VCS mAGAZIN
Dossier
Mobil fürs Leben
Gotthard
Reisen
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Gesucht: der beste Tunnel-Slogan
Gärten in blühender Pracht
2 / Mai 2014
F Ü R Z E I T G E M Ä S S E M O B I L I TÄT
Jean-Marc und Phillippe Coston Coston
Die Weine des Kennenlern-Angebotes Süffiges aus Frankreichs Süden! St Guilhem le Désert 2012 (Carignan, Cinsault, Grenache, Cabernet franc und Syrah), IGP Pays de St Guilhem le Désert, 75 cl, Fr. 11.90 Harmonie Pur! Terrasses du Larzac 2012 (Grenache, Syrah, Carignan, Mouvèdre) AOP Languedoc, 75 cl, Fr. 15.90 Kraftvoller Roter aus besten Lagen! Les Garigoles 2011 (Grenache, Syrah), AOC Coteaux du Languedoc, 75 cl, Fr. 24.90 Das 6er Kennenlern-Angebot besteht aus je zwei dieser Weine.
Domaine Coston Im Nordwesten Montpelliers, im kleinen Dorf Puéchabon, keltern die beiden Brüder Jean-Marc und Philippe Coston aufsehenerregende Weine. Regelmässig werden sie an der wichtigsten Bioweinprämierung «Challenge Millésime Bio» mit Höchstnoten bewertet. Basis sind hervorragende Lagen und alte Reben, allen voran die alteingesessenen Carignan, Cinsault und Grenache. Sorte für Sorte wird einzeln geerntet, jede Parzelle separat gekeltert, ein Teil mit der Methode «macération carbonique», um den fruchtigen Charakter des Weins zu akzentuieren. Der Grossteil der Weine wird in Stahltanks ausgebaut, ein kleiner Teil in Barriques. Der noch junge Betrieb hat eine grosse Zukunft vor sich.
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Seit 50 Jahren vertritt die Stiftung für Konsumentenschutz SKS Ihre Interessen als Konsumentin und Konsument. Wir sprechen in Ihrem Namen mit den Produzenten und Händlern und klären Konsumentenbedürfnisse oder Missstände. Wenn nötig, entwickeln wir Druck über die Medien, die Politik und die Justiz. Die Stiftung wird zu 85% durch Gönnermitglieder und Ratgeberverkauf finanziert und agiert vollkommen unabhängig von Wirtschaft und Politik. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
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Die Stiftung für Konsumentenschutz kämpft für einen kundenfreundlichen und bezahlbaren öffentlichen Verkehr
www.konsumentenschutz.ch
© Walter Imhof
© Alpen-Initiative
14 © Schloss Wildegg
Dossier Zehn Menschen unterschiedlichen Alters – und ihre Mobilität
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Gotthard Gesucht: der beste Slogan gegen die zweite Gotthardröhre
Tag der offenen Gärten Von Blumenpracht, Naturliebe und Biodiversität
AKTUELL
ANSICHTEN
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Autofreie Siedlungen Der Traum vom autofreien Wohnen wird wahr.
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1 Thema, 2 Meinungen Tunnel-Gebühr am Gotthard?
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Hier & dort Wenn nichts mehr geht – Katastrophenhilfe bei verschütteten Strassen
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Interview Prisca Birrer-Heimo und Sara Stalder werfen einen Blick auf fünf Jahrzehnte Konsumentenschutz in der Schweiz.
REISEN 27
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Ausflugstipp Nicht ob es sich lohnt, an den Gardasee zu fahren, ist die Frage. Sondern wann. Velotour Von abenteuerlich über unvergesslich bis zu Wetterglück: eine Familie auf dem Rheinradweg von Basel nach Den Haag.
REGIO 39
Berichte aus den VCS-Regionen SERVICE
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Mitgliederangebote
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Wettbewerb
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Via verde Reisen
Titelbild: Wie der Vater, so der Sohn: Auch das Mobilitätsverhalten wird an kommende Generationen weitergegeben (© Walter Imhof). Das VCS-Magazin für zeitgemässe Mobilität Zeitschrift des VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Abonnement: Fr. 19.–/ Jahr. Erscheint 5 -mal jährlich. Redaktionsadresse: VCS, Postfach 8676, 3001 Bern (Tel. 031 328 58 58; E-Mail: magazin@verkehrsclub.ch). Redaktion: Stefanie Stäuble (sts), Jérôme Faivre (jfa). Sektionsnachrichten: Urs Geiser (G). Mediensprecher: Gerhard Tubandt (gtu). Inserate: Markus Fischer (Tel. 031 328 58 38, Fax 031 328 58 99; E-Mail: inserate@verkehrsclub.ch). Grafik: www.muellerluetolf.ch. Druck, Versand: Ziegler Druck, Winterthur. Papier: Charaktersilk, 100% Recycling. Aufl age: 79000 (deutsch 63500; französisch 15500). Die nächste Ausgabe erscheint am 16. Juni 2014. Insertionsschluss: 19. Mai 2014. Allgemeine Auskünfte: Tel. 031 328 58 58. Diese Zeitschrift wird in einer umweltverträglichen Polyethylenfolie verschickt. Diese schneidet im Ökovergleich gleich gut ab wie Recyclingpapierhüllen. Hingegen bietet eine Papierhülle weniger Schutz und führt so häufiger zur Beschädigung von Zeitschriften.
VCS MAGAZIN / MAI 2014
Gedruckt in der Schweiz
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AKTUELL
© Kantonspolizei Uri
Kurz & bündig
Editorial
Eine Tunnelgebühr am Gotthard? Die Befürworter des zweiten Strassentunnels wägen das Dafür und Dawider ab.
© Susanne Troxler
Wir Menschen sind schon ziemlich hyperaktiv: Kaum dem Mutterleib entwachsen, strampeln wir mit Armen und Beinchen, was das Zeug hält. Dabei wäre das die einzige Zeit im Leben, in der man sich ausruhen kann! Doch wir bewegen uns robbend und ob der Anstrengung schwer schnaufend durchs elterliche Wohnzimmer, um uns einige Monate später an Tischbeinen hochzuziehen, laufen zu lernen, später Velofahren zu lernen und die Autoprüfung zu machen. Wir spazieren, hetzen zur Arbeit, schwimmen, radeln, rennen auf den Bus, fahren Ski oder gehen freiwillig ins Fitnesszentrum aufs Laufband. Und selbst in der Nacht ändern wir unsere Schlafposition bis zu 70 Mal. Der menschliche Bewegungsdrang ist unbändig. Und dennoch verändert sich unsere Mobilität mit zunehmendem Alter. Im Dossier ab Seite 14 porträtieren wir zehn Menschen. Der Jüngste ist sechsjährig, die Älteste 87. Sie alle sind unterschiedlich mobil und vor Herausforderungen in ihrer Alltagsmobilität gestellt, die altersabhängig sind. Zum Titelthema passt auch unser Artikel zum Schulweg (Seite 8) und jener zu den Mobilitätskursen für Seniorinnen und Senioren (Seite 9). Mir persönlich ist das Schlendern am liebsten, und im Frühling ist diese Fortbewegungsart besonders schön. Wenn ich dann am «Tag des offenen Gartens» (Seite 30) noch Privatgärten besichtigen darf, wo sich das Auge kaum an der Blumenpracht sattsehen kann, ist die Welt bis zum nächsten dunklen Winter in Ordnung. Unser langjähriges Redaktionsmitglied Urs «Gigi» Geiser hat das Frühlingserwachen genutzt, um seine Mutter an den Gardasee zu begleiten, wo gerade die Zitronen blühten. Wenn Sie es ihm nachmachen möchten, finden Sie seinen Ausflugstipp auf Seite 27. Stefanie Stäuble, Redaktionsleiterin
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Tunnelgebühr am Gotthard? Der Ständerat will eine zweite Strassenröhre durch den Gotthard. Wie zu erwarten, hat er die Pläne des Bundesrats mit 25 zu 16 Stimmen gutgeheissen. Als Zückerchen soll’s möglicherweise eine Tunnel-Maut geben. Die vom Ständerat genehmigte Vorlage verbietet jedoch eine Kapazitätserweiterung: Geplant ist, nur eine Spur pro Tunnel für den Verkehr freizugeben und die andere als Pannenstreifen zu benutzen. «Wer sagt, dass man für zwei bis drei Milliarden Franken eine zweite, zweispurige Röhre baut, um sie dann nur einspurig zu befahren, streut den Leuten Sand in die Augen. Der Druck wird enorm sein, die neuen Spuren auch wirklich zu nutzen. So wird der Alpenschutz untergraben und die erfolgreiche Verlagerungspolitik torpediert», kritisiert VCS-Präsidentin Evi Allemann den Entscheid. Das letzte Wort hat das Volk: Stimmt auch der Nationalrat zu, was als sicher gilt, ergreift der VCS zusammen mit anderen Umweltorganisationen das Referendum. Diese Volksabstimmung bereitet den Befürworten des zweiten Strassentunnels schon heute Kopfzerbrechen. Vor allem in der Westschweiz, aber auch in den Agglomerationen werden Befürchtungen laut, dass die Milliarden, die am Gotthard verbaut werden, in den Ballungszentren und Randregionen für dringlichere Projekte fehlen. Deshalb zeigte sich Verkehrsministerin Doris Leuthard offen dafür, eine Tunnelgebühr am Gotthard erneut zu prüfen. Die Maut ist auch in der nationalrätlichen Verkehrskommission als Mittel zum Zweck aufs Tapet gekommen, die Chancen beim Stimmvolk für ein Ja zu erhöhen. Der Nationalrat entscheidet erst in der Herbstses(sda/VCS) sion über das Geschäft.
Biotreibstoffe: Kriterien verschärft, aber… Gemäss National- und Ständerat sollen die Kriterien für Steuererleichterungen bei Biotreibstoffen strenger werden. Biodieselproduzenten müssen nachweisen, dass der Anbau von Zuckerrohr, Zuckerrüben, Mais, Raps oder Soja für die Treibstoff produktion den Anbau von Nahrungsmitteln nicht verdrängt. In der genauen Ausformulierung gab es zwischen den Räten allerdings Differenzen. Der Nationalrat wollte explizit festhalten, dass der Anbau der Rohstoffe nicht zu einer Verdrängung der
Produktion von Rohstoffen für Lebensmittel führen darf. Das ging dem Ständerat zu weit: Die Mehrheit stimmte für eine abgeschwächte Formulierung, wonach © Project Photos / R. Eisele
Mobilitätsmarathon
Kein Mais in den Tank auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion. VCS MAGAZIN / MAI 2014
AKTUELL
der Bundesrat Steuererleichterungen streichen kann, falls die Ernährungssicherheit in einem Land beeinträchtigt wird. Eine von Robert Cramer (Grüne/GE) angeführte Minderheit bezeichnete den Entscheid als unverständlich. Er widerspreche klar dem ursprünglichen Willen der parlamentarischen Initiative. (sda)
Basistunnels – sei unrealistisch, (sda) monierte die Ratsrechte.
Slow-up-Saison Das erfolgreiche Slow-up-Rezept: Man nehme 30 Kilometer Strasse in einer attraktiven und möglichst flachen Landschaft, sperre sie einen Tag für den motorisierten Verkehr und sorge für ein vielseitiges Rahmenprogramm entlang der Strecke. Jedes Jahr geniessen mehr als 400000 Menschen allen Alters die fröhliche Stimmung im autofreien Ambiente. Werdenberg-Liechtenstein 4.5.2014 Schaffhausen-Hegau 18.5.2014 Solothurn-Buechibärg 25.5.2014 Alsace und Valais 1.6.2014 Hochrhein 15.6.2014 Schwyz 22.6.2014 Jura 29.6.2014 Vallée de Joux 6.7.2014 La Gruyère 13.7.2014
Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene soll weiter finanziell gefördert werden. Der Nationalrat hat einer Verlängerung der Zahlungsdauer und einer Aufstockung der Gelder für den kombinierten Verkehr zugestimmt. Sagt auch der Ständerat Ja, kann der Zahlungsrahmen für die Jahre 2011 bis 2018 um fünf Jahre verlängert und um 180 Millionen auf 1,675 Milliarden Franken erhöht werden. Einmal mehr gab das Verlagerungsziel zu reden – und dass der Bundesrat dieses infrage stellt. Am Ziel zu schrauben, sei ein «Verrat am Volkswillen», hiess es von linker Seite. Das Verlagerungsziel – höchstens 650000 alpenquerende Fahrten nach der Eröffnung des Gotthard-
© www.slowup.ch
Geld für Verlagerung
© Driving Center
Kurz & bündig
Die 2005 eingeführten Weiterbildungskurse für Neulenkende bleiben bestehen – in welcher Form, wird noch diskutiert.
Zweiphasenausbildung bleibt Die Weiterbildungskurse für Neulenker werden nicht abgeschafft. Dieser Auffassung ist der Ständerat. Er lehnte eine entsprechende Motion der FDP-Fraktion oppositionslos ab, die der Nationalrat im Herbst unterstützt hatte. Damit ist das Geschäft vom Tisch. «Ich bin froh über den Entscheid», sagt Renato Grassi, der beim VCS für die Vermittlung der Zweiphasenkurse zuständig ist. «Die beiden Kurstage sensibilisieren die Jungen auf Gefahren und geben mit dem Anti-Schleuderkurs praktische Hilfe. Deswegen unterstützen wir VCS-Mitglieder, die den Kurs absolvieren, mit Ermässigungen.» Die FDP hatte in ihrem Vorstoss verlangt, dass lediglich Neulenkerinnen und Neulenker in die Weiterbildung müssen, die in der Probezeit eine schwere Verkehrsregelverletzung begangen haben. Für die anderen sollten die heute obligatorischen Kurse entfallen. Kommissionsvertreter und Verkehrsministerin Doris Leuthard räumten aber ein, dass bei den Kursen und namentlich den Kosten Verbesserungen angezeigt sind – beide Kurstage kosten zusammen rund 700 Franken. Eine Option ist die Verkürzung auf einen Tag. (sda/VCS)
Alle sind mobil – aber unterschiedlich 120
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Quelle: BFS, Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010
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80+
DIE SCHWEIZER BEVÖLKERUNG legt im Schnitt 37 Kilometer täglich zurück und braucht dazu 83 Minuten. Dabei werden jegliche Mobilitätsformen gemischt. Was aber nicht heisst, dass alle Altersklassen gleich mobil sind. Mit 49 Kilometern und 101 Minuten sind die 18- bis 24-Jährigen die Mobilitätschampions der Schweiz. Dicht gefolgt von den 25- bis 44-Jährigen (44 km, 95 Min.) und den 45- bis 64-Jährigen (40 km, 93 Min.). Auch die 65bis 79-Jährigen (26 km, 81 Min.) und die Minderjährigen (6- bis 17-jährig: 24 km, 78 Min.) lassen sich nicht abhängen. Der Vergleich von Distanz und Zeit zeigt jedoch, dass sie mit langsameren Verkehrsmitteln unterwegs sind. Am gemächlichsten nehmen es die über 80-Jährigen (14 km, 49 Min.).
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AKTUELL
© zvg
Velokampagne
Ob Erdmännchen oder Elefanten – der Blick gehört auf die Strasse, denn man weiss nie, was kommt.
Vorsicht beim Vortritt! Die steigende Verkehrsdichte und der Zeitdruck im Alltag können sich im Strassenverkehr fatal auswirken. Eine neue Kampagne schafft Aufmerksamkeit.
D
ie Missachtung des Vortrittsrechts ist die häufigste Ursache für Kollisionen zwischen Personenwagen und Velofahrenden. Um die Zahl solcher Unfälle zu senken, hat der VCS gemeinsam mit Pro Velo, bfu, Suva, TCS, der Polizei und weiteren Partnerorganisationen die Verkehrssicherheitskampagne «Vor-
sicht beim Vortritt. Du weisst nie was kommt!» lanciert. Kollisionen können sich bei der Signalisation «Stop» oder «Kein Vortritt» ereignen, aber auch beim Linksabbiegen vor Gegenverkehr. Oft kommt es wegen fehlender Aufmerksamkeit zum Zusammenstoss – oder weil die Velofahrerinnen und Velo-
fahrer aufgrund ihrer schmalen Silhouette übersehen werden. Sie erleiden dabei oft schwere oder gar tödliche Verletzungen. Allerdings: Der Schwarze Peter kann nicht allein den Automobilisten zugeschoben werden. Hauptverursacher von Kollisionen mit schwer oder tödlich verletzten Velofahrenden sind nämlich fast zu gleichen Teilen die Motorfahrzeuglenkerinnen und -lenker (46 Prozent) und die Velofahrer (44 Prozent). Gegenseitige Schuldzuweisungen führen zu nichts. «Es geht vor allem darum», sagt VCS-Verkehrssicherheitsexperte Michael Rytz, «dass sich alle an die Verkehrsregeln halten, bei Vortrittssituationen stets den Kontrollblick durchführen, vorausschauend fahren und sich für die anderen Verkehrsteilnehmenden sichtbar machen.» Die Kampagne wird vom Fonds für Verkehrssicherheit finanziert. www.vorsicht-vortritt.ch
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VCS MAGAZIN / MAI 2014
AKTUELL Autofrei leben
Vom autofreien Wohntraum Nach jahrelangem Einsatz konnten jüngst einige autofreie Neubauprojekte realisiert werden. Darunter die Genossenschaftssiedlung Oberfeld bei Bern.
Von Daniel Baehler
s war einmal… eine Vision. Sie sah Siedlungen vor, die keine Priorität auf Tiefgaragen und Parkplätze legte. Die den frei gewordenen Platz zum Leben nutzen wollte. Doch in den meisten Kantonen sind autofreie Siedlungen planungsrechtlich gar nicht vorgesehen und deshalb mit Schwierigkeiten verbunden. Auf Seiten der Projektträger führte das in den letzten Jahren zu Planungsunsicherheiten und Verzögerungen. Die Investoren zeigten sich zurückhaltend.
Langer Atem nötig Es waren einmal… hartnäckige Aktive, die dem autofreien Wohnen zum Durchbruch verhalfen. Auch die Initiativgruppe der Siedlung Oberfeld in der Berner Vorortgemeinde Ostermundigen brauchte einen langen Atem – die Idee entstand 2002 im Umfeld der VCS-Regionalgruppe Bern. Mehr als zehn Jahre später, im August 2013, zogen die ersten Leute in die Holzbausiedlung mit hundert Zweieinhalb- bis Fünfeinhalbzimmerwohnungen. «Für uns war es eine grosse Herausforderung, die Finanzierung der fast 50 Millionen Franken auf die Beine zu stellen, die der Boden und die Baukosten verschlangen», sagt Christian Zeyer, Präsident der Wohnbaugenossenschaft. «Warum wir das in Eigenregie machten? Weil an eine Unterstützung durch professionelle Investoren damals nicht zu denken war.» Das Risiko hat sich gelohnt. Die meisten Wohnungen der letzten Bauetappe, in welche Mieterinnen und Eigentümer im kommenden Herbst einziehen VCS MAGAZIN / MAI 2014
© Martin Bichsel
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können, sind reserviert. «Es hat noch die eine oder andere Wohnung für Schnellentschlossene», meint Zeyer. Die Siedlung liegt am Waldrand und ist gleichzeitig alle paar Minuten per Bus mit der Berner Innenstadt erschlossen. Ein Tram ist geplant. Die Wohnungen sind hell, freundlich und schlicht-modern, die Siedlung nach Minergie P zertifiziert. Christian Zeyer freut sich: «Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt – das merkt man an der Nachfrage.»
Wer will, wer nicht? Ende gut, alles gut? Autofreies Wohnen wird unterschiedlich verstanden. Im Vauban-Quartier im deutschen Freiburg i. Br., einem der ersten autoreduzierten Stadtteile überhaupt, wohnen mehr als 5000 Menschen. Davon leben rund 60 Prozent ohne eigenes Auto, und das Herzstück der Siedlung ist gänzlich autofrei. In der Basler Siedlung Schorenstadt kam man vom gänzlich auto-
freien Konzept weg und musste Kompromisse eingehen – obwohl Basel-Stadt der einzige Schweizer Kanton ohne gesetzliche Parkplatzerstellungspflicht ist. Und im Oberfeld? «Im Moment sind wir auf Kurs», meint Christian Zeyer. Private Autos gebe es in der Siedlung keine. Aber: «Die Befreiung vom Auto ist ein permanenter Prozess. Daran sieht man, wie autosüchtig unsere Gesellschaft ist. Dabei ist
es wichtig, dass Anreize zum optimalen Mobilitätsmix mit klaren Regeln im Gleichgewicht sind.» Klare Verstösse können mit einer Konventionalstrafe von bis zu 30 000 Franken belegt werden. Der Artikel fasst unter anderem die Erkenntnisse des VCS-Workshops «Autofrei wohnen – Modell der Zukunftsstadt oder Wunschtraum?» am Eco-Naturkongress zusammen.
Autofrei bauen und wohnen Das Fachseminar «autoarm/autofrei planen und wohnen» vermittelt den aktuellen Stand und die gesetzlichen Grundlagen und gibt Einblick in verschiedene Projekte. Zudem wird die neue, vom Bund mitfinanzierte «Plattform autofrei/autoarm Wohnen» unter der Leitung des VCS vorgestellt. Nach dem Seminar führt Thomas Sacchi, Projektleiter der Genossenschaft Kalkbreite, durch den Neubau und gibt Informationen zum Projekt. Danach gibt’s einen Apéro. 19. Juni 2014, 13.15–17.00 Uhr Quartierzentrum Aussersihl, Hohlstrasse 67, Zürich Die Teilnahme am Fachseminar ist kostenlos. Anmeldung bitte bis 13. Juni an Samuel Bernhard, Tel. 044 430 19 31, E-Mail info@clubderautofreien.ch.
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AKTUELL Schulweg
Gefährlicher Hindernislauf Von Anaïs Valentini
Seit jeher wird der öffentliche Raum von Erwachsenen für Erwachsene gestaltet. Kinder sind die grossen Abwesenden in der Stadtplanung – obwohl in der Schweiz jeden Tag 700000 von ihnen auf dem Schulweg unterwegs sind.
© Niels Ackerman/ REZO
unverzichtbare Grundlage, um entsprechende Strategien und Empfehlungen ausarbeiten zu können.
Kinder haben andere Hürden im Strassenverkehr als Erwachsene.
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mhertollen, laufen, Velo fahren – was ist natürlicher für Kinder? Die Stadt fördert diesen Bewegungsdrang nicht gerade. Im Gegenteil, überall gibt es Hindernisse. «Wie soll sich ein Schulkind sicher in einer Umgebung bewegen, in der die Strassenschilder auf Erwachsenenhöhe angebracht sind?», fragt Françoise Lanci-Montant, Projektverantwortliche bei der VCSBeratungsstelle in Genf. «Zahlreiche Hindernisse verdecken die Sicht der Kinder; Autos, Busse, Motorräder und Velos fahren oft gefährlich dicht an ihnen vorbei.» Deshalb entwickelt die VCS-Beratungsstelle seit 2012 sogenannte «Schulwegpläne» – mit dem Ziel, die Mobilität der Kinder ins Zentrum zu rücken, wenn es darum geht, ein
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Quartier oder eine Gemeinde neu oder anders zu gestalten. Auf diese Weise «können kinderspezifische Bedürfnisse und Besonderheiten besser berücksichtigt werden, insbesondere auf dem Schulweg», bekräftigt Françoise Lanci-Montant.
Ein Projekt macht Schule Entstanden sind die Schulwegpläne des VCS in Anlehnung an die «School Travel Plans», die Mitte der 1990er-Jahre in England aufkamen und seither vielenorts in Grossbritannien und später auch in anderen angelsächsischen Ländern wie Neuseeland und Kanada übernommen wurden. Inzwischen fasst das Konzept auch in Frankreich, Deutschland und Belgien Fuss. Der grosse Vorteil der Schul-
wegpläne ist das partizipative Vorgehen. «Der VCS hat eine Methodik entwickelt, bei der von Anfang an alle Akteurinnen und Akteure einbezogen werden, also Eltern, Kinder, Lehrpersonen und die Partner der Schulen», erklärt Françoise Lanci-Montant. In einem ersten Schritt wird mit Hilfe eines Fragebogens, der an alle betroffenen Personen abgegeben wird, eine Bestandesaufnahme gemacht. Danach werden die Fragebögen ausgewertet. Die Informationen ergeben ein präzises Bild, wo und wie die Kinder unterwegs sind. Sie liefern neues Kartenmaterial, auf dem zum einen die Schülerbewegungen eingezeichnet sind und zum anderen alle Gefahrenpunkte, die von den Akteuren genannt wurden. Diese Karten bilden die
Gefahrenbeseitigung Die Gefahrenpunkte werden zudem vor Ort unter die Lupe genommen. Je nach Ursache des Problems macht der VCS einen spezifischen Lösungsvorschlag. «Das kann zum Beispiel eine bauliche Massnahme oder eine bessere Beschilderung sein», so Françoise Lanci-Montant. «Andere Situationen bedingen Massnahmen im Bereich der Verkehrserziehung, der Gestaltung des Schulwegs oder der Begleitung der Kinder. Dazu kommen pädagogische Aktivitäten in den Schulklassen, mit denen die Kinder sensibilisiert werden sollen.» Die Empfehlungen werden an die zuständigen technischen Dienste weitergeleitet, die ebenfalls von Anfang an in das Verfahren einbezogen werden. Der Schulwegplan umfasst jeweils einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten. Umgesetzt wird er von A bis Z durch den VCS, der im Auftrag der jeweiligen Gemeinde oder Stadt handelt. Das Vorgehen stösst auf grosses Interesse. Zum jetzigen Zeitpunkt arbeitet das VCS-Beratungsbüro Genf in den Kantonen Wallis, Genf und Waadt für insgesamt 13 Schulen einen Schulwegplan aus. Mehr dazu: www.mobilitescolaire.ch (nur auf Französisch)
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AKTUELL Sicher zu Fuss
Länger fit und mobil M
ehr als die Hälfte der im Verkehr umgekommenen Fussgängerinnen und Fussgänger sind 65-jährig oder älter. Für einen Senior ist das Risiko, sein Leben bei einem Fussgängerunfall zu verlieren, achtmal grösser als bei einem Kind. «Seit 1980 hat sich die Zahl der Fahrzeuge auf Schweizer Strassen mehr als verdoppelt. In dieser Welt voller Veränderungen müssen wir gerade ältere Menschen begleiten, damit sie mobil bleiben können», meint Paola Nagel Petrucci, Kampagnenleiterin «Senioren und Mobilität» beim VCS-Beratungsbüro Genf.
Nicht einrosten! Bereits eine halbe Stunde täglich zu Fuss hilft, die häufigsten chronischen Alterskrankheiten zu reduzieren, und schützt vor dem «Einrosten». Paola Nagel Petrucci: «Mobilität bedeutet Leben. Klar läuft man mit siebzig nicht
Die Herausforderungen im Verkehr steigen mit zunehmendem Alter. Neue Mobilitätskurse für Seniorinnen und Senioren helfen dabei, aktiv zu bleiben und Altersdefizite auszugleichen. mehr wie mit zwanzig; Sehkraft und Gehör nehmen ebenfalls ab. Doch es gibt tausend Arten, dem zu begegnen. Der wichtigste Schritt, um die Sicherheit von Senioren zu verbessern, besteht darin, den Alterungsprozess bewusst wahrzunehmen und das Verkehrsverhalten darauf auszurichten.» Die VCS-Kampagne «Sicher zu Fuss» setzt vor allem bei diesem Gefahrenbewusstsein an. Nur wer die Gefahr sieht, kann ihr ausweichen und Unfälle vermeiden. Für die Autofahrenden ist das Hineinversetzen in die Situation der älteren Zu-FussGehenden nicht ganz einfach. Durch die reduzierten Seh-, Hörund Reaktionsfähigkeiten benötigen Betagte etwas mehr Zeit, um das Verkehrsgeschehen richtig einzuschätzen und die Strasse zu queren. Zu Fuss ist man auf der sicheren Seite, wenn man davon ausgeht, dass die Auto-
Fünf Tipps für Zu-Fuss-Gehende 1. Sehen und gesehen werden Achten Sie darauf, dass Sie beim Überqueren der Strasse gesehen werden. Meiden Sie unübersichtliche Stellen zum Queren. 2. Warte – luege – lose – loufe und loufend beobachte Die goldene Regel ist gültig wie eh und je – für Jung und Alt. 3. Blickkontakt Beobachten Sie den Verkehr. Stellen Sie sicher, dass Sie gesehen werden, bevor Sie queren. 4. Sicher ist, wer sichtbar ist Machen Sie sich sichtbar, besonders im Winter. Helle Kleider und vor allem Reflektoren erhöhen die Sichtbarkeit. 5. Mit klarem Blick und feinem Ohr Auch als Fussgänger ist gutes Hören und Sehen sehr wichtig, z.B. um Distanzen richtig abzuschätzen, Blickkontakt herzustellen usw. Eine Anleitung, wie Sie Ihre Hör- und Sehfähigkeit selber testen können, finden Sie auf www.sicher-zu-fuss.ch.
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© Daniel Rytz
Von Simone Weber
Billette am Automaten lösen – für die junge Generation ein Kinderspiel, für Ältere etwas herausfordernder.
fahrerin oder der Autofahrer gedanklich abwesend sein kann. Erst wenn Blickkontakt hergestellt und somit klar ist, dass man gesehen wird – auch in der Dämmerung oder bei Nacht – sollte man den Zebrastreifen betreten.
Den Überblick behalten Um auch im Alter unabhängig und sicher unterwegs zu sein, ist es hilfreich, sich über Mobilitätsangebote, neue Technologien und gesetzliche Vorschriften auf dem Laufenden zu halten. Deshalb unterstützt der VCS im Rahmen seiner Kampagne «Sicher zu Fuss» die Mobilitätskurse «mobil sein & bleiben» für Menschen ab 50 Jahren. Die Kurse befassen sich mit den Alternativen zum Autofahren und dem täglichen Unterwegssein. Sie richten sich an alle,
die den Billettautomaten meiden, Mühe mit der Orientierung am Bahnhof haben oder sich auf der Strasse oder dem Trottoir unsicher fühlen. Deshalb finden die Kurse möglichst im direkten Umfeld der Teilnehmenden statt, damit diese das theoretische Wissen zum Unterwegssein gezielt üben können. Gemeinsam löst man am Automaten Billette, überquert mit einem Polizisten die Strasse und wird auf aktuelle Sicherheitsthemen wie Skimming – das illegale Ausspähen von Kredit- oder Bankkartendaten – aufmerksam gemacht. Kurse in Ihrer Region finden Sie unter www.mobilsein-mobilbleiben.ch, Telefon 033 334 00 24/20.
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AKTUELL Politik
Löchrig wie ein Käse Die Befürworter einer zweiten Strassenröhre am Gotthard greifen tief in die Trickkiste. Ihre Argumente sind löchrig wie ein Alpenkäse. Vier Bergkantone kontern.
© Fabian Lütolf
URI: bereits fünfmal Nein Bereits fünf Mal hat Uri Nein zu einer zweiten Röhre am Gotthard gesagt. Die Urnerinnen und Urner haben keine Lust, noch mehr Schadstoffe aus Abgasen einzuatmen. Und auch keine Lust mehr auf eine riesige Baustelle, nachdem für das SBB-Kraft werk in Amsteg und für die Neat bereits der gesamte Talboden auf den Kopf gestellt wurde. Wir wollen weniger lärmige Lastwagen und keine zweite Röhre, die die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene boykottiert. Die Anbindung an unseren Nachbarn Tessin ist – entgegen aller Behauptungen – auch ohne zweite Strassenröhre stets gewährleistet: durch die Neat, die Passstrasse und einen zügigen Auto- und LKW-Verlad. Für die nötigen Verladestationen wird kein Geld unnütz verprasst, sondern diese Terminals garantieren, dass unser Nachbarkanton nicht vom Rest der Schweiz abgeschnitten wird. Harriet Kluge, Geschäftsleiterin VCS-Sektion Uri
TESSIN: nicht abgeschnitten von der restlichen Schweiz Der Kanton Tessin hat zwei Mal gegen einen zweiten Gotthardtunnel gestimmt: mit der Annahme der Alpen-Initiative und dem Nein zum Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative. Unsere Politiker können es aber nicht lassen, immer wieder darauf zurückzukommen. Sollte er je gebaut werden – und dann unweigerlich vier Spuren zur Verfügung stehen, allen Versprechen zum Trotz – 10
kommt es südlich von Lugano zum Verkehrskollaps, denn dort staut sich der Verkehr ohnehin schon allein wegen den Pendlerinnen und Grenzgängern. Zudem sind 1,1 Millionen Lastwagen pro Jahr schon jetzt Last genug. Mehr brauchen wir wirklich nicht. Ich glaube, dass diese Argumente auch diesmal verfangen können. Isoliert sind wir wegen der Sanierung des Strassentunnels nicht, denn bis dahin sind der Gotthard-Basistunnel und die Verladestationen in Betrieb. Werner Herger, Geschäftsleiter ATA Associazione traffico e ambiente
Umweg-Mehrverkehr im WALLIS Walliser Verkehrspolitiker betonen unermüdlich, dass es bei der Sanierung des Gotthardtunnels ohne zweite Röhre zu erheblichem Umverkehr am Simplon und am Grossen St. Bernhard kommen wird. Im «Walliser Boten» behauptete Ständerat René Imoberdorf, dass es ohne zweite Tunnelröhre immer wieder zu «Vollsperrungen» kommen werde. Er rechnet mit 1000 Tagen, «an denen am Gotthard gar nichts mehr ginge». Das Gegenteil ist der Fall. Mit einer Sanierung ohne zweite Röhre, dafür einem Autoverlad im heutigen Bahntunnel und einem Lastwagenverlad im neuen Basistunnel, gäbe es keinen einzigen Tag mit «Vollsperrung». Anders sieht es aus, wenn die zweite Röhre gebaut wird. Dann wird es unweigerlich zu Sperrungen während 140 Tagen kommen. Weil dann kein Autoverlad zur Verfügung steht, kommt es zu Umwegverkehr über die anderen Alpenpässe. Eine Studie des Bundes (die seit 2011 in der Schublade des Astra schlummerte) kommt zum Schluss, dass mit einem Verlad am Gotthard rund eine Million Lastwagen pro Jahr transportiert werden könnten. Das wäre auch eine Chance für den Simplon, weil
dann die Passstrasse von LKW mit Gefahrengütern entlastet würde. Sie ist die einzige alpenquerende Route durch die Schweiz, wo der Gefahrenguttransport ohne Bewilligung möglich ist. 2010 gab es in der Schweiz 14 000 Gefahrenguttransporte über die Alpen – 12 000 davon befuhren den Simplonpass! Deshalb fordert die Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr zusammen mit dem VCS Wallis seit Langem, dass die Lastwagen am Simplonpass von der Strasse auf die Schiene verlagert werden und der Transport von gefährlichen Gütern auf der Simplonpassstrasse verboten wird. Statt den unnötigen Bau einer zweiten Röhre am Gotthard zu unterstützen, täten die Walliser Politiker besser daran, sich für die Lösung der Probleme im Wallis einzusetzen. Brigitte Wolf, Geschäftsleiterin VCS-Sektion Wallis
GRAUBÜNDEN: Ersatzangebot auf der Schiene Die Regierung des Kantons Graubünden befürchtet, eine Schliessung des Gotthardtunnels sei mit Umwegverkehr via San Bernardino verbunden. Ein solcher wird aber nicht eintreten, wenn die Sanierungsarbeiten auf das verkehrsschwache Winterhalbjahr beschränkt werden und für den Personenverkehr wie geplant ein Ersatzangebot durch den Gotthard auf der Schiene bereitgestellt wird. Auch der Schwerverkehr wird nicht auf den San Bernardino ausweichen, da ein Verlad im Basistunnel am Gotthard immer noch billiger ist und weniger Zeit beansprucht als eine Umfahrung via San Bernardino. Wenn eine zweite Strassenröhre am Gotthard gebaut würde, wäre wegen der langen Bauzeit eine provisorische Sanierung der bestehenden Röhre nötig. Dies bedingt eine Totalsperrung des Tunnels während 140 Tagen – ohne Alternative eines Bahnverlads von Personenwagen und Lastwagen. Stefan Grass, geschäftsführender Präsident VCS-Sektion Graubünden
VCS MAGAZIN / MAI 2014
VCS
Gesucht: Ihr Slogan gegen die zweite Röhre! «Zwei Milliarden für ein Loch…?!» Eine politische Kampagne ohne Slogan ist wie eine Blume ohne Blätter. Der VCS sucht den unschlagbaren Slogan für seine nächste Kampagne – den Kampf gegen eine zweite Gotthard-Strassenröhre. as VCS-Magazin appelliert an die Kreativität seiner Leserinnen und Leser! Wir suchen den besten ReferendumsSlogan gegen die zweite Gotthardröhre. Schicken Sie uns Ihren Slogan – so kurz und prägnant wie möglich (maximal 100 Zeichen). Die drei besten Slogans werden von einer VCS-Jury ausgewählt und erhalten einen Preis. Sie werden im VCS-Magazin 4/14 bekanntgegeben. Die Gewinnerslogans werden danach an das Referendumskomitee der Umweltorganisationen übergeben und inspirieren unseren
Tolle Preise zu gewinnen!
gemeinsamen Abstimmungskampf gegen die zweite Gotthardröhre! So machen Sie mit Schicken Sie Ihren Slogan bis am 30. Juni 2014 an: VCS-Magazin, Gotthard-Slogan, Postfach 8676, 3001 Bern, oder an www.verkehrsclub.ch/gotthard bzw. redaktion@verkehrsclub.ch (mit Vermerk Gotthard-Slogan). Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Vornamen und Namen, Postadresse, Telefon und/ oder E-Mail-Adresse anzugeben.
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AKTUELL Auto
Da war die Bürgerwelt noch in Ordnung: Autowaschen als Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie.
© Keystone/Interfoto/Schmidt-Luchs
Beispiel verboten, das Auto zuhause mit einem Hochdruckreiniger abzuspritzen. Ebenso darf man keine Gewässer verschmutzen oder wasserverunreinigende Stoffe versickern lassen. Wer die Finger nicht von Schwamm und Ledertuch lassen kann, erkundigt sich zuerst beim Bauamt der Gemeinde, ob das Schmutzwasser in die Kläranlage oder direkt in den Bach fliesst.
Die Lust an der Autowäsche Bei vielen Automobilisten weckt der Beginn der warmen Jahreszeit den Trieb, ihr Fahrzeug mit einem ausgiebigen Frühjahrsputz zum Glänzen zu bringen.
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nglaublich, aber wahr: Der Schweizer Automobilist fährt seinen Wagen durchschnittlich einmal pro Monat durch die Waschanlage. Ausnahmsweise sind die Frauen hier nicht mitgemeint – meist sind es die Männer, die das Auto reinigen. Das war nicht immer so. 1966 zeigte das Schweizer Fernsehen im «Magazin der Frau», wie die perfekte Hausfrau die Familienkutsche auf Hochglanz poliert; mit dem Argument, nichts liege der Schweizer Frau näher, als zu putzen. Die Fahrzeugpflege war ein Stück Kultur. Am Samstagnachmittag griff man zu Schwamm und Ledertuch, während aus dem Radio die Resultate der Nationalliga A schallten. Heute machen sich nur noch die sogenannten
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«Lust-Wäscher» die Finger dreckig, doch zu denen kommen wir später. Über 1700 Waschanlagen gibt es in helvetischen Landen. Die erste öffnete 1958 in Genf ihre Garagentore. Livrierte Angestellte halfen den Automobilisten galant aus dem Wagen. Man muss sich vorgekommen sein wie vor dem Ritz in Paris.
Heim- oder Auswärtsspiel? Die Konsumentensendung «Kassensturz» testete im letzten Jahr elf Waschanlagen. Dazu musste erst einmal «Normdreck» her, der an 15 definierten Stellen am Auto aufgetragen wurde. Normdreck ist ein Gemisch aus Ton, Sand, Ölen und Fetten, erfunden vom Chemiker Roland Ackermann vom deutschen Prüfinstitut Dekra. Fazit: Der Preis sagt nichts
über die Qualität einer Waschanlage aus. Zweitens: Waschstrassen reinigen gründlicher als Portalanlagen, bei denen sich Bürsten um das stehende Auto bewegen. Bei Waschstrassen findet eine Vorreinigung statt, oft von Hand durch das Personal. Drittens: Auf die schnell ins Geld gehenden Zusatzprogramme wie Lackschutz oder Glanzpolitur kann man getrost verzichten. Unsere deutschen Nachbarn dürfen ihre lieben Vierräder nur in speziellen Anlagen waschen – sonst gibt’s eine Busse. Gut so, denn moderne Waschstrassen verfügen über Wasserrecycling, Ölabscheider und Filter für Giftstoffe. In der Schweiz gibt es keine grundsätzliche Regelung, die das Autowaschen daheim ausdrücklich verbietet. Doch ist es zum
Glanzpolitur und Hundebad Waschanlagen und Geldstrafen zum Trotz, bei knapp einem Drittel der Autowäschen wird immer noch selbst Hand angelegt. Das Institut für Marktpsychologie Mannheim definierte deshalb den Typus des «Lust-Wäschers». Bei diesem Personenkreis hat die Autopflege – soviel Schweiss sie auch kosten mag – nicht den Charakter unangenehmer Arbeit, sondern eher jenen spielerischer Freizeitbeschäftigung. Nach Ansicht der Psychologen findet bei den «Lust-Wäschern» die intensive Zuwendung und emotionale Beziehung zum Auto eine «Libido-Besetzung». Wer etwas auf sich hält, besucht hingegen die exklusivste Waschanlage der Schweiz. Dort kostet eine Autowäsche ab 40 Franken aufwärts. Bei der «Doggy Wösch» können Autound Hundehalter ihren Vierbeiner gleich mitschamponieren, damit dieser das frisch duftende Wägelchen nicht sofort wieder versaut. Wer aber ein wirklich prall gefülltes Portemonnaie hat, bringt seinen Wagen zum Engländer Gurcharn Sahota, dem teuersten Autowäscher der Welt. Schon mit 11 000 Franken ist man dabei. Stefanie Stäuble
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Mobil fürs Leben Texte: Marie-Claire Chamot Iuliano, Jérôme Faivre, Stefanie Stäuble, Simone Weber Fotos: Walter Imhof
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Wir lernen laufen, dann Velofahren. Vielleicht machen wir den Fahrausweis, den wir irgendwann wieder verlieren, weil wir alt werden. Zehn Menschen und ihre Mobilität in verschiedenen Lebensphasen. Der Clou: Sie alle sind multimobil.
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DOSSIER Mobil fürs Leben
Selina (38) und Jean-Marc (55) Droz mit Louise (9) und Marius (6), Les Ecorcheresses
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in abgelegener Bauernhof auf einem Hügel, auf der Grenze zwischen dem Jura und Bern: Das ist seit zwei Jahren der Mittelpunkt unserer Familie. Moutier, die nächste Ortschaft, ist mit dem Auto 20 Minuten entfernt. Selina ist Landwirtin, ich arbeite Teilzeit als Übersetzer. Wir hatten seit Langem Ausschau nach einem Landwirtschaftsbetrieb gehalten. Die Idee konnten wir nur verwirklichen, weil ich von zu Hause aus arbeiten kann; wenn ich mehrmals pro Woche ins Büro nach Bern fahren müsste, wäre es praktisch unmöglich, die beiden Berufe Übersetzer und Bauer unter einen Hut zu bringen. Alle zwei Wochen mache ich mich auf den Weg nach Bern, um die Arbeiten mit meinen Kolleginnen und Kollegen zu koordinieren. Die Reise ist ein kleines Abenteuer – und ein gutes Beispiel für eine kombinierte Mobilität: Ich starte mit einem fünfminütigen Fussmarsch zur Nachbarin, die mich netterweise mit dem Auto zur Postautostation mitnimmt. Von da fahre ich zum Bahnhof Moutier, nehme den Zug nach Biel und steige dort in einen anderen Zug nach Bern. Für den Hin- und Rückweg bin ich fast dreieinhalb «Die Reise zu unserem abgelegenen Stunden unterwegs. Ein Vorteil der HeimBauernhof auf der Grenze zwischen dem arbeit ist die zeitliche FleJura und Bern ist ein kleines Abenteuer.» xibilität. Mein Büro ist in einem der elf Räume unJean-Marc Droz seres Hofs untergebracht. Drei Tage die Woche ziehe ich mich zurück und übersetze vom Deutschen ins Französische. Die ersten Monate zog ich meine Stadtkleidung an, bevor ich mich an den Computer setzte. Doch nachdem ich in kürzester Zeit drei Jeans durchgebracht hatte, entschied ich mich dazu, meine Überkleider anzubehalten. Denn es kommt regelmäs-
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sig vor, dass Selina mich rasch um Hilfe bittet, um ein Tier zu pflegen oder mit den Maschinen zu hantieren – zu zweit ist es sicherer, und es geht schneller. Selina ihrerseits lebt sieben Tage die Woche in der Welt unseres Biohofs ‹La belle étoile› (‹der schöne Stern›). Vorher hatten wir in Courtelary gewohnt, mitten im Dorf. In unserem neuen Leben sind wir abhängiger vom Auto, weil die Anbindung an den öffentlichen Verkehr weniger gut ist. Wir müssen also unsere Wege besser organisieren. In Courtelary gingen wir täglich bis zu dreimal zum kleinen Quartierladen, um dieses oder jenes zu kaufen. Heute ist der nächste Laden 20 Minuten entfernt. Wenn wir einkaufen, dann richtig! Also mindestens für eine Woche. Bei den Bauern in unserer Region ist es normal, zwei Autos zu haben. Wir widersetzen uns dem und besitzen nur ein Fahrzeug. Für kurze Strecken kann man im Notfall immer noch den Traktor nehmen. Unsere Kinder Louise und Marius gehen in Souboz beziehungsweise in Monible zur Schule. Wir haben Glück: Gemeinde und Kanton betreiben einen Schulbus für die knapp ein Dutzend Kinder in unserer Nähe, der täglich mehrmals die Runde macht. Dieser Service, der kurz nach unserer Ankunft eingeführt wurde, ist ein grosses Plus. Vorher mussten sich die Eltern untereinander organisieren, um die Sprösslinge zur Schule zu bringen. Bei schönem Wetter setzen Louise und Marius ihren Velohelm auf und schwingen sich aufs Fahrrad, um von der Haltestelle des Schulbusses nach Hause zu radeln. Zu Corinne, der sympathischen Fahrerin des Schulbusses, haben unsere Kinder mittlerweile eine vertraute Beziehung.»
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DOSSIER Mobil fürs Leben
Anja Oesch (21), Breitenbach SO
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ch bin Grafikerin in Ausbildung. Pro Tag pendle ich vier Stunden, weil meine Lehrstelle in Bern ist. Zuerst mit dem Postauto von Breitenbach an den Bahnhof Zwingen, von dort mit dem Zug nach Basel und Bern. Ob mich das Pendeln nervt, kommt auf meine Tagesform an. Meist arbeite ich im Zug für die Schule. Ich habe fast immer einen Sitzplatz und finde die Situation recht komfortabel. Auch der Preis für mein Junior-GA von 2530 Franken ist in Ordnung. Verglichen mit einem Auto ist das GA recht günstig. Trotzdem habe ich kürzlich den Führerschein gemacht. Bei uns auf dem Land
«Meine Eltern haben mir ein Darlehen gegeben. Ich finde es richtig, dass ich die Fahrstunden selber zahlen muss.» Anja Oesch
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ist es etwas schwieriger, auch abends noch mobil zu sein. Dass ich Auto fahren kann, gibt mir eine gewisse Sicherheit, falls mal etwas passieren würde. Ich musste die Autoprüfung zweimal machen. Beim ersten Mal war ich nervös, es unterlief mir ein simpler Fehler, und danach fiel ich aus dem Tritt. Die ganze Fahrausbildung hat mich über 3000 Franken gekostet. Jetzt kommt noch die obligatorische Zweiphasenausbildung dazu, rund 700 Franken. Es war unmöglich, die Fahrstunden von meinem Lehrlingslohn zu bezahlen. Deshalb haben mir meine Eltern ein Darlehen gegeben. Ich finde es richtig, dass ich die Fahrstunden selber zahlen muss. Das war auch bei meiner Schwester so, und bei meinem Bruder wird es ebenfalls
so sein. Wir haben zwei Autos zuhause, mein Vater ist geschäftlich oft unterwegs. Meine Schwester und ich können das Auto der Mutter benutzen. Weshalb ich mein Velo seit letztem Sommer nicht mehr aus der Garage geholt habe? Aus Faulheit. Mit dem Velo an den Bahnhof zu fahren, dauert eine Viertelstunde. Morgens ist das okay, aber abends bin ich zu müde dafür. Wir wohnen an der Hauptstrasse. An den Verkehrslärm habe ich mich gewöhnt, ich höre ihn schon gar nicht mehr. Nach dem Lehrabschluss in zwei Jahren werde ich schweizweit nach einer Stelle suchen, da es in der Grafikbranche nicht viele Jobs gibt. Mal sehen, wohin es mich dann verschlägt.»
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DOSSIER Mobil fürs Leben
Pierre-Gilbert Tanner (60), Mathod VD
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ch fahre in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter täglich mit dem Elektrovelo von meinem Zuhause in Mathod knapp acht Kilometer zu meinem Arbeitsplatz, dem Wasserkraftwerk im waadtländischen Montcherand, in der Nähe von Orbe. Drei Jahre lang habe ich den Hin- und Rückweg sogar zweimal täglich gemacht. Heute bin ich für andere berufliche Aufgaben zuständig und pendle nur noch einmal täglich. Ich trauere diesen drei Jahren etwas nach, auch wenn ich heute immer noch 3000 Kilometer im Jahr zurücklege. Ich will nicht missionieren, doch dank meines Velos und ein bisschen Bergwan-
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dern bin ich für mein Alter wirklich gut in Form – und fit für meine Pensionierung im kommenden Sommer. Begonnen habe ich das Pendeln mit dem Velo vor viereinhalb Jahren. Damals bekam ich wieder Rückenprobleme, etwas, das ich bereits von früher her kannte. Das hat mich dazu bewogen, meine Gewohnheiten und allem voran mein Mobilitätsverhalten zu ändern; bis dahin war ich mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Ich hörte also auf meinen Arzt, der mich dazu ermutigte, mich mehr zu bewegen, und auf meine Tochter Carmen – sie ist Mitglied der Grünen Partei und hat mich natürlich stark beeinflusst!
Nicht nur die Fortbewegungsart, auch mein Velo ist ökologisch: Es ist vielleicht nicht grad das modischste Modell, doch dafür lädt sich seine Batterie auf, wenn ich den Hang hinunterfahre. Das ist beim mir täglich der Fall, denn Montcherand liegt höher als Mathod. Die Hauptsache aber ist, dass ich, seit ich mit dem Velo unterwegs bin, keine Rückenschmerzen mehr habe!»
«Die Rückenschmerzen haben mich dazu bewogen, mein Mobilitätsverhalten zu ändern.» Pierre-Gilbert Tanner
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Virginie Faivre (36), Peseux NE
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ch bin das lebende Beispiel dafür, dass man heute, im 21. Jahrhundert, noch ein ‹Leben in Reichweite› führen kann. Meine täglichen Aktivitäten finden zwischen Peseux, einem Vorort von Neuenburg, und Neuenburg statt. Eine Fläche von gerade mal 4 km². Meine Arbeit in einer Altersresidenz ist nur wenige Minuten zu Fuss von meiner Wohnung entfernt. Weil ich mehrmals hin- und herpendle, nehme ich meistens das Velo. Ich finde es unnötig, in ein Velo der neuesten Generation zu investieren. Ich gebe mich mit dem alten Velo meiner ‹Maman› zufrieden, das aus dem Jahr 1980 stammt. Es ist zwar hässlich, aber es fährt! Warum sollte ich mir ein blank poliertes Mountainbike oder City-Bike anschaffen, nur um ein wenig auf dem Asphalt hin- und herzugondeln? Neue Pneus und ein guter Sattel reichen für mich zum Glücklichsein. In mache meine Besorgungen in Peseux, hier finde ich alles für den täglichen Bedarf: mehrere Lebensmittelläden, zwei Bäckereien und sogar noch eine Post. Meist gehe ich zu Fuss, für den Grosseinkauf nehme ich den Bus. Tatsächlich bin ich auf meinen zwei Beinen am schnellsten unterwegs. Die Kantonsstrasse, die durch Peseux führt, ist höllisch, vor allem in den Stosszeiten, also frühmorgens und am späten Nachmittag. Hier fahren alle Automobilistinnen und Automobilisten durch, die ins Val-de-Travers oder ins benachbarte Frankreich wollen. Trotz einiger Versuche von Seiten der Gemeinde und der kantonalen Behörden, den Verkehr flüssiger zu gestalten, stauen sich die Autos oft auf mehreren Kilometern. Die Busse und Postautos bleiben stecken und kommen nur im Schneckentempo voran. Irgendwann wird es Zeit, dem öffentlichen Verkehr konsequent den Vortritt zu lassen. Zwar sind die Chauffeusen und Chauffeure sympathisch, doch allgemein sind die Neuenburger Verkehrsbetriebe nicht besonders kooperativ. Heute habe ich
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nur einen meiner drei Yorkshire-Terrier dabei. Doch es kam auch schon vor, dass ich alle drei ohne Billett in den Bus mitnahm und auf meine Knie setze. Kürzlich brummte mir ein schlecht gelaunter Kontrolleur für jeden der Hunde eine Busse auf, weil ich sie nicht in einer Tasche transportierte. Dreimal 80 Franken Busse, total 240 Franken – damit hätte ich mir eine teure Tasche kaufen können! Aber Reglement ist Reglement, meinte er, und er habe sich daran zu halten. Welche Regeln erwarten uns da in Zukunft noch beim Gepäcktransport? Manchmal ist der Service public nicht mehr weit von den Methoden der Billigfluglinien entfernt … Ich habe kein Auto, das passt nicht zu meinem Lebensstil. Ich fand es auch nie nötig, den Fahrausweis zu machen. Manchmal bitte ich jemanden von meiner Familie, mich zu fahren, wenn ein Auto ‹unentbehrlich› ist. Das kommt aber nur sehr selten vor. Als ich jünger war, war ich einmal nahe daran, mir einen Roller zuzulegen. Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee gewesen wäre. Ich bin eher von der zerstreuten Sorte und ein ‹Hans Guck-in-die-Luft›, und hätte mich wahrscheinlich ziemlich «Heute habe ich nur einen rasch auf allen Vieren wiedergefunden. meiner Yorkshire-Terrier Alles in allem ist dabei. Doch kürzlich meine Art der Fortbewegung ziemlich brummte mir ein schlecht ökologisch – und gelaunter Kontrolleur für das, obwohl für mich Umweltthemen nicht jeden der drei Hunde zuoberst auf meinem 80 Franken Busse auf, Sorgenbarometer stehen.»
weil ich sie nicht in einer Tasche transportierte.» Virginie Faivre
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DOSSIER Mobil fürs Leben
Anna Indermühle (87), Schüpfen BE
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or meiner Operation lief ich an Gehstöcken. Nach der Reha gab man mir dann einen Rollator mit nach Hause. Es gibt Leute, die tun sich schwer mit dieser Veränderung. Ich war von Anfang an offen dafür und hatte keine Vorbehalte. Im Gegenteil, ich bin sogar dankbar für meinen Rollator, denn wenn ich mit ihm unterwegs bin, habe ich keine Rückenschmerzen. Ich wohne nach wie vor in unserem Haus mit einem schönen Garten, das mitten im Dorfzentrum liegt. Im Haus brauche ich den Rollator nicht. Doch draus-
«Dank meinem Rollator bin ich unabhängiger, kann selbstständig einkaufen und unterwegs sein.» Anna Indermühle
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sen bin ich dank ihm unabhängiger, kann selbstständig einkaufen und brauche nicht einmal mehr einen Einkaufskorb. Wenn ich auf den Friedhof gehe, kann ich mich kurz daraufsetzen – allerdings empfiehlt es sich, vorher die Bremsen anzuziehen! In die Stadt fahre ich ausser zu Arztbesuchen nicht mehr oft. Im Zug ist der Rollator eher ein sperriger Begleiter, vor allem beim Ein- und Aussteigen. Wenn ich den öffentlichen Verkehr nehme, dann sicher nicht zu Stosszeiten. Die Mobilität hat sich im Laufe meines Lebens stark verändert. Meine Urgrosskinder zum Beispiel sind weniger zu Fuss unterwegs als wir früher, sondern haben ihre Likeabikes, Trottinette und Velos. Als ich Velofahren lernte, hatten wir da-
heim nur ein Herren-Standardmodell, das für mich zu gross war. Ich konnte daher nicht auf dem Sattel sitzen, sondern musste aufrecht im Velorahmen-Dreieck pedalen, den Kopf links oder rechts aus dem Rahmen hinausgestreckt. Mein Mann und ich hatten als jung verheiratetes Paar kein Auto, sondern waren auf die Bahn angewiesen. Zum Glück konnten wir, als ich für die Geburt unseres ersten Kindes ins Spital musste, den Wagen unserer Nachbarn ausleihen. In meiner Kindheit wurden die Strassen im Winter bei Schneefall mit Pferden und Schneepflug fahrbar gemacht. Da war dann auch eine Ausfahrt mit dem Pferdeschlitten ein Erlebnis. Heute ist eine solche Freude leider nicht mehr möglich!»
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DOSSIER Mobil fürs Leben
Giulia Maria Dodel (14), Bern
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ür den Schulweg brauche ich eine gute Viertelstunde. Meine Eltern finden, dass ich mit dem Velo zur Schule fahren soll. Ich bekomme nur im Winter ein Abonnement für den öffentlichen Verkehr. In der Familie gehen die Meinungen zu diesem Thema auseinander: Meine Grosseltern finden, das sei viel zu gefährlich. Meine Tante hingegen, die auch mit dem Velo zur Arbeit fährt, meint, ich sei ja nicht aus Zucker und die Bewegung tue mir gut. Gut? Ich würde lieber mit meinen Freundinnen im Bus
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fahren. Vor allem, wenn es regnet, muss ich mich überwinden, aufs Velo zu steigen. Ich fahre über die Monbijoubrücke und bleibe bis zum Kreisel auf der grossen Strasse. Es hat viele Autos, doch glücklicherweise gibt es einen Velostreifen. Die Steigung ist wirklich anstrengend – wenn ich bei meiner Mutter im Auto mitfahre, merke ich das jeweils überhaupt nicht. Über den Mittag bleibe ich in der Cafeteria meiner Schule – ausser, wenn ich am Nachmittag schulfrei habe. Bei uns dürfen nur die Acht- und Neuntklässler
in der Mittagspause das Schulareal verlassen. Auch für meine Eltern, die beide berufstätig sind, ist das praktisch. Wo ich später wohnen werde, weiss ich noch nicht. Aber ich kann mir gut vorstellen, selber mal ein Auto zu haben. Meine Eltern haben beide eines.»
«Ich würde lieber mit meinen Freundinnen im Bus fahren, statt aufs Velo zu steigen.» Giulia Maria Dodel
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DOSSIER Mobil fürs Leben
Urs Bracher (58), Niederrohrdorf AG
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ährend zwölf Jahren pendelte ich täglich im Auto rund 25 Kilometer ins zürcherische Dielsdorf. Dann wurde mir gekündigt. Als Lagerist sei ich zu alt. Heute verteile ich Essen für die Spitex. Dazu nehme ich nach wie vor das Auto. Für meine zweite Teilzeitstelle – ich vertrage Zeitungen – habe ich ein ganz neues Fahrzeug entdeckt. Ein ElektroDreirad, wie es auch die Post benutzt. Das kam so: Meine Zeitungsrunde begann jede Nacht um 2 Uhr. Meine Nachbarn fanden das nicht lustig, weil mein Roller wahnsinnig viel Lärm machte. Als ich in einer Winternacht stürzte – im Winter ist es oft arschglatt, und frühmorgens sind die Strassen noch nicht geräumt – war
für mich der Zeitpunkt für einen Wech- gen bis zu 1000 Zeitungen und Zeitschrifsel gekommen. ten vertrage. Zusammen kosteten die Ich sprach mit unserem Pöstler. Er ver- beiden Fahrzeuge rund 30 000 Franken. mittelte mir über die Herstellerfirma ein Das tat mir zuerst etwas weh, doch ich gebrauchtes gelbes Elektro-Dreirad von bereue den Kauf überhaupt nicht. Denn der Post. Ich war begeistert. Und meine mit den beiden Elektro-Dreirädern werNachbarn spendierten mir vor Freude den meine Frau und ich bis ins hohe Alter zwei Kästen Bier, denn das E-Dreirad ist herumfahren! Sie sind genial, wenn man wirklich mucksmäuschenstill! Mit einer das Autobillett nicht mehr bekommt und Batterieladung fahre ich rund 40 Kilo- nicht mehr so gut zu Fuss ist. Der Vameter, das Aufladen der Batterie benötigt ter meiner Coiffeuse fährt ein Modell sechs bis acht Stunden. bis 25 km/h, meine beiden fahren bis Das E-Dreirad ist stabil und hält et- 45 km/h. Sie sind extrem wendig, und was aus: Auf dem hinteren Gepäckträger wenn man das Füdli vom Sattel hebt, kann man 90 Kilo Gewicht laden, vorne bremsen sie automatisch.» 30 Kilo. Ich kaufte mir dann noch ein zweites Elektro-Drei«Das wird mein Altersfahrzeug. rad, weil ich an manchen Ta-
Es ist genial, wenn man das Autobillett nicht mehr bekommt und nicht mehr gut zu Fuss ist.» Urs Bracher
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Wo beginnen? Thomas Büeler auf der zerstörten Insel Bantayan auf den Philippinen.
Kein Durchkommen Von Thomas Büeler
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ach einer Katastrophe stellt sich für uns Nothelfer die Frage: Wie bringe ich die Hilfsgüter am schnellsten und möglichst kosteneffizient zu den notleidenden Menschen? Das ist jedes Mal eine neue Herausforderung. Denn ob Erdbeben, Flutwelle, Wirbelsturm oder Überschwemmungen – betroffen sind immer auch die Verkehrswege. Um Hilfsgüter bis in abgelegene Gebiete zu befördern, müssen wir zahlreiche Hürden und Flaschenhälse überwinden. Das fängt mit der Anlieferung ins Land an und endet mit der «letzten Meile» zu den Betroffenen, die oft zu Fuss zurückgelegt werden muss – weil der Ort besonders abgeschieden ist oder weil Strassen und Brücken kaputt sind.
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Thomas Büeler steht für das Schweizerische Rote Kreuz nach Grosskatastrophen im Einsatz. Auch zerstörte Verkehrswege erschweren oft eine rasche Hilfe. Haiti: chaotische Zustände Gerade in ärmeren Ländern, die von Katastrophen meist am schlimmsten betroffen sind, gibt es in der Regel nur wenige «Eingangspforten» für die Anlieferung von Gütern. Wenn diese beschädigt sind – wie 2010 in Haiti – wird es sehr schwierig. Vor dem Erdbeben gelangten 80 Prozent der Güter über den Frachthafen von Port-au-Prince ins Land. Der Hafen wurde beim Beben zerstört; die vielen Tonnen Hilfsgüter, die nun innert kurzer Frist aus aller Welt eintrafen, konnten nicht per Seeweg angeliefert werden. Das war umso schlimmer, weil der Flughafen ebenfalls teilweise in Trümmern lag und nur über eine einzige Landepiste angeflogen werden konnte. Manch-
mal wurden die Hilfsgüter einfach auf der Rollbahn ausgeladen und das Flugzeug flog wieder los, ohne dass sich jemand um den Abtransport des Materials kümmerte. Die logistischen Herausforderungen waren enorm. Tonnen von Material und die Helferinnen und Helfer selber mussten auf dem Landweg via Santo Domingo nach Haiti gebracht werden – was wiederum zu riesigen Staus und Verzögerungen führte.
Lagerhalle gesucht! In Haiti war ich mit einem sechsköpfigen Team von Logistikern des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) vor Ort. Im Auftrag der Internationalen RotkreuzFöderation waren wir für den Empfang sämtlicher Hilfsgüter
verantwortlich, die verschiedene Rotkreuzorganisationen aus aller Welt nach Haiti schickten. Wir nahmen die Ware entgegen, mussten sie fachgerecht zur Aufbereitung zwischenlagern und für den Weitertransport bereitstellen. Eine gigantische Aufgabe: Schon allein eine nicht zerstörte Halle zu finden, in der die Zelte, Decken, das Baumaterial oder die Kisten mit Lebensmitteln sicher und wettergeschützt aufbewahrt werden konnten, war kompliziert. Ganz zu schweigen von der Organisation der Lastwagen für den Weitertransport.
Hunderte Inseln betroffen Ein ganz anderes Bild zeigte sich uns auf den Philippinen, wo ich nach dem Taifun Haiyan im vergangenen November für das SRK VCS MAGAZIN / MAI 2014
AKTUELL Hier & dort
die Nothilfe in die Wege leitete. Die Hauptstadt der Insel Cebu, über die ein Grossteil der Hilfsgüter eintraf, war vom Taifun glücklicherweise kaum tangiert worden, was meine Aufgabe vereinfachte. Schon nur, dass ich bei der Ankunft problemlos ein Hotel fand, war ungewöhnlich; das änderte sich natürlich, als immer mehr Helferinnen und Helfer eintrafen. Die Philippinen bestehen aus Tausenden Inseln, und es war für uns und die andern Hilfsorganisationen schwierig, ein Gesamtbild vom Ausmass der Zerstörungen zu gewinnen und die Weiterverteilung der Güter zu organisieren. Zudem waren viele Schiffe bei dem Taifun gesunken, es gab kaum noch transporttaugliche Fähren, was eine der grössten Herausforderungen darstellte.
Hilfsgüter vor Ort gekauft Auch auf den Philippinen war ich bereits wenige Tage nach der Katastrophe vor Ort. Meine Aufgabe bestand darin, herauszufinden, welche Hilfsgüter wo am dringendsten gebraucht wurden. Eine Kollegin vom Philippinischen Roten Kreuz, die ich kurz nach meiner Ankunft kontaktierte, wusste bereits mehr: «Unsere Freiwilligen haben in Erfahrung gebracht, dass auf den
Inseln Bantayan und Palawan viele Menschen obdachlos sind und verzweifelt auf Hilfe warten.» Nach weiteren Abklärungen schlug ich der Leitung in Bern vor, unsere Nothilfe vorerst auf diese Inseln zu konzentrieren. Diese würde aus Baumaterial und Werkzeug bestehen. Darüber hinaus wollten wir den Familien einen kleinen Bargeldbetrag geben, damit sie auf dem Markt das Nötigste einkaufen konnten. Weil der Taifun «nur» über einen Teil der Philippinen hinweggefegt und anders als in Haiti die Hauptstadt verschont geblieben war, funktionierten die Märkte weiter. Wir konnten die meisten Hilfsgüter wie Nägel, Schaufeln, Drähte und Wellblech vor Ort einkaufen. Dadurch gelang es uns, rascher zu helfen und die Spendengelder effizienter einzusetzen als in Haiti, da kein Transport aus Übersee nötig war.
Unpassierbare Strassen Per Lastwagen und Fährschiff erreichten wir in einer sechsstündigen Reise die Insel Bantayan. Mit jedem Kilometer gelangten wir tiefer ins eigentliche Katastrophengebiet. Die Strassenverbindungen wurden schlechter und waren durch entwurzelte Bäume und Trümmer unter-
brochen. Auf Bantayan herrschte dann die komplette Verwüstung. Erst nachdem Helfer mit Motorsägen, schweren Baumaschinen und mit blossen Händen den Weg frei gekämpft hatten, konnten wir zu den Dörfern und den Hilfsbedürftigen vordringen. Meine Kollegin vom Philippinischen Roten Kreuz war fassungslos: «Bis vor dem Taifun war die Insel ein palmenreiches, florierendes Idyll mit vielen Touristen. Nun sind 95 Prozent der Häuser ganz oder teilweise zerstört.» Der Boden war von einem knietiefen Teppich aus Schutt, Ästen, Kabeln und Häuserteilen bedeckt. Trotz all der Inseln und der gigantischen Zerstörung war mein Einsatz auf den Philippinen aus logistischer und verkehrstechnischer Sicht nicht der komplizierteste. Das hing wohl auch damit zusammen, dass die Filippinos extrem tüchtig sind und sich sehr rasch wieder aufrappelten. Kaum hatten wir ihnen Werkzeug, Nägel und Wellblech überreicht, schleppten sie das Material nach Hause und begannen, aus den Ruinen ihrer Häuser neue Unterkünfte zu errichten. «Wir sind glücklich über die Hilfe, die wir erhalten», sagte mir eine ältere Frau. «Es ist genau das, was wir
gebraucht haben: Wir können selbst unsere Häuser reparieren und sehen, dass das Leben trotz allem weitergeht.»
Die Katastrophenhilfe Das SRK verfügt über einen Pool von Nothelferinnen und Nothelfern, die nach Katastrophen innert kurzer Zeit ins betroffene Gebiet entsandt werden können. Es sind Logistiker, Gesundheits- und Baufachleute, die in Kursen auf diese Aufgabe vorbereitet werden. Je nach Situation entsendet das SRK von seinen strategischen Hilfsgüterlagern in der Schweiz, Panama, Malaysia und Ghana Zelte, Haushalt- und Hygieneartikel sowie Werkzeugsets. Die Katastrophenhilfe des SRK erfolgt immer in Zusammenarbeit mit der Internationalen Rotkreuz-Föderation sowie mit der Rotkreuz-Gesellschaft des betroffenen Landes.
Fotos: SRK
Unten und rechts oben: Auf der philippinischen Insel Tara verteilte das SRK Hilfsgüter an die vom Taifun betroffene Bevölkerung. / Baumaterial wurde mit dem Boot angeliefert. Rechts: Ein Mann vor einem zerstörten Wohnhaus auf Haiti.
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REISEN Ausflugstipp
Ausblick auf die Bucht von Garda und von der Hotelterrasse des «all’Azzurro» in Limone.
Ruhe vor dem Rummel Text und Fotos: Urs Geiser
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ls Mutters Achtzigster bevorstand, fragte ich, ob sie Lust hätte, wieder einmal ans Meer zu fahren. Sie gab Italiens grösstem Binnengewässer den Vorzug. Kurzes Stirnrunzeln – und Mitte März die Gelegenheit, das uns unbekannte Terrain auf seniorenfreundliche Wege hin zu erkunden. Mit etwas Glück ist es ja so: Man kommt an – in unserem Fall in Peschiera del Garda –, findet ein Altstädtchen in Insellage vor, umspült vom Mincio, dem Abfluss des Gardasees, und umfriedet von begehbaren Festungsmauern, und stösst gleich auch noch auf eine gastronomische Perle. Als wir vom «Il Cantinone» hotelwärts trollten, stand fest, dass sich die Reise bereits gelohnt hatte. Nicht viel länger dauerte es, bis auch deren Hauptzweck leidlich erfüllt war. In Bardolino dem Bus entstiegen, der das Ostufer recht gut bedient, schlenderten wir durch das Weinstädtchen zum Uferweg Richtung Garda. Obwohl dieser wegen Belagsarbeiten teilweise gesperrt war, wussten
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Mit dem Gardasee ist’s ähnlich wie mit Venedig. Nicht ob es sich lohnt hinzufahren, ist die Frage, sondern wann. Unser Vorschlag: im Frühling. wir eine gute Stunde später auch dies: Hier ist gut bummeln mit Mama. Überhaupt, die Promenade am Wasser wird auf der zum Veneto gehörenden Seeseite als touristischer Trumpf ausgespielt. Kaum ein Hotel oder eine Villa, die der republikanischen Tugend des freien Uferzugangs in die Quere kämen. Blieb nur noch zu eruieren, wo es sich um ein doppeltes Vergnügen handelt, weil der Uferweg, wie zwischen Garda und Bardolino, abseits der ziemlich lauten Staatsstrasse «Gardesana» verläuft. Fündig wurden wir speziell ab Castelletto Richtung Malcesine. Da spaziert man lustvoll durch Natur und Kultur, zwischen Badestränden und mediterranen Gärten. Man wird Halt machen am Hafen von Cassone, dem ein Zauber innewohnt. Man wird die architektonischen Ensembles der Dörfer bewundern, die den touristischen Hotspots am Süd- und am Nordende des Sees kaum nachstehen. Der Gardasee. Nüchtern betrachtet ein auf 65 Meter über Meer gelegenes Bindeglied zwischen Poebene und Alpen, am
Fuss der über 2000 Meter hohen Bergkette des Monte Baldo, der unter Botanikern Weltruf geniesst. Vielleicht nicht mehr ganz nüchtern preist man ihn als edlen Spender von Saibling und Hecht, als Wärmespeicher für die unendlichen Olivenhaine, die den Uferlandschaften das Gepräge geben. Ja, da und dort drückt der Tourismus durch, auch wenn noch kaum Gäste da sind. Doch was kümmert uns die Hotelfront, die sich an die himmelhohe Felswand ob Limone lehnt, wenn darunter ein Schmuckkästchen wartet. Besonders schön ist ein Gang durch die Gassen und über den Spazierweg nordwärts, wenn der Mond über dem Monte Baldo steht und die Wellen des Sees küsst. Abgesehen davon ist im unmittelbaren Hinterland von Limone ein kleines Bergwanderparadies zu entdecken. Kurz zurück nach Garda, diesem idealen Ausgangspunkt für kleinere und grössere Streifzüge: Im «Piccolo Hotel» blieben wir zwei Nächte. Es liegt in der malerischsten Gasse des Dorfkerns, den man durch den «Zytgloggeturm» betritt. Auf einer nahen
Landzunge thront die berühmte Villa Guarienti (Bushaltestelle), unweit des wohl schönsten Gardasee-Strandes. Und bei Sonnenuntergang verweile man in einem Café am Hafen oder besteige Gardas Hausberg, die Rocca Vecchia. Schliesslich Salò: Nach wenig ergiebiger Suche nach Seeuferweg-Pendants auf der Westseite liefen wir in seiner langgezogenen Bucht ein. Der Lungolago, auf dem die halbe Stadt auf und ab strömte, nahm schier kein Ende. Und Salòs Altstadt ist so, dass man gar nicht anders kann, als sie zu mögen. Umso besser, dass die Busverbindungen nach Brescia gut sind – und der Zug von da nach Bern keine fünf Stunden braucht.
Nützliche Information Anreise über Mailand, über Tirano (Valcamonica/Lago d’Iseo) oder über das Südtirol nach Verona, Brescia, Desenzano oder Peschiera. Weiter per Bus (aktuelle Fahrpläne im Tourismusbüro und an Busbahnhöfen). Schiffsverbindungen: www.navlaghi.it/ita/g_orari.asp
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REISEN Familien-Velotour
Abenteuer Rheinradweg Text und Fotos: Jeannine Hermann
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nsere erste grössere Velotour sollte es werden, und die Kinder sollten dabei sein. Das Unterwegssein, jeden Abend an einem anderen Ort ankommen. Das Reisetempo. Die Landschaften, die vorbeiziehen. So stellten wir uns das vor. Also machten wir uns in den Sommerferien mit unseren Alltagsvelos von Basel nach Den Haag auf: Tamara auf einem Cresta, Thierry auf einem Raleigh-Mountainbike, Yannick mit einem Velo-Meier, Reto auf einem Aarius und ich mit einem Athleticum-Velo.
Velotour von A bis Z Wie man diese Ferien mit einem Wort beschreiben kann? Tamara ruft spontan «bewegt», Reto «heiss», Yannick «nervenauf-
Die erste grosse Familien-Velotour führte Yannick (16), Tamara (15), Thierry (12), Jeannine (41) und Reto (43) von Basel bis ans Meer, nach Holland. reibend» und Thierry «anstrengend». Für mich kommt nur ein Wort in Frage: intensiv! Und zwar von A bis Z. Von abenteuerlich über unvergesslich bis zu Wetterglück, denn während dreier Wochen im Juli und August regnete es gerade mal eine halbe Stunde, sonst war es sonnig und heiss. Von Diskussionen – Reto mochte «die gefährlichen Manöver beim Diskutieren auf dem Velo» nicht – über verlorene Veloschlüssel bis hin zum Wecker (Yannick: «So verflucht früh aufstehen, und das in den Ferien!»). Von Apotheken, die uns über schmerzende Hintern und einen Zusammenstoss hinweghalfen, bis zu Wildgänsen. Von Liebeskummer und Tränen zu W-LAN, das für Teenager äusserst wich-
tig und zum Glück in fast allen Jugendherbergen erschwinglich ist. Überhaupt, die Launen: «Die schlechte Laune der Anderen nervte am meisten», meint Thierry. Für Tamara wurde es schwierig, «wenn es heiss und staubig war». Die gemeinsamen Nachtessen waren die Oasen unserer Tour, da waren sich alle einig. Yannick: «Die Abende, die wir immer an einem anderen Ort verbrachten, haben mir am besten gefallen. Ich war jeden Tag stolz auf das, was ich geleistet habe, und die Stimmung war am Abend auch wieder gut.» Ob wir es wieder tun würden? «Ja, aber an einem anderen Fluss» (Reto), «ja, aber nicht so vorausgeplant, lieber mit einem Zelt, und nicht jeden Tag weiter-
fahren» (Yannick), «ja, aber eine neue Tour» (Thierry), und das Schlusswort bekommt Tamara: «Aber sicher!».
Die Etappen in Kürze
1. Etappe: Basel–Breisach, zirka
64 Kilometer. Linksufrig einem Kanal entlang, sehr idyllisch. Bei Fessenheim Uferwechsel und Besichtigung der Schleuse, nachher alles auf Kiesweg. Jugendherberge direkt am Rhein und am Veloweg gelegen, mit Badesteg.
2. Etappe: Breisach–Kehl, zir-
ka 79 Kilometer. Rechtsufrig, durchgehend Kies. Wenig abwechslungsreich und bei trockenem Wetter sehr staubig und anstrengend. Der Weg zwischen den Baggerseen, der in der Karte D7 mit einem Ausrufezeichen
Am Ende der Tour, kurz vor Einmündung ins Meer, bei Hoek van Holland. V.l.n.r.: Thierry, Tamara, Yannick, Jeannine.
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REISEN Familien-Velotour
markiert ist, ist eigentlich verboten; der Umweg beträgt 15 Kilometer. Der letzte Abschnitt war frisch gekiest und so tief, dass unsere Räder einsanken und wir fast nicht vorankamen. In der Nähe der Pension gab es dafür ein feines griechisches Restaurant. 3. Etappe: Kehl–Karlsruhe/Wörth,
zirka 84 Kilometer. Linksufrig, asphaltiert. Abwechslungsreicher als die Etappe davor. Wir verbrachten die Mittagspause an einem Baggersee und kühlten uns ab, bei heissem Wetter empfehlenswert. Leider hatten wir keine Zeit, uns Strassburg anzusehen. Wörth ist ein ausgestorbenes Dorf, aber mit einem guten Italiener!
4. Etappe: Wörth–Mannheim, zirka 92 Kilometer. Erste und einzige Panne, Besuch im Veloladen bei Rheinzabern. Grosser Jubel, das erste Café-Restaurant direkt am Rhein und am Veloweg! G4 beim Ziegeleimuseum. Achtung, vor Otterstadt abzweigen, um zur Fähre zu gelangen. Die Jugendherberge Mannheim ist sehr schön gelegen. Gleich in der Nähe ein gutes Restaurant direkt am Rhein. 5. Etappe: Mannheim–Mainz,
zirka 90 Kilometer. Am Anfang industriell geprägt, beeindruckend das BASF-Chemiegelände. Durch die Weinberge und Dörfer auf und ab, landschaft lich idyllisch und sehr sonnig. Die Jugendherberge Mainz befindet sich in einem bezaubernden Park, jedoch nicht direkt am Rhein.
6. Etappe: Rheinschiff Mainz– Köln, Zug Köln–Xanten. Die VCS MAGAZIN / MAI 2014
Fahrt auf dem Rheinschiff führte entlang von vielen Schlössern und Weinbergen. Zwölf Stunden auf dem Schiff wurden allerdings lang. Der Velotransport war kein Problem; auch Zugfahren mit Velos ist in Deutschland einfach. Besichtigung des Kölner Doms, ein Muss. Ein guter Erholungspunkt auf unserer Tour war die Jugendherberge Xanten; am Sonntag war das Strandbad allerdings so überfüllt, dass wir über eine halbe Stunde vor der Kasse anstehen mussten. 7. Etappe: Xanten–Arnhem, zirka
70 Kilometer. Die Strecke verläuft oft auf Dämmen, uns gefiel es. An diesem Tag war es fast unerträglich heiss. Den Nachmittag verbrachten wir am See gegenüber von Millingen aan de Rijn. In Arnhem ging es steil hinauf zur Jugendherberge – und wir dachten, Holland sei flach. Yannick nach der Jugendherberge Arnhem mit roten Pickeln übersät.
8. Etappe: Arnhem–Eiland van
Maurik, zirka 65 Kilometer. Erneut sehr heiss, wir waren froh, dass die Etappe nicht so lang war. Das Safarizelt auf dem Camping Eiland van Maurik war super eingerichtet, sogar mit Hängematte.
9. Etappe: Eiland–Rotterdam,
zirka 86 Kilometer. Eine sehr schöne Strecke, immer wieder kleinen Kanälen entlang. So haben wir uns Velofahren in Holland vorgestellt! Wir nahmen in Dordrecht den Zug, nachdem Yannick, Tamara und ich auf der Fahrt zusammengestossen und gestürzt waren. Rotterdam ist mit dem Velo sehr gut
zu erkunden, die Bauwerke sind sehenswert, ebenso der Hafen. Übernachten im nicht weit entfernten Ferienpark Vlugtenburg, Veloausflüge zur Blumenbörse in Naaldwijk und nach Den Haag. Die Strände bei Vlugtenburg sind gut erschlossen, von Hoek van Holland bis Den Haag profitiert man von asphaltierten Velowegen in den Dünen. 10. Etappe: Rotterdam–Mons-
ter, zirka 33 Kilometer. Das erste Mal, dass es auf unserer Tour regnete! Ein spezielles Gefühl zu sehen, wie der Fluss ins Meer mündet. Wir waren alle stolz. Tamaras Spange kaputt – der Zahnarzt in s’Gravenzande gab uns eine Gratisbehandlung.
11. Etappe: Monster–Den Haag, 30 Kilometer, Zug nach Amster-
Pneuwechsel auf der vierten Etappe von Wörth nach Mannheim. Mittagspause am allerersten Tag. Unterwegs auf der anstrengenden zweiten Etappe von Breisach nach Kehl, auf einem staubigen Kiesweg.
dam. Der Weg nach Den Haag lohnt sich: Er verläuft auf asphaltierten breiten Radwegen zwischen den Dünen, mit Sicht aufs Meer. Mit dem Zug zu unserem Endziel. Amsterdam sollte man jedoch nur zu Fuss besichtigen, mit dem Velo war’s ein Albtraum! Beim Bahnhof gibt es eine Velostation.
Tipps für die Reise Gutes Kartenmaterial mit genauer Routenplanung zu Jugendherberge/Hotel, vor allem in den Städten. Wir hatten nur die Velokarten von Bikeline, Teil 2 und 3, und verirrten uns in den Städten mehrmals, was Nerven kostete. Wenn man noch etwas anschauen will, mit Kindern keine 90-KilometerEtappen planen. Hilfreich ist, vor der Reise eine durchschnittliche Geschwindigkeit herauszufinden, das hilft bei der Zeitberechnung. Bei uns waren es im Schnitt 13 bis 15 km/h. Der Langsamste bestimmt das Tempo. Vorausschauend planen, wo man den Lunch kauft, immer genügend zu trinken dabeihaben, da der Rheinweg oft nicht durch Dörfer führt. Die Dörfer in Deutschland sind oft wie ausgestorben – auf französischem Boden sind die Einkaufsmöglichkeiten besser. In wasserdichte Velotaschen investieren. Unsere billigen Exemplare mit Regenhülle liessen den Regen schon nach 30 Minuten durch. Genügend Gummiriemen, falls die Taschen kaputtgehen. Ersatzschlüssel für Veloschlösser mitnehmen, auch auf Ausflügen. Wir mussten zum Campingplatz zurückfahren, um den Schlüssel zu holen. In den Bahnhöfen genügend Zeit einberechnen. Den Nachtzug zuerst buchen, da er nur eine beschränkte Anzahl Veloplätze hat. Zusatzinformationen auf www.verkehrsclub.ch/touren
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Der Hausherr bevorzugte «klare Linien und Geometrie»: der bis heute vielbesuchte Garten von Sissinghurst Castle.
Ein Königreich für einen Garten Text: Stefanie Stäuble Fotos: Louise Curley / S. Stäuble
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e mehr man gärtnert, desto mehr lernt man; und je mehr man lernt, desto mehr realisiert man, wie wenig man weiss.» Vita Sackville-West, englische Schriftstellerin, bekannt geworden vor allem auch als Geliebte von Virginia Woolf, musste es wissen. Sie schrieb ab 1946 während anderthalb Jahrzehnten eine wöchentliche Gartenkolumne in der britischen Tageszeitung «The Observer» und veröffentlichte mehr als zwanzig Bücher über das Gärtnern. Gemeinsam mit ihrem Mann machte sie den Park ihres Wohnsitzes Sissinghurst Castle in der
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Seinen Garten an bestimmten Tagen für Gäste zu öffnen, hat in England eine lange Tradition. Seit einigen Jahren kann man sich auch in der Schweiz von Prachtgärten inspirieren lassen. Grafschaft Kent ab den 1930erJahren zu einem der schönsten und meistbesuchten Gärten Englands. Bis heute gilt Vitas Garten als blühendes Exempel moderner britischer Gartenkunst. Die kostspielige Anlegung des Parks, der aus zehn verschiedenen Gärten besteht, führte zu hitzigen Diskussionen zwischen der wilden Vita und ihrem eher strukturierten Gatten. Sie wünschte sich «ein Gewirr von Rosen, Feigen, Geissblatt und wildem Wein», er bevorzugte «klare Linien und Geometrie». Heraus kam die perfekte Mischung: Sogenannte «Gartenräume», die
üppig und liebevoll mit Blumen bepflanzt sind, werden durch lineare Hecken aus Buchs und Eibe unterteilt. In ihrer Kolumne verband Vita Sackville-West eigene Erfahrungen und kulturhistorische Hintergründe zum Gärtnern. Das machte sie zur Grand Old Lady der britischen Gärtnerzunft – und eigentlich zur ersten Bloggerin: Sie ging auf Fragen ihrer Leserinnen und Leser ein, beantwortete sie ausführlich, gab freimütig Tipps und vermittelte rare Adressen. Sie war in einem wirklichen Dialog mit den Gartenfans des «Observer»
und selber offen für andere Meinungen: «Ich frage mich gerade, was Sie über Steingärten denken. Ich persönlich bin ja dagegen.» Daraus entstanden passionierte Debatten.
Rosen und Erdbeerspinat Die Briten sind ganz verrückt nach Gärten (und Rosen) – fast 200 000 Besucherinnen und Besucher zählt allein Vitas Garten in Sissinghurst jährlich. Seit 1927 kümmert sich das Königshaus höchstpersönlich um die Schirmherrschaft des «National Garden Scheme», dem Tag der offenen Gärten. Inzwischen nehVCS MAGAZIN / MAI 2014
REISEN Gärten
Der Garten war ihr Zufluchtsort. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg pflanzte Vita Sackville-West als Zeichen der Hoffnung eine langsam wachsende Magnolie.
men 3500 Privatgärten an der grossen Gartenschau teil. Durch Privatgärten zu schlendern, sich auszutauschen, zu fachsimpeln, Erfahrungen zu sammeln oder ganz einfach die Schönheit der Blumen und Anordnung der Beete zu bewundern – das ist auch hierzulande möglich. Seit fünf Jahren führen die sechs Gartenbauvereine Bioterra, Verband deutschschweizerischer Gartenbauvereine, Gesellschaft Schweizerischer Rosenfreunde, Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde, Pro Specie Rara und Pro Igel den «Nationalen Tag des offenen Gartens» durch. Verglichen mit den gartenverrückten Briten haben die Eidgenossinnen und Eidgenossen allerdings noch Steigerungspotenzial: Heuer nehmen knapp 100 Gärten an der Gartenschau teil. Parks und Gärten sind ein wichtiger Teil der Biodiversität. Das wusste schon Madame de Staël (1766–1817): «Die Pracht der Gärten hat stets die Liebe zur Natur zur Voraussetzung.» Die Organisatorinnen und Organisatoren des offenen Gartens wollen zeigen, dass sich Schönheit und Biodiversität nicht ausschliessen. Viele Menschen können ungezwungen erleben, was Gärten bewirken und dass es wichtig ist, genügend Raum für Gärten zur Verfügung zu haben. Die Stiftung Pro Specie Rara gibt Tipps, wie alte Sorten wie Haferwurzeln, Erdbeerspinat oder Gartenmelde erhalten, gepflegt und vermehrt werden können. Immer im Frühling veranstaltet Pro Specie Rara Setzlingsmärkte auf Schloss Wildegg (3./4. Mai),
in Vevey (4. Mai) und in Wil SG (10. Mai) sowie einen Zierpflanzenmarkt am 18. Mai in Bern.
Ort der Hoffnung Vita Sackville-West bedeutete ihr Garten auch Trost und war Zufluchtsort, vor allem in der harten Zeit des Zweiten Weltkriegs. Kurz vor Kriegsausbruch kaufte sie als Zeichen der Hoff nung in einer hoff nungsloser werdenden Welt eine langsam wachsende Magnolie. «In hundert Jahren wird jemand vorbeikommen, sie zwischen den Trümmern des Turms wachsen sehen … und sagen: ‹Es muss sich früher jemand um diesen Ort gekümmert haben.›» Auch Leonard Woolf, Ehemann Virginias und ebenfalls ein Gartenliebhaber, schrieb, nachdem Vita ihm Krokuszwiebeln geschickt hatte, über ihren Garten: «Ich war so glücklich dort.» Dank den «offenen Gärten» können auch Leute, die keine eigenen Blumenbeete besitzen, am Gartenglück teilhaben, ohne durch fremde Hecken spähen zu müssen. Während der gesamten Gartensaison kann man ganz legitim durch Privatgärten mit unterschiedlichen Charakteren flanieren. Und dabei fachsimpeln oder einfach ein wenig träumen, wie einst Rainer Maria Rilke: «Ich will ein Garten sein, an dessen Brunnen die vielen Träume neue Blumen brächen.» Quellen: Vita Sackville-West: Mein Garten, Piper Susanne Amrein: So geheim und vertraut. Virginia Woolf und Vita Sackville-West, Suhrkamp http://blog.litteratur.ch (sh) http://luxus.welt.de (Eva Scharmann) www.deutschlandfunk.de (Kirsten Zesewitz)
Offene Gärten 2014 Bis Ende Oktober können rund 100 Privatgärten bewundert werden. Daten, Charakteristik der Gärten und Wegbeschreibung sind auf der Website zu finden. Einige Gartenbesitzer bieten Kaffee und Desserts an. Fast alle Gärten sind am «Nationalen Tag des offenen Gartens» am Samstag, 14. Juni – einige auch am Sonntag, 15. Juni – geöffnet. www.offenergarten.ch
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ANSICHTEN Durchatmen
© Gabriela Feldmann
«Auf einem Hügel besassen wir einen Garten und hofften dass der Frühling ihn prachtvoll erblühen liesse.» Vita Sackville-West 32
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ANSICHTEN Porträt
Erinaceus Europaeus «Viele Gärten sind zu aufgeräumt» Letzten Winter war die Igeldame etwas irritiert. Es war fast zu warm zum Schlafen. Doch dann ist sie doch noch gut in den Frühling gestartet. Wenn nur die Gefahren nicht wären.
«I
ch erwachte hungrig aus dem Winterschlaf. Obwohl es heller Tag war, machte ich mich auf die Suche nach Wasser und etwas Essbarem. Normalerweise sind wir Igel nur nachts unterwegs, doch ich war durch Gartenarbeiten gestört worden. Plötzlich waren drei Kinder um mich herum; ich war in einem städtischen Wohnquartier aufs Trottoir gelangt. Die Kinder riefen nach ihrer Mutter, ‹Mami, komm schnell, da ist ein Igel!› Ich rollte mich ein und richtete meine 6438 Stacheln auf. Die Mutter eilte durch ein Gartentor herbei – ein super Fluchtweg! Ich huschte in den Garten und versteckte mich. Zum Glück war sie nicht sicher, was sie mit mir machen sollte, und rief die Notfallnummer für verletzte und kranke Igel an. Kurz darauf brachten mir die Kinder eine Schale mit Katzenfutter und einen grossen Napf mit Wasser – am Telefon hatte die Frau erfahren, dass wir von Milch Koliken und Durchfall kriegen. Frisch gestärkt machte ich mich auf und kam dank der vielen Insekten unter dem liegengelassenen Laub gut durch den Frühling. Gelegentlich kam ich bei dem wilden Garten der Familie vorbei, der gegen Sommer zu mehr und mehr blühte: VCS MAGAZIN / MAI 2014
Rosen, Margeriten, Lavendel, Minze, hohe Gräser und prächtige Wildhecken. Unter einem Asthaufen brachte ich in einer verlassenen Ecke des Gartens drei Igeljungen zur Welt. Wir Igel können ein Alter von sieben bis acht Jahren erreichen. Jedoch wird unsere Lebenserwartung durchschnittlich nur auf zwei bis vier Jahre geschätzt, und die Jugendsterblichkeit ist hoch. Doch die Gartenbesitzerin hatte glücklicherweise keinen dieser Fadenmäher, die viele von uns tödlich verletzen, und auch keinen Laubsauger – ein hervorragendes Gerät für Putz- und Ordnungsfanatiker, mit
dem unsere Vorratskammern weggesaugt werden. Anfangs waren meine Jungen blind und taub, und ich säugte sie sechs Wochen lang. Nachts ging ich auf Nahrungssuche, frass Käfer und ihre Larven, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Auf unseren kilometerlangen Wanderungen überqueren wir Igel statistisch gesehen elf Strassen pro Nacht. Logisch, dass Autos unsere gefährlichsten Feinde sind. Nach gut vier Wochen verliessen meine Kleinen erstmals das Nest und unternahmen selbstständige Ausflüge durch den Garten, der übrigens auch von zwei Schildkröten bewohnt wurde, was uns nicht weiter störte.
Unser ursprünglicher Lebensraum – eine reiche Kulturlandschaft mit Hecken, Gehölzen, artenreichen Wiesen und Bachböschungen – ist leider durch die moderne Landwirtschaft und die rege Bautätigkeit vielenorts zerstört worden. Übrig geblieben sind die Grünflächen in den Dörfern und Städten. Hier brauchen wir für unser Überleben möglichst viele naturnahe, gift freie Gärten. Wer uns Igel gerne hat, lässt einen Teil seines Gartens speziell für uns verwildern. Die weitverbreiteten Normgärten mit Rasen und Thujahecken sind für uns so wertlos wie asphaltierte Parkplätze. Deshalb war mir klar, dass der Garten dieser Frau quasi ein Sechser im Lotto war. Klar machen wir Igel Winterschlaf. Wissenschaft ler haben festgestellt, dass wir dabei mehrere Male aufwachen und manchmal sogar das Nest wechseln. Es ist daher nichts Ungewöhnliches, uns auch in der kalten Jahreszeit zu begegnen, vor allem während Wärmeperioden wie im letzten Winter. Wenn wir schön rund sind und normal reagieren, indem wir uns einkugeln, lassen Sie uns bitte in Ruhe. Sollte Ihnen aber ein untergewichtiges, geschwächtes oder verletztes Tier begegnen, bitten wir Sie, die nächstgelegene Igelstation anzurufen. Denn richtige Igelpflege ist schwierig, ohne Hilfe einer Fachperson richtet man mehr Schaden an, als man nützt.» Stefanie Stäuble und pro-igel.ch
© istockphoto.com/Dixi
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ANSICHTEN Leserbriefe
VCS-Magazin 1/2014
«Das Ja zu FABI – ein klares Ja für die Bahn» F(ABI)reude herrscht! Sie haben im VCS-Magazin Platz zum Feiern reserviert. Ich bin auch sehr froh und erleichtert. Etwas Schadenfreude ist auch dabei, dass der SVP-Mann Walter Wobmann aufs Maul Eduard J. Belser, Egerkingen gefallen ist. VCS-Magazin 1/2014
«Ständeratskommission sagt Ja zur zweiten Gotthardröhre» Was sind wir doch für Feiglinge! Der Gotthard-Strassentunnel muss saniert werden. Aus technischen Gründen ist es am vernünft igsten, eine zweite Röhre zu bohren. Und schon macht man uns Angst mit der lieben EU! Der Steinbrück werde mit seiner Kavallerie nach Göschenen galoppieren, um beide Röhren freizuhauen. Vergebens! Der nette Bundesrat hat im gewohnten vorauseilenden Gehorsam bereits alle vier Spuren freigegeben: Zwei Spuren für die Schweizer, wie es die Verfassung verlangt, alle vier Spuren für die EU-Fahrzeuge, inklusive den 60-Tonnen-Gigalinern der lieben Doris Leuthard. Jedes Volk hat die Politikerinnen und Politiker, die es verdient. Robert Jecklin, Igis
VCS-Magazin 1/2014
«Ein greulich Menschengewimmel» – eine Fernreise 1840 © zvg
Im letzten Magazin forderten Sie die Leserschaft des VCS-Magazins auf, Geschichten ihrer Vorfahren zur Mobilität einzusenden. Das Bild zeigt meinen Vater in Feldis (GR). Es wurde 1931 gemacht, kurz nachdem er die Töffprüfung bestanden hatte. Diese wurde beim kantonalen Strassenverkehrsamt in Chur abgehalten und spielte sich folgendermassen ab: Eine Theorie-Prüfung gab es damals nicht. Der Experte fragte meinen Vater, ob er Töff fahren könne. Mein Vater bejahte. Daraufhin forderte ihn der Experte auf, den Töff zu starten und auf dem Hof eine Runde zu drehen. Was mein Vater machte. Darauf meinte der Experte: «Jawohl, Sie können Gieri Battaglia, Rorschach fahren. Prüfung bestanden!» Auto-Umweltliste 2014
«Veraltete Verbrauchsmessungen» Gelegentlich benutze ich verschiedene Fahrzeuge meines Arbeitgebers. Dabei fällt mir auf, dass die Autoindustrie es darauf anlegt, möglichst viel elektronischen Schnickschnack in die Autos zu packen und möglichst so zu konfigurieren, dass der Hersteller34
Verbrauchswert des Fahrzeugs als blanker Hohn erscheint: automatisch einklappende Seitenspiegel beim Schliessen, eine HiFi-Anlage, die beim Motorstarten standardmässig einschaltet, auch wenn man sie bei Bedarf selber anstellen könnte. Desgleichen bei der Klimaanlage. Und als Gag: Bei einem Kleinwagen hat es einen Kofferraumöff ner per elektronischen Knopf. Bei mehrbesseren Modellen kann man den Kofferraum per Fernbedienung öff nen! Die Liste lässt sich beliebig verlängern, womit für mich noch klarer ist als bisher, dass die Autoindustrie keinen Deut auf Minderverbrauch und Umweltschutz gibt, auch wenn sie sich gerne grün gibt. Es gibt noch Daniel Oester, Köniz viel zu tun für den VCS. VCS-Magazin 1/2014
Dossier «Sicher im Sattel» Ein kompetentes Velodossier, Kompliment! Zwei Aspekte blendet Stefanie Stäuble in ihrem Artikel jedoch völlig aus. Erstens: «Bauchgefühle» lassen sich durch keine Statistiken widerlegen, und seien sie noch so überzeugend. Zweitens: Warum gibt es im Dossier nur zwei Sorten Verkehrsteilnehmer, Fahrende auf vier und auf zwei Rädern? So beginnt der Text («...ob im Auto oder auf dem Velo»), und so argumentiert die Autorin auch: Stress und Gefahr, ausgehend von den Vierrädrigen, bedrohen und bedrängen die Zweiräder. Das ist zweifellos richtig. Nach meinen Erfahrungen geben die Velofahrenden diesen Stress oft und in zunehmendem Mass weiter – an die Fussgängerinnen und Fussgänger. Sie weichen auf enge Trottoirs aus, drängen mit gesenktem Kopf ungebremst durch Menschentrauben an Bushaltestellen oder über Fussgängerstreifen, und und und. Wenn die Velolobby diesen Aspekt weiterhin tabuisiert oder als «Bauchgefühl» abqualifiziert, werden die «falschen Fronten» zwischen den Akteuren des Langsamverkehrs zunehmend verhärten. Peter Stöckling, per E-Mail
Danke für das Dossier «Sicher im Sattel» in der März-Ausgabe. Die Fragen auf Seite 12 waren tricky! Etwas, das mich schon länger beschäftigt, wurde leider nicht behandelt: Darf man radelnd den Fussgängerstreifen überqueren, oder muss man zwingend absteigen und Inge Kristensen, per E-Mail das Velo stossen? Antwort der Redaktion Grundsätzlich gilt: Wer mit dem Velo einen Zebrastreifen benutzen will, muss dies als Fussgänger bzw. Fussgängerin tun, also das Fahrrad schieben. Wenn ausnahmsweise beide mit einem Zebrastreifen verbundenen Trottoirs für den Veloverkehr freigegeben sind, darf man auf dem einen Trottoir fahren, den Zebrastreifen fahrend überqueren und dann auf dem Trottoir auf der anderen Seite weiterfahren. Jedoch haben Velofahrende auf dem Zebrastreifen keinen Vortritt gegenüber Zu-Fuss-Gehenden. VCS MAGAZIN / MAI 2014
ANSICHTEN 1 Thema, 2 Meinungen
ie Verkehrskommission des Nationalrates will prüfen, ob und in welchen Fällen in Zukunft grosse Strassenunterhalts- und Ausbauarbeiten über eine Maut finanziert werden sollen, was ich begrüsse. Die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels darf jedoch kein Sonderfall werden. Fabio Regazzi ist Tessiner Zur Illustration: Am Belchen auf der A2 CVP-Nationalrat und Mitwird ein dritter Tunnel gebaut, um die Saglied der nationalrätlichen nierung der bestehenden beiden Röhren Verkehrskommission. ohne Verkehrsbehinderung durchführen zu können. Kostenpunkt: 156 Millionen pro Kilometer, gut 30 Prozent mehr als am Gotthard, der 117 Millionen pro Kilometer kosten wird. Während der Sanierung der Umfahrung Luzern hat man keine Kosten gescheut, um den Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Der Tunnel der kürzlich eröffneten, 1,7 Kilometer langen Umfahrung von Serrières hat 140 Millionen Franken pro Kilometer gekostet. Gleiches gilt für die Sicherheit. So werden beispielsweise im Berner Oberland auf der A8 und der A6 in den nächsten Jahren 540 Millionen Franken in die Tunnelsicherheit investiert. Im Bündnerland werden für rund 200 Millionen die Tunnels rund um die Viamala sicherheitstechnisch aufgerüstet. Kurz: Man kann gegen teure Sanierungen und gegen teure Sicherheitsvorkehrungen sein. Aber dann nicht nur am Gotthard. Man kann auch gegen die vom Bundesrat vorgeschlagene Sanierungslösung am Gotthard sein. Aber dann nicht wegen der Kosten. Der Sanierungstunnel am Gotthard scheut keinen Vergleich mit anderen Unterhalts- und Ausbauprojekten auf dem Schweizer Strassennetz, weder in absoluten Zahlen noch unter einem Kosten-NutzenGesichtspunkt. Eine Strassenverbindung mit dem Rest der Schweiz ist kein Luxus. Für die Tessiner Bevölkerung gehört der Gotthard zum Alltag. Er dient dem Beruf, Familienbesuchen, der Ausbildung, der medizinischen Versorgung oder der Teilnahme an eidgenössischen Sport- und Kulturanlässen. Die Einführung einer Maut ausschliesslich auf der Nationalstrasse am Gotthard würde elementarste Prinzipien des föderalen Zusammenlebens verletzen. Deshalb: Kein Sonderfall am Gotthard.
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er Bau eines zweiten Strassentunnels am Gotthard ist primär aus Sicherheitsgründen und zur vernünftigen Sanierung des bestehenden Strassentunnels zwingend und dringend nötig. Die Frage stellt sich, wie der Tunnel zu finanzieren ist. Zurzeit werden die Strassen mit Geld aus der Mineralölsteuer, den Motorfahrzeugsteuern, der Vignette und Max Binder ist Zürcher SVPNationalrat und Mitglied der den allgemeinen Steuern finanziert. nationalrätlichen VerkehrsEine weitere Möglichkeit sind Tunnelkommission. gebühren, die mit der heutigen Technik einfach erhoben werden können. In der Schweiz kennen wir solche Gebühren bei den Verladestationen der Bahn. Auf der Strasse am Grossen St. Bernhard. Es ist sicher überlegenswert, ob eine Gebühr am Gotthard sinnvoll ist. Grundsätzlich entsprechen Gebühren dem Verursacherprinzip. Aus meiner Sicht ein gerechtes System. Auch ausländische Fahrzeuge würden sich so an den Kosten beteiligen. Wer den Tunnel benutzt, bezahlt – wer ihn nicht benutzt, bezahlt nicht. Allerdings muss man sich genau überlegen, welche Auswirkungen die Einführung einer Tunnelgebühr am Gotthard hätte. Zwingend darf die Tessiner und die Urner Bevölkerung sowie die Wirtschaft beider Kantone nicht diskriminiert werden. Es darf kein generelles Hindernis zwischen der Nord- und Südschweiz entstehen. Hier müsste eine Sonderregelung geschaffen werden. Zu beachten ist auch, dass sich der Verkehr auf andere Routen, die gebührenfrei sind, verlagern könnte, zum Beispiel auf die San-Bernardino-Strecke oder über die Passstrassen. Beides ist aus meiner Sicht nicht erwünscht. Anderseits könnte bei sechs Millionen Durchfahrten pro Jahr, mit einer Gebühr zwischen 15 und 20 Franken, ein jährlicher Ertrag von 90 bis 120 Millionen Franken generiert werden. Unterhalt, Betrieb und Rückstellung für eine spätere Erneuerung wären finanziert. Ich bin kein glühender Befürworter einer Strassengebühr, wenn schon nur in speziellen und punktuellen Situationen. Die hohen Kosten solcher Bauwerke rechtfertigen aber durchaus eine genaue Analyse eines benutzerbezogenen, verursachergerechten Gebührensystems, um in Kenntnis aller Fakten entscheiden zu können.
© zvg
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1 THEMA 2 MEINUNGEN
© zvg
Tunnel-Gebühr am Gotthard: ja oder nein?
Weiss nicht 6% Ja 41% Ergebnis der letzten Abstimmung: 53% Nein
Swissmetro: die Lösung für die Schweiz von übermorgen?
VCS MAGAZIN / MAI 2014
Tunnel-Gebühr am Gotthard: ja oder nein? Stimmen Sie ab: www.verkehrsclub.ch/voting 35
ANSICHTEN Interview
Interview und Foto: Stefanie Stäuble
Die Stiftung für Konsumentenschutz SKS feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum. Zeit für einen Blick zurück, auf spannende fünf Jahrzehnte.
Prisca Birrer-Heimo und Sara Stalder «Der Ravioli-Markt brach völlig ein» VCS-Magazin: Sara Stalder, Sie wurden schon als «Jeanne d’Arc der Normalverbraucher» bezeichnet. Wie viele Stunden pro Woche sind Sie in der Schlacht? Sara Stalder: Als Konsumentenschützerin muss man sowohl Kämpferin wie Diplomatin sein… Konsum findet natürlich ununterbrochen statt. Doch mein engagiertes Team beobachtet viele Themen nonstop aufmerksam und bearbeitet sie auch ausserhalb der gängigen Bürozeiten. Prisca Birrer-Heimo: Die sozialen Netzwerke sind optimal, um rasch reagieren zu können. Als die SKS eine Nachricht zur Kreditkarte Viseca postete, die mit ihrem neuen Bonusprogramm das Kaufverhalten analysiert und für Werbezwecke zur Verfügung stellt, kündigte meine Tochter sofort das Programm – sie hatte via Facebook davon erfahren. Welche Themen ärgern Sie besonders? S. St.: Am meisten das Argument des Arbeitsplatzverlustes. Wenn wir uns gegen den «Preiszuschlag Schweiz» bei Importprodukten wehren, kommt sofort der Aufschrei: «Volkswirtschaft gefährdet!» Das ist populistisch. Ein weiteres Ärgernis ist, dass die umliegenden Länder deutlich weitergehen-
de Konsumentenrechte haben und wir in der Schweiz für Verbesserungen um jeden Millimeter kämpfen müssen. Ende letzten Jahres konnte man lesen: «SKS deckt auf – frühzeitige Defekte sind gewollt!» Das ist ein Riesenärger, oder? S.St.: Ja. Und obschon es schwer zu beweisen ist, haben wir Fakten dafür aufgedeckt: Es gibt Produkte, die nicht reparierbar sind, entweder weil man sie nicht öffnen kann oder weil schon nach zwei Jahren keine Ersatzteile mehr erhältlich sind. Dann gibt es solche, die einen Timer haben – wie die Drucker, die nach einer bestimmten Zeit ihren Dienst versagen – und solche, die man nicht mit neuer Software updaten kann. Hat die SKS eine Chance, gegen diese geplanten Defekte anzugehen? P. B.-H.: Wir fordern nebst mehr Transparenz bei der Lebensdauer und der Reparierbarkeit eine längere Garantiefrist. Heute sind es zwei Jahre, wir wollen fünf. 1978 brachte die SKS mit dem RavioliTest Unappetitliches zutage. Essen Sie Büchsenravioli?
S.St.: Der Test kam mir sehr gelegen – ich mochte Büchsenravioli schon als Kind nicht, und nach dem Skandal gab es bei uns keine mehr. Aber nicht nur bei uns zuhause war das der Fall: Der Markt brach fast vollständig zusammen. In den ersten drei Monaten nach der Kassensturzsendung 1978 fuhren die Ravioliproduzenten einen Verlust von knapp drei Millionen Franken ein! Der Markt erholte sich nie mehr davon. Das ist heute anders; es werden immer wieder Lebensmittelskandale aufgedeckt. Das dämpft bei einem Hersteller kurzfristig den Absatz des Produkts, doch dies hält in der Regel nicht lange an. In der Bundesverfassung gibt es dank der SKS seit 1981 einen Konsumentenartikel. Was hat er bewirkt? P.B.-H.: Dass der Konsumentenschutz in der Bundesverfassung verankert ist, ist ein wichtiges Bekenntnis. Doch bei der Umsetzung merken wir leider noch nicht viel davon. In der Schweiz ist es politisch gewollt, dass die Konsumentenrechte stiefmütterlich behandelt werden, es geht nur in ganz kleinen, hart erkämpften Schritten vorwärts. S.St.: Die Bundesmittel, die wir erhalten, reichen gerade mal für die Büromiete und einen
50 Jahre Stiftung für Konsumentenschutz SKS Prisca Birrer-Heimo ist seit 2011 Präsidentin, Sara Stalder waltet seit 2008 als Geschäftsleiterin der SKS, die am 18. Juni 1964 gegründet wurde. Die Stiftung bezweckte erstmals explizit die Wahrung der Konsumenteninteressen. Gen- und Nanotechnologie, Lebensmittelskandale und steigende Gesundheitskosten, zu hohe Preise, wachsende Mobilität oder die Energieversorgung beschäftigen die SKS. Der VCS gehört zu den Trägerorganisationen. www.konsumentenschutz.ch Repair Café am 24. Mai 2014 im Progr Bern Jubiläumsfeier am 20. Juni 2014 SKS-Mitglied werden: Siehe Karte auf der ersten Seite dieses Magazins.
Kämpferinnen für den Konsumentenschutz: Prisca Birrer-Heimo (links), Präsidentin der SKS, und Geschäftsleiterin Sara Stalder. 36
VCS MAGAZIN / MAI 2014
ANSICHTEN Interview
Arbeitsplatz. Für dieses Geld hat der Bund einen Leistungsauftrag an uns, der unsere personellen Ressourcen oft übersteigt. Kann die SKS in einem globalisierten Markt mit mächtigen Konzernen etwas ausrichten? P. B.-H.: Das Machtgefälle ist riesig. Die grossen Wirtschaftsverbände und Konzerne verfügen über satte Lobbying-Budgets. Mit sehr wenig Mitteln kämpfen wir für die Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten. Unterstützung bekommen wir, etwa bei den Roaming-Gebühren, von der Öffentlichkeit und den Medien. Und manchmal hilft indirekt auch das Ausland mit, zum Beispiel beim Finanzmarkt oder bei EU-Bestimmungen, bei denen die Schweiz nachziehen muss. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Kann das noch rückgängig gemacht werden? P. B.-H.: Meine Wahrnehmung ist, dass der Peak vorbei ist und es ein Umdenken gibt. Viele benutzen Wiederverkaufsplattformen wie Ricardo oder teilen vermehrt. S. St.: Eine Bohrmaschine wird während ihrer gesamten Lebensdauer durchschnittlich nur sechs bis dreizehn Minuten gebraucht! Da ist es nicht erstaunlich, dass es weltweite Bewegungen gibt, damit Dinge vermehrt getauscht oder repariert werden. Die SKS hat die Broschüre «Nachhaltig konsumieren – reparieren, teilen, tauschen» publiziert. Ist es nicht so, dass viele Leute schlussendlich doch auf die «Geiz ist geil»-Einkaufsmethode setzen, wenn sie bei Aldi billige Trutenwurst kaufen? S. St.: Es stimmt schon, dass die Schweiz punkto Lebensmittel- und Tierschutz strengere Bestimmungen hat als die EU. Doch man muss aufpassen: Aldi oder Lidl kaufen einen Teil der Lebensmittel ebenso bei Schweizer Bauern ein wie Migros oder Coop. Bei ihnen ist es billiger, weil sie eine andere Margenpolitik haben und die Produkte nicht so aufwändig präsentieren. Die Annahme, dass der Preis und der Wert eines Produkts übereinstimmen, ist leider oft falsch. Man kann eine Sonnenbrille für 500 Franken kaufen, die aus minderwertigem Material und unter miserablen Arbeitsbedingungen in Asien produziert wurde. In der Schweiz landet jedes dritte Nahrungsmittel im Abfall. Trägt die Industrie eine Mitschuld daran, oder müssen die Kunden umdenken? VCS MAGAZIN / MAI 2014
P.B-H.: Für uns steht die gesamte Produktionskette in der Pflicht. Wir fordern in einem ersten Schritt, dass Lebensmittel nur noch ein Ablaufdatum haben. Das heutige System mit Verkaufs- und Verbrauchsdatum ist verwirrend. Und wir setzen uns mit Kampagnen und Konsumenteninformationen für einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln ein.
dert. Heute werden Produktionsschritte in andere Länder ausgelagert, weil der Transport billiger ist als die regionale Produktion.
Frau Birrer, die SKS feiert dieses Jahr ihr 50-Jahr-Jubiläum. Was hat sich seit 1964 verändert? P.B.-H.: Die globale Wirtschaft ist komplex, die Warenströme sind kaum mehr nachStichwort Mobilität: Ist Bahnfahren in der vollziehbar. Doch natürlich sind auch die Schweiz zu günstig oder zu teuer? Informationsmöglichkeiten und ProdukS.St.: Man muss zwischen Regional- oder tionsstandards besser geworden. Im engFernverkehr unterscheiden. Im Fernverkehr lischsprachigen Raum gibt es die treffende wird immer noch Geld verdient. Grundsätzlich Redewendung «if you can not convince them, confuse them». Die Informationsflut im Eine Bohrmaschine läuft während ihrer gesamten Internet kann auch eine Überforderung Lebensdauer nur sechs bis dreizehn Minuten. für viele Leute sein, und die Anbieter finden wir Einzelbillette zu teuer, die Abonne- nutzen das aus. Ein Beispiel ist die Vielzahl mente sind kostengünstig. Was wir hingegen von Lebensmittel-Labels. Wir haben einen bekämpfen, ist die Politik der SBB, die Preise kleinen Ratgeber dazu herausgegeben, um jedes Jahr erhöhen zu wollen, wie das bei den Licht ins Dunkle zu bringen. Krankenkassenprämien der Fall ist. Die SKS wurde in den letzten Jahren von Frauen geführt. Ist das Zufall oder AbSteigen die Leute wieder aufs Auto um, sicht, weil heute immer noch mehrheitwenn der Zug teurer wird? lich die Frauen einkaufen? S.St.: Es ist eine Gratwanderung, wie viel es verträgt. Als 2010 das Halbtaxabonne- P.B.-H.: Die SKS wurde und wird tatsächlich ment um 20 Prozent erhöht wurde, gab es von starken Frauen geführt, Bundesrätin Sieinen Einbruch von 12 400 Stück, während monetta Sommaruga ist wohl die bekanntesdie Verkaufszahlen in den Vorjahren stetig te von ihnen. Doch das ist erst seit 20 Jahren so, die 30 Jahre zuvor war die SKS-Führung zugenommen hatten. in Männerhand. Sind Sie mit dem VCS und der gewonneSteht die SKS politisch links, oder wäre nen FABI-Abstimmung (Finanzierung und bei Ihnen auch eine bürgerliche PräsidenAusbau der Bahninfrastruktur) zufrieden? tin denkbar? P. B.-H.: Wir arbeiten gut mit dem VCS – der zu unseren Trägerorganisationen gehört – P.B.-H.: Die SKS ist aus der Arbeiterbewezusammen. Mit FABI hatten wir ein erfolg- gung entstanden, aber die Anliegen der Konreiches gemeinsames Projekt, denn beide sumentinnen und Konsumenten sind weder streben einen gut ausgebauten und nachhal- links noch rechts einzuordnen. S.St.: Die Gegenseite will uns vielfach in tig finanzierten öffentlichen Verkehr an. die linke Ecke drängen. In der EU herrscht Die Schweiz hat eine Energieetikette, bei in dieser Beziehung seit etwa 20 Jahren eine der auch schwere Autos die Bestnote erpragmatische Denkweise. Dort ist man sich reichen können. Das ist Nonsens, oder? bewusst, dass die Konsumenten die Treiber S.St.: Zumindest stark verbesserungswür- der Wirtschaft sind und gute rechtliche Bedig. Ein Label sollte die Realität wenigstens dingungen benötigen. ansatzweise widerspiegeln. Was wünschen Sie der SKS zum Geburtstag? Braucht die Schweiz eine CO2-Abgabe auf P.B.-H.: Wir könnten Verstärkung gebrauTreibstoffen, als Lenkungsmittel, damit chen, personell und finanziell. die Leute das Auto bewusster einsetzen? S. St.: Wir werden von 28000 Gönnerinnen P. B.-H.: Unbedingt. Auch bei der Mobilität und Gönnern unterstützt; ich wünsche mir, soll das Verursacherprinzip gelten. Zudem dass diese Zahl im Jubiläumsjahr und in den würden damit unsinnige Transporte verhin- kommenden Jahren deutlich ansteigt. 37
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VCS MAGAZIN / MAI 2014
REGIONAL Im Fokus
Autofreie Berner Wohninseln Schon heute haben in den grösseren Schweizer Städten gegen 50 Prozent der Haushalte kein eigenes Auto mehr, in der Stadt Bern sogar mehr als die Hälfte. Entsprechender Siedlungsbau ist der Themenschwerpunkt 2014 des VCS Bern.
A
utoarmes beziehungsweise autofreies Wohnen liegt im Trend. Im gesamten Kanton Bern leben laut Mikrozensus 2010 immerhin 24 Prozent der Haushalte ohne Privatauto. In einer Marktstudie wurde 2007 untersucht, wie gross das ungenutzte Potenzial in der Stadt Bern und ihrer engeren Umgebung ist. Resultat:
Die VCS-Sektionen AG : www.vcs-ag.ch Tel. 062 823 57 52 BE : www.vcs-be.ch Tel. 031 318 54 44 BL/BS : www.vcs-blbs.ch Tel. 061 311 11 77 FR : www.vcs-fr.ch Tel. 026 422 29 74 GL : www.vcs-gl.ch Tel. 055 640 34 21 GR : www.vcs-gr.ch Tel. 081 250 67 22 LU : www.vcs-lu.ch Tel. 041 420 34 44 OW/NW : www.vcs-ownw.ch Tel. 041 661 04 07 SG/AI/AR : www.vcs-sgap.ch Tel. 071 222 26 32 SH : www.vcs-sh.ch Tel. 052 672 28 19 SO : www.vcs-so.ch Tel. 079 884 62 06 SZ : www.vcs-sz.ch Tel. 041 202 14 04 TG : www.vcs-tg.ch Tel. 071 642 19 91 UR : www.vcs-ur.ch Tel. 041 871 10 16 VS : www.vcs-vs.ch Tel. 027 927 14 33 ZG : www.vcs-zg.ch Tel. 041 780 88 38 ZH : www.vcs-zh.ch Tel. 044 291 33 00 FL – VCL : www.vcl.li Tel. 00423 232 54 53 Alle Regional-Seiten des VCSMagazins: www.verkehrsclub.ch
VCS MAGAZIN / MAI 2014
In 17100 Haushalten wäre die Bereitschaft vorhanden, in eine stellplatzfreie Siedlung zu ziehen, 12400 von ihnen unter Verzicht auf ein Privatauto. Dieses Potenzial dürfte sich seither noch vergrössert haben. Die rechtlichen Rahmenbedingungen aber hinken hinterher, häufig sind sie immer noch ein Hindernis für mobilitätsbewussten Wohnungsbau. Gemäss Bauverordnung des Kantons Bern müssen pro erstellte Wohnung 0,75 Parkplätze gebaut werden. Bei Unterschreiten dieses Werts wird eine Parkplatz-Ersatzabgabe fällig. Es gibt indessen zwei mögliche Auswege: Zum einen kann die Baubewilligungsbehörde im Rahmen des Bewilligungsverfahrens eine Ausnahme gewähren, zum andern können Gemeinden ihre planungsrechtlichen Grundlagen so anpassen, dass autofreien Siedlungen in bestimmten Gebieten nichts mehr entgegensteht. Der Verzicht auf die Parkplatz-Ersatzabgabe ist mietzinsrelevant; er begünstigt die Entstehung von preisgünstigem Wohnraum.
Von Thun bis Biel Die VCS-Sektion Bern verfolgt bei ihrem diesjährigen Schwerpunktthema «autoarmes und autofreies Wohnen» verschiedene Stossrichtungen. Entsprechende Forderungen werden über das Mittel der Mitwirkung bei grösseren Wohnbauprojekten möglichst früh eingebracht, so geschehen in Bern (Reichenbachstrasse 118), Köniz (Thomasweg), Thun (Freistatt), Burgdorf (Heubach) sowie Nidau/Biel (Agglolac). Die ersten vier sind ver-
© Anusch
ka Strässle
Schöner und erst noch billiger wohnen – dank reduzierter Parkplatzzahl und Verzicht auf die Parkplatz-Ersatzabgabe.
gleichbare Projekte, bei denen es um Ersatz für bestehende Wohnoder Gewerbebauten geht, die gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen sind. Eine Parkplatzzahl deutlich unter dem in der Bauverordnung festgelegten Minimum scheint dem VCS deshalb angebracht – und hätte auch eine gewisse Signalwirkung. Etwas anders sieht die Situation beim Projekt Agglolac in Nidau aus. Auf dem ehemaligen Expo-Gelände soll ein urbanes Quartier am See entstehen. Autofreies Wohnen war hier schon früher im Gespräch, die IG Seebucht hatte vor Jahren über 40 an dieser Wohnform interessierte Mitglieder gewonnen. Beim jetzt verfolgten Projekt muss die Anzahl Parkplätze schon aus technischen Gründen reduziert werden: Der Baugrund ist problematisch und das Gelände befindet sich in archäologisch bedeutungsvollem Gebiet. Die
verschiedenen ausgezeichneten Wettbewerbsprojekte tragen diesem Umstand Rechnung. Das Siegerprojekt geht davon aus, dass Siedlungsteile für autofreies Wohnen reserviert werden könnten, womit die Parkplatzzahl weiter sinken würde. Zudem unterstützt der VCS Bern die immer populärere Idee mit Öffentlichkeitsarbeit. So steht an seiner Mitgliederversammlung im Mai das Thema «Mobilität planen – autoarme und autofreie Wohnbauprojekte im Kanton Bern» im Mittelpunkt, und die VCS-Regionalgruppe Bern engagiert sich im Komitee der stadtbernischen Initiative für bezahlbares Wohnen. Christoph Waber, VCS-Sektion Bern
Die VCS-Regionalgruppe Bern bietet auf ihrer Website eine Zusammenstellung der planungs- und baurechtlichen Grundlagen: www.vcs-rgbern. ch/de/autofreies-wohnen.html 39
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VCS MAGAZIN / MAI 2014
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VCS-BOUTIQUE Solar-Ladegerät und Taschenlampe Der «Magma Solar Charger» ist universelles Ladegerät und Taschen- oder Leselampe in einem. Er hat genug Energie, um nahezu jedes Smartphone wieder 100-prozentig aufzuladen. Dank USB-Anschluss kann man zum Laden des Mobiltelefons das eigene Ladekabel verwenden. Will man den «Magma Solar Charger» als Taschenlampe benützen, dreht man die LED-Einheit nach oben. Für die Leselampe wird der integrierte Aluminiumhaken nach hinten und die LED-Einheit nach unten gedreht – schon kann der «Magma Solar Charger» auf einer ebenen Fläche hingestellt oder sogar auf einer Flasche befestigt werden. Verwendet man den Haken beim Laden in der Sonne als Standbein, lässt sich die Solarzelle optimal ausrichten. In 10 bis 12 Sonnenstunden ist der Akku vollständig geladen. Mit dem Rabatt-Code sun14 erhalten VCS-Mitglieder den «Magma Solar Charger» bis am 15. Juni 2014 zum Spezialpreis von Fr. 59.– statt Fr. 79.– in der VCS-Boutique. Weitere Angebote und Aktionen sind auf der gegenüberliegenden Seite zu g zv finden. Gesamtes Sortiment: www.vcs© boutique.ch. Schauen Sie herein! Die VCS-Boutique ist per Telefon 0848 612 612 erreichbar. 45
SERVICE Mitgliederangebote
100 Jahre Schweizerischer Nationalpark
Eine Gönnerschaft für die Konsumentenrechte
Genau 100 Jahre ist es her, dass der Nationalrat die Errichtung eines Nationalparks im Unterengadin beschloss. Das Projekt brauchte damals viel Idealismus, Pioniergeist und Durchsetzungsvermögen. Heute ist der Schweizerische Nationalpark der bestgeschützte Nationalpark der Alpen, für die Forschung das grösste Freiluftlaboratorium der Schweiz und ein Zentrum für Naturpädagogik und Umweltbildung. Das Jubiläum wird
Jubiläumsangebot Pauschalangebot von Schweiz Tourismus zum Spezialpreis von Fr. 183.– bis Fr. 205.–: 2 Übernachtungen mit Frühstück im Drei-Sterne-Hotel (pro Person im Doppelzimmer) Eintritt ins Besucherzentrum des Schweizerischen Nationalparks Bergbahnen in der Übernachtungsdestination (Ober- oder Unterengadin) 50 Prozent Rabatt auf Bergbahnen in der Partnerdestination (Ober- oder Unterengadin) ÖV im Ober- und Unterengadin, Samnaun, Val Müstair bis Mals und Nauders Buchbar ist dieses Angebot auf www.myswitzerland.com/natur.
mit vielen Aktivitäten gefeiert. Am 1. August findet ein grosses Volksfest statt. Und dank einem besonders attraktiven Angebot können Sie selber in die Wildnis des Schweizerischen Nationalparks eintauchen.
Das Plus für VCS-Mitglieder: SKS-Jahresbeitrag für Fr. 30.– statt Fr. 60.–. Infos: www.vcs-bonus.ch, Tel. 031 370 24 24 (SKS) oder Bestellkarte auf der vordersten Seite dieses VCS-Magazins.
© Schweiz Tourismus
Vorteile der SKSGönnermitgliedschaft:
Unvergessliche Tage Lingua Natura ist ein fünftägiges Erlebnis, das täglich drei bis vier praxisbezogene Sprachlektionen mit vielseitigen Aktivitäten und Ausflügen in den Naturpärken kombiniert. Sie lernen Menschen und ihre Geschichten kennen, machen kulinarische Entdeckungen und geniessen die wunderschöne Landschaft. Im Mittelpunkt des Kurses steht das vielseitige Erleben der Sprache. Die Sprachferien für Anfänger bis Fortgeschrittene werden in
Gruppen von maximal zehn Personen angeboten. Sie finden im Juni, Juli, September und Oktober 2014 in den Naturpärken Binntal (Wallisertitsch), Chasseral (Französisch), Veglia-Devero (Italienisch), Val Grande (Italienisch) und Val Müstair (Rätoromanisch/Vallader) statt. Das Plus für VCS-Mitglieder: 10 Prozent Rabatt auf die Spracherlebnisreisen Lingua Natura. Infos: www.vcs-bonus.ch, Tel. 031 381 10 71 (Schweizer Pärke).
© Brigitte Wolf
Eindrücke der Teilnehmenden
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Die Stiftung für Konsumentenschutz SKS stärkt die Rechte der Konsumentinnen und Konsumenten. Dank ihrer Gönnerschaft ist sie komplett unabhängig von Wirtschaft und politischen Parteien.
«Weit entfernt von dem, was man sich landläufig unter ‹Sprachkurs› vorstellt.» (Ursula, Wallisertitschkurs 2013) «Quale bellezza di natura! Quale tradizione di formaggio e vino! Qual’ospitalità!» (Charlotte, Italienischkurs) «Für mich war jeder Tag ein Highlight. Wir haben eine phantastische Gegend vielseitig und auch kulinarisch kennengelernt. Ich komme wieder!» (Markus, Französischkurs)
Kostenlose Beratungsstelle per Telefon und E-Mail Bis 50 Prozent Rabatt auf sämtliche Ratgeber Abo zur Zeitung Blickpunkt (4× pro Jahr) Spannende GönnerschaftsFührungen und -Sonderangebote
Lichte Augenblicke Die wichtigen Momente im Leben festhalten – in erstklassiger Qualität und ganz einfach. Kompakt, leicht und einfach bedienbar bringt die Canon-Legria-HFR506 Sie in voller Hochauflösung ganz nah ans Geschehen – mit 57-fachem Advanced-Zoom und Intelligent-IS für besonders ruhige Aufnahmen. Ideal zum Festhalten von besonderen Momenten in der Freizeit. © Canon
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SERVICE Mitgliederangebote
Monti 2014 – bonjour la vie!
In jeder Region auf zwei Rädern
Die Ambition des Circus Monti, alljährlich ein Gesamtkunstwerk in die Manege zu bringen, wird auch in der 30. Saison weitergeführt. Inspiriert durch Henri Murgers «les scènes de la vie de bohème» lässt das 23-köpfige Künstlerensemble das Universum der heutigen Bohemiens aufleben und erzählt ihre Geschichten. Es wird gesungen und getrunken, gefeiert und getrauert, philosophiert und gedichtet. Grazil balancierend, virtuos musizierend, bestechend jonglierend, unbekümmert tanzend und federleicht fliegend. Auf nächtlichen Boulevards, in engen Mansarden und in belebten Cafés entstehen mitreissende Szenen und verträumte, melancholische Momente.
© Felix Wey
Das 30. Monti-Programm «bonjour la vie!» lässt das Universum der heutigen Bohemiens aufleben und erzählt mit mitreissenden wie auch verträumten Szenen ihre Geschichten.
Das Plus für VCS-Mitglieder: VCS-Mitglieder erhalten Fr. 5.– Rabatt auf das Eintrittsticket (Einzelmitglieder: max. 2 Personen, Familien-
mitglieder: max. 5 Personen). Infos und Spielplan: www.vcs-bonus.ch, Tel. 056 622 11 22 (Circus Monti).
Der Ausweis für Campinggäste Camping ist eine naturnahe Art, Ferien zu machen. Mit der Camping-Card International profitieren VCS-Mitglieder auf mehr als 1100 Campingplätzen europaweit von Ermässigungen. Sie sind zudem haftpflichtversichert. Auf mehr als 1100 Campingplätzen in 26 Ländern Europas erhalten Inhaberinnen und Inhaber der Camping-Card Preisnachlässe bis
25 Prozent. Bei 14-tägigen Campingferien mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern sparen Sie so bis zu 40 Euro oder knapp 50 Fran-
ken – die Kosten für die Karte sind mehr als gedeckt. Mit der Camping-Card besteht zudem ein Haftpflichtschutz für bis zu elf Personen für die Reise hin und zurück zum Campingplatz und während des Aufenthalts. Auf einigen Campingplätzen bereits Pflicht, garantiert sie den Platzbetreibern Sicherheit bei Schadenfällen und wird anstelle des Reisepasses oder der Identitätskarte akzeptiert.
Die regionalen Velokarten des VCS sind die besten Begleiter für Velotouren. Sie liefern wertvolle Zusatzinformationen – und lassen sich auch auf Smartphones und Tablets laden. Unverzichtbar auf Velotouren: die VCS-Velokarten (1:60 000) stellen die schönsten vom VCS empfohlenen Radwege vor und geben Auskunft über Steigungen, Höhenunterschiede, Verkehrsaufkommen und Strassenbeläge. Ebenfalls eingezeichnet sind MountainbikeStrecken, Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkte, Picknickplätze, Schwimmbäder, Mietvelo- und Bahnverladstationen sowie velofreundliche Unterkünfte. Die Papierqualität der Velokarten wird den Ansprüchen des Outdoor-Sports gerecht: Sie sind auf wasser- und reissfestem Spezialpapier gedruckt. Dank einem aufgedruckten Code lässt sich zusätzlich jede neue Karte gratis auf das Smartphone oder Tablet laden. Das Ganze funktioniert kinderleicht. Das Plus für VCS-Mitglieder: 20 Prozent Rabatt auf die Regionalkarten des VCS – Fr. 23.– statt Fr. 28.80 pro Karte mit Rabatt-Code helmet30. Aktion gültig bis 31. Mai 2014. Bestellung unter www.velokarte.ch. Tel. 0848 612 612 (VCS-Boutique).
© fotalia.de
Das Plus für VCS-Mitglieder:
VCS MAGAZIN / MAI 2014
VCS-Mitglieder erhalten die CampingCard International für das Jahr 2014 (gültig bis am 31. März 2015) zum Preis von Fr. 25.–. Infos: www.vcs-bonus.ch.
Die 22 Regionalkarten, die die Velorouten der Schweiz entschlüsseln, können überallhin mitgenommen werden. 47
SERVICE Sicherheit im Auto
© Quality Alliance Eco-Drive
Mehr als eine Black Box fürs Auto
Ein kleines Gerät, das sich ganz einfach im Auto installieren lässt, mehr braucht es nicht. Bei einem Verkehrsunfall sorgt die «Mobilitybox» dafür, dass die Rettungskräfte rasch zur Stelle sind – in der Schweiz und in Europa. Die «Mobilitybox» ist ein gemeinsames Angebot des VCS und der Provatis AG in Ecublens und richtet sich exklusiv an VCS-Mitglieder. Das Gerät eignet sich für Privatpersonen und Firmen. Bei einem Unfall oder einer Panne ermöglicht es eine effiziente Kommunikation und die Ortung des Fahrzeugs. Mit anderen Worten: Die «Mobilitybox» ist ein wertvolles Instrument für mehr Sicherheit beim Autofahren. Doch wie funktioniert sie?
Mehr Informationen Sie sind an einer «Mobilitybox» für den Privatgebrauch oder für Ihre Firma interessiert? Informieren Sie sich auf der Website www.verkehrsclub.ch/ecall oder kontaktieren Sie die Firma Provatis AG unter Tel. 021 694 00 80, um zu erfahren, welche Lösung Ihren Bedürfnissen am besten entspricht.
Erhöhte Sicherheit Bei einem Unfall kann mit der «Mobilitybox» (Modul SOS-Breakdown) nicht nur Alarm ausgelöst, sondern gleichzeitig der Standort des Fahrzeuges ermittelt und telefonisch Kontakt mit der Notfallzentrale hergestellt werden. Bei schweren Verkehrsunfällen wird das Modul automatisch aktiviert und sichert das unverzügliche Eintreffen der Rettungskräfte, auch wenn die Fahrzeuginsassen das Bewusstsein verloren haben. Je schneller die Rettungskräfte eingreifen können, desto besser stehen die Chancen für die Verletzten. Nach demselben Prinzip stellt das Gerät bei einer Panne eine direkte Verbindung zur Pannenversicherung her – zum Beispiel zur Notrufzentrale des VCS-Pannenschutzes für entsprechend versicherte VCS-Mitglieder – und sorgt dafür, dass die Pannenhilfe rasch vor Ort ist.
Firmen-Mobilitätsmanagement Für Unternehmen bietet die «Mobilitybox» neben dem Sicherheitselement weitere Möglichkeiten des Mobilitätsmanagements: Mit der Verfolgung der Fahrroute (Modul Trace) werden die gefahrene Strecke, Abfahrts- und Ankunftszeit, Fahrdauer sowie Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeit angezeigt. Die Fahreridentifizierung (Modul User) erkennt den jeweiligen Lenker beziehungsweise Lenkerin, erlaubt eine Optimierung der Fahrzeugausnutzung und gibt Auskunft über das Fahrverhalten. Mit der Verwaltung von begrenzten Gebieten (Modul Limit) können Benachrichtigungen programmiert werden, wenn ein Fahrzeug eine definierte Zone verlässt. Eine weitere Option ist das «Carsharing»: Es ermöglicht die Verwaltung eines Reservationskalenders für Fahrzeuge und deren Zuteilung an die verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer. Die Fahrzeugverwaltung (Modul Fleet) mit Ressourcen, Wartungsterminen, Kilometerberichten und Verwaltung der verschiedenen Fahrzeugdokumente richtet sich in erster Linie an Unternehmen, die ihren Fahrzeugpark selber organisieren möchten. Das Modul «Pay as You Drive» schliesslich gestattet die Rechnungstellung gemäss der zurückgelegten Fahrten.
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Was ist «eCall»? Die «Mobilitybox» verwendet «eCall», ein gesamteuropäisches Notrufsystem. «eCall» ruft bei einem Unfall automatisch die Rettungskräfte. Durch die Ortungsfunktion ist der Pannendienst in kürzester Zeit vor Ort. Ab Herbst 2015 ist der Einsatz von «eCall» in jedem Neuwagen in Europa obligatorisch.
Das Element «Theft» registriert Diebstähle oder Einbruchsversuche und sendet per E-Mail oder SMS einen vorprogrammierten Alarm. Weniger Benzin und CO2 Dank dem «Eco»-Modul liefert die «Mobilitybox» zudem wertvolle Informationen für ein ökologischeres Fahrverhalten. Registriert werden zum Beispiel plötzliche Beschleunigungen oder Vollbremsungen. Auf diese Weise kann der Fahrstil der einzelnen Mitarbeitenden eines Unternehmens untersucht und verbessert werden – ein grosses Sparpotenzial, denn mit Eco-Drive kann der Treibstoffverbrauch bis zu 15 Prozent reduziert werden.
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SERVICE Versicherungen
Unbeschwert unterwegs Ein Autounfall wegen schlechten Sichtverhältnissen? Eine überteuerte Rechnung der Werkstatt? Ein Occasionsfahrzeug, das schon nach ein paar Tagen schlapp macht? Die Verkehrs-Rechtsschutzversicherung des VCS hilft bei solchen Streitfällen.
VCS-Rechtsschutz VCS-Verkehrsrechtsschutz Fr. 90.–* VCS-Privatrechtsschutz für Streitigkeiten im Alltag z. B. mit der Vermieterin, dem Arbeitgeber, Nachbarn, Versicherer Fr. 210.–* VCS-Rechtsschutz kombiniert (Verkehrs- und Privatrechtsschutz) Fr. 290.–* * Die Prämien gelten pro Kalenderjahr. Preisreduktion von 25 Prozent ab 1. April und von 50 Prozent ab 1. Juli. Ab Oktober gelten die Prämien jeweils bis zum Ende des Folgejahres. Versicherungsträger: Protekta Rechtsschutz
Infos und Abschluss www.vcs-versicherung.ch Tel. 031 328 58 11
VCS MAGAZIN / MAI 2014
Drei Beispiele Unfall: Nebliges Wetter führt zu schlechten Sichtverhältnissen auf der Strasse. Sie werden in einen Unfall verwickelt. Die Haftpflichtversicherung der Gegenpartei verweigert die Übernahme der Schadenersatzforderungen. Reparatur: Ihr Fahrzeug musste in die Werkstatt. Die Rechnung fällt viel höher aus, als mit dem Garagisten vereinbart. Kauf: Sie kaufen ein Occasionsfahrzeug. Bereits nach drei Tagen ist das Schaltgetriebe kaputt.
digungen an die Gegenpartei werden bis zu einer Gesamtsumme von Fr. 250000.– übernommen.
Umfang der Versicherung Die Verkehrs-Rechtsschutzversicherung des VCS deckt alle Fahrzeuge in einem gemeinsamen Haushalt ab, ohne dass die Nummern der Kontrollschilder angegeben werden müssen. Inbegriffen sind sowohl Autos wie auch Motorräder, Motorroller und Fahrräder. hof
Keine Angst vor Rechtsfällen Die Verkehrs-Rechtsschutzversicherung des VCS hilft Ihnen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden. In einem Streitfall
prüfen die erfahrenen Juristinnen und Juristen unserer Partnerin Protekta Rechtsschutz die rechtlichen Schritte und verhelfen Ihnen zu Ihrem Recht. Die Versicherung richtet sich sowohl an Automobilisten als auch an Velofahrerinnen und Fussgänger.
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chön wäre es, wenn der Strassenverkehr immer reibungslos verliefe. Stattdessen gibt es täglich mehr oder weniger schwere Unfälle, Pannen und andere Zwischenfälle, auf die man gerne verzichten würde. Wer Glück hat, kann sich gütlich einigen. Die weniger Glücklichen müssen ein Verfahren einleiten, wenn sie sich verteidigen oder die eigenen Rechte einfordern wollen. Das kann rasch sehr teuer werden.
© Wa
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So sieht die Hilfe aus Bei rechtlichen Problemen können die VCS-Versicherten auf den Rat kompetenter Juristinnen und Juristen zählen. Die Hilfe reicht von einfachen Auskünften über Beratung und Vermittlung bis hin zur Vertretung vor Gericht. Der juristische Beistand erfolgt durch Vertrauensanwälte der Protekta, bei Bedarf durch einen Anwalt oder eine Anwältin eigener Wahl. Anwalts-, Gerichtsund Expertisekosten sowie Prozessentschä49
SERVICE Cartoon/Rätsel
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«Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.» Kaiser Wilhelm II.
Sudoku
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Conceptis Puzzles
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Schwedenrätsel
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SERVICE Klimapreis
Zurich als langjährige Partnerin der VCS-Versicherungen sucht die besten Klimaprojekte der Schweiz. Die Preissumme beläuft sich auf insgesamt 150000 Franken.
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ald 20 Jahre ist es her, seit der VCS zusammen mit Zurich Connect, dem Direktversicherer der Zürich Versicherungs-Gesellschaft, die erste Öko-Motorfahrzeugversicherung der Schweiz entwickelte. Das ökologische Engagement pflegt Zurich auch, indem sie jährlich die besten Projekte auszeichnet, die einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Fokus stehen Ideen, Vorhaben und Konzepte, die zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen, indem sie den Ressourcenverbrauch reduzieren,
die Energieeffizienz steigern oder Verhaltensänderungen bewirken. Haben die Projekte der letzten Jahre zu einer langfristigen Verbesserung beigetragen? Roland Betschart, Zurich Schweiz, Projektleiter des Klimapreises: «Bezüglich der Bewusstseinsbildung und Notwendigkeit des Handelns klar ja. Bezogen auf das Weltklima wäre es vermessen, eine Aussage zu machen.»
Drei Themensparten Der Preis wird in drei Kategorien ausgeschrieben: «Bauten & Woh-
nen», «Produktion & Konsum» und «Transport & Mobilität». Mitmachen können Einzelpersonen, KMU, Gemeinden, Institutionen, Vereine und Verbände sowie überregional und international tätige Unternehmen, die ihren Firmenoder Wohnsitz in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein haben. Für Start-ups, die im Cleantech-Bereich tätig sind, gibt es neu einen Sonderpreis zu gewinnen. Teilnahmeschluss: 16. Juni 2014. Detaillierte Infos unter www.klimapreis.zurich.ch
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Klima-Pioniere gesucht
Wer hat die beste Idee, wie CO2-Verbrauch und Klimaerwärmung gestoppt werden können?
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SERVICE Leserumfrage
Beantworten Sie uns ein paar Fragen zum VCS-Magazin? Nehmen Sie an unserer Leserbefragung teil – Sie helfen uns dabei, das VCS-Magazin noch besser auf Ihre Bedürfnisse auszurichten. «Macht doch mal einen Beitrag zu Carsharing!» «Bringt bitte mehr Porträts!» «Werdet noch politischer!» «Ich möchte im VCS-Magazin mehr über das autofreie Wohnen erfahren.» Solche Anfragen erreichen uns per Telefon, Leserbrief oder E-Mail. Um zu wissen, in welche Rubriken wir investieren sollen, möchten wir Sie besser kennenlernen. Fahren Sie Auto oder Velo? Verbringen Sie Ihre Ferien auf dem Campingplatz oder im
Hotel? Wünschen Sie sich mehr Wanderbeiträge oder Velotouren im VCS-Magazin? Bitte investieren Sie fünf bis zehn Minuten Ihrer Zeit, um uns mitzuteilen, für welche Inhalte Sie sich am meisten interessieren und welches Ihre Freizeitbeschäft igungen sind. Die Umfrage kann auch anonym durchgeführt werden. Falls Sie am Wettbewerb teilnehmen möchten, benötigen wir Ihre Angaben.
So machen Sie mit Dieser Ausgabe liegt eine Karte mit einer Leserbefragung bei. Das Ausfüllen ist einfach – Sie können nur jeweils die zutreffende(n) Antwort(en) ankreuzen. Mehrfachnennungen sind möglich. Bitte kleben Sie die Karte am Schluss zusammen (dazu innen die farbig markierte Klebespur anfeuchten). Sie können die Fragen auch online beantworten: www.verkehrsclub.ch/leserumfrage Als Belohnung nehmen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die uns ihren Namen und die Adresse angeben, an der Verlosung von Reka-RailChecks teil! Selbstverständlich können Sie die Fragen auch anonym beantworten, ohne Teilnahme an der Verlosung. Bitte senden Sie uns die Karte bis am 30. Mai 2014 zurück. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!
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Durchatmen und Loslaufen
Rumänien: Karpaten, Siebenbürgen und Donau-Delta: Wandern in
den schönsten Naturräumen von Südosteuropa Marokko: Grandiose Landschaften zwischen Hochgebirge und Sandwüste, eine reiche Kultur, Menschen mit grosser Herzlichkeit
Reisen in Rumänien:
«Karpaten und Donau-Delta» 16.—26. Juli 2014 «Siebenbürgen und Donau-Delta» 6.—17. Okt. 2014
Reisen in Marokko:
«Herbst im Hohen Atlas»: Archaische Bergwelten, Berberdörfer, mächtige Nussbäume und Terrassenfelder. Weite und Raum auf Pässen und auf kargen Hochebenen. 27. Sept.—11. Okt. 2014. «WüstenWandern Südmarokko»: Von einer Oase hinaus in die Sanddünen mit ihren sanften Formen und klaren Linien. Und weiter durch die herbe Felswüste. Mit Lastkamelen. 8.—22. Nov. 2014, 20.Dez.—3. Jan. 2015, 31.Jan.—14. Feb. 2015. «Sandwelten»: Traumhafte Dünen, funkelnder Sternenhimmel, Raum und Ruhe im Sandmeer. 20.—30. Nov. 2014, 26. Dez. 2014— 6. Jan 2015, 19. Feb.-1. März 2015.
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SERVICE
© swiss-image.ch/Robert Boesch
Wettbewerb
In einem Werbespot für Biodiversität sieht man den Rapper auch in den Alpen.
Wer singt für die Umwelt? ein erstes Soloalbum brachte er 2003 heraus. Es hiess «Billy Bear». Einer der Songs ist an seinen Vater gerichtet, von dem er seit zehn Jahren nichts mehr gehört hatte. Es ist ein direkter und persönlicher Text des Rappers, der sich selber manchmal Billy Bear nennt. Der Schweizer ist in Estland geboren, was man seinem Namen anhört. Wir wollen jedoch seinen Künstlernamen wissen. Mit zwölf Jahren kam er in die Westschweiz, wo er zunächst eine gewöhnliche Laufbahn einschlug. Er studierte Wirtschaft und war danach in der Marke-
tingabteilung einer Firma tätig, die WC-Papier herstellt. Aber er wollte Musik machen, keine Hygiene. Das hat er mit Willen und Talent geschafft. Er war Mitglied der erfolgreichen HipHop-Gruppe Double-Pact, trat in Frankreich und Deutschland auf. Im vergangenen Jahrzehnt wurde er zum bekanntesten Rapper der Schweiz. Er ist einer der wenigen, denen der Sprung über den Röstigraben gelang. Sein gesellschaft liches und politisches Engagement half ihm dabei. Er rappte für den Klimaschutz und gegen Blocher. Seine Ex-Frau ist Markenbotschafterin
für Bio-Mode. Als ein Sprachrohr sehe er sich aber nicht, erklärte er in einem Interview: «Ich sage einfach nur, was ich denke.» 2009 erhielt der Musiker dafür den Fischhof-Preis der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus. Umso erstaunter waren seine Anhänger, als er vor kurzem den Auft ritt des französischen Komikers Dieudonné in Nyon unterstützte, der wegen seiner rassistischen Sprüche einen zweifelhaften Ruf geniesst. Es gehe ihm nur um die Meinungsfreiheit, erklärte unser gesuchter Mann, der als Schauspieler in
Zu gewinnen: Ein Simpel Tourenvelo der Spitzenklasse im Wert von Fr. 3495.– Am Frischluft-14-Modell von Simpel wurde nur das Beste vom Besten verbaut. Auf die Gewinnerin oder den Gewinner wartet ein hochwertiger Stahlrahmen in Wunschfarbe mit Rohloff-Getriebeschaltung, bissigen Scheibenbremsen und vielem mehr. Ob Sonntagsfahrt oder Weltreise – mit diesem Velo kommen Sie immer ans Ziel! www.simpel.ch
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Peter Krebs
Wettbewerbsfrage: Wie lautet der Künstlername des Rappers?
NÄCHSTE NUMMER
Beantworten Sie die Frage «Wie lautet der Künstlername des Rappers?» bis am 30. Mai 2014 an VCS-Magazin, Wettbewerb, Postfach 8676, 3001 Bern, oder www.verkehrsclub.ch/wettbewerb bzw. wettbewerb@verkehrsclub.ch Lösung des letzten Wettbewerbs: Johanna Spyri. Gewinnerin und Gewinner Gewinnerin und Gewinner eines «à la carte»-Velos von Tour de Suisse im Wert von Fr. 1500.–: Gottfried Baumgartner, Zürich Wettbewerbspreis offeriert von
VCS MAGAZIN / MAI 2014
Filmen mitgewirkt und Titelsongs komponiert hat. Vielleicht wollte er sich einfach wieder ins Gespräch bringen. Sein Einsitz in der Jury von «The Voice of Switzerland» weist ebenfalls darauf hin. Diesen Job tun sich normalerweise jene Leute aus der Szene an, die befürchten, sonst in Vergessenheit zu geraten. Dabei ist er erst 36 Jahre alt.
© Urs Geiser
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Wanderzeit Für die VCS-Ferien- und -Reiseausgabe besuchen wir die Hallig Groede im Wattenmeer und fahren per Anhalter und Zug in die Ukraine, nach Armenien und Georgien. Zudem haben wir eine Menge Wandervorschläge: auf dem Pilatus, in Slowenien und in einer neu erschlossenen Bus-alpin-Region. Wandern ist auch unser Dossierthema: Wie viel Asphalt verträgt es? 53
KLEININSERATE Graubünden – Tolle Ferien in sanft renovierten, gemütlichen Bündnerhäusern. Auch für 2–3 Familien oder Gruppe geeignet. In Tschierv beim Nationalpark und in Poschiavo Bed & Breakfast möglich Tel. 081 250 52 80 Fax 081 252 68 59 info@provitacomuna.ch www.provitacomuna.ch
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Kurt Schwob, Sprachwerker Tel. 032-622 45 73 kurtschwob@bluewin.ch www.schreiben-und-reden.ch
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Individuelle Velotour von Hamburg nach Sylt Deutschland Nach Anreise und Übernachtung in der schönen Hansestadt Hamburg können Sie sich auf eine interessante Velotour freuen. Am Elbufer entlang fahren Sie nach Hamburg Altona, Blankenese, Wesel und Elmshorn. Reizende Städte, das Wattenmeer und die zahlreichen Deiche werden Sie in ihren Bann ziehen. Weitere Etappenziele sind Büsum, Husum und die wunderschöne Nordseeinsel Sylt.
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8 Tage/7 Nächte ab Hamburg bis Sylt Anreise sonntags und dienstags vom 25.5. bis 14.9.2014 © Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.
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Individuelle Velotour von Prag nach Berlin Tschechien/Deutschland Von der goldenen Stadt Prag in die Spreemetropole Berlin. Auf dieser einzigarten Reise erleben Sie die Spree und Elbe, zwei Flüsse mit unterschiedlichem Charakter. Sie durchqueren den Spreewald, eine kleine Kulturlandschaft für sich. Als Höhepunkte erkunden Sie Prag, die Kulturstadt Dresden und zum Finale die quicklebendige Metropole Berlin.
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12 Tage/11 Nächte ab Prag bis Berlin Anreise sonntags vom 29.6. bis 24.8.2014 © Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.
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Beratung und Anmeldung: Tel. 0848 823 823 – www.via-verde-reisen.ch/anmeldung Zusätzliche Angebote und Informationen finden Sie unter www.via-verde-reisen.ch Nutzen Sie die Bestellkarte am Umschlag zur Anmeldung
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8 Tage/7 Nächte ab/bis Arles Anreise samstags vom 5.4. bis 11.10.2014
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Individuelle Velotour von Bozen nach Venedig Italien Geniessen Sie die abwechslungsreiche Tour vom Südtirol bis nach Venedig, der Perle der Adria. Sie haben die Möglichkeit, die traumhafte Landschaft Norditaliens, die Weingärten Südtirols, den Gardasee sowie verschiedene kulturreiche Städte wie Verona, Vicenza und Padua zu entdecken. * Anreise zusätzlich auch dienstags und mittwochs vom 13.5. bis 10.9.2014 möglich. Preis pro Person
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8 Tage/7 Nächte ab Bozen bis Venedig Anreise samstags und sonntags vom 29.3. bis 18.10.2014*
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Individuelle Velotour von Wien nach Budapest Österreich/Ungarn Spannend und erlebnisreich ist die Velotour von Wien nach Budapest. Zu den Höhepunkten gehören die Städte Wien, die slowakische Hauptstadt Bratislava und die Metropole Budapest. Dazwischen tauchen Sie ein in die Stille mystischer Aulandschaften, fahren in der unendlichen Weite der ungarischen Tiefebene durch verträumte Bauerndörfer und vorbei an kulturellen Sehenswürdigkeiten.
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8 Tage/7 Nächte ab Wien bis Budapest Anreise freitags/samstags/sonntags vom 19.4. bis 4.10.2014
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Individuelle Wandertour Bornholm Dänemark Wandern Sie auf Bornholm, dem kleinen Ferienparadies mit naturbelassenen weiten Stränden, aus dem Meer ragenden Klippenfelsen, hügeligen Wäldern, idyllischen Städtchen die zum Bummeln einladen, Pinten, Pubs und Räuchereien, unzähligen Galerien und Kunstwerkstätten. Bornholm wird nicht zu Unrecht die «Sonnenscheininsel» genannt.
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