UNIGLOBALE OKT / NOV 2014

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STUDIUM UND KARRIERE IM 21. JAHRHUNDERT

UNIGLOBALE OKT/ NOV 2014

W W W. U N I G L O B A L E . C O M

K A RRIERE-FOKUS

Handel

VIDEO BLOGS Broadcast yourself!

KARRIERE BEI DER EU Dein Weg nach Brüssel

HALLO, ICH BIN EIN CYBORG

Studenten proben die Mensch-Maschine

SEMESTERTAKE-OFF – GLÜCKLICH & ORGANISIERT STUDIEREN

GEWINNE IM HEF T: VLOGER-KURS UND SPR ACHREISE NACH CAMBRIDGE


ONGRESS K N E T N E V ABSOL 14, KÖLN 0 .2 1 .1 7 2 ./ 26 IE! UNS AUF S N E U E R F WIR

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Mit etwas Glück werden die Sitznachbarn im Seminar nicht nur Kommilitonen sondern auch Freunde fürs Leben.

EDITORIAL

UNIKAT STATT UNIFORM! Liebe Tütenträger und Retro-Verfechter, Stundenplaner und Abwesenheitspflichtler, Wissenschaftsnovizen und alte Hasen. Es ist so weit, der Sommer der angespannten Vorfreude ist vorbei, ein Herbst voller Erwartungen steht bevor. Aber keine Angst, ihr kennt das alles schon, die erste Woche an der Uni ist keine Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt, sondern vielmehr ein postmodernes (schönes und wichtiges Wort an der Uni) Sammelbecken an Déjà-Vus vom Tag unserer Einschulung. Superhelden und Prinzessinnen sind immer noch cool, nur trägt man sie nicht mehr auf dem Scout-Ranzen, sondern dem Jutebeutel; und wer ganz in sein will, klaut sich die Stundenplan-Vorlagen für die Grundschule aus dem Schreibwarenladen, um ganz in der Retrowolke aufzugehen. Die nette Lehrerin, die einen vor über gefühlt hundert Jahren neben den ersten Schulfreund gesetzt hat, wurde durch eine forsche Dekanin ersetzt, deren Motivationskünste jedoch in einer ähnlichen Liga spielen: »Schauen Sie auf die Kommilitonen links und rechts neben sich. Statistisch gesehen werden zwei von Ihnen das Studium nicht beenden.« Yeah. Wenn man es damals geschafft hätte, in der ersten Klasse sitzen zu bleiben, dann wäre man jetzt einer von den coolen Typen, die gerade ihr viertes Studium anfangen. Raucherecke und Mensa sind der neue Schulhof, und wenn man hier keinen Anschluss findet, dann gibt es immer noch höherklassiger Mentoren, die euch an die Hand nehmen: Beratungsstellen und Fachschaften nehmen euch mit Don’t panic-Shirts, Kneipentouren und Sprechstunden die Angst vor der ersten Vorlesung, der ersten Präsentation, der ersten Klausur. Wir wünschen euch einen schönen Semesteranfang! Die UNIGLOBALE Redaktion PS: Unser Dank gilt allen, die an unserer Leserbefragung anlässlich des einjährigen Bestehens von Uniglobale teilgenommen haben. Die Ergebnisse sind für uns zur Weiterentwicklung von Uniglobale wertvoll und inspirierend. U N IG LOBALE

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INHALT WORK&LIFE 06

INTERNATIONAL DOS AND DON'TS Knigge fürs Ausland

G LOBAL VI LL AG E 18

I STU DY

20 K ARRIEREFOKUS: HANDEL SUPER GEIL Wie Eigenmarken sehr geil wurden – Marketing und Einkauf als Karriere­ chance.

08  STUDIUM DIGITALE Gelernt wird schon lange nicht mehr nur in der Bib: Vier Studenten und ihre ungewöhnlichen Lernorte. 24 10

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E-MAIL VOM PROF Because I'm happy: Glücksforscher Michael Eid erklärt, wie du zu­ frieden durchs Studium kommst. UNTER DIE HAUT Nature meets technology – Studenten proben die Mensch-Maschine. 16  DAS SPR ACHROHR DER GEGENWART Broadcast yourself: Studenten und ihre Vlogs

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BESTEHEN IM PROJEK T­D SCHUNGEL Wie du Referate, Hausarbeiten, WG-Partys und die großen Liebe unter einen Hut bringst.

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WIR HABEN NACHGEFR AGT Junge Berufseinsteiger beantworten Fragen zur Handelswelt. PL ANE DEIN SEMESTER! Party, Seminare, Party, Lernen, Lernen, Lernen…

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STARTUP: IT-LER STARTEN DURCH Wenn Studenten gründen

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K ARRIERE-FOKUS: BAUINGENIEU R ZWISCHEN PENTHOUSE UND TIEFGAR AGE Wie junge Bauingenieure unsere Welt gestalten.

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EIN HERZ FÜR ASPHALT Bauleiterin – für Julia der perfekte Job

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DIE STIMMEN DER EU-POLITIK Arbeiten für die EU – dein Weg nach Brüssel

42 TÜRK ÖĞRENCILER Tuğba und Merve erzählen von ihrem Studentenleben.

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MEHR AUSL ÄNDISCHE STUDENTEN IN DEUTSCHL AND BIT TE! Interview mit Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des DSW

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GLOBAL CAMPUS Zwei deutsche Dozenten in Kairo und Yale

4 8  ICH BIN DER ROTE FADEN Newcomerin Lary plaudert über ihre Musik, das Leben und die Liebe.

GEWINNSPIELE! S.17 VIDEOWALK FÜR BLOGGER S.45 SPRACH­ REISE NACH CAMBRIDGE U N IG LOBALE

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USA

FR ANKREICH

Amerikaner geben sich meist höflich und freundschaftlich. Dazu gehört z. B. das Einladen zu sich nach Hause, auch dann, wenn man sich kaum kennt. Ernst gemeint ist dies jedoch selten und ist, genau wie das obligatorische ‚How are you?‘, vor allem ein Ritual. Gute Nachrichten für alle notorischen Zuspätkommer: Eine Verzögerung von 10 bis 20 Minuten ist im Privatbereich nicht weiter tragisch. Sitzt man dann zusammen im Restaurant, kann man sich die Suche nach einem geeigneten Äquivalent zum deutschen ‚Guten Appetit‘ getrost sparen – das wünscht man sich bei Tisch nämlich nicht.

Für Franzosen ist ihre Sprache die eigentliche Weltsprache. Deshalb wird es nicht gut ankommen, wenn man nur Englisch spricht. Auch im kulinarischen Bereich gibt es Fettnäpfchen. Im Café sollte man keinen süßen Kuchen erwarten. Hier erhält man zum Café au Lait höchstens einen deftigen Snack. Dagegen wird fast zu jeder Hauptmahlzeit Wein getrunken. Man sollte also ein wenig Alkohol vertragen, sich volllaufen lassen gilt hingegen als wenig chic.

GROSSBRITANNIEN Auch im Königreich kommt es manchmal auf den Sinn zwischen den Zeilen an. Man wird mit seiner Meinung selten auf direkte Ablehnung stoßen. Meist hört man ein ‚very interesting‘, was jedoch genau das Gegenteil bedeutet. Wer Anzug und Krawatte tragen muss: Ein unifarbener Schlips ist eine gute Wahl. Bestimmte Streifenkombinationen sind in Großbritannien nämlich ein Zeichen für die Zugehörigkeit zu einer Studentenverbindung oder zum Militär.

KNIGGE FÜR DAS AUSL ANDSSEMESTER

INTERNATIONAL DOs & Als Student fühlt man sich oft bewandert, wenn es um interkulturelle Themen geht. Schließlich sprechen wir mehrere Sprachen und kommen weit rum. Wer nun ein Auslandsstudium startet, bemerkt schnell, dass die Verständigung über die Grenzen hinweg nicht selten an den kleinen Dingen des Alltags scheitert. Deshalb gibt es hier den Knigge für einige beliebte Auslandssemesterziele.

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Illustration: sabine.redlich@web.de

SCHWEDEN Schweden gilt als fortschrittliches Land. Deshalb wird auf starke Parfums verzichtet – aus Rücksicht auf Asthmatiker und Allergiker. Zuweilen kann es sein, dass man mit starkem Duft schief angeschaut oder sogar in der Zahnarztpraxis oder einem Restaurant abgewiesen wird. Auch gut zu wissen: In vielen öffentlichen Einrichtungen muss man eine Nummer ziehen, um an die Reihe zu kommen – das gilt auch für die Wurst- und Käsetheke im Supermarkt.

TÜRKEI

JAPAN

In der Türkei werden Frauen und Männer unterschiedlich behandelt. So sollten sich Frauen etwas bedeckter halten – sei es in Bezug auf die Kleidung oder ihr Verhalten in der Öffentlichkeit. In den Öffis sollten sie sich außerdem nicht neben einen Mann setzen. Auch das gängige Zeichen für ‚Okay‘ – mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis bilden und die Hand hochhalten – gilt es zu unterlasen. In der Türkei ist das eine obszöne Geste.

Wen wundert es, dass die meisten Knigge-Vergehen in Japan warten. Man kann dort bereits an der Begrüßung scheitern. Umso tiefer man in der gesellschaftlichen Hierarchie steht, desto tiefer und länger verbeugt man sich – wie lange sich wohl der Student bücken muss? In jedem Fall stehen Ältere über Jüngeren, Männer über Frauen, Kunden über Verkäufern und Gäste über Gastgebern. Alles klar, oder?

DON'Ts

INDIEN In Indien kann man das Gefühl bekommen, nicht verstanden zu werden. Bei einem Inder zeigt das Wippen mit dem Kopf die Zustimmung – nur wenn er den Kopf ruckartig nach links und rechts bewegt, ist das eine Verneinung. Den feinen Unterschied muss man erst sehen lernen. Als Studentin sollte man sich nicht von Männern antatschen lassen. Werden Annäherungsversuche nicht rigoros abgelehnt, gilt das als Zustimmung. Essen sollte man immer mit der rechten Hand, die linke wird schließlich auf dem Klo genutzt.

Weitere Knigge-Tipps für deinen Auslandsaufenthalt ganz ohne Fettnäpfchen und Missverständnisse findest du hier: goo.gl/p6b36m U N IG LOBALE

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Delia und Johannes sitzen zusammen mit Kater Popel im Bett.

STUDIUM GENERALE DIGITALE In den Semesterferien arbeiten viele Studenten an ihren Hausarbeiten. Dafür muss man schon lange nicht mehr in die Bibliothek gehen, denn mit Laptop und Internet lässt sich so ziemlich überall lernen. Wir haben vier Studenten an ihren ungewöhnlichen Lernorten besucht. 08

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Weitere Fotos unserer Studis und ihrer persönlichen Lieblingsarbeitsplätze gibt’s in unserer Online-Galerie: goo.gl/9gA4hp

Malte sitzt bei Kafee und Masterarbeit im D igi t al E ater y.


Ricardas Arbeitsplatz 20 Meter über dem Boden ist nur was für Schwindelfreie!

D r a u ß e n k a n n To b i a s s t u d i e r e n und zwischendurch auch mal die Seele baumeln lassen.

MY ROOFTOP DESK

AB INS BETT Delia [25], BA Kommunikationsdesign Kommst du mit mir ins Bett? Ich bleibe heute den ganzen Tag im Bett! Die Wortwitze, die man mit dem Namen des Coworking-Space ‚Das Bett‘ machen kann, sind vielfältig und genau der Wortwitze zuliebe haben sich die anderen Gründer für diesen entschieden. Außerdem wollten sie einen Ort schaffen, an welchem man sich wohlfühlt. Und wo ist man lieber als im Bett? Generell kommt im ‚Bett‘ eher die Stimmung auf, bei Freunden in der WG zu sein. Ein bisschen ist es auch so, nur halt in einer sehr großen WG. Rund 20 Arbeitsplätze gibt es hier, die hauptsächlich von Studenten, aber auch von einer Maskenbilderin, einer Schriftstellerin, diversen Freelancern und von Herrn Popel und Frau Bärchenwurst, den ‚Bett‘-Katzen, genutzt werden. »Ich arbeite wirklich gerne hier, denn ich will frei arbeiten und mich trotzdem mit anderen Leuten austauschen können«, sagt Delia, die im ‚Bett‘ zurzeit an ihrer Bachelorarbeit zum Thema ‚Visuelle Alternativwelten‘ feilt. ◆

IN DIGITALER GESELLSCHAFT Malte [26], MA Betriebswirtschaftslehre An einem Morgen um 9 Uhr treffen wir Malte im Digital Eatery von Microsoft, einer Mischung aus Café und Showroom. Der 26-Jährige scheint kein Morgenmuffel zu sein, denn

trotz der frühen Stunde hat er schon an seiner Masterarbeit geschrieben. Wenn er nicht so diszipliniert wäre, würde das mit der Abschlussarbeit zum Thema ‚Performance-Marketing‘ wahrscheinlich auch nichts werden. Denn vor einem Jahr hat sich Malte zusammen mit ein paar Freunden selbstständig gemacht. Noch dieses Jahr wollen sie die App ‚Cringle‘ auf den Markt bringen, mit der das Bezahlen unter Freunden mit dem Smartphone möglich sein soll. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, ganze Tage in der Bibliothek sind bei Malte deswegen eher spärlich gesät. Viel öfter passiert es, dass er wie heute vor oder nach der Arbeit einen Abstecher in ein Café macht, seinen Laptop auspackt und in die Tasten haut. ◆

DOWN BY THE RIVER Tobias [21], BA Anglistik und Geschichte »Ich hasse es, den ganzen Tag drinnen zu sitzen, und schreiben kann ich ja schließlich überall«, antwortet Tobias auf die Frage, warum er ausgerechnet am Spreeufer an seinem Praktikumsbericht werkelt. Alles, was er dazu braucht, ist sein Laptop und der passt ohne Probleme in seinen Rucksack. Bis vor Kurzem war er noch für ein Auslandssemester in Amsterdam, gerade macht er ein Praktikum bei einem Verlag. Damit der Spätsommer nicht vollständig an ihm vorbeizieht, während er im Büro sitzt, geht er in seiner Mittagspause oder nach der Arbeit gerne ans Wasser, um ein bisschen an der frischen Luft zu sein, die Touri-Boote zu beobachten und vielleicht auch den ein oder anderen Satz zu Papier zu bringen. ◆

Ricarda [26], MA Germanistik Um Ricarda zu treffen, müssen wir erst in den fünften Stock laufen, bei Freunden von ihr klingeln, durch ein Fenster steigen und dann noch etwas klettern. Der Ausblick, den wir danach haben, entschädigt jedoch allemal für die kleine Kletterpartie. Über den Dächern der Stadt können wir Kilometer weit gucken, sind mitten drin im Geschehen und doch irgendwie nicht. Denn mehr als 20 Meter über dem Boden ist es unglaublich ruhig. Und genau das schätzt Ricarda, die gerade an einer Hausarbeit über Uwe Timms Roman ‚Rot‘ sitzt, an diesem Arbeitsplatz: »Hier lenkt mich nichts ab und ich muss nicht in meiner Freizeit in die Uni fahren. Außerdem brauche ich ein kreatives Umfeld, in der Bibliothek starre ich einfach oft nur vor mich hin.« ◆ laura.rademacher@uniglobale.com Wo arbeitest du mit deinem Laptop/Tablet am liebsten? Schieß ein Foto von dir an deinem Lieblingsplatz, beschreibe kurz, warum es sich dort so gut arbeiten lässt, und schicke alles an mail@uniglobale.com. Die schönsten Bilder und außergewöhnlichsten Orten werden in der nächsten UNIGLOBALE-Ausgabe veröffentlicht. ■ Te x t e s c h r e i b t L a u r a R a demacher am liebsten in ihrer Schlafanzughose und da sie diese bisher noch nicht in der Redaktion trägt, bleibt sie zum Schreiben oft Zuhause. Wenn sie es dann noch schafft, keine Y o uTu b e - V i d e o s z u g u c k e n oder ihre Wohnung zu putzen, ist sie in ihren eignen vier Wänden auch richtig p ro d u k tiv.

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V O N : Prof. Michael Eid A N : Studienanfänger Eid_Michael_8_k.jpg (1024 KB)

goo.gl/R8Fq7P Was macht dich glücklich? Eine bestandene Prüfung, Sonnenschein. Schokolade? Sage es uns: mail@uniglobale.com

E-MAIL VOM PROF

DER GLÜCKSFORSCHER Liebe Studierende, Sie haben gerade ein Studium begonnen und eine spannende Zeit liegt vor Ihnen. Sie kommen mit vielen Erwartungen, Hoffnungen, Wünschen und Träumen an die Hochschule, vielleicht aber auch mit Unsicherheit, Zweifel und Angst. Sie haben Ihren Traumstudienplatz erhalten oder Ihren Studienwunsch an die Gegebenheiten angepasst. Für alle Studienanfänger ist der Beginn eines Studiums ein einschneidendes Ereignis – für die einen mehr, für die anderen weniger. Sie alle aber hoffen wahrscheinlich, dass eine glückliche Zeit vor Ihnen liegen wird, dass Sie die Anforderungen meistern werden, dass Sie Sinn im Studium finden. Aber auch, dass Sie Spaß haben und Lust, sich mit den Inhalten Ihres Studienfaches auseinanderzusetzen, dass Sie zufrieden sind, dass Sie – in den Worten der Psychologie – an der Hochschule ‚aufblühen‘. Aber wie geht das? Die Antworten der psychologischen Glücksforschung sind vielfältig und ich kann nur drei wenige Aspekte aufgreifen.   – Erstens, soziale Kontakte sind wichtig. Je nach Studium sind diese aber nicht immer einfach zu finden. Hier gilt es, Hemmungen zu überwinden. Für die meisten Studierenden ist die Situation neu und viele sind auf der Suche. Meine Frau und ich haben uns auf einer Studentenparty kennengelernt, zu der wir beide eigentlich gar nicht gehen wollten. Ein guter Weg ist auch, sich zu engagieren, anderen zu helfen (z. B. in Lerngruppen), sich anderen gegenüber aber auch dankbar zu erweisen. Sich für wichtige Dinge und andere Menschen einzusetzen, ist ein Schlüssel zum Glück.   – Zweitens ist es von Bedeutung, im Einklang mit den eigenen Stärken zu leben. Wenn wir im Studium, aber auch im Alltag, unsere Stärken zum Schwingen bringen können, ist dies von Vorteil. Dies kann aber auch Fragen aufwerfen: Passt das Studium wirklich zu mir? Habe ich das Studium gewählt, weil es meinen Fähigkeiten entspricht oder nur weil es ein hohes Prestige und später vielleicht ein hohes Einkommen verspricht? Habe ich die richtige Balance zwischen dem Studium und meinen anderen Interessen gefunden? Hierauf gibt es möglicherweise nicht immer einfache Antworten und man kann sich in Gesprächen, aber auch mit Hilfe von Beratungsangeboten an den Hochschulen, Klarheit verschaffen.   – Drittens ist die Stimmungsregulation zentral. Reserviere ich mir die Tageszeit, zu der ich üblicherweise besonders wach und ruhig bin, für die schwierigen Studienaufgaben (günstig) oder verschiebe ich diese auf die Zeiten, wo ich müde und quengelig bin (ungünstig)? Reserviere ich genug Zeit für die Dinge, die mir Spaß machen? Habe ich genug Schlaf? Achte ich genug auf die positiven Dinge, die am Tag und in meinem Leben passiert sind, oder grübele ich nur über Negatives?   Ich wünsche Ihnen einen guten Start in das Studium und dass sich viele Wünsche verwirklichen lassen! Michael Eid Professor für Psychologie mit dem Schwerpunkt Methoden und Evaluation an der FU Berlin. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit psychologischer Glücksforschung.

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Zukunft gestalten möchte ich lieber heute als morgen. Könnt ihr mich dabei unterstützen, E.ON?

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UNTER DIE HAUT Was ist ein Cyborg? Eine Mensch-Maschine wie Robocop? Oder ist schon der Student mit Smartphone ein transhumanes Wesen? Im Cybrog-Verein, gegründet vom Studenten Stefan Greiner, versammeln sich Technikbegeisterte, die über diese Fragen dis­kutieren. Einige pflanzen sich sogar Chips, Hörgeräte oder Magneten in den Körper, um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Das Ziel: ein leistungsfähigerer Mensch. Wie stehst du zu dem Thema? Wo liegt für dich die Grenze der Verschmelzung von Mensch und Maschine? Oder sind wir schon längst alle Cyborgs? Lies Statements von Chris Dancy und Prof. Dr. Dr. Bernhard Irrgang, Technikphilosoph an der TU Dresden, und diskutiere mit: goo.gl/8KFA0t

Wie wird der Mensch in Zukunft aussehen? Wird er dank kleiner Chips im Körper Daten speichern und damit unvermittelt kommunizieren können? Wird er nicht nur riechen, schmecken, sehen, hören und fühlen, sondern auch elektromagnetische Strahlungen empfangen und versenden können? Das alles klingt nach einer Utopie – nach Ideen aus Filmen wie Robocop, Terminator oder Minority Report. Doch wenn man Stefan Greiner glaubt, ist diese Utopie längst Realität geworden. Der Berliner Student ist überzeugt, dass wir mittendrin sind, die Grenzen des Menschlichen zu durchbrechen und das Cyborg-Zeitalter zu betreten. Und er kann gute Beispiele geben. »Gerade in der Medizin werden viele Cyborg-Experimente durchgeführt. Hier werden Herzschrittmacher und Gehörverstärker in den Körper implantiert, um eine körperliche Behinderung aufzuheben. Aber auch im Sport-Bereich werden mittlerweile Chips hergestellt, die Blutdruck, Herzfrequenz und andere Informationen messen und an externe Geräte versenden – mit Hilfe von Technik, die ganz nah am Körper angebracht ist.« Der Student Stefan Greiner, der zurzeit an der Technischen Universität Berlin einen Master-Abschluss in Human Factors macht, bezeichnet sich selbst als Cyborg. Er hatte sich im vergangenen Jahr einen Magneten in einen seiner Finger implantieren lassen, um elektromagnetische Strahlungen zu empfangen. Mit einem Draht, der um den Finger gewickelt war, konnte er Anrufe auf seinem iPhone entgegennehmen. Er musste lediglich eine Handbewegung in der Luft durchführen und danach den Finger an sein Ohr halten, um mit dem Anrufer zu sprechen. Der Mag-

net übertrug die Strahlungen vom Handy aus der Hosentasche ans Ohr. Mittlerweile ist der Magnet weg. Er störte beim Klettern, sagt Greiner. Auch der Chip sei nicht mehr da, mit dem er seinen Puls und andere Informationen ans Handy senden konnte. Aber im Grunde genommen sei er immer noch Cyborg. »So wie wir alle übrigens.«

DENN JEDER, SO GREINER, DER EIN SMARTPHONE BE­ SITZE, VERFÜGE ÜBER EINE ART TECH­ NISCHE HANDVERL ÄNGERUNG, DIE IM ALLTAG WIE EIN STÜCK DES KÖRPERS FUNK TIONIERE. »Das vergessen viele, besonders die Kritiker der Cyborg-Kultur. Doch auch die Benutzung eines Smartphones impliziert Aspekte des Transhumanen.« Stefan Greiner muss es wissen. Er ist Gründer und Mitglied des Berliner Cyborg-Vereins, dem ersten Verein dieser Art in Deutschland. Hier treffen sich Technikbegeisterte, Hacker und selbsternannte Cyborgs, die sich für das ▷ U N IG LOBALE

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Thema interessieren, Grenzen des Menschlichen sprengen und auf die Thematik aufmerksam machen wollen. »Wir diskutieren über aktuelle Dinge, aber auch über grundlegende philosophische und anthropologische Fragen: In welche Richtung soll die Mensch-Maschinen-Konstellation gehen, gesellschaftlich und politisch?« Aber auch die praktische Anwendung kommt nicht zu kurz. »Wir entwickeln Geräte oder hacken bestehende Implantate, um sie zu modifizieren. Das ist für mich der spannendste Bereich. Das Hinterfragen vom Standard-Bild des Menschen.« Die Implantate sollen dazu dienen, die Fähigkeiten des Menschen zu erweitern.

EIN ETHISCHES PROBLEM SIEHT GREINER DABEI NICHT. »Die Entwicklung des Menschen ist ein evolutionärer Fakt. Der Mensch will sich mit seinen Werkzeugen weiterentwickeln. Das ist nichts Neues. Das wird immer so sein.« Greiner möchte mit seinem Verein technische Lösungen vorschlagen und Ideen anstoßen, bevor es Unternehmen stellvertretend für die Gesellschaft tun. »Wir wollen den Cyborg-Diskurs kritisch begleiten und verhindern, dass Google und andere Unternehmen in Zukunft entscheiden, wie wir mit der Mensch-Maschinen-Thematik umzugehen haben.« Auch Angelo Wyszengrad ist Mitglied im Verein. Der Cyborg, der Mechatronik an

der Beuth Hochschule für Technik in Berlin studiert, hat sich ebenfalls einen Magneten unter die Haut implantiert, mit dem er elektromagnetische Wellen empfangen kann. Außerdem hat er sich in einem Piercing-Studio einen millimetergroßen Chip in seine Hand einpflanzen lassen. Noch könne dieser Chip nicht viel, sagt Angelo. Aber rein theoretisch sei er vielfach einsetzbar. »In der Zukunft wird vieles möglich sein, wovor man sich heute noch scheut. Wenn es rechtlich möglich wäre, könnte man so einen Chip als Mensa-Karten benutzen. Dann müsste man in der Mensa beim Bezahlen nur die Hand ausstrecken. Aber noch ist die Gesellschaft nicht reif dafür.« Das merkt der Student bei Diskussionen immer wieder – die ethischen Bedenken seien hoch: Was ist, wenn eine fremde Gewalt Zugriff auf die Elektronik in unserem Körper bekommt? Wie lassen sich Manipulationen ausschließen? Angelo wiegelt ab. »Hier können Programmierer Lösungen finden. Fakt ist, dass sich die Verschmelzung zwischen Mensch und Maschine gar nicht mehr aufhalten lässt.« Schon heute würden Prothesen hergestellt, die Sportler leistungsfähiger machten als deren implantatfreie Konkurrenz. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Meinung der Menschen ändert und so eine Technik für alle zur Anwendung kommt. Bis dahin geht es uns darum, das Thema in die Gesellschaft zu bringen, damit wir ein gemeinsames Bild entwerfen können. Eine Cyborg-Gesellschaft wird es ohnehin geben.« Und wie könnte so eine Gesellschaft aussehen? Für Stefan Greiner liegt das Szenario sprichwörtlich auf der Hand: »Computer waren früher riesige Kisten. Die werden heute immer kleiner und kommen immer näher

zum Menschen und erweitern dessen Fähigkeiten« Das passiert momentan durch sogenannte ‚Wearables’ wie Smartphones. Nun sei der nächste Schritt zu beobachten: Chips, die am Körper angebracht werden wie etwa Elektro-Tattoos. »Ursprünglich waren diese Tattoos für Sportler gedacht. Über die Tattoos konnte man die Laktat-Werte konstant überwachen. Dann haben Wissenschaftler zufällig herausgefunden, dass diese Tattoos über den Schweiß Strom erzeugen können. Jetzt sollen sie auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen weiterentwickelt werden. Sie könnten als Bio-Sensoren genutzt werden. Motorola hat bereits ein Tattoo entwickelt, das Stimmen modellieren kann.« Insofern sei es eine gesellschaftliche Akzeptanz-Frage, bis der nächste Schritt kommt und die Haut als Grenze des Körpers durchbrochen wird. »Das wird bald passieren. Da bin ich mir sicher. Dann wird man keine Google-Glass mehr brauchen, sondern Informationen über Implantate direkt im Auge abrufen können.« Angelo stimmt hier zu. Wenn er an die Zukunft denkt, dann sieht er unbegrenzte Möglichkeiten. »Irgendwann wird es möglich sein, Chips ins Gehirn zu implantieren, mit denen wir ganz direkt Daten austauschen können – einfach mit unseren Gedanken, wie von Festplatte zu Festplatte.« Beide Studenten basteln daran, dass dies keine Fantasie mehr bleibt, sondern handfeste Realität.  ■ tomasz.kurianowicz@uniglobale.com To m a s z K u r i a n o w i c z i s t L i t e raturwissenschaftler an der Columbia University in New Yo r k C i t y. E r s c h r e i b t f ü r d e n TA G E S S P I E G E L , d i e N Z Z u n d FA Z .

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SERIE BLOGGER

DER VLOG DAS SPRACHROHR DER GEGENWART

Im Studium werden junge Menschen mit Textlawinen überschüttet, deshalb fordern sie außerhalb des Seminars mehr Bilder, weniger Buchstaben. YouTube ist in der Social-​Media-Landschaft ein Unikum und immer noch stark im Wachsen begriffen – denn immer mehr Menschen drücken sich mit Videobeiträgen aus. UNIGLOBALE stellt zwei Vlogs vor – einer bietet Unterhaltung mit Niveau und trifft den Nerv der Zeit, ein anderer versteht sich als moderne Möglichkeit, um Kritik und Diskussion auf einer neuen Ebene zu platzieren.

www.youtube.com/user/mirellativegal

MIRELLA MAG

Video-Blog

Beauty-Girls zeigen auf ihren Channels, was sich in der Einkaufs­ tüte nach der letzten Shoppingtour befindet.

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Mirellativegal – so der Name des YouTube-Kanals von Mirella [21], der nach gut anderthalb Jahren ‚on air‘ schon fast 96.000 Abonnenten zu verbuchen hat. Die Nürnbergerin mag es mäkelig. Einige ihrer Themen: Was kann man in einer leeren Wohnung machen? Warum weinen Mädchen und sie insbesondere beim Anblick der MTV Video Music Awards? Was schreibt man mit elf Jahren ins Freundebuch und steht man zehn Jahre später immer noch auf Justin Timberlake? Die Studentin der Wirtschaftswissenschaften schaut den Absurditäten des Alltags ins Antlitz und ist dabei sehr unterhaltsam – damit bricht sie eine Lanze für die eher als verstaubt geltenden Wiwis. Typisch Mädchen begann ihre YouTube-Karriere als Anhängerin der Beauty Gurus, die Tipps zu Haaren, Schminke und Klamotten geben. 2012 stellte sie selbst ihre kleine Kamera auf, um einen Haul zu drehen, da sie gerade ein Päckchen voller Schminke bestellt hatte. »Dieses Video kennt niemand, außer mir«, antwortet sie auf die Frage, ob man das Erstlingswerk irgendwo bestaunen könnte. Irgendwann hat sie ihre Meinung zu Beauty, Fashion und Lifestyle dann doch der Öffentlichkeit mitgeteilt. Schon bald bemerkten einige Zuschauer, dass das zarte Mädchen mit dem großen Mundwerk recht lustig ist und forderten Beiträge fernab der Rouge-Realität. Seitdem findet man auf ihrem Blog eine bunte Mischung aus Comedy, Vlogs, Musik und diversen anderen Dingen, die sie interessieren.


»Niemand, der nicht selber YouTuber ist, kann nachvollziehen, wie viel Zeit das Erstellen der Beiträge wirklich in Anspruch nimmt«, sagt Mirella. Idee ausdenken, das Video drehen, nachbearbeiten, Musik raussuchen, hochladen, Anmerkungen setzen, die Infobox schreiben und ein Thumbnail erstellen – das sind die ersten Schritte. Hinzu kommt das Teilen auf allen Social Media-Seiten, das Kommentieren und Besuchen von Events. Der Stress lohnt sich aber, wenn ihre Fans mit ihr nörgeln. ◆

line ist, haben die Studenten im Schnitt zwei Videobeiträge pro Woche produziert und veröffentlicht. Während sie für Interviews meist nur eine Stunde für das Gespräch und einen Tag für die Postproduktion einplanen, sind aufwendig produzierte Beiträge wie die Reportage über das Schweizer StartUp ‚essento‘, das Insekten als Nahrungsmittel der Zukunft sieht, deutlich zeitintensiver. Wichtig ist den Studenten, dass sie Beiträge mit Mehrwert schaffen, die den Nerv der Zeit und ihrer Zuschauer treffen. In Zukunft wird sich der Workload etwas in Grenzen halten, denn alle haben ihr Bachelorstudium abgeschlossen und suchen in Praktika und Masterstudien neue Herausforderungen. Ob Europawahl, Primark oder die WM 2014 – die kritischen Studenten werden auch weiterhin zur Diskussion anregen. ◆

Wo soll ich mein Video präsentieren? Ganz klar ist YouTube heute das stärkste Medium für Videos. Für Musikvideos und Kurzfilme ist auch Vimeo geeignet. Wie oft sollte ich bloggen? Oft genug, aber nicht zu oft. Man sollte seiner Community regelmäßig Content liefern, darf aber auch nicht übertreiben. Wie bei einer Fernsehsendung sollte ein Blogbeitrag einen festen Tag und eine feste Uhrzeit haben. Ein Tipp vom Profi? Vergesst nicht den Hinweis am Ende der Videos: Wenn euch das Video gefallen hat, gebt einen Daumen nach oben, abonniert den Kanal und teilt das Video mit euren Freunden! ■ christiane.kuerschner@uniglobale.com

www.achsensprung-blog.de

Christiane Kürschner verbringt schon alleine aus Berufswegen hin und wieder die eine oder andere Stunde vor einem Yo uTu b e - C h a n n e l .

KRITIK AUF ALLEN KANÄLEN Am Anfang stand die Tatsache, dass es in der deutschen Medienlandschaft nicht genügend Formate mit gesellschaftspolitischen Inhalten für eine junge Zielgruppe gibt. Helene [23], Marion [23], Aurelia [26] und Sebastian [26] gehören selbst zur Zielgruppe, der Generation Y.​Alle studierten sie Audiovisuelle Medien an der Hochschule der Medien in Stuttgart und wollten mit ihrem Blog ‚Achsensprung‘ diese Lücke in der Medienlandschaft schließen. Dabei wollten sie aus ihrem gesammelten Wissen aus dem Studium etwas Praktisches machen und sich in verschiedenen Formaten – Video, Text, Foto und Design – austoben. Im Mittelpunkt stehen aber die Videos, weil man »gerade junge Leute gut mit Videos erreichen kann«, erklärt Helene. »Wir machen keine Hochglanz-Bilder, sondern versuchen, möglichst wahrheitsgetreu die Realität abzubilden«. Dazu gehört, dass man im Achsensprung-Vlog oft Teammitglieder bei der Arbeit sieht. So soll den Zuschauern eine Art Einblick hinter die Kulissen gewährt werden. Seit der Vlog on-

Wie komme ich gut rüber? Man sollte sich wohlfühlen und einfach man selbst sein. Kopiert keine Vorbilder, die ihr selbst lustig findet, das Künstliche merkt man dir an und sowas kommt nicht gut rüber. Daher mein Tipp: Sei einfach du selbst. So simpel es klingt, so sehr funktioniert es.

www.youtube.com/user/MikesEditSuite

FAQ Mike Suminski ist Filmemacher, Fotograf und Video-Blogger. Er beantwortet die dringendsten Fragen zum Thema. Was gehört zur Blogger-Erstausstattung? Es reicht eine kleine Spiegelreflexkamera ​ (z. B. Canon 700D) mit dem Kit-Objektiv (18-55mm). Ein Stativ wäre auch nicht schlecht, für den Anfang reicht auch da auch ein günstiges, z. B. von Hama. Welches Schnittprogramm empfiehlst du? Ich empfehle Adobe Premiere Pro. Das ist sowohl für Einsteiger als auch für Profis geeignet. Die abgespeckter Variante ist Adobe Premiere Elements.

WERDE VLOGER Willst du auch Video-Blogger werden? Oder bist du es schon, möchtest aber dein technisches Know-how verbessern? Dann nimm an unserer Verlosung teil und gewinne einen Video-Walk mit Mike durch Berlin [3x1 Platz]. Wie stelle ich die Kamera richtig ein? Wie positioniere ich die Kamera, damit sich ein spannendes Bild ergibt? Wie filme ich ohne Wackler? Um in den Lostopf zu kommen, beschreibe uns bis 30.11.2014 kurz und knackig, worüber du videobloggst oder welche Video-Blog-Idee dir vorschwebt. gewinnen@uniglobale.com

U N IG LOBALE

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PROJEK TMANAGEMENT

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das Ziel aus den Augen verloren

Welche Software dir beim Managen deiner Aufgaben und Projekte hilft, erfährst du hier: goo.gl/LlbXfQ

Die To-Do-Liste ist lang: Lernen für Klausur, Referat vorbereiten, Geburtstagsparty organisieren, WG-Zimmer streichen, Bafög-Antrag abgeben, Urlaubsfotos posten, Partner fürs Leben finden und Hobby-Film-Projekt beenden. Nebenbei Vorlesungen, Seminare und Übungen, Hausaufgaben, Lektürelisten, und dann noch etwas Sport. Jeder Tag hat 24 Stunden. Du bist jung und dynamisch. Alles kein Problem. Stressphasen lassen sich aufgrund des erhöhten Adrenalins als angenehm erleben und erfolgreich durchstehen. Doch Stress als Dauerzustand ruiniert dich, du schaffst weniger, und der erste Burn-Out winkt in der Ferne.

ungeplante Route

Start geplante Route

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Alles ist ein Projekt und will gemanagt werden. Doch meist nehmen wir uns zu viel vor, und uns bleiben nur die Scherben­haufen gescheiterter Ideen. Mit ein wenig Disziplin und unseren Tipps lassen sich Niederlagen vermeiden.

U N I G L O B A L E – work & life

1. EHRLICHEN ÜBERBLICK GEWINNEN Verschaffe dir einen ehrlichen Überblick: Sortiere alle Vorhaben, die Studien-Aufgaben, die privaten Vorhaben und die Nebenjob-Arbeiten. Schreibe für jede einen kleinen Zettel. Dann bildest du drei Stapel: Projekte, Alltag und Aufgaben. Auf dem Projektstapel landen alle Zettel, die fünf Kriterien erfüllen: 1. Das Vorhaben ist einmalig. 2. Das Vorhaben hat einen Zieltermin und / oder andere klare Ressourcengrenzen. 3. Für das Vorhaben ist das zu erreichende Ziel klar definiert. 4. Das Vorhaben besitzt eine gewisse Komplexität oder du betrittst damit Neuland für dich. 5. Das Vorhaben kann eventuell auch scheitern. Alltagsaufgaben kehren regelmäßig wieder: Vorlesungen, Seminare, Wohnung putzen, Studienlektüre. Auch Lernen gehört dazu. Aufgaben sind ‚kleine Projekte‘: weniger komplex, weniger vom Scheitern bedroht und kaum Neuland für dich. Referat-Neulinge sortieren Referate auf den Projektstapel, Referat-Erfahrene dagegen zu den Aufgaben.


absolute Ratlosigkeit

2.

3.

PLANEN UND PRIORISIEREN

DEN PLAN MIT LEBEN FÜLLEN

4.

Gleiche die drei Stapel mit dem Kalender ab: Rechne mit maximal 14 Stunden pro Tag, besser nur 12 – so bleiben Puffer für Unvorhergesehenes und Privatleben. Vermerke zunächst alle Alltagsaufgaben. Diese sind meist fremdbestimmt, und du kannst sie nicht flexibel selbst verwalten. Schnell ist der Großteil der Zeit verplant. Verteile anschließend die Aufgaben so, dass du jeden Termin gut halten kannst. Die verbleibenden Zeitkontingente gehören den Projekten – und sind viel zu knapp. Also priorisierst du: Welche Projekte sind wirklich superwichtig, welche sind notwendig und welche wären schön, sind aber eigentlich verzichtbar? Dabei fließen verschiedene Aspekte ein. Sind externe Zuarbeiten oder Informationen nötig? Ist der Zeitaufwand realistisch schätzbar? Ist es ein fremdbestimmtes Projekt, oder kannst du über alles selbst entscheiden? Wie wichtig ist dir dieses Vorhaben? Du hast nur drei Stellschrauben, um Projekte nachzusteuern: Zeit, Ressourcen, Ziel-Definition. Mehr Zeit verbessert immer die Erfolgschancen. Mit mehr Ressourcen kannst du Teilaufgaben delegieren oder Teile hinzukaufen. Fehlt dir beides, definierst du das Ziel so um, dass es erreichbar ist. Ein Projekt, dessen Ziel du zu 95 Prozent erreichst, ist dennoch gescheitert.

Der entstandene Plan gibt dir die Basis, um flexibel umsortieren zu können. Du hast alles erfasst, und die Auswirkungen jeder Änderung sind sofort sichtbar und können dich nicht mehr schockieren. Dank der Priorisierung widmest du dich nur wichtigen Vorhaben. Vor allem erkennst du heute schon, was du vermutlich schaffen wirst und was nicht – böse Überraschungen entfallen.

MEHR ZEIT & ZUVERLÄSSIGKEIT

Der wahre Wert des Plans entsteht erst im Alltag. Hänge eine Pinnwand oder Tafel an einem stressfreien Ort auf, beispielsweise in der Küche oder neben (!) dem Arbeitsplatz. Darauf landen alle Zettel der näheren Zukunft in der korrekten Reihenfolge. Vermerke Zusatzinfos auf den Zetteln, beispielsweise Termine oder Hinweise an dich selbst. Alltagsaufgaben brauchst du nicht aufzuhängen, denn sie sind selbstverständlich. Wer keine Lern- und Lesezeit im Alltag einhält, kann sich bereits jetzt auf Lese- oder Lernmarathons einstellen. Die Tafel gleichst du wöchentlich mit der Realität ab. Mache dein eigenes Ritual daraus, beispielsweise jeden Montag beim Frühstück. Beantworte dir dabei drei Fragen: 1. Was habe ich vergangene Woche geschafft? = Erfolgserlebnis 2. Was hat mich aufgehalten oder behindert? = Aus Erfahrung lernen, besser werden 3. Was tue ich diese Woche? Bei welchen Vorhaben komme ich wie weit voran? Welche schließe ich ab? = konkreter Plan Mitunter ergibt sich dabei auch eine komplette Neuplanung. Achte auf eine gute Mischung, sonst macht dir die Planbefolgung keinen Spaß. Plane immer nur eine Woche detailliert; größere Zeiträume hast du ohnehin nicht unter Kontrolle. Für alles Spätere genügt eine grobe Planung, um dich darauf einzustimmen. Übrigens solltest du externe Zuarbeiten oder Informationen immer so zeitig wir irgend möglich besorgen. Dein Plan hängt sonst zu sehr von Faktoren ab, die du nicht beeinflussen kannst.

Nichts funktioniert so einfach und flexibel und zuverlässig wie eine solche Tafel. Vor allem hast du sie immer im Blick, wenn du sie benötigst. Jede Woche etwa eine halbe Stunde echte Planung verschafft dir ungeahnte Freiräume. Du gewinnst schnell eine realistische Vorstellung davon, was du in welcher Zeit tatsächlich schaffst. Damit gelingt dir der Sprung vom Ad-hoc-Planen und ‚glauben, dass ich es schaffe‘ zur verlässlichen Vorhersage und ‚wissen, was tatsächlich machbar ist‘. Du lebst stressfreier und hast – ein überraschender Nebeneffekt – wesentlich mehr Spielraum für spontane Abweichungen vom Plan. ■ alexander.florin@uniglobale.com

Alexander Florin studierte an der H U Berlin und arbeitete jahrelang für mehrere Studentenzeitungen und Studien­ führer in Berlin. Kürzlich erschien sein ironischer Ratgeber „Er folgreich s c h e i t e r n“ a l s E - B o o k .

???

Ziel

mit Glück

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FOKUS HANDEL

WIE EIGENMARKEN SEHR GEIL WURDEN

Sind Eigenmarken wirklich beliebter? Sind sie besser, als andere Marken? Oder ist das sowieso alles das Gleiche? Konsumforscher Dr. Wolfgang Adlwarth von der GfK weiß es. goo.gl/GN9WKW

Illustration: sabine.redlich@web.de

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Wer nicht gerade selber die letzte Zeit in einer Badewanne voller Milch und Müsli lag, der dürfte den dicken Mann mit dem Rauschebart problemlos erkennen: Friedrich Liechtenstein, Schauspieler, Selbstdarsteller und ‚Supergeil‘-Opa. Dass das virale Video ein Werbespot für Edeka ist – geschenkt, das merkt man spätestens, wenn Liechtenstein vor einem Supermarkt rumtanzt. Und doch lohnt sich ein genauer Blick

darauf, was hier für Produkte beworben werden. Mit dabei: Eine Sushibox. Super Cookies. Und klar, sehr geiler Dorsch. Hauptsächlich Produkte, die man nicht zum täglichen Bedarf zählt. Produkte, die in einer gewissen Weise Luxus darstellen – zumindest für die meisten Studierenden. Auf den Verpackungen prangt das Logo von Edeka; es handelt sich also um die Eigenmarke der Handelskette, unter deren Dach derzeit über 800 Produkte vermarktet werden. Es ist bemerkenswert, dass Supermarktketten wie Rewe, Kaiser’s Tengelmann oder Edeka eine solche Marke in der mittleren Preisklasse haben und mittlerweile mit eigenen Produktlinien in die teure Feinkostabteilung einfallen. Schließlich konkurrieren diese Eigenmarken mit den bekannten Hersteller-

marken, die auch in diesen Märkten verkauft werden. In Deutschland ließ sich lange Zeit eine vermeintliche Trennung beobachten: In Supermärkten wurden vor allem Herstellermarken verkauft. Wer sich das nicht leisten konnte, ging zum Discounter, diese sprachen mit ihren günstigen Eigenmarken eine andere Zielgruppe an; doch mancher Kunde war auch hier bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, also wurden vereinzelt Herstellermarken ins Sortiment aufgenommen. Und um mit dieser Strategie wiederum mithalten zu können, entwickelten Handelsketten eigene Preiseinstiegsmarken: Rewe fing vor über dreißig Jahren mit ja! an, Edeka und Kaiser’s Tengelmann zogen mit Gut&Günstig und Attraktiv und Preiswert nach. Mittlerweile wird auch eine No-Name-Marke durch die Verweigerung ‚etablierter‘ Marken zur eigenen Marke. Das sieht zumindest ▶

Alles außer gewöhnlich. r bei Lidl: Verkaufsleite er e/verkaufsleit d l. d li ie -b re www.karrie Ihr Einstieg zum Aufstieg Sie haben Ihr Studium abgeschlossen und möchten schnell Führungsverantwortung übernehmen? Als Verkaufsleiter (w/m) planen Sie einen Großteil der geschäftlichen Aktivitäten von fünf bis sechs unserer Filialen und sind für 80 bis 100 Mitarbeiter verantwortlich. Bei diesen Herausforderungen lassen wir Sie jedoch nie allein: In der Einarbeitungsphase werden Sie von uns auf Ihre nächsten Schritte vorbereitet und intensiv gefördert. Individuelle Seminare vermitteln Ihnen wichtiges Know-how, das Sie für Ihre Laufbahn perfekt einsetzen können. Und weil wir langfristig mit Ihnen zusammenarbeiten möchten, erhalten Sie bei uns vom ersten Tag an einen unbefristeten Vertrag und ein überdurchschnittliches Gehalt.

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Matthias Beyrow so. Der Professor im Fachbereich Design an der FH Potsdam interessiert sich vor allem für das Design von Eigenmarken. »Alles, was ich kennenlerne, erfüllt für mich die Markenfunktion«, sagt er. Und weiter: »Aus der Vertrautheit mit dem Produkt entsteht irgendwann auch das Produktvertrauen.« Für Beyrow bedeutet das also: Sobald die Nudeln der Eigenmarke bei ihm im Einkaufskorb landen, nimmt er nicht nur das Produkt, sondern auch die dazugehörige Marke wahr. Überzeugen diese ihn dann auch qualitativ, ist es wahrscheinlich, dass er auch andere Produkte der Eigenmarke testet – selbst wenn er sich die teure Herstellermarke leisten könnte. Auch gestalterisch haben die Eigenmarken zugelegt, das klassische Konzept – Produktfoto und Logo – wird heute gerne variiert oder verändert. Dass es dabei noch Luft nach oben gibt, zeigten Studierende von Matthias Beyrow anhand der Preiseinstiegsmarke Attraktiv und Preiswert von Kaiser’s Tengelmann. Die Ergebnisse sind erfreu-

lich mutig, sie lassen erkennen, dass Beyrows Studierende den Eigenmarken durch ihre Entwürfe mehr Selbstbewusstsein gegenüber den Herstellermarken zugestehen. Etablierte Markenhersteller beschweren sich hingegen darüber, dass der Erfolg der Eigenmarken vor allem auf ihren Produktinnovationen fußt. Ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen ist; trotzdem müssen die Eigenmarken von den Händlern aufwendig konzipiert, organisiert und designt werden. Folglich sind die Handelsunternehmen derzeit verstärkt auf der Suche nach Mitarbeitern, die herausfinden, welche Produkte bei Kunden beliebt sind, welche Lieferanten für eine Kooperation in Frage kommen und wie man die Eigenmarke am besten vermarkten kann. Und so lässt der Erfolg der Eigenmarken den Handel mittlerweile auch außerhalb der gewohnten Pfade wandern. Zwar sind immer noch vor allem Absolventen der Betriebswirtschaftslehre gerne gesehen, doch auch Studierende ohne

Abschluss können ihr Glück versuchen. Wilfried Malcher, Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, merkt an: „Der Handel gibt Studienabbrechern neue Chancen.“ BWL-Studierende, die den Berufseinstieg auch ohne Bachelor-Zeugnis wagen, werden teilweise schon nach wenigen Semestern und etwas praktischer Berufserfahrung direkt im Unternehmen fortgebildet. Verbraucher haben bei diesem Kampf der Marken eine komfortable Situation: Er sorgt nicht nur für ein differenziertes Sortiment und fallende Preise, sondern bringt auch PR-Perlen wie ‚Supergeil‘ hervor. ◆ jan.lindenau@uniglobale.com Jan Lindenau durfte während der Recherchen feststellen, dass seine WG-Partys auch qualitativ mit Markenpartys mithalten können – trotz Billigbiers und Preisein­ stiegsverpflegung.

INTERVIEW

WAS STUDENTEN GERNE KAUFEN Dr. Wolfgang Adlwarth, Handelsexperte bei der GfK über eine ganz besondere Zielgruppe Wird die Zielgruppe der Studierenden in der Konsumforschung überhaupt wahrgenommen? Ja, aber es ist eine sehr kleine Zielgruppe. Die GfK differenziert nach sieben Lebenswelten, und es gibt natürlich eine Lebenswelt, die ganz am Anfang steht, hier werden junge Studierende und Auszubildende betrachtet. Die machen allerdings lediglich zwei Prozent der Bevölkerung aus, vom Kaufverhalten fallen sie noch weniger ins Gewicht. Den Blick darauf gibt es also, 22

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allerdings steht diese Zielgruppe nicht besonders im Fokus. Was lässt sich zum Markenkonsum dieser Zielgruppe sagen? Wir sehen schon, dass wir hier einen höheren Anteil von Herstellermarken haben, vielleicht auch, weil das Einkaufen noch nicht professionalisiert wurde. Auch wird hier im Allgemeinen weniger beim Discounter gekauft, sondern stärker im klassischen Supermarkt, der auch allein aufgrund der Öffnungszeiten für diese Zielgruppe attraktiver ist. Außerdem wird öfter das gekauft, was bekannt und vertraut aus dem Elternhaus oder aus früheren Erfahrungen ist. Darüber hinaus wird diese Zielgruppe stark umworben. Die Werbung versucht oft, das Lebensgefühl der Studenten einzufangen. Man versucht, die Jüngeren zu erreichen und die nachwachsenden Generationen früh vom eigenen Produkt zu überzeugen.

Wie lässt sich das Kaufverhalten ansonsten beschreiben? Generell ist Einkaufen für diese Zielgruppe ein größerer Stressfaktor. Hier sieht man einen relativ großen Zeitstress, der sich aus der vielfältigen Beschäftigung ergibt. Meistens hat man neben dem Studium noch einen Nebenjob und da kann es schwer werden, das unter einen Hut zu bringen. Die Haushaltsführung an sich steht nicht so im Fokus. Außerdem sind in Studentenhaushalten die Konsumenten noch offen, oftmals auf der Suche und probieren viele Dinge aus. Wenn man sich die Anzahl der verschiedenen Marken ansieht, die konsumiert werden, sind das relativ viele. In dieser Zielgruppe haben wir demnach ein größeres Probierbedürfnis, weil noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt wurden, im Gegensatz zu Haushalten, die schon routinemäßig einkaufen. ◆ jan.lindenau@uniglobale.com


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WIR HABEN NACHGEFR AGT

KARRIERE IM HANDEL

ALDI NORD CATHERINA SCHWARZ [25] betreut als Bezirksleiterin im Raum Dortmund sieben Filialen mit jeweils zehn Mitarbeitern.

EDEKA MARIA STOTZ [25] hat ein Traineeprogramm absolviert und arbeitet heute als Einkäuferin im Unternehmen.

Frau Stotz, was haben Sie vor dem Traineeprogramm gemacht? Ich habe ein duales Studium an der Nordakademie in Elmshorn absolviert. Hierbei war ich abwechselnd blockweise an der Universität bzw. Vollzeit im Unternehmen tätig. Studienschwerpunkt sowohl in Theorie als auch Praxis war das strategische Marketing/Produktmanagement. Was war Ihre Motivation, das Trainee­ programm bei EDEKA zu absolvieren? Bereits während meines dualen Studiums habe ich meine Leidenschaft für Markenund Produktmanagement entdeckt. Die spannende Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Handelsmarken hat mich zusätzlich fasziniert, so dass ich auch meine Abschlussarbeit im Bereich der Markenführung geschrieben habe. Schnell war mir also klar, dass mich auch mein 24

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beruflicher Weg in den Lebensmitteleinzelhandel führen soll. Das Traineeprogramm bei EDEKA war für mich eine tolle Chance, die unterschiedlichen Schnittstellen des dreistufig aufgebauten Verbunds kennen zu lernen. Dass ich anschließend an das Traineeprogramm das Eigenmarkensortiment mitgestalten wollte, wusste ich allerdings schon vor dem Assessment-Center bei EDEKA. Wie waren Ihre Erfahrungen während des Traineeprogramms? Als genossenschaftlich organisiertes Unternehmen ist EDEKA unglaublich komplex und in vielen Bereichen sehr heterogen. Durch das Traineeprogramm habe ich in zahlreiche Abteilungen der Zentrale, aber auch in den regionalen EDEKA-Großhandlungen, bei Netto Marken-Discount und im Einzelhandel Einblicke gewonnen. So konnte ich den Verbund, vom Regal im Einzelhandel über die Großhandelsbetriebe bis ins strategische Herz der EDEKA-Zentrale, kennenlernen. Diese Erfahrungen helfen mir bei meiner täglichen Arbeit sehr und ich kann besonders praxisnah agieren. Wie lautet Ihr Fazit am Ende des Traineeprogramms? In den 18 Monaten habe ich nicht nur zahlreiche wichtige Kenntnisse erworben, sondern habe mir zudem verbundweit ein gutes Netzwerk aufgebaut. So bin ich optimal Schritt für Schritt auf meine jetzige Position als Einkäuferin vorbereitet worden und übernehme jetzt bereits Verantwortung und betreue anspruchsvolle Projekte. ◆

Warum haben Sie sich nach Ihrem Studium des ‚International Management‘ für eine Karriere im Handel entschieden? Nach meinem Studienabschluss war es für mich wichtig, mich in einem Arbeitsfeld zu bewerben, das möglichst unberührt von Wirtschaftskrisen ist. So bin ich erstmals auf den Lebensmitteleinzelhandel gestoßen. Und bei ALDI NORD hat mir die Unternehmensphilosophie einfach am besten gefallen. Wie sahen Ihre ersten Arbeitstage, -monate als Bezirksleiterin aus? Jeder, der bei ALDI NORD anfängt, lernt das Unternehmen in all seinen Facetten kennen. Das heißt: Die ersten Monate arbeitet jeder in einer Filiale ganz praktisch vor Ort. So bekommt man einen intensiven Einblick in die Strukturen und Prozesse, lernt die Kundenbedürfnisse hautnah kennen und erlebt den Teamgeist in der Filiale. Später übernimmt man die Vertretung der Filialleitung bzw. die Verkaufsstelle als alleiniger Filialleiter. Das Ganze dauert ungefähr sechs Monate. Anschließend begleitet man einen erfahrenen Bezirksleiter bei der täglichen Arbeit in seinem Verkaufsbezirk. Der Bezirksleiter


ALDI SÜD trägt die alleinige Verantwortung für mehrere Filialen. Ich habe zum Beispiel erst einmal gelernt, wie ich meine Arbeitstage am effektivsten strukturiere, aber auch beim Umgang mit den Kennzahlen, den anvertrauten Mitarbeitern oder der Bewältigung von schwierigen Situationen wird man von erfahrenen Kollegen begleitet. Das hilft, mit den vielen neuen Eindrücken und Situationen umzugehen. Dadurch, dass man mit unterschiedlichen Bezirksleitern arbeitet, lernt man auch verschiedene Arbeitsweisen kennen und kann sich selbst für den besten Weg entscheiden. Ist es für Sie als junge Frau schwer sich bei den Kollegen durchzusetzen? Gerade unter den Bezirksleitern gibt es bei ALDI NORD auch viele Frauen. Somit war es für die Kolleginnen und Kollegen selbstverständlich mich in ihr Team aufzunehmen. Wichtig ist, dass man großes Engagement und Interesse für die Arbeit mitbringt und sich nicht nur erklären lässt, wie man etwas machen soll, sondern auch warum, dann kann man auch selber Neues einbringen. Das funktioniert wunderbar. Welche Aufstiegschancen haben sie bei ALDI NORD? Bei ALDI NORD gibt es eine flache Unternehmenshierarchie, das macht die Attraktivität aus. Bei uns kann sich jeder Auszubildende zur Filialleitung und letztlich auch zur Bezirksleitung hocharbeiten. Genauso verhält es sich auch auf Bezirksleiterebene: Jeder Bezirksleiter mit dem nötigen Engagement kann auch Verkaufsleiter, Leiter des Zentrallagers, Personal- und Verwaltungsleiter oder sogar Geschäftsführer einer Regionalgesellschaft werden. Momentan macht mir mein Job, so wie er ist, einfach unglaublich viel Spaß, aber auch weil ich weiß, dass ich Perspektiven habe mich weiterzuentwickeln. ◆

CHRISTOPH HEINL [27] betreut als Regionalverkaufsleiter im Raum Offenbach sechs Filialen mit 70 Mitarbeitern.

Beschreiben Sie Ihren Beruf mit drei Worten! Vielseitig, selbstständig, verantwortlich. Warum haben Sie sich für die Berufsbranche ‚Handel’ entschieden? Bereits gegen Ende der Schulzeit war mir klar, dass ich im späteren Berufsleben mit Menschen zusammen arbeiten und schon früh Verantwortung übernehmen will. Im Handel findet man beides. Zudem bietet insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel viel Abwechslung sowie stetig neue Herausforderungen. Können Sie einen typischen Arbeitstag beschreiben? Der Tag beginnt in der Regel in einer der Filialen im Bereich. Hier ist man zunächst im Verkaufsraum unterwegs, wo man neben der Sauberkeit und Ordnung auch ein Augenmerk auf die Verfügbarkeit in den Frischebereichen und die Präsentation der Aktionsartikel legt. Bei einer Tasse Kaffee mit dem Filialleiter bespricht man im Anschluss offene Punkte und Organisatorisches. Danach geht es zur nächsten Filiale. Dort steht ein Bewerbungsgespräch mit einem potentiellen Auszubildenden an. Nach einem kurzen Blick in die E-Mails und

einem Gespräch mit dem Filialleiter über den Bewerber geht es weiter zur nächsten Filiale. Hier findet ein Treffen mit Handwerkern und der Leiterin Filialentwicklung statt, um Details zum Austausch des Kühlregals zu besprechen. Auf dem Weg in die nächste Filiale nutzt man die Fahrtzeit, um mit Kollegen den aktuellen Stand eines Projektes zu besprechen. Es ist später Nachmittag. Bis zum Feierabend liegt das Augenmerk jetzt insbesondere auf der Verfügbarkeit und Qualität in den Frischebereichen wie Obst und Gemüse, Backartikeln und Frischfleisch. Man bespricht eventuelle Verbesserungspotentiale mit dem Filialleiter und bietet Unterstützung an. Ein ‚Arbeitsabstecher‘ ins Ausland: Wäre dies bei ALDI SÜD möglich? Ja, es besteht die Möglichkeit, in einer unserer Regionalgesellschaften im englischsprachigen Ausland – Australien, England, Irland oder den USA – für etwa zwei Jahre tätig zu sein. Bereits während des Auslandssemester im Rahmen meines dualen Studiums durfte ich in eine Regionalgesellschaft in den USA ‚reinschnuppern‘ und könnte mir daher sehr gut vorstellen, nochmals für ALDI SÜD eine Zeit im Ausland zu verbringen. Besonders spannend und interessant finde ich die USA, da wir dort bereits sehr erfolgreich sind, der Markt aber gleichzeitig noch große Entwicklungsmöglichkeiten bietet. ■

Die Unternehmensgruppe ALDI NORD ist mit 35 Regionalgesellschaften und mehr als 2.400 Filialen in West-, Ost- und Norddeutschland vertreten. ALDI SÜD besteht aus 31 selbstständigen Gesellschaften mit zurzeit mehr als 1.830 Filialen in West- und Süddeutschland. Die beiden Unternehmensgruppen sind familiär miteinander verbunden. U N IG LOBALE

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Liebe Leute! Wer viel studiert und fleißig ist, muss auch mal Pause machen! Zum Beispiel ins Kino gehen. Wir laden fünf von euch ein, zusammen mit einem Freund oder einer Freundin, den neuen Film mit Michael Douglas und Diane Keaton zu sehen: ‚Das grenzt an Liebe‘! Wer von euch sich diese Chance nicht entgehen lassen will, schreibt uns bis zum Kinostart am 06. November 2014, was für euch an Liebe grenzt. Sendet den Spaß mit dem Stichwort ‚Liebe‘ an uns, euer Team von Uniglobale: mail@uniglobale.com


IT-LER STARTEN DURCH

EIN SPAGAT ZWISCHEN HÖRSAAL UND BÜRO?

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Wer mitten im Studium die richtige Business-Idee für eine Unternehmens­gründung hat, steht vor einer echt schwierigen Entscheidung: Weiterstudieren und den Abschluss machen? Studium unterbrechen? Oder gar zweigleisig fahren? Uniglobale sprach mit drei Gründern aus der IT-Branche, die neben dem Studium vor genau diesen Fragen standen. Im digitalen Umfeld ent­stehen derzeit mehr als anderswo Start-ups. Vorteil: Mehr als einen Computer braucht es vielfach nicht. Nachteil: Gründer müssen schnell sein, denn Nachahmer sind hier besonders fix zur Stelle. goo.gl/YHhKoi Scanne hier und erfahre, wie sich Studenten mit einer eigene eCommerce-Agentur und einem Twitter-Nachrichtenfilterdienst selbstständig gemacht haben.

LERN-APP FÜR INSTRUMENTE: FLOWKEY Klavier spielen? Nee, wie langweilig! So haben in der Kindheit viele gedacht, die von ihren Lehrern und Eltern mit Tonleitern und stundenlangem Üben gequält wurden. »Dabei kann Klavierunterricht so viel Spaß machen, wenn man dabei seine Lieblingsstücke lernt«, sagt Jonas Gößling [27], Gründer von flowkey, einem noch ganz jungen Startup, mit dessen Hilfe das Klavierspielen sogar ohne Noten erlernt werden kann. Einzige Voraussetzungen: ein Computer und ein Instrument, an dem zu Hause geübt werden kann. »An der Tablet-Version arbeiten wir derzeit noch unter Hochdruck«, sagt der Gründer. Flowkey ist eine Lern-App und funktioniert super einfach: Mithilfe einer speziell entwickelten Darstellungsform werden ausgewählte Klavierstücke je nach Schwierigkeitsgrad angeleitet. Ein Mikrophon am eigenen Endgerät analysiert dabei die eigenen Lernerfolge und wertet diese aus. Das System reagiert dabei auf das Spieltempo des Nutzers, leistet Hilfestellung und empfiehlt gezielte Übungen innerhalb des Stückes. Auf diesem Weg hat auch Gößling selbst bereits einige Klavierstücke erlernt und setzt sich zum Beweis auch gleich an das Studiopiano. Als Kind hat er schon einmal das Instrument gespielt, aber wie es häufig kommt: durch Schule und Studium des Wirtschaftsingenieurwesens blieb das Musizieren auf der Strecke. Sehr zum eigenen Bedauern. Da kam das interdisziplinäre Forschungsprojekt im Masterstudiengang zum Thema videobasiertes eLearning an der TU Berlin gerade richtig. Mit dem Gründungsgedanken im Hinterkopf beantragten er und seine beiden Mitgründer das Exist-Gründerstipendium – und bekamen es! Noch während des Studiums. »Wenn wir während des Exist-Jahres gemerkt hätten, dass die Idee nicht funktioniert, hätten wir den Master weiterstudiert«, sagt Gößling. trotz fehlender unternehmerischer Vorbilder – beide Eltern sind Mediziner – wollte er schon als Kind Fir-

mengründer werden. Noch als Schüler versuchte er sich als Kleinunternehmer – zwar hinter dem Rücken seiner Eltern, aber »schon da habe ich gemerkt, dass man etwas erreichen kann, wenn man sich traut.« Wie es aussieht, liegt er damit richtig, denn im Anschluss an das Stipendium konnte flowkey vier Privatinvestoren überzeugen, in das Unternehmen einzusteigen. Dennoch: Unternehmertum war weder in der Schule noch an der Uni ein Thema. »Studieren, um später eine Firma leiten zu können? Über diese Möglichkeit wurde nur am Rande gesprochen. Was Unternehmertum tatsächlich bedeutet, musste ich erst für mich selbst entdecken.« Die Gelegenheit dazu bekam Gößling über die studentische Unternehmensberatung, das Company Consulting Team (CCT), in Berlin. Mit Beratertätigkeiten für Unternehmen verdiente er sich einerseits gutes Geld fürs Studium, andererseits gab es Einblicke in Betriebsführung quasi für umsonst. »Schnell Informationen aufnehmen und gute Präsentationen erstellen zu können, sind total wichtig«, sagt er. Fähigkeiten, die er auch als Gründer von flowkey braucht. »Diese Zeit hat mich sehr geschult.«

KOCHASSISTENT: KOCHBOT Auf die Frage, ob er ein guter Koch sei, antwortet Frederik Arnold [27] mit seiner für ihn typischen Zurückhaltung. Sicher, sagt er, zu Hause in seiner Wohngemeinschaft werde mehr gekocht, als bei anderen Studenten seines Alters. Aber deswegen besser? Irgendwie passt diese abwartend-zurückhaltende Aussage zu dem Studenten. Nach dem Abitur ist er erst einmal verreist. Seine berufliche Perspektive zu dieser Zeit? Noch unklar. Am Theater arbeiten, wäre eine Option gewesen. »Ich spielte am Jugendtheater oder arbeitete dort in der Technik oder als Regieassistent.« Parallel programmiert er bereits erste Online-Pages. Schnell stellt er dabei fest, dass ihn digitale Sprachlösungen besonders reizen. Ob Theater ▶ U N IG LOBALE

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oder Computer – sie haben eines gemeinsam: Sprache & Worte. Daher schreibt sich Arnold für Computerlinguistik an der Universität Saarbrücken ein und beschäftigt sich seither zum einen mit Programmiersprachen, zum anderen aber auch mit Semantik und Phonetik. Vor zwei Jahren im vierten Semester: Vor zwei Jahren stand dann das Praxissemester auf dem Studenplan. »Wir mussten vor ausgewählten Vertretern aus der Wirtschaft einen Kurzvortrag über eine fiktive Idee präsentieren«, erzählt er. Die Geburtsstunde von Kochbot, einer mobilen Küchenhilfe, die nach speziellen Rezepten suchen kann, nachdem die individuellen Vorlieben für Zutaten, Geschmack oder regionale Küche eingegeben wurden. Alles gesteuert rein durch Sprache. Die Idee kommt an. Sie sei realistisch und praxisnah, sagt Arnold. Das findet auch sein damaliger Dozent, der eigentlich am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) forscht. Das DFKI wird Arnold und seine Mitgründer fortan enorm unterstützen. »Spätestens da haben wir gemerkt, dass aus dem Forschungsprojekt mehr werden würde, als ein reines Studienprojekt. Was wir taten, funktionierte«, sagt er rückblickend. Ein Messestand mit einer extra angefertigten Showküche, in der es auf der CeBit dieses Jahres brodelte und brutzelte bestätigt diesen Eindruck. »Dampfende Kochtöpfe lassen jeden neugierig werden«, weiß er. Dennoch: Das Studium unterbrechen wollte Arnold für Kochbot nicht. Erst der Bachelor, dann die Unternehmensgründung. Der Antrag auf das Gründerstipendium dauerte daher auch ein gutes Jahr. 30

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Die Bewilligung erwartet Arnold im Herbst. Bis dahin bleibt er entspannt. Angst, andere Gründer könnten mit der Idee an ihm vorbeiziehen, hat er nicht. Die Technik zu kopieren sei nicht so einfach, sagt er. »Ich wollte immer etwas gründen und eigenes machen«, erzählt er. Die voraussichtliche Gründung mit Kochbot soll nächstes Jahr erfolgen. Wenn nicht, dann macht er seinen Master. »Wenn es mit Kochbot nichts wird, werde ich anderes finden. Ich habe so viele Ideen. Im Vordergrund steht bei mir ohnehin nicht das Geld, sondern die Freude daran, Probleme zu lösen.«

JUMP ’N’ RUN-SPIEL: MRSKYJUMP Winter 2013: Wenn Mitstudierende Tim Reiter in den kalten Winterwochen fragen, ob er denn noch Lust auf ein Bierchen oder auf eine Party habe, verneinte der 20-Jährige regelmäßig. Ihn zog es nach den Stunden im Hörsaal nicht in die nächste Kneipe oder Disco, sondern regelmäßig zurück an den Schreibtisch. Geschätzte 300 Stunden wird der Student der Informatik am Institut für Technologie in Karlsruhe (KIT) in den nächsten Wochen bis zum ersten Prototypen dort verbringen. »Ja, das Projekt war schon sehr aufwendig, aber es hat mich einfach nicht mehr losgelassen«, sagt er. Reiter hat ein Spiel für alle mobilen Endgeräte programmiert und es MrSkyjump genannt. Das Besondere an dem Jump ’n’ Run-Geschicklichkeitsspiel ist, dass es sowohl miteinander als auch gegeneinander gespielt werden kann, die Daten und Spielstände werden in einer Cloud gespeichert, synchronisieren sich im Anschluss automatisch und lassen sich daher auf verschiedenen Endgeräten abrufen. »Spieler können daher auf dem Smartphone beginnen und ihr Spiel später auf dem Computer oder an der Spielkonsole fortsetzen«, erklärt Reiter. Gemeinsam mit seinem zweiten Programmierer bewirbt er sich Anfang dieses Jahres für den sogenannten Imagine Cup von Microsoft, ein Technologie-Wettbewerb,

der die Projekte von Studenten und Schülern sowie deren Umsetzung auf internationaler Ebene fördern will. »Viele Studierende des KIT nehmen daran teil«, sagt er. Aber nicht alle kommen so weit. Nach mehreren Runden gewinnt er im Frühjahr zunächst die nationale Ausscheidung in Berlin. Als Sieger besteigt er wenige Wochen später ziemlich aufgeregt das Flugzeug zur internationalen Endausscheidung. Zielflughafen: Seattle. Mögliche Siegerprämie: 50.000 US-Dollar und Shakehands mit Bill Gates. Nervenkitzel pur! »Für die englische Präsentation haben wir quasi jeden Satz auswendig gelernt, um unser Projekt perfekt vorstellen zu können«, gibt Reiter zu. Gewonnen hat MrSkyjump dann zwar nicht und Reiter hat auch Bill Gates nicht getroffen, aber ein paar Tage Sightseeing in Seattle waren dennoch drin. Zurück in Deutschland stellt sich nach den Erfahrungen des letzten halben Jahres jetzt aber umso mehr die Frage: Wie geht es nun weiter? »Wir brauchen zum jetzigen Zeitpunkt eine Finanzierung, um Mitarbeiter beschäftigen zu können«, sagt Reiter. Die Chancen für eine Kapitalspritze stehen in Karlsruhe nicht schlecht, denn in der schwäbischen Stadt haben sich Unternehmen angesiedelt, die auf die Entwicklung von Spielen spezialisiert sind. Reiter will nichts unversucht lassen, bleibt aber gelassen. Er arbeitet sich von Etappenziel zu Etappenziel. Next stop: erst den Bachelor, dann den Master machen. Studium für MrSkyjump unterbrechen, gar aufgeben? »Auf keinen Fall«, sagt er, »das Tolle an der Informatik ist doch, dass man schnell eigene Ideen ohne großes Budget umsetzen kann.« ■ christina.cassala@uniglobale.com Christina Cassala schreibt seit vielen Jahren über die digitale Wirtschaft und die deutsche S t a r t- u p - S z e n e . I n d i e s e r Funktion beobachtet sie täglich spannende Business-Mod e l l e a u s d e r I T- B r a n c h e u n d lernt dabei viele interessante Unternehmer kennen.


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VOITH Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Der Konzern ist mit mehr als 43.000 Mitarbeitern und Standorten in über 50 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas. Mit unserem Verständnis von Nachhaltigkeit greifen wir die Tradition und den Stil des Familienunternehmens Voith auf: die Verpflichtung zu ökologisch sauberem, fairem und langfristig erfolgreichem Wirtschaften.

Warum hast du dich für einen Berufseinstieg bei Voith entschieden? Ich hatte viele Gründe: Zunächst habe ich vorher bereits meine Diplomarbeit bei Voith verfasst und bei der Suche nach einem geeigneten Unternehmen von Anfang an darauf geachtet, dass ich mir dieses Unternehmen auch als zukünftigen Arbeitgeber vorstellen kann. Darüber hinaus wollte ich in einem großen Unternehmen anfangen, dass weltweit agiert und international ist. Was sind Deine wesentlichen Aufgaben und Tätigkeiten im Berufsalltag? Wir sind bei dem Verkauf einer Wasserkraftanlage die letzte Instanz und nehmen Turbinen, mechanische Komponenten und

3 FRAGEN Maximilian Wernstedt ist bei Voith als Inbetriebnahme-Ingenieur tätig

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ÜBER UNS • Branche: Maschinen- und Anlagenbau, Industriedienstleistungen • Märkte: Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive • Gründungsjahr: 1867 • Kontakt: Voith GmbH Corporate Human Resources Katrin Plieninger St. Pöltener Straße 43, 89522 Heidenheim Telefon: +49 (0)7321/ 37-2368

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hydraulische Regelsysteme von neu gebauten oder modernisierten Wasserkraftwerken in Betrieb. Bei der Inbetriebnahme werden Fehler, die beispielsweise in den vorgelagerten Prozessen unterlaufen sind, sichtbar. Hierfür finden wir dann Lösungen und stellen so zusätzlich die Qualität sicher. Welche Eigenschaften sollte man für den erfolgreichen Berufseinstieg mitbringen? Man sollte Offenheit und Lernbereitschaft mitbringen und vor allem die Ambition und die Begeisterung für sein jeweiliges Tätigkeitsfeld haben. Man braucht gerade am Anfang Geduld und die innere Ruhe, sich in viele Prozesse einzuarbeiten und sich ein eigenes Bild davon zu machen.  ■

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FOKUS: BAUINGENIEURE TEIL I Mišels Aussicht vom Büro ist nur ein Vorteil seines Jobs.

Ich bin in meiner Familie der erste, der studiert.

MIŠEL KOKORUŠ [23] 6. Semester BA an der HafenCity Universität in Hamburg, Werkstudent & Praktikant bei Markgraf Bau

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Ich wollte von Anfang an in den Wohnungsbau, weil der Bereich vielseitig ist. Man hat es immer wieder mit anderen Gebäudestrukturen zu tun. Beim Cinnamon Tower in der Hafencity, wo ich als Werkstudent mitarbeite, ist das außergewöhnliche Dach die Herausforderung: Es besteht aus acht einzelnen Dächern, die genau zusammenpassen müssen. Wir bauen zehn Luxuswohnungen auf 14 Etagen. Mein erstes Praktikum habe ich in einer kleinen Wohnungsbaufirma gemacht, wo ich das erste Mal von Anfang bis Ende miterlebt habe, wie ein Haus entsteht. Wir haben Einfamilienhäuser gebaut, ganz andere Objekte als hier. Diese Abwechslung gefällt mir. Am Anfang war es sehr schwer, ein Praktikum zu finden. Es gibt nur wenig Stellen, weil viele Unternehmen keine Praktikanten neh-

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U N I G L O B A L E – work & life

ZWISCHEN PENTHOUSE UND TIEFGARAGE Wenn Bauingenieure alles richtig machen, können sie das Ergebnis ihrer Arbeit noch ihren Enkeln zeigen. Machen sie Fehler, steht viel Geld auf dem Spiel – im Zweifel sogar Menschenleben. Zwei Berufseinsteiger erzählen, was sie an ihrem Job fasziniert und welche Hürden sie überwinden mussten. men. Auf zwölf Bewerbungen habe ich nur Absagen bekommen. Mein erstes Praktikum habe ich letztlich durch Beziehungen bekommen. Bei meiner jetzigen Stelle lief es ähnlich. Aufgrund meiner Erfahrungen würde ich jedem abraten, sich nur schriftlich zu bewerben. Mein Tipp: Man sollte auf die Baustelle gehen, herausfinden, wer der Bauleiter ist und direkt auf ihn zugehen. Das zeigt Initiative und Neugier und bringt meiner Meinung nach mehr als schriftliche Bewerbungen. Die gehen oft im Papierstapel unter. Als Werkstudent arbeite ich in den Semesterferien zwei bis drei Tage die Woche, den Rest der Zeit muss ich für Klausuren lernen. Während der Vorlesungszeit arbeite ich wöchentlich maximal 20 Stunden. Die Baustelle ist nur fünf Minuten von der Universität entfernt. Wenn ich in der Vorlesungszeit kurzfristig gebraucht werde, kann ich schnell rüberkommen. Das ist natürlich praktisch. Zu meinen Aufgaben gehört es, Mengen zu ermitteln und Angebote für andere Gewerke zu schreiben. Außerdem prüfe ich Rechnun-

gen, bevor wir sie in Zahlung geben. Insgesamt verbringe ich im Moment ungefähr 70 Prozent meiner Arbeitszeit am Schreibtisch, den Rest auf der Baustelle. Dort prüfe ich zum Beispiel Leerrohre für Stromkabel. Wenn sie falsch liegen oder sogar fehlen, muss später alles wieder aufgerissen werden – und das kann teuer werden. Deshalb ist das eine ziemlich verantwortungsvolle Aufgabe. Zur Zeit gehe ich außerdem einmal die Woche das Gebäude ab und mache Fotos, um den Baufortschritt zu dokumentieren. Meine Eltern sind einst aus Serbien nach Deutschland gekommen, ich bin hier geboren. Meine Muttersprache ist Serbokroatisch. Das hat mir bei der Arbeit schon geholfen, weil viele Bewehrer für den Rohbau aus Serbien oder Albanien kommen und ich mich besser mit ihnen verständigen kann. Ich bin in meiner Familie der erste, der studiert. Meine Eltern sind stolz, dass ich das Studium so gut packe und den Job bekommen habe. Ich wohne noch bei ihnen, weil eine eigene Wohnung in Hamburg teuer ist.


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KONSTANTIN STAMMNITZ [27] Trainee in der Bauleitung bei Franki Grundbau

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Als ich mit meinem Studium anfing, wollte ich eigentlich in den Hochbau gehen. Mein erstes Praktikum habe ich deshalb im Bereich Wohnungsbau gemacht. Das war nicht schlecht. Ich wollte aber auch noch in andere Bereiche reinschnuppern, deshalb folgten Praktika im Rohrleitungs- und Tiefbau. Erst da habe ich gemerkt, dass ich diesen Bereich am interessantesten finde. An der TU Braunschweig, wo ich studiert habe, waren Praktika freiwillig. Ich habe trotzdem versucht, so früh wie möglich so viel wie möglich auszuprobieren. Das würde ich auch jedem raten: Versuche im Grundstudium herauszufinden, was du willst, und vertiefe es im Hauptstudium. Ich arbeite heute im Spezialtiefbau. Wir müssen Erkundungen durchführen und Bodenaufschlüsse machen und ziehen daraus Rückschlüsse, wie die Tragfähigkeit des Bodens ist. Und immer einen Plan B in der Hand haben, falls etwas nicht nach Plan läuft. Hier in der Hafencity heben wir neben einem Fleet eine Baugrube für eine zweigeschossige

Tiefgarage aus. Wir müssen die Baugrube unter anderem gegen Wassereinbruch sichern. Um die hohen Gebäudelasten abzutragen, haben wir 318 bis zu 23 Meter lange Pfähle in die Erde gebohrt. Das ist ein anspruchsvolles Bauprojekt. Die Bedingungen sind so speziell, dass wir besondere Kenntnisse und Geräte brauchen. Deshalb auch der Name Spezialtiefbau. Ich bin 2013 direkt nach dem Studium als Trainee eingestiegen. Das Programm dauert 24 Monate, ich konnte jetzt auf 14 Monate verkürzen. Die Baustelle hier in der Hafencity ist meine dritte und letzte Station. Mein erstes Projekt war ein Erdgaskraftwerk in Düsseldorf, danach war ich auf einer Baustelle in Dänemark. Ich finde es klasse, so viel rumzukommen. Vor allem die Auslandsstation hat mir gefallen. Als Trainee bin ich in der Bauleitung nie allein, sondern habe immer einen Vorgesetzten. Hier in der Hafencity bin ich zweiter Bauleiter. Das heißt auch, dass ich nicht die volle Verantwortung trage, wenn etwas schiefläuft. Ich bin froh, dass ich Zeit hatte, um mich an die Aufgaben und die Verantwortung zu gewöhnen. Wenn ich in Kürze mit dem Trainee-Programm fertig bin und als Bauleiter anfange, wird sich das ändern. Dann bin ich der Verantwortliche. Eine Herausforderung, für die ich mich jetzt gewappnet fühle. Bauleiter sind die Kommunikationszentrale auf der Baustelle – wo nicht immer alles nach Plan läuft. Außerdem hat man es als Bauingenieur immer mit Parteien zu tun, die unterschiedliche wirtschaftliche Interessen haben. Klar kommt es da zu Konflikten, für die man Kompromisse finden muss. Deshalb waren meine Wahlkurse Personalführung und Konfliktmanagement sehr hilfreich. Die kann ich jedem nur empfehlen, auch wenn man nicht Bauleiter werden will. Nach meinem Studium hatte ich drei Jobangebote. Für meinen jetzigen Arbeitgeber habe ich mich entschieden, weil er die Leistung größtenteils mit eigenem Personal und Maschinen erbringt. Daher sieht man seine Kollegen im Gegensatz zu vielen anderen Baufirmen auf anderen Baustellen wieder. Das ist mir wichtig. Die Baustelle in der Hafencity birgt einerseits ihre Herausforderungen: Der Platz ist begrenzt, wir haben wenig Stellfläche und teilweise Probleme, alle LKWs unterzubringen. Andererseits ist die Hafencity das größte in-

nerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas – und ich habe daran mitgewirkt. Das ist sicherlich etwas, das man später seinen Kindern erzählt. ■

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Dadurch komme ich mit meinem Gehalt gut über die Runden. Obwohl es schwer war, eine Stelle zu finden, würde ich jedem dazu raten, ein Praktikum zu machen. Am besten gleich mehrere. Es ist schwer, nach dem Studium ohne praktische Erfahrung in den Beruf einzusteigen. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich diesen Job gefunden habe. Ich finde es wichtig, auf Leute zuzugehen und dazuzulernen. In der Hafencity gibt es genügend Gelegenheiten, weil es viele Baustellen gibt. Wenn ich ein Projekt spannend finde, gehe ich hin und frage, was da entsteht und wie sie vorgehen. Der Bau verändert sich ständig, es werden immer wieder neue Verfahren erfunden. Deshalb sollte man offen für Neues sein. ◆

anja.tiedge@uniglobale.com

Anja Tiedge hat sich für Uniglobale mit Mišel Kokoruš und Konstantin Stammnitz unterhalten. Ein Highlight ihrer Recherche war die Besichtigung der künftigen Wohnung von Helene Fischer: Gerüchteweise bezieht der Schlagerstar eine der Luxusappartements i m C i n n a m o n To w e r.

Ich bin 2013 direkt nach dem Studium als Trainee eingestiegen.

Um nichts auf der Welt würde Konstantin seine Arbeit eintauschen, er liebt die Baustelle e i n f a c h z u s e h r.

U N IG LOBALE

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G L O F R ZUM E

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FOKUS: BAUINGENIEURE TEIL II

EIN HERZ FÜR ASPHALT

Was für den Laien nur abstrakt aussieht, ist für Bauleiterin Julia Jursitzka und Polier Claus Mitschke der Fahrplan für eine neue Straße

Julia Jursitzka [29] ist Bauleiterin bei der Strabag. Sie verantwortet Straßen- und Kanalbaustellen in Niedersachsen und fühlt sich in zwei Welten zu Hause: am Schreibtisch und als Mitglied des Bauteams dort, wo neue Projekte entstehen.

Schon als Schülerin war Julia Jursitzka ein echtes ‚Straßenkind‘, fasziniert von allem, was mit Bauen zu tun hatte. Mit ihrem Fahrrad fuhr sie durch die Straßen ihrer Heimatstadt Braunschweig und achtete dabei besonders auf die Baustellen. Nicht, um sich wie so viele andere darüber aufzuregen. Sondern um genauer hinzuschauen, was dort passiert. »Die meisten Leute sehen am Ende nur die fertige Straße«, sagt sie. »Ich wollte wissen, wie es unter dem Asphalt aussieht und war fasziniert davon, wie viel Arbeit hinter so einem Bau steckt.« Heute darf die 29-Jährige die Faszination des Straßenbaus täglich selbst erleben: Als Bauleiterin bei der Strabag AG verantwortet Julia Jursitzka Straßen- und Kanalbauprojekte in Braunschweig und Umgebung. Man kann also behaupten, dass die Niedersächsin ihre Leidenschaft für Straßen zu ihrem Beruf gemacht hat. Und genau das spürt man, wenn man zusammen mit der jungen Bauleiterin einen Tag lang einige ihrer Baustellen abfährt. Julia Jursitzka spricht mit der gleichen Begeisterung über Frästechniken

oder Entwässerungssysteme, wie ihre Freundinnen über den neuen Film mit Ryan Gosling reden. Keine Frage, hier schwingt echte Leidenschaft für diesen Beruf mit. Was man für diesen Job braucht? Unter anderem verschiedenes Schuhwerk. Normale Schuhe für die Stunden am Schreibtisch, robuste Arbeitsstiefel für die regelmäßigen Besuche auf der Baustelle. »Ich bin in beiden Welten zu Hause«, sagt Julia. Von ihrem Braunschweiger Büro aus managt sie die Baustellen. Hier stellt sie das benötigte Personal zusammen, organisiert die Geräte, ordert das Arbeitsmaterial, konzipiert die zeitlichen Abläufe, kalkuliert die Kosten und erstellt die Abrechnungen. Schreibtischarbeit – aber anspruchsvoll. Draußen auf der Straße ist sie als Bauleiterin dann Teil des Teams vor Ort. Ihre wichtigsten Ansprechpartner dort sind die Poliere, im wahrsten Sinne des Wortes die Sprecher der Baustellenmitarbeiter: Das Wort Polier wandelt sich von der französischen Vokabel ‚parler‘ (sprechen) ab. Die Poliere sind also die Bauprofis mit dem direkten Draht zur Bauleitung.

Auf einer Straßenbaustelle an der Bundesstraße 188 in Wolfsburg trifft sich Julia Jursitzka mit dem Polier Claus Mitschke. Ein alter Hase, 60 Jahre alt, braun gebrannt und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Ihm muss keiner erzählen, wie der Straßenbau funktioniert. Er kennt die Klippen, weiß Probleme einzuschätzen. Seine Bauleiterin möchte er dennoch nicht missen. »Sie findet einen guten Ton«, lobt er. »sie ist fachlich sehr kompetent und sie erledigt zuverlässig eine Arbeit, die ich im Leben nicht machen möchte.« Was Mitschke zum Beispiel meint, ist der »ganze Schreibkram, der heute nötig ist«. Nein, für den Polier ist das nichts. Julia Jursitzka hat damit kein Problem: »Es gehört zum Job dazu, mit den vielen Regularien und Sicherheitsvorkehrungen umzugehen.« Als frisch gebackene Abiturientin wollte sie eigentlich zunächst Architektin werden. Doch schnell wurde ihr klar: »Die gibt es wie Sand am Meer. Ich fand es daher besser, einen Beruf mit guten Perspektiven zu finden.« Also schrieb sie sich an der TU Braunschweig für ▶ U N IG LOBALE

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den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Bauingenieurwesen ein. In ihrem Studium lernte sie alle fachlichen Qualifikationen, die eine gute Bauingenieurin auszeichnen und zusätzlich das betriebswirtschaftliche Know-how, das ihr heute als Baustellenmanagerin zugutekommt. Besonders bei den Bauingenieuren war sie als Frau zwar in der Minderheit. Doch als Exotin hat sie sich nie gefühlt: »Es waren schon genug Kommilitoninnen dabei, sodass ich mir nie seltsam vorkam.« Mit dem Diplom in der Tasche bewarb sich die Absolventin dann beim Strabag-Konzern, wo junge Frauen gute Chancen besitzen. Das Bauunternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, weiblichen Nachwuchs besonders zu fördern. Über ein 15-monatiges Traineeprogramm ist sie in den Konzern eingestiegen. Zwölf Wochen davon verbrachte die Einsteigerin als Assistentin der Bauleitung bei einem Kanalbauprojekt in Singapur. »Das war spannend«, schwärmt sie – und bei der Erinnerung an diese Zeit leuchten ihre Augen noch immer. Als eine von nur zwei Deutschen war die Nachwuchskraft Teil eines international besetzten Teams, das unter tropischen 38

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Bedingungen, mit Zwölfstundenschichten und rund 10.000 Kilometer von der Heimat Braunschweig entfernt einen Regenwasserkanal baute. Zurück in Deutschland, erhielt die Tiefbau-Spezialistin nach ihrer Zeit als Trainee das Angebot, als Bauleiterin weiter für Strabag zu arbeiten. Ein schneller Aufstieg. Aber nicht zu schnell: Julia Jursitzka hat zügig gelernt, worauf es bei diesem Job ankommt. Belastbar muss man sein, weil kein Tag wie der andere ist und es nicht selten vorkommt, dass viele wichtige Dinge auf einmal auf der Tagesordnung stehen. Und auch auf die richtige Kommunikation kommt es an. Ob unter Kollegen, im Gespräch mit einem Polier wie Claus Mitschke oder bei Verhandlungen mit den Strabag-Kunden in den öffentlichen Verwaltungen: Es ist wichtig, überall den richtigen Ton zu finden. Selbst dann, wenn es mal schwerfällt. »Es kommt vor, dass ich mit Anwohnern sprechen muss, die sich vehement über unsere Baustellen beschweren«, sagt sie. Manchmal geht es um ein wenig Staub auf der Fensterbank und auch bei diesen Gesprächen gelte es, freundlich zu bleiben, die Sachlage zu erklären und um Verständnis zu werben.

Eine fertige Straße ist für die meisten Leute eine Selbstverständlichkeit. Für Julia Jursitzka ist es »der schönste Moment in meinem Beruf, wenn der Verkehr rollt und ich selbst mit dem Auto die neue Straße nutzen kann«. Daher fährt sie nach den Besuchen auf ihren Baustellen gut gelaunt durch den frühen Feierabendverkehr noch einmal zurück ins Braunschweiger Büro. Dort tauscht die Bauleiterin die Arbeitsstiefel noch einmal gegen ihre normalen Schuhe ein. Auf dem Schreibtisch warten noch einige Formulare, die ausgefüllt werden müssen. Diese Arbeit ist nicht der Höhepunkt des Tages. Aber auch kein Grund zu stöhnen. Denn morgen geht es wieder raus. Auf ihre Baustellen. Dorthin, wo neue Straßen entstehen. ■ andre.bosse@uniglobale.com A n d r é B o ß e i s t f r e i e r K u l t u rund Wirtschaftsjournalist aus Köln. Er schreibt über Popb a n d s u n d K ü n s t l e r, K a r r i e r e trends und Wirtschaftsthemen, u.a. für den Spiegel und die Süddeutsche Zeitung


WIR SAGEN DANKE… … an alle Teilnehmer unserer Leserbefragung. Vielen Dank für all das nette Lob zu unserem ersten Geburtstag ! ♥ »Die Gestaltung und die Menschen […] es sind keine weltfremden oder abge­ hobenen Themen, sondern reale Situationen, Meinungen, Berichte usw. von Menschen, die ein ähnliches Leben führen wie ich.«

Mein Job als technische Beraterin bei der Hilti Deutschland AG

OFT WERDE ICH GEFRAGT, WIE MEIN TYPISCHER ARBEITSTAG ALS TECHNISCHE BERATERIN BEI HILTI AUSSIEHT.

»Ich mag es, zu entdecken, wie andere Studierende so leben und über den Tellerrand zu blicken.« »Die Internationalität und der Sound des Heftes.« »Mir gefällt, dass ich es neben dem Süßig­ keiten- und Kaffeeautomaten finde und es mich so ablenkt und, dass ich danach neue Ideen habe.«

Ganz ehrlich, es gibt keinen typischen Tag und das macht diesen Job aus! Ich habe nach dem Studium bei Hilti angefangen und bin nun seit über drei Jahren technische Beraterin im Außendienst. Hier habe ich vor allem Kontakt mit Tragwerksplanern. Ich stelle den Ingenieurbüros nicht nur unsere Neuprodukte vor, sondern unterstütze sie beispielsweise bei der Auslegung von Dübeln. Auf Fachtagungen vertiefe ich die Beziehung zu meinen Kunden oder lerne neue kennen. Gemeinsam mit den Verkaufsberatern betreue ich die Baufirmen. In den meisten Fällen geht es dabei um die Ausschreibungsphase und die Ausführungsplanung von Ingenieurbauwerken oder Hochbauprojekten. Den Winter, die ruhigere Bauphase, kann ich gut für Produktschulungen bei unseren Kunden nutzen. Aber manchmal ‚brennt’ es auf den Baustellen und dann geht es darum, schnell eine effizien-

»Besonders gefällt mir, dass UNIGLOBALE wirklich Themen behandelt, die für Studenten relevant sind. Ihr behandelt Uni bezogene Themen, aber auch Freizeitmöglichkeiten von Studenten wie z. B. Reisen. Daumen hoch!« »Ich mag euch. Macht weiter so und ich bleibe euch treu.« »Die große Vielfalt der Themen. Ich bin immer wieder überrascht.« Und wir gratulieren den Gewinnern der Fahrräder, Einkaufsgutscheinen und Co.!

te Lösung zu finden. Dies kann auch bedeuten, dass man gemeinsam mit dem Prüfer, Statiker und Kunden einen Termin zur Bauwerksprüfung vor Ort hat. Ich liebe die Abwechslung in meinem Job und so viel unterwegs zu sein. Allerdings gefällt es mir auch, dass ich dann abends immer wieder zu Hause bin.

Andrea Lutter studierte Bauingenieurwesen an der Ruhr-Universität in Bochum mit Vertiefung im Konstruktiven Ingenieurbau und startete am Anschluss bei der Firma Hilti, wo sie die Regionen Franken, Oberpfalz und Niederbayern als technische Beraterin betreut.

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»FÜNF SPR ACHEN SIND MIR GENUG. AUCH WENN ES KOLLEGEN GIBT, DIE DEUTLICH MEHR SPR ACHEN AUCH AUF EINEM SEHR HOHEN NIVE AU SPRECHEN.«

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ARBEITEN FÜR DIE EU

DIE OFFSTIMMEN DER EU‑ POLITIK Sie leihen Staats- und Regierungschefs ihre Stimmen, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sorgen dafür, dass Politiker und Diplo­ maten verstehen, was ihr Gegenüber sagt. Die EU beschäftigt eine Armada von Übersetzern und Dolmetschern. Wir haben einen von ihnen an seinem Arbeitsplatz getroffen. »Qui est pour?«, fragt die Sitzungspräsidentin. »Wer ist dafür?«, sagt die Stimme aus dem Kopfhörer des Headsets, das viele hier tragen. Zahlreiche Arme im Saal gehen hoch. »Contre?«, fragt die Präsidentin. »Wer ist dagegen?«, fragt die Stimme aus dem Headset. Einige Arme heben sich. Aus der Sprecherkabine kann Tilmann Haak den Sitzungssaal des Europäischen Parlaments in Brüssel gut überblicken. Es ist unter anderem seine Stimme, die über das Headset ertönt, wenn man den

Kanal mit der deutschen Übersetzung wählt. »Wer ist dafür?« Pause. »Wer ist dagegen?« Diese Sätze sagt der 34-Jährige während einer Schicht viele Male am Tag. Tilmann Haak ist Dolmetscher im Dienste der EU. Englisch, Französisch, Spanisch und seit kurzer Zeit Litauisch – aus diesen Sprachen übersetzt er ins Deutsche. Er hat einen Dolmetscherstudiengang in Heidelberg absolviert, mit den Schwerpunkten Spanisch und Französisch. Man braucht einen Abschluss in zwei Sprachen, wenn man den Weg des Dolmetschers gehen will. Hilfreich ist es aber, wenn man noch einige mehr in petto hat. Für den gebürtigen Stuttgarter ist der Beruf sein Traumjob. »Das Schöne an dem Job ist die Mischung aus Routine und immer wieder Neuem. Das gilt vor allem für die Themen, die hier im Haus besprochen werden. Denn alle Politikbereiche, mit denen sich die EU befasst, kommen hier zur Sprache. Aber es gilt auch für alle meine Arbeitssprachen. Da lernt man immer Neues dazu. Daher glaube ich, dass ich den Job auch noch in 20 Jahren gerne machen werde«, sagt Tilmann Haak. An einem typischen Arbeitstag muss er zwei Sitzungen dolmetschen. Dreieinhalb Stunden am Vorund am Nachmittag, vier Tage in der Woche. Hinzu kommt die Vorbereitungszeit. Manchmal sind die Themen einer Sitzung sehr technisch und brauchen viel Fachvokabular. Auch ein Profi-Dolmetscher beherrscht nicht jedes Wort, sondern muss sich zuweilen einlesen und immer auch vorbereiten. Zudem hängen die Arbeitszeiten von der Sitzungsdauer ab. Manche sind nach eine knappen Stunde zu Ende oder werden vertagt, andere dagegen ziehen sich und dauern bis in die Nacht. Tilmann Haak arbeitet seit fünf Jahren für das Europäische Parlament. Er ist fest verbeamtet, viele Übersetzer und Dolmetscher arbeiten jedoch auch frei. Das Parlament besitzt drei Arbeitsorte: Brüssel, Straßburg und Luxemburg. Mindestens eine Woche pro Monat verbringt der Übersetzer daher in Straßburg oder Luxemburg. Und weil Diplomatie und Politik ohne Reisen nicht funktionieren, muss er zuweilen Politiker auch auf Aus-

landsreisen begleiten. Tilmann Haak ist viel auf Achse. 2013 war er in Chile, zweimal in Spanien, dreimal in Litauen und in Lettland. Die EU unterstützt ihre Dolmetscher auch dabei, neue Sprachen zu lernen. 23 Sprachen werden im EU-Parlament verwendet, alle müssen abgedeckt werden. Tilmann Haak wird dieses Jahr mit Niederländisch anfangen. »Auf diesem Stand werde ich dann verharren«, lacht er. »Fünf Sprachen sind mir genug. Auch wenn es Kollegen gibt, die deutlich mehr Sprachen auch auf einem sehr hohen Niveau sprechen.« Übrigens sind die Übersetzer bei der Arbeit keine Einzelkämpfer. »Auch das ist Teamarbeit«, erklärt Tilmann Haak. »Man sitzt während der Debatten in der Sprecherkabine mit mindestens einem Kollegen. Manchmal sind wir auch drei oder vier. Das ist wichtig für die Arbeit und hilft. Wenn man beim Simultanübersetzen zum Beispiel mal ein Wort nicht weiß, drückt man einfach die Mute-Taste seines Mikrofons und kann dann den Kollegen neben sich schnell fragen.« Dolmetscher sind keine Maschinen, sondern Menschen. Sie sorgen für Verständigung auf dem Parkett der Politik. Auch wenn man von ihnen nie viel Notiz nimmt: Der internationale Politikbetrieb käme ohne sie zum Erliegen. Politiker verstehen sich oft nicht; dass sie zumindest verstehen, was sie sagen, dafür sorgen Leute wie Tilmann Haak. ■ philipp.blanke@uniglobale.com Für seine Recherche zum Thema „ Arbeitgeber EU“ ist Philipp Blanke nach Brüssel gereist. Die Frit ten fehlen ihm besonders. Deswegen hat er einige der belgischen Pommes-Soßen nach Deutschland „eingeschmuggelt“.

Arbeiten bei der EU – wie geht das? Laura Tarragona Sáez, Kommunikationschefin von EPSO, der EU-Personalbehörde, gibt im Interview wichtige Tipps. goo.gl/O4aPXU U N IG LOBALE

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INTERVIEW STUDENTEN WELT WEIT

TÜRK ÖĞRENCİLER Wie organisiert man sein Auslandssemester in der Türkei? Tipps von Bewerbung bis Wohnungssuche findest du hier: goo.gl/x0JPW2

Tuğba Güven [26] macht ihren Master in ‚European and International Affairs‘ an der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul. Nach ihrem Bachelor in Political Science and International Relations hat sie für zwei Jahre bei einem privaten Unternehmen gearbeitet. Warum hast du dich für dein Studium entschieden? Die Türkei ist von verschiedenen Konflikten umgeben, Kämpfen und Kriegen. Als mir das bewusst wurde, wollte ich verstehen, warum das so ist, warum Staaten sich auf eine bestimmte Weise verhalten. 42

U N I G L O B A L E – work & life

Wie würdest du den ‚stereotypen‘ türkischen Studenten beschreiben? In der Türkei ist ein Bachelorabschluss fast ein Muss, deswegen studieren sehr viele junge Leute, einen typischen Studenten gibt es deswegen nicht. An der Uni trifft man viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Städten, Kulturen und mit verschiedenen sozialen Hintergründen. Ich liebe diese kulturelle Vielfalt. Wie leben Studenten in der Türkei? Die meisten jungen Leute gehen in andere Städte, um zu studieren, da die guten Unis hauptsächlich in großen Städten sind. Viele Studenten leben deswegen in Wohnheimen oder WGs. Als ich nach Istanbul gezogen bin, habe ich für eine Zeit im Wohnheim gewohnt, bevor ich in eine WG gezogen bin. Was magst du am WG-Leben am liebsten? Meine Mitbewohnerin arbeitet und macht parallel ihren Master. Während der Prü-

fungsphase verwandelt sich unser Wohnzimmer in eine Bibliothek und nach ein paar Tagen wirken wir immer wie schlaflose Zombies, die ausschließlich von Kaffee und Schokolade leben. Das ist immer sehr lustig, aber auch sehr hart. Hast du ein Semester im Ausland studiert? Ja, ich habe ein wundervolles Semester in Bonn verbracht, als Erasmus-Studentin. Das Erste, was mir an der Uni aufgefallen ist, war, dass von den Studenten in Deutschland erwartet wird, aktiv an den Veranstaltungen teilzunehmen. In der Türkei ist das anders, dort hört man als Student den Dozenten eher zu und macht Notizen. Die deutsche Methode fand ich zwar schwieriger, aber auch besser. Was wolltest du anderen Studenten schon immer mal sagen? Genießt jede Minute des Studentenlebens und stürzt nicht in die Arbeitswelt.


Während ihres Semesters in Deutschland h a t s i c h Tu ğ b a v o r a l l e m i n B e r l i n v e r l i e b t und kommt seitdem so oft wie möglich dorthin zurück.

Fast wie Zuhause, nur anders: In Istanbul lebt Merve in der Nähe des Bosporus, in Bamberg direkt am Main-Donau-Kanal.

Merve Ertal [23] studiert in Istanbul Wirtschaftswissenschaften, gerade macht sie jedoch ein Praktikum in Bielefeld. Davor hat sie für ein Semester in Bamberg studiert. Warum hast du dich für ein Auslands­ semester in Deutschland entschieden? Ich war das erste Mal vor sieben Jahren in Deutschland, um hier Urlaub zu machen. Damals habe ich mich in das Land und die Städte, die ich gesehen habe, verliebt und mir geschworen, dass ich einmal für längere Zeit nach Deutschland kommen werde. Here we go. Wie würdest du den ‚stereotypen‘ deutschen Student beschreiben?

Deutsche Studenten sind so organsiert, so gradlinig. Sie wissen, was zu machen ist und vor allem wann. Sie studieren viel, wissen aber auch wie man Spaß hat. Wie unterscheiden sich deiner Meinung deutsche von türkischen Universitäten? In der Türkei ist alles kompliziert und unorganisiert. In Deutschland hat alles seine Ordnung, seine Regeln und ich denke, das ist besser. Dafür ist in der Türkei die Kommunikation mit Professoren wesentlich einfacher als in Deutschland. In Bamberg hast du in einer WG gelebt, wie war das so? Alles in allem sehr gut. Aber einmal hatte ich dort eine Party veranstaltet und bin eingeschlafen, bevor ich aufgeräumt habe. Am nächsten Morgen musste ich früh in die Uni und die Wohnung sah noch ziemlich chaotisch aus. Auf meinem Weg aus der Wohnung kamen mir ein Mädchen

und ihre Mutter entgegen und da fiel mir wieder ein, dass an diesem Tag meine neue Mitbewohnerin einzog. Das hatte ich total vergessen. Als sie die Wohnung sah, war sie geschockt. Trotzdem haben wir uns danach sehr gut verstanden. Was machst du, um dich von der Uni abzulenken? Es fällt mir nicht schwer, mich von der Uni abzulenken: Ich gehe auf Festivals oder Partys, mache mit Freunden Städtetrips oder reise. In Deutschland gibt es einfach so viele faszinierende Orte. Wohin würdest du gerne einmal reisen? Nach Italien, in alle italienischen Städte. Ich war noch nie da, aber ich liebe die Geschichte des Landes. Ich kann mir zwar nicht vorstellen in Italien zu leben, würde aber gerne mal dort Urlaub machen und werde es bestimmt auch eines Tages tun.  ■ laura.rademacher@uniglobale.com U N IG LOBALE

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81 – bessere Berufschancen 73 – spezielle Fachkenntnisse 71 – internat. Abschluss 71 – Ansehen dt. Hochschulen 65 – Deutschkenntnisse vertiefen 61 – hoher technischer Standard

INTERVIEW

AUSLÄNDISCHE STUDENTEN IN DEUTSCHLAND Bis 2020 will die Bundesregierung die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland auf 350.000 erhöhen. Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), erklärt im Interview, welche Probleme mit dieser Internationalisierungsstrategie einhergehen bzw. sich verstärken und wie die bundesweit 58 Studentenwerke Bildungsausländer unterstützen. Herr Meyer auf der Heyde, wie steht das DSW generell dazu, deutsche Hörsäle noch internationaler zu machen? Wir sehen das positiv. Man muss diese Zahl jedoch im Gesamtzusammenhang betrachten: Wenn Deutschland bis 2020 350.000 ausländische Studierende willkommen heißen will, bedeutet dies lediglich, dass wir unseren Anteil an der weltweiten Mobilität internationaler Studierender halten. Diese nimmt kontinuierlich zu und wird für 2020 auf sechs bis acht Millionen prognostiziert. Japan, Malaysia oder Frankreich sind nur einige Beispiele für Länder, die die Zahl sogenannter Bildungsausländer ebenfalls erhöhen möchten. Will man den Studienstandort Deutschland im globalen Wettbewerb weiter stärken, bräuchte man möglicherweise noch weitaus mehr internationale Studierende. Wunsch und Idee sind das eine. Sind jedoch auch alle Rahmenbedingungen und Mittel dafür gegeben? Die Bildungsministerin und die Minister von Bund und Länder haben hehre Ziele formuliert, ohne die Hochschulen und Studentenwerke hinreichend auszustatten. Neben einer Erhöhung der Studierendenzahl soll 44

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auch die Studienerfolgsquote an das Niveau der Deutschen angeglichen werden. Dieses liegt derzeit bei 72 Prozent, im Falle der internationalen Studierenden zwischen 50 und 55 Prozent. Das geht jedoch nur, wenn entsprechende Betreuungs- und Serviceangebote existieren. Wie man dies organisieren und ob man den Hochschulen und Studentenwerken eventuell mehr Ressourcen zur Verfügung stellen will – eine Antwort darauf blieb man uns bisher schuldig. Ich glaube, hier wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Betrachtet man vielleicht nur den Fakt, dass schon deutsche Studenten große Schwierigkeiten haben, Wohnraum zu finden… Ja, erhebliche Probleme sehen wir vor allem im Wohnbereich, weil internationale Studierende vorranging gern im Wohnheim wohnen, wir allerdings in vielen Hochschulstädten erhebliche Versorgungsengpässe haben. Deshalb sagen wir: Will man diese Zahl, diese Steigerung hinkriegen, bräuchte man in den nächsten Jahren allein für die internationalen Studierenden zusätzlich 20.000 Wohnheimplätze. Rechnet man die steigende Zahl deutscher Studenten hinzu, sogar 45.000. Die Länder fördern ein bisschen – das ist allerdings zu wenig. Der Bund müsste mit einsteigen, wie damals in den 70er und 90er Jahren, als es richtig breite Bund-Länder-Förderprogramme gab. Es geht ja vor allem um für Studenten bezahlbaren Wohnraum – dafür brauchen wir Zuschüsse. Dass es geht, zeigen andere Länder. Zum Beispiel Frankreich, wo durch ein ganz ambitioniertes Wohnungsbauprogramm derzeit rund 50.000 Wohnheimplätze geschaffen werden. Da stellt sich natürlich die Frage: Und, wie sieht es bei uns aus?

Im Durchschnitt bricht rund jeder zweite ausländische Student sein Studium in Deutschland ab. Welche weiteren Probleme tragen dazu bei? Da wären sicher zum einen die Studienfinanzierung, also z. B. der Konflikt zwischen Erwerbstätigkeit und Studium, sowie die Studienorientierung. Man müsste sich z. B. vermehrt den Bildungs- und Erziehungshintergrund im Heimatland ansehen. Häufig finden sich dort wenig diskursfreudige, sondern eher frontalunterrichtende Systeme. Man müsste sich stärker darauf einlassen und die Lernvoraussetzungen der internationalen Studierenden mit einbeziehen. Oder schauen Sie sich die Lage eines chinesischen Studenten an: Dieser verlässt ein durch starke Bevormundung und Regulierung geprägtes Umfeld. In Deutschland kommt er in das Mekka der Autonomie. Dann ist natürlich klar, dass er sich mit dieser Autonomie nicht sofort zurechtfindet, was zu Schwierigkeiten im Alltag, im Wohnheim und an der Hochschule führen kann. Spielen auch Aspekte wie mangelnde Sprachkenntnisse und Integration eine Rolle? Internationale Studierende können sich zwar in der Alltags- und Umgangssprache in Deutsch ganz gut bewegen, haben aber in der Fachsprache häufig erhebliche Probleme. Vielleicht wäre es daher wirklich sinnvoll, über eine Vorschaltmaßnahme nachzudenken, die sprachlich gezielt auf das Studienfach vorbereitet. Und ja: Studierende, die weniger gut integriert sind, haben natürlich das Problem, dass sie z. B. weniger in Arbeitsgruppen zusammenarbeiten. Das beeinflusst den Studienfortschritt nicht unbedingt positiv. ■ christin.meissner@uniglobale.com

* Q u e l l e : A u s l ä n d i s c h e S t u d i e r e n d e i n D e u t s c h l a n d 2 0 12 , E r g e b n i s s e d e r 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW )


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H ü n d i n Z o e u n d i h r F r a u c h e n D r. T h e r e s a S c h a n k e r ent spannen auf der C ampuswiese in Yale.

INTERVIEW PROFS AUF FORSCHUNGSREISE

GLOBAL CAMPUS

DR. THERESA SCHENKER Die Yale University in New Haven (Connecticut/  USA) gehört zu den renommiertesten Hochschulen der Welt. 49 Nobelpreisträger stehen auf der Alumni-Liste und auch Bill und Hillary Clinton, Judith Butler oder Jodie Foster haben hier über Seminararbeiten gebrütet. Dass heutige Yale-Studenten Deutsch lernen, dafür sorgt Dr. Theresa Schenker [32]. Sie leitet das Sprachprogramm ‚Deutsch als Fremdsprache‘, unterrichtet Kurse und forscht zu Fragen des Fremdsprachenerwerbs und der Telekollaboration. Frau Dr. Schenker, als die Zusage für Yale kam: Was war das für ein Gefühl? Ein bisschen unwirklich. Ich habe die Zusage nicht erwartet und mich geehrt gefühlt.

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Was ist für Sie das Besondere an Yale? Die Bibliothek! Es gibt ein riesiges Angebot an Büchern und Zeitschriften und man hat online kostenlos Zugang zu allen Artikeln, die man brauchen könnte. Die Kursgröße ist an Yale sehr klein – zwischen 8 und 15 Studenten. Die Ausstattung der Räume ist perfekt – es mangelt wirklich an nichts. Wollten Sie schon immer einmal im Ausland arbeiten? Ja, das war eigentlich schon lange mein Ziel. In der 11. Klasse habe ich ein HighSchool Jahr in den USA verbracht – seit diesem Zeitpunkt wollte ich in die USA zurückkehren. Mich hat der amerikanische Lebensstil immer fasziniert. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach ein Auslandsaufenthalt während des Studiums?


Sehr, sehr wichtig! Ich selbst habe meinen PhD an der Michigan State University gemacht. Dabei wurde mir klar: Ein Auslandsaufenthalt zeigt uns die Vielfalt der Welt, kulturelle Unterschiede und Besonderheiten; wir lernen nicht nur die Welt mit neuen Augen zu sehen, sondern wir lernen auch unsere eigene Heimat besser zu verstehen und zu schätzen. Ein deutscher Student möchte ein Auslandssemester in Yale absolvieren. Was muss er mitbringen? Yale hat jedes Jahr sehr viele Bewerber, von denen zum Herbstsemester 2013 nur 6,9 Prozent angenommen wurden. Das zeigt ein bisschen, wie schwierig es ist, hier angenommen zu werden. Natürlich spielen Leistungen dabei eine große Rolle, aber es geht auch darum, was ein Student außerhalb der Uni zu bieten hat, das heißt wie engagiert man ist, wo man mitwirkt und so weiter. Wie sieht Ihr Leben jenseits von Yale aus? In meiner Freizeit gehe ich mit meiner Hündin Zoe spazieren und lerne Connecticut besser kennen. Ich bin auch in ein paar Organisationen als Freiwillige tätig, z. B. einem Mentoren programm für Jugendliche. ◆

PROF. DR. MICHAEL FISCH Prof. Dr. Michael Fisch [50] ist DAAD-Lektor und Full Visiting Professor in Kairo/ Ägypten. Er unterrichtet Literatur und Philosophie an der Helwan University und der Cairo University. Daneben arbeitet er an einem Koran-Tafsir – einer Koran-Transkription und -Übersetzung aus nicht-europäischer Perspektive. Was fasziniert Sie an Ägypten bzw. Kairo? Denkt man an Ägypten, schwingt immer der Mythos der Pharaonen mit. Mich interessiert unter Berücksichtigung der christlichen als auch jüdischen Kultur eher die islamische Geschichte in diesem Land. Ägypten ist ja eine wesentliche Ursprungsregion für die drei monotheistischen Religionen. In Kairo erlebe ich jeden Tag eine neue Realität. Eine 20-Millionen-Metropole, die die vermeintlichen Widersprüche zwischen Religion und Moderne, Kultur und Alltag wunderbar aufzuheben vermag.

P r o f. D r. M i c h a e l F i s c h m i t d e n Te i l n e h m e r n e i n e r H e l w a n Seminargruppe, inklusive Zuwachs.

Wie macht sich die politische Lage im Land an der Universität bemerkbar? Das Land ist politisch gespalten und diese gesellschaftliche Spaltung geht bis in die Seminare hinein. Wenn ich hier Stellung für die eine Seite beziehen würde, hätte ich sogleich die andere Seite gegen mich. Darum verhalte ich mich neutral. Die Universitäten sind allerdings so etwas wie Rückzugsorte für die jungen Ägypter, denn hier können sie sich weitgehend der staatlichen und auch der familiären Kontrolle entziehen. Ich versuche lieber über Literatur und Philosophie Impulse zu geben, damit die Studierenden miteinander ins Gespräch kommen. Sie lesen mit Ihren Studenten u. a. Texte der Aufklärung. Sind deren Kernaussagen dabei vielleicht hilfreich? Wir lesen beispielsweise Hegel und Kant, Kleist und Lessing. Von Gotthold Ephraim Lessings bekannter Ringparabel aus ‚Nathan der Weise‘ können Studierende – egal ob in Ägypten oder in Deutschland – viel über Toleranz lernen. Ich bin sehr davon überzeugt, dass (nicht nur) in deutscher Philosophie und Literatur die großen Menschheitsfragen verhandelt werden und von hier aus auch für aktuelle Konflikte wertvolle Denkanstöße kommen können. Diese Impulse setze ich in Seminaren in der Hinsicht um, dass die Studierenden diese möglichen Theorien in ihre individuelle Lebenspraxis zu übertragen versuchen und in Diskussionen diese Ideen überprüfen. Die

Verbindung von Theorie und Praxis könnte bestenfalls zu reflektierendem Denken und überlegtem Handeln führen. Wie erleben Sie den Unialltag, die Studien­ bedingungen und die Studentenschaft? Die Ausstattung der Universitäten lässt meistens zu wünschen übrig. Hörsäle sind meist überfüllt, Studienabschlüsse kaum international anerkannt. Zudem geht die Hochschulausbildung oftmals an der Realität des ägyptischen Arbeitsmarktes vorbei. Vielfach ist ein Talent zur Improvisation gefragt. Andererseits ist die große Hilfsbereitschaft und starke Freundlichkeit entwaffnend. Studierende sind hoch motiviert und sorgen mit ihrem Wissensdurst für eine großartige Lernatmosphäre. An der Helwan-Universität bin ich neben der Sprachassistentin der einzige Ausländer. Ägyptische Studierende sind jedoch neugierige und respektvolle Menschen, die sich freuen, wenn sie mit einem Ausländer in Kontakt treten können. Auch ägyptische Frauen sind selbstbewusst und wollen ihr Leben selbst bestimmen. ■ christin.meissner@uniglobale.com Welchen Stellenwert hat die deutsche Sprache in Ägypten? Ist ein Auslandssemester in Kairo machbar? Weitere Antworten von Prof. Dr. Fisch findet ihr hier: goo.gl/k0g7Vq U N IG LOBALE

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INTERVIEW MUSIK

ICH BIN DER ROTE FADEN! Herzlichen Glückwunsch zum ersten Album! Was ist das für ein Gefühl? Jetzt gerade ist es super aufregend. Das Album ist sehr natürlich entstanden. Es war nicht so, dass ich gesagt habe: Jetzt mache ich das Album. Das ist eher über einen ganz langen Zeitraum gewachsen. Das fühlt sich irgendwie total ‚strange‘ an.

Als ich mit dem Abi fertig war, musste ich mich entscheiden, ob ich zur Musikhochschule gehe oder irgendwas ‚handfestes‘ mache. Und dann habe ich mir gedacht: Musik machst du sowieso, dann studiere doch was anderes. Ich habe schon immer versucht irgendwie fünfspurig zu fahren und dann habe ich mich halt für das entschieden, was mich noch interessiert: ‚Irgendwas mit Medien‘. [lacht]

Worum geht es auf dem Album? Das wurde ich total oft gefragt, was der rote Faden ist. Ich glaube, ich bin der rote Faden. Ich kann nicht sagen, dass ich mit meiner Musik den Leuten irgendetwas sagen oder bewirken möchte. Ich versuche einfach mich selbst zu checken. Wie läuft das so mit dem ‚selbstchecken‘? Ich bin auf einem guten Weg, glaube ich. [lacht] Ich habe immer wieder Rückschläge, aber die Musik hilft. Ich habe die Befürchtung, dass das ein lebenslanger Prozess ist. Es gibt zum Beispiel keinen Ort, an dem ich glücklicher und mehr ich selbst bin als auf der Bühne, oder wenn ich irgendwas schreibe, oder im Studio bin. Ich singe den ganzen Tag, wenn ich heiser oder erkältet bin, ist das der schlimmste Tag meines Lebens. Was wärst du geworden, wenn du nicht Musikerin wärst? Musik war immer mein Plan A, ich habe mir nie Gedanken um einen Plan B gemacht. Ich habe zwar studiert, aber einfach, weil mich immer viele Dinge interessiert haben. Ich hatte immer viele Möglichkeiten und Musik war einfach immer das, was ich machen wollte. Du hast einen Bachelor in Kultur- und Medienwissenschaften, warum hattest du dich für dieses Studium entschieden? 48

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Wenn man sich mit LARY unterhält, ist das ein bisschen so, als ob man auf einer WG-Party mit einer Kommilitonin quatscht: Es wird über das Leben und die Uni gesprochen, hin und wieder wird gelacht und irgendwann geht es um Sex. Aber bevor es dazu kommt, sprechen wir erst einmal über ihr erstes Album ‚Future Deutsche Welle‘, das im Herbst erschienen ist.

Warst du gerne Studentin? Voll. Das war die beste Zeit! Ich hatte total viel Freizeit [lacht]. Ich habe halt die ganze Zeit gemacht, worauf ich Bock hatte, bin viel gereist und habe gleichzeitig super viel lernen dürfen. Ich habe mich mit vielen zeitgemäßen Thematiken auseinandergesetzt und wenn man in einem Lernprozess drin ist, versteht man seine Umwelt oft auf eine ganz andere Art und Weise. Das fehlt mir jetzt manchmal. Hast du während deines Studiums in einer WG gelebt? Nein, ich habe mit meinem Freund zusammen gewohnt. Ich habe noch nie mit jemandem in einer WG gewohnt, mit dem ich keinen Sex hatte. Bist du schon einmal mit jemandem zusammengezogen, mit dem du dann erst später Sex hattest? Nein, das haben wir vorher geklärt. [grinst] ■ laura.rademacher@uniglobale.com

Wenn ihr mehr wissen wollt über Lary als Mitbewohnerin, Studentin und Musikerin, dann schaut euch das Video an: goo.gl/6GfuJa


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IMPRESSUM

HERAUSFORDERUNGEN DES DIGITALEN LEBENS

VERLAG

TEIL 1

UNIGLOBALE Medien GmbH Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 20 84 713 -30 mail@uniglobale.com www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

REDAKTION

Chefredaktion: Sebastian Weiß (V.i.S.d.P.), Redaktion: Christin Meißner, Laura Rademacher

TEXTE DIESER AUSGABE

Philipp Blanke, André Boße, Christina Cassala, Alexander Florin, Tomasz Kurianowicz, Christiane Kürschner, Jan Lindenau, Anja Tiedge

SATZ

Tini Holzke

FOTOGRAFIEN & ILLUSTRATIONEN

Tini Holzke, Anja Morgenstern, Sabine Redlich, Caroline Schwarz

ANZEIGEN

Florian Diesing (Leitung) +49 (0)30 / 20 84 713 -34 anzeigen@uniglobale.de

MARKETING

Kristin Lücking +49 (0)30 / 20 84 713 -37 luecking@uniglobale.com

DRUCK

Vogel Druck und Medienservice GmbH

VERTRIEB

SD Media Services, Berlin +49 (0)30 / 48 33 12 33

ISBN: 978-3-9816527-4-1 ISSN: 2196-579X BILDNACHWEISE

[Cover] mirellativegal, Mike Suminski (Vloger), Tini Holzke (Cyborg); [3] XXX; [5] Caroline Schwarz, mirellativegal, Sabine Redlich, Merve Ertal, Esteban Clary ; [6-7] Sabine Redlich; [8-9] Caroline Schwarz; [10] Michael Eid; [12-14] Tini Holzke; [16] mirellativegal; [17] Marion Härtel (achsensprung), Mike Suminski (MikeEditSuit); [22] GfK; [24] Edeka, Aldi Nord; [25] Aldi Süd; [26-27] Anja Morgenstern; [28] flowkey; [30] Frederik Arnold (Kochbot); [32-33] Voith; [34-35] Anja Tiedge; [37] André Boße; [38] Hilti; [40] Philipp Blanke; [43] Tuğba Güven, Merve Ertal; [46] Theresa Schenker; [47] Michael Fisch; [48] Esteban (Lary); [50] Schilling & Blum Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2014 bundesweit an Hochschulen & Universitäten sowie weltweit an ausgewählten Standorten.

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