Einblick Ausgabe 1/2016

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EINBLICK 1/2016

Die Mitarbeiter-Zeitung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel

Im Fokus Projekt Lean UKBB Analyse zur Prozessoptimierung

Medizin | Narkoseängste: Anästhesisten haben ihre eigenen Methoden Forschung | Erholt sich die Herz­ r egulation bei einem ehemaligen Raucher? Pflege | Patientensicherheit und Tag der Pflege Verwaltung | Das neue Erscheinungsbild des UKBB Stiftung Pro UKBB | Neue Ideen


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Einblick 1/2016 | Agenda

16. Juni Symposium: Kinder und Jugendliche mit chronischen Schmerzen: Welches Angebot für welche Patienten? 15 bis 17 Uhr, UKBB, Aula 23. August Publikumsveranstaltung: Was ist eine gesunde Ernährung für Kinder? E. Dürr, Ernährungsberaterin BSc., Ernährungsberatung UKBB PD Dr. med. R. Furlano, Abteilungsleiter Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung UKBB 19 Uhr, UKBB, Aula 26. August Sommerfest Ab 18 Uhr 1./2. September 19. Basler Symposium für Kinder­orthopädie: Kind und Sport 13 Uhr, Zentrum für Lehre und Forschung (ZLF)

5./6. September Interdisziplinäres Aus- und Weiter­bildungskonzept PAEDSIM – Teamtraining für Kindernotfälle 10 Uhr, UKBB 9. September Wandertag 27. Oktober Forschertag 15. November Publikumsveranstaltung: Kindernotfälle – Was ist häufig? Was ist dringlich? V. Schweizer und T. Baumgartner, Stationsleitung Pflege, Notfallstation UKBB Dr. med. A. Somerville und Dr. med. M. Ramser, Ärztliche Leitung, Notfallstation UKBB Moderation: Prof. Dr. U. Zumsteg, Chefarzt Ambulante Medizin UKBB 19 Uhr, UKBB, Aula  Weitere Informationen zu unseren aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter www.ukbb.ch oder im Intranet.

Impressum Herausgeber: Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)

Druck: Werner Druck & Medien AG, Basel

Auflage: 2200

Copyright: UKBB und Autoren, Nachdruck nur nach Absprache

Redaktionsteam: Muriel Mercier (Redaktionsleitung),

mit der Redaktion

Angela de la Roche, Christine Keller, Astrid Körner,

Redaktionsadresse: Redaktion Einblick

Fabienne Weisshaupt, Stefanie Stock,

Universitäts-Kinderspital beider Basel, Kommunikation,

PD Dr.med. Daniel Trachsel, Esther Wild (Bild)

Spitalstrasse 33, 4031 Basel,

Gestaltung: kreisvier communications ag, Basel

kommunikation@ukbb.ch


Inhalt | Einblick 1/2016

Agenda Was steht in den nächsten Monaten an

Sicherheit

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Im Fokus Patientenbetreuung: Marco Fischer im Interview Projekt Lean UKBB: Analyse zur Prozessoptimierung Optimiert: Bettenkapazität auf Neo und IPS

Im Juni werden die neuen Patientenarmbänder zur Identifikation eingeführt

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Forschung Erholt sich die Herzregulation bei einem ehemaligen Raucher Brighton Collaboration erforscht Risiken von Impfungen

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Medizin Narkoseängste: Anästhesisten haben ihre eigenen Methoden Optimale Betreuung für kritisch kranke Neugeborene

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Pflege Identifikationsbänder für die Patientensicherheit Nicole Sedlak ist die neue Stv. Stationsleiterin Neonatologie Tag der Pflege

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Gesichter im Spital Das Team der ICT/PE stellt sich vor

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Verwaltung Das neue Erscheinungsbild des UKBB Der neue Einblick

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Stiftung Pro UKBB Relevanz steigt von Tag zu Tag Spannende Ideen, damit sich die Kinder gut aufgehoben fühlen

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Jubiläen & Gratulationen Wir gratulieren!

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Portrait Daniel Spothelfer kümmert sich seit dem ersten Tag um die Fische im Nemo

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Daniel Spothelfer

Der Leiter der Finanz-­­ ­buchhaltung ist gleichzeitig Chef des Aquariums

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Einblick 1/2016 | Im Fokus

Stärken und Schwächen erkennen – eine Auslege­o rdnung erstellen Marco Fischer hat mit Lean UKBB ein grosses Projekt vor. Er möchte in den nächsten Monaten die Kernprozesse innerhalb des UKBB stärken. Das Personal soll entlastet werden und effizienter arbeiten können. Herr Fischer, Sie sind seit Mitte vergangenen Jahres CEO im UKBB. Bald darauf haben Sie davon gesprochen, dass Sie die Stärkung und Entlastung der Kernprozesse erreichen möchten. Was genau meinen Sie damit? Bei den Kernprozessen geht es um die Behandlung und Betreuung unserer Patienten. Aufgaben also, die Ärzte, Therapeutinnen und das Pflegepersonal übernehmen. Heute können diese immer weniger Zeit mit den Patienten verbringen, weil sie mit administrativen Tätigkeiten zugedeckt werden. Mein Ziel nun ist es, die Mitarbeitenden zu entlasten. Ich wünsche mir eine radikale Verbesserung der Arbeitsabläufe und Systeme, um den Kernaufgaben des Spitals mehr Spielraum zu ermöglichen. Warum sind Ihnen die Kernprozesse so wichtig? Auf das UKBB wird von verschiedenen Seiten Druck ausgeübt. Die Kosten sind bei den Kantonen und den Kassen ein grosses Thema. Das Kinderspital ist zwar im Vergleich zu anderen Kinderspitälern kostenmässig im Mittelfeld, es ist aber nach wie vor deutlich teurer als ein Erwachsenenspital. Kindermedizin ist teurer als Erwachsenenmedizin. Das wissen wir. Dennoch müssen wir bestrebt sein, unsere Kosten auf ein vergleichbares Niveau mit den Erwachsenenspitälern zu senken. Bevor wir neue Investitionen tätigen und neue Stellen schaffen, müssen wir genau prüfen, ob wir unsere Leistungen nicht durch mehr Effizienz und weniger Leerläufe verbessern können. Die räumlichen Möglichkeiten zum Beispiel nehmen im Neubau nach fünf Jahren bereits ab. Wenn wir wachsen, müssen wir beweisen, dass es nicht anders geht.

Wie stellen Sie sich die Verbesserung vor? Eine Idee ist, die Infrastruktur zu verbessern, um das Personal mehr zu unterstützen. Meist handelt es sich um Detailprobleme. Ein Beispiel: Ein Arzt muss nach einer OP einen Bericht über den soeben operierten Patienten schreiben. Bis der Computer hochgefahren und das richtige Dokument geöffnet ist, vergeht so viel Zeit, dass der nächste Patient bereits zur OP bereit ist. So entsteht ein Berichte-Stau, den der Arzt am Abend abarbeiten muss. Die Systeme und Abläufe sollen den Mitarbeitenden die tägliche Arbeit erleichtern und nicht erschweren. Wo auch immer die Möglichkeit besteht, durch technische Massnahmen Abläufe zu beschleunigen oder verbessern, müssen wir ansetzen. Die Arbeitszeit unserer hochqualifizierten Mitarbeitenden ist ein grosses Gut, das nicht ver­ schwendet werden darf. Es ist ja kein Geheimnis, dass von den Ärztinnen und Ärzten immer mehr Administratives verlangt wird. Genau. Das sind aber Anforderungen von aussen. Ärzte müssen immer mehr Berichte schreiben für die Krankenkassen oder die IV. Sie müssen Register führen, Dokumentationen erstellen und vieles mehr. Da stellt sich die Frage, ob wirklich jede Anfrage beantwortet und jede Datenbank abgefüllt werden muss. Diese Frage ist aber nicht Teil des Projektes Lean UKBB. Hier steht vielmehr die Optimierung der internen Abläufe im Vordergrund. Vielleicht gelingt es uns damit, die hochspezialisierten Fachpersonen von administrativen Aufgaben zu entlasten oder diese zumindest effizienter zu gestalten. Haben Sie die Mitarbeitenden im UKBB über Ihren Plan bereits informiert?

Zur Person Marco Fischer ist seit Mitte 2015 Vorsitzender der Geschäftsleitung des UKBB. Der Vater dreier Kinder stammt aus St. Gallen und hat dort an der HSG erst BWL und danach Jura studiert. Bereits während seines Studiums war er im Personalwesen tätig.

Ich habe angekündigt, dass ich die Prozessoptimierung der Spitalleitungssitzung im Frühling thematisieren werde. Derzeit befinden wir uns in der


Analysephase, das heisst, wir schauen uns die internen Abläufe genau an. Wir arbeiten heute zu schnell zielorientiert. Ich möchte zuerst alle Probleme erkennen und eine Auslegeordnung präsentieren. Erst dann sprechen wir über die Optimierung der Prozesse. Es soll nicht nur dort ein Pflaster draufgeklebt werden, wo es grad tropft. Vielmehr wollen wir einen Gesamtüberblick gewinnen und allenfalls grössere Schritte ins Auge fassen. Wie haben die Ärzte, die Therapeutinnen und das Pflegepersonal auf Ihr Vorhaben reagiert? Sie freuen sich. Sie wissen, dass wir sie nicht plagen, sondern unterstützen wollen. Wann kann die Optimierung der Kernprozesse umgesetzt werden? Ende 2016 ist realistisch. Danach kommt es darauf an, wie tiefgründig weitere Systemänderungen ausfallen werden. Aber wir wollen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern signalisieren, dass wir in dieser Sache etwas unternehmen. Neben den Kernprozessen sehen Sie Handlungsbedarf darin, Verantwortungen, die Führungspersonen aufgrund des UKBB-Umzuges an die Spitalstrasse wahrnehmen mussten, wieder auf mehrere Schultern zu verteilen.

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Mit dem Umzug vor fünf Jahren mussten viele Entscheidungen sehr schnell getroffen werden. Seither gibt es Einzelpersonen, die ein dickes Pflichtenheft mit sich tragen. Diese möchte ich entlasten. Sie sind nun seit einem Dreivierteljahr im UKBB tätig. Wie geht es Ihnen hier? In meiner Tätigkeit bin ich gut angekommen und habe mich gut eingearbeitet. Das Thema Spital ist mir durch die Zeit in St. Gallen bekannt. Aber jedes Spital funktioniert anders. In Basel läuft vieles besser als in St. Gallen, aber es gibt hier auch Situationen, die man verbessern könnte. Ich bringe jetzt noch eine Aussensicht rein. Jeder neue Mitarbeitende verfügt dank seiner Fremdbrille über das Potenzial, Missstände am neuen Arbeitsplatz zu erkennen. Diese Fremdbrille geht aber nach wenigen Wochen bereits verloren, das heisst, man muss schnell Nutzen aus ihr ziehen. Schwierig ist es hierbei, die Leute, die bereits am neuen Ort arbeiten, abzuholen, ohne dass sie sich gleich unbeliebt machen müssen.  Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation


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Einblick 1/2016 | Im Fokus

Lean UKBB schafft Klarheit über die Arbeitsprozesse Mit Lean UKBB möchte eine interne Projektgruppe herausfinden, wie Spitalmitarbeitende den Ärzten innerhalb des Kinderspitals administrative Arbeiten abnehmen können. Damit die Arbeitsprozesse aus allen Bereichen analysiert werden können, kommen die Gruppenmitglieder aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen innerhalb des UKBB. Seit Einführung von Swiss DRG – der Aktiengesellschaft, die die Tarifstruktur in den Spitälern zu vereinheitlichen und transparenter machen soll – hat der Dokumentationsaufwand der Ärzte zugenommen und bei steigenden Anpassung und Fallzahlen und Etablierung des Massnahmenkatalogs kürzeren LiegeProjekt planen & organisieren zeiten wird die administrative Daten sammeln & Belastung Ihre analysieren offenen weiter zunehEvaluation Fragen der men. Im Fokus Massnahmen des ersten Projektes im Ableitung und Rahmen von Implementation von Massnahmen Lean UKBB steht deshalb die Optimierung der stationären Falldokumentation bis hin zur Abrechnung. Es sind komplexe Bearbeitungsschlaufen aus Diktieren, Redigieren, Ändern, Genehmigen, Informationen Zusammentragen etc., während die reine Bearbeitungszeit kurz, die Durchlaufzeit schnell und der Inhalt vollständig und korrekt sein muss, damit die Abrechnung der Leistungen zeitnah erfolgen kann. Ziel des Projekts Das Ziel von Lean UKBB ist es, die bestehenden internen Prozesse zu erheben, zu durchleuchten und zu optimieren (vgl. Graph zum Projektablauf). Die prozessorientierte Betrachtung der betrieblichen Abläufe soll helfen, bestehendes Abteilungsdenken aufzugeben und stattdessen bereichsübergreifende Prozessketten zu definieren. Die Mitglieder der Projektgruppe, Julia Maier (PL Lean UKBB), Rose-Marie Ros (Leiterin Betrieb), Agnes Genewein (Oberärztin Neonatologie), Andreas Wörner (Oberarzt Pädiatrie) und Peter Zimmermann

(Spezialarzt Kinderchirurgie), kommen aus verschiedenen Arbeitsbereichen innerhalb des UKBB, damit die Prozesse möglichst aus allen Perspektiven beobachtet und analysiert werden können. Weitere Personen oder Fachbereiche werden situativ beige­ zogen. Strategisch wird das Projekt von CEO Marco Fischer, Urs Frey, Ärztlicher Direktor des UKBB sowie Carol Hasler, Chefarzt der Orthopädie, überwacht. Aktuell werden die folgenden Abläufe im Rahmen der Prozessanalyse erfasst und analysiert. • ärztliche und pflegerische Dokumentation (unter Einbezug der externen Ärzte) • Codierung und Fakturierung der Fälle • Organisation (Visiten, personelle Besetzungen, Systemlandschaft, Abteilungsorganisation etc.) Festgestellte Brennpunkte und Engpässe werden markiert und dienen als Bezugsbasis für einzuleitende Optimierungen. Berücksichtigt werden alle involvierten Ressourcen. Damit wird sichergestellt, dass Verbesserungen nicht nach subjektiven sondern nach objektiven Gesichtspunkten durchgeführt werden. Es sollen stabile und förderliche Kontextbedingungen geschaffen werden, die es erlauben, die Potenziale exzellenter Fachführung voll auszuschöpfen. Die Projektgruppe von Lean UKBB trifft sich bis Ende Jahr regelmässig und erarbeitet für die Geschäftsleitung ein Massnahmenpaket. Man geht davon aus, dass Optimierungen teilweise bereits Ende 2016 umgesetzt sind.  Julia Maier Leiterin Projekte und Entwicklung

Zur Person Julia Maier ist verantwortlich für Projekte und Entwicklung im UKBB. Sie ist Dipl. Volkswirtin und Dipl. Informationswissenschaftlerin. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Söhne, Oskar und Lennart. Zu ihren Hobbys gehören Tennisspielen und Jassen.


Bettenkapazität auf Neo­ natologie und IPS optimiert Eine hohe Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen ist eine wichtige Voraussetzung für Effizienz. Dies gilt auch für die Abläufe auf und zwischen den Abteilungen des UKBB. Deshalb sollen die Prozesse und Strukturen auf den Abteilungen des UKBB fortlaufend optimiert werden.

Immer wieder mussten auf der Intensivpflegestation und der Neonatologie in den vergangenen Jahren Betten geschlossen werden. Die Bettenbelegung der IPS ist durch eine hohe Fluktuation gekennzeichnet. Für den Betrieb aller Betten mit intensiven Patienten steht entweder nicht genug Personal zur Verfügung oder die betreibbaren Plätze sind mit nicht-intensiv­ pflichtigen Kindern belegt, die aus unterschiedlichen Gründen nicht verlegt werden konnten. Die IPS und Neo haben ihre Arbeitsabläufe und die dafür vorhandenen Ressourcen bereits im vergangenen Jahr analysiert («IPS-Relaunch») und einige Anpassungen eingeleitet oder umgesetzt. Im vergangenen Jahr bildete sich ein Projektteam rund um den leitenden Intensivmediziner Prof. Jürg Hammer und dem Leiter der Neonatologie, Prof. Sven Schulzke, um eine Auslegeordnung der Ressourcen zu erstellen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Intensivstation die aktuellen Bedürfnisse der internen und externen Zuweiser erfüllen kann. Im Bereich der hochspezialisierten Medizin (HSM) ist die Verfügbarkeit einer intensivmedizinischen Versorgung Voraussetzung. Dies gilt auch für das UKBB, das durch Kooperationsverträge mit anderen Spitälern natürlich eine permanente Aufnahmebereitschaft für intensivpflichtige Kinder gewährleisten möchte. Tiefe Auslastung der vorhandenen IPS-Plätze Die Analyse, die das Projektteam im vergangenen August präsentierte, bestätigte eine relativ tiefe Auslastung der Intensivbetten und eine hohe Belegung der IMC-Betten. Die fluktuierend vorhandene

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Zur Person Prof. Dr. med. Jürg Hammer ist Leiter der Abteilung für Intensivmedizin und Pneumologie im UKBB. Er ist Mitglied von nationalen und internationalen Fachorganisationen und Expertenkommissionen und präsidiert unter anderem seit 1999 die Facharztprüfung in pädiatrischer Pneumologie. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. In seiner Freizeit betreibt er gerne Sport, primär Gleitschirmfliegen, Fussball und Ski.

Bettenknappheit war Folge der personellen Engpässe im Pflegebereich, der schlechten Nutzung der Intensivbetten im Isolationsbereich und des stockenden Abflusses nicht-intensivpflichtiger Patienten. Trotz allem lag die Zahl abgewiesener Kinder und abgesagter Operationen wegen nicht verfügbaren IPS-Kapazitäten in einem kleinen Bereich. Die Analyse hat aber auch aufgezeigt, dass das infrastrukturelle Potenzial der Intensivpflegestation für die Behandlung zusätzlicher IPS-Patienten noch längst nicht ausgereizt ist. Mit den vorhandenen Plätzen könnten mit genügend Personal bis zu 300 zusätzliche intensivpflichtige Patienten der höchsten Kategoriestufe (1A&B) behandelt werden, wenn Verlegungsprozesse nicht-intensivpflichtiger Kinder optimiert und die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür gegeben sind. Für die Periode 2016 bis 2018 wurde nun für die Pflege ein Sollstellenplan (mit zusätzlichen IPS-Vollzeitstellen) erstellt, mit dem gewährleistet wird, dass immer vier intensivpflichtige Kinder am UKBB und acht intensiv­ pflichtige Kinder auf der Neonatologie betreut werden können. Voraussetzung ist, dass der Prozess des Patientenabflusses von den Abteilungen auf die Stationen jederzeit gewährleistet ist. Standardvorgehensweisen für interne Prozesse wurden teilweise bereits realisiert oder sind noch in Arbeit. Optimierungen der Verlegungsprozesse auf die und von der Intensivpflegestation sollen fortlaufend evaluiert und korrigiert werden. Durch die geplanten baulichen Massnahmen (Schaffung eines direkten Zugangs vom IPS-Bereich in ein Isolationszimmer) wird es möglich sein, die personellen Ressourcen besser zu nutzen und die schon hohe Nutzungsflexibilität weiter zu verbessern. Ziel aller Massnahmen ist es, dass sämtlichen Kindern am UKBB und in den Partnerspitälern jederzeit ein IPS-Platz zur Verfügung gestellt werden kann.  Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation


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Einblick 1/2016 | Forschung

Gesundheitliche Folgen für ehemalige Raucher Rauchen schadet der Gesundheit. Das ist wohl jedem bekannt. In einer Langzeitstudie des Schweizerischen Tropen- und Public-HealthInstituts verglichen Forscher den Zustand der Herzregulation von Rauchern und Nichtrauchern.

Unter der Leitung von Prof. Nicole Probst-Hensch betreibt das Schweizerische Tropen- und Public-Health Institut seit 20 Jahren die epidemiologische bevölkerungsbezogene Langzeitstudie Sapal «Swiss Cohort Study on Air Pollution and Lung and Heart Diseases in Adults» in der Schweiz. In dieser Studie werden die Auswirkungen der Luftschadstoffbelastung und anderer Umweltfaktoren sowie des Lebensstils auf die Gesundheit der Menschen untersucht. Insbesondere werden Daten über Tabakrauchexposition und Tabakkonsum erhoben. Für die Tabakrauchexposition und deren Auswirkungen interessiert sich das Tabakpräventionsfond des Bundesamtes für Gesundheit und stellt entsprechende Forschungsgelder zur Verfügung. Dadurch wurde die Zusammenarbeit mit Prof. Urs Frey, Ärztlicher Direktor des UKBB, samt UKBB-Forschungsgruppe Zur Person Dr. Edgar Delgado-Eckert hat Mathematik und Physik an der TU München studiert und an der Tufts University in Boston (USA) in Biomathematik promoviert. Seit Ende 2012 ist Delgado-Eckert Leiter der Forschungsgruppe Computational Physiology and Biostatistics im UKBB. In seiner Freizeit spielt er Schlagzeug und Perkussion, geht gerne Snowboarden, Wandern, Laufen und Velofahren. Pharm.D Delphine Meier ist PhD Studentin in Epidemiologie an der Universität Basel. Sie hat Pharmazie in Paris studiert und dort ihre Weiterbildung in verschiedenen Universitätsspitälern absolviert. Zugleich hat sie einen Master in Public Health gemacht. 2013 kam sie in die Schweiz und arbeitet seither in der Forschungsgruppe Computational Physiology and Biostatistics im UKBB.

Computational Physiology and Biostatistics von Dr. Delgado-Eckert und dem SAPALDIA-Team ermöglicht. Insgesamt haben sich zwei PhD Studenten vom UKBB und mehrere Postdocs vom SAPALDIATeam am Projekt beteiligt. Rauchen schadet auch in geringen Mengen Der wissenschaftliche Ansatz bestand darin, 24-Stunden Elektrokardiogramme, die an 1481 50-jährigen oder älteren Teilnehmern durchgeführt wurden, zu analysieren. Aus diesen Daten wurden Parameter errechnet, die Auskunft über den Zustand der Herzregulation geben. An der Studie nahmen schwere und milde Aktivraucher, schwere und milde ehemalige Raucher sowie Nichtraucher teil. Zuerst wurde der Zustand der Herzregulation zwischen Aktivrauchern und Nichtrauchern verglichen. Dabei wurde bei schweren und milden Aktivrauchern eine veränderte Herzregulation beobachtet, die bei Nichtrauchern so nicht auftrat. Dies deutet darauf hin, dass Rauchen, sogar in geringen Mengen, dem Herzen schadet. Beim anschliessenden Vergleich des Zustands der Herzregulation von ehemaligen Rauchern und Nichtrauchern, stellte sich heraus, dass sich ehemalige Raucher vollständig erholen können. Bei ihnen wird das Risiko reduziert, später im Leben Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Jedoch gab es einen Unterschied zwischen schweren und milden ehemaligen Rauchern. Innerhalb von 15 Jahren erholten sich milde ehemalige Raucher vollständig. Hingegen brauchten die schweren ehemaligen Raucher 15 bis 25 Jahre, um wieder eine gesunde Herzregulation zu erlangen. Erkenntnisse sind auch für Jugendliche relevant Diese Resultate belegen die Nutzen des Verzichts auf Rauchen und liefern überzeugende Argumente für Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik, die sich für intensivere Rauchpräventionsprogramme einsetzen. Die Ergebnisse warnen jedoch auch vor Langzeitschäden durch schweres Rauchen. Obwohl in dieser Studie nur Erwachsene untersucht wurden, sind die gewonnenen Erkenntnisse für Jugendliche relevant, da viele Menschen bereits im Jugendalter ihre ersten Erfahrungen mit Rauchen machen.  Dr. Edgar Delgado-Eckert Pharm.D Delphine Meier Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift «Environmental Research» publiziert: «Smoking cessation and heart rate dynamics: Is it possible to fully recover?” Environmental Research 2015; 143(2015):39–48.


International vernetzte Forschung im Dienste sicherer Impfstoffe Die Stiftung Brighton Collaboration am UKBB widmet sich seit Jahren der Erforschung von Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen. Der Erfolg von Impfprogrammen weltweit ist beeindruckend. Die Pocken sind ausgerottet, Kinderlähmung steht kurz davor, und viele andere Krankheiten wie Hirnhautentzündung, Wundstarrkrampf, Masern, Cholera und plötzlicher Kindstod durch Keuchhusten sind dabei, flächendeckend unter Kontrolle gebracht zu werden. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhindern Impfungen jedes Jahr zwei Millionen Todesfälle, vor allem bei Kindern. Die Fachleute sind sich einig: Neben sauberem Wasser ist Impfen die effektivste und gleichzeitig kosteneffizienteste Massnahme des öffentlichen Gesundheitswesens. Als Kinderarzt am UKBB weiss ich, dass es den jahrelangen und breitflächig angelegten Impfprogrammen zu verdanken ist, dass ich in Basel kaum mehr Patienten sehe, die an Kinderlähmung oder Meningitis leiden. Aber ich bin mir auch bewusst, dass Impfungen, wie jede andere medizinische Massnahme, Nebenwirkungen haben können. Da Impfungen vor zukünftigen Krankheiten und deren Folgen schützen sollen, werden sie in der Regel gesunden Kindern verabreicht, weshalb das ärztliche Gebot, zunächst keinen Schaden zuzufügen, hier besondere Bedeutung hat. Weltweit gültige Standards für Qualität Und genau hier setzen wir an. Die Bewegung der Brighton Collaboration widmet sich seit 15 Jahren der Erforschung von möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen. Für uns gilt: Nutzen und Risiken müssen gründlich und sauber erforscht sein, damit sich die involvierten Akteure wie auch die Betroffenen selbst ein klares Bild machen können. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass es weltweit gültige Standards für Qualität und Forschungsmethoden gibt. Nur über eine internationale Zusammenarbeit können wir die schnellst- und bestmöglichen Informationen zu Nebenwirkungen erhalten. Die Empfänger von Impfungen sollen offen und klar informiert werden können. Dies bedingt, dass Behörden, die Entschei-

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dungen bezüglich grossflächig angelegter Impfprogramme treffen, und Ärzte, die ihre Patienten beraten, so früh wie möglich die besten Daten auf dem Tisch haben. Prof. Ulrich Heininger, leitender Arzt für Infektionskrankheiten und Impfungen am UKBB, war einer der Mitgründer des seit 1999 rasch wachsenden Netzwerkes. Zusammen holten wir das administrative Zentrum ans UKBB. Im Jahr 2003 wurde die Stiftung Brighton Collaboration errichtet. Diese mit einem Startkapital des UKBB ermöglichte Schweizer Stiftung dient seither dem weltweiten Forschungsnetz als Ansprechpartner, als Geschäftsstelle und als rechtlicher Vertreter mit Sitz am UKBB. Während sich das dynamische Gefüge der Collaboration laufend mit neuen Ideen und Projekten beschäftigt, Erfahrungen austauscht und die neusten Entwicklungen mitverfolgt, halten wir, ein kleines Kernteam, mit Büro im 4. Stock, die Fäden in der Hand. Wir führen zusammen, koordinieren, informieren und implementieren. Wir sorgen für Form, Linie und Struktur: Wir kümmern uns um die Akquisition neuer Projektanträge, sowie um die Vertretung der Collaboration in verschiedenen globalen Gremien und Zusammenschlüssen. Wir stellen Software bereit, welche die effektive Zusammenarbeit des Netzwerkes ermöglicht und fördert. Transparenz ist wichtig Mit einem regelmässig erscheinenden Newsletter sowie weiteren Publikationen informieren wir über den Stand der Aktivitäten und die Erfolge der Collaboration. Wir stehen für Transparenz; durch öffentlich zugängliche Ergebnisse. Neutralität; durch eigenständige und unabhängige Forschung, ohne interessengebundene Gelder. Schweizerische Zuverlässigkeit; durch eine solide, schlanke Zentrale am Universitäts-Kinderspital beider Basel. Beständigkeit; durch Partner, Verbündete und Förderer, welche unser Anliegen mittragen. Unsere Mission: Die Förderung qualitativ hochstehender Forschung im Dienste der Sicherheit von Impfstoffen.  PD Dr. med. Jan Bonhoeffer https://brightoncollaboration.org/public

Zur Person Jan Bonhoeffer ist Leitender Arzt für Infektiologie und Vakzinologie am UKBB. Er ist in München und Göttingen aufgewachsen, hat in Basel Medizin studiert und war seit dem Jahr 2000 klinisch und forschend von London, Atlanta und Basel aus tätig. Er ist Vater von drei Kindern und lebt mit seiner Familie in Basel. Segeln, Kite surfen und Kochen gehören zu seinen Hobbies.


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Anästhesie und psychisches Wohlergehen: ein Widerspruch? Jedes Kind hat Angst vor einer Operation. Bei den Kleinen löst die Trennung von ihren Eltern Panik aus. Ältere Kinder und Jugendliche fürchten sich nicht nur vor den Schmerzen, sondern überlegen sich sogar, dass sie während der Operation sterben könnten. Nicht zu vergessen ist aber auch die Angst der Eltern, wenn ihre Kinder anästhesiert werden.

Selbst wenn die Eingriffe für die Ärzte Routine sind, fühlen sich die Kleinen den Männern und Frauen in weissen Kitteln ausgeliefert. Die Kinder müssen zusehen, wie ihnen eine Spritze gegeben oder eine Anästhesiemaske aufgesetzt wird. Die Angst – auch der Eltern – ist heute meist unbegründet, denn schonendere Narkosemittel, moderne Überwachungs­ möglichkeiten und Beatmungsgeräte sind die grössten Fortschritte in der Anästhesie. Zudem arbeitet das UKBB, wie jedes Spital, das Kinder­anästhesien durchführt, mit Qualitätsstandards und Checklisten. Das spezialisierte Kindernarkose-Team bespricht vor jeder Operation sämtliche Geräte und die standardisierten Abläufe. Falsche Versprechungen sind gefährlich Der nächste Patient ist Philipp*. Er liegt auf einem Operationstisch im Zimmer vor dem Operationssaal, warm zugedeckt. Seine Augen sind mit einem speziellen Klebeband zugeklebt, damit sie nicht verletzt werden. Im OP des UKBB machen die Operationspfleger derzeit alles sauber, das Kind vor Philipp ist fertig operiert und wird soeben ins Aufwachzimmer gefahren. Hier können sich bis zu

acht Kinder von ihrer Operation erholen und schlafen, bis die Narkose vollständig aufhört zu wirken. Bis zu diesem Moment haben Philipp und seine Eltern bereits einen langen Weg im UKBB hinter sich gebracht. Kurz vor der OP führt der behandelnde Anästhesist ein Vorgespräch mit dem Kind – wenn es alt genug ist – und dessen Eltern durch. Es ist wichtig, der Familie keine falschen Versprechungen zu machen. Mit Sätzen wie «Es wird alles gut», «Du musst keine Angst haben» oder «Es geht ganz schnell» wollen die Eltern oder die Fachpersonen beruhigen – und erreichen das Gegenteil. Aus diesem Grund beschäftigen sich die Anästhesisten mit einer angstmindernden Sprache und verwenden positive Wörter. «Wir helfen dir bei der spannenden Reise ins Schlafland», eine «Zaubermaske lässt die

«Wir kennen den Wirkungsmechanismus von Narkosemitteln nicht vollständig. Wir wissen einfach, dass die Medikamente funktionieren.» Haut einschlafen» oder «das Team passt so gut auf dich auf, als wärst du ein Goldstück». Die Art der Narkose definieren Es gibt verschiedene Methoden, wie eine Anästhesie eingeleitet wird, erklärt Thomas Erb. Während des Gesprächs mit den Eltern werde zuerst die Erkrankung definiert und die Art Narkose festgelegt. Bei einer Vollnarkose schläft der Patient ein, sein Bewusstsein wird vorübergehend ausgeschaltet. Bei einer regionalen Anästhesie wird ein Teil des Körpers schmerzfrei. «Dieses Vorgehen wählen wir bei Kindern fast nie als alleiniges Verfahren, denn es


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braucht Kooperation vonseiten des Patienten», sagt Erb. «Und ein Kind liegt in einer fremden Umgebung nicht von selber still.» Deshalb wenden er und seine Anästhesie-Kollegen meist eine kombinierte Variante an. Bei Vollnarkose würden Schmerzen auftreten, sobald die Betäubung aufhört. «Kombiniert ist die Schmerzintensität nach Tagen immer noch geringer.» Um die Kinder auf dem Weg in den OP abzulenken, macht das Anästhesie-Team im UKBB von einer speziellen Methode Gebrauch. Wenn die Kinder oder Jugendlichen gebannt auf einen Bildschirm starren, Gamen oder sich Trickfilme ansehen, sind sie während der Narkoseeinleitung abgelenkt. Grosse medizinische Fortschritte Es gibt kein medizinisches Fachgebiet, das sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark entwickelt hat wie die Anästhesie. Die Erste wurde vor rund 150 Jahren durchgeführt – mit Lachgas. Damals seien immer wieder Leute daran gestorben, sagt der 55-jährige Chefarzt. Die Anästhesie sei der Ausgangspunkt für die Entwicklungen der operativen Medizin. Noch

bis vor 75 Jahren musste in der Schweiz jeder Arzt Patienten selbst narkotisieren. Inzwischen ist die Anästhesie zur eigenen Berufsgattung geworden. Dank der Anästhesie sind heute stundenlange Interventionen möglich. «Medizinische Weiterbildung und die Entwicklung von Medikamenten haben dafür gesorgt. Früher musste ein Bein einfach amputiert werden, wenn man nicht so lange operieren konnte.» Erb gibt jedoch zu, dass man den Wirkungsmechanismus von Narkosemitteln nicht vollständig kenne. «Wir wissen einfach, dass die Medikamente funktionieren.»

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Zur Person Prof. Thomas Erb ist Chefarzt Anästhesie und Tagesklinik im UKBB. Er hat an der Universität Basel studiert und Weiterbildungen zum Facharzt Anästhesiologie und Intensivmedizin in Basel, Chur und Aarau absolviert. Der Forschung widmete sich der 55-jährige Vater zweier Töchter an der Duke University Durham N.C. (US). In seiner Freizeit hört Erb gerne Musik, joggt und interessiert sich für Aquaristik.

Babys ab 700 Gramm Die Palette an Patienten im UKBB ist in Sachen Altersunterschied und Körpergewicht riesig. Rund 5000 Kinder werden hier anästhesiert: «Unsere Patienten sind zwischen 700 Gramm und über 100 Kilogramm schwer. Das bedeutet für uns, dass wir unter anderem bei den Operationsinstrumenten ein riesiges Arsenal an verschiedenen Grössen haben müssen.», sagt Erb. Rund 500 seiner Patienten sind unter zwölf Monate alt, die meisten zwischen zwei und sechs Jahre. Meist werden Zahnbehandlungen, Leistenbrüche oder Hals-Nasen-Ohren-Eingriffe vorgenommen. Erb betont, dass es viel Routine benötige, um eine Anästhesie sicher durchzuführen. «Wenn ein Arzt bei Kindern innerhalb eines Jahres weniger als 200 durchführt, fehlt ihm die Routine und es kommt während seiner Interventionen häufiger zu Komplikationen.» Um solche zu verhindern, sollen Anästhesisten nicht länger arbeiten als bis zu ihrer Pension. «Als Anästhesist muss man einen guten Reflex haben, um im richtigen Moment schnell zu reagieren. Diese Fähigkeit lässt im Alter nach.» Um die Routine zu trainieren, bietet das UKBB Simulationskurse an, in dem Ärzte an einer Puppe auf einer Spitalliege üben können. Keine Komplikationen Thomas Erb hat jahrelange Berufserfahrung. Dennoch ist es für ihn heute noch unmöglich, die Schicksale der Kinder am Ende des Tages hinter sich zu lassen. «Ich kann mich an Kinder erinnern, die ich vor 20 Jahren behandelt habe, als wären sie gestern bei mir gewesen.» Schwerwiegende Komplikationen sind in seiner Amtszeit nicht aufgetreten – rund 20 000 Operationen wurden unter ihm durchgeführt. Aber: Als Anästhesist gehe er jedes Mal mit Demut in den Operationssaal. «Die Eltern vertrauen uns schliesslich ihr höchstes Gut an.»  *Name geändert

Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation


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Einblick 1/2016 | Medizin

Therapies­trategie bei neonatalen chirurgischen Patienten Für kritisch kranke Neugeborene ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die eine Kommunikation aller beteiligten Disziplinen erfordert, entscheidend für die optimale Betreuung. wurde das optimale Vorgehen gemeinsam von ärztlichen und pflegerischen Kollegen besprochen. Den Eltern der noch ungeborenen Kinder wurden das Vorgehen, sowie die möglichen Probleme und Therapieoptionen erklärt und diese so in den zu erwartenden Ablauf eingebunden. Beispielhaft schildern wir den Verlauf unserer Patientin mit einer sehr grossen Omphalozele, bei der wir uns zunächst für ein konservatives Prozedere entschieden.

Für angeborene Abweichungen, die einer chirurgischen Korrektur bedürfen, muss schon pränatal ein vertrauenserweckendes Konzept mit klarer Ablaufstrategie von der vorgeburtlichen Betreuung, bis zur Entlassung des Kindes nach erfolgreicher Operation bestehen. Dies ist bei solchen seltenen Krankheitsbildern, die am UKBB in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik des USB betreut werden, besonders von Belang. In den vergangenen Monaten konnte dieses Vorgehen bei Neugeborenen mit Zwerchfellhernie, sowie Ösophagusatresie (Unterbrechung der Speiseröhre) – diese konnten thorakoskopisch korrigiert werden –, und Dünndarmatresie angewandt werden. Hinzu kommt die Behandlung eines Mädchens, das an einer ausserordentlich grossen Omphalozele (Bauchwanddefekt) leidet (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch in Behandlung). Die Eltern werden in die Behandlung eingebunden Alle genannten Fehlbildungen wurden bereits pränatal festgestellt, worauf die Information durch die die Familie betreuenden Kollegen der Frauenklinik oder der Ultraschallpraxis in der Freien Strasse an die hiesige Neonatologie, sowie an die Kinderchirurgie des UKBB erfolgte. Um eine reibungslose Versorgung der kleinen Patienten auch nach der Geburt zu gewährleisten, Zur Person Prof. Stefan Holland-Cunz hat im September 2013 seine Stelle als Chefarzt für Kinderchirurgie am UKBB angetreten. Gleichzeitig wurde er neuer klinischer Professor für Kinderchirurgie an der Universität Basel. Dr. med. Sandra Weih ist seit März 2014 Oberärztin Kinderchirurgie im UKBB. Die 36-Jährige ist in Bruchsal (D) geboren und wohnt heute in Freiburg. Sie ist Mutter eines Kindes, in ihrer Freizeit wandert und klettert sie gerne.

Nach der geplanten Entbindung in der Frauenklinik des USB per Kaiserschnitt wurde das Mädchen zunächst von den Kollegen der Neonatologie in Empfang genommen und versorgt und nach initialer Stabilisierung auf die Neonatologische Intensivstation des UKBB gebracht. Anschliessend wurde unter sterilen Bedingungen ein Druckverband um den Omphalozelensack angelegt, der letztlich zur Grössenreduktion der Omphalozele, zur Dehnung der Abdominalhöhle und somit zu einer schonenderen chirurgischen Versorgung führte*. Unter weiterer intensivmedizinischer Betreuung wurde der Druckverband täglich gewechselt. Somit konnte die Operation zum Verschluss der Bauchwandlücke bei der nun gut adaptierten und stabilen Patientin zusammen mit der Anästhesie ca. eine Woche nach Geburt geplant werden. Während des ganzen Prozedere wurden die Eltern durch die Kollegen der Intensivstation und der Kinderchirurgie betreut und konnten so Schritt für Schritt die Therapie ihres Kindes begleiten. Auch die anderen Patienten konnten durch die zeitgemässe interdisziplinäre Betreuung mittels moderner Operationstechniken erfolgreich behandelt werden. Die optimierte kinderchirurgische Versorgung ist nur durch das ideale Zusammenspiel aller beteiligten ärztlichen und pflegerischen Fachdisziplinen zu erreichen, wie es am UKBB gewährleistet ist.  Dr. med. Sandra Weih Prof. Stefan Holland-Cunz

*Brown MF1, Wright L., Delayed external compression reduction of an omphalocele (DECRO): an alternative method of treatment for moderate and large omphaloceles. J Pediatr Surg. 1998. Jul;33(7):1113-5; discussion 1115-6.


Pflege | Einblick 1/2016

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Das UKBB führt Patientenidentifikationsbänder ein Die korrekte Patientenidentifikation ist ein zentraler Punkt der Patientensicherheit im Spital. Arbeiten mehrere Menschen an komplexen Behandlungsprozessen oder stehen unter Zeit­ druck, ist die Gefahr einer Verwechslung gross. Das Patientenidentifikationsband (PIB) hilft, jeden Patienten jederzeit und überall im Spital identifizieren zu können. Besonders wichtig ist dies bei Säuglingen und Kleinkindern, fremdsprachigen Patienten sowie bei Patienten, die nicht sprechen können oder nicht ansprechbar sind. Eine sichere Patientenidentifikation vor jeder diagnostischen oder therapeutischen Massnahme ist deshalb Pflicht. Diese erfolgt durch die aktive Frage nach Name, Vorname und Geburtsdatum und/oder die Identifikation mittels PIB. In vielen Spitälern werden Patientenidentifikationsbänder zur Steigerung der Patientensicherheit bereits verwendet. Im Herbst 2015 wurde auch im UKBB der Startschuss zur Einführung der PIB für alle stationären und tagesklinischen Patienten gegeben. Eine

Bei der Auswahl des PIB legte die Projektgruppe das Augenmerk auf die grosse Spannbreite der Körpergrössen und die unter­schiedlichen Bedürfnisse der Patienten. Projektgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aller Abteilungen inklusive IT und Patientenadministration wurde unter der Leitung von Sibylle Chettata und Christine Becher mit deren Einführung beauftragt. Dazu wurden unter anderem die Erfahrungen anderer Kinderspitäler einbezogen. Um einen künftig reibungs­losen Ablauf bei der Einführung und Umsetzung sicherzustellen, wurden die Arbeitsabläufe im Spitalalltag unter die Lupe genommen und die Verantwortlichkeiten geklärt. Hautverträglichkeit muss geprüft werden Bei der Auswahl des PIB legte die Projektgruppe das Augenmerk vor allem auf die grosse Spannbreite der Körpergrössen und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten im UKBB. Um die Prozesse zu vereinfachen und Fehler zu minimieren, hat die Projektgruppe

entschieden, für alle Patienten ein einheitliches PIB in nur einer Grösse zu verwenden. Zudem mussten Anforderungen zu Hautverträglichkeit, Reissfestigkeit, Druck, Beständigkeit gegenüber Wasser, Seife, Cremes und Desinfektionsmittel beachtet werden. Ausgewählt wurde ein PIB, welches all diese Kriterien erfüllt und mit Hilfe eines speziellen Schaumstoffarmbands auch für die empfindliche Haut von Frühgeborenen verwendet werden kann. Das PIB wird von der Patientenadministration oder der Notfallaufnahme gedruckt und beim Eintreffen auf der Abteilung durch die zuständige Pflegefachperson am Arm des Patienten angebracht. Korrekte Angaben auf dem PIB, regelmässige Kontrolle der Hautverhältnisse und die konsequente Verwendung sind Voraussetzungen, damit das PIB die Sicherheit der den UKBB-Mitarbeitenden anvertrauten Kinder und Jugendlichen erhöht. Eine sichere Patienten­ identifikation nimmt alle Mitarbeitenden in die Pflicht, denn nur wenn sie sich regelmässig und konsequent versichern, dass der richtige Patient die für ihn bestimmte Behandlung erhält, kann die medizinische Behandlung erfolgreich sein. Weitere Informationen zum Patientenidentifikationsband sind in der Anleitung für Mitarbeitende im EIS zu finden.  Sibylle Chettata Pflegeexpertin

Zur Person Sibylle Chettata ist Pflegeexpertin MScN und arbeitet im UKBB auf der Station C.


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Einblick 1/2016 | Pflege

«Bei der Betreuung der Frühgeborenen liegt mir die Elternarbeit am Herzen» Nicole Sedlak hatte als Dipl. Pflegefachfrau im USB regelmässig mit Kindern zu tun, die sie im Schockraum betreuen musste. So entstand ihr Wunsch, sich künftig ganz um die kleinen Patienten im UKBB zu kümmern. Sie arbeiten seit 2008 im UKBB auf der Neonatologie. Wo waren Sie zuvor? Ich habe ursprünglich eine Ausbildung zur Examinierten Krankenschwester in Deutschland absolviert. Bevor ich ins UKBB kam, habe ich als Pflegefachfrau auf der Notfallstation im Unispital Basel gearbeitet. Wann und warum entstand der Wunsch, Ihren Arbeitsort auf ein paar Meter neben dem USB zu verlegen? Während meiner Tätigkeit auf der Notfallstation im USB mussten wir immer wieder Kinder im Schockraum betreuen. Dies verstärkte meinen Wunsch, mit kleinen Patienten im Spitalbereich zu arbeiten. 2008 wechselte ich ins UKBB am Standort Bruderholz, dort absolvierte ich den Nachdiplomstudiengang Intensivpflege. Auf der IPS habe ich nun bis Ende 2015 gearbeitet, seit 2016 bin ich stellvertretende Leiterin der Neonatologie des UKBB in der Universitäts-Frauenklinik Basel. Was gehört neben der Betreuung der Kinder noch zu Ihren Aufgaben? Zu meinen neuen Aufgaben gehören vor allem die Mitarbeiterführung und Teamentwicklung. Ich arbeite hier eng mit meiner Vorgesetzten Stefanie Niederschirp zusammen. Unser grosses Projekt ist die Erweiterung der Neonatologie FK, das in Kürze starten soll. Wir haben hier dann die Möglichkeit 4-Rooming in Zimmer zu belegen, in denen sowohl das Kind als auch Mama oder Papa schlafen können. Bei der Betreuung der Frühgeborenen liegt mir die Elternarbeit am Herzen. Ich begleite sie während des langen Spitalaufenthaltes ihres Kindes. Ich ermutige sie immer wieder, bei ihrem Zur Person Die 34-jährige Nicole Sedlak ist in Weil am Rhein geboren und hat am St. Elisabethenkrankenhaus in Lörrach ihre Ausbildung als Examinierte Krankenschwester absolviert. Seit 2004 arbeitet sie nun in Basel und ist seit dem 1. Januar stellvertretende Stationsleiterin Neonatologie.

Kind zu sein, auch wenn es schwer auszuhalten ist. Es ist spannend und natürlich eine grosse Freude für mich, zu sehen, dass die Kleinen am Ende nach Hause gehen können. Können Sie sich an Ihr schönstes Erlebnis in der Intensivpflege erinnern? Das war meine erste Reanimation. Das kranke Mädchen war über Wochen auf der Intensivstation in einem sehr kritischen Zustand. Am Ende konnten wir das zweijährige Kind fast gesund von der IPS auf die Station verlegen. Die Eltern des Mädchens kommen uns heute noch besuchen und es ist für mich schön zu wissen, dass alles wieder gut geworden ist. Leider kann nicht jedes Kind die Neonatologie gesund verlassen. Wie gehen Sie mit den traurigen Schicksalen um? Nehmen Sie diese mit nach Hause oder können Sie Ihre Emotionen im Spital zurücklassen? Natürlich kann nicht jedes Kind später gesund nach Hause entlassen werden. Ich denke, durch meine langjährige Berufserfahrung kann ich mit diesen Schicksalsschlägen gut umgehen. Es gibt sicher immer mal das Eine oder Andere, das ich auch mit nach Hause nehme, hier habe ich jedoch ein gutes Umfeld mit dem ich den einen oder anderen Schmerz teilen kann. Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Ich habe einen vierjährigen Sohn. Mit ihm verbringe ich viel Zeit draussen und geniesse die Natur. Meine Freizeit sonst verbringe ich gerne mit Freunden, um den Berufsalltag auszugleichen gehe ich gerne zum Yoga.  Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation


Tag der Pflege - Das UKBB macht Pflege­ wissen sichtbar Am 12. Mai feierten die Pflegefach­ personen im UKBB den internationalen Tag der Pflege. Sie trafen sich in der Aula und erzählten in Kurzreferaten von ihrer spannenden Arbeit im Pflegebereich, der sie sich täglich mit viel Herzblut widmen. Wer hilft einer Mutter aus, wenn sie nicht genug Milch zur Ernährung ihres Babys hat? Wie können die Pflegefachpersonen auf der Abteilung Onkologie ihren kleinen Patienten ein Lächeln abringen und deren Mut belohnen? Von diesen und acht weiteren Themen berichteten die Pflegefachpersonen im Rahmen des Tages der Pflege. Dieser geht zurück auf den Geburtstag von Florence Nightingale (12. Mai 1820). Sie gilt als Begründerin der modernen Krankenpflege. Das vom International Council of Nurses (ICN) formulierte diesjährige Motto des Tages lautete «Professionelle Pflege – die Basis für ein tragfähiges Gesundheitswesen». Dieses wies darauf hin, dass Pflegefachpersonen dank ihrer hervorragenden Aus- und Weiterbildung sowie ihrer patientenzentrierten und familienorientierten Arbeitsweise einen wesentlichen Beitrag zu einer qualitativ guten und finanziell tragbaren Gesundheitsversorgung leisten.

Pflege | Einblick 1/2016

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Pflegefachpersonen des UKBB machten an diesem Tag Pädiatrie-spezifisches Fachwissen sichtbar. Anziehungspunkt war auch eine Pflege-SichtBAR, an der fantasievolle Getränke serviert wurden. Spitalübergreifende Zusammenarbeit Neben den Kurzreferaten zum Umgang mit gespendeter Frauenmilch und dem Mutperlen-Belohnungssystem auf der onkologischen Station, sprachen Mitarbeitende der Operationspflege über die Handhabe mit sterilen Materialien im OP. Weitere Themen waren die Unterstützung der Familie mit einem Neugeboren an der Overhead Extension, bewegungsunterstützende Berührungen mit Kinaesthetics sowie das Triage-System auf der Notfallstation. Zudem berichteten Pflegefachfrauen über die Herausforderungen bei der Isolation von Kindern auf der Station A sowie von einer kindgerechten Betreuung in der Gips-Poliklinik. Ein weiteres Referat widmete sich den Chancen generationengemischter Pflege-Teams. Abschliessend sprach Caroline Stade über zukünftige Entwicklungen in der Pflege. Gemeinsam arbeiteten die Anwesenden an einer Wissenslandkarte, um das vielfältige Engagement von Pflegefachpersonen in stationsinternen und hausübergreifenden Arbeitsgruppen oder als Verantwortliche für ein Fachthema sichtbar zu machen. Auf diese Weise soll zukünftig allen Mitarbeitenden erleichtert werden, Thementrägerinnen/Ressourcenpflegende bzw. Verantwortliche zu finden und deren Fachwissen nutzen zu können.  Caroline Stade, Leiterin Pflegedienst Netty Fabian, Pflegeexpertin Muriel Mercier, Redaktorin Kommunikation

Die Referentinnen und Referenten v.l.n.r: Annette Schneider (Station C), Caroline Peter (Lactarium), Stefan Rohrbach (Station B), Vreni Schweizer (Notfall-Station), Tina Baumgartner (Notfall-Station), Caroline Stade (Leiterin Pflegedienst), Silvia Berberich (Poliklinik), Moritz Butsch (TOPA), Nele Eisenmann (TOPA), Marleen Petruschat (Station A), Mirjam Häberli (Station A), Heike Schwabe (Kinaesthetics Trainerin, Pflegedienst)


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Einblick 1/2016 | Gesichter im Spital

Das Team der ICT/PE Abteilung Wer ist eigentlich für die Applikationen Phoenix, PEP und Co. zuständig? Wer kümmert sich darum, dass das WLAN immer läuft und wer hilft, wenn die Tastatur mal den Geist aufgibt? Die Kolleginnen und Kollegen aus der ICT/PE arbeiten jeden Tag an unterschiedlichen Themen und in verschiedenen Bereichen.

Helmut Schneider Leiter ICT Ich leite den Bereich ICT und verantworte sämtliche strategische und operative Informatiklösungen am UKBB. Neben der Führung der Mitarbeiter gilt es den reibungslosen Betrieb der ICT-Systeme sicherzustellen und die ICT-Infrastruktur zu betreuen. Ferner treibe ich technische Innovationen in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie für das UKBB voran.

10001011010010 001010111100010 10 1011010010001 010111100010101 101 Detlef Schnell SAP Systemspezialist 0110100100010 10111100010101101 0011 Ich bin als Systemspezialist SAP in der Abteilung ICT tätig. Zu 0100100010101 11100010101101001100010 Patrick Seemann meinen Aufgaben gehört der Betrieb ICT Applikations-Manager und die Weiterentwicklung des SAP 00100010101111000101011 0100110001001010 Ich betreue als ApplikationsSystems, sowie die Beratung und Manager diverse medizinische Unterstützung der SAP-Anwender Systeme wie z.B. das Laborinforma0101011110001010110100 11000100101000 in Projekten, im Tagesgeschäft tions-System LIS oder das Xcelera und bei Problemen und im Bereich der Kardiologie. Zudem Fehlern. 10101111000101011010011 00010010100010 unterstütze ich die Kollegen der ICT Abteilung in den Themen 1100010101101001 10001001010001 Client- und System­ engineering. Sebastian Fernandez 11000101011010011 0001001010001010 System Engineer Ich bin für den Bereich Enginee101011010011000100101000101001101010 ring, Rechenzentrumsinfrastruktur, Projektumsetzung sowie strategische 0011000100101000101001101010 1000101 Christoph Hintermann Ausrichtung der ICT verantwortICT Netzwerk-Techniker lich. Dazu gehört ausserdem das 00101000101001101010 100010110100100010101 Ich bin im UKBB zuständig für Modellieren von Prozessen sowie Netzwerk und Sicherheit, also Firewall, das Abbilden und Definieren 0Content 10001011010010 0010101111000101011010 Filter etc. Aktuell arbeite ich am von systemübergreifenden Projekt «Netzwerk 2018». Innerhalb der Schnittstellen. nächsten drei Jahre ersetzen wir alle ak010001010111100 0101011010011 000 tiven Komponenten und viele Services werden ausgebaut. Erste Priorität 010010001010111 100010101101 00 hat dabei das WLAN, das rund um die Uhr zur Verfügung 010110100100010 1011110001010 110 stehen muss. Torsten Muser Stefan Steiger Support und Systembetreuer Systemspezialist Universal0 100010110100100010101111000101011 0100 Ich bin für das Profil- und Workarchiv station-Management zuständig. Seit April 2016 verstärke ich die ICT Ab011010010001010111100010101101001100010010 Zudem übernehme ich den Support des teilung, schwerpunktmäßig die technische Second- und Third-Levels und bin zentraler Projektleitung im Projekt Universalarchiv, 00101011010011000100101000101001101010 Ansprechpartner für den First-Level unseres 100 welches in 2016 umgesetzt wird. Auf externen Dienstleisters. Zahlreiche AufGrund meiner bisherigen Erfahrungen im 0101000101001101010 10001011010010001010111 gaben und Projekte habe ich im UKBB Datenbankumfeld, wird auch dieses bereits übernommen und durchgeThema im Zusammenhang mit den 100010110100100010101111000101011010011000 führt. Aktuell die Projekte eCare Applikationen zu meinen Einund Patientenarmbänder. satzgebieten zählen. 011110001010110100110001001010001010011010 000100101000101001101010 1000101101001000


Gesichter im Spital | Einblick 1/2016

Julia Maier Leitung Projekte und Unternehmens­entwicklung Für neue Projekte im UKBB bin ich erste Ansprechpartnerin. Ich koordiniere und erstelle Ressourcenplanungen und leite das Team, das für Betrieb und Weiterentwicklung des KIS (v.a. Phoenix und Polypoint) verantwortlich ist. Im Auftrag der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates bin ich ausserdem in die Entwicklung der Unternehmensstrategien involviert.

Sebastian Heemann ICT Onsite-Supporter Als Onsite-Supporter im 2nd Level bearbeite ich hauptsächlich Service Desk Anfragen und Störungsmeldungen. Vor allem betrifft dies Tickets, die nicht von unserem Helpdesk gelöst werden können. Ausserdem verwalte ich unser Hardware-Lager.

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1101001100010010100010 1001101010 1000 100110001001010001010 01101010 10001 Armin Lotz 1000100101000101001101 010 100010 11 PE-Mitarbeiter Neben dem Applikati00101000101001101010 00101101 onssupport arbeite10 ich in Projekten und Arbeitsgruppen der 000 101001101010 100010110100100 PE-Abteilung mit.Einrichten der Systemberechtigungen gehören ebenso zu meiner Tätigkeit1000101101001000 wie die Einführung 010 1001101010 neuer Mitarbeiter des Hauses. Matthias Tschudin Zugleich bin ich System­­a­dministrator Applikationssupport 010 01101010 10001011010010001010 11 für die Leistungserfassung des Ich bin per 1.5.2016 zum tacs. Applikationsentwicklungsteam 1010Pira Mahendran01101010Pflegedienstes 100010110 1001000101011 dazu gestossen und werde mich Applikationsbetreuer vor allem um die Weiterent001101010 100010110100100 010101111000 Ich betreue in der Abteilung IPE wicklung von Phoenix das Phoenix und bin für 2nd Level kümmern. 0 10001011010010001010111 100010101101 Anfragen bezüglich Support und Fehlerbehebung rund um Phoenix zuständig. 1101001000101011110001010 110100110001 Sergio Filipe Branco ICT Praktikant 111100010101101001100010010100010100110101 Hauptsächlich bin ich im OnsiteSupport tätig und teste verschiedene 001100010010100010100110101010001011 010 Applikationen. Ferner erstelle ich Dokumentationen für neue Prozesse 0100101000 101001101010 100010 11 und schreibe IT-Anleitungen für die Mitarbeiter des UKBB. Zusätzlich 1100010010 100010100110101010 0 unterstütze ich die ICT-Mitarbeiter in diversen Projekten. 0100110001 001010001010011010 1 Karin Meier Susanne Mueller Applikationssupport 01100010010 1000101001101010 100 01 Applikationsbetreuung Ich bin Phoenix-Verantwortliche, das Innerhalb der Abteilung PE bin ich heisst, ich löse schwierige Incidents, 01000101001101010 1000101101001000101011110 für die Betreuung der Polypointkoordiniere Wünsche und Anträge, Applikationen PEP/RAP/DIS zuständig. überwache die Installation und den 001011010010001010111100010101101001100010 Hierzu gehört die Userbetreuung bei Releasewechsel, arrangiere WeiterentFragen und Problemen (via Helpdesk), die wicklungen inklusive Abklärungen Benutzerverwaltung und vieles mehr. 11000101011010011000100101000101001101010 und Tests, koordiniere externe Ausserdem führe ich Schulungen zu Entwickler, führe Projekte durch Phoenix, PEP und RAP durch und und erstelle Anleitungen 100101000101001101010 1000101101001000101 unterstütze meine Kolleginnen für Benutzer. und Kollegen bei grossen 010 100010110100100010101111000101011010011 Projekten. 101011110001010110100110001001010001010011


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Einblick 1/2016 | Verwaltung

Das Erscheinungsbild des UKBB im Umbruch Um das Erscheinungsbild des UKBB frischer, einheitlicher, aber auch professioneller wirken zu lassen, soll in den kommenden Monaten das Corporate Design überarbeitet werden. Corporate Design beschreibt die visuelle Identität eines Unternehmens und wie es sich nach aussen, aber auch nach innen präsentiert. Um sich von anderen Unternehmen abzugrenzen und sich mit einem, in sich geschlossenes Gesamtbild präsentieren zu können, wird dabei auf ein einheitliches Bild bei Logo, Drucksachen oder auch bei der Arbeitskleidung geachtet. Dies soll die Kompetenz und Professionalität des Unternehmens unterstreichen und es gleichzeitig einfacher machen, (wieder) erkannt zu werden. Auch das UKBB hat ein Corporate Design, geprägt von den vier verschiedenen Logofarben und einem sehr bunten, kindlichen Erscheinungsbild, das unsere Professionalität nur beschränkt unterstützt. Deshalb wurde beschlossen, das Corporate Design zu überarbeiten und aufzu­ frischen, so dass unser Spital gegen innen und aussen stimmig präsentiert werden kann. Kompetent und menschlich, und gleichzeitig modern, universitär und innovativ.

Professionelle Bildsprache Es gab bereits einige Veränderungen, die sich in den letzten Wochen in Flyer, Poster oder auch Broschüren eingeschlichen haben. Die Schrift wirkt feiner, das Logo gibt es nur noch in grün und ohne den 3D-Effekt. Überhaupt dominiert die Farbe Grün, Bilder werden nur noch sehr wenige eingesetzt. Nicht, weil Bilder nicht aussagekräftig und schön wären, sondern vielmehr, weil die Bildsprache deutlich professionalisiert werden soll. Und da es bei der Vielfalt an Printprodukten schwierig ist, immer passende Bilder innert kürzester Frist zur Verfügung zu haben, wird eine Piktogramm-Welt erarbeitet. Somit kann die Aussenwahrnehmung und der Wiedererkennungswert des UKBB gesteigert und mit Hilfe gezielt eingesetzter Bildsprache so positioniert werden, wie es ist: kompetent und menschlich. Die Vision des UKBB, auch digital die führende Schweizer Anlaufstelle für Informationen und Edukation rund um universitäre und damit auch hochkomplexer Kinder- und Jugendmedizin zu sein, wird durch den neuen Webauftritt im Dezember 2016 eingeläutet. Der Auftritt soll Hand in Hand mit dem neuen Corporate Design gehen und all unsere Zielgruppen – also Patienten, Eltern, Besucher, interessierte Forschende, Arbeitsuchende, Medienschaffende und die allgemein interessiere Öffentlichkeit ansprechen. Im Winter folgt dann eine Weiterentwicklung des bestehenden Logos, so dass das vollständig neu gestaltete Corporate Design des UKBB im Sommer 2017 umgesetzt werden kann. Für das kommende Jahr ist ausserdem geplant, das Intranet – immerhin der wichtigste Informationskanal innerhalb des UKBB – mithilfe von Workshops mit Teilnehmern aller Berufsgruppen im UKBB neu zu entwickeln und den unterschiedlichen Bedürfnissen besser anzupassen.  Deborah Wallrabenstein Mitarbeiterin Kommunikation


Verwaltung | Einblick 1/2016

Der neue Einblick

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EINBLICK 1/2016

Die Mitarbeiter-Zeitung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel

Irgendwas ist anders mit dem Einblick – er ist neu gestaltet und kommt ungewohnt daher. Die Form ist nicht mehr wiederzuerkennen, auf jeden Fall nicht mehr das gewohnte Zeitungsformat.

Im Fokus Projekt Lean UKBB Analyse zur Prozessoptimierung

Wie der Wechsel der Magazingrösse und andere kleine und grössere Veränderungen zustande kamen, fusst auf einer Umfrage, die die Kommunikationsabteilung Anfang des Jahres durchgeführt hat. Knapp 40 Prozent aller Mitarbeitenden des UKBB gaben ihre Meinung ab zum monatlichen Mitarbeiter-Brief, der Mitarbeiter-Informationsveranstaltung, zum Intranet und eben zur Mitarbeiter-Zeitung. Dabei war schnell klar, dass der Einblick für die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden (70 Prozent) ein lesenswertes Kommunikationsmittel ist, jedoch waren über zwei Drittel der Befragten dafür, dass die Mitarbeiter-Zeitung nicht mehr nach Hause geschickt werden soll. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde beschlossen, den Einblick intern zu verteilen und in den Stationsstützpunkten, Chillzonen und anderen Bereichen des UKBB, in dem sich ausschliesslich 10

Einblick 1/2016 | Medizin

Medizin | Einblick 1/2016

Anästhesie und psychisches Wohlergehen: ein Widerspruch? Jedes Kind hat Angst vor einer Operation. Bei den Kleinen löst die Trennung von ihren Eltern Panik aus. Ältere Kinder und Jugendliche fürchten sich nicht nur vor den Schmerzen, sondern überlegen sich sogar, dass sie während der Operation sterben könnten. Nicht zu vergessen ist aber auch die Angst der Eltern, wenn ihre Kinder anästhesiert werden.

Selbst wenn die Eingriffe für die Ärzte Routine sind, fühlen sich die Kleinen den Männern und Frauen in weissen Kitteln ausgeliefert. Die Kinder müssen zusehen, wie ihnen eine Spritze gegeben oder eine Anästhesiemaske aufgesetzt wird. Die Angst – auch der Eltern – ist heute meist unbegründet, denn schonendere Narkosemittel, moderne Überwachungsmöglichkeiten und Beatmungsgeräte sind die grössten Fortschritte in der Anästhesie. Zudem arbeitet das UKBB, wie jedes Spital, das Kinderanästhesien durchführt, mit Qualitätsstandards und Checklisten. Das spezialisierte Kindernarkose-Team bespricht vor jeder Operation sämtliche Geräte und die standardisierten Abläufe.

acht Kinder von ihrer Operation erholen und schlafen, bis die Narkose vollständig aufhört zu wirken. Bis zu diesem Moment haben Philipp und seine Eltern bereits einen langen Weg im UKBB hinter sich gebracht. Kurz vor der OP führt der behandelnde Anästhesist ein Vorgespräch mit dem Kind – wenn es alt genug ist – und dessen Eltern durch. Es ist wichtig, der Familie keine falschen Versprechungen zu machen. Mit Sätzen wie «Es wird alles gut», «Du musst keine Angst haben» oder «Es geht ganz schnell» wollen die Eltern oder die Fachpersonen beruhigen – und erreichen das Gegenteil. Aus diesem Grund beschäftigen sich die Anästhesisten mit einer angstmindernden Sprache und verwenden positive Wörter. «Wir helfen dir bei der spannenden Reise ins Schlafland», eine «Zaubermaske lässt die

«Wir kennen den Wirkungsmechanismus von Narkosemitteln nicht vollständig. Wir wissen einfach, dass die Medikamente funktionieren.» | Einblick 1/2016 HautInhalt einschlafen» oder «das Team 3 passt so gut auf dich auf, als wärst du ein Goldstück».

Die Art der Narkose definieren Es gibt verschiedene Methoden, wie eine Anästhesie Falsche Versprechungen sind Sicherheit gefährlich Agenda eingeleitet wird, erklärt Thomas Erb. Während des ist Philipp*. Er liegt auf einem Im Juni werden die neuen Gesprächs mit den Eltern werde zuerst die ErkranOperationstisch im Zimmer vor dem Operationssaal, Monaten an Patientenarmbänder zur und die Art Narkose festgelegt. Bei kung definiert warm zugedeckt. Seine Augen sind mit einem Fokus einer Vollnarkose schläft der Patient ein, sein speziellen Im Klebeband zugeklebt,Identifikation damit sie nicht eingeführt Patientenbetreuung: Fischer Bewusstsein wird vorübergehend ausgeschaltet. Bei verletztMarco werden. Im OP des UKBB machen die im Interview derzeit alles sauber, das Kind vor einer regionalen Anästhesie wird ein Teil des Körpers Operationspfleger Projekt Lean UKBB: schmerzfrei. «Dieses Vorgehen wählen wir bei Philipp istAnalyse fertigzur operiert und wird soeben ins Prozessoptimierung Kindern fast nie als alleiniges Verfahren, denn es Aufwachzimmer gefahren. Hier können sich bis zu

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Der nächste Patient Was steht in den nächsten

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Optimiert: Bettenkapazität auf Neo und IPS

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Forschung Erholt sich die Herzregulation bei einem ehemaligen Raucher Brighton Collaboration erforscht Risiken von Impfungen

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Medizin Narkoseängste: Anästhesisten haben ihre eigenen Methoden Optimale Betreuung für kritisch kranke Neugeborene

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Pflege Identifikationsbänder für die Patientensicherheit Nicole Sedlak ist die neue Stv. Stationsleiterin Neonatologie Tag der Pflege

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Gesichter im Spital Das Team der ICT/PE stellt sich vor

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Verwaltung Das neue Erscheinungsbild des UKBB Der neue Einblick

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Stiftung Pro UKBB Relevanz steigt von Tag zu Tag Spannende Ideen, damit sich die Kinder gut aufgehoben fühlen

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Daniel Spothelfer

Der Leiter der Finanzbuchhaltung ist gleichzeitig Chef des Aquariums

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braucht Kooperation vonseiten des Patienten», sagt Erb. «Und ein Kind liegt in einer fremden Umgebung nicht von selber still.» Deshalb wenden er und seine Anästhesie-Kollegen meist eine kombinierte Variante an. Bei Vollnarkose würden Schmerzen auftreten, sobald die Betäubung aufhört. «Kombiniert ist die Schmerzintensität nach Tagen immer noch geringer.» Um die Kinder auf dem Weg in den OP abzulenken, macht das Anästhesie-Team im UKBB von einer speziellen Methode Gebrauch. Wenn die Kinder oder Jugendlichen gebannt auf einen Bildschirm starren, Gamen oder sich Trickfilme ansehen, sind sie während der Narkoseeinleitung abgelenkt. Grosse medizinische Fortschritte Es gibt kein medizinisches Fachgebiet, das sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark entwickelt hat wie die Anästhesie. Die Erste wurde vor rund 150 Jahren durchgeführt – mit Lachgas. Damals seien immer wieder Leute daran gestorben, sagt der 55-jährige Chefarzt. Die Anästhesie sei der Ausgangspunkt für die Entwicklungen der operativen

Medizin. Noch bis vor 75 Jahren musste in der Schweiz jeder Arzt Patienten selbst narkotisieren. Inzwischen ist die Anästhesie zur eigenen Berufsgattung geworden. Dank der Anästhesie sind heute stundenlange Interventionen möglich. «Medizinische Weiterbildung und die Entwicklung von Medikamenten haben dafür gesorgt. Früher musste ein Bein einfach amputiert werden, wenn man nicht so lange operieren konnte.» Erb gibt jedoch zu, dass man den Wirkungsmechanismus von Narkosemitteln nicht vollständig kenne. «Wir wissen einfach, dass die Medikamente funktionieren.»

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Zur Person Prof. Thomas Erb ist Chefarzt Anästhesie und Tagesklinik im UKBB. Er hat an der Uni Basel studiert und Weiterbildungen zum Facharzt Anästhesiologie und Intensivmedizin in Basel, Chur und Aarau absolviert. Der Forschung widmete sich der 55-jährige Vater zweier Töchter an der Duke University Durham N.C. (US). In seiner Freizeit hört Erb gerne Musik, joggt und interessiert sich für Aquaristik.

Babys ab 700 Gramm Die Palette an Patienten im UKBB ist in Sachen Altersunterschied und Körpergewicht riesig. Rund 5000 Kinder werden hier anästhesiert: «Unsere Patienten sind zwischen 700 Gramm und über 100 Kilogramm schwer. Das bedeutet für uns, dass wir unter anderem bei den Operationsinstrumenten ein riesiges Arsenal an verschiedenen Grössen haben müssen.», sagt Erb. Rund 500 seiner Patienten sind unter zwölf Monate alt, die meisten zwischen zwei und sechs Jahre. Meist werden Zahnbehandlungen, Leistenbrüche oder Hals-Nasen-Ohren-Eingriffe vorgenommen. Erb betont, dass es viel Routine benötige, um eine Anästhesie sicher durchzuführen. «Wenn ein Arzt bei Kindern innerhalb eines Jahres weniger als 200 durchführt, fehlt ihm die Routine und es kommt während seiner Interventionen häufiger zu Komplikationen.» Um solche zu verhindern, sollen Anästhesisten nicht länger arbeiten als bis zu ihrer Pension. «Als Anästhesist muss man einen guten Reflex haben, um im richtigen Moment schnell zu reagieren. Diese Fähigkeit lässt im Alter nach.» Um die Routine zu trainieren, bietet das UKBB Simulationskurse an, in dem Ärzte an einer Puppe auf einer Spitalliege üben können. Keine Komplikationen Thomas Erb hat jahrelange Berufserfahrung. Dennoch ist es für ihn heute noch unmöglich, die Schicksale der Kinder am Ende des Tages hinter sich zu lassen. «Ich kann mich an Kinder erinnern, die ich vor 20 Jahren behandelt habe, als wären sie gestern bei mir gewesen.» Schwerwiegende Komplikationen sind in seiner Amtszeit nicht aufgetreten – rund 20 000 Operationen wurden unter ihm durchgeführt. Aber: Als Anästhesist gehe er jedes Mal mit Demut in den Operationssaal. «Die Eltern vertrauen uns schliesslich ihr höchstes Gut an.»  *Name geändert

Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation

Medizin | Narkoseängste: Anästhesisten haben ihre eigenen Methoden Forschung | Erholt sich die Herz regulation bei einem ehemaligen Raucher? Pflege | Patientensicherheit und Tag der Pflege Verwaltung | Das neue Erscheinungsbild des UKBB Stiftung Pro UKBB | Neue Ideen

Mitarbeitende aufhalten, auszulegen. Dies entspricht den Wünschen der Umfrageteil­nehmenden und spart gleichzeitig Kosten. Die Formatänderung ist ebenfalls eine Massnahme, die direkt aus den Umfrageergebnissen resultiert. Auf die Frage, was den Mitarbeitenden am Einblick nicht gefalle, wurde von knapp 40 Prozent das unhandliche und unpraktische Format aufgeführt, auch in den Kommentaren zur Umfrage war dies eine wiederholte Anmerkung. Um auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen, wurde das Format deutlich verkleinert, so dass die Mitarbeiter-Zeitung nicht mehr so sperrig und unhandlich daherkommt. Was der Mehrheit der Befragten (über 80 Prozent!) jedoch gefällt, sind die Texte, die Bilder und der Umfang, den der Einblick Ihnen bietet. Und all dies wird selbstverständlich weiterhin geliefert. Auch in Zukunft soll der Einblick über Neuigkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen des UKBB informieren und bekannte und vielleicht noch unbekannte Gesichter im Haus vorstellen. 

Jubiläen & Gratulationen Wir gratulieren!

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Portrait Daniel Spothelfer kümmert sich seit dem ersten Tag um die Fische im Nemo

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Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation


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Einblick 1/2016 | Stiftung Pro UKBB

Zwei starke Partner erfolgreich unterwegs Schon bei der Gründung des UKBB Mitte des 19. Jahrhunderts stand eine starke Stiftung hinter dem Spital. Seit der Gründung der Stiftung Pro UKBB im Jahr 2005 spielt wieder eine Stiftung eine Rolle im UKBB, zwar nicht im gleichen Ausmass, wie die frühere, aber ihre Bedeutung steigt von Jahr zu Jahr. Das übergeordnete Ziel der Stiftung Pro UKBB ist die Unterstützung des UKBB zum Wohl seiner kleinen Patienten. Dabei ist die exzellente Zusammenarbeit zwischen Spital und Stiftung von grösster Bedeutung. Definition von Projekten, Beschluss­ fassung im Stiftungsrat, Suche nach Sponsoren, Umsetzung der Projekte sind Stufen der Zusammenarbeit, die nur dann erfolgreich sind, wenn sie koordiniert ablaufen. Diese Koordination ist gewährleistet einerseits durch die Mitgliedschaft im Stiftungsrat von Marco Fischer, CEO, und von Caroline Stade, Pflegedienstleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung, andererseits durch die interne Koordinationskommission, der Stiftungspräsidentin Rita Kohlermann, Marco Fischer, Caroline Stade, Nicole Herrmann, Geschäftsführerin der Stiftung, Netty Fabian, Pflegeexpertin und Cornelia Siedler, Leiterin Care Management, angehören. Regelmässig findet in dem Rahmen der gegenseitige Austausch von Informationen statt. Sie ist ein Gravitationspunkt für die Zusammenarbeit geworden. Kindgerechte Ausgestaltung und Forschung werden unterstützt Es gibt Bereiche im UKBB, die weder von der öffentlichen Hand noch von den Versicherern finanziert werden. In diesen Fällen springt die Stiftung ein. Die Ausgestaltung von drei Spielzimmern, der Umbau des Essbereichs in der Psycho­ somatik, die Schaffung einer kinderfreundlichen Atmosphäre im Gipszimmer und auf der Notfall­ station sowie die kindgerechte Ausgestaltung des Untersuchungsraumes auf der Kardiologie sind nur einige Beispiele. Aber auch die Forschung ist der Stiftung ein Anliegen. In den «Leitlinien für die Unterstützung der Forschung am UKBB» wurden drei Bereiche definiert, in denen die Stiftung Unterstützung leistet. Es sind dies: Anschubfinanzierungen für Kinder für Zur Person Rita Kohlermann ist Präsidentin und Mitgründerin der Stiftung Pro UKBB. Zudem hat sie einst als Präsidentin des Verwaltungsrates UKBB fungiert.

innovative Forschungsprojekte für Kinder, Nachwuchsförderung für junge Forschende und die Ausrichtung eines Forscherpreises für junge Forschende am UKBB. Wie läuft die Entscheidungsfindung Die Projektgesuche werden mit einem eigens dafür vorgesehenen Projektantragsformular mit Kurzbeschreibung des Projekts von einem GL-Mitglied unterschrieben und an die Geschäftsstelle der Stiftung eingereicht.

Es gibt Bereiche im UKBB, die weder von der öffentlichen Hand noch von den Versicherern finanziert werden. In diesen Fällen springt die Stiftung ein. Sie werden auch in der internen Koordinationskommission begutachtet. Der Stiftungsrat fällt dann an einer seiner fünfmal jährlich stattfindenden Sitzungen den finalen Entscheid. Anschliessend folgt der wichtige Schritt der Sponsorensuche – es sei denn, die Stiftung finanziert das Projekt aus eigenen Mitteln. Im Jahr 2015 wurden Projekte in Höhe von rund 150'000 Franken finanziert, soviel wie kaum je zuvor. Die Umsetzung der Projekte wird von Nicole Herrmann, Geschäftsführerin der Stiftung, begleitet. Mit einem Schlussbericht an den Stiftungsrat werden die Projekte abgeschlossen. Der Finanzrahmen in der Kindermedizin ist eng gesteckt. Je knapper die Mittel, desto wichtiger wird die Stiftung. Der neu zusammengesetzte Stiftungsrat hat motiviert und voller Elan seine Tätigkeit aufgenommen. Zusammen mit der zupackenden Geschäftsleitung stehen die Chancen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Stiftung sehr gut. Die Zusammenarbeit zwischen UKBB und Stiftung funktioniert. Zwei starke Partner sind erfolgreich unterwegs zum Wohl der kleinen Patienten im UKBB.  Rita Kohlermann Präsidentin der Stiftung Pro UKBB


Stiftung Pro UKBB | Einblick 1/2016

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Beispiele von kürzlich umgesetzten Projekten Musizieren auf der onkologischen Abteilung Die Diagnose einer Krebserkrankung stellt in der kindlichen Entwicklung eine massive Erschütterung dar. Hier bietet ein wöchentliches MusiktherapieAngebot den erkrankten Kindern und Jugendlichen unter Einbezug von Familienangehörigen einen musikalischen Ausdrucksraum an, in dem die Betroffenen Trost, Mut und Lebensfreude erfahren können. In der gemeinsam gestalteten oder gehörten Musik sollen Ressourcen geweckt werden, die in der emotional schwer belasteten Krankheitszeit helfen, eine Balance zu finden. Das Projekt wird im ersten Jahr unterstützt von der Stiftung für krebskranke Kinder, Regio Basiliensis.

Kinderfreundliche Hände­desinfektionssäule Für die onkologische Abteilung hat die Stiftung Pro UKBB eine kinderfreundliche Händedesinfektionsmittelsäule finanziert. Jetzt macht das Hände­desinfizieren sogar richtig Spass.

Vorhänge im Gipszimmer Analog zur Notfallstation wurde der Raum in der Gipspoliklinik mit Vorhängen mit Motiven der Künstlerin Petra Rappo ausgestattet. So hat der vorher sehr farblose Raum eine kinderfreundliche und angstmindernde Wirkung. Zudem wird durch die Abtrennung zwischen den Behandlungsliegen die Privatsphäre der Patienten und ihrer Familien besser gewährleistet.

Gestaltung Untersuchungsraum Kinderkardiologie Um die kleinen Patienten abzulenken und ihnen so die Zeit zu verkürzen, in der sie für die Untersuchung still halten müssen, wurden Bilder aus dem Buch «Hase und Bär im Kinderspital» auf die Untersuchungssituationen abgestimmt und auf zwei verschiedene Arten in den Raum integriert. Die gemalten Bilder wurden an die Wand gehängt. Gleichzeitig wurden Monitore installiert, auf welchen der Inhalt je nach Situation und Patient angepasst werden kann.

UKBB tanzt 2017 Ein Herzensprojekt nimmt wieder Gestalt an Die Ziele des therapeutischen Erfolges wurden mit den beiden letzten «UKBB tanzt»-Aufführungen erreicht. Aber mindestens genauso wichtig und entscheidend ist, dass die Kinder Kraft und Motivation schöpfen für ihren weiteren Weg, sie wertvolle Begegnungen erleben und an dem Projekt wachsen und ihr Selbstwertgefühl wieder zurück gewinnen. Ein Projekt also, das sich lohnt weiterzuführen. Wir hoffen, dass bald die Gelder für die Finanzierung beisammen sind und einem

UKBB tanzt 2017 nichts mehr im Wege steht. Richard Wherlock – britischer Tänzer/Choreograf und seit 2001 der Leiter des Ballett Basel – übernimmt die Schirmherrschaft zu dem in der Schweiz einzigartigen Projekt, das unter der Projektleitung der Stiftung Pro UKBB weiterlebt. Provisorische Eckdaten Location: neues Theater am Bahnhof, Dornach Aufführungsdatum: Di., 30.5.2017 und Mi., 31.5.2017 Weitere Informationen finden Sie zu gegebener Zeit unter www.pro-ukbb.ch und im Intranet.


Einblick 1/2016 | Jubiläen und Gratulationen

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Jubiläen, Pensionierungen, Gratulationen und Beförderungen Januar bis Mai 2016 10

Dienstjahre

Melanie Meury, Dipl. Pflegefachfrau, Station A1/A2  1. Januar 2016 Claudia Hügli-Amrein, Dipl. Pflegefachfrau, Station A3  4. Februar 2016 PD Dr. med. Jan Bonhoeffer, Leitender Arzt, Station A1/A2  1. März 2016 Dr. med. Eva-Maria Jordi Ritz, Spezialärztin, Anästhesie  1. März 2016 Alexander Buschmann, Dipl. Pflegefachmann, Station B  1. April 2016 Christine Marquis, Dipl. Pflegefachfrau, Kinderchir. Poliklinik  1. April 2016 Christiane Scheiblich, Sachbearbeiterin Aufnahme Polikliniken, Patientenadministration  1. April 2016 Dr. med. Svetlana Beglinger, Oberärztin, Notfall Pädiatrie  23. April 2016 Franziska Grandadam, Stationsleiterin, TOPA  1. Mai 2016

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Dienstjahre

Yvonne Schröder, Leiterin stat. und amb. Patientenaufnahme, Patientenadministration  1. Januar 2016 Ingrid Erler, Sachbearbeiterin Abrechnung, Patientenadministration  15. Februar 2016 Eva Landeck, Dipl. Expertin Notfallpflege, NDS HF Notfall  4. Februar 2016 Susanne Müller-Schleith, Applikationssupport und - entwicklung, Projekte und Entwicklung  1. Februar 2016 Komlen Bjekovic, Dipl. Experte Anästhesiepflege, NDS HF Anästhesie  1. März 2016 Martina Fleischlin, Dipl. Pflegefachfrau, Station C  24. März 2016 Odile Rueher, Sachbearbeiterin Aufnahme Polikliniken, Patientenadministration  1. März 2016 Thomas Scherrer, Leiter Technikunterhalt, Querschnittfunktionen  1. März 2016 Katrin Hafen, Leitende dipl. biomed. Analytikerin, Lehre & Forschung DMB Pool  1. April 2016 Heike Lechleiter, Dipl. Pflegefachfrau, Tagesklinik  1. April 2016 Michèle Loeliger, Sekretärin, Physiotherapie  1. April 2016 Katja Brogli, Dipl. Pflegefachfrau, Notfall  12. Mai 2016

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Dienstjahre

Markus Stäuble, HR Spezialist /Leiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsprävention, Human Resources  1. Mai 2016

Iris Bonelli, Dipl. Pflegefachfrau, Tagesklinik  8. Januar 2016

Dr. med. Martina Frech-Dörfler, Spezialärztin Kinder­ chirurgie, Kinderchirurgie  7. Mai 2016

Giuseppe Del Percio, Hausangestellter, Bettenzentrale  1. Januar 2016

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Gabriela Leimgruber, Dipl. Expertin Intensivpflege, NDS HF IPS/Neo FK  26. Januar 2016

Dienstjahre

Cornelia Neuhaus, Co-Leiterin Therapien, Therapien  7. April 2016 Prof. Dr. med. Carol-Claudius Hasler, Chefarzt Kinder­orthopädie, Kinderorthopädie  1. Mai 2016 Patrizia Spaar, Dipl. Pflegefachfrau, Tagesklinik  18. Mai 2016

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Dr. med. René Glanzmann, Spezialarzt Neonatologie, IPS/Neo FK  7. Februar 2016 Antonella Meier, Dipl. Pflegefachfrau, Station A1/A2  12. Mai 2016

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Dienstjahre

Prof. Dr. med. Christoph Rudin, Leitender Arzt Nephrologie, Station A1/A2  1. Februar 2016

Dienstjahre

Jeanette Büsch, Stv. Leiterin Abrechnung, Patientenadministration  1. April 2016 Monika Wernig, Stv. Stationsleiterin, Poliklinik  1. Mai 2016

40

Dienstjahre

Silvia Mayer, Dipl. Pflegefachfrau, Poliklinik  17. April 2016


Jubiläen und Gratulationen | Einblick 1/2016

Pensionierungen Dr. med. Dieter Bolz, Chefarzt -Stellvertreter Pädiatrie/Leiter Rheumatologie/Stellvertretender Leiter Kinderkardiologie Ärzte Station A1/A2  31. März 2016 Theres Kern, Dipl. Pflegefachfrau Station B  31. März 2016

Gratulationen Tanja Nauer übernimmt seit dem 1. Februar die Leitung Patienten­ administration. Diese ist im Bereich Betrieb unterstellt, unter der Leitung von Rose-Marie Ros. Die Patientenadministration sorgt für einen reibungslosen Ablauf der administrativen Prozesse und fungiert als Drehscheibe zu Versicherungen, Behörden und zahlreichen internen Anspruchsgruppen. Tanja Nauer war von 2007 bis Ende Januar 2016 im Kantonsspital Baselland, vormals Kantonsspital Liestal als Leiterin der Patientenadministration tätig und ist Mutter zweier Kinder. Im UKBB arbeitet sie in einem 80-Prozent-Pensum.

Beförderungen per 1. Januar 2016 Nicole Sedlak zur stellvertretenden Stationsleiterin Neonatologie Dr. med. Sandra Jeker zur Spezialärztin Anästhesie PD Dr. med. Raoul Furlano zum Leitenden Arzt Gastroenterologie

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Verabschiedung von Dr. med. Dieter Bolz «Rheuma mit Herz – herzlichen Dank» war das Motto der Einladung zum Abschiedssymposium für Dr. med. Dieter Bolz am 17. März 2016 in der Aula des UKBB, der viele Kollegen aus Praxis und Spital gefolgt waren. Auftakt war ein Festvortrag über das Kawasaki Syndrom und eine Darstellung des beruflichen Werdegangs von Dieter Bolz. Abgerundet wurde die Feier mit Beiträgen von Kolleginnen und Kollegen aus Kinderarztpraxen und Spital, die durch Schilderungen ihrer persönlichen Erfahrungen der oft jahrelangen gemeinsamen Arbeit Ihren Dank und Ihre Wert­schätzung – auch mit einem Augenzwinkern – zum Ausdruck brachten. Dieter Bolz war über 21 Jahre am UKBB als Kardiologe, Rheumatologe, Leiter der Station A und Chefarztstellvertreter aktiv. Sein umfassendes pädiatrisches Wissen ging mit unermüdlichem Einsatz für die Belange der Kinder und ihrer Familien einher. Darüber hinaus hat er Generationen von jungen Assistierenden in der Pädiatrie ausgebildet. Wir werden die sehr gute Zusammenarbeit vermissen und wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute.  Prof. Birgit Donner Leitende Ärztin Kardiologie

6000 Franken für die Krebsforschung am UKBB Über 40 Schülerinnen und Schüler aus Binningen sammelten über das Projekt «Tauchen-gegen-Krebs» für die Onkologie. Im Rahmen der Spendenaktion „Tauchen gegen Krebs“ sammelten 43 Schülerinnen und Schüler in Binningen, Oberwil und Basel 6000 Franken, die der Abteilung für Tumore und Korrekturen, Kinderorthopädie unter der Leitung von PD Dr. med. Andreas Krieg am UKBB zugutekommen. Krieg ist Co-Leiter des Knochen und Weichteiltumorzentrums der Universität Basel (KWUB). Während drei Tagen erhielten die 14-jährigen Jugendlichen im vergangenen Sommer von Projekt-Initiator Erik Goossens eine Einführung ins Tauchen und absolvierten einen Probetauchgang. Bevor die Schülerinnen einen Nachmittag lang Spenden sammelten, besuchten sie Andreas Krieg und sein Team im UKBB. Ende April übergaben zehn der 43 Schüler den Check von 6000 Franken an Andreas Krieg.  Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation

per 1. Mai 2016 Marina Maltar zur Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF Valeria Pirelli zur Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF Joëlle Künzli zur Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF PD Dr. med. Sven Wellmann zum Prof. Dr. med. Sven Wellmann Dr. med. Maya André zum PD Dr. med. Maya André

v.l.o.: Dr. Zdzislaw Krol (Leiter Computational Orthopaedics), Kennet, Nils, Dimitri, Rudolf. v.l.u.: Daniela Ruh-Thurnherr (Lehrerin), Jill, Kaya, Evanur, Noëline, Adeline, Andreas Krieg, Erik Goossens und Laura Nocco (Lehrerin)


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Einblick 1/2016 | Portrait

Die Fische im Nemo sind hart im Nehmen Das Aquarium im Bistro Nemo wird seit dem Einzug ins neue UKBB liebevoll von Daniel Spothelfer gepflegt. Die Wasserwelt lenkt die Besucher und Patienten vom Spitalalltag ab.

Daniel Spothelfer ist zu diesem Job gekommen wie die Jungfrau zum Kind, erzählt er. Als das UKBB vor bald sechs Jahren noch eine Baustelle war, sah er sich hier mal um – und entdeckte zwei Löcher in der Wand im Eingangsbereich. Er fragte nach, was das wohl werden solle. «Man sagte mir, es sei ein Aquarium geplant.» Wer dieses jedoch pflegen wird, war noch unklar. «Und dann hiess es plötzlich: Du bist doch der Richtige dafür», erinnert er sich. Der Grund ist ganz einfach: Daniel Spothelfer hat eine grosse Leidenschaft für Fische. Als Neunjähriger bekam er sein erstes Aquarium mit zehn Fischen drin – vier Gürtelbarben und Feuerschwänze. Die Fische kommen aus Israel Seither sind Fische seine ständigen Begleiter, seit 1991 pflegt er Meerwasseraquarien bei sich zuhause. Er sei seit der Einfahrphase beim Projekt Aquarium im UKBB dabei und hat somit auch die hiesigen Fische ausgesucht. «Ich wollte eigentlich Fische aus dem Zolli holen. Dort werden jedoch nur solche für den Eigengebrauch gezüchtet», sagt er. Also transportierte ein Händler die Fische aus einer Zuchtfarm in Israel ins UKBB. Spothelfers nächste Aufgabe bestand darin, das Becken mit Wasser und den Tieren zu füllen. Keine einfache Sache, denn in ein Meerwasser-Becken kann man erst nach etwa drei bis sechs Monaten Fische einsetzen. «Zuerst muss man das Becken mit Steinen impfen. Das heisst, Steine aus einem anderen Becken holen, die bereits mit Bakterien versehen sind, und im

neuen Aquarium platzieren.» Zudem muss man das Wasser inklusive Salz – insgesamt rund 110 Kilo – einige Zeit laufen lassen. Nach etwa vier Monaten hat Spothelfer, der im UKBB für die Finanzbuchhaltung verantwortlich ist, 60 Einsiedlerkrebse ausgesetzt. Regelmässiger Wasserwechsel ist wichtig Seit die Clown- und Doktorfische im Becken im Foyer schwimmen, investiert Spothelfer viel Zeit in deren Pflege. Einmal in der Woche ist ein Wasserwechsel nötig, um die überschüssigen Nährstoffe zu entfernen. Das Becken umfasst 3000 Liter, davon werden jeweils 200 Liter ausgetauscht. Wichtig sei auch die Temperaturregelung. Im Sommer werde das Wasser durch die Raumtemperatur sehr warm, es darf allerdings wegen der Sauerstoffsättigung die Temperatur von 28 Grad nicht übersteigen. «Sonst gehen die Fische ein.» Hinzu kommt das Scheibe putzen, ebenfalls zwei Mal die Woche, sowie das tägliche Füttern – wobei ein bis zwei Mal in der Woche eine Pause gemacht wird. Ist Spothelfer jedoch mal nicht im Lande, muss sich jemand anderes um die Meeresbewohner kümmern. «Deshalb habe ich Meerestiere ausgesucht, die in ihrer Pflege einfach sind», erklärt er. Überhaupt hat er darauf geachtet, dass die UKBB-Fische hart im Nehmen sind. «Hier laufen so viele Menschen durch, bleiben vor dem Becken stehen und können es leider manchmal nicht lassen, auch an die Scheibe zu klopfen. Dabei flüchten die Fische blitzschnell in ihre Verstecke und verletzen sich.» Bis 2005 hatte Spothelfer sowohl ein Süsswasser- als auch Salzwasserbecken zuhause. Heute kümmert er sich «nur» noch um ein 2000-Liter-Meerwasserbecken. «Es ist schön, dass ich den Menschen, die im UKBB vor dem Becken Halt machen, während ich dort bin, die Natur näher bringen kann. Und zweitens habe ich gehört, dass Langzeitpatienten immer wieder gerne wegen der Fische ins Bistro kommen. Das Beobachten der Fische lenkt sie etwas von ihrem Spitalaufenthalt ab.»  Muriel Mercier Redaktorin Kommunikation Zur Person Der 50-jährige Daniel Spothelfer arbeitet seit 2002 im Rechnungswesen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder – und natürlich ein grosses Aquarium zuhause.

Auf dieser Seite möchten wir Mitarbeitende in einem Porträt vorstellen, die ein interessantes Hobby oder innerhalb des UKBB neben ihrer eigentlichen Funktion eine zusätzliche Aufgabe übernommen haben. Wenn Sie jemanden kennen, melden Sie sich gerne bei der Kommunikation. Herzlichen Dank.


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