Uniglobale April/ Mai 2015

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UNIGLOBALE S T U D I U M U N D K A R R I E R E I M 2 1. J A H R H U N D E R T

APRIL/MAI 2015

W W W. U N I G L O B A L E . C O M

IN ZUKUNFT HANDELN

Wie IT das Ein- & Verkaufen verändert

YOUTUBE-STAR JOYCE ILG   »Auch Mädels dürfen sich zum Affen machen!«

TACHCHEN, HERR PROFESSOR!   Ein kleiner E-Mail-Knigge

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Liebe Postkarten-Goethes und Snapchat-Virtuosen, Tinder-Premium-User und Treueschwur-Schwörer, Familien-Chatgruppen-Gründer und Fernbussi-Küsser, manche Menschen, die wir lieb haben, machen es einem zugegebenermaßen nicht leicht: Sie bevölkern andere Stadt- oder Zeitzonen, haben schlechte Skype-Leitungen und einfühlsame Briefe schreiben sie auch keine. Und wenn sie dann doch um die Ecke wohnen, besitzen sie die Frechheit, einfach da wohnen zu bleiben – wenn man selber ins nächste Abenteuer umzieht. Aber weil es ja tolle Menschen sind, wollen wir mit ihnen in Kontakt bleiben und sitzen uns die Hinterteile auf Fernbussitzen wund oder whatsappen uns die Akkus leer. Das stößt dann wiederum im Freundeskreis unserer Lebensabschnittsstadt selten auf Gegenliebe, wenn wir die Wochenenden in der Stadt unserer Geliebten verbringen oder unser Smartphone einem Dauervibrator gleicht. Kurz: Es ist kompliziert. Weil es einfach so viele Möglichkeiten gibt. Und jeder etwas anderes unter Device-Einsatz mit Anstand versteht. Regeln fürs Neuland gibt es zwar, aber schon beim Wort ‚Smartphone-Knigge‘ prallen das 18. und das 21. Jahrhundert so aufeinander, als würde man ‚Läuft_bei@FriedrichDerGrosse‘ per Brieftaube verschicken. Denn wer wie wir Selfies an die Oma und analoge Postkarten an die WG verschickt, für den ist Kommunikation auf allen Kanälen vor allem eins: selbstverständlich. Wir wünschen Euch einen spannenden Start ins neue Semester und Frühlingsgefühle auf dem Campus. Euer UNIGLOBALE-Team.

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»Ware, die ich eine Saison z u v o r e i n g e k a u f t h a b e , v e rkaufe ich nun aktiv an meine Kunden. So kann man ein direktes Kunden-Feedback einholen und daraus neu gewonnene Erkenntnisse z u m S o r t i m e n t e r l a n g e n .«

Ein spannender Tag voller Abwechslung Nach einem Praktikum startete Darius Röhling das Trainee-Programm bei der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf im P&C-Weltstadthaus Stuttgart. Heute verantwortet er als Retail Buyer das Ressort Herren-Artikel im P&C-Weltstadthaus Frankfurt. In dieser Position ist er für den Einkauf und die Bewirtschaftung des Sortiments sowie für das Personalmanagement und den Warenaufbau im Verkauf zuständig. Wir haben Darius Röhling einen Tag lang begleitet und ihn von seinen Aufgaben erzählen lassen.

Montag   10:00  Morgens begrüße ich zuerst mein Team. Danach richtet sich der Fokus vor allem auf den Verkauf: Wir machen einen Rundgang durch die Abteilung und besprechen und analysieren die vergangene Woche. Welche Ware wurde sehr gut oder eher schlecht verkauft? Wo gibt es Potentiale? Darauf aufbauend definieren wir Ziele für die anstehende Woche, zum Beispiel in Bezug auf die Umsätze oder welche Marke besonders in den Fokus gerückt werden soll.

Ich kontrolliere die Abverkaufszahlen und Umsätze der vergangenen Woche. Am PC wird hierfür eine vertiefte Analyse von Marken, Produktgruppen bis hin zu einzelnen Artikeln anhand von Abverkäufen, geplanten Umsätzen, Lagerbeständen, Rückständen etc. durchgeführt. Ich tätige Nachkäufe oder Warenverkehre mit anderen Verkaufshäusern.

13:00   Mittagspause mit den Kollegen. Zeit für den Austausch und zum Netzwerken. 13:45  Ein Zahlen-Check steht an: Wie entwickelt sich der heutige Tag? Zeigen vorgenommene Änderungen schon erste Erfolge? Im Büro bearbeite ich E-Mails, telefoniere, führe Gespräche mit Lieferanten, Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeitern. 15:30  Einkaufsthemen werden bearbeitet: Aus einer großen Auswahl an Kollektionen kaufe ich die richtige Ware für die Abteilung ein. Dabei muss ich Faktoren wie aktuelle Trends und Kundengeschmack, Einschätzung von Umsatzpotential und Verschiebung von Schwerpunkten der Produktgruppen berücksichtigen. Auch das Budget muss gezielt und gewinnorientiert eingesetzt sowie verwaltet werden. 17:45   Auch Personalmanagement gehört zu meinem Job, das heißt Feedback an Mitarbeiter geben und von Mitarbeitern bekommen. Ich bespreche mit meinem Team die Personalplanung für die nächste Woche. 18:00  Ich bereite Termine mit Vorgesetzten, Lieferanten etc. für die kommenden Tage vor. 19:30   Nach der Analyse des Tages bereite ich den nächsten Tag vor. In einer halben Stunde schließt das Haus – Mitarbeiter und Kollegen freuen sich auf den Feierabend. Und auch für mich geht ein spannender Tag voller Abwechslung zu Ende.  ■  Darius Röhling

11:00

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GLOBA L V ILL AGE WEGE IN DEN HÖRSA AL

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14 DER ULTIMATIVE MASTERPL AN Den Master machen, aber wie und wo?

U NIGLOBA LE K INO-TIPPS FILM AB FÜRS SOMMER­ SEMESTER

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iSTUDY 08

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10 DIE NEUE WEBSITE FÜR STUDENTEN Studieninfos & Top-Deals auf uniglobale.com 12 LIEBE & ER ASMUS LONG DISTANCE REL ATIONSHIT 34 E-M A IL VOM FORSCHER WERDE DU SELBST! 36 EIN K LEINER E-M A IL K NIGGE TACHCHEN, HERR PROFESSOR

38 Joyce Ilg: Yo uTu b e r i n

28 K A RRIERE-FOK US: INGENIEU RE JOB OHNE ALLTAG Heute Chemnitz, morgen Toronto: Inbetriebnahmeingenieure arbeiten weltweit

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PRO/ KON T R A SOLL ICH ODER NICHT… …für den Master ins Ausland?

K A RRIERE-FOK US: H A NDEL & IT 20 IN ZUKUNF T HANDELN Wie IT das Ein- und Verkaufen verändert

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POST ER SEMESTERPL ANER Plus: Fahrrad gewinnen!

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GEWINNSPIELE E s g i b t w i e d e r t o l l e S a c h e n z u g e w i n n e n: Angefangen bei Tickets für das Melt-Festival [S.08] und die VideoDays [S.39] über ein Ultrabook bis hin zu Fahrrädern [S.10 & 27].

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SERIE GLOBAL VILL AGE

WEGE IN DEN HÖRSAAL

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USA OLIVIA

Mein Weg führt mich jeden Morgen durch eine ruhige Wohngegend. Ich laufe immer alleine und schaue mir die Hunde der Leute und die Architektur des Viertels an. Auf dem Campus kaufe ich mir zuerst einen Cappuccino im Studentencafé, dann geht es durch die juristische Fakultät und vorbei am Josep Lluís Sert-Wissenschaftszentrum zu meinem Institut. Übrigens das einzige Gebäude in den USA ist, das von dem berühmten schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier gebaut wurde. Ich liebe es, dort unter der gewölbten Rampe entlangzulaufen und mir die aktuellen Kinoposter anzuschauen. ◆ Olivia Crough [25] Harvard University in Cambridge, USA Visual and Environmental Studies (Doktorandin)

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U N IG LOBALE – G LOBAL VI LL AG E

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FRANKREICH CAMILLE

Ich fahre mit der U-Bahn zur Uni und da sehe ich natürlich jedes Mal eine ganze Menge Leute. Da ich 20 Minuten fahren muss, habe ich genug Zeit, sie mir genau anzuschauen und mir vorzustellen, was sie wohl für ein Leben führen, was für einen Job sie haben und was ihre Probleme sind. Ich liebe dieses kleine Spiel. Wenn ich aus der Bahn steige, schlägt mir sofort der typische Geruch einer französischen Bäckerei entgegen und wenn ich es nicht allzu eilig habe, kann ich nicht widerstehen und kaufe mir ein Croissant oder ein Pain au Chocolat. Vive la France! Und besonders Lyon, die Hauptstadt der Gastronomie!  ◆ Camille Dessaigne [24] Institut Paul Bocuse in Lyon, Frankreich Internationales Hotel- und Restaurant­ management

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SAMBIA INESS

Ich wohne im Studentenwohnheim, das sich praktischerweise direkt auf dem Campus meiner Uni befindet. Ab und zu übernachte ich aber auch in der Wohnung meiner Tante, besonders dann, wenn ich im Wohnheim nichts mehr zum Essen habe. Dann muss ich schon um sechs Uhr aufstehen und eine stunde später das Haus verlassen, um mit dem Taxi zur Uni zu fahren. Bis zur Uni brauche ich etwa 45 Minuten. Meistens schließe ich mich mit meinen Freunden zusammen und wir teilen uns das Fahrgeld.  ◆ Iness Hamuchenje [22] University of Zambia in Lusaka, Sambia Erziehungswissenschaften


NOCH MEHR WEGE ▶   goo.gl/OYlS1u

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FINNLAND MAX

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AFGHANISTAN FRESHTA

Ich wohne in einem Studentenwohnheim im Osten Helsinkis. Meistens laufe ich noch im Halbschlaf zur Metro-Station, die nur 300 Meter von meiner Wohnung entfernt ist. Die Fahrt in die Innenstadt dauert etwa 25 Minuten. Ich steige im Zentrum aus und laufe von dort zu Fuß zur Uni. Dort frühstücke ich dann erst mal, lese Fußball-Nachrichten und versuche, auf jede erdenkliche Weise den unvermeidlichen Start in den Tag hinauszuzögern.  ◆

Um zur Uni zu kommen, fahre ich jeden Morgen mit der Rikscha, das ist eine Art großes Transportfahrrad. Das kostet zwar monatlich 1.500 Afghani (ca. 20 Euro), doch dafür bin ich in der Rikscha sicher vor Übergriffen. An meiner Uni verändert sich gerade sehr viel: Die Lehrmethoden werden besser, wir haben mittlerweile eine tolle Bibliothek und an jedem Institut hat man Zugang zu freiem Internet. Ich habe ein gutes Gefühl.  ◆

Max Uusitalo [25] Aalto-Universität in Helsinki, Finnland Wirtschaft

Freshta Arzhang [19] Universität Herat in Herat, Afghanistan Deutsche Literatur

TAIWAN CHEN

Da der Campus nur zehn Minuten von meiner Wohnung entfernt liegt, habe ich am Morgen immer genug Zeit für eine Tasse Kaffee, bevor ich das Haus verlasse. Anschließend fahre ich gemütlich mit dem Fahrrad durch die engen Gassen, tanke dabei noch etwas Sonne und genieße die Schönheit der belebten Morgenstunden Taipehs. Leider gibt es nicht überall Fahrradwege. Dann muss man den vielen Mopeds ausweichen und gleichzeitig auf die Fußgänger achtgeben. Kurz gesagt: Mein Weg zur Uni ist ein Abenteuer inmitten einer tollen Kulisse. ◆  Protokolle: Hannah Wagner Chen Weigang [22] National Taipei University of Education in Taipeh, Taiwan Sprache und kreatives Schreiben U N IG LOBALE

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K l a r e r M i t t e l p u n k t d e s Te a m s : d e r Rennwagen!

Nach der ganzen harten Arbeit darf b e i m I g n i t i o n R a c i n g Te a m a u c h m a l gefeiert werden.

SERIE STUDENTEN & IHRE BLOGS

BEWEGTES BLOGGERLEBEN Wie man sich auf den Weg macht, ist hier die Hauptsache, denn der Weg ist das Ziel. Jura-Student und Segler Max liebt die Entschleunigung auf dem Wasser, Fahrzeugtechnik-Studentin Swenja genießt die Geschwindigkeit ihres Boliden. 08

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RENNWAGEN AUS DER UNI-WERKSTATT ▶  blog.vdi.de/2015/03/unser-teamfuer-die-formula-student-germany-2015 Der ‚Verein Deutscher Ingenieure‘ (VDI) begleitet in diesem Jahr das Ignition Racing Team von der Hochschule Osnabrück bis zum Saisonhöhepunkt, der Formula Student

Germany 2015 auf dem Hockenheimring (28.7.-2.8.15). Der internationale Konstruktionswettbewerb für Studenten wird seit 2006 unter der Schirmherrschaft des VDI durchgeführt. Das ‚Rennen‘ gewinnt das Team mit der optimalen Mischung aus Konstruktion, Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten. Im Blog wird die Mannschaft um Swenja Heuer [25] in Videotagebüchern, Berichten und Statusmeldungen über ihre Vorbereitungen berichten. Und die 52 Rennsport-Mädels und -Jungs sind Feuer und Flamme. Auf dem Hochschul-Informationstag, in der Kurzvorstellung vor dem Beginn einer Vorlesung oder die Showfahrt auf dem Parkplatz hinter der WG – das Ignition Racing Team ist an vielen Orten sichtbar. Swenja hat während ihrer Ausbildung zur KFZ-Mechatronikerin von dem Projekt gehört und als ihr Fahrzeugtechnik-Studium startete, war für sie klar: Ich muss Teil des Formula-Teams werden! In ihrem dritten Jahr ist sie nun Erster Vorstand und hat die Gesamtteamleitung in der Hand. Ihre Rennleidenschaft brennt seit der Kindheit. Swenjas Eltern fuhren Geschicklichkeitsturniere mit dem eigenen Pkw als die Studentin sieben Jahre alt war. Bis 2009 ist sie internationale Kartrennen gefahren, 2010 wurde sie in ein Juniorteam aufgenommen, um in der VLN-Langstreckenserie an


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Der wahre Seneca // Die ethik Der killerSpiele // Jean-luc nancy über GemeinSchaft // habermaS unpluGGeD // rauSch unD realität

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Was machen Jura-Studenten in ihrer Freizeit? Segeln. Max Lassner aber holt den Sport mit seinem Blog aus der ‚pseudo-elitären Ecke‘. Mit etwa sechs Jahren begann die Leidenschaft für Fallen und Schoten in ihm zu brennen. Max wuchs an der Nordseeküste auf und stu-

Sechs Monate war er unterwegs und nahm Herausforderungen wie Stürme, Nebel und russische Hafenbeamte an. Um Freunden und interessierten Lesern einen Einblick in seine Segelreise zu geben, rief er den Blog ins Leben. Nach dem Projekt stehe nun vor allem die Frage im Mittelpunkt, warum ein Student gern segelt. Max kennt viele gute Gründe. »Wer einmal in einer dänischen Bucht mit Freunden vor Anker gelegen und am Strand gegrillt hat, oder bei aufgedrehter Stereoanlage und hohen Wellen ein Segelboot gesteuert hat, vergisst das nicht mehr so schnell.« Wann er neben der Uni und dem Job wieder ein solches Abenteuer erleben wird, steht noch nicht fest. Was für Max klar ist: »Das Leben auf See fesselt mich so sehr, dass ich pausenlos nach der nächsten Gelegenheit Ausschau halte.« ◆

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▶  nonsuchsailing.com

diert heute Jura in Hamburg. »Der Sport verlangt viel Zeit und handwerkliches Geschick«, weiß der Student. Während andere Studenten für ein Auto sparen, hat sich Max mit seiner ‚Nonsuch‘ den Traum vom eigenen Segelboot erfüllt. Im vergangenen Jahr ging es damit auf eine mehrmonatige Ostsee-Rundreise. »Kurz vor meinem Staatsexamen entschied ich mich, lieber noch einmal segeln zu gehen. Ich habe unzählig viele Orte und Menschen kennengelernt, konnte mir meinen Kopf freimachen und habe eine Menge erlebt«, so Max.

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▶   goo.gl/JMCfGA Hochschuldozent Max Ruppert nutzt Drohnen für journalistische Höhenflüge und schreibt darüber in seinem Blog.

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den Start zu gehen. Der Rennsport dominiert Swenjas Leben: »Meine Wohnung nutze ich fast nur zum Schlafen und wenn es an die Prüfungen geht. Den Rest des Tages verbringe ich in der Werkstatt«, erzählt sie. Hier können die Team-Mitglieder das theoretische Wissen aus ihren Lehrplänen in die Praxis umsetzen. Die Erfahrungen aus ihren Projekten wiederum sind nützlich für Hausarbeiten oder Praktika und auch benötigte Credits können in der Werkstatt abgegolten werden. »Die Zeit hier im Team ist sehr prägend, denn man lernt viele Kollegen kennen, und es bauen sich auch über die Zeit viele gute Freundschaften auf«, so Swenja. Dieses Gemeinschaftsgefühl wird das Team bis auf den Hockenheimring begleiten. Swenjas großes Ziel ist der Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans – ein Weg, den sie sicher beschreiten wird.  ◆

VOLLE DROHNUNG!

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Vom 17. bis 19. Juli findet auch dieses Jahr wieder das MELT! in Ferropolis statt. Wenn du dir die Sause nicht entgehen lassen willst, dann beantworte bis zum 31. Mai 2015 einfach folgende Frage: ‚Warum MUSST du unbedingt dahin?‘ Das Ganze unter dem Stichwort ‚MELT‘ per Mail an gewinnspiel@uniglobale.com oder als PN auf Facebook schicken. Unter allen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das Elektro-Festival.

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christiane.kuerschner@uniglobale.com Christiane Kürschner ist freie Journalistin und Redakteurin. Sie ist sowohl online wie offline äußerst mobil und nutzt zur Fortbewegung am liebsten die eigenen zwei Füße.

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LIEBE & ER ASMUS

LONG DISTANCE RELATIONSHIT? Wir sind jung, flexibel, studieren überall und sammeln Praktika wie andere Leute Bettkerben. Wir sind die Zukunft. Nur damit diese Zukunft nicht zwangsweise solo abläuft, sollte die Fernbeziehung neu definiert werden – jung und flexibel wie wir. Während eines Skype-Gesprächs mit meiner besten Freundin zu Beginn meines Erasmus-Semesters in Wien fragte sie mich die eine Frage, die ich noch mehr hasse als das obligatorische »Und? Was machst du dann mal mit diesem Studium? Reich heiraten?« beim Familientreffen: »Na, was gibt‘s Neues in Sachen Liebe?« Ich tat also, was ich immer tat: Ausflüchte suchen und Unsinn reden.

GENERATION BEFRISTETE LIEBESVERHÄLTNISSE? »Da meine für das Aufbauen einer amourösen Beziehung erforderliche körperliche Präsenz in Wien von begrenzter Dauer ist, ist dies eine suboptimale Ausgangslage. Zudem ist mein Bachelor in Konstanz im Begriff beendet zu werden, weswegen auch dort eine auf Liebe basierende zwischenmenschliche Verbindung nicht anzustreben ist. Und den Master werde ich höchstwahrscheinlich in…․« Meine beste Freundin unterbrach mich genervt: »Du willst damit also sagen, dass du ungefähr die nächsten drei, vier Jahre keine Beziehung haben kannst? Das ist Schwachsinn. 12

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Heutzutage sind unsere Leben eben nicht so linear und fixiert.« Sie hatte Recht. Immerhin denke ich, dass alles machbar ist, besonders wenn man jemanden liebt. Wieso also sollten Entfernung und Liebe nicht vereinbar sein? Schließlich hatte ich auch schon einmal eine Fernbeziehung, die heute eine wunderschöne Erinnerung ist. Und auch eine Studie der Cornell University belegt, dass ein Viertel bis die Hälfte aller Studenten auf Distanz lieben. Während des Studiums gibt es so viele kurzfristige Phasen, Ortswechsel, Auslandsaufenthalte. Wir sind die Generation Ungewiss, Kurzfristig, Flexibel. Aber auch die Social Media-Generation. Das 21. Jahrhundert macht es uns so einfach, auf Distanz zu lieben – wieso also davor zurückschrecken? Für all die Herzen, die kilometerweit entfernt voneinander pochen, hier meine selbst erprobte Fernbeziehungs-Überlebens-Überliebens-Liste: 1. KEINE ANGST VOR KOHLENHYDRATEN! Zufälligerweise habe ich während meiner Fernbeziehung unheimlich viele Bananen gegessen. Langsam. Seeehr langsam. Während der Skype-Gespräche. You got me? Gut. 2. DIE ‚DRAW ME LIKE ONE OF YOUR FRENCH GIRLS’-POSE Zufälligerweise lag ich während meiner Fernbeziehung sehr oft seitlich, auf meinen Arm gestützt, der ganz zufälligerweise wunderbar

meine Brüste kameratauglich und mein Ego webcamliebesfreudig pushte. Wo wirkliche Berührungen fehlen, müssen eben kleine Details wirken, die sagen »Hier, genau hier hätte ich dich und deine Hände gerade.« Wenn ein Sinn wegfällt, schärft man eben die anderen. 3. EINE EIGENE GEMEINSAME WELT BAUEN Am wichtigsten jedoch war für mich während der gemeinsamen und doch getrennten Jahre die eigene kleine Welt, die wir uns über die Entfernung zusammen bauten. Diese Welt entstand aus jedem Moment, in dem ich versuchte, ihm mein Leben, meinen Alltag so nah zu bringen, als wäre er dabei. Aus jedem Foto per WhatsApp, jeder Guten-Morgen-Nachricht als Morgenkuss-Ersatz, aus jeder Blume, die ich ihm in den Briefumschlag steckte, damit er riechen konnte, wie der Sommer bei mir roch. Und wenn es Wochenende war und ich ihn in seiner Stadt besuchte, zeigte er sie mir, als wäre sie trotz meiner Abwesenheit immer in die Farbe meines Namens getränkt. Der Moment, in dem ich so sehr vertraute und merkte, dass ich auch über Hunderte Kilometer hinweg in seinem Leben Zuhause bin, war der Moment, in dem mir klar wurde, dass Hunderte Kilometer manchmal null sind. Wieso also nicht lieben? ◆ myriam.hlatky@uniglobale.com Myriam Hlatky studiert Deutsche Literatur und Gender Studies in Konstanz, momentan allerdings – dank Erasmus – in Wien. Nebenbei bloggt sie auf spotted.de/heelsundherz und würde privat am liebsten die Welt liebesfarben streichen – egal, ob für jemanden in Konstanz oder am anderen Ende der Welt.


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MASTERSTUDIUM

DER ULTIMATIVE MASTERPLAN Nach der Freude über den bald bestandenen Bachelor folgt häufig die Ernüchterung. Spätestens dann stellt sich nämlich die entscheidende Frage: (K)ein Master?

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Allein für den relativ exotischen Studiengang Archäologie werden in Deutschland über 70 Masterstudiengänge angeboten. Ein Master bietet die Möglichkeit, bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen, sich zu spezialisieren, praktisch oder theoretisch zu arbeiten oder auch eine ganz neue Richtung innerhalb des eigenen Studiengebiets einzuschlagen. Zusätzlich dient er auch schlicht der zusätzlichen Qualifikation. Das sind tolle Aussichten, die Studierende jedoch vor die Qual der Wahl stellen können.

STEP 1 MASTER JA, ABER WELCHER? Um sich darüber klar zu werden, ob und welcher Master infrage kommt, lohnt es sich, das Beratungsangebot der eigenen Hochschule in Anspruch zu nehmen. Dieses kann oft erste Orientierungspunkte bieten. Zudem gibt es verschiedene Websites, die sich mit der sehr komplexen Suche nach dem richtigen Master beschäftigen. Grundsätzlich sind da fachspezifische Seiten wie

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jurawelt.com für Juristen zu finden, aber auch übergreifende Suchmaschinen wie studiengaenge.zeit.de, master-and-more.de oder hochschulkompass.de liefern einen Einblick in die große Bandbreite der Masterstudiengänge in Deutschland. Für weitere Inspiration sorgen Websites à la masterwiki.de, auf denen Studierende ihre Erfahrungen mit der Mastersuche und Bewerbung teilen. Zusätzlich ermöglichen es deutschlandweit stattfindende Messen wie ‚Master and More‘ oder die ‚studyworld 2015‘ (24. bis 25. April 2015 in Berlin), sich über die verschiedenen Angebote zu informieren und bei Interesse persönlich nachzufragen. Entscheidend bei der Wahl sollte letztendlich das Programm und dessen Ausgestaltung sein, nicht unbedingt die Prestigeträchtigkeit der Hochschule. Das meint Diplom- Soziologe Gero Federkeil vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE): »Der Name der Uni sollte eher zweitrangig sein.« Vielmehr sei den Bachelorabsolventen zu empfehlen, sich eine Shortlist anzulegen, und dann zu versuchen, mehr über den jeweiligen Master herauszufinden und die Merkmale gegeneinander abzuwägen. »Dabei könne ein Ranking behilflich sein«, so der Experte.

Natürlich sollte sich spätestens jetzt auch die Frage stellen, ob sich das passende Programm im Inland oder Ausland finden lässt. Dies ist nicht nur entscheidend für eine etwaige Finanzierung, sondern auch für die zu erfüllenden Voraussetzungen. »Es gibt Studien- und Berufsfelder, die sind stärker international ausgelegt als andere«, betont Federkeil. »Für Studierende, die für ihren späteren Berufsweg internationale Ambitionen haben, oder sich in eine Richtung spezialisieren wollen, die nur im Ausland angeboten wird, macht ein Master im Ausland Sinn.«

STEP 2 BRINGE ICH DIE NÖTIGEN VORAUSSETZUNGEN MIT? Keinesfalls sollten bei der tiefergehenden Recherche Zugangsvoraussetzungen oder etwaige Beschränkungen außer Acht gelassen werden. Die Idee hinter der Bologna-Reform war zwar die europaweite Angleichung und Vereinfachung des Bachelor-und Mastersystems, dennoch können die unterschiedlich vergebenen Credit Points oder auch ein hoher numerus clausus dem Master-Plan einen Strich durch die Rechnung machen.

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Frauen 49,6%

Masterabschlüsse 2 0 13 88.200

STEP 3 WER ZAHLT DEN SPASS?

Männer 50,6%

Selbiges gilt insbesondere für Vorhaben im Ausland, bei denen eventuell noch zusätzliche Voraussetzungen wie Sprachzertifikate oder Referenzschreiben einzureichen sind. Auch diese Informationen entnimmt man den Beschreibungen der jeweiligen Universitäten. Für allgemeine Informationen über die Studiensysteme in den gewünschten Ländern oder bestehende Visumsvoraussetzungen bieten Websites wie studieren-in-china.de, in-usa-studieren.deoderin-australien-studieren.de einen guten Überblick. Auf EU-Ebene lohnt sich definitiv auch ein Klick auf die Seite ec.europa.eu/ploteus, die durch die Europäische Kommission gespeist wird.

Weiß man nun, wo und in welchem Masterstudiengang man studieren möchte, bleibt noch die Finanzierung zu klären. Wie auch beim Bachelor ist eine Förderung durch BAföG denkbar. Vorausgesetzt wird ein abgeschlossener Bachelor und die Aufnahme des Studiums vor dem 35. Geburtstag.

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Hat der Studierende jedoch vorher einen anderen Abschluss gemacht, wie zum Beispiel einen zusätzlichen Bachelor oder ein Staatsexamen, gilt das Masterstudium als Zweitstudium und wird normalerweise nicht mehr gefördert. Bei einem Master im Ausland kommt auch Auslands-BAföG in Frage, das im Falle eines einzelnen Auslandssemesters je Studienabschnitt sowohl für den Bachelor als auch für den Master gezahlt wird. Gleiches gilt für den ganzen Master, soweit dieser in der EU oder in der Schweiz absolviert werden soll. Inlands- wie Auslands-BAföG sind anteilig zurückzuzahlen. Aber auch Studienkredite sind eine Möglichkeit.

Darüber hinaus sollte man in Erwägung ziehen, sich bei den bekannten Förderungswerken – zum Beispiel dem DAAD, der Studienstiftung oder der Stiftung der deutschen Wirtschaft – um ein Stipendium zu bewerben. Häufig sind diese auf bestimmte Studiengänge und Bewerber zugeschnitten. Ein Ausloten der unterschiedlichen Angebote ist jedenfalls lohnenswert.

TIPPS ZUR MASTERWAHL… ▶   goo.gl/j88xRu … gibt hier DiplomSoziologe Gero Federkeil im Interview.

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STELLUNG BEZIEHEN

Sind diese Fragen geklärt, geht es nur noch darum, die Bewerbungsfristen einzuhalten und letztendlich die Zusage für den gewünschten Platz zu bekommen. Dann kann einem gelungenen Masterstudium eigentlich gar nichts mehr im Wege stehen.  ◆  miriam.nomanni@uniglobale.com

Miriam Nomanni ist Jurastudentin, freie Journalistin und schreibt gern über studentische Themen. So hat sie sich dieses Mal in die Untiefen des Masterdschungels begeben.


WEITERE INFOS Studium: www.ggs.de/MasterHandelslogistik

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Elite-Masterstudiengang Software Engineering Der Studiengang wendet sich an engagierte und leistungsfähige Informatikstudentinnen und -studenten, die sich im Bereich Software Engineering vertiefen wollen. Unsere Absolventen sollen die zukünftigen Trends und Entwicklungen in Forschung und Industrie aktiv mitgestalten können. Wir bieten dazu ein außergewöhnliches Studienprogramm für motivierte und begabte Studierende! Sie profitieren von:  Gemeinsamem Studienabschluss der Universität Augsburg, der TU München und der LMU München  Sehr kleinen Jahrgängen  Seminaren und Workshops zu Schlüsselkompetenzen  Individuellem Mentoring jedes Studierenden  Ringvorlesung mit internationalen Gastdozenten und Industrievertretern  Möglichkeit zur Masterarbeit im Ausland

Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2015/2016: 1. Mai 2015 Mehr Informationen unter

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SERIE  GLOBAL CAMPUS

FÜR DEN MASTER INS AUSLAND

A f t e r- U n i - L o c a t i o n: R a u s a u s d e m Seminarraum und Jan Schröder ist r at z f at z am C o o g e e B e a ch in S yd n ey.

Mastern fern der Heimat? Zwei deutsche Studenten berichten über ihre Zeit in den USA und Australien.

JAN SCHRÖDER [25] Master in Engineering Management an der University of Technology in Sydney, Australien Die Entscheidung, meinen Master im Ausland zu machen, fiel im März 2013. Ich habe damals am World Business Dialogue teilgenommen, einer internationalen Konferenz für Studenten aus über 60 Ländern. Diese Erfahrung hat mir gezeigt: Die Welt dort draußen hat so viele unentdeckte, spannende Dinge zu bieten. Mein Studiengang setzt

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sich zu über 80 Prozent aus internationalen Studenten zusammen. Afghanistan, Italien, Kolumbien, Mexiko, Schweden oder Südkorea – hier sind nahezu alle Nationalitäten vertreten. Die Professoren sind unglaublich offen und entgegenkommend (das ‚Du‘ ist ganz normal) und legen sehr viel Wert auf selbstständiges Arbeiten im Team. Zu jedem Semester gehören daher mehrere eigenverantwortlich durchzuführende Teamprojekte. Der größte Unterschied zum deutschen Hochschulsystem: Die Studenten verbringen selbst Freitagabend Zeit an der Uni. Nicht, weil sie strebsamer sind, sondern weil die Uni hier mehr ist als nur ein Ort zum Lernen. Es gibt Räume, in denen Studenten schlafen können, Küchen, die jedem zur Verfügung stehen, und viele gemütliche Lernräume. Die Uni hat aber durch die hohen Studiengebühren – rund 9.000 Euro pro Semester – enorme Einnahmen und damit wesentlich mehr Möglichkeiten.

Mein Anfang in Sydney war etwas holprig – eine Nacht auf der Couch eines Freundes, eine Nacht im Hostel und einige Nächte bei einem AirBnB-Host. Dann habe ich endlich einen Platz im Studentenwohnheim gefunden, für den ich rund 1.000 Euro Miete pro Monat zahle. Das ist nur möglich dank Stipendien, unter anderem vom DAAD, sowie eines Studienkredits. Was ich mit Sydney verbinde? Abwechslungsreich! Ein Ort für Stadtmenschen wie Landeier. Aber auch Freundlichkeit. Beispielsweise ist es hier normal, dem Busfahrer nach dem Ausstieg zu danken. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Menschen entspannter sind. Ob es an der ständig frischen Meerbrise oder am Fiji-Wasser liegt, habe ich aber noch nicht herausgefunden. Mit Flipf lops in die Uni ist jedenfalls absoluter Standard. Was ich sonst noch während meiner Masterzeit vorhabe, ist natürlich durch Australien reisen und mich vielleicht für eine


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KSENIA MASTERT IN SIBIRIEN Summer School an der Fudan University in Shanghai bewerben.

EIN PAAR KURZE FRAGEN AN JAN Gegen Heimweh hilft? Die Meeresluft und am Stand spazieren gehen. Mein Lieblingsplatz in Sydney? Jede RoofTop Bar mit einer tollen Aussicht auf die Stadt. Was war bisher nicht so toll? Meine Erkältung durch die Klimaanlage im Computer Lab. Mein Rat an Studenten, die einen Master im Ausland machen wollen: Fangt früh an zu planen. Behaltet die Nerven und freut euch auf eine tolle Zeit.

SEBASTIAN RIEKS [26] Master in International Business an der Hult International Business School Boston, USA Ich arbeite sehr gern praktisch und im Team. Beides ist leider während meines Bachelors zu kurz gekommen. Auch der kulturelle Austausch hat mich gereizt, genauso wie die Möglichkeit, mein Englisch zu verbessern. Da ist noch viel Luft nach oben. ;-) Hier in Boston

Nach der Uni zu einem Basketballspiel der Boston Celtics – vorausgesetzt natürlich man studiert wie Sebastian Rieks in den USA.

steht die Praxis an oberster Stelle. So muss ich am Ende zum Beispiel keine Masterthesis schreiben, sondern ein Actionproject im Team für ein real operierendes Unternehmen durchführen. Zudem bringen die Professoren viel praktische Erfahrung mit und lassen die Studenten an diesen teilhaben. Manchmal werden auch Manager aus der Wirtschaft als Gastdozenten eingeladen, die dann aus ihrem Arbeitsalltag berichten. Beeindruckend ist die Internationalität. Die Policy der Uni lautet: Nicht mehr als 10 Prozent der Studentenschaft kommt aus einem Land. So arbeite ich im Team mit Kommilitonen aus den USA, Brasilien, Kolumbien, Indien, China und Deutschland.

Dafür ist das Studium in den USA aber auch wesentlich teurer als in Deutschland. Meine Kosten liegen, neben den Studiengebühren von gut 40.000 USD, bei rund 2.000 USD monatlich. Ich habe zwar ein Stipendium, aber größtenteils wird mein Aufenthalt von meinen Eltern finanziert. Anschluss habe ich hier unheimlich schnell gefunden. Ok, am Anfang sitzt man schon mal, ohne Internet und TV, allein in seiner neuen Wohnung und denkt an Zuhause. Die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Menschen machen es einem jedoch sehr einfach. Wie es nach Boston für mich weitergeht? Mitte Mai zur nächsten Station, Shanghai, und danach nach London zum Graduieren.

EIN PAAR KURZE FRAGEN AN SEBASTIAN Gegen Heimweh hilft? Andere Deutsche, die ein Gefühl von Heimat vermitteln. Das Beste bisher? Der 50. Jahrestag von EF mit Gästen wie Bill Clinton, Gordon Brown und Steve Wozniak. Mein Rat an Studenten, die einen Master im Ausland machen wollen: Macht es! Egal wo. Verschiedene Kulturen und Sprachen vergrößern immer den persönlichen Horizont. ◆ Protokolle: Christin Meisner

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K ARRIERE-FOKUS: HANDEL & IT

IN ZUKUNFT HANDELN Shoppen an der Bushaltestelle, Lebensmittel aus dem Internet – was vor einigen Jahren nur wenig verbreitet war, ist heute für Händler und Kunden längst alltäglich. Doch wie sieht die Zukunft des Handels aus? Und welche beruflichen Anforderungen bringt diese mit sich?

Es klingelt. Der Lieferdienst eines Online-Supermarktes steht vor Lenas Tür. Zum Einkaufen hatte die Studentin den Tag über keine Zeit, zu viel Lernstress. Weil sie vergessen hat, Kaffee zu bestellen, lässt sich die 23-Jährige von ihrem Smartphone in den nächstgelegenen Lebensmittelladen lotsen. Dort angekommen, tippt sie ‚Kaffee‘ auf das hüfthohe iPad-Terminal, das den schnellsten Weg zum richtigen 20

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Regal anzeigt. ‚15 Prozent Rabatt‘ gibt es, wenn Lena währenddessen eine Eye-Tracking-Brille trägt. ‚Prima‘, denkt sie, setzt sich den Minicomputer auf und shoppt los. Neben Lenas Augenbewegungen wird auch sie selbst von mehreren Kameras erfasst. Eine Heatmap zeigt, wie sie sich durch den Laden bewegt: Wo sie langsamer geht, um das Sortiment zu beachten, welche Angebotsschilder


Universalhändler wie Karstadt nicht mehr herum. Der Übergang von offline zu online zu mobil und umgekehrt nimmt weiter zu. »Das Smartphone«, sagt Fasching, »wird künftig für den Kunden das Tor zum Einzelhandel sein.«

sie ignoriert. An der Kasse entscheidet sich Lena, künftig einen Newsletter zu Angeboten und Events zu erhalten. In wenigen Sekunden ist ihr Handy registriert. Was sich nach Big Brother anhört, ist für den Digital Native Lena kein Problem. Solche Situationen gehören zu ihrer Realität. Einer fiktiven Realität allerdings, die es genauso wenig gibt wie Lena. Noch nicht zumindest. Denn das Szenario spielt in der Zukunft – einer Zukunft, die nicht mehr allzu weit weg ist. PROF. DR. KAI FÖRSTL Professor für Supply Chain Management & Logistik an der GGS in Heilbronn

DAS SMARTPHONE ALS EINKAUFSTÜTE ‚Lab in the store‘-Momente, Pilotprojekte also, gibt es immer häufiger. Erst kürzlich hat die Deutsche Bahn mit dem Pitch-Event ‚Next Station‘ eine weitere Startup-Initiative ausgerufen. Gesucht wurden Einzelhandelskonzepte für deutsche Bahnhöfe, um das vorhandene Angebot zu verbessern oder zu erweitern. Pickup-Stationen, kurzzeitige Pop-up-Stores oder Navigation in geschlossenen Räumen dank Beacon-Technologie – alles ist denkbar und möglich.

»Im Handel gilt: Ohne Informationsfluss ist ein effektiver Warenfluss entlang der Lieferkette nicht möglich. Um die entsprechenden Informationssysteme aufzubauen, werden Experten benötigt, welche die Planungssysteme der Unternehmen miteinander verweben. Um die gesamte Komplexität der Lieferketten in sogenannten Data-Warehouses abzubilden und die Logistik effektiv steuern zu können, müssen IT-Experten ein konkretes Verständnis für den Weg der Produkte vom Produzenten über das Logistikzentrum bis hin zum Handelsstandort entwickeln.«

2014 haben laut PayPal 26 Prozent der Deutschen, die online einkaufen, dafür ihr Smartphone verwendet. »Die stationäre Filiale allein kann der Konkurrenz künftig kaum mehr standhalten«, weiß Thorben Fasching vom Bundesverband Digitale Wirtschaft. Um Multichannel-Angebote kommen vor allem

INNOVATIV, ABER NICHT IMMER SINNVOLL Einer im Auftrag von Ebay verfassten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zufolge, generiert der Onlineverkauf in Deutschland in den Bereichen Mode und Haushaltsgeräte fast eben so viel Umsatz wie das klassische Ladengeschäft. Aber auch in anderen Branchen trägt die Verbindung von Webshop und stationärem Handel auf beiden Seiten zu Umsatzzuwächsen bei. Deutschlands größter Online-Preisvergleichs­ anbieter Idealo fand allerdings heraus, dass ein Drittel der deutschen Webshops kein responsives Angebot für Smartphones besitzt. Ist ein mobiloptimierter Dienst dagegen vor- ▷ U N IG LOBALE

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UDO LITTKE Senior Vice President Human Resources Atos Deutschland »Die Digitalisierung verstärkt die Dynamik des Handels, sie ermöglicht neue Kundeninteraktionen und Produktpräsentationen: Online-Shopping, Kundenservice, Cloud-Lösungen und ‚mobile‘ Endkunden mit neuem Einkaufsverhalten fordern Handelsunternehmen heraus. Damit Kundenbedürfnisse früh identifiziert werden, müssen Händler ihre IT konsequent auf den Kunden ausrichten. Ständiger Kundendialog und Zahlungsmöglichkeiten im Geschäft oder online entscheiden über die Attraktivität des Unternehmens. Dies ermöglicht die IT und bietet somit ein spannendes Betätigungsfeld.«

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handen, fehlt es nicht selten an einem darüber hinausgehenden Kundenservice etwa in Form von Live-Chats. Marketing-Experte Fasching warnt jedoch vor unnötigen Zusatzspielereien. »Man muss auch nicht jede Innovation mitmachen.« Vielmehr müssten Händler von der Beratungsbedürftigkeit des Produkts abhängig machen, welches Modul für sie sinnvoll sei. Auch sei die Nutzungssituation zu beachten. Wer unterwegs ist, wird sich wohl kaum in aller Ausführlichkeit informieren lassen können.

den und würden wie kleine Feste organisiert. Für Seitz keine Überraschung. »Handeln und verkaufen hat immer auch einen Treffpunktund Kommunikationscharakter.« Dass stationärer Handel lohnt, beweisen immer mehr E-Commerce-Unternehmen, die tatsächliche Verkaufsstätten eröffnen – während sie ihre Produkte weiterhin online mitvermarkten. Janine Seitz spricht von der Umkehrung des ‚Showrooming-Effekts‘. »Heute informiert man sich im Internet, um dann doch im Laden einzukaufen.«

SOZIALER TREFFPUNKT UND MARKTPLATZ IN EINEM

NEUE EINKAUFSERLEBNISSE SCHAFFEN

Eine naheliegende Erweiterung ihres Handlungsspielraums haben unter anderen auch Rewe und Edeka vorgenommen. Neu im Sortiment der traditionellen Supermarktketten: ein moderner Lieferservice. »Es gibt aber auch eine Renaissance zu beobachten«, erklärt Janine Seitz vom deutsch-österreichischen Zukunftsinstitut. Märkte aller Art – egal, ob Bio-, Floh- oder Handwerksmärkte – entstün-

Die Designer Philippe Wehrhahn und Dennis Pahl versuchen, über möglichst unterschiedliche Kanäle Reichweite für ihre Marke und den gleichnamigen Laden ‚Kollateralschaden‘ herzustellen. Neben ihrem Onlineshop bespielen die Berliner auch Plattformen wie DaWanda, haben eigene Schaufenster in U-Bahnhöfen und sind häufig auf Messen unterwegs. »Die Leute müssen mit uns reden und ▷


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Unternehmensgruppe

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Die Illustrationen zum digitalen Shopping stammen von Nina Schumann.

PURU GOVIND Executive Director, Consumer Industries Development, SAP »Ohne Zweifel ist der Handel eine sehr dynamische Industrie. Gerade hier spielt Technologie eine wesentliche Rolle wenn es darum geht, Kunden zu gewinnen, zu binden und Prozesse zu vereinfachen. Die heutigen IT-Lösungen sind wesentlicher Baustein, um Handels-Strategien am Point of Sale umzusetzen. Die IT Fachkräfte in der Retail-Branche bestimmen die Zukunft des Handels mit. Sie müssen die Branche und deren spezielle Anforderungen kennen und verstehen und die technischen Details beherrschen, um eben diese Anforderungen schnell umsetzen zu können. Die Zukunft verspricht noch spannender zu werden – denn neue Technologien lassen völlig neue Geschäftsmodelle entstehen.«

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die Klamotten anfassen können«, sagt Wehrhahn. Wie wichtig ein kreatives Customer-Relationship-Management ist, weiß Rachel Shechtman. Die Unternehmerin nahm die Digitalisierung des Handels zum Anlass, vollkommen neue Einkaufserlebnisse zu schaffen. Alle zwei Monate wechselt ihr New Yorker Warenhaus Story sein Sortiment und bezieht Kunden zeitweilig als Geschäftspartner mit ein. Die daraus resultierende Community funktioniert ähnlich wie Crowdfunding: Konsumenten werden Teil des Produkts, das sie finanzieren und bedienen eine Verkaufsstrategie, die über Preis, Qualität und Service hinausgeht.

GESUCHT: DATENGETRIEBENES MARKETING Bis auch hierzulande derartige Visionen umgesetzt werden, kann es noch dauern. Vorher müssen ortsbezogene und personalisierte Marketingstrategien ebenso wie sichere, biometrische Identifikationssysteme für bargeldloses Bezahlen weiterentwickelt werden. Immerhin lässt sich mit sensiblen Kundendaten mehr anstellen als bloß die ‚Shopper-DNA‘ der Zielgruppe zu entschlüsseln. Die Frage, wo die Grenze zwischen Service und Datenschutz verläuft, ist jetzt schon ein Thema.

Die Suche nach alternativen Kauf-, Lieferund Bezahlmöglichkeiten wiederum eröffnet neue Berufsperspektiven. Onlineshops, Filialen, Kataloge – alle Elemente müssen besser miteinander vernetzt werden, um Synergieeffekte zu ermöglichen. »Dazu gibt es aber kaum Studieninhalte, sondern nur Weiter- und Fortbildungen. Das reicht nicht«, klagt Trendforscherin Seitz. Thorben Fasching hingegen sieht einen geeigneten Kandidatentypus bereits vor sich. »Ideal sind Informatiker, die Algorithmen bauen und Marketingkonzepte entwickeln können.« ◆  christa.roth@uniglobale.com

UNVERPACKT ▶  goo.gl/QlguWf  Auch das ist Zukunft: Als Studentin gründete Milena einen Supermarkt, der völlig ohne Verpack­ ungen auskommt.

Christa Roth studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach besuchte sie die Henri-Nannen-Schule in Hamburg und lebte zeitweise in Tel Aviv. Sie schreibt vor allem über soziale und außenpolitische Themen, lässt sich aber auch gern von innovativen Startups begeistern.


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Das Mehr an Möglichkeiten.


1 Sommersemester-Beginn 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 3 1 14 Schau-in-den-Himmel-Tag 15 16 7 1 18 9 1 20 21 22 23 Girls, Day 24 25 26 27 1 Tag der Arbeit 2 3 Weltlachtag 4 5 6 7 8 9 10 Muttertag 11 12 1 3 14 Christi Himmelfahrt 15 16 1 7 18 1 9 20 21 22 23 24 Pfingstsonntag 25 Pfingstmontag 26 1 UNIGLOBALE erscheint! 2 3 Tag des Fahrrads 4 5 6 7 8 9 10 11 12 3 1 14 15 16 7 1 Beginn des Ramadan 18 9 1 20 Verkehrssicherheitstag 21 Sommeranfang 22 23 24

1 2 3 4 5 6 Tag des Kusses 7 8 Sei-noch-mal-Kind-Tag 9 10 11 12 1 3 14 15 16 7 1 SEMESTERFERIEN! 18 Fest des Fastenbrechens 9 1 20 21 22 23 24 25 26

april Mai juli juni 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 3 14 15 16 7 1 18 9 1 20 21 22 23

August

-mit dem fahrrad durchs semester-

1 2 3 4 5 6 Anti-Prokrastination-Tag 7 8 9 10 11 12 1 3 14 Rosh Hashana 15 16 1 7 18 9 1 20 21 22 23 24 25 26 27

september

i want to ride my bicycle


* zur Verfügung gestellt von fahrrad.de.

Den offiziellen Fahrrad-Geschwindigkeitsrekord ohne Hilfsmittel hält der niederländische Student Sebastiaan Bowier. Aus eigener Kraft beschleunigte er auf sage und schreibe 133,78 km/h.

Münster, Erlangen, Karlsruhe oder Freiburg – in Sachen Fahrradfreundlichkeit haben Studentenstädte die Nase vorn.

Warum kippt man mit dem Fahrrad eigentlich nicht um? Weil wir – oft kaum spürbar – immer Schlangenlinien fahren. Entscheidend ist auch die sogenannte Fliehkraft. Diese wirkt immer entgegengesetzt der Richtung, in die wir lenken und kippen.

28 29 30 Walpurgisnacht

27 28 29 30 31 27 28 29 30 Tag der Freundschaft 31 3 ULTIMATIVE RADERLEBNISSE: - Sich verfahren und dabei ein neues nettes Café oder einen versteckten Club entdecken. - Filmreif die große Liebe finden – beim Unterstellen an der Bushaltestelle während eines überraschenden Regenschauers. - „Helmfrisuren“ in allen Varianten. ;)

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28 29 30 Sommersemester-Ende


K A RRIERE-FOKUS

Ingenieure

JOB OHNE ALLTAG Ob auf Baustellen weltweit oder in Unternehmen – Inbetriebnahme­ingenieure testen Anlagen, suchen Fehler, finden Lösungen und sichern Qualität. Bei ihrer Arbeit werden die Ingenieure häufig mit Unplanbarem konfrontiert. Das macht den Beruf so interessant, sagen Inbetriebnehmer.

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RAPHAEL WERFT Ingenieur bei Brunel

VIELFÄLTIG SPEZIALISIERT »Der spannendste Tag einer Inbetriebnahme ist die Strahltaufe«, sagt Martin Seerig, »wenn zum Beispiel ein großes, komplexes Bauteil, etwa eine Turbinenschaufel, zum ersten Mal auf einer neuen Anlage geschweißt wird.« Seit zwei Jahren arbeitet der 29-Jährige bei dem auf Elektronenstrahl- und Lasertechnologie spezialisierten mittelständischen Maschinenbauunternehmen pro-beam systems GmbH am Standort Neukirchen bei Chemnitz. Der Inbetriebnahme- und Verfahrensingenieur hat an der TU Freiberg Werkstofftechnik studiert und ist über ein Praxissemester zu pro-beam gekommen. Sein Job: Seerig nimmt Anlagen, zum Beispiel zum Schweißen von Bauteilen, zum Bohren, Härten oder zur Bearbeitung von Oberflächen, die in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, aber auch der Energietechnologie zum Einsatz kommen, beim Kunden in Betrieb. Oft ist er daher für seinen Arbeitgeber im Ausland, vor allem in den USA, unterwegs. Inbetriebnahmeingenieure wie Seerig bauen durch ihre Arbeit ein breites Wissen von einer Anlage auf. Sie nehmen – wie der Name sagt – Anlagen in Betrieb und sind oftmals die letzte Instanz, bevor eine fertige und funktionierende Anlage an den Kunden übergegeben werden kann. Anlage testen, Fehler suchen, Lösungen finden, Qualität sicherstellen gehört zum Jobprofil. »Inbetriebnahmeingenieure müssen sich auch um die Dinge kümmern, die man so nicht vorausplanen kann«, sagt Jean

Von klein auf begeisterte sich Raphael Werft für technische Themen. Heute zeichnen den Berufsanfänger Wissbegierde, Engagement und fundiertes Know-how aus. Nach seinem Masterabschluss zum Maschinenbauingenieur mit der Spezialisierung auf Energie- und Verfahrenstechnik fand er beim Ingenieurdienstleister Brunel schnell einen Job: Der 26-Jährige unterstützt einen weltweit tätigen Apparatebauer in der Auftragsabwicklung. Insbesondere der internationale Kundenkontakt macht die Stelle für den Jungingenieur so interessant. Vielfalt ist ihm garantiert, denn beim nächsten Projekt warten wieder neue Herausforderungen.

Auch wenn sie von außen nicht immer so aussehen: Jede Produktionsanlage ist eine komplexe Sache!

Haeffs, Geschäftsführer der Gesellschaft Produktion und Logistik des Vereins Deutscher Ingenieure (vdi). Die Inbetriebnahme einer Anlage dauert für Seerig dabei je nach Größe und Projekt circa sechs Wochen bis drei Monate. Sein Einsatz erfolgt erst nach der technischen Inbetriebnahme, nachdem die Maschine aufgebaut, die Steuerung und Programmierung in Betrieb genommen wurde und der Motor in die richtige Richtung dreht – kurz: »nachdem die Maschinenfähigkeit sichergestellt wurde.« Seerig übernimmt anschließend die sogenannte ‚technologische Inbetriebnahme‘, also die Kalibrierung der Maschine und die Überprüfung der Soll-Funktionen. »Im Grunde genommen ist das wie bei einer CNC-Maschine«, sagt Seerig, »nur haben wir eben kein Werkzeug, sondern einen Elektronenstrahl, mit dem zum Beispiel geschweißt wird. Und dafür, dass dieser Elektronenstrahl so funktioniert, wie er es soll, bin ich zuständig.« Wenn Seerig beim Kunden ist, hat er meist eine Woche Zeit, sich mit der Maschine vertraut zu machen, um dann verschiedene Tests durchzuführen. Das Lasten- und Pflichtenheft dient ihm als Leitfaden für die Arbeit mit der Anlage. Zu seinen Aufgaben gehört es zum Beispiel, selbst Bauteile mit der Anlage zu schweißen. Insgesamt hat Seerig in den vergangenen zwei Jahren sechs Anlagen in Betrieb genommen, zwei bei Automobilfirmen, die größte in einem Forschungszentrum. ▷ U N IG LOBALE

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Bei der Inbetriebnahme – wie hier bei Siemens – kommt es auf jedes Detail an. Da heißt es, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig kontrolliert.

KATHARINA KUNZ Ingenieurin, Virtuelle Prozessabsicherung, AUDI AG »Bereits während meines Studiums zur Wirtschaftsingenieurin an der Universität Erlangen-Nürnberg habe ich als Werkstudentin bei Siemens erste Erfahrungen sammeln können. Die Entscheidung für die Automobilbranche ist während eines Auslandspraktikums und einer Masterarbeit bei der AUDI AG gefallen. Hier bin ich heute im Vorseriencenter im Bereich der virtuellen Absicherung tätig. Mein Team prüft und analysiert mit modernen 2D-/3D-Methoden unsere neuen Modelle auf ihre ‚Baubarkeit‘ in der Serienfertigung. Das Besondere daran ist, dass wir die Autos mit Hilfe von z. B. Virtual Reality visualisieren und den Montageprozess von morgen bereits heute erleben können.«

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Das Spannende an dem Beruf? »Es sind immer neue, große Anlagen und die Arbeit ist sehr international«, sagt Seerig. Knapp die Hälfte des Jahres ist er im Ausland unterwegs, bei den Kunden trägt er die Verantwortung und muss lernen, mit den Mitarbeitern umzugehen, sich in die Maschine einzuarbeiten und sich bisweilen auch durchzusetzen. Kommunikationsfähigkeit ist gefragt, ebenso analytisches Denken und eine zielgerichtete Arbeitsweise: Der Termin muss schließlich gehalten werden.

TRAINING ON THE JOB Inbetriebnahmeingenieure gibt es in Unternehmen vieler Bereiche, dabei unterscheiden sich die Anforderungen an dieses Berufsbild nach der Größe und der Komplexität der jeweiligen Anlagen. »Oft werden Inbetriebnahmeingenieure durch training-on-the-job ausgebildet«, sagt Haeffs vom vdi. »Da in der Regel ein hoher Anteil an Elektro- und Automatisierungstechnik im Spiel ist, benötigen sie fachliche Kompetenzen in Automatisierung, Prozesstechnik sowie der Produktions- und Fertigungssteigerung.« Dabei gilt: Je größer eine Anlage ist, desto größer ist der Inbetriebnahmeaufwand. »Ab einer gewissen Größe nimmt der Inbetriebnahmeingenieur also eine Schlüsselfunktion ein«, sagt Haeffs, »weil die Anlage, die in der Regel aus verschiedenen Anlageteilen besteht, erst beim Kunden in Gänze montiert und getestet werden kann.« Inbetriebnahmeingenieure können zum Beispiel für die Inbetriebnahme ganzer Kraftwerke verantwortlich oder in einer Fertigung für riesige Anlagen zuständig sein, die sich wiederum aus Hunderten einzelner Anlagen zusammensetzen, die auf ei-

nander folgen und die jede einzeln in Betrieb genommen und aufeinander abgestimmt werden müssen. Oft sind Inbetriebnahmeingenieure für ihre Unternehmen »der Mann vor Ort«, haben also eine Mittlerposition zwischen Kunden und eigenem Unternehmen. Oft gehört zum Berufsbild auch, viel zu reisen und flexible Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen.

DIE INBETRIEBNAHME Müllverbrennungsanlagen (MVA) sind ein Spezialgebiet von Istvan Bonnyai, der für das Ingenieurdienstleistungsunternehmen Ferchau Engineering in München als Projektund Inbetriebnahmeingenieur arbeitet – und ebenfalls viel im Ausland unterwegs ist. Eine größere MVA in Turin, Italien, und zwei in England hat der 43-Jährige, der im Rahmen des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr Mechatronik an der FH Augsburg studiert hat, schon in Betrieb genommen; zuletzt war er für vier Monate in Toronto, Kanada. Zehn Wochen sollte Bonnyais Einsatz dort ursprünglich dauern, durch widrige Wetterverhältnisse, mit Temperaturen bis zu 40 Grad minus, kam es allerdings zu Verzögerungen. »Wenn ich zu einer Inbetriebnahme komme«, sagt Bonnyai, »ist normalerweise alles fertig verarbeitet und angeschlossen, sodass ich gleich anfangen kann. In Toronto habe ich allerdings aufgrund der Verzögerungen zunächst auch Aufgaben eines Montageingenieurs übernommen. Als Inbetriebnahmeingenieur war es dann meine Aufgabe, zuerst einmal zu prüfen, ob alle Sensoren, das heißt, alle Geräte, die ein ▷


Schon immer gern Neues probiert? MAKE GREAT THINGS HAPPEN Perspektiven für Studenten und Absolventen: Wenn es Ihnen so geht wie uns, dann waren Sie schon immer fasziniert von anderen Menschen und Kulturen. Wir hören auf die lokalen Bedürfnisse unserer Kunden und entwickeln als globales Team passende Lösungen. So können die Mitarbeiter bei Merck ihr Wissen vergrößern, ihren Erfahrungsschatz erweitern und eine inspirierende berufliche Entwicklung erleben. Sind Sie bereit, über den Tellerrand zu schauen?

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Manchmal treibt ihr Job Ingenieure r e g e l r e c h t i n s W a s s e r, w i e h i e r b e i d e r Inbetriebnahme einer Umspannstation eines Offshore-Windparks.

SACHIN KUMAR & STEFAN SARFERT Sachin und Stefan fahren in ihrer Freizeit gerne mit dem Mountainbike. Das Einzige, was die beiden studierten Maschinenbauingenieure immer störte, war, dass es keine Waschanlage für ihre verschmutzten Fährräder gab. Irgendwann hatten sie es satt, ihre Räder immer mit dem Gartenschlauch vom Schlamm zu befreien. 2011 baute Stefan deshalb in Eigenregie den Prototypen ihrer Fahrradwaschanlage ‚bikewash‘. Seitdem haben er und Sachin diese stetig weiterentwickelt und inzwischen lassen sie die Edelgehäuse in Sachins Heimatland Indien produzieren. Deutschlandweit gibt es sechs solcher Anlagen, in der jeder in wenigen Minuten und für ein paar Euro sein Fahrrad waschen lassen kann. Zwei weitere Anlagen sind in Planung, weshalb die beiden auch gerade auf der Suche nach einem Praktikanten sind.

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Signal an die Steuerung geben, und alle Aktoren, das heißt, alle Geräte, die ein Signal von der Steuerung empfangen, richtig angeschlossen sind und funktionieren.«

triebnahme kommen niemals zwei Mal vor. Und das ist die Herausforderung: Es gibt stets Neues zu lösen und ich lerne ständig dazu.«

Manche Geräte mussten dann entsprechend eingestellt, also parametriert werden. Nachdem das geschehen ist, wurde der Automatikbetrieb mit bestimmten Tests überprüft und kontrolliert, ob das Zusammenspiel aller Komponenten funktioniert. Daraufhin musste die Müllverbrennungsanlage 400 Stunden im Probebetrieb ohne Probleme laufen, bevor sie durch den Kunden abgenommen wurde. Die Abnahme war dann die Aufgabe des Hauptinbetriebnehmers der gesamten Baustelle.

IMMER WIEDER ÜBERRASCHEND

»Jedes Projekt ist spannend«, sagt Bonnyai, »aber der Einsatz in Kanada war für mich besonders, weil ich hier auch Aufgaben eines Projektingenieurs übernommen habe und zum Beispiel die gesamte Steuerung und die Visualisierung programmiert habe.« Bald reist Bonnyai nach Griechenland, dort wartet ein neues Einsatzgebiet auf ihn, eine komplexe Klimaanlage in den Reinräumen einer Pharmafirma. »Der Job des Inbetriebnahmeingenieurs ist abwechslungsreich. Ich sitze nicht im Büro, sondern lerne andere Kulturen und Menschen kennen«, sagt Bonnyai, »Eigentlich passiert ständig etwas Neues, denn Fehler beziehungsweise Probleme während einer Inbe-

Dabei muss nicht jeder Inbetriebnehmer Ingenieur sein. Von immer neuen Herausforderungen, der Arbeit bei widrigen Wetterverhältnissen und einem interessanten Arbeitsplatz weiß jedenfalls auch Christoph Gaebel zu berichten. Einmal im Monat fliegt Gaebel mit dem Helikopter von Emden zur Umspannstation des Offshore-Windparks Global Tech I (GT I), der circa 100 Kilometer vor der deutschen Küste in der Nordsee liegt. Der 29-jährige Meister der Elektrotechnik ist dort als Verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK) zurzeit in der Netzführung tätig; zuvor war er Inbetriebnahmeleiter der Umspannstation für GT I. »Wir überwachen das Netz«, sagt Gaebel, »sehen, wie viele Windkraftanlagen Strom einspeisen und kontrollieren die Konstellation des Parks.« Die Umspannstation ist das ‚Herzstück‘ des Windparks: Hier fließt der Strom aus bald 80 Windkraftanlagen zusammen und die 33-Kilovolt-Mittelspannung wird durch vier große Transformatoren auf 155-Kilovolt Hochspannung umgewandelt. Der Betreiber des Über-


10 GRÜNDE INGENIEUR ZU WERDEN tragungsnetzes ‚holt‘ hier den Strom über zwei große Kabel ab. Die Anlagen, zum Beispiel die Transformatoren, hat der Hersteller in Betrieb genommen, Gaebel und seine Kollegen haben die Inbetriebnahme begleitet und supervisiert. Vor der Inbetriebnahme wurde festgelegt, »wie die Testprogramme fahren sollen«, erklärt Gaebel, »also wie die verschiedenen Systeme zusammenspielen müssen.« Die Stabilität des Systems zu gewährleisten, gehört nun zu den Aufgaben von Gaebel in der Netzführung. »Wir analysieren zum Beispiel anhand von eigenen Messdaten, wie unsere Anlage bei einem Extremfall reagiert. In solch einem Fall ist die Netzführung verantwortlich, das parkinter ne Netz und die Windkraftanlagen weiter mit Spannung zu versorgen«, erklärt Gaebel. Ob auf der Umspannstation oder bei einem Einsatz auf einer Windkraftanlage im Meer – Gaebel muss sich auf wechselnde Bedingungen einstellen. »Immer wieder macht uns das Wetter bei den Offshore-Arbeiten einen Strich durch die Rechnung. Das macht meine Arbeit besonders spannend«, sagt er. »Einen Alltag gibt es hier eigentlich nicht.«   ◆ stefan.siegfried@uniglobale.com Stefan Siegfried lebt und arbeitet als freier J ournalist und Autor in M ünchen. Er schreibt regelmäßig für Zeitungen und M agazine über Bildungs-, Karriere- und Wir t­ schaf tsthemen, ebenso gerne über G esellschaf t und Kultur.

Frank Scholtka an seinem ‚windigen‘ Arbeitsplatz in Cuxhaven. ▶  goo.gl/uw4DU0 Liebeserklärung an den Beruf vom Insider.

Auch wenn es routiniert aussieht: Einen wirklichen Arbeitsalltag hat Christoph Gaebel nicht.

ARBEITEN BEI E.ON

Ein Job im Aufwind Wer wünscht sich das nicht: an wichtigen Zukunftsthemen mitarbeiten und gleichzeitig genügend Freiraum zur persönlichen Entfaltung bekommen? Gibt’s nicht? Gibt’s doch, weiß Frank Scholtka, der dies bei E.ON gefunden hat. Betätigungsfeld des 31-jährigen Wirtschaftsingenieurs sind die Onshore- und Offshore-Windparks von E.ON, einem der weltweit größten privaten Energieunternehmen. Hier arbeitet er bei E.ON Climate & Renewables (EC&R) in der Abteilung ‚O&M (Operations and Maintenance) Management Wind‘ und unterstützt den Betrieb der Windparks. Schon früh hat er sich für diesen Bereich interessiert. »Seit meinem Engagement bei einer Studenteninitiative war klar, dass ich unbedingt bei den Erneuerbaren Energien arbeiten will«, so Scholtka. Nach einem Praktikum bei EC&R blieb er gleich dort, schrieb im größten Offshore-Windpark Amrumbank West seine Diplomarbeit und kam über Empfehlungen schließlich zu seinem heutigen Job. Was er an seiner Tätigkeit schätzt? Zum einen die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung – schließlich sind noch nicht alle Erneuerbaren Energien technisch vollständig ausgereift. Zum anderen die offene Unternehmenskultur, die es selbstverständlich macht, sich zu duzen, Zeit und Aufgaben selbständig zu planen und sich auf Augenhöhe mit Kollegen auszutauschen. Auch seine Zukunft sieht Frank Scholtka bei E.ON. »Ich möchte die Erneuerbaren Energien innerhalb des Konzerns weiter unterstützen und vorantreiben.«

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SERIE  E-MAIL VOM FORSCHER

WERDE DU SELBST! V O N : Zukunftsforscher Matthias Horx A N : Studenten, die an morgen denken Als Trend- und Zukunftsforscher werde ich im universitären Umfeld meistens nach der ‚garantiert zukunftssicheren Ausbildung‘ gefragt. In welchen Berufen wird man ‚in Zukunft‘ mit Sicherheit gutes Geld verdienen? Welche Studiengänge führen garantiert zum Erfolg? Verständliche, aber völlig falsche Fragen. Denn eine ‚Aus-Bildung‘ gibt es in Zukunft nicht mehr. Jedenfalls nicht im alten Sinne, als Lebensgarantie und Erfolgsversicherung. Wenn ich in meinem heutigen Berufsfeld Umschau halte – nach dem Kriterium: Wer hat Erfolg und wer keinen? – finde ich dabei einen klaren Trend: den Trend zu Umwegen, Seiteneinstiegen, Neuanfängen. Etwa zwei Drittel meiner Freunde und Bekannten, die heute beruflich ‚ihr Ding‘ gefunden haben, hatten etwas völlig anderes studiert. Ich kenne Unternehmensberater, die Philosophie studiert haben, Linguisten, die in Chefpositionen bei großen Firmen arbeiten und ehemalige Studenten der Romanistik, die jetzt Startup-Firmenchefs sind. Ich kenne auch einige, die sehr unglücklich sind in einem Beruf, den sie von Anfang an bildungstechnisch durchgeplant hatten. Zum Beispiel im Bankwesen. In einer Arbeitswelt der Zukunft wird es die festen Berufs- und Bildungsabgrenzungen der Vergangenheit nicht mehr geben. Die Komplexität der Welt führt zu ständig neuen Berufssynthesen. Ein guter Freund nennt sich heute ‚Chief Evolution Officer‘. Ich selbst bin Kulturanthropologe, Autor, Unternehmensberater und bisweilen auch Unterhalter. Ich kenne aber auch hochgradig bildungsaffine Handwerker, die ihre Leidenschaft in einer künstlerischen Tätigkeit gefunden haben, obwohl sie den Kopf voller Bücher und Theoreme haben. Geht beides! Fragen stellen. Neugierig bleiben. Kritisch sein, ohne ‚kritizistisch‘ zu sein (also an allem herumzunörgeln und zu jammern). Auf verschiedenen Denk-Ebenen die Welt verstehen. Vor allem: Sich selbst, die eigenen Motive erkennen und erforschen! In der Unternehmenswelt der Zukunft sind diese ‚Qualifikationen‘ heiß gefragt. Das heißt nicht, dass es vollkommen wurst ist, was man studiert. Aber wer Schein nach Schein herunterzieht und am Ende nur noch für den ‚Abschluss‘ lebt, der wird sich einreihen in das endlose Heer derjenigen, die immer noch außengesteuert in Karrieren ziehen, die längst nicht mehr existieren. Wo mehr Wandel ist, kann nur Talent eine Antwort sein. Jeder hat ein inneres Talent, eine Energie-Ader, einen inneren Motivationskern. »Work in the future is the passion which pays for itself«, formulierte der weise Managementberater Charles Handy. Drastisch übersetzt: Wer ‚sein Ding‘ nicht findet, wird garantiert unglücklich und erfolglos.

Matthias Horx arbeitet seit 20 Jahren in der Trend- und Zukunftsforschung. Sein 1999 gegründetes ‚Zukunftsinstitut‘ berät und irritiert viele große ▶ Unternehmen. Er lehrt an verschiedenen Universitäten als Dozent Prognostik und Früherkennung.

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FUTURE WORKS ▶  goo.gl/UWHbrC Video: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus?


b端ck dich hoch ist so00 2012. komm zur sticks & stones. zeig dein wahres ich | 13. juni 2015

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EIN KLEINER E-MAIL-KNIGGE

TACHCHEN, HERR PROFESSOR Studierenden wird allzu häufig attestiert, sie seien nicht in der Lage, angemessene E-Mails an ihre Dozenten zu schreiben. Viel zu schnell wird die Sprachverfallskeule geschwungen. Keine Frage – jeder Lehrende kennt diese Mails, aber sie sind die Ausnahme. Umgekehrt sind viele Studierende unsicher, wie so eine angemessene E-Mail auszusehen hat. Um es gleich vorwegzunehmen: Sprachregelungen, Formulierungsmuster oder gar ein gültiges Patentrezept für die ‚richtige‘ oder ‚perfekte‘ E-Mail gibt es nicht. Eine sprachliche Äußerung – egal, ob mündlich oder schriftlich – ist von sehr vielen Faktoren geprägt. Auch sind die Gepflogenheiten in den unterschiedlichen Fachrichtungen recht verschieden. Das kommunikative Ziel sollte daher eher sein, eine angemessene E-Mail als die richtige E-Mail zu schreiben. Wenn die Anrede an einen Prof ‚sghp‘ lautet, dann wird man wohl sagen müssen, dass hier die orthographischen Normen nicht eingehalten wurden und es sich folglich nicht um eine richtige Anrede handelt. Wenn der Prof aber explizit in Lehrveranstaltungen darauf hinweist, dass er genau mit dieser Anrede per Mail angesprochen werden 36

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möchte, anstelle des seiner Meinung nach viel zu umständlichen ‚Sehr geehrter Herr Professor‘, ist das sehr wohl angemessen. (Und das hat sich tatsächlich so zugetragen!) Es gibt also adressatenabhängige Präferenzen und Abneigungen und gerade sie sind es, die die Unsicher­heit bei Studierenden befeuern. Das Ziel ‚erfolgreiche Kommunikation‘ erreicht man am wahrscheinlichsten, wenn die E-Mail die Angemessenheitskriterien des Empfängers erfüllt. Stellt man sich folgende Fragen, tut sie das in der Regel:

»Ich freue mich schon sehr auf die Prüfung am 30sten.«

»Ich werde Ihnen am Sonn­ tag die aktu­ ellen Folien schicken, […] Wir waren gestern beim Konzert von Metallica in Leipzig.«

1. Ist meine E-Mail angemessen in Bezug auf den Sachverhalt? Ich sollte meinen Prof also nicht unbedingt um Beziehungstipps bitten. ;-) 2. Ist meine E-Mail angemessen hinsichtlich des Adressaten? Wie gut kenne ich den Lehrenden? Gerade beim Erstkontakt ist eine förmlichere Anrede wahrscheinlich konfliktärmer als ein informelles ‚Tachchen‘ und auch die sehnsüchtig anmutende Verabschiedung ‚Bis hoffentlich sehr bald‘ weckt Assoziationen, die eher im Privaten zu verorten sind. Gerade weil es für die geschriebene und gesprochene Kommunikation eigene Anrede- und Verabschiedungsformeln gibt, kann eine Übertragung in das jeweils andere Medium Angemessenheitskriterien verletzen. Ebenso wie in der Face-to-Face-Kommunikation die Anrede mit ‚Sehr geehrte/r Herr/Frau‘ unangemessen ist, stellt die Begrüßung ‚Tag‘ in der E-Mail eine Abweichung von der Norm dar.


IMPRESSUM

»sie sind mein held! besten dank :)«

VERLAG

UNIGLOBALE Medien GmbH Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 20 84 713 -30 mail@uniglobale.com www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

REDAKTION

PRACHT DER STILBLÜTEN ▶  goo.gl/xXm2RA

3. Ist die E-Mail angemessen in Hinblick auf die Situation? Hierzu gehört auch die Medienwahl. Ist mein Anliegen tatsächlich geeignet, um es per Mail zu klären, oder lässt sich die Seminararbeit nicht viel eher in der Sprechstunde besprechen? Wenn in der Antwort-Mail eine ausführliche Auseinandersetzung erwartet wird, ist der Gang in die Sprechstunde das Mittel der Wahl. Zu dieser Form der Angemessenheit gehört auch der Zeitpunkt. An Sonn- und Feiertagen würde man kaum seinen Professor anrufen, eine E-Mail hingegen wird durchaus versendet. Man sollte aber nicht davon ausgehen, dass die Mail auch sofort gelesen und beantwortet wird. Das impliziert nämlich die Erwartung des 24/7-Profs, worauf schon mal empfindlich reagiert werden kann. Die Verabschiedung ‚Gute Nacht‘ scheidet damit folglich aus.

Die E-Mail »Ich kann morgen leider nicht kommen, weil ich hab praktische Fahrprüfung. Tut mir echt voll leid. lg Thomas Schmidt« ist demnach zwar in Bezug auf den Kommunikationsanlass ‚Seminarabsage‘ angemessen, hinsichtlich des Gegenstandes und Empfängers aber irritierend. Grundsätzlich sollte man sich bei der Medienwahl bewusst machen, dass die Spielräume für angemessene Kommunikation via E-Mail kleiner sind als im persönlichen Gespräch. Weil die im Gespräch vorhandenen nonverbalen Kanäle (Mimik, Gestik etc.) fehlen, richtet sich die Aufmerksamkeit ausschließlich auf den Inhalt – das, was schwarz auf weiß geschrieben steht. Der eine toleriert Tippfehler, der andere interpretiert sie als Zeichen von Schludrigkeit,

mangelnder Wertschätzung oder Defiziten in der Rechtschreibkompetenz. Und schließlich lohnt beim Verfassen der E-Mail an den Prof die Überlegung, was in meiner Rolle als Studierender überhaupt sagbar ist. Formulieren Studierende »Geben Sie mir einen Termin am nächsten Dienstag«, können sie davon ausgehen, dass der Adressat höchstwahrscheinlich verärgert oder mindestens irritiert reagiert, denn Anweisungen werden in hierarchischen Systemen – und damit haben wir es an einer deutschen Universität unbestritten zu tun – von oben nach unten kommuniziert. Vielleicht liegt darin das Geheimnis einer angemessenen Studierenden-Mail: Institutionelle Rolle und hierarchischer Status sollten zumindest beim Erstkontakt sprachlich sichtbar werden. Fällt die Antwort des Lehrenden weniger formell aus, kann man sich dem recht sorglos anpassen. Auch wenn die hier gewählten Beispiele suggerieren, Studierende könnten sich gegenüber ihren Lehrenden nicht angemessen ausdrücken: Wir können aufatmen – das ist mitnichten der Fall. Der Großteil ist sehr wohl in der Lage, eine angemessene E-Mail zu formulieren. Nur bleiben die ‚Ausreißer‘ einfach länger im Gedächtnis, weil sie irritieren oder im besten Fall belustigen. ◆  dr.kiesendahl@uniglobale.com D r. J a n a K i e s e n d a h l i s t Sprachwissenschaftlerin an der Universität Greifswald. Sie hat in ihrer Dissertation E-Mails von Studierenden und Lehrenden genauer unter die Lupe genommen und untersucht, wie Hierarchien sprachlich hergestellt werden.

Chefredaktion: Sebastian Weiß (V.i.S.d.P.), Redaktion: Christin Meißner, Laura Rademacher

TEXTE DIESER AUSGABE

Ulrike Hartmann, Myriam Hlatky, Matthias Horx, Jana Kiesendahl, Christiane Kürschner, Jan Lindenau, Miriam Nomanni, Christa Roth, Moritz Schmidt-Degenhard, Friederike M. Schröter, Stefan Siegfried, Hannah Wagner

ILLUSTRATIONEN

Kirsten Gattermann, Tini Holzke, Nina Schumann,

SATZ

Tini Holzke

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Florian Diesing (Leitung) +49 (0)30 / 20 84 713-34 anzeigen@uniglobale.com

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ISBN: 978-3-9816527-8-9 ISSN: 2196-579X BILDNACHWEISE

[Cover] Joyce Ilg, Jan-Michael Richter; [3] MyPostcard; [4] Peek & Cloppenburg; [5] Jocye Ilg, Lenovo, fahrrad.de; [6] Olivia Crough, Camille Dessaigne, Iness Hamuchenje; [7] Max Uusitalo, Freshta Arzhang, Chen Weigang; [8] Kroeger/vdi, Eva Holden/vdi, Swenja Heuer; [9] Scheuplein/vdi, Max Lassner; [10] EF, Lenovo, Fixie Inc./ www.fahrrad.de; [11] Lenovo, HP; [12] Tini Holzke; [14-17] Tini Holzke; [17] Moritz Schmidt-Degenhardt/careerloft.de, Ulrike Hartmann/ studieren.de; [19] Sebastian Rieks; [20-22,24] Nina Schumann; [26-27] Kirsten Gattermann; [28-29] photocase.de; [30] siemens.com/presse; [32] Global Tech I/Henthorn; [33] Christoph Gaebel, E.On; [34] Klaus Vyhnalek; [36-37] Nina Schumann; [38-39] Joyce Ilg; [40] 2015 Sous Chef, LLC./Koch Media Films GmbH, 2015 Village Roadshow Films (BVI) Limited, 2014 Concorde Filmverleih; [42] Jan-Michael-Richter Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2015 bundesweit am Hochschulen & Universitäten sowie weltweit an ausgewählten Standorten.

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YOUTUBE-STAR JOYCE ILG »Auch Mädels dürfen sich zum Affen machen!«

JOYCE & DER AFFE

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Seit gut einem Jahr mischt Joyce Ilg [31] erfolgreich in der deutschen YouTuber-Szene mit. Sonst arbeitet sie als Moderatorin und Schauspielerin, vorzugsweise in deutschen Vorabendserien und Fernsehfilmen. Im Interview erzählt die Kölnerin, was sie am YouTube-Hype gut und schlecht findet, wie sie damit Geld verdient und ob sie wirklich Joyce Ilg heißt. 38

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Joyce, du arbeitest als Schauspielerin, moderierst und hast einen erfolgreichen YouTube-Kanal. Wie sieht bei dir ein normaler Wochentag aus? Das ist total unterschiedlich. Alleine meine Arbeit für den YouTube-Kanal bringt so viele verschiedene Arbeitsschritte mit sich. Einen halben Tag lang schreibe ich Konzepte, ein bis zwei Tage lang drehe ich, ein bis zwei Tage schneide ich. Es gibt Tage, an denen ich nur am Computer sitze und welche, an denen ich nur unterwegs bin, zum Beispiel bei irgendwelchen Events.

Wie hast du deiner Oma erklärt, was du da bei YouTube machst? Das habe ich ihr nie so richtig erklärt, sie hat das aber mittlerweile selbst herausbekommen, indem sie viele meiner Sendungen geschaut hat. In erster Linie ist man als YouTuber ein Videoproduzent, muss aber dabei sämtliche Aufgaben machen, die anfallen. Deshalb sieht das Video vielleicht nicht total professionell aus, hat aber mehr Authentizität. Und das macht für die jungen Zuschauer den Reiz aus.


!!!GEWINNE!!! Du willst Jocyce und 150 YouTube-Stars live erleben? Dann auf zu den Videodays am 1. und 2. Mai 2015 in Berlin! Wir verlosen 2 x 2 Freikarten + 2 x 2 Karten für den Roten Teppich (gültig mit Ticket). Beantworte uns dafür bis zum 27. April 2015 folgende Frage per Mail an gewinnspiel@uniglobale.com oder als PN auf Facebook: Welcher YouTubeChannel ist dein Liebling?

Verfolgst du mit deinen Videos ein Ziel, hast du eine Message? Am Anfang habe ich die Videos nur gedreht, um mich auszutoben und Spaß zu haben. Aber inzwischen habe ich so eine Art Message entwickelt: Dass auch Mädels sich mal zum Affen machen und peinliche Sachen machen dürfen. Das kommt bei meinen Zuschauerinnen gut an, sie schreiben mir, dass sie dadurch mehr Selbstbewusstsein bekommen. Ärgert es dich, dass im Netz so viele Beauty- und Schminkvideos kursieren? Ich persönlich kann damit nichts anfangen, obwohl ich viele von den Schmink-YouTuberinnen privat total gerne mag. Ich finde es nicht wichtig, dass Mädchen immer super-hübsch und zurechtgemacht aussehen. Deshalb verurteile ich die Schmink-Youtuberinnen aber nicht. Man kann sich ja aussuchen, welche Videos man guckt. Was beachtest du noch bei der Auswahl deiner Themen? Ich halte mich mit polarisierenden Ansichten lieber zurück. Ich will die Leute mit meinen Themen eher zum selbständigen Denken anregen, damit sie für sich eine eigene Meinung finden. In einigen deiner Sketche kritisierst du, wie wir heute mit dem Internet, dem Smartphone und unserer Zeit umgehen. Wie siehst du den medialen Wandel? Ich mache mir da richtig viele Gedanken drüber, weil das überhandnimmt. Bevor ich bei YouTube war, habe ich selbst nie irgendwo etwas gepostet. Jetzt nutze ich die sozialen Medien täglich, weil es zu meinem Job gehört. Dabei muss man bedenken, dass Posts aus dem Netz nicht mehr rückholbar sind. Außerdem bekomme ich stän-

dig Mails, Anrufe und Nachrichten, die ich sofort beantworten muss. Das nervt mich total. Ich habe schon überlegt, ob ich mir einen Zwei-Stunden-Slot am Tag schaffe, an dem ich auf Mails antworte, und sonst eine automatische Mailantwort einrichte.

Du verdienst inzwischen so viel mit deinem YouTube-Kanal, dass du davon leben kannst. Wie funktioniert das? Zum einen wird vor die Videos ein Werbespot geschaltet, durch den YouTuber verdienen. Außerdem kann man Product-Placement betreiben, also im eigenen Video Dinge zeigen und dafür Geld kassieren. Auf die Werbung, die vorgeschaltet ist, hat man keinen Einfluss, doch im Video zeige ich selbst nur Produkte, die ich selbst gut finde oder vertreten kann. Ich bekomme viele Anfragen, lehne aber das meiste ab. Zum Beispiel die von McDonalds, weil ich Vegetarierin bin und deshalb dieses Unternehmen nicht unterstützen möchte. Das Geschäftsmodell ‚YouTube-Star‘ wird in letzter Zeit stark kritisiert. Einige von ihnen wie die Beauty- und Mode-Bloggerin ‚Bibi‘ stellen Produkte vor, die sie unter dem Video verlinken, bei einem Kauf über den Link erhalten sie Provision. Was hältst du davon?

Diese Sachen erinnern mich ein bisschen an Teleshopping. Sowas mache ich nicht. Bei den Beauty- und Fashion-YouTubern ist das aber sehr verbreitet. Sie halten sowieso Produkte in die Kamera und sie können sich ja nicht ohne Produkte schminken. Ich kann es schon nachvollziehen, dass sie die Produkte verlinken, die Leute fragen ja sowieso danach. Und warum sollen sie dann nicht einen Deal machen, bei dem man daran mitverdient? Das ist schon nachvollziehbar, für mich aber eher uninteressant. Du selbst verlinkst unter deinen Videos auf eine Kleidungsmarke. Ja, das ist ein Label, das meinem Kollegen Chris und mir gehört. Wir entwerfen beide T-Shirts, die wir dort verkaufen. Hast du, wie viele deiner Kollegen, ein Management für den YouTube-Kanal? Bei mir steht niemand hinter dem Kanal, weder ein Netzwerk noch ein Management. Ich habe mich erstmal dafür entschieden, hier frei zu bleiben. Ist Joyce Ilg eigentlich dein richtiger Name? Ja, so steht’s in meinem Personalausweis. Ilg ist tatsächlich ein deutscher Nachname, nur sehr selten. Und Joyce hat meine Mama ausgesucht. Sie war früher ein Hippiemädchen und fand das Wort ‚Joy‘ – ‚Freude‘ – in dem Namen schön.  ◆  friederike.m.schroeter@uniglobale.com Friederike M. Schröter hat Philosohpie studiert und arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Auf YouTube verirrt sie sich nur noch, wenn sie die Hilfe eines Photoshop-Tutorials benötigt. Oder um die Beachvolleyball-Spiele von Olympia 2012 zu schauen.

U N IG LOBALE

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SERIE UNIGLOBALE KINO-TIPPS

FILM AB FÜRS SOMMERSEMESTER! KISS THE COOK

MAD MAX: FURY ROAD Temporeiche Verfolgungsjagd.

Auch im vierten Teil der Mad Max-Reihe geht es wieder heiß her. Zusammen mit einer Gruppe Flüchtlinge und der Herrscherin Furiosa kämpft Mad Max gegen einen wütenden Warlord.  ◆   ab 14. Mai 2015, Action

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So schmeckt das Leben! Beruflich läuft es rund bei Gourmetkoch Carl Casper (Jon Favreau), privat dafür umso weniger. Die Beziehung zu seiner Frau (Sofia Vergara) ist gescheitert und auch von seinem Sohn Percy (Emjay Anthony) entfernt er sich immer mehr. Kurzerhand beschließt Carl deswegen seinen Job in einem Feinschmeckerrestaurant in Los Angeles an den Nagel zu hängen und zusammen mit seinem Sohn in einem heruntergekommenen Imbisswagen durch die amerikanischen Südstaaten zu reisen. Dabei kommt er nicht nur sich selbst, sondern auch seiner Familie wieder näher.  ◆ ab 28. Mai 2015, Roadmovie

DIE AUGEN DES ENGELS

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Ein ungeklärter Mord und die Suche nach der Wahrheit. Basierend auf dem Fall der amerikanischen Austauschstudentin Amanda Knox geht es in ‚Die Augen des Engels‘ um einen spektakulären Mordprozess. Der junge Regisseur Thomas Lang (Daniel Brühl) ist sich sicher, in der Anklage gegen die Amerikanerin Jessica Fuller (Genevieve Gaunt) den Stoff für seinen nächsten Film gefunden zu haben. Dabei rutscht er immer tiefer in den mysteriösen Mordfall, bis er schließlich selbst nicht mehr weiß, was wahr ist und was nicht.  ◆ ab 21. Mai 2015, Justizthriller

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AN DEN UFERN DER HEILIGEN FLÜSSE

Millionen Menschen. 55 Tage. 3 Flüsse. 1 Pilgerreise. Die Doku über das größte religiöse Fest der Welt Kumbh Mela erzählt die Geschichte der Pilger in all ihren bewegenden, glücklichen und dramatischen Facetten. ◆ ab 30. April 2015, Doku

WEITERE HIGHLIGHTS

MEIN HERZ TANZT

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Liebesgeschichte zwischen Israel & Palästina. Eyad ist der erste Palästinenser an einer israelischen Eliteschule in Jerusalem. Erst als sich der Außenseiter in die schöne Naomi verliebt, nimmt sein Leben in Israel eine Wendung. ◆  ab 21. Mai 2015, Drama 40

U N IG LOBALE – G LOBAL VI LL AG E

HEDI SCHNEIDER STECKT FEST Tragisch komische Komödie über das Leben! ab 07.Mai 2015, Drama KIND 44 Nervenzerreißende Suche nach einem Kindermörder. ab 04.Juni 2015, Thriller


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