Die toten augen a5

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Die toten Augen von London Kriminalstück von Florian Battermann und Jan Bodinus nach dem Roman von Edgar Wallace Inspektor Larry Holt von Scotland Yard glaubt nicht mehr an einen Unfall, als in London zum wiederholten Male ein Toter aus der Themse gefischt wird. Bei den Opfern handelt es sich stets um wohlhabende und alleinstehende Herren aus Übersee – und alle waren mit einer horrenden Summe bei der Greenwich-Agentur versichert. Ein Zufall? Wohl kaum! Bei einem der Toten wird ein Zettel in Blindenschrift entdeckt, und Holt vermutet, dass "Die Toten Augen von London" – eine Verbrecherbande blinder Hausierer – wieder aktiv sind. Zusammen mit seiner Assistentin Diana Ward nimmt Holt die Ermittlungen auf. Dabei geraten sie nicht nur in ein düsteres Blindenheim unter der Leitung des liebenswürdigen Reverend Dearborn, sondern auch an den zunächst ehrenwert erscheinenden Rechtsanwalt Stephen Judd. 3


Larry Holt, Inspektor bei Scotland Yard

Miss Ward, eine attraktive Frau, Assistentin von Inspektor Holt

Reverend Dearborn, Leiter des Blindenheims in der Blossom Street

Flimmer Fred, ein Gauner

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Der blinde Jack, ein groĂ&#x;er tumber Mann

Dr. Stephen Judd, Unternehmer

Mrs. Fitzgerald, eine Bewohnerin des Blindenheims

Des Weiteren Gordon Stuart, Unternehmer aus Kanada Richard Porter, Witwer und Millionär

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Edgar Wallace Edgar Wallace (1875-1932)1 war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Wallace gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern. Wallace wurde unter dem Namen Richard Horatio Edgar als unehelicher Sohn eines Schauspielerpaares geboren und unmittelbar nach seiner Geburt von einem Londoner Fischhändler adoptiert. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und hatte keine abgeschlossene Schulausbildung. Dennoch arbeitete er sich im Burenkrieg bis zum Kriegsberichterstatter in Südafrika hoch. Nach seiner Rückkehr nach London arbeitete er als Journalist und Sonderberichterstatter. 1905 erschien sein erster Kriminalroman „Die vier Gerechten“, der zwar ein Publikumserfolg war, aber für Wallace ein finanzielles Desaster bedeutete. Er hatte jedem, der die Lösung des Buches erraten würde, einen Preis in Höhe von 500 Pfund versprochen, für damalige Zeiten eine ungeheure Summe. Zu viele Menschen errieten das Ende des Romans, und er war damit finanziell am Ende. Es war nur dem Eingreifen von Lord Harmworth zu verdanken, dass Edgar Wallace diese Pleite überstand. 1

Karikatur von David Low

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Wallaces schrieb den Kriminalroman „Die toten Augen von London“ 1924, aber sein berühmtester Krimi war „Der Hexer“, der als Theaterstück am 1. Mai 1926 uraufgeführt wurde und ein riesiger Erfolg war. Des Weiteren verfasste er zahlreiche Kurzgeschichten, Essays, Gedichte und Theaterstücke. Ebenfalls begann er noch mit der Abfassung des Drehbuches für „King Kong und die weiße Frau“, doch er verstarb vor dessen Vollendung. Auf einer USA-Reise starb Wallace an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Leiche wurde nach England überführt; bei der Ankunft im Hafen von Southampton wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt und in der Londoner Fleet Street die Glocken geläutet. In der Nähe der Fleet Street erinnert eine Gedenktafel an Edgar Wallace mit dem Text: Er lernte Reichtum und Armut kennen - er verkehrte mit Königen und doch blieb er sich selbst treu. Seine Talente widmete er der Literatur, doch sein Herz gehörte der Fleet Street.2

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Quelle: Wikipedia

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Rätsel um ein Jubiläum Beantworten Sie bitte folgende drei Fragen: 1. Wie lautet seit 20 Jahren die immer gleiche Telefonnummer unter der Sie Karten für die Theateraufführungen reservieren können? 2. Wie heißt der Herr, der sich mit ruhiger Stimme am anderen Ende der Leitung meldet, und mit ausgeklügelten Rückruflisten seit 20 Jahren für stimmige Reservierungen im Musenkeller sorgt? 3. Nennen Sie den Namen der Dame, die sich seit 20 Jahren unter der besagten Telefonnummer meldet (falls ihr nicht der Herr aus Frage 2 zuvorgekommen ist) und die Ihnen gerne telefonisch noch weitere Informationen rund um das Stück und den Musenkeller liefert. Falls Sie auf Anhieb alle drei Fragen beantworten können, gehören Sie wahrscheinlich zu unseren Stammgästen. Vielen Dank für Ihre jahrelange Treue! Falls Sie die drei Fragen nicht sofort beantworten können, wünschen wir Ihnen dieses Jahr viel Spaß mit unserem Stück. Versuchen Sie es nächstes Jahr 8


doch einfach noch einmal, denn nach der Reservierung ist vor der Reservierung. Und wer sich jetzt noch fragt, was das ganze mit einem Jubiläum zu tun haben soll:

Elisabeth und Alois Ehler haben dieses Jahr 20jähriges Musenkeller-Karten-ReservierungsJubiläum. Sie sorgen seit 20 Jahren dafür, dass unsere Vorstellungen gleichmäßig gut besetzt sind, telefonieren dabei unermüdlich hin und her und lassen nur in dringenden Notfällen ihren Anrufbeantworter für uns laufen. Sie sorgen mit Informationen rund um das Stück und den Keller dafür, dass alle willigen Zuschauer und auch die, die es noch werden wollen, zu uns in den Keller finden und auch schon die richtige Vorfreude zu diesem Ereignis mitbringen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei euch beiden, liebe Elisabeth und lieber Alois, einmal ganz herzlich bedanken. Wir freuen uns sehr, dass Ihr uns schon so viele Jahre tat- und telefonkräftig begleitet und damit zum guten Gelingen unserer Aufführungen beitragt.

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20 Jahre Theater im Musenkeller 1994 inszenierte Harald Brückner „Der nackte Wahnsinn“. Es war ein Neubeginn für Theaterliebhaber im Musenkeller. Annette Filippi ist von Anfang an dabei; ihre Rollen und ihr Schauspiel begeistern die Zuschauer. Wir gratulieren zum Jubiläum! Ihr Repertoire im Musenkeller: 1994 Der nackte Wahnsinn 1997 Die Physiker 1998 Arsen und Spitzenhäubchen 1999 Kalter Frieden 2000 Das Gauklermärchen 2001 Plaza Suite 2002 Komödie im Dunkeln 2003 Der Haken 2004 Schöne Bescherungen 2005 Hotel zu den zwei Welten 2006 Shakespeares sämtliche Werke 2007 Der wahre Inspektor Hound 2008 Bunbury 2009 Deutsche Küche 2010 Konfusionen 2011 Die Toscana-Therapie 2012 Die Millionärin 2013 Doppelt leben hält besser 2014 Die toten Augen von London 12


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Entwurf Sonntagspredigt Blossom Lane, Reverend Dearborn - Seite 10 – … und ist nicht der Weg des Herrn auch der Weg der Erkenntnis? Doch derjenige unter euch armen Schäfchen, der da denkt: Herr, warum hast Du mir mein Augenlicht genommen? Warum hast Du mich nicht gemacht wie die anderen? Und dessen Glaube dereinst fröhlich und fruchtbar war wie weidende Rehkitzen an den Hängen der Gärten Babylons und nun zerfallen zu Staub und wie ein Sandkorn vom Winde verweht in den endlosen Weiten der Wüsten Sinais, demjenigen von euch lieben Blinden gibt der Herr folgendes Wort von Matthäus, Kap. 11 Vers 5 mit auf den Weg: … die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf … - Amen – Anschließend: Kollekte zugunsten armer indischer Waisenkinder Anschließend: 20 minütige Orgelimprovisation - Ende – Mittagessen 14


Biete - Suche •

Blindenheim sucht ehrenamtliche Mitarbeiter für 2 Nachmittage pro Woche. Ort: Blossom Street

Seriöse Beratung in allen rechtlichen Fragen bietet Kanzlei Dr. S. Judd und Partner.

Scotland Yard sucht weibliche Mitarbeiterin für den Bereich Verbrechensbekämpfung. Bewerbungen bitte schriftlich an Chefinspektor Clark.

Macready Theater sucht unerschrockene Statisten für grandioses Bühnenstück.

Biete funktionstüchtige Kaffeemaschine für ein aktuelles Regelwerk der Straßenverkehrsordnung (inklusive Kommentar). Tel: London-778354

Suche Bildatlas: „Vom glücklichen Leben einer verwöhnten Perserkatze“

Erfahrener Graber gräbt Obolus ihren Garten um.

Suche Dich, den heldenhaften Ritter meiner kühnsten Träume. Chiffre: Diana

gegen

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Apnoe-Kammer - Vorne

Apnoe-Kammer - Hinten

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Im Memoriam Joachim „Blacky“ Fuchsberger3, der durch seine Auftritte als Inspektor in den Edgar WallaceFilmen der 1960er berühmt wurde, spielte auch abseits der Bühne interessante Rollen bevor für ihn leider am 11.09.2014 der letzte Vorhang fiel. Hier ein Auszug des Repertoires seines Lebens. Eine große Leidenschaft entwickelte Fuchsberger für die Insel Tasmanien, auf der er viel Zeit verbrachte. 1999 wurde er vom tasmanischen Premierminister für seine Verdienste zum „Ehrenbotschafter für Tourismus“ ernannt. Er machte nie einen Schulabschluss. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs geriet er zunächst in sowjetische, anschließend in USamerikanische und zuletzt in britische Kriegsgefangenschaft.

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Bild © universal

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Seinen Spitznamen erhielt er während seiner Zeit beim Bayerischen Rundfunk, als er als Ersatzsprecher eine Sendung in angetrunkenem Zustand moderierte und der Programmdirektor ihn danach ermahnte, vor den Sendungen keine Blackies (Black & White-Whisky) zu trinken. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München war Fuchsberger während der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie Sprecher im Olympiastadion. Bei der Schlussfeier am 11. September 1972, einige Tage nach dem Olympia-Attentat auf die israelische Mannschaft, meldete man ihm, dass möglicherweise ein Terroranschlag mit einem auf das Olympiastadion zufliegenden Passagierflugzeug bevorstehe. Die Organisatoren überließen ihm die Entscheidung über die Evakuierung des Olympiastadions. Fuchsberger entschied sich, die Zuschauer über den Vorfall, der sich später als unzutreffend herausstellte, nicht zu informieren, da er eine Massenpanik befürchtete. Er wurde 1984 erster deutscher Botschafter für die UNICEF.

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Larry Holt (Inspektor) ............. Dominik Heinrichs Diana Ward (Assistentin) ................. Hanna Weller John Dearborn ................................ Michael Müller Flimmert Fred ................................... Michael Bayer Gordon Stuart ................................... Michael Bayer Blinder Jacke ................................. Dominik Müller Totengräber .................................. Dominik Müller Stephen Judd ................................ Christian Henkel Richard Porter ............................. Christian Henkel Emma Fitzgerald ............................. Annette Filippi Miss Miller ..................................... Annette Filippi Chefinspektor Clark ...................... Dominik Müller

Soufflage ................... Nina Gehring / Bärbel Reich Regie...................................................... Guy Sagnes Großer Dank geht an die Bonifatiuskirche Gießen, Gérard Pellekorne, Familie Ehler, Anthony Graw und unser treues Publikum 20


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