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1 2023
from Perfusion 2023-01
Kreislauf- und Stoff-
in Klinik und Praxis
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Jahrgang 36, Heft 1
März 2023
Verl Ag Perfusion
Offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung
Current Contents/ Clinical Medicine
Originalarbeit
Die MR-Angiographie im Kontext konkurrierender Verfahren
Foren
Forum Adipositas:
GLP-1-Rezeptoragonist Liraglutid ermöglicht eine langfristige und effektive Adipositastherapie
Forum cardiologicum:
• Der Einsatz von Smartphones kann die Detektionsrate von Vorhofflimmern bei Älteren mehr als verdoppeln
• Herzinsuffizienz: Dapagliflozin jetzt auch für die Behandlung der HFmrEF und HFpEF zugelassen
Forum Lipidsenker:
Mit Alirocumab ehrgeizige LDL-C-Zielwerte erreichen
Forum diabeticum:
• Empagliflozin senkt HbA1c bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes signifikant
• Diabetes in der Schwangerschaft: S2e-Leitlinie empfiehlt die kontinuierliche Glukosemessung in Echtzeit
Forum haematologicum:
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie: Faktor-B-Inhibitor
Iptacopan ist Anti-C5-Therapie überlegen
Forum Ernährung: Werbeverbot für mehr Kindergesundheit
Redaktioneller Teil
Mitteilungen, Kongressberichte
Für Patient:innen mit Adipositas nutzen Sie heute...
Hier finden Sie weitere Informationen rund um Saxenda®
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Saxenda® und Wegovy® können angewendet werden in Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität bei Menschen mit Adipositas (BMI $ 30 kg/m²) oder mit BMI $ 27 kg/m² und mind. einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung.
Saxenda® 6 mg/ml Injektionslösung im Fertigpen. Wirkstoff: Liraglutid. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 6 mg/ml Liraglutid. Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), hergestellt durch rekombinante DNS-Technologie in Saccharomyces cerevisiae. Sonstige Bestandteile: Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph.Eur.), Propylenglycol, Phenol, Salzsäure 36 % und Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Saxenda® ist ein Arzneimittel zur Gewichtsabnahme, bei Erwachsenen mit einem Ausgangs-BMI $ 30 kg/m2 bzw. $ 27 kg/m2 bis , 30 kg/m2 mit gewichtsbedingter Begleiterkrankung zusätzlich zu Diät und körperlicher Aktivität, sowie als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und verstärkten körperlichen Aktivität bei Jugendlichen ab 12 Jahren mit Adipositas (gemäß ärztlicher Diagnose) und einem Körpergewicht über 60 kg. Der Wirkstoff Liraglutid steigert das Sättigungs- und schwächt das Hungergefühl. Wenn Patienten nach 12 Wochen Therapie mit 3,0 mg/Tag Saxenda® (bei Jugendlichen: 3,0 mg/Tag oder der maximal vertragenen Dosis) nicht mindestens 5 % des Ausgangsgewichts (bei Jugendlichen: mindestens 4 % ihres BMI) verloren haben, ist Saxenda® abzusetzen. Art der Anwendung: 1x täglich als subkutane Injektion in Abdomen, Oberschenkel oder Oberarm (nicht intravenös oder intramuskulär anwenden). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Saxenda® soll während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Warnhinweise: Den Pen nicht mit aufgeschraubter Nadel aufbewahren. Darf nur von einer Person verwendet werden. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Obstipation, Kopfschmerzen; häufig: Hypoglykämiesymptome (ohne bestätigende Blutzuckermessung), Schlaflosigkeit, Schwindel, Geschmacksstörung, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Gastritis, gastroösophageale Refluxkrankheit, Oberbauchschmerzen, Flatulenz, Aufstoßen, abdominelles Spannungsgefühl, Cholelithiasis, Reaktionen an der Injektionsstelle, Asthenie, Erschöpfung, Erhöhung von Pankreasenzymen (wie Lipase und Amylase); gelegentlich: Dehydrierung, Tachykardie, Pankreatitis, Verzögerung der Magenentleerung, Cholezystitis, allergische Reaktionen (wie z. B. Hautausschlag), Unwohlsein; selten: Anaphylaxie, akutes Nierenversagen, Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark. Stand: Dezember 2021
Wegovy® 0,25 mg Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 0,5 mg Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 1 mg Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 1,7 mg Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 2,4 mg Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 0,25 mg FlexTouch® Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 0,5 mg FlexTouch® Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 1 mg FlexTouch® Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 1,7 mg FlexTouch® Injektionslösung im Fertigpen. Wegovy® 2,4 mg FlexTouch® Injektionslösung im Fertigpen. Wirkstoff: Semaglutid. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 0,25/0,5/1/1,7/2,4 mg Semaglutid. Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), gentechnisch hergestellt durch rekombinante DNS-Technologie in Saccharomyces cerevisiae. Sonstige Bestandteile (Fertigpen, Einzeldosis): NatriummonohydrogenphosphatDihydrat (Ph.Eur.), Natriumchlorid, Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Sonstige Bestandteile (Fertigpen, FlexTouch®): NatriummonohydrogenphosphatDihydrat (Ph.Eur.), Propylenglycol, Phenol, Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Wegovy® ist ein Arzneimittel zur Gewichtsregulierung als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität, bei Erwachsenen mit einem Ausgangs-BMI $ 30 kg/m2 oder $ 27 kg/m2 bis , 30 kg/m2 mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung. Art der Anwendung: Zur subkutanen Injektion in das Abdomen, den Oberschenkel oder den Oberarm. Wegovy® darf nicht intravenös oder intramuskulär angewendet werden. Einmal wöchentlich zu einem beliebigen Zeitpunkt zu oder unabhängig von den Mahlzeiten. Der Tag der wöchentlichen Anwendung kann bei Bedarf gewechselt werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Semaglutid oder einen der sonstigen Bestandteile. Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Schwächegefühl oder Müdigkeit. Häufig: Schwindelgefühl, Magenverstimmung oder Verdauungsstörung, Aufstoßen, Blähungen (Flatulenz), aufgeblähter Bauch, Magenschleimhautentzündung („Gastritis“), Reflux oder Sodbrennen („gastroösophageale Refluxkrankheit“), Gallensteine, Haarausfall, Reaktionen an der Injektionsstelle, Hypoglykämie bei Patienten mit Typ 2 Diabetes. Gelegentlich: Niedriger Blutdruck, Schwindelgefühl oder Benommenheit beim Aufstehen oder Aufsitzen durch einen Abfall des Blutdrucks, Herzrasen, Erhöhung der Bauchspeicheldrüsenenzyme (wie Lipase und Amylase). Schwerwiegend: Komplikationen einer diabetischen Retinopathie (häufig), akute Pankreatitis (gelegentlich), anaphylaktische Reaktionen (selten), Angioödem (selten). Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark. Stand: Juni 2022
Saxenda® und Wegovy® sind eingetragene Marken der Novo Nordisk A/S, Dänemark.
Wissenschaftliche Studien aus China
Immer mehr Studien kommen heutzutage aus China. In Medline wurden im Jahr 2022 rund 50.000 klinische Studien gelistet, etwa 10.000 davon, also 20 %, kamen aus China. Vor 20 Jahren belief sich dieser Anteil auf nur etwa 2 %. Dieser enorme Anstieg wirft die Frage auf, wie verlässlich diese Untersuchungen sind. Ein internationales Forscherteam analysierte kürzlich zurückgezogene Artikel, die von sog. Paper Mills stammen [1]. Der Begriff „Paper Mill“ bezieht sich auf gewinnorientierte Organisationen, die in großem Umfang wissenschaftliche Artikel für Forscher, Akademiker und Studenten produzieren und verkaufen. Diese werden sodann in Fachzeitschriften veröffentlicht. Viele dieser Artikel enthielten gefälschte Daten. Alle Veröffentlichungen, die zwischen dem 1. Januar 2004 und dem 26. Juni 2022 zurückgezogen worden waren, wurden in die Studie aufgenommen. Anhand von deskriptiven Statistiken wurde die Stichprobe charakterisiert und die Entwicklung der zurückgezogenen Publikationen von Paper Mills über den genannten Zeitraum sowie deren Einfluss und Sichtbarkeit anhand der Anzahl der erhaltenen Zitate analysiert.
Insgesamt wurden 1.182 zurückgezogene Artikel identifiziert. Im Jahr 2021 machten die zurückgezogenen Veröffentlichungen von Paper Mills
22 % aller 3.544 zurückgezogenen Arbeiten aus. Insgesamt wurden die zurückgezogenen Paper-Mill-Artikel meist in Zeitschriften des zweithöchsten Impact Faktor Quartils des Journal Citation Reports veröffentlicht (n = 529; 44,8 %) und hatten
4 – 6 Autoren (n = 602; 50,9 %). Von den 1.182 Arbeiten stammten fast alle (97 %) Autoren aus chinesischen Institutionen. Nahezu alle (94 %) Paper-Mill-Artikel wurden seit ihrer Veröffentlichung mindestens einmal zitiert.
Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Häufigkeit der von Paper Mills stammenden, zurückgezogenen Arbeiten zunimmt und ein
Problem für die Wissenschaft darstellt. Die meisten zurückgezogenen Paper-Mill-Arbeiten stammten aus China und wurden in einer nur relativ kleinen Zahl von Zeitschriften veröffentlicht [1].
China ermutigt seine Forscher mit Geld und Karriereförderung dazu, wissenschaftliche Arbeiten zu veröffentlichen. Medizinstudenten an chinesischen Universitäten müssen eine wissenschaftliche Abhandlung verfassen, um ihren Abschluss zu erhalten. Paper Mills bieten im Internet ihre Dienste offen an und sind in den Universitäten präsent.
Die Autoren der o.g. Analyse verweisen auf einen anderen kürzlich erschienenen Artikel (verfasst von zwei chinesischen Forschern), der noch mehr Licht auf das Problem wirft [2].
In dieser Studie wurden Daten der Internetseite von „Retraction Watch“ und von veröffentlichten Berichten über Rückzüge und Paper Mills verwendet, um wichtige Merkmale des Wissenschaftsbetrugs in China zusammenzufassen. Im Vergleich zu den bekannt gewordenen Fällen von gefälschten Daten durch Autoren aus anderen Ländern ist die Zahl der chinesischen Wissenschaftler, die des Fehlverhaltens in der Forschung schuldig wurden, in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Chinesische Autoren müssen nicht selbst gefälschte Daten oder gefälschte PeerReviews erstellen, denn die Paper Mills in China übernehmen diese Arbeit gegen Bezahlung. Alle größeren Rückzüge von Artikeln chinesischer Autoren wurden von internationalen Verlagen bekannt gegeben. Im
Gegensatz dazu gibt es nur wenig Evidenz über Rückzüge seitens chinesischer Verlage. Chinas Publikationsanforderungen an Ärzte, die Karriere machen wollen, und seine Nachsicht gegenüber Fehlverhalten in der Forschung sind zwei wichtige Faktoren, die den Boom der Paper Mills in China bedingen [2].
Die Autoren dieser Analyse betonen: „Betrügerische Veröffentlichungen haben negative Folgen für die Wissenschaft und die Öffentlichkeit, da sie unter anderem Misstrauen in die Forschung, falsche Behauptungen über die Wirksamkeit von Medikamenten oder Geräten und ungerechtfertigte akademische Beförderungen verursachen.“
In meinem Blog habe ich schon wiederholt – und, wie ich meine, aus gutem Grund – vor Forschungsergebnissen aus China gewarnt [3]. Während dieses Phänomen in vielen Bereichen der Medizin relativ geringe Auswirkungen haben mag, ist sein Einfluss im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in dem die Mehrzahl der Forschungsarbeiten aus China stammt, erheblich. Wie verlässlich sind also Publikationen aus China? Ich denke, die Antwort auf diese Frage überlasse ich dem Leser dieser Zeilen.
Edzard Ernst, Emeritus Professor, University of Exeter
Quellen
1 Candal-Pedreira C, Ross JS, RuanoRavina A et al. Retracted papers originating from paper mills: cross sectional study. Br Med J 2022;379:e071517. doi: 10.1136/bmj-2022-071517
2 Xiaomei Liu Xiaotian Chen. Journal retractions: some unique features of research misconduct in China. J Scholarly Publishing 2018;49:305-319. https:// doi.org/10.3138/jsp.49.3.02
3 Ernst E. Data fabrication in China is an ‘open secret’. https://edzardernst. com/2016/10/data-fabrication-in-chinais-an-open-secret/
Offizielles Organ
EDITORIAL
1 Wissenschaftliche Studien aus China
E. Ernst
ORIGINALARBEIT
4 Die MR-Angiographie im Kontext konkurrierender Verfahren
T. Störk, R. Gareis, K. Kröger, T. J. Vogl
1
ORIGINAL PAPER
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