Uniglobale März 2018

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Uniglobale S t u d i u m u n d K a r r i e r e i m 2 1. J a h r h u n d e r t

März 2018

w w w. u n i g l o b a l e . c o m

Hi, wir sind         die Neuen!   Tipps fürs Freundefinden im Ausland

K arriere-Fokus

Frauen & MINT

Masterstudium

Alles, was du wissen musst –  von A wie Ausland  bis Z wie Zulassung     Don’t panic!           Tim Oliver     Schultz

Angstattacken im Studium und was dagegen hilft

Zwischen Hochschule und Filmset

Melitta-Putzplan für deine WG



Editorial

#PRÜFUNGSPHASE Liebe Klausurenschieber und Überflieger, Prüfungsverweigerer und Notfallseelsorger, Winterzeit ist Prüfungszeit und wer auch immer das Konzept Klausuren erfunden hat: Wir mögen dich gerade nicht so. Nehmen wir diese zehn weißbekittelten Medizinstudenten auf dem Foto: Hoffnungsvolle Erstsemestler aus Düsseldorf, die mit viel Idealismus an die Uni kamen. Dann sollten sie erstmal in acht Wochen den kompletten Bewegungsapparat des menschlichen Körpers lernen … . Und seien wir mal ehrlich: So eine Klausurenphase kehrt ja wirklich das Schlechteste im Menschen hervor. Wir ernähren uns wie Teenager, haben ein Sozialverhalten wie ein Waldschrat und verfallen in wichtigen Momenten in einen Prokrastinationsmodus, der uns daran zweifeln lässt, dass wir noch einen freien Willen haben. Gleichzeitig ist das die Phase, die uns an das Gute im Menschen glauben lässt: Der Mitbewohner, der sich wochenlang auch um unseren Dreck kümmert. Die Tutorin, die einen beim Präparierkurs aus dem tiefsten Lernloch zieht. Und die Banknachbarin, die im entscheidenden Moment die richtige Lösung unauffällig rüberschiebt. Diese zehn Jungmediziner haben ihre Klausur übrigens alle mit Bravour bestanden. Tutorin Rahel (rechts in Blau) fand: Das sollte die ganze Welt wissen! Und hat den Glücksmoment auf Instagram festgehalten. Eine wunderbare vorlesungsfreie Zeit (und viele bestandene Prüfungen) wünscht euch das UNIGLOBALE-Team.

!!! Mitmachen    & Gewinnen !!!   Na, Erfrischung und Koffeinkick gefällig? Mit ffeel® von Melitta gehst du mit Power durch deine Semesterferien – ob auf Reisen oder in der Bibliothek. Wir verlosen 5 x 6 Flaschen des natürlichen Erfrischungsgetränks, das die belebende Wirkung von Cold Brew Coffee und den frischen Geschmack von Superfruits vereint. Ver vollständige dafür folgenden Satz: »Studieren ohne Kaffee ist w i e …« M a i l b i s z u m 3 1. 3 .18 a n gewinnspiel@uniglobale.com.


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NEU Inhalt

32 Tim Oliver Schultz im Interview

global Village 06

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STUDIERENDE & IHRE BLOGS MHH … LECKER!

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RABATTE-ATTACKE AU F NERV ENN A HRU NG & IT

work & Life

HI, wir SIND DIE NEUEN! TIPPS F Ü RS FREU NDEFINDEN IM AUSL A ND

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INTERVIEW MIT TIM OLIVER SCHULTZ Z WISCHEN HOCHSCH U LE U ND FILMSE T

K A RRIERE-FOK US I: FR AU EN & MIN T A NEVER ENDING STORY

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K A RRIERE-FOK US II: BANKEN & VERSICHERUNGEN ALGORIThMEN STATT ÜBERWEISUNGSSCHEINE

istudy 08

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MASTERSTUDIUM A LLES WAS DU WIS SEN MUS ST – VON A WIE AUSL A ND BIS Z WIE ZU L A S SU NG

28 K arrieremessen SAve the Date!

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INTERVIEW MIT STANDFORDPROFESSORIN CAROL DWECK VOM GLÜCK, FEHLER ZU MACHEN

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DON’T PANIC! A NGSTAT TACK EN IM ST U DIUM U ND WAS DAGEGEN HILF T APPS ZUM RU N T ERKOMMEN

Standards

03 EditoriaL

KOLUMNE SE X ISMUS A N U NI – 4 WEIBLICHE »BILDU NGSMOMENTE«

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ABSOLUTE ZERO

MELIT TA-WG-PUTZPL AN

28 Impressum COMIC BY JAMIRI #METOO

Zero Zucker Zero Kalorien Neuer Geschma

ck

Guava-Passion Fruit

28 BLACK

uniglobale  @ Facebook facebook.com/uniglobale

Der Energy Drink www.28black.com


Serie Global Village

Hi, wir sind   die Neuen!    1

Neue Stadt, neue Uni, Familie und Freunde meilenweit entfernt: Ein Auslandssemester ist wie eine soziale Tabula rasa. Fünf Studierende, die auf der Webseite www.studieren-weltweit.de bloggen, erzählen, wie sie Anschluss gefunden haben.

Noch mehr   Geschichten?

Einfach hier scannen und viele weitere Blogposts über das Studieren im Ausland lesen.

2 Geteiltes "Leid" Carina

Sei offen und sei dabei! Daniel

»Alles begann mit einer simplen Anzeige eines Mädchens in einer Erasmus-Gruppe auf Facebook: ‚Hat jemand Lust sich am Canal Saint Martin zu treffen?‘ Ich meldete mich gleich, da ich mich bereits nach meiner ersten Woche in Paris super alleine und verloren fühlte. Sie wurde zu einer meiner besten Freundinnen. Durch den Französischkurs meiner Uni habe ich innerhalb eines Tages einen internationalen Freundeskreis aufgebaut. Wir hatten die gleichen Anfangsprobleme, Interessen und Fragen. Mit den Franzosen hat es allerdings etwas länger gedauert. Ich hatte den Eindruck, dass diejenigen offener waren, die auch schon einmal einen Auslandsaufenthalt absolviert hatten.«

»Darüber, ob man im Ausland Anschluss finden wird, sorgt sich zunächst jeder. Völlig unbegründet: Denn fast von selbst ergeben sich bald großartige Bekanntschaften. Du wirst umgeben sein von Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden. Jeder ist auf der Suche nach neuen Freunden und einzigartigen Erlebnissen. Es gibt nur zwei Dinge, die du befolgen solltest: Sei offen und sei dabei! Aber warum nicht ab und an den ersten Schritt machen? Ganz sicher: Jeder wird sich freuen, wenn du ihn oder sie ansprichst – und ein geeignetes Gesprächsthema findet sich immer. Gerade in Polen! Die Verwunderung darüber, dass in der Öffentlichkeit nicht getrunken werden darf, sorgte bei mir anfangs für ausgiebige Diskussionen und endete meist in einem Barabend, um auf die neue Freundschaft anzustoßen.«

Carina Seckler [25] studiert im französischen Doppelmaster Architektur am KIT in Karlsruhe und der ENSAS in Straßburg. Davor war sie schon für ein Erasmus-Jahr in Paris. ◆

Daniel Mainka [23] studiert Politikwissenschaften an der Universität Marburg – verbringt jedoch gerade ein Erasmus+ Semester an der Jagiellonen-Universität in Krakau. ◆

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U n ig lobale – g lobal vi ll ag e


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A uf w w w.studieren-welt weit.d e, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF ) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DA AD) berichten Studierende live von ihrer Zeit im Ausland. Auch via Instagram, F a c e b o o k , Yo uTu b e u n d Tw i t t e r t e i l e n d i e Correspondents ihre Erlebnisse. Eine super Informations- und Inspirationsquelle für dein eigenes Auslandssemester!

3 Familienanschluss on top Janina

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»Dank meiner Mitbewohnerin habe ich während meines Auslandssemesters in Lowell nicht nur Anschluss zu Kommilitonen und Leuten in meinem Alter gefunden, sondern wurde zusätzlich direkt in eine ganze Familie aufgenommen. Schon am ersten Tag haben mich ihre Eltern in Empfang genommen und in ihr griechisches Stammrestaurant ausgeführt. Während des Semesters wurde ich dann regelmäßig mit kleinen Versorgungspaketen verwöhnt und Thanksgiving – dem Feiertag in den USA – habe ich letztendlich mit der gesamten griechisch-kolumbianisch-amerikanischen Familie gefeiert. Gerade an so einem besonderen Tag, an dem fast alle nach Hause fahren und es am Campus ganz schön ruhig werden kann, war ich sehr froh, meine Gastfamilie gefunden zu haben. Auch wenn ich über die Uni schon viele amerikanische und internationale Studenten kennenlernen konnte, war dieses extrem aufgeschlossene familiäre Umfeld ein ganz besonderer Teil meiner Zeit in den USA.«

»In Chelmsford Anschluss zu finden, war nicht leicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele britische Studierende noch zu Hause wohnen und pendeln oder selbst schon eine Familie gegründet haben und dementsprechend schlechter verfügbar sind. Trotzdem habe ich mich nicht entmutigen lassen und mich für den Futsal-Sportclub der Uni angemeldet und so eine neue Sportart entdeckt. Außerdem habe ich viele Ausflüge nach London unternommen und eine pulsierende Großstadt kennengelernt. Einige deutsche Studierende kannte ich bereits, so konnten Freundschaften noch gestärkt werden. Im Alltag konnte ich erfahren, was es mit der britischen Höflichkeit und Freundlichkeit auf sich hat. Trotz einiger Schwierigkeiten möchte ich meine Erfahrungen nicht missen!«

Janina Späth [25 Jahre] ist Studentin der Internationalen Studien/Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Frankfurt am Main. Für ihr Austauschsemester ging es an die University of Massachusetts in Lowell. ◆

Julia Proft [25] studiert im Doppelmaster International Vocational Education an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Ein Semester zog es sie ins Ausland – an die Anglia Ruskin University im britischen Chelmsford. ◆

Neues Hobby, neue Freunde Julia

5 Rein ins Leben vor Ort! Dominik »Japaner sind zurückhaltend und sprechen kaum Englisch? Im Gegenteil: Vor allem die jüngeren Japaner sind an Menschen aus anderen Ländern interessiert. Damit man in einer Stadt mit 13 Millionen Einwohnern nicht den Anschluss verliert, sollte man jedoch früh die richtigen Schritte setzen: Meine ersten Freunde habe ich in einem Shared House gefunden, wo meist zugezogene Japaner, oftmals Studenten, wohnen. Gemeinsam erkundet man nicht nur die Stadt, sondern lernt auch die verrückten Seiten der Metropole kennen, wie die vielen kleinen, versteckten Izakaya-Bars hier in Tokio. Und im Anschluss ans Feiern dann auf eine Schüssel Ramen zu gehen, klappt nun mal am besten dank der Geheimtipps der japanischen Freunde. Doch bei der Wochenendplanung ist Feingefühl gefragt, denn Japaner können nicht direkt Nein sagen. Im Zweifel also besser noch einmal nachhaken, falls keine direkte Zusage kam – damit man am Ende nicht doch ungewollt alleine dasteht.« Dominik Krenn [26] nimmt am DAAD-Programm »Sprache und Praxis in Japan« teil und lebt momentan in Tokio. ◆ U n ig lobale

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Masterstudium

Master-ABC Wann macht ein Masterstudium Sinn? Wie findet man den richtigen Studiengang? Wie bewirbt man sich? Unser Master-ABC gibt Antworten auf die Flut an Fragen. Ausland Hunderte Universitäten im Ausland bieten Master-Studiengänge an. Viele davon sind auf internationale Studierende ausgerichtet. Erasmus oder Auslands-BAföG sind möglich, zudem gibt es diverse Stipendien. Der Vorteil: Im Gegensatz zu einem kurzen Auslandssemester im Bachelor, hat man hier viel Zeit, um anzukommen und Land und Leute auch richtig kennenzulernen. Der Nachteil: eigentlich keiner. Aber: Prüfe genau, ob der Studiengang wirklich zu dir passt, bereite dich gut vor und trage alle nötigen Dokumente frühzeitig zusammen (Empfehlungs- und Motivationsschreiben, Lebenslauf, Nachweise über Sprachtests, finanzielle Mittel und Krankenversicherung, meist alles auf Englisch).

Bewerbung Grundvoraussetzung ist das Bachelor-Zeugnis oder zumindest eine Bescheinigung der Uni, dass du den Bachelor in der Tasche hast. Neben anderen Dokumenten wie Lebenslauf, Motivationsschreiben und Immatrikulationsunterlagen sind oftmals auch Gutachten von einem oder mehreren Dozenten wichtig. Dieser Punkt braucht wohl mit am meisten Vorlauf. Überleg genau, welche Dozenten dafür in Frage kommen, ob sie dich in der Uni erlebt haben und dir gewogen sind. Bevor man zum Master zugelassen wird, führen manche Universitäten auch Vorgespräche (s. I wie Interview). 08

U n ig lobale – iStudy

Checkliste Die Vorbereitung erleichtert eine Checkliste, in die du einträgst, welche Fristen es gibt und welche Nachweise für die Zulassung nötig sind:

• ein Jahr vorher: Überlege, welcher Master zu dir passt und wo du studieren möchtet. • acht Monate vorher: Spätestens jetzt solltest du checken, ob alle Kriterien der Wunsch-Uni erfüllt sind (absolvierte Praktika, Zertifikate, Sprachkurse/Kenntnisse, Leistungspunkte in bestimmten Fächern). • z wei bis drei Monate vorher: Beginne, Gutachten in Auftrag zu geben und dich um Zeugnisse und Bescheinigungen zu kümmern: 1. Sprachnachweise: Rechtzeitig anmelden (siehe T wie Tests)! 2. Gutachten: Sprich mit der Uni ab, was im Gutachten stehen soll und ob bestimmte Punkte abgedeckt werden müssen. Oft soll ein Eindruck über die Persönlichkeit, die Leistung und das Engagement entstehen. 3. Motivationsschreiben: Formuliere einen Text, warum du gerade diesen Master an eben dieser Universität absolvieren möchtest. Berufliche Vorstellungen und Erfahrungen sollten hier auf jeden Fall mit einfließen.

4. beglaubigte Dokumente: Zeugnisse und Bescheinigungen müssen zusammengetragen werden: Kopie vom Perso, Bescheinigung der Krankenkasse oder Belege über die Bezahlung der Studiengebühren. Beglaubigt wird in Prüfungs- oder Bürgerämtern. 5. Visum: Brauchst du eventuell für den Master im Ausland. Infos gibt’s beim Auswärtigen Amt oder bei der Botschaft des jeweiligen Landes. Ein Visum zu beantragen, kann wenige Stunden oder mehrere Wochen dauern. • Einen bis einen halben Monat vorher: Jetzt solltest du die Bewerbung und den Themenaufsatz anfertigen, sofern so etwas gefordert wird.

dual Wer nicht nur büffeln, sondern schon arbeiten und Geld verdienen möchte, für den könnte ein dualer Master richtig sein. Hierfür braucht es ein Unternehmen, das dieses Modell anbietet und mit einer Hochschule kooperiert. Es gibt zwei duale Modelle: studienbegleitend (im Abendstudium, tagsüber wird im Unternehmen gearbeitet) und das Blockstudium (hier wirst du mehrmals im Jahr für einige Tage von der Arbeit freigestellt). Bundesweit bietet zum Beispiel die FOM-Hochschule duale Studiengänge an.


Illustration: Anton Hallmann/Sepia

UNIBZ-ABSOLVENTIN Emanuela Vedovati ABSCHLUSS Ökonomie und Sozialwissenschaften JOB Beraterin im Bereich Nachhaltigkeit Terra Institute, Brixen

Entscheidung Brauche ich einen Master? Will ich einen Master? Bringt er mich meinem Ziel näher? Was ist mein Ziel? Wie soll der Master sein? Forschungsorientiert, anwendungsorientiert, künstlerisch oder lehramtsbezogen? Diese Fragen muss jeder für sich ganz am Anfang klären. Der Bachelor an sich ist kein berufsqualifizierender Abschluss, trotzdem kann man damit durchaus schon eine Karriere in den unterschiedlichsten Branchen starten. Wer eine bestimmte Position anstrebt, beispielsweise im höheren Dienst einer EU-Institution oder in der Forschung, muss in der Regel allerdings einen Master vorweisen. Und: Das Masterstudium bietet die Möglichkeit, noch einmal tiefer in ein Thema oder einen Fachbereich einzutauchen, gibt Zeit für das persönliche Reifen und die Frage: Was will ich später überhaupt beruflich machen?

Fachgebunden oder fachfremd? Wer einen konsekutiven Studiengang studiert, in dem B.A. und M.A. direkt auf einander aufbauen, wird sich diese Frage wohl nicht stellen. Für bestimmte Karrierepläne oder Studiengänge, insbesondere in den Geistes- oder Sprachwissenschaften, kann es aber Sinn machen, über einen fachfremden Master nachzudenken. Hier sollte man sich wieder überlegen: Welche Karriere strebe ich an? Wer im B.A. eine bestimmte Sprache studiert hat, kann das zum Beispiel durch eine neue Sprache oder einen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang ergänzen. Branchen wie etwa das Consulting interessieren sich sogar sehr für Bewerber, die schon mal links und rechts geschaut haben.

Gap Year Wenn man nicht weiß, was man machen soll, dann macht man am besten gar nichts. Ein Jahr zwischen dem B.A. und dem M.A. auszusetzen, um zu jobben, zu reisen oder Praktika zu machen, kann eine sehr sinnvolle Sache sein. Unternehmen wie Dr. Oetker bieten sogar spezielle Gap Year-Programme mit viel Praxiserfahrung an.

11 Bachelor 14 Master Bewerbung ab März 2018


Jobaussichten

Hol dir Unterstützung! Bei Fragen – fragen, heißt es immer. Das gilt auch hier. Sprich mit Masterstudierenden, Professoren und den Fachschaften der Studiengänge, die dich interessieren! Besuche Jobbörsen. Mach dich schlau, welche Abschlüsse für den Traumjob verlangt werden. Wie haben andere den Einstieg geschafft? Bevor du dich bewirbst, ist ein Ortsbesuch an der avisierten Uni sinnvoll.

Interview Am besten bereitet man sich hier vor wie auf ein Bewerbungsgespräch. Warum habe ich studiert, was ich studierte? Warum will ich diesen Master an dieser Uni? Was bringe ich mit? Die Vorstellung der Bachelorarbeit wird in der Regel erwartet oder ist Teil des Interviews. Meist führen zwei Dozenten das Gespräch. Hier gilt: Bloß nicht in leere oder hohle Phrasen flüchten! Es geht ums Kennenlernen, um die Frage, ob du in den Studiengang passt. Es ist aber keine Prüfung.

Wer hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt – Bachelor- oder Masterabsolventen? Pauschal lässt sich das nicht beantworten; das ist sehr branchenabhängig. Laut der aktuellen Studie JobTrends 2017 des Staufenbiel Instituts findet rund die Hälfte der Unternehmen den Masterabschluss wichtig oder sehr wichtig. Dafür ist Praxiserfahrung für 81 Prozent Pflicht. Und die kann man sich in der Regel nur aneignen, wenn man etwas länger studiert. Und: Gemäß einer Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) finden nur 25 Prozent der Bachelorabsolventen eineinhalb Jahre nach dem Abschluss einen Job. Bei FH-Abschlüssen sind es mit 65 Prozent schon deutlich mehr.

Kohle BAföG, Stipendium oder Studienkredit sind auch während des Masters Optionen. Vor allem Stipendien gibt es wie Sand am Meer und für jedes Forschungsfeld, jedes Land und jede Richtung. Die Plattformen »mystipendium.de« oder »stipendienlotse.de« helfen hier weiter. Einen Studienkredit vergibt unter anderem die KfW. Sicher eine Notlösung, denn das Geld muss zurückgezahlt werden.

Mastermessen Auf speziellen Messen wie der »Master & More«, die bundesweit tourt, kannst du dich gezielt informieren. Oft halten auch die Unis selbst Infotage ab, um ihr Studienangebot zu bewerben. Wer sich für ein duales Studium interessiert, sollte auch Karriere- und Jobmessen wie zum Beispiel die »Connecticum« oder den »Absolventenkongress« besuchen. 10

U n ig lobale – iStudy

Noten Bei manchen Studiengängen braucht es einen bestimmten Notendurchschnitt. Was macht man, wenn der nicht reicht? Zum Beispiel Kurse wiederholen oder verlangte Zusatztests wie GMAT oder TM-WISO umso besser ausfallen lassen. Auch wer mit dem Lebenslauf punkten kann, sein Studium in der Regelstudienzeit absolviert hat oder Auslandsaufenthalte vorweisen kann, bekommt oft einen Bonus. Mitunter ist auch das Auswahlgespräch wichtiger als die Note oder wird zumindest so gewichtet, dass sich damit viel rausreißen lässt.

Ranking Hochschulrankings – wie zum Beispiel das »CHE Ranking« oder auch »StudyCheck« – helfen bei der Qual der Wahl. Über Kriterien wie Studium, Forschung und Lehre, Ausstattung und die Einschätzung von dort Studierenden kannst du deine eigenen Ansprüche besser abgleichen.

Steuern Steuerlich macht ein Master viel Sinn. Er gilt als weiterführende Ausbildung und kann – anders als der Bachelor – in der Steuererklärung als Werbungskosten abgesetzt werden. Außerdem werden Arbeitsmittel, Arbeitszimmer, Seminare und Studienfahrten berücksichtigt. Selbst wenn du kein oder nur ein geringes Einkommen hast, solltest du während des Zweitstudiums eine Steuererklärung abgeben und den finanziellen Verlust angeben, der dadurch entsteht. Davon lässt sich nach dem Studium bei einem wahrscheinlich höheren Einkommen profitieren.


NÄCHSTER SCHRITT

Tests Mit absolvierten Tests sollen meist Sprachkenntnisse nachgewiesen werden. In der Regel ist das der Test of English as a Foreign Language, kurz TOEFL. Dieser kann zum Beispiel in Sprachschulen absolviert werden. Managementstudiengänge verlangen regelmäßig den Graduate Management Admission Test (GMAT), der aus Text-, Rechen- und Logik-Aufgaben besteht. Auch die Graduate Record Examination (GRE) oder der TM-WISO sind keine Seltenheit.

MASTER!

Finale für deine Studienzeit. Bei den MASTER AND MORE Studienwahlmessen kannst du entdecken, wie du das Beste aus deinem Master herausholen kannst.

DÜSSELDORF | 20.04.

Verdienst Meist verdienen Masterabsolventen beim Berufseinstieg etwas besser und haben auch eher Chancen, später mehr Gehalt zu beziehen, aufzusteigen oder höhere Positionen zu bekleiden. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel; letztendlich kommt es auf Studiengang und Branche an. Nichtsdestotrotz steht bei Masterabsolventen 9 Prozent mehr auf dem Gehaltszettel; laut StepStone Gehaltsreport 2017 verdient ein Berufseinsteiger mit Bachelor im Finanzsektor rund 42.380 Euro, jemand mit Master hingegen 47.810 Euro.

LEIPZIG | 24.04.

Wo? Früher war es klar: Die Fachhochschule ist praxisorientiert und auf die Wirtschaft zugeschnitten, die Uni ist forschungsorientiert und sehr theoretisch. Doch inzwischen gibt es auch an FHs wissenschaftliche Studiengänge und Unis bieten mehr Praxis. Unterm Strich bleiben drei charakteristische Vorteile bei jeder der beiden Formen. So ist an der Uni eine Promotion möglich. Die Fokussierung liegt auf der Forschung, wobei Theorie und Wissenschaft im Vordergrund stehen. An einer FH ist das Studium wesentlich anwendungsorientierter. Die Studiengruppen sind kleiner und somit die Betreuung intensiver.

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Zulassung ist da! Gratulation, du hast es geschafft und die Party kann steigen! Wenn es auch viel um Disziplin, Selbstorganisation und Hinarbeiten auf eine Karriere geht, sollte man eines jedoch nicht vergessen: Ein Studium muss auch Spaß machen. Wenn der Fun-Faktor fehlt, ist alles nichts. Selbst an der Wunsch-Uni mit dem besten Master und einem Top-Gehalt in Aussicht! N a c h k n a p p z e h n J a h r e n B a c h e l o rstudium fühlt Autor Philipp Blanke sich nun endlich in der Lage, über ein Masterstudium nachzudenken. ;) Die Recherche zu diesem Artikel hat ihn auf jeden Fall in der Idee bestärkt.

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Kolumne

4 weibliche »Bildungsmomente«  2017 war ein lautes Ja auf die Frage, ob wir Feminismus heute noch brauchen. Wie viele Frauen durch sexistische Machtstrukturen in ihren Karrieren ausgebremst werden, habe ich mich gefragt. Und wie präsent diese auch im Uni-Alltag sind.

1. Homosoziale Reproduktion Wenn ich mich in meinen Vorlesungen umsehe, sitzen da zu 90 Prozent Frauen. Richte ich den Blick nach vorne, sehe ich zu 90 Prozent Männer. Sogar in meinen Gender-Seminaren, für die ich regelmäßig von den Freunden meiner Mitbewohnerinnen aufgezogen werde, habe ich fast ausschließlich männliche Dozenten. Als der zehnte Wirtschaftsstudent fragt, wie es in den Seminaren mit den Lesben und Männerhasserinnen so zugeht, will ich ihm in die Eier treten. In der Soziologie nennt man das »homosoziale Reproduktion«. Also nicht das In-die-Eiertreten, sondern das Besetzen von Jobpositionen nach dem Prinzip der Ähnlichkeit. Männerzirkel hindern Frauen demnach nicht unbedingt aus Böswilligkeit am Aufstieg, sondern aus verengter Erfahrung. Sie stellen vor allem Personen ein, mit denen sie sich identifizieren können, die sie »kennen«. Sprich: Männer.

2. Stockholm-Syndrom

3. Ehefrauchen statt Vorstand In einem Workshop zur Stärkung von Führungsqualitäten bei Frauen sprechen wir darüber, wie wir durch eine Arbeitswelt nach oben navigieren können, die nie für uns gedacht war. Am zweiten Tag meint eine Kommilitonin, dass das zur richtigen Gruppentherapie wird. Und es stimmt: Jede einzelne kann von Sexismus im Uni-Alltag berichten. Eine Soziologie-Studentin erzählt, dass sie sich für ein Semester an der Yale-Universität bewerben wollte, aber der Dozent, den sie um ein Empfehlungsschreiben gebeten hatte, sie mit der Begründung abwies, sowas würde er nur für gute Studierende machen. Als sie fragte, ob ihre 1,5 nicht ausreicht, lächelte er und schlug ihr vor, sich an einer schlechteren Uni an der Westküste zu bewerben. Sie will gerade frustriert aufstehen und gehen, da fragt er sie süffisant grinsend, ob ihr Freund an der Ostküste lebt. Sie verneint, verwirrt von dieser Frage. »Na los, geben Sie es schon zu, warum würden Sie sonst so auf Yale beharren? Ich kenn das doch, es geht um einen Mann. Aber Männer, meine Liebe, gibt es auch an der Westküste.«

Der erste Sommer im Studium. Die Sonne wärmt den Rhein und lässt meine Hemmungen schmelzen, sodass ich nach einer durchfeierten Nacht mit fremden Studierenden nackt baden gehen möchte. Noch bevor mein Kleid fallen kann, gerate ich irgendwie mit der Modestudentin und ihrem festen Freund in eine Diskussion über die 4. Frauen zurück an den Herd Frauenquote. Ich kann nicht anders, als wie eine Furie zu argumenIch fahre mit der Straßenbahn nach Hause. Als diese an einer Ampel tieren, zu erörtern, zu belegen. Spreche über all die Mechanismen, die hält, fällt mir ein Graffiti an einer Hauswand auf. In Lila steht da unter die »gläserne Decke« weiter zementieren. Er lehnt sich dabei gelassen dem Venussymbol »Feminism x Anarchy« – und darüber in unsichezurück, während seine Freundin ein rührendes rer Druckschrift »Frauen zurück an den Herd«. Plädoyer auf Frauen hält, die trotz aller HindernisEin paar Tage später fahre ich an derselben Stelle Myriam Hlatky se erfolgreich sein können und sich eben besonders vorbei, genervt davon, dass wohl selbst diese Wand studiert Deutsche Philologie in Wien, anstrengen müssen. Sie stößt mir kumpelhaft und verhindern will, dass Frauen gleiche Karrierechanhat einen Bachelor mit übereifrigem Lächeln ihren Ellbogen in die cen und eine Prise Anarchie genießen können. Aber in Gender Studies Seite: »Aber wir beide, wir schaffen das!« Ich lehne als ich hinsehe, entdecke ich, dass der Spruch kor– und einen Master in Frustration. mich etwas vor und flüstere: »Zwinker zweimal, rigiert wurde: »Frauen zurück zum Pferd! Auf in den falls sie dich als Geisel halten.« Kampf!« Ein perfektes Motto fürs neue Jahr. ■ 12

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© Sung-Hee Seewald Fotografie

Die herCAREER ist ein wunderbares Format und ich unterstütze sie gerne, weil sie Frauen stärkt und sie ihnen unheimlich viel Mut macht. Ich meine, dass ein Besuch der herCAREER für alle Frauen ein Muss sein sollte, nicht zuletzt, weil sie hier große Netzwerke erschließen und für sich nutzen können. Heidi Stopper ehemalige Personalvorständin bei der ProSiebenSat.1 Media AG, Co-Autorin des Buches „Blondinen im Management“, heute erfolgreiche Unternehmerin

11. - 12. Oktober 2018 MTC, München Die Karrieremesse für Absolventinnen, Frauen in Fachund Führungspositionen und Existenzgründerinnen www.her-career.com

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TABLE CAPTAIN Aimie CarstensenHenze Gründerin & CEO ArtNight GmbH, einer Plattform für kreative Events.

TABLE CAPTAIN Dr. Katarzyna MolWolff Chefredakteurin, Verlegerin und Geschäftsführerin EMOTION Verlag GmbH

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Dr. med. Dilek Gürsoy Herzchirurgin, Klinikum Links der Weser. Sie war die erste Frau in Europa, die einem Patienten ein komplettes Kunstherz einsetzte.

Meike Haagmans Flugbegleiterin & Nebenbei-Gründerin von JOVENTOUR GmbH, einem Reiseveranstalter für Linienbusreisen weltweit.

Julia Möhn Mitglied der Chefredaktion EMOTION & Managing Editor, Redaktionsleiterin WORKING WOMEN EMOTION

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beim Messe-Ticket-Kauf unter her-career.com/ticketshop * Studenten/-innen erhalten kostenlosen Eintritt nach Online-Registrierung und Vorlage ihres gültigen, personalisierten Studentenausweises vor Ort. #herCAREER

SPEAKER & TABLE CAPTAIN Heidi Stopper Ehem. Personalvorständin, ProSiebenSat.1 Media AG, heute Coach, Beraterin und erfolgreiche Unternehmerin

SPEAKER Nina Straßner LL.M, Fachanwältin für Arbeitsrecht, Mediatorin, Dozentin, Autorin und Kolumnistin, Blog Juramama.de

Ausstellerspektrum: Arbeitgeber // Vereinbarkeit // Weiterbildungsangebote // Netzwerke // Existenzgründung Sponsor

11. Okt. 2018 Der Netzwerkevent mit über 40 Table Captains! Anmeldung unter her-career.com/atNight

Hauptmedienpartner


Emily Warren R o e b l i n g ( 1 8 4 3 -1 9 0 3 ) , US-amerikanische Te c h n i k- A u t o d i d a k t i n , plante und leitete den B au der N ew Yor ker Brooklyn Bridge

Va l e n t i n a Te r e s c h k o w a ( * 19 3 7 ), s o w j e t i s c h e K o s m o n a u t i n , f l o g 19 6 3 als erste Frau in den Weltraum

Beulah Louise H e n r y ( 1 8 8 7-1 9 7 3 ) , US-amerikanische Erfinderin (»Lady Edison«), erhielt 49 Patente – von der Eismaschine bis zur Schreibmaschine

K arriere-Fokus:  Frauen & MINT  A d a L o v e l a c e ( 1 8 1 5 -1 8 5 2 ) , britische Mathematikerin, s c h r i e b d a s e r s t e C o m p u t e rprogramm der Welt

A NEVER    E NDING   S TORY  C a r o l i n e H a s l e t t ( 1 8 9 5 -1 9 5 7 ) , britische Ingenieurin, gründete die »Women’s E ngineering S o ciet y« und förderte damit die Ausbildung von Frauen im Ingenieurberuf

J o v a n k a B o n t s c h i t s ( 1 8 8 7-1 9 6 6 ) , s e r b i s c h e A r c h i t e k t i n , s c h l o s s 19 13 i h r Ingenieurstudium an der TU Darmstadt ab – als erste Frau in Deutschland

Kitty Joyner ( 1 9 1 6 -1 9 9 3 ) , U S amerikanische I n g e n i e u r i n , 19 3 9 erste Frau, die beim NACA (später: NASA) mit diesem Beruf eingestellt wurde

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U n ig lobale – wor k&li fe

Margaret Hamilton ( * 19 3 6 ), U S - a m e r i k a n i s c h e Informatikerin, schrieb d e n ( Ta u s e n d e S e i t e n langen) Code für den » A p o l l o 11« - B o r d c o m p u t e r – und machte so die erste Mondlandung möglich

» E N I A C - F r a u e n « ( 19 4 3 - 4 6 ), programmierten den ersten elektrischen Universalrechner der Welt

R u ž e n a B a j c s y ( * 19 3 3 ), U S - a m e r i k a n i s c h e Informatikerin, leistete grundlegende Forschung zu Robotik und künstlicher Intelligenz


Ein Blick in die Geschichte zeigt: Ohne die wegweisenden Leistungen von Frauen wäre der technische Fortschritt wohl nicht so weit. Ihre Namen allerdings kennen nur die Wenigsten. Auch heute noch müssen sie sich in einer Welt behaupten, die von Männern dominiert wird. Drei junge Frauen erzählen von den Hochs und Tiefs ihrer bisherigen Karriere.

SAP MACHT’S VOR

Bist du hier überhaupt richtig?

Der Software-Konzern gilt als besonders frauenfreundlich. Mit welchen Ideen man einen solchen Ruf hinbekommt, erzählt Personalchef Cawa Younosi im Interview: goo.gl/9CQUdR

Solche Bemerkungen musste sich Inga Miadowicz [23] während ihres Informatik-Studiums anhören. Sie ging trotzdem ihren Weg und arbeitet heute als Softwareentwicklerin bei SAP. Inga Miadowicz besuchte in Düsseldorf ein Gymnasium mit musisch-künstlerischem Profil. Doch als sie sich in der achten Klasse für ein Wahlfach entscheiden sollte, überlegte sie nicht lange. Sie wählte Informatik. »Ich hatte vorher schon an meinem Computer zu Hause Videos gebastelt und mich an Webseiten versucht«, sagt die 23-Jährige heute. Das habe ihr schlicht Spaß gemacht, sie wollte mehr. Als eines von vier Mädchen lernte sie ein einfaches Malprogramm zu entwickeln. Zuhause begann Inga, Webseiten zu programmieren, und suchte sich Praktika, wenn sie Herausforderungen brauchte. Zum Beispiel in der IT-Abteilung von Aldi Süd, wo sie Workflows automatisierte und somit half, den Papierkram der Mitarbeiter zu erleichtern. Ehe sie sich versah, bot ihr das Unternehmen einen dualen Studienplatz an. Dass sie eine Frau war, spielte keine Rolle. »Klar, es war schon immer so, dass sich weniger Frauen für Informatik interessierten«, sagt Inga, »doch mir persönlich ist erst im Studium aufgefallen, dass ich in der Minderheit war.«

Unbeirrt zum Top-Job Skepsis, sogar bei Professoren Diese Erkenntnis holte sie gleich nach ihrer allerersten Vorlesung ein. In der Mensa setzten sich einige Kommilitonen und eine Kommilitonin zusammen, um über die Vorlesung und ihren ersten Professor zu resümieren. Inga war nicht mit allem zufrieden. Prompt entgegnete ihr ein Mitstreiter: »Na du solltest dir sowieso überlegen, ob du hier richtig bist.« Fassungslos über diesen Kommentar von einem Menschen, der weder Inga als Person noch ihr fachliches Können beurteilen konnte, habe sie patzig reagiert, erinnert sie sich. »Ich bin ausgeflippt, ich glaube ich habe ihn sogar beleidigt.« Über solche Leute müsse frau drüberstehen, meint Inga rückblickend. Anders wäre sie vermutlich auch kaum durchs Studium gekommen, denn ihr Frausein wurde dort mehrfach mit Skepsis betrachtet. »Neben Kommilitonen haben mich auch Professoren gefragt, warum ich das mache, mitten in der Vorlesung«, erzählt Inga. Auch außerhalb des Hörsaales war die Überraschung stets groß, wenn die junge Frau sagte, sie studiere Angewandte Informatik.

Heute arbeitet Inga beim Softwarehersteller SAP. Dort entwickelt sie Softwares für Consumer Industries, mal sind die Kunden Supermarktketten, mal Klamottenläden. Inga soll dafür sorgen, dass geschäftliche Prozesse wie die Überweisung von Rabatten zwischen Lieferanten und Laden automatisch ablaufen. Bereits existierende SAP-Programme muss sie hin und wieder erneuern. Dazu schaut sie den Kunden mit ihrem Team bei der Benutzung der Programme in Workshops über die Schulter, findet raus, was zu kompliziert ist, wo die Benutzer Schwierigkeiten haben. Dann versucht sie eine Lösung zu entwickeln, zum Beispiel indem sie die Oberfläche eines Programms moderner, einfacher und intuitiver umsetzt. In ihrem ersten Team fühlte sich Inga nicht wohl. Das lag auch daran, dass sie sich als Frau nicht ernst genommen fühlte. Sie löste das Problem, in dem sie sich intern ein neues Team suchte und ist heute sehr zufrieden. »Klar sprechen die Kollegen auch mal über die Frau zu Hause und was die vielleicht alles nicht kann, aber das ist doch ganz normal«, findet Inga. Denn Hand aufs Herz: So sprechen Frauen auch über Männer. Hin und wieder. U n ig lobale

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30 Männer – 4 Frauen

Aus ihrem Schuljahrgang war Kerstin Fischer [25] das einzige Mädchen, das einen technischen Studiengang wählte. Und dabei war sie nicht mal ein Mathe-Ass. Das machte offenbar aber nichts, denn die Wirtschaftsingenieurin ist beim Technologiekonzern ZF erfolgreich beruflich eingestiegen. Als ihre erste Hochschulzusage in den Briefkasten flatterte, musste alles ganz schnell gehen. Die Hochschule wollte zügig eine Antwort haben. Wirtschaftsingenieurwesen. Sollte Kerstin Fischer den Schritt wagen und in das womöglich kalte Wasser eines technischen Studiengangs springen? »In der Schule war Mathe eigentlich nicht unbedingt meine Stärke und Physik hatte ich abgewählt«, sagt Kerstin. Heute muss sie dabei lachen. Vielleicht sollte sie lieber warten, bis der Postbote die Briefe aus den Wirtschaftswissenschaften in den Kasten warf. Doch: »Ich wusste, Wirtschaftsingenieurwesen ist eine Herausforderung, aber es war vielfältiger, denn es beinhaltete nicht nur Wirtschaft«, sagt die 25-Jährige knappe sieben Jahre später. Kerstin sagte zu.

Nervige Kommentare Seit Kurzem arbeitet Kerstin bei ZF, einem führenden Automobilzulieferer in der Antriebs- und Fahrwerk- sowie aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Sie kümmert sich dort um das interne Marketing für ITTrends. Ihre Kunden sind die einzelnen Bereiche innerhalb von ZF. Kerstins macht neue Prozesse der IT-Innovationsprojekte bekannt und sorgt dafür, dass diese eingesetzt werden können. Die Projekte versuchen mittels künstlicher Intelligenz, Virtual und Augmented Reality oder auch Advanced Analytics, Abläufe in der Produktion oder an den Arbeitsplätzen zu verbessern. Einen solchen Job konnten sich die anderen Mädchen ihres Jahrgangs beim Schulabschluss nicht vorstellen. Kerstin war die einzige, die einen technischen Studiengang wählte. Doch 16

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N a n c y J a n D a v i s ( * 19 5 3 ), US-amerikanische Ingenieurin und Astronautin, entwickelte das Hubble- und ChandraWeltraumteleskop mit und flog drei Mal ins All

I l s e K n o t t - t e r M e e r ( 1 8 9 9 -1 9 9 6 ) , d e u t s c h e I n g e n i e u r i n , s c h l o s s 19 24 ihr Studium an der TH München ab – und war damit die erste DiplomIngenieurin Deutschlands

das Wissen, dass auf Kerstins Stundenplan auf einmal Elektrotechnik stand, löste bei Kerstins Freundinnen eher Anerkennung als Überraschung aus. In der Uni war sie als Frau nicht alleine, doch deutlich in der Unterzahl, zudem brachen einige Kommilitoninnen im Bachelor ihr Studium ab. Im Master saßen von 34 Studierenden nur noch vier Frauen im Hörsaal. Dass sie manches Mal die einzige war, sei ihr selten bewusst gewesen. Negative Erfahrungen hat sie kaum gemacht. Nur eine Erinnerung an ein Zitat eines Profs der Steuerlehre ließ sie die Nase rümpfen. »Wenn sie heiraten, dann knallen sie ihrer Frau erst einmal den Ehevertrag hin«, habe er gesagt, als ob keine Frauen anwesend seien. Kerstin blieb entspannt. »Solche Kommentare sind anstrengend und nervig«, sagt sie, »aber gewürdigt gehören sie nicht.«

Aha-Moment durch Praxis Kerstin sei sich anfangs auch manchmal unsicher gewesen, denn Bereiche wie Elektrotechnik begeisterten sie nicht sonderlich. Dann begann das vierte Semester, Kerstins Praxissemester. »Und da wusste ich es: Ich bin hier genau richtig.« Die Theorie der Vorlesung in die Praxis umsetzen, hautnah erleben, wie die Abläufe in der Produktionstechnik aussehen und welcher Job ihrer dabei ist – die junge Ingenieurin erfuhr, dass »Praxis einen ganz

anderen Blick mit sich bringt.« Praxis liefert zudem andere Herausforderungen, besonders für jemanden mit Kerstins Profil: jung, weiblich, Berufseinsteigerin. »Ich musste mir erst einmal Respekt verschaffen«, erinnert sie sich. Sie habe den gestandenen Männern, die in der Produktion an den Maschinen arbeiteten, Aufgaben zuteilen sollen. Schwierig. Aber nicht unmöglich. Kerstins Taktik: sich die Maschinen von den Männern erklären lassen, ihr Knowhow wertschätzen und nutzen. »Nach vier Wochen haben die fast nur noch mich angerufen und kaum mehr meinen Betreuer«, sagt Kerstin. Dass das ihren jungen, männlichen Kollegen noch schneller gelang, registrierte sie zwar, will darauf aber nicht allzu viel geben. »Klar, eine Frau zu sein, verstärkt den Effekt, aber das ist nicht alleine der Grund, wenn etwas schwierig ist.« Luise Binder arbeitet als freie Journalistin in Leipzig und d a m i t i n e i n e m M e t i e r, i n d e m Frauen während der Ausbildung oft deutlich in der Mehrzahl sind. Der Blick in zahlreiche Redaktionen zeigte ihr aber: Das bleibt nicht so und man muss ganz schön am Ball bleiben, um mitspielen zu dür fen.


Josephine Cochrane ( 1 8 3 9 -1 9 1 3 ) , U S amerikanische Erfinderin, m e l d e t e 18 8 6 d i e Geschirrspülmaschine zum Patent an G r a c e H o p p e r ( 1 9 0 6 -1 9 9 2 ) , US-amerikanische Informatikerin, entwickelte den ersten Compiler und leistete Vorarbeit für die P r o g r a m m i e r s p r a c h e „ C O B O L“

Kein Bock auf Rollenklischees

allem ihr Vater sei stolz auf sie gewesen. »Meine Lehrer und auch einige Bekannte waren eher skeptisch, weil viele ihren technischen Studiengang abbrechen«, sagt Anna. »Das hat mich anfangs sehr verunsichert.« Doch Anna bemühte sich, ihrem Gefühl nachzugehen und nicht allzu viel auf Rollenklischees zu geben, und fand sich schließlich in einem Hörsaal voller Männer wieder. »Am Anfang fühlt man sich als Frau schon irgendwie etwas verloren«, so Anna. »Im Laufe des Studiums hat sich das aber geändert.« Anna fand viele männliche Studienfreunde und eine besonders gute Freundin. Benachteiligung hätten sie zunächst nicht erfahren.

Sich behaupten, aber nicht verbiegen Umso erschrockener war Anna, als sie ihre Bachelorarbeit in einem Unternehmen der Stahlbranche schrieb. »Dort hatte ich oft das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, und musste mich stark behaupten«, sagt Anna. Doch sie biss sich durch und hat es geschafft. Heute arbeitet sie als Testingenieurin bei ENERCON, dem größten deutschen Hersteller von Windenergieanlagen. Sie simuliert und testet dort Rotorblätter auf deren Verhalten im laufenden Betrieb der Windanlagen. Arbeiten in einer Männerwelt, sich behaupten und beweisen. Das ist nicht immer leicht. Aber Anna blickt zufrieden zurück: »Ich glaube, es ist einfach wichtig, sich selbst treu zu bleiben, egal was andere sagen, und mutig zu sein.« ■

Im Hörsaal saß Anna Schwabe [28] allein unter Männern und kämpfte auch später noch manchmal mit dem Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Heute, als Testingenieurin bei ENERCON, ist das jedoch Geschichte. Die Schulabschlüsse junger Mädchen sind in Deutschland so gut, dass ihnen theoretisch alle Türen offenstehen. Praktisch entscheiden sich die meisten jedoch noch immer für ein »typisch weibliches« Berufsfeld. Das Statistische Bundesamt ermittelte für das Jahr 2016, dass mehr als die Hälfte der Mädchen aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System wählt. Darunter war kein naturwissenschaftlich-technischer Studiengang. Damit Mädchen und junge Frauen in Deutschland ihre Berufsmöglichkeiten erkennen und ausschöpfen, veranstaltet der Bund den jährlichen Zukunftstag, damals noch »Girl's day«. Die Möglichkeit einen Tag lang in vermeintliche Männerberufe zu schnuppern, nutzte auch Anna Schwabe. Sie begleitete ihren Vater, der bei der Luftwaffe der Bundeswehr tätig war. »Damit habe ich einen starken Bezug zur Technik, insbesondere zur Luftfahrt aufbauen können«, sagt die 28-Jährige rückblickend.

Dem Gefühl folgen Erstes Interesse war geweckt, doch der Groschen fiel gegen Ende ihrer Schulzeit. Bei einem freiwilligen Praktikum an der MTU, einem deutschen Triebwerkhersteller in Hannover, erhielt Anna einen Einblick in die Prüftechnik von Triebwerken. Die Tochter eine Ingenieurin – vor

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Rubrik Wissenschaftsförderung


Illustration: Nina Schumann


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Interview

Vom Glück,   Fehler   zumachen  Wie entfalten wir unser Potenzial? Was motiviert beim Lernen? Und warum sollten wir uns auch über Misserfolge freuen? Die Stanford-Professorin Carol Dweck hat hier wegweisende Antworten gefunden und erhielt dafür den Yidan Prize, den weltweit größten Bildungspreis. UNIGLOBALE hat sie im Rahmen der Verleihung in Hongkong getroffen. Frau Prof. Dweck, Sie haben sich der Frage verschrieben, wie wir erfolgreich lernen. Warum? Mich hat immer interessiert, wie Menschen mit Rückschlägen umgehen. Ich war neugierig, warum manche Schüler und Studenten Herausforderungen lieben, wohingegen andere, die genauso talentiert sind, davor zurückschrecken und auf die »sichere Bank« setzen. Das Thema hat auch mit mir selbst zu tun. In der sechsten Klasse platzierte uns der Lehrer in der Reihenfolge unseres IQs. Ich saß zwar ganz vorne, hatte aber ungeheure Angst, Fehler zu machen, mal nicht die Leistung zu bringen, die von mir erwartet wurde. Hatte das Auswirkungen auf ihre Zeit als Studentin? Auf jeden Fall. Ich interessierte mich für viele Themen, besuchte viele verschiedene Kurse. Aber: Ich habe immer darauf geachtet, dass ich Dinge wähle, von denen ich weiß, dass ich gut darin bin. Themen, bei denen ich vielleicht gescheitert wäre, habe ich gemieden. Ich kann mir vorstellen, viele empfinden ähnlich. Dieser ständige Kampf, perfekt zu sein und schlau zu wirken. Die Aussicht auf Rückschläge macht uns Angst, Misserfolge machen uns unglücklich. Die Frage ist, ob da nicht vielleicht ein Denkfehler vorliegt, der uns viele Chancen verbaut. 20

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Und was haben Sie herausgefunden? Wenn es ums Lernen geht, unterscheiden wir Menschen uns. Ein Teil denkt: ›Meine Fähigkeiten, Talente und mein IQ sind mit der Geburt in Stein gemeißelt und können sich nicht mehr großartig entwickeln. Fehler stellen meine Intelligenz infrage. Um nicht zu versagen, umgehe ich bestimmte Situationen. Erfolge von anderen schüchtern mich ein.‹ Ich nenne dies das »statische Selbstbild«. Andere hingegen verstehen, dass sich Fähigkeiten entwickeln können. Durch Herausforderungen, harte Arbeit und gute Strategien. Scheitern ist für sie Teil des Lernprozesses. Erfolge von anderen spornen sie an. Das ist das »dynamische Selbstbild«. Die Forschung zeigt, dass diese Art, an Dinge ranzugehen, zu besseren Noten, mehr Selbstvertrauen und Ausdauer führt.

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Mal durch eine Prüfung zu rasseln, ist also etwas Gutes? Ja, durchaus. Wissenschaftler haben die Hirnaktivität von Schülern mit »statischem« beziehungsweise »dynamischem« Selbstbild verglichen, und zwar in dem Moment, in dem sie sich eines Fehlers bewusst wurden. Bei der ersten Gruppe gab es kaum Aktivität, denn sie resignierten. Bei der zweiten Gruppe hingegen stand das Gehirn »in Flammen«. Sie versuchten, der Sache auf den Grund zu gehen, den Fehler zu verarbeiten und daraus zu lernen. Die moderne Neurowissenschaft zeigt immer wieder: Unser Gehirn besitzt enorme Plastizität, Intelligenz kann verbessert werden. Wer sich etwas Neuem oder Schwierigem stellt, dessen Neuronen bilden neue, stärkere Verbindungen. Dadurch wird man schlauer. Das umzusetzen, ist oft nicht leicht, denn Erfolg im Studium hängt von Noten ab. Es geht viel zu sehr um das »Jetzt«, also Leistungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht werden müssen. Ich habe von einer High School in Chicago gehört, in der Schüler, die einen Kurs nicht geschafft haben, die Note »fast bestanden« bekommen haben. Das finde ich großartig! Denn es vermittelt, dass man sich in einem Lernprozess befindet, dass es eine Perspektive gibt. Es wird zu viel Druck ausgeübt. Wir sind besessen davon, Einsen zu schreiben. Viel wichtiger ist es jedoch, Probleme lösen und sein Potenzial entwickeln zu können.

In Deutschland ist Studienabbruch ein ziemlich großes Thema, vor allem in den MINT-Fächern. Was läuft hier falsch? Möglicherweise geht es hier auch um die Dozenten. Eine Kollegin von mir hat mit MINT-Professoren gesprochen – und viele von ihnen projizieren das »statische« Selbstbild auf ihre Studenten. Sie glauben, dass einige von ihnen weniger in das Studienfach passen als andere. Am ersten Vorlesungstag sagen sie Dinge wie »Wenn Ihnen das alles nicht leichtfällt, dann gehören Sie nicht hierher«, »Stellen Sie sich darauf ein: Die Hälfte von Ihnen wird das Semester nicht schaffen« oder »Wenn Sie in diesem Fachgebiet erfolgreich sein wollen, müssen Sie Brillanz besitzen – und die kann man nicht lernen.« Furchtbar. Solche Aussagen haben viel Macht und prägen sich im Unterbewusstsein als ein »Ich-bin-nicht-gut-Genug« ein. Vor allem bei vielen Frauen. Ich denke, im MINT-Bereich passiert viel, was Studierende entmutigt und verscheucht. Und wie macht man es richtig? »Jeder einzelne von Ihnen kann diesen Kurs schaffen. Wir werden zusammen daran arbeiten.« Natürlich kommen Studierende mit unterschiedlichen Wissensständen an die Universität. Das bedeutet aber nicht, dass sie es nicht schaffen können. Dafür braucht es jedoch die richtige Umgebung und neue Ideen, Dinge zu vermitteln. Zwei Seminartermine oder eine Prüfung sagen nichts über das Potenzial eines Studenten aus. In meinem Einführungsseminar in Standford besteht eine Aufgabe darin, dass sich die Studierenden mit einer berühmten Persönlichkeit beschäftigen sollen. Ist diese nur aufgrund ihres Talents so erfolgreich

Der Yidan Prize, gestiftet von Internetunternehmer und Philanthrop Charles Chen Yidan, ist der weltweit größte Bildungspreis. U m g e r e c h n e t 3 0 6 M i l l i o n e n w e rden einmal jährlich an innovative Projekte der Bildungsforschung und -entwicklung vergeben. Der erste Yidan Prize wurde im Dezemb e r 2 0 17 i n H o n g k o n g v e r l i e h e n . N o c h b i s z u m 3 1. M ä r z 2 0 18 l ä u f t die Bewerbungsfrist für die nächste Runde. Weitere Infos unter w w w.y i d a n p r ize. o r g .

oder musste sie Widrigkeiten überwinden und wirklich hart arbeiten? In keinem einzigen Fall kam heraus, dass es derjenige einfach so geschafft hatte. Nur die wenigsten »Genies« werden als solche geboren. Oft sind es recht gewöhnliche Menschen, die jedoch außergewöhnlich motiviert waren. Haben Sie ein Beispiel, wie man motivieren kann? Ein Mathe-Professor hat mir einmal sein Leid geklagt. Er hat die Dinge gut erklärt, aber am Ende lag der Kursdurchschnitt nur bei Drei. Dann probierte er etwas aus: Er begann, an der Tafel Fehler zu machen. Die Klasse war von den Socken – er ist auch nur ein Mensch! Sie berichtigten zusammen und am Ende des Semesters lag der Durchschnitt bei Eins minus. Er hatte gezeigt: Fehler sind Teil des Lernprozesses. Und was kann man selbst tun, um sein Selbstbild zu ändern? Eine gute Strategie ist, erst einmal herauszufinden, welche Situationen das »statische« Selbstbild auslösen. Wenn Sie mit Rückschlägen kämpfen? Wenn Sie Ihre Komfortzone verlassen? Oder wenn jemand Sie kritisiert? Ein einfacher Trick kann helfen: Geben Sie Ihrem »statischen« Selbstbild einen Namen. Meines heißt zum Beispiel »Dwayne«. Immer wenn er »auftaucht«, mache ich mir bewusst, was ich gerade fühle, spreche mit ihm und arbeite mit ihm zusammen. Mit der Zeit verändert sich »Dwayne«, wird zum Beispiel weniger ängstlich. Was würden Sie Studierenden gern mit auf den Weg geben? Sie denken, Sie sind in etwas nicht gut? Vielleicht sind Sie es ja doch! Es könnte beispielsweise nur daran liegen, wie das Thema angegangen wurde. Deshalb: Machen Sie Fehler, denn Rückschläge sind Teil des Weges. Wagen Sie Neues, auf den ersten Blick Schwieriges, auch wenn es Sie im ersten Moment nervös macht. Fragen Sie nicht: »Werde ich gewinnen oder verlieren?«, sondern sagen Sie sich: »Das sind spannende Herausforderungen. Ich will neue Dinge lernen.« ■ Das Interview führte Christin Meißner. U n ig lobale

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Don’t Panic! Müsstest du dich nicht gerade auf den nächsten Kurs vorbereiten? Und danach in die Bibliothek? Und danach die WG-Küche putzen? Und danach zum Kellnern? Hast du überhaupt genug Zeit, diesen Artikel zu lesen? So manche Studenten-Seele steckt derartigen Stress nicht so einfach weg und rebelliert mit Panikattacken. Ein Tabu, das keines sein sollte. 22

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Auch Clara Westhoff hat in ihrem Studium mit Leistungsdruck und Stress zu kämpfen. Sie studiert im fünften Semester Journalismus und versucht in ihrer Freizeit, zahlreiche Projekte und Leistungssport unter einen Hut zu bekommen. Das k l a p p t m a l m e h r, m a l w e n i g e r gut. Wenn ihr alles zu viel wird, gönnt sie sich eine Reise.

ruck und Überforderung sind für viele Studierende Alltag. Zwischen Hausarbeiten und Lerngruppen will noch ein soziales Leben untergebracht werden. Ohne Nebenjob geht es auch nicht und zusätzliches Engagement außerhalb der Uni ist sowieso selbstverständlich. Schneller als gedacht, kann es dann zu einer Panikattacke kommen. Larissa kennt das gut. Sie ist 22 Jahre alt und studiert in Berlin Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Nordamerikastudien und Spanisch im fünften Semester. Zwischen ihren vielen Kursen hetzt sie zu ihrem Nebenjob und arbeitet an ihrem Bloggerkollektiv. Zeitmanagement ist nicht ihr Problem, doch die Aufteilung von Verantwortung und Gedanken umso mehr. Nach außen hin wirkt es, als ob sie gut klarkäme. Doch neben dem Leistungsdruck sind da noch der Wunsch finanziell unabhängig zu sein und ein Hang zum Perfektionismus. Larissa weiß, dass sie trotzdem sehr privilegiert ist. Sie kann studieren, hat ein Dach über dem Kopf und eine Reise kann sie sich auch mal leisten. Sie müsste sich deswegen doch gut fühlen. Tut sie aber nicht – auch das macht Druck.

Camilas erste Panikattacke

Ein Ventil finden Sie sagt selbst, dass eigentlich nur ihr persönliches Leben unter dem Stress und der Panik leide. In der Uni und bei der Arbeit reißt sie sich zusammen. Was verschmerzbar klingt, bedeutet in der Realität jedoch etwas anderes. Mittagessen gibt es hauptsächlich in der U-Bahn. Ihr Umfeld bekommt regelmäßig ihre Wut- und Heulattacken ab. Um einen Zusammenbruch zu vermeiden, hat sie sich eine Strategie überlegt: Sie geht zur Gesprächstherapie, nimmt sich regelmäßig Auszeiten und benutzt eine Meditations-App. Das offen zuzugeben, fällt ihr nicht schwer. Sie hat einen Weg gefunden, den Druck etwas auszugleichen. So ein Ventil sieht für jeden anders aus. Dem einen reicht es, am Wochenende ausgiebig zu feiern. Ein anderer schwitzt zum Ausgleich jeden Morgen um sechs Uhr auf der Hantelbank. Doch was, wenn das Ventil nicht mehr ausreicht? Wenn sich so viele Erwartungen, Pflichten und Ängste anhäufen, dass man sich nicht mehr ohne schlechtes Gewissen ablenken kann? Wenn die Balance aus Entspannung und Stress nicht mehr existiert, kann es zu einer Situation kommen, die vielen Studenten bekannt ist und über die trotzdem nicht gesprochen wird: Panikattacken.

Die 27-Jährige Camila hatte während ihres Studiums regelmäßig mit Panikattacken zu kämpfen. Zweifel an der Wahl der Studienrichtung, mehrere Nebenjobs, neu in der Stadt und obendrein Liebeskummer. Heute weiß sie, wie sie mit Stress und Druck umgehen muss, doch bis dahin war es ein schwieriger Weg. An ihre erste Attacke kann sie sich noch genau erinnern: »Ich saß in der U-Bahn und fuhr gerade von meinem Nebenjob in einem Café nach Hause. Mir wurde plötzlich heiß und kalt, ich habe geschwitzt und war extrem kurzatmig. Ich hatte Schmerzen in der Brust. Während der Panikattacke dachte ich, dass ich die Kontrolle über meinen Körper verliere und bekam noch mehr Panik. Die Attacken häuften sich, besonders wenn ich alleine war. Es war ein Teufelskreis, denn wenn ich alleine war und das Stechen spürte, bekam ich das Gefühl, dass keiner merken würde, wenn ich sterbe. Es war so schlimm, dass ich eine Zeit lang immer bei meinen Mitbewohnern und Freunden schlief, um nicht alleine zu sein.«

Was? Ihr Studium ist stressig? Als Camila deswegen ins Krankenhaus fuhr, wurde sie nicht ernstgenommen. »Der Arzt sagte, dass ich ihm mit dieser Lappalie wichtige Zeit gestohlen hätte und fügte hinzu: ›Ich wusste nicht, dass das Studium Kulturwissenschaft so stressig ist‹ und verließ den Raum. Er bestätigte mir mit seiner Reaktion, dass es in unserer Gesellschaft kein Platz für Panikattacken gibt.« Diese jedoch nicht ernst zu nehmen, ist gefährlich und kann in schwerwiegenden Angststörungen enden. Eine gute Aufklärung darüber, wie man sie erkennt, wie es überhaupt dazu kommt und was man in Sachen Behandlung tun kann, ist der erste Schritt in Richtung Besserung. −→

Illustration: Sabine Redlich

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−→ Einer, der sich um eine solche Aufklärung bemüht, ist Dr. med. Jens Plag. Er arbeitet als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und ist stellvertretender Leiter der Spezialambulanz für Angsterkrankungen, die zur Charité Berlin gehört. Herr Dr. Plag, was ist eine Panikattacke? Es gibt verschiedene Angsterkrankungen, unter anderem die Panikstörung. Diese ist gekennzeichnet durch wiederholende und ohne erkennbaren Grund auftretende Angstattacken. Eine Panikattacke ist wiederum durch körperliche Symptome wie Herzrasen, Zittern und Luftnot sowie psychische Symptome wie die Angst, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben, charakterisiert. Wie geht man am besten mit einer Panikattacke um? Man sollte versuchen, eine Panikattacke bewusst ansteigen zu lassen und auszuhalten. Dies gelingt ab einem bestimmten Schweregrad am leichtesten im Rahmen einer Psychotherapie. Hierdurch wird die korrigierende Erfahrung gemacht, dass die Angstreaktion keinen körperlichen oder psychischen Schaden anrichtet und die Angst nach einer bestimmten Zeit von selbst abfällt. Macht man diese Erfahrung wiederholt, verringert sich der angstassoziierte Stress und die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens wird reduziert. Wie lassen sich Panikattacken vermeiden? Angsterkrankungen und damit auch Panikattacken gehören zu den stressreaktiven psychischen Erkrankungen. Psychischer Stress spielt also eine entscheidende Rolle. Das heißt aber nicht, dass man stressauslösende Situationen strikt vermeiden muss. Vielmehr kommt es darauf an, seinen Alltag so zu planen, dass man Stress besser bewältigen kann. Das gelingt zum Beispiel durch eine bewusst eingebaute Erholung, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus und Sport. Ab wann sollte man sich professionelle Hilfe suchen? Spätestens dann, wenn durch die Symptome die persönliche Leidensgrenze erreicht ist – und man sich dadurch im Alltag erheblich eingeschränkt fühlt.

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Durch eine Auszeit bei ihrer Mutter wurde Camila klar, dass sich in ihrem Leben etwas Grundlegendes ändern musste. Sie strukturierte ihren Alltag komplett um, lernte Dinge zu akzeptieren, auf die sie keinen Einfluss hat. »Ich musste aufhören es anderen recht zu machen und beginnen meinen Weg zu gehen, losgelöst von den Erwartungen der anderen. Für viele war mein Lebenswandel irritierend und einige kamen damit nicht zurecht, aber für mich war es der Beginn einer neuen und glücklichen Phase.« Als Camila schließlich ihren Freunden davon erzählte, stellte sich heraus, dass sie damit nicht alleine war. Viele gaben zu, auch schon in solchen Phasen gewesen zu sein beziehungsweise sich deshalb in Therapie zu befinden. Gesprochen wurde bis dahin jedoch nicht darüber. Das möchte Camila ändern und erzählt deshalb offen, gerne und ohne Hemmung über ihre Erfahrungen.

Zu Unrecht ein Tabuthema Eigentlich ist es offensichtlich, dass Studierende wie Larissa und Camila keine Einzelfälle sind. Eine Studie der Techniker Krankenkasse belegt, dass mehr als jeder fünfte Studierende in Deutschland die Diagnose einer psychischen Erkrankung wie einer Angststörung oder einer Depression bekommt. Denn in allen Studiengängen, nicht nur unter Medizinern und Juristen, haben junge Menschen mit Druck und Stress zu kämpfen. Trotzdem sind Panikattacken selbst unter Freunden ein Tabuthema. Dabei ist es gerade in einer solchen Situation enorm wichtig, sich mit seinen Ängsten nicht alleine zu fühlen. Wer über Panikattacken Bescheid weiß und ohne Schamgefühl nach Hilfe fragen kann, der bewältigt sein Studienalltag trotz vieler Hürden ohne Zusammenbruch. Also sprecht miteinander, tauscht euch aus und sucht gemeinsam nach der besten Lösung. Einen Ausweg gibt es immer. ■


Apps zum Runterkommen Headspace

Pause

HelloMind

Pacifica

Diese englischsprachige App vermittelt die Grundlagen der Meditation und Achtsamkeit. Ein bisschen wie ein »Fitnessstudio für den Geist«. Das Basic-Programm ist kostenlos, geführte Meditationen zu Themen wie Stress, Angst oder Konzentration müssen hinzugebucht werden. Wenn’s mal brenzlig wird, helfen SOS-Sitzungen dabei, die Gedanken zu ordnen und sich wieder zu entspannen. Android & iOS (kostenlos, In-App-Produkte ab 6,99 bzw. 12,99 €)

Viel Chichi darf man hier nicht erwarten. Aber gerade das ist es doch, was wir Smartphone-Junkies ab und zu brauchen. Mit dem Finger gilt es, möglichst langsam über das Display zu fahren. Dabei wächst ein Farbklecks, im Hintergrund zwitschern Vögel, rauschen Wellen und wehen Winde. Inspiriert ist das Ganze von den uralten Prinzipien des Tai Chi und der Meditation. Die Konzentration auf eine simple Aufgabe – wirklich tiefenentspannend! Android (1,99 €) & iOS (2,29 €)

In verschiedenen 30-minütigen Sessions geht es um Selbstvertrauen, Stress, Angst, Schlaf oder unliebsame Gewohnheiten. Besonders interessant ist auch die Hypnose-Funktion, die hilft, das Gedankenkarussell anzuhalten. Android & iOS (kostenlos, In-App-Produkte ab 0,99 bzw. 9,99 €)

Diese App ist ein Gefühlstagebuch. Stimmungen und Gedanken und die dazugehörigen Situationen und Trigger lassen sich hier Tag für Tag dokumentieren. So lernt man viel über sich und kann unter Umständen Muster erkennen. Obendrein gibt es Meditationsübungen, autogenes Training und Hinweise auf Therapeuten in der Umgebung. Android & iOS (kostenlos, In-App-Produkte ab 2,73 € bzw. 3,99 €)


K arriere-Fokus:  Banken & Versicherungen

Algorithmen

statt Überweisungsscheine Früher konnten sich Banken und Versicherungen sicher sein, ihre Kunden zu finden. Doch agile Startups mit viel digitalem Know-how wollen diese Branchen auf den Kopf stellen. Zwei Ansätze zeigen, wie sich etablierte Unternehmen dagegen wehren. Zweimal im Jahr weht nicht nur ein Hauch von Silicon Valley, sondern eine heftige Böe Innovationslust durch eine der größten Bankengruppen Deutschlands. Der halbjährige Hackathon der DZ BANK ist angesagt: Erfahrene Mitarbeiter in fachübergreifenden, gemischten Teams treffen auf Absolventen frisch von der Uni, es geht um Blockchains, um Kryptowährungen, um das digitale Leben im Realen. Mittendrin: Christian Schmitz, Mitarbeiter in der Abteilung »Innovation und Digitalisierung«. Er organisiert die Veranstaltungen mit. »Es herrscht ein besonderer Spirit, da brennen die Leute richtig«, sagt der 28-Jährige. Sie nehmen sich ein Problem vor, suchen nach Lösungen und entwickeln ein Konzept, ob nun eine neue App oder die Optimierung von Kundengesprächen. Für die Teilnehmer sei es ein Gefühl, etwas zu produzieren, zu schaffen, ein eigenes »Baby« zu kreieren, sagt Schmitz. Er nennt das Gründungsspirit im besten Sinne: Jeder übernimmt Verantwortung. 26

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Nun muss man aber fragen: Wieso arbeitet dieser Christian Schmitz, also jemand, der von der Bankerlehre bis zum Masterabschluss die Branche sehr gut kennengelernt hat, der schon vor dem Bitcoin-Hype in Kryptowährung investierte, der bei einem Auslandssemester vom Gründer-Virus infiziert wurde, wieso arbeitet dieser junge Mann bei der DZ BANK anstatt sein eigenes Startup zu gründen? In der DZ BANK findet Schmitz den für sich passenden Rahmen, um mit stabilen Strukturen im Hintergrund als Innovationsberater in einem agilen Team tätig zu sein. Der Begeisterungsfunke sprang allerdings schon bei einem Bachelor-Semester im irischen Galway über. Die Finanzkrise lag noch nicht lange zurück, das Land versuchte sich gerade mithilfe der eigenen Talente aus dem Sumpf zu ziehen. Die Folge: Entrepreneurship nahm einen großen Teil des Stundenplans ein. Der Geist der Szene reizte ihn. Selbst zu gründen, das käme für ihn jetzt gerade nicht in Frage, er verlagerte sich auf etwas anderes: Menschen beim Gründen zu helfen. Als er ein Praktikum bei der DZ BANK machte, hörte er von der neuen Abteilung namens »Innovation und Digitalisierung«. Er bewarb sich, setzte sich durch, bekam die Stelle.


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Das alte Image von Banken und Versicherungen Mit der Abteilung von Christian Schmitz versucht die DZ BANK verstärkt, disruptiven Entwicklungen am Markt nicht nur hinterherzuschauen, sondern vorne mit dabei zu sein. Denn eine Volksbank, das ist für viele vor allem der nette Mann mit Anzug und Krawatte, der einem das erste Girokonto eröffnet hat. Ganz anders ist es bei der App des hippen Fintech-Startups, mit der man nach einem Wochenendtrip seine Schulden mit zwei Fingerbewegungen dem Kumpel überweisen kann. Auch Player aus anderen Branchen haben mit einem Image zu kämpfen, das eher nostalgische Erinnerungen ans vergangene Jahrhundert weckt, anstatt für Neues und Frisches zu stehen: Versicherungsunternehmen. Doch auch hier bewegt sich einiges. Etwa bei der Generali Deutschland, einem der größten Versicherer hierzulande. Ihre Innovation: Risikolebensversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen können im Rahmen eines Programms namens Generali Vitality abgeschlossen werden.

Smart Insurance Das Konzept ist simpel: Wer ein gesundes Leben führt, seinen Body-Mass-Index in den Griff bekommt, regelmäßige Workouts macht und das alles tracken lässt, kriegt Vergünstigungen beim Beitrag und Rabatte bei Partnern der Versicherung wie Allyouneedfresh und Adidas oder Gutscheine für Amazon. Die Anerkennung für den Besuch im Fitnessstudio soll es also nicht nur bei Instagram geben, sondern auch beim Lebensmittel- und Klamotten-Shoppen. »Die Partner sind die Anreizpunkte schlechthin«, weiß Sarah Trausch. Sie ist 23 Jahre alt, hat gerade ihr Masterstudium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften begonnen und einen großen Teil ihres dualen Bachelorstudiums bei Generali Vitality verbracht. Trausch war allerdings nicht nur direkt im Projektmanagement tätig, sie testet das Programm auch selber und sammelte so Anregungen, die sie gleich weitergab. Für sie bedeutet ihre Berufsunfähigkeitsversicherung bei Generali Deutschland vor allem, dass sie freiwillige Gesundheitschecks absolviert und ihre Schritte von einem Fitnesstracker zählen lässt. »Das motiviert, gerade wenn man vor dem Aufzug steht, sieht, dass man noch ein paar Schritte braucht, und dann die Treppen nimmt«, sagt Trausch.

Trainees 4.0 Nun wurde das Vitality-Programm von Generali Deutschland übernommen, zuerst hatte es eine Firma in Südafrika entwickelt. Bei der DZ BANK will der Gründungshelfer und Hackathon-Organisator Christian Schmitz hingegen darauf setzen, dass Innovationen dort erdacht und gefördert werden können, wo man sie gleich unter Realbedingungen testen kann: direkt im Unternehmen. Er kümmert sich also darum, dass gute Gedanken und Einfälle beim Hackathon erkannt und weiterentwickelt werden. Im besten Fall haben die Mitarbeiter dann drei Monate Zeit, um eine Idee unter Anleitung zu entwickeln, bevor man sie dann dem Vorstand der DZ BANK pitchen kann. »Wir versuchen so, unseren eigenen Weg zu gehen«, sagt Schmitz – auch um im Vergleich mit den Big Playern der digitalen Welt wie Google, Amazon oder Apple nicht ins Hintertreffen zu geraten: »Es wird in den nächsten Jahren noch viel passieren. Und da wollen wir dabei sein.« Die passenden neuen Mitarbeiter für diesen »eigenen Weg« sucht man bei der DZ BANK auch über das Programm »Trainee 4.0«, das im Mai 2018 zum ersten Mal startet. Sechs Stellen sind hier zu vergeben, in Fachbereichen wie Payment & Accounts oder Investitionsförderung. Anders als früher, in Zeiten des papierenen Überweisungsscheins: Man muss dafür nicht der »klassische« BWLer mit Schwerpunkt Finanzen sein. Viel wichtiger: innovative Ideen und Leidenschaft für digitale Themen. Und das kann auch ein Physiker oder Geisteswissenschaftler mitbringen, der seinen eigenen Blog betreibt oder privat schon mal eine App programmiert hat. Er weht heftig durch die Branche, der Innovationswind. ■

Jan Lindenau hat kurz vor dem Beginn der Recherche zu diesem Artikel eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Statt sich jedoch über Prämien oder Sonderprogramme zu informieren, gab ein profanerer Grund den Ausschlag für eine Police: S ein Versicherungsver treter hat zufälligerweise den gleichen Nachnamen.

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die wichtigsten Jobmessen der   nächsten drei Monate

Impressum Verlag

UNIGLOBALE Medien GmbH Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 20 84 713 -30 mail@uniglobale.com www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

Redaktion

Chefredaktion: Christin Meißner (V.i.S.d.P.)

Texte dieser Ausgabe

Luise Binder, Philipp Blanke, Sira Busch, Myriam Hlatky, Christiane Kürschner, Jan Lindenau, Christin Meißner, Friederike Schröter, Clara Westhoff

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Florian Diesing (Leitung) +49 (0)30 / 20 84 713-34 anzeigen@uniglobale.de

Druck

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Vertrieb

SD Media Services, Berlin +49 (0)30 / 48 33 12 33

ISBN: 978-3-946146-15-5 ISSN: 2196-579X

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[Cover] Simone Lohmeyer; [3] Tim Oliver Schultz: Kerem Bakir, Illu: Anton Hallmann/Sepia, Valentina Tereschkowa: Martin Addison/www.geograph.org. uk/photo/561168 (Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 2.0); [14] Ada Lovelace: Alfred Edward Chalon (1838)/ Science & Society Picture Library (Wikipedia), Emily Warren Roebling: Charles Émile Auguste Durand (ca. 1896)/Brooklyn Museum (Wikipedia), ENIAC-Frauen: National Archive/ID: 594262/U.S. Information Agency (Wikipedia), Valentina Tereschkowa: Martin Addison/www.geograph.org.uk/photo/561168 (Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 2.0), Margaret Hamilton: Draper Laboratory/MIT Museum (Wikipedia), Caroline Haslett: Institution of Engineering and Technology (ca. 1925, Wikipedia), Jovanka Bontschits: Archiv TU Darmstadt (Berliner Illustrierte Zeitung, 1913), Kitty Joyner: NACA/NASA (Wikipedia), Ružena Bajcsy: University of Pennsylvania (1984), Nancy Jan Davis: NASA (Wikipedia); [16] Ilse Knott-ter Meer: TU9 VDI, Luise Binder: Johanna Bärschneider/www.fotozucker.de; [17] Grace Hopper: unbekannt/Smithsonian Institution (Wikipedia, Lizenz: CC BY 2.0), Josephine Cochrane: unbekannt (Wikipedia, vor 1913); [20] sophiaa_f/photocase.de, Piper Verlag; [21] Yidan Prize Fondation; [26] DZ BANK; [28] Kerem Bakir; [32 –33] Blogger; [34] Jan-Michael Richter Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die nächste Ausgabe erscheint im April 2018 bundesweit an Hochschulen und Universitäten sowie weltweit an ausgewählten Standorten.


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Studierende & ihre Blogs

Mhh … lecker!  Tüte auf – Wasser drauf: Der Studentenküche haftet noch immer das Image an, schnell, einfach und billig zu sein. So ein Unsinn finden Foodies wie Anna und Amelie, Arne und Melanie und zeigen auf ihren Blogs, dass »frisch«, »besonders« und »preiswert« ganz wunderbar zusammenpassen.

Raffiniertes Studentenfutter

Als Multitalent für die abwechslungsreiche Studentenküche preisen Anna und Amelie die Kichererbse an. Die sei extrem vielfältig einsetzbar, findet Anna. »Egal ob in einem asiatischen Curry, einem Salat oder auch nur einer fixen Bowl.« Na dann ran an die Kochtöpfe, denn mit leerem Magen studiert es sich bekanntlich schlecht.

w w w. hu n g r y s ou l s . d e Studierende haben wenig Geld, insbesondere wenn sie im teuren München leben. Neben Miete und Unterhalt bleibt kaum etwas für Restaurantbesuche oder das tägliche Kochen mit frischen Zutaten, oder? Amelie und Anna treten den Gegenbeweis an und liefern auf ihrem Blog »hungrysouls.de« leckere Rezepte für das gesunde Studifrühstück, für Unisnacks und die abendliche Kochsession mit Freunden. Essen hat für die 20-jährigen Studentinnen, Amelie studiert an der LMU München Ethnologie und Anna Politik- und Kommunikationswissenschaft, vor allem einen sozialen Aspekt: »Weil es verbindet und man währenddessen eine schöne Zeit zusammen hat«, sagt Anna. Bei vielen ihrer Freunde konnten sie die Liebe fürs Kochen allerdings nicht entdecken. Oft fehlten einfach die Ideen für leichte, kostengünstige, aber trotzdem raffinierte Rezepte. Mit ihrem Food-Blog geben Amelie und Anna Nachhilfe. Am Sonntagmorgen mixt der gewiefte Studi Ei, Mehl und Bananen – und schon stehen Banana Pancakes auf dem Frühstückstisch. In der Klausurenzeit kommt das 10-Minuten-Abendessen, eine leckere Couscouspfanne mit Zucchini, Tomaten und Naturjogurt, gerade richtig. 30

U n ig lobale – iStudy

Anna und Amelies Rezepttipp: Schnelle Couscous-Pfanne Das Rezept gibt’s hier!

Physiker am Herd w w w .v e g e t a r i a n - d i a r i e s . d e Wie wäre es mit einer noch warmen Bärlauch-Quiche mit frischen Cocktailtomaten? Wie wohl die Mangold-Pasta mit zarten Chili-Bröseln auf der Zunge zergeht? Und zum Nachtisch servierst du süß-fruchtigen Zwetschgenkuchen mit Mohn. Und das alles geht komplett vegan. Auf seinem Blog »vegetarian-diaries.de« zeigt Arne, wie sich


Arnes Rezepttipp: Ratatouille-Gratin Das Rezept gibt’s hier!

umgestellt«, erzählt Arne. Heute kommt sogar nur noch rein Pflanzliches in seine Pfannen und Töpfe. Nach seiner Promotion kehrte er der Universität den Rücken – aber als Wissenschaftler hat er natürlich noch immer die Mission, seine Leser klüger zu machen. Warum fällt das Toast immer auf die Marmeladenseite? Wann kommt das Salz ins Nudelwasser? In der Blog-Rubrik »Food Science« beantwortet er populärwissenschaftliche Fragen rund ums Kochen und Backen. Das Herzstück seines Blogs sind die mehr als 600 Rezepte; außerdem stellt Arne immer wieder spannende Cafés und Restaurants vor und hat für Städte wie Berlin und Hamburg Veggie-Guides entwickelt. Und: 2016 hat er die erste vegane Kochschule Deutschlands, das »Kurkuma« in Hamburg, gegründet. Mahlzeit!

saisonale Rezepte und kulinarische Evergreens ganz ohne tierische Produkte zaubern lassen. Der 31-jährige Hamburger sticht aus der Food-Blogger-Szene heraus, denn er weiß ganz genau, wie das mit dem Kochen und Backen funktioniert. Er hat in Kaiserslautern Physik studiert und anschließend zu einem Thema der Quantenatomphysik promoviert. Schon im Studium fängt er an, sich mit dem Thema »Ernährung« zu beschäftigen, und kocht immer öfter sein eigenes Süppchen. Gleichzeitig lebt ihm seine Freundin vor, wie eine vegetarische Ernährung aussehen kann. »Ich habe begonnen, häufiger auf Fleischprodukte zu verzichten und mich nach und nach in Richtung einer vegetarischen Ernährung

Veganes Powerfood

Melanies Rezepttipp: Veganes Fitness-Tiramisu

w w w. s q u a t s g r e e n s pr o t e i n s . d e

Das Rezept gibt’s hier!

Kommst du mit zum Sport? Noch vor wenigen Jahren konnte man Melanie mit dieser Frage jagen. Sie sei, so sagt die 20-Jährige, der wohl unsportlichste Mensch der Welt gewesen. Ganz anders heute: Das tägliche Workout gehört fest zu ihrem Leben, am liebsten hat sie Kraftdreikampf – Kniebeugen, Bankdrücken, Kreuzheben. Wenn sie keine Gewichte stemmt, studiert die Österreicherin Marketing & Electronic Business an der Fachhochschule Steyr. Und sie bloggt. Über Fitness natürlich, aber auch viel über Ernährung. Denn seit über zwei Jahren isst Melanie ausschließlich vegan und hat sogar ein Diplom als Ernährungstrainerin in der Tasche. So findet man auf ihrem Blog zahlreiche

herzhafte und süße Leckereien mit geballter Nährstoff-Power, aber ohne tierische Produkte. Von Overnight Oats mit Banane und Ahornsirup bis hin zur Quinoa Veggie Bowl. »Für mich hat die Ernährung einen ziemlich großen Stellenwert«, sagt die Studentin. »Natürlich durch den Sport. Aber vor allem, weil ich Essen schlichtweg liebe.« Doch auch das mentale Wohlbefinden sei wichtig. Ob man sich selbst liebt und glücklich ist, wie man seine Zeit managt und die Motivation fördert – in vielen Blog-Posts beschäftigt sich Melanie auch mit der psychischen Seite der Gesundheit. ■ Von Christiane Kürschner U n ig lobale

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Zwischen Hochschule

und Filmset

Bekannt ist Tim Oliver Schultz vor allem durch seine Rolle in der VOX-Serie »Club der roten Bänder«. Jetzt ist der Schauspieler, Student und WG-Mitbewohner im Kinofilm »Heilstätten« zu sehen.

DEN TRAILER ...  ... zu »Heilstätten« findest du hier.

Tim, in deinem neuen Film »Heilstätten« machen sich YouTuber auf den Weg, um dem Übernatürlichen auf den Grund zu gehen. Magst du Horrorfilme? Ich liebe es, an meine persönlichen Grenzen zu gehen und finde es toll, mich zu gruseln! In den letzten 17 Jahren hatte ich das große Glück, die unterschiedlichsten Rollen verkörpern zu können: Märchen, Kinderfilme, Musikfilme, Serien, Komödien, Zeichentrick-Synchronisation, sogar Koch-Shows, und nun endlich auch Horror. Das stand auf meiner Liste ganz oben!

siert oder im Leben weitergebracht haben. Außerdem war ich grottig in diesen bürokratischen Dingen – nach zwei Jahren hatte ich gerade mal etwa 40 ECTS-Punkte gesammelt. Ich war überglücklich, an der dffb in Berlin endlich praktisch an Filmen arbeiten zu können. Wie man hört, wohnst du noch immer in einer WG in Berlin-Schöneberg. Schöneberg it is! Wir haben aber keine klassische Aufgabenverteilung. Ich kaufe ein, koche sehr gerne und viel und baue Möbel.

Was würdest du sonst gerne noch spielen? Historische Filme habe ich noch nicht gemacht. Ein Hesse-Roman wäre ein Traum! Außerdem fände ich es spannend, mal eine reale Person spielen zu dürfen, jemanden wie Lou Reed zum Beispiel. Du studierst Filmproduktion an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin (dffb). Wie lassen sich Drehen und Studieren vereinbaren? In den ersten zwei Jahren war es echt stressig, damals habe ich kaum Freunde oder Familie gesehen: Am Ende des ersten Jahres hatte ich eine Kinohauptrolle angenommen, der wichtigste Film meiner Karriere. Dass die dffb und meine Kommilitonen mir zugetraut haben, alles unter einen Hut zu bekommen und mich unterstützt haben, dafür bin ich sehr dankbar. Was bist du für ein Student? In Wien habe ich früher mal kurz Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert und musste ständig Dinge lesen, lernen und erarbeiten, die mich nicht wirklich interes32

U n ig lobale – g lobal vi ll ag e

Was ist dran an den Gerüchten um paranormale Vorgänge in »Heilstätten«, einem verlassenen Sanatorium in der Nähe von Berlin? Ein Gruppe Y o uTu b e r w i l l ‘ s w i s sen und macht sich – ausgestattet mit N a c h t s i c h t - u n d W ä rmebildkameras – auf den Weg zum ehemaligen Klinikgelände. Natürlich mit im Gepäck: die Hoffnung auf Klicks und Likes. Aus dem Social Media-Abenteuer wird bald jedoch ein H o r r o r- Tr i p … » H e i l s t ä t t e n « s t a r t e t a m 2 2 . F e b r u a r 2 0 18 i n d e u t s c h e n K i n o s .

In »Heilstätten« geht es um eine Gruppe YouTuber. Wie nutzt du selbst die sozialen Medien, was passiert auf deinem Instragram-Account? Als Schauspieler ist es sehr wertvoll, viele Follower zu haben. Ich kann super easy Werbung für meine Filme machen. Die Fans bekommen Insights aus meinem persönlichen Leben und die Produktionsfirma ist auch happy, wenn ich Content poste. Wenn ich in den Urlaub fahre, sende ich »liebe Grüße aus dem Süden« und zeige, wie wunderschön der Ort ist. In welchem Ort genau ich mit wem bin, muss aber nicht jeder erfahren. Gibt es auch etwas, was dich nervt? Wenn ich mich mit Freunden treffe, und diese nebenbei checken, was andere Freunde gerade machen, dann nervt mich das extrem. Leider neigen viele dazu, eine Abhängigkeit vom Newsfeed zu entwickeln. Menschen können sich darstellen und diese Darstellung wird leicht mit einem wirklichen Abbild deren Persönlichkeit verwechselt. ■

Das Interview führte Friederike Schröter.


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