HISTORY ON TOUR Geschichte spannend erzählt | La storia per tutti
Vortragsprogramm fĂźr Bildungs- und Kulturvereine Programma di conferenze per associazioni culturali e di formazione
2021/22
© Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen, 2020 Centro di competenza Storia regionale della Libera Università di Bolzano, 2020 Layout Umschlag / Layout copertina: Kraler Druck+Grafik, Brixen/Vahrn Layout / Layout: ©Presse und Veranstaltungsmanagement / Ufficio Stampa e Organizzazione Eventi unibz Druck / Stampa: Kraler Druck+Grafik, Brixen/Vahrn
Grussworte / Saluto
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as Wissen um die eigene Geschichte ist eine zentrale Voraussetzung dafür, Zukunft gestalten und gesellschaftliche Orientierung vermitteln zu können. Unser gegenwärtiges Südtirol ist untrennbar verbunden mit der älteren und neueren Geschichte Tirols; vor allem das wechselvolle 20. Jahrhundert hat die Entwicklung unseres Landes in entscheidender Weise geprägt — von der Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg und den Auswirkungen von Faschismus und Nationalsozialismus über das Ringen um die Autonomie nach 1945 bis hin zum Abbau der Grenzen im Zuge der Europäischen Einigung und der Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol. Die Kenntnis dieser Geschichte ist ein unverzichtbarer Wegweiser — eine Voraussetzung dafür, die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge verstehen zu können, die auch das Südtirol des 21. Jahrhunderts charakterisieren. Das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Aspekten dieser Geschichte aufgearbeitet und mit großem Engagement zahlreiche Veranstaltungen zur Geschichtsvermittlung durchgeführt. Mit der Initiative History on Tour stellt das Zentrum nun ein anspruchsvolles Vortragsprogramm für alle historisch
Interessierten im Land bereit. Für diese wichtige regionalgeschichtliche Bildungsinitiative darf ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums ganz herzlich bedanken. Ich bin mir sicher, dass die einzelnen Vorträge zu zentralen Themen der Geschichte Südtirols auf großes Interesse stoßen werden.
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a conoscenza della propria storia è presupposto indispensabile per progettare il futuro e fornire un orientamento alla società. Il nostro attuale Alto Adige è legato indissolubilmente alla storia più antica e più recente del Tirolo; il mutevole XX secolo, in particolare, ha plasmato in modo decisivo lo sviluppo della nostra provincia — dalla divisione del Tirolo dopo la Prima guerra mondiale, alle ripercussioni di fascismo e nazionalsocialismo, alla lotta per l’autonomia dopo il 1945, fino allo smantellamento dei confini in seguito all’unificazione europea e alla creazione dell’Euregio Tirolo – Alto Adige – Trentino. La conoscenza di questa storia è una bussola Foto: Ivo Corrà | ASP
irrinunciabile, un presupposto per poter comprendere i contesti politici e sociali che caratterizzano anche l’Alto Adige del XXI secolo. Negli ultimi anni il Centro di competenza Storia regionale della Libera Università di Bolzano si è dedicato allo studio di vari aspetti di questa storia e con grande impegno ha organizzato numerose manifestazioni volte alla divulgazione storica. Con l’iniziativa History on Tour il Centro offre ora un ambizioso programma di conferenze per tutti gli interessati alla storia in provincia. Per questa importante iniziativa di educazione alla storia regionale, desidero esprimere i miei più sinceri ringraziamenti ai collaboratori e alle collaboratrici del Centro. Sono certo che le singole conferenze su importanti temi della storia dell’Alto Adige susciteranno un grande interesse. ARNO KOMPATSCHER, Landeshauptmann von Südtirol / Presidente della Provincia autonoma di Bolzano
Grussworte / Saluto
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ie Verbindung von Forschung, Lehre und Vermittlung ist der Freien Universität Bozen seit ihrer Gründung ein großes Anliegen. Als wichtige Transferleistung unterstreicht gerade die breitenwirksame Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bedeutung der universitären Forschung, die auf diese Weise einen unverzichtbaren gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Neben einer regen, international sichtbaren Forschung engagiert sich das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte seit seiner Gründung im Jahr 2013 erfolgreich in der Vermittlung der Regionalgeschichte für ein breiteres, historisch interessiertes Publikum. Als eines der ersten Forschungszentren an der Freien Universität Bozen hat es in dem konsequenten Zusammendenken von Forschung und Vermittlung ein Stück weit Pionierarbeit geleistet und im Verbund mit anderen Anstrengungen ganz wesentlich dazu beigetragen, dass unsere Universität auch draußen, in den Gemeinden und Dörfern des Landes, mit Veranstaltungen präsent war und ist. Mit der Initiative History on Tour erweitert das Zentrum nun sein Vermittlungsprogramm und stellt ein regionalgeschichtliches Vortragsprogramm auf die Beine, das die Geschichte Tirols und Südtirols allen Interessierten näherbringt. Bei den Organisatoren und Mitwirkenden am Kompetenzzent-
rum für Regionalgeschichte darf ich mich für diese wichtige Initiative ganz herzlich bedanken. Sie trägt neben dem bildungspolitischen Mehrwert auch dazu bei, eine Brücke von der Universität nach außen zu schlagen und auf diese Weise die Tätigkeit der Universität noch stärker in der Südtiroler Bevölkerung zu verankern.
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’intreccio tra ricerca, insegnamento e divulgazione rappresenta una delle principali preoccupazioni della Libera Università di Bolzano sin dalla sua fondazione. Come importante strumento di trasferimento del sapere, la divulgazione ad ampio raggio delle conoscenze scientifiche va a sottolineare il senso della ricerca universitaria, che in questo modo rappresenta un irrinunciabile valore aggiunto per la società. Oltre che nell’intensa attività di ricerca, visibile a livello internazionale, il Centro di competenza Storia regionale si è impegnato con successo sin dalla sua fondazione nel 2013 nella divulgazione della storia regionale presso un più ampio pubblico di interessati. Essendo uno dei primi centri di ricerca della Libera Università di Bolzano, esso ha svolto un certo lavoro pionieristico nella coerente combinazione di ricerca e divulgazione e, unitamente ad altri sforzi, ha contribuito e contribuisce in modo sostanziale a far sì che la nostra Università sia presente in varie manifestazioni anche fuori, nei comuni e nei paesi della provincia.
Con l’iniziativa History on Tour il Centro amplia ora la propria proposta divulgativa, allestendo un programma di conferenze su temi storico-regionali in grado di avvicinare alla storia del Tirolo e dell’Alto Adige tutti gli interessati. Agli organizzatori e collaboratori del Centro di competenza Storia regionale desidero rivolgere i miei sentiti ringraziamenti per questa importante iniziativa. Essa, oltre a rappresentare un valore aggiunto sul piano politico-educativo, contribuisce anche a costruire un ponte tra l’Università e il mondo esterno, ancorando in questo modo ancor più strettamente l’attività dell’Università alla popolazione altoatesina. PROF. ULRIKE TAPPEINER, Präsidentin der Freien Universität Bozen / Presidente della Libera Università di Bolzano
Foto: Alexander Erlacher | unibz
Was ist History on Tour? Liebe Kultur- und Geschichtsinteressierte, das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen hat in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Forschungsprojekten und anderen wissenschaftlichen Initiativen zu verschiedensten Themen der Tiroler Geschichte und Südtiroler Zeitgeschichte durchgeführt. Trotz aller Wertlegung auf die wissenschaftliche Forschung war es uns stets ein Anliegen, auch im Bereich der Geschichtsvermittlung für ein breiteres, historisch interessiertes Publikum neue Akzente zu setzen. Wir freuen uns sehr, dass das in den letzten Jahren auch gelungen ist. Seit der Gründung des Zentrums im Jahr 2013 konnten wir eine Vielzahl von Veranstaltungen für die Südtiroler Bevölkerung organisieren, darunter zahlreiche Vorträge, Buchpräsentationen, Workshops, Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen. Vor allem die historischen Vortragsreihen des Zentrums — etwa zur Geschichte des Ersten Weltkrieges, des Wiener Kongresses, zu 500 Jahre Reformation oder den Pariser Friedensverträgen 1919–20 — trafen landesweit auf großes Interesse und waren sehr gut besucht. Diese positiven Erfahrungen und die vielen Anfragen für Vorträge, die uns immer häufiger aus dem ganzen Land erreichen, haben uns dazu ermutigt, noch einen Schritt weiter
zu gehen. Mit der neuen Initiative History on Tour möchte unser Zentrum ein Vortragsprogramm für Südtirols Bildungs-, Kultur- und Geschichtsvereine anbieten. Damit wollen wir einen Beitrag zur nachhaltigen historischen Aus- und Weiterbildung für alle Interessierten leisten. Sollte Sie der eine oder andere Vortrag des vorliegenden Programms für das Jahr 2021 interessieren, zögern Sie bitte nicht, mit uns in Kontakt zu treten. Wir kommen gerne auch in Ihre Gemeinde oder Ihr Dorf und freuen uns schon auf den Austausch und die Zusammenarbeit. OSWALD ÜBEREGGER, Direktor des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen
Che cos'è History on Tour? Gentili cultori e cultrici della storia, negli ultimi anni il Centro di competenza Storia regionale della Libera Università di Bolzano ha guidato una serie di progetti di ricerca, oltre a varie iniziative scientifiche su diversi aspetti della storia tirolese e della storia contemporanea altoatesina. Nonostante tutta l’attenzione prestata alla ricerca scientifica, i nostri sforzi sono sempre stati rivolti anche all’ambito della divulgazione, a favore di un più ampio pubblico interessato alla storia: siamo molto lieti di essere riusciti in questo intento negli ultimi anni. Dalla fondazione del Centro, avvenuta nel 2013, abbiamo organizzato un gran numero di iniziative per la popolazione altoatesina, tra cui numerose conferenze, presentazioni di libri, workshops, convegni e corsi di perfezionamento. In particolare, i cicli di conferenze storiche del Centro — ad esempio sulla storia della Prima guerra mondiale o del Congresso di Vienna, sui 500 anni della Riforma protestante o sui trattati di pace di Parigi del 1919–20 — hanno riscosso un grande interesse in tutta la provincia e sono stati molto partecipati. Queste esperienze positive e le numerose richieste di conferenze che riceviamo sempre più spesso da tutta la provincia, ci hanno incoraggiato a fare un ulteriore passo avanti. Con la nuova iniziativa History on Tour il nostro
Centro vorrebbe offrire un programma di conferenze alle associazioni educative, culturali e storiche dell’Alto Adige e, in questo modo, dare un contributo all’educazione storica e alla formazione continua di tutte le persone interessate. Nel caso in cui una o l’altra delle conferenze esposte nel presente programma per l’anno 2021 suscitasse il Vostro interesse, non esitate a contattarci. Verremmo volentieri anche nel Vostro comune o nel Vostro paese e saremmo lieti di instaurare con Voi un rapporto di scambio e collaborazione. OSWALD ÜBEREGGER, Direttore del Centro di competenza Storia regionale della Libera Università di Bolzano
Foto: Alexander Erlacher | unibz
Zeitgeschichte Storia contemporanea
Kriegsende im November 1918. Ă–sterreichisch-ungarische Soldaten am Bahnhof Bozen. (Quelle: Museo Storico Italiano della Guerra, Rovereto).
Die Pariser Entscheidung Wie Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien kam Oswald Überegger
DAUER
Ca. 50 Minuten
MEDIEN
Power-Point-Präsentation
SPRACHE
Deutsch oder Italienisch
KONTAKT
oswald.ueberegger@unibz.it
OSWALD ÜBEREGGER, Studium der Geschichte
Das Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 war für Tirol eine Zeitenwende. Bittere Not und die Ungewissheit über die Zukunft des Landes prägten Politik und Gesellschaft. Die Entscheidung der Sieger auf der Pariser Friedenskonferenz führte 1919 zur Teilung Tirols. Südtirol fiel an Italien. Am Brenner wurde eine Grenze gezogen, die bis heute für Diskussionsstoff sorgt. Der Vortrag rekonstruiert die entscheidenden Etappen der Geschichte dieses Umbruchs und veranschaulicht die Entstehung eines Minderheitenproblems als Folge des Ersten Weltkrieges. Er analysiert die politischen und sozialen Entwicklungen in der Tiroler Nachkriegsgesellschaft von Kriegsende im November 1918 bis zur „Annexion“ Südtirols durch Italien, die sich im Oktober 2020 zum hundertsten Mal gejährt hat. Die Behandlung der Tiroler Frage auf der Pariser Friedenskonferenz und die damit verbundenen Diskussionen und Entscheidungen stehen im Mittelpunkt des Vortrages. Er widmet sich aus verschiedenen Perspektiven der Frage, warum es zur Festlegung der Brennergrenze durch die alliierten Siegermächte und zur Eingliederung Südtirols in den italienischen Staat kam.
und Politikwissenschaften an der Universität Innsbruck, Mag. Dr. phil.; Forschungsassistent, Projektmitarbeiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Innsbruck, Wien und Hildesheim; seit Juli 2013 Direktor des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen; im Sommersemester 2020 Gastprofessor für Österreichische Geschichte an der Universität Graz.
Foto: Alexander Erlacher | unibz
Zeitgeschichte Storia contemporanea
Österreichs Außenminister Bruno Kreisky (Mitte) spricht im Oktober 1960 bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York über das Südtirolproblem. (Quelle: Österreichische Nationalbibliothek, Wien).
Südtirol im Kalten Krieg Karlo Ruzicic-Kessler Der Weg zur erfolgreichen Umsetzung der Südtirolautonomie wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschritten, als der Kalte Krieg die europäischen Grenzkonflikte eingefroren und besondere Rahmenbedingungen für die Diplomatie geschaffen hatte. Mit der Verständigung auf das Gruber-De-Gasperi-Abkommen wurde von Österreich und Italien bereits 1946 der Grundstein für die Autonomielösung gelegt. Als weitere Etappen folgten die Verabschiedung des ersten Autonomiestatuts von 1948, die Nichterfüllung der Autonomie durch Italien und die „Bombenjahre“, die erneute Suche nach einer diplomatischen Lösung in den 1960er-Jahren, die Annahme des „Pakets“ für Südtirol 1969, schließlich das Autonomiestatut von 1972 und die Umsetzung des „Pakets“ bis 1992. Dieser Beitrag wird auf die wichtigsten Etappen zur Lösung der Südtirolfrage nach 1945 eingehen und die Dynamiken, die zu dieser Lösung führten, in einen regionalen, nationalen und internationalen Kontext betten. Dadurch wird ersichtlich, dass die Geschichte Südtirols nicht nur für die Region selbst von Bedeutung ist, sondern einen wichtigen Bestandteil der europäischen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg darstellt.
DAUER
Ca. 50 Minuten
MEDIEN
Vortrag mit Power-Point-Präsentation
SPRACHE
Deutsch oder Italienisch
KONTAKT
karlo.ruzicickessler@unibz.it
KARLO RUZICIC-KESSLER, Studium der Geschichte an den Universitäten Fribourg und Wien, Dr. phil; wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen Projekten an der Universität Wien und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2009 – 2017). Seit Januar 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen.
Foto: Alexander Erlacher | unibz
Zeitgeschichte Storia contemporanea
Claus Gatterer, undatiert. (Quelle: Privatsammlung Anna Gatterer).
Claus Gatterer und das 20. Jahrhundert in Südtirol Joachim Gatterer In der Biographie des Journalisten und Historikers Claus Gatterer spiegelt sich Südtirols Geschichte des 20. Jahrhunderts auf besondere Weise wider. Gatterer erlebte die einschneidenden Entwicklungen des vergangenen Jahrhunderts als Zeitzeuge, analysierte sie ab den 1960er-Jahren aber auch in Büchern und Fernsehdokumentationen. Indem er seine Heimat nicht isoliert betrachtete, sondern ihre Geschichte im größeren Spannungsfeld zwischen Österreich und Italien zu erfassen suchte, legte er den Grundstein für die moderne Zeitgeschichtsschreibung in unserer Region. Der Vortrag beleuchtet die wichtigsten Stationen in Claus Gatterers Karriere, die vom heimatlichen Bergbauernhof in Sexten in die großen Presse- und Rundfunkredaktionen Österreichs führte. Vor diesem Hintergrund werden zentrale Themen der jüngeren Geschichte Südtirols an ausgewählten Werken thematisiert: Die Erfahrungen mit Faschismus, Nationalsozialismus und Option, wie sie Gatterer in seinem Roman „Schöne Welt — böse Leut“ verarbeitete. Die Jahre der Autonomieverhandlungen und des Südtirolterrorismus, die Gatterer als Reporter für große Tageszeitungen in Österreich und Deutschland mitverfolgte. Schließlich die zeitlosen
Herausforderungen im Zusammenleben der Sprachgruppen, die Gatterer in seinem letzten großen Text „Über die Schwierigkeit, heute Südtiroler zu sein“ aufzeigte. DAUER
Ca. 50 Minuten
MEDIEN
Power-Point-Präsentation, Filmausschnitte
SPRACHE
Deutsch oder Italienisch
KONTAKT
joachim.gatterer@unibz.it
JOACHIM GATTERER, Studium der Politikwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Innsbruck und Bologna, Mag. Dr. phil; wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Forschungsinstitut Brenner-Archiv und am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck (2016 – 2019). Seit November 2019 Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen.
Foto: Alexander Erlacher | unibz
Neuzeit Storia moderna
Graffiti realizzati da alcuni detenuti sulla parete di una delle stanze del palazzo assessorile di Cles (Val di Non, Trento), utilizzato anche come carcere per tutta l’età moderna fino al XX secolo. Foto: Francesca Brunet.
Carceri e carcerati nel Tirolo dell’Ottocento
DURATA
Ca. 50 minuti
MEDIA
presentazione PowerPoint
Francesca Brunet
LINGUA
Italiano o tedesco
Quali azioni, a seconda del tempo e dello spazio, vengono di volta in volta considerate crimini? Come viene punito chi le commette? Quali sono, infine, i luoghi e gli spazi destinati a tali punizioni? Le risposte a queste domande mettono in luce alcuni aspetti significativi di come uno Stato si autorappresenta e del rapporto tra chi esercita il potere punitivo e la società. Dopo aver brevemente illustrato la cornice generale — ossia le teorie e le pratiche penali in Europa, e segnatamente nell’Impero austriaco, tra fine Settecento e pieno Ottocento —, la relazione si concentrerà sul Tirolo. Si andranno quindi ad esaminare i luoghi detentivi cui, nel corso del secolo, erano destinati i condannati e le condannate tirolesi: prigioni e case di lavoro maschili e femminili collocate all’interno del Land, ma anche carceri dure sparse in tutta la Monarchia — da Capodistria a Lubiana, da Gradisca a Brno — dove talvolta pure i detenuti provenienti dal Tirolo venivano mandati a scontare la loro pena. Alcuni casi concreti — storie di uomini, donne e ragazzi processati, condannati e incarcerati — permetteranno di intravvedere talune tracce della vita quotidiana all’interno delle carceri: dall’organizzazione del lavoro alla scuola, dalle funzioni religiose alle condizioni sanitarie, dalle norme igieniche alle manifestazioni di indisciplina.
CONTATTO francesca.brunet@unibz.it FRANCESCA BRUNET, dopo la laurea in storia (Università di Firenze e di Venezia), ha conseguito il dottorato di ricerca presso le Università di Innsbruck e di Trento. È stata collaboratrice scientifica e borsista postdoc di vari istituti di ricerca ed università, tra cui Innsbruck, Francoforte sul Meno e Lucerna (2011 – 2019). Da novembre 2019 è ricercatrice presso il Centro di competenza Storia regionale della Libera Università di Bolzano.
Foto: Alexander Erlacher | unibz
Frauen- und Geschlechtergeschichte Storia delle donne e di genere
Porträtfoto einer Frau von Giovanni Gadenz, 1930–1940. (Quelle: Archivio Studio Gadenz — AFS, Soprintendenza per i beni culturali PAT).
Liebe, Ehe, Politik und Wirtschaft Der Weg der Frauen in die Moderne Siglinde Clementi Anhand von drei Lebensgeschichten — Anna von Menz, Hilde Kerer und Andreina Emeri — wird der Weg der Südtiroler Frauen in die Moderne vom 19. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre erzählt. Anna von Menz (1796 – 1869) war eine reiche Bozner Bürgerstochter, die als Franzosenbraut in die Geschichte eingegangen ist. Ihre Lebensgeschichte führt die Handlungsmöglichkeiten von Bürgersfrauen im 19. Jahrhundert vor Augen. Hilde Kerer (1919 – 2018) hat 1939 optiert und meldete sich als Wehrmachtshelferin bei der Deutschen Wehrmacht, für die sie an der Front in Weißrussland und in Frankreich diente. An ihrem Beispiel werden die Situation von Frauen während des Zweiten Weltkrieges und die Folgen der Option thematisiert. Andreina Emeri (1939 – 1985) schließlich war Rechtsanwältin, Landtagsabgeordnete und der führende Kopf des Südtiroler Feminismus der 1970er Jahre. Aus der Perspektive ihrer Biographie wird die Geschichte der Südtiroler Frauenbewegung der 1970er Jahre, ihre Anliegen und Vorgehensweisen diskutiert. An diesen Lebensgeschichten werden kulturelle Muster, rechtliche Vorgaben, soziale
und wirtschaftliche Bedingungen und individuelle Lebensentscheidungen manifest. So wird deutlich, dass Frauen trotz zum Teil sehr einschränkender gesellschaftlicher Rahmenbedingungen immer auch mehr oder weniger freie Entscheidungen treffen konnten und getroffen haben. DAUER
Ca. 50 Minuten
MEDIEN
Power-Point-Präsentation
SPRACHE
Deutsch oder Italienisch
KONTAKT
siglinde.clementi@unibz.it
SIGLINDE CLEMENTI, Studium der Geschichte an der Universität Wien, Mag. Dr. phil.; Koordinatorin der Arbeitsgruppe „Geschichte und Region / Storia e regione“ und geschäftsführende Redakteurin der gleichnamigen Zeitschrift (2000–2013). Seit November 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen; seit 2019 Vizedirektorin des Zentrums.
Foto: Alexander Erlacher | unibz
team del Das Team des Kompetenzzentrums fĂźr Regionalgeschichte / Il Team del Centro Centro di di competenza competenza Storia Storia regionale. Von links nach rechts / da sinistra a destra: Francesca Brunet, Joachim Gatterer, Oswald Ăœberegger, Siglinde Clementi, Karlo Ruzicic-Kessler. Foto: Alexander Erlacher | unibz
Freie Universität Bozen / Libera Università di Bolzano Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte / Centro di competenza storia regionale Dantestraße 4 / Via Dante 4 39042 Brixen-Bressanone · IT Tel +39 0472 014050 Fax +39 0472 014059 regional.history@unibz.it Information für interessierte Vereine: Es fallen keine Kosten für Honorare bzw. den Ersatz von Fahrtspesen an / Informazioni per associazioni interessate: non ci sono costi per onorari o rimborsi di spese di viaggio.
Regionale Zeit- und Gegenwartsgeschichte / Storia regionale contemporanea Oswald Überegger · oswald.ueberegger@unibz.it Joachim Gatterer · joachim.gatterer@unibz.it Karlo Ruzicic-Kessler · karlo.ruzicickessler@unibz.it Regionalgeschichte der Neuzeit / Storia regionale moderna Francesca Brunet · francesca.brunet@unibz.it Regionale Frauen- und Geschlechtergeschichte / Storia regionale delle donne e di genere Siglinde Clementi · siglinde.clementi@unibz.it
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