NAGELFLUH Herbst/Winter 2015

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NAGELFLUH H e r bs t / W i n t e r 2015 / 16

D a s N a tu r par k-M ag a zin

WEISE WEGE IM WINTER

MIT FRACK UND STÖCKELSCHUH

Naturverträglich mit Ski und Schneeschuh? Das geht. Empfohlene Touren im Naturpark

Tierische Reportage über den weltweit erfolgreichsten Räuber: Reineke Rotfuchs stellt sich vor

SCHUTZENGEL IM NATURPARK

JUNIOR RANGER: GRENZENLOS

Wozu braucht es eigentlich so viele Schutzgebiete? Was schützen sie? Das erklären sie am besten selbst

Die ersten Vorarlberger Junior Ranger haben ihre Ausbildung erfolgreich absolviert


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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser, N

ach einem Jahr unserer Initiative »Dein Freiraum. Mein Lebensraum. Verantwortungsvoll in der Natur unterwegs.« steht für mich fest: Besucherlenkung macht Spaß und kann tatsächlich die erhoen Effekte erzielen. Der Weg dahin ist aber nicht leicht und mit dem Aufstellen von Informationstafeln ist es nicht getan. Es ist ein langer Weg, mit allen Beteiligten exakte Routenführungen auszuarbeiten und Wald-Wild-Schongebiete abzugrenzen. Der Deutsche Alpenverein leistet hier viel Grundlagenarbeit, um die immer mehr werdenden Skitouren- oder Schneeschuhgeher so zu lenken, dass sensible Arten möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Umsetzung ist dann – wenn man es konsequent macht – nochmal aufwändiger. Aber dann sind auch Erfolge möglich. Im Gebiet rund um die Prinschenalpe im Ostertal kommen immer schon Birkhühner vor. Wie in anderen Gebieten auch, konnte dort in der Vergangenheit festgestellt werden, dass die Bestände der Vögel laufend zurückgehen. Nun haben die Bayerischen Staatsforsten Lebensraumverbesserungsmaßnahmen durchgeführt und Ab-

fahrtstrassen freigeschnitten, damit die Tourengeher optimale Verhältnisse vorfinden. Gleichzeitig wurden dort Freiraum-Lebensraum-Infotafeln und – an Stellen, die nicht befahren werden sollen – Stopp-Tafeln aufgestellt. Ein ganzes Maßnahmenpaket also. Auch wenn man nach einem Winter keine verlässlichen Aussagen treffen kann, deutet doch einiges darauf hin, dass dort der negative Bestandstrend beim Birkhuhn gestoppt werden konnte. Also, der große Aufwand ist nicht umsonst und alle können ihren Teil dazu beitragen, dass ein gutes Miteinander von Mensch und Natur – auch wenn immer mehr Menschen draußen aktiv sind – möglich ist. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die daran beteiligt waren. Grundlage für die Akzeptanz von Lenkungsmaßnahmen ist, dass man draußen weiß, auf welchen Überlegungen sie beruhen. Deshalb informieren wir auch vor Ort auf den Tafeln darüber, um welches Schutzgut es geht. Das scha Wissen und Nachvollziehbarkeit. Ich wünsche allen einen schönen, erlebnisreichen Winter und viele erfolgreiche Touren.

Ihr Rolf Eberhardt Geschäsführer Naturpark Nagelfluhkette e.V.

Mit einer Größe von 405 km² ist die Nagelfluhkette im alpenweiten Vergleich ein Schutzgebiet mittlerer Größe. Während im Bregenzerwald jeweils die gesamten Flächen der beteiligten acht Gemeinden im Naturpark liegen, gehören von den sieben Allgäuer Gemeinden in der Regel die dünn besiedelten Berggebiete dazu. Innerhalb der Naturparkgrenzen leben etwa 13.000 Menschen, was zu einer, im dicht besiedelten Europa, sehr geringen Siedlungsdichte von 33 Einwohnern je km² führt. Ein besonderes Merkmal ist der sorgsame Umgang der Bewohner mit ihrer Heimat.

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Themen dieser Ausgabe NATURBOTSCHAFTER OHNE GRENZEN SEITE 14

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Titelfotos: Volker Wille, Grey59/pixelio.de, Dr. Michael Senske

Interview mit Junior-Ranger-Ausbilder Wolfgang Zeller

UMWELTBILDUNG Von Naturparkschülern und »Vielfaltern«

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TAGEBUCH EINES SCHUTZENGELS Der Naturpark Nagelfluhkette präsentiert seine Schutzgebiete

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ELDORADO DER WINZLINGE Juwelen des Naturparks – Der Gunzesrieder Haldertobel

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WEISE WEGE FÜR WINTERSPORTLER Ein Tourennetzwerk bringt Nutzen für Zwei- und Vierbeiner

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GESTATTEN, REINEKE – MIT LIST UND SCHUHTICK Tierisches Portrait über einen Jäger im roten Frack

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KULTUR IN BEWEGUNG SEITE 16

Im Gespräch mit Naturparkführerin Helga Rädler

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BERGWEIBER UND ZOTTELHEXEN Frauen am Gipfel – in Hosen! Wo gibt’s denn sowas?

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DIE LANDSCHAFT LESEN Kursangebot: Wieso unsere Region unverwechselbar ist

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NEUES AUS DEM NATURPARK Neuigkeiten, Tipps und Berichtenswertes

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PANORAMA: NATURPARK SÜDSCHWARZWALD Von Kuckucksuhren, Hinterwäldern und bizarren Buchen

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Kinderseite

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Impressum Herausgeber: Naturpark Nagelfluhkette e.V. Seestraße 10, D-87509 Immenstadt, Tel. +49(0)8323/9988750 info@naturpark-nagelfluhkette.eu www.naturpark-nagelfluh.eu Verlag und Herstellung: Verlag HEPHAISTOS, EDITION ALLGÄU Lachener Weg 2, D-87509 Immenstadt-Werdenstein Tel. +49(0)8379/728616, Fax +49(0)8379/728018 4

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nagelfluh@heimat-allgaeu.info, www.nagelfluh-magazin.de Redaktion: Viola Elgaß (v.i.S.d.P.), Tel. +49(0)8379/728616, viola.elgass@heimat-allgaeu.info

Anzeigen: Sven Abend, Katharina Böttger Tel. +49(0)8379/728616, gültige Anzeigenpreisliste: 1/2014

Gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Verfassers, nicht aber des Verlages dar.

Bankverbindung Verlag: Deutschland: Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu eG, IBAN: DE97733699200007126999, BIC: GENODEF1SFO

Layout: Bianca Elgaß, Ramona Klein, Dominik Ultes

Österreich: Raiffeisenzentralkasse Innsbruck, IBAN: AT223600000000643361, BIC: RZTIAT22


Naturbotschafter ohne Grenzen

Die Ausbildung zum Junior Ranger hat ihre Testphase längst hinter sich. Seit 2011 engagieren sich Oberallgäuer Schüler mit durchweg positiver Resonanz für den Naturpark Nagelfluhkette. Nun auch auf Vorarlberger Seite: Die frischgebackenen Junior Ranger aus den österreichischen Naturparkgemeinden sollen ihre Eltern und Altersgenossen mit ihrem Engagement für die Natur sensibilisieren und vielleicht sogar anstecken

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aturparkführer Wolfang Zeller hat im Allgäu zahlreiche Junior Ranger ausgebildet. Mit seiner Kollegin Ingrid Fink-Nöckler hat er das erste Vorarlberger Camp geleitet.

Im Sommer haben die Vorarlberger Junior Ranger ihre Ausbildung auf der Burglhütte absolviert. Aus welchen Gemeinden kamen die Kinder? Wolfgang Zeller: Aus Sibratsgfäll, Hittisau, Lingenau, Doren, Riefensberg und Balderschwang, also erfreulicherweise schon aus fast allen Vorderwälder Naturparkgemeinden.

Also war mit den Balderschwanger Kindern auch die deutsche Naturparkseite an Bord? Balderschwang ist ein Sonderfall, nicht ganz Österreich, nicht ganz Deutschland: Das Tal wurde von Vorderwälder Seite besiedelt, sehr viele Balderschwanger haben österreichische Wurzeln, einige Wälder Familien ziehen über die Sommermonate auf Balderschwanger Alpen. Viele Balderschwanger gehen nach Hittisau zur Schule und gehören damit zur Vorderwälder Ausbildung. Wäre der Naturpark nicht grenzüberschreitend, wäre dieser Spezialfall viel komplizierter.

»Grenzüberschreitend« waren auch die Ausflüge der Ranger. Während der Junior-Ranger-Ausbildung haben wir tatsächlich mehrfach die Grenze überquert. Die Ausbildungsstätte Burglhütte liegt im Balderschwanger Tal, welches zwar hauptsächlich deutschen, aber auch österreichischen Grund hat. Auch die Ausbilder waren »international«: Ingrid Fink-Nöckler kommt aus Vorarlberg und ich aus dem Oberallgäu. Also voll in der Philosophie unseres grenzüberschreitenden Naturparks Nagelfluhkette. Oben: Beim Schwenden lernten die Kinder, wie schweißtreibend der Erhalt einer Alpweide sein kann Links: Das neue T-Shirt der Ranger

»Zukünig wollen wir auch im Vorderwald zwei Ausbildungen pro Jahr anbieten und so möglichst viele natur- und kulturbegeisterte Kinder erreichen. Dann steht auch einer Junior-Ranger-Gruppe hier nichts mehr im Wege.« Sonja Hölzler Projektleitung Junior Ranger

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»Der Naturpark Nagelfluhkette verbirgt in Vorarlberg viel Schönes und Besonderes. Die Ausbildung der kleinen Junior Ranger ist ein Fundament zur Entdeckung dieser Vielfalt.« Martin Bereuter Bürgermeister von Sibratsgfäll & Senn

Wo begann die Ausbildung? Der Start war im Frauenmuseum Hittisau. Die Führung zeigte, welche Rolle das weibliche Geschlecht bei der Eroberung und Besiedelung der Alpen gespielt hat. Mit dem Linienbus ging es dann in Richtung Burglhütte. Dort duren sich alle Teilnehmer einen Lieblingsplatz im Gelände suchen, den sie im Laufe der Tage immer wieder aufsuchten und kennenlernten. Das war dann »ihr« Platz, den sie förmlich lieb gewonnen hatten – die Sensibilisierung hat hier gut funktioniert. Was haben die auf diese Weise sensibilisierten Ranger dabei gelernt? Bei Spielen, Exkursionen und einer Gewässeruntersuchung lernten sie, unterschiedliche Lebensräume wie Moor, Wald, Gewässer, Alpweide, Zwergstrauchheide und geologische Hauptschichten wie Nagelfluh, Flysch und Helvetikum zu erkennen. Sie fanden Naturpark-typische Bewohner wie den Apollofalter und die Rotflüglige Schnarrschrecke. Auch Steinadler und Turmfalke wurden gesichtet.

grund: Welche Ziele verfolgen die Landnutzer aus Forst-und Alpwirtscha? Was sind die Konsequenzen für die Natur, was ist nachhaltig und fördert Artenvielfalt – und was nicht? Wie kann man die Interessen der Landnutzer und den Erhalt der Natur nachhaltig verbinden?

Naturentdeckertour ins Reich der Birkhühner am Hochschelpen standen teils unwegsame Geländeerkundungen auf dem Programm. Dabei kam es zur ein oder anderen Verzögerung. Und zwar wegen der reifen Heidelbeeren. Und am letzten Tag? Am Abschlusstag duren die neuen Junior Ranger ihren Eltern ihre Lieblingsplätze vorstellen, zusammen ein Insektenhotel für Zuhause basteln, und von der Hüttenwirtin Edith Interessantes über die Herstellung von Bergkräuter-Tees erfahren.

Das klingt erstmal kompliziert. Wie macht man solche emen für Kinder begreiar und erlebbar? Beispielsweise durch das Projekt »Alpweidepflege – Schwenden einer Alpweide«, wo wir unter Leitung vom Hüttenwirt Alfons eine ausgewählte Fläche von Jungfichten, Farn und Steinen gesäubert haben. Die Kinder bekamen einen schweißtreibenden Eindruck davon, wie unsere artenreiche Kulturlandscha entstanden ist und welcher Einsatz immer wieder erforderlich ist, um sie zu erhalten. An einem anderen Tag hieß es um 6.15 Uhr aufstehen, um rechtzeitig auf Bereuters Neualpe dem Bürgermeister von Sibratsgfäll als Senn bei der Bergkäseherstellung über die Schulter zu schauen. Bei der anschließenden

Bei vielen Kindern, die Sie ausgebildet haben, war schon ein beachtliches Vorwissen zum Naturpark vorhanden. Konnten die jüngsten Ranger das toppen oder ist das Wissen um Flora und Fauna in etwa gleich? Nein, jede Gruppe ist anders. Es gibt da kein »besser« oder »schlechter«. Die Vorderwälder und Balderschwanger Kinder sind stark landwirtschalich geprägt und haben aus diesem Bereich omals ein enormes Vorwissen mitgebracht. Viele von ihnen würde ich als stark heimatverbunden und bodenständig bezeichnen.

Fotos: Naturpark Nagelfluhkette

Lebensräume und deren Bewohner waren nicht das einzige Forschungsgebiet. Während der gesamten Ausbildung stand das ema »Mensch und Natur« im Vorder-

Bürgermeister Martin Bereuter demonstrierte das Käsen und ließ sich bereitwillig Löcher in den Bauch fragen

Die Vorderwälder Junior Ranger mit ihren geduldigen »Fragen-Beantwortern«: Sonja Hölzler vom Naturpark Nagelfluhkette und die Naturparkführer Wolfgang Zeller, Ingrid Fink-Nöckler und Marion Maier (v.l.n.r.)

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Ihr Fazit zur ersten grenzüberschreitenden Junior-Ranger-Ausbildung? Ich denke, es war ein sehr erfolgreicher Start auf der Vorarlberger Seite. Zusammen mit Ingrid Fink-Nöckler konnten wir die Kinder für die Besonderheiten und die Schätze der Natur ihrer Heimat und damit auch im Naturpark Nagelfluhkette sensibilisieren und begeistern. Vieles scheint ja doch zunächst selbstverständlich zu sein. Ich hoffe die Teilnehmer dieser ersten Ausbildung auf Vorderwälder Gebiet stecken mit ihrer Begeisterung nun viele andere Kinder an, so dass wir im kommenden Jahr 2016 wieder viele Anmeldungen bekommen.


VIEL GELERNT IN DER NATURPARKSCHULE Am 5. Mai 2015 wurde die Immenstädter Königsegg-Grundschule die erste Naturparkschule: Umweltpädagogische emen wie Lebensräume von Wald bis Wiese, Kultur und Expeditionen in den Naturpark Nagelfluhkette sind seitdem im Stundenplan verankert. Auch in Hittisau nimmt das Projekt Formen an um ersten Halbjahr mit »Nägli«, dem Maskottchen der Naturparkschule, können Schüler, Lehrer, Projektleiter und die zahlreichen Partner des »Netzwerks Naturparkschulen« ein positives Fazit ziehen. So hatten die Immenstädter Erstklässler beispielsweise den Lebensraum Wiese im Blickfeld: Zuerst wurde genau untersucht, was so alles durchs Gras springt und krabbelt. Berufsschüler aus der Landwirtscha erklärten den Naturparkschülern geduldig, wozu man eine Wiese mäht und warum Heu wichtig für Landwirte ist. Anschließend verteilten die Schüler wie in alten Zeiten das frisch gemähte Gras auf sogenannten »Heinzen«, um es zu trocknen. Das umweltpädagogische ema wird bald auch künstlerisch angegangen: Die Fenster der

Immenstädter Schule werden nach dem Motto »Naturparkschule« gestaltet. Die Lehrkräe der Königsegg-Grundschule waren mindestens so wissenshungrig wie ihre Schützlinge: Bei einer Lehrerfortbildung auf der Alpe Mittelberg erfuhren sie viele Details über den Naturpark Nagelfluhkette. Das neu erworbene Wissen können sie ebenso wie die behandelten Spielevorschläge selbst in ihren Unterricht einstreuen. Die Mittelschule in Hittisau ist derweil nicht untätig: ematische Inhalte werden mit dem Lehrplan abgestimmt und die ersten ErlebnisTestläufe wurden abgehalten. So untersuchten die Kinder die Bolgenach und ihre Seitenbäche auf Lebewesen. Für Aufregung sorgte die Entdeckung eines Bergmolchs. Später haben sie ihre

Fotos: Netzwerk Naturparkschule

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Die Hittisauer Mittelschüler haben erste »Forschungsreisen« unternommen. Die Vorbereitungen zur dortigen Naturparkschule laufen

Ihr selbst getrocknetes Heu haben die Erstklässler auf einem Bauernhof an die Kühe verfüttert

Fundtiere wie Steinfliegen unter dem Binokular betrachtet – was man nicht alles im Gebirgsfluss vor der Haustür entdecken kann! Auch im neuen Schuljahr stehen – auf beiden Seiten der Grenze – Expeditionen und heimatkundliche emen an. Im Naturparkmagazin berichten wir, wie es weitergeht.

DIE »VIELFALTER« SCHWIRREN AUS In Vorarlberg lernen Junior Ranger und Naturparkschüler nicht nur viel über die sie umgebende Natur, sondern werden auch zu kleinen »Vielfaltern«

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er hat als Kind nicht einmal davon geträumt, ein Schmetterling zu sein? Der Slogan »Ich bin ein Vielfalter« grei diese emotionale Idee auf und motiviert Menschen, sich für die Vielfalt in ihrer Heimat, »ihrem Vorarlberg« einzusetzen. Die Initiative Naturvielfalt der Vorarlberger Landesregierung setzt sich mit den emenschwerpunkten Lebensraum, Nachhaltigkeit

und Natur auseinander. Sie möchte Kinder bis hin zu Erwachsenen sensibilisieren und motivieren, kleine und große »Vielfalter« zu werden. Verschiedene Akteure aus den Bereichen Naturschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit setzen gemeinsam mit dem Land diese Kampagne um. Ein wichtiger Baustein dieser Umsetzung war die erste Vielfalterwoche 2015: Ehrenamtliche Teilnehmer mähten, hackten,

Foto: Vorarlberger Landeskorrespondenz

Im Einsatz für Natura-2000-Gebiete waren die Helfer bei der ersten Vielfalterwoche 2015

rupen, beobachteten und arbeiteten eine Woche lang in der Natur für die Natur. In mehreren Natura-2000-Gebieten im »Ländle« zählten sie unter anderem Komorane, warteten Wildtierkameras und mähten Magerwiesen, um Spechten und Bussarden den Zugang zu Nahrungsquellen zu erleichtern. Sie leisteten aktiv einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Naturschönheiten. Bei Projekten wie der Junior-Ranger-Ausbildung ist dieses Engagement nicht fremd: Auch die kleinen Ranger setzen sich für die Naturvielfalt ein und werden damit zu »Vielfaltern«.

Info: Mehr zur Vielfalterwoche und der Initiative Naturvielfalt unter www.vielfalterwoche.jimdo.com NAGELFLUH

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Tagebuch eines

Schutzengels

Fotos: Rolf Eberhardt, Volker Wille, Thorben Wengert/pixelio.de, Ruth Steurer, Viola Elgaß, Thomas Gretler

Schutzgebiete tragen weltweit zum Erhalt der Natur bei, das ist bekannt. Doch wo gilt es was zu beachten und was wird überhaupt geschützt? Einige dieser geheimnisvollen »Schutzgüter« aus dem Naturpark Nagelfluhkette stellen sich hier persönlich vor Ich bin das Krumbacher Moor. Ein besonders schöner Teil von mir, das sogenannte Rossbad, ist ein Naturschutzgebiet. Die haben einen hohen Schutzstatus und in der Regel sind Nutzung und das Betreten zum Teil eingeschränkt. In mir sind Torfmoose, Zwergbirken, Libellenarten wie die Große Moosjungfer und Tagfalter wie HochmoorPerlmuttfalter und Hochmoorgelbling zuhause. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes ist ihr Bestand zunehmend bedroht. Da sich diese Arten an die o sehr nährstoffarmen Bedingungen in den Moorgebieten angepasst haben, können sie nicht auf andere Standorte ausweichen. In meinem Naturschutzgebiet sind sie sicher – mich entwässert so schnell keiner!

Sulzberg Riefensberg

Doren

Krumbach

* Hochhädrich

Langenegg Hittisau Lingenau

Sibratsgfäll

Natura 2000-Gebiet

Naturschutzgebiet

Wildschutzgebiet

Landschafsschutzgebiet

Landesgrenze

Naturparkgrenze

Grüß Gott, ich bin die alte Eibe bei Balderschwang. Ich bin das wohl kleinste Schutzgebiet im Naturpark: ein Naturdenkmal. So etwas passiert nur den seltenen, eigenartigen oder wissenschalich wertvollen Naturgütern. Bei mir ist es wohl das Alter, das mich einzigartig macht: 2000 bis 4000 Jahre habe ich auf dem Buckel, das macht mich zur ältesten Eibe in Deutschland. An mir darf nicht das Geringste verändert werden: Herzen in meiner Rinde zum Beispiel verbitte ich mir!

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Kartengrundlage: Vorarlberger Geographisches Informationssystem, Bayerisches Fachinformationssystem Naturschutz, Erstellung: OpenStreetMap, CC-BY-SA


Vielleicht seid ihr schon mal in mir geschwommen? Ich bin der Alpsee bei Immenstadt – mein Westufer ist ein Landschaftsschutzgebiet. Mit dieser Kennzeichnung wird, neben der schönen Natur, mein »Charakter« und Landschasbild geschützt. Stellt euch vor, statt fröhlich schwimmenden Wasservögeln würden Abfälle von Campern oder Überreste von Lagerfeuern meine Ufer säumen – da würden meine zahlreichen Besucher und Badegäste schnell ausbleiben.

Bühl am Alpsee

Hallo lieber Zweibeiner, ich bin Fräulein Ricke. Ich wohne im Wildschutzgebiet Wiesach im Gunzesrieder Tal. Hier sind wir ziemlich streng – müssen wir auch: Vom 22. Dezember bis 30. April ist es dir und deinen Artgenossen unter Geldstrafe verboten, mein Wohnzimmer zu betreten. Die Ruhe ist wichtig für mich und die anderen Tiere, damit wir ungestört überwintern können. Insbesondere Herr und Frau Hirsch werden bei Störungen immer sehr nervös und fangen an, an den Jungbäumen zu knabbern. Im Naturpark gibt es außerdem noch zahlreiche beschilderte »Wald-Wild-Schongebiete«. Hier basiert das winterliche Betretungsverbot auf Freiwilligkeit und Rücksicht.

Immenstadt

Thalkirchdorf

Mittag *

Gunzesried

Man nennt mich den »Großen Ochsenkopf«. Ich und weitere Gipfelkollegen der Hörnergruppe gehören zu einem Natura-2000-Gebiet. Das ist ein riesiges Netz von europäischen Schutzgebieten – denn Natur kennt keine Grenzen. Meine Zwergstrauchheiden bewohnt ein streng geschützter Vogel: das Birkhuhn. Dieses störempfindliche Raufußhuhn sowie eine Vielzahl von wertvollen Lebensraumtypen wie Hochmooren und alpinen Rasen machen mich und den Rest der Hörnergruppe schützenswert.

Hochgrat

*

* Siplingerkopf

Balderschwang

* Riedberger Horn

Bolsterlang Fischen Obermaiselstein

Der Beste kommt zum Schluss: Ich bin der Naturpark Nagelfluhkette höchstpersönlich. All diese wichtigen Schutzgebiete, die sich hier vorstellen – und nicht nur diese! – sind ein Teil von mir. Zusammen mit intensiv genutzten land- und forstwirtschalichen Flächen bilden sie einzigartige Kulturlandscha. Das bedeutet, der Mensch hat durch Besiedelung und Viehhaltung zu meinem Aussehen stark beigetragen. Daraus ergibt sich meine Aufgabe als Naturpark: Menschliche Nutzung wie den Tourismus und Naturschutz unter einen Hut zu bringen. Meine großen Brüder, die Nationalparke, haben im Gegensatz zu mir viel mehr Betretungsverbote. Ich bin einzigartig: Als erster Naturpark habe ich die Grenzen zwischen Deutschland und Österreich überschritten. Mein Zweck bleibt

auf beiden Seiten derselbe: Menschen, Pflanzen und Tiere sollen gemeinsam meine vielfältige Landscha nutzen können und beitragen, sie zu erhalten.

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Die neuen Gebietsflyer sind da! D

ie neuen Gebietsflyer des Naturparks Nagelfluhkette geben sowohl im Winter als auch im Sommer wertvolle Informationen und Tipps für eine rücksichtsvolle Tourenplanung an die Hand. In Kurzform erklären sie zum Beispiel, welche Tiere das Gebiet bewohnen und warum sie geschützt werden müssen. Zudem wird das Wegenetz in den betreffenden Orten mit Schutzgebieten dargestellt. So ist der Wanderer oder Schneeschuhgeher bestens informiert, welche Gebiete er jederzeit betreten darf und welche nicht. Die Flyer begleiten die Oberallgäuer Besucherlenkungskampagne »Dein Freiraum. Mein Lebensraum« (siehe auch Seite 14).

Bislang umfassen sie folgende Gebiete: Immenstädter Nagelfluhberge, Balderschwanger Sonnenhänge, Hochschelpengebiet (Balderschwang), Gunzesrieder Säge und Grünten. Weitere werden folgen. Die handlichen Informationsgeber liegen unter anderem kostenlos in den entsprechenden Gästeinformationen und im AlpSeeHaus aus. Im Internet kann man sie unter »www.freiraum-lebensraum.info/freiraum/wandern/ downloads« herunterladen.

Info: Mehr zur Besucherlenkungskampagne »Dein Freiraum. Mein Lebensraum« gibt es online unter www.freiraum-lebensraum.info Die Gebietsflyer mit Kennzeichnung von Schutzgebieten und Lebensräumen gelten sowohl für den Sommer…

Kleiner Schutzgebiets-Knigge

… als auch für den Winter und sind damit wertvolle Begleiter für eine naturverträgliche Wanderung oder Skitour

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Je nach Schutzgebiet gelten unterschiedliche Bestimmungen. Folgende Ratschläge erleichtern das Miteinander von Mensch und Natur generell: • »Psst! Die Jungfüchse schlafen endlich!«: Lärm bitte vermeiden • »Lesen bildet«: Bitte auf Schilder achten • »Ich bin da in was reingetreten!«: Bitte auf den Wegen bleiben • »Hilfe, Raubtier in meinem Schlafzimmer!«: Hunde bitte an die Leine • »Ich bin schon wieder in was reingetreten!«: Bitte Müll vermeiden • »Hase, was stinkt denn hier?«: Bitte kein Feuer machen • »Komische Höhle!«: Bitte nur auf markierten Flächen zelten • »Da fehlt doch was!«: Bitte keine Pflanzen oder Pilze pflücken


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JUWELEN DES NATURPARKS

Eldorado der Winzlinge Der Haldertobel bei Gunzesried Es geht entlang schäumender Wasserfälle, kleiner Strudel und tiefer Gumpen. Man wandert stets im Schatten der Bäume am Ufer entlang und lauscht dabei dem Rauschen des Wassers. Der Haldertobel bei Gunzesried ist ein Naturschauspiel für Wanderer – und deren Nachwuchs. Denn der Tobel ist ein toller Spielplatz: Hier kann man Dämme bauen und sich mit Steinmännchen »verewigen«

Fotos: Dominik Ultes, Sonja Hölzler

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Tagfalter wie der Bläuling fühlen sich – mit sicherem Abstand vom Nass – im Haldertobel wohl

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obel« ist eine regionale Bezeichnung für »Schlucht«. Viele Kinder und Erwachsene schätzen sie als abwechslungsreiche Tummelund reizvolle Wandergebiete. Sie dienen aber nicht nur dem Menschen als Erholungsraum, sondern eignen sich besonders für Naturbeobachtungen, denn sie haben in geologischer und biologischer Hinsicht sehr viel zu bieten. Bei Blaichach mündet von Westen her die Gunzesrieder Ach in die Iller. Kurz vor der Mündung fließt sie durch den Haldertobel, eine schluchtartige Vertiefung im Molassegestein. Im Tobel helfen kürzere Brücken, Geländer und Drahtseile, das schöne Stück Natur sicher zu erleben. Jeder Tobelbach besteht dank wechselndem Untergrund aus Kies, Sand oder Schlamm, den verschiedenen Wassertiefen, vielfältiger Ufergestalt, variierenden Strömungsgeschwindigkeiten, Temperatur- und Sauerstoffverhältnissen aus einer großen Anzahl stark voneinander abweichenden Kleinlebensräumen. Durch

deren Wechsel ändert sich auch die Tierwelt. Viele Gewässerbewohner sind ausgesprochene Lebensraumspezialisten, die nur unter ganz bestimmten Bedingungen gedeihen können. Eine wenige Meter lange Gewässerstrecke kann mehrere hundert verschiedene Tierarten enthalten. Die meisten von ihnen sind allerdings nur einige Millimeter bis wenige Zentimeter groß und werden darum vom Menschen kaum beachtet. Köcher- und Steinfliegen, Mücken und einige Libellenarten verbringen ihre Larvenstadien im Bach. Dazu kommen Kleinkrebse, Würmer, Milben und Käfer. Bekannter sind die größeren Arten, wie die Wasseramsel, der einzige Singvogel in Europa, der schwimmen und tauchen kann. Im Ufergehölz leben neben einer vielfältigen Vogelwelt auch Igel und Mäuse. ve

Info: Tourist-Info Blaichach, Immenstädter Str. 7, D-87544 Blaichach, Tel +49 8321 6076950, tourist-info@ blaichach.info, www.blaichach.de


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Links und rechts vom Weg öffnen sich kleine Höhlen. Die Eingänge sind direkt vom Weg aus sichtbar

Rundweg Alpvielfalt Der Haldertobel ist Teil des Rundweges »Alpvielfalt«. Statt Infotafeln erklären auf diesem emenweg beschriete Sitzbänke das Zusammenwirken von Mensch und Naturvielfalt. Der Weg startet am Ortseingang Gunzesried. Von dort geht es direkt durch den Haldertobel und dann vorbei am kleinen Ort Reute immer bergauf Richtung Mittag und Bärenköpfle. Zurück nach Gunzesried folgt der Weg auf Alpwegen und endet an der Sennerei. Unterwegs gibt es 14 emenstationen, die zum Lesen, verweilen und betrachten einladen. Der recht anspruchsvolle Weg verläu über neun Kilometer und 650 Höhenmeter. Er ist also nur bedingt für eine Winterwanderung geeignet, belohnt von Frühling bis Herbst aber mit tollen Ausblicken. Während der zweibis vierstündigen Tour laden zwei Alpen zur Einkehr ein.

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BESUCHERLENKUNG

Weise Wege für Wintersportler Freiwillige Wald-Wild-Schongebiete wurden ausgewiesen, Standorte für Hinweistafeln festgelegt und Routen um Ruhe- und Nahrungsplätze herum geführt, die für die Wildtiere wie das Birkhuhn im Winter überlebensnotwenig sind. Der Einsatz hat sich gelohnt: Durch den Naturpark Nagelfluhkette führt ein Netz von Schneeschuh- und Skitourenrouten, die Mensch und Huhn gefallen

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ie Kampagne »Dein Freiraum. Mein Lebensraum« trägt viele Mosaiksteinchen zusammen, um den Konflikt zwischen Menschen und Natur im Oberallgäu zu entschärfen. Ein wichtiger Baustein ist laut Naturparkgeschäsführer Rolf Eberhardt die Ausweisung naturverträglicher Routen: »Rund 30 Schneeschuh- und 50 Skitourenrouten wurden in den vergangenen Monaten von zahlreichen Fachleuten unter Federführung des Deutschen Alpenvereins und des Naturparks Nagelfluhkette ausgearbeitet.« Bei den Besprechungen saßen Biologen, Förster, Grundbesitzer, Naturschützer, Outdooranbieter und weitere Experten gemeinsam am runden Tisch. »Sie geben den Wintersportlern im Projektgebiet ein Streckennetz an die Hand, das sowohl auf die Wünsche der Erholungssuchenden als auch auf die Bedürfnisse der Wildtiere abgestimmt ist«, erklärt Eberhardt den Zweck der ausgewiesenen Routen.

Sichtbare Erfolge »Wir haben erst angefangen, aber es zeigt sich jetzt schon, dass wir tatsächlich eine Verbesserung des Miteinanders von draußen aktiven Menschen und den Zielarten erreichen können«, so Eberhardt. Im Prinschengebiet im Ostertal bei Gunzesried haben die Bayerischen Staatsforsten (BaySf) und der Naturpark aufeinander abgestimmt Besucherlenkungsmaßnahmen durchgeführt: »Die BaySf hat eine SkitourenAbfahrtstrasse freigeschnitten und Lebensraumverbesserungsmaßnahmen für das Birkhuhn durchgeführt, der Naturpark hat Übersichtstafeln mit den Tourenverläufen und – vor Ort – auch Stopp-Tafeln organisiert.« Der Effekt: Es scheint, bei aller gebotenen Vorsicht nach einem Winter, zu funktionieren. Der negative Bestandstrend bei den Birkhühnern

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konnte vielleicht gestoppt werden. Ein gutes Miteinander sei, »wenn alle gut und nachvollziehbar informiert werden«, möglich. Der Geschäsführer des Naturparks Nagelfluhkette sieht dem weiteren Verlauf der Besucherlenkung sehr optimistisch entgegen, denn: »Das Angebot für die Tourengeher hat sich durch das Freischneiden verbessert und es wurde erfolgreich gelenkt. Die verbesserten Wege wurden genutzt. Es klappt, ist aber natürlich sehr aufwändig, weil alle Maßnahmen parallel umgesetzt werden müssen.«

Pluspunkte für Mensch und Tier Die freiwilligen Wald-Wild-Schongebiete und die auf ihre Naturverträglichkeit geprüen Touren finden sich auf Informationstafeln vor Ort und auf der Homepage der Kampagne. Außerdem wurden sie in die Anfang 2015 erschienene Neuauflage der Alpenvereinskarte »Allgäuer Voralpen West« eingearbeitet. Die kommunizierten Wege sollen es Wintersportlern in Zukun leichter machen, verantwortungsvoll in der Natur unterwegs zu sein. Sehr aussichtsreich und überhaupt nicht auf Kosten der Natur ist zum Beispiel die grenzüberschreitende Schneeschuh-Rundwanderung auf das Häderichmoor, einem der wertvollsten Hochlagenmoore am nördlichen Alpenrand. Sie finden sie auf der rechten Seite.

Info: Die naturverträglichen Touren – auch für den Sommer – gibt es online unter www.freiraum-lebensraum.info/touren www.alpenvereinaktiv.com/de/touren oder www.naturpark-erleben.info


Schneeschuhwanderung zum Häderichmoor Strecke: 6,7 km Dauer: 2 Std. Auf-/Abstieg: 200 m

Alpe Glutschwanden

Wegbeschreibung:

Fotos: Archiv/Dr. Michael Senske, Karte: © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA

Die grenzüberschreitende Schneeschuhtour nahe Riefensberg führt fernab von Wald-Wild-Schongebieten auf naturverträglichen Pfaden entlang. Somit werden wichtige Lebensräume für sensible Arten wie Birk- oder Auerhühner, Gämsen und Rothirsche, gemieden. Vom Almhotel Hochhäderich läu man bis zum Hubertushaus. Von dort geht es vorbei an der Hörmoosalpe bis zum Lanzenbach. Diesen queren, an der Alpe Schmalzgrube vorbei und weiter in Richtung der Alpe Glutschwanden. Zurück über die Landesgrenze bis zur Moosalpe und schließlich zurück zum Ausgangspunkt.

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Moosalpe Alpengasthof Hörmoos Almhotel Hochhäderich

Hubertushaus

Hochhäderich

Hinweistafeln vor Ort informieren über die tierischen Bewohner und mögliche Routen im jeweiligen Gebiet

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Gestatten, Reineke –

mit List und Schuhtick

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en Rotfuchs kann man noch als weltweit erfolgreichsten Beutegreifer bezeichnen. Er hat – mit Ausnahme des Menschen – das größte Verbreitungsgebiet aller Säugetiere: von Asien über Europa bis nach Nordafrika und Nordamerika. Die charakteristische Fährte des kleinen Wildhundes findet man nahezu überall: Die Spuren, dicht hintereinander aufgereiht, ähneln einer Perlenschnur. Die trabende Gangart der Füchse auf Nahrungssuche nennt man deshalb auch »Schnüren«. Die Abdrücke sind leicht zu verwechseln mit denen von Hunden, sind aber kleiner und ovaler als die runden Hundetatzen.

Hartnäckige Verehrer Füchse paaren sich einmal jährlich in der sogenannten Ranzzeit. Während der Rüde schon ab Ende Dezember bereit für eine kleine Liaison wäre, brauchen die Damen etwas länger, um in Stimmung zu kommen, 16

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nämlich bis hinein in den Februar. Dazu kommt, dass die Fähe, der weibliche Fuchs, nur wenige Tage lang fruchtbar – und willig – ist. Was macht man da als liebestoller Rüde, um den richtigen Moment ja nicht zu verpassen? Man wird zwangsläufig zum Stelzbock und folgt der wohlduenden Dame wochenlang auf Schritt und Tritt, versucht hier und da mit kleinen erlegten Geschenken zu beeindrucken, zeigt etwaigen Konkurrenten, wo ihr Platz ist, und sucht bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein bisschen Nähe. Schnell muss man sein, wenn die Fähe dann mit ihren Zähnen deutlich macht, dass diese noch nicht erwünscht ist. Im Laufe der Zeit schmilzt die weibliche Abwehr dann endlich dahin (Resignation?) und sie gibt dem ausdauernden Werben nach. Gleich mehrmals geht es dann zur Sache, denn Quantität ist hier Qualität und erhöht den Erfolg der Befruchtung. Je nach Sozialstruktur und Jagddruck, die von Region zu Region unterschiedlich sind, verlässt der Fuchs nun die beglückte Partnerin.


Fotos: B. Jechow/pixelio.de, S. Werner/pixelio.de, Bettina Stolze/pixelio.de, Kurt F. Domnik/pixelio.de, pixabay.com

Um kaum ein Tier ranken sich so viele Fabeln wie um den Rotfuchs: Mal ist er weiser Ratgeber, mal diebischer Gänsejäger oder Widersacher von Meister Lampe. Schlauheit und Tücke werden ihm nachgesagt, und wie kaum einem anderen Wildtier rückt ihm der Jäger auf den Pelz. Doch was hat es wirklich auf sich mit dem Schlaumeier im roten Frack? Ein Bericht über das füchsische Liebesleben und erstaunlich lebendige Friedhofsbewohner

Oder er bleibt in der Nähe und sorgt nach der Geburt der Jungfüchse für die Familie, da die Füchsin ihren Bau in den ersten Wochen so selten wie möglich verlässt. Wo das der Fall ist, kann es sogar zu lebenslangen Verbindungen zwischen Rüde und Fähe kommen. Dieses Verhalten ist jedoch bei Experten umstritten und wird selten beobachtet.

Balgen mit Lerneffekt Jungfüchse kommen im April blind und taub auf die Welt. Sie sind stark auf die Pflege und Wärme der Mutter angewiesen. Nach zwei Wochen öffnen sie die Augen. Ihr graubrauner Pelz und die pummelige Körperform lassen sie noch wie normale Hundewelpen aussehen. Mit tapsigen Schritten beginnen sie, die Höhle zu erkunden und auf Mama herumzuturnen, bis sie schließlich nach zwei weiteren Wochen – unter wachsamen Mutteraugen – das erste Mal den Höhlenausgang beschnup-

In den ersten Lebenswochen sind die wuscheligen Jungfüchse leicht zu verwechseln mit Hundewelpen

Fuchsbaue haben in der Regel einen Hauptraum, den sogenannten »Kessel« sowie mehrere »Notausgänge«

pern. Hier haben die Geschwister, meist drei bis fünf an der Zahl, mehr Platz zum Herumbalgen und Kräemessen. Spielerisch jagen sie sich gegenseitig und schulen dabei ihre Sinne für das Erwachsenendasein. Rund drei Monate lang werden die Jungen von der Fähe gesäugt, sie knabbern jedoch hier und da schon an erlegten Mäusen oder Kaninchen, die von Mutter oder Vater zum Bau gebracht werden. Allmählich verliert das Jungtierfell seine braune Farbe und wandelt sich in das charakteristische Fuchsrot. Mit vier Monaten stellen die Jungfüchse den ersten Beutetieren nach. Mit mehr oder weniger Erfolg. Die Konkurrenzkämpfe zwischen den Geschwistern verlieren an Verspieltheit, und es kommt zu ernstem Kräftemessen. Verletzungen werden möglichst vermieden, doch die Jungen wittern, dass sie sich bald ein eigenes Revier suchen sollten. Im Herbst ihres ersten Lebensjahres, wenn der Nachwuchs etwa ein halbes Jahr alt ist, verlassen sie das elterliche Terrain und sind auf sich gestellt.

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Was seinen Lebensraum anbetrifft, fühlt sich Reineke nahezu überall heimisch

Füchse sind sehr erfolgreiche Jäger. Ihrer sprichwörtlichen Schläue machen sie dabei alle Ehre

Ob dieser Pelzträger hier ein Beutetier oder eine hübsche Füchsin erspäht hat, das bleibt wohl sein Geheimnis

In einigen Fällen bleiben die Füchsinnen auch bei der Mutter, werden selbst nicht trächtig, helfen aber im folgenden Jahr bei der Aufzucht des nächsten Wurfes. Füchse sind mit etwa elf Monaten geschlechtsreif.

Schädling oder Nachbar? Einer der Gründe, warum Reineke im Vergleich zu so vielen anderen heimischen Tierarten nicht gefährdet ist – obwohl er mitunter am intensivsten bejagt wird –, liegt wohl in seiner bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit. Wo das eigentlich offene Flächen liebende Reh- und Rotwild sich von den Menschen eingeschüchtert in den Wald zurückzieht und mit seinem stets schrumpfenden Lebensraum hadert, stößt der Rotpelz seinerseits einfach frech in menschliches Territorium vor. Damit folgt er dem Beispiel anderer »verstädterter« Arten wie der Elster, dem Steinmarder oder der Krähe, die sich im Laufe der Jahrzehnte – ob vom Zweibeiner gewollt oder nicht – an den menschlichen Lebensraum angepasst haben. So fand man bereits in den 1980er-Jahren Füchse in europäischen Großstädten, die sich dort ihr Heim eingerichtet hatten, zum Beispiel auf selten besuchten Friedhöfen. Die Vorzüge liegen für den kleinen Räuber auf der Pfote: Hier gibt es 18

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ein nahezu verschwenderisch großes Nahrungsangebot in Form von Komposthäufen, achtlos weggeworfenen Essensresten, Mäusen und Ratten. Schuppen und Gärten bieten vorübergehend Unterkun und Fluchtverstecke. Und Jäger sieht man auch kaum mit der Flinte durch den Stadtpark flanieren. Tatsächlich finden Füchse in Siedlungsräumen o luxuriösere Lebensbedingungen vor als in der freien Natur. Natürlich ist nicht jeder begeistert, den zunehmend weniger menschenscheuen Mitbewohner in seiner Gartenhütte zu finden.

Räuber mit Stöckelschuhen Für viel Furore sorgte ein modebewusster Fuchs im rheinland-pfälzischen Föhren. Der überaus erfolgreiche Räuber brach in Lauben und sogar Wintergärten ein und erbeutete an die zweihundert Schuhe, die erst im Jahr 2009 in seinem verlassenen Bau aufgefunden wurden. Keine Sandale, kein Gummistiefel oder Turnschuh war vor ihm sicher. Eine besondere Vorliebe für Material, Farben oder hohe Hacken zeigte der Einbrecher mit Sammelleidenscha nicht. Auch, ob es sich um einen Rüden oder – wie häufig unterstellt – eine Fähe handelte und ob der Dieb Komplizen hatte, bleibt bis heute ungeklärt. Viola Elgaß


Helga Rädler aus Hittisau meistert erfolgreich den Spagat zwischen ihren Tätigkeiten als Museumsassistentin und Naturparkführerin. Wie Kultur und Natur harmonisch zusammen spielen können, verrät sie uns im Gespräch Frau Rädler, Sie haben für sich ein Bündel von Aufgaben geschnürt. Darunter als Fremden- und Wanderführerin für »Kultur in Bewegung«. Was bedeutet dieses Motto? Mit »Kultur in Bewegung« verbinde ich alles Geschehen im Bregenzerwald und im Naturpark Nagelfluhkette rund um Geschichte, Natur, Kunst und Kultur. Das vermittele ich auf Wanderungen und im Winter während Schneeschuhwanderungen im Naturpark. Darüber hinaus haben Sie noch Aufgaben im Frauenmuseum in Hittisau zu erfüllen. Ich bin stark in die Organisation des Museums mit eingebunden. Das bedeutet Recherchen zu neuen Ausstellungen oder Suche nach Objekten. Ich mache auch Gruppenführungen.

Wie kommt die Arbeit im Museum mit dem Naturpark Nagelfluhkette zusammen? Wo liegt Ihr Schwerpunkt bei Wanderungen als Naturparkführerin? Ich begleite überwiegend Gruppen auf der Tour »Über Stock und Stein«, die durch Hittisau und den Naturpark führt. Die Bausubstanz im Dorfzentrum von Hittisau zeugt von Bregenzerwälder Baukultur und vorzüglichem Holzhandwerk. Beim Rundgang durch Hittisau besuchen wir zeitgenössische und traditionelle Holzarchitektur. Hittisau ist Teil des Naturparks Nagelfluhkette. Kaum sonst irgendwo ist das Nagelfluhgestein so eindrücklich erlebbar wie in der Engenlochschlucht. Darüber hinaus begleite ich besonders englischsprachige Schulklassen. Unsere Gäste kommen aus aller Welt.

Wo liegt der schönste Ort im Naturpark? Das ist meiner Meinung nach der »Wasserwanderweg Hittisau« mit der Engenlochschlucht. Auf dem gut begehbaren Weg gibt es besonders für Kinder viel zu entdecken: Die

Foto: Thomas Niehörster

Kultur in Bewegung

Was tut eine Naturparkführerin? In der Natur arbeiten, wilde Tiere beobachten, Besucher informieren und die Natur und Kultur in Naturparks erkunden und schützen.

Helga Rädler arbeitet im Frauenmuseum Hittisau (siehe auch Seite 20) und hat so auch die kulturellen Aspekte im Naturpark im Blick

»Kommabrücke«, die älteste gedeckte Holzbrücke in Vorarlberg, die Quelltuffvorkommen bei Branderau oder eine wasserbetriebenen Säge. Das Interview führte omas Niehörster Anzeige

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Bergweiber &

Zottelhexen Klettern? Männersache. Dass Frauen auf Berge steigen – dazu noch in Hosen! – war in den Frühjahren der Alpingeschichte undenkbar. Als »Bergweiber« und »Zottelhexen« wurden die aufsteigenden Damen verunglimp. Wie sie sich dennoch gegenüber den männlichen »Berghelden« durchgesetzt haben, zeigt eine Ausstellung im Frauenmuseum in Hittisau

Fotos: Thomas Niehörster, Rudolf Schnellbach

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ein Mann mit Selbstachtung kann den Grépon noch besteigen«, attestierte der Bergsteiger Étienne Bruhl im Jahr 1929, nachdem die Amerikanerin Miriam O’Brien es gewagt hatte, den Alpengipfel im MontblancMassiv zu bezwingen – mit einer anderen Frau in der Seilscha, damit kein Mann als Begleiter im Nachhinein den Ruhm hätte einheimsen können. Das ist nur einer der vielen Blickwinkel auf bergsteigende Frauen, die in der Ausstellung »Ich, am Gipfel« anschaulich und dreidimensional auereitet werden. Das vielschichtige ema, das auch das Leben von Älplerinnen, Hirtinnen, Sennerinnen, Hüttenwirtinnen und sogar Schmugglerinnen beleuchtet, ist noch bis zum 26. Oktober 2016 im Frauenmuseum in Hittisau zu sehen.

Berge aus Styropor Dem eigenen Anspruch gerecht werdend, ein umfassendes Frauenbild zu zeigen, grei die Ausstellung das ema zugleich in der Kultur- und Sozialgeschichte auf. Zur Dreidimensionalität der Schau trägt nicht zuletzt die


Im Sagenbiwak erscheinen dem Besucher alpenländische Mythengestalten

Dem Thema angepasst: Die weißen Styroporberge der Künstlerin Cäcilia Falk begleiten die Schau

Kompromiss: Bergsteigerkostüme mit Hosenbeinen, die wie Röcke aussehen. Von der alternativen Nutzung als Schlafplatz wusste nur die Museumskatze

Eine Dame sollte höchstens von Männern getragen in hohe Gefilde vordringen, so die historische Meinung. Ob die Sänftenträger das damals wohl auch so sahen?

Künstlerin Cäcilia Falk bei. Ihre »Transportable Mountains« aus Styropor sind alpenländischen Berggipfeln nachempfunden und stehen auf den zugehörigen Transportkisten. Ein spezieller Bereich zeigt künstlerische und dokumentierende Arbeiten zum ema Berg und alpine Landscha, unter anderem aus der Kamera der namhaen Sonthofer Fotografin Lala Aufsberg, die von 1907 bis 1976 lebte. Besucher der Generation »Playstation« verstummen bei der Betrachtung von alpinem Spielzeug aus dem vorletzten Jahrhundert, das mit minimalsten Schnitzereien Kinder den harten Alltag vergessen ließ.

Berggöttinnen und Salaweiber Auch in alpenländischen Märchen und Mythen spielt das weibliche Geschlecht eine Rolle. In eigens für das Museum produzierten Filmen haucht die Geschichtenerzählerin Katharina Ritter den Sagengestalten neues Leben ein: Von den fast vergessenen saligen Frauen, auch Salaweibern genannt, den Beschützerinnen der Gämsen, der guten Berta, die ewige Wollknäule verschenkt, der gottlosen Trude,

die Menschen erdrückt bis hin zu den Berggöttinnen des Himalaya – sie alle bevölkern noch bis Oktober kommenden Jahres das Frauenmuseum.

»Ein Ort der Reibung« Das Frauenmuseum organisiert jährlich zwei bis drei Ausstellungen mit frauenrelevanten emen. Die Kunst- und Architekturhistorikerin Stefania Pitscheider Soraperra, seit sieben Jahren Leiterin des Frauenmuseums, sieht das Museum als einen Ort der Kommunikation und Diskussion wie zugleich als »Reibungspunkt«, der kontroversen Betrachtung eines emas. So wird sich eine künige Ausstellung mit Migrantinnen im sozialen Bereich auseinandersetzen. omas Niehörster/ve

Info: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, A-6952 Hittisau, Tel. +43 5513 6209 30, kontakt@frauenmuseum.at, www.frauenmuseum.at Öffnungszeiten während der Schau: Mittwoch 14 bis 17 Uhr; Donnerstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Sennerin ja, Bergsteigerin nein: Die Ausgabe 3047 der »Illustrierten Film-Bühne« präsentiert den österreichischen Heimatfilm »Die Sennerin von St. Kathrein« von 1955

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NEUES AUS DEM NATURPARK

Die Landschaft lesen Nähert man sich in Deutschland dem westlichen Alpenraum, stößt man auf den grenzüberschreitenden Naturpark Nagelfluhkette. Die gleichnamige Bergkette gibt dem 405 Quadratkilometer großen Gebiet ein unverwechselbares Gesicht im Alpenraum. Ein neues Angebot von Kursen hil, die unvergleichbare Kulturlandscha im Naturpark Nagelfluhkette zu entdecken und zu verstehen roße Höhenunterschiede, geologische Vielfalt, nachhaltige Alpwirtscha – all dies hat dazu geführt, dass sich im Naturpark auf verhältnismäßig kleiner Fläche eine große Anzahl unterschiedlicher Lebensräume ausbilden konnte. Aus der Adlerperspektive erinnert die Landscha fast an ein Mosaik: Bergwälder grenzen an Alpflächen, Moore an Feuchtwiesen, Schluchtwälder an Bäche. Bei einer Winterwanderung durch den Park stößt man auf so manche Besonderheit der Pflanzen- und Tierwelt und entdeckt faszinierende Anpassungsstrategien an die harte Jahreszeit. Hier kreist der Steinadler mit einer Flügelspannweite bis zu drei Metern am Himmel. In der verschneiten Landscha zeigen elastische Grünerlen, warum sie für so extreme Bedingungen gemacht sind und bei genauem Hinsehen entdeckt man Spuren von Rotwild, Raufußhühnern und weiteren, kleineren Waldbewohnern. Bei einem »Lesekurs der Berglandscha«, jeweils ausgelegt auf die entsprechende Jahreszeit, lassen sich diese Besonderheiten entdecken und viel mehr noch – verstehen. Warum gibt es hier so viele Moor, vielfältige Alpen und weitläufige Waldlebensräume? Wie sieht der Lebensraum eines störempfindlichen Birkhuhns aus? Wo findet das Tier im Winter Nahrung und in welchem Gelände kann ich mich auch im Winter naturverträglich bewegen? Die Teilnehmer betrachten im Naturpark die großen und kleinen Zusammenhänge und ler22

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nen diese zu deuten – von den Bergen als solche bis hin zu ihrer Flora und Fauna. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch auf andere Regionen im Alpenraum übertragen. Die Tageskurse werden im Winter und im Sommer angeboten und bieten sich für alle Interessierte an, die Landschaen selbstständig lesen und verstehen möchten.

Info: Die Termine und Kursinhalte für den Winter finden Sie ab November auf der Homepage des Naturparks www.nagelfluhkette.info

Verantwortungsvoll im Naturpark unterwegs

Mehr als nur »sich auskennen«: Die Lesekurse der Berglandschaft machen Zusammenhänge klarer

Die Gewässer des Naturparks sind einer von vielen Lebensräumen, die die Landschaft prägen

Das Gebiet des Naturparks Nagelfluhkette ist etwas ganz Besonderes. Es zeichnet sich durch zahlreiche Pflanzen, Tiere und Lebensräume aus, die in weiten Teilen Mitteleuropas selten geworden sind. Durch die Kampagne »Mein Freiraum. Dein Lebensraum.« kann sich jeder Besucher über die sensiblen Tier- und Pflanzenarten im Allgäu informieren. Erlebnisreiche Wanderwege im Sommer und empfohlene Schneeschuh- und Skitouren im Winter (siehe auch S. 16) geben dem Besucher die Möglichkeit, verantwortungsvoll unterwegs zu sein. Mehr unter www.freiraum-lebensraum.info

Fotos: Volker Wille, Sonja Hölzler

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NEUES AUS DEM NATURPARK Anzeigen

Von Fischen aus ins AlpSeeHaus erfahren – in der Rolle eines neugierigen Außerirdischen – Spannendes über die Menschen, Tiere und Pflanzen im Naturpark Nagelfluhkette. Im Anschluss fährt der Bus zurück zum Kurhaus.

Info: Termine: dienstags, 27.10.15 bis 26.04.16 (außer 29.12.15 und 05.01.2016), 9 Uhr bis 13 Uhr Treffpunkt: Kurhaus Fiskina, Am Anger 15, D-87538 Fischen Kosten: 12 Euro pro Person Wichtiges: Anmeldung in der Gästeinfo Fischen am Vortag erforderlich, Tel. +49 8326 36460, info@hoernerdoerfer.de, www. hoernerdoerfer.de

Foto: Archiv

Der Naturparkbus der Hörnerdörfer verbindet das Fischener Kurhaus Fiskina mit dem AlpSeeHaus. Jeden Dienstag brummt der Kleinbus in Richtung Immenstadt. Nach Ankun unternehmen die Mitfahrer eine kurze Wanderung um den kleinen Alpsee. Anschließend steht der Besuch im Naturparkzentrum in Bühl an: Bei einem gemütlichen Imbiss mit frischem Bergkäse kommen die Beine erstmal zur Ruhe und die Ohren erfahren viel Interessantes über den Naturpark Nagelfluhkette. In der Erlebnisausstellung »Expedition Nagelfluh« gehen die Teilnehmer dann selbst auf Entdeckungsreise und

Immer dienstags fährt der Naturparkbus von Fischen zum AlpSeeHaus

Schneeschuh-Schnuppertour über Bolsterlang

Foto: Hörnerdörfer

Mit Blick auf die Allgäuer Gebirgskette führt Naturparkführer Herbert Speiser im Winter jeden Mittwoch Schneeschuhtouren abseits der Winterwanderwege über das Sonnenplateau rund um Bolsterlang. Passende Kleidung, Kondition und knöchelhohe Wanderschuhe sind Pflicht. Treffpunkt ist die Skischule Gerhard Speiser am Dorfli in Bolsterlang, die Tour

dauert von 14 Uhr bis 16 Uhr. Bei einer Tasse heißen Glühwein oder Punsch wird der Nachmittag gemütlich ausklingen.

Info: Anmeldung am Vortag bei der Gästeinfo Bolsterlang, Rathausweg 4, D-87538 Bolsterlang, Tel. +49 8326 8314, bolsterlang@hoernerdoerfer.de, www.bolsterlang.de

Vom 12. Dezember 2015 bis 16. März 2016 bietet Herbert Speiser Schneeschuh-Schnuppertouren an

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NEUES AUS DEM NATURPARK

Ob ein kurzer Spaziergang oder eine längere Tour – gut ausgebaute Wanderwege rund um die Alpsee Bergwelt garantieren unbeschwerten Naturgenuss. Zurück ins Tal geht es dann am besten mit dem Alpsee Coaster, Deutschlands längster Ganzjahres-Rodelbahn. In der kalten Jahreszeit bringen neben der Doppel-

sesselbahn drei Schlepplie sowie ein Übungsli Wintersportler bis auf eine Höhe von 1.450 Meter. Ein Highlight ist das Nachtrodeln. Es findet während der Wintersaison in den Weihnachts- und Faschingsferien jeden Samstag und Mittwoch statt. Info: www.alpsee-bergwelt.de

Foto: Alpsee Bergwelt

Die Naturrodelbahnen enden direkt am Parkplatz der Alpsee Bergwelt

Schräge Eröffnung in Sibratsgfäll In Sibratsgfäll ist ein besonderer Rundweg eröffnet worden. Der Verein »Bewegte Natur Sibratsgfäll« und die Gemeinde feierten am 6. September die Eröffnung des Georundweges Rindberg. An den acht Stationen des Rundweges soll die Kra der Natur sichtbar, spürbar und erlebbar gemacht werden. Felbers schiefes Haus zeigt körperlich die Macht der Naturgewalten. Das ehemalige Ferienhaus hat sich beim Erdrutsch 1999 um 18 Meter bewegt. Beim Betreten des Hauses waren die Gäste besonders beeindruckt vom mulmigen Bauchgefühl. Die Vielfalt der bewegten Natur Sibratsgfäll wird nicht nur an diesem Startpunkt der Tour greiar gemacht, sie zieht sich durch alle Stationen. Info: Gemeinde Sibratsgfäll, Dorf 18, A-6952 Sibratsgfäll, Tel. +43 5513 2112, sibra@sibra.at, www.sibra.at

Foto: Adolf Bereuter/Sibratsgfäll Tourismus

Familienerlebnis in der Alpsee Bergwelt

Knirschend durch den Schnee Langlaufen im Nordic Sport Park heißt: Natur genießen in traumhaer Winterlandscha auf gepflegten Loipen. Ab Dezember gibt es die richtigen Techniktipps für Groß und Klein, für Einsteiger und Profis. Empfehlenswert ist unter anderem die geführte Schneeschuhwanderung am 12. Januar 2016: Unter Leitung von Ingrid

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Fink-Nöckler geht es knirschend durch die Winterlandscha. Die Tour dauert etwa zwei Stunden und kostet 25 Euro, Interessierte können sich bis zum Vortag über die Langlaufschule anmelden. Treffpunkt ist die Langlaufschule in Sulzberg. Info: www.langlaufschule-bregenzerwald.at

Die schiefe Tanne am Rindberg ist Teil des neuen Rundweges


NEUES AUS DEM NATURPARK BUCHTIPP Allgäuer Eiswelten

Foto: www.allgaeubilder.info

Es wird einem glatt kühl beim Lesen: Durch eisige Skulpturen, Höhlenschätze und weiße Urgewalten blättert man sich in dem Bildband von Tom Bendl. 16 Naturschauplätze im Allgäu und im angrenzenden Bregenzerwald stellt der Autor in Wort und faszinierenden Bildern vor. Neben bekannten Zielen sind auch Orte zu finden, die nicht jeder kennt. Nicht wenige davon liegen im Naturpark Nagelfluhkette, so macht sich der Leser auf eine frostige Reise zum Lingenauer Quelltuff und zum Starkatsgunder Wasserfall Fluhexpress mit Sitzheizung am Imberg

Abenteuer in Weiß Die Wintersportgebiete am Hündle und am Imberg starten in die neue Saison. Mit zahlreichen Angeboten wie Skikinderland und Skikursen für Groß und Klein locken die beiden Bahnen ins weiße Abenteuer. Eine Winterwanderung auf präparierten Wegen ist ein Naturerlebnis für die ganze Familie, das mit einer Einkehr auf einer der Sonnenterrassen verbunden werden kann. Ein besonderer Tipp ist das Flutlicht-Skifahren am Schwandli in alkirchdorf. Info: www.huendle.de und www.imbergbahn.de

nahe des Alpsees. Kartenskizzen, Steckbriefe und Tipps geben Hilfestellung für eigene Entdeckungen. Info: Erscheint Ende Oktober 2015, von Tom Bendl, 107 Seiten, ISBN: 978-3-95805013-6, Preis: 24,80 Euro, zu beziehen im Buchhandel oder bei EDITION ALLGÄU, www.edition-allgaeu.de

Tom und der Waldschrat Claudia Mende spinnt mit dem amüsant bebilderten Kinderbuch ein zauberhaes Märchen, das seine jungen Leser unterhaltsam und sensibel an das ema Umweltschutz annähert. Erzählt wird die Geschichte des neunjährigen Toms, der sich bei einem Waldspaziergang mit seinen Eltern – zu dem er eigentlich gar keine Lust hat – verirrt und einem seltsamen Männlein über den Weg läu: dem Waldschrat. Der nimmt den hungrigen Jungen kurzerhand mit in seine

Höhle und stellt ihm seine vierbeinigen Freunde vor. Die Waldbewohner beklagen sich über die Riesenzweibeiner, die durch den Wald trampeln und ihren Müll liegen lassen. Der pfiffige Tom weiß Rat… Die Geschichte kommt trotz des akuten emas gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger aus. Der von Mele Brink liebevoll illustrierte Waldschrat und seine Freunde entlocken auch Erwachsenen immer wieder ein Lächeln. Info: Von Claudia Mende/Mele Brink, 76 Seiten, ISBN: 978-3-943833-10-3, Preis 17,50 Euro, bestellbar bei Edition Pastorplatz, www.editionpastorplatz.de

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NEUES AUS DEM NATURPARK

Für die Igel heißt es derzeit: »Futtern was das Zeug hält«. Bis die Temperaturen dauerha um den Gefrierpunkt liegen und sich die Tiere zum Winterschlaf zurückziehen, müssen sie sich den notwendigen Fettvorrat anfressen. Daher ist jetzt eine gute Zeit, den beliebten Tieren im heimischen Garten zu helfen und ihnen Unterschlupf und Nahrung zu bieten. Die beste Igelhilfe ist ein naturnaher Garten, denn dort finden sie genügend Käfer, Schnecken und Spinnen. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen. Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten ihm willkommenen Unterschlupf. Doch auch künstliche Verstecke werden gerne angenommen, und das nicht nur für den Winterschlaf. Die sogenannten Igelburgen können ohne großen Aufwand selbst gebaut werden. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gibt Naturfreunden Tipps, wie sie einfache Igelburgen anlegen und die Tiere durch richtige Zufütterung unterstützen können. So überstehen die Igel sicher und gut gerüstet die kalte Jahreszeit.

Foto: Andreas Giessler/LBV

Stachelritter sucht Kuschelburg

Info: Tipps zum Anlegen eines igelfreundlichen Gartens und Bauanleitungen für Igelburgen gibt es unter www.lbv.de/igel

Der LBV berät Gartenbesitzer, die die beliebten Stacheltiere unterstützen wollen

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Anzeigenschluss für die Frühjahr/Sommer-Ausgabe von NAGELFLUH ist der 4. März 2016 Kontakt: Sven Abend, Tel. 49 (0)8379/728616

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NEUES AUS DEM NATURPARK

Seit dem 24. September läu »Magie der Moore« in den Kinos: In fünf Jahren Drehzeit schuf Regisseur Jan Ha ein schillerndes Kaleidoskop der Flora und Fauna und zeigt ein sensibles Ökosystem, das es zu schützen gilt. In meterdicken Torfschichten speichert das Moor gewaltige Kohlendioxidmengen und spielt damit eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz. Die Renaturierung ist in vollem Gang, parallel werden jedoch immer noch Moore trockengelegt. Der 90-minütige Film ist eine Reise zu faszinierenden Lebensformen, die auch ganz in unserer Nähe zu finden sind. Info: www.magiedermoore-derfilm.de

Foto: Nautilusfilm/Polyband Medien

Das Moor als Hauptdarsteller

Der Film »Magie der Moore« zeigt Moore weltweit als wertvollen Lebensraum und sensibles Ökosystem

Letzte Chance für Fotografen Noch bis zum 31. Oktober lädt der Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) Amateurund Profi-Fotografen herzlich zur Teilnahme am Fotowettbewerb »Augenblick Natur!« ein. Gesucht werden ausdrucksstarke Motive aus

allen Naturparken Deutschlands – aufgenommen aus der ganz persönlichen Perspektive der Besucher. Die schönsten Motive werden regelmäßig von Besuchern des Portals »www.naturparkfotos.de« bewertet und die Monatssieger

mit attraktiven Gewinnen prämiert. Die nächste Runde von »Augenblick Natur!« wird voraussichtlich im kommenden Jahr zu Anfang April anlaufen. Info: www.naturparke.de (Homepage VDN)

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PANORAMA

Von Kuckucksuhren,

Hinterwäldern

und bizarren Buchen

Unsere jüngste Panoramareise fern der Nagelfluhkette führt in den größten Naturpark Deutschlands: Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald sind bis nach China bekannt. Dass hier Knabbereien von Hinterwäldern – ohne »L« hinterm »D« und vierbeinig, wohlgemerkt – zu knorrigen Baumformen führen, die zu einem Wahrzeichen des Naturparks Südschwarzwald geworden sind – das wissen nur wenige

Schwarzwaldlandschaft bei Wieden – wie aus dem Bilderbuch

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Ganz links: Im Haus der Natur, gelegen am 1493 Meter hohen Feldberg, beantwortet der »Talking Ranger« Fragen zum gleichnamigen Naturschutzgebiet Typisch verbissene Weidbuche. Das Hinterwälder Vieh ist für das knorrige Wachstum verantwortlich. Beim genauen Hinschauen sieht man ein unzufriedenes Gesicht in der Rinde

D

er Naturpark Südschwarzwald ist eine der meistbesuchten Erholungsregionen Deutschlands mit Bergen bis zu 1500 Metern Höhe, wilden Schluchten, urigen Bauernhöfen, blühenden Wiesen, fruchtbaren Weinbergen, offenen Weidfeldern und dichten Wäldern – eine Mischung aus Natur und Kultur, Tradition und Moderne. Der Naturpark, 1999 als Verein gegründet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen außergewöhnlichen Landschasraum zusammen mit den dort lebenden Menschen als Modellregion für nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Mit 394.000 Hektar ist er der größte Naturpark in Deutschland.

Nicht so schön wie unser Braunvieh, würde mancher sagen, aber mit Schwarzwälder Symbolkraft und liebenswertem Charakter: Das Hinterwälder Vieh

Fotos: VDN: Erich Tomschi, Peter Klug; Christoph Wasmer, Jürgen Gocke, Holger Wegner

Historisch gewachsene Kulturlandschaft Ursprünglich war der Schwarzwald ein undurchdringlicher Urwald. Durch Eingriffe der Menschen und die Siedlungsentwicklung hat er sich – ähnlich dem Naturpark Nagelfluhkette – zu einer Kulturlandscha entwickelt. Die ist hier von Fichtenwäldern, Bächen, Gewässern, Mooren, Wiesen und insbesondere Weiden bis in die Hochlagen geprägt. Zeugen der Kulturlandscha sind die sogenannten Weidbuchen: Sie schmücken die alten Weidfelder des Südschwarzwaldes, die sich o über ganze Bergrücken erstrecken und auf denen seit Jahrhunderten Bauerngenossenschaen ihr Vieh – im Speziellen das Hinterwälder Rind – im Sommer weiden lassen. Knorrig und verkrümmt scheinen sie eine ganz eigene Baumform zu sein. Dabei sind sie nur eine besondere Wuchsform der Rotbuche, wie man sie aus den Wäldern im Tal kennt. Der Verbiss durch das Vieh zwingt sie zu einem eigenartigen Wachstum, das durch Verstümmelungen bestimmt ist und das Aussehen der Bäume bis ins hohe Alter beeinflusst.

Getümmel im »Block« Seltene und gefährdete Tierarten finden in Mooren, Feucht- und Nasswiesen, den Bannwäldern, Felsen und Gewässern wichtige Rückzugsgebiete. Hier leben Gämsen, der vom Aussterben bedrohte Dreizehenspecht und im Bannwald im Schwarzwald-Baar-Kreis das Auerhuhn. Auf den Bergkuppen des Schwarzwalds haben Arten überlebt, die man sonst nur im Alpenraum findet. Ein balztoller Auerhahn versucht die Damenwelt mit seiner Gesangsstimme zu beeindrucken. Bis jetzt hat er nur den Fotografen angelockt

Von Menschenhand kaum berührt, prägen Felsen und Blockhalden einen Teil des Naturparks. Blockhalden sind große Ansammlungen von Steinblöcken an Hängen. Sie sind wegen ihrer Wärme, Trockenheit und Mangel an Feinmaterial ein besonderer Lebensraum für Tiere und Pflanzen. In teils nur millimeterbreiten Spalten der Felsen wachsen kleine Pflanzen wie der Traubensteinbrech, die Landkartenflechte oder das Langschnäbelige Kissenmoos. 2003 wurde in der »Seehalde« bei Todtnau-Präg eine bisher unbekannte Käferart entdeckt, die den Namen »Präger Dammläufer« erhielt. Kolkraben und der Wanderfalke ziehen über dem Wanderer ihre Kreise. Nachts ru der Uhu und die Fledermäuse – namentlich Zwergfledermaus, der Große Abendsegler und die Breitflügelfledermaus – verlassen ihre schützenden Höhlen.

Landschaftspflege mit Hörnern Mit der Beweidung der Wiesen durch ihr Vieh tragen die Landwirte im Südschwarzwald, wie in unserer Region auch, zur Offenhaltung der Landscha bei. Der Tourismus ist seit dem 19. Jahrhundert der wichtigste Wirtschasfaktor des Schwarzwalds. So hat es sich der Naturpark Südschwarzwald zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen Freizeitangebote naturverträglich zu gestalten und Naturschutz mit touristischen Interessen zu vereinen. Bei den 50 Naturparkwirten, Direktvermarktern oder beim Brunch auf dem Bauernhof, entlang der Käseroute mit 18 Hoäsereien, auf den 15 Naturpark-Märkten und nicht zuletzt über die Qualitätsmarke »Echt Schwarzwald« mit 100 Mitgliedern kann jeder aktiv und genussvoll »Landschaspflege mit Messer und Gabel« betreiben. omas Niehörster/ve

Info: Naturpark Südschwarzwald, Haus der Natur, Dr.-Pilet-Spur 4, D-79868 Feldberg, Tel. +49 7676 933610, info@naturparksuedschwarzwald.de, www.naturpark-suedschwarzwald.de

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KURZMELDUNGEN SPIEL & SPASS

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Lach mal wie

Reimrätsel Nach dem Herbst kommt der Winter schnell. Da braucht man als Fuchs schon ein dickes ________________. Genau wie Hase, Hirsch und Reh bereitet er sich vor für den __________________. Im Winter zu schlafen, das ist bangig kalt, manches Tier wird da nicht ____________________. Noch dazu plagt ständig der Hunger, das macht Reh und Füchslein _______________. Im Winter heißt es, darauf sollte man hören, wenn die Tiere sagen: »Bitte nicht ______________________!«

»Ich ha be e Pferd«, erzählt in sehr höfl wenn ic der Sp wir an ringreit hes e in e r. »Imm H in es und er lässt m dernis komm ich zue e rst hinü n, stoppt ber…« Anzeige

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NAGELFLUH

Suche hier nach den richtigen Reimen – doch Vorsicht, es haben sich auch falsche Reime eingeschlichen! Streiche diese durch. hell Tee alt Schnee Fell

Schlummer stören kalt schwören Kummer


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