UNIGLOBALE Wintersemester 2013-14

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Studium und Karriere im 21. Jahrhundert

Uniglobale Wintersemester 13/14

w w w. u n i g l o b a l e . c o m

Pr a k tikum

Auf nach London!

DiGitale Nomaden Die ganze Welt ist mein Büro

Sportfreunde Stiller Interview: Vom Hörsaal auf die Bühne

Erfolgreich im Studium Apps für den Studienstart

Kreativität zahlt sich aus

Poster: 30 Wettbewerbe für Studis Verlosung: Bücher, Vinyls & Workshops


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The opportunity of a lifetime

Patrick Patrick Pfäffle Pfäffle sorgte sorgte alsals Consultant Consultant imim Team Team Governance, Governance, Risk Risk && Compliance Compliance Team Team aus aus Forensikern, Forensikern, Mathematikern, Mathematikern, Prüfern Prüfern und und RisikomanagementRisikomanagementeiner einer konzernweiten konzernweiten Datenanalyse Datenanalyse und und zielgerichteten zielgerichteten Einzelprüfungen Einzelprüfungen Ihren Aufgaben wachsen möchten, dann starten SieSie Ihre Karriere beibei PwC. Ihren Aufgaben wachsen möchten, dann starten Ihre Karriere PwC. © 2013 © 2013 PricewaterhouseCoopers PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte Alle Rechte vorbehalten. vorbehalten. „PwC“ „PwC“ bezeichnet bezeichnet in diesem in diesem Dokument Dokument die PricewaterhouseCoopers die PricewaterhouseCoopers


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Gemeinsam beim Kaffee macht das Studieren doppelt Spaß – überall auf der Welt w i e h i e r i n Ts c h e c h i e n .

Editorial

Du musst es alleine tun, du kannst es aber nicht alleine schaffen!

Liebe Erstsemester & Langzeitstudenten, Gipfelstürmer & Tiefseetaucher, Traumtänzer & Schwarzseher, Blumenkinder & Anzugträger und hoffnungsvolle Jungakademiker überhaupt, was haben die Elfenbeinkünste, Bratislava und Atlanta gemeinsam? Überall wurde im Sommersemester, wie an den deutschen Unis und Hochschulen, die Erstausgabe von U n i g l o b a l e gelesen, verschlungen und gefeiert! Über Diskussionsbeiträge und Kommentare auf unserer Facebook-Seite haben wir uns sehr gefreut. Die Bestätigung der Idee für ein neues multimediales Hochschulprojekt ist für uns Ansporn und Kreativitätsbeschleuniger. Wir begrüßen dich also in der zweiten Ausgabe unseres Magazins und erwarten dich auf unserer Web- und Facebookseite, auf denen wir kreative Lösungen für zahlreiche Herausforderungen des Studienalltags bereithalten. Eins ist sicher: Dir steht die Welt offen und das Global Village bietet Chancen en masse. Eine davon ist ein exklusives Praktikum in London, für das du dich bei uns bewerben kannst! Gut zu wissen, dass man zwar allein studieren muss, aber nicht alleine ist. Wir glauben an dich. Dir gelingt das. Mit zuversichtlichen Grüßen, die U n i g l o b a l e -Redaktion U n ig lobale

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Die Bosch-Philosophie:

Wer weiß, wo er herkommt, ist überall zu Hause.

Das Junior Managers Program von Bosch: In 24 Monaten bauen Studienabsolventen fachliche und soziale Kompetenzen für eine internationale Führungslaufbahn auf. Mit vielversprechenden Aussichten: Jedes 3. Mitglied unserer Geschäftsführung fing als Trainee bei Bosch an. Mehr Informationen unter: www.bosch-denken.de


Inhalt

g lobal Vi ll ag e

08 Global Vill age News aus der Uni-Welt

work&Life

istu dy

10 Unsere 5+5 Apps für den Studienstart 12 Blogger Literatur im Netz

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K re ativität z ahlt sich aus Poster: 30 Wettbewerbe für Studis

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GoldSchürfen im Datenstrom Big Data heißt die neue Goldgrube

Reportagen 32 Werkstudenten, Barbecues & Festanstellungen 33 Improvisieren in China

42 Reportage Saigon: Einblicke in die Vietnamesisch-Deutsche Uni 4 4

InTerview Studieren in Vietnam

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Serie: Profs E-Mail vom Prof Global Campus

14 T wit ter atur Gezwitscherte Geschichten 16 Xing: Hilfe, mich gibts zweimal 4 8 interview Sportfreunde Stiller!

18 Do it yourself Erste Hilfe fürs Alleinewohnen

Ge winnspieL Hilf t bei Prü f u ngs st res s, Zeitm a n agemen t & Pa rt y​p l a​­- n u ng: St u den t Su rv i va l book

20 Nebenjob: Stipendiat Stiftungen, Kuriositäten und Dos & Don'ts für die Bewerbung 24

Das Container-Prinzip In Uppsala leben Studenten im Wohncontainer Lade dir U NIGLOBALE als E-Magazine auf dein iPad

34 Digitale Nomaden Die ganze Welt ist mein Büro 37

Ge winnspieL Du willst erfolgreich bloggen? Ge winne den Workshop

Verlosu ng Spr ach-Box

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Pr ak tik a-Spezial Erfahrungsberichte aus der Slowakai und Großbritannien

4 0 A k t ion: Pr a k t ik um Auf nach London! Be wirb dich je t z t

Ge winnspieL Hol dir das A k t u elle a lbum der Sportis

50

Teste Dich Welcher Surftyp bist du?

Print + online = Uniglobale Mit diesem Heft hältst du den Schlüssel zur multimedialen Welt von U NIGLOBALE­ in der Hand: An vielen Stellen im Magazin findest du QR-Codes, die dich direkt zu passende Linklisten, Videos und Bildgalerien sowie Zusatzinfos und Details führen. Scanne den passenden Code und lass dich überraschen!


Die News aus aller Welt USA – Wisconsin

Futtern für den Studienabschluss Stipendium? Jobben? Die Eltern anpumpen? Nein, Eric Dahl – Spitzname ‘Silo’ – hat eine andere Möglichkeit gefunden, sein Studium zu finanzieren: Regelmäßig nimmt er an Wettessen teil. Mehr als 18.000 US-Dollar in Form von Preisgeldern und Warenartikeln konnte der Student der Technischen Informatik an der University of Wisconsin-Madison so schon ergattern. Um bei 1,90 Metern Körpergröße die Schallmauer von 100 kg nicht zu durchbrechen, stemmt er zweimal die Woche Gewichte, spielt Fußball und Hockey. ◆

USA, Massachuset ts

Zombies gegen Langeweile Statistik ist mal wieder zum Gähnen. Und auch das Referat zum Thema ‘Einführung in die Generative Syntax’ reißt euch nicht gerade vom Hocker. Wenn Seminare oder Vorlesung einfach zu langweilig sind, unternehmen viele von euch sicher Gedankenreisen, planen Einkaufslisten oder spielen Angry Birds und Konsorten. Nicht so Jody Steel. Kann oder will die Filmproduktionsstudentin (Emerson College, Boston) dem Prof nicht mehr folgen, greift sie zu ihrem Tintenroller und bemalt ihre Oberschenkel auf kunstvolle Weise. Zombies, Tiere oder Serien-Charakter Walter White (Breaking Bad) gehören zu Steels Motiven. Bevor sie die Kunstwerke abends wieder abwäscht, werden sie online gestellt. ◆ jodysteel.com 08

U n ig lobale – g lobal vi ll ag e

Global Village

Südafrik a, Vietnam, Deutschl and Studenten als Erfinder Erfinder – das müssen nicht immer ältere, ‘verrückte’ Professoren sein. Das beweist Ludwick Marishane, Student an der University of Cape Town. Seine Erfindung: Eine Trockenbadegel, das Millionen Afrikanern Körperhygiene auch ohne Wasserzugang ermöglicht. Eine Gruppe vietnamesischer Studenten entwickelte hingegen den Multi Glove, einen Multisensoren-Handschuh, der, ähnlich der Microsoft Kinect-Technik, Objekte schnell und exakt in einem dreidimensionalen Raum fernsteuern kann. Dieser soll zunächst bei Computerspielen, später auch bei Haushaltsgeräten Anwendung finden. Und auch Deutschland ist pfiffig. Ein Siemens-Azubi und drei Studenten der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft haben den Currymax erfunden. Der Automat bereitet auf Knopfdruck und binnen sieben Minuten Currywurst zu. ◆


Spanien

So, ich werde jetzt Zauberer! Normalerweise regieren klare Fakten und fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse die Lehrveranstaltungen. Nicht so an der spanischen Privatuni RCU María Cristina nahe Madrid. Seit dem Wintersemester 2013/14 kann hier nämlich Zauberei bzw. ‘Illusionismus’ studiert werden. Sechs Semester lang stehen Seminare mit Namen wie ‘Einen Menschen verschwinden lassen’, ‘Das Handhaben von Karten’ oder Zuhörer-Psychologie auf dem Plan. Berufsziel: Harry Houdini, David Copperfield oder Seelentröster in Krankenhäusern oder Altenheimen. ◆

Österreich

Party und Karriere​planung im Schnee Erst das Vergnügen, dann die Arbeit. Uni of Snow heißt Europas größtes Skiopening für Studenten. Alljährlich zieht es über 1.500 Studis zum Partymachen und Abfahrtbezwingen nach Nassfeld in Kärnten. Diesmal vom 6. bis 8. Dezember. Wer ein paar Tage länger bleibt, kann hier auf der Recruiting-Messe Students on Snow gleich auch was für seine Karriere tun (13. – 15. Dezember). ◆ uniofsnow.com, students-on-snow.de

Austr alien Indien Master mit 13 Sushma Verma ist ein Wunderkind: Abitur mit sieben, sechs Jahre später der Bachelor. Vor Kurzem hat sie, gerade einmal 13 Jahre alt, mit ihrem Mikrobiologie-Master begonnen. Dabei stammt die Überfliegerin aus mehr als bescheidenen Verhältnissen: Mit Eltern und drei Geschwistern lebt sie in einer kleinen Wohnung im nordindischen Lucknow; gerade einmal 2,60 Euro verdient der Vater pro Tag auf dem Bau. Um die Studiengebühren für seine Tochter zu begleichen, musste er sein Land verkaufen. Dass sich diese Opfer auszahlen, zeigt ihr Bruder. Dieser machte mit neun Jahren sein Abi und war mit 14 Indiens jüngster Informatiker. Sushmas Ziel für die Zukunft: der Doktortitel. ◆

Student startet Anti-Phubbing-Kampagne Früher bekam man im Zwiegespräch noch die volle Aufmerksamkeit seines Gegenübers. Modefragen, Finanzprobleme, Liebeskummer und allerlei anderer seelischer Ballast – Freund oder Freundin signalisierten durch Blickkontakt stets Interesse. Heute wandern die Augen zwischendurch nicht selten aufs Smartphone-Display, checken Status-Updates der Facebook-Freunde, Nachrichten und Eilmeldungen. ‘Phubbing’ [engl.: Kunstwort aus ‘phone’ & ‘snubbing’ für ‘jemanden vor den Kopf stoßen’] nennt sich diese Unsitte des Digitalzeitalters. Ätzend, fand Australier Alex Haigh. Der Student aus Melbourne rief die Kampagne Stop Phubbing ins Leben und sagt auf seiner Website dem Handygestarre den Kampf an. Hier können z. B. Fotos von Phubbern hochgeladen oder allerlei Anti-Phubbing-Stuff heruntergeladen werden. ◆ stopphubbing.com U n ig lobale

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Serie

+5

Unsere 5+5 besten Apps für den Studienalltag

Weitere 5 Apps findest du auf unserer Seite www.uniglobale.com/5plus​5apps oder du scannst einfach den QR-Code

Notieren Organisieren

▶▶ Verfügbar für ▷ Alternative für andere Geräte

2. iStudiez Pro Diese App bringt Struktur in den Unialltag. Zentral ist der persönliche Stundenplan, der mit allen wichtigen Infos gefüttert werden kann: Vorlesungen, Seminare und Übungen, Raum- und Kursnummern, Abgabe- und Prüfungstermine sowie Kontaktdaten und Bürozeiten des Dozenten. Hilfreich ist auch das Notenbuch, mit dem man immer den eigenen Notenschnitt im Auge behält. Anstehende Aufgaben werden auf einer To-do-Liste verwaltet – geordnet nach Fächern und Priorität und angereichert mit den Kontaktdaten der Kursteilnehmer oder Lerngruppe. ▶▶ iPhone & iPad | 2,69 €* ▷ Android: Class Buddy | 1,49 € || School Helper | gratis

4. Dragon Dictation Nie wieder Mitschriften abtippen? Oder sich Notizen von Kommilitonen leihen müssen, weil der Professor mal wieder schneller war als der eigene Kugelschreiber? Die Spracherkennungssoftware Dragon Dictation kommt dieser Traumvorstellung derzeit wohl am nächsten, obwohl sich auch mit ihr aktuell noch keine ganzen Vorlesungen in geschriebenes Wort umwandeln lassen. Nichtsdestotrotz: Die Sprache-zu-Text-Transkription funktioniert – wenn auch nicht immer fehlerfrei – sowohl bei SMS und E-Mails als auch bei eigenen Geistesblitzen, kleineren Diskussionsrunden und Gesprächen. ▶▶ iPhone & iPad | gratis ▷ Android: Tape-a-Talk Pro Voice Recorder (wandelt leider nicht in Text um) | 0,99 € | Lite-Version gratis

3. Any.DO TODO Mutti zurückrufen, für den WG-Kochabend einkaufen, die Seminararbeit nochmal überarbeiten – mit dieser App kannst du ganz leicht To-do-Listen erstellen. Wer keinen Bock auf Tippen hat, kann seine anstehenden Aufgaben auch einfach per Mikrofon einsprechen und von Any.DO automatisch in Text umwandeln lassen. Willst du kein Einzelkämpfer sein, dann teile die Listen mit Freunden, Familienmitgliedern oder Mitstudenten. Natürlich synchronisiert sich die Anwendung auch mit all deinen anderen Geräten. ▶▶ Android, iPhone & iPad | gratis

5. Evernote Notizen bestimmen den Studienalltag, sind nützliche Ideenspeicher, werden aber oftmals ohne erkennbares System an den Heftrand oder auf Post-Its gekritzelt. Evernote ordnet das Chaos virtuell und läuft dabei dem guten alten Klebezettel gehörig den Rang ab. Denn neben Textnotizen katalogisiert die App auch Foto- und Videodateien, Sprachmemos und Grafiken. Mithilfe einer Suchfunktion ist jeder einzelne Eintrag schnell wiederauffindbar. Sehr praktisch: Alle Infos können sofort mit dem Mac synchronisiert werden. ▶▶ Android, iPhone & iPad | gratis

Verwalten 1. Doctape „Müheloses Dateimanagement“ ist das Motto des Online-Dienstes Doctape. Mit der speziell für diesen Zweck entwickelten App können Nutzer ihre privaten und beruflichen Dateien auch über ihr Mobilgerät jederzeit hochladen und verwalten. Der Service beschränkt sich jedoch nicht nur auf gewöhnliche Dokumente, sondern unterstützt auch viele andere Dateiformate wie Video-, Audio- und Image-Files. All das kann zu einem Tape zusammengefasst und mit Freunden geteilt werden. ▶▶ iPhone & iPad | gratis

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U n i g l o b a l e – i ST U DY



Serie Blogger

Von Frau gemacht: Literatur im Netz Seit vielen Jahren unkt das Feuilleton, dass das Internet und eBooks der Tod der Buchkultur seien. Man liest nicht mehr, man »toucht« nur noch und mehr als 140 Zeichen kann man nicht mehr verarbeiten. Dass es anders geht, beweisen die Blogs, die sich mit dem schönen Wort beschäftigen und im Internet ein Netz aus Literaturfreunden gebildet haben. 12

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Katja und Laura von WriteAboutSomething [ Foto: Albrecht Noack]

Darunter tummeln sich auch einige Studentinnen, die rege über ihre aktuelle Lektüre berichten und sich Wortgefechte über die neueste deutsche Literatur liefern. Scheinbar ein Doppelleben, das sich gegenseitig befruchtet, denn die Bloggerinnen studieren auch Literatur. So kann man von den vier vorgestellten Studentenblogs nicht nur schöne Worte, sondern auch fundiertes Wissen erwarten. Wie Lisa und Svea ihre Lesefreundschaft über ihr »Tintenfässchen« aufrecht erhalten, Ann-Christin sich im Schreiben übt, Deborah sich vom Wissenschaftsalltag erholt und Katja und Laura auch nach dem geisteswissenschaftlichen Studium ihre Leidenschaft weiterführen, kann man hier nachlesen. Christiane Kürschner ist freie Journalistin in Berlin. Hier und in der Schweiz stu­d ier ­te sie Philosophie, Literaturwissenschaften sowie Deutsche Philologie.


Tintenfässchen

Lisa [23] Studium Deutsche Literatur und Geschichte, Konstanz & Svea [22] Studium Deutsche Sprache und Literatur, Marburg Eine Herzensangelegenheit: Die beiden Studentinnen Lisa und Svea kommen beide aus Ostfriesland, wo sie sich früher über frisch gelesene Bücher austauschten. Dann trennte das Studium ihre Wege. Im Februar 2012 gründeten sie ihren Blog, um so die liebgewonnene Gewohnheit auch über die Distanz weiterführen zu können. Nun teilen sie ihre Leseleidenschaft mit anderen Literaturfreunden, geben Einblick in ihr virtuelles Bücherregal, mindestens jeden zweiten Tag wird ein Bild oder die wöchentlich erscheinende Montagsfrage gepostet. Was auf dem Blog und in der Hand landet, kann zufällig sein und ist genreübergreifend. Ob ein spannender Klappentext, ein neugierig machendes Cover oder die Empfehlung eines anderen Bloggers – Lisa und Svea sind offen für alles. Lieblingsschriftsteller: Besonders gern John Green, Jane Austen, Suzanne Collins und David Nicholls. ◆ tintenfaesschen.tumblr.com

Wortgalerie

Ann-Christin [25] Literaturwissenschaft, Anglistik und Erziehungswissenschaft, Gießen »Meine Lieblingsbücher möchte ich genießen und frei davon sein, Worte oder Urteile für mein Leseerlebnis zu finden«, antwortet die Literatur-Bloggerin auf die Frage nach ihrer Auswahlstrategie. Rezensiert wird also nicht alles, aber auch negative Leseerlebnisse – denn

das schult das reflektierte Schreiben. Der Blog ist ihr Lesejournal, das sie mit anderen teilt – und eine Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ann-Christin studiert Literatur, und lebt Literatur, denn sie schreibt auch selbst, u.a. Kurzgeschichten. Ihren Blog, den sie im April 2012 ins Leben rief, ist ein Weg diese »unterschiedlichen Blickwinkel auf Literatur darzustellen«. Ihr Studium findet hin und wieder auch auf ihrem Blog statt, wenn sie Studieninhalte oder Dinge aus dem Studentenleben einbringt oder Seminare sie zu neuen Beiträgen inspirieren. Lieblingsschriftsteller: Haruki Murakami, weil er unvergessliche Geschichten schreibt. Judith Hermann, weil in ihren Kurzgeschichten so viel Traurigkeit und Melancholie zwischen den Zeilen stehen. ◆ wortgalerie.wordpress.com

writeaboutsomething

Katja [30] Magister in germanistischer Literaturwissenschaft/Philosophie und Neuerer Geschichte, Uni Jena & Laura [28] Promovendin in Kunstgeschichte, HU Berlin; beide leben in Berlin »Rezensiert wird, was mich stark bewegt, ob negativ oder positiv«, stellt Laura fest. Vor einem Jahr gründeten die Freundinnen ihren Kulturblog als eine natürliche Folge ihrer Literaturbegeisterung. »Durch das Bloggen über literarische Texte führe ich ein wenig das weiter, was das geisteswissenschaftliche Studium ausgemacht hat, das intensive Eintauchen in die Literatur, das Beurteilen und Vergleichen«, erzählt Katja. Laura nimmt sich mindestens fünf Stunden pro Woche Zeit, um über ihre Leseerfahrungen zu berichten, andere Blogs zu verfolgen oder Beiträge zu kommentieren. Das sie nach ihrem Promotionsstudium weiterbloggen wird, steht für Laura außer Frage. Alles andere wäre »wie eine Amputation«.

Lieblingsschriftsteller: Laura liest besonders gern Haruki Murakami, weil er in seinen Büchern reale und magische Elemente verknüpft und dadurch eine faszinierende eigene Welt schafft. Außerdem sieht man sie öfters mit David Foster Wallace und Christa Wolf. Katja schwärmt für Franz Kafka, Georg Trakl, Jonathan Franzen und Sibylle Berg. ◆ writeaboutsomething.wordpress.com

Sommerdiebe

Deborah [24] Master »Literatur, Kunst, Kultur« , Jena »Einmal Blogger, immer Blogger«, weiß Deborah. Mit 16 Jahren eröffnete sie ihren ersten Blog, es folgte einer über ihr Marburger Studentenleben, seit September 2011 postet sie regelmäßig auf ihrem Kulturblog »Sommerdiebe«. Dort erholt sie sich thematisch von ihrem Literaturstudium, das sie 2008 begann: »Mein Blog stellt auch einen kreativen Ausgleich zum doch eher theoretisch-nüchternen Wissenschaftsalltag dar«, resümiert sie. Über die Bücher die sie vorstellt, stolpert sie eher zufällig – in ihrem Lieblingsbuchladen oder als Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Wenn ihre Begeisterung für ein Buch überschwappt, hat Deborah ihr Ziel erreicht: »Für mich gibt es nichts Schöneres, als wenn ein Buchtipp Anklang bei meinen Lesern findet und diese kurz darauf selbst zum empfohlenen Buch greifen.« Da die Studentin gern im Bereich Kulturjournalismus arbeiten möchte, ist das Bloggen auch eine Art der Berufsvorbereitung, die Leidenschaft und Knowhow verbindet. Lieblingsschriftsteller: Zu ihren Lieblingsschriftstellern zählt sie Truman Capote, Sylvia Plath, Raymond Carver, Oscar Wilde, Max Frisch und Anton Tschechow. Ihre Werke beeindrucken sie sowohl sprachlich als auch thematisch, sodass sie sie immer wieder gerne zur Hand nimmt. ◆ sommerdiebe.wordpress.com U n ig lobale

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Eine kleine Twitteratur-Kostprobe findest du hier. goo.gl/5A5Lxr

Gez witscherte Geschichten

Twitteratur Tweets haben maximal 140 Zeichen. Literatur füllt ganze Bücher und Bibliotheken. Was auf den ersten Blick wie ein Gegensatz erscheint, muss nicht unbedingt einer sein. Manchmal fügen sich Tweets und Literatur wunderbar zusammen und werden zur #twitteratur

Ob Ovid, Goethe, Klopstock oder Schiller: Viele große Dichter unserer Literaturgeschichte haben sich an zwei- bis vierzeiligen Gedichten und Geschichten versucht. Nur werden diese im Fall der antiken und klassischen Meister Elegien, Epigramme oder Aphorismen, manchmal auch Limericks oder Haikus genannt. Nicht aber Twitteratur. Auf den ersten Blick scheint es vermessen, Goethe, Schiller und Twitteratur-Autoren in eine Tradition zu stellen. Und bei Weitem die wenigsten Internetpoeten halten diesem Vergleich stand. Doch einige schaffen es, die scheinbar banale Kommunikationsform der Tweets zur Kunstform zu beflügeln. Dann werden Tweets zur Twitteratur. Dann werden aus 140 Zeichen gezwitscherte Geschichten. Jeder, der einmal versucht hat, etwas Bedeutungsvolles, Geistreiches oder Lustiges zu schreiben, weiß wie schwer es ist, die richtigen Worte zu finden. Die Gefahr abgedroschen, ignorant oder bedeutungslos zu klingen hängt ständig wie ein Damokles-Schwert über einem. Noch schwerer wird es, wenn man dafür nur 140 Zeichen hat – alleine dieser Abschnitt hat bis hier hin bereits über 300. Wer also in der Lage ist, mit nur wenigen Worten etwas auszudrücken, was nicht banal, belanglos oder gar vollkommen unwichtig ist, darf sich zu Recht als Literat bezeichnen. »just setting up my twttr.« Seit der Gründung von Twitter 2006 und den ersten holprigen Tweets ist das Netzwerk in den letzten sieben Jahren zu einem globalen Phänomen geworden. Millionen von Menschen weltweit nutzen es täglich. Die Großzahl davon, um mitzuteilen, was sie gegessen, wen sie getroffen, was sie gekauft haben, um sich zu informieren oder um zu zeigen, wie toll sie heute wieder aussehen. Einige andere sehen die Tweets als 14

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literarische und künstlerische Herausforderung. So stellten sich beispielsweise 2009 zwei Studenten aus Chicago der Herausforderung, bedeutende Werke der Literaturgeschichte in weniger als 20 Tweets – also 2.800 Zeichen – nachzuzwitschern. Anna Karenina wirft sich dann schon nach wenigen hundert Zeichen und nicht erst nach mehreren hundert Seiten vor den Zug. Und auch James Joyces Echtzeitroman Ulysses wird im Echtzeitmedium Twitter zur geistreichen Nacherzählung seiner selbst. Davon inspiriert, rief 2011 der Carl Hanser Verlag Twitterund Literaturfans dazu auf, unter #twitteratur in maximal 15 Tweets das eigene Lieblingsbuch neu zu erzählen, und suchte die schönsten davon aus. Und manchmal finden sogar ganze Literaturfestivals nur über Twitter statt. Momentan zwitschert der amerikanische Oceans Eleven- Regisseur Steven Soderbergh seine Novella Glue unter @Bitchuation live für jedermann zum mitverfolgen. Auch in Deutschland nutzen viele Künstler das Medium als kreative Bühne. Allen voran die Autorin Anousch Müller, deren herrlich melancholisches, ironisches Gezwitscher es bereits als eBook zu kaufen gibt. Twitter ist also zu weit mehr fähig, als man vermuten möchte. Solange es Nutzer hat, die die künsterlische Herausforderung in 140 Zeichen sehen und annehmen, ist es mehr als nur ein digitales Kaffeekränzchen. Dann ist es eine Ideenschmiede in Echtzeit. Und wie das so bei Ideenschmieden ist: Nicht alles, was dabei herauskommt, sollte viel Aufmerksamkeit bekommen. Vieles davon kann ruhigen Gewissens im Datenberg des Internets untergehen. Aber einige wenige sind es wert herauszuleuchten. Denn auch Goethe war seinerzeit nur einer unter vielen Schriftstellern. ■ Laura.Rademacher@uniglobale.com


Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt Mit Rock Your Life! wird ehrenamtliches Engagement leicht gemacht

Win-Win-Situation: Studierende unterstützen Schüler als Coaches und erweitern dabei ihre praktischen Fähigkeiten für den Berufseinstieg.

»Ich finde es toll, dass aus einer Idee und Überzeugung etwas so Großes werden kann. Mir macht es unheimlich Spaß, mit all diesen engagierten Menschen zusammenzuarbeiten und zu sehen, was man alles damit erreichen kann!« Wenn die 21jährige Psychologiestudentin Myoung-Ha so redet, schwärmt sie von ihrem ehrenamtlichen Einsatz. Neben dem Studium engagiert sich die Berlinerin freiwillig bei der Initiative Rock Your Life! [www.rockyourlife.de] Das Prinzip von Rock Your Life ist simpel: für zwei Jahre begleitet ein Student einen Schüler auf dessen Weg ins Berufsleben. Er hilft bei der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatzplatz, lernt mit diesem zusammen für Klassenarbeiten oder steht dem Schüler

einfach nur mit Rat und Tat zur Seite. Der Student wird also zum Coach für den Schüler und manchmal auch zum Freund. Ganz nebenbei setzt er sich auch noch aktiv für mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit ein. Neben Myoung-Ha engagieren sich noch viele andere Studenten in den 35 Standorten von Rock Your Life! in ganz Deutschland. Seit der Gründung 2009 wurden bereits mehr als 1.000 Coaching-Beziehungen vermittelt, von denen nicht nur die betreuten Schüler, sondern auch die Studenten profitieren. Ganz nebenbei setzen sie sich auch noch aktiv für mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit ein. Ein wahres Kinderspiel! ■ Laura.Rademacher@uniglobale.com

e the place to b for talent.

Berlin. Beste Aussichten, nicht nur vom Fernsehturm. Auf Erfolg programmiert. Von Zukunftsbranchen und Karrierechancen: Im internationalen Wettbewerb hat sich die Hauptstadtregion als einer der attraktivsten Standorte für High-Tech- und moderne Dienstleistungsunternehmen etabliert. Wohnraum in der grünen Metropole ist günstig, das Betreuungsangebot für Kinder außergewöhnlich gut – gerade im Vergleich zu den alten Bundesländern. Mit der unvergleichlichen Lebens qualität bieten sich hier beste Aussichten für Einsteiger, Fach- und Führungskräfte. Finden auch Sie Ihren Job auf www.talent-in-berlin.de

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Erfahre hier mehr über deine Xing-Wirkung goo.gl/yJnCsU

Xing

„Suche den Unterschied!“ Eine Illustration von Anja Morgenstern

Hilfe, mich gibt es zweimal Eigentlich kann Xing nichts, was Facebook nicht auch kann. Trotzdem haben viele Menschen beide Profile und trennen auch in der online Welt Berufs- und Privatleben voneinander. Soziale Netzwerke sind Teil unseres Lebens geworden: Dort posten wir Urlaubsfotos, diskutieren über tagesaktuelle Dinge, bieten unser WG-Zimmer zur Zwischenmiete an, finden alte und neue Freunde oder suchen Arbeit. Doch unsere Eltern haben uns beigebracht, dass es uns doppelt gibt: privat und beruflich. Auch, wenn sich in den letzten Jahren einiges geändert hat und Arbeits- und Privatleben in vielerlei Hinsicht immer mehr miteinander verschmolzen sind, können wir diese beiden Welten auch weiterhin gut voneinander unterscheiden. In der Freizeit der Partykönig zu sein, ist in Ordnung. Zur Arbeit mit Bierhelm und Promillepegel zu erscheinen, ist dagegen weniger angebracht. Und genau aus diesem Grund gibt es uns auch in der digitalen Welt zweimal: privat bei Facebook und Twitter, beruflich bei Xing. Im Wesentlichen ist Xing nichts anderes als ein Netzwerk für den professionellen, beruflichen Austausch. Eine Plattform für Kontakte, bei denen wir uns von unserer seriösen und fachmännischen Seite zeigen wollen. Ein Medium für den Austausch mit potenziellen Arbeitgebern, Kollegen und möglichen Business-Partnern. Dementsprechend stellen wir uns dar: freundlich lächelnd, anständig gekleidet und vor allem qualifiziert. Denn schließlich wollen wir einen guten Eindruck hinterlassen, bei all den Firmen und Headhuntern, die ebenfalls Teil des Netzwerkes sind. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass wir uns nach der Anmeldung bei Xing zurücklehnen können, in dem Glauben, dass nun unzäh-

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lige unwiderstehliche Jobangebote von ganz alleine den Weg in unseren Briefkasten finden werden. Denn wie bei allen sozialen Netzwerken gilt auch hier die Regel: Umso aktiver ich bin, desto präsenter bin ich bei anderen. »Sag mir, wen du kennst, und ich sag dir, wer du bist!« Wie der Begriff ‘soziales Netzwerk’ schon vermuten lässt, spielen die Kontakte, die wir bei Xing haben, eine besondere Rolle. Denn vor allem durch diese unterscheidet sich unser Xing-Profil von einer normalen Bewerbung – außer natürlich man fügt seiner Bewerbung eine Kopie seines Adressbuchs bei. Das Vitamin-B, das wir haben oder auch nicht haben, wird bei Xing schnell und einfach sichtbar. Doch auch im virtuellen Raum zählt nicht nur, wen wir kennen, sondern auch was wir können und wer wir sind. Sabrina Eimler von der Universität Duisburg-Essen ist der Ansicht, dass vor allem das Gesamtpaket stimmen und der Mensch hinter dem Profil authentisch wirken muss. Denn genauso wie wir uns als Kleinkinder, in der Pubertät und als junge Erwachsene eine reale Menschenkenntnis angeeignet haben, haben wir das kaum merklich auch in unserer digitalen Sozialisation getan. In der Regel wissen wir, was realistisch und was schlichtweg an den Haaren herbeigezogen ist. Und weil nicht nur wir, sondern auch Firmen und vor allem deren Personalabteilungen schnell hinter groß angelegte Flunkereien kommen, empfiehlt es sich, immer authentisch zu bleiben. Wenn wir dann noch ein paar reale Fähigkeiten und Qualifikationen vorzuweisen haben, sollte das mit der Jobsuche schon funktionieren – sowohl online als auch offline. ■ Laura.Rademacher@uniglobale.com


Astra. Was dagegen?

facebook.com/AstraBier


Hier findet ihr sofort die passenden Videos

goo.gl/I6IPYj

Illustration: Xenia Smykovskaya

Serie Do It Yourself

Erste Hilfe fürs alleineWohnen So mancher Student sieht sich nach seinem Auszug fernab von Mama und Papa in seiner Studentenbude vor unlösbare Aufgaben gestellt. Die meisten Probleme sind jedoch einfach und kostengünstig lösbar und mit ein bisschen Geduld und anschaulichen Anleitungen wird man im Handumdrehen selbst zum Heimwerker.

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1. WLAN-Passwort vergessen Für viele Probleme lassen sich Lösungen im Internet finden. Natürlich nur, wenn man auch Zugang dazu hat. Vor allem in WGs, die schon seit Ewigkeiten bestehen, weiß oft niemand mehr den WLAN-Zugangscode. Wer nicht nur über sein Smartphone surfen will, kann mit ein paar unkomplizierten Kniffen das Passwort zurücksetzen. Und um sich dieses Video anzuschauen, einfach ganz altmodisch ein Kabel an den Router anschließen. ◆

goo.gl/8ptu41 2. Werkzeug beschaffen & Bohrmaschine benutzen Ob Regalbrett, Kleiderhaken oder Jalousie ziemlich viel muss angebohrt werden. Bevor man sich traut, die Bohrmaschine in die Hand zu nehmen, steht oft erst mal das Problem, dass man gar keine besitzt. Werkzeuge können meist in Baumärkten ausgeliehen werden, was jedoch relativ teuer ist. Billiger sind da private Tauschbörsen oder man mietet sich einen netten Rentner aus der Nachbarschaft auf www.rentarentner.de ◆

goo.gl/QCPwGW 3. Weinflasche öffnen Der erste Abend in der eigenen Wohnung oder WG das ruft doch nach einem Gläschen Wein. Wie es der Teufel so will, hat man im Supermarkt eine der letzten Flaschen mit Korken und ohne Schraubverschluss erwischt und nicht daran gedacht, dass man ja noch gar keinen Korkenzieher besitzt. Natürlich ist dieser Moment wie dafür geschaffen, seine Nachbarn kennenzulernen. Wer wegen der fortgeschrittenen Stunde aus Höflichkeit darauf verzichten möchte, braucht nur einen Turnschuh, eine Wand und etwas Geduld. ◆

goo.gl/idoqPW 4. Flecken entfernen Beim Reifen flicken und Rotwein trinken holt man sich schnell mal einen fiesen Fleck aufs gute neue T-Shirt. Das muss einen noch nicht unbedingt stören, aber wenn es gerade das Tshirt getroffen hat, das man von Oma zum Geburtstag bekommen hat, sollte man sich dem Problem vielleicht doch annehmen. Webseiten wie www.frag-mutti.de bieten für viele Probleme solcher Art eine Lösung, viel amüsanter ist es aber, wenn Harald Schmidt einem die hohe Kunst des Fleckenentfernens näherbringt. ◆


goo.gl/CS8e2Q

5. Fahrradreifen flicken In vielen Studentenstädten ist Radfahren die Fortbewegungsart Nummer eins. Zwischen WG und Hörsaal kann es schnell passieren, dass man sich einen Platten holt. Das Geld für die Fahrradwerkstatt kann man sich aber getrost sparen, denn nicht immer muss der Schlauch ausgetauscht werden. In der Regel reicht es schon, diesen zu flicken. ◆ ■ Laura.Rademacher@uniglobale.com

Laura Rademacher [26] schreibt gerade ihre Masterarbeit in Neuer Deutscher Literaturwissenschaft.

GEWINNSPIEL Holt euch 1 von 10 Student Survival Books Neu auf dem Campus und 1000 Fragen? Ihr gehört zu rund einer Million Studienanfängern und seid mit neuen Herausforderungen konfrontiert? Viele hilfreiche Tipps und Infos liefert hier das ‘Student Survival Book’, das jetzt bei BACHELOR + MASTER Publishing erschienen ist. Der Wegweiser für die Zeit auf dem Campus kommt zu euch! Schreibt dafür U NIGLOBALE bis zum 31. Dezember 2013 eine PN auf facebook.com/uniglobale

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Studienfinanzierung

Nebenjob: Stipendiat

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Unsere Autorin Jenny widerlegt an ihrem Beispiel die häufigsten Irrtümer über Stipendien! goo.gl/G4AL8L

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wir haben nicht genug bewerber 20

Ich studiere in DL mit einem Stipendium 5 20

U n i g l o b a l e – i ST U DY

ja nein

Stopp. Noch nicht umblättern. Ja, auf dieser Seite steht öfter das böse Wort, das alle abschreckt: Stipendium. Vielleicht denkst du, das sei nichts für dich. Aber ein Stipendium ist nicht bloß etwas für Menschen mit hohen IQs oder Nasen. Wer hat dir das eigentlich erzählt? Ja, stimmt, in Deutschland haben vergleichsweise wenige Studenten ein Stipendium, laut dem Allensbach-Institut nur fünf Prozent. Aber es gibt in Deutschland mehr als 4000 verschiedene Förderprogramme für Studenten. Ungefähr jede fünfte Stiftung findet dabei keine passenden Stipendiaten. Viele Stipendien bleiben ungenutzt, weil sich einfach niemand darum bewirbt. Wieso? Weil sich die Studenten das nicht zutrauen: Mehr als zwei Drittel haben sich noch nie um ein Stipendium beworben. Oder weil sie gar nichts von den Stiftungen und ihren Stipendien wissen. Viele kleine Stiftungen wählen ihre Stipendiaten nach ganz speziellen Kriterien aus. Die können vom Studienfach über den Beruf der Eltern bis hin zu deinem Geburtsort reichen.


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Die Stiftung Auch, wenn man nur von einer Handvoll Stiftungen regelmäßig hört: Stipendiengeber gibt es allerhand. Neben staatlichen Stiftungen gibt es Stipendien von Unternehmen und von Privatleuten. Mal steht das Geld im Vordergrund, mal eine studienbegleitende Ausbildung. Firmen wollen mit Stipendien potenzielle neue Mitarbeiter finden, private Stifter können unterschiedliche Interessen haben. Das Deutschlandstipendium bringt private Spender und Studenten zusammen. Die Hochschulen sind zuständig für die Werbung und Auswahl der Spender, für jedes Stipendium in Höhe von 150 Euro monatlich gibt der Staat noch einmal die gleiche Summe dazu. Zu den zwölf großen Begabtenförderungswerken gehören etwa die fünf politischen Stiftungen, das Cusanuswerk der katholischen Kirche und die Studienstiftung des Deutschen Volkes. Selbst wer keinen BAföG-Satz bekommt, weil die Eltern zu viel verdienen, bekommt als Stipendiat pro Monat 300 Euro Büchergeld, das nicht zurückgezahlt werden muss. Bei vielen Förderprogrammen ist spätestens am Ende der Regelstudienzeit Schluss mit der finanziellen Unterstützung. Stammen deine Eltern nicht aus Deutschland? Arbeiten sie bei der Post? Bist du selbst Mutter? Oder hast du eine Behinderung? Für diese und viele andere Merkmale gibt es Geld von verschiedenen Stiftungen. Darüber hinaus gibt es viele fachgebundene Stipendien speziell für Studierende beinahe aller Fächer.

Die kuriosesten Stipendien Das Online-Stipendium Studierende aus ganz Deutschland können sich für das Online-Stipendium von e-fellows.net bewerben. Dahinter stehen Telekom, McKinsey, Holtzbrinck und weitere Unternehmen. Für die Stipendiaten gibt es zwar kein Geld, aber einen kostenlosen Internetanschluss, freien Zugang zu fachspezifischen Datenbanken oder Gratis-Abonnements von Zeitungen.

Pro „gefällt mir“ ein Euro Das Absolventa-Stipendium zahlt für konkrete Ausgaben im Rahmen des Studiums bis zu 5000 Euro, etwa für Bücher, Auslandssemester oder Praktika. Bei diesem ersten demokratischen deutschen Stipendium entscheidet keine Kommission, sondern die Internetgemeinde: Die Bewerber mit den meisten Stimmen gewinnen. Gefördert wird, bis der Jahresetat ausgeschöpft ist: www.stipendium.de

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Das Anti-Streber-Stipendium Die private Zeppelin Universität in Friedrichshafen fördert Anti-Streber, etwa ehemalige Sitzenbleiber oder Studienabbrecher. Wer ein Stipendium bekommt, dem werden die Studiengebühren der privaten Hochschule erlassen.

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Bedürftige Töchter bayerischer Beamter Die Emilie-Porzersche-Stiftung fördert Töchter bayerischer Beamter. Gezahlt werden bis zu 300 Euro pro Semester, für maximal drei Jahre. Jüdische Gesangsstudenten in Mainz Die Anni-Eisler-Lehmann-Stiftung vergibt Stipendien an jüdische Musik-Studenten aus Mainz. Bevorzugt werden Studenten der Fachrichtung Gesang.

Die Noten sind egal

ich habe mich erfolgreich beworben

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Arbeiten über Homosexualität Die August-von-Platen-Stiftung zahlt für wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Homosexualität: bis zu einem Jahr lang maximal 500 Euro.

Die Bewerbung Das Internetportal www.mystipendium.de listet über 1500 Förderprogramme auf. Die Stipendien sind nach Bewerbungsvoraussetzungen geordnet. Der Bewerber kann sein persönliches Profil erstellen und so die Stipendien finden, die zu ihm passen. Laut Mira Maier, Gründerin des Portals, sind das im Durchschnitt 15 – und immerhin rund 40 Prozent aller Bewerbungen sind erfolgreich, sagt Maier, sofern man ein paar Regeln beachtet. ▷

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5 U n ig lobale

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INTERVIEW Bewerbungstipps

DOS & DON'TS DO 1. Suche früh und gründlich. Hat eine Stiftung bloß eine Deadline pro Jahr, solltest du die nicht verpassen. Schau auch immer mal wieder nach: Es kommen ständig neue Stipendien hinzu und dein Profil verändert sich im Laufe deines Studiums. 2. Suche dir Stipendien, die wirklich zu dir passen. du solltest dich nicht bloß bei der bekanntesten Stiftung bewerben, sondern dort, wo du die besten Chancen hast – gerne auch bei mehreren Stiftungen. 3. Kümmere dich um ein Gutachten von einem Dozenten. Das verlangen beinahe alle Stiftungen zur Bestätigung deiner fachlichen Qualifikation. Viele Dozenten sind gern bereit, das zu tun. Damit sie dich besser einschätzen können, kannst du ihnen deinen Lebenslauf und eine Unterhaltung mit dir bei einem Kaffee anbieten. Im Gutachten nicht fehlen darf die ausdrückliche Empfehlung für ein Stipendium. ◆

DON'T 1. Anonyme Massenbewerbungen. Der Bewerber sollte sich darüber im Klaren sein, weshalb er sich ausgerechnet bei dieser Stiftung bewirbt – und das auch glaubhaft vermitteln können. 2. Unvollständige Bewerbungsunterlagen. Viele Stiftungen lehnen lückenhafte Bewerbungen ganz ab. 3. Ungeduld: Bis eine Antwort von der Stiftung kommt, vergehen oft Monate, manchmal ein halbes Jahr. Kleinere Stiftungen geben häufig schon innerhalb von vier Wochen Bescheid. ◆ 22

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Mira Maier hat an der Universität Witten/Herdecke promoviert und mystipendium.de​ gegründet. Die Plattform ist das größte deutsche Informationsportal für Studienförderung und wurde vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft ausgezeichnet. U G : Frau Maier, wer sollte Ihrer Meinung nach ein Stipendium bekommen? Maier: Grundsätzlich freue ich mich über jeden, der gerne Studenten mit einem Stipendium fördern möchte, unabhängig von der vom ihm gewählten Zielgruppe. Dennoch sind uns besonders Studierende ein Anliegen, die bisher noch wenig oder gar nicht mit einem Stipendium bedacht werden. Aktuell gründen wir eine Reihe von Programmen für Studierende, die ein Stipendium besonders brauchen, für die es aber bislang wenig Angebote gibt. Das erste Stipendium dieser Reihe ist aktuell zusammen mit der Mawista GmbH ausgeschrieben und richtet sich an Paradiesvögel, Exoten und Querköpfe – also Studierende mit ungewöhnlichen Lebensläufen. www.mawista. com/stipendium U G : Was sollte ein Student Ihrer Meinung nach können, um ein Stipendium zu erhalten? Maier: Jeder, der einen Ausbildungsweg anstrebt, ist jemand, der in meinen Augen verdient hat, gefördert zu werden. Deshalb setzen wir uns dafür ein, insbesondere Nischenstipendien mit exotischen Auswahlkriterien zugänglich zu machen. Zusammen mit Partnern schaffen wir neue Stipendienprogramme für alle diejenigen, die Geld für ihr Studium brauchen und bisher nicht so sehr im Fokus von Förderern stehen. Daher setze ich mich auch aktiv dafür ein, dass Bewerbungsprozesse so einfach wie möglich sind.

U G : Was raten Sie zögernden Studenten? Maier: Ich kann jedem nur raten, sich über Stipendien zu informieren. Denn auf Anhieb kann niemand von vorne herein wissen, ob er ein Stipendium erhalten kann. Es gibt eine sehr große Bandbreite an Auswahlkriterien, die Stiftungen zur Auswahl heranziehen. Wir haben 34 Kriterien identifiziert. Manche Stiftungen vergeben etwa Stipendien an Studierende, die im selben Ort wie der Stifter geboren sind. Die meisten denken immer noch, Stipendien seien nur für Hochbegabte, die zugleich besonders engagiert und wahnsinnig bedürftig sind. Und für so toll halten sich die dann doch die wenigsten. Der Begriff ‘Stipendium’ bedeutet jedoch lediglich, dass einem Geld oder eine ideelle Leistung kostenlos zur Verfügung gestellt wird und nicht zurückgezahlt werden muss. Etwa 40 Prozent aller Stipendien werden nicht nach Leistungsmerkmalen vergeben. ◆ ■ Jenny.Kallenbrunnen@uniglobale.com

Jenny Kallenbrunnen hat sich bloß um ihr Stipendium beworben, um ihrer drängelnden Freundin zu zeigen, dass sie es nicht schafft. Der Freundin ist sie heute sehr dankbar.


INTERVIEW

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat Uniglobale exklusiv ein paar Fragen zu Stipedien beantwortet.

U G : Was kann einem Studenten ein Stipendium nützen? Wanka: Zunächst einmal hilft ein Stipendium Studierenden bei der Finanzierung ihres Studiums und ihres Lebensunterhalts. Sie können sich so stärker auf ihr Studium konzentrieren. Darüber hinaus gibt es häufig auch zusätzliche Angebote der ideellen Förderung, die Stipendiatinnen und Stipendiaten nutzen können. So bieten die Begabtenförderungswerke vielfältige Möglichkeiten der Persönlichkeitsbildung oder fachübergreifende Veranstaltungen sowie individuell zugeschnittene Beratungsangebote. Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen motivierten Studierenden über Fächergrenzen hinweg sind ein weiterer positiver Aspekt. Beim Deutschlandstipendium können zudem Kontakte zu privaten Förderern aufgebaut werden. Ein weiterer Nutzen von Stipendien besteht darin, dass sie jungen Menschen Anerkennung für ihre Leistungen vermitteln: »Du kannst etwas. Mach' weiter

so! Wir unterstützen Dich dabei.« – Das ist vielleicht die wichtigste Botschaft, die hinter einem Stipendium steht. U G : Gibt es Ihrer Meinung nach Studenten, für die ein Stipendium keine Option ist? Wanka: Leistung und Begabung spiegeln sich ja nicht nur in Noten wieder. Daher berücksichtigen Begabtenförderungswerke und das Deutschlandstipendium auch viele andere Aspekte. Ein Beispiel: Eine junge Frau mit Migrationshintergrund, die als erste in der Familie studiert, erbringt damit möglicherweise eine viel größere Leistung als ein Kommilitone, der in einem Akademikerhaushalt aufgewachsen ist. [...] Ende Teil 1

▷ Teil 2 mit konkreten Tipps von Johanna Wanka gibt es hier: goo.gl/xJ2am2


Alternative Wohnform

Das ContainerPrinzip Wohnheim, Eltern oder Untermiete, eine große Auswahl hatte man vor einigen Jahrzehnten als Erstsemester nicht. Ebneten alternative Lebensformen wie Kommunen den Weg zu den schnuckeligen WGs von heute, ist die klassische Untermiete beinahe völlig ausgestorben. Mittlerweile sind die Möglichkeiten explodiert, der studentische Wohnungsmarkt ist ständig im Wandel, so dass die Blüten, die er treibt, kaum zu überblicken sind. 24

U n i g l o b a l e – i ST U DY

So schauts aus im C o n t a i n e r- V i e r t e l i n U p p s a l a

Eine Schiffsladung Erstsemester Ein Ort, an dem bisher eher Bauarbeiter oder Bananen vermutet wurden, soll sich in den kommenden Jahren als Alternative zum klassischen Mietshaus etablieren: der Container. Was in den Niederlanden schon seit mehreren Jahren in Form von Studentensiedlungen Realität ist, kommt nun auch auf Studierende in Deutschland zu. Grillwiesen und Cafés sollen für Attraktivität sorgen und die Mieter längerfristig binden, damit die Siedlung nicht nur, wie bisher üblich, als Provisorium gegen die anfängliche Wohnungsnot bei Erstsemestern gesehen wird. Zunächst: Wie lebt es sich in einem Container? Michael Deflorian ist 23 Jahre alt, nach dem Bachelor in Politikwissenschaft an der FU Berlin zog es ihn für den Master in Global Environmental History in das schwedische Studentenstädtchen Uppsala. Statt in einem Berliner Altbau wohnt er nun in einem Container, zehn Fahrradminuten von der


Der Container als Revolutionär

Interessiert an ausgefallenen Wohnformen für Studenten? Mehr Infos hier: goo.gl/BwNOGk Uni entfernt. Außer als Kurzzeitunterkünfte für Studierende vergibt die städtische Wohnbaugesellschaft diese Wohnmöglichkeiten vor allem an sozial Bedürftige. So setzt sich Michaels Nachbarschaft hauptsächlich aus Arbeitslosen, Rentnern und Migranten zusammen. Von einer einmonatigen Kündigungsfrist abgesehen, könne man sich laut Michael höchstens über die fehlenden Möbel in der 41-Quadratmeter-Wohnung beschweren, gerade für Studierende, die neu nach Uppsala ziehen, sei eine Ikea-Tour unausweichlich.

Zu groSS für einen, zu klein für zwei Die Monatsmiete für einen Container liegt bei rund 500 Euro. Für eine große Single-Wohnung in Uppsala zwar durchaus Standard, für einen Studenten wie Michael dennoch teuer. Als WG-Mensch drückte ihm der große, leere Raum schon bald aufs Gemüt, so dass er auf Facebook nach einem Mitbewohner suchte. Es hagelte Anfragen. Zunächst zog eine Mailänderin ein, danach eine französische Kommilitonin, die nun auf einer Matratze im Wohnzimmer schläft. Lange vorhalten wird der Status quo allerdings auch nicht mehr: Schon einen Monat nach Michaels Einzug kündigte die Wohnbaugesellschaft an, den Vertrag in zwei Monaten auslaufen zu lassen. Für Michael ein Lichtblick: Seine französische Mitbewohnerin und er haben beschlossen, sich gemeinsam nach einer neuen Bleibe umzuschauen. »Zumindest sind wir in der Not vereint.« Sesshaft werden kann man in einem Container eher selten und so hat dieser leere Wohnbehälter die Kraft zu polarisieren. Für die einen ist es ein niedlicher und innovativer Ansatz im Kampf gegen die junge Wohnungsnot, für die anderen klingt allein die Idee nach Wohnen zweiter Klasse, Big Brother und Ghettoisierung.

Neben all dem ist der Container vor allem eins: ein treffendes Symbol für das, worauf das jetzige Bologna-Studium gerne heruntergebrochen wird. Die Geschichte verdeutlicht es: Seinen Siegeszug trat der Container Mitte der 1950er von Amerika aus an. Das Verladen ging schneller, er war normiert, verrutschte kaum, eckte nirgends an, war bei Schäden schnell ausgetauscht und konnte mit allem gefüllt werden, was auf der Welt gebraucht wurde. Der Container habe die Weltwirtschaft revolutioniert, heißt es seitdem gerne. Warum sollte er seine revolutionäre Kraft also nicht auf in anderen Lebensbereichen einbringen können? Als es 2011 in Düsseldorf eine Architekturausstellung rund um den Container gab, formulierte Ausstellungsmacher Werner Lippert es wie folgt: »Container sind ein Symbol für das Leben und Wohnen in unserer globalisierten, beweglichen, nomadischen Zeit.« Worte, die auch auf ein Studium zutreffen, das modularisierter, globalisierter und massentauglicher ist als noch vor 50 Jahren. Denkt man das Symbol des Containers konsequent zu Ende, lassen sich jedoch auch erfreuliche Dinge vermelden. Etwa, dass das Fernweh, das so mancher Studierender verspürt, aktiver gefördert wird und sogar im Einklang mit der Studienordnung stehen kann. Die globalisierte Modularisierung mag derzeit nicht dem Bildungsideal vergangener Tage entsprechen. Doch solange Studierende das tun, was sie seit eh und je gemacht haben und ihr eigenes Bildungsideal entwerfen, bietet die Modularisierung ihnen mehr Möglichkeiten als Einschränkungen. Anzeichen dafür gibt es genug: Regelstudienzeiten, die überschritten werden; Auslandssemester, die zum langjährigen Aufenthalt werden; studentische Projekte, die vom Prüfungsbüro sogar belohnt werden.

Ein Container fürs Leben Doch was passiert, wenn die Erstsemesterflut in den folgenden Jahrzehnten abebbt, Veranstaltungen unterbesetzt statt überfüllt sind und Studentenwohnheime zu Altersheimen umgebaut werden müssen? Vielleicht ist es dann für viele Studierende der Standard, in einem eigenen Container zu leben, ihn günstig von Studienort A zu Praktikumsplatz B transportieren zu lassen und ihn für eine WG an andere Container andocken zu lassen. Das Container-Prinzip würde es anbieten. Und möglicherweise gäbe es dann trotzdem eine Handvoll Studierender, die sich von vergessenen Occupy-Aktivisten inspirieren lassen und verwaiste Hörsäle zu Schlafsälen umbauen und leerstehende Seminarräume mit Betten füllen. ■ Jan.Lindenau@uniglobale.com Eigentlich ist Jan Lindenau mit seiner WG hochzufrieden. In einen Container würde er nur ziehen, wenn er ihn ans Ufer seines Lieblingskanals im Berliner Wedding pflanzen dürfte. Mit Mitbewohnern natürlich.

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ITG-FÖRDERPREIS S t u d e n te n d e r I n f o r mat i o n s te c hni k mi t b e s o n d e r s o r i gin ell e n D i s s e r t at i o n e n k ö nn e n si c h f ür d e n F ö r d e r p r ei s b e we r b e n. I m F o k u s d e r A r b ei t s o ll te d i e Ve r k nü p f un g v o n T h e o r i e un d P r a x i s s te h e n. 7. Fe b ru ar 2 014

GESCHICHTS-CODES M i t ve r s c hi e d e n e n t h emat i s c h e n S c hwe r p un k te n r u f t d i e B un d e s s t i f t un g A u f a r b ei t un g S t u d e n te n a n d e u t s c h e n H o c h s c hul e n j e d e s J a hr z u k ün s t l e r i s c h e n We t t b e we r b e n au f. Fe b ru ar 2 014 DEUTSCHER STUDIENPREIS D i e A u s s c hr ei b un g r i c h te t si c h a n P r o m ov i e r te a ll e r w i s s e n s c h af t li c h e n D i s z i p lin e n, e g a l wel c h e n A l te r s , s o l a n g e si e ihr S t u d ium mi t A u s zei c hnun g a b g e s c hl o s s e n h a b e n. 1. M är z 2 014

M I C R O M O U N TA I N S R O B O S t u d e n te n d e s 1. b i s 4. S em e s te r s h a b e n a c h t Wo c h e n Z ei t mi t H il fe ein e s s el b s t g e b au te n R o b ote r s ve r s c hi e d e n e A u f g ab e n z u l ö s e n. A n s c hli e ß e n d t r e te n d i e b e s te n Te a ms g e g e n ein a n d e r a n. Fe b ru ar 2 014

D A S D E M O K R AT I S C H E STIPENDIUM D e r g em einnü t z i g e Ve r ein A b s o l ve n t a e.V. f ö r d e r t k o n k r e te P r o j e k te im R a h m e n d e s S t u d iums . N o te n, F a c hr i c h t un g, e t c. s p i el e n d a b ei kein e R o ll e. O nlin e w ir d ü b e r d i e ein zeln e n P r o j e k te a b g e s t imm t . A u gu st 2 014

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IMAGINE CUP U n te r ein em j ä hr li c h e n M ot t o t r e te n Te c hn o l o gi e s t u d e n te n au s d e r g a n ze n Wel t in ein em P r o gr a mmi e rwe t t b e we r b g e g e n ein a n d e r a n. Z un ä c h s t in r e gi o n al e n un d o nlin e Vo r r un d e n un d d a nn im F in a l e in ein e r j ä hr li c h we c h s eln d e n S t ad t . M ai 2 014

P L A K AT W E T T B E W E R B J e d e s J a hr ve r a n s t a l te t d a s D e u t s c h e S t u d e n te nwe r k ein e n P l a k at we t t b e we r b z u ein em j ä hr li c h we c h s eln d e n T h ema . Teiln e hm e n k ö nn e n S t u d e n te n d e r F a c hr i c h t un g e n G r af i k- D e si gn, V i s u ell e K o mmuni k at i o n o d e r K o mmuni k at i o n s d e si gn. 2 0. Fe b ru ar 2 014

LOGISTIK MASTERS Ü b e r si e b e n M o n ate hinwe g k ö nn e n S t u d e n te n a ll e r F a c hr i c h t un g e n A u f g a b e n l ö s e n. A m E n d e we r d e n d i e ein zeln e n E r g e b ni s s e z u s a mm e n g ez ä hl t un d d i e S i e g e r g e k ür t . S tar t: 31. J anu ar 2 014

ZUKUNFTSPREIS K O M M U N I K AT I O N S t u d e n te n k ö nn e n mi t K o n ze p te n f ür z u k ün f t i g e K o mmuni k at i o n a m We t t b e we r b teiln e h m e n un d d a mi t d i e Z u k un f t d ir e k t mi t g e s t a l te n. S e pt. 2 014

M E D I A L E B I L D W E LT E N S t u d e n te n b i s 2 5 J a hr e n k ö nn e n si c h mi t ei g e n e n A nimat i o n e n, B l o g s , We b s ei te n, C o mp u te rs p i el e n, e t c. f ür d e n P r ei s q u a li f i z i e r e n. S e ptemb e r 2 0 14

JUGENDPREIS FÜR ENGAGIERTE QUERDENKER S t u d e n te n b i s 2 6 J a h r e n k ö nn e n si c h f ür d e n P r ei s b e we r b e n. Teiln a h m e b e d in gun g i s t ein ei g e n e s g e s ell s c h af t li c h e s , s c huli s c h e s , k ir c hli c h e s , k ul t ur ell e s , k a r i t at i ve s o d e r p o li t i s c h e s P r o j e k t . 15 . S e pt em b e r 2 014

G E N E R AT I O N - D G e s u c h t we r d e n k r e at i ve un d inn ov at i ve I d e e n, d i e ein e n g e s ell s c h af t li c h e n M e hr we r t h a b e n. Teiln e h m e n k ö nn e n S t u d e n te n a ll e r F a c hr i c h t un g e n, mi t ein e r k r e at i ve n un d um s e t z b a r e n I d e e o d e r ein em inn ov at i ve n S t a r t- U p. A u gu st 2 014

OPUS PRIMUM J ä hr li c h k ür t d i e Vo l k s w ag e n S t i f t un g d i e b e s te n N a c hw u c h s p u b li k at i o n e n. M i t d em P r ei s s o ll d i e d e u t s c h e F o r s c hun g un d d i e B e d e u t un g d e r W i s s e n s c h af t un te r s t r i c h e n we r d e n. D i e A u s zei c hnun g g e h t a n d e u t s c h s p r a c hi g e, h o c hwe r t i g e F o r s c hun g s a rb ei te n, d i e gu t l e s b a r sin d. A u gu st 2 014

KREATIVITÄT ZAHLT SICH AUS

WETTBEWERBSMARATHON 2014

G E N E R AT I O N E N GERECHTIGKEITS-PREIS D i e S t i f t un g f ür d i e R e c h te z u k ün f t i g e r G e n e r at i o n e n ve r gi b t j e d e s J a hr ein e n P r ei s a n F o r s c hun g s a rb ei te n j e d e r F a c h b e r ei c h e, d i e d i e D i s k u s si o n ü b e r g e n e r at i o n e n g e r e c h te P o li t i k a nr e g e n. J u ni 2 014

U n i g lo bale


E L I Z

OPEN MIKE D i e L i te r at ur we r k s t at t B e r lin un d d i e C r e s p o F o un d at i o n ve r g e b e n P r ei s e f ür Ly r i k un d P r o s a a n A u t o r e n un te r 3 5 J a hr e n. Vo r au s s e t z un g i s t , d a s s d a s ein g e r ei c h te We r k n o c h ni c h t ve r ö f fe n t li c h t un d in 15 M inu te n v o r z u t r ag e n i s t . J u li 2 014

H&W FORSCHUNGSPREIS D e r P r ei s zei c hn e t A b s c hlu s s - un d D o k t o r a r b ei te n im B e r ei c h N at ur- o d e r L a n d s c h af t s s c hu t z au s . 15 . A u gu st 2 0 14

W I W I -TA L E N T S PROGRAMM Z u s a mm e n mi t P a r t n e r n au s d e r W ir t s c h af t f ö r d e r t d a s P r o gr a mm v o r b il d li c h e W i W i - S t u d e n te n. M ai 2 014

PL ANSPIEL BÖRSE I n ein em ze hnw ö c hi g e n O nlin e -We t t b e we r b k ö n n e n S t u d e n te n mi t K ur s e n r e a l e r B ö r s e n p l ät ze un d We r t p a p i e r e n h a n d eln. N ovem b e r 2 0 14

DEUTSCHER JUGENDVIDEOPREIS E n t we d e r z u ein em f r ei w ä hl b a r e n T h ema o d e r z um J a hr e s t h ema „ J e t z t o d e r ni e! “ k ö nn e n a ll e un te r 2 6 J a hr e n au s s ag e k r äft i g e V i d e o s einr ei c h e n. 15 . J a nu a r 2 014

Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Webadressen sowie weitere Infos und Termine der einzelnen Wettbewerbe finden sich übersichtlich auf www.uniglobale.com/ studenten-wettbewerbe

Voraussichtlicher Einsendeschluss für 2014

Fachrichtungen der Läufer

ADC NACHWUCHSWETTBEWERB I n ve r s c hi e d e n e n K ate g o r i e n we r d e n S t u d e n te n un d A b s o l ve n te n d e r F a c h r i c h t un g G r af i k- D e si gn, V i s u ell e K o mmuni k at i o n, F o t o gr af i e, We r b e f ilm, Tex t , D i gi t a l e M e d i e n, S ze n o gr ap hi e, temp o r ä r e A r c hi te kt ur, e t c. au s g ezei c hn e t . D ezem b e r 2 014

GUTE AUSSICHTEN A m We t t b e we r b k ö nn e n S t u d e n te n d e r F o t o gr af i e mi t ihr e n a k t u ell e n A b s c hlu s s a r b ei te n teiln e h m e n. D e r P r ei s m ö c h te d i e jun g e d e u t s c h e F ot o gr af i e in D e u t s c hl a n d un te rs t ü t ze n. J u li 2 014

MEDIUS D e r P r ei s k ür t inn ov at i ve, w i s s e n s c h af t li c h e un d p r a x i s o r i e n t i e r te d e u t s c h s p r a c hi g e A b s c hlu s s a r b ei te n, d i e si c h mi t A s p e k te n d e r M e d i e n, P äd ag o gi k o d e r d e s J u g e n dm e d i e n s c hu tze s au s ein a n d e r s e t ze n. 31. O k to b e r 2 014

I N N O V AT I O N S P R E I S GESUNDHEIT D e r P r ei s d e r B K K w ill D e n k wei s e n un d H a n d lun g s mu s te r, d i e z ur Ve r b e s s e r un g im G e s un d h ei t s we s e n b ei t r ag e n, a n s t o ß e n. Teil n e hm e n k ö nn e n S t u d e n te n un d A b s o l ve n te n. O k to b e r 2 014

FÜRS LEBEN LEHREN L e hr a m t s s t u d i e r e n d e k ö n n e n mi t f a c hü b e r gr ei fe n d e n U n te r r i c h t s k o n ze p te n a m We t t b e we r b d e s B M E LV teiln e hm e n. A p ril 2 0 14

MIT DEM HOCHWASSER LEBEN D i e H W N G R h ein s u c h t k r e at i ve un d ums e t z b a r e P r o j e k t i d e e n un d D e n ka n s t ö ß e, w i e mi t H o c h w a s s e r um g e g a n g e n un d ein e e f fe k t i ve Vo r s o r g e g e s c h af fe n we r d e n k a nn. 15. August 2014

Umwelt und Natur

GO GREEN IN THE CITY D e r in te r n at i o n a l e We t t b e we r b w ill in telli g e n te L ö s un g e n f ür E n e r gi e p r o b l em e f in d e n. D a b ei t r e te n S t u d e n te n te a ms au s d e r g a n ze n Wel t g e g e n ein a n d e r a n. D i e F in a li s te n t r e f fe n s c hli e ßli c h in P a r i s b ei ein em z wei t ät i g e n Wo r k s h o p au fein a n d e r. M är z 2 0 14

SCIENCE SLAM I n w i t z i g e n un d a n s c h au li c h e n K ur z v o r t r äg e n ü b e r ihr e w i s s e n s c h af t li c h e n A r b ei te n t r e te n S t u d e n te n au s d e n un te r s c hi e d li c h s te n F a c hr i c h t un g e n z un ä c h s t in R e gi o n a l - un d d a nn in ein em b un d e s wei te n We t tb e we r b g e g e n ein a n d e r a n. in d e n einzelne n R e g i o ne n u nte r s c hie d li c h, J u li 2 0 14

GO OUT! J e d e s J a hr s c hi c k t d e r D A A D S t u d i e r e n d e j o urn a li s t i s c h e r F a c hr i c h t un g e n f ür ein e R a ll ey in s A u sl a n d. Vo r au s s e t z un g i s t , d a s s ma n j o ur n a li s t i s c h e Vo r e r f a hr un g h at un d ni c h t ä l te r a l s 3 0 J a hr e i s t . J u li 2 014

L I T E R AT U R P R E I S PRENZL AUER BERG Z u ein em j ä hr li c h we c h s eln d e n T h ema k ö nn e n S t u d e n te n b i s 3 5 J a hr e n unve r ö f fe n t li c h te P r o s atexte einr ei c h e n. D e r ein g e r ei c h te Tex t s o ll te in ze hn M inu te n v o r t r ag b a r s ein. Fe b ru ar 2 014

M I N T- A W A R D 2 0 14 D i e I ni t i at i ve „ M I N T Z u k un f t s c h af fe n“ ve r a n s t a l te t j e d e s J a hr We t t b e we r b e f ür S t u d e n te n z u ve r s c hi e d e n e n S c hwe r p un k t t h em e n. S e ptem b e r 2 014


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Ideen im Dienst der Umwelt

Veolia Wasser Als Dienstleistungspartner unterstützt die Veolia Wasser-Gruppe mehr als 300 deutsche Städte und Gemeinden bei ihren Aufgaben der Daseinsvorsorge. Mit rund 7.700 Mitarbeitern versorgt das Unternehmen 4,6 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser, entsorgt das Abwasser von rund fünf Millionen Einwohnern und ist Gesellschafter mehrerer Stadtwerke, die ihre Kunden umweltfreundlich mit Strom, Gas und Fernwärme beliefern. Außerdem betreibt Veolia Wasser im kommunalen Auftrag acht Schwimmbäder und betreut die Stadtbeleuchtung von weiteren acht Kommunen. Weitere Informationen und Ansprechpartner für Bewerber finden sich unter: www.veoliawasser.de

Interview

Selbstbewusst ins Berufsleben starten

BS|ENERGY mit den Fakultäten Maschinenbau und Elektrotechnik können inzwischen auch Informatikstudenten ihre Praxisphasen hier absolvieren. Durch das Studium kenne ich ehemalige Kommilitonen, die bei BS|ENERGY im IT-Management tätig sind.

Sebastian Wisniewski ist Informatik​student an der Ostfalia Hochschule, Campus Wolfenbüttel und schreibt aktuell seine Masterarbeit in Kooperation mit BS|ENERGY – einer Tochtergesellschaft der Veolia Wasser GmbH.

Was sind Ihre Aufgaben als Praktikant? Meine Abteilung kümmert sich um die Entwicklung von Individualsoftware z. B. einem Online-Kundenportal. Anfangs hatte ich im Tagesgeschäft geholfen, um mich in Bestehendes einzuarbeiten oder den Mitarbeitern zur Seite zu stehen. Danach habe ich mich mehr auf meine Masterthesis konzentriert.

Wie sind Sie auf Veolia aufmerksam geworden? BS|ENERGY nimmt seit vielen Jahren an der Firmenkontaktmesse meiner Hochschule teil. Neben der bisherigen Kooperation von

Welchen Tipp würden Sie Bewerbern geben? Ich kann angehenden Informatikern nur raten, immer weiterzulernen und nicht stehenzublei-

ben. Harte Arbeit und Interesse am Fach sind sehr wichtig, um erfolgreich zu sein. Die Erfahrungen durch mein Praktikum bei BS|ENERGY helfen mir, nach dem Studium selbstbewusst ins Berufsleben zu starten. Ich konnte schnell eigene Projekte und so Verantwortung übernehmen und habe Einblicke in die Abläufe einer Abteilung und eines Unternehmens erhalten. Eine super Erfahrung, die obendrein bezahlt wurde.

Weitere Informationen zu einem Praktikum bei Veolia.


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zu sammeln, sich mit Kollegen, Forschern und Politikern auszutauschen und neben einer technisch orientierten Herangehensweise auch kaufmännisch zu denken. Rölligs Fazit: »Es ist spannend, sich in verschiedene Seiten hineinzuversetzen und alle Aspekte zu betrachten. Und es gibt nie die eine Standardlösung für ein Problem, oft führen auch viele kleine Maßnahmen zum Erfolg.«

"Ins kalte Wasser geworfen" Das PraxisCamp führte Anja Röllig zu Veolia Wasser. Heute betreut sie eigene spannende Projekte. »Mensch, vor Kurzem stand ich selber noch hier« – dieser Gedanke schoss der Projektingenieurin Anja Röllig durch den Kopf, als sie beim Veolia PraxisCamp als Patin ein Studententeam betreute. Mehrere Hochschulteams hatten zu einem Fachthema Ideen eingereicht, die in einem zweitägigen Camp mit Spezialisten weiterentwickelt und vor einer Jury präsentiert wurden. 2008 gewann Röllig den allerersten Wettbewerb zur ‘Kläranlage der Zukunft’ mit ihrem Viererteam von der TU Dresden. »Da waren wir mit Feuereifer dabei, es war eine gute Referenz für später«, erinnert sie sich begeistert. Nachdem die gebürtige Dresdnerin ihren Studiengang Wasserwirtschaft abgeschlossen hatte, bewarb sie sich 2010 initiativ bei Veolia. Zwei Gespräche später war alles klar: Sie bekam den Job, zog in die Leipziger Innenstadt

und arbeitet seither in einem jungen Team bei den Technischen Diensten. »Wir sind gut vernetzt und tüfteln oft gemeinsam an Problemen«, erzählt die Ingenieurin und ergänzt: »Ich fühle mich dort wie in einem Freundeskreis aufgehoben.« Dabei half, dass ihre Patin sie in den ersten Wochen ausführlich an alle wichtigen Betriebsthemen herangeführt hatte. Kaufmännisch denken gelernt Schon kurze Zeit später wurde die heute 28-jährige ‘ins kalte Wasser geworfen’ und konnte eigene Projekte übernehmen. Darunter etwa die Optimierung eines Wasserwerks oder Konzepte zur Versorgungssicherheit bei Hochwasser oder zur Grundwasserproblematik, die vielerorts zu nassen Kellern führt. Sie lernte, innerhalb von kürzester Zeit Informationen

Idealismus kombiniert mit Praxiswissen Anja Röllig ist in ihr Studium und den Beruf mit dem Gedanken an praktischen Umweltschutz gestartet. Ihren Idealismus – auch privat fährt sie möglichst nur mit dem Fahrrad – kann sie nun gut mit dem Praxiswissen der erfahrenen Betriebskollegen kombinieren. Oft kommt dabei etwas ganz Neues heraus, wie etwa bei einer Ausschreibung in der Altmark, bei der sie sich mit dem Team ‘volle Kanne reingehängt’ und schließlich mit einer ungewöhnlichen Lösung zur Grundwassersanierung den Auftrag gewonnen hat. Über ihre Projekte, aber auch über Persönliches wie ihre Leidenschaft fürs Klettern, Klavier und Theater tauscht sie sich regelmäßig mit anderen jungen Kollegen aus. »Es ist wirklich erstaunlich, wie vielfältig die Aufgaben in unserem Unternehmen sind. Ich genieße das sehr, denn es wird nie langweilig«, sagt Röllig. Neues Projekt – neues Wissen Ihr neuestes Projekt führt sie weg vom Schreibtisch in Dörfer und kleine Gemeinden. Dort werden nach EU-Vorgaben die Abwasserbeseitigung auf einen neuen Stand gebracht, Kleinkläranlagen erneuert und Kanalisationen angelegt. Planung und Beratung der Verbände lag in der Hand ihres Teams, derzeit werden die Umbaupläne umgesetzt. »Nun arbeite ich als junge Ingenieurin sogar in der Bauleitung«, schmunzelt Röllig und fügt hinzu: »Jedes Mal lerne ich viel Neues.« Allen Absolventen macht sie Mut, sich initiativ zu bewerben: »Wer etwa ein Praktikum bei Veolia Wasser absolviert, seine Abschlussarbeit dort schreibt oder beim PraxisCamp teilnimmt, hat wirklich sehr gute Chancen auf einen spannenden Job«, ist Anja Röllig überzeugt.

Weitere Erlebnisberichte


GoldSchürfen im Datenstrom Big Data heißt die neue Hoffnung, das neue Gold im Silicon Valley. Big Data sind die Datenbanken der Internetunternehmen, Energieversorger & Kommunikationsunternehmen. Big Data sind die Daten, die durch das digital erfasste Leben entstehen.

Für Big Data gibt es keine strenge Definition, aber als Eckpunkte zur Abgrenzung dienen für gewöhnlich die drei Vs: Volume, Velocity und Variety. Es geht um Daten, die massenhaft erzeugt werden (Volume), andauernd und laufend neu entstehen (Velocity) und vielschichtig und ungeordnet sind (Variety). Erfolg zeugt viele Kinder und im Fall von Big Data sind weitere Vs modern, etwa Verlässlichkeit (Veracity), Brauchbarkeit (Viability), Wert (Value) oder Plausibilität (Verisimilitude). Aber das waren schon immer wichtige Eigenschaften auch für herkömmliche Datenbanken.

Woher kommen nun die neuen Massen an digitalen Daten? Eine Voraussetzung war der Fall der Kosten für Computerhardware: Speicherplatz und Rechenleistung sind immer preiswerter geworden und die Anzahl der Geräte und ihre Vernetzung über das Internet nimmt laufend zu. Damit ist die Grundlage geschaffen, Daten preiswert nicht nur elektronisch zu erfassen, zu verarbeiten und zu speichern, sondern auch in bisher nicht gekannten Detailtiefen zu erheben. Zum Beispiel nutzt das Unternehmen Pacific Gas and Electric (PG&E) seit 2012 in Kalifornien flächendeckend Smart Meter. Das sind intelligente Strom- und Gaszähler, die mehrfach in der Stunde Verbrauchswerte erfassen und elektronisch an die Zentrale verschicken, wofür früher ein Mal im Jahr der Mitarbeiter mit Klemmbrett und Bleistift anreiste und die Werte notierte.

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Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Datenflut ist die Verbreitung von Smartphones. Damit ziehen wir Datenspuren durch unsere Städte und dokumentieren, wo wir sind und wen wir treffen (GPS), mit wem wir befreundet sind und was wir mögen (Facebook), was wir suchen (Google), was wir denken (Twitter) und natürlich mit wem wir telefonieren. Zusätzlich surfen und shoppen wir im Internet, wir sammeln Bonuspunkte, nutzen Rabatt- oder Kundenkarten und zahlen elektronisch.

Die Daten, die dabei entstehen, sind Big Data. Big Data bringt wegen des schieren Umfangs der Daten neue Herausforderungen in der Erfassung, Sicherung und Verarbeitung. Bei Facebook etwa muss der Zugriff von über einer Milliarde aktiven Nutzern weltweit koordiniert werden. Bei Youtube werden jede Stunde über 500 Jahre Film angesehen und pro Minute 72 Stunden Film hochgeladen. Google erhält über eine Milliarde Suchanfragen am Tag. Big Data bedeutet aber nicht nur einfach eine neue Technologie für die Versorgung der Welt mit Information. Mit Big Data ist die Hoffnung verknüpft, dass es zunehmend besser gelingen wird, die massenhaft vorhandenen und entstehenden Daten zu nutzen. Und das sinnvoll, schnell und effektiv. Auch wenn die Daten keine gemeinsamen Merkmale ha-


ben, unstrukturiert sind, aus unterschiedlichen Quellen entstammen und ursprünglich zu einem ganz anderen Zweck erhoben wurden. Damit sind erhebliche Anforderungen an die Datenverarbeitung, an statistische Methoden, aber auch an Formen der Visualisierung von Informationen verbunden. Aufgaben für neue, anspruchsvolle Jobs. Die Hoffnung ist auch, dass neue und tiefe Einblicke in gesellschaftliche Strukturen möglich werden, in Informationsströme, Warenströme, Verkehrsströme, in die Bewegung der Menschen durch die Stadt oder ihre Wanderungsbewegungen zwischen den Ländern. Einblicke in Zusammenhänge zwischen Verkehrsströmen über den Tag, Stromverbrauch in den Stadtteilen, der Auslastung der Kommunikationsnetze, zwischen Wetter, Reisen, Freundschaften und der Ausbreitung von Krankheiten. Wir hatten bisher bestenfalls vage Vorstellungen darüber, wie einige dieser Dinge wohl zusammenhängen mögen. Durch Big Data haben wir nun immer mehr Informationen dazu. Und die Herausforderung ist nun zu lernen, wie dies auszuwerten und zu verarbeiten ist. Das Ziel ist, dass wir als Gesellschaft verstehen, dass wir Zukunft prognostizieren können und dadurch auch Ressourcen besser nutzen. Ein Beispiel für eine Anwendung von Big Data ist Google Traffic. In den Karten von Google lässt sich farbcodiert die aktuelle Verkehrssituation einblenden, von grün für flüssigen Verkehr bis schwarz für Stillstand. Die Informationen kommen von Straßensensoren, aber auch von den Nutzern der Google- Navigationssoftware. Die meldet an zentrale Server, wo sich der jeweilige Nutzer befindet und wie schnell er vorankommt. Aus der Summe aller Nutzer ergibt sich ein Bild über die Situation auf den Straßen – und das erfreulich genau. Irgendwann soll das nicht nur in Echtzeit funktionieren, sondern auch vorausschauend. Schließlich ist die Frage ja nicht »Wie ist die Situation jetzt?«, sondern

»Wie ist die Situation, wenn ich da bin?« Eine andere Anwendung ist die Auswertung von Twittermeldungen zum Beispiel mit dem Stichwort ‘Fühle mich krank’ unter Berücksichtigung von Freundschaftsbeziehungen zur Prognose der Ausbreitung von Epidemien. Der GermTracker ist für ausgewählte Großstädte in den USA und für London schon online.

Denkbar ist die Auswertung von sozialen Netzwerken nach der Zufriedenheit der Bewohner einer Stadt, eines Stadtteils oder eines Straßenzugs, nach der geografischen Verteilung von Freundschafts- oder Verwandtschaftsbeziehungen oder nach den Wanderungsbewegungen.

Und das alles in Echtzeit. Die Kehrseite ist, dass Big Data auch Einblicke in das Leben einzelner ermöglicht und das oft viel genauer, als wir vermuten. Denn während wir uns noch für Individualisten halten, wissen es die mit massenhaften Daten ausgerüsteten Statistiker längst besser. Und das Wissen ist wertvoll, weil es Einschätzungen über Unfall- oder Krankheitsrisiko, zukünftigen beruflichen Erfolg, Vorlieben oder andere persönliche Umstände ermöglicht. Bisher werden die Daten hauptsächlich für Werbezwecke verwendet. Das amerikanische Kaufhaus Target ist schon damit aufgefallen, einem minderjährigen Mädchen Werbung für Babykleidung zu schicken, bevor es von ihrer Schwangerschaft selbst wusste. Ein Zusammenhang zwischen dem Intelligenzquotienten und einem Facebook-‘Like’ bei bestimmten Marken oder Produkten ist aber auch schon wissenschaftlich belegt. Seitdem gilt die Vermutung, dass nicht besonders intelligent ist, wer Harley Davidson gut findet oder bei »I love beeing a mom« klickt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in den riesigen Datenhalden weitere Zusammenhänge aufgedeckt werden. Wir werden lernen müssen, damit umzugehen, Grenzen festzulegen und die Technologie zu kontrollieren. Das war auch schon so, als wir das Feuer entdeckt haben. ■ Matthias.Roth@uniglobale.com Matthias Roth berichtet für U NIGLOBALE über Neuigkeiten und Trends aus dem Silicon Valley. Der gebürtige Brasilianer studierte in Berlin Wirtschaftsingenieurwesen und wanderte 2010 nach Kalifornien aus.

Erfahre hier, wie Firmen deine persönlichen Daten nutzen, sammeln und verwerten. goo.gl/GAxWVH

Illustration: Franziska Krüger

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Reportage

Werkstudenten, Barbecues & Festanstellungen Heutzutage müssen sich die Unternehmen etwas einfallen lassen, um Bewerber anzulocken. Viele umgarnen die künftige Belegschaft mit coolen Events, attraktiven Angeboten und gutem Essen. Beim IT-Riesen Capgemini nennt sich das expedITion Summit. Im ehemaligen, renovierten Münchner Elektrizitätswerk drängen sich 200 junge Menschen, 130 von ihnen sind IT-Studenten und -Absolventen oder Young Professionals. An zwei Tagen erwarten die jungen Computerstrategen hier Vorträge, gutes Essen, Gespräche mit Brancheninsidern und Vieraugengespräche mit Führungskräften des Unternehmens und am Ende vielleicht ein Arbeitsvertrag. Tassilo Bade aus Werder ist einer von ihnen. Er hat Wirtschaftsinformatik an einer Fachhochschule studiert und währenddessen ein Praktikum bei Capgemini absolviert, dann wurde er Werkstudent und schrieb auch seine Bachelor-Arbeit im Unternehmen. Mittlerweile hat er an der TU Berlin seinen Master begonnen. Jetzt sitzt er neben mir in einem Ausstellungsauto, welches Capgemini IT-technisch modifiziert hat und schwärmt von seiner Arbeit. Warum er nach dem Praktikum im Unternehmen geblieben ist, will ich von ihm wissen. »Das Klima war gut, man hat mich ernst genommen. Selbst als Praktikant war ich sofort Teil des Teams und fühlte mich schnell angekommen«, erzählt der 27-Jährige. Er kann sich auch vorstellen, weiter für Capgemini zu arbeiten. Es gab Zeiten, da brauchte ein Unternehmen nur eine Annonce in der Lokalzeitung aufgeben und hundert Bewerber rannten ihm die Türen ein. Diese Zeiten sind vorbei. Wer bei der ‘Generation Y’ punkten will, muss sich etwas mehr einfallen lassen und sie umwerben. Manche Unternehmen veranstalten Segeltörns, andere richten Fußballspiele aus oder gehen mit den jungen Absolventen und Studenten campen. Capgemini setzt seit einiger Zeit auf den expedITion-Gipfel, der zwar immer in München, aber immer an einem anderen interessanten Ort stattfindet. 2012 war das große Medienzentrum in München Unterföhrung 32

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Ausrichtungsort, dieses Jahr traf man sich im alten Elektrizitätswerk. Wer von Unternehmensseite hier ist, kennt die IT-Branche wie seine Westentasche. Wer als Student oder Absolvent hier ist, hat einen IT-Studiengang abgeschlossen, ist gerade dabei, oder weiß, dass ihn sein Weg in diese Richtung führen wird. Motivation ist alles und man kann den kreativen Geist, der bei diesem zweitägigen Event über allem schwebt, fast mit Händen greifen. Auch die Konzernspitze ist zugegen. In seiner Eröffnungsrede ruft Deutschland-CTO (Chief Technology Officer) Dr. Uwe Dumslaff den versammelten jungen Interessenten zu: »Macht etwas aus der Mischung, die eure Generation ausmacht – gut ausgebildet zu sein und ambitioniert vorzugehen.« Dabei leuchten seine Augen. Als er in den Konzern kam, waren Events wie die expedITion 2013 noch Zukunftsmusik und ein wenig bedauert er das, wie er mir später verrät, denn eine Veranstaltung wie diese kann für einen Studenten eine große Orientierungshilfe sein. Auch wenn der Capgemini expedITion Summit erst zum dritten Mal stattfindet, ist Dumslaff überzeugt, damit das richtige Event gefunden zu haben: »Es ist jedes Jahr besser geworden und mittlerweile

Mitarbeiter und Gäste auf dem e x p e d I T i o n S u m m i t 2 0 13

ist die expedITion Summit als Marke etabliert. Den jungen Leuten gibt es die Chance uns kennenzulernen, Kontakte aufzubauen und zu vertiefen. Und wir haben die Möglichkeit, aus dem Talent-Pool zu schöpfen.« Prof. Dr. Alexander Pretschner von der TU München begleitet die Veranstaltungen schon seit Längerem. Auch er ist von dem Nutzen überzeugt und sagt: »Wenn ich das Gefühl habe, es ist gut, dann empfehle ich es Studenten weiter.« Im Herbst startet Capgemini wieder mit bundesweiten Workshops. Auch dann werden Studenten, Absolventen und Young Professionals zusammen kommen und für einige von ihnen wird es beim expedITion Summit 2014 ein Wiedersehen geben. ■ Philipp.Blanke@uniglobale.com Philipp Blanke [25] studiert Religionswissenschaften und Jüdische Studien in Potsdam.

Hier geht's zu den expedITion Workshops


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Reportage

In China ist Improvisationstalent gefragt IT-Projekte in China folgen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Sebastian Tschödrich von NTT DATA erzählt, wie er mit den Unwägbarkeiten im Reich der Mitte umgeht. Eigentlich hatte sich Sebastian Tschödrich gut auf sein erstes Projekt in China vorbereitet. Nach einem interkulturellen Training, eigenen Recherchen, einem Stapel Ratgeberliteratur und Gesprächen mit Kollegen fühlte sich der 30-Jährige fit für die neue Herausforderung. In Peking angekommen, drückte Tschödrich dem Taxifahrer ganz stolz einen Zettel mit der Anschrift des Hotels in die Hand, den ein chinesischer Kollege in gut lesbaren Schriftzeichen notiert hatte. Doch irgendwann wunderte er sich, dass der Fahrer scheinbar planlos durch die chinesische Metropole kurvte. Schnell war klar: Der Taxifahrer konnte nicht Lesen. Kurz entschlossen rief Tschödrich einen Mandarin sprechenden Kollegen an, hielt dem Fahrer das Mobiltelefon ans Ohr und ließ sich so auf direktem Weg zum Hotel kutschieren. »Ich hatte einen abenteuerlichen Start«, erzählt der Senior Berater und lacht heute, drei Monate später, über diese Anekdote. Für seinen Arbeitgeber verantwortet er das Rollout eines großen Cloud CRM-Projekts für einen deutschen Premium Automobilhersteller in China. Inzwischen meistert Tschödrich einfache Alltagssituationen gut in der neuen Sprache. »Ich kann im Restaurant bestellen und einfache Dinge erklären. Bisher spanne ich meine chinesischen Kollegen als Sprachlehrer ein, doch ich habe mich auch für einen Sprachkurs angemeldet«, sagt Tschödrich. Mindestens bis zum Sommer bleibt der berufserfahrene Senior Berater noch in Peking, um die neue Software in die IT-Landschaft des Kunden zu integrieren. Gerade bei internationalen Projekten ist es wichtig, auf die richtige Beraterexpertise zurückgreifen zu können. »Um unseren internationalen Kunden die bestmögliche Unterstützung

Career Brunch@NTT DATA Halbtägiger Workshop am 13.12.2013 Erlebe Beratung und IT hautnah beim Career Brunch@NTT DATA. In lockerer Atmosphäre bekommst du einen Einblick in unsere Beratungsprojekte aus dem Bereich Automotive/Manufacturing. Beim Brunch kannst du dich stärken und mit unseren Mitarbeitern austauschen. Am Nachmittag bearbeitest du in kleinen Teams eine Case Study.

Wann, Wo, Wie? • Freitag, 13.12.2013 von 10:00 – 14:00 Uhr • Zamdorfer Str. 120, 81677 München • Weitere Informationen zum Workshop: http://emea.nttdata.com/de/jobs/career-brunch/de/index.html

Interessiert? Kurze Bewerbung mit Lebenslauf bis spätestens 9.12.2013 an: kathrin.gruber@nttdata.com

bei der Implementierung von anspruchsvollen Lösungen zu bieten, verfolgen wir das Konzept der ‘Flying Squad’ – das heißt ein Kernteam von Experten mit Branchen- und Technologieexpertise fliegt zu den Kunden vor Ort. Unser Ansatz ist: ‘Think global, deliver local’«, erklärt Christian Eißner, Vice President CRM Manufacturing für NTT DATA in Europa. Mehr als 80 IT-Berater zählt sein Team, zu dem auch Sebastian Tschödrich gehört. Eißner kennt das internationale Projektgeschäft und war in der Anlaufphase des Projektes selbst vor Ort. »Gerade im Ramp-Up von internationalen Projekten ist es wichtig, dass wir uns als eingeschworenes Team den interkulturellen Herausforderungen stellen«, weiß Eißner. Gerade Zwischentöne im Arbeitsalltag können durch die nicht gemeinsame Sprache verloren gehen. „Für Europäer ist die chinesische Sprache eine große Herausforderung. Wir haben deshalb sämtliche Workshops mit lokalen Ressourcen auf Chinesisch durchgeführt, die durch chinesische Muttersprachler und auslandserfahrene Berater aus Deutschland unterstützt wurden. Dadurch erreichten

wir einen Best Fit hinsichtlich Expertise und lokalem Verständnis. Auslandserfahrung bringt Sebastian Tschöd­ rich ebenfalls reichlich mit. Bereits als Gymnasiast verbrachte er sechs Monate an einer US-amerikanischen High-School, während seines Betriebswirtschaftsstudium an der Universität Augsburg legte er ein Auslandsemester in Indonesien ein und als Senior Berater arbeitete er sechs Monate für NTT DATA in Australien. […] Ende Teil 1 ▷ Hier findest du Teil 2 von Sebastians Erlebnissen in China. goo.gl/J7Ie4x

Sebastian Tschödrich [30] stellte sich erfolgreich der Herausforderung China.

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Conni Biesalski an ihrem Arbeitsplatz

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Digitale Nomaden die ganze Welt ist mein BĂźro


Jeder kennt es wohl: Manchmal schreibt sich eine Hausarbeit leichter auf dem Balkon, im Coffeeshop um die Ecke oder während einer langen Zugfahrt. Digitale Nomaden gehen noch einen Schritt weiter und erklären, dank mobilem Internet, die ganze Welt zu ihrem Arbeitsplatz. Vom Strand in Acapulco bis zum Café in Zagreb – wo auf dem Erdball der Laptop hochgefahren wird, ist theoretisch egal.

Tipps für den eigenen Start als digitaler Normade goo.gl/mzuatar

Conni Biesalski hat es versucht, das Ding mit dem ‘Erwachsenenjob’. Morgens ins Büro einer PR-Agentur, nach acht Stunden am Schreibtisch wieder zurück nach Hause. Sechs Monate hielt sie durch. Dann kündigte sie. »Den ganzen Tag auf einem Bürostuhl sitzen – das macht mich wahnsinnig«, sagt die 30-Jährige. Zwei Jahre sind seit dieser Entscheidung vergangen und Conni lebt mittlerweile eine Alternative zur Arbeitswelt aus Festvertrag, 40-Stunden-Woche und 30 Tagen Urlaub pro Jahr. Berufsbezeichnung: digitale Nomadin. Lebens- und Arbeitsmittelpunkt: der ganze Globus. Indonesien, Thailand, Mexiko, Portugal und Italien waren ihre letzten Stationen. Nur im Sommer geht’s für die gebürtige Bayerin einige Monate nach Deutschland.

Strandcafé statt Schreibtisch Damit ist sie Teil einer recht jungen Bewegung, die die Möglichkeiten des Internets voll und ganz ausschöpft und für die das Modell eines ortsgebundenen Büros mit festgelegten Arbeitszeiten ausgedient hat. Als moderne Form des ‘Wanderarbeiters’ sind es vor allem freiberufliche Blogger, Fotografen, Softwareentwickler, Social Media-Experten, Webund Grafikdesigner, die ihre Arbeit per Laptop und Smartphone zeit- und ortsunabhängig organisieren und in einen kosmopolitischen, größtenteils nicht sesshaften Lifestyle integrieren. Strandcafé statt Schreibtisch mit Familienfoto und Zimmerpflanze, Dropbox, E-Mail und Google Hangout statt Face-to-Face-Kundenkontakt. Das Internet nutzen und die Welt entdecken – für Conni ist das digitale Nomadentum eine logische Konsequenz ihrer beiden Leidenschaften. Schon in ihrem Kinderzimmer stand ein mittlerweile museumsreifer Commodore Amiga, das Abi absolvierte sie in England, ihr Kommunikations- und Medien-Studium in Salzburg, Wien und Ohio, danach ging‘s zwei Jahre auf Reisen inklusive Arbeit als Tauchlehrerin. Heute verdient sie ihr Geld ausschließlich über digitale Kanäle. Sie übersetzt Texte ins Englische, betreut für einen Kunden die Facebook-Seite, stellt Wordpress-Seiten auf, berät in Sachen Social Media und Online-PR, betreibt ihren eigenen Reiseblog [planetbackpack.de] und erklärt in Workshops, wie man professio-

nell bloggt und damit Kohle verdient. Laptop, Smartphone, E-Reader, zwei Kameras – alles, was dafür vonnöten ist, passt in einen Rucksack.

‘4-Stunden-Woche’ – mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben Digitaler Nomade zu sein, bedeutet jedoch nicht, einsam, allein und ohne Kollegen vor sich hin zu frickeln. Vor allem Städte wie Chiang Mai (Thailand), Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam), Medellín (Kolumbien) und Berlin sind Hotspots, an denen sich die Community einfindet. Einige bleiben ein paar Wochen, andere Monate. Zum Teil lebt man in Hostels oder Wohnungen zusammen, verabredet sich über Facebook-Gruppen und arbeitet in Cafés, Coworking Spaces oder überall dort, wo die Internetverbindung schnell genug ist, gemeinschaftlich an Online-Businesses. Um gut leben zu können, investiert Conni rund zehn Stunden pro Woche ins aktive Geldverdienen. Wie das funktionieren kann, beschreibt Autor und Unternehmer Tim Ferriss in seinem 2007 erschienen Bestseller ‘Die 4-Stunden-Woche’. Initialzündung der Bewegung und für viele digitale Nomanden die Bibel des ortsunabhängigen Arbeitens. Eines der Schlüsselwörter darin ist ‘geo-arbitrage’, also ein Land zu wählen, das währungsschwächer ist, in dem man mit seinem Euro-Einkommen weniger für Lebensmittel, Miete und Co. ausgibt, ergo weniger arbeiten muss und somit mehr Freizeit genießt. »Mir würde allerdings langweilig werden, nur vier Stunden zur arbeiten und mich dann in die Hängematte zu hauen«, meint Conni. Obwohl dies mit passivem Einkommen, z. B. Affiliate-Websites, Werbeflächen auf Webblogs oder dem Verkauf von E-Books oder Software, durchaus realistisch sei. Vielmehr gehe es jedoch um die Essenz des Ganzen: das effektive, fokussierte Arbeiten und somit die Chance, sein Pensum schneller und damit gewinnbringender als in der künstlich vorgegebenen 40-Stunden-Woche zu schaffen. Wenn Conni arbeitet, dann arbeitet Conni. Dann gehen dank Self-Control-App auch schon mal Prokrastination-Förderer wie Facebook oder E-Mail-Account einige Stunden offline. Die gewonnene freie Zeit steckt sie in Dinge, die ihr Spaß machen, ins Bereisen der Länder und in Projekte und Ideen, die noch in der Entwicklungsphase stecken. ▷ U n ig lobale

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gute Vorbereitung, weltweite Community Natürlich gab es am Anfang auch Phasen des Zweifelns und die zerstörte Hoffnung der Eltern, die Conni habe jetzt endlich einen ‘richtigen’ Job. Doch die Frage »Internet? Wie kann man denn damit Geld verdienen?« konterte sie mit guter Vorbereitung. Noch vor der Kündigung hatte sie sich einen finanziellen Puffer angespart, ihren ersten Kunden am Haken, endlos Blogs zum Thema gelesen und sich autodidaktisch und in Online-Kursen die noch fehlende Skills angeeignet. Wenn mal ein Projekt flöten geht und sich doch noch ab und zu Existenzangst einschleicht, sind es vor allem Gleichgesinnte, die Conni in ihrem Lebensweg bestätigen. Online-Communities wie der Dynamite Circle fördern den Austausch und bringen digitale Nomaden zweimal jährlich bei Konferenzen in Berlin und Bangkok auch in der nicht-virtuellen Welt zusammen. Wenn dieser Artikel erscheint, ist Conni schon längst wieder in der Weltgeschichte unterwegs. Mexiko steht auf dem Plan. Ein Land mit richtig gutem Internet, sagt sie. Halbinsel Yukatan,

Chillax in der Sonne – so lassen sich neue Ideen finden

Mexiko City, danach wohl ein paar Monate an die Pazifikküste. Naja, und vielleicht auch noch weiter Richtung Kolumbien und Brasilien. Wie lange sie noch so leben und arbeiten möchte? »Ich könnte mir nichts anderes mehr vorstellen«, kommt die Antwort ohne Zögern. ■ Christin.Meissner@uniglobale.com

Christin Meißner studierte Kulturwissenschaft und Germanistik in Berlin, verbrachte u. a. ein Semester in Kapstadt und arbeitet heute vor allem als Reisejournalistin.


Gewinnspiel Werde erfolgreicher Blogger! Du möchtest bloggen, weißt aber nicht, wie du anfangen sollst? Dann nimm an unserem Gewinnspiel teil und gewinne einen ‘Blog Camp’-Online-Trainungskurs [blog-camp. de/coming-soon] von Conni und ihrem Kollegen Sebastian Canaves. Wenn du teilnehmen möchtest, schreibe uns auf facebook. com/Uniglobale eine Nachricht. Darin würden wir gern erfahren: »Worüber möchtest du gern bloggen und warum?« Die spannendsten Ideen kommen in unseren Lostopf. Einsendeschluss ist 31.12.2013.

Verlosung 5x Langenscheidt-Sprach-Paket Wenn du auch zum digitalen Nomaden werden möchtest, bereite dich mit einem unserer Langenscheidt-Pakete auf das Abenteuer vor. Schreibe dazu einfach bis zum 31. Dezember 2013 U NIGLOBALE eine Facebook-Nachricht und sag uns wo du gerne leben und arbeiten würdest. Mit etwas Glück gewinnst du 1 von 5 exklusiven Paketen. Außerdem verlosen wir einen Highlight-Sprachkurs Langenscheidt IQ Spanisch im Wert von 189 Euro. Werde kreativ und überzeuge uns davon, dass gerade du den Sprachkurs gewinnen solltest.

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Interview

Raus in die Welt Mit Auslandspraktika um den Globus Afrika, Amerika, Ost- und Westeuropa, Asien – ja die ganze Welt steht uns heutzutage offen. Und wer als junger Mensch Karriere machen will, entscheidet sich oft für einen längeren Aufenthalt im Ausland. Nicht allein fremde Sprachen und Kulturen kann man durch diese offenen Türen kennenlernen, auch hilfreiche Einblicke in andere Unternehmensstrukturen ergeben sich – beispielsweise während eines Auslandspraktikums. U NIGLOBALE hat zwei Studenten getroffen, die die Chance hatten, in einem ausländischen Unternehmen von ihren Weltmitbürgern zu lernen.

den und sie klang, wie für mich gemacht. Die Suche nach einem Maschinenbauingenieur mit dem Studienschwerpunkt Verfahrenstechnik und Erfahrung in Metallographie entsprach exakt meinem Studienziel.

Markus Müller [25] absolvierte ein Praktikum in der Slowakei. Er studiert Maschinenbau und hat vor Kurzem seine Bachelorarbeit im Bereich Werkstoffkunde geschrieben. Jetzt möchte er mit dem Master beginnen. U n i g l o b a l e : Was hat dich dazu bewogen, ein Auslandspraktikum in der Slowakei zu machen? Markus: Die Annonce für das Praktikum habe ich auf placementslovakia.com gefun38

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U G : Wo genau hast du gearbeitet und was waren deine Aufgaben? Markus: Ich habe in einer Aluminiumgießerei namens Finalcast s.r.o. gearbeitet, die 200 Mitarbeiter beschäftigt. Die Slowaken wissen, dass unsere Ausbildung sehr gut ist und sie lieben deutsche Produkte. Deshalb wurde mir auch große Verantwortung in dem Betrieb übertragen. Offiziell war es meine Aufgabe, den Ausschuss zu reduzieren, inoffiziell arbeitete ich als eine Art „Consultant“. Da es in der Slowakei scheinbar sehr wenig Fachliteratur in der Landessprache gibt, hatte ich es mir zum Ziel gesetzt, das nötige Know-how zu vermitteln. Es ist natürlich sehr schwierig, Vorgesetzte mit langjähriger Erfahrung zu überzeugen. Gerade dabei habe ich viel über die Strukturen in einem Unternehmen gelernt.

U G : Wie sieht es mit deinem Interesse an digitalen Medien aus – du hast ja in der Slowakei einen Blog geschrieben. Was nutzt du sonst noch? Markus: Ich nutze eine Vielzahl an digitalen Medien, zum Beispiel habe ich jeden Sonntag mit meinen Eltern geskypt. Mit meinen Freunden habe ich mich alle zwei Wochen im Teamspeak getroffen. Facebook hat mir die wenigen Mußestunden vertrieben und mein Smartphone dabei geholfen, mich zurechtzufinden. Dafür habe ich Navigon verwendet, eine App mit sämtlichen europäischen Karten und meine Freizeitaktivitäten habe ich mit Endomondo getrackt, um dann bei Facebook hochzuladen, wenn ich beispielsweise Raften oder Wandern war. U G : Was sind deine Pläne nach dem Studium? Markus: Ich finde es herausfordernd, technische Diskussionen zu führen. Mir schwebt eine Arbeit in der Consultant-Sparte vor. Aber auch ein Trainee-Programm in einem weltweiten Unternehmen könnte ich mir vorstellen. Deswegen möchte ich mein Studium auch mit dem Master, der in vielen Unternehmen vorausgesetzt wird, beenden. ◆


Tobias Eder [33] hat an der Hochschule Esslingen den Bachelor in Umwelt- und Versorgungstechnik absolviert und arbeitete zwei Jahre als Ingenieur an der Universität Stuttgart, wo er im Moment seine Masterarbeit am Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik schreibt. Während seines Studiums abvolvierte er ein Betriebspraktikum bei Bosch in England.

U G : Warum hast du dich für ein Praktikum in England entschieden? Tobias: Ich wollte unbedingt ins Ausland und es kamen dafür auch nur England, Schottland oder Irland in Frage, da ich die Insel schon bei einem Schüleraustausch mit 15 Jahren kennengelernt habe und das Land, die Leute und das Leben dort super fand. U G : Und wieso ein Praktikum bei Bosch? Tobias: Das Angebot kam ganz plötzlich, als ich mich schon bei vielen anderen Firmen in den verschiedensten Ecken in Großbritannien beworben hatte. Entweder habe ich Absagen bekommen oder man musste alles selbst finanzieren. Das Praktikum bei Bosch war perfekt, da die ein sehr gutes Praktikantengehalt zahlen und in Worcester in den West Midlands ansässig sind. Das ist ein klasse Ausgangspunkt, um die ganze Insel zu erkunden.

Tipps und Anlaufstellen für ein eigenes Praktikum im Ausland goo.gl/yWJI8F

U G : Was waren deine Aufgaben während des Praktikums? Tobias: Ich war in der Research & Development Abteilung und sollte mich mit der Umrüstung von Öl befeuerten Brennern beschäftigen. Der neue Prototyp musste einige Tests durchlaufen, unter anderem Windtests, verschiedene Temperatur- und Abgastests. U G : Was konntest du aus dem Praktikum für Erfahrungen mitnehmen? Tobias: Ich habe vor allem auch gelernt, dass eigentlich alle nur mit Wasser kochen, sprich: Jeder kann alles schaffen und so beeindruckend Dinge oft erst scheinen, so schwierig sind sie dann gar nicht. Außerdem ist mir deutlich geworden, dass sich harte Arbeit und Engagement am Ende auszahlen. U G : Und wie sieht für dich die berufliche Zukunft aus? Tobias: Ich habe mich schlussendlich dafür entschieden, Berufsschullehrer für Technik zu werden. Zum einen, weil mir das schon immer vorschwebte, zum anderen, weil ich mir einbilde, einen recht guten Draht zu den Jugendlichen zu haben. ◆ ▷ Karoline.Menge@uniglobale.com

Karoline Menge studierte in Hildesheim und Frankreich. Sie kommt frisch aus dem Hörsaal und weiß also über die Probleme und Fragen der Studenten von heute Bescheid.

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Interview

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Die Mediaagentur

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Mittler zwischen Unternehmen und Medien

Hier erwarten dich weitere Infos & Tipps von Axel Chur zum Praktikum. goo.gl/zug41t

Axel Chur ist Head of Talentmanagement bei der Omnicom Media Group Germany. Mit mehr als 700 Mitarbeitern beraten die Agenturen an fünf Standorten namhafte, werbetreibende Unternehmen wie McDonald‘s, Vodafone, Porsche, Levi‘s oder Apple in puncto Strategie, Kommunikation, Mediaplanung, Mediaeinkauf, Optimierung und Forschung. Im Interview erzählt er von den Trends in der Branche und welche Chancen sich jungen Köpfen bieten. U n i G l o b a l e : Herr Chur, wie geht es der Medienbranche im Moment? Axel Chur: Es ist viel in Bewegung. Zum einen konsolidieren die Medienunternehmen wie Axel Springer und die Funke Mediengruppe, zum anderen spielen Agenturen mit dem Gedanken, sich zusammenzuschließen. Die Digitalbranche boomt bereits seit einigen Jahren; jetzt ist es der mobile Sektor, der stark wächst. Viele Start-ups bieten spannende Jobs, aber auch die etablierten Agenturen und Vermarkter müssen sicherstellen, dass sie ihre Kunden qualifiziert beraten können. Die Chancen sind also nach wie vor gut und werden es auch in Zukunft bleiben. Berufsbilder mit digitalem Background sind derzeit sicherlich der Renner.

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Bei OMD UK arbeiten rund 280 Kommunikationsexperten für renommierte Kunden wie Vodafone, McDonalds, Boots, Pepsico, Peugeot oder Channel 4 [www.omdukblog.com]. Während des 2-monatigen Praktikums lernst du die verschiedenen Bereiche einer Media- und Kommunikationsagentur kennen, beispielsweise die Digitalplanung, den Einkauf oder die Social Media-Abteilung. Start ab: 1.2.2014 oder später in 2014. Das Praktikum wird mit 250 Pfund pro Woche entlohnt. Infos zur Bewerbung unter uniglobale.com/praktikum-london

U G : Was sind für Sie interessante Studienfächer für den Einstieg in die Medien- und Kommunikationsbranche? Axel Chur: Mittlerweile haben sich einige Studiengänge entwickelt, die erkannt haben, dass Kommunikation im digitalen Zeitalter andere Anforderungen stellt. Besonders die privaten Hochschulen greifen bewusst auf Fachkräfte aus der Praxis zurück und schaffen somit eine wertvolle Ausbildungsplattform. Vor zehn Jahren war der gemeine Mediaplaner im kaufmännischen Studienumfeld zu finden, heute sind die Anforderungen für einen Kommunikationsberater komplexer – bisweilen geht es bis in den technischen Bereich. ITler, Programmierer und Wirtschaftswissenschaftler finden in der Mediaagenturwelt ihre Herausforderungen von morgen. U G : In welchen Bereichen können bei der Omnicom Media Group Praktika absolviert werden? Axel Chur: Wir bieten Praktikumsplätze im PR-Bereich, bei den Social Media-Kollegen ebenso wie in den klassischen Beratungsunits. Am besten ist es für alle Beteiligten, wenn ein Praktikant mindestens 6 Monate an einer Stelle weilt.

U G : In Gesprächen mit Praktikanten bzw. Bewerbern: Begegnen Ihnen vielleicht manchmal auch ‘ falsche Erwartungen’ nach dem Motto ‘irgendwas mit Medien…’? Axel Chur: Durchaus, leider setzen sich einige Bewerber nicht richtig mit den Berufsbildern auseinander bzw. haben womöglich von denen in einer Mediaagentur im Besonderen kein richtiges Bild. Wenn man über Agenturen spricht, werden meistens die Kreativagenturen assoziiert; die Kaufleute der Kommunikationsbranche kennt man eher weniger. Es ist vielleicht auch eine Bescheidenheit oder gar Schwäche von uns, sich in der Öffentlichkeit nicht derartig ins Rampenlicht zu stellen, wie es die Kreativen häufig tun. Umso schöner ist die Chance, in einem Gespräch wie diesem, weitere Aufklärungsarbeit leisten zu dürfen. ■

Illustration: Sergi Bosch


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Professor Mallon mit seinen Studenten

Studieren im Leuchtturm Die Vietnamese-German University in Ho Chi Minh-Stadt will die beste Hochschule Südostasiens werden. Der Taxifahrer ist jung. Er verkörpert die statistischen 70 Prozent der Einwohner Vietnams unter 35 Jahren, bei einer Bevölkerung von rund 89 Millionen. Noch beim Einsteigen hatte er mit einem Lächeln, breit wie der Mekong, versichert, dass er den Weg kenne, zur VGU, der Vietnamese-German University im Thu Duc Distrikt. Doch dann steht er eingekeilt zwischen herum kurvenden Autos und hupenden Mopeds und weiß nicht, welchen Highway er aus der acht Millionen Metropole Saigon nehmen soll. Die größte Stadt des Landes, unterteilt in 21 Bezirke, hat viele Hochschulen. Da hilft nur ein Anruf bei einem deutschen Mitarbeiter. Der spricht akzentfrei vietnamesisch. Patrick Raszelenberg, der Personal Assistent des Präsidenten der VGU, wartet schon. Er steht hinter einem Vorhang aus Wasser. Es ist September, die Zeit dichter Regenschauer und keiner geistigen Ergüsse. Semesterferien. Raszelenberg, groß, schlank, ist schon allein wegen seiner Sprachkenntnisse einer der vielen Brückenbauer an der Uni. Wie sein Chef Jürgen Mallon. Als Norddeutscher kommt der Professor gleich zur Sache: »Wir wollen die beste Hochschule Südostasiens werden«, sagt er in einem Ton, der keinen Zweifel zulässt. Dieses Ziel hat er schon einmal öffentlich formuliert. Das war im Juni 2012. Damals hielt er seine Antrittsrede als neuer Präsident der VGU vor 50 von insgesamt 500 vietnamesischen Studenten. Nicht vor 5000 – da will die VGU erst noch hin, bis zum Jahr 2020. 42

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Ihre Gründung vor fünf Jahren beruht auf einer langen Freundschaft zwischen Deutschland und Vietnam. Und natürlich auf dem politischen Willen beider Länder. Beim Export von Bildung Made in Germany hatte das Bundesland Hessen seine Finger im Spiel. Kannten sich doch der damalige vietnamesische Minister für Ausbildung, Vizepremier Nguyen Thien Nhan und Udo Corts, damals Minister für Wirtschaft und Kunst in Hessen. Nguyen hatte in Magdeburg studiert und promoviert. Er wusste um die Vorteile forschungsorientierter Lehre mit Bezug zur Praxis. In Vietnam ist diese Art des Studiums bisher unbekannt. Hier überwiegt Frontalunterricht. Die Hochschulen bilden nur aus, geforscht wird an Instituten. Doch das Land will aufholen. Für die rasant wachsende Wirtschaft – bis 2020 strebt Vietnam nach dem Status eines Industrielandes, werden Akademiker und Nachwuchswissenschaftler dringend gebraucht. Eingebettet in bildungspolitische Reformen, die die Regierung seit längerem konsequent umsetzt, »sind wir eine New-Model-University mit dem Ziel, neue Formen der Bildung in die Hochschullandschaft Vietnams zu bringen«, sagt Mallon. Das heißt, die noch junge Uni gehört zu insgesamt vier internationalen Hochschulen, die jeweils von einem Partnerland, im Fall der VGU von Deutschland, unterstützt werden und deren bildungspolitische Konzepte übernehmen. Leuchtturmprojekte von Forschung und Lehre. In einem Jahrzehnt sollen sie zu den 200 besten der Welt zählen. So der Plan.


Dafür lehnt sich die Bundesrepublik weit aus dem Fenster. Millionenbeträge kommen aus Hessen, Baden-Württemberg sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Fundament für die technisch-naturwissenschaftliche Ausrichtung bilden ein gemeinnütziger Trägerverein, den über 30 deutsche Hochschulen, darunter der Verbund der neun größten technischen Universitäten Deutschlands, angehören. Professoren fliegen für Blockseminare aus Deutschland ein. Angeboten werden Bachelor- und Master-Studiengänge, auch eine Doktoranden-Ausbildung. Die künftigen Forschungsfelder wie Umwelttechnik und Biotechnologie orientieren sich am Entwicklungsbedarf Vietnams. Die Studenten erhalten einen deutschen und einen VGU-Hochschulabschluss. »Klingt relativ einfach, nicht wahr«, meint Mallon. »Aber dahinter steckt ein ganzes Hochschulsystem.« Gleichsam die DNA der Uni muss er noch entwickeln. Dabei stellen sich für den Mann, der als ehemaliger Leiter von drei Produktionsstätten einer deutschen Firma in Shanghai Herausforderungen sportlich nimmt, mehrere Fragen: »Wie kann die zugestandene hohe Autonomie in Forschung und Lehre umgesetzt werden? Wie baut man unter den kulturellen und rechtlichen Bedingungen in Vietnam am besten eine moderne Hochschul-Governance auf?« Die Unterrichtssprache der VGU ist Englisch, was dementsprechend beherrscht werden muss. Deutsch wird studienbegleitend gelehrt. Dann wartet gleich die nächste Herausforderung. […] Ende Teil 1

Gute Stimmung im Studentenwohnheim

Klare Linien moderner Architektur und ein lichtdurchfluteter Innenhof: An der VGU lässt es sich aushalten.

Einblicke in die Ausbildung an der VGU

▷ Teil 2? Lest auf U NIGLOBALE . c o m den zweiten Teil unserer Reportage aus Vietnam. goo.gl/mq84xN Heike Baldauf ist freie Journalistin in Leipzig. Seit ihrer ersten Reise nach Vietnam 1979 fasziniert das Land und seine herzlichen Menschen.

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Studieren im Ausland Interessiert am Studium in Vietnam? Hier findest du Infos über Stipdendien & Co. beim DAAD. goo.gl/PR3s5R

Vietnams Jugend gilt als fleißig und diszipliniert. Selbst Bauernfamilien versuchen, zumindest eines ihrer Kinder studieren und nicht auf dem Feld arbeiten zu lassen. Denn Bildung, das hat die Mehrheit der Bevölkerung längst erkannt, ist das Tor zu einem besseren Leben. Dabei bezahlen die Eltern das Studium aus der eigenen Tasche. Dass Studenten nebenbei jobben, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, ist hier eher die Ausnahme als die Regel.

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Quynh [19] Ein Studium, noch dazu an einer renommierten Universität in Vietnam oder gar im Ausland, ist in dem sozialistischen Land ein Garant für einen gut bezahlten Arbeitsplatz – und für die erfolgreiche Suche nach einem Ehepartner. Englisch als Business-Sprache braucht jeder, der bei einem ausländischen Investor seine Karriere entwickeln möchte. Deutsch hingegen spielt nur eine untergeordnete Rolle, obwohl 100 000 Vietnamesen Deutsch sprechen – die meisten von ihnen haben in der DDR eine Ausbildung absolviert oder studiert. U NIGLOBALE hat vier junge Leute, die Deutsch lernen bzw. schon sehr gut beherrschen, in Vietnams Business City Saigon, die auch Ho Chi Minh-Stadt heißt, interviewt.

Khai [19] Was studierst du und warum? Ich studiere Finanz- und Rechnungswesen an der Deutsch-Vietnamesischen-Universität (VGU) in Ho Chi Minh-Stadt. Ich bin der Meinung, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Vietnam voranschreitet und unser Land auf diesem Gebiet viel Nachholebedarf hat. Deshalb ist die Chance, mit einem Abschluss in dieser Fachrichtung einen guten Arbeitsplatz zu finden, im Moment sehr hoch. Lernst du Deutsch mit dem Ziel, einmal bei einer deutschen Firma zu arbeiten? Ich lerne Deutsch, weil es auf dem Lehrplan steht. Die meisten Studenten, die nach Deutschland kommen, sprechen auch perfekt Englisch. Deshalb denke ich, dass Deutsch nicht so wichtig ist, selbst wenn es ein deutsches Unternehmen sein sollte, bei dem ich arbeiten werde. Was ist schwierig für dich an der deutschen Sprache? Naja, die Grammatik ist wirklich nicht einfach, da muss ich viel üben. Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Da habe ich ein klares Ziel: Ich möchte nach dem Studium meinen Doktor machen und wissenschaftlich arbeiten. ◆

Was studierst du und warum? Wie Khai habe ich die gleiche Studienrichtung. Wirtschaft ist eine Branche, die gerade in Vietnam viele Möglichkeiten bietet. Die VGU mit ihrem deutsch-vietnamesischen Profil und der Ausrichtung auf die Praxis finde ich sehr gut. Für mich sehe ich da ein weites Betätigungsfeld. Lernst du Deutsch mit dem Ziel, einmal bei einer deutschen Firma zu arbeiten? Deutsch ist für mich ein normales Lernfach wie andere Fächer auch. Ein Job in einer deutschen Firma halte ich für ein erstrebenswertes Ziel. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Was ist schwierig für dich an der deutschen Sprache? Leider hatte ich in der Grundschule nirgendwo die Möglichkeit, Deutsch zu lernen. Aus diesem Grund ist es nicht so einfach für mich, ein Studium auf Deutsch zu absolvieren. Besonders die Artikel – der, die, das – sind schwer zu behalten. Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Ich möchte in Deutschland ein Aufbaustudium beginnen und dort später vielleicht in einer deutschen Firma Karriere machen. ◆

Nguyen [20] Was studierst du und warum? Auch ich studiere Finanz- und Rechnungswesen an der VGU. In erster Linie war für mich die Qualität der Hochschule wichtig. Die Uni entsprach damit voll und ganz meinen Vorstellungen, auch weil der Unterricht auf Englisch gehalten wird. Das hat mich gereizt und entsprach auch meinen Vorstellungen zu studieren. Lernst du Deutsch mit dem Ziel, einmal bei einer deutschen Firma zu arbeiten? Ich meine, je mehr Sprachen man spricht, desto besser ist das für die Karriere. Doch in den meisten Firmen, auch den deutschen Unternehmen, wird Englisch gesprochen. Was ist schwierig für dich an der deutschen Sprache? Die Grammatik in der deutschen Sprache ist sehr kompliziert.

Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Ich werde mich um einen guten Abschluss bemühen und danach versuchen, praktische Erfahrungen zu sammeln und dann weiter im Ausland zu studieren. ◆

Thao [27] Was studierst du und warum? Ich bin bereits fertig mit meinem Studium. Ich habe Deutsch als Fremdsprache an der Universität für Gesellschafts- und Geisteswissenschaften in Ho Chi Minh Stadt studiert. Während der Schulzeit wurde ich von meinem Mathematik-Lehrer, der lange Zeit als Dozent an Universitäten in Europa gearbeitet hat, zu dem Land und der Sprache inspiriert. Seitdem liebe ich diese Sprache und ich habe sogar versucht, Deutsch mit Hilfe eines dünnen Handbuchs im Selbststudium zu lernen. Danach an der Uni habe ich Deutsch weiter, oder genauer gesagt, erneut studiert. Damals wusste ich noch nicht, wie groß der Arbeitsmarkt für Deutschsprachige in Vietnam ist, und ich dachte auch nicht viel an die Zukunft. Ich bin einfach meinem Wunsch gefolgt und bedauerte zum Glück noch nie meine damalige Entscheidung. Lernst du Deutsch mit dem Ziel, einmal bei einer deutschen Firma zu arbeiten? Ich möchte gern bei einer deutschen Firma in Vietnam arbeiten. Mit Deutschland verbinde ich Schlösser wie in Märchen der Brüder Grimm, Gedichte von Goethe, Musik von Beethoven, fleischlastiges Essen, Oktoberfest, schöne stabile Architektur. Was ist schwierig für dich an der deutschen Sprache? Richtig sprechen kann ich schon, aber manchmal vergesse ich den zweiten Teil eines trennbaren Verbs, weil das Mittelfeld des Satzes so lang ist. Ein Beispiel: Ich nehme an Kunstveranstaltungen sehr gerne … (eine Sekunde, um zu entdecken, dass noch etwas fehlt) … teil. Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Ich kann mir gut vorstellen, dass ich meine Kenntnisse in Germanistik oder deutscher Literatur an einer deutschen Uni vertiefen werde. Nach dem Aufbaustudium möchte ich gerne Deutschunterricht geben. Ob in Deutschland oder Vietnam, sicher ist, dass ich immer an deutscher Kultur und Sprache interessiert sein werde. ◆ ■ U n ig lobale

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V o n : Frau Prof. Margret Wintermantel A n : Alle Studenten & Auslandbegeisterte : Bild_Prof_Marget_Wintermantel_DAAD.jpeg (4,2 MB)

Serie

E-Mail vom Prof Liebe Studentinnen und Studenten, an einer Hochschule zu studieren und sich damit auf eine beruflich anspruchsvolle Tätigkeit vorzubereiten, das ist eine große Chance für Sie. Nie zuvor hat man den Wert von Bildung und Wissen, von Wissenschaft und Forschung so hoch eingeschätzt wie in unserer Zeit. Allen scheint klar zu sein, dass nicht nur das individuelle Weiterkommen und, ja, sogar das individuelle Glück, sondern auch die Weiterentwicklung der Gesellschaft vom Wissen, von der Bildung, von der Problemlösefähigkeit der einzelnen Personen abhängen. Unsere Welt ist geprägt von der Globalisierung – aufgrund des freien Handels und der schnellen Informationsübertragung sind die Nationen eng zusammengerückt. Nie zuvor war der Bedarf an gut ausgebildeten Menschen so groß wie derzeit. Und der Wettbewerb um kluge Köpfe macht an nationalen Grenzen nicht halt. Was bedeutet das für Sie als Studierende? Ich kann Ihnen hier nur den Rat geben, sich genau und ehrlich zu fragen, was Sie selbst wirklich interessiert. Ist es Medizin, Rechtwissenschaft, Informatik, wollen Sie Forschung betreiben oder lieber an einer Hochschule unterrichten oder etwas ganz anderes? Sie sollten sich fragen, wo Ihre Interessen liegen und welche Art der Tätigkeit Ihnen vorschwebt, wenn Sie an Ihre Zukunft denken. Niemals zuvor hat es so viele Möglichkeiten gegeben, seine eigene Bildungsbiografie zu gestalten wie derzeit. Es gibt eine große Vielfalt an Bachelor- und Masterprogrammen, die es möglich macht, den richtigen Weg für sich selbst zu finden. Dazu würde ich Sie gerne ermutigen. Informieren Sie sich über die Studienmöglichkeiten, aber auch Kombinationen: Betriebswissenschaftslehre und Kunstgeschichte, Informatik und Biologie, Rechtswissenschaft und Mathematik, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie können wählen, hierzu sollten Sie aktiv auf die Suche gehen. Lassen Sie sich beraten und entscheiden Sie dann. Und denken Sie daran: Sie sind es, der/die mit dem Gelernten als Rüstzeug viele Jahre tätig sein werden. Es muss auch Ihrer Motivationslage entsprechen, was Sie tun. Und noch ein wichtiger Punkt: Auslandsaufenthalte galten früher noch als relativ exotisch und standen nur wenigen Privilegierten offen. Das hat sich glücklicherweise vollkommen geändert. Ein Auslandsaufenthalt sollte heute ein Muss sein. Allein der DAAD fördert jedes Jahr mehr als 110.000 Personen aus dem In- und Ausland, darunter über 36.000 im ERASMUS-Programm der EU, für das wir als nationale Agentur fungieren. Die DAAD-Programme reichen von Kurz- und Langzeitstipendien für Studierende und Doktoranden, Tätigkeiten als Lektor an einer ausländischen Uni bis hin zu Forschungsaufenthalten und Gastdozenturen. Sicher gibt es immer noch Verbesserungsbedarf bei der Anerkennung von Abschlüssen, aber nutzen Sie die Möglichkeit, sich und die Welt mal mit einer anderen Brille zu sehen. Ein Studien- oder Forschungsaufenthalt im Ausland ist nicht nur eine essentielle persönliche Erfahrung. In einer globalen Gesellschaft sind – mal ganz abgesehen von dem erworbenen Fachwissen – Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz in fast allen Berufen Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere. Und wissen Sie eigentlich, dass Deutschland das drittbeliebteste Gastland für ausländische Studierende ist? Das liegt in erster Linie an der hohen Qualität von Lehre und Forschung, aber natürlich auch an den im internationalen Vergleich relativ moderaten Lebenshaltungskosten. Also, nutzen Sie Ihre Chance und gestalten Sie sie mit. Ihre Prof. Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst)

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Hier geben zwei Profs aus Kalifornien & London Einblick in ihr Leben. goo.gl/PEOwZ

Serie Profs aus aller Welt

Dr. Martin Brueckner [41] Dozent am Institut für Soziale Nachhaltigkeit an der Murdoch University in Perth Seinen Weg nach Australien bezeichnet Martin Brueckner eher als Zufall. Der Wechselkurs war damals, Mitte der 1990er-Jahre, recht günstig, die Studienbedingungen reizvoll und die südliche Erdhalbkugel kannte der sonst schon Weitgereiste nur aus dem Atlas und TV-Reportagen. So verlegte er sein an der FU Berlin begonnenes Wirtschaftsstudium kurzerhand an die Edith Cowan University nach Perth, machte hier seinen Master und promovierte. Nachhaltigkeit war und ist dabei sein Schwerpunkt und ein Thema, das zukünftig in Australien an Brisanz gewinnen wird. Seit über 10 Jahren lehrt und forscht Brueckner über Probleme wie Wasserknappheit, Landwirtschaft, Bergbau, Erderwärmung und Klimawandel. Und auch darüber, wie australischen Ureinwohnern – durch die westliche Kolonisierung sozial, kulturell und wirtschaftlich stark benachteiligt – anhand von Social Entrepreneurship bessere Chancen und mehr Lebensqualität gegeben werden kann. Wo er sich in fünf Jahren sieht? Wahrscheinlich im Norden des Landes, um dort in Aboriginekommunen im Bereich Erziehung und Entwicklung zu arbeiten. Aus deiner Erfahrung: Was würdest du an deutsche Universitäten »importieren«? Als ich nach Australien kam, war ich sehr überrascht: Lehrveranstaltungen waren kaum überfüllt, Dozenten waren jederzeit ansprechbar und die Universitäten stellten den Studenten stark in den Mittelpunkt. Studieninhalte sind zudem sehr forschungsbasiert und der Schritt in die Akademie ist weitaus leichter.

Global Campus Wenn du mal nicht an der Uni bist: Wie sieht ein perfekter freier Tag aus? Dann bin ich meist in meinem Garten, mache Ausflüge zum Strand oder fahre in den Hügeln östlich von Perth Mountainbike. Wenn ein bisschen mehr Zeit ist, geht’s in entlegenere Landstriche. Zum Beispiel zum Zelten in den Wäldern im Süd-Westen. Welche App ist dein Favorit? Trotz des großen Digitalisierungsdrucks bin ich noch ziemlich analog unterwegs und nur ein leidlicher Besitzer eines Mobiltelefons. Hast du etwas »typisch« Deutsches ins Ausland mitgenommen? Vor Jahren wäre das wahrscheinlich noch Kaffee und Bier gewesen, aber heut gibt’s in Perth nahezu alles – inklusive scharfem Senf und Ampelmännchen. Wenn ich nach Deutschland reise, werden etwaige kulinarische Mängel beseitigt, denn trotz Globalisierung: Döner und Currywurst taugen in Australien immer noch nichts! ◆

Dr. Carmen Ulrich [39] DAAD-Lektorin am Institut für Germanistik und Romanistik, University of Delhi »Man lebt nicht, wenn man nicht für etwas lebt.« – dieser Ausspruch Robert Walsers ziert die Startseite von Carmen Ulrichs Webauftritt. Wofür Carmen Ulrich neben ihren drei Kindern vor allem lebt, ist die deutsche Literatur. Sie studierte Neuere deutschen Literatur, Philosophie und Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, promovierte zum Thema »Indienrezeption in

der Reiseliteratur« und erhielt 2012 die Habilitation an ihrer Alma Mater. Seit 2010 lebt sie in Indiens Hauptstadt Neu Delhi, arbeitet als DAAD-Lektorin in der Germanistik-Abteilung der hiesigen Universität und bringt ihren Studenten Texte deutscher Schriftsteller wie Herta Müller oder Uwe Johnson näher. Erst 2015 geht es wieder zum Lehren und Forschen zurück nach Deutschland. »Doch irgendwann auch gern wieder im Ausland«, sagt Carmen Ulrich. Aus deiner Erfahrung: Was würdest du an deutsche Universitäten »importieren«? Zwischen Lernenden und Lehrenden gibt es hier viel weniger Berührungsängste als an deutschen Universitäten. Die Seminare sind sehr lebendig, wir diskutieren viel, die Studenten stellen viele Fragen. »Importieren« würde ich vor allem eine Wissenschaftssprache, die Dinge nicht unnötig verkompliziert. Wenn du mal nicht an der Uni bist: Wie sieht ein perfekter freier Tag aus? Am liebsten verbringe ich diesen entweder mit meinen Kindern oder guten Freunden, in dem Fall am liebsten in einem kleinen Café im Stadtteil Hauz Khas Village. Ein schöner Ort zum Abkühlen ist für mich auch die National Gallery of Modern Art. Welche App ist dein Favorit? Sinnvolle Apps sind z. B. Evernote, CamScanner, Flashcards Deluxe, iTunes U und dict.cc. Abhängig bin ich allerdings von keiner. Es ist auch schön, zu improvisieren und sich in einer Stadt auch mal zu verlaufen. Holst du dir ab und zu auch ein Stück deutsche Heimat in dein Leben? Ich höre regelmäßig Bayern 2 oder 3 und bekomme DIE ZEIT in Papierform nach Hause geliefert. ■ Christin.Meissner@uniglobale.com U n ig lobale

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Sportfreunde Stiller: Florian Weber (Schlagzeug, Gesang) Rüdiger Linhof (Bass, Keyboard) P ete r B r u g g e r ( G i t a r r e, G e s a n g) v.l.

GEWINNSPIEL »New York, Rio, Rosenheim« So heißt das aktuelle und mittlerweile sechste Studioalbum von Sportfreunde Stiller mit Tracks über Liebe und Freundschaft, Absagen an Einzelkämpfertum und Selbstzweifel. An alle Fans: Wir verlosen drei Vinyls [+ Mp3-Download]. Sendet uns ein Foto eurer Sportsfreunde an U n i g l o b a l e auf facebook.com/Uniglobale bis zum 31.12.2013 Weitere Infos und Tourtermine: sportfreunde-stiller.de

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Hier geht’s zum ausführlichen Interview! goo.gl/Sha87f


Interview: Rüdiger ‘Rüde’ Linhof von Sportfreunde Stiller

»Das Studium hat mich total gepackt. Aber nicht mehr als die Musik.« Eine Art ‘Liebeskummer’ befiel Rüde, als er Peter und Flo Ende der 90er Jahre das erste Mal auf der Bühne sah. Mit denen wollte er unbedingt Musik machen. Eine paar Monate und frustrierende Band-Castings später führte sie der Zufall in einer Münchner Eisdiele zusammen. Nach vier Tagen das erste gemeinsame Konzert, et voilà: Der Startschuss für die Sportfreunde Stiller war gefallen. Von der Musik leben konnte damals, vor 17 Jahren, freilich noch keiner. Hobbymusizierende Studenten waren sie, verbrachten neben Tonstudio und Proberaum viel Zeit in den Hörsälen der Ludwig-Maximilians-Universität München (Peter und Flo) und der Hochschule für Politik München (Rüde). Lehramt Sport/Latein, Sport- und Politikwissenschaft stand in ihren Studentenausweisen. Das Ende vom Lied: Einer hat das Studium durchgezogen, einer hat die Abschlussprüfung verschlafen, einer hat abgebrochen. U G : Wann habt Ihr eine Uni das letzte Mal von innen gesehen? Rüde: Das war 2009 bei den Studentenprotesten an der LMU. Toll, mal wieder dagewesen zu sein. Gerade zu diesem Zeitpunkt mit regen Diskussionen über Studiengebühren usw. Mit den Studenten über bildungspolitische Themen zu sprechen und zu sehen, mit welchem Willen zur Veränderung sich die Leute dort engagiert haben, war sehr inspirierend. Nach der Uni werden die Menschen ja schnell zu Einzelkämpfern und es gibt nicht mehr so diese Interessensgruppierungen. Aber an der Uni verschmilzt die Energie noch zu einem Ziel. Und letztendlich hat es ja auch was gebracht: Ab dem Wintersemester 2013/14 gibt’s in

Bayern keine Studiengebühren mehr. Es lohnt also immer, sich zu wehren. U G : Als es mit den Sportfreunden ernst wurde, warst du gerade im dritten Semester deines Politikstudiums. Was hat dich daran gereizt? Rüde: Für Politik habe ich mich schon seit meiner Jugend stark interessiert, war in politischen Arbeitskreisen, war mit meinen Freunden immer rege am diskutieren und demonstrieren. Da war das ein logischer Schluss. U G : Was für ein Studententyp warst du – der Diskussionswütige oder eher der stille Beobachter? Rüde: Ich hab’s mir immer total interessiert angehört, war aber nie derjenige, der ständig seinen Finger hebt. Das fand ich immer komisch, mich vor so vielen Leuten zu äußern. Ich hatte auch immer Probleme mit Referaten und habe die Leute bewundert, die sich da vorne entspannt hingestellt und in freier Rede einen Vortrag gehalten haben. Da habe ich mir als Bandmusiker ja echt den richtigen Job ausgesucht [lacht]… U G : Wie hast du dich während des Studiums finanziert? Rüde: Ich habe nachts in einer Bar gearbeitet. Schlafen, arbeiten, studieren, auf Prüfungen vorbereiten, Musik machen, feiern – ich war rund um die Uhr beschäftigt. Sämtliche Zeitfenster wurden genutzt, um noch irgendwie zu lernen. U G : Hörsaal vs. Tonstudio – letztendlich hast du dein Studium jedoch abgebrochen. Rüde: Politische Philosophie, europäische Geschichte, Volkswirtschaft – fand ich absolut spannend. Das Studium hat mich total gepackt. Aber nicht mehr als die Musik. Ich war mit Peter und Flo viel auf Tour. Die Euphorie darüber hat mich bis in den Hörsaal begleitet. Und mich dann von meinem Ursprungsplan abgebracht.

U G : Somit ist Flo der einzige Sportfreund mit Studienabschluss? Rüde: Ja, Flo hat sein Sportstudium während einer Tour beendet. Der ist so ein Typ, der das gepackt, der nachts im Studio oder Tourbus seine Diplomarbeit schreibt. Peter hat Sport und Latein auf Lehramt studiert. Für seine letzte Latein-Prüfung ist er extra vom Studio in Spanien zurück nach München geflogen. Zuhause angekommen, hat er seine Tasche abgelegt, sich kurz aufs Sofa gesetzt – und ist eingepennt. Das war das Ende seines Studiums. U G : Wenn du auf dein Studentenleben und deine Entscheidung zum Studienabbruch zurückblickst: Sollte man vielleicht nicht immer nur auf die Vernunft hören, sondern manchmal auch einen Schlenker im Lebenslauf riskieren? Rüde: Ich verstehe total diesen heutigen Druck, einen möglichst perfekten Lebenslauf hinzulegen. Aber in der Rückschau bin ich persönlich extrem froh, dass ich so viel unterwegs war und ausprobiert habe. Die Studentenzeit ist ein ganz besonderer Abschnitt, eine Zeit des Suchens und Lernens. Sich selbst finden auf Reisen, andere Kulturen und Ideen kennenlernen, das Studentenleben ausgiebig mitnehmen, wilde Gelage und Knutschereien. Wer von Anfang an nur auf die Karriere schaut und auf das hört, was der Berufsberater sagt, wird sich irgendwann fragen: »Was habe ich eigentlich für mich gemacht?« Glück kommt nicht durch Geld allein. Letztlich ist es die beste Entscheidung, etwas zu finden, dem man sich total verschreiben kann und darin Vollgas zu geben. Dann bringt man es auch zu etwas. U G : Wenn aus der Musikerkarriere nix geworden wäre: Hättest du zu Ende studiert? Rüde: Auf jeden Fall. Danach hätte ich wahrscheinlich noch ein Wirtschaftsstudium drangehängt. Vielleicht BWL, um einfach das Organisieren zu lernen. Damit hätte ich mich dann wohl intensiv und professionell einem sozialen Projekt gewidmet. ■ Christin.Meissner@uniglobale.com U n ig lobale

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WELCHER SURFTYP BIST DU ?

ECHT JETZT?

ONLINE TÄGLICH

MANCHMAL naja, nicht ganz

Ich hab noch nicht mal einen PC!

TÄTIGKEITEN

DINGE, DIE ICH ANALOG NICHT MACHEN KANN

PORN Leider!

DAUERONLINE

GAR NICHT

SHOPPING SPIELEN CHATTEN

SEND

Mein Leben ist online

Ich hab eine Datenflat

SMART PHONE

Gerne!

ICH REDE MIT MEINEN FREUNDEN

Mein Handy kann gar kein "online"

piep piep

IST MIT MEINER HAND VERWACHSEN

??? Smartphone? Niemals!

ENDLICH AUCH EINS!

Die alten Knochen sind ja wohl Kult

Aber beim Essen lege ich's weg

Bist du im 21.Jh angekommen?

Wann kann man endlich digital pinkeln?

INTERESSE? NERD-BLOG IF SOLANGE ES FUNKTIONIERT

Z Z

Z

1234 ICH WEISS PASSWORT1 GERADE SO MEINE ASDF PASSWÖRTER

OK

SICHERHEIT IM NETZ IST DAS A UND O…

OR

ELSE

ja... nee!

YOLO

joar, interessant

ich lese sie nicht, ich schreibe sie

THEN

esc

TOTALVERWEIGERER

DURCHSCHNITTS-NUTZER Surfmap Kimjana Curtaz, Philipp Blanke & Tini Holzke

IMPRESSUM VERLAG

SD Media Services GbR Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 36 28 64 30 mail@uniglobale.de www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

REDAKTION

Chefredaktion: Sebastian Weiß (V.i.S.d.P.), Christin Meißner Recherche: Christin Meißner, Laura Rademacher

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TEXTE DIESER AUSGABE

Heike Baldauf, Philipp Blanke, Alexander Florin, Jenny Kallenbrunnen, Christiane Kürschner, Jan Lindenau, Christin Meißner, Karoline Menge, Laura Rademacher, Matthias Roth

DESIGN, LAYOUT & SATZ Tini Holzke

FOTOGRAFIEN & ILLUSTRATIONEN

Sergi Bosch, Tini Holzke, Franziska Krüger, Anja Morgenstern, Albrecht Noack, Nina Schumann, Xenia Smykovskaya

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Florian Diesing +49 (0)30 / 81 86 97 60 anzeigen@uniglobale.de

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ISBN: 978-3-9814604-6-9 ISSN: 2196-579X BILDNACHWEISE

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Kugler; 07, 34-36: C. Biesalski; 07, 42-45: Heike Baldauf ; 32: Capgemini; 30-31: Veolia Wasser; 38-40: privat; 46: DAAD; 47: M. Brueckner, C. Ulrich; 48: Gerald von Foris; Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtig-

keit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag. Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2014 bundesweit an Hochschulen & Universitäten sowie weltweit an ausgewählten Standorten.


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