ZO/AvU Mittwoch, 25. Mai 2016
Sport l 45
Doppel pass Ernst Jucker OK-Präsident EKZ-Cup-Rennen in Wetzikon
«Erlebnis, Natur und Erholung» Die seit 2011 bestehende Mountainbike-Rennserie EKZ-Cup – mit insgesamt sieben Austragsorten – macht nach dem Auftakt vor drei Wochen im glarne rischen Schwändi am Sonntag in Wetzikon halt. Der Anlass wird wie gehabt auf dem Ge- lände oberhalb der Sportanlagen Meierwiesen über die Bühne gehen. Als OK-Präsident fungiert seit der ersten Austragung Ernst Jucker. Der 63-Jährige vom organisierenden Radfahrer-Verein Wetzikon rechnet mit 400 bis 450 Teilnehmern – je nach Wetterverhältnissen. «Bei guten Bedingungen sind bei den Rennen der kleinsten Biker bis zu 1000 Besucher auf dem Gelände», sagt Jucker. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich am Ablauf des Rennens wenig verändert. Ab 8.45 Uhr werden die ersten Nachwuchsfahrer die mit engen Steilwandkurven, Rampen und Wellen gespickte anspruchsvolle Strecke in Angriff nehmen. Total finden Rennen in zehn verschiedenen Ka tegorien über die unterschiedlichsten Distanzen statt. Der sportliche Höhepunkt ist auf 13.15 Uhr mit dem über 29 Kilometer führenden Overall-Rennen angesetzt, in dem sich die Elite-Fahrer messen werden. Die Verantwortlichen des EKZ-Cups versuchten auf dieses Jahr hin mit der Erhöhung des Preisgelds für die Frauen die Bike-Serie in einer bisher eher kritisch kleinen Kategorie attraktiver zu gestalten. Der Wetziker OK-Präsident Jucker konnte diesbezüglich aber noch keinen Trend erkennen. Hoffnung gibt ihm zumindest die Schweizer Ausnahmebikerin Jolanda Neff. «Vielleicht kann sie für die Zukunft etwas auslösen», sagt Jucker. dsc Die EKZ-Rennen in Wetzikon sind einzigartig … … weil sie für die Zuschauer vom Start bis in den Zielraum von jeder Position aus gut überschaubar sind. Die Strecke ist besonders attraktiv … … da sie durch ihre ganze Führung sehr schnelle Rennen garantiert. Die Organisation des Rennens ist für mich … … angenehm und sehr spannend. Am meisten freue ich mich … ... auf den Startschuss. Zufrieden bin ich, wenn … … der ganze Tag unfallfrei und reibungslos über die Bühne gegangen ist. Mein Favorit für das Haupt rennen ist … … Silvio Büsser. Er ist bei mir in der Rennschule gross geworden. Silvio ist derzeit in guter Form. Ich würde ihm den Erfolg besonders gönnen. Die Suche nach Sponsoren für den Anlass ist … … zunehmend schwieriger geworden. Ich amte auch in Zukunft als OK-Präsident … … solange es keinen Nachfolger gibt, der das nötige Feuer mitbringt, damit das Rennen auch in der Zukunft bestehen bleibt. Biken bedeutet für mich … … Erlebnis, Natur und Erholung.
Mit Vorfreude, aber auch Druck KUNSTTURNEN Ab heute Mittwoch stehen an den kontinentalen Titelkämpfen in Bern die europäische Turnelite sowie die Junioren im Einsatz. Der 18-jährige Rütner Moreno Kratter hat sich viel vorgenommen und gehört zum Favoritenkreis. Die Schweizer Männer wollen sich an der EM in Bern von ihrer besten Seite präsentieren. Anlässlich der Elite-WM im Herbst 2015 wurden sie Sechste und lieferten damit das beste WMErgebnis seit 45 Jahren. Von den fünf Junioren, die an den heute Mittwoch beginnenden Eu ropameisterschaften die Schweiz repräsentieren, entstammen derweil drei der Zürcher Talentschmiede des Regionalen Leistungszentrums in Rümlang: Samir Serhani (Winterthur), Henji
«Ich trau unserem Team die Medaille zu.»
Moreno Kratter
Mboyo (Glattbrugg) und der Rütner Moreno Kratter. Nach seiner Goldmedaille am Reck sowie den Diplomen am Boden und Barren am European Youth Olympic Festival 2015 in der georgischen Hauptstadt Tiflis gehört Kratter zum Favoritenkreis. Der 18-Jährige erinnert sich gern an seinen ersten Grossanlass: «Die ganze Organisation, die Atmosphäre mit den vielen Sportlern aus verschiedenen Nationen waren etwas ganz Besonderes». Die Vorfreude auf Bern, auch wenn die Erwartungen in ihn gestiegen sind, ist entsprechend gross.
EM: TEAM IM FOKUS
Der Traum von der Premiere Mit der Qualifikation der Junioren beginnen heute Mittwoch die Turn-EM der Männer in Bern. Der Schweizerische Turnverband hat im Kampf um Topklassierungen mehrere Eisen im Feuer. Die Chance auf die erste Elite-Team-Medaille der EMGeschichte ist intakt. Pablo Brägger, Christian Baumann, Benjamin Gischard, Oliver Hegi und Eddy Yusof heisst das Quintett, auf dem die Hoffnungen in den nächsten Tagen ruhen. Auch wenn sich alle fünf Chancen auf den Einzug in einen Gerätefinal am Sonntag machen dürfen, der Tenor ist klar: Das Team steht im Fokus. Noch nie in der EM-Geschichte waren die Aussichten auf eine Schweizer TeamMedaille so gross wie in Bern.
«Die Übungen durchziehen» Die kontinentalen Titelkämpfe starten heute mit dem Quali fikationswettkampf und dem Teamfinal der Junioren. Bei den Junioren setzt sich der Verband eine Top-3-Platzierung mit dem Team sowie mit Medaillen und Diplomen im Mehrkampf und in den Gerätefinals zum Ziel. «Ich spüre den Druck schon etwas, vor allem weil ich weiss, dass am Reck von mir viel erwartet wird», gesteht Kratter. «Ich muss das beiseitelegen und einfach meine Übung durchziehen, sodass ich zufrieden mit mir sein kann. Den Rest kann ich nicht beeinflussen», erklärt er seine Strategie. «Ich trau unserem Team die Medaille zu. Es wäre mega schön, das Gefühl auf dem Podest wieder erleben zu dürfen», sagt Kratter. Bei den Junioren dürfen von den fünf Turnern pro Gerät vier eingesetzt werden, wovon dann die besten drei Noten zählen. Der junge Oberländer turnt am Reck und am Boden und liebäugelt mit dem Einzug in den Final der besten Acht an diesen Geräten. Glück mit der Arbeitsstelle Um dieses Ziel zu erreichen, trainiert Kratter über 26 Stunden pro Woche. Zu seinem Glück kann der KV-Schüler die berufspraktische Ausbildung bei der Gemeinde Rümlang absolvieren. Das Leistungszentrum der Kunstturner befindet sich nur fünf Minuten entfernt. Auch sonst ist die Ausbildung ein Glücksfall für ihn: «Es ist sehr spannend und abwechslungsreich. Zurzeit arbeite ich auf dem Betreibungsamt. Das Team ist sehr nett», erzählt er, «ich freue mich, dass auch meine Lehrlingsbetreuerin mich in Bern anfeuern wird.» Renate Ried
Auch in ungewohnter Lage alles im Griff: Der 18-jährige Rütner Moreno Kratter startet an der EM in Bern bei den Junioren. Marco Mosimann
Volero an den Uster Games ALLGEMEINES Die Macher der Uster Games setzen 2016 auf Volleyball. Die NLA-Frauen von Volero Zürich sollen das Zugpferd des Multisportanlasses sein. Anfang März wurde bekannt, dass sich der UHC Uster von den Uster Games 2016 zurückzieht. Der Grund dafür: Der NLA-Unihockeyklub hatte eine finanzielle Entschädigung gefordert mit der Argumentation, dass ihm aufgrund der Uster Games Einnahmen entgehen würden. Die Handballer und Volleyballer wehrten sich allerdings dagegen, die Verhandlungen scheiterten. Mit der Konsequenz, dass der Klub, der das grösste Zuschauerinteresse weckt, heuer nicht dabei ist. Gestern nun gaben die Organisatoren das Programm der fünften Auflage der Uster Games be-
kannt. Der zweitägige Anlass am 12. und 13. November sieht wie in der Vergangenheit Heimspiele der Ustermer ErstligaMännerteams (Volleyball/Handball) sowie der SPL-2-Frauen vom TV Uster vor. Daneben gibt es aber auch Neuerungen.
Angriff auf den Thron Als Höhepunkt verkünden die Veranstalter in ihrer Medienmitteilung den Auftritt von Volero Zürich. Die Zürcherinnen sind nicht nur das Mass aller Dinge im Schweizer Frauenvolleyball – in der Saison 2015/2016 holten sie sich zum elften Mal in den letzten zwölf Jahren das Double –, sondern zugleich ein europäisches Spitzenteam mit grossen Ambitionen. Der bisher unerfüllte Traum von Präsident Stav Jacobi: er will mit Volero die Champions League gewinnen. Gegen wen
olero im Rahmen der Schweizer V Meisterschaft im Buchholz antritt, steht noch nicht fest. Zusätzlich gibt es weitere Premieren. Einerseits spielen die NLA-Frauen des UHC Dietlikon ihre Meisterschaftspartie gegen Zug an den Uster Games, andererseits messen sich der FC Uster sowie Rot-Weiss Winikon in einem Futsal-Spiel. «Futsal ist eine ideale Ergänzung zu unseren Hauptsportarten», ist OK-Präsident René Pfister überzeugt. Wie die Neuheiten und die Absenz des UHC Uster beim Publikum ankommen, wird sich zeigen. Erfreuliches konnten die Veranstalter aber schon vor der fünften Auflage vermelden. So erhielten sie von Swiss Olympic das Label «nachhaltig engagiert». Nur 18 Sportveranstalter erfüllten letztes Jahr die Anforderungen dafür. zo
Zenit noch nicht erreicht Sowohl an der WM in Nanning 2014 (Rang 7) als auch an den Titelkämpfen im Herbst in Glasgow, als die Schweizer mit Rang 6 die beste WM-Klassierung seit 46 Jahren schafften, waren sie das drittbeste euro päische Team. Nationaltrainer Bernhard Fluck baute ein Team auf, das in die europäische Spitze aufstieg, dessen Zenit aber noch lange nicht erreicht ist. Captain Pablo Brägger ist mit 23 Jahren der Älteste im Aufgebot für Bern. Von einer Team-Medaille will Fluck aber explizit nicht sprechen, auch wenn er sagt: «Unsere Ambitionen sind gross, und wir wissen, dass wir gut sind.» Er und Felix Stingelin, Chef Spitzensport des STV, stapeln tief. Platz 5 in der Teamwertung sowie eine Medaille plus drei zusätzliche Finalplätze an den Geräten lautet die offizielle Zielsetzung des STV. Hinter Russland und Grossbritannien, den Favoriten auf Gold, zeichnet sich im Team-Final mit der Schweiz, mit Deutschland, Frankreich und der Ukraine ein Vierkampf um Bronze ab. Als tückisch präsentiert sich der Modus. Sowohl in der Qualifikation am Donnerstag als auch im Final am Samstag stehen an jedem der sechs Geräte pro Nation drei Athleten im Einsatz, alle drei Noten kommen in die Wertung. Wie viel Risiko verträgt es, ohne dass die Stabilität darunter leidet? Bereits ein Sturz kann die Medaillenträume platzen lassen. sda
Greifensee überzeugt FUSSBALL Der Zweitligist Greifensee feiert gegen Beringen einen verdienten 5:1-Sieg. Matchwinner war Tobias Niklaus mit drei Treffern. Der FC Greifensee sorgte gestern Dienstag für eine womöglich ruhige Saison-Schlussphase und baute seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze dank einem 5:1-Erfolg gegen Beringen auf acht Zähler aus. Vier Runden vor Saisonende dürfte der Ligaerhalt damit quasi gesichert sein. Der Sieg der Greifenseer war auch in dieser Höhe verdient. Bereits zur Pause war die Partie eigentlich entschieden. 4:1 führten die Greifenseer bei Halbzeit; dies dank einer vor allem punkto Effizienz und Zweikampfstärke überzeugenden Darbietung.
Zwar hatten in der Startphase die akut abstiegsbedrohten Gäste aus Beringen mehr vom Spiel, Greifensee aber nutzte gleich die erste richtige Chance zum 1:0. Tobias Niklaus traf in der 18. Minute. Weil er sieben Minuten später nachdoppelte und Grüter nach 35 Minuten auf 3:0 stellte, war die Vorentscheidung schon früh gefallen. Beringen witterte nur kurz noch einmal Hoffnung, als die Gäste durch einen Foulpenalty in der 40. Minute zum 1:3 kamen. Doch Stella erhöhte noch vor der Pause mit einem Freistoss aus über 30 Metern an Freund und Feind vorbei auf 4:1, was schliesslich für die Gäste dem Genickbruch gleichkam. Den Schlusspunkt setzte Tobias Niklaus mit seinem dritten persönlichen Treffer nach einer Stunde. cst/zo