashorn ist weg. Meine Garmin-Uhr piepst nervös und warnt mich mit anhaltendem Vibrieren am Handgelenk: „Abnormale Herzfrequenz entdeckt“. Wir entladen unsere Gewehre, lassen uns unter einem Baum nieder und beruhigen unsere Nerven. Die Sonne stand bereits tief, und uns wurde bewusst, was
zwischen uns hindurch entkommen war. Nicht nur ein Spitzmaulnashorn, sondern auch eine ungenutzte Chance. Die Jagd. Sie ist einfach und großartig zugleich, und sie ist natürlich. Bei der Jagd werden wir zu Tieren, und sie findet in einem Bereich statt, in dem der Tod eine andere Bedeutung hat. Das größte Geschenk der Jagd ist die Fähigkeit, über das Offensichtliche hinauszuschauen, Landschaften für das zu schätzen, was nicht ohne weiteres ins Auge fällt, sowie für das Potenzial und für das Versprechen der Überraschung. Wir erkunden die wundervolle Realität des Lebens und die unmissverständlichen Chancen, vor denen wir uns nicht fürchten sollen, sondern die wir mutig ergreifen müssen. Das dient der Verbundenheit. „Seid ihr startklar?“ Die sanfte Stimme unseres Fährtenlesers durchbricht die Stille am morgendlichen Feuer. In der Dunkelheit tauschen wir Blicke aus, aber ich kann seinen Ausdruck nicht erkennen. Es ist unser letzter Tag. Ich fühle mich demütig, aber auch gestärkt – ein Gefühl, das nur die Jagd hervorruft. Ich stehe von meinem Stuhl auf, meine Beine schmerzen noch vom Vortag. Ich schaue den Jagdgast an. Ich lese in seinem Gesicht, und ich verstehe, was es verrät. Er ist zufrieden. Er spürt Verbundenheit.
Erstmals veröffentlicht in A Dangerous Game – Robin Hurt
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Die Erkenntnis, Teil von etwas Größerem zu sein, ist viel lohnender als persönliche Interessen zu verfolgen. Oft muss man ein wenig umdenken, um wichtige individuelle Bedürfnisse mit einem größeren Wohl in Einklang zu bringen. Schließlich ist die Wüste nicht ständig grün – doch es sind mitunter die schönsten Momente, wenn das Land leer, karg und verlassen daliegt, und nur ein einzelner Gemsbok durch die Weite zieht.
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NAPHA UND DAS ALTERSBEZOGENE TROPHÄENMESSSYSTEM:
Namibias Wildtiere bewahren W
enn wir an unsere Kindheit in Namibia zurückdenken, erinnern wir uns gerne an die majestätischen Kudubullen, die anmutig über die Straßen sprangen oder stolz die nahegelegenen Hügel überblickten. Doch im Laufe der Jahre sind diese Ehrfurcht einflößenden Sichtungen immer seltener geworden. Die aus den Hörnern dieser prächtigen Tiere gefertigten Möbelstücke in alten Farmhäusern sind eine ständige Erinnerung an ihre Größe und an das allgemeine Gefühl, dass man heutzutage nicht mehr solche kapitalen Kudus sieht. Kommentare dieser Art sind nicht ungewöhnlich, insbesondere wenn man durch die alten Jagdbücher von Farmen blättert. „Alle guten Gene wurden zur Strecke gebracht, um irgendwo an einer Wand zu hängen“, klagen Nicht-Trophäenjäger. Es liegt auf der Hand, dass der Naturschutz von entscheidender Bedeutung ist, um Namibias Tierwelt nachhaltig zu nutzen und ihre Schönheit für künftige Generationen zu erhalten. Der Namibische Berufsjägerverband (NAPHA) ist sich über diesen Zusammenhang im Klaren und machte 2019 den bedeutungsvollen Schritt, die altersbezogene Trophäenvermessung (ART) - das von der Erongo Verzeichnis Arbeitsgruppe erarbeitet wurde - als sein offizielles Messsystem einzuführen.
Deshalb ließ ART die Altersklassifizierung anhand von Lebensjahren fallen und konzentrierte sich auf die drei entscheidenden Phasen im Leben eines Tieres. Nach fast fünfzig Jahren Engagement für den Naturschutz beschloss NAPHA, das ART-System strikt durchzusetzen und bekräftigte damit seine Verpflichtung zum Erhalt der namibischen Tierwelt. Die Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen. Der Vorstand war sich der möglichen Ablehnung und der potenziellen Auswirkungen auf den Verkauf von NAPHA-Medaillen bewusst – letzterer eine wichtige Einnahmequelle für den Jägerverein und seinen Unterausschuss Hunters Support Education (HSE). HSE ist ein wesentlicher Bestandteil von NAPHA. Der Ausschuss konzentriert sich darauf, bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für die wichtige Rolle zu wecken, die die Natur in unserem Leben spielt. Mit Kindern, die noch nicht die Gelegenheit hatten, den Busch und die namibische Tierwelt kennenzulernen, unternimmt HSE Ausflüge ins Veld. Damit will HSE die nächste Generation von Wildhütern und Naturschützern fördern und den jungen Menschen gleichzeitig einen tiefen Respekt vor der Natur vermitteln.
Das ART-System resultiert aus der Sorge, dass kapitale Trophäen entnommen werden, bevor diese Tiere ihre Gene zur Erhaltung künftiger Generationen weitergeben können. Naturschutz bedeutet in diesem Zusammenhang die selektive Entnahme von Tieren, die ihren Zenit überschritten haben und somit ausreichend Gelegenheit hatten, ihre Gene an die Generationen weiterzugeben, die unsere Kinder und Enkelkinder sehen werden. Das ART-System konzentriert sich auf die drei entscheidenden Phasen im Leben eines Tieres: Jung, Reif und Alt (immature, prime und past-prime). Damit wird nicht die Absicht verfolgt, Jäger zu bestrafen, die kapitale Trophäen erlegen; vielmehr sollen diejenigen belohnt werden, die ältere Tiere erlegen, obwohl die Trophäe aufgrund von Abnutzung weniger groß ist.
NAPHA, 1974 gegründet, setzt sich nicht nur für eine ethische und nachhaltige Jagd ein, sondern dient auch als Sprachrohr für namibische Jagdfachleute über die Grenzen unseres geliebten Landes hinaus. Die finanziellen Mittel, die durch den Verkauf von Medaillen und andere Aktionen eingenommen werden, tragen dazu bei, das internationale Bewusstsein für die Bedeutung des Naturschutzes auf der Grundlage von nachhaltiger Jagd zu schärfen. In einer Welt, in der die Jägerschaft globaler Kritik ausgesetzt ist, schafft der Namibische Berufsjägerverband mit seinem Engagement für die Anpassung und Verbesserung des Trophäenmesssystems einen Präzedenzfall, der unterstreicht, dass der Naturschutz von größter Bedeutung ist und dass das Erlebnis einer befriedigenden, nachhaltigen Jagd mehr zählt als eine bloße Trophäe an der Wand.
Anfänglich gab es in der Jägerschaft Widerstand gegen das vermeintlich neue System. Der Jagdverband versuchte jedoch nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern baute auf dem bestehenden namibischen Messsystem zur Qualitätskontrolle (NQS) auf und verbesserte es. Namibias weite und vielgestaltige Landschaften erforderten einen flexiblen Ansatz, da die Tiere in den verschiedenen Vegetationszonen unterschiedlich altern.
In einer Zeit, in der die Natur ein gefährdetes Gut ist, erkennen ethische Jäger die Notwendigkeit an, den Schöpfer in der Kreatur zu ehren. Sie wissen, dass es von entscheidender Bedeutung ist zu wissen, wann man ein Tier erlegen kann und wann man es ziehen lässt, um das empfindliche Gleichgewicht von Wildtieren und Natur für die kommenden Generationen zu bewahren.
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IM BLUT:
Die Geburt eines Jägers Die Jagd ist eine Gabe, die uns von Geburt an im Blut liegt. Doch wahre Jäger werden nicht geboren – sie werden gemacht. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Jagdinstinkt in der DNA eines jeden Menschen vorhanden ist, wenngleich bei manchen auch tiefer verborgen und weniger stark ausgeprägt. Deshalb bin ich der Meinung, dass dieser Instinkt genährt und aus einem Menschen herausgeholt werden muss. Der rohe Instinkt, einen Pfeil abzuschießen oder ein Gewehr abzufeuern, mag in einem stecken, aber das Warum, das Wie und das Was nun sind Fähigkeiten und Werte, die sorgfältig gelehrt und über Generationen hinweg weitergegeben werden müssen. Jackson Engel
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urch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht sich ein festverwurzeltes Muster, dass Eltern oder andere Lehrmeister die nächste Generation von Jägern großzogen: Sie lehrten die Jungen und rüsteten sie für den Moment, in dem sie ebenfalls zu Jägern werden würden. Die Jagd ist eine äußerst komplexe Angelegenheit, die nicht nur ein hohes Maß an Können und Wissen erfordert, sondern vor allem auch einen tiefen Respekt vor der Natur und das Begreifen der Auswirkungen des eigenen Handelns. Dies sind Dinge, die mein Vater bei seinem eigenen Werdegang zum Jäger gelernt hat, und sie sind der Grund, warum er die Aufgabe, mich und meine Schwester als Jäger großzuziehen, nicht auf die leichte Schulter genommen hat. Da ich in ein Umfeld des Jagens hineingeboren wurde und einen leidenschaftlichen Jäger als Vater hatte, war mir der Weg des Lernens zwar vorbestimmt, aber es war mein Vater, der mit Absicht die grundlegenden jagdlichen Fähigkeiten und das detaillierte Verstehen der Tierwelt förderte, über die ich heute verfüge. Angefangen damit, einfach zusammen Zeit im Freien zu verbringen oder Jagd-DVDs anzuschauen, bis hin zum Einschlafen, während er mir Death in the long grass und andere berühmte Jagdbücher vorlas, hat mein Vater meinen Instinkt immer wieder angeregt und ihn in eine Leidenschaft verwandelt. So hat er mich auf den Tag vorbereitet, an dem ich selber Jäger werden würde. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mich aufgemacht und mein erstes Tier gejagt, kaum dass ich in der Lage war, eine Waffe in die Hand zu nehmen, aber mein Vater wusste, dass es Dinge gab, die ich erst verstehen würde, wenn ich älter war. Bis dieser Tag kam, erlaubte er mir nicht, auf ein großes Stück Wild zu zielen und den Abzug zu drücken. Jetzt, mit 24 Jahren, kann ich den Wert seiner Geduld erkennen. Eines der einflussreichsten Erlebnisse schon früh auf meinem Weg zum Jäger war ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 1989: In the blood. In diesem Film dokumentiert George Butler sehr gekonnt den Werdegang seines Sohnes Tyssen zum Großwildjäger, während er
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mit dem legendären Berufsjäger Robin Hurt auf Safari in Tansania war. Die Geschichte stellt Tyssens zunehmendes Verständnis für den Naturschutz dar und wie er Jagdfähigkeiten erlernt. Sie gipfelt in der Jagd auf sein erstes Großwild, einen alten Kap-Büffelbullen. Als der 13-jährige Tyssen wenige Augenblicke später neben dem zur Strecke gebrachten Bullen stand, stiegen ihm Tränen in die Augen. Robin bemerkte es und sagte zu ihm: „Heute bist du ein Teil der Natur geworden. Aber jetzt weißt du, wie es ist, wenn man einem Tier das Leben nimmt. Es ist auch ein trauriges Ereignis.“ Dann reichte er nach unten, tunkte seine Finger in das Blut des Büffels und sagte: „Tyssen, dies ist der ernsteste Teil. Weißt du, was du gerade getan hast? Du hast dein erstes Tier erlegt, und das ist ein besonderer Augenblick.“ Dann strich Robin das Blut auf Tyssens Gesicht und drehte ihn zu den Hügeln hin, um ihn daran zu erinnern, dass sie dort standen, wo dieser Büffel sein ganzes Leben verbracht hatte. Selbst im zarten Alter von sechs Jahren, als ich den Film zum ersten Mal mit meinem Vater sah, war ich von dieser kraftvollen Szene ergriffen und konnte es kaum erwarten, eines Tages selbst so etwas zu erleben. Dazu kam es etwa ein Jahr später, als wir 2006 mit einigen der engsten Freunde unserer Familie auf Safari waren. Es war nicht unsere erste gemeinsame Familiensafari, aber dieses Mal lag etwas anderes in der Luft. Ich wusste, dass ich an der Reihe war, in die Jägerzunft aufgenommen zu werden. Meine erste Pirsch werde ich nie vergessen: wir konnten uns einem kapitalen Warzenschwein bis auf 15 Meter nähern. Mein Herz pochte wie wild, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass dies mein Moment wäre. Aber durch das Gras konnte ich seine wichtigsten Körperstellen nicht klar erkennen, also drückte ich nicht ab. So nah war ich noch nie an ein Stück Wild herangekommen, und ich erinnere mich noch genau an den Stolz, den mein Vater ausstrahlte, weil ich Geduld bewahrt hatte (was bei einem 7-Jährigen nicht üblich ist). Er hatte mich gut gelehrt, und diese Pirsch bestätigte ihm erneut, dass ich bereit war. Das war auch gut so, denn einige Tage später, als mein Moment tatsächlich gekommen war,
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musste er mir vertrauen, dass ich das gleiche Maß an Einsicht zeigen würde. Nachdem wir mehrere Tage lang mit dem Jagd-Team herumgefahren waren und abwechselnd das Warzenschwein bei seiner Futtersuche beobachtet und uns mehrmals an ein Warzenschwein für mich herangepirscht hatten – ohne Erfolg – beschlossen wir, dass es das Beste wäre, unseren Plan zu ändern und die Warzenschweine zu uns kommen zu lassen. Unser Freund George Hallamore, ein Berufsjäger, kannte einen abgeschiedenen Wassertümpel in einem größtenteils trockenen Flusslauf mit einem perfekten Platz für einen Pop-up-Schirm in erhöhter Position mit Blick auf das Wasser. Wir bauten also einen Schirm auf, und dann nahmen mein Vater und ich zusammen mit einem der Fährtenleser, Solomon, dort Platz und stellten uns auf das Wartespiel ein. Mehrere Stunden vergingen. Tiere, auf die wir es nicht abgesehen hatten, oder junge Warzenschweine, suchten gelegentlich das Wasser auf, aber ein geeigneter Keiler hatte sich noch nicht blicken lassen. Ich war begeistert von der Möglichkeit, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und dabei unentdeckt zu bleiben – das war eine Form der Jagd, die ich bis dahin noch nicht erlebt hatte. Gleichwohl begann der 7-jährige Junge in mir langsam vor Langeweile einzugehen. Wann würde das richtige Schwein denn endlich auftauchen? Ich war wohl gerade dabei, zum 87. Mal die Tauben am Wasser zu zählen, als mir mein Vater auf die Schulter tippte. „Jack, da kommt ein schönes Warzenschwein“, flüsterte er, „mach dich bereit, wir werden es uns holen.“ Plötzlich hörte ich nur noch meinen Herzschlag in meinem Kopf widerhallen, und meine Hände begannen zu zittern, obwohl ich mich sehr bemühte, sie ruhig zu halten. Der große Moment war gekommen. Wir beobachteten, wie der Keiler gemächlich durch das Flussbett kam und an dem Wassertümpel zu schöpfen begann. Er war uns direkt zugewandt, was bedeutete, dass wir nicht schießen konnten. Also warteten wir. Als er mit dem Schöpfen fertig war, wandte er sich in die entgegengesetzte Richtung
und schien sich entfernen zu wollen. Bei mir begann sich das vertraute Gefühl der Niederlage breitzumachen. Doch zu meiner Überraschung ließ sich der Keiler plötzlich auf die Knie nieder und fing an, in einer kleinen Vertiefung im Sand nach Insekten zu wühlen. Der Winkel war perfekt, aber es gab ein Problem – ich konnte nur die Hälfte seines Körpers sehen. Da er sich auf den Knien in einem Pseudoloch befand, verdeckte der Erdboden zwischen uns den größten Teil seiner unteren Hälfte. Die meisten seiner wichtigsten Körperstellen, die entscheidenden Bezugspunkte für die Schussplatzierung, die mir mein Vater beigebracht hatte, waren nicht zu sehen. Erschwerend kam hinzu, dass sich das Warzenschwein hin und her bewegte, während es auf der Suche nach dem nächsten Bissen tiefer wühlte. Ich merkte, dass mein Vater nicht froh über die Situation war und wollte, dass ich eine klare Schussmöglichkeit abwarten sollte. Aber als er mich zuversichtlich sagen hörte „ich kann ihn dort holen!“, wusste er, dass er meinem Urteil vertrauen konnte. Ich richtete das Fadenkreuz auf die Schulter des Keilers knapp über dem Erdwall und während die beruhigende Stimme meines Vaters im Hintergrund wiederholte „Nimm dir einfach Zeit... nimmmmm dir Zeit“, drückte ich den Abzug.
Vater ein stürmisches High-Five, dankte ihm ausgiebig und sagte, dass ich es ohne ihn nicht geschafft hätte.
Das Krachen des Schusses und der Rückstoß des Gewehrs stürzten mich in völlige Verwirrung. Ich hielt Ausschau nach dem Warzenschwein, aber es schien verschwunden zu sein. „Habe ich ihn erwischt?“, fragte ich angespannt. Als mein Vater mir mitteilte, dass der Keiler zur Strecke gebracht war, schaute ich noch einmal hinüber und sah Staub aus dem „Loch“ aufsteigen. Er stammte von den letzten Tritten des Warzenschweins. Ich erinnere mich, dass ich etwas fühlte, das ich noch nie in meinem Leben gefühlt hatte. Es war ein fast ekelerregender Adrenalinschub, intensiver Stolz und instinktives Erwachen. Ich war vom Beobachter zum Teilnehmer an der Natur aufgestiegen – von einem Jagenden zu einem Jäger. Es ist ein Gefühl, das tief in der Seele sitzt und das man erst verstehen kann, wenn man es selbst erlebt. Ich sprang auf und gab meinem
Einige Jahre später zogen wir nach Namibia um, und ich hatte mit meinem Vater unzählige weitere denkwürdige Erlebnisse im Busch. Von ihm und anderen Lehrmeistern lernte ich weiter – unter ihnen einige der besten Berufsjäger Afrikas, wie Jofie Lamprecht und Dirk de Bod. Die Möglichkeiten, die ich während meiner Jahre in Namibia wahrnehmen konnte, ließen mich als Jäger in einer Weise wachsen, die ich mir an jenem Tag im Jahr 2006 nie hätte vorstellen können. Ich weiß jedoch, dass ich auf meinem Weg als Jäger auch heute noch viele weitere Meilen und Lektionen vor mir habe. Jener Tag war lediglich die erste Seite eines neuen Kapitels, und ich freue mich darauf, aus den Kapiteln zu lernen, die noch vor mir liegen. Hoffentlich kann ich eines Tages ebenfalls dazu beitragen, ein Buch für einen anderen jungen Jäger zu schreiben.
Wenige Minuten später nahm ich an der besonderen Tradition teil, die ich ein Jahr zuvor im Fernsehen verfolgt hatte. Mein Vater hielt mir dieselbe Ansprache, die Robin Tyssen gehalten hatte, und strich mir das Blut des Warzenschweins ins Gesicht. In diesem Augenblick wurde in the blood plötzlich zu etwas viel Wirklicherem und Bedeutungsvollerem als bildliches Reden über unsere Instinkte. Als wir ins Camp zurückkehrten, wurde ich von meiner Mutter, meiner Schwester und unseren Freunden mit Glückwünschen empfangen – nicht, weil sie gesehen oder gehört hatten, dass ich ein Warzenschwein erlegt hatte, sondern weil sie das Blut auf meinem Gesicht sahen und wussten, was es bedeutete. Es war unbeschreiblich, zu wissen, dass das, was ich getan hatte, echt war. Es war nicht nur etwas, das ich gefühlt hatte. Es war etwas, das ich auf meinem Gesicht trug und das alle sehen konnten. Und obwohl meine Mutter darauf bestand, dass ich das Blut vor dem Schlafengehen abwusch, hatte es ein bleibendes Mal auf mir hinterlassen, das mir nie wieder genommen werden kann.
“ Als Robin mich zu den Hügeln hin drehte, wusste ich, dass sich etwas in mir für immer verändert hatte. Wenn ich wieder mit meinem Vater und meinem Großvater auf die Jagd gehe, werde ich einige der Dinge über die Jagd verstehen, die sie mir nie erklären konnten, bis ich es selbst tat. Ich habe keine Worte für alles, was ich heute gespürt habe, aber ich weiß, dass ich weiter jagen werde, und wenn ich Kinder habe, hoffe ich, dass sie mit mir jagen wollen." – Tyssen Butler
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Wie die Jagd den Naturschutz in Namibia unterstützt
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eim Wildtier-Management spielt die Jagd aus mehreren Gründen eine entscheidende Rolle für den Naturschutz in Namibia:
Nachhaltige Nutzung: Namibia verfolgt ein Naturschutzmodell der gemeinschaftsbasierten Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen (CBNRM). Es verleiht örtlichen Gemeinschaften Eigentumsrechte und beteiligt sie an Entscheidungen über das Wildtiermanagement. Durch das Gestatten der Jagd als eine Form der nachhaltigen Nutzung sind für die Gemeinschaften Anreize geschaffen worden, Wildbestände auf ihrem Land zu erhalten und zu schützen. Gut regulierte Jagdaktivitäten bringen für die Gemeinschaften Einnahmen und andere wirtschaftliche Vorteile mit sich. Dadurch wird der Naturschutz zu einer realisierbaren und attraktiven Option. Erhaltung des Lebensraums: Die Jagd kann als Instrument zur Steuerung von Wildtierbeständen und zur Erhaltung eines gesunden Gleichgewichts zwischen den Arten und ihren Lebensräumen eingesetzt werden. Die gezielte Jagd auf bestimmte Tiere, z. B. ältere männliche oder überzählige Tiere, trägt dazu bei, eine Übervölkerung zu verhindern und die Konkurrenz um Ressourcen zu reduzieren. Das wiederum kommt der allgemeinen Gesundheit des Ökosystems zugute und gewährleistet die Verfügbarkeit geeigneter Lebensräume für eine Vielzahl von Wildtierarten. 3. Unterbindung von Wilderei: Die Jagd kann als Abschreckung gegen Wilderei dienen. In Namibia sind
die Wildbestände durch illegale Jagd bedroht. Die Regulierung der Jagd gestattet Trophäenjägern die legale Ausübung ihrer Aktivitäten. Da die legale Jagd sowohl Trophäenmöglichkeiten als auch finanzielle Anreize zur Unterstützung der Naturschutzbemühungen bietet, verringert sich die Nachfrage nach illegalen Wildtierprodukten. 4.
Naturschutz-Finanzierung: Die Einnahmen aus Jagdgenehmigungen, Trophäengebühren und mit der Jagd verbundenen Aktivitäten können einen bedeutenden Beitrag zu den Naturschutzbemühungen leisten. Sie können zur Unterstützung von Anti-Wilderei-Patrouillen, zur Lebensraumsanierung, zur Wildtierforschung und für Initiativen zur Gemeinschaftsentwicklung verwendet werden. Die finanziellen Mittel, die durch die Jagd verfügbar werden, macht sie zu einem wertvollen Instrument zur Unterstützung von Naturschutzprogrammen und zur Sicherung der langfristigen Lebensfähigkeit von Wildtierbeständen.
5.
Involvierung örtlicher Gemeinschaften: Örtliche Gemeinschaften werden bei Jagdaktivitäten häufig einbezogen. Daraus entsteht ein Gefühl der Eigenverantwortung und Befähigung für den Wildtierschutz. Durch die Beteiligung der Gemeinschaften an Entscheidungsprozessen und durch die Schaffung wirtschaftlicher Anreize fördert die Jagd die lokale Eigenverantwortung für die Wildtierressourcen. Diese Involvierung stellt eine positive Beziehung der Gemeinschaften zum Wild her, was mehr Toleranz und Unterstützung für die Naturschutzbemühungen hervorruft.
Es ist wichtig zu wissen, dass in Namibia das erfolgreiche WildtierManagement durch die Jagd einem gut regulierten System untersteht. In Namibia sind strenge Quoten, Jagdrichtlinien und Überwachungsprogramme eingeführt worden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten und Übernutzung zu verhindern. Die namibische Regierung arbeitet gemeinsam mit verschiedenen Naturschutzorganisationen an der Durchsetzung von Vorschriften, an Forschungsaufträgen und an der kontinuierlichen Verbesserung der Wildtiermanagementpraktiken zum Nutzen des Naturschutzes und der örtlichen Bevölkerung.
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DER LETZTE
SPRINGBOCK
Für mich persönlich umfasst die Springbockjagd alles, was ich mir von einer guten Jagd wünsche: ein faszinierendes, schwer zugängliches Wild in großartiger Landschaft, schmackhaftes Wildbret und eine schöne Trophäe. Kai-Uwe Denker
D
as gilt vielleicht nicht für alle Gegenden, in denen diese Art vorkommt, denn Springböcke sind in weiten Teilen von Namibia, Botswana und Südafrika verbreitet, und das Gelände weist erhebliche Unterschiede auf, aber es trifft es ganz sicher für das karge offene Land in den südlichen und westlichen Teilen von Namibia zu. Der Springbock ist mein Lieblingsjagdwild – für einige Tage Springbockjagd am Rande der Namib-Wüste schiebe ich alles andere auf – so sehr, dass ich den Springbock wählen würde, wenn ich nur noch eine einzige Tierart jagen dürfte. Nun sind Springböcke zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber mir ist auf dramatische Weise klar geworden, dass das Springbockland, das meinem Herzenswunsch entspricht – nämlich Aussichten auf unendlich weite Horizonte in einer unberührten, nicht eingezäunten Landschaft – im Verschwinden begriffen ist. Als vor 20 Jahren am Brandberg in Westnamibia das Tsiseb-Hegegebiet gegründet und registriert wurde, war ich der erste Berufsjäger dort. Zusammen mit dem Manager, Eric Xaweb, wählte ich den Platz für das Jagd-Camp aus. Im Mittelpunkt unserer Überlegungen und Beweggründe stand die Wahl einer Stelle im Herzen des Kern-Hegegebietes, abseits der meisten touristischen Aktivitäten – in der Nähe des Brandbergs, doch mit einer großartigen Aussicht auf den Berg und, was besonders wichtig war, etwas Schatten. Den gesuchten Platz fanden wir unter den Kameldornbäumen am trockenen Flusslauf des Xanamab. Dieses einfache Camp inmitten einer Landschaft, die zwar trostlos und leer aber gleichzeitig auch schlichtweg gewaltig ist, hat mir den perfekten Seelenfrieden gegeben, den vielleicht nur die Wüste geben kann. Außerdem habe ich in diesem Hegegebiet mit dem zuverlässigsten und engagiertesten kommunalen Wildhüter zusammengearbeitet, der mir je begegnet ist. Eric (Stanislaus) Ganaseb wurde meine rechte Hand und mein Freund. In all den Jahren hat er fast alle meine Jagden in Tsiseb begleitet. Also war ich in Hochstimmung, als ich im Februar 2023 zu meinem einsamen Camp am Xanamab fuhr, um es für die erste Jagd der Saison vorzubereiten. Vielleicht können Sie, werter Leser, nachvollziehen, wie erschrocken ich war, als der unauffällige Weg entlang des Trockenflusses plötzlich in eine neu angelegte
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“ Die nachhaltige Jagd zum Schutz der Natur kann jedoch nicht mit den Interessen der Großindustrie konkurrieren, oder überhaupt mit jedweden ernsthaften kommerziellen Interessen. Dabei sind die letzten Reste unberührter Natur von unschätzbarem Wert für die Menschheit und für unseren Planeten als solches."
DER LETZTE SPRINGBOCK Schotterstraße mündete, die aus südöstlicher Richtung kam. Und mein totales Entsetzen, als klar wurde, dass diese Straße mitten durch das Kern-Hegegebiet führte, hinter dem Jagd-Camp vorbei, und dass Tag und Nacht Lastwagen hin und her fuhren, dröhnend, klappernd und scheppernd. Ich brachte meine Besorgnis beim Verwaltungsausschuss des Hegegebiets zum Ausdruck und erfuhr dort, dass ein chinesisches Bergbauunternehmen Lithiumminen in dem Gebiet angelegt hatte. Westlich des Brandbergs war zudem ein Grünes Wasserstoffprojekt mit einer Reihe von Windturbinen geplant, die am Berg entlang in Richtung Uis errichtet werden sollten. Die erste Phase des Projekts sollte Ende März in Angriff genommen werden. Nachdem ich in sehr angespannter Stimmung das Camp eingerichtet hatte, fuhr ich nach Windhoek, um den Jagdgast am Hosea Kutako Flughafen abzuholen. Am späten Sonntagabend trafen wir in meinem Camp im TsisebHegegebiet ein. Alles war still, und an unserem flackernden kleinen Lagerfeuer konnten wir die Ruhe der Wüste unter einem prachtvollen Sternenhimmel genießen, bevor wir uns in unsere Zelte zurückzogen. Früh am nächsten Morgen fanden wir uns wieder am Lagerfeuer ein. In der absoluten Stille der Morgendämmerung in der Wüste tranken wir in kleinen Schlucken eine Tasse Kaffee, knabberten einen Keks und freuten uns auf einen Tag des ursprünglichen Jagens. Als wir jedoch an einem meiner Lieblingsaussichtspunkte nordwestlich des Camps ankamen – nachdem ich einen ersten Spaziergang mit dem Jagdgast gemacht hatte, wie ich es immer tue um ihm einen Eindruck von der gewaltigen Weite der Landschaft in Tsiseb zu vermitteln – hatten wir eine Lithiummine vor uns. Der Lärm der Maschinen begleitete uns auf unserer gesamten Pirsch. Ich kann mein Entsetzen einfach nicht in angemessene Worte fassen. Die Regenzeit war bis dahin eher dürftig ausgefallen. Nördlich unseres Camps kamen wir jedoch in eine Gegend, in der ein Regenschauer niedergegangen war, der einen grünen Schimmer auf einigen kargen Hügeln und um sie herum hervorgebracht hatte. Rund um diese Hügel hatten sich etwa drei- oder vierhundert Springböcke versammelt. Nachdem ich diese Hügel erklommen und die Umgebung abgeglast hatte, stellte sich etwas von dem Frieden wieder in mir ein, den die Wüste üblicherweise hervorruft. Wegen der Windrichtung war der Lärm der Mine nicht mehr zu hören und ich vermied es einfach, in die Richtung zu schauen,
in der die Bergbautätigkeit eine Staubwolke aufsteigen ließ. Der weiche rote Wüstensand, der zwischen die dunkelbraunen Basaltfelsen der Hügel geweht worden war, verlieh dem rauen Bergrücken einen sanften Ton, zumal die verstreut wachsenden Commiphora-Sträucher dicht mit grünen Blättern bedeckt waren. Am Fuße der Hügel spross spärliches grünes Gras, so unscheinbar, dass es aus einiger Entfernung nur dem geübten Auge auffiel – aber doch von so großer Bedeutung in der Wüste. Am Rande einer kleinen Schlucht blühten sogar Büschel davon. Und das ganze Gebiet war mit Springböcken gesprenkelt, hier dichter, dort spärlicher. Jenseits der grün schimmernden Weite erstreckte sich im Licht der frühen Morgensonne eine enorme Ebene bis zum majestätischen Brandberg-Massiv. Am späten Nachmittag dieses ersten Jagdtages sichteten wir im Nordwesten des Bergrückens einen ausgezeichneten alten Springbock. Das Gehörn war zwar nicht überwältigend groß, aber es war außerordentlich schön und in der klassischen reifen Weise geformt: aufgrund der ausgeprägten Basispartie in den Nacken gelegt, die Spitzen markant nach hinten gedreht. Eine Pirsch schien jedoch nicht ratsam. Der alte Bock war von vielleicht hundert anderen Springböcken umgeben, darunter auch viele Kitze. So war ich an diesem Abend am Lagerfeuer in bester Stimmung. Sie stieg sogar noch, als später von den Hügeln im Norden das ferne Heulen einer Tüpfelhyäne ertönte und in Abständen immer näher kam. Während ein leichter Wind die Klappen meines Zeltes sanft bewegte, drehte ich mich schläfrig auf die andere Seite und döste mit einem zufriedenen Seufzer ein. Um 3:00 Uhr früh wurde ich unsanft von Geklapper und Geschepper aus dem Schlaf gerissen, und es dauerte einige Augenblicke, bis ich zur Besinnung kam und mir klar wurde, dass der Lärm vom Verkehr der Bergbau-Lastwagen verursacht wurde, der wieder aufgenommen worden war. Unterdessen war das Heulen der Hyäne ganz in der Nähe, östlich von unserem Camp, zu hören. Bis zum Morgengrauen wechselte sich das Dröhnen der Lkws mit dem gewaltigen Heulton der Hyäne ab. Mit Betroffenheit wurde mir bewusst, dass meine Zeit im Tsiseb-Hegegebiet nach dieser Safari zu Ende war. Es würde keine Rückkehr mehr geben. Doch die großen Götter der Wildnis hatten einen grandiosen Abschied für mich parat. Wir verließen das Camp bei Tagesanbruch und gingen zu dem Basaltrücken hinüber. Unsere
kleine Gruppe bestand außer dem Jagdgast und mir aus dem Wildhüter Eric und einem Jagdgehilfen. Einige Zeit später stiegen wir hinauf, um uns auf Felsen niederzulassen und mit dem Abglasen zu beginnen. Bald machten wir wieder den alten Bock aus, doch an den Umständen des vorherigen Nachmittags hatte sich wenig geändert. Ringsum ästen Springböcke in beträchtlicher Zahl. Ich wog noch ab, wie ich mich dem Bock nähern sollte, als plötzlich Bewegung in die Springböcke kam, die bis dahin friedlich in der frühen Morgenstunde geäst hatten. Wie eine Welle wurde von Südwesten her eine SpringbockGruppe nach der anderen durch irgendetwas aufgeschreckt. Die Tiere schnellten davon, in ihrer typischen Art und Weise prunkend, mit entblößter schneeweißer Rückenfalte – vor allem die niedlichen Kitze – und warfen kleine Staubwolken auf. Wir versuchten, die Ursache für die Unruhe festzustellen und sahen plötzlich eine große Tüpfelhyäne aus der Senke eines trockenen kleinen Rinnsals auf dem Vorbau der Hügel auftauchen, der sie bisher vor unseren Blicken verborgen hatte. Sie störte sich nicht an den Springböcken, sondern lief in einem mühelosen Galopp weit ausholend über die ausgedehnte Ebene auf den Brandberg zu, riesig und kraftvoll, mächtig im Vergleich zu den zierlichen Gazellen, die sich jetzt in alle Richtungen zerstreuten. Keine träge, vollgefressene Nationalparkhyäne. Nein, eine kraftvolle Wüstenhyäne, fast mager – nein, grobknochig. Der vordere Teil des Körpers auf den langen Vorderbeinen und der lange Hals wirkten zottelig, die dunklen Flecken kamen am hinteren Teil stärker zur Geltung. Die Hyäne hielt nicht inne und wurde nicht ein einziges Mal langsamer, sondern spulte einfach nur die Kilometer ab. Sie kehrte mit Verspätung von ihrem nächtlichen Ausflug zurück und war nun auf dem Weg zu ihrem Bau irgendwo in den Ausläufern des fernen Brandbergs. Kein bloßer Aasfresser, nein, ein machtvolles Raubtier der Wüste. Durch mein Fernglas verfolgte ich gebannt den Lauf der Hyäne, bis sie nur noch ein Fleck in der Ferne war, der in schimmernden Luftschichten verschwand. Langsam kehrten meine Gedanken zu den oberflächlicheren Dingen zurück, die anstanden. Und hier bot sich eine Gelegenheit. Das ist es, was ich an der Springbockjagd in der Wüste besonders schätze. Früher oder später ergibt sich nach langen Phasen des
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WIE WERDE ICH EIN
NAPHA-MITGLIED STEP 1
STEP 2
STEP 3
STEP 4
STEP 5
Das Antragsformular für die Mitgliedschaft erhalten Sie im NAPHABüro oder auf unserer Website: www.napha-namibia. com
Bestimmen Sie Ihre Mitgliedskategorie.
Füllen Sie das Formular aus und legen Sie kurz dar, warum Sie Mitglied der NAPHA werden möchten.
Für die ordentliche und außerordentliche Mitgliedschaft reichen Sie bei office@napha.com.na bitte folgende Unterlagen ein: eine Kopie Ihrer NTBRegistrierung eine Kopie Ihrer MEFT-Registrierung eine Kopie Ihres Identitätsdokuments
Senden Sie uns zur Motivierung Ihres Antrags 1 Empfehlungsschreiben und 3 Namen und Kontaktnummern in der Jagdbranche. www.napha-namibia. com
NAPHA-MITGLIEDSKATEGORIEN (Mitgliedschaftszyklus: 01. September – 31. August)
Ordentliches Mitglied Voraussetzung ist das erfolgreiche Bestehen der offiziellen namibischen Prüfung zum Jagdfachmann. NAD 4,830.00 pro Jahr Ehegatten: NAD 3,620.00 pro Jahr Antragsteller unter 30 Jahren: NAD 2,415.00 pro Jahr Rentner: NAD 1,490.00 pro Jahr
Hinweis • •
Außerordentliches Mitglied Jede in Namibia lebende natürliche Person (mit Wohnsitz in Namibia oder einer gültigen Daueraufenthaltsgenehmigung), die ein Einkommen aus der Trophäenjagd erzielt, oder jede Person (mit Wohnsitz in Namibia oder einer gültigen Daueraufenthaltsgenehmigung), die ein Safariunternehmen betreibt und die Trophäenjagd als Voll- oder Teilzeitbeschäftigung ausübt, kann ein „außerordentliches Mitglied“ werden. NAD 4,830.00 pro Jahr Ehegatten: NAD 3,620.00 pro Jahr Rentner: NAD 1,490.00 pro Jahr
• • •
Gerne sind wir Ihnen bei Empfehlungsschreiben und anderen Problemen behilflich. Die Mitgliedsgebühren enthalten 15% Mehrwertsteuer. Der Mitgliedszyklus läuft vom 1. September bis zum 31. August eines jeden Jahres. Ihr Antrag unterliegt der Genehmigung durch den NAPHA-Vorstand. Die NAPHA behält sich das Recht vor, einen Antrag auf Mitgliedschaft ohne Begründung abzulehnen.
Fördermitglied (ausländische Staatsangehörige und Namibier) Als „Fördermitglied“ kommt jede natürliche Person in Frage, die ein persönliches Interesse an der Verwirklichung der Ziele dieser Jagdvereinigung hat, aber nicht die Voraussetzungen für eine ordentliche oder außerordentliche Mitgliedschaft erfüllt. NAD 2,570.00 pro Jahr
Jagdgehilfe / Campbetreuer Jede natürliche Person, die keine offizielle namibische Jagdqualifikation gemäß Absatz 3.2.1 besitzt, aber bei einem ordentlichen, ehrenamtlichenoder außerordentlichen Mitglied als Jagdgehilfe/Campbetreuer angestellt ist, und die keine der anderen NAPHA-Mitgliedskategorien erfüllt, kommt für die Kategorie „Jagdgehilfe“ oder „Campbetreuer“ in Frage. NAD 350.00 pro Jahr Aufnahmegebühr (nicht erstattungsfähig): NAD 200.00 Tribunal-Berufungsgebühren: NAD 200.00
Kontakt T: +264 61 234 455 E: office@napha.com.na P.O. Box 11291 Windhoek, Namibia www.napha-namibia.com
DER LETZTE SPRINGBOCK Wartens oder des langsamen, mühsamen Kriechens eine Gelegenheit, rasch und entschlossen zu handeln. Während die meisten anderen Springböcke und vor allem die Ricken mit den Kitzen abgegangen waren, als die Hyäne auftauchte, hatte der alte Bock das Raubtier in aller Ruhe passieren lassen und stand nun ein kleines Stück von einem niedrigen Felsbruch entfernt, der uns Deckung bieten konnte, sobald wir unten in der Ebene angelangt waren. Also stiegen wir in großen, eiligen Schritten von dem Basaltrücken hinab, wobei wir uns in einer Linie parallel zu der Stelle hielten, wo der Bock stand. Obwohl wir voll in seinem Sichtfeld waren und er intensiv zu uns herüberäugte, floh er nicht, denn der Abstand betrug etwa 600 Meter. Sowie wir uns auf ebener Erde befanden und für einen Moment von dem Felsbruch verdeckt waren, wies ich Eric und seinen Kollegen an, in der ursprünglichen Richtung weiterzugehen, um die Aufmerksamkeit des Bockes auf sich zu ziehen, während der Jagdgast und ich geduckt auf den Bruch zueilten. Als wir kurze Zeit später außer Atem über die Felsen spähten, hatten wir den Bock und einige andere Springböcke, die unbemerkt aufgetaucht waren, nur einen Steinwurf entfernt vor uns. Der alte Bock ging auf sie zu. Natürlich bemerkten sie uns und flohen. Erst in einer beträchtlichen Entfernung hielten sie inne. Der Jagdgast gab einen etwas hastigen Schuss ab, der sein Ziel verfehlte. Aber es war ein Morgen, der alles beinhaltete, was die Springbockjagd in der Wüste so grandios macht.
unfehlbar auf den alten Bock fixiert zu halten, während wir mal auf allen Vieren und dann wieder robbend vorwärtsdrängten. Als die Springböcke ein kleines flaches Plateau ohne Deckung erreicht hatten, wo der Basaltrücken in die Schotterebene überging, ordneten sie sich wie im Gänsemarsch an, so dass ich den Jagdgast, der bäuchlings auf der Erde lag und einen kleinen Felsen als Auflage für sein Gewehr benutzte, auf den alten Bock einweisen konnte. Kurz darauf ertönte der Schuss. Der Bock lag im Feuer.
Aber irgendwie hatte ich gehofft, dass der trostlose Wüstenstrich am Fuße des Brandbergs von der Entwicklung für menschliche Zwecke verschont bleiben würde. Dieses karge Gebiet mit seinen riesigen Schotterebenen, wo Springböcke seit Tausenden von Jahren in anspruchsloser Harmonie mit der rauen Umwelt leben, ihren Feuchtigkeitsbedarf die meiste Zeit des Jahres allein mit dem Küstennebel decken und über große Entfernungen ziehen, wenn ein Regenschauer ein Stück leere Wüste für kurze Zeit in ein Meer aus Gras verwandelt hat.
Ich ließ den Jagdgast bei Eric und seinem Kollegen, um unsere Beute zu bewachen. Während ich zurückging, um den Jagdwagen näher heranzubringen, verlor ich mich in schweren Gedanken und wehmütigen Erinnerungen.
Die Trophäenjagd kann solchen Plätzen Bedeutung und Wert verleihen. Die nachhaltige Jagd zum Schutz der Natur kann jedoch nicht mit den Interessen der Großindustrie konkurrieren, oder überhaupt mit jedweden ernsthaften kommerziellen Interessen. Dabei sind die letzten Reste unberührter Natur von unschätzbarem Wert für die Menschheit und für unseren Planeten als solches.
Seit Beginn der 1990er Jahre hatte ich offene Jagdkonzessionen in Namibia besessen, noch bevor das Programm der kommunalen Hegegebiete eingeführt wurde. Ich wusste, dass irgendwann immer die Zeit kommt, wenn man sich aus den verschiedensten Gründen von solchen Gebieten trennen muss. Am meisten missfallen solche Gründe, wenn ein Gebiet, das man sehr gemocht hat, in seiner Attraktivität als unberührter natürlicher Lebensraum zerstört wird. So habe ich erlebt, wie die Wildnis westlich des Khaudum-Nationalparks in landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt wurde.
Ich habe meinen Vertrag mit dem TsisebHegegebiet gekündigt. Noch nie habe ich eine Konzession derart schweren Herzens aufgegeben. Aber ich bin nicht bereit, mir Feinde in einem aussichtslosen Fall für ein Gebiet zu machen, in dem andere Menschen zu Hause sind. Ich bin jedoch der Meinung, dass vernünftige und umsichtige Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die letzten Reste unberührter Natur um ihrer selbst willen zu schützen – für übergeordnete materialistische Motive unantastbar.
Wir gönnten dem Gebiet diesseits des Basaltrückens und dem alten Bock einen Tag Ruhe, um sich zu beruhigen, und machten uns am Nachmittag des nächsten Tages auf den Weg zurück zu unserem Aussichtspunkt. Kaum hatten wir den Kamm des Bergrückens erreicht, erspähten wir eine Gruppe Springböcke, die in die Commiphora-Büsche am Hang gewandert war. Wir gingen in die Hocke, nahmen das Fernglas zur Hand und konnten erkennen, dass es sich um eine Junggesellengruppe von sechs oder sieben Böcken handelte. Und das Adrenalin begann durch unsere Adern zu wallen, als wir den alten Springbock in ihrer Mitte sichteten. Ohne Eric und seinen Kollegen begannen ich und der Jagdgast, in Richtung der Springböcke zu kriechen. Sie bewegten sich langsam von uns weg, hinunter in die Ebene. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir die Lücke geschlossen hatten. Die größte Schwierigkeit bestand darin, den Jagdgast trotz der sich ständig bewegenden Gruppe unentwegt und
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Naturschutz IN GEFAHR
DIE FOLGEN EINES JAGDTROPHÄENIMPORTVERBOTS DER WESTLICHEN WELT Was würde passieren, wenn die Länder der westlichen Welt die Einfuhr von Jagdtrophäen verbieten? Mit diesem umstrittenen Thema ringen derzeit mehrere europäische Länder, und vielen afrikanischen Ländern graut vor dem Ergebnis. Kirsty Watermeyer
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NATURSCHUTZ IN GEFAHR
I
n Afrika wird die Debatte mit großer Sorge verfolgt – wegen der Folgen, die ein Importverbot von Jagdtrophäen für den Naturschutz auf dem gesamten Kontinent hätte. Acht der zehn afrikanischen Länder, die bei der Erhaltung von Großsäugetieren führend sind, nutzen die Trophäenjagd als wichtigen Bestandteil ihrer Bemühungen. Die Trophäenjagd ist der Grund dafür, dass sich viele Regierungen, Landbesitzer und ländliche Gemeinschaften dafür entscheiden, Land als Lebensraum für Wildtiere zu erhalten, anstatt es für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Die Trophäenjagd ist auch der Grund, weshalb sie in Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei investieren und gefährliche Wildtiere vor ihrer Haustür dulden. Wenn diese Motivation entfallen sollte, würde der Naturschutz in vielen Teilen Afrikas wahrscheinlich zum Erliegen kommen. Schauen wir uns einmal genauer an, wie die Trophäenjagd den Naturschutz unterstützt. LEBENSRAUM FÜR WILDTIERE VERSUS LANDWIRTSCHAFTLICHE NUTZFLÄCHEN Afrikas malerische Landschaften sind unentbehrliche Lebensräume und Ökosystemleistungen für Wildtiere und Menschen. Die größte Bedrohung für Wildtiere weltweit ist die Umwandlung von Land für die landwirtschaftliche Nutzung oder für die städtische oder industrielle Entwicklung. Einnahmen aus der Trophäenjagd sind für Landbesitzer ein Anreiz, Land als Lebensraum für Wildtiere zu erhalten. Zudem ist Land, auf dem gejagt wird, natürlich nicht nur Lebensraum für die gejagten Arten, sondern auch für unzählige andere Tiere sowie Pflanzen. In Afrika gibt es mehr Land, auf dem die Trophäenjagd als Erhaltungsmaßnahme eingesetzt wird, als durch Nationalparks unter Schutz steht. Überdies gibt es für die meisten Trophäenjagdgebiete derzeit keine praktikablen alternativen Möglichkeiten für die Nutzung von Wildtieren. Fototourismus ist nur in bestimmten „landschaftlich reizvollen“ Gegenden rentabel, die durch gute Verkehrsverbindungen und Infrastrukturen für ein hohes Besucheraufkommen sorgen. Eine weitere häufig vorgeschlagene Alternative wären öffentliche Zuschüsse für die ländlichen Gemeinschaften. Das allerdings würde ihr Recht auf Selbstverwaltung und Unabhängigkeit untergraben. Stattdessen wären sie auf Wohltätigkeit und Almosen angewiesen. MASSNAHMEN ZUR BEKÄMPFUNG DER WILDEREI Wilderei oder andere Wildtierverbrechen
werden oft in einem Atemzug mit der Trophäenjagd genannt. Das ist völlig falsch. Die Trophäenjagd ist legal, während Wilderei der illegale Diebstahl von Ressourcen ist. Die Trophäenjagd ist auch dafür bekannt, dass sie die Bekämpfung von Wildtierverbrechen unterstützt. Denn zum einen werden Wilderer abgeschreckt, wenn Jäger vor Ort sind, und zum anderen veranlasst der Wert, den Wildtiere durch die Trophäenjagd erhalten, die ländlichen Gemeinschaften, diese natürliche Ressource zu schützen. MIT GEFÄHRLICHEN TIEREN LEBEN Das Leben mit wilden Tieren ist für die ländlichen Gemeinschaften voller Gefahren. Oft bieten ihre behelfsmäßigen Behausungen kaum Schutz vor den Tieren, die in der Nähe umherstreifen. Was bringt eine Gemeinschaft dazu, im Angesicht der Gefahr nicht zur Waffe zu greifen? Sie entscheiden sich für den Schutz und nicht für das Töten, wenn das Tier, von dem die Gefahr ausgeht, für sie lebend mehr wert ist als tot. In einer Gegend in Süd-Tansania beispielsweise wurden infolge von MenschWildtier-Konflikten 50 Mal so viele Löwen mit Schlingen und durch Vergiften getötet, wie in einem Trophäenjagdgebiet erlaubt gewesen wäre. Hingegen hat sich in Gebieten, in denen die Trophäenjagd erlaubt ist, gezeigt, dass die Einkommensmöglichkeiten die Bereitschaft der Bevölkerung erhöhen, gefährliche und Schäden verursachende Tiere zu tolerieren. DIE GEFÜHLSBETONTE WELT DER FEHLINFORMATIONEN Wie so oft, wenn es um die Trophäenjagd geht, treiben Tierschützer die Diskussion mit Fehlinformationen an, die von Prominenten und in den sozialen Medien wiederholt werden. In Großbritannien hat die Parlamentsdebatte über das inzwischen verabschiedete Gesetz zum Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen gezeigt, dass mehr als 70 % der Argumente falsch oder irreführend waren und das Fachwissen von Naturschützern ignorierten. Ironischerweise ist Großbritannien eines der Länder mit dem größten Raubbau an der Natur, während die Länder, über deren Jagdtrophäenexporte im Parlament diskutiert wurde, zu den erfolgreichsten in Sachen Naturschutz gehören. Beispielsweise sind Namibia, Botswana und Tansania (wo Trophäenjagd betrieben wird) weltweit führend im Schutz von Großsäugetieren. Großbritannien liegt bei diesem Vergleich auf Platz 123.
Für keine Tierart in Afrika stellt die Trophäenjagd eine unmittelbare Bedrohung dar. Das geht aus der Roten Liste der bedrohten Arten hervor, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) geführt wird. Die IUCN ist die weltweit anerkannte Autorität für den Erhaltungszustand aller wildlebenden Arten unserer Erde. Eine übertriebene Fokussierung auf die Trophäenjagd lenkt lediglich von den wirklichen Bedrohungen für den Artenschutz ab – nämlich Konflikte zwischen Mensch und Wildtier, Wilderei und die Entmachtung der örtlichen Bevölkerung im Naturschutz. Für die Erhaltung zahlreicher bejagter und sogar bedrohter Arten hat Trophäenjagd nachweislich Vorteile. Sie reduziert weitaus größere Bedrohungen wie den Verlust von Lebensräumen und die Wilderei. Der Geschäftsführer der namibischen Umweltkammer, Dr. Chris Brown, stellt fest: „Viele Länder, vor allem ehemalige Kolonien, reagieren zunehmend empfindlich auf Versuche westlicher Industriestaaten, ihnen vorzuschreiben, wie sie ihre natürlichen Ressourcen zu nutzen und zu bewirtschaften haben, vor allem dann, wenn die Wildtierbestände stabil sind und zunehmen. Solche paternalistischen, arroganten und fehlinformierten Ansätze werden unsere Länder nur dazu ermutigen, nach Osten zu schauen, um Allianzen und Märkte für unsere natürlichen Ressourcen aufzubauen.“ Die Trophäenjagd als Teil ganzheitlicher und erfolgreicher Naturschutzprogramme ermöglicht es den afrikanischen Ländern, den Naturschutz auf Landschaftsebene fortzusetzen und gleichzeitig das Leben und die Lebensgrundlagen der ländlichen und indigenen Bevölkerung so zu verbessern, dass die Abhängigkeit von öffentlicher Hilfe und Philanthropie verringert wird. Trophäenjagd, die in Zusammenarbeit und auf transparente Weise erfolgt, hat sich als positiver Beitrag zum Naturschutz erwiesen. Menschen, denen der Erhalt von Wildtieren und Wildnisgebieten wirklich am Herzen liegt, unterstützen deshalb die Trophäenjagd, auch wenn sie ihren persönlichen Aktivitätspräferenzen widerstrebt. Diese Menschen wissen, dass die Trophäenjagd dem Naturschutz zugutekommt und dass die Naturschutzbemühungen ohne sie stark beeinträchtigt werden. Es stellt sich also die Frage, was das wahre Motiv für ein Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen ist. Das Gesetz über das Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen (Hunting Trophies Prohibition Bill): Die Risiken für Naturschutz, Rechte und Lebensgrundlagen, Juni 2023
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Eine Geschichte
zweier Zebras
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Zum ersten Mal habe ich ein Hartmann-Bergzebra gesehen, als ich noch ein kleiner Junge war. Seither bin ich von der Anmut dieser Tiere fasziniert. Ihre königliche Haltung, ihr massiger Körper und ihre ausgeprägten Streifenmuster machen sie zu einem der hinreißendsten Tiere in Afrika. Doch nicht nur wegen ihrer Schönheit waren Zebras eine attraktive Beute für mich. Ihr wachsames und cleveres Wesen sowie ihr überwiegend nächtliches Trinkverhalten machen es zu einer unwiderstehlichen Herausforderung, am helllichten Tag einem freilaufenden Hengst nachzustellen – erst recht mit Pfeil und Bogen. Jackson Engel
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ls mein Abschluss an der Oberschule in Namibia bevorstand, ließ ich meinen Vater wissen, dass die Jagd auf ein Bergzebra auf meiner Wunschliste stand, bevor ich zum Studium in die USA aufbrach. Diesen Wunsch hatte auch meine ältere Schwester Haley vor einigen Jahren zum Schulabschluss gehabt. Die Geschichte meiner eigenen Zebrajagd begann eigentlich mit ihrer. Es war Ende Oktober, als sich Haley, mein Vater als Jagdführer und ich uns bei sengender Hitze zu Fuß auf den Weg in die Granithügel im Nordwesten des Landes machten. Das Ziel war, einen kapitalen Bergzebrahengst in brauchbare Schussweite zu bekommen. Zwei Tage später, nach unzähligen Kilometern zu Fuß und vielen erfolglosen Pirschgängen, kamen wir schließlich bis auf 150 Meter an eine kleine Zebraherde heran, die sich auf einem der Hügel niedergetan hatte. Haley platzierte einen perfekten Schuss, und der gewaltige Hengst lag im Feuer. Bevor die Jagd begann, hatte Haley betont, dass sie es richtig machen wollte. Sie wollte das Zebra auf einem Berg zur Strecke bringen, es an Ort und Stelle zerlegen und es dann zu Fuß abtransportieren. Genau das, was sie sich gewünscht hatte, bekam sie dann auch. Da der Hengst so schnell zu Boden ging, hatte er keine Chance, von dem kleinen Hügel abzugehen. Das bedeutete, dass wir das Fahrzeug nicht in die Nähe bringen konnten, um ihn mit der Winde aufzuladen. Wir waren drei Stunden damit beschäftigt, das riesige Zebra zu häuten und vom Berg zu tragen – und das bei 38 Grad in der prallen Mittagssonne. Es war, milde ausgedrückt, ein Abenteuer, und es weckte das Verlangen in mir, eines Tages selbst ein Bergzebra zu jagen.
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So sehr auch ich mein Bergzebra zu Fuß jagen wollte, war es auf dem Gelände, wo meine Jagd schließlich stattfand, praktisch unmöglich, auf diese Weise mit dem Bogen zum Schuss zu kommen. Also musste ich mich auf das Umfeld einer Wasserstelle beschränken. Das hieß jedoch keineswegs, dass es eine leichte Aufgabe sein würde. In Namibia gibt es einige unbelastete Gegenden, in denen Zebras einigermaßen regelmäßig am Tag schöpfen. Aber es ist eine gewaltige Herausforderung, ein Zebra auf Farmland mit ständigem Jagddruck und einem extrem hohen Leopardenbestand über eine Wasserstelle hinweg zu erbeuten. Im Mai 2016 lud mich ein guter Freund und regelmäßiger Jagdpartner, Louw Nel, zur Jagd auf seinem Gelände ein. Von meinem Haus in Windhoek dauert die Fahrt dorthin nur 30 Minuten. Das Gebiet ist eine große Rinderfarm, aber es gibt auch einen beachtlichen Bestand an HartmannBergzebras. Abends, üblicherweise lange nach Sonnenuntergang, kommen sie regelmäßig zum Schöpfen von den Bergen herunter. Je nach Mondphase zeigten die Wildkameras jedoch mehrere Herden, die bei Tageslicht schöpften – eine Seltenheit bei diesem Wild, das man nur schwer zu fassen bekommt. Die Zebras ans Wasser zu lotsen, als wir sie jagen wollten, war jedoch eine ganz andere Geschichte. Es war schier unmöglich, ihre ausgeprägte feine Witterung zu überlisten. Zebras sind dafür bekannt, dass sie zunächst fast immer in Windrichtung um das Wasser kreisen, um sich zu vergewissern, dass keine Gefahr droht, bevor sie zu schöpfen beginnen. Dieser Instinkt und ihre gespensterhaften nächtlichen Gewohnheiten sorgten für ein anstrengendes Katz-und-Maus-Spiel. Im Laufe von mehr als einem Jahr probierten
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wir verschiedene Aufstellungen und Strategien aus, um die Zebras daran zu hindern, unsere Witterung aufzunehmen – mal war es ein Ansitz auf einem Baum, damit sich unsere Witterung in der Höhe verteilen würde; dann war es ein Schirm im Trockenflusslauf, um die Zebras zu erwischen, wenn sie in Windrichtung um das Wasser kreisten; oder Pop-up-Schirme in verschiedenen Positionen, sowie verschiedene Mittel zur Überdeckung und Beseitigung unserer Witterung, und noch so manches mehr. Es kam uns vor, als hätten wir so ziemlich alles ausprobiert. Schließlich hatte Louw eine geniale Idee: In der Ecke des Kraals (Viehgehege), in dem sich die Wasserstelle befindet, gab es eine Stelle für einen Pop-up-Schirm, die wir bislang übersehen hatten. Zwischen dichtem Dornengebüsch und dem niedrigen Viehzaun konnte ein Schirm gut versteckt werden. Dahinter befand sich ein tiefer Graben. Dort kamen die Zebras so gut wie nie entlang… die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns witterten, sank also drastisch, wenn der Wind richtig stand. Bis dahin hatten wir diese Stelle nicht in Betracht gezogen, denn sie war ziemlich weit vom Wasser entfernt – etwa 40 Meter. Und es würde ein schwieriger Schuss hügelaufwärts werden. Aber wir hatten keine Zeit mehr, uns darüber Gedanken zu machen. Ich hatte nur noch eine Woche übrig, bevor ich nach Texas aufbrechen musste, um mein vierjähriges Studium zu beginnen. Dies war unsere letzte Hoffnung auf Erfolg. Wir bauten den Schirm auf, tarnten ihn und ließen ihn zunächst einfach nur dastehen, damit sich die Zebras daran gewöhnen konnten. Einige Tage später rief mich Louw an und sagte, die Kamera zeige, dass sich die Zebras nicht an dem Schirm störten und bei Tageslicht zur Wasserstelle kämen.
EINE GESCHICHTE ZWEIER ZEBRAS
Erfolgreich aufgestellter Pop-up-Schirm
Erfolgloser Hochsitz-Aufbau
Blick vom erfolgreich aufgestellten Pop-up-Schirm
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EINE GESCHICHTE ZWEIER ZEBRAS Damit war es für mich an der Zeit, aktiv zu werden. An diesem Nachmittag machte ich mich auf den Weg zum Fuße der Berge, wo sich der Schirm befand, und wartete ungeduldig darauf, dass sich die Zebras zeigten. Erst eine Stunde war vergangen, als ich an einer Zaunlinie, die vertikal zu den Bergen verläuft, eine Zebraherde ausmachte: 300 Meter entfernt wechselte sie über eine Lichtung. Es war eines der wenigen Male, dass ich sie während dieser Verfolgungsjagd tatsächlich zu Gesicht bekam. Es dauerte nicht lange, bis klar wurde, dass sie auf dem Weg zur Wasserstelle war, und ich spürte, wie sich mein Magen zusammenschnürte. Ich war schon einmal in dieser Lage gewesen – Zebras auf dem Weg zum Wasser, günstiger Wind, alles perfekt – aber irgendetwas ging immer schief. Ich konnte hören, wie sich die Zebras geräuschvoll über das Geröll bewegten und langsam immer näher kamen. Zu meinem Erstaunen begannen sie, eins nach dem anderen an die Wasserstelle zu drängen, ohne die geringste Ahnung von meiner Anwesenheit zu haben. Unser Plan hatte funktioniert! Ich wusste, dass sich der Hengst vermutlich als Letzter zeigen würde – also wartete ich. Die Anspannung war fast überwältigend. Endlich tauchte der Hengst am Rande der Lichtung auf, verharrte und sicherte, bevor er sich vorsichtig zum Wasser begab. Praktischerweise stand er natürlich komplett von mir abgewandt, so dass ich keine Chance hatte, ihn zu treffen. Nach einigen Minuten begann die Herde weiterzuziehen und der Hengst machte kehrt, um zu folgen. Ich spannte meinen Bogen und richtete meinen Pin auf seine Vitalwerte: 40 Meter …45...50...55. Ich versuchte nach allen Regeln der Kunst, ihn zum Verharren zu bringen und musste schließlich auf ein lautes „heeeeeyyy“ zurückgreifen. Bei 60 Metern hielt der herrliche Hengst kurz inne, aber bei dieser Entfernung war es in einer so hektischen Situation ethisch nicht vertretbar, einen Schuss abzugeben. Einige Sekunden später zog er weiter. Es war nicht zu fassen – mehr als ein Jahr lang hatte ich darauf gewartet, endlich ein Bergzebra vor mir zu haben, und nun, als es endlich dazu gekommen war, musste ich zusehen, wie es buchstäblich im viel zitierten Sonnenuntergang verschwand. Trotz der offensichtlichen Enttäuschung
machte ich mich entschlossener denn je auf den Heimweg. Wenn es sich ein Mal ergeben hatte, konnte es sich genauso leicht erneut ergeben. Die Mondphase und die allgemeinen Bedingungen würden morgen die gleichen sein. Am nächsten Nachmittag konnte mich mein Vater erstmals seit Beginn dieser Jagd begleiten. Beflügelt durch die neu gewonnene Hoffnung vom Vorabend und obendrein mit meinem Vater als Glücksbringer hatte ich das Gefühl, dass es eine spannende Jagd werden würde. Wir parkten den Wagen, schlichen uns in den Schirm und saßen dort in nervöser Erwartung. Als sich die Sonne langsam gen Horizont neigte, glaste ich die Zaunlinie ab, wo ich die Zebras am Abend zuvor zum ersten Mal gesichtet hatte. Und tatsächlich, da waren sie! Doch es war eine andere Herde – mit einem noch stärkeren Hengst. Sie folgten demselben „Drehbuch“ wie die Herde von gestern, und wieder bildete der Hengst das Schlusslicht. Da er kapitaler und reifer war als der vorherige, ging er noch viel vorsichtiger vor. Während die Herde zu schöpfen begann, kreiste der Hengst in Windrichtung um die Wasserstelle, um mögliche Gefahren zu wittern. Dadurch geriet er direkt vor unser Versteck – so nah, dass wir ihn wittern hören konnten – doch es bot sich kein Schusswinkel. Schließlich beruhigte er sich, aber er blieb wachsam und patrouillierte unermüdlich um die Wasserstelle, während seine Herde schöpfte. Jedes Mal, wenn ich versuchte, meinen Bogen zu spannen, setzte er sich erneut in Bewegung. Nach intensiven fünf Minuten, in denen es mehrmals fast geklappt hätte, verharrte der Hengst schließlich auf 40 Meter, mit der Breitseite zu uns, und äugte direkt zu unserem Schirm. Ich befürchtete, dass er mich sehen würde, wenn ich meinen Bogen spannte, aber Zögern war jetzt nicht angebracht. Ich ging in eine unbequeme Hocke, damit das obere Cam meines Bogens über das niedrige Dach des Popup-Schirms ragte. Ich spannte den Bogen und ließ das Pin instinktiv auf der Schulter des Zebras ruhen. Verschwommen sah ich meine grün leuchtende Nocke einen Bogen durch die Luft zeichnen und in seiner Schulter verschwinden. Es war vorbei. Wir sahen den Hengst auf drei Beinen abgehen.
Die Eintrittswunde auf seiner Rechten war deutlich sichtbar. Glücklicherweise war der Schuss perfekt platziert. Bald darauf hörten wir einen dumpfen Aufprall, als das schwer getroffene Zebra knapp außer Sichtweite im weichen Sand des Flussbettes zusammenbrach. Mein Vater und ich sahen uns einfach nur ehrfürchtig und ungläubig an, unfähig zu begreifen, was gerade geschehen war. Es war surreal. Mit einer festen Umarmung dankte ich meinem Vater, dass er bei mir war und mich während des gesamten Prozesses unterstützt hatte. Es hatte acht Jahre des Träumens, über ein Jahr des Versuchens und mehr als 60 harte Stunden in einem Ansitz der einen oder anderen Art gedauert, um dieses HartmannBergzebra zu erlegen, und niemanden hätte ich in diesem Moment lieber bei mir gehabt als meinen Vater. Vorsichtshalber warteten wir 15 Minuten, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bevor wir den kleinen Schirm verließen um mein Traumwild zu bergen. Wie erwartet, hatte der kapitale 350-Kilo Hengst seine letzte Ruhestätte nur 40 Meter von der Stelle entfernt gefunden, an der er den Pfeil quittiert hatte. Zu ihm hinzutreten war zutiefst bewegend. Ich hatte so viel Zeit, Energie und Gefühl in diese Jagd investiert, und es war schwer zu glauben, dass sie jetzt vorbei war. Mein Vater und ich saßen in stiller Dankbarkeit auf dem Boden – dankbar für das Leben des Zebras und voller Ehrfurcht vor seiner Schönheit. Bald darauf stieß Louw zu uns, strahlend vor Freude und Erleichterung. Er hatte genauso viel in diese Jagd investiert wie ich, und ohne ihn hätte ich es nicht geschafft. Ich bin unendlich dankbar für die Möglichkeit, ein so herrliches Stück Wild mit so viel großartiger Unterstützung von Freunden und Familie jagen zu können. Ich hatte einen Traum, machte ihn zu meinem Ziel, verfolgte und erfüllte ihn. Nur eine Woche später musste ich ins Flugzeug steigen und all das hinter mir lassen, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, aber in diesem Moment konnte ich daran am wenigsten denken. Der Traum des kleinen Jungen in mir, der fast sein ganzes Leben davon besessen war, ein Bergzebra zu jagen, war endlich in Erfüllung gegangen.
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Eine Kuhantilope des Herzens Carel van Rooyen
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Es war ein bitterkalter Morgen mit -6 Grad, als ich bei Jamy Traut Hunting Safaris eintraf. Dort würde ich das Wochenende mit meinem Bruder und seinem 9-jährigen Sohn verbringen. Nach einem frisch aufgebrühten Kaffee und einem kurzen Gespräch über den Tagesablauf wurde es Zeit, in den Busch aufzubrechen.
I
ch wollte schon seit längerer Zeit auf Kuhantilopenjagd gehen, aber nie hatte sich die Gelegenheit dazu ergeben. Obendrein hatte Namibia 2019/2020 mit einer schweren Dürre zu kämpfen. Die Kuhantilope ist eine eher empfindliche Antilope, die gute Niederschläge und Grasland benötigt. Infolge der Dürre sind die Kuhantilopen in vielen Gegenden leider eingegangen. Als ich mich bei verschiedenen Stellen erkundigte, wo ich diese Tierart jagen könnte, lautete die Antwort fast durchweg, dass ich derzeit nirgends fündig werden würde. Man kann sich meine Erleichterung vorstellen, als ich erfuhr, dass ich diese Jagd bei Jamy machen konnte. Der Kälte trotzend machten wir uns mit dem Bakkie auf den Weg zu einem Bereich der Farm, wo die Kuhantilopen vermutet wurden. Unter einem Kameldornbaum hielten wir an, schnappten unsere Ausrüstung und nun ging es zu Fuß endlos weiter. Wir liefen über die Dünen, hinunter in die Straßen – die weiten Täler zwischen den Dünenkämmen – und hielten nach Anzeichen von Kuhantilopen Ausschau. Wir sichteten jede Menge Springböcke und Streifengnus, und wir konnten nur hoffen, dass wir sie nicht aufschrecken und die Chance auf Kuhantilopen verderben würden. Nachdem wir noch einige Dünen überquert hatten und wieder auf einem Kamm angelangt waren, machten wir einen einzelnen Kuhantilopenbullen aus, der uns gegenüber äste. Die perfekte Gelegenheit. Das einzige Problem war, dass wir das offene Dünental überqueren mussten, um näher an ihn heranzukommen. Er war fast 600 Meter entfernt. Wir nutzten das Gebüsch als Deckung und gingen rasch wieder ein kurzes Stück zurück, damit wir das weite Dünental an einer anderen Stelle überqueren konnten. Jetzt befanden wir uns auf der gleichen Düne wie der Bulle und pirschten uns langsam und leise zu der Stelle, an der wir ihn gesichtet hatten.
ruhte. Der Bulle überquerte die Düne und entkam uns. Auf jeden Fall ein aufregender Moment! Wir folgten seiner Spur und stellten fest, dass er sich einer großen Herde angeschlossen hatte. Das ist keine ideale Situation, wie diejenigen von Ihnen wissen, die Kuhantilopen gejagt haben. Angesichts der vielen Augen in einer Herde – und Kuhantilopen äugen sehr gut – würde es äußerst schwierig sein, in Schussweite zu kommen. Erschwerend kam hinzu, dass sie auf der offenen Ebene ästen oder sich niedergetan hatten, wo sich uns kaum Deckung bot. Langsam pirschten wir uns an und versuchten, so nah wie möglich heranzukommen. Wir behielten eine Düne zwischen uns, um unsere Anwesenheit nicht zu verraten. Die Kuhantilopen waren etwa 500 bis 600 Meter von uns entfernt. Wir suchten uns einen schattigen Platz, um uns eine Weile hinzusetzen und die Herde zu beobachten. Inzwischen war es kurz nach Mittag, und viele der Kuhantilopen taten sich nieder. Nur einige Bullen ästen noch gemächlich am Fuße der Düne, aber nicht so, dass es sinnvoll gewesen wäre,
Als wir näher kamen, bemerkte uns ein Steinböckchen und flitzte davon. In der Hoffnung, dass dadurch nicht auch der Kuhantilopenbulle flüchtig werden würde, blieben wir stehen, um die Situation abzuschätzen. Die Kuhantilope war immer noch nicht in Sichtweite. Wir beschlossen weiterzugehen. Nach mehreren Büschen und Bäumen konnten wir ihn durch einige Lücken in der Vegetation ausmachen. Er äste immer noch und konnte unsere Witterung nicht aufnehmen, denn der Wind stand zu unseren Gunsten. Doch plötzlich gewahrte er uns auf irgendeine wundersame Weise und begann, die Düne in die Richtung hinunter zu wechseln, aus der wir gerade gekommen waren. Aber da er unsere Witterung nicht aufnehmen konnte, hatte er keine Eile. Das gab uns die Gelegenheit, die Schießstöcke hervorzuholen. Doch dann, gerade als wir die Stöcke aufgestellt hatten, wechselte die Kuhantilope ihre Richtung – wieder dorthin, wo sie geäst hatte. Das zwang uns, unsere Position ein wenig zu ändern, denn nun war ein Busch im Weg, der jeden etwaigen Schuss blockieren würde. Die neuerliche Einrichtung auf den Schießstöcken erwies sich als etwas schwieriger als mir lieb war. Durch den Positionswechsel hatten die Stöcke ihren festen Halt verloren, so dass ich recht unbequem auf ihnen
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näher heranzurücken. Wir waren 9 km von der Stelle entfernt, an der wir den Bakkie abgestellt hatten – ja, es war definitiv kein flotter Spaziergang im Park – und beschlossen, per Funk jemanden herbeizurufen, um uns abzuholen. Wir wollten zu Mittag essen und unser weiteres Vorgehen überdenken. Bei dem Gedanken, dass wir uns jetzt von dieser Herde abwenden würden, dachte ich: „Warum gehen wir nicht einfach direkt auf sie zu und schauen, was passiert. Der Wind steht günstig, und wenn wir Glück haben, haben wir halt Glück gehabt. Wenn nicht, lassen wir sie ja ohnehin sein. Warum also nicht einen Versuch wagen?“. Von dort, wo wir gesessen und die Herde beobachtet hatten, gingen wir ins Tal hinunter. Wir versuchten, möglichst viel Deckung zwischen uns zu halten. Sie war nur spärlich vorhanden, aber wir begannen an Boden zu gewinnen und hatten das Gefühl, dass unser Plan funktionierte. Selbst einige Elenantilopen, die in der Nähe der Kuhantilopen ästen und mehrmals zu uns hin äugten, schienen sich an diesen seltsamen zweibeinigen Wesen, die da auf sie zukamen, nicht sonderlich zu stören. Die Kuhantilopen blieben ruhig, begannen jedoch weiterzuziehen. Gut 400 Meter blieben zwischen uns. So tief gebückt wie nur möglich drängten wir weiter vorwärts. Meiner langen Statur gefiel das nicht so richtig gut, aber ich hoffte, dass es sich am Ende auszahlen würde. Der größte Teil der Herde war inzwischen über eine andere Düne gezogen, aber drei Bullen standen auf dem Kamm und äugten uns an. Wir setzten wir uns hin und warteten, dass sie ebenfalls hinüberwechselten. Wir wollten ihnen Zeit lassen, statt sie zu sehr zu stören. Nach einigen Minuten war der erste Bulle auf dem Weg. Wir mussten nur stillsitzen und hoffen, dass die beiden anderen bald folgten. Sobald sie über die Düne gewechselt und außer Sichtweite waren, würden wir wieder Tempo vorlegen und versuchen, die Lücke zu ihnen zu schließen. Als der letzte Bulle über den Kamm gewechselt war, standen wir auf. Mit meinem Jagdführer, Herold, rannte ich so schnell wie möglich zum Dünenkamm und hoffte, dass die Kuhantilopen auf der anderen Seite wieder gemächlich äsen würden. Tatsächlich war genau das der Fall, als wir oben ankamen. Wir hockten uns hinter eine Deckung und versuchten herauszufinden, welches die Bullen waren. Wir machten einen guten Bullen aus und stellten die Stöcke auf. Ich hatte aus meinem früheren Fehler gelernt
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und beschloss, nur ein Zweibein zu verwenden, anstatt mich mit dem Dreibein abzumühen. Nach dem Tempo, mit dem wir zur Düne gelaufen und sie überquert hatten, raste mein Puls. Ganz zu schweigen vom Adrenalinschub der Jagd. Ich hatte Mühe, wieder gleichmäßig zu atmen, aber ich wusste, es war jetzt oder nie. Der Schuss ging steil über den Bullen hinweg. Definitiv eine große Enttäuschung. Ich hoffte, dass der Nachmittag anders verlaufen würde. Wir kehrten zur Lodge zurück und tankten nach dem langen morgendlichen Spaziergang durch die Dünen neue Kräfte. Als wir am Nachmittag wieder aufbrachen, beschlossen wir, eine andere Gegend zu erkunden. Und schon bald stießen wir auf eine andere Kuhantilopenherde. Wieder ließen wir den Bakkie stehen, um uns an die Herde heranzupirschen. Der Wind stand immer noch günstig. Die Kuhantilopen hatten uns nicht gewittert und ästen weiter. Dabei entfernten sie sich von uns, aber bei ihrem geringen Tempo war es uns möglich, ihnen langsam durch das Dickicht und über die Hügel zu folgen. Als sie begannen, einen Hang hinaufzuziehen, machten wir im hinteren Teil der Herde einen sehr guten Bullen aus. Wir richteten uns mit den Stöcken unter einem Baum ein, ich machte mich bereit und konzentrierte mich auf den Bullen. Gerade stand er hinter einem Busch. Nur die obere Hälfte seines Trägers und sein Kopf ragten hervor. Ausgerüstet mit einem Kaliber 180gr 30-06 fühlte ich mich sicher genug, durch den Busch knapp hinter seine Schulter zu zielen. Einatmen. Ausatmen. Abdrücken. Der Schuss krachte, aber alles, was wir hören konnten, war das knackende Geräusch eines brechenden Stocks. Vom Bullen keine Reaktion. Das konnte doch nicht sein. „Hatte der Busch wirklich die Kugel aufgefangen?“, fragte ich mich, und Herold. Bestimmt nicht. Wir gingen zu der Stelle hinüber, wo der Bulle gestanden hatte, folgten der Spur ein Stück den Hügel hinauf, aber es war kein Schweiß zu sehen. Jetzt war es nicht nur enttäuschend, sondern irgendwie lächerlich, wie der Tag bisher verlaufen war. War heute einfach nicht mein Tag? Doch gleich wie: es ist unbezahlbar, Zeit im Busch zu verbringen, zu Fuß unterwegs zu sein und sich an diese schönen Tiere heranzupirschen – selbst nach einem Tag wie diesem. Ich bin mir sicher, dass die Dinge anders gelaufen wären, wenn wir vom Bakkie aus gejagt hätten. Wahrscheinlich wäre es mir gelungen, den Kuhantilopenbullen, auf den ich
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es abgesehen hatte, zu erlegen. Aber ich wollte nicht einfach einen Bullen schießen, ich wollte ihn jagen. Zwei Wochen später war ich zurück bei Jamy Traut Safaris, fest entschlossen, diesmal nicht mit leeren Händen zu gehen. Mein Jagdführer Piet und ich machten uns frühmorgens auf die Suche nach frischen Spuren. Vielleicht würden wir sogar einen einzelnen Bullen oder kleine Herden sichten. Schon bald machten wir tatsächlich mehrere Gruppen von Kuhantilopen aus, ließen unser Fahrzeug an einer halbwegs schattigen Stelle stehen und machten uns auf den Weg über die Dünen, um in Windrichtung zu bleiben und so nah wie möglich heranzukommen. Wir durchquerten eine der Dünen-Straßen und hielten auf eine Gruppe zu, die wir auf der anderen Seite sehen konnten, wo sie sich niedergetan hatte. Wir wussten, dass sich einige Kuhantilopen auf der gleichen Seite der Düne befinden mussten, die wir überquerten – wir konnten sie halt nur noch nicht sehen. Auf unserem Weg über die offene Fläche blieb Piet plötzlich stehen und zeigte auf mehrere Bullen, die sich auf unserer Seite der Düne befanden, wie wir vermutet hatten. Wir gingen langsam zurück, da wir uns im offenen Gelände befanden, mit Kuhantilopen sowohl vor uns als auch zu unserer Linken. Zurück bei der Düne ging es ähnlich weiter wie beim letzten Mal: auf dem Weg über die Düne suchten wir Deckung hinter allen nur vorhandenen Büschen und Sträuchern. Als wir näher und näher herankamen, wussten wir, dass es nicht mehr weit bis zu der kleinen Herde sein konnte, die sich niedergetan hatte. Da die andere Herde gegenüber von uns in unsere Richtung äugte, konnten wir nur hoffen, dass sie nicht abgehen und diejenige vor uns aufschrecken würde. Noch ein Déjà-vu: Ein Steinböckchen tauchte vor uns auf, genau wie vor zwei Wochen. Piet gestikulierte und versuchte, das Steinböckchen in die Richtung zu dirigieren, in der wir ihn haben wollten, anstatt direkt in die Kuhantilopenherde zu laufen. Zu unserem Glück ließ er sich dirigieren. Jetzt konnten wir einen kapitalen Bullen ausmachen, der sich etwa 300 Meter vor uns unter einer Akazie niedergetan hatte. Es war ein Moment der Sorte jetzt oder nie. Wir mussten vorsichtig sein, damit der Bulle uns nicht zu früh wahrnahm und abging. Es war abermals Zeit, dass es unbequem wurde. Wir legten uns flach auf den Bauch
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EINE KUHANTILOPE DES HERZENS und robbten näher an den Bullen heran. Ursprünglich wollte ich der stabileren Position wegen auf meinen Rucksack gestützt schießen, aber ihn mitzuschleifen war wegen des Geräuschs ein zu großes Risiko. Also ließen wir ihn zusammen mit den Schießstöcken zurück. Mein Gewehr waagerecht auf meinen Armen, schob ich mich mit den Beinen und Ellbogen vorwärts, wobei ich mich bemühte, nicht zu viel Staub und Sand auf das Gewehr oder das Zielfernrohr zu bekommen. Wir kamen gut voran. Ab und zu streckten wir den Kopf hoch, um zu sehen, ob der Bulle immer noch in derselben Position war. Auf dem Kamm der Düne stand ein kleiner Grasbüschel, den ich für eine geeignete Unterlage zum Schießen hielt, vielleicht mit Piets Kappe unter dem Gewehr. Wir robbten also zu diesem Grasbüschel und stellten fest, dass sich der Bulle erhoben hatte und direkt zu uns hin äugte. Nun war es wirklich jetzt oder nie. Piet beschloss, nach vorne zu robben und sich auf das Gras zu legen, damit ich mein Gewehr auf seinen Rücken auflegen konnte. Doch diese Position war zu niedrig: durch mein Zielfernrohr starrte ich nur auf Gras, ohne jede Sicht auf den Bullen. Die ganze Zeit stand er noch da und äugte uns direkt an. Piet wölbte seinen Rücken ein wenig, und das verschaffte mir die perfekte Höhe, um mein Fadenkreuz vorne auf der Brust des Bullen ruhen zu lassen. Da er uns immer noch anäugte, war ein Schuss auf die Breitseite ausgeschlossen. Als es mir und Piet gelungen war, unsere Atmung unter Kontrolle zu bringen, drückte ich den Abzug und der Schuss krachte. Der Bulle bäumte sich auf und ich wusste, dass ich ihn getroffen hatte. Er ging nach rechts ab. Da ich nicht das Risiko einer möglicherweise stundenlangen Nachsuche eingehen wollte, gab ich von Piets Rücken aus einen weiteren Schuss auf den fliehenden Bullen ab. Ich traf ihn hoch an der Schulter und er lag im Feuer. Sofort überkamen mich absolute Erleichterung, Freude und all die anderen Emotionen, die von angespannten Nerven und Stress hervorgebracht werden. Ich hatte es endlich geschafft, den Kuhantilopenbullen meiner Träume zu jagen. Es war eine echte Jagd, und ich danke Piet, Herold und allen bei Jamy Traut Hunting Safaris sehr herzlich, dass sie mir diese Gelegenheit gegeben haben.
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Ich träume vom
Grauen Geist DER NAMIBISCHEN SAVANNE
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ie Landschaft der namibischen Dornstrauchsavanne ist wie ein großartiges Theater: eine weite von der Sonne ausgedörrte Bühne, auf der sich Dramen des Lebens und Überlebens abspielen. Mein größter Traum als passionierter Jäger ist es, eines Tages einen stattlichen alten Kudu-Bullen zu erlegen. An den Wochenenden, die ich häufig zum Jagen – meistens für den Topf – in der namibischen Wildnis verbringe, wird dieser Traum durch die Schönheit der Natur und die raue Umgebung im Busch genährt. Nach jeder erfolgreichen Jagd wird mein Unterbewusstsein weiter beflügelt, und der Traum wird in meinem Schlaf lebendig: die Jagd auf einen schwer auffindbaren alten Kudu-Bullen, auch bekannt als Grauer Geist. Mit der Morgendämmerung beginnt die Savanne vor Leben zu pulsieren. Das zarte Zwitschern der Vögel klingt durch die weite Landschaft. Mächtige Kameldornbäume stehen wie Wächter im Frühdunst, die Luft duftet nach Staub und Sträuchern – ein Duft, den jeder kennt, der schon einmal in der afrikanischen Wildnis war. Mit gedämpften Schritten pirschen wir durch den Busch, unsere Augen suchen die Umgebung nach dem kleinsten Hinweis auf unsere Beute ab. Ein Gefühl der Ehrfurcht vor dieser majestätischen Kreatur, einem Symbol für Überleben und Zähigkeit, beseelt mein Herz. Es ist sein Reich, und ich bin ein Außenseiter – ein Jäger, der ihn nicht des Nervenkitzels wegen sucht, sondern um den komplizierten Tanz zwischen Mensch und Natur zu würdigen. Plötzlich lässt mich das Handzeichen meines Jagdführers wie angewurzelt stehen bleiben. Ein Rascheln im Busch. Etwas
huscht in der Ferne davon, die Augen vor Schreck geweitet. Eine tiefe Stille macht sich breit. Das einzige Geräusch ist das Pochen meines Herzens, das sich dem Rhythmus dieses uralten afrikanischen Landes anpasst. Und dann erscheint er: der Graue Geist. Wie ein Gespenst taucht er aus dem Busch auf, seine in Spiralen gewundenen Hörner wirken wie eine Krone. Ich betrachte ihn durch mein Fernglas und bewundere seine majestätische Ausstrahlung. Die Hörner sprechen von gewonnenen Schlachten, von überstandenen Jahreszeiten und von einer Weisheit, die nur die Zeit verleiht. Seine Augen sind voller Ruhe – ein Widerspruch zur rauen Wirklichkeit der Dornstrauchsavanne, aber ein Beweis für sein Durchhaltevermögen. Wir halten den Atem an und bestaunen dieses ehrwürdige Relikt der Wildnis. Der Augenblick scheint eine Ewigkeit zu währen. Als der Geist sich zu entfernen beginnt, hebe ich mein Gewehr. Ein kurzer Moment des Zögerns überkommt mich, aber das stille Nicken meines Jagdführers bestärkt mich. Hier geht es nicht nur um Sport. Es ist eine Frage des Gleichgewichts, des Gebens und Nehmens. Durch die Jagd nehmen wir an dem Kreislauf des Lebens teil, der seit Anbeginn der Zeit in Bewegung ist. Der Schuss fällt und spiegelt die harte Realität der Wildnis wider: ein Tanz von Leben und Tod, ein Spiel ums Überleben. Doch plötzlich werde ich aus der Ruhe der Savanne herausgerissen, die scharfen Kanten der Wirklichkeit nehmen Gestalt an als ich aus meinem Traum erwache. Der Geist, schwer fassbar wie immer, bleibt im Reich meines Schlummers, ein
stummes Gespenst, das im Theater meines Unterbewusstseins frei umherstreift. Im kalten Licht des Tages bin ich wieder ein Jäger ohne Trophäe. Zurück bleibt der Nachhall eines Traums, der sich so wirklich anfühlt wie der namibische Boden, auf dem ich so oft gegangen bin. Aber jeder Traum vom Grauen Geist stärkt meine Entschlossenheit, schürt meine Leidenschaft. Es geht nicht nur um den Nervenkitzel bei der Jagd. Es ist die Verbundenheit mit der Natur, die rohe Wechselbeziehung von Leben und Tod, die mich immer wieder zurückruft. Der Graue Geist ist selbst in meinen Träumen mehr als ein Ziel. Er ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit, für die reine Schönheit des Lebens, für die unbarmherzige Wahrheit der Wildnis. Jede Pirsch in meinen Träumen, jedes Rascheln im Busch, jedes Anstarren mit diesen uralten, weisen Augen – all das ist Teil eines urzeitlichen Tanzes, der mich nicht nur als Jäger, sondern als Teilnehmer an diesem großartigen Wildnis-Theater ohne Textbuch verbindet. Und so trage ich jeden Morgen, wenn ich aus den Träumen vom Grauen Geist erwache, ein Stück der namibischen Dornstrauchsavanne in mir – den Geruch des Staubs, die Hitze der afrikanischen Sonne, die Aufregung der Jagd. Denn in meinem Herzen kenne ich das Wesen der Jagd. Sie ist mehr als ein Sport, mehr als ein Zeitvertreib. Sie ist ein Bekenntnis zur ständigen Ebbe und Flut des Lebens, eine Hommage an die Wurzeln unserer Vorfahren und an die raue, herrliche Natur der Wildnis. Selbst in der Enge der Stadt bleibe ich ein Teil der Wildnis, ein Teil der Geschichte der namibischen Savanne. Jeder Traum ist ein Flüstern, ein Ruf zurück in den Busch, zum Tanz mit dem Grauen Geist. Und ich weiß, dass ich eines Tages darauf antworten werde.
Elzanne McCulloch Diese Geschichte wurde von den Erzählungen von Sean McCulloch inspiriert.
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DEM ELAND hinterher
Der Tag begann frühmorgens mit einer etwa sechsstündigen Fahrt von Windhoek nach Nordosten, in die Buschlandschaft östlich von Grootfontein. Dort war ich bisher nur einmal gewesen – auf der Pirsch nach stets demselben scheuen Eland. Damals hatte ich keinen Erfolg. Ich hoffte, dass es dieses Mal anders sein würde. Carel van Rooyen 52
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urz nach Mittag kamen wir bei Elandpro Safaris an, wo uns Familie Breedt von der Farm Mooilaagte mit großer Freundlichkeit und Gastfreundschaft empfing. Zum Mittagessen wurde Boerewors auf dem Feuer gegrillt, dann machten wir uns auf den Weg zum Schießstand, um uns zu vergewissern, dass die Gewehre richtig eingestellt waren, bevor wir in den Busch aufbrachen. Auf die 100 Meter entfernte Zielscheibe schossen mein Vater und ich beide mit der .375 H&H, die wir ins Veld mitnehmen würden, und alles saß haargenau. Jetzt wussten wir, dass der Erfolg nur von uns abhing. Bevor es zu spät am Nachmittag wurde, wollten wir noch schauen, ob wir frische Eland-Spuren finden konnten. Nachdem wir eine Weile gefahren waren, hielten wir an und Gerrit und Ben, der Fährtenleser, begutachteten verschiedene Spuren. Wir begaben uns auf eine Fährte, die einige Stunden alt war und im Dickicht verschwand. Dichter Busch und dicker Sand machen es in dieser Gegend sehr schwierig, Elenantilopen zu Fuß zu verfolgen – umso spannender ist die Pirsch. Die Spuren führten immer wieder windabwärts, so dass die Elenantilopen alles wittern konnten, was hinter ihnen auftauchte. Damit wurde die Herausforderung für uns noch größer. Nach einiger Zeit konnten wir sehen, dass sich die Elenantilopen in Trab gesetzt hatten: Ihre Spuren waren keine gut geformten Abdrücke mehr, sondern verteilten sich verwischt im Sand. Vermutlich hatten sie
unsere Witterung aufgenommen. Inzwischen stand die Sonne schon tief am Horizont und wir beschlossen, Feierabend zu machen. Am nächsten Morgen um 6 Uhr brannte bereits das Feuer in der Lapa. Kaffee und Zwieback standen bereit, um uns für das bevorstehende Abenteuer zu stärken. Bald waren wir wieder im Veld, auf frischen Spuren. Zu Fuß machten wir uns abermals auf die Suche nach diesen geradezu unsichtbaren Tieren. Gerrit beim Folgen einer Fährte zuzusehen ist wie zu beobachten, wie ein verzwicktes Puzzle von einem Superhirn gelöst wird: es gibt so viele verschiedene Spuren, die sich überschneiden und kreuzen, und für das ungeübte Auge sehen sie alle gleich aus. Im wahrsten Sinne des Wortes auf der Spur zu bleiben und zu wissen, dass wir den Elenantilopen immer näher kamen, machte das Ganze zu einem noch unglaublicheren Erlebnis. Zwar stand der Wind wieder nicht zu unseren Gunsten, aber wir ließen nicht locker. Frische Losung und abgekaute Blätter deuteten darauf hin, dass wir immer näher kamen. Es schien, als seien die Elenantilopen gleich hinter den nächsten Büschen. In diesem dichten Busch war die Sicht jedoch sehr begrenzt. Im nächsten Moment hörten wir, wie die Herde weniger als
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DEM ELAND HINTERHER 20 Meter von uns entfernt durch das MopaneGebüsch prasselte und zu unserer Linken weiter in die Ferne davongaloppierte. Wieder hatten die Antilopen unsere Witterung aufgenommen, und wir standen dumm da. Wir beschlossen, unser Glück anderswo auf der Farm zu versuchen. Es dauerte nicht lange, da hatten Gerrit und Ben von der Ladefläche des Cruisers auch schon frische Spuren ausgemacht. Als wir ausstiegen und uns in den Busch aufmachten, hörte ich nicht weit entfernt das Knacken von Mopane und wusste, dass die Elenantilopen jetzt in der Nähe waren. Zum ersten Mal stand der Wind zu unseren Gunsten. Konnte es sein, dass sich unser Glück mit dem Wind gewendet hatte? Durch Sand laufen ist mühselig, und es begann bereits heiß zu werden. Im dichten Busch, ohne Wind, fühlte sich die Luftfeuchtigkeit noch viel schlimmer an. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon rund 5 km zurückgelegt. Wir drängten weiter vorwärts, Gerrit folgte denselben frischen Spuren, und wir bemerkten immer mehr Anzeichen dafür, dass sich unser Abstand zu der Herde verringerte. Wir hielten kurz an, und Gerrit ermahnte uns, so leicht und leise aufzutreten wie nur möglich. Wir sollten uns auf jeden Schritt konzentrieren, um die Stöckchen und trockenen Blätter zu vermeiden, die überall verstreut lagen, und wir sollten uns nicht nach den Elenantilopen umschauen. Das war seine Aufgabe. Zu diesem Zeitpunkt schlug mir das Herz bis zum Hals, und mein Atem wurde immer schwerer. Nicht wegen der anstrengenden mühsamen Fortbewegung, sondern weil wir jetzt jeden Moment auf die Herde stoßen konnten. Schließlich erreichten wir den letzten Block, wo die Elenantilopen vorbeikommen würden, bevor sie den Farmzaun erreichten. Mir war klar, dass sie hier sein mussten
und dass unsere Chance gekommen war, den Kampf zu gewinnen. Der Wind stand immer noch günstig, so dass wir unser Tempo beschleunigten. Als wir das Ende des besagten Blocks fast erreicht hatten, bat uns Gerrit zu warten, während er langsam aus dem Busch trat und per Fernglas die Zaunlinie nach den Elenantilopen absuchte. Er kam zurück und teilte uns mit, dass sie tatsächlich da waren, aber noch zu weit weg. Wir mussten näher an sie herankommen. Also weiter durch den Busch.
tonnenschwere Koloss direkt auf uns zu und taumelte durch den Sand und die Büsche genau in die Richtung, in der Gerrit und ich standen. Jetzt war er weniger als 10 Meter entfernt. Ich war darauf vorbereitet, erneut zu schießen, aber Gerrit meinte, das sei nicht nötig. Er zog mich zur Seite, um der nahenden Dampflok auszuweichen. Ein dichtes Gebüsch zwischen uns brachte den Eland-Bullen glücklicherweise vom Kurs ab, und er taumelte weiter in den Busch hinter uns.
Als Gerrit dann erneut den Kopf reckte, um zu sehen, wie nahe wir herangekommen waren, flüsterte er mir hastig zu, ich solle mich beeilen, sie seien auf dem Weg. Ich wollte nach den Schießstöcken greifen, aber Gerrit sagte, ich solle sie einfach liegen lassen und mich hinknien. Alles begann sehr schnell zu gehen. Ich bewegte mich zum Rand des Buschdickichts, kniete mich hin und hob die 375 H&H an meine linke Schulter, den rechten Ellbogen auf das Knie gestützt. Ich hatte entsichert und schaute durch das Zielfernrohr. Durch das Gebüsch hindurch konnte ich diese große blaue Brust sehen, die mein Zielfernrohr auszufüllen begann. Das Eland war keine 15 Meter entfernt und bewegte sich langsam auf uns zu. Selbst mit dem festen 4x-Zielfernrohr konnte ich nichts als die Brust sehen. Keinen Kopf, keinen Körper. Ich wusste, das war der perfekte Bulle.
Da sagte mein Vater, wir sollten nachsehen, ob der Rest der Herde noch da war, damit auch er zum Zug kommen könnte. Er schnappte sich die Schießstöcke und brachte sich in Position. In einer Entfernung von rund 250 Metern trottete eine Gruppe von etwa acht Elenantilopen von uns weg. Mein Vater wartete an den Stöcken… auf einen kurzen Pfiff hin hielt einer der Bullen inne und drehte sich zu uns um. Er war leicht nach links abgewendet, und mein Vater platzierte einen sicheren Schuss. An der Reaktion des Bullen konnte ich erkennen, dass es ein guter Schuss war. Auch dieser Bulle verschwand im Gebüsch.
Ich richtete mein Zielfernrohr auf die erste Öffnung im Gebüsch, wo die Brust der Elenantilope zum Vorschein kommen würde. All mein Adrenalin hatte meinen Körper verlassen, ich war laserscharf nur noch auf den Augenblick konzentriert. Als der Bulle heraustrat, zog ich langsam den Abzug. Er kam von rechts und ich zielte auf die Mitte der linken Seite seiner Brust. Ich wusste, dass es ein guter Schuss war. Zum Nachladen stand ich auf. Im nächsten Moment kam dieser
Wir folgten zuerst dem Bullen, den ich zur Strecke gebracht hatte, und stießen bald auf eine Schweißspur im Sand. Das enorme Tier lag etwa 50 Meter weit im Busch. Das Gefühl, diesen Riesen nach so mühevoller Pirsch schließlich erlegt zu haben, lässt sich nicht in Worte fassen. Und es war einfach unbeschreiblich, diesen Moment mit meinem Vater und meiner Familie teilen zu können. Dann machten wir uns auf die Suche nach dem Bullen, den mein Vater geschossen hatte. Bald fanden wir seine herrliche Beute in etwa der gleichen Entfernung im Busch. Zwei Schüsse und zwei Elenantilopen – wir waren definitiv zwei glückliche Jäger.
Jagen der
Erinnerungen wegen Wir Jäger behaupten immer, dass Jagd Naturschutz und ein sehr wichitges Instrument ist, um den Fortbestand der Wildnis zu sichern. Meistens verknüpfen wir sie mit einer Form von finanziellem Anreiz, sei es für ländliche Gemeinschaften, für Landbesitzer oder für uns als Jagdführer. „Wenn es sich finanziell lohnt, dann bleibt es“, lautet das fast schon überstrapazierte Credo. „Nur wenn dem Wild ein Wert zugeordnet wird, ist es schützenswert“. Hagen Denker
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ch persönlich sehe das anders. Nicht ein einzelnes Tier oder eine einzelne Art ist es, was der Jagd Wert und Sinn verleiht, sondern die Natur als Ganzes. Und zwar die unberührte Natur. Naturschutz lässt sich nicht allein durch die Anzahl der an einem Ort vorhandenen Wildtiere rechtfertigen und definieren. Naturschutz muss sich mit der Gesundheit der Natur und ihrer Ursprünglichkeit – in Ermangelung eines besseren Wortes – befassen, und wie jede Spezies ihren Platz in einem Lebensraum hat und ihre Rolle im Lebenszyklus eines Ökosystems spielt. Bei der Jagd – und dem finanziellen Aufwand, der unvermeidlicherweise damit verbunden ist – sollte es um die Erfahrung gehen, um das Erleben der Natur in all ihren Facetten. Schon sehr früh in meiner Karriere tat ich mich schwer, „für Geld zu jagen“. Traditionell wird ein beträchtlicher Teil der Einnahmen aus einer Jagdsafari mit Trophäengebühren erzielt. Wenn
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es gegen Ende einer Safari eng wird, kann man in ein moralisches Dilemma geraten: womöglich wird ein Stück Wild „älter geredet, als es ist“, um den Abschuss zu rechtfertigen, damit die dringend benötigte Trophäengebühr kassiert werden kann. Ja, ich habe das auch getan und mich schuldig gemacht. Doch im Laufe der Jahre, und vor allem, seit ich auf eigene Rechnung jage, hat sich meine Denkweise gewandelt. Ich habe mir vorgenommen, ein Stück Wild nur noch dann zu jagen, wenn es seine besten Jahre hinter sich hat und seine Gene weitergeben konnte. Kürzlich habe ich zwei Jäger (ein Ehepaar) für ihren Heimflug am Flughafen abgesetzt. Ich begleite meine Jäger immer, bis ihr gesamtes Gepäck eingecheckt ist und mit ihren Waffen alles in Ordnung ist. Während sich Thomas um den Papierkram für die Waffen kümmerte, wartete ich mit Birgit vor dem Büro. Ich hörte, wie der freundliche Polizeibeamte Thomas fragte, wie viele Schüsse er während der 10-tägigen Jagd mit
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mir abgegeben hatte. Der Beamte vermutete, dass bei der Eintragung in das Formular ein Fehler mit der Zahl unterlaufen war. Ich wurde ins Büro gerufen. Der Beamte fragte mich, ob Thomas und seine Frau mit mir gejagt hätten und ob sie wirklich nur drei Schüsse abgegeben hätten. Ich bestätigte das. Der Beamte: „Was haben sie geschossen?“ – „Nur einen Springbock“, erklärte ich. – „Nur einen Springbock?!“ – „Ja“, sagte ich. „Ausgezeichnete Jäger und sehr gute Schützen“. Der Polizeibeamte musste sich auf meine Aussage verlassen und gab die Gewehre für den Rückflug frei. Was sich für die meisten Jäger wie eine sehr erfolglose Jagd anhören mag, war wahrscheinlich eine der besten, die ich je geführt habe. Thomas und Birgit hatten eine All-inclusive-Safari bei mir gebucht, mit der Möglichkeit, einen Kudu (Thomas) und einen Springbock (Birgit) als bevorzugte Beute zu erlegen. Sie bezahlten für das Erlebnis, mit mir in dieser trockenen Gegend zu jagen, wo
der Wildbestand zwar gering, aber stabil ist und mit der Jahreszeit und den langfristigen Bedingungen im Veld fluktuiert. Ich führe meine Jagden von einem einfachen Zeltlager aus durch, das sich an einem kleineren Trockenflusslauf befindet. Von dort kann man das ganze Panorama der Erongo-Berge überblicken. Das Jagdgebiet ist ein herrlich abwechslungsreiches Stück Land, angefangen bei Granitfelsen und sanften felsigen Hügeln bis hin zu ergreifend eindrucksvollen fossilen Schwemmländern durchsetzt mit kleinen Granitkuppen – koppies – entlang großer Trockenflussbetten mit ihrer üppigen Ufervegetation, die sich in südwestlicher Richtung durch die uralte unberührte Landschaft schlängeln. Wir waren in erster Linie auf der Suche nach einem alten Kudubullen – ich jage nur Tiere, die ihre besten Jahre wirklich hinter sich haben. Die zehn Jagdtage verbrachten wir damit, fast jeden Winkel des Jagdgebiets zu erkunden. Unseren ersten Kudu, und es war auch unser erster Bulle, machten wir am dritten Jagdtag aus: es war ein kapitaler Bulle im Zenit seines Lebens, der mit seinem Harem zum majestätischen Flusslauf des Khans hinunterkam, um die herabfallenden Schoten von Anabäumen zu äsen. Ein wirklich kapitaler Bulle. Auf jeder anderen Jagd wäre er zur Strecke gebracht worden, aber ich erläuterte, dass dieser Bulle noch mindestens zwei Jahre lang seine Gene weitergeben müsse. Thomas verstand das und stimmte ohne Zögern zu. Wir beobachteten wie die Kuduherde gemächlich durch das Flussbett zog. Als sie unter dem mächtigen Blätterdach von Ana, Ahnenbaum und Schirmakazie verschwand, setzten wir unsere Suche nach dem Alten fort. In den darauffolgenden Tagen waren wir in den entlegensten Winkeln des Jagdgebiets unterwegs und glasten sie bisweilen von hohen Gipfeln aus ab, bei kaltem und unangenehmem Nieselregen, ohne auch nur einen Blick auf ein einziges Stück Wild zu erhaschen – geschweige denn auf einen Kudu. Dann wieder verbrachten wir unsere Zeit auf Felsvorsprüngen mit Blick auf die weite Gegend und beobachteten Giraffen, Gemsböcke, Springböcke, Bergzebras und auch Kudus. Da es aber noch früh in der Brunft war, kämpften vor allem die jüngeren Bullen um die Aufmerksamkeit der Kühe, während sich die reifen Kudubullen noch gut versteckt hielten. In Höhenlagen, die eigentlich für einen Kudu unerreichbar scheinen, fanden wir viele Schädel und Gehörne von Kudus, aber der graue Geist
– der seinem Spitznamen alle Ehre macht – ließ sich nicht blicken. Thomas und Birgit blieben bei bester Laune und erfreuten sich an jedem Augenblick im Busch. Doch trotz aller Bemühungen gelang es uns nicht, einen geeigneten Kudubullen auszumachen. Am letzten Abend, im letzten Licht, näherten wir uns einer Gruppe von männlichen Springböcken. Thomas hatte das Glück, einen alten Springbock zu erlegen. Seine Worte, obwohl er schon erfolgreich in Namibia gejagt hatte: „Vielleicht sollte man klein anfangen“. Beim Abschied sagten die beiden, dass diese Safari das schönste Erlebnis ihres Lebens war und dass sie von der Erfahrung, der Natur und der Art des Jagens überwältigt waren. Sie könnten sich nicht mehr vorstellen, anders zu jagen. Genau deshalb ist Jagd wichtig. Vor einigen Jahren, als ich noch auf dem Gelände meines Vaters im Erongo jagte, habe ich auf einer früheren Safari einen 72-jährigen Jäger aus der Schweiz geführt. Er hatte schon immer davon geträumt, mit offenem Visier in den Bergen auf Kudujagd zu gehen. Er war körperlich sehr fit und unglaublich zäh. Nie beklagte er sich und er fand stets nur positive Worte, selbst als er im losen Geröll den Halt verlor oder sich in rabenschwarzer Dunkelheit beim abendlichen Abstieg von hohen Bergen auf dem Weg zum Jagdwagen in Dornengeäst verfing. Um den 5. Tag herum hatten wir aus der Ferne einen geeigneten Kudubullen ausgemacht, doch wir konnten ihn und seinen Harem nicht mehr einholen, bevor sie im Dickicht verschwanden. An den nächsten Tagen suchten wir nun nach diesem Bullen – dann und wann mit einer landschaftlich reizvollen Unterbrechung in einer anderen Gegend – aber wir konnten ihn einfach nicht mehr aufspüren. Am 11. und letzten Tag der Safari befanden wir uns oberhalb des Gebiets, in dem wir ihn zuvor gesehen hatten, und schauten auf eine zerklüftete Hochebene. Nach einigen Stunden der erfolglosen Beobachtung beschlossen wir, einen Blick über das Plateau hinaus hinter den dortigen Bergrücken zu werfen. Wieder kein Erfolg. Gerade als wir uns auf den Heimweg machen wollten, nahm ich einen merkwürdigen Schatten unter einem dürren Baum in der Mitte des Plateaus ein ganzes Stück nach Osten wahr. Ein Blick durch das
Fernglas bestätigte: Das ist unser Bulle! Der Bulle und sein Harem standen unterhalb einer Felsenkuppe. Wir konnten die Kuppe jedoch nicht zum Anpirschen nutzen, weil ein starker Ostwind wehte, der uns sofort verraten hätte. Wir beschlossen, die Kudus zu umschlagen und uns südlich von ihnen zu postieren, in der Hoffnung, dass sie an uns vorbei zur Wasserstelle am Fuße des Hochplateaus ziehen würden. Wir ließen uns auf einer Granitbank nieder, etwa 330 Meter von den Kudus entfernt. Sie waren tatsächlich etwas näher zu uns herangerückt. Aber sie waren natürlich immer noch viel zu weit entfernt für einen Schuss mit offenem Visier, vor allem bei starkem Seitenwind. Schließlich, als die Kudus bis zum frühen Nachmittag noch nicht weitergezogen waren, beschlossen wir – in Anbetracht des letzten Jagdtages – uns ihnen langsam zu nähern. Hoffentlich würde der starke Wind alle unsere Geräusche schlucken. Erstaunlicherweise befanden wir uns nach langsamem, geducktem Pirschen in einer hervorragenden Entfernung zu dem alten Bullen. Wir brauchten nur noch ein oder zwei Schritte nach links gehen, um freie Sicht auf ihn zu haben. Gesagt, getan. Mit dem Gewehr im Anschlag bewegten wir uns Zentimeter um Zentimeter nach links. Der Kudubulle stand schräg von uns weg und äugte zu uns zurück. Was für ein Anblick, was für ein Stück Wild! Einige Augenblicke konnten wir uns an diesem Anblick erfreuen – dann stürmte die ganze Herde los und war in kürzester Zeit über den Kamm in der Ferne verschwunden. Der Jäger hatte einen solchen Schrägschuss nicht riskieren wollen, und nun stand uns ein langer Abstieg vom Berg bevor, was ein noch größerer Kraftakt ist, wenn alle Anspannung aus dem Körper gewichen ist. Doch auch in diesem Fall war der Jäger mit dem Ausgang der Dinge zufrieden. Obwohl er sehr gerne einen Kudubullen erlegt hätte, wusste er das Erlebnis und die gemeinsame Zeit auf der Jagd zu schätzen. Auch deshalb ist Jagd wichtig. Abschließend möchte ich noch eine Geschichte von einer Kudujagd erzählen, die ich im Erongo geführt habe – dieses Mal eine erfolgreiche. Mein Jagdgast, Mike aus den USA, hatte zuvor in Südafrika und Namibia mit einem großen Unternehmen gejagt, war aber nie so richtig glücklich und zufrieden mit dem Jagderlebnis. Ich war schon seit einigen Jahren mit ihm in
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traditional. no fuss. just adventure.
Hagen Denker hagen@erongosafaris.com kaiuwe-hagen.com
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- tented safaris at the foot of the Erongo Mountains -
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- indigenous game -
- fair chase -
JAGEN DER ERINNERUNGEN WEGEN
Kontakt, bevor er schließlich eine Jagd mit mir buchte. Während unserer Safari kam er oft auf seine früheren Jagden zu sprechen, und so erzählte er mir von einem Tag, an dem er im Nordwesten des Landes auf Kudujagd war. Die Jagdgesellschaft fuhr suchend im Jagdgebiet herum, als sie an einem Berghang auf halber Höhe eine Kuduherde ausmachte. Da sich ein ansehnlicher Bulle in der Herde befand, schlug Mike vor, auf den Berg zu pirschen, um einen näheren Blick auf ihn zu werfen. Zu seiner Enttäuschung erwiderte der Jagdführer, dass sie nicht hinaufpirschen könnten, weil die Kudus zu weit oben im Berg standen. Im Erongo sollte Mike ein ganz anderes Erlebnis haben! Er wollte einen Kudubullen mit 53 Zoll oder mehr erlegen. Noch wichtiger war ihm jedoch das Wie, und dass der Bulle seine besten Jahre hinter sich haben musste. Die Safari fand Ende Mai statt, aber zum ersten Kälteeinbruch war es noch nicht gekommen. Es war immer noch recht warm, was hier in den Bergen eine zusätzliche Herausforderung darstellte, zumal wir im Laufe der 10-tägigen Safari fast jeden erdenklichen Gipfel erklommen. Am zweiten Tag stießen wir unerwartet auf einen kapitalen Kudubullen (um die 60 Zoll). Wir waren relativ nah dran und konnten ihn eine ganze Weile beobachten. Ich erinnere mich noch lebhaft an diesen Tag: Es war einer dieser Herbsttage, an denen sich das Veld noch nicht verfärbt hat. Die verschiedenen Grüntöne bilden eine außergewöhnliche Kulisse und die Witterung ist wunderbar mild. Über uns vollführte eine Langschwanz-Paradieswitwe einen späten Tanz in der Luft, während der Kudubulle langsam einen Berg hinaufzog. Er war ungefähr in seinem Zenit… zu jung zum Jagen. Wir erfreuten uns an seinem Anblick und ließen ihn ziehen. Einige Tage später hatten wir einen sehr anstrengenden Vormittag: hoch oben in den Bergen suchten wir nach unserer Beute – ohne Erfolg. Doch als wir am Nachmittag den
Jagdwagen erreichten, rief Mike aus, dass dies einer seiner härtesten und schönsten Jagdtage gewesen sei. Wegen Tagen wie diesem jage ich. Gegen Ende der Safari unternahmen wir eine ausgedehnte Wanderung zu einer der abgelegensten Gegenden im Jagdgebiet. Üblicherweise ist sie ein ausgezeichnetes Kudugebiet, wenn alles andere versagt hat. Den ganzen Tag sichteten wir keinen einzigen Kudu, bis ich am späten Nachmittag in großer Entfernung eine Herde in einem anderen abgelegenen Tal ausmachte. Es war schon sehr spät, aber ich wollte wenigstens versuchen, einen näheren Blick auf die Herde zu werfen und mich zu vergewissern, dass ein Bulle dabei war. Wir kamen zum Rand des tiefen Tals und konnten die Kudus am anderen Ende an einem steilen Hang ausmachen. Die Sonne neigte sich rasch gen Horizont, und es war sehr schwierig, auf dem bereits in tiefe Schatten gehüllten Hang etwas zu erkennen und anzusprechen. Es befand sich tatsächlich ein Bulle bei der Herde, aber ich konnte nichts weiter feststellen außer, dass er eine kräftige Statur zu haben schien. Als die Dunkelheit hereinbrach, machten wir uns auf den beschwerlichen Rückweg durch die zerklüftete Berglandschaft hinunter zum Jagdfahrzeug. Da ich mir ein schmerzhaftes Schienbeinkantensyndrom (Shin splint) zugezogen hatte, ließen wir es am nächsten Tag etwas ruhiger angehen. Am letzten Safari-Tag waren wir dann frühmorgens am Rande des tiefen Tals unterwegs, wo wir zuvor die Kudus gesichtet hatten. Beim Aufstieg machten wir einen uralten Kudubullen aus, der beide Hörner oberhalb der ersten Windung abgebrochen hatte, hoch (später im selben Jahr fand ich seinen Schädel). Von unserem Ausguck erspähten wir bald eine Kuduherde unten im dichten Gebüsch des Tals. Der steile Hang, an dem sich die Kudus vor zwei Tagen aufgehalten hatten, lag östlich zu unserer Linken. Zu unserer Rechten
befand sich ein massiver Granitberg. Wir beschlossen, ihn zu besteigen, um näher an die Kudus heranzukommen. Nach viel Hin- und Herkraxelei zwischen gewaltigen Felsbrocken hatten wir einen guten Ausblick erreicht – und mussten feststellen, dass die Kudus zum gegenüberliegenden Hang gewechselt waren. Aber wenigstens konnten wir sie jetzt richtig ansprechen, und es gab tatsächlich einen geeigneten reifen Bullen in der Herde, sowie einige Jungbullen, die sich bemühten, zum Zug zu kommen. Wir beobachteten die Herde eine Weile. Als wir sicher waren, dass sie sich in einer Schlucht niedergelassen hatte, beschlossen wir, uns anzupirschen. Zunächst gingen wir ein Stück zurück, vorbei an unserem ersten Ausguck, und dann bewegten wir uns langsam den Hang einer Schlucht hinauf, die parallel zu derjenigen verlief, in der sich die Kudus befanden. Als wir in etwa auf gleicher Höhe wie die Kudus waren, pirschten wir auf den Grat. Natürlich hatten die Kudus etwas bemerkt, und die meisten Kühe waren bereits über den gegenüberliegenden Kamm gezogen. Den alten Bullen konnten wir nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass er noch kommen würde – und stellte rasch den Schießstock auf. Mike machte sich bereit. Da kam der Bulle auch schon zum Vorschein, und als er einen Moment verhoffte, knallte der Schuss. Der Kudu brach auf der Stelle zusammen. Was für eine Jagd und was für ein herrlicher alter Bulle! Obendrein war die Aussicht von hier oben atemberaubend und ehrfurchteinflößend. Während Mike und der San-Jagdgehilfe den Bullen zu zerlegen begannen, machte ich mich auf den Weg zurück zum Fahrzeug, um weitere Helfer zu holen, um das ganze Fleisch aus dem Berg zu tragen. Als der Adrenalinschub und die Anspannung abklangen, kehrte der Schmerz in meinem Schienbein zurück. Jeder Schritt tat weh, und als ich im trüben Mondlicht den letzten Gang mit dem Schädel und dem Gehörn machte, konnte ich kaum noch auftreten. Aber ich war zufrieden. Jagen ist wichtig. Aus so vielen Gründen.
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Die Bedeutung der nachhaltigen Jagd aus der
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ändliche Gemeinschaften hier in Namibia sind durchweg für die Jagd. Wir haben rund 86 gemeinschaftlich verwaltete Hegegebiete, und in 80 Prozent davon wird in der einen oder anderen Form gejagt. Auch die Gemeinschaften, in deren Hegegebieten nicht gejagt wird, wissen, dass die Jagd nicht nur wirtschaftliche Vorteile hat, sondern auch dem Naturschutz dient.“ Das sagt Maxi Pia Louis, der Direktorin von NACSO (Namibian Association of CBNRM Support Organisations). Ihre Aufgabe ist es, Hegegebiete und andere ländliche Vereinigungen dabei zu unterstützen, ihre natürlichen Ressourcen zu ihrem eigenen Nutzen zu bewirtschaften und den Naturschutz durch gemeinschaftsbasierte Aktivitäten zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen (CBNRM) zu fördern. Maxi ist seit 15 Jahren über Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen für das CBNRMProgramm im Einsatz. Sie arbeitet leidenschaftlich gern mit ländlichen Gemeinschaften und ist eine Expertin für deren Perspektive zu diversen Themen. Auf die Frage, wie ländliche Gemeinschaften ihrer Meinung nach zur Jagd stehen, sagt Maxi: „Die Gemeinschaften wollen Wildtiere auf nachhaltige Weise nutzen können. Die Jagd kommt ihnen zugute, denn sie dient dem Naturschutz, erhält die Wildtiergebiete und sie ist ein geeignetes Mittel, um sicherzustellen, dass Wildtiere von der örtlichen Bevölkerung toleriert werden. Namibia ist ein trockenes Land. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Ressourcen in einem Gebiet nicht von zu vielen Tieren übermäßig beansprucht werden. Es geht um die nachhaltige Bewirtschaftung von Wildtieren.“ In Namibia gibt es Gemeinschaften, deren gesamter Lebensunterhalt von der Jagd abhängt. Wenn dort die Jagd eingestellt werden sollte, stehen sie vor einer Zukunft ohne jegliches Einkommen – nicht nur die direkten Einnahmen aus der Jagd und aus damit verbundenen Leistungen würden ausbleiben, sondern auch die Unterstützung für ihre Projekte und mehr. Durch das Zusammenleben mit Wildtieren nehmen ländliche Gemeinschaften oft erhebliche Verluste in Kauf. „Das Zusammenleben mit Wildtieren hat seinen Preis“, sagt Maxi. „Im Kern ist es der MenschWildtier-Konflikt. Ländliche Gemeinschaften müssen Ressourcen, die sie für ihr Vieh beanspruchen, mit den Wildtieren teilen: Weideflächen und Wasser. Oft sind diese Ressourcen bereits begrenzt. Wenn diese Gemeinschaften obendrein Vieh oder Nutzpflanzen an wilde Tiere verlieren, würden sie von öffentlicher Seite nur eine Kompensationsgebühr und nicht den vollen Wiederbeschaffungswert erhalten. Das ist der Preis, den
man zahlt, wenn man mit Wildtieren lebt.“ Verständnis für die persönlichen Opfer, die diese Gemeinschaften auf sich nehmen, sollte Verständnis für ihren Wunsch wecken, ein Einkommen aus ihrem Land zu erzielen. Maxi weist darauf hin, dass Verluste nicht die einzige Belastung sind, die das Zusammenleben mit Wildtieren mit sich bringt. Da ist allein schon die emotionelle Belastung der Angst. „Mit wilden Tieren zusammenzuleben ist furchteinflößend“, sagt Maxi. Außerdem können Wildtiere auch ein Gesundheitsrisiko für den Viehbestand darstellen. Beispielsweise sind die Büffel in der Sambesi-Region Träger von Krankheiten, mit denen Vieh infiziert werden kann. „Bei uns in Namibia ist die nachhaltige Nutzung von Wildtieren ein Naturschutzmodell“, erklärt Maxi. „Doch Tierrechtsgruppen überall auf der Welt und selbst hier im eigenen Land verbreiten ständig Fehlinformationen, weil es in ihre Agenda passt. Sie machen geltend, dass die Jagd ein koloniales Konzept sei. Dabei wissen wir alle, dass es die Jagd schon lange vor dem Kolonialismus gab. Unsere Vorfahren haben gejagt“. Das gilt für alle Menschen auf der ganzen Welt. Unsere Vorfahren haben gejagt, um sich zu ernähren. Für die Menschen der Frühgeschichte war die Jagd überlebenswichtig. Laut Maxi liegt der große Unterschied in der Übernutzung. In der Kolonialzeit wurden Wildtiere zügellos und weit über die Belastbarkeit der Bestände hinaus bejagt. Die Natur konnte sich nicht regenerieren. Heute wird die Jagd in Namibia auf ganz andere Weise betrieben. Wie in der NASCO-Dokumentation erläutert wird, gelten strenge Richtlinien. Die Jagd wird durch rechtliche Rahmenbedingungen mit klaren Kontrollsystemen und Meldepflichten geregelt. Die Richtlinien sollen auch gewährleisten, dass nur frei lebende, einheimische Arten in natürlichen Lebensräumen bejagt werden – Lebensräume, die groß genug sind, um eine gesunde Populationsdynamik zu gewährleisten. Des Weiteren sind die Entnahmen durch die Jagd in Namibia nachhaltig, da sie auf artspezifischen, wissenschaftlich anerkannten Jahresquoten für die bejagte Population beruhen. Durch diese und andere Kriterien schafft die nachhaltige Jagd (Conservation hunting) klare Anreize für das Umsatteln auf Wildtiermanagement als Landnutzung. Wie Maxi sagt: „Indem ein gut funktionierendes System reguliert wird, stellt man sicher, dass es nachhaltig ist. Wir nutzen die Jagd als Erhaltungsmodell“. Und das zeigt sich an den Wildtierbeständen in Namibia: die Zahlen sind gestiegen und sie sind stabil.
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GEDULD WIRD BELOHNT:
Durchhalten bei der Jagd zu Fuß Die Jagd zu Fuß ist ein Kraftakt. Aber sie hat mich geprägt und spielte eine entscheidende Rolle in den Anfängen meiner Jagdkarriere. Diethelm Metzger
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um ersten Mal hatte ich Jäger zu Gast, seit ich 1995 die Farm meiner Eltern übernommen hatte. Ich hatte zuvor schon Jäger geführt, aber immer für andere und für meinen Vater. Nun hatte ich erstmals eigene Jagdgäste. Die Gruppe bestand aus drei Franzosen. Einer von ihnen stellte von Anfang an klar, dass er nur die Pirschjagd praktiziere. Das war eine Umstellung für mich: ich war damit aufgewachsen, vom Ansitz oder, wenn nötig, vom Fahrzeug aus zu schießen. Doch die von meinen Jagdgästen gewünschte Art des Jagens stieß bei mir auf Resonanz. Da sie pirschen wollten, machte ich es mir zur Aufgabe, auf ihre Vorlieben einzugehen. An jedes Stück Wild, das sie zu erlegen wünschten, pirschten wir uns heran und brachten es erfolgreich zur Strecke. Es war ein entscheidender Wendepunkt in meiner beruflichen Laufbahn, und seither bin ich dabei geblieben, die richtigen Jagdmethoden anzuwenden und nicht mehr vom Fahrzeug aus zu schießen.
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Sichten und Pirschen ist eine Jagdmethode voller Herausforderungen. Aber wo ein Wille ist, da ist auch immer ein Weg. Wenn ich einen Jäger führe, der langsamer oder im Busch weniger geschickt ist, biete ich meine Hilfe an und passe unsere Vorgehensweise entsprechend an, damit er dennoch die Möglichkeit hat, einen erfolgreichen Schuss zu platzieren. Die einzige Ausnahme von unserer Pirschregel war ein erfahrener Jäger, der durch einen Unfall gelähmt war. Durch den Busch pirschen war natürlich ausgeschlossen. Also bauten wir eine Rampe, um seinen Rollstuhl auf das Fahrzeug zu bugsieren. Es war eine dankbare Erfahrung, ihm dabei zu helfen, etwas zu erreichen, das er schon so gut wie abgeschrieben hatte. Unsere Jagdmethode ähnelt der von Raubtieren in freier Wildbahn. Statt von Fahrzeugen aus zu schießen, pirschen wir uns an die Tiere im Veld und in der Nähe von Wasserquellen an. Üblicherweise pirschen wir in den Morgenstunden und machen um die Mittagszeit eine
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We invite you to a professional, sustainable and always ethical hunting Safari in Namibia, where Moments count and memories are made. - Katja and Diethelm Metzger
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DURCHHALTEN BEI DER JAGD ZU FUSS Pause in einem Ansitz. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, schießen wir von dort aus. Das Erfolgserlebnis ist einzigartig, wenn man eine Trophäe erlegt, nachdem man sich im Fußmarsch, sowie pirschend oder kriechend durch die Wildnis bewegt hat. Eine besonders denkwürdige Jagd dauerte etwa vier Stunden. Wir fuhren durch bergiges Gelände auf einer benachbarten Farm, die wir damals gepachtet hatten, und sichteten einen schönen Kudubullen mit einigen Kühen. Als wir anhielten, wechselten die Kudus über einen Bergrücken und wir verloren sie aus den Augen. Doch damit gaben wir uns noch lange nicht geschlagen. Wir beschlossen, unser Glück zu versuchen und begannen, uns an die Kudus heranzupirschen. Allerdings stand der Wind nicht zu unseren Gunsten, so dass wir einen Bogen um die Herde machen mussten und schließlich die Fährte verloren. Auf unserem Umweg stießen wir jedoch auf ein Schuppentier, das uns eine ganze Weile in seinen Bann zog. Beinahe vergaßen wir darüber unser eigentliches Ziel. Langsam pirschten wir weiter bis zu einer Stelle, an der ich die Kudus vermutete. Als wir in einer Art Felsspalte stillhielten, machten wir etwa 80 Meter entfernt in einem Dickicht die Rückseite einer Kudukuh aus. Wir warteten zweieinhalb Stunden lang. Dann machte die Kuh den Abgang. Auf der anderen Seite des Dickichts hatte ich absolut nichts heraustreten sehen, weder nach links noch nach rechts. Daraus konnte ich folgern, dass die Kudus noch da waren. Urplötzlich trat ein Kudu heraus, ein prächtiger Bulle. Er wechselte über den Kamm des kleinen Hügels und stand einfach da, äugte zu uns herüber, aber doch nicht ganz. Er bot den herrlichsten Anblick, den ich je von einem Kudubullen gehabt habe. Zu meiner Jägerin sagte ich: „Das ist ein guter Bulle, schießen Sie“. Sie gab einen hervorragenden Schuss ab. Der Kudu ging in eine kleine Schlucht ab, wo er verendete. Da wir ihn nicht per Fahrzeug erreichen konnten, mussten wir ihn an Ort und Stelle zerlegen, um ihn aus der Schlucht heraustransportieren zu können. Bemerkenswert ist, dass die Jagd auf diesen Kudubullen mehr als vier Stunden dauerte. Aber alles in allem, samt Abtransport, vergingen sechs bis sieben Stunden. Das machte diese Jagd zu einem ganztägigen Bemühen. Was den Zeitaufwand angeht, war dies das Stück Wild, für das ich am längsten gebraucht habe. Rückblickend finde ich die Jagd auf Kudus stets eine Herausforderung, und das macht mir am meisten Spaß. Ich bin der Meinung, dass Berufsjäger ihr Können wirklich unter Beweis stellen, wenn es ihnen gelingt, in freier Wildbahn und zu Fuß erfolgreich einen Kudubullen oder eine Elenantilope zur Strecke zu bringen. In meinen 44 Jahren als Jäger habe ich unzählige Jagderlebnisse gehabt, und ich kann mich an jede einzelne Jagd erinnern. Die Herausforderung der Kudujagd habe ich am meisten zu schätzen gelernt. Zwar bietet gefährliches Wild wie Büffel und Elefant seine eigenen Herausforderungen, aber was mich wirklich reizt ist die Jagd auf Kudus – zu Fuß in ihrem natürlichen Lebensraum. Es stellt die Expertise eines Berufsjägers auf die Probe, und ich bin stolz darauf, Jagdgäste bei solch aufregenden Erlebnissen führen zu können.
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" Für uns sind die Hörner wertlos, für Wilderer sind es Millionen von Dollar. Nur die Trophäenjagd erhöht den legalen Wert der Hörner."
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NASHORN-HÖRNER: Wertlose Ware oder Naturschutzwährung?
Die ersten, die sich um das Spitzmaulnashorn kümmern, das vom Hubschrauber aus betäubt wurde, sind MEFTs leitender Naturwissenschaftler und nationaler Nashorn-Koordinator sowie der leitende Kontrollwart und Custodian Manager. Nach der Landung des Hubschraubers vergewissern sich der Tierarzt und die Mitglieder des Enthornungsteams, dass das Tier normal atmet, dass Herzschlag und Körpertemperatur innerhalb der Grenzwerte liegen, und beginnen mit der Vermessung des Bullen.
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Nachts an der Wasserstelle von Okaukuejo im Etosha Nationalpark: auf dem Körper eines weiblichen Nashorns ist der Schatten des Kopfes eines Nashornbullen zu sehen. An der Wasserstelle können Touristen Nashörner beobachten, die zum Trinken kommen.
Im Etosha Nationalpark ist der Mai 2023 trocken und staubig. Die Regenzeit ist zu Ende. Die Niederschläge fielen unterdurchschnittlich aus und mit der Weide sieht es nicht gut aus. Zwei Hubschrauber heben ab, einer mit einem Tierarzt an Bord, der die Betäubungspfeile auf die Nashörner abschießen wird, im anderen Namibias Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta, sowie das Enthornungsteam. Ein Teil der Mannschaft und einige Beobachter müssen in Fahrzeugen folgen. Üblicherweise fliegt das gesamte Enthornungsteam samt Ausrüstung in den beiden Hubschraubern. Per Fahrzeug dauert es länger, um zu der Stelle zu gelangen, an der das betäubte Tier liegt, und obendrein strapaziert Bundu-Bashing (die Fahrt durch unwegsames Gelände) die Geländewagen. Dirk Heinrich
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iner der Piloten hat ein Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis bicornis) gesichtet und alarmiert über das Funkgerät die Teams. Bald liegt das Nashorn, ein junges Weibchen, im dichten Dornengebüsch und alle müssen ein ganzes Stück laufen, um zu der Stelle zu gelangen. Innerhalb von zwanzig Minuten wird das Nashorn von Umweltminister Shifeta enthornt, es werden DNA-Proben entnommen, kleine Wunden versorgt, die Hörner und Reststücke im Beisein eines Polizeibeamten in einem Plastikbeutel versiegelt, das Tier wird gemessen und markiert. Alle steigen wieder in die Fahrzeuge und Hubschrauber, der Tierarzt injiziert ein Antidot, und nach wenigen Minuten kommt das Nashorn zu sich und verschwindet im Busch. Eine halbe Stunde später liegt das nächste Nashorn am Boden. Und wieder trennt der Minister das Horn mit einer elektrischen Säge ab. Dieses Nashorn ist ein großer Bulle, der vor fünf Jahren zum ersten Mal enthornt wurde. Seit 2014 sind in Namibia fast 2000 Nashörner enthornt worden – davon allein bis Mitte 2023 schon an die 200. Minister Shifeta war Ende Mai dabei und enthornte selbst zwei Spitzmaulnashörner, die bereits erwähnte junge Kuh und den alten Bullen.
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Mit dem Horn des Bullen in der Hand erklärte Shifeta: „Für uns ist dieses Horn völlig wertlos, aber für Wilderer und ihre Syndikate ist es Millionen wert. Nur die Trophäenjagd verleiht dem Horn eines Nashorns einen legalen Wert. Wir müssen die Hörner jedoch entfernen, damit das Nashorn für Wilderer wertlos wird. Nashörner sind eine Touristenattraktion“, so der Minister weiter, „aber wegen der illegalen und kriminellen Machenschaften von Wilderern, ihren Syndikaten und den Käufern von Hörnern müssen sich Touristen jetzt Nashörner ohne Hörner ansehen. Dabei ist das Horn ein nutzloses Material. Doch wir haben lieber lebendige, enthornte Spitz- und Breitmaulnashörner im Land, als dass diese Tiere wegen ihres Horns getötet werden.“ Wenn die Hörner, die von den Tieren entfernt werden, um sie für Wilderer wertlos zu machen, verkauft werden könnten, würden sie dringend benötigte Dollar für den Schutz der Nashörner einbringen, sagte Shifeta. Stattdessen müssen die Hörner an geheimen Orten in riesigen Tresoren gelagert und bewacht werden – kostspielige Maßnahmen für ein „wertloses Produkt“. Die Sicherheitsausrüstung zum Schutz der Nashörner in Nationalparks, auf kommerziellen Farmen und in kommunalen Hegegebieten ist ebenfalls sehr teuer. Zudem macht der Nashornschutz Männer und Frauen des Umweltministeriums, der Polizei und der Streitkräfte für andere dringende Aufgaben unabkömmlich.
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NASHORN-HÖRNER
VON OBEN, LINKS NACH RECHTS: Umweltminister Pohamba Shifeta hält ein Nashornhorn in der Hand, das für Namibia und seine Schutzbemühungen wertlos ist, für Wilderer und illegale Händler jedoch Millionen von Dollar bedeutet. Wenn legal erworbenes Horn an diejenigen verkauft werden könnte, die sich das Horn auf kriminelle Weise beschaffen, könnte der Erlös für die Erhaltung der Nashörner verwendet werden. Der Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, Pohamba Shifeta, entfernt das vordere Horn eines Spitzmaulnashorns. 1989 war Namibia weltweit das erste Land, das Nashörner enthornte, um die Tiere für Wilderer nutzlos zu machen. Die Mitglieder des Enthornungsteams von MEFT mussten sich ein ganzes Stück durch Dornengebüsch schlagen, um zu dem Nashorn zu gelangen, das zur Enthornung betäubt worden war. Nach dem Absägen der Hörner werden die Kanten mit einer Schleifmaschine abgerundet. Über der knöchernen Wölbung, auf der die Hörner wachsen, bleibt eine dünne Hornschicht zurück. Mehr Horn darf nicht abgeschnitten oder abgeschabt werden, weil die Gefahr besteht, dass Knochen und Gewebe beschädigt werden. Schwere Infektionen könnten die Folge sein. Die Hörner und Reststücke werden in einem Plastikbeutel versiegelt und von Vollzugsbeamten an einen sicheren Ort gebracht. Am Ende des Tages wird der Inhalt des Beutels gewogen und erneut versiegelt.
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VON OBEN, LINKS NACH RECHTS: Während ein Teil des Enthornungsteams die Hörner entfernt, vermessen der leitende Naturschützer (rechts) und ein MEFT-Aufseher (links) das Tier und sammeln möglichst viele Daten. Der Tierarzt (Mitte) überwacht die Vitalwerte des betäubten Nashorns. Der Chef-Aufseher deckt die Augen des Nashorns ab, um sie vor direkter Sonneneinstrahlung und Staub zu schützen. Der Tierarzt bereitet seine Ausrüstung vor, um Atmung, Herzschlag und Körpertemperatur des betäubten Tieres zu überwachen. Im Hintergrund der zweite Hubschrauber, mit dem der Umweltminister und der Rest des Enthornungsteams samt der Enthornungsgerätschaft eintreffen. Nach dem Absägen der Hörner werden die Kanten abgerundet, damit möglichst wenig Horn über dem knöchernen Wulst auf dem Nasenteil des Schädels zurückbleibt. Das Horn besteht aus Keratin, genau dem gleichen Material wie unsere Haare und Fingernägel. Um Nashörner schneller finden, betäuben und enthornen zu können, hat sich das MEFT-Enthornungsteam für den Einsatz von zwei Hubschraubern entschieden. Der Airbus H125 (ehemals Eurocopter AS 350 Squirrel) links gehört dem Ministerium und transportiert die Mitglieder des Enthornungsteams und die Ausrüstung, während der private Bell 407 den MEFT-Tierarzt und den Rest des Teams an Bord hat. Nach der Enthornung wird das Nashorn aus der Luft überwacht, bis es wieder zu sich kommt und sich davonmacht. Ein enthorntes Spitzmaulnashorn mit einem Peilsender am rechten Vorderbein entfernt sich von einer Wasserstelle. Die dunkle Linie auf seinem Körper zeigt, dass es bis zur Hälfte ins Wasser gewatet war.
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NASHORN-HÖRNER
UNTEN: Ein Spitzmaulnashorn beim Fressen von dornigen Zweigen. Die Unterart Diceros bicornis bicornis ist nur in Namibia heimisch. Einige wenige Tiere sind nach Südafrika verkauft worden, wo Diceros bicornis minor natürlich vorkommt. In Namibia ist das Spitzmaulnashorn eine besonders geschützte Art.
OBEN: Die Hörner dieses Nashorns sind nachgewachsen. Es war vor einigen Jahren enthornt worden. Links: der Schädel eines Spitzmaulnashorns mit den knöchernen Wölbungen über dem Nasenteil, auf dem die Hörner wachsen. Rechts: der Schädel eines gewilderten Spitzmaulnashorns. Wilderer wollen das ganze Horn haben und hacken deshalb einen großen Teil des Knochens ab. Wenn alte Bullen, die ihren Zenit überschritten haben, zu Problemtieren werden und anfangen, in kleinen Schutzgebieten jüngere Bullen zu töten, um ihre Dominanz aufrechtzuerhalten, oder wenn sie gar Kühe töten, so müssen sie beseitigt werden. Sie werden für Trophäenjäger zur legalen Jagd freigegeben. Namibia und Südafrika haben eine CITES-Quote von je fünf jagdbaren Nashörnern pro Jahr. „Wir töten so ein Problemnashorn nicht einfach, sondern wir bemühen uns um den größtmöglichen Nutzen. Der gesamte Erlös wird ausschließlich für die Erhaltung von Nashörnern verwendet“, betont der Umweltminister. Die Trophäeneinnahmen fließen in den Game Products Trust Fund und nicht in die Staatskasse. In Namibia wurden im Jahr 2022 durch Trophäenjagd vier Nashörner erlegt, 2021 und 2020 jeweils eines, 2019 keines, 2018 eines und 2017 zwei. Für einen Spitzmaulnashornbullen müssen Jäger zwischen 200.000 und 350.000 US-Dollar hinblättern. Weibliche Tiere werden nicht gejagt und bleiben bis zu ihrem Lebensende produktiv. Ein weibliches Kalb, dessen Mutter gewildert worden war, konnte gerettet werden und wurde auf einer privaten Wildfarm aufgezogen. Inzwischen hat dieses Nashorn sein elftes Kalb zur Welt gebracht. Der Nashorn-Schutz ist kostspielig und kein einfacher Weg zur Erhaltung der Art. Nach Angaben des leitenden Naturwissenschaftlers und nationalen Nashorn-Koordinators von MEFT belaufen sich die Kosten für die Enthornung eines einzelnen Nashorns auf 10.000 bis 12.000 Namibia Dollar. Sie verdoppeln sich, wenn Nashörner in abgelegenen Gegenden wie der trockenen Kunene-Region enthornt werden, wo sich weniger Tiere auf viel größere Gebiete verteilen. Ein Hubschrauber kostet im
Durchschnitt rund 18.000 N$ pro Stunde und die Betäubungsmittel +/2 000 N$ pro Nashorn. Hinzu kommen die Kosten für Geländewagen, Gehälter und Überstunden des Personals. Jedes Nashorn hat eine eigene Identitätsnummer, und eine DNAProbe wird in einem zentralen Labor in Südafrika aufbewahrt. „Wir enthornen unsere Nashörner in Wildparks, auf kommerziellen Farmen und in kommunalen Hegegebieten alle zwei Jahre“, erklärt der leitende Naturschutz-Wissenschaftler. „Die meisten Nashörner sind uns seit ihrer Geburt bekannt. Wir wissen, wie alt sie sind, und wenn wir sie enthornen oder umsiedeln bestimmen wir ihr Alter anhand ihrer Zähne.“ In Namibia gehören alle Spitzmaulnashörner dem Staat. Mehr als zehn Jahre Dürre in der ohnehin trockenen Kunene-Region haben sich auf den freilebenden Nashornbestand in den kommunalen Hegegebieten merklich ausgewirkt. Dort leistet der Save the Rhino Trust enorme Arbeit, und die Hegegemeinschaften beginnen von Nashornwanderungen für Touristen zu profitieren. Die Dürre setzte 2012 ein, und zwei Jahre später wurden 18 Nashörner gewildert – in dieser Region die höchste Zahl der letzten zehn Jahre. Da die Nashörner über ein riesiges Gebiet verstreut sind, spezialisierten sich die skrupellosen Verbrecher auf Kühe mit größeren Kälbern. Sie töteten das Kuh-Kalb-Paar der Hörner wegen, brachten dabei aber gleich drei Tiere um, denn die meisten Nashornkühe mit größeren Kälbern sind bereits wieder trächtig, so der leitende Naturwissenschaftler von MEFT. Vierzehn Kälber wurden 2015 geboren, die zweithöchste Geburtenrate der letzten zehn Jahre; 2018 kamen 15 Nashornjunge zur Welt. Doch die lange Dürre forderte ihren Tribut: 2020 war die natürliche Sterblichkeit am höchsten – 20 Nashörner wurden tot aufgefunden, hauptsächlich Kälber und alte Tiere.
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Jäger sein,
Mensch sein
Hagen Denker
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ch bin mit der Jagd aufgewachsen.
Seit meinem ersten Geburtstag verbrachten wir Monate am Stück in den GroßwildJagdkonzessionen meines Vaters, rings um den Khaudum-Nationalpark. Das einfache Leben in einem elementaren Zeltlager bescherte mir und meinen Geschwistern eine Kindheit, die so unbeschwert war wie man es sich nur vorstellen kann – etwas, das heute zu einer längst vergangenen Zeit gehört. Solange ich denken kann, habe ich mich für die Jagd interessiert. Als Kind habe ich mit meinen San-Kameraden immer Jagdspiele gespielt, bei denen wir imaginäre Elefanten am Rüssel zurück ins Lager schleppten. Zu meinem 5. Geburtstag bekam ich ein Daisy Luftgewehr, und von da an konnte ich sogar auf etwas Richtiges jagen. Meine
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erste erfolgreiche Jagdbeute war ein streng geschützter Rotbauchwürger. Mein Vater war nicht erfreut und erklärte mir, dass diese Art tabu sei. Danach haben wir den kleinen Vogel in Alufolie mit Zwiebel und Apfel über dem Feuer gegart. Jage nur, was du essen willst, und iss, was du gejagt hast – eine wichtige Lektion für einen jungen Jäger. Meine Jugend verbrachte ich hauptsächlich mit Jagen – in jeder erdenklichen Weise – sei es in der Jagdkonzession oder auf der Farm meines Vaters in den Erongo-Bergen. Klippdachse wurden meine Hauptbeute in den Bergen. Zwar verzehrte ich nicht alle Dassies, die ich erbeutete (sie wurden dem Damara geschenkt, der damals Bauarbeiten auf der Farm erledigte), aber ich sammelte ihre recht beeindruckenden kleinen „Hauer“. Meine „Weltrekord“-Trophäe hängt immer noch in meinem Kinderzimmer.
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Schon bald wechselte ich zu größeren Tieren. Als ich 10 Jahre alt war, erlegte ich auf einem Jagdausflug mit meinem Vater und dem Vater meiner Mutter einen prächtigen SpringbockBock in der Doro !Nawas-Konzession. Es dauerte nicht lange, bis ich dafür zuständig war, die Wildbret-Rationen für die Farmarbeiter zu beschaffen – vor allem, wenn mein Vater in den Großwildkonzessionen war und meine Mutter alle paar Wochen kam, um nach der Farm zu schauen. Ich befand mich in einer sehr „blutrünstigen“ Phase meiner Jagdkarriere und konnte nicht genug bekommen. Auch meine ersten bewussten Fehler bei der Jagd machte ich in dieser Zeit. Rückblickend eine sehr wertvolle Zeit in meiner Entwicklung als Mensch und als Jäger. Als ich 17 war, gab mir mein Vater die großartige Gelegenheit, am Ende der
Jagdsaison einen „Non-trophy“-Elefanten zu jagen. Nach wie vor ist es eine der härtesten und besten Jagderfahrungen, an die ich mich erinnern kann.
zu Boden. Eine surreale Pirsch war zu Ende. Ich war erschöpft, aber ich fühlte auch eine unglaubliche Demut nach diesem Erlebnis. Was für eine Jagd.
Es war Ende November und die ersten Regenfälle der Saison hatten gerade eingesetzt. Eine unglaublich beschwerliche, schwüle Hitze war allgegenwärtig. Wir jagten im Nyae Nyae Hegegebiet und verbrachten einige Tage damit, den Süden der Jagdkonzession zu erkunden, ohne einen geeigneten Bullen auszumachen.
Allerdings war sie noch nicht vorbei. Wir waren meilenweit vom Jagdfahrzeug entfernt. Die alte Militärschneise war relativ nah, und mein Vater sagte, ich solle mit einem der San zurückgehen und das Fahrzeug holen, während er mit den anderen Fährtenlesern auf mich warten würde.
Am vorletzten Tag stießen wir an der Wasserstelle in der Nähe des Camps auf die Spuren eines Elefantenbullen. Wir vermuteten zunächst, dass er nach Osten zog. Während die San-Fährtenleser den Spuren folgten, wollten mein Vater und ich die Entfernung etwas abkürzen und fuhren dorthin, wo der Bulle nach unserer Einschätzung die nach Norden verlaufende alte Militärschneise kreuzen würde. Doch der Bulle hatte sich kurz nach der Wasserstelle Richtung Norden zum Khaudum-Nationalpark (etwa 20 km nördlich) gewandt. Wir ließen das Jagdfahrzeug an der Militärschneise stehen und folgten den Spuren. Die Hitze war brutal, und meine Füße waren voller Blasen, die vom Einlaufen meiner falschen vellies am Vortag stammten. Der Elefant zog in eine generelle nördliche Richtung, aber in Halbkreisen, wenn er Wurzelknollen fraß oder einen geeigneten Platz zum Ruhen suchte. Ich erinnere mich immer noch an die schlimmen Rückenschmerzen, die ich vom vielen Laufen hatte, vermutlich wegen der unbequemen, harten Schuhe. Alle paar Kilometer musste ich meinen Rücken strecken und beugen, damit die Schmerzen erträglich blieben. Aber an Aufgeben dachte ich nie. Am späten Vormittag näherten wir uns einem lehmigen Gürtel mit dichter Vegetation. Er zog sich von Ost nach West durch die ansonsten meist eintönige Buschsavanne, und wir vermuteten, dass der Bulle dort im kühlen Schatten die heißesten Stunden des Tages verbringen würde. Doch stattdessen wanderte er fast schnurstracks durch den Gürtel und wieder ins offene Buschland. Vielleicht war für ihn der bedeckte Himmel genügend Schutz vor der Sonne. Der Bulle ließ auch die Dickichte aus Terminalia prunioides links liegen, die sich über die Landschaft verteilten. Wir befürchteten schon, dass er den Nationalpark erreicht haben könnte, als wir ihn plötzlich weniger als 2 km vor der Parkgrenze einholten. Mit dem Donnern der .416, die ich bei mir trug, und der .404 meines Vaters ging der alte Bullen
Der 45-minütige zügige Fußmarsch durch die einigermaßen abwechslungsreiche Buschsavanne zur Militärschneise war ganz nett, aber die endlosen Kilometer entlang der Schneise nach Süden wurden mit jedem Schritt anstrengender. Kan//ah, der Fährtenleser, der mich begleitete, hatte bereits all sein Wasser getrunken; meine Flasche war noch etwa 3/4 voll. Ich bemühte mich, so lange wie möglich durchzuhalten, aber nach einer Stunde, immer an der Militärschneise entlang, musste ich ein paar Schlucke nehmen. Ich bot auch Kan// ah Wasser an, aber er lehnte höflich ab. Nach einer weiteren Stunde trank ich erneut – wir passierten gerade das Dörfchen N!otscha-Kai, etwa einen Kilometer von der Militärschneise entfernt – und bot Kan//ah erneut davon an, aber er lehnte abermals ab. Ich trank meine Flasche aus, denn ich wusste, dass wir jetzt näher am Jagdfahrzeug waren als an der Stelle, wo die anderen warteten, und dass sich auf dem Fahrzeug ein 25-Liter-Kanister mit Wasser befand, von dem der Fährtenleser auch endlich ohne Vorbehalte trinken konnte. Das letzte Stück war qualvoll für mich, aber ich wollte jetzt nicht anfangen zu klagen. Irgendwann erreichten wir schließlich das Jagdfahrzeug und ich schüttete mir Wasser über den Kopf und trank so viel ich nur konnte. Kan//ah stand einfach auf der Ladefläche des Fahrzeugs und nahm keinen einzigen Schluck. Unglaublich. Wieder was dazugelernt.
In meinen frühen Zwanzigern änderte sich meine Einstellung zur Jagd. Es begann für mich mehr und mehr um das Erlebnis zu gehen: draußen in der Natur zu sein, alles um mich herum zu beobachten und so viel wie möglich aus dem zu lernen, was ich sah. Der Akt des Tötens – üblicherweise der letzte Moment, der Abschluss einer Jagd – rückte weit in den Hintergrund meiner Prioritäten. Manchmal bezweifelte ich sogar, ob es vertretbar ist zu jagen, ein Tier zu töten. Doch immer kam ich zu dem Schluss, dass jagen und töten gerechtfertigt ist – obwohl es nicht gerechfertig werden braucht, denn es ist Teil der menschlichen Natur – und dass es in Ordnung ist, ein Tier zu töten (wenn es ethisch und nachhaltig geschieht). Für mich geht es bei der Jagd nicht darum, Freude am Töten zu haben oder eine Trophäe zu erbeuten (obwohl ich die Erinnerungen schätze, die mit einem schönen Gehörn verbunden sind). Ich habe Freude daran, Zeit in der Natur zu verbringen und die Schöpfung in all ihren Facetten zu erleben. Und diese Zeit mit gleichgesinnten Menschen zu teilen. Vielleicht helfe ich solchen Gefährten sogar dabei, einen alten Trophäenträger zu erlegen, der seine besten Jahre hinter sich hat, und genieße das auf dem Lagerfeuer gegrillte Fleisch. Die Jagd ist wirklich eine Schule des Lebens, und deshalb ist sie so wichtig für die Gesellschaft – nicht unbedingt für jeden Einzelnen, aber für die menschliche Gemeinschaft als Ganzes. Die Jagd, in ihrem weitestmöglichen Kontext, ist die einzige Konstante in meinem Leben (an zweiter Stelle nach meinem Glauben, den ich auch manchmal in Frage gestellt, aber nie verloren habe) und hat mich durch viele schwierige oder harte Zeiten getragen. Die Jagd bietet dem Jäger die reinste Form des Lebens und die größte Nähe zur Schöpfung. Jagen ist wirklich wichtig.
Per Fahrzeug erreichten wir die anderen im Nu, und zusammen mit den anderen Fährtenlesern labte sich Kan//ah nun endlich an ein paar Schlucken Wasser. Diese Erinnerung ist ein großer Teil dessen, was mich als Jäger und Mensch ausmacht. Ich habe viel gelernt, als ich mit großartigen Jägern im Busch unterwegs war und Wild verfolgte oder aufspürte. Ich könnte viele Geschichten über eine Jagdkarriere erzählen, die noch in den Kinderschuhen steckt. Doch das würde den Rahmen dieses Essays sprengen und den Rahmen von dem, was ich vermitteln möchte.
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Beim Nature Awareness Project
ist das Bewusstwerden nur der Anfang Gudrun Hegers Worte auf der Jahreshauptversammlung des Namibischen Berufsjägerverbands (NAPHA) 2022 klangen wie Glockengeläut durch den Saal. „Namibias Schatz ist die Natur“, rief sie dem aufmerksamen Publikum zu. Ihre Funktion beim Nature Awareness Project und beim Berufsjägerverband ist vielschichtig. Sie ist Vorsitzende des Komitees Hunters Support Education, durch das das Nature Awareness Project (NAP) in die NAPHA-Organisation eingebunden ist. Michael G. Sabbeth
E
inige Worte über NAPHA liefern wertvolle Hintergrundinformationen und einen Kontext für die Bedeutung und den Auftrag des NAP. NAPHA vertritt die These, dass die nachhaltige Trophäenjagd ein wesentlicher Bestandteil des Naturschutzes ist. Der Verband weist darauf hin, dass Namibia im Bereich Naturschutz eines der führenden Länder in Afrika ist.
eines ethischen Rahmens, Respekt vor der Natur und Selbstdisziplin erreicht. Der Fokus auf Namibias verfassungsrechtliche Grundlage für die ethische und rechtliche Verpflichtung zur nachhaltigen Nutzung und zur langfristigen Erhaltung der Lebensfähigkeit der Natur ist ein zusätzlicher Bestandteil des kultivierten Ethos der Wertschätzung der Natur, der möglicherweise allein Namibia zu eigen ist.
Sowohl der Bestand an Wildtieren als auch ihre Vielfalt haben sich seit den 1960er Jahren verdoppelt. Auf der Website von NAPHA wird geltend gemacht, dass in Namibia siebzig bis achtzig Prozent aller Wildtiere auf Privatland leben. Der Verband führt diesen Tatbestand auf die Trophäenjagd zurück. NAPHA hat es sich zur Aufgabe gemacht, ethisches Verhalten und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten und zu fördern, und das Jagdgewerbe für heutige und künftige Generationen zu sichern.
Die namibische Verfassung rechtfertigt nicht nur das Ethos des Auftrags des NAP, sondern unterstützt auch die intellektuelle und rechtliche Legitimität seiner Arbeit. Namibias Verfassung wurde 1990 verabschiedet. Der für diese Diskussion relevante Paragraf 11 definiert die Grundsätze der Staatspolitik. Teil dieses Paragrafen ist Artikel 95, der Bestimmungen über die Förderung des Wohlergehens des Volkes enthält.
Die kurze Geschichte des Nature Awareness Project beginnt 2014, als Isabelle Fourie ein Projekt mit dem Titel Back to Nature ins Leben rief. Isabelle veranstaltete Aktivitäten in freier Natur, Unternehmungen und Vorträge für Dutzende von Kindern der Waldorfschule Windhoek, um ihr Lernen über die Natur zu fördern und ihnen zu zeigen, wie der inzwischen vielstrapazierte Begriff nachhaltige Nutzung auf die Tier- und Pflanzenwelt angewendet wird. Das Komitee Hunters Support Education nahm Isabelles Projekt 2019 unter dem Dach von NAPHA auf und gab ihm den Namen Nature Awareness Project. Die übergreifende Mission oder Vision dieser Programme war, wie Gudrun erklärte, Respekt für die Natur – „Namibias Schatz“ – zu vermitteln. Die Programme wurden ausgeweitet, gewannen an Vitalität und Finanzierung und wurden als Nature Awareness Project zu einer eigenständigen Einheit zusammengefasst. Das Nature Awareness Project verfolgt diverse ehrgeizige Ziele und nutzt verschiedene Social-Media-Kanäle und praktische Exkursionen, um junge Menschen für Namibias natürliche Umwelt zu begeistern. Diese Ziele werden durch Bildungsprogramme, geistige Disziplin innerhalb
Die konkretisierende Bestimmung, die dem Naturschutz und der Bestätigung der Arbeit und des Auftrags des NAP Vitalität und Ausstrahlung verleiht, ist die Richtlinie, dass der Staat „das Wohlergehen des Volkes aktiv zu fördern und zu erhalten hat, indem er unter anderem eine Politik verfolgt, die auf Folgendes abzielt: Abschnitt l: Erhaltung […] der biologischen Vielfalt Namibias und Nutzung der natürlichen lebenden Ressourcen auf nachhaltiger Basis zum Wohle aller Namibier, der jetzigen wie der zukünftigen.“ Wie in der oben zitierten Verfassungsklausel angedeutet, und dem engagierten NAP-Team sehr wohl bekannt, kann die nachhaltige Grundlage für den Schutz der Wildtiere schwerlich umgesetzt werden, wenn es das zu erhaltende Tier- und Pflanzenleben nicht mehr gibt. Schon ein flüchtiger Blick auf die Website des Nature Awareness Project veranschaulicht die verschiedenen Plattformen, die zur Umsetzung seiner Ziele genutzt werden. Zu der Liste dieser Plattformen und Praktiken – die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt – gehören die Nutzung digitaler Plattformen und Lehrvideos, die herausragende Bedeutung von Lehrausflügen mit Kindern, die Vermittlung der praktischen Anwendung von nachhaltiger Nutzung durch ein breites Spektrum von Unternehmungen und Ausflügen, sowie die Einführung von Kindern in
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die enorme Vielfalt der namibischen Tierwelt im Rahmen der Vermittlung von Respekt für ihre Existenz und ihren Wert für die ökologische Kette des Tierreichs. Natürlich tauchen Probleme auf, weil es der jüngeren Generation an Bewusstsein und Bildung in Bezug auf die Natur und die natürlichen Ressourcen mangelt. Wie Gudrun ausführte, hat zudem eine wachsende Zahl von Namibiern, vor allem aufgrund der Verstädterung, kaum eine oder gar keine Vorstellung, worum es beim Naturschutz geht. Diese Probleme sind universell. Gudrun erläuterte die synergetische Qualität des Engagements der Kinder für die Natur. Sie hob hervor, dass Kinder, die an den NAPProjekten teilnehmen, ihre eigenen Naturschutzwerte schaffen und sich gegenseitig inspirieren. Die Vision des Nature Awareness Project – Zurück zur Natur finden – mit Leben zu füllen, erfordert harte Arbeit: nicht nur den Aufwand, Unternehmungen zu organisieren, sondern auch die Geduld und die sprachliche Kompetenz, um die Natur und zugegebenermaßen komplexe Konzepte wie nachhaltige Nutzung einem jungen Publikum zu erklären. Als Beweis dafür, dass NAP diese Fähigkeiten beherrscht, zeigte Gudrun in ihrer NAPHA-Präsentation Beispiele des positiven Feedbacks auf die Unternehmungen des Projekts und machte die Zuhörerschaft auf die Erfolgsbotschaften aufmerksam, die für Jugendliche in den Videos auf der NAP-Website enthalten sind. Die Stimmen der Kinder, die an den Programmen teilgenommen haben, veranschaulichen höchst eloquent die Fähigkeit von NAP, sie für die Natur zu begeistern und zu inspirieren. Die Freude, die beispielsweise von einem Mädchen zum Ausdruck gebracht wird, kann als Metapher für die Vision von NAP dienen, andere Jugendliche zu bereichern: ihre Dankbarkeit dafür, dass sie das Glück hatte, an einem der NAP-Bildungsprojekte teilnehmen zu können, drückt die Schülerin mit der scharfsinnigen
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Bemerkung aus, „viele Kinder in den Städten haben nie die Möglichkeit, in die Natur hinauszukommen oder Tiere wie ein Pferd zu berühren“. Die teilnehmenden Kinder fühlten sich befähigt und erklärten, dass sie stolz darauf sind, „der Natur helfen zu können“. Der Kommentar eines Schülers veranschaulicht die Kraft, die NAP jungen Menschen verleiht: „Jetzt habe ich gelernt, dass ich etwas bewirken und die Welt verbessern kann.“ Die Einsichten in die Natur und das Ökosystem können recht grundlegend sein, wie die rührende Erkenntnis dieses Schülers zeigt: „Ich habe heute gelernt, wie wertvoll Wasser ist und dass wir sparsam damit umgehen müssen, weil Menschen, Tiere und Pflanzen ohne Wasser nicht leben können.“ Die Schüler und Schülerinnen berichten, dass sie gelernt haben, ohne Gefahr ein Feuer zu entfachen und verschiedene Wildtiere und ihre Spuren zu bestimmen. Einen ausgesprochen urigen Kommentar lieferte ein Schüler, der stolz seine neu erworbene Fähigkeit, Wildlosung zu identifizieren, zum Besten gab. NAP wurde als Reaktion auf die Tatsache gegründet, dass ein hoher Prozentsatz der namibischen Kinder nicht mit der einheimischen Fauna und Flora oder der nachhaltigen Nutzung des Wildes und dem Naturschutz vertraut ist. Für die jungen Menschen, deren Leben durch die NAP-Programme berührt wurde, werden die Ergebnisse des von ihnen Gelernten und ihre Inspiration wie Geigenklang über den Generationen schweben. Ob das Melken von Kühen oder das Anlegen eines nachhaltigen Gartens in den Projekten und bei Exkursionen gelehrt wird, oder ob man etwas über den Wert von Schlangen für das Gleichgewicht der Natur und die Verwendung ihres Giftes durch die Pharmaindustrie zur Rettung von Menschenleben lernt – jeder Moment, jede Lektion, jede scheinbar unzusammenhängende Tatsache ist mit den vereinenden Themen Kausalität, Pflicht, Konsequenzen und Empfindlichkeit der Natur
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NATURE AWARENESS PROJECT
Weitere Informationen über das Nature Awareness Project finden Sie unter: Gudrun@otjiruse.com www.nature.awareness.com www.youtube.com/@thenatureawarenessprojectn4345 Nature Awareness Namibia
verbunden. Dinge geschehen, oder geschehen nicht, aus erkennbaren Gründen. Was wir gestern hatten, ist keine Garantie für morgen und wird nicht nachhaltig sein, wenn wir uns nicht mit Wissen, moralischem Willen und harter Arbeit für die Erhaltung und Verbesserung der Umwelt und für das Leben ihrer Bewohner einsetzen. „Bildung ist die einzige Möglichkeit, die Natur zu schützen“, sagte Gudrun bei ihrer Präsentation auf der Jahreshauptversammlung von NAPHA. Wenn man genau hinhörte, konnte man jedoch erkennen, dass sie die Realität zum Ausdruck brachte, dass mehr als Bildung nötig ist, um die Natur zu schützen. Viele Menschen, die sehr gebildet und gut informiert sind, tun nichts, um die Natur zu schützen oder den Naturschutz voranzutreiben. Viele Menschen sind sich der Empfindlichkeit der Natur bewusst, aber auch sie tun nichts zu ihrem Schutz. Bildung und Bewusstsein sind notwendig, aber nicht ausreichend, um den Umgang mit der Natur zu lenken. Anlässlich der Jahreshauptversammlung betonte der Präsident von NAPHA, Axel Cramer, im Gespräch mit mir: „Bildung ist nicht genug, Sensibilisierung ist nicht genug“. Das mag kontraintuitiv erscheinen, denn immerhin ist Bewusstsein das mittlere Wort im Namen des Nature Awareness Project. Doch aus praktischer, realpolitischer Sicht hat Axel recht. Bewusstsein zu haben ohne zu handeln, ist moralisch und praktisch bedeutungslos. Axel sagte aufschlussreich: „Bewusstsein ist nicht das endgültige Ziel des NAP, sondern der Anfang. Bewusstsein ist nur das Sprungbrett.“ Vielleicht sollte NAP in Nature Action Project umbenannt werden, denn nur durch Handeln wird der Respekt vor der Natur zum Leben erweckt und die nachhaltige Nutzung von Tier- und Pflanzenwelt verwirklicht. Der Präsident des Dallas Safari Club, Tim Fallon, war zu Gast auf der NAPHA-Jahreshauptversammlung 2022. Er fasste Gudruns Präsentation mit dieser vorausschauenden Beobachtung zusammen: „Gudrun hat die Wahrheit auf den Punkt gebracht. Wenn man eine lebendige Zukunft für
Wildtiere will, muss man jetzt daran arbeiten, die Zukunft zu schaffen, die man anstrebt. Tugendhafte Zukünfte entstehen nicht zufällig.“ Die NAP-Mitarbeiter wissen natürlich, dass diese Kinder die Führungspersönlichkeiten von morgen sein werden und dass sie nur durch ihr Wissen in der Lage sein werden, die künftigen Herausforderungen zu meistern. Doch in Gesprächen mit mir räumten Gudrun und Axel ein, dass neben Bewusstsein und Bildung auch die Eigenschaften Motivation, Handlungswille, Zivilcourage und kompetenter Fleiß erforderlich sind, um die Ziele von NAP zu erreichen. Abstrakte Philosophie und gute Absichten müssen in greifbare Taten umgesetzt werden, wenn tugendhafte Ziele erreicht werden sollen. Unter der hervorragenden Leitung des NAP-Teams – Gudrun Heger, Barbara Rogl, Isabelle Fourie und Nadja Geiger – ist die Organisation zu einem Vehikel geworden, das Bewusstsein in Aktion umsetzt. Erwähnenswert ist, dass das Team des Nature Awareness Project alles auf freiwilliger Basis tut. Es werden keine Gehälter gezahlt. Spenden sind willkommen. 2022 wurde das NAPTeam zum dritten Mal in Folge mit dem NAPHA-Preis für das Aktivste Mitglied ausgezeichnet. Das Nature Awareness Project vermittelt jungen Menschen ein Gefühl von Pflicht und Verpflichtung, ein Gefühl der Verantwortlichkeit. Bezeichnenderweise inspirieren Gudrun und das NAP-Team die Jugendlichen zu der Erkenntnis, dass sie Teil von etwas sind, das größer ist als sie selbst; dass Wissen, harte Arbeit und Selbstdisziplin dem Leben einen Sinn und eine Tiefe geben, die die transzendenten Indikatoren für ein gut gelebtes Leben sind. Das Projekt ermöglicht es den jungen Menschen, sich selbst in einen prächtigen Wandteppich einzuweben, der ihre Bemühungen, ihr Land, ihre Verfassung und Namibias Reichtum an Tieren und Pflanzen vereint. Meine Glückwünsche an das Nature Awareness Project, denn es trägt dazu bei, dass Namibia zu einer größeren Lebenskraft erblüht.
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GESCHICHTE EINES LESERS
Von einer zufälligen Begegnung zu einer großartigen Safari
I
William Archibald
m Februar war ich mit meiner Tochter Jan und meinem Schwiegersohn David auf der weltgrößten Outdoor-Messe in Harrisburg in Pennsylvania.
Ich hatte keinerlei Absicht, eine Safari zu buchen. Ich wollte alte Freunde treffen, die Wildpräparate bewundern und einfach unter Gleichgesinnten sein. Ich bin ein Safari-Veteran: im südlichen Afrika habe ich 12 JagdExkursionen mitgemacht. Jan hat vier Safaris hinter sich, aber bisher war keiner von uns in Namibia. Doch ich hatte Namibia schon seit langer Zeit auf dem Radar, und so blieben wir bei DJS Orpa Hunting Safaris stehen, um mit Dirk und Thea Smit zu sprechen. Ich hatte einige spezifische Fragen und Dirk hatte die Antworten, die ich suchte. Mir gefiel wirklich, was ich hörte und sah. ABER, ich war nicht gekommen, um eine Jagd zu buchen. Also gingen wir nach einem kurzen Gespräch weiter, um uns mit alten Freunden, mit Jagdführern und Outifttern zu unterhalten. Wir hatten einen wunderbaren Tag bei den Sportausstellern. Als wir uns anschickten, die Messe zu verlassen, sagten Jan und David, dass sie gerne noch einmal mit Dirk sprechen würden. „Kein Problem“, erwiderte ich, „da kommen wir ja auf dem Weg zum Ausgang vorbei.“ Dirk und Thea luden uns in ihren Stand ein. Die Unterhaltung hatte erst wenige Minuten gedauert, da sagte Jan: „Jetzt möchten wir gerne buchen.“ Ich fiel fast von meinem Stuhl. HALT, WAS? Die Bedingungen wurden besprochen und die Daten ausgewählt, während mir auf meinem Stuhl ganz schwindelig wurde. Und einfach so war dann unsere nächste Safari geregelt. Ich brauche wirklich keine Überredung, um in Afrika auf die Jagd zu gehen, aber das hier kam völlig unerwartet. Was für eine unglaubliche Überraschung. Es war etwas hektisch, alles in nur drei Monaten zu organisieren, aber als erfahrene Reisende wussten wir, was zur Vorbereitung auf unsere Jagd in Namibia zu tun war. Am 10. Mai landeten wir in Windhoek. Dirk erwartete uns auf dem Flughafen. Wir nahmen unser Gepäck in Empfang, doch die Gewehre
waren nicht da. Ein Ärgernis, aber die Fluggesellschaft bot an, den Gewehrkoffer an DJS Orpa Hunting Safaris zu liefern. Das ersparte uns eine 8-stündige Fahrt nochmals zum Flughafen und wieder zurück. Zur Überbrückung hatte Dirk eine 300 Win Mag für Jan und eine 338 für mich. Wir machten Probeschüsse und anschließend eine Eingewöhnungsfahrt. Abends hatten wir ein fröhliches Essen mit der Familie, und das wiederholte sich für die Dauer unserer Safari. Bei Dirk, Thea und den Jungvermählten, Dirk Junior und Engela, fühlten wir uns so herzlich aufgenommen, als wären wir alle schon seit Jahren befreundet. Junior ist ein frischgebackener Jagdführer und Ingla ist eine frischgebackene Tierärztin. Wir gingen früh ins Bett, um dringend benötigten Schlaf nachzuholen. Der nächste Morgen begann mit einem glänzend erfolgreichen Auftakt zu unserer Jagd. Jan platzierte hervorragende Schüsse auf einen Gemsbock, ein Weißschwanzgnu, einen Kudu, ein Steppenzebra, ein Bergzebra, ein Streifengnu und ein Warzenschwein. Was für eine Ausbeute für meine Tochter auf ihrer fünften Safari. Ich selbst war derweil auch nicht untätig. Für mich gab es einen Gemsbock, ein Warzenschwein, einen Springbock, ein Eland und ein Streifengnu. Zu den vielen Dingen, die mich auf der Jagd mit DJS Orpa Hunting Safaris so beeindruckt haben, gehört die Sorgfalt bei der Auswahl der Trophäen. Dirk erläuterte, dass es darum geht, das älteste Tier auszuwählen und nicht einfach das größte. Meine Erfahrung in Südafrika war eher: „Da ist eins. Schieß“. Doch nicht so bei Dirk. Jedes Mal eine sorgfältige Prüfung. Die Jagd bei DJS Orpa Hunting Safaris mit Dirk Smit war von Anfang bis Ende ein großartiges Erlebnis. Ausgezeichnete Hausmannskost. Mahlzeiten im Kreise der Familie. Gemütliche Abende an der Feuerstelle. Wunderbare Kameradschaft. Wirklich, es war die beste von all meinen Safaris. So gut war sie, dass wir für August die nächste 12-tägige Jagd bei DJS Orpa Hunting Safaris gebucht haben. Namibia und DJS Orpa Hunting Safaris sind jetzt mein bevorzugtes Reiseziel. Ich kann es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren.
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NATURSCHÜTZER
des Jahres
Muyemburuko Max Kangwaka: Ein furchtloser Naturschützer, der für Transparenz und die Rechte der Gemeinschaft kämpft bringen zu lassen. Unbeirrt kämpft er weiter für die Rechte örtlicher Gemeinschaften und für die natürliche Umwelt. Die Medien haben ausführlich über die Bohrungen von ReCon Africa in Namibia berichtet. Doch Max Kangwaka erkennt die weiterreichenden Folgen industrieller Aktivitäten. Er ist sich der potenziellen Gefahren bewusst, die der Bergbau und seine Auswirkungen auf wertvolle Grundwasserleiter mit sich bringen. Seine Überzeugung, dass es beim Naturschutz um mehr als nur die Jagdbelange geht, zeugt von seinem tiefen Verständnis für die Vernetzung von Umwelterhaltung und dem Wohlergehen von Gemeinschaften. Max Kangwakas unermüdlicher Einsatz, allen Widrigkeiten zum Trotz, hat ihm den Titel Naturschützer des Jahres eingebracht
I
m Umweltschutz gibt es Menschen, die sich durch ihr unerschütterliches Engagement und ihren furchtlosen Geist von allen anderen abheben. Muyemburuko Max Kangwaka ist eine echte Größe, die man nicht unterschätzen sollte. Er ist für seinen unermüdlichen Einsatz für den Naturschutz und sein Eintreten für die Rechte der betreffenden Gemeinschaften mit dem angesehenen Titel NAPHA's Conservationist of the Year ausgezeichnet worden. Trotz des immensen Drucks, dem er von verschiedenen Stellen ausgesetzt ist, darunter Regionalräte, Justizbehörden und die mächtige Explorationsgesellschaft ReCon Africa, hat sich Max in seinem Streben nach Transparenz und Gerechtigkeit nicht beirren lassen. Max Kangwaka wurde am 2. Februar 1984 in Levayi, einem Dörfchen in der Region Kavango-Ost geboren. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für den Naturschutz. Er besuchte die Levayi Combined School, bis er in die zehnte Klasse der Shamangonwa Combined School wechselte. Der Grundstein für sein Engagement für die Umwelt wurde 2006 gelegt, als er von der Direktion Forstwirtschaft im Rahmen des KFW-Projekts zum Community Forest Facilitator ernannt wurde.
Doch das war erst der Anfang seines Werdegangs. Max's Engagement für den Naturschutz beförderte ihn in verschiedene Führungspositionen in seiner Gemeinschaft. Von der Wahl zum Dorfvertreter für Shamambungu und den Verwaltungsausschuss des Hegegebiets im Jahr 2007 bis hin zum Amt des Schatzmeisters und später des stellvertretenden Vorsitzenden nahm sein Einfluss stetig zu. 2016 wurde er Vorsitzender des Hegegebiets und festigte damit seine Verpflichtung zum Schutz der natürlichen Umwelt und der Rechte der Gemeinschaft. Infolge seiner unnachgiebigen Forderungen nach Transparenz geriet Max auf Konfrontationskurs mit ReCon Africa. Hartnäckig befragte er örtliche Gemeinschaften, die von ReCon Africas Öl- und Gas-Explorationsaktivitäten in Nordostnamibia direkt betroffen sind. Recon empfand seine Art, unablässig Wahrheit und Transparenz einzufordern, als störend und schloss ihn schließlich von den Beratungssitzungen der Gesellschaft aus. Max war jedoch nicht geneigt, sich von mächtigen Interessen zum Schweigen
Während der Preisverleihung auf der NAPHAJahreshauptversammlung 2022 nahm Max die Auszeichnung mit Bescheidenheit entgegen und bekannte sich zu anfänglichem Zögern und Selbstzweifel. Er würdigte die Bedeutung der Auszeichnung als Anerkennung für die Arbeit, die er und sein Team geleistet haben. Max dankte dem Jagdverband für die Anerkennung der Arbeit von Naturschützern vor Ort – sie werde eher selten honoriert. Er sprach auch von den Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist, darunter öffentliche Kritik und persönliche Bedrohungen, aber er betonte, dass an seinem Engagement für den Schutz der Natur und den Kampf für Gerechtigkeit nicht zu rütteln ist. Der Werdegang von Muyemburuko Max Kangwaka ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Naturschutzgemeinschaft und über sie hinaus. Seine unerschütterliche Entschlossenheit trotz aller Widrigkeiten und sein unermüdlicher Einsatz für Transparenz und die Rechte der Gemeinschaft haben ihm den prestigeträchtigen Titel Naturschützer des Jahres eingebracht. Seine Geschichte ist ein Beweis für die Kraft von Menschen, die sich nicht zum Schweigen bringen lassen, sondern unbeirrt für Rechtschaffenheit eintreten um unser natürliches Erbe für künftige Generationen zu bewahren.
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NAPHA AUSZEICHNUNGEN 2022
Jagdhelfer: Eric Ganaseb
Naturschützer: Muyemburuko Max Kangwaka
Naturschützer: Muyemburuko Max Kangwaka
Küchenchefin: Justina Kalira Kampanza
Jagdhelfer: Eric Ganaseb Küchenchefin: Justina Kalira Kampanza Zugänglichstes Mitglied: Dr. Hans-Gerd Lüesse
Zugänglichstes Mitglied: Dr. Hans-Gerd Lüesse
Aktivste Mitglieder: Hunters Support Education Committee
Aktivste Mitglieder: Hunters Support Education Committee
Meistverkaufte Medaillen als Gruppe: 1. Otjiruze Safaris CC 2. Onduno Hunting 3. Die Keiler Meistverkaufte Medaillen als Einzelperson: 1. Diethelm Metzger 2. Jacques Strauss (Ansie Strauss nahm an seiner Stelle teil) 3. Anthea Langner (war nicht zugegen) Meistverkaufte Medaillen als Gruppe: Otjiruze Safaris CC
Meistverkaufte Medaillen als Gruppe: Die Keiler
Meistverkaufte Medaillen als Gruppe: Onduno Hunting
Meistverkaufte Medaillen als Einzelperson: Diethelm Metzger
Meistverkaufte Medaillen als Einzelperson: Jacques Strauss (Ansie Strauss nahm an seiner Stelle teil)
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This could be you... Ursprüngliche Farmjagd mit bodenständigen Jägern
This could be you...
Willkommen als Jagdgast auf unserer Wild- und Rinderfarm (seit 1908). Inmitten 13 000 ha einmalig schÖner und abwechslungsreicher Dornbuschsavanne (Trockenflüsse, Flächen, Berge, Granitkuppen und vielen Wasserstellen), werden sie individuell in rustikaler Atmosphäre betreut. Sie haben ausgezeichnete JagdmÖglichkeit auf mindestens 22 Tierarten, z.B. Kudu, Oryx, Eland, Impala, Damara DikDik, u.v.a. (auch Spezialangebote). Wir würden uns freuen, sie bei uns begrüßen zu dürfen. Georg Engelhard Tel/Whatsapp: (+264) 81 2540356 Email: info@kovahange-safaris.com | Website: kovahange-safaris.com
+264 (81) 124 0838 info@safarisnamibia.com www.safarisnamibia.com
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Dirk de Bod Safaris Namibia is one of Namibia’s select hunting destinations, boasting over 48 500 acres of private game reserves with 31 different species available.
JA G E N I N N A M IB IA
Zu Fuß auf kapitale Kudu im Khomas Hochland und Etjo Gebirge K on t a kt : H e n n e r a n d M e ik e W i l ck e n s E : ok a tu r u a @ afo l. c om . n a C : + 2 64 8 1 14 8 83 7 8 F : O k a tu r u a H u n t in g
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Jagdfachleute, registriert beim
Namibia Berufsjagdverband Name Agenbach Ahrens Alberts Badenhorst Bank Barreras Garcia Reboredo Bartlett Basson Bauer Baumann Binding Blaauw Böckmann Böhmcker Bohn Boshoff Botes Botha Brand Brits Bross Campbell Chapman Chapman Cilliers Cilliers Clausen Conservation Force Cooper Cordes Cramer Dallas Safari Club de Bod de Lange Deloch Deloch Delport Delport Denk Denker Denker Diekmann
Initialen EJ EG CJ C J LG DD JM AK H HR JN H AD K-H B R RA JJ JJ KA AA AC JW AD WA KP
DW PJ HG HP PJ J HT HC K-U H WG
Kataneno Hunt Dzombo Hunting Safaris Farm Rudelsburg Moringa Jagd & Gästefarm Kleepforte Duiker Safaris Namibia Zana Botes Safari CC Sesembo Hunting Safaris Getaway Kalahari Safari Africa Hunt Safari Klipkop Farming CC Okangawa Farming & Hunting Safaris Huntafrica Namibia Huntafrica Namibia Allan Ciliers Hunting Safaris Allan Ciliers Hunting Safaris Okosongoro Safari Ranch Conservation Force Mahonda Hunting Safaris Bodenhausen Namibia Hunting Experience - pg. 89 Dallas Safari Club Dirk de Bod Safaris Namibia - pg. 84 Hemingway Hunting Safaris Hans Hunt Safaris Oryxhunt Eintracht Jagd Safaris Toekoms Hunting Safaris Jagdfarm Mecklenburg African Hunting Safaris - pg. 58 African Hunting Safaris - pg. 58 Hamakari Safaris
Dietz
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Doman Dorfling Dressel Dresselhaus du Plessis du Toit Düvel Egerer Eggert Eggert Eichhoff Eichler Eichler Engelhard Epler Erni Erpf Erpf Esterhuizen Falk Fechter Fechter Fietz
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Aloegrove Safari Lodge Hartland Hunting Safaris Namibia Jagdfarm Hairabib Heja Game Lodge Bergzicht Game Lodge - pg. 12 Omutati Game & Guestfarm Farm Omambonde Tal Nyati Wildlife Art Omatjete Safaris Omatjete Safaris Otjitambi Guestfarm Namibia Safari Services - pg. 82 Smart Dip - pg. 82 Kovahange Safaris & Guest Farm - pg. 84 Otjikaru Farming Hunting Farm Urusis Jagdfarm Otjenga Oase Guest & Hunting Farm Estreux Safaris CC Ondjondo Jagdfarm Falkenhorst Safaris Nababis Hunting Etemba Jagd
aloegrove@afol.com.na bd@hartlandhunting.com hairabib@gmail.com dieterd@afol.com.na info@bergzichtgamelodge.com neels@ingplan.com.na marcoduvel@gmail.com nyati@nyati-wildlife-art.com.na hagen@omatjete.com hagen@omatjete.com elfried@iway.na info@namsaf.com.na smartdip@namsaf.com.na info@kovahange-safaris.com otjikaru@iafrica.com.na erniurus@afol.com.na otjenga@gmail.com bunsi@jagdoase.de info@estreuxsafaris.com ondjondjo@iway.na falcon@iway.na mfph@iway.na info@etemba-hunting.com
+264 81 127 4103 +264 81 259 3171 +264 81 128 9348 +264 81 129 6536 +264 81 128 4825 +264 81 170 0197 +264 81 371 9798 +264 81 124 2080 +264 81 435 5502 +264 81 127 9005 +264 81 220 6939 +264 81 222 6285 +264 81 222 6285 +264 81 254 0356 +264 81 128 4845 +264 81 245 1616 +264 81 128 5072 +264 81 128 8160 +264 81 432 4800 +264 81 242 1146 +264 81 243 2132 +264 81 240 5364 +264 81 124 6409
ZD CH AG
Firmenname Aru Game Lodges - pg. 20 RW Rowland Hunting Safaris Hunters Pride Taxidermy Farm Mimosa Oshingulu Hunting Safaris Na-Gumbo Lodge & Safaris Onguma Game Ranch (Pty) Ltd Okamapu (Pty) Ltd t/a Osprey Safaris Namibia Aigamas Hunting
Email eddie@arugamelodges.com info@geva-sales.com huntpride@iway.na chris@farmmimosa.co.za oshi@africaonline.com.na l.barreras@bartap.com.na carmen.onguma@gmail.com info@ospreyhunt.com bauer@iway.na hbaumann@nubibmountain.com kataneno@iafrica.com.na japsie86@gmail.com moringa@iway.na kleepforte@afol.com.na bennieboshoff918@gmail.com zanabotes@gmail.com ruan@sesembohunting.com info.kalahari.safari@gmail.com justus@afrihuntsafaris.com brossklaus@aol.com andrewac16@gmail.com info@huntafrica.com.na info@huntafrica.com.na allan@cillierssafaris.com wayne@cillierssafaris.com info@okosongoro.com JJW-NO@att.net info@mahondahunting.com cordesbodenhausen@gmail.com info@namibia-hunting-experience.com Corey@biggame.org info@safarisnamibia.com delangp@gmail.com hanshunt@iway.na oryxhunt@iway.na pieter@delportlaw.com toekomsbowhunting@gmail.com denk@jagdfarmmecklenburg.com kaiuwe@erongosafaris.com hagen@erongosafaris.com hamakari@iway.na
Kontakt-Details +264 81 852 4519 +264 81 124 6464 +264 81 298 7504 +27 82 829 6565 +264 81 124 1389 +264 81 337 7536 +264 81 778 3262 +264 81 127 9395 +264 81 253 0947 +264 81 129 3573 +264 81 284 6441 +264 81 146 4959 +264 81 270 9511 +264 81 241 5600 +264 81 356 4080 +264 81 255 7161 +264 81 127 3976 +264 81 396 3988 +264 81 260 3355 +264 81 148 6807 +264 81 212 8800 +264 81 832 4774 +264 81 127 3711 +264 81 127 3700 +264 81 129 0708 +264 81 236 5012 +264 81 731 1532 +1 504 837 1233 +264 81 272 4910 +264 81 127 2946 +264 81 129 0370
Webseite www.arugamelodges.com
+264 81 124 0838 +264 81 149 4130 +264 81 261 4825 +264 81 243 1866 +264 81 127 3832 +264 81 269 0116 +264 81 129 0109 +264 81 201 4867 +264 81 206 7682 +264 81 249 7927
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Name Fourie Friedensdorf Friedensdorf Friederich Fug
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Firmenname Chapungu - Kambako Hunting Safaris Hunting & Guestfarm Ondombo Hunting & Guestfarm Ondombo Baobab Game Ranch Terranova Tourism & Farming
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BT HH TBH MW K A I BW K HM G GT AGF HP O RW GE H R BS WEG GE NO K-D G-C SP H H
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SB M PEM HG M B HH HW Y WK RA
Zighenzani-Africa Safaris Blaser Safaris Ltd Erongo Lodge Abachaos #2025 Farming Hunting Farm Wronin Jagdfarm Stoetzer Jagdfarm Stoetzer Jagdfarm Stoetzer IFN Airfright Logistics Mazabuka Investments Pty t/a Klein Barmen Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd
onduno@gmail.com onduno@gmail.com onduno@gmail.com manfred@kgss.com.na grahl@iway.na pbgruhn@iway.na kgrunschloss@yahoo.com info@ad-hunting.com info@ovisume.eu haag@otjikoko.com haase@iway.na olaf85@gmail.com rolfhaase@iway.na hetaku@iway.na halenke@iway.na hohenau@namibianhunting.com bhas@byronhart.com wilkohauffe@gmail.com gudrun@otjiruse.com nikolai@tandelta.biz klausheimstadt@yahoo.com christianghennig@gmail.com philip@khomas-highland-hunting.com kansimba@iafrica.com.na hubert@herzoghunting.com; ulrike@herzoghunting.com sigurd@zighenzani.com blasersafaris@afol.com.na erongolodge@iway.na
Jacobs Janse van Rensburg Jansen Jansen van Vuuren Joubert Kaiser Kamatuka Kibble Kibble Kiekebusch Kirchner Koekemoer Kotze Kotze Kotze Kotzé Kreiner Kretzschmar Krieghoff Kruger Labuschagne Lambrechts Lamprecht Langner Leuschner Levin Lichtenberg Liedtke Ling
SM JF JAB L SJ DU GU PD MW HH EHBK GJ JC DJ HJL HR HA KE
SMJ Safaris Portsmut Hunting Safaris Acacia Hunting Safaris Leopard Legend Hunting Safaris Bergzicht Game Lodge Kuhwerder Jagdfarm Kataneno Hunt Trophy Safaris Mike Kibble Safaris Jagd & Rinderfarm Hochfels Kou Kuas Adventure Safaris Omuramba Hunting Lodge Omatako Hunting Trails Tiefenbach Bow Hunting Chapungu Kambako Hunting Safaris Hugo Kotze Safaris Ekongo Hunting & Safaris Onduasu Jagd Krieghoff - Inside front page Omujeve Hunting Safaris (Pty) Ltd Ndumo Safaris Arub Safaris Hunters Namibia Safaris Omuramba Hunting Lodge Glenorkie Hunting Farm
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JJN D TM H-L A LI J C GP RW
Scheidthof Hunting Safaris Bellerode Hunting Jagd Safaris Jamy Traut Hunting Safaris AD Hunting Ovisume Jagdfarm Otjikoko Game Ranch Haasenhof Gästefarm Jagd & Gästefarm Wilhelmstal Nord Jagd & Gästefarm Wilhelmstal Nord Hetaku Safari Lodge Hohenau Hunting Ranch Hohenau Hunting Ranch Boscia Wildlife Ventures CC Beenbreck Safaris Otjiruse Hunting Otjiruse Hunting Game Ranch Transvaal Aru Game Lodges - pg. 20 Khomas Highland Hunting Safaris Bull River CC t/a Kansimba Game Lodge Herzog Hunting
Otjisororindi Jagdfarm Okondura Nord Hunt & Guestfarm Die Keiler
Kontakt-Details +264 81 278 4548 +264 81 269 0838 +264 81 302 2896 +264 81 259 2134 +264 81 272 1172 / +264 81 393 9640 (WhatsApp only) +264 81 668 0361 +261 81 809 1108 +264 81 447 7177 +264 81 124 1355 +264 81 322 2253 +264 81 250 9323 +264 81 464 6174 +264 81 787 2022 +264 81 128 8624 +264 81 235 1755 +264 81 275 2177 +264 81 275 6911 +264 81 127 4911 +264 81 149 1882 +264 81 248 3868 +264 81 260 0892 +264 81 124 7795 +264 81 124 8887 +264 81 280 5901 +264 81 252 2212 +264 81 602 5029 +264 81 761 6467 +264 81 612 0075 +264 81 142 8778 +264 81 128 1970
Webseite www.emantumbe.com www.namibia-jagdfarm.com www.namibia-jagdfarm.com www.baobab-namibia.com
+264 81 128 4585 +264 81 374 1997 +264 81 252 5583
www.zighenzani.com www.blaser-safaris.com www.erongo-lodge.de
wronin@iway.na hbhorst@iway.na hbhorst@iway.na hbhorst@iway.na yorck@ifn.com.na kleinbarmen@africaonline.com.na robinhurtnamibia@gmail.com
+264 81 262 2422 +264 81 261 9371 +264 81 275 7078
smj@iway.na jansej@tgh.na acaciahunting@gmail.com info@leopardlegend.com steph@bergzichtgamelodge.com kaiser@iway.na guk@iway.na trophysa@africaonline.com kibble@progress-safaris.com hochfels@iway.na emile@koukuasadventures.com info@omuramba.com omatakoranch@iway.na kotzedj@iway.na louis@omujevehuntingsafaris.com hugo@namibia-hunt.com endlesshorizonsnamibia@iway.na onduasu@iway.na Ralf.Mueller@krieghoff.de sumbron@africaonline.com.na huntingdivan@gmail.com namfab 9@gmail.com hannslouis@lamcc.co info@omuramba.com glenorkie@iway.na jacolevin@icloud.com lichtenberg@iway.na okondura@africaonline.com.na cowdray@iway.na
+264 81 128 8053 +264 81 140 0984 +264 81 292 8525 +264 81 236 0833 +264 81 817 3573 +264 81 802 4321 +264 81 285 5746 +264 81 124 2800 +264 81 127 6924 +264 81 424 1388 +264 81 4781 882 +264 81 269 5473 +264 81 728 9331 +264 81 262 4506 +264 81 148 3595 +264 81 259 0770 +264 81 229 8444 +264 81 127 1651 +49 172 734 8753 +264 81 129 1877 +264 81 365 0211 +264 81 337 6062 +264 81 843 4747 +264 81 347 4851 +264 81 640 6668 +264 81 129 1530 +264 81 262 6608 +264 81 128 5039 +264 81 247 1091
WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
+264 81 287 9284 +264 81 469 6224 +264 81 620 0937
www.onduno.com www.onduno.com www.onduno.com www.scheidthof293.com www.bellerodejagd.com www.ad-hunting.com www.ovisume.com.na www.otjikoko.com www.haasenhof.com www.wilhelmstalnord.na www.wilhelmstalnord.na www.hetaku.com www.namibianhunting.com www.namibianhunting.com www.byronhart.com www.huntnamibia.info www.otjiruse.com www.otjiruse.com www.namibiahuntingandsafaris.com www.khomas-highland-hunting.com www.kansimba.com www.herzoghunting.com
www.hunting-stoetzer.com www.hunting-stoetzer.com www.hunting-stoetzer.com www.kleinbarmen.net www.robinhurtnambia.com www.robinhurt.com www.smj-safaris.com www.phs.com.na www.acaciahunting.com www.leopardlegend.com www.bergzicht-hunting.com www.jagdfarm-kuhwerder.de www.trophysafarisnamibia.com www.progress-safaris.com www.hochfels.iway.na www.koukuasadventures.com www.omuramba.com www.omatakohuntingnamibia.com www.bowhuntnamibia.com www.chapungu-kambako.com www.namibia-hunt.com www.onduasu.de www.krieghoff.de www.omujevehuntingsafaris.com www.huntingsafaris.net www.arubhunt.com www.huntersnamibia.com www.omuramba.com www.glenorkie.com
www.okondura.com www.namibianhunting.com
Name Lopes
Initialen Firmenname JF Damara Dik-Dik Safaris
Email dikdik@iway.na
Kontakt-Details +264 81 242 6070
Lueke Lüesse Lung Lüsse Manusakis Marais Marnewecke Matthaei Matthaei Meier Mentrup Menzel-Ritter Metzger Metzger Michaels Michels Morris Mostert Mousley Muller Muller Muller Namene Nebe Nel Neubrech Nolte Odendaal Oelofse Oelofsen Olivier Oosthuizen Otto Otto Pack Pack Pape Pauly Pienaar Pienaar Pienaar Potgieter Powel Preschel Redecker Redecker Redecker Redecker Reinhardt Ritter Rogl Rogl Rogl Rogl Rossouw Rowland Rumpf Rust Sack Safari Club International Savoldelli Schickerling Schickerling Schlettwein Schlettwein Schmidt Schmidt Schmitt Schneider-Waterberg Scholtissek Scholz
M H-G H A H JC D D S FC RH JFE T CH M KB D R S K P DB DA GJ LP RK JFCK N JG NJ GH A BW GH AJ CK V RU H IG SH SW JH JH C JRM H UG JW FW GA PM RD BF A W M JAN RW JE H GW B
blasersafaris@afol.com.na doc.lueesse@icloud.com ozond@mweb.com.na achenib@iway.na namibia@omatako-safaris.com info@keibeb.na camelthornsafaris@iway.na booking@ombakata.com info@namsafcon.com ohorongo@iway.na mogoto1913@gmail.com info@namibia-jagd.com katja@makadi-safaris.com diethelm@makadi-safaris.com namibtaxidermy@afol.com.na smichels@kambaku.com byseewah@iway.na erongofp@gmail.com danbmousley@live.com damuller@iway.na gmuller@afol.com.na okatare@afol.com.na rknamene03@yahoo.co.uk info@ovitawildlife.com nelsonnel74@gmail.com etemba@afol.com.na info@nicknoltehunting.com gohunt@iway.na alex@etjo.na boelofsen@afol.com.na panoramarock@africaonline.com.na jaco@gametrackersafrica.com info@namibia-hunter.com info@ondjiviro.com info@okasandu.com ottawa@iway.na info@okatore.com shpauly@gmail.com schalk470@gmail.com info@huntafrica.com.na info@huntafrica.com.na info@eurekahuntingsafaris.com jrmpowel@gmail.com harald@namsaf.com.na westfalenhof@iway.na J_Redecker@gmx.de westfalenhof@iway.na birte.redecker@gmail.com bushmantrailsafrica@gmail.com info@namibia-jagd.com barbara@otjiruze.com alex@otjiruze.com werner@otjiruze.com markus@otjiruze.com moreson@afol.com.na r.rowland@geva-sales.com combumbi@iway.na omandumba@iway.na maroela@iway.na laird@safariclub.org info@okarumutigamelodge.com johnkiamsab@gmail.com hunting@agarobsafaris.com info@ovitawildlife.com jcsotjitambi@iway.na ombufarm@iway.na alan@okatjeru.com okambara@iway.na harry@waterbergnamibia.com y.scholtissek@otji-safaris.com allafricansafaris@gmail.com
+264 81 374 1997 +264 81 124 7508
N JF JF WUB JC WFR AM C H Y EG
Blaser Safaris Ltd Panorama Hunting Ranch Ozondjahe Safaris Achenib Hunting Omatako Big Game Hunting Keibeb Safaris Camelthorn Safaris Ombakata Jagd & Safaris Ombakata Jagd & Safaris Ohorongo Safaris Ritter Safari Adventures CC Makadi Safaris - pg. 64 Makadi Safaris - pg. 64 Namib Taxidermy Kambaku Lodge and Safaris Byseewah Safaris Afrika Jag Safaris Namibia Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd Daggaboy Hunting Safaris Otjinuke Hunting Ranch Okatare Safari Boskloof Hunting and Guest Farm Ovita Game & Hunting Nelson Nel Hunting Safaris & Tours Etemba Jagd Nick Nolte Hunting Safaris CC Gohunt Namibia Safaris Jan Oelofse Hunting Safaris Etosha View Hunting Panorama Rock Game Ranch Safaris Game Trackers Africa Safaris Hunting Farm Kachauchab Ondjiviro Hunting Safaris - pg. 58 Okasandu Farming - pg. 50 Jagdfarm Ottawa Okatore Lodge & Safaris Hayas Hunting African Plains Safaris Hunt Africa Namibia Safaris Hunt Africa Namibia Safaris Eureka Hunting Safaris Namibia Safari Services Die Keiler - Farm Westfalenhof Die Keiler - Farm Westfalenhof Die Keiler - Farm Westfalenhof Die Keiler - Farm Westfalenhof Bushman Trails Africa Ritter Safari Adventures CC Otjiruze Safaris CC Otjiruze Safaris CC Otjiruze Safaris CC Otjiruze Safaris CC Moreson Bird & Game Trophy Hunting Farm RW Rowland Hunting Safaris Combumbi Jagd Erongo Hunting Safari Jagdfarm Maroela Safari Club International Okarumuti Game Lodge Agarob Hunting Safaris Agarob Hunting Safaris Ovita Game & Hunting Otjitambi Guestfarm Ombu Jagd & Gästefarm Okatjeru Hunting CC Okambara Elephant Lodge Waterberg Game Guest Farm Otjitoroa Safaris All African Safaris
+264 81 127 8590 +264 81 128 4440 +264 81 245 7721 +264 81 260 2405 +264 81 279 3364 +264 81 124 4774 +264 81 128 2425 +264 81 663 3317 +264 81 244 1894 +264 81 248 7144 +264 81 128 9017 +264 81 316 9551 +264 81 585 1920 +264 81 124 9593 +264 81 124 2040 +264 81 147 9033 +264 81 128 1215 +264 81 260 6468 +264 81 124 4711 +264 81 140 2341 +264 81 398 6533 +264 81 255 5868 +264 81 220 9420 +264 81 241 8990 +264 81 124 7630 +264 81 127 3196 +264 81 259 5612 +264 81 481 9222 +264 81 226 9518 +264 81 294 0141 +264 81 394 9311 +264 81 124 7165 +264 81 148 4845 +264 81 268 3510 +264 81 149 1070 +264 81 240 1828 +264 81 124 3299 +264 81 322 6221
Webseite www.dikdiksafaris.com www.la-rochelle.com.na www.farm-lichtenstein.com www.africanhuntingsafaris.com www.omatako-safaris.com www.keibeb.na www.camelthorn-safaris.com www.ombakata-safari-namibia.com www.ombakata-safari-namibia.com www.ohorongo.net www.rittersafaris.com www.makadi-safaris.com www.makadi-safaris.com www.kambaku.com www.byseewah.com www.robinhurtnambia.com www.daggaboy.com www.huntatrophy.com www.okatare.com www.boskloofna.com www.ovitahunting.com www.etemba-hunting.com www.nicknoltesafaris.com www.janoelofsesafaris.com
www.gametrackersafrica.com www.namibia-hunter.com www.ondjiviro.com www.okasandu.com www.okatore.com www.spsafarisnamibia.com www.huntafrica.com.na www.huntafrica.com.na
+264 81 124 4718 +264 81 250 4567 +264 81 288 3061 +264 81 717 2002 +264 81 284 7569 +264 81 258 5887 +264 81 488 3090 +264 81 127 0719 +264 81 300 4231 +264 81 609 6292 +264 81 209 5035 +264 81 127 4808
www.namsaf.com.na www.namibianhunting.com www.namibianhunting.com www.namibianhunting.com www.namibianhunting.com www.bushmantrailsafrica.com www.rittersafaris.com www.otjiruze.com www.otjiruze.com www.otjiruze.com www.otjiruze.com www.withoek.com
+264 81 240 9695 +264 81 245 3713 +264 81 240 9972
www.combumbi.com
+264 81 127 2819 +264 81 390 7264 +264 81 240 6456 +264 81 317 6319 +264 81 201 4233 +264 81 128 5724 +264 81 128 9389 +264 81 467 6448 +264 81 124 6688 +264 81 225 2288 +264 81 302 5888
www.okarumutigamelodge.com www.agarobsafaris.com www.agarobsafaris.com www.ovitahunting.com www.otjitambi.iway.na www.ombufarm.com www.okatjeru.com www.okambara.de www.waterbergnamibia.com www.jagdfarm-namibia.com
www.maroela.com
HUNTiNAMIBIA | 2024
87
Name Schoonbee Schubert Schünemann Schwalm Schwarz Sentefol Skrywer Slaney Smit Spangenberg Sternagel Sternagel Steyn Strauss Strydom Stumpfe Svenblad Swanepoel Swanepoel
Initialen DG CF H R F OW R B WH DJ JJ HMF WK F J HJ K H DB A
Firmenname SMJ Safaris Hunting and Guestfarm Aurora Zighenzani-Africa Safaris Omalanga Safaris Ondjou Safaris African Shipping Services CC Aru Game Lodges - pg. 20 Otjimbondona Orpa Hunting Safaris Gras Hunting Lodge Ganeib Jagd & Gästefarm Ganeib Jagd & Gästefarm
Email dgschoonbee@gmail.com huntingfarm.aurora@gmail.com henning@zighenzani.com reservations@omalangasafaris.net fowschwarz@gmail.com rainer@africanshippingservices.com info@arugamelodges.com wilfried@profilesafaris.com hunting@orpahunt.com grasgame@iway.na ganeib@iafrica.com.na ganeib@iafrica.com.na
Kowas Adventure Safaris Shamwari Farming PTY (Ltd) Ndumo Safaris Otjandaue Hunting Farm Ekuja Hunting Namibia Aru Game Lodges - pg. 20
kowasadv@iafrica.com.na shamwari@iway.na karl@huntingsafaris.net diane.svenblad@aland.net ekuja.hunting@gmail.com accounts@arugamelodges.com
Swanepoel Thiessen Thude Traut Trümper Trümper Uffindell Utz Utz (Snr) van den Berg van der Merwe van der Merwe van der Westhuizen van der Westhuyzen van der Westhuyzen van Dyk van Heerden van Heerden van Heerden van Niekerk van Rooyen van Schalkwyk van Zyl Veldsman
SFS J S PJ B U AF G W WJ R JS NH D GN C BH PW J CA HH Q PB AJL JF
Leras Hunting Safaris CC Otjimbuku Hunting Farm Wild Erongo Safaris Jamy Traut Hunting Safaris Airport Hunting & Guestfarm Airport Hunting & Guestfarm Aloe Hunting Safaris African Safari Trails
Vogel Voigts Voigts Volek von Gossler von Hacht von Koenen von Schuman von Seydlitz-Kurzbach von Seydlitz-Kurzbach von Seydlitz-Kurzbach Wilckens Wilckens Wilckens Wölbling Woortman Woortman Woortman Wrede Wright Ziller Zimny
IW RW UD CJ O HJ SA HW HS W FW S H I G DV HC VHH AFA R HH M
lerashunting@gmail.com otjimbuk@iway.na hunt@wilderongo.com info@trauthunt.com jamytraut@gmail.com max.trumper@gmail.com info@airportfarm-namibia.com aloesaf@mweb.com.na african-safari-trails@afol.com.na wilutz@iway.na Mashété Safaris info@mashete.com Otjandaue Hunting Farm otjandaue@iway.na Namibia Safari Corporation jaco@jsvdm.com Quadrant Namibia (Pty) Ltd / Ikhanas nico@ikhanas.com Aru Game Lodges - pg. 20 info@arugamelodges.com Aru Game Lodges - pg. 20 gysbert@arugamelodges.com Chui Hunting Safaris chuihunting@gmail.com Van Heerden Safaris, Ondjou Safaris - pg. 54 vhsaf264@gmail.com JJ Hunting Safaris johannjjhs@iway.na Namibia Trophy Hunting Safaris namibiatrophy@gmail.com Uhlenhorst Hunting Safaris hoecon@afol.com.na Portsmut Hunting Safaris qvr@tgh.na Farm Marienhof Trust philvs@afol.com.na Track A Trail Safaris trackatrailsafaris@hotmail.com Shona Outdorr Safaris and Lodging CC shona@africanhuntingnamibia.com; shonaoffice@africanhuntingnamibia.com Hunting & Guestfarm Gross Okandjou immo.vogel@gross-okandjou.com Voigtskirch voigtskirch@iway.na Krumhuk ud.voigts@krumhuk.com.na Blaser Safaris Ltd conwayvolek@gmail.com Orua Hunting Farm (Die Keiler) orua@iway.na Okatjo Jagdfarm okatjo@iway.na Jagdfarm Hüttenhain svkoenen@mweb.com.na Omupanda Jagd Safari CC info@omupanda.com Schoenfeld Hunting & Safaris schoenfeld.safaris@gmail.com Immenhof Hunting & Guestfarm - pg. 36 werner@immenhofhunting.com Immenhof Hunting & Guestfarm - pg. 36 immenhof@iway.na Omateva Hunting omateva@iway.na Okaturua Hunting - pg. 84 okaturua@afol.com.na Die Keiler - Jagdfarm Ongangasemba onganga@iway.na Waterberg Hunting Namibia gerd@hellabron.com Omatako Hunting & Tourism (Pty) - pg. 64 omatako@omatako.com Omatako Hunting & Tourism (Pty) - pg. 64 omatako@omatako.com Omatako Hunting & Tourism (Pty) - pg. 64 omatako@omatako.com Gurus Farm wredemad@africaonline.com.na Derleo Dev. (Pty) Ltd Hunting Op. Okatjeru Hunting Safaris info@okatjeru.com hansziller@hotmail.com Haasenhof Gästefarm michizimny@gmail.com
info@napha.com.na www.napha-namibia.com
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WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NA
Kontakt-Details +264 81 371 0976 +264 81 128 6459 +264 81 202 7930 +264 81 258 0660 +264 81 206 0520 +264 81 306 3025 +264 81 204 3184 +264 81 127 4358 +264 81 288 6587 +264 81 127 1311 +264 81 122 0525 +264 81 127 0465 +264 81 220 5135 +264 81 295 6581 +264 81 147 6953 +264 81 128 5416 +264 81 311 1051 +264 81 128 9222 / +264 81 128 9223 +264 81 343 3334 +264 81 142 6407 +264 81 214 7744 +264 81 147 3816 +264 81 124 1240 +264 81 128 8288 +264 81 128 5959 +264 81 128 5074 +264 81 124 0787 +264 81 149 1853 +264 81 288 1882 +264 81 127 0906 +264 81 127 0400 +264 81 129 5536 +264 81 296 2651 +264 81 207 9043 +264 81 228 2189 +264 81 124 7617 +264 81 236 6080 +264 81 294 4676 +264 81 128 5511 +264 81 244 0401 +264 81 128 3105 +264 81 127 3543 +264 81 345 5676 +264 81 256 0105 +264 81 675 3320 +264 81 270 0660 +264 81 294 0463 +264 81 256 0054 +264 81 302 9241 +264 81 129 8999 +264 81 127 7243 +264 81 128 5858 +264 81 243 7242 +264 81 148 8378 +264 81 216 5012 +264 81 246 2075 +264 81 700 7492 +264 81 847 7784 +264 81 233 2131 +264 81 129 4252 +264 81 122 1720 +264 85 229 2885 +264 81 262 3339
Webseite www.jagdfarm-aurora.com www.zighenzani.com www.omalangasafaris.net www.ondjousafaris.com www.africanshippingservices.com www.arugamelodges.com www.profilesafaris.com www.orpahunt.com www.jagdfarmgras.com
www.kowasadventure.com www.huntingsafaris.net www.otjandauehuntingsafaris.com www.ekujasafaris.com www.arugamelodges.com www.otjimbuku.com www.jamyhunt.com www.airportfarm-namibia.com www.airportfarm-namibia.com
www.otjandauehuntingsafaris.com www.namibiasafaricorporation.com www.ikhanas.com www.arugamelodges.com www.arugamelodges.com www.vanheerdensafaris.com www.huntadventures.jj-safaris.com www.huntuhlenhorst.com www.phs.com.na www.trackatrailsafaris.com www.AfricanhuntingNamibia.com www.gross-okandjou.de www.jagdfarm-krumhuk.de www.blaser.de www.namibianhunting.com www.namibia-jagd.net www.namibiajagd.com www.schoenfeld-namibia.de www.immenhofhunting.com www.immenhofhunting.com www.okaturua-hunting.com www.africanhuntinginfo.com/en/ www.waterberg-hunting.com www.omatako.com www.omatako.com www.omatako.com www.okatjeru.com www.haasenhofhunting.com
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Wild
Erleben Sie Ihr ultimatives namibisches Jagderlebnis auf traditionelle Art ( Klassische Antilopenjagd )
Axel & Celéste Cramer | familiengeführtes Jagdunternehmen info@namhuntexp.com
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namibia professional hunting association
Ihrem inneren Frieden zuliebe – jagen Sie mit einem Napha-Mitglied Nachhaltige Trophäenjagd ist angewandter Naturschutz
NAMIBIA www.napha-namibia.com info@napha.com.na
seit 1974