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Prophetinnen und Propheten im Alten Testament

Es gibt sechzehn Prophetenbücher in der Bibel – und jedes trägt im Titel einen männlichen Namen. So erstaunt es nicht, dass über die weibliche Prophetie kaum gesprochen wird.

Die Vorlesung möchte einen Beitrag dazu leisten, zu verstehen, welche Gabe der Prophetie Frauen und Männer nach biblischem Zeugnis besassen. Dabei sollen die vergessenen Prophetinnen wie Debora, Hulda, Mirjam oder Noadja wiederentdeckt werden, die damals ganz selbstverständlich zentrale Rollen einnahmen.

Gemeinsam war den Prophetinnen und Propheten, dass sie nicht in «Glaskugeln» schauten, sondern sich von Gott gerufen und gesendet sahen. Mit einem feinen Gespür nahmen sie in Zeiten von Orientierungslosigkeit und Haltlosigkeit die Zeichen der Zeit wahr und verkündeten das ihnen auf übernatürliche Weise geoffenbarte Wort Gottes. Die Prophetien liessen erkennen, wie weit sich Individuum und Gemeinschaft von ihren Idealen entfernt hatten.

Prophetinnen und Propheten rüttelten auf und ermutigten zu Reformen: Die Zukunft ist nicht schon fest in Stein gemeisselt, sondern es hängt wesentlich von der Entscheidung und dem Handeln der an einer bestimmten geschichtlichen Stunde beteiligten Menschen ab, wie die Welt morgen aussieht.

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