TITELPORTRÄT
BUSINESS IN WESER-EMS
Business 24 IT Consulting
Marktübersicht Personaldienstleister
TITELSTORY
MANAGEMENT
Familienunternehmen in der Region Ausgabe 7/8 · 4. Jahrgang Juli/August 2011 · 2,80 €
Schutz der IT / Datenund Internetschutz s. Em r ese atz. W s für sum .de n i r e z ga Jahr nage a M 0 a er- 0.00 s-m m h 0 m rne b € 5 ser-e e t a Un atis w.we s Da Gr ww
EDITORIAL
Investitionen auf dem Vormarsch In ganz Weser-Ems sprießen neue Firmenzentralen und Hallenerweiterungen
W
er derzeit durch die Industrie- und Gewerbegebiete in Weser-Ems fährt, erlebt einen regelrechten Bauboom. Überall entstehen neue Firmengebäude, Lagerhallen und Produktionsflächen. Investitionen, die über lange Jahre nicht getätigt wurden, werden nachgeholt. Zwar spielt der Sommer vielerorts noch nicht ganz so mit, dennoch: Die Investitionsbereitschaft in Weser-Ems liegt laut einer aktuellen Studie bei knapp 50 Prozent. Mit 55,3 Prozent liegt dabei das verarbeitende Gewerbe vorne. Wie wichtig es ist, aufstrebende Firmen frühzeitig zu fördern, hat nun auch die Stadt Osnabrück erkannt. Hier werden brachliegende Kasernenflächen einem großen Innovationszentrum weichen. Das 10-MillionenEuro-Projekt wird als Schlüssel für die regionale Wirtschaftsförderung verstanden. Ziel des Projekts: Die Büros sollen an innovative Existenzgründer vermietet werden, Netzwerke mit dem benachbarten Hochschulcampus sind dabei keineswegs ausgeschlossen. Die Hackerszene wird immer gewiefter, die IT zum zentralen Angriffspunkt für Unternehmen. Ob inhouse- oder Cloud-Lösungen, um eine funktionierende IT zu gewährleisten, müssen immer größere Investitionen getätigt
werden. Ein funktionierendes Netzwerk alleine reicht nicht mehr. Angriffe von außen laufen 24 Stunden voll automatisiert ab. In erster Linie geht es dabei um Daten, die Kriminelle weiterverkaufen können. Personenbezogene Daten und Kreditkartendaten sind dabei am beliebtesten.
Schutz der IT ein zentrales Thema Doch auch die Industriespionage und die Suche nach dem Know-how der Konkurrenz sind nicht zu vernachlässigen. Was es hinsichtlich des Internet- und Datenschutzes zu beachten gilt, lesen Sie ab Seite 64. Unsere Titelstory beschäftigt sich mit erfolgreichen Familienunternehmen in WeserEms. Wer dazu gehört und was diese Unternehmen ausmacht, erfahren Sie ab Seite 42. In diesem Sinne! Ihr
Nicholas Salagaray
Nicholas Salagaray, Redaktion
www.weser-ems-manager.de WESER-EMS MANAGER 07/11
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INHALTSVERZEICHNIS
Business 24 IT Consulting Innovative Videokonferenzsysteme lassen globale Distanzen verschwinden
42 Langfristiges Unternehmertum Familienunternehmen in Weser-Ems
Marktübersicht Personaldienstleister Employer Branding ist Trendthema
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14 AKTUELL
TITELPORTRÄT
NAMEN & NACHRICHTEN
06 20 Jahre für den Mittelstand
14 Business 24 IT Consulting Innovative
54 Nino Hochbau Kompetenzzentrum Wirtschaft 55 IHK für Ostfriesland und Papenburg | BTZ | C3L 56 Spedition Boll | Rosche | Volks- und Raiffeisenbanken 57 Kiwanis | Zech Ingenieurgesellschaft | Schilling 58 Autohaus Rosier | Uwe Onken 59 Best Collaboration Award
Interview mit Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU
08 i2b meet-up Personalmarketing 2.0 – Employer Branding
09 Kluge Köpfe fördern In Osnabrück entsteht ein Innovationszentrum
10 WEMIX Unternehmerstimmung getrübt 11 Landratskandidaten im Duell In der Grafschaft geht es wenig kontrovers zu
Videokonferenzsysteme lassen globale Distanzen verschwinden
TITELSTORY 42 Langfristiges Unternehmertum
Familienunternehmen in Weser-Ems
BUSINESS IN WESER-EMS
MANAGEMENT
19 Marktübersicht: Personaldienstleister
60 Grüner Strom für die Region Ökostromanbieter
Employer Branding ist Trendthema
29 Personalmanagement & -controlling
im Vergleich
12 Sommerfest der Gesellschaft Union Oldenburg Kaufleute feiern im Herbartgang
36 Maschinenbau in Weser-Ems Hohe
64 Keine fremden Zugriffe IT- und Datenschutz 70 Kernkompetenzen stärken Bis zu 20 Prozent
13 Speditionen im Umbruch Dieselfrei
49 Raue See? Maritime Wirtschaft scheint
73 Versicherungs-Serie Kautionsversicherung
bis 2050
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WESER-EMS MANAGER 07/11
Mitarbeiterwert in Euro und Cent
Anforderung – großer Personalmangel konkurrenzfähig
Einsparungen durch Outsourcing
als Alternative zur Bankbürgschaft
INHALTSVERZEICHNIS
Keine fremden Zugriffe IT- und Datenschutz
Ralf Terheyden Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Kompetenz in Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Treuhand
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in Oldenburg und Cloppenburg
Spitzenmedizin: Zähne
64 PRIVAT 78 Spitzenmedizin: Zähne Umfassende
Zahngesundheit dank neuester Methoden
RUBRIKEN 03 Editorial 54 10 Fragen an Silvia Neid 58 Campus-Ticker Weser-Ems Neuigkeiten aus den Hochschulen 59 Insolvenzen 82 Impressum/Vorschau
Umfassende Zahngesundheit dank neuester Methoden
Beraten. Einfach. Gut. 28 Ruf Personalleitung 32 acadConsult 33 FM LeasingPartner 34 kbg architekten 40 Peters Maschinenbau 48 Mike Dierssen Verkaufsmotivator 63 ConSecur 75 Inkassounternehmen Decker-Fischbeck 76 Praxis Dr. Dr. Mrosk 78 dentaltrade
Oldenburg Terheyden Steuerberatung Ammerländer Heerstraße 70 26129 Oldenburg Fon (04 41) 219 731 0 Fax (04 41) 219 731 29
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AKTUELL 20 Jahre DBU
20 Jahre für den Mittelstand Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt initiierte seit Gründung direkt und indirekt rund 2,8 Milliarden Euro an Umweltinnovationen
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WEM: Förderung ist das große Stichwort der DBU. Was sind hier die wirtschafts fördernden Kernsegmente?
it einem Vermögen von heute rund 1,9 Milliarden Euro ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück die finanzstärkste Umweltstiftung der Welt. Seit Aufnahme der Tätigkeiten konnten 600 Millionen Euro dem Stiftungsvermögen zugeführt werden, 1,4 Milliarden Euro sind in 7.900 Projekte geflossen, von denen 50 Prozent den Mittelstand direkt oder indirekt gestärkt haben.
WEM: Herr Brickwedde, 20 Jahre DBU stehen für Um welt und Innovation. Warum ist das heutzutage wichtig? Fritz Brickwedde: Die deutsche Umwelttechnik ist international führend. Wenn wir bei Forschung, Entwicklung und Innovation die Nase vorn behalten, können wir wachsende Märkte weltweit erschließen. Die Umwelttechnik macht mittlerweile einen mit dem Maschinenbau vergleichbaren Anteil an der globalen Wirtschaft aus. Ich gehe davon aus, dass der Umweltmarkt 2020 so groß sein wird wie der Automobilmarkt. Damit ist die Thematik kein Nischensegment mehr. Durch die Rohstoffknappheit wird sich der Energiemarkt entscheidend verteuern, und wer die bessere Technik hat, wird da führend sein. WEM: Ein großes Thema war und ist im
mer der Umweltschutz gewesen. Wo liegen dort die wichtigsten Aspekte der Zukunft?
Fritz Brickwedde: Die Leitmärkte der Umwelttechnologie sind Energieeffizienz, umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung, Rohstoff- und Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Mobilität und nachhaltige Wasserwirtschaft. Wir müssen bezahlbare und sichere Lösungen vorantreiben, um aus Abwasser Trinkwasser und
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Seit 20 Jahren Generalsekretär der DBU: Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde
weitere Produkte für die Länder, die unter der Verknappung von Trinkwasser leiden, zu gewinnen.
WEM: Noch ist Deutschland Hochtechno logieland, aber der Fachkräftemangel zeigt die ersten Auswirkungen, gerade im tech nischen Bereich. Fritz Brickwedde: Natürlich ist hier die
wichtigste Voraussetzung, dass wir junge Leute gewinnen. Dafür müssen einerseits Forschung und Technik gefördert werden. Aber vor allem müssen Kinder und Jugendliche schon früh an Naturwissenschaft und Technik herangeführt werden. Wir können nur führend sein, wenn wir morgen genügend qualifizierte Fachkräfte haben. Deshalb unterhalten wir ein eigenes Stipendienprogramm. Darüber hinaus ist es aus unserer Sicht aber auch unerlässlich, Schülerfirmen zu unterstützen und Wettbewerbe wie „Jugend forscht“ deutschlandweit zu fördern.
Fritz Brickwedde: Bei unserer Förderung sind wir als gemeinnützige Stiftung natürlich vorwettbewerblich tätig, beispielsweise bei der Entwicklung eines Prototyps, bevor dieser in Serienproduktion geht. Der Fokus liegt dabei in der Entwicklung von Umwelttechnologien. Wir freuen uns, wenn gut geführte Unternehmen mit ökologischen Innovationen wirtschaftlichen Erfolg haben. Natürlich können Unternehmen durch die Förderung ihre Marktchancen verbessern. Die Firma Enercon beispielsweise wurde 1992 gefördert, da wir erkannt hatten, dass Aloys Wobben ein herausragender Ingenieur mit einer hohen Innovationsfähigkeit und kaufmännischer Kompetenz ist. Durch seine Erfindungen hat er die Windenergie vorangetrieben. Damals war sein Unternehmen noch ein KMU mit 100 Mitarbeitern, heute ist es eines der global führenden Unternehmen im Sektor Windkraft mit 13.000 Mitarbeitern. WEM: Die Energiewende ist derzeit das
medienbeherrschende Thema. Was sind hier die größten Herausforderungen für Sie?
Fritz Brickwedde: Von den erneuerbaren Energien ist für Deutschland die Windkraft entscheidend. Sie ist wettbewerbsfähiger als die Solarenergie. Neben dem Repowering an Land mit leistungsstärkeren Windkraftanlagen im Megawatt-Bereich wird sich die Zukunft der Windenergie auf dem Meer abspielen. Dann brauchen wir zusätzliche Netze, um den Strom von Nord nach West und Süd zu den Industriestandorten zu bekommen. Neue Speichertechnologien – zum Beispiel Wasserstoffspeicher oder Batterien für Elektrofahr-
20 Jahre DBU AKTUELL
davon auch wirtschaftlich profitieren.
WEM: Wagen wir noch ein mal den Rückblick auf 20 Jahre DBU. Was sind die größten Er folge gewesen? Fritz Brickwedde: Abgesehen davon, dass wir zum technologischen Fortschritt in der Umwelttechnik beitragen konnten, bin ich besonders stolz auf unseren Beitrag in der ehemaligen DDR. Dort hatten wir, als wir 1991 die Arbeit aufnahmen, ein Desaster vor Augen: Massive Luftverschmutzung, Seit 20 Jahren unterstützt die DBU fortschrittliche Umwelttechnologien: Dank des Laserstrahl Reinigungsverfahrens (rechts) fallen weniger schädliche Reststoffen bei der Entschichtung technischer Oberflächen an. Links: Pilotanlage zur Rückgewinnung von Prozesswasser in einer Garnfärberei Flüsse führten Schadstofffrachten, die in unseren Kategorien gar zeuge – müssen erforscht, gestestet und entFritz Brickwedde: Für den Energiemix nicht existierten, und es gab Teerseen. Heute wickelt werden. Derzeit sind Pumpkraftwerke wird es eine notwendige Säule sein. Aber sind diese Situationen bereinigt. Wir konnten die denkbarsten Optionen, mit denen der die Zukunft der Photovoltaik sehe ich nicht darüber hinaus existenzielle Bedrohungen für Strom in höhere Lagen gebracht werden kann in Deutschland, sondern in den südlichen Natur- und Kulturgüter abwenden, zum Beiund bei Bedarf „runterfließt“. Ländern und zielführenden Projekten wie spiel im Erzgebirge, in Weimar, am Meißner Desertec. Die reichen Nationen bieten das und dem Erfurter Dom. WEM: Und wie sieht es um die Zukunfts Know-how, die ärmeren Länder haben die fähigkeit von Photovoltaik aus? notwendige Sonne und können und sollen WEM: Vielen Dank für das Gespräch!
AKTUELL Personalmarketing 2.0 – Employer Branding
V.l.: Michael Wefers (Wefers & Coll Unternehmerberatung), Rüdiger Theobald (BTC AG), Karl-Friedrich Winzer (Sonesto), Sonja Döring (War For Talents), Johannes Reichelt (LzO), Sascha Kus (Big Dutchman International) diskutierten über Möglichkeiten des Employer Branding 2.0.
Die Richtigen finden i2b-Veranstaltung „Personalmarketing 2.0 – Employer Branding“ mit guter Resonanz
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anz im Zeichen des Fachkräftemangels und der Arbeitgeberpositionierung stand das i2b meet-up „Personalmarketing 2.0 – Employer Branding“ im Audi Zentrum Oldenburg. 235 Gäste aus Wirtschaft und Politik waren bei der Diskussionsveranstaltungen dabei, der sich Rüdiger Theobald, Leitung Führungskräfte- und Mitarbeiterentwicklung der BTC AG, Karl-Friedrich Winzer, Regionalleiter der Sonesto GmbH, Johannes Reichelt, Personaldirektor der LzO, Sascha Kus, Leiter Personal & Organisation der Big Dutchman International GmbH, und Sonja Döring, Projektleiterin der War For TalentsKreativschmiede, stellten. Die Moderation übernahm Michael Wefers von der Wefers & Coll Unternehmerberatung GmbH. Dieser übernahm nach den Eröffnungsreden von Oberbürgermeister Gerd Schwandner und von Jörg Waskönig, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes, das Mikrofon und zeigte in einem Impulsreferat die Notwendigkeit für mittelständische Unternehmen auf, sich als „interessanten Betrieb zu positionieren“, damit geeignete Hochschulabsolventen nicht während der Unizeit von Großkonzernen abgeschöpft werden. Personaldirektor Reichelt war sich sicher, dass sich Personaler antizipieren müssen:
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„Wichtig ist es, den Bewerbern zu zeigen, dass es ein Fehler ist, sich nicht in ihrem Unternehmen zu bewerben.“
Junge Leute zielgerichtet ansprechen Rüdiger Theobald, dessen Unternehmen 120-130 Arbeitnehmer pro Jahr einstellt, machte darauf aufmerksam, dass Aushänge an Universitäten eine gute Methode seien, potenzielle Nachwuchskräfte auf die Internetseiten des Unternehmens zu bringen. Das Web 2.0 solle dabei natürlich mit Augenmaß betrachtet werden: „Wir müssen die jungen Leute zielgerichtet ansprechen, sie dort treffen und dann im persönlichen Gespräch gewinnen.“ Damit beschäftigt sich Personaldienstleis ter Karl Friedrich Winzer von der Sonesto GmbH seit zwölf Jahren. Er berichtete, dass seine Kunden den Bereich des Personalmarketings, also das Positionieren des Arbeitgebers als Marke, zunehmend mehr für sich entdecken. Big Dutchman sei da als Unternehmen bereits sehr gut aufgestellt, betonte Sascha Kus. Das Unternehmen präsentiert Online-
Erfahrungsberichte seiner Auszubildenden, die mehrmonatige Austausche in die weltweiten Niederlassungen des Unternehmens machen. Sonja Döring unterstrich, dass ein Unternehmen ehrlich mit sich und seinen Leistungen umgehen müsse, besonders im Web 2.0: „Es bietet sich besonders an, hierbei die jungen Leute ins Boot zu holen, denn sie haben bereits die notwendige Medienkompetenz und erklären älteren Mitarbeitern auch gerne, wie es funktioniert.“
Web 2.0 kein Allheilmittel Diese könne man beispielsweise über Auslandserfahrungen im Unternehmen bloggen lassen, um so die richtigen Kanäle zu bedienen. Reichelt hingegen sieht im Web 2.0 kein Allheilmittel: „Bevor man online aktiv wird, sollte man seine Schulaufgaben erledigen und außen präsent sein.“ Dem stimmte auch Döring zu: „Die Firmen müssen verstehen, dass es ein langjähriger Prozess ist. Nicht jeder geht sofort zu seinen Freunden und berichtet, dass das ein gutes Unternehmen ist.“ Als Schlussfolgerung blieb den Gästen, dass es im Internet durchaus spannende und gut funktionierende Möglichkeiten gibt, potenzielle Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Dennoch wird auch in Zukunft die klassische Personalarbeit wichtig bleiben, vor allem müssen Unternehmen erkennen, dass sie ihre Bekanntheit durch eine Markenbildung entscheidend steigern können.
InnovationsCentrum Osnabrück AKTUELL
Scharnhorstkaserne in Osnabrück wird zum Zentrum für kluge Köpfe 10 Millionen Euro Projekt gilt als Schlüsselinvestition in die regionale Wirtschaftsförderung in der ehemaligen Scharnhorstkaserne am Wes terberg, die bis zu ihrem Abzug von den britischen Streitkräften genutzt wurde. Im Rahmen der Konversion Osnabrück wird das Gelände nun einer neuen Nutzungsmöglichkeit zugeführt. Hierfür steuert die EU aus dem EFRE-Programm (Europäische Fonds für Regionale EntDie geplante "Denkfabrik" auf dem ehemaligen Gelände der Scharnhorstkaserne soll künftig klugen Köpfen wicklung) 4,085 Milden Aufbau einer eigenen Firma erleichtern. lionen Euro zu. Die ür die Scharnhorstkaserne wurde nach Stadt Osnabrück und der Landkreis beteiligen dem Abzug der britischen Soldaten nun sich über ihre Finanz- und Beteiligungsgeselleine neue Nutzungsmöglichkeit gefun- schaften jeweils mit einer Million Euro und den – sie wird in eine Denkfabrik umgewan- die Sparkasse Osnabrück steigt mit zwei Mildelt und soll künftig klugen Köpfen von den lionen Euro ein. Jeweils 1,26 Millionen brinHochschulen den Aufbau einer eigenen Firma gen zudem die Stadtwerke Osnabrück und die erleichtern. zu gründende ICO Immobilien GmbH ein. Das insgesamt zehneinhalb Millionen Sie wird das Gebäude bauen und an die BeEuro teure Innovationszentrum entsteht treibergesellschaft ICO InnovationsCentrum
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vermieten. Letztere vermietet die Büros innerhalb des Technologiezentrums wiederum an innovative Existenzgründer, die ihre guten Ideen in eigenen Unternehmen auf den Markt bringen wollen. Damit dient das Technologie-, Gründer- und Innovationszentrum als Anschub- und Schlüsselinvestition der regionalen Wirtschaftsförderung.
Baubeginn im Frühjahr 2012 Mit dem Bau des dreigeschossigen Technologiezentrum, das in direkter Nachbarschaft zum Campus auf dem Westerberg liegt und über eine Geschossfläche von 5.400 Quadratmeter verfügt, soll im Frühjahr 2012 begonnen werden. „Jetzt kann der Wissenschaftspark richtig losgehen“, sagte Oberbürgermeister Boris Pistorius während der Grundsteinlegung. Mit dem ICO werde sich Osnabrück noch deutlicher als Standort für technologieorientierte Unternehmen profilieren. Landrat Manfred Hugo sagte, die neue gemeinsame Infrastruktur werde die Wachstumseffekte aus den Hochschulen in die Region tragen. Das Innovationszentrum werde in den gesamten Wirtschaftsraum ausstrahlen.
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AKTUELL WEMIX 5/11
Weniger Arbeitslose – mehr Stellen Unternehmerstimmung getrübt
WEMIX 5/11: -0,93 % (Vormonat: +6,64 %)
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as im Vormonat erreichte hohe wirtschaftliche Niveau unterlag im Mai einem leichten Abschwung. Trotz weiterer positiver Entwicklung des regionalen Aktienmarktes und der erfreulichen Verbesserungen des Arbeitsmarktes fiel die Erhebung des WEMIX im Monat Mai leicht negativ aus. Dies resultiert aus der negativen Bewertung der Wirtschaftslage der im Rahmen der monatlichen Panelumfrage befragten Unternehmer. Die erfolgreichen Feststellungen bezüglich des Auftragseinganges und der Umsätze im April konnten im Folgemonat nicht bestätigt werden und führen somit zu einer Negativausprägung des Indexes.
Der Aktienmarkt
Trotz bereits hohen Vormonatsniveaus sind weiterhin leichte Verbesserungen auf dem regionalen Aktienmarkt spürbar. Vor allem die Aktienentwicklung der „Derby Cycle AG“ überraschte erneut mit einem hohen Zuwachs. Dieser ist ein mögliches Resultat der auf 40 Millionen Euro nach oben korrigierten Umsatzprog nose des Unternehmensvorstandes. Auch die „H&R WASAG AG“, ein Unternehmen der Spezialchemie, glänzte mit einem kontinuierlichen Zugewinn des Aktienwertes. Dieser wurde im Rahmen der letzten Hauptversammlung durch das Rekordergebnis im vergangenen Jahr und mit einer sehr guten Unternehmensperspektive begründet. Entgegen dem positiven Trend brach der Aktienwert der „Brilliant AG“, welcher noch im Vormonat einen besonders hohen Aufschwung verzeichnete, wieder auf das März-Niveau ein. Es ist somit feststellbar, dass sich der Aktienmarkt in Weser-Ems auf einem sehr hohen Niveau befindet und auf Grund einiger erfolgreicher Unternehmen weiterhin Gewinne verzeichnet. Gesamtentwicklung Aktienwerte
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Mai 2011 +3,33%
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Der Arbeitsmarkt
Die Stimmung
Auch im Mai setzte sich die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes innerhalb aller Agenturbezirke in Weser-Ems fort. So ist in den Bezirken sowohl eine erhöhte Arbeitskraftnachfrage als auch eine Senkung der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Vor allem kleinere Betriebe aller Branchen benötigen, auf Grund hoher Auftragseingänge, kurzfristig Humankapital. Dennoch ist der signifikante Rückgang des Anteils der Arbeitsverhältnisse in Kurzarbeit zu bemerken. Von dieser positiven Entwicklung profitieren fast alle Personengruppen gleichermaßen. Lediglich die Anzahl schwerbehinderter und älterer Arbeitssuchender unterliegt nicht diesem erfreulichen Trend. Diese, auf aggregierter Ebene dennoch günstige Entwicklung ist sowohl Resultat der üblichen saisonalen Rahmenbedingungen als auch des gesamtwirtschaftlichen konjunkturellen Aufschwungs. Trotz konstanter Senkung der Arbeitslosenanzahl in Weser-Ems ist die Abnahmemenge im relativen Vergleich zum Vormonat schwächer ausgefallen. Dies trifft erfreulicherweise nicht auf die Anzahl ausgeschriebener Stellen zu: Mit einer weiteren Steigerung von 8,08%, trotz bereits hohen Niveaus, ist diese ein Indikator des hohen Bedarfes der Wirtschaft an Arbeitskräften. Vor allem im Vergleich zum Vorjahresmonat ist dieser enorm gestiegen: So ist der Bestand an ausgeschriebenen Stellen im Bezirk Oldenburg um ca. 45% höher als im vergangenen Jahr. Trotz baldigen Ausbildungsbeginns basiert ein hoher Anteil der offenen Stellen weiterhin auf Ausbildungsverhältnissen. Wie bereits in den vergangenen Monaten prognostizieren die zuständigen Arbeitsagenturen weiterhin eine dynamische Fortführung der positiven Arbeitsmarktentwicklung in Weser-Ems.
Ein überraschend negatives Ergebnis bietet die aktuelle Unternehmerbefragung. So wurden sowohl die aktuelle Lage der Unternehmen als auch die prognostizierte Entwicklung wesentlich schlechter als im Vormonat bewertet. Bewertete ein Großteil der befragten Unternehmer den Umsatz der Unternehmung noch im April mit „Mittel“ bis „Gut“, wurde dies im Mai auf „Mittel“ bis „Schlecht“ korrigiert. Diese Negativtendenz zeigte sich, wenn auch nicht in solcher Intensität, in den Bereichen Auftragseingang, Kapazitätsauslastung und Unternehmensklima. Ähnlich der negativen Wahrnehmung der aktuellen Situation wurden die positiven Prognosen über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung weitestgehend revidiert. Dennoch zeigen diese weiterhin Vertrauen in eine künftige Besserung der Lage. Vor allem höhere Auftragseingänge und eine damit verbundene steigende Auslastung der Unternehmenskapazität werden erwartet. Zusammenfassend ist somit festzustellen, dass sich die erfreulichen Bewertungen der wirtschaftlichen Entwicklung des Monats April im Mai nicht mehr halten konnten. Dieser Abschwung ist aber gleichermaßen mit der Hoffnung verbunden, dass die zukünftige Entwicklung durch leichte Lageverbesserungen geprägt ist. Einen faden Beigeschmack liefert der Mangel an Fachkräften.
100.000
20.000
50.000
10.000
0
0
Arbeitslosenzahl
Stellenausschreibungen
Apr 11
76.257
Apr 11
17.103
Mai 11
73.329
Mai 11
18.485
Veränderung: -3,84%
Veränderung: +8,08%
Die Insolvenzen Die Anzahl gemeldeter Insolvenzen innerhalb WeserEms ist im Mai um 5,17% geringer ausgefallen als noch im Vormonat. So mussten 55 Unternehmen Insolvenzen anmelden.
Insolvenzen in W.-E.
Mai 2011
Prozentuale Veränderung
-5,17%
Kennziffern
Mai 2011
Aktuelle Stimmung
-8,31%
Zunkunftserwartung
-3,87%
kontrovers – Grafschaft Bentheim AKTUELL
Alles positiv in der Grafschaft? Landratskandidaten de Ridder und Kethorn stellen sich kontroverser Diskussion
Die Landratskandidaten Daniela de Ridder (überparteilich) und Friedrich Kethorn (CDU) stellten sich bei ihrem ersten Aufeinandertreffen kontroversen Fragen.
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eim Wirtschaftsforum „kontrovers“ der Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim sind erstmals die Kandidaten um das Amt des Landrats aufeinandergetroffen. Daniela de Ridder (überparteilich) und Friedrich Kethorn (CDU) bezogen im Nordhorner NINO-Hochbau Stellung zu Themen wie Jobs und Bildung, Verkehrsanbindung und Standortmarketing in der Grafschaft Bentheim. Sie ließen sich aber von Moderator und Grafschafter Nachrichten-Redakteur Rolf Masselink kaum aus der Reserve locken oder zu konkreten Antworten hinreißen. Alles scheint gut in der Grafschaft und doch besteht Handlungsbedarf.
Wirtschaft boomt Kethorn, der seit 2004 das Landratsamt innehält, betonte, dass die Grafschaft gut aufgestellt sei: „Die Wirtschaft boomt, das können wir anhand der eingehenden Bauanträge auslesen. Die wirtschaftliche Entwicklung befindet sich auf hohem Niveau, wir sind eine Vorzeigeregion.“ Auch de Ridder pflichtete der guten Entwicklung bei, sah aber dennoch Handlungsbedarf vor allen Dingen im Bereich des Fachkräftenachwuchses. „Ich möchte Landrätin werden, weil es eine Region im Aufwind mit viel Potenzial ist.“ De Ridder kandidiert überparteilich mit Unterstützung von der SPD und den Grünen. Sie habe im Zuge ihrer Vorbereitungen viele enttäuschte Stimmen gehört
und will in Zukunft „die Bescheidenheit der Grafschafter aufknacken“ und mehr Dynamik entwickeln. Insbesondere beschäftigte sie die Frage, wie junge Grafschafter in der Region gehalten werden können.
Wenige Schüler wollen in die Lehre Auch Kethorn stimmte ein: „Ich halte die Wissensökonomie in Zukunft für besonders wichtig, über die Kooperation mit der EmsAchse können wir Qualifizierungen noch schneller auf den Weg bringen.“ Zudem wolle er das Konzept der offenen Hochschule stärker etablieren, um somit auch Realschülern, die in der Grafschaft über 50 Prozent der Schulabgänger ausmachen, die Chance auf universitäre Bildung zu geben. Doch gerade dieser Punkt scheint heikel. Ein Unternehmer aus der Grafschaft, der als Fördermitglied in der Realschule tätig ist, befragte 60 Schüler, ob sie eine Lehre anstreben würden. Lediglich vier Schüler bejahten dies. Die Lehrstellenfrage ist eklatanter zu be werten. De Ridder entgegnete, dass gerade an diesem Beispiel deutlich werde, dass die Betriebe schon um die jungen Bewerber werben müssen. Doch eine Lösung konnte auch sie nicht aufzeigen. Kethorn befand dies sogar als komfortable Situation: „Es stehen mehr Ausbildungsplätze als Schüler zur Verfügung." WESER-EMS MANAGER 07/11
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AKTUELL Sommerfest der Gesellschaft Union Oldenburg
Sommerfest der Gesellschaft Union Oldenburg 320 Gäste genossen das Ambiente im Herbartgang
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arte Dämmerung, feine Leckereien, ein guter Tropfen und beschwingte Klänge waren die Zutaten für das Sommerfest des Kaufmännischen Vereins Gesellschaft Union e.V. Oldenburg. Im eigens für die Veranstaltung geschlossenen Herbartgang genossen Mitglieder und
Gäste getreu dem Motto „Love is in the air – ein himmlischer Abend“ einige stimmungsvolle Abendstunden. Für das kulinarische Verwöhnprogramm sorgte das altera Hotel mit ausgesuchten Spezialitäten und Weinen. LiveCooking an zwei Ständen imponierte zudem die rund 320 Gäste.
Die Oldenburger Kaufmannschaft konnte sich entspannt zum Netzwerken mit wichtigen Persönlichkeiten treffen. Besprochen wurden dabei nicht nur Themen wie der Erfolg der Oldenburger Schlosshöfe, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der Geschäftskonzepte in der Innenstadt.
Fotos: www.schmidt-foto.de
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Logistik 2050 AKTUELL
Dieselfreie Transporte bis 2050 Logistiker aus Weser-Ems machen es vor
kretär Enak Ferlemann (CDU) sagte dies zu. „Nur mit neuen Verkehrskonzepten können wir Verkehrswachstum und Klimawandel miteinander vereinbaren“, betonte er. Ziel sei es, die Logistik bis 2050 komplett ohne fossile Energien abzuwickeln, so Rolf Meyer, Geschäftsführer der Meyer & Meyer Holding GmbH & Co. KG aus Osnabrück. Sie setzen für die Filialbelieferung in der Berliner Innenstadt als Erste auf den Elektro-LKW. Ulrich Boll, Geschäftsführer der Firma Georg Boll aus Meppen, erklärt seine Teilnahme an dem zukunftsweisenden Projekt: „Die Logistikbranche hat in der öffentlichen Meinung ein Imageproblem. Wir werden nicht als diejenigen gesehen, die dafür sorgen, dass die Versorgung mit allen Dingen des täglichen Lebens funktioniert, sondern als diejenigen, die dem freien Bürger die Autobahnen verstopfen und die Umwelt verpesten. Insofern soll das Projekt veranschaulichen, was die Logistikbranche in den vergangenen Jahren bereits in punkto Nachhaltigkeit getan hat und welche Zielsetzungen wir für die nächsten Jahre haben.“
Lang-LKW ist UmweltEntlaster
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iele regionale Unternehmen in WeserEms befassen sich bereits heute intensiv mit dem drohenden Klimawandel. So haben die Logistikunternehmen der Region das ambitionierte Ziel, bis spätestens 2050 ohne Diesel zu fahren. Ein entsprechendes Strategiepapier legten der Präsident der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, Gerd-Christian Titgemeyer, sowie Vertreter der Speditionen
Boll aus Meppen, Meyer & Meyer sowie Hellmann aus Osnabrück und des Fahrzeugherstellers Krone kürzlich in Berlin dem Bundesverkehrsministeriums vor.
Appell an Bundesregierung Sie appellierten an die Bundesregierung, die Bemühungen um die Nachhaltigkeit im Transportgewerbe zu unterstützen. Staatsse-
Die Firma Georg Boll gehört zu den Pilotanwendern sogenannter Lang-LKWs innerhalb eines niedersächsischen Tests. Darin wurde der Beweis angetreten, dass die Lang-LKWs problemlos im Verkehr „mitfahren“ können. „In der Testphase haben wir cirka 110.000 Kilometer zurückgelegt und auf dieser Strecke etwa 18.600 Liter Diesel weniger verbraucht. Wir können also sagen, dass der Lang-LKW ein Umwelt-EntLASTER ist“, verdeutlicht Ulrich Boll das Ergebnis. Mit der Initiative wolle man anderen Logistikunternehmen einen Leitfaden zur Neuausrichtung der Logistik in die Hand geben. „Unsere Region hat bei diesem Thema schon jetzt bundesweit eine Vorreiterrolle. Mit dem Papier wollen wir Nachahmer ermuntern“, erklärte Titgemeyer.
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TITELPORTRÄT Business 24 IT Consulting
Innovative Videokonferenzsysteme lassen globale Distanzen verschwinden Business 24 IT Consulting GmbH & Co. KG weit mehr als „nur“ ein Systemhaus
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lassische Systemhauseigenschaften weist die B24 IT mit Hauptsitz in Oldenburg und einer Niederlassung in Osnabrück von Haus aus auf. Neben dieser Grundpalette unterstützt das Unternehmen seine kleinen und mittelständischen Kunden in allen Fragen des Projektmanagements, des Projektcoachings und bietet darüber hinaus dank eines gewachsenen Netzes von Lieferanten aus ganz Europa optimale Projektkonditionen an. Damit fungiert die B24 IT unter anderem als Groß- und Zwischenhändler im IT-Wesen. Zusätzlich bietet die B24 IT Expertisen in allen Bereichen der Telefonie, sorgt für ein passendes und flexibles Lizenzmanagement und hilft mit „Green IT“ dabei, nachhaltig Kosten im Unternehmen zu senken. Natürlich werden auch qualifizierte Mitarbeiter für die anfallenden Aufgaben zur Verfügung gestellt.
com Partner installiert und wartet er weltweit gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Videokonferenzsysteme der absoluten Spitzenklasse. Dabei greift sein Unternehmen auf die gesamte Produktpalette von Polycom zu, die mit ihren Telepresence-Lösungen eine außergewöhnliche visuelle Kommunikation ermöglicht und räumliche Grenzen verschwinden lässt.
Weltweit verstreut und doch an einem Tisch
Vorausschauende Telefonie Im Bereich der IP-Telefonie und Unified Communications arbeitet die B24 IT mit innovativen Herstellern aus Deutschland zusammen. Die Lösungen vom schwäbischen Hersteller innovaphone lassen es zum Beispiel zu, dass eine bestehende TK-Anlage sanft migriert wird und sofort die Vorzüge einer neuen Telefonie-Umgebung angeboten werden können. So können zum Beispiel übergreifende Datenbanken von Microsoft & Co., virtuelle Welten oder auch Video-Dienste eingebunden werden. „Bisher gab es kein Szenario, welches wir nicht abbilden konnten. Ob klassische Telefonie-Funktionen auf Netzwerken oder Trend-Themen wie Videokommunikation, das bieten wir unseren Kunden aus einer Hand“, macht Heiko Ryback, zuständig für die IP-Kommunikation bei der B24 IT, deutlich. Die Video-Lösungen sind
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Moderne Kommunikation schafft persönliche Atmosphäre.
technisch so ausgefeilt, dass Gesprächspartner in HD-Qualität zu sehen sind und durch herausragende Audioeigenschaften das Gefühl vermittelt wird, direkt in der Nähe des Gegenübers zu sitzen.
„Mehr als ein klassisches Systemhaus“ „Wir bieten unseren Kunden mehr Möglichkeiten als ein klassisches Systemhaus“, erläutert Geschäftsführer Oliver Kleene und weist dabei auf ein besonderes Segment des Unternehmens hin. Als zertifizierter Poly-
Die hochwertigen Videokonferenzsysteme bieten sich vor allem für Unternehmen an, die im Ausland tätig sind. „Ein Anruf kann niemals die Stimmung des anderen Gesprächspartners 1 zu 1 erkennen lassen“, erklärt Jörg Gentz, Leiter der Osnabrücker Niederlassung und Ansprechpartner für audiovisuelle Kommunikationssysteme. Und auch wissenschaftliche Studien belegen, dass die Kommunikation zwischen zwei Menschen zu etwa 80 Prozent nonverbal, sprich durch Gestik, Mimik, also die Körpersprache im Allgemeinen, bestimmt wird. Für viele Unternehmen sind alleine aus diesem Grund regelmäßige Besuche ihrer Dependancen im Ausland unerlässlich. Sei es für die Quartalsbesprechung, das Controlling oder einfachste Belange, die am Telefon nicht ohne Weiteres zu übermitteln sind. „Hier können Videokonferenzsysteme durchaus Abhilfe schaffen“, ist sich Gentz sicher. „Die Kosten für Reisen zu Niederlassungen sind nicht unerheblich, aber die Arbeitszeit einer Führungskraft lässt sich nicht so einfach runterrechnen und noch weniger ersetzen.“ Reisen bedeutet Zeitverlust, potenzielles Unfallrisiko, Stress, Jetlag und nicht zuletzt für viele Mitarbeiter einen Faktor der Unzufriedenheit, wenn sie fernab der Familie tätig sind.
Business 24 IT Consulting TITELPORTRÄT
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In 10 Minuten ist das Gehirn ausgetrickst Die B24 IT bietet mit ihrem Leistungsportfolio Echtzeit-Konferenzen an, die dank Full-HD-Technologie als absolut real empfunden werden. Erfahrungswerte von bisherigen Kunden belegen, dass es etwa 10 Minuten dauert, bis sich die Gesprächspartner bei einer Videokonferenz mit den Polycom-Systemen wie in einer echten Gesprächssituation, Auge in Auge mit ihrem Gegenüber, fühlen.
Von Damme in die ganze Welt Die Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Damme setzt als Kunde des Unternehmens B24 IT bereits auf die bewährte hochwertige Konferenzraumtechnik: „Wir haben Systeme in den USA, England, Frankreich und natürlich in unserem Hauptsitz in Damme installieren lassen“, erklärt Geschäftsführer Jens Walter. Der Vorteil liegt für ihn dabei klar auf der Hand: „Wir verkürzen Reaktionszeiten, sind schneller mit unseren Niederlassungen in Kontakt und können auch ohne große zeitliche Schwierigkeiten wichtige Konferenzen abhalten, die uns gegenüber der Konkurrenz einfach flexibler und schneller agieren lassen.“ Die ersten Erfahrungen bestärken die getroffene Entscheidung: „Was uns die B24 IT mit den hochwertigen Polycom-Systemen bietet, ist einfach eine Klasse für sich. Nach 10 Minuten vor dem Bildschirm habe ich mich von Kopf bis Fuß in einer klassischen Konferenz wiedergefunden, in der ich effektive und konstruktive Ge-
spräche führen konnte und in der wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern im Ausland lachen konnten.“ Grimme IT-Leiter Michael Jud betont die reibungslose Inbetriebnahme sowie die hohe Video- und Audio-Qualität auch bei kleineren Bandbreiten. „Die professionelle Unterstützung durch B24 IT hat zu schnellen Ergebnissen geführt.“
gemeinnützige GmbH ebenfalls rundum zufrieden mit den Videokonferenzlösungen, die bei laufendem Betrieb auch Tabellenformate und Auswertungen auf dem Bildschirm anzeigen können. Das kann auf einem separaten Monitor genauso wie im Split-Screen-Verfahren erfolgen, sichtbar für alle Teilnehmer auf den jeweils zugeschalteten Seiten.
Brillant im Gesundheitswesen
Weltweites Partnernetzwerk
Zwar lässt es die deutsche Rechtsprechung noch nicht ohne Weiteres zu, Operationen zu übertragen, aber zumindest im Segment der internen Teilnahme von Ärzten an medizinischen Konferenzen via Videokonferenz kann die B24 IT mit ihren Systemen einige Erfolge verbuchen. So ist unter anderem die Katholische Kliniken Oldenburg Münsterland Telefonanlage im Kleinstformat: Eine einzelne IP6000 von innovaphone kann bis zu 20.000 Benutzer verwalten.
Natürlich laufen die Videokonferenzsysteme über abgesicherte Verbindungen. Die Systeme werden weltweit von den Experten der B24 IT selbst oder von zugelassenen Partnern im Ausland installiert, Wartezeiten am Zoll werden dadurch umgangen, dass die Ware in exportkritischen Ländern direkt von Dienstleistern vor Ort bezogen wird. Die Installation und Wartung wird natürlich ebenfalls von der B24 IT oder deren eingesetz-
TITELPORTRÄT Business 24 IT Consulting
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Vorführtermine Bitte reservieren Sie Ihren Platz in Oldenburg und/oder Osnabrück Freitag, 5. August Freitag, 2. September Freitag, 7. Oktober Freitag, 4. November Freitag, 2.Dezember
INFO
10:00–12:00 Uhr 10:00–12:00 Uhr 10:00–12:00 Uhr 10:00–12:00 Uhr 10:00–12:00 Uhr
Bei Interesse bietet die B24 IT außerdem die Möglichkeit, Ihrem Unternehmen nach einer Bedarfsanalyse eine passende Konferenzausstattung kostenlos zu Demozwecken zur Verfügung zu stellen.
Heiko Ryback (links), zuständig für die IP-Kommunikation, und Jörg Gentz, Niederlassungsleiter Osnabrück, mit Geschäftsführer Oliver Kleene (aus Oldenburg zugeschaltet)
Konferenzräume mieten Videokonferenzsysteme können mitunter preislich nicht für jedes Unternehmen interessant sein. Aus diesem Grund stellt die B24 IT ihre klimatisierten Räumlichkeiten in Osnabrück und Oldenburg auch gegen Miete zur Verfügung, um Konferenzen abzuhalten: „Das lohnt sich natürlich nicht nur für Unternehmen, die im Ausland aktiv sind. Betriebe können diesen Service auch nutzen, um zum Beispiel potenzielle Arbeitnehmer aus Mün-
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WESER-EMS MANAGER 07/11
chen oder Frankfurt zu interviewen, die keine Möglichkeit haben, mal eben ein Bewerbungsgespräch vor Ort zu führen“, erläutert Gentz den Nutzen. Videokonferenzräume lassen sich im Gegenzug auch in anderen Ballungsräumen anmieten. Die B24 IT plant in Zukunft, ein deutschlandweites Netzwerk aufzubauen.
Beleuchtungsoptimierung bringt Leben in die Gesichter Um Videokonferenzen im absoluten Echtheitsgefühl zu erleben, muss die Raumbeleuchtung entsprechend mit den Videosystemen abgestimmt werden. Individuelle Raumaufbauten können als zusätzliches Mittel beispielsweise Videokonferenzen so erscheinen lassen, als sitze man mit seinem Gegenüber am selben Tisch. Natürlich bietet die B24 IT auch hier Lösungen an, die vom funktionellen bis zum edlen und hochwertig in Holz eingefassten System keine Wünsche offenlassen. „Wer sich von der Echtheit unserer Videokonferenzsysteme überzeugen will, ist herzlich eingeladen, uns zu besuchen und eine Konferenz zwischen Oldenburg und Osna-
brück zu schalten, gerne auch mit Vertretern auf beiden Seiten“, lautet der Aufruf der B24 IT, sich von den Spitzensystemen überzeugen zu lassen. Jeweils am ersten Freitag im Monat bietet das Unternehmen individuelle Vorführungen an. Um dabei eine optimale Konferenzsituation zu gewährleisten, ist die Teilnehmerzahl an den Standorten auf jeweils sechs Personen begrenzt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Zudem freuen sich Oliver Kleene und sein Team auch über die Abstimmung individueller Vorführtermine. KONTAKT
ten Partnern im Ausland zum Pauschalpreis durchgeführt. „Ein großer Vorteil der Polycom-Anlagen sind die niedrigen Leistungsansprüche an die vorhandene Infrastruktur. Die Qualität ist weltweit konkurrenzlos, wenn es um den Breitbandbedarf geht. Unsere Systeme kommen beispielweise bei einer HD-Konferenz in die Vereinigten Staaten mit 512 Kilobyte aus. Andere Systeme würden da nicht einmal den Ton verzerrungsfrei transportieren können“, macht Spezialist Gentz deutlich. Die PolycomLösungen sind außerdem mit allen gängigen Videokonferenzsystemen anderer Hersteller kompatibel.
Business 24 IT Consulting GmbH & Co. KG Hauptsitz Oldenburg Ammerländer Heerstraße 364 · 26129 Oldenburg Telefon: 0441 9984980 · Telefax: 0441 99849811 Niederlassung Osnabrück Eduard-Pestel-Straße 1 · 49080 Osnabrück Telefon: 0541 76028870 · Telefax: 0541 76028899 vertrieb@b24it.de · www.b24it.de
UNTERNEHMENSPORTRÄT Eventgolf.biz
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Networking einmal anders „Eventgolf“ bringt Trend-Veranstaltung nach Weser-Ems
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WESER-EMS MANAGER 07/11
Kundengewinnung und -bindung
KONTAKT
D
er Chef liegt unterm Schreibtisch, seine beste Kundin umrundet gerade den Papierkorb und die Kollegen aus der Marketingabteilung befassen sich endlich einmal selbst mit dem Kopierer: Was nach „Stromberg“ für Fortgeschrittene klingt, ist ein neuer Trend in deutschen Unternehmen: Eventgolf! Hier dreht sich alles um den kleinen, weißen Ball. Allerdings nicht auf dem Golfplatz, sondern in Büros oder jeder Art von gewöhnlichen oder außergewöhnlichen Locations. Wie beim großen Bruder geht es darum, mit möglichst wenigen Schlägen ein Loch zu treffen. Allerdings erschweren auf dem „grey“ des Büroteppichs keine Sandbunker, Wasserlöcher oder Bauminseln den direkten Weg zum Ziel, sondern Flipcharts, Aktenschränke
und das natürlichste aller lassen sich an jedem Ort Bürogolf-Hindernisse: der aufbauen – und das Wetter Schreibtisch. „Eventgolf “ ist ab sofort egal! Anders als bringt den Trendsport beim regulären Golf sind jetzt in die Region Weserkeinerlei Vorkenntnisse nöEms. Eventgolf Pro Arno tig. Wer einmal verstanden Posnin verfügt über langhat, wie herum man den jährige Erfahrung im AusSchläger hält, ist bereits berichten von Golfturnieren. stens für eine Partie vorbeAllein in diesem Jahr richreitet. Erfunden wurde „Oftet er in der Region über ficeputting“ in den USA. In ein Dutzend Schlossallee Eventgolf Pro Arno Posnin Deutschland ist die PopulaDamengolfturniere aus. rität des Sports allerdings in Auch mit dem Schritt in Richtung Events erster Linie einer schottischen Whiskybrenwird kein Neuland betreten. Im Frühjahr nerei zu verdanken, und das ist auch irgenderst organisierte er die erste Osnabrücker wie eine schöne Vorstellung: Schnapsbrenner Modenacht. mit jeder Menge Zeit, die zu Fuße der Highlands um alte Eichenfässer putten. Ob dieses Bild zutrifft, bleibt fraglich. Fakt ist aber, dass die Mitarbeiter der Glenlivet-Brennerei mit der Gründung der „The Glenlivet Office Putting Challenge“ den Bürogolf sogar turnierOb als Netzwerk-Veranstaltung, Mar- tauglich gemacht haben. keting-Event, Mitarbeiter-Incentive oder einfach nur so – Eventgolf bietet die Möglichkeit, das eigene Unternehmen und seine Produkte einmal ganz anders darzustellen. Mit viel Spaß, ungezwungener Kommunikation und einigen bleibenden Eindrücken. Dabei sind Bürogolfturniere vergleichsweise preiswert und können flexibel den Bedürfnissen des Unternehmens angepasst werden. Auch ein Branding ist kein Problem: Sowohl die Fahnen am jeweiligen Loch, wie auch die Scorecarten und das „Birdiebook“ werden mit dem Firmenlogo versehen, ganz wie auf dem wirklichen Golfplatz. Anders als dort GOLFEN & NETZWERKEN können beim Eventgolf aber die Produkte des Unternehmens als Hindernisse integriert Eventgolf.biz werden. Spielen kann man den kommunikaBrückenort 15 · 49565 Bramsche tiven Sport nahezu überall: Ob in Büros, BanTelefon: 05461 940210 info@eventgolf.biz · www.eventgolf.biz ken, Geschäften, Hotels oder eigens angemieteten Locations. Die mobilen Putting Cups
eventgolf.biz
Marktübersicht Personaldienstleister BUSINESS IN WESER-EMS
Marktübersicht Personaldienstleister Employer Branding das Trendthema
Arbeitskräfte auf Rechnung zur Verfügung oder vermittelt Personal auf Provisionsbasis. Hierbei gibt es unterschiedlichste Verrechnungsmöglichkeiten. Als Richtwert für die Vermittlung kann ein Fünftel des Bruttojahresgehaltes gesehen werden, im günstigsten und seltensten Fall liegt dieser Wert bei gerade mal fünf Prozent. Es gibt aber auch andere Vereinbarungen wie beispielsweise den xfachen Wert des Stundenlohns. Solche Klauseln sind allerdings nicht immer wirksam. So war es auch in dem vom Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 11.03.2010, Az.: III ZR 240/09, entschiedenen Fall: Ein Schweißer sollte bereits nach einem Monat übernommen werden, das verleihende Unternehmen pochte auf den 200-fachen Stundenlohn des Arbeitnehmers als Vermittlungsprovision. Der Bundesgerichtshof erklärte diese Klausel für unwirksam und der Personaldienstleister erhielt keine 5.000 Euro Pauschalzahlung. Die Angemessenheit der Provision ergibt sich demnach aus drei Kriterien: Der Dauer des vorangegangenen Verleihs, der Höhe des vom Entleiher gezahlten Entgelts und des Aufwands des Verleihers für die Gewinnung eines vergleichbaren Arbeitnehmers.
Beratungstätigkeiten nehmen zu
P
ersonaldienstleister können sich in der aktuellen Fachkräftedebatte nur schwerlich über zu wenig Kundschaft beklagen. Fehlende Ingenieure, Maschinenbauer und anderweitige Fach- und Führungskräfte werden von der Wirtschaft immer stärker nachgefragt. Doch mittlerweile sind es nicht mehr nur die Fachkräfte, die dem Arbeitsmarkt fehlen, selbst Helfer ohne Qualifikationsvoraussetzungen sind rar geworden, die Personaldienstleister im Gegenzug immer mehr auf die Qualitätsansprüche des Kunden ausgerichtet.
Projektbezogene Know-howLieferanten So ist die einst für Outsourcing und Billigarbeit verschriene Branche mittlerweile zum Know-how-Lieferanten geworden, auf den viele Unternehmen nicht mehr verzichten wollen. Für wichtige Projektarbeiten Kapazitäten hinzuzuschalten, macht einen Betrieb flexibler, die Kosten bleiben dabei überschaubar. Ein Personaldienstleister stellt entweder
Machte im Jahr 2000 der Umsatz im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung noch knapp 98 Prozent des Geschäftsvolumens der Branche aus, sind es mittlerweile nur noch rund 93 Prozent. Starke Wachstumsquoten finden sich in beratenden Tätigkeiten, wobei der aktuelle Trend immer stärker zum Employer Branding, also dem Positionieren eines Arbeitgebers als identitätsstiftende Marke, geht. Hier liegt der Vorteil darin, dass die Personalarbeiter den Weg des potenziellen Bewerbers genau kennen. Sie wissen, wie sich die Menschen jungen und mittleren Alters entsprechend ihrer Bildungsstände und Qualifikationen bewegen und an welcher Stelle man diese am besten „abfangen“ und auf ein Unternehmen aufmerksam machen kann. Durch breiter aufgestellte Serviceleis tungen und höhere Nachfrage wuchs der Zeitarbeitsmarkt 2010 um 25,7 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro Gesamtumsatz und stößt noch immer nicht an seine Grenzen. Rund 870.000 Zeitarbeitnehmer sind derzeit in der Branche beschäftigt, 50.000 weitere werden gesucht. WESER-EMS MANAGER 07/11
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BUSINESS IN WESER-EMS Marktübersicht Personaldienstleister
Name
Sitz
Umsatz
Verfügbares Personal
Kernbranchen
Ansprechpartner
Arbeitnehmerüberlassung Abiant GmbH & Co. KG Adecco Germany Holding SA & Co. KG
Moormerland Düsseldorf (NL: Oldenburg und Bremen) Oldenburg Oldenburg Wolfsburg (NL: Emden und Osnabrück)
9,8 Mio. 989,9 Mio.
450 38.000
k.A. k.A. 446,6 Mio.
80 k.A. 11.633
Detmers Personaldienstleistungen GmbH Die p.A. - GmbH ERZA GmbH
Südbrookmerland
k.A.
340
FERCHAU Engineering
Gummersbach (NL: Osnabrück und Bremen) Düsseldorf (NL: Schortens und Emden) Papenburg Oldenburg Großefehn Bad Zwischenahn
> 300 Mio. > 4.100
AJM Personalservice GmbH Apollo Fachpersonal GmbH AutoVision GmbH
Gi Group Deutschland GmbH Hüsing Personal Service GmbH INPERSO GmbH K+L Montage GmbH & Co. KG MSD Personalleasing GmbH MWG Wirtschaftsservice GmbH neugebauer-personaldienste e.K. pd Personaldienst Piening GmbH Pluss Personal Leasing und System Service GmbH Promotec Unternehmensgruppe
Pro Personaldienstleistungen GmbH Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Reis-Service.com RP Personal GmbH
Magdeburg (NL: Emden) 43 Mio. Münster (NL: Aurich) k.A.
2.000 350
80,5 Mio.
5.000
1,8 Mio. k.A. k.A. 1,4 Mio.
45 400 150 30-50
Oldenburg Osnabrück Osnabrück Bielefeld (NL: Osnabrück und Oldenburg) Wilhelmshaven
1 Mio. >2 Mio. k.A. 127,5 Mio.
20 >100 1.500 6.000
48,5 Mio.
2.838
Cloppenburg/ Oldenburg/Rheine/ Markranstädt Leer
20 Mio.
800
2 Mio.
80
Eschborn (NL: Osnabrück und Oldenburg) Aurich Augsburg (NL: Oldenburg)
1,73 Mrd.
63.000
k.A. 240 Mio.
>10 9.300
Personal, Technik, Agrar Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung, Outsourcing, Outplacement, Beratung Elektro, Metall Elektro, Sanitär, Heizung, kaufmännisches und technisches Personal Prozess- und Personaldienstleistungen in der Automotiven Branche, im Maschinebau, im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik und der erneuerbaren Energien Industrie, Produktion, Handwerk, Logistik
Holger Musiol Detlef Blankenhagen
Industrie und Handwerk Industrie, Rohrleitungsbau, Stahlbau, Schiffbau, Anlagenbau, Automobilbranche, Elektrotechnik, Metallbau, Logistik Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Anlagen- und Stahlbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Schienen fahrzeugtechnik, Schiffbau Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung
Yvonne Freese Gaby Meyer
Bau, Maschinenbau, Industrie, Handwerk Manufact, Office, Engineering + IT, Medical Windenergie, Metallbau, Elekrotechnik, Logistik Stahlbau, Maschinenbau, Anlagenbau, Anlagenbau/Energie, Rohrbau, Schweißtechnik, technische und kaufmännische Bereiche Logistik, Exportverpackung, Kran- und Baumaschinenführer Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung, Arbeitssicherheit Arbeitnehmerüberlassung Zeitarbeit, Personalvermittlung, Outsourcing, Outplacement und Transfer Gesundheitswesen, Hotellerie, Gastronomie, Handwerk, Industrie, Gewerbe Lebensmittel, Kunststoff, Industriemontagen, Geothermie bohrungen, kaufmännisches Personal
Gerold Hüsing Jens Löffler Günther Knälmann Detlev Rode
Elektroinstallation, Windenergie, Automotive, Maschinenbau, Schiffbau, Maler Logistics, Automotive, Call-Center, Finance
Jan-Frederick Klein
Produktionshelfer Industrie, Kraftwerkservice, Maschinen- und Anlagenbau sowie Handel, Handwerk und Verwaltung
Ingo Reis Jörg Beckmann
Kurt Mohrmann Claas Helmers k.A.
Michael Detmers
Richard Knohe (NL Osnabrück) Michael Schwiering
Rainer Michler Herbert Neugebauer Bernd Knölker Andreas Kammler k.A. Jörg Pohlmann
Jochen Julius
Marktübersicht Personaldienstleister BUSINESS IN WESER-EMS
Service Personaldienstleistungen GmbH Ostrhauderfehn SONESTO GmbH Oldenburg (NL: Wilhelmshaven und Leer) TEMPTON Group Frankfurt am Main (NL: Aurich, Cloppenburg, Lingen und Osnabrück) timecon GmbH & Co. KG Oldenburg
51 Mio. 24,5 Mio.
12 Mio.
Verfügbares Kernbranchen Personal 2.500 Industrie, Handwerk, Automotive, Lebensmittelherstellung 610 Dienstleistungen, Maschinenbau, Luftfahrt, Logistik, Energieversorgung 8.000 Automobil, Elektronik, Maschinen- und Anlagenbau, Transport, Logistik & Verkehr, Handel, Finanzwesen, Gesundheits- und Sozialwesen, Dienstleistungen 400 branchenübergreifend
TimePartner Gruppe
226 Mio.
6.500
Industry, Professionals, Technology, Services, Aviation, Medical
2,5 Mio.
67
Industrie, Großprojekte, Gebäudeinstallationen
Name
WZG mbH & Co. KG
Sitz
Hamburg (NL: Aurich, Cloppenburg, Lohne und Oldenburg) Wilhelmshaven
Name
Sitz
Umsatz
217 Mio.
Umsatz
Mitarbeiter
Kernbranchen
Ansprechpartner Bettina Nordbroek Karl-F. Winzer Claudia Isabel Knoll
Linda Heitmann / Carmen Kruse Ulla Witte
Nils Dykstra, Maik Wieting Ansprechpartner
Personalberatungen acadConsult GmbH BPB Büro für Personalvermittlung und Bewerbungsberatung Dr. Schwerdtfeger Personalberatung
Oldenburg Emstek
3,5 Mio. k.A.
25 4
Emstek
k.A.
12
Haferkamp Projektmanagement GmbH Wardenburg International Executive Recruiting Geeste
< 1 Mio. k.A.
1 k.A.
junior-talents consulting GmbH Kompetenzzentrum Vorwerk&Brokgerken GbR Kühling Personalberatung
Osnabrück Wiefelstede/Ammerland Mühlen (Oldenburger Münsterland) Noblis Unternehmensberatung GmbH / Leer personal total HR Consulting Group ruf personalleitung GmbH Osnabrück Sprungbrett GbR Personalberatung und Cloppenburg -vermittlung strategie:p personalberatung GbR Oldenburg
k.A. k.A.
3 5
k.A.
5
k.A.
k.A.
Personalberatung, Bildungsträger, Unternehmensberatung Maschinen- und Anlagenbau, Industrie, Agrar- und Ernährungswesen, Automotive, Logistik Maschinen- und Anlagenbau, Agrar- und Ernährungswesen, Automotive, kommunale Verwaltung, Verbände, kirchliche und karitative Organisationen, Energie und Telekommunikation Klein- und Mittelstand Rekrutierung von erfahrenen Fach- und Führungskräften in allen Branchen Mittelständische Unternehmen, branchenunabhängig Qualifizierung von ArbeitnehmerInnen, Vermittlung von Ausbildungswilligen in den Arbeitsmarkt Maschinen- und Anlagenbau, Kunststoffindustrie, Agrar- und Ernährungswirtschaft Personalberatung, Direct- und Executive Search
k.A. k.A.
2 3
alle Branchen Personalberatung, Personalvermittlung
k.A.
k.A.
U. Thoben GmbH waldorfconsulting
k.A. k.A.
3 k.A.
Osnabrück Osnabrück
Mike Beenders Dirk Grave Dr. Clemens Schwerdt feger Meike Haferkamp Paul Pleus Marcus Thoben Daniela Vorwerk Matthias Kühling Jürgen Dominik
Ulrich Ruf Karin Busse, Andrea Vagelpohl IT/Softwareentwicklung, Handel, Dienstleistung, Medien/Multime- Torsten Vogel dia, Bio+Chemie Mittelständische Unternehmen, branchenunabhängig Ulrich Thoben Finanzdienstleister, Professional Services (Rechtsanwälte, WirtJulia Waldorf schaftsprüfer, Steuerberater, Unternehmensberater), Industrie
Quelle: Unternehmensangaben. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird keine Gewähr übernommen. k.A. = keine Angaben, NL = Niederlassung
BUSINESS IN WESER-EMS Marktübersicht Personaldienstleister
ABIANT GMBH & CO. KG Abiant entstand vor ungefähr 50 Jahren, als sich Gruppen von Landwirten zu Genossenschaften zusammenschlossen. Der wichtigste Grund hierfür war die Beschaffung von Arbeitskräften im Krankheitsfall und bei Arbeitsspitzen. Die genossenschaftliche Unternehmensform hat Abiant bis heute beibehalten. Die Holding mit acht Niederlassungen in Deutschland und sieben Filialen in den Niederlanden agiert seit über vier Jahrzehnten am Markt. Insbesondere in den Bereichen Agrar, Industrie, Technik, Transport und Logistik bietet das Dienstleistungsunternehmen Personal an.
AJM PERSONALSERVICE GMBH Seit nunmehr acht Jahren bietet die AJM Personalservice GmbH aus Oldenburg qualifiziertes Fachpersonal aus den Branchen Elektro und Metall an. 3,5 Jahre beträgt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit aller AJMZeitarbeiter, was auf einen hohen Grad der Zufriedenheit schließen lässt. Der geschäftsführende Gesellschafter Kurt Mohrmann kann außer seiner Tätigkeit als Leiter der AJM Personalservice GmbH auf insgesamt mehr als 25 Jahre Zeitarbeitserfahrung zurückgreifen.
ACADCONSULT GMBH Die 2004 durch Mike Beenders gegründete acadConsult GmbH ist in folgenden Geschäftsfeldern tätig: Unternehmensberatung (Juniorund Seniorberatung), Personalberatung, Marketing/Vertrieb und als Bildungsträger. Fünf Senior-Berater betreuen deutschlandweit mit unterschiedlichen Studenten-Teams (Junior-Berater) Projekte und Kunden. Seit 2010 sind allein für das Bundesprojekt „Perspektive 50plus“ 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Oldenburg, Bad Zwischenahn, Wildeshausen, Delmenhorst und Vechta für die Umsetzung zuständig.
Geschäftsführer Mike Beenders Geschäftsführender Gesellschafter Kurt Mohrmann
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WESER-EMS MANAGER 07/11
Marktübersicht Personaldienstleister BUSINESS IN WESER-EMS
ATS INDUSTRIESERVICE GMBH Die in Saterland ansässige ATS Industrieservice GmbH vermittelt seit 25 Jahren deutschlandweit Arbeitskräfte für den handwerklichen, technischen und kaufmännischen Bereich. Dank eines umfangreichen Bestands an Bewerbern kann das Unternehmen schnell und flexibel auf individuelle Kundenwünsche ein gehen. Darüber hinaus ist ATS in der Handwerksrolle eingetragen und kann daher auch in Form von Werkverträgen arbeiten und fertigen.
Geschäftsführer Manfred Specken
AUTOVISION GMBH Als Full-Service-Anbieter und einer der fünf größten Personaldienstleister in Deutschland (Lünendonk-Studie) kombiniert die AutoVision qualifiziertes Personal, Prozess-Know-how und innovative Software, um ihre Kunden schnell und erfolgreich zu unterstützen. Das Spektrum reicht vom Bewerbungsmanagement über Arbeitnehmerüberlassung bis hin zum Interim Management sowie IT- und Ingenieurdienstleistungen.
GI GROUP DEUTSCHLAND GMBH Das international agierende Unternehmen wurde 1998 in Italien gegründet und ist heute an mehr als 450 Standorten in zwölf Ländern auf drei Kontinenten Markus Kühn Michele Villa tätig. Seit Dezember 2010 ist die Gi Group Mitglied in Ciett, dem internationalen Dachverband der Zeitarbeit, und Eurociett, dessen europäischer Organisation. Zu den Dienstleistungen gehören Automotive, Aviation, Contact Center, Einzelhandel und Manufacturing Services. Bundesweit beschäftigt die Gi Group mehr als 5.000 Mitarbeiter in über 60 Niederlassungen und gehört damit in Deutschland zu den bedeutendsten Zeitarbeitsunternehmen.
OUTLINE PERSONALMANAGEMENT GMBH Das 2001 im Tecklenburger Land gegründete Unternehmen liefert Dienstleistungen rund um die Themenkomplexe Personalbeschaffung, Projekte im Personalbereich und Outsourcing des Lohn- und Gehaltsbereichs. Dabei ist Outline von Ostwestfalen-Lippe bis zur holländischen Grenze aktiv und spricht gezielt Fach- und Führungskräfte im kaufmännischen und technischen Bereich sowie im Handwerk an.
Die Geschäftsführer: Diplom-Kfm. (FH) Ingo Mithöfer und Edeltraud Hoppe-Wientjes WESER-EMS MANAGER 07/11
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BUSINESS IN WESER-EMS Marktübersicht Personaldienstleister
RANDSTAD DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG Neben der klassischen Zeitarbeit gehören die direkte Personalvermittlung und das Outsourcing, also die Übernahme gesamter Aufgabenbereiche, zum Portfolio von Randstad. In den zehn Niederlassungen in Niedersachsen und Bremen stehen den Unternehmen und Mitarbeitern 50 Vertriebsdisponenten zur Verfügung. Rund 500 Kundenunternehmen nutzen aktuell den Service des Personaldienstleisters – vorwiegend aus den Bereichen Automobil, Windkraft, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Lebensmittel und Elektro. Antje Kötters und Jochen Julius, Distriktmanager bei Randstad
Geschäftsführer Ulrich Ruf
RUF PERSONALLEITUNG GMBH
SERVICE PERSONALDIENSTLEISTUNGEN GMBH Seit 1992 bietet die Service Personal-Dienstleistungen GmbH ihren Kunden ein umfangreiches Angebot rund ums Personalmanagement an. Hierzu gehört die gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung in den Bereichen kaufmännisches, gewerb- Geschäftsführer Siegfried Heyen liches sowie technisches Personal. Außerdem unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei der Rekrutierung von Fachpersonal und bietet im Hinblick auf das Thema „Outsourcing“ die Übernahme von Betriebsteilen im Bereich der personellen Dienstleistung. Auch bei der sozialverträglichen Trennung von Mitarbeitern und deren Wiedereingliederung bietet das Unternehmen die Möglichkeit einer professionellen Begleitung an.
Gegründet im Jahr 1996, hat es sich die ruf personalleitung gmbh zur Aufgabe gemacht, kleine und mittelständische Unternehmen in allen relevanten Personalfragen zu unterstützen. So beraten sie ihre Kunden in allen personellen Angelegenheiten unter Beachtung der arbeitsrechtlichen sowie tariflichen Bestimmungen. Auch die Unterstützung bei der Zusammenarbeit in personellen Angelegenheiten mit Behörden wie beispielsweise der Arbeitsagentur oder dem Integrationsamt fällt in ihren Aufgabenbereich. Überdies schult die ruf personalleitung gmbh betriebliche Führungskräfte und Mitarbeiter/-innen, die mit Personalangelegenheiten betreut sind.
TIMEPARTNER Die TimePartner Gruppe gehört mit über 6.500 Mitarbeitern und rund 100 Niederlassungen bundesweit zu den Top Ten der deutschen Personaldienstleister. Als Spezialist für Fach- und Führungskräfte ist TimePartner in den Bereichen Professionals, Industry, Technology, Services, Medical und Aviation starker Partner renommierter Unternehmen. TimePartner ist Mitglied im iGZ-Verband. Ulla Witte ist Regionalleiterin bei TimePartner und verantwortlich für das Gebiet Niedersachen-West / Bremen.
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WESER-EMS MANAGER 07/11
AutoVision UNTERNEHMENSPORTRÄT
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AutoVision GmbH – Strategischer Partner für Personalfragen Unterstützung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Dabei setzt die AutoVision Qualitätsstandards. Die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft DNV (Det Norske Veritas) hat
der AutoVision GmbH 2009 ein Qualitätsmanagement nach internationalem Standard bescheinigt und das Zertifikat nach DIN ISO 9001:2008 ausgestellt. Standards werden auch mit dem Tarifsystem gesetzt: Gute Arbeitsbedingungen in der Zeitarbeitssparte sind für die AutoVision selbstverständlich. Mit der IG Metall ist ein stabiles Tarifgerüst entwickelt worden, das in der Branche heraussticht. Als kompetenter Partner ermöglicht die AutoVision ihren Kunden mit Blick auf den Fachkräftemangel die notwendige Flexibilität im Bereich Personal. Aus einem großen Pool an qualifizierten Bewerbern kann die Auto Vision auch zahlenmäßig hohe Personalanfragen innerhalb kürzester Zeit abdecken.
Die AutoVision GmbH – Spezialist in vielen Branchen Die AutoVision zählt große und mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Maschinenbau, Informationsund Telekommunikationstechnik sowie Erneuerbare Energien zu ihren Kunden. Auch in der Weser-Ems-Region vertrauen immer mehr Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit der AutoVision GmbH für die schnelle und qualitätvolle Lösung personeller Engpässe.
Über die AutoVision GmbH: Die AutoVision GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Volkswagen AG und bietet verschiedene Prozess- und Personaldienstleistungen an. Das Spektrum reicht von Personalberatung über Zeitarbeit bis hin zu Ingenieurdienstleis tungen. Die AutoVision GmbH wurde im Jahr 2001 gegründet und beschäftigt aktuell über 11.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist national an insgesamt 18 Standorten vertreten und international in Ungarn, Portugal, Belgien und der Slowakei aktiv. Der Stammsitz ist Wolfsburg. KONTAKT
D
ie Suche nach geeigneten Fachkräften bedeutet bereits heute für viele Unternehmen eine enorme Herausforderung. Das Rekrutieren von qualifizierten Mitarbeitern wird immer mehr zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Als Full-Service-Anbieter und einer der fünf größten Personaldienstleis ter in Deutschland (Lünendonk-Studie) ist die AutoVision auch in der Weser-Ems-Region der strategische Partner für die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter. Die AutoVision kombiniert qualifiziertes Personal, Prozess-Know-how und innovative Software, um ihre Kunden schnell und erfolgreich zu unterstützen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Das Spektrum reicht vom Bewerbungsmanagement über Arbeitnehmerüberlassung bis hin zum Interim Management sowie IT- und Ingenieurdienstleistungen.
AutoVision GmbH Niederlassung Emden Niedersachsenstraße 2 · 26723 Emden Telefon: 04921-9199250 www.autovision-gmbh.com emden@autovision-gmbh.com AutoVision GmbH Niederlassung Osnabrück Neumarkt 12 · 49074 Osnabrück Telefon: 0541-3573130 www.autovision-gmbh.com osnabrueck@autovision-gmbh.com
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UNTERNEHMENSPORTRÄT GI Group Deutschland
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Der Mensch im Mittelpunkt Die Gi Group als internationaler Spezialist für Human Resources hat sich als feste Größe auf dem Arbeitsmarkt etabliert
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ttraktive Jobs und faire Konditionen – zwei von vielen Punkten, die die Mitarbeiter der Gi Group zu schätzen wissen. Mittlerweile gibt die Gi Group Deutschland mehr als 5.000 Menschen täglich einen festen Arbeitsplatz. Der Personaldienstleister blickt als international agierender Spezialist für Human Resources auf viele Jahre Erfahrung in der Personalbranche zurück. Weltweit ist das Unternehmen an mehr als 450 Standorten in zwölf Ländern auf drei Kontinenten aktiv. Neben Deutschland gehören dazu Italien, Frankreich, Polen, Spanien, Rumänien und Großbritannien, außerhalb Europas China, Hongkong, Brasilien, Indien und Argentinien. Seit Anfang des Jahres ist die Gi Group außerdem Mitglied in Ciett, dem internationalen Dachverband der Zeitarbeit, und in Eurociett, dessen europäischer Organisation. Dadurch kann der HR-Spezialist den weltweiten Arbeitsmarkt aktiv mitgestalten. Seinen Ursprung hat der Personaldienstleister in Italien, wo 1998 die Générale Industrielle gegründet wurde. Seit 2004 firmiert das
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Unternehmen unter dem Namen Gi Group. Mit dem Beginn des Internationalisierungsprozesses 2007 betrat die Gi Group auch den deutschen Markt. Heute gehört sie mit bundesweit mehr als 60 Niederlassungen zu den bedeutendsten Zeitarbeitsunternehmen des Landes. Neben der größtmöglichen Zufriedenheit der Mitarbeiter steht vor allem der Kunde im Fokus. „Was uns auszeichnet, ist zum einen das Gespür für die jeweiligen Kundenbedürfnisse und zum anderen, im Anschluss daran das passende qualifizierte und motivierte Personal zu finden“, so Markus Kühn, Geschäftsführer der Gi Group Deutschland GmbH. „In den vergangenen Jahren hat sich unsere Qualitätsorientierung bewährt. So konnten wir gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreich wachsen“, fügt Michele Villa, ebenfalls Geschäftsführer der Gi Group Deutschland GmbH, hinzu. Für die Zukunft stehen alle Zeichen weiterhin auf Wachstum. Auf einzelne Schlüsselmärkte hat sich die Gi Group mit so genannten Spezialisierungen eingestellt und kann dort speziell ausgebildetes
KONTAKT
Personal zur Verfügung stellen. Die Recruiter sind mit den Anforderungen der einzelnen Branchen vertraut und wissen daher, auf welche Qualifikation es jeweils ankommt. Der Bereich Automotive Services beispielsweise bietet maßgeschneiderte Personallösungen für die Automobilindustrie, das Aviation Team ist bestens mit der Luftfahrtbranche vernetzt. In der produzierenden Industrie wird Personal mit den unterschiedlichsten Kenntnissen und Qualifikationen benötigt. Hierauf haben sich die Berater der Spezialisierung Manufacturing Services eingestellt. Einzelhandel Services ist ausschließlich mit handelserfahrenen Mitarbeitern besetzt, während die Spezialisten des Bereichs Contact Center Services freundliche Mitarbeiter für eine optimale Kundenkommunikation überlassen. Wenn es darum geht, Kundenunternehmen und Bewerber zusammenzubringen, steht für die Gi Group immer der Mensch im Mittelpunkt. Schließlich sollen beide Seiten bestmöglich beraten werden – getreu der Firmenphilosophie „Your job, our work“.
Niederlassung Schortens Ihr Ansprechpartner: Michael Schwiering Olympiastraße 1, Gebäude 3, EG · 26419 Schortens Telefon: 04421 35859-90 · Fax: 04421 35859-99 schortens@gigroup.de · www.gigroup.de Niederlassung Emden Ihr Ansprechpartner: Michael Schwiering Faldernstraße 23 · 26725 Emden Telefon: 04921 945310 · Fax: 04921 945324 emden@gigroup.de · www.gigroup.de Niederlassung Bremen Ihr Ansprechpartner: Michael Schwiering Am Brill 13 · 28195 Bremen Telefon: 0421 208711-40 · Fax: 0421 208711-49 bremen@gigroup.de · www.gigroup.de Niederlassung Rheine Ihr Ansprechpartner: Stefan Röder Münstermauer 5-10 · 48431 Rheine Telefon: 05971 801958-0 · Fax: 05971 801958-9 rheine@gigroup.de · www.gigroup.de
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Vertrauensvoll, fair, verbindlich: ruf personalleitung gmbh Osnabrücker Dienstleister mit gutem Ruf in der Region
Diskretion und Offenheit als Erfolgsstrategien Ulrich Ruf kennt beide Seiten: die Seite der Arbeitnehmer und die leitende Position im Unternehmen. Ungewöhnlich? Die Frage stellt sich für ihn nicht. Vielmehr entspricht es seinem Credo, den Blick für viele Ebenen zu öffnen und auf Dauer offen zu halten. Sich immer wieder neu justieren, gegebenenfalls korrigieren und sein Wissen stets erweitern, das sind die Strategien, die Ulrich Ruf seit anderthalb Jahrzehnten anwendet. Zugleich sind das die Instrumente, mit denen er als externer Personalleiter die gesteckten Ziele erreicht. Auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung und den Angestellten gleichermaßen. Bei absoluter Diskretion, versteht sich. Da werden Strukturen neu konzipiert, umgesetzt und betreut, bis sie sich als erfolgreiches Unternehmensgefüge erweisen – und länger. „Das klappt nur im direkten Austausch mit der Führungsebene. Nach zielorientiertem Gespräch entwerfe ich das entsprechende Konzept. Das wird mit der Unternehmensleitung abgestimmt und mit dem Betriebsrat besprochen, sofern es diesen im Hause gibt“, erklärt Ruf.
Hochspannende Gespräche mit Arbeitnehmervertretern Der Diplom-Volkswirt verweist auf seinen eigenen Berufsstart als Starkstromtechniker in der Stahlindustrie, für die das Montanmitbestimmungsgesetz gilt. In der Branche ist die Mitbestimmung von Arbeitnehmern nicht nur selbstverständlich, sondern gesetzlich verankert. Das prägt, findet Ulrich Ruf und
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konstatiert: „Mir ist ein partnerschaftliches Zusammenarbeiten zwischen Belegschaft und Unternehmensleitung wichtig. Bei der Ausarbeitung diverser vertraglicher Vereinbarungen, die auch über Arbeitszeitregelungen hinausgehen, kommt das allen Seiten zugute. Und es hilft, die unterschiedlichen Perspektiven und Bedarfe im Sinne der positiven Unternehmensentwicklung abzuwägen.“
Zeit sparen mit externer Personalleitung Personalleitung klingt nicht nur nach viel Arbeit und noch mehr zeitlichem Aufwand, sie ist es auch. Aktive Betriebsräte, die mitunter gewerkschaftlich orientiert agieren, erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit Personalfragen. Ulrich Ruf macht das: die Korrespondenz von der erfreulichen Einstellungszusage über unerfreuliche Abmahnungen oder gar Kündigungen, einfach den kompletten Schriftwechsel und die Gespräche in sämtlichen personellen und betrieblichen Angelegenheiten. Was die rechtlichen Belange betrifft, so arbeitet Ruf seit vielen Jahren eng mit Juristen zusammen. KONTAKT
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xterne Personalleitung – wie kann das funktionieren? Bestens, finden die mittelständischen Unternehmen, für die Ulrich Ruf im Einsatz ist. Viele dieser 15 Firmen betreut er vom Anfang seiner eigenen Unternehmensgründung an. Das spricht für sich. Vor allem spricht es für Ulrich Rufs Arbeit. Seine Grundsätze sind ebenso einfach wie effektiv: Die ruf personalleitung gmbh steht für eine vertrauensvolle, faire und verbindliche Zusammenarbeit mit der Unternehmensführung. Seit nunmehr 15 Jahren mit Erfolg. Von der Metallindustrie über den Großhandel hin zum Chemieunternehmen versorgt Ulrich Ruf zwar sehr unterschiedliche Branchen, allen gemeinsam jedoch ist der gleichermaßen sensible wie relevante Bereich der Personalleitung. Es fängt bei der Suche nach geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an und hört mit unterschriebenen Arbeitsverträgen noch lange nicht auf. „Meiner Erfahrung nach wünschen sich viele Unternehmensführungen eine nachhaltige Unterstützung im gesamten Bereich der Personalfragen. Dazu zählen neben dem kompletten Schriftverkehr natürlich die Betreuung und Führung des Personals sowie die oft zeitintensiven Verhandlungen mit Betriebsräten", beschreibt Ruf einen Ausschnitt seines Aufgabenspektrums.
personalleitung gmbh
www.personalleitung.de ruf personalleitung gmbh Krahnstraße 11 · 49074 Osnabrück Telefon: 0541 5054210 · Telefax: 0541 5054299 ruf@personalleitung.de · www.personalleitung.de
Human Resources: Personalmanagement BUSINESS IN WESER-EMS
Mitarbeiterwert in Euro und Cent Personalmanagement ist ohne den Ausweis messbarer Ziele und ökonomischer Ergebnisse kaum mehr denkbar
„Der beste Mitarbeiter ist der, der intrinsisch motiviert ist, also aus sich heraus. Die Führungskräfte können nur extrinsisch motivieren. Dazu zählen Angebote und Maßnahmen, die es dem Mitarbeiter ermöglichen, auch seine persönlichen Ziele mit den Anforderungen am Arbeitsplatz in Einklang zu bringen. Work-Life-Balance ist hierfür ein Stichwort. Zudem entsteht Motivation, wenn die Mitarbeiter optimal eingesetzt werden, indem weder eine Unterforderung noch eine Überforderung entsteht. Eine aufmerksame Führungskraft erkennt Fehlbesetzungen und sucht nach Lösungen, was durchaus gemeinsam mit dem Mitarbeiter erfolgen sollte“, so Dr. Susanne Sürken weiter. Monetäre Anreize wirken laut der Expertin meist nur kurzfristig, zu schnell gewöhne man sich an das höhere Gehalt. Dagegen wären Aufmerksamkeit des Vorgesetzten, Lob und die Gewissheit, dass die eigene Leistung und das Engagement von den jeweiligen Vorgesetzten anerkannt und geschätzt werden, immer noch die wirkungsvollsten Maßnahmen für eine hohe Motivation.
Starker Partner von Vorteil
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as Personalmanagement bezeichnet den Bereich der Betriebswirtschaft, der sich mit dem Produktionsfaktor Personal auseinandersetzt. Kernaufgaben sind die Bereitstellung und der zielorientierte Personaleinsatz. In der Personalpraxis beziehen moderne Unternehmen neben dem Thema Personalführung auch das Personalcontrolling mit in ihr Unternehmensmanagement ein. Ziel eines jeden Unternehmens ist es, langfristig am Markt erfolgreich zu sein. In zunehmenden Maße spielt hierfür auch die Dienstleistungsqualität und damit direkt sowie indirekt das Mitarbeiterverhalten eine entscheidende Rolle. Qualifizierte, zufriedene, engagierte und freundliche Mitarbeiter erzeugen einen Wettbewerbsvorteil, den die Konkurrenz nicht so schnell aufholen kann. „Eine Personalführung sollte sich immer an den Unternehmenszielen ausrichten. Erfolgreiche Personalführung ist transparent und realistisch“, weiß Dr. Susanne Sürken von der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gemeinnützige GmbH, kurz wisoak. Damit kommt der Personalführung im Unternehmen eine zentrale Bedeutung zu.
Warum ein erfahrener Personaldienstleister die bessere Wahl ist Eine erfolgreiche Personalführung beinhaltet die Delegation von Verantwortung und eine gleichzeitige Übertragung von Kompetenzen. In diesem Zusammenhang werden die Arbeitsergebnisse des Mitarbeiters durch einen Soll-Ist-Vergleich kontrolliert und bei einer Diskrepanz gemeinsam Problemlösungen erarbeitet.
Kommunikation entscheidender Faktor Weil nur motivierte Mitarbeiter erfolgreich für das Erreichen individueller Unternehmensziele sind, sollten beide Parteien in regelmäßigen Treffen gemeinsam Ziele besprechen, die der Mitarbeiter in einem bestimmten Zeitraum zu erfüllen hat. Hierbei gilt es zu beachten, dass sich Mitarbeiter am besten selbst motivieren, wenn es genügend Freiraum zur Selbstentfaltung gibt. Daher muss der Vorgesetzte auch die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiter kennen, um möglichst alle Faktoren zu neutralisieren, die sich demotivierend auf deren Leistungsbereitschaft auswirken.
Siegfried Heyen, Geschäftsführer der Service Personaldienstleistungen GmbH
EXPERTENTIPP
Der Arbeitsmarkt ist angespannt, zuverlässiges und qualifiziertes Personal wird oftmals händeringend gesucht. In dieser Situation kommt es entscheidend auf die Leistungsfähigkeit des Partners an Ihrer Seite an: Ein großer Personaldienstleister mit gutem Ruf ist bei den potentiellen Mitarbeitern ein beliebter Arbeitgeber. Gerade bei Großaufträgen oder der Suche nach gefragten Qualifikationen zahlt es sich aus, wenn der beauftragte Personaldienstleister aus einem großen Bewerberpool schöpfen kann. Dazu gehören auch die Suche in den Nachbarstädten und die gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur. Gehen Sie daher lieber auf „Nummer sicher“ und wenden Sie sich an einen starken Partner.
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BUSINESS IN WESER-EMS Human Resources: Personalmanagement
Personalcontrolling misst Ergebnisse Aus Unternehmer-Sicht ist das Personalcontrolling sicher eines der spannenderen Themen, weil es um Kosten geht: um Personalkosten und Einsatzplanung, aber auch um Kompetenzmessung. Personalcontrolling um fasst Konzepte zur Planung, Kontrolle und Steuerung der Human Resources in einem Unternehmen. Der Anteil der Personalkos ten an den Gesamtkosten im Unternehmen beträgt mittlerweile zwischen 50 und 80 Pro-
zent, und nicht selten entscheidet die Höhe der Personalkosten über die Existenzfähigkeit eines Unternehmens. Zum einen ist es in vielen Branchen immer schwieriger geworden, die Mitarbeiterleistung nach quantitativem Output zu beurteilen, zum anderen wird es immer wichtiger, die Leistungsfähigkeit und Leitungsbereitschaft der Mitarbeiter zu verbessern, um marktfähig zu bleiben. Durch diese Entwicklungen hat sich auch die Personalarbeit in den Unternehmen verändert: Stand bis Mitte der 60er Jahre noch die reine Personalverwaltung und die Sozialfunktion im Vordergrund, so ist die Personalarbeit heute
Was sind Mitarbeiter wert? Ein Saarbrücker Student errechnete spaßeshalber das Humankapital der Schadensregulierungsabteilung von Bernd Stromberg in der gleichnamigen Serie Im Vergleich dazu errechnete Björn Gehres den Humankapitalwert der Abteilung von Strombergs ärgstem Konkurrenten in Staffel 1 der Serie, Herrn Turculu. Das Ergebnis: In Turculus Abteilung herrscht ein wesentlich besseres Arbeitsklima und die Mitarbeiter sind motivierter. Deshalb punktet die Abteilung mit den Merkmalen Identifikation mit dem Unternehmen (Commitment), Arbeitsumfeld (Kontext) und Mitarbeiterbindung (Retention) sowie Personalentwicklung. Er kommt auf einen Bernd Stromberg mit Mitarbeiterin Schirrmann: Humankapitalwert von 933.118 Euro. Dagegen stehe der Haufen von Strombergs Abteilung ist rund 750.000 € Stromberg mit seinen ewigen Streitereien um Sitzplätze, Mobbing und weniger wert als die des Kollegen Turculu. Unfähigkeit bei einem Humankapitalwert von 183.279 Euro. Insgesamt kommen die beiden Schadensregulierungsabteilungen der Capitol Versicherung auf 1.116.397 Euro. Dieser Humankapitalwert ist zwar noch im grünen Bereich, dennoch werde viel Potenzial zur Steigerung des Humankapitals durch die Abteilung von Stromberg verschenkt, so Gehres.
Vergleich des Humankapitals Die Saarbrücker Formel anhand eines aussagefähigen Beispiels STROMBERG VS. TURCULU Gruppe FTE-Wert (Full Time Equivalents - Menge der Beschäftigten umgerechnet auf Vollzeitarbeitskräfte) Marktgehalt
10,58
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37.996,12 €
37.996,12 €
Wertbasis
401.969,00 €
401.969,00 €
Wi (Wissensrelevanzzeit -zeitliche Gültigkeit des gespeicherten Wissens) BI = durchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer
9,95
9,95
15
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Wi / Bi
0,66
0,66
-135.409,96 €
-135.409,96 €
100.000 €
200.000 €
Kapitalbasis
366.559,04 €
466.559,04 €
Commitment (Identifikation)
-61.093,17 €
155.519,68 €
Kontext (Arbeitsumfeld)
-61.093,17 €
155.519,68 €
Retention (Mitarbeiterbindung)
-61.093,17 €
155.519,68 €
HC-Wert (Humankapitalwert)
183.279,52 €
933.118,08 €
Wertverlust PE = Personalentwicklungskosten
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Abteilung Stromberg Abteilung Turculu
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eine vorwiegend gestalterische und steuernde Aufgabe geworden, die gleichrangig neben die anderen Aufgaben der Unternehmensführung getreten ist. Weil Mitarbeiter zu einem zentralen Faktor im Wettbewerb geworden sind, die Personalkosten allein aber nichts über Effizienz oder Innovationskompetenz aussagen, ist das Controlling personalspezifischer Aspekte als eigenständige Aufgabe identifiziert worden. Im engeren Sinne umfasst das Personalcontrolling die Arbeit an den sogenannten „harten“ Kennzahlen. Dr. Sürken: „Für die Unternehmen wird aber das strategische Personalcontrolling immer interessanter, weil es auch die ‚weichen‘ Kennzahlen in die Analysen einfließen lässt. Diese sind die Motivation beziehungsweise die Ziele der Mitarbeiter. Für das strategische Personalcontrolling werden auch die Fähigkeiten und Potenziale der Mitarbeiter erfasst.“ Aus diesem Datenmaterial können mittelund langfristig Strategien zur Weiterbildung und Weiterentwicklung des Personals entwickelt, geplant, durchgeführt und überwacht werden. Damit leistet das strategische Personalcontrolling eine entscheidende Grund lage für eine zukunftsorientierte Personalentwicklung. Mit diesem Wissen kann eine Einschätzung darüber gegeben werden, ob Unternehmensziele erreichbar sind.
Nicht nur Kosten entscheiden Das Personalcontrolling legt seinen Fokus aber nicht nur auf den Kosten. Vielmehr versorgt es das Management mit Informationen über den diesen Kosten gegenüberstehenden Nutzen, etwa vorhandene Potenziale wie Kenntnisse, Fähigkeiten und Motivation oder erzielte Performances wie Leistung, Prozesse und Erfolge. Operatives Personalcontrolling dient auch dem Ziel, den Einsatz der Ressourcen für Aktivitäten im Personalbereich selbst zu analysieren, zu überwachen und unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Um aussagekräftige Personalstatistiken zu erstellen, ist ein geeigneter Personaldatenbestand unverzichtbar. Das primäre Betrachtungsobjekt des Personalcontrollings sind Mitarbeitergruppen oder die Gesamtheit der Belegschaft, nicht etwa einzelne Mitarbeiter. Unterschieden werden folgende Datengruppierungen: Die sogenannten Ist-Daten sind beispielsweise persönliche Daten von Mitarbeitern, Personalkosten pro Mitarbeiter, zur Verfügung stehende Kapazitäten oder Daten der gegenwärtigen Organisationsstruktur,
Human Resources: Personalmanagement BUSINESS IN WESER-EMS
Personalbindung in Zeiten von Fachkräftemangel Regelmäßige Feedbackgespräche wichtig
Ingo Mithöfer Geschäftsführer der Personalberatung Outline Personalmanagement GmbH, Ibbenbüren
EXPERTENTIPP
Personalbindung muss nicht unbedingt nur über monetäre Veränderungen, wie zum Beispiel Gehaltserhöhungen oder zusätzliche Incentives erfolgen. Viel wichtiger ist es, eine offene kommunikative Führungskultur zu schaffen und zu pflegen. Diese sollte den Mitarbeitern und Führungskräften die Möglichkeit eröffnen, das Unternehmen und sich selbst persönlich weiterzuentwickeln. Gut geeignet sind regelmäßige Einzelgespräche zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern mit gegenseitigem „Feedback“. Diese werden „unter vier Augen" und außerhalb der Tagesroutine in ruhiger Atmosphäre geführt. Jeder erkennt, wo er steht, und eventuellen Abwanderungsgedanken kann frühzeitig entgegengewirkt werden. wie zum Beispiel Planstellen und organisatorische Einheiten mit ihren Eigenschaften. Vorausschau-Daten sind als gesichert geltende, personenbezogene Zukunftsdaten mit sehr hoher Eintrittswahrscheinlichkeit, die im Personalsystem bereits erfasst beziehungsweise hinterlegt sind, wie beispielsweise zukünftige Ein- und Austritte, Versetzungen, Wechsel in den Ruhestand, Arbeitszeitveränderungen, Beendigung der Ausbildungszeit etc. oder bereits gesicherte Veränderungen in der Orga-
nisationsstruktur. Dann gibt es die PrognoseDaten, worunter ungesicherte, oft nicht an bestimmbare Personen gebundene, personenbasierende Zukunftsdaten aus Trends, Hochrechnungen oder Fortschreibungen zu verstehen sind, wie etwa Fluktuation und erwartete Mutterschutz- und Elternzeiten. Eine weitere begriffliche Abgrenzung lässt sich zwischen quantitativen und qualitativen Daten vornehmen: Quantitative Daten sind die Personalkosten, Personalkapazitäten, Mitarbeiterzahlen oder Ähnliches. Zu den qualitativen Daten gehören Mitarbeiterzufriedenheit, Leistungsbereitschaft sowie weitere beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen ermittelbare Kenntnisse und Fertigkeiten, soziale und methodische Kompetenzen, Betriebsklima, Innovations kraft und -bereitschaft. Klassische Bildungsdaten wie Ausbildungsabschlüsse oderSprachkenntnisse können je nach Art der Ermittlung beiden Gruppen zugeordnet werden. Ein von den oben beschriebenen Komponenten völlig getrennt zu betrachtendes Tätigkeitsfeld des Personalcontrollers ist die Evaluation der Personalarbeit selbst. Hier geht es darum, zu untersuchen, wie personelle Maßnahmen, Planungen und Prozesse des Personalwesens funktionieren und mit welchem Aufwand und welchem Ergebnis sie durchgeführt wurden.
Instrumente des Personalcontrollings In der Praxis existiert eine Vielzahl an verschiedenen Instrumenten, die zum Teil extra für den Bereich der Personalwirtschaft konzipiert sind, zum Teil aber auch aus anderen Disziplinen übernommen wurden. Zunächst einmal gibt es Instrumente, die auf
der strategischen Ebene eingesetzt werden können: Analyseinstrumente, wie Analyse des Geschäftssystems, der Kernfähigkeiten und -prozesse, Konkurrenzanalysen, personalwirtschaftliche Stärken- und Schwächenanalysen, Altersstrukturanalysen, Lebenszyklusanaly sen. Desweiteren gibt es Instrumente zur Personalplanung und Personalsteuerung wie beispielsweise Bedarfsschätzungen, Personalbemessungen, Engpassanalysen, Stellenplananalysen und Arbeitsmarktanalysen. Auf der Ebene der Informationsaufbereitung und der Transparenz werden Instrumente eingesetzt, die auch die Argumentationsfähigkeit von Personalverantwortlichen verbessern sollen: Zielplanung, Zielhierarchien, Methoden der kritischen Erfolgsfaktoren, Leistungs- und Motivationsindikatoren, Humanvermögensrechnung und Wertschöpfungsrechnung. Abschließend gibt es den Bereich der Instrumente zur Evaluation und Wirtschaftlichkeitssteuerung. Dazu zählen Stärken-Schwächen-Analysen, Fluktuationsraten, Abweichungsanalysen, Effizienz- und Effektivitätsvergleiche, Kostenvergleichsrechnung, Unfall- und Krankheitsquoten. Unternehmenshierarchisch gesehen ist das Personalcontrolling Teil des Gesamtcontrollings, wobei das ihm direkt übergeordnete System das Personalmanagement ist. Durch die Einbindung in ein Gesamtsystem kann das Personalcontrolling zu einer leistungsfähigen Funktion der Unternehmung werden.
Die richtigen Kennziffern In der Praxis hat sich in den letzten Jahren die Ballanced Scorecard etabliert. Sie ist eigentlich ein Instrument zur Planung und Umsetzung von Unternehmensstrategien, das die systematische Arbeit mit Kennzahlen im Unternehmen fördert. Durch entsprechende Software unterstützt, werden zahlreiche
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BUSINESS IN WESER-EMS Human Resources: Personalmanagement
Personal-Kennzahlen erhoben, aufbereitet und für die jeweilige Zielgruppe zugänglich gemacht. Beispiel: Angenommen, ein strategisches Ziel des Unternehmens lautet, dass die Belegschaft möglichst immer aufgaben- und anforderungsadäquat qualifiziert ist. Bei organisatorischen oder technischen Änderungen ergeben sich neue Qualifizierungsbedarfe. Diese gilt es, in Zusammenarbeit mit den Führungskräften festzustellen und zu erfüllen. Die Kennziffer, mit der in dieser Frage die Personalressource gesteuert wird, muss die Qualifizierungslücke zum Ausdruck bringen: Anzahl der aufgabenadäquat Qualifizierten: x Prozent der Belegschaft.
Qualitätssicherung Für die Effizienz der Personalarbeit sind weitere Kennziffern von Bedeutung. Denn Effizienz beschreibt das Verhältnis von einem in definierter Qualität gegebenen Nutzen zum Aufwand, der benötigt wird, um die Effizienz zu erreichen. Die definierte Qualität bedeutet hier, in möglichst kurzer Zeit die Qualifizierungslücke zu schließen und dabei die Beleg-
Saarbrücker Formel Die meisten Unternehmer wünschen sich eine Kennzahl, die beschreibt, welches Vermögen die eigenen Mitarbeiter darstellen. Um einen solchen Wert (annähernd) darstellen zu können, wurde u.a. die Saarbrücker Formel entwickelt. Sie fasst mehrere Merkmale in eine mathematische Formel, mit der sich das Humanvermögen berechnen las- INFO sen soll. Danach ergibt sich der Humankapitalwert aus dem mit dem Quotienten aus Wissensrelevanzzeit und Betriebszugehörigkeit gewichteten Durchschnittslohn der Beschäftigungsgruppe in Vollzeitäquivalent, zzgl. einem unternehmensspezifischen Ansatz der Personalentwicklungskosten. Dies wird mit einem Motivationsindex gewichtet und über alle Beschäftigten des Unternehmens oder der jeweiligen Einheit aufsummiert. Andere Formeln sind das Human Resource Accounting oder der Employee Value Index. schaft so zu qualifizieren, dass Führungskräfte und Beschäftigte mit der Maßnahme zufrieden sind. Während die Zeitdauer der Qualifizierung über eine Zeitschiene gemessen werden kann, fragt die zweite Qualitätsgröße danach, ob tatsächlich eine der neuen Aufgabe angemessene Qualifizierung erlangt wurde. Dies kann sowohl durch die Beschäftigten
eingeschätzt werden als auch durch die Führungskraft. Auch die Qualität des Outputs des Arbeitsprozesses kann ein Maßstab zur Beurteilung der Qualifizierungsmaßnahme liefern, beispielsweise Kundenreklamationen wegen mangelhaft gefertigter Produkte. Somit ergeben sich für dieses Beispiel folgende Kennziffern: Zeitdauer der Qualifizierungsmaßnahmen, Zufriedenheit der Beschäftigten mit der Qualifizierungsmaßnahme, Zufriedenheit der Führungskraft mit der Qualifizierungsmaßnahme, Reklamationsquote, Budget eingehalten – ja oder nein, Nachqualifizierungen. Die „richtigen“ Personalkennziffern gibt es nicht. So ist beispielsweise die Zufriedenheit von Weiterbildungsteilnehmern eine unzureichende Kennziffer, wenn der Weiterbildungserfolg gemessen werden soll. Unternehmen müssen selbst festlegen, welche Kennziffern die für sie wichtigen Entwicklungen und Zielsetzungen abbilden und wie sie zur Steuerung herangezogen werden können. Die Gestaltung von Personalkennziffern ist ein komplexer, unternehmensbezogener Vorgang, den Personalverantwortliche in der Regel nicht ohne professionelle Beratung bewältigen können.
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Routinierte Mitarbeiter sind mehr Wert ...
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erade jetzt in der Wachstumsphase sollte jede Neu einstellung genau ge prüft werden, um langfristig profitabel zu sein. Die Oldenburger Unter nehmensberatung acadConsult GmbH greift hier auf 990 potenzielle Arb eitnehmer/innen zurück, die genau auf Ihre Anforderungen hin qualifiziert werden können. Im Rahmen des Projektes 50plus werden besonders Arbeitslose mit der Unterstützung örtlicher Bildungsträger, Kammern und Verbänden auf die Herausforderungen der jeweiligen Stellenausschreibung „fit gemacht“. Neben Qualifikationen gibt es auch die Möglichkeit des „Training on the Job“ in den
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Betrieben, das auch von den Mitarbeiter/innen von acadConsult begleitet wird. Viele Teilnehmer/ innen bringen ein reiches Portfolio an Erfahrungen mit und wachsen somit schnell in die neue Position. Mit der Auszeichnung „Unternehmen mit Weitblick“ werden Unternehmen gewürdigt, die ältere Arbeitnehmer/Innen vorbildlich in ihre Betriebsstrukturen einbeziehen und somit den gesellschaftlichen Gegebenheiten Rechnung tragen. Unsere Leistungen sind für die Unternehmen der Region kostenlos – rufen Sie uns an, wir können Ihren Personalbedarf decken: 0441 800869-13
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50plus unterstützt Sie bei der passgenauen Stellenbesetzung
acadConsult GmbH Projekte: Oldenburg 50plus, Ammerland 50plus, Delmenhorst 50plus und Vechta 50plus Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg Telefon: 0441 8008690 (weitere Standorte in Bad Zwischenahn, Delmenhorst, Wildeshausen und Vechta) www.oldenburg50plus.de www.acadconsult.de
FM LeasingPartner UNTERNEHMENSPORTRÄT
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Fortschritt finanzieren Mehr Freiraum zum Handeln – FM jetzt mit weiterer Tochter für den Raum Weser-Ems (Großraum Bremen)
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Marko Röpke
ir finanzieren flexibel und für Sie passend – wie Sie sich bei Ihren Kunden bewegen müssen. Viele Unternehmer haben jetzt wieder ihre Auftragsbücher voll. Eigentlich können sie durchstarten, neu inves tieren, um die Chancen des Aufschwungs zu nutzen. Doch bei einigen Unternehmen stockt es bei der nötigen Finanzierung. Mal verweigert sich der bisherige Finanzier einer kompletten Branche gegenüber, mal zeigt sich die früher aufgeschlossene Hausbank unflexibel und verlangt neue Sicherheiten. Andere Finanzinstitute behandeln ganze Branchen nach Schema F, was immer weniger Unternehmen gerecht wird. Völlig anders läuft die Finanzierung einer Investition über FM LeasingPartner: So flexibel wie heute erfolgreiche Unternehmen auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen müssen, so flexibel finanziert FM LeasingPartner Investitionen in vielen Branchen – und das mittlerweile seit über 25 Jahren. Als mit Abstand größter unabhängiger Leasingmakler in Deutschland ist FM LeasingPartner jetzt seit Anfang 2011 im Großraum Weser-Ems (Bremen) mit einem weiteren Tochterunternehmen vertreten. Gleichzeitig kennen sich die erfahrenen Leasingmakler in allen wichtigen Branchen
Timo Löber
aus, arrangieren seit vielen Jahren die Finanzierungen von Produktionsanlagen, Druck- und Baumaschinen. Zu den vielfältigen Kernkompetenzen gehören aber auch die Bereiche Schwerlast, Luftfahrt und Logistik auf Straße wie Wasser. Ähnlich vielseitig verteilt sich die Kundschaft der FM. Ob Freiberufler, Mittelständler oder Global Player: Zufriedene Stammkunden sind Unternehmen jeglicher Couleur und Größe. Sie alle nutzen die Vorzüge eines für sie erstellten Finanzierungskonzepts.
Vorteile für Ihr Unternehmen durch Leasingmakler Auch für Sie wird die Finanzierung über FM zu einem klaren und unkomplizierten Vorgang. Ein Ansprechpartner begleitet Sie durch die gesamte Finanzierung. Dieser FM-Experte wählt unter den zahlreichen Leasingpartnern den für Sie passenden Kreditgeber. Ihr FMAnsprechpartner führt für Sie die Verhandlungen mit den Leasingpartnern. Das heißt für Sie: keine mühselige Arbeit mit wechselnden Gesprächspartnern bei diversen Banken oder Leasinggebern! Sie können sich auf das konzen-
Autorisierter Partner von:
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Wolfgang Müller
trieren, was Sie am besten können: die Arbeit für Ihre Kunden. Aber auch abseits von Geld- und Zeit ersparnis und Komfort ist der Weg zu einem erfahrenen Leasingmakler oft der Königsweg. Das hängt mit der Finanzbranche zusammen. Natürlich ist jedes Unternehmen bestrebt, seine Investitionen möglichst günstig zu finanzieren. Was liegt also näher, als ein breites Angebot bei der Vielzahl der existierenden Leasing gesellschaften einzuholen? Übersehen wird dabei allzu leicht, dass nur noch wenige Leasinggesellschaften über eine eigene Refinanzierung verfügen, zum Beispiel über eine Bank als Muttergesellschaft. Alle übrigen Leasinggesellschaften sind auf die am Markt tätigen Refinanzierer angewiesen; deren Anzahl ist aber – nicht zuletzt dank Finanzmarktkrise – deutlich geringer als die Anzahl der Leasinggesellschaften, die Rückgriff darauf nehmen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehrere Kundenanfragen bei demselben Refinanzier treffen, ist beträchtlich. Dieses kann aber nicht gewollt sein, weil sich auf diese Weise der Investor unbeabsichtigt der Gefahr aussetzt, dass ihm seitens eines Refinanzierungs-Institutes unterstellt wird, er bekäme seine Investition nicht finanziert. Dieses im Hintergrund ablaufende Geschehen kann der Investor in aller Regel nicht kontrollieren; es ist aber realistische Konsequenz, wenn diverse Vergleichsangebote eingeholt werden. Verhindern kann das nur, wer alle Anfragen über einen erfahrenen und breit aufgestellten Leasingmakler kontrollieren lässt. Wir begleiten Sie gerne bei Ihrer neuen Investition.
FM LeasingPartner Bremen GmbH Kuhlenstraße 10b · 28857 Syke-Okel Telefon: 04242 1637990 · Fax: 04242 163799379 www.fm-leasingpartner.de
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UNTERNEHMENSPORTRÄT kbg architekten
Das Studio 70 in Oldenburg kbg architekten vereinen kreative Köpfe unter einem Dach
Im Studio 70 sind unterschiedliche kreative Unternehmensfelder unter einem Dach vereint.
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reativität auf höchstem Niveau, gepaart mit langjähriger Kompetenz hat in Oldenburg eine neue Adresse. Unter dem Begriff „Studio 70“ haben sich in der Zeughausstraße 70 unterschiedliche Unternehmen unter einem Dach vereint. Hierdurch konnte dem leer stehenden Gebäude des ehemaligen Leuchtenhauses eine neue Lebendigkeit verliehen werden.
Die kreativen Köpfe des Studio 70 Neben der Zahntechnischen Werkstätte GmbH und dem Sampoorna Yoga Zentrum hat das Planungsbüro der kbg architekten dort seinen neuen Sitz gefunden. Das 1980 als knetemann + partner gegründete Büro ist sowohl ein Begriff in der Baukunst als auch ein etablierter Name in der oldenburgischen Wirtschaft und über deren Grenzen hinaus. Von 2007 bis 2010 wurde das Architekturbüro im Rahmen einer Partnerschaft durch die Di-
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plom-Ingenieure und Architekten Ingo Knetemann und Christoph Bagge gemeinsam vertreten. Im Hinblick auf eine frühzeitige Nachfolgeregelung von Ingo Knetemann und V.l.: Diplom-Ingenieure und Architekten Ingo Knetemann, Claudius Grothoff und Christoph Bagge, um weitere Kompetenzen Partner der kbg architekten im Unternehmen einzubringen, traf man 2010 schließlich die Ent- gische Konsequenz: Ideale Voraussetzungen scheidung, mit Architekt Claudius Grothoff für die zukunftsorientierte Denk- und Areinen weiteren Partner hinzuzuholen. „Diese beitsweise bietet seit Dezember vergangenen Bereitschaft für Veränderungen implizierte Jahres das Obergeschoss der Zeughausstraße auch den Wunsch nach einem neuen Namen“, 70. In nur einem halben Jahr nach Erwerb der erklärt Architekt Ingo Knetemann. seit zwei Jahren brachliegenden Immobilie wurde das ehemalige Leuchtenhaus im Rahmen energiesparender Maßnahmen umgebaut und modernisiert. In diesem Sinne erfüllt das Gebäude die Auflagen des europäischen Green Building Und so wurde aus dem ehemaligen Archi- Projektes im Rahmen des „Intelligent Energy tekturbüro knetemann + partner schließlich Europe Projektes“. Erreicht wurde dies zum kbg architekten. Der Standortwechsel bildete einen durch ein bauteilverbesserndes Wärim Zuge dieser Veränderung lediglich die lo- meverbundsystem sowie durch das Einsetzen
Standort- und Namens wechsel logische Konsequenz
kbg architekten UNTERNEHMENSPORTRÄT
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Auch die von den kbg architekten geplanten und umgesetzten Projekte beweisen viel Kreativität und eine moderne Denkweise, wie die Beispiele Leifert Induction, KVN, Sporthalle Wechloy und die zukünftige Hafenpromenade eindrucksvoll verdeutlichen (von links oben nach rechts unten).
Umbau spiegelt moderne Denkweise wider Gleichzeitig wurden einzelne Bauteile, wie ein gesamtes Deckenfeld, zugunsten einer größtmöglichen Lichtdurchflutung bis ins Erdgeschoss vollständig entfernt und durch ein Atrium ersetzt. Auch die Fensterfront mit bodenhohem Charakter, die offen gehaltenen Decken sowie die loftartige Arbeitsatmosphäre auf insgesamt 250 Quadratmetern spiegelt die moderne Denkweise der kbg architekten optimal wieder. „Unsere Absicht, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Höchstmaß an Qualität sicherzustellen, spiegelt das bau-
liche Ergebnis und die Zusammensetzung der drei Unternehmen wider“, verdeutlicht Ingo Knetemann. Auf die Frage nach ausreichenden Parkmöglichkeiten in dem stark beparkten Umfeld deutet Ingo Knetemann mit einem Augenzwinkern auf eine nachträgliche Rampenzufahrt und zeigt ein Bild von dem früher ungenutzten Kellerbereich, der jetzt für 17 Fahrzeuge Platz bietet. Nicht ohne Stolz weist Ingo Knetemann darauf hin, dass „Studio 70“ unter mehreren Objekten von der Architektenkammer für den „Tag der Architektur“ am 26. Juni zur Besichtigung ausgewählt wurde.
Synergieeffekte im besten Sinn Insgesamt darf man den Begriff „Synergieeffekte“ für die kbg architekten generell als Markenzeichen im besten Sinn verstehen. So bietet das Planungsbüro Studenten/Innen der Architektur Unterstützung und Beratung
im Hinblick auf die Diplomarbeit. Für kurze Wege sorgt dabei die unmittelbare Nähe des neuen Standorts zum Campus der Fachhochschule Oldenburg. Insgesamt beschäftigt das Büro derzeit 14 Mitarbeiter. Dabei setzen die kbg architekten auf eine teamorientierte Ausrichtung aller Beteiligten, die Grundlage für eine im Ganzen und im Detail abgestimmte und koordinierte Planung bildet.
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neuer Fenster- und Türanlagen. Aufgrund dieser Maßnahmen liegt der Primärenergiebedarf um 25 Prozent unter den EnEV-Anforderungen (Energieausweis 2009). Durch die klare, reduzierte Architektursprache bleibt der ursprüngliche Charakter des Gebäudes erhalten.
Zeughauststraße 70 · 26121 Oldenburg Telefon: 0441 9250020 · Fax: 0441 92500229 info@kbgarchitekten.de · www.kbgarchitekten.de
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BUSINESS IN WESER-EMS Maschinenbau
Hohe Anforderungen für den Maschinenbau Fachkräfte binden und sich als Marke positionieren
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hne Frage, der Maschinenbau gehört zu den wichtigsten Motoren der deutschen Wirtschaft. Rund 900.000 Beschäftigte in Deutschland und 300.000 weitere im Ausland sorgen für stetige Weiterentwicklung und die große Nachfrage des Know-hows „Made in Germany“. Mit 130 Milliarden Euro bei einer Exportquote von etwa 60 Prozent ist der Maschinenbau eine systemrelevante Branche, die stark zum Titel Export(vize)weltmeister beiträgt. Doch wer denkt, dass Großkonzerne die Geschicke des Maschinenbaus leiten, täuscht sich. 95 Prozent der Unternehmen haben weniger als 500 Beschäftigte. Die aktuellen Verhandlungen mit China als Handelspartner lassen den Maschinenbau weiter wachsen, zusätzlich sorgt auch die Neuausrichtung im Energiesektor auf erneuerbare Ener gien für fortwährende Auftragsflut bei den deutschen Maschinenbauern. In Weser-Ems sind rund 300 Unternehmen direkt oder indirekt im Maschinenbau tätig, deutschlandweit sind es etwa 6.600.
Land- und Sondermaschinenbau federführend Federführend in unserer Region sind vor allem die Landmaschinenbauer, mit einem geschätzten Volumen von über einer Milliarde Euro. Die größten regionalen Landmaschinenbauer sind Grimme aus Damme und die Amazonen-Werke in Hasbergen.
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Diese haben eine besondere Bedeutung für den globalen Markt, erläutert Jürgen Feld, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG: „Speziell die Landtechnikindustrie hat in den letzten Jahren ihre Innovationskraft bewiesen und gehört weltweit zu den Marktführern in ihrem Segment. Die Landtechnikindustrie gehört zu den Zukunftsbranchen, da die Ernährung von 7 Milliarden Menschen nur mit modernster Landwirtschaft und der dazugehörigen Technik überhaupt gewährleistet werden kann.“
Mehr Leistung, weniger Aufwand Bei Amazone sollen alle Neuentwicklungen dem Anspruch „mehr Leistung mit weniger Aufwand“ gerecht werden. „Der Trend geht deshalb zu Maschinen, die im Vergleich zu früheren Lösungen mit mehr Tempo und gleichzeitig noch präziser arbeiten und dabei weniger Rüst- und Nebenzeiten erfordern“, erläutert Kommunikationsleiter Dirk Brömstrup. „Dies wird zum einen durch grundsätzlich neue, technische Lösungen erreicht, zum anderen hilft der stark zunehmende Einsatz von Elektronik, die Landmaschinen immer „intelligenter“ zu machen. Mit Hilfe der neuen Techniken können Kunden einerseits bei den Betriebsmittelkosten sparen, andererseits
den Anforderungen an eine nachhaltige Bewirtschaftung noch besser gerecht werden“, so Brömstrup.
Verkürzte Rüstzeiten bedeuten weniger Kosten Auch das Meppener Unternehmen Bergmann Maschinenbau hat sich mit Dumperlösungen in Westeuropa einen starken Namen geschaffen, die Expertisen des Unternehmens werden ebenfalls im Maschinen- und Anlagenbau gefragt. Die Wendt Maschinenbau GmbH aus Georgsmarienhütte kann sich derzeit immer wieder über Projekte für den Export freuen, besonders Spezialmaschinen in der Gummi verarbeitenden Industrie, dem Verpackungswesen sowie medizinische Geräte werden von Kunden weltweit angefragt. Doch gerade im Sondermaschinenbau sei ein großes Problem, dass die Kunden die Preise für Standardmaschinen im Kopf hätten, so Geschäftsführer Michael Wendt. „Wir müssen die Schere zwischen dem Sondermaschinenbau und Standardmaschinen so gering wie möglich halten“, zeigt Wendt die größte Herausforderung für sein Unternehmen auf. Dies sei nur mit hoch qualifiziertem Personal und technischer Ausstattung, die eine möglichst kostengünstige Produktion zulässt, zu bewerkstelligen. Somit sei eine konsequente Weiterentwicklung des Maschinenparks unerlässlich: „Für mich ist eine Maschineninvestiti-
Maschinenbau BUSINESS IN WESER-EMS
on keine Ersatzinvestition. Wenn wir eine Maschine kaufen, dann muss das technologisch einen Schritt nach vorne bedeuten“, erläutert Wendt. Durch zusätzliche einfache Programmierbarkeit der Maschinen konnten die Rüstzeiten im Unternehmen um 20 Prozent verkürzt und eine Steigerung der Kosteneffizienz erzielt werden.
Fachkräftemangel besonders zu spüren Bei steigender Auftragslage gibt es für den Maschinenbau momentan eine große Hürde: Es fehlen die Mitarbeiter. Dieses Kernproblem lässt sich auch nicht ohne Weiteres beheben. Ein Zusammenschluss aus Wirtschaft, Lehre und Politik ist gefragt, doch sinkende Geburtenraten und schlechte Kenntnisse im Bereich der Mathematik verstärken den Fachkräftebedarf zunehmend. „Der Fachkräftemangel dürfte auf Dauer zum überragenden Engpassfaktor für das Wirtschaftswachstum in Deutschland werden“, erklärt Dr. Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer, zum wachsenden Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt. „Nach den Werten des Instituts der deutschen Wirtschaft ist der aktuelle Mangel bereits deutlich größer als im Boomjahr 2008. Ausländische Arbeitskräfte könnten diesen Mangel zumindest lindern. Ich fordere die Bundesregierung deshalb auf, nicht nur die Mängel unseres Bildungssystems anzugehen,
sondern endlich ein Zuwanderungskonzept vorzulegen, das auf die Bedürfnisse des deutschen Arbeitsmarktes zugeschnitten ist.“ Dem deutschen Maschinenbau fehlen derzeit etwa 8.000 Ingenieure und Techniker. „Insgesamt gibt es in der Branche zurzeit etwa 16.000 offene Stellen", so Hesse.
Vom Campus abholen Viele Betriebe werben schon frühzeitig an den Universitäten, binden Studenten in Projekte ein, bieten Arbeiten im Unternehmen an und bezahlen die potenziellen Fachkräfte von morgen für ihre Leistungen. Andere
Maschinenbauer haben diesen Prozess bereits verschlafen. Ohnehin locken oftmals die staubigen Montagehallen weniger als ein gut klimatisiertes Büro mit CAD-Arbeitsplatz in einem führenden Unternehmen. Doch auch kleinere Unternehmen mit klassischer Werkhalle können interessant sein. Günter Peters, Geschäftsführer der PETERS Maschinenbau GmbH & Co. KG aus dem emsländischen Twist-Rühlerfeld beispielsweise setzt auf ein gutes Miteinander und niedrige Hierarchiestrukturen im Unternehmen: „Wir arbeiten als gemeinsames Team und jeder weiß, warum er hier arbeitet und welchen Beitrag er für das Fortbestehen des Unter-
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setzen. Bereits in der Strategie sind die internationalen Märkte in den Fokus zu nehmen. Kommunikationskonzepte brauchen sprachlich wie visuell den kulturübergreifenden Approach mit regionalen Anpassungen.“
Schwarz ist in China den Politikern vorbehalten Ein Beispiel aus der Praxis zeigt ein klassisches Missverständnis auf: Ein Fotomotiv mag zwar in Europa farblich hervorragend ankommen, in Asien kann es aber bereits von Beginn an scheitern. So musste BMW die Autofarbe Schwarz in China nach deutlichen Verkaufseinbrüchen wieder vom Markt nehmen. Die Erklärung: Schwarz galt und gilt in China als die Farbe der Politiker – erfolgreiche Geschäftsleute wollten sich damit nicht schmücken. Das heißt, Werbeagenturen sollten internationale Netzwerke besitzen, die Kommunikationsstrategien sorgfältig prüfen können, um teure Fehlinvestitionen à la BMW zu vermeiden.
nehmens leistet.“ Das Miteinander auf Augenhöhe und die Möglichkeiten, kontinuierliche Fortbildungen zu machen, seien für seine Angestellten die wichtigsten Punkte, im Unternehmen zu bleiben. Andere Fachkräfte kann er mit dieser Struktur auch von der Konkurrenz abwerben. Natürlich müssen auch Lohn- und Arbeitsbedingungen im Einklang stehen.
Das richtige Marketing kann entscheidend sein Der deutsche Maschinenbau ist eine der leistungsfähigsten und anerkanntesten Branchen Deutschlands. Das Label „Made in Germany“ wird immer noch mit größter Hochach-
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tung inter na tional nachgefragt. Egal, auf welcher Messe, die Stände mit deutscher Technik sind die großen Anziehungspunkte für die Fachbesucher. Auch die Werbebranche hat längst das Potenzial des Maschinenbaus erkannt. Die Markenbildung wird von vielen Maschinenbauern noch stark vernachlässigt, wird aber für die Zukunft eine der Kernaufgaben, speziell wenn es um die Arbeitgebermarke geht, um das entsprechende Personal ins Unternehmen zu locken. Hans-Joachim Graef, Geschäftsführer der graef advertising GmbH aus Osnabrück, sieht insbesondere in der Internationalität die größte Herausforderung: „Made in Germany ist der Exportschlager schlechthin. Der Exportanteil deutscher Maschinenbauer liegt nicht selten bei bis zu 80 Prozent. Deshalb muss Kommunikation auch international an-
Nischendienstleistungen gefragt Das Cloppenburger Unternehmen E. Becker GmbH Maschinenbau hingegen kommt ohne Employer Branding und großes Marketing aus. Im Bereich der mobilen Zerspanung ist es einer unter wenigen Dienstleistern und arbeitet weltweit mit seinen Montageteams. Die Experten kommen dann zum Einsatz, wenn ein Verarbeitungszentrum zu klein ist. Die E. Becker GmbH dreht, fräst und bohrt an Kreuzfahrtschiffen, Kraftwerken, im Stahlwasserbau und bietet Service an Windkraftanlagen. Die Leistungen „Made in Germany“ seien im Ausland besonders gefragt, erklärt Benjamin Sander, Technischer Betriebsleiter des Unternehmens: „Wir waren vor kurzem in einem indischen Kraftwerk und dort wollte man unbedingt eine deutsche Dienstleistungen, auch wenn der Preis dafür dreimal höher ist als bei ausländischen Konkurrenten.“ Der Preis sei nicht mehr immer das entscheidende Kriterium, auch nicht im deutschen Inland: „Der preisliche Verfall
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wird bei einigen Unternehmen zwangsläufig zum großen Knall führen“, ist sich Sander sicher. Dennoch wünschen die Kunden für ihr Geld eine möglichst alles umfassende Dienstleistung: „Früher haben die Kunden selbst vermessen und uns die Fixpunkte für die Arbeiten vorgegeben, heute wird Vermessungstechnik von uns erwartet.“ Entsprechend arbeitet das Unternehmen mit eigener Laservermessung.
Zukunftsmarkt erneuerbare Energien Als großen Zukunftsmarkt verspricht sich Sander den Bereich der erneuerbaren Energien, explizit den Sektor Windkraft, der in den nächsten acht Jahren von aktuell 0,2 Gigawatt Leistung auf 10 Gigawatt anwachsen soll. Besonders eklatant sei allerdings der momentane
Fachkräftemangel. Gerade im speziellen Segment der mobilen Zerspanung wird technisches Wissen und eine hohe Reiseaffinität vorausgesetzt, mitunter dauern Montagen acht Wochen und führen nach Mexiko oder in andere Teile der Welt: „Wir würden gerne selbst zwei bis drei Leute ausbilden, allerdings gibt es im Metallbereich keine Möglichkeiten des Blockunterrichts, hier fordern wir schon seit Langem eine Nachbesserung seitens der Handwerkskammer.“ Schließlich könnten in seinem Betrieb die Mitarbeiter erst nach etwa einem Jahr alleine auf Baustellen geschickt werden. Und wenn ein Tag pro Woche für die Berufsschule geblockt wird, können die Mitarbeiter nicht auf alle Montagen geschickt werden. Andersherum finde er nur wenige junge und ungebundene Fachkräfte, die bereit seien, viel unterwegs zu sein. Das macht es doppelt schwierig für das Unternehmen. Ausländische Konkurrenz fürchtet Sander
hingegen nicht: „Was die Qualität anbelangt, hat der deutsche Maschinenbau einen exzellenten Ruf.“ Darüber hinaus merke er, dass die Verlagerung vieler Produktionsbereiche nach Osteuropa langsam wieder nach Deutschland rückgeführt werde: „Es hat sich gezeigt, dass weder Qualität noch Liefertermintreue in den meisten Fällen dem deutschen Standard gerecht geworden sind.“
Fazit Der deutsche Maschinenbau bleibt seiner federführenden Rolle gerecht und ist international gefragt. Dennoch ist es gerade für kleinund mittelständische Maschinenbauer von entscheidender Bedeutung, ihre Kompetenzen in der Außenwirkung zu stärken und Abhilfe gegen den Fachkräftemangel von der Politik zu fordern.
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UNTERNEHMENSPORTRÄT PETERS Maschinenbau
Professionell – pünktlich – präzise Der Schweißbaugruppen-Spezialist: Peters Maschinenbau GmbH aus Twist
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och recht jung liest sich die Firmenhis torie der Peters Maschinebau GmbH & Co. KG, die vor acht Jahren von Günter Peters als Ein-Mann-Betrieb im Industriegebiet Twist-Rühlerfeld direkt an der A31 gegründet wurde. Heute verfügt Peters bereits über 120 Mitarbeiter und die Arbeit „zwingt“ ihn förmlich dazu, weiteres Personal einzustellen. Das Unternehmen ist indes zum mittelständischen Systemlieferanten für qualitätsbewusste Maschinen- und Anlagenbauer gewachsen. Eine Erfolgsgeschichte, die auf zwei Säulen aufbaut: Mensch und Technik.
Miteinander auf Augenhöhe Das technische und kaufmännische Wissen brachte der Maschinenbaumeister Günter Peters selbst ins Unternehmen ein, die Mitarbeiter folgten ihm schnell. Das Miteinander auf Augenhöhe ist eine der größten Stärken des Unternehmens: „Wir fahren auch mal 12-Stunden-Schichten, um unsere Liefertermine beim Kunden einzuhalten. Das funktioniert natürlich nur dann reibungslos, wenn die Mitarbeiter wissen, wofür sie so lange im
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Betrieb sind.“ Denn bei Peters dreht sich alles nur um den Kunden: „Nur ein Kunde, der zufrieden ist, kommt auch wieder.“ So verwundert es auch nicht, dass fast alle Kunden, die bereits einmal bei Peters bestellt haben, auch wieder auf die Produkte des Unternehmens zurückgreifen.
Alles aus einer Hand Angefangen hat das Unternehmen mit der reinen Baugruppenfertigung vom Einzelbis zum Serienteil. „Wir haben dafür immer viele Laserkantteile benötigt, die ich zukaufen musste. Teilweise führte das zu Wartezeiten von bis zu vier Wochen, die ich dem Kunden so nicht zumuten konnte und wollte.“ Schnell entschied sich Günter Peters dazu, die Laserfertigung selbst in die Hand zu nehmen. 2007 gründete er deshalb die Peters Lasertechnik GmbH, um die Aufträge termingerechter abwickeln zu können. Heute verfügt sein Maschinenpark bereits über die dritte Laseranlage. Gekoppelt mit vier eigenen Lieferfahrzeugen vom Sprinter bis zum 40-Tonner kann die Peters Maschinenbau GmbH als Generalunternehmer dem Kunden die gewünschte
Baugruppe direkt auf den Hof liefern. Just-intime-Lieferungen gehören dabei ebenso zum Standard wie festgelegte Komponentenreihenfolgen für die weiterverarbeitende Fließbandfertigung des Kunden. Mit drei modern ausgestatten Montagehallen von 5.000 Quadratmetern und einer 25.000 Quadratmeter großen Betriebsfläche sowie Mehrschicht-Betrieb bietet die Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG ihren Kunden Auftragsabwicklung in kürzester Zeit.
Hochmoderner Maschinenpark Vier Hallenkräne mit je 3,2 Tonnen Traglast lassen auch größere Anfertigungen zu, Pulverbeschichtungen sowie KTL und Verzinkung runden das Spektrum der Möglichkeiten ab. „Wir können mehr als nur schweißen“, erklärt Günter Peters und sein Maschinenpark gibt ihm da Recht. Ein Schweißroboter, drei Lasermaschinen mit 5 und 6 KW Leistung und einer maximalen Größe von 4.000 x 2.000 Millimeter sowie drei Abkantpressen von 65 bis 230 Tonnen Presskraft und einer maxi-
PETERS Maschinenbau UNTERNEHMENSPORTRÄT
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malen Länge von 4.000 Millimetern beweisen eindrucksvoll die Möglichkeiten des Unternehmens. Mit den AXA Bearbeitungszentren, CMA Gewindeschneidemaschinen und einem Plasmaschneidegerät lassen sich (fast) alle Bleche in die passende Form bringen.
Qualitätsbewusste Mitarbeiter
Jeder Sechste im Betrieb ein Azubi Natürlich wird bei Peters Maschinenbau auch auf die Nachwuchsförderung viel Wert gelegt. Mit 20 Auszubildenden in den Berufen „Metallbauer“, „Technischer Zeichner“, „Bürokaufmann“ und „Maschinen- und Anlagenführer“ sichert Peters fortwährend Mitarbeiterpotenzial für die Zukunft. Die Lehrlinge werden dabei für den Betrieb ausgebildet und nur in Ausnahmefällen nicht übernommen. Zusätzlich ist das Unternehmen nach DIN 18800 Klasse E zertifiziert und hat somit den großen Eignungsnachweis im Schweißen im bauaufsichtlichen Bereich. Für die Endkontrolle im Unternehmen sind zwei Qualitätskontrolleure beschäftigt, die dafür Sorge tragen, dass nur optimal gearbeitete Baugruppen die eigenen Produktionshallen verlassen.
Günter Peters, Geschäftsführender Gesellschafter
NOZ-Förderpreis Für die systematische Personalentwicklung und die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens wurde die Peters Maschinebau GmbH & Co. KG 2007 mit dem Förderpreis der Neuen Osnabrücker Zeitung ausgezeichnet. Ein Lob, das dem Unternehmen auch überregionale Bekanntheit einbrachte und an dessen Erfolg nahtlos bis heute angeknüpft wird. Die meisten Kunden kommen aus dem Landmaschinenbau, Peters bleibt allerdings breit aufgestellt und liefert ebenso für die Bereiche Baumaschinebau, Photovoltaik, Schiffbau, Wasser- und Abwassertechnik, Umwelttechnik, Verpackungsmaschinen und die Windenergie.
voltaikanlagen, Grenzen möchte man sich in Twist nicht setzen. Für die Zukunft ist daher bereits eine neue Fertigungshalle in Arbeit, die größer als die jetzigen werden soll. Ein zehn Tonnen fassender Hallenkran lässt dann die Arbeit an noch größeren Bauteilen zu. Und auch die Prozessoptimierung kommt im Zuge des Unternehmenswachstums nicht zu kurz: Mit einem automatischen Lagersystem wird die Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG in Zukunft noch leistungsfähiger aufgestellt sein und ihren Kunden noch kürzere Fertigungszeiten bieten. KONTAKT
Natürlich setzt Peters Maschinenbau auf erstklassige Mitarbeiter, die sich in Zeiten des Fachkräftemangels vornehmlich die gesündesten Unternehmen aussuchen: „Wir merken hier nur sehr wenig vom Personalmangel“, bekräftigt Günter Peters. Viele seiner Mitarbeiter seien von anderen Unternehmen zu ihm gekommen, da sie bei ihren vorherigen Arbeitgebern nicht die passenden Arbeitsbedingungen vorgefunden hätten. „Um sie zu halten, müssen wir als Arbeitgeber natürlich attraktiv bleiben und unsere Vereinbarungen gegenüber den Mitarbeitern einhalten“, erkennt Peters seine Aufgabe. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen gewährleisten, dass die Mitarbeiter stets auf dem neuesten technischen Stand bleiben: „Davon profitiert jeder einzelne Mitarbeiter, der seine Stelle im Unternehmen festigen kann und natürlich profitiert auch der Betrieb von breit aufgestellten Fachkräften, die mit Motivation und Begeisterung ans Werk gehen“, unterstreicht Peters die Bedeutung einer kontinuierlichen Personalarbeit.
Individuelle Fertigungen Vom Klein- bis zum Großteil, vom Prototypen bis hin zur Serienfertigung bietet Peters seinen Kunden alle Dienstleistungen: Ob Grundrahmen für Müll-Press-Boxen, Laserkantteile für Baumaschinen, dickwandige Lüftungskanäle für Kreuzfahrtschiffe oder maßgeschneiderte Untergestelle für Photo-
PETERS Maschinenbau GmbH & Co. KG Max-Planck-Straße 13 . 49767 Twist-Rühlerfeld Telefon: 05936 91891-0 . Telefax: 05936 91891-20 www.maschinenbau-peters.de info@maschinenbau-peters.de
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BUSINESS IN WESER-EMS Familienunternehmen
Familienunternehmen setzen auf langfristiges Unternehmertum Erfolge und Wachstum über Generationen gesichert
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ie volkswirtschaftliche Bedeutung der großen Familienunternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz ist enorm. Sie erwirtschaften ein Fünftel der Gesamtumsätze aller deutschen Unternehmen und beschäftigen ein Siebtel aller Arbeitnehmer in Deutschland. Die Strukturanalyse der Passiva mithilfe der Kennzahlen Eigenkapitalquote sowie Quote der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belegt, dass große Familienunternehmen ein gutes Eigenkapitalpolster haben, das ihnen die Beschaffung von Bankkrediten erleichtert hat. Über eine zehn Prozent höhere Eigenkapitalquote verfügen diese Unternehmen im Durchschnitt gegenüber konzerngelenkten Betrieben. 2008 waren das 34 Prozent. Auch der Etat für Entwicklung und Forschung liegt bei Familienbetrieben fünf Prozent höher als im Wirtschaftsdurchschnitt.
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Hohe Eigenkapitalbasis verschafft Unabhängigkeit Wie wichtig die Eigenkapitalquote ist, kann auch Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christian Dreyer, der gemeinsam mit seinem Bruder Justus in vierter Generation die AmazonenWerke H. Dreyer GmbH & Co. KG in Hasbergen leitet, unterstreichen: „Unsere Philosophie beruht weniger auf kurzfristigem Renditedenken als vielmehr auf langfristiger Planung und entsprechenden Investitionen. Zugleich schafft eine hohe Eigenkapitalbasis weitestgehende Unabhängigkeit und erlaubt nachhaltiges Wachstum mit Augenmaß.“ Da das Unternehmen in Deutschland im Bereich der Bodenbearbeitungs- und Sämaschinen die Technologieführerschaft stellt, wird das weitere Wachstum auf internationale Füße
gestellt. Ohnehin liegt die Exportquote bereits bei 75 Prozent. Den Umsatz möchte das Unternehmen in diesem Jahr um 20 Prozent steigern.
Nachhaltigkeit als Firmenpolitik Eigentümerfamilien haben positiven Einfluss auf das gesellschaftliche Umfeld. Die Firmenpolitik ist auf Nachhaltigkeit und Erhaltung ausgerichtet, es wird in der Regel vorsichtiger, dafür aber konsequenter agiert: Familienunternehmen nehmen weniger Schulden auf, wirtschaften mit langfristigeren Zielen, entlassen seltener und dann auch weniger Mitarbeiter. Für viele Betriebe steht als vordergründiges Ziel die Frage, wie man das Familienerbe auch für die kommenden Gene-
Familienunternehmen BUSINESS IN WESER-EMS
rationen gesund erhalten kann. „Die kapitalistische Wirtschaftsordnung wird von DNAKetten zusammengehalten“, schreibt Harold James, Geschichtsprofessor an der amerikanischen Princeton University, in seiner 2005 erschienenen Untersuchung „Familienunternehmen in Europa“. Ohne familiäre Bande, so James, gäbe es das nicht, was den Kapitalismus neben dem Gewinnstreben am Laufen halte: „Verantwortungsbewusstsein“.
Werteorientiert Der Begriff „Familienunternehmen“ weckt beim durchschnittlichen Zuhörer zunächst einmal positive Assoziationen. Dass dies so ist, liegt vor allem an den gesellschaftlich geschätzten Werten, die dem Familienunternehmen an sich generell zugeschrieben werden. Dazu gehören: Konservativität, Familiarität, Persönlichkeit, Authentizität und Qualität.
Die ältesten in Weser-Ems Eines der ältesten noch aktiven Familienunternehmen ist Jos. Rosche aus Haselünne. In der Ehrentafel Hundertjähriger Betriebe des Deutschen Landwaren- und des Getreidehandels von 1960 wurde das Unternehmen an Rang sechs mit Gründungsjahr 1703 geführt. Die heute bekannte Kornbrennerei wurde 1772 gegründet. Acht Generationen tätigten hier ihre Geschäfte, seit 1972 ist bereits der fünfte Josef Rosche in der Kornbrennerei tätig. „Zuversicht aus dem Glauben und Zusammenhalt der Familie, Verlässlichkeit bei der Herstellung und im Vertrieb sowie Geduld und Kreativität bei widrigen Marktverhältnissen“, benennt Geschäftsführer Josef Rosche die Patentrezepte für die erfolgreiche Firmenhistorie.
Lieber eine Pudding fabrik betreiben Die schwierigsten Zeiten hatte das Unternehmen 1919: „Nach dem frühen Tod meines Großvaters stand meine Großmutter mit sechs kleinen Söhnen vor einer sehr ungewissen Zukunft. ´Betreiben Sie lieber eine Puddingfabrik´, schlug ihr damals ein Wettbewerber vor. Sie hielt durch und alle packten an“, erinnert sich Rosche an die Erzählungen. Und auch der Wettbewerber musste inzwischen resignieren. Auch bei der 1865 gegründeten Spedition Georg Boll GmbH & Co. KG aus Meppen war der Tod des ehemaligen Christian und Dr. Justus Dreyer, Geschäftsführer der Amazonen-Werke. Geschäftsführers Georg Boll Vertraglich festgelegt: Jede Familie Dreyer stellt einen Geschäftsführer des Unternehmens. 2003 die schwierigste Zeit: „Die Neupositionierung des Unternehmens nach dem Tod meines Vaters war eine Herausforderung“, bekräftigt Ulrich Boll, der nun in fünfter Generation die Geschicke des Logistikers lenkt. Durch die Schaffung neuer Strukturen in der Geschäftsleitung und Familienunternehmen unterscheiden der zweiten Managementebene sei das Unter- sich in ihrer Unternehmenspolitik von tynehmen heute zukunftssicher aufgestellt: „Wir pischen, an der Börse gelisteten Publikumsgesehen es als ein wichtiges Ziel, das Unterneh- sellschaften. Die Governance von Familienunmen in die nächste Generation zu führen. 150 ternehmen wird Family Business Governance Jahre Unternehmensgeschichte verpflichten“, genannt. Vordergründig handelt es sich dabei fügt Boll an. um die Organisation von Kontrolle und FühDoch auch heute sehen sich Unterneh- rung sowie Sicherung des Zusammenhalts der men schwierigen Situation gegenüber. Gerade Familie mit den Zielen der Steigerungen des Familienunternehmen litten stark unter der Markterfolges über Generationen hinweg. ZuWirtschaftskrise. Insbesondere, weil es die sätzlich wird hier das Konfliktmanagement inUnternehmenspolitik meist nicht zuließ, Mit- nerhalb der Familie zusammengefasst. Unter arbeiter freizusetzen. die Governance fallen Themen wie Identität
Family Business Governance
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BUSINESS IN WESER-EMS Familienunternehmen
von Leitung und Eigentum, Unabhängigkeit nachhaltig auf die Einstellung der Mitarbeiter innovative Produkteinführungen. Für den vom Kapitalmarkt, Nachfolge von Familien- zum Unternehmen aus. Die Loyalität ist viel Erfolg musste die Familie hart kämpfen: „Der mitgliedern im Management, Ausstieg von höher“, erklärt Franz Grimme. Krieg und die Vertreibung aus der Heimat Familieneigentümern, Beirat und Aufsichtsrat Rügenwalde 1945 war die schwierigste Zeit. als Familienrat und Gesellschafterausschuss Im Ammerland wagten meine Großeltern und Gewinnverteilung. schließlich einen Neuanfang mit nichts in der Die individuelle, situationsadäquate „FaHand als den bewährten Familienrezepten aus mily Business Governance“ eines FamilienunRügenwalde. Damit haben sie dann ohne groß ternehmens wird in einer Familienverfassung, Auch die Rügenwalder Mühle gehört nachzudenken einfach angefangen, weiter zu einem Familienkodex oder einer Familien- zu den traditionsreichsten Unternehmen in arbeiten.“ strategie zusammengefasst. Diese Verfassung Weser-Ems, auch wenn sie erst seit 1945 in Die Firmenpolitik des Unternehmens halten Familienunternehmen natürlich gut be- unserer Region beheimatet ist. 1834 gegrün- setzt heute vor allem auf nachhaltige Enthütet unter Verschluss. Je größer die Zahl der det, ist Christian Rauffus nun in sechster Ge- scheidungen: „Unsere Entscheidungswege Familienmitglieder ist, desto umfangreicher neration Geschäftsführer des Unternehmens. sind kürzer und richten sich mehr danach, ob sind die Richtlinien für die familiäre Firmen- Warum das Unternehmen so lange Bestand sie für den Bestand des Unternehmens wichtig politik. hat, erklärt er sich simpel: „Wir hatten bei sind, als danach, ob sie kurzfristig mehr Geld Beim Dammer Landmaschinenbauer wichtigen Entscheidungen vielleicht öfter eine bringen“, erklärt Rauffus. Die Geschicke des Grimme sind vier Familienmitglieder invol- glückliche Hand.“ Das Erfolgskonzept bleibt Unternehmens soll in nächster Generation viert. Alleingesellschafter Franz Grimme führt dabei klar: „Als Lebensmittelproduzent sind übrigens Rauffus´ Sohn übernehmen. in vierter Generation die Geschäfte des Unternehmens, Ehefrau Christine ist für die Personalentwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, Die Nachfolgeregelung während die Söhne Chribei den Amazonen-Werstoph und Philipp in den ken ist längst getroffen. Ein Semesterferien sukzessiGenerationenvertrag regelt ve im Werk oder bei den unter anderem, dass jede Auslandstöchtern arbeiten. der beiden Inhaberfamilien Auch bei Grimme setzt Dreyer einen hauptverantman auf Nachhaltigkeit wortlichen Geschäftsfühund auf neue Ideen: „Wir rer stellt: „Wir haben uns entscheiden nicht nach eine klare GesellschafterAktien- oder Bilanzlage, und Führungsstruktur besondern haben auch den halten und eine zu starke Family business made in Weser-Ems: Franz Gausepohl (Mitte), Geschäftsführer der Gausepohl Fleisch GmbH und seine fünf Kinder Franz-Josef, Franziska, Yvonne, Moritz-Willy und Nicole (v.l.n.r.). Mut, Projekte und Visionen Aufspaltung der Anteile an durchzuführen, wenn die zu viele Gesellschafter verZahlen nicht dafür sprechen“, erklärt Christine wir uns unserer Verantwortung gegenüber den mieden“, erklärt Justus Dreyer. Grimme. „Die Unternehmenskultur wird klar Verbrauchern bewusst.“ Im Mittelpunkt der Die Vorteile schlanker Hierarchien und von den positiven Wertevorstellungen der In- Unternehmenspolitik stehen entsprechend schneller Entscheidungswege fördert dabei haberfamilie Grimme geprägt, das wirkt sich Produktqualität und -sicherheit sowie neue, gleichzeitig die Motivation der Mitarbeiter,
Hohes Verantwortungs bewusstsein
Generationen vertrag
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Familienunternehmen BUSINESS IN WESER-EMS
Die Geschäftsführer der Spedition Boll: Jörg Gerdelmann, Ulrich Boll und Frank Hanzlik
Vertriebspartner und Lieferanten. „Viele unserer Mitarbeiter fühlen sich als Mitglied der Amazone-Familie. Eigeninitiative und das Engagement der Mitarbeiter tragen maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei“, fügt Christian Dreyer an. Bei der Rügenwalder Mühle beispielsweise regelt ein Beirat die familiären Ansprüche. Es gibt eine Beiratssatzung und einen Gesellschaftervertrag. In beidem ist die Nachfolge genau geregelt, sowohl im regulären Fall als auch falls Geschäftsführer Christian Rauffus etwas passieren sollte, bevor er sich aus dem Unternehmen zurückzieht. Auch beim 1957 gegründeten Unternehmen Gausepohl Fleisch aus Dissen am Teutoburger Wald ist die Nachfolge klar geregelt: „Als klassisches mittelständisches Familienunternehmen regeln wir die Führungsnachfolge innerhalb der Familie. Die zweite Generation der Familie Gausepohl ist bereits im Unternehmen aktiv“, erläutert Kai Brand, Assistent der Geschäfts-
führung. „Mit Yvonne Gausepohl als Geschäftsführende Gesellschafterin und zugleich Sprecherin der Geschäftsführung und ihrer Schwester Nicole (Prokuristen; Leitung HR) ist bereits die nächste Generation seit mehreren Jahren im Unternehmen tätig. Wir freuen uns seit Anfang April zudem sehr über den Einstieg der beiden Söhne Franz-Josef Gausepohl und Moritz-Willy Gausepohl. Zusammen wollen wir unsere Position als einer der führenden privaten Fleischvermarkter im europäischen Raum festigen und weiter ausbauen.“
Streit um das Familienunternehmen
Doch nicht in jedem Unternehmen laufen familiäre Bande harmonisch zusammen. Es gibt eine lange Liste heillos zerstrittener Familienunternehmen. Ob es das Verlagshaus DuMont in zwölfter Generation ist, bei der es um die Nachfolgeregelung geht, die Bankiers-
familie Finck, in der um das Milliardenerbe gestritten wird, oder das Familiendomizil der Joops in Potsdam. Nicht nur Boulevardmedien befassen sich mit den Zwistigkeiten deutscher Markennamen. Verwandtschaftskämpfe halten übrigens auch in Weser-Ems Einzug: Auch beim Berentzen-Clan ist ein Großteil der Familie an der Unternehmensführung und dem einhergehenden Erbe interessiert. Bei der Bünting Unternehmensgruppe kommen derartige Streitigkeiten nicht auf. Im Jahre 1806 legte der junge Ammerländer Johann Bünting mit der Eröffnung eines Kolonialwarenladens in Leer den Grundstein für die heutige Gruppe. Daraus erwachsen ist ein erfolgreiches mittelständisches Handelsunternehmen, dessen Gesellschaften in einer Holding vereinigt und von einem Vorstand, Manfred Neumann (Vorsitzender) und Rolf Warnders, geführt wird. Die Aktien des Unternehmens sind in der fünften Generation in Familienbesitz. Mit 9.500 Mitarbeitern und rund 450 Auszubildenden ist Bünting einer der größten und bedeutendsten Arbeitgeber der Region. Dies ist vor allem auf ausgefeilte Marktkonzepte und eine breit gefächerte Diversifizierungsstrategie mit kontinuierlichem und dynamischem Wachstum zurückzuführen. „Zukunft wagen und gewinnen“ ist seit Gründung der Leitspruch, die heimatliche Bodenhaftung hat die Führung der Unternehmensgründung nie verloren. „Unternehmerische Entscheidungen werden nicht leichten Herzens getroffen, sondern immer im Bemühen um das Wohlergehen des Unternehmens und der Mitarbeiter“, erklärt Vorstandsvorsitzender Manfred Neumann. „Unseren Ursprung nicht aus den Augen zu verlieren, aber auch am Puls der Zeit zu bleiben, sich ändernde Marktsituation frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren – das ist uns in den letzten Jahren gut gelungen“, resümiert er.
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BUSINESS IN WESER-EMS Familienunternehmen
Das Unternehmen Bergmann Maschinenbau, 1960 von Hermann und Maria Bergmann gegründet, ist fest im emsländischen Meppen verankert. Auch für den heutigen Geschäftsführer der zweiten Generation, Hans-Hermann Bergmann, spielen der Faktor
„Familie“ und die mit ihm verbundene Bodenhaftung eine entscheidende Rolle: „Bergmann ist ein Familienunternehmen, nicht nur, weil es von meinen Eltern gegründet wurde und in zweiter Generation von mir als solches fortgeführt wird. Es ist auch ein Unternehmen, das sich für Familien stark macht, zum Beispiel durch familienfreundliche Beschäftigungsmodelle und soziales Engagement vor Ort im Emsland.“
Familiengeschäfte studieren
Christian Rauffus, Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle
Trotz der hohen Bedeutung für die Wirtschaft ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit familiengeführten oder -gesteuerten Unternehmen vergleichsweise gering. Nur ein kleiner Teil der unternehmensbezogenen Forschungen und Publikationen thematisiert Familienunternehmen. Eine Ausnahme sind in Deutschland die gemeinnützige „Stiftung Familienunternehmen“ mit Sitz in Stuttgart, das „INTES Institut für Familienunternehmen“ an der WHU Otto Beisheim
School of Management, das Wittener „Institut für Familienunternehmen“ an der Universität Witten/Herdecke und das Institut für Mittelstandsforschung Bonn. An der am Bodensee gelegenen Zeppelin Universität lassen sich Familiengeschäfte sogar studieren. Der Studiengang „Executive Master of Arts for Family Entrepreneurship“ befähigt Firmenerben und Nachfolgegenerationen dazu, die besonderen Marktsituationen eines Familienunternehmens abzuschätzen und richtig umzusetzen. „95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind eigentümer- beziehungsweise familiengeführt. Und trotzdem beschäftigen sich tausende von BWL-Professoren und hunderte von Studiengängen mit den Konzepten für DAX-Konzerne“, schreibt die Hochschule auf ihrer Homepage. Und Unrecht hat sie dabei nicht. Denn ohne die klassische, mittelständische Wirtschaft, die von Unternehmerfamilien und nicht von renditefokussierten Investoren geführt wird, werden für eine Wohlstandsnation wie Deutschland bei Lohndumping und Produktionsverlagerungen ins günstigere Ausland langsam aber sicher die Lichter ausgehen.
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Verkäufer werden nicht geboren, sie werden gemacht! Mike Dierssen ist Verkaufsmotivator mit Herz und Verstand
Authentisch und sofort umsetzbar Seit vielen Jahren arbeitet Mike Dierssen als Verkaufstrainer und Kongressredner. In seinen Seminaren vermittelt er den Teilnehmern authentisch das, was er seit 28 Jahren in seiner beruflichen Praxis lebt. Was seine Seminarteilnehmer besonders zu schätzen wissen ist, dass seine Seminarinhalte sofort umsetzbar sind. Zu seinen Kunden gehören unter anderem die Raiffeisenbank, Mercedes Benz, DAK, MLP, die Öffentliche Versicherung, Semco Glas, die LzO, Iveco, Euroglas, Pollmann & Renken, Flyerheaven, AMR und viele mehr. „Es sind aber nicht nur Strategie und fachliche Qualifikation für ein erfolgreiches Verkaufsgespräch erforderlich, sondern auch die persönliche Qualifikation. Wichtig für den erfolgreichen Abschluss ist der Mensch mit seiner Ausstrahlung, seinem Auftreten und der Stimmung, die er erzeugt“, erläutert Mike Dierssen.
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Das sagen die Teilnehmer „Sie sind in der Lage, Ihr Publikum zu fesseln und durch Ihre Präsenz und Ihre humorvolle Art wichtige Zusammenhänge bildlich darzustellen, so dass jeder es sehr gut nachvollziehen kann.“ Thomas Päpke, Geschäftsführer LzO Finanzservice, Oldenburg
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„In Ihrem Seminar haben Sie die Zuhörer in einem hohen Grad motiviert. Unsere Gäste wurden von Ihren Ausführungen nicht nur in Ihren Bann gezogen, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Auf amüsante Weise wurden uns so die wesentlichen Dinge des Erfolges vermittelt.“ Heiko Schiller, Vorstand Raiffeisen-Bank, Oldenburg e.G. KONTAKT
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ede professionelle Beziehung ist zweckbestimmt und auf Ergebnisse ausgerichtet – sonst rechnet sie sich nicht. Geschäftspartner und Kunden erwarten gleichzeitig, dass man ihnen Wertschätzung entgegenbringt. Wer an Abschlüssen interessiert ist, der muss Fingerspitzengefühl mit strategischer Geschäftsführung verbinden“, erklärt Mike Dierssen gerne während seiner Coachings. Mike Dierssen ist seit 28 Jahren mit Begeisterung im Dienstleistungsbereich und im Verkauf tätig. Während seiner beruflichen Laufbahn hat er weit über 10.000 Geschäftsabschlüsse getätigt. Nach der Ausbildung zum Speditionskaufmann und seinem BWL-Studium machte er sich im Alter von 25 Jahren selbstständig und ist heute noch Mitinhaber eines der erfolgreichsten Fitness-Clubs Norddeutschlands, des Impuls Fitness- und Gesundheitsclubs in Oldenburg.
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Maritime Wirtschaft konkurrenzfähig Politik schraubt „Subventionen“ zurück
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ie maritime Wirtschaft gehört in einer Exportnation wie Deutschland zu den Ankern des Handels und der Warendistribution. Das Meer und die maritime Wirtschaft mit rund 400.000 direkt und indirekt Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz
von 50 Milliarden Euro sind von herausragender Bedeutung für Deutschland als Technologie-, Produktions- und Logistikstandort. Deutschland verfügt über die drittgrößte Handelsflotte der Welt, bei Containerschiffen ist es Platz 1. Und durch die Auswirkungen von
Fukushima kommt eine ganz neue Aufgabe auf die maritimen Dienste in Deutschland zu: Der Ausbau der Offshore-Windkapazitäten auf 25.000 Megawatt bis 2030 wird viel Knowhow, Investition und planerisches Geschick bedürfen.
Maritime Konferenz Seit dem Jahr 2000 wird im zweijährigen Turnus die Maritime Konferenz an Deutschlands Küstenstädten abgehalten. Der Schulterschluss aus Wirtschaft, kommunaler Verbandsarbeit und der Bundespolitik dient dazu, die deutsche Seewirtschaft zu schützen und voranzutreiben. Bis 2008 erlebte die maritime Wirtschaft einen regelrechten Boom, während der Weltwirtschaftskrise hingegen gehörte die Branche zu den großen Verlierern. Ende Mai trafen sich über 1.000 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verbänden, um in Wilhelmshaven weitere Entwicklungsziele zu besprechen. Die Politik versprach, weiterhin den maritimen Standort Deutschland zu stärken, musste aber gleichzeitig Förderkürzungen für die Reeder durchsetzen. „Wir werden auch künftig alles daran setzen, die Wettbewerbsfähigkeit des erstklassigen maritimen Standortes Deutschland weiter zu erhöhen“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Besonders die Infrastruktur solle weiter ausgebaut werden: „Die Schiffe werden größer und brauchen immer mehr Tiefgang. Deshalb werden wir die seewärtigen Seehafenanbindungen bedarfsgerecht ausbauen. Bei der schienenseitigen Anbindung des JadeWeserPorts nehmen wir
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Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Foto: JadeWeserPort
weiter Fahrt auf: Hier haben wir vor Kurzem die Finanzierungsvereinbarung für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven geschlossen“, so Ramsauer. Etwa 190 Millionen Euro sind alleine für diesen Ausbau veranschlagt worden. In seiner Rede sprach sich der Minister zudem für die Beibehaltung der Tonnagebesteuerung aus. „Wir stehen zum maritimen Bündnis“, stellte Ramsauer klar. Deshalb stehe die Bundesregierung zu ihren Zusagen hinsichtlich der Schifffahrtsfördermaßnahmen für die im Jahr 2010 gestellten Anträge. „Unser Ziel ist auch weiterhin, künftig möglichst viele Schiffe unter deutscher Flagge im internationalen Verkehr zu haben“, sagte Ramsauer.
Keine konkreten Zusagen So werde der Bund die Reeder auch weiterhin bei der Ausbildung des Fachpersonals durch die Gewährung von Zuschüssen unterstützen. Konkrete Finanzzusagen blieben
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indes allerdings aus. Aufgrund der Haushaltskonsolidierung hatte die Bunderegierung im letzten Jahr beschlossen, die Finanzhilfen zum Ausgleich der hohen Lohnnebenkosten für Schiffe unter deutscher Flagge zu halbieren. Bis zuletzt hofften die Reeder auf einen Konsens, der blieb allerdings aus. Die Förderungen werden von 58 auf 30 Millionen Euro zurückgeschraubt, vor zehn Jahren bereits hatten sich die Reeder verpflichtet, mindestens 600 Schiffe unter deutsche Flagge zu bringen. Pro Schiff macht das in Abhängigkeit von der Größe Mehrkosten in Höhe von 400.000 bis 500.000 Euro jährlich aus. Derzeit fahren von den 3700 Schiffen deutscher Reeder nur 445 unter deutscher Flagge.
Entbürokratisierung statt Finanzhilfen Auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte auf der Konferenz alle Forderungen aus Branchenkreisen nach zusätzlichen Finanzhilfen des Bundes zurückgewiesen. Dennoch stellte er als vermeintlichen Ausgleich eine Entbürokratisierung in Aussicht: Reeder, die aktuell ein unter ausländischer Flagge fahrendes Schiff für die Bundesrepublik einflaggen wollen, müssen derzeit 16 Behörden ansteuern und 88 Vorschriften beachten. Insgesamt – so resultieren auch die Fachleute – ist die maritime Wirtschaft besser als
erwartet durch die Krise gekommen. Das liegt vor allem an den Unternehmen sowie deren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Sie haben sich mit großen Anstrengungen neu aufgestellt und auf die Zukunft vorbereitet. Ein Beispiel sind die deutschen Werften. Mit dem Bau von Spezialschiffen haben sie sich strategisch neu ausgerichtet. Auch die Offshore-Zuliefererindustrie gehört zur Branche. Deren Wachstum hatte sich auch in der Krise unvermindert fortgesetzt. Die Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie hat sich zum Ziel gesetzt, die Führungsposition im Bereich Schiffbau-Zulieferungen zu halten. Im Bereich Offshore-Zulieferungen will man den Weltmarktanteil mindestens verdoppeln.
Ausbau Offshore Ein Kernthema der Maritimen Konferenz und der zukünftigen Seeentwicklung ist der Ausbau der Offshore-Energien. Derzeit sind 200 Megawatt Nennleistung verbaut, in zwei Jahren sollen es bereits 1.000 Megawatt sein. Und das ist erst der Anfang: „Bis 2030 plant die Bundesregierung bis zu 25.000 Megawatt Offshore Windenergie. Der Bedarf an Hafenkapazitäten für die Windindustrie ist also sehr hoch. Die deutschen Häfen können von diesem Potenzial enorm profitieren, wenn sie ihre Kapazitäten für die Montage und den Umschlag der Anlagen zeitnah ausbauen“, zeigte Ramsauer die zukünftigen Chancen für die maritime Wirtschaft auf. Zur Förderung des zügigen Ausbaus der Windparks hat die Bundesregierung jüngst ein
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fünf Milliarden Euro schweres KfW-Förderprogramm auf den Weg gebracht. Neben der notwendigen Hafeninfrastruktur soll hier vor allem der Aufbau notwendiger Stromnetze forciert werden.
Wettbewerbsfähige Häfen
den Ausbau hafenrelevanter Infrastrukturen, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, Die Hafenwirtschaft befindet sich nach Beschäftigungssicherung, den Umweltschutz einem starken Einbruch des Güterumschlags und die Optimierung der Sicherheit von Lievor zwei Jahren (-18 Prozent) wieder auf ferketten. Die deutschen Häfen rüsten also sachs enports, zu denen 16 Wachstumskurs. Der Umschlag stieg schnel- auf. Die Nieder ler als erwartet, so dass 2010 ein Anstieg Hafenstandorte gehören, präsentieren sich um neun Prozent auf 284 Millionen Ton- ihren Kunden nun mit einem gemeinsamen nen erreicht wurde. Mit einer Steigerung und transparenten Internetauftritt und auch um weitere vier Prozent wird in diesem Jahr Wilhelmshaven wird leistungsfähiger geInsbesondere Werftbetriebe sollen davon gerechnet, der Vorkrisenumschlag lag bei macht: Der einzige deutsche Tiefwasserhaprofitieren. Bis zu 18 Milliarfen wird durch den Ausbau den Euro Umsatz könnte der des JadeWeserPorts auch für Ausbau der Offshore-Windkommende Generationen von kraft bis 2020 alleine durch Containerschiffen erreichbar. Spezialschiffe und komplexe Dennoch hält sich bislang Konstruktionen generieren, die Vermarktung der Ansiedlautet das Ergebnis einer Studie lungsflächen in Grenzen. Einder Wirtschaftsprüfungs- und zig der Logis tikdienstleister Beratungsgesellschaft KPMG, Nordfrost aus Schortens hat an der auch der Verband für die strategische Lage frühzeiSchiffbau und Meerestechnik, tig erkannt und wird bei der das Bundeswirtschaftsminis Aufnahme des Hafenbetriebes terium, der Verband Deutim kommenden Jahr mit scher Reeder und die Stiftung einem Frischezentrum verOffshore Windenergie beteitreten sein. Doch darüber hiligt waren. Als Bedingungen naus sind auch Aktivitäten im sind dabei günstige Entwick- Oberbürgermeister Eberhard Menzel übergibt im Beisein von Ministerpräsident David McAllister Bundeskanzlerin Bereich Offshore geplant: Das lungen der politischen und Angela Merkel ein Schiffsmaschinentelegraphen-Modell als Geschenk. Foto: JadeWeserPort Unternehmen kaufte eigens finanziellen Rahmenbedindie Kaianlagen des Wilhelmsgungen sowie eine strategische havener Binnenhafens und will Neuausrichtung der Branche genannt, um 318 Millionen Tonnen. Um weiterhin wett- diesen zum Servicehafen für die dauerhafte 6.000 Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Als bewerbsfähig zu bleiben, hat die Bundesre- Versorgung, Wartung und Instandhaltung der Kernsegmente sollen Werften demnach den gierung im Jahr 2009 mit dem Nationalen Offshore-Windparks nutzen und damit einen Bau von Spezialschiffen wie Errichter-, Ka- Hafenkonzept einen auf zehn Jahre ange- reibungslosen Betrieb von Anlagen sicherbelleger-, Transport- und Reparaturschiffen legten strategischen Leitfaden für die deut- stellen. Zurzeit fehlt Nordfrost dazu noch ein vorantreiben. sche Hafenpolitik vorgelegt. Diese beinhaltet Reederei-Partner für die Zusammenarbeit.
6.000 Arbeitsplätze und 18 Milliarden Euro Umsatz
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Offshoreprojekte richtig versichern Keine Finanzierung ohne den passenden Versicherungsschutz
Ralf Tabbert, Prokurist der Nordwest Assekuranzmakler, Bremen
INTERVIEW
WEM: Welche Bedingungen müssen für Investitionen in Offshore-Anlagen erfüllt werden? Ralf Tabbert: Als langjähriger externer Berater im Risiko- und Versicherungsmanagement für Projektentwickler im „Offshore-Investitionsbereich“ wissen wir, dass nur dann Investitionen getätigt werden, wenn die Bedingungen für die Platzierung von umfassenden Versi-
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cherungspolicen vorliegen. Hierfür muss eine belastbare Faktenlage zum Beispiel für Investoren und Banken geschaffen werden. Diese umfasst die Bewertung von Wetterfenstern für den Bau der Anlage, verifizierte Aussagen zur angestrebten Technologie, dem Wartungskonzept und auch zu den Anforderungen an Logistik und Personal. Erst dann, wenn die Policen erfolgreich eingedeckt wurden, geht es in die Realisierung der Projekte. WEM: Worin liegt der Mehrwert in der Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern? Ralf Tabbert: Versicherungsmakler erkunden und vertreten die Interessen der Betreiber und sind bestenfalls von Anfang an Teil des Projektteams. Sie werden optimal bereits zwei bis vier Jahre beteiligt, bevor die ersten Arbeiten zur Errichtung des Parks beginnen. Aufgaben sind üblicherweise neben der Ausschreibung und Strukturierung des Versicherungsschutzes und der Versicherungskonzepte am Versicherungsmarkt die technische Risikoeinschätzung/-begleitung. Insbesondere auch Analyse ausgehandelter Liefer- und Leistungsverträge und die Begleitung der Vertragsverhandlungen mit Zulieferern, Wartungsfirmen und Investoren.
WEM: Welche Risiken stellen denn die größten Herausforderungen an den Versicherungsschutz? Ralf Tabbert: Versicherungstechnische Herausforderungen sind insbesondere Wetterrisiken, Höhere Gewalt und die erforderlichen Transport- und Montagearbeiten auf Hoher See. Als mögliche Folge von Großschäden ist ferner eine Abdeckung bei einer verzögerten Aufnahme des kommerziellen Betriebs sinnvoll. Während der Betriebsphase der Parks liegt ein besonderes Augenmerk auf dem im Windpark befindlichen Offshore-Umspannwerk. Hier laufen alle Kabel der Windkraftanlagen zusammen, weshalb das Umspannwerk ein Engpassgewerk darstellt, das bei schadenbedingtem Ausfall zu einem Stillstand des gesamten Windparks und daraus resultierend zu einem erheblichen Einnahmeausfall des Betreibers führt. Dies betrifft im Übrigen auch die Kabeltrasse vom Offshore-Windpark an Land, also die Netzanbindung. Dies alles gilt es im Rahmen der Risikoanalyse und der Strukturierung des Versicherungskonzeptes zu berücksichtigen. WEM: Vielen Dank, Herr Tabbert, für dieses interessante Gespräch!
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Hafensicherheit Durch die Terroranschläge am 11. September 2001 bedingt, wurden internationale und nationale Maßnahmen zur Gefahrenabwehr durch die zur UN gehörende International Maritime Organization (IMO) beschlossen, um ein wesentlich höheres Sicherheitsniveau zum Schutz von Hafenanlagen und Schiffen gegen terroristische Anschläge zu erreichen. Seit dem 1. Juli 2004 bestimmen durch die Umsetzung der Maßnahmen des International Ship and Port Security Codes (ISPS-Code) Regularien den Zugang, die Zufahrt in die Hafenanlagen und zu den Schiffen. „Die Umsetzung und Einhaltung dieser „Port Security“-Richtlinien, unter anderem durch personelle, technische sowie organisatorische Maßnahmen, sind für Hafenanlagenbetreiber und Reeder, aber auch für Deutschland als Exportnation die Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Welthandel und damit unabdingbar. Lediglich in der Anwendung gibt es bundesweit sicherheits- und qualitätsdifferenzen“, erklärt Daniel von Grumbkow, Geschäftsführer der Elko Port Security & Service GmbH & Co. KG.
„Ein Herausforderung wird es zukünftig sein, die nicht regulierte Weiterbildung von Sicherheitsverantwortlichen nach einheitlichen Standarts so fortzuschreiben, dass innerhalb einer ganzheitlichen Sicherheitsstruktur Behörde, gewerbliche und betriebliche Sicherheit sowie alle Besucher, Lieferanten und Beschäftigten von Hafenanlagen kontinuierlich weitergebildet werden, um somit ein Höchstmaß an Sicherheit und somit eine Chance im internationalen und kommunalen Wettbewerb zu realisieren beziehungsweise Arbeitsplätze zu sichern“, so von Grumbkow weiter. Eine unsichere Hafenanlage werde zukünftig keine internationalen Exportaufträge abwickeln, ist sich der Experte sicher.
Piraterie ein ernst zunehmendes Problem Knapp 450 Mal haben Piraten im vergangenen Jahr Schiffe im Indischen Ozean angegriffen, so die Zahlen der Internationalen Seefahrtsbehörde. 50 Schiffe mit mehr als 1.000 Mann Besatzung wurden gekapert, der Schaden für die Weltwirtschaft belief sich dabei auf
bis zu 12 Milliarden Dollar. Der Image- und Personenschaden bleibt dabei außer Acht. Gewiss, heutige Piratengeschichten sind nicht zu vergleichen mit einer vergangenen Ära, dennoch treiben Armut und Hunger insbesondere in Afrika immer mehr Menschen dazu, sich in der Piraterie zu verdingen. Millionenschwere Lösegelder, die Reedereien und Regierungen weltweit zahlen, lassen die Sorge um das ohnehin stets hungergefährdete Leben schnell vergessen. 50 Millionen Euro gibt alleine die deutsche Regierung jährlich aus, um sich mit Kriegsschiffen und zwischenzeitlich auch mit Aufklärungsflugzeugen an der EUMission Atalanta zu beteiligen, die gegen die Piraterie vorgeht. Dennoch fühlen sich Reeder auch hierzulande nicht ausreichend geschützt und fordern, dass Marinesoldaten oder Polizisten direkt auf den Schiffen stationiert werden, um Angriffe abzuwehren. Dieser Schutz ist im Übrigen auch im Grundgesetz verankert, allerdings ist die rechtliche Zuständigkeitsfrage nicht geklärt. Die Marine verfügt über die notwendigen Mittel, während Piraterie in die Zuständigkeit der Polizei fällt. Eine Neuordnung wäre für den Schutz der Schiffe also unerlässlich.
NAMEN UND NACHRICHTEN Nino Hochbau Kompetenzzentrum Wirtschaft
10 FRAGEN AN...
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Perspektiven für die Zukunft
10 Fragen an...
Gründung des Marketingvereins Nino Hochbau Kompetenzzentrum Wirtschaft e. V.
... Silvia Neid Silvia Neid ist seit Juli 2005 Trainerin der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, nachdem sie zuvor jahrelang als Assistentin der damaligen Bundestrainerin Tina Theune-Meyer gearbeitet hatte. Silvia Neid begann ihre Fußball-Karriere beim SV Schlierstadt. Als Spielerin wurde sie Vize-Weltmeisterin und dreifache Europameisterin. Mit dem TSV Siegen, bei dem sie von 1985 bis 1996 in der Bundesliga spielte, und dem Bundesligisten SSG 09 Bergisch Gladbach gewann sie sieben Deutsche Meisterschaften und wurde sechs Mal DFB-Pokal-Siegerin. Als Co-Trainerin beziehungsweise nun Trainerin der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft holte sie zwei Weltmeistertitel (2003 und 2007), vier Europameis tertitel (1997, 2001, 2005 und 2009) sowie 2000, 2004 und 2008 jeweils eine olympische Bronze-Medaille und 2006 den Sieg beim Algarve-Cup. Silvia Neid wurde 2010 zur FIFA-Welttrainerin des Jahres ernannt. Sie wohnt in Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein. Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete sie in Siegen im Blumengeschäft ihres ehemaligen Trainers Gerd Neuser.
Autoritärer oder demokratischer Führungsstil? Ich hole mir gerne den Rat von anderen Fachleuten ein. Ich lege aber auch Wert auf Disziplin und verlange das auch von meinen Spielerinnen. Fanblock oder Business-Loge? Ich sitze gerne in der Business-Loge und genieße die Atmosphäre, die hauptsächlich in den Fan-Blöcken erzeugt wird. Aktie oder Sparbuch? Das ist mein Bankgeheimnis. BMW oder Mercedes? Ich fahre seit Jahren Mercedes und bin sehr zufrieden mit den Fahrzeugen. Kleines Schwarzes oder sportlicher Hosenanzug? Je nach Anlass. Bei Länderspielen unserer Mannschaft trage ich immer einen Hosenanzug. Ich kleide mich schick, weil ich finde, dass das diesem Anlass angemessen ist. Jedes Länderspiel ist etwas Besonderes für mich. Ich würde ja auch nicht im Trainingsanzug in die Oper oder ins Theater gehen. Alpen oder Balearen? Zuletzt Thailand. Bratwurst oder Kaviar? Beides gut – je nach Lust und Laune. Traumschiff oder Tatort? Tatort. Stadtwald oder Fitnessstudio? Hauptsache ich kann mich so richtig auspowern – das mache ich im Stadtwald genauso wie im Fitnessstudio. Brad Pitt oder Till Schweiger? Brad Schweiger.
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Der Vorstand des Marketingvereins mit (hintere Reihe, von links) Kersten Büter, dem zweiten Vorsitzenden Peter Tautz, dem ersten Vorsitzenden Bernd-Heinrich Hagmann und (vorne) den Besitzern Thomas Nerlinger, Daniela Schulte-Wieking, Beate J. Wunder sowie Kassierer Helmut Oink
Ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Kompetenzzentrums Wirtschaft in Nordhorn haben sich die rund 40 Wirtschaftstreibenden aus dem Nino Hochbau ein gemeinsames Sprachrohr geschaffen und einen Marketingverein gegründet. Der Verein unterstützt die Entwicklung, Förderung und Durchführung gemeinsamer Projekte und Maßnahmen der Mitglieder durch professionelle interne sowie externe Marketingaktivitäten des Nino Hochbaus. Der Nino Hochbau bündelt sämtliche Beratungsleistungen der dort ansässigen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Dabei soll der hohe Anspruch der Dienstleistungsqualität bei der Kundenbetreuung einen besonderen Stellenwert einnehmen. Ziel ist es, unter der Dachmarke des Nino Hochbaus diese Stärken zu koordinieren und als Haus der Netzwerke langfristig zu einer modernen Denkfabrik zu etablieren. Mit der Gründung des Marketingvereins Nino Hochbau werden die Kompetenzen zusammengefasst und im ersten Schritt
durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit überregional positioniert. Das Motto „Viele kreative Köpfe unter einem Dach“ bedeutet nicht nur die Schaffung eines zentralen Anlaufpunktes für die unterschiedlichsten Geschäftsbeziehungen, sondern vor allem ein qualifiziertes und dynamisches Netzwerk in der Region zu bilden. „Durch diese vielfältige Beratungskompetenz, das Knowhow der einzelnen Unternehmen und die entsprechend schnelleren Entscheidungswegen steigern wir die Wettbewerbsfähigkeit zum Vorteil der Kunden“, so der erste Vorsitzende Bernd-Heinrich Hagmann. Der Nino Hochbau bietet für die unterschiedlichsten Zielgruppen interessante Möglichkeiten für eine grenzüberschreitende Kooperation. Den Mitgliedern ist es dabei wichtig, über den „Tellerrand“ zu schauen und diesen Netzwerkgedanken aktiv zu „leben“. „Wir möchten mit anderen Netzwerkern regionale Projekte unterstützen und voranbringen“, betont der zweite Vorsitzende Peter Tautz.
IHK für Ostfriesland und Papenburg | BTZ | C3L NAMEN UND NACHRICHTEN
Arno Ulrichs ist neuer IHK-Geschäftsführer
4,5 Millionen für Nordhorner BTZ-Modernisierung
Helmut Klug verlässt IHK für Ostfriesland und Papenburg nach 28 Jahren
Auch neue Maschinen für die Ausbildung gekauft
Neuer Geschäftsführer für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Verkehr: Diplom Ökonom Arno Ulrichs
Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg hat Diplom-Ökonom Arno Ulrichs zum neuen Geschäftsführer für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Verkehr berufen. Er löst damit Diplom-
Volkswirt Helmut Klug ab, der die Fachabteilung 28 Jahre leitete. Ulrichs ist seit mehr als zehn Jahren für die IHK tätig. Zu Beginn war er als Leiter der Leitstelle für Ostfriesland und Papenburg im niedersächsischen Modellprojekt „Love-IT“ beschäftigt. Später arbeitete er als Ausbildungsberater und ab 2006 als Referent für Standortpolitik in der IHK. Nach seinem Abitur am Gymnasium Papenburg studierte der gebürtige Großwolder Wirtschaftswissenschaften in Bremen und schloss das Studium 1987 mit Diplom ab. Vor seiner Tätigkeit bei der IHK war er Leiter des Verlages Gerhard Rautenberg und der Rautenbergschen Versandbuchhandlung in Leer.
Erfolg durch neue Routinen Unternehmen der Nordwest-Region für Studie gesucht „ReRoutining – Potenzialentwicklung durch Routineveränderung im Management“ – so lautet der Titel eines Forschungsprojekts zur Weiterentwicklung von Managementmethoden, das am Center für lebenslanges Lernen (C3L) der Universität Oldenburg die Arbeit aufgenommen hat. Es wird von der Arbeitsgemeinschaft Betriebliches Gesundheitsmanagement (AG-BGM) unter der Leitung des Pädagogen Dr. Johann Bölts in Kooperati-
on mit der Führungsakademie Hannover durchgeführt. Teil des Forschungsprojektes ist eine Erhebung, an der sich Unternehmen der Nordwest-Region beteiligen können, die ihre Kompetenzen im „ganzheitlichen Führungsbedarf “ erweitern wollen. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Zielgebiet Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB) unterstützt das Projekt finanziell.
In freundlichem, hellem Design empfängt die BTZ des Handwerks GmbH in Nordhorn nach der Modernisierung die Besucher.
Eine Gesamtsumme von circa 4,5 Millionen Euro hat das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) des Handwerks in Modernisierung und Umbau seines Standortes in NordhornGIP gesteckt. „Damit sind die Werkstätten und die Gebäude bestens gerüstet für die kommenden Herausforderungen“, macht BTZ-Geschäftsführer Tilman Stürmer deutlich. Knapp ein Jahr hatten die Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb gedauert. Nun verfügt das BTZ in Nordhorn nach Stürmers Worten über eine „räumliche und technische Ausstattung auf höchstem Niveau“, die es erlaubt, zukünftig noch besser den Bildungs- und Qualifizierungsaufgaben gerecht zu werden.
Eine Summe von circa 1,5 Millionen Euro wurde in die Modernisierung der Werkstätten gesteckt. In die Nachbarräume des vor vier Jahren neu geschaffenen Schweißzentrums wurden die Metallwerkstätten gelegt. Für die Ausbildung in diesem Bereich wurden moderne, CNC-gesteuerte Dreh- und Fräsmaschinen gekauft. Zusammengelegt und ausgebaut wurde auch die Tischlerei. Hier wurden ebenfalls zahlreiche Maschinen, darunter ein CNCPortalbearbeitungszentrum, neu angeschafft. Im erweiterten Elektrobereich wird zukünftig auch an Photovoltaikanlagen geschult. Eine 46 Kilowatt Anlage wurde zur Energiegewinnung und zu Schulungszwecken auf dem Dach des BTZ installiert.
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NAMEN UND NACHRICHTEN Spedition Boll | Rosche | Volks- und Raiffeisenbanken
Bürogebäude nach Passivhausbauweise
Edelkorn-Brennerei Rosche vertrat Deutschland in Rom
Offizieller Spatenstich auf dem Gelände der Spedition Boll
No Grappa, no Vodka – „bellissimo” Korn aus Haselünne
Zum offiziellen Spatenstich fanden sich (v.l.) Holger Hilling (Schulte Bauunternehmen), die geschäftsführenden Gesellschafter der Firma BOLL, Jörg Gerdelmann, Frank Hanzlik und Uli Boll, sowie Ansgar Winkler und Chistoph Hüer (Rücken & Partner) ein. Villa Massimo in Rom mit Stand der Firma Jos. Rosche
Das alte Bürogebäude der Spedition Boll aus Meppen ist abgerissen, auf dem nun freien Gelände entsteht in den kommenden Monaten ein moderner Bürokomplex für das Logistikunternehmen. Der Neubau mit einer Nutzungsfläche von insgesamt 1.277 Quadratmetern wird über zwei Stockwerke sowie eine Teilunterkellerung verfügen. Das Gebäude, konstruiert unter den neuesten ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten, entspricht dem einer Passivhausbauweise. Die Energiegewinnung erfolgt über eine Erdwärmepumpe, die effektives und wirtschaftliches Heizen ermöglicht. Eine spezielle Lüftungstechnik sorgt
im Sommer wie im Winter für ein angenehmes Klima in den Büroräumen. „Für uns als Unternehmen ist es wichtig, aktiv im Bereich Umweltschutz voranzukommen. Was liegt da näher, als Nachhaltigkeitsfaktoren bereits beim Neubau unseres Verwaltungsgebäudes zu berücksichtigen“, erklärt Geschäftsführer Ulrich Boll. Ab Herbst sollen dort knapp 75 Mitarbeiter der Verwaltung ihren Platz finden. Bereits im letzten Jahr wurde auf dem 7.000 Quadratmeter großen Dach der Umschlagshalle ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 291 KWP installiert. Der hier produzierte Strom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist.
Volks- und Raiffeisenbanken wollen Engagement weiter ausbauen Studie zeigt: Norddeutsche Unternehmer blicken positiv in die Zukunft Das Engagement gegenüber den mittelständischen Unternehmen werden die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems in Zusammenarbeit mit der DZ Bank AG weiter ausbauen, dies betonten die Vertreter der genossenschaftlichen FinanzGruppe in einem Pressegespräch. Vorgestellt wurden den Medienvertretern
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auch die aktuellen Ergebnisse einer umfassenden Mittelstandsstudie der DZ Bank AG für Norddeutschland. Der norddeutsche Mittelstand ist aktuell in einer ausgesprochen guten Verfassung. Nahezu neun von zehn mittelständischen Unternehmen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen beurteilen
Die Akademie „Villa Massimo“ in Rom ist „Deutschlands kulturelles Schaufenster für die Welt“. Das Sommerfest der Villa Massimo mit seinen über 2.600 Gästen ist einer der gesellschaftlichen Höhepunkte der Deutschen in der Hauptstadt Italiens. „Es ist für unsere Kunden und alle unsere Mitarbeiter eine große Auszeichnung, dass wir an diesem Ereignis mitwirken durften“, freute sich Josef Rosche nach der Veranstaltung. Anfangs hatten sich die Gäste gewohnheitsmäßig nach Grappa, Wodka oder Amaro erkundigt. „Als die Ersten unsere Edelkorne und Kräuterliköre probiert
hatten, hörten wir nur noch begeisterte ‚Bellisimo!‘- Rufe“, freute sich Susanne Rosche. „Dass wir unsere Spirituosen ausschließlich auf Korn-Basis herstellen, fand ebenso große Beachtung wie die Tatsache, dass von uns nur Alkohol aus der eigenen kupfernen Destillier-Anlage verwendet wird.“ Aus diesem Grund war auch die Einladung an die EdelkornBrennerei Jos. Rosche erfolgt. Diese Produkte haben eine eigene örtliche und regionale Geschichte und entsprechen den Vorgaben, wie sie auch für die streng ursprungsgeschützten italienischen D.O.P.-Produkte gelten.
ihre momentane wirtschaftliche Lage positiv. Damit schätzen die Unternehmen ihre Situation besser ein als der Durchschnitt der deutschen Mittelständler. Auch auf Sicht der nächsten sechs Monate geben sich die norddeutschen Unternehmen optimistisch. Knapp die Hälfte von ihnen erwartet trotz der bereits sehr guten Ausgangslage, dass sich die Geschäfte weiter verbessern. „Generell zeigen diese Ergebnisse, dass der Mittelstand in Norddeutschland sehr gut aufgestellt ist“, betonte Bankdirektor Hans-Theo
Macke. „Besonders auffällig ist zudem, dass die Mittelständler im Norden trotz vieler Störfaktoren sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Dies zeigt sich neben dem generellen Ausblick auch in den Preiserwartungen der Unternehmen“, stellte Macke heraus. So gehen 45 Prozent der Unternehmen im Norden davon aus, dass ihre Absatzpreise in den kommenden sechs Monaten steigen werden, 47 Prozent rechnen mit einem gleich bleibenden Preisniveau, und lediglich 7 Prozent erwarten fallende Absatzpreise.
Kiwanis | Zech Ingenieurgesellschaft | Schilling NAMEN UND NACHRICHTEN
Kiwanis Meppen/Lingen Erfolgreiche Sponsoren-Aktion für Schulanfänger im Emsland
Neues Betriebsgebäude der Schilling GmbH in Großefehn Ministerpräsident David McAllister zu Gast
Das neue Firmengebäude der Schilling GmbH in Großefehn
Mitglieder des Kiwanis-Club Meppen/Lingen, Sponsoren und Vertreter von Kindertagesstätten im Hause der ZECH Ingenieurgesellschaft
In den Räumen der Zech Ingenieurgesellschaft am Hessenweg in Lingen übergaben am vergangenen Donnerstag mehrere Vertreter des Kiwanis-Club Meppen/Lingen 120 neue Jungen- und Mädchen-Schulranzen an regionale Kindertagesstätten, das St.-Vitus-Werk Meppen sowie die Lingener Bürgerstiftung zur Verteilung an Kinder aus bedürftigen Familien. „Wir danken allen Sponsoren für die großzügige Unterstützung und freuen uns, dass wir diese Aktion zugunsten von
Kindern aus unserer Region erfolgreich durchführen konnten“, freute sich Kiwanis-Clubmitglied Siegfried Zech bei der Übergabe im Beisein seiner Club-Kollegen und von Vertretern der Empfängerorganisationen. Der KiwanisClub als internationale Organisation zur Hilfe und Förderung von Kindern in Not unterstützt mit seinen Service-Clubs bereits seit einigen Jahren Einschulungskinder mit der Finanzierung einer Erstausstattung zum Schul anfang.
Nach mehrmonatiger Bauphase feiert die Schilling GmbH in Großefehn Mitte Juli die offizielle Einweihung des modernen Betriebsgebäudes im neuen Gewerbegebiet in Großefehn. Entstanden ist ein Gebäudekomplex mit einer Grundstücksfläche von 22.245 Quadratmetern, einer erweiterten Lager- und Produktionsfläche von nun insgesamt 5.800 Quadratmetern, neuen Schulungs- und Ausstellungsräumen, überdachten Freiflächen für Be- und Entladevorgänge sowie zahlreichen weiteren baulichen und technischen Besonderheiten. So setzt Schilling mit der Ausstattung der Hallen mit Photovol-
taik, kombiniert mit hoher Wärmedämmung und innovativer Heiztechnik auch Maßstäbe in Effizienz und Nachhaltigkeit. Mit einem Gesamtinvestitionsvolu men von circa drei Millionen Euro wurde gleichzeitig auch in modernste Maschinen und Software investiert. Zudem konnten sechs neue Arbeitsplätze geschaffen werden, womit sich die Zahl der Mitarbeiter auf nun insgesamt 40 erhöht. Die offizielle Eröffnung wird am 20. Juli mit zahlreichen geladenen Gästen, unter anderem Ministerpräsident David McAlis ter gefeiert. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet der Tag der offenen Tür am 24. Juli 2011.
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NAMEN UND NACHRICHTEN Autohaus Rosier | Uwe Onken
Standort umfangreich erweitert Mercedes-Benz Rosier nach 18 Jahren „rausgewachsen“ und neu gebaut
Fotos: Michael Stephan
Campus-Ticker Weser-Ems Neues Zentrum für Weiterbildung an der Hochschule Emden/Leer Ab sofort ergänzt das Zentrum für Weiterbildung das Studienangebot der Hochschule Emden/Leer: Unternehmen und Privatpersonen können nun Weiterbildungsangebote in den Bereichen „Projektmanagement“, „IT-Sicherheit“ und „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ in Anspruch nehmen. Die Vorteile liegen nach Professor Dr. Gerhard Kreutz, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, klar auf der Hand: „Viele Fach- und Führungskräfte in der Region können sich jetzt gezielt weiterbilden. Damit sichern wir zum einen den ständigen Wissenstransfer zwischen der Hochschule und den Unternehmen der Region, zum anderen können sich die Teilnehmer auch für einen weiteren Abschluss qualifizieren.“ Denn es ist geplant, dass sich Teilnehmer bestimmter Weiterbildungen ihre Leistungen auf ein späteres Studium an der Hochschule anrechnen lassen. ++++++++++++++++++ Universität Oldenburg erneut für Familienfreundlichkeit ausgezeichnet Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Vizepräsidentin für Forschung, und Projektleiterin Angelika Müller nahmen das Zertifikat der berufundfamilie gGmbH Mitte Mai in Berlin entgegen. „Die Universität Oldenburg hat sich früher als viele andere Hochschulen des Themas Familienfreundlichkeit angenommen und damit Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen. Unsere erneute Auszeichnung würdigt das bereits Erreichte und beflügelt die konsequente Weiterentwicklung unserer Angebote zur Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie“, erklärte Al-Shamery. Neben einer Kindertagesstätte, die in Kooperation mit dem Studentenwerk Oldenburg betrieben wird, werden eine flexible Nachmittagsbetreuung für Ein- bis Sechsjährige und eine Ferienbetreuung für Ein- bis Zwölfjährige angeboten. Mit der Reauditierung sollen die bestehenden Angebote nun zielgerichtet und bedarfsgerecht weiterentwickelt und in allen Bereichen der Hochschule etabliert werden. ++++++++++++++++++ Gewinner des Ideenwettbewerbs der Osnabrücker Hochschulen Mitte Mai fand unter dem Motto „Mit der zündenden Idee auf den Chefsessel“ die Prämierung des zweiten Ideenwettbewerbs der Osnabrücker Hochschulen statt. Der Wettbewerb soll Studierende, Doktoranden, Mitarbeiter und Alumni der Hochschulen motivieren, neue Gründungsideen zu entwickeln. Der erste Preis ging an Jeannine Ziegler, Mitarbeiterin der Hochschule Osnabrück in der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie entwickelte im Rahmen ihrer Promotion eine neuartige Möglichkeit der Temperaturmessung für medizinische Diagnosen. Frank Buschermöhle, Mitarbeiter des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück, wurde für ein neuartiges Verfahren zur Identifizierung von Wildpflanzenherkünften mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Den dritten Preis gewann eine SmartphoneApplikation für Landwirte, eingereicht von Wolfram Strothmann, Student der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück. ++++++++++++++++++ Dualer Studiengang bietet Chancen - Besonderheit in Norddeutschland Die CDU-Landtagsabgeordnete Anette Meyer zu Strohen hat die Prof.-Grewe-Schule besucht und sich umfassend über den künftigen Dualen Studiengang Physiotherapie / Ergotherapie informiert. Er biete enorme Chancen, sagte sie und empfahl ihn allen, die die Physiotherapie zu ihrem Beruf machen wollen. Das Land stärke Duale Studiengänge wie diesen, so die Landtagsabgeordnete. Schulleiterin Mathilde Harms berichtete in diesem Zusammenhang von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück. Sie erläuterte, dass der Duale Studiengang für das Sommersemester 2012 geplant sei. Es handele sich hier um ein duales Studienprogramm Physiotherapie, das sowohl zum Berufsabschluss in der Physiotherapie, als auch zum Bachelor of Science führe. An den Bachelor könne man auch noch zwei Masterstudiengänge dranhängen. Das sei eine Besonderheit in Norddeutschland. Landtagsabgeordnete Meyer zu Strohen würdigte das Engagement der Prof.-Grewe-Schule.
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Der vergrößerte Standort in Friesoythe soll zum Ausbau des Verkaufsgeschäftes beitragen.
Nach langer Planung wurde der erweiterte Mercedes-Benz Standort des Autohauses Rosier in Friesoythe fertiggestellt. Seit Oktober 2010 wurde dieser umfangreich umgebaut und erweitert. Mit einer Investition von rund 1,8 Millionen Euro hat man hier nach neuesten und effizientesten Möglichkeiten geplant und hochwertige Materialien verarbeitet, so dass der Standort heute in neuem Glanz erstrahlen kann. Seit 1993 gehört der MercedesBenz Standort in Friesoythe zur
Rosier Gruppe Nord. Angefangen mit einem ganz kleinen Team sind heute rund 32 Mitarbeiter beschäftigt. Um das Leistungsspektrum besser an den Kunden heranzutragen, ist der Showroom auf eine Fläche von 400 Quadratmetern verdoppelt worden. „Durch die großzügigen dazugewonnenen neuen Flächen werden wir das Verkaufsgeschäft als auch die Serviceleistungen, den Vorjahren gegenüber, deutlich ausbauen können“, so Bernd Frohne-Brinkmann von der Centerleitung.
35 Jahre Onken Betriebsbedarf Hausmesse ein voller Erfolg
Seniorchef Uwe Onken (Mitte) blickt mit seinen Söhnen Mirko und Roman auf 35 Jahre erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück.
Zum 35-jährigen Jubiläum ließ der Uwe Onken Betriebsbedarf die Tore seines Betriebsgeländes für viele Besucher öffnen und lud zum Tag der offenen Tür. Auf der Hausmesse im Juni konnten sich Anwohner, Kunden und Interessierte direkt mit Herstellern austauschen und das gut sortierte Lager besichtigen. Neben den Produktpräsentationen vieler Hersteller führte das DRK
einen Defibrillator vor, das Unternehmen Columbus lobte das erste Reinigungsautomatenrennen aus und Onken selbst hat den Prototypen des neuen Onlineshops vorgestellt, der im Spätsommer fertig sein wird. Geschäftsführer Mirko Onken freute sich über den regen Zulauf: „Unsere Hausmesse zeigte sich als gelungene Veranstaltung mit viel Freude und zufriedenen Besuchern.“
Best Collaboration Award | Insolvenzen NAMEN UND NACHRICHTEN
Best Collaboration Award 2011 „Creative City Challenge“ Eine internationale Jury vergibt zum zweiten Mal den Best Collaboration Award. Mit diesem besonderen Preis soll in diesem Jahr die herausragende Zusammenarbeit zwischen Unternehmen aus der Kreativwirtschaft untereinander und mit Forschungsinstituten, Hochschulen oder Universitäten
ausgezeichnet werden. Das Projekt „Creative City Challenge“ möchte die Innovationsfähigkeit der Nordseeregion durch die ausdrückliche Förderung der Kreativwirtschaft stärken. Außerdem soll eine Innovations- und Kreativitätsstrategie entwickelt und umgesetzt werden, aus der sich eine starke
länderübergreifende Basis ergibt. Um den Best Collaboration Award bewerben können sich Unternehmen aus den Bereichen Werbung, Architektur, Kunst und Antiquitätenhandel, Handarbeit, Design, Kommunikationsdesign, Marketing, Modedesign, Film, Video, Photographie, Software, Computer-Spiele, elektronische Veröffentlichungen, Musik, die visuellen und darstellenden Künste, Verlagswesen, TV, Radio sowie Vertreter anderer Branchen und
Institutionen in der EU-Nordseeregion 2011. Die Bewerber können ihre Unterlagen bis zum 31. August 2011einreichen. Eine internationale Jury, die im Oktober im Bremen tagt, wird fünf herausragende Kooperationen aus den eingegangenen Bewerbungen auswählen. Die Bewerbungsunterlagen stehen ab dem 1. Juli 2011 unter www.creative-city–challenge.net als Download zur Verfügung.
Insolvenzen in Weser-Ems Gewerbliche Insolvenzmeldungen 17.05.2011 – 15.06.2011 Firma
PLZ
Ort
Insolvenz-Aktenzeichen Aktenzeichen ursprünglich Amtsgericht
Cafe Aschenberg Fritz Kaumanns und Heike Schöttle OHG
49196 Bad Laer
55 IN 3/11 (55IN311)
HRA 110062 (HRA110062)
Osnabrück
Christoph Uphaus Objekt- und Inneneinrichtungs GmbH
49434 Neuenkirchen-Vörden
HRB 111284 (HRB111284)
HRB 111284 (HRB111284)
Oldenburg
CSM Datentechnik GmbH & Co. KG
26892 Dörpen
HRA 121023 (HRA121023)
HRA 121023 (HRA121023)
Osnabrück
Dallas-Company Deutschland GmbH
49377 Vechta
22 IN 60/11 (22IN6011)
HRB 203568 (HRB203568)
Vechta
Dieker Transporte GmbH & Co.KG
49716 Meppen
9 IN 95/11 (9IN9511)
HRA 121104 (HRA121104)
Meppen
Dirk Bartneck Gastronomie GmbH
49393 Lohne
22 IN 73/11 (22IN7311)
HRB 110305 (HRB110305)
Vechta
Drawin GmbH
27243 Groß Ippener
12 IN 213/10 (12IN21310)
HRB 140966 (HRB140966)
Delmenhorst
Elsflether Zentrum für Maritime Forschung GmbH
26931 Elsfleth
506 IN 8/11 (506IN811)
Event- und Sportarena OS GmbH
49078 Osnabrück
HRB 204092 (HRB204092)
HRB 204092 (HRB204092)
Osnabrück
Koop Haus GmbH
49757 Werlte
HRB 122484 (HRB122484)
HRB 122484 (HRB122484)
Osnabrück
Kreuzhermes GmbH & Co. KG
49835 Wietmarschen
7 IN 9/11 (7IN911)
HRA 2349 – 05.07.2000 (HRA2349)
Nordhorn
Logo-Tec Investitionsgüter Handels und Vermietungs GmbH
27243 Harpstedt
12 IE 3/08 (12IE308)
12 IE 3/08 (12IE308)
Delmenhorst
Maritime Campus Versorgungs GmbH & Co. KG
26160 Bad Zwischenahn
9 IN 147/11 (9IN14711)
MMV - Verlag GmbH
27777 Ganderkesee
12 IN 88/11 (12IN8811)
HRB 2653 – 07.03.1996 (HRB2653)
Delmenhorst
NDK-Logistik GmbH
49393 Lohne
22 IN 135/10 (22IN13510)
HRB 202593 (HRB202593)
Vechta
Norbert Jansen GmbH & Co. KG, Sand- und Kieswerke
49716 Meppen
9 IN 44/05 (9IN4405)
HRA 3179 – 06.10.1999 (HRA3179)
Meppen
NOVACOM Telekommunikation GmbH
26135 Oldenburg
33 IN 85/09 (33IN8509)
HRB 3687 (HRB3687)
Oldenburg
Peter Brzeski GmbH, Flachdachsanierung
26160 Bad Zwischenahn
33 IN 49/09 (33IN4909)
HRB 3377 – 08.03.2000 (HRB3377)
Oldenburg
RR Logistik GmbH
49811 Lingen
18 IN 44/11 (18IN4411)
HRB 101081 (HRB101081)
Lingen
Schmuckrausch Oldenburg GmbH
26125 Oldenburg
HRB 202491 (HRB202491)
HRB 202491 (HRB202491)
Oldenburg
SOW GmbH
49828 Georgsdorf
HRB 131168 (HRB131168)
HRB 131168 (HRB131168)
Osnabrück
Spedition Philipp Orth GmbH
26419 Schortens
10 IN 47/11 (10IN4711)
HRB 131421 (HRB131421)
Wilhelmshaven
spider arts computer GmbH
49324 Melle
59 IN 19/11 (59IN1911)
HRB 20020 (HRB20020)
Osnabrück
Veenhuis Bau GmbH
26831 Dollart
HRB 200515 (HRB200515)
HRB 200515 (HRB200515)
Aurich
–
Bremen
–
Aurich
Angaben von GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH WESER-EMS MANAGER 07/11
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MANAGEMENT Ökostrom
Zukunft aus der Steckdose! Grüner Strom aus der Region für die Region
S
eit der Katastrophe in Japan ist nichts mehr wie vorher. So hat die Bundesregierung im Anschluss an die Havarie der Reaktoren von Fukushima den endgültigen Ausstieg aus der Atomkraft bis spätestens 2022 beschlossen. In diesem Zusammenhang ist das Thema Ökostrom aktuell wie nie. Ob Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft oder Biogas – die Möglichkeiten, aus nachhaltigen Ressourcen Strom zu erzeugen, sind groß. Das gilt nicht nur für Privathaushalte, auch immer mehr Unternehmen setzen auf den grünen Strom aus der Steckdose. Aus gutem Grund, schließlich ist der Ökostrom oft genug nicht einmal teurer als Energie aus Atom- oder Kohlekraftwerken. Und ein gutes Gewissen macht er obendrein! Ob am Ende auch wirklich Ökostrom aus der Steckdose kommt, erfährt der Kunde durch Zertifikate und Labels – sie schaffen Transparenz. Wir stellen nicht nur sie vor, sondern bieten außerdem eine Übersicht über Anbieter und Preise in der Region.
Zur Förderung der nachhaltigen Energieversorgung wurde bereits 2008 vom Deutschen Bundestag das sogenannte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verabschiedet. Der größte Teil des in Deutschland von Sonne, Wind und Wasser produzierten Stroms wird bereits über das EEG gefördert. Die Stromversorger sind gesetzlich dazu verpflichtet diesen Strom aufzukaufen und an die Verbraucher weiterzugeben. Ein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt entsteht aber nur dann, wenn Ökostrom konventionell erzeugten Strom vom Markt verdrängt. Das geschieht mit Investitionen in neue umweltschonende Kraftwerke. Empfehlenswerte Ökostromtarife sind daher solche, die Sonne, Wind und Co. fördern – und zwar über die gesetzlichen Anforderungen des EEG hinaus.
Was ist eigentlich Ökostrom?
Das Gütezeichen OK-Power wird jährlich von dem Verein Energie-Vision für einzelne Tarife von Stromversorgern vergeben. Im Mittelpunkt stehen dabei das Händler- und das Fondsmodell. Beim Händlermodell kauft oder erzeugt der Anbieter den Ökostrom selbst.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass als Ökostrom elektrische Energie bezeichnet wird, die auf ökologisch vertretbare Weise aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird.
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WESER-EMS MANAGER 07/11
Die einzelnen Labels im Überblick
Ökostrom MANAGEMENT
Dieser darf maximal zu 50 Prozent aus KraftWärme gekoppelten Anlagen stammen. Als ständiger Anreiz für die Errichtung von Neuanlagen gibt es eine weitere Auflage: Jeweils zu einem Drittel dürfen die Anlagen nicht älter als sechs beziehungsweise höchstens zwölf Jahre sein. Beim Fondsmodell zahlt der Kunde einen Aufpreis. Das zusätzliche Geld soll direkt in den Bau neuer Anlagen fließen. Auch der Technische Überwachungsvereine (TÜV) Nord, Süd und Hessen vergibt Zertifikate für Ökostrom. Sie sind jedoch nicht einheitlich geregelt. So hat allein der TÜV Süddeutschland vier Kriterienmodelle. Wie beim OK-Power-Label steht oft nur der einzelne Tarif im Vordergrund. Andererseits überprüfte der TÜV-Nord 2005 auch gesamte Unternehmen wie Greenpeace Energy und die Elektrizitätswerke Schönau auf deren selbst gesetzte hohe Anforderungen. Hinter dem Label Grüner Strom Label (GSL) stehen verschiedene Natur-, Umweltund Verbraucherschutzorganisationen. Zurzeit sind Ökostromprodukte von mehr als 90 Energieversorgern mit dem GSL zertifiziert. Der Stromanbieter investiert über einen Aufpreis einen festgelegten Teil der Kundengelder
in Ökoanlagen. Für das GSL-Gold sind 100 Prozent regenerative Energiequellen nötig. Mindestens ein Prozent des Stromes muss solar erzeugt werden. Der Handel mit RECSZertifikaten ist untersagt. Schwarzes Schaf unter den Labels ist wohl das Renewable Energy Certificate System (RECS), ist es hiermit schließlich möglich, konventionellen Strom ganz legal in Ökostrom umzudeklarieren. Und das geht so: In Skandinavien besitzt ein Energieunternehmen Wasserkraftwerke. Für jede erzeugte Megawattstunde Strom erhält das Unternehmen ein RECS-Zertifikat. Unabhängig von der physikalischen Lieferung des Stroms ist der Handel mit diesem Zertifikat europaweit erlaubt. Ein deutscher Stromanbieter, der hauptsächlich auf Kohle und Atom setzt, kann das Zertifikat also aufkaufen und damit einen Ökostromtarif anbieten. Praktisch gesehen liefert er aber weiterhin den Atom- oder Kohlestrom – lediglich auf dem Papier besitzt er den Ökostrom. Allein in Skandinavien wird so viel Strom aus Wasserkraft gewonnen, dass mit den zugehörigen Zertifikaten der gesamte deutsche Atom- und Kohlestrom für Haushaltskunden zu Ökostrom umdeklariert wer-
den könnte.Europaweit liegt das Angebot an Ökostrom deutlich über der Nachfrage. Nur wenn diese steigt, können RECS-Zertifikate den Bau von umweltschonenden Kraftwerken ankurbeln.
Ökostromanbieter finden Um in diesem Dschungel den richtigen Ökostromanbieter zu finden, empfiehlt es sich, zu unabhängigen und bundesweit verfügbaren Ökostromanbietern zu wechseln, die ausschließlich grünen Strom produzieren. Bei der Suche helfen Internet-Portale wie beispielsweise Verivox. Dort erhält man nach Eingabe von Wohnort und voraussichtlichem Stromverbrauch eine Übersicht aller Ökostrom-Tarife der verschiedenen Produzenten. Bei einem Wechsel sollte man in jedem Fall auf kurze Kündigungsfristen und eine Erstvertragsdauer von maximal einem Jahr achten. Darüber hinaus sollten Interessierte gezielt nach seriösen Öko-Labeln von Grüner-Strom, Ok-Power und TÜV Ausschau halten. Paketpreise und Vorkasse sollten vermieden werden – eine Preisgarantie von bis zu einem Jahr hingegen ist empfehlenswert.
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MANAGEMENT Ökostrom
Versorger Elektrizitätsgenossenschaft für Wittmund Energie- und Wasserversorgung Rheine GmbH friesenenergie GmbH
NaturWatt GmbH nvb Nordhorner Versorgungs betriebe GmbH Teutoburger Energie Netzwerk eG Wirtschaftsbetriebe Norderney GmbH
Grünstrom?
Ökostrom
EG NaturWatt
22,85 ct
„Watergreen“ Tarif
22,41 ct
ja, für Gewerbebetriebe, 20,15 ct aber nur wenn diese nicht leistungsgemessen sind ja 23,60 ct
Normalstrom
Grundgebühren
Bezugsquellen/ Ökostrom
21,66 ct „EG Profi 2011“ 21,91 ct
65,45 € jährlich
9 Photovoltaikanlagen & Windkraftanlagen in Wittmund
128,52 € jährlich
Wasserkraft aus Ost-Norwegen
ausschließlich Ökostrom
7,52 € monatlich
ausschließlich aus Windkraftanlagen in Friesland und Ostfriesland
ausschließlich Ökostrom 22,49 ct
6,93 Euro monatlich 9,82 € monatlich
Anlagen u. a. in Norden, Hamswehrum, Krummhörn, Hagermarsch, Dormum/Nesse, Wittmund, Wangerland 100% Wasserkraft
„nvb Gewerbe natur“
20,99 ct
23,15 ct 22,85 ct 23,29 ct „N19,27 ct Spezial-NaturWatt-Stromtarif“ 23,90 ct 24,40 ct
171,36 € jährlich 54,00 € monatlich
österreichische Wasserkraftanlagen Vorlieferant NaturWatt
Stadtwerke Emden GmbH
PuraStrom für jeden Stromtarife Angebot Ökostrom gegen einen Aufpreis von 0,3 ct „watt bi uns lütt“
ca. 77,00 € jährlich
Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH Stadtwerke Norden GmbH
HÜTTERstrom Gewerbe Klima ja
23,18 ct
14,88 € monatlich
22,80 ct
22,59 ct „HÜTTERstromGewerbe“ 22,34 ct
Windpark Wybelsumer, Polder Solaranlagen Freibad Borssum & Van Ameren Bürgerbad k. A.
Stadtwerke Nordseeheilbad Borkum GmbH
NaturWatt
25,44 ct
25,06 ct
Stadtwerke Osnabrück
„ProfiKlimaPur“ und“ProfiKlima“
Stadtwerke Schüttorff GmbH & Energieversorgung Emsbüren GmbH (siehe Schüttorff) Strommixer GmbH und Co. KG
ab 2012
22,41 ct „Profi- „Profi“ 22,17 ct KlimaPur“ 23,57 ct“ProfiKlima“ ca. 17,73 ct 21,86 ct
ja
23,29 ct
65,00 € jährlich
Vorlieferant ist die NaturWatt GmbH Windenergie kommt aus Anlagen in z.B. Norden, Krummhörn, Dornum/Nesse, Wittmund und Bremen; Sonnenenergie aus Oldenburg; Wasserenergie aus Norwegen. 55,00 € jährlich Photovoltaik & Wasserkraft aus Norwegen, eine Windkraftan(monatliche Mehrkosten lage in Hamswehrum, plus drei weitere auf der Insel und zwei für NaturWatt 1,11 €) Blockheizkraftwerke auf Borkum 8,73 € monatlich österreichisches Wasserkraftwerk
142,80 € jährlich
k. A.
5,29 € monatlich
regenerativer Energie-Mix von der Statkraft Deutschland und vier eigene Anlagen im Rheiderland
Quelle: Unternehmensangaben, * Kosten pro Kilowattstunde
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Ökostrom: Auch gut fürs Image! Die Stadtwerke Norden empfehlen Betrieben grünen Strom
U
nternehmen, die sich für Ökostrom entscheiden, leisten einen konkreten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Außerdem wirkt sich der Bezug von Ökostrom positiv auf das Image bei Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern aus. Für Firmen, die auf ökologisch erzeugte Energie umsteigen möchten, sind die Stadtwerke Norden ein idealer Partner. Denn „NöRDER strom natur gewerbe“ – das Ökostromprodukt des kommunalen Versorgers – kann bundesweit bezogen werden. Es wird zu 100 Prozent aus Wasser-, Wind- und Sonnenenergie gewonnen. Das attraktive Angebot wird unter anderem von der Stadt Norden für all ihre öffentlichen Einrichtungen genutzt.
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Die Stadtwerke Norden engagieren sich und sind aktiv für eine klimaschonende Ener gieerzeugung. Schon 1987 hat das Unterneh men in Norddeich den ersten Windpark in Niedersachsen errichtet. Neben den zwei Windparks und zwei Holzheizwerken betreiben die Stadtwerke Norden elf erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke. Letztere arbeiten besonders effizient und erreichen eine optimale Energie ausbeute. „Nachhaltigkeit, eine intakte Umwelt und Effizienz haben für uns Priorität. Des wegen setzen wir konsequent auf erneuerbare Energien“, so Stefan Richtstein, Geschäftsführer der Stadtwerke Norden. Eine Entscheidung, von der Umwelt und Kunden heute und in Zukunft profitieren.
Stefan Richtstein, Geschäftsführer der Stadtwerke Norden
www.stadtwerke-norden.de
ConSecur GmbH UNTERNEHMENSPORTRÄT
Mit Sicherheit zum Erfolg Kompetenter Dienstleister für IT-Sicherheit: ConSecur security & consulting „Diese Daten liegen auf lokalen Rechnern, in privaten oder öffentlichen Netzen. Sie machen in hohem Maße den Wert des Unternehmens aus und müssen entsprechend geschützt werden“, erklärt Norbert Book, geschäftsführender Gesellschafter des Meppener Unternehmens ConSecur GmbH im Gespräch mit dem WESER-EMS MANAGER. Etwaiges Wissen von Wettbewerbern um Pläne, Fachwissen, Innovationen oder Informationen über Kunden gefährde jedes Unternehmen. „Diese Gefahr wird allerdings oft unterschätzt“, warnt Book vor sorglosem Umgang mit den Themen Informationssicherheit und Datenschutz.
Norbert Book
W
issen ist Macht, denn Wissen und Informationen sind grundlegende Bestandteile eines jeden Geschäfts – seien es Know-how in den Köpfen der Mitarbeiter oder Daten von Kunden, gedruckt auf Papier oder elektronisch verarbeitet und gespeichert in IT-Systemen.
Neutraler Partner mit hoher Fachkompetenz „Wer in letzter Zeit aufmerksam die ITNachrichten verfolgt hat, wird viel über erfolgreiche Einbrüche in Unternehmensnetzwerke gelesen haben. Am bekanntesten dürfte
Sicherheitslücken erkennen und schließen WEM: Was lässt sich denn durch ein Security Operation Center erkennen?
INTERVIEW Marcel Hoffmann Projektmanager
Marcel Hoffmann: Am Anfang eines jeden Angriffs auf die Unternehmenssicherheit stehen Scanaktivitäten. Botnetze und auch echte Hacker klopfen in der Regel erst einmal am System an und schauen, welche Stellen und Daten ungeschützt sind. Dann erst folgen die richtigen Angriffe. Häufig sind bereits Rechner im Netzwerk durch das Surfen im Internet oder das Öffnen infizierter Dateien zugänglich. Diese infizierten Stellen können wir aufspüren und an die Sicherheitsabteilungen weitergeben. WEM: Wo liegt denn der tatsächliche Vorteil ihrer Systeme gegenüber Standardlösungen?
WEM: Guten Tag, Herr Hoffmann. Welche Vorteile bietet SIEM für Unternehmen? Marcel Hoffmann: Wichtig ist, dass sie innerhalb kürzester Zeit Erfolge feiern. Angriffe von außen werden in Echtzeit erfasst und gezielte Maßnahmen zur Abwehr ergriffen.
Marcel Hoffmann: Was viele Unternehmen nicht tun, ist den Return On Invest zu betrachten. Eine Sicherheitslösung wird angeschafft und dann brachliegen gelassen. Unser System liefert nicht nur bunte Reportings, sondern erkennt Angriffe, schützt aktiv vor monetären Verlusten und Imageschäden. Daraus lassen sich dann auch Unterlassungserklärungen erstellen oder behördliche Schritte einleiten.
der Einbruch bei Sony sein, in dessen Verlauf über 100 Millionen Kundendaten gestohlen wurden und der für einen mehrwöchigen Ausfall des Playstation Networks verantwortlich war. Doch nicht nur multinationale Konzerne sind das Ziel dieser Attacken, sondern jeder Teilnehmer des Internets ist jeden Tag einer Vielzahl von Angriffen ausgesetzt. Viele Unternehmen setzen zwar bereits Antivirensysteme, Firewalls und Einbruchserkennungssysteme zur Abwehr ein, jedoch reicht die alleinige Anschaffung der Hardware und die initiale Konfiguration der Systeme nicht aus“, gibt Book zu bedenken. Wichtig seien die Fragen: „Wer überwacht die Systeme, wer passt die Systeme der sich ständig ändernden Bedrohungslage an und wer wertet die Logdateien aus?“ Auf die Lösung dieser Probleme haben sich die Hersteller von Security Information and Event Management-Systemen (SIEM) spezialisiert. Diese Systeme sammeln an zentraler Stelle alle sicherheitsrelevanten Meldungen ein, um sie zu aggregieren, zu korrelieren und in einem normalisierten Format abzuspeichern. „Ziel ist es, aus den Millionen von Meldungen diejenigen herauszufiltern, die tatsächlich auf einen Angriff hindeuten“, erläutert Book die Sicherheitslösung der Zukunft. Die Alarme werden anschließend durch einen Analysten ausgewertet und gegebenenfalls zum Incident Management eskaliert. Größere Unternehmen betreiben hierzu ein Security Operation Center, das die Systeme bei Bedarf in Echtzeit rund um die Uhr überwacht. Für kleinere und mittlere Unternehmen bietet sich das Auslagern dieser Aufgabe als Managed Security Service (MSS) an einen Spezialisten an. ConSecur hat sich auf die Installation, Konfiguration und den Betrieb von SIEMSystemen spezialisiert. Dies umfasst die Optimierung bestehender SIEM-Systeme, den kompletten Aufbau eines Security Operations Center sowie die Überwachung im Rahmen von MSS. KONTAKT
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ConSecur GmbH Schulz-Delitzsch-Straße 2 · 49716 Meppen Telefon: 05931 9224010 · Telefax: 05931 922444 info@consecur.de · www.consecur.de
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MANAGEMENT Schutz der IT / Datenschutz / Internetschutz
Keine fremden Zugriffe Das Internetzeitalter birgt großes Gefahrenpotenzial für Unternehmen
N
icht erst seit gestern sind die Gefahren im Web 2.0 für Unternehmer wie Privatleute gleichermaßen bekannt. Doch mittlerweile gibt es eine mediale Öffentlichkeit, die aufgrund immer dreister werdender Hackergruppierungen und Datenräuber das Thema präsenter macht. Die Vorfälle bei Sony vor einigen Monaten sind dabei ein großer Fall, aber sicher nur die Spitze des Eisberges. Gerade im Sektor Hochtechnologie stehen Unternehmen täglich Gefahren von außen gegenüber. Während Bundeskanzlerin Merkel neue Verträge mit dem schlafenden Drachen aus China schließt, wird dem chinesischen Geheimdienst seitens der Wirtschaft Industriespionage im großen
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Stil vorgeworfen. Der Chemiekonzern Evonik ist deshalb jetzt schon dazu übergegangen, bei vertraulichen Gesprächen seine Mobiltelefone in Keksdosen zu schließen. Das sei abhörsicher, verspricht der Sicherheitschef des Unternehmens. Auch die Bundesregierung macht mit ihrem Aufbau eines CyberAbwehrzentrums in Bonn deutlich, dass das Gefahrenpotenzial im Bereich der IT größer wird.
Malware ein großes Problem Ungeschützte Netzwerke sind von außen leicht zugänglich, das entsprechende Knowhow vorausgesetzt. Und genau hier liegt im-
mer noch der Knackpunkt bei vielen kleinund mittelständischen Unternehmen. „Ein Antivirenprogramm wird es schon richten.“ Doch das reicht längst nicht mehr aus. Während die Mitarbeiter in der Mittagspause im Internet surfen, holen sie – ohne es zu wissen oder es zu wollen – sogenannte Malware ins Unternehmensnetzwerk. Solche Programme spähen Passwörter aus, lassen Zugänge, die Netzwerkports, für Anfragen von außen offenstehend und können letztlich von der Gehaltsliste bis zur Blaupause des neuen Prototypen alles kopieren. Und das, ohne dass der Angreifer das Zielunternehmen jemals betritt, und oft auch, ohne dass er überhaupt irgendwelche Spuren hinterlässt.
Schutz der IT / Datenschutz / Internetschutz MANAGEMENT
Viel Zeit und Mühe wird in das Abschirmen und Absichern von IT-Netzwerken gegen Angriffe von außen investiert. Dabei übersieht man schnell die Gefahren, die Unternehmensdaten von innen bedrohen können. Unabhängig ob Fahrlässigkeit oder Absicht, sollten Unternehmer und Unternehmen diese Bedrohung nicht aus dem Blick verlieren. In fast einem Viertel aller Fälle sind Mitarbeiter der Grund für Datenabfluss aus dem Unternehmen. In Zeiten von Speichersticks mit immer größerer Speicherkapazität und Fotohandys mit mehreren Megapixeln Auflösung ist es teilweise erschreckend, wie fahrlässig Unternehmen ihre innere Sicherheit betrachten. Nutzungsrichtlinien und Profilsperren für die Nutzung externer Festplatten, von USBSticks, Mobiltelefonen und MP3-Playern werden von einem Gros der Unternehmen vernachlässigt. Als Folge kann jeder Mitarbeiter, Azubi, Praktikant oder Kunde, der mal eben etwas vom USB-Stick zeigen möchte, große Datenmengen in der Hosentasche außer Haus tragen. Ebenfalls lassen es nicht mehr nur Fotokameras, sondern mittlerweile auch jedes moderne Mobiltelefon, zu, wichtige Dokumente abzulichten. Aber es passiert auch nicht selten, dass ein gekündigter Mitarbeiter in seinen letzten Wochen am Arbeitsplatz zumindest einmal den Kundenstamm für seine eigene Selbstständigkeit abgreift. Wie weit die Loyalität der Mitarbeiter greift und ab welcher Summe sie käuflich wird, kann sicher kein Unternehmer abschätzen. Dennoch, auch wenn die IT eine heikle Sicherheitskomponente darstellt, werden laut Studien etwa 50 Prozent aller Firmenspionagen durch eine „Müll“-Auswertung getätigt, sprich Papierkörbe auf dem Hof oder mithilfe des Putzpersonals aus den Büros durchsucht.
Zentrale Aufgabe: Security-Policy „Sicherheit ist nach wie vor eines der wichtigsten Themen beim Einsatz von ITKLösungen. Da nur störungsfrei arbeitende Systeme einen reibungslosen und effizienten Betriebsablauf garantieren, ist es unerlässlich, firmenspezifische Vorschriften und Richtlinien, die alle wesentlichen Gefahren und Risiken berücksichtigen, zu definieren und mit geeigneten Maßnahmen durchzusetzen“, erläutert Rainer Felgner, Leiter der ICT-Services bei der Osnabrücker SIEVERS-Group. „Ich denke in diesem Zusammenhang nicht nur an Hacker- und Spam-Angriffe von außen, sondern auch an menschliches Versagen sowie Datenspionage und Sabotage, also an Sicherheitslücken innerhalb des Unternehmens. Wer diese Gefahren vernachlässigt, muss mit weitreichenden Folgen rechnen: von Schadensersatzansprüchen über Konventionalstrafen bis zum Imageverlust. Um die Haftung der Geschäftsleitung und der ITKVerantwortlichen hier auf ein Minimum zu beschränken, empfehlen wir deshalb all unseren Kunden die konsequente Umsetzung allgemein anerkannter ITK-Standards und die strikte Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen. Die Aufstellung einer Security-Policy ist damit eine der zentralen Aufgaben beim Einsatz von ITK-Systemen“, erklärt Felgner.
Menschliche Vorkehrungen treffen Jörg Gentz, Niederlassungsleiter der B24 IT Consulting GmbH & Co. KG in Osnabrück, rät Unternehmen dabei vor allem, „menschliche Vorkehrungen“ zu treffen: „Viele An-
Firmennetze täglich bedroht Sichere Infrastruktur kann überschaubar gehalten werden
EXPERTENTIPP Dipl.-Ing. Alexander Meding, Geschäftsführer der OMG.de GmbH, Aurich
Firmennetzwerke sind täglich Bedrohungen durch Schädlingssoftware, Computerhacker und Anwendungsfehler ausgesetzt. Noch immer gibt es viele Unternehmen, die die IT-Sicherheit stark vernachlässigen, sei es aus Unwissenheit oder aus Kostengründen. Dabei sind die Aufwendungen, um einen umfangreichen Schutz zu gewährleisten, gering in Anbetracht des drohenden Schadens für Unternehmen: Denn fast immer resultieren ungeschützte Systeme in Datenverlust und Produktivitätseinbußen. Die Bestandteile von sicherer Infrastruktur sind überschaubar: Professionelle Antiviruslösungen mit ständig aktuell gehaltenen Virendefinitionen, regelmäßige Durchführung von Backups auf extern gelagerten und beständigen Medien sowie ein gegen Angriffe von außen geschütztes Firmennetzwerk. Letzteres lässt sich sowohl in kleineren bis hin zu größeren Unternehmen durch eine integrierte Firewall- und VPN-Lösung realisieren: Hier wird garantierte Anwendungssicherheit mit optimaler, sicherer Anbindung von Außenstandorten kombiniert. griffsflanken entstehen erst gar nicht, wenn Anwender geschult sind und gewissenhaft mit den täglichen Daten umgehen.“ Als größte Gefahr sieht er bei Unternehmen sowohl die Datenflut unternehmenskritischer Prozesse als auch den Datenmissbrauch hin-
MANAGEMENT Schutz der IT / Datenschutz / Internetschutz
sichtlich der Personendaten: „Die Unternehmensleitung macht sich zusätzlich strafbar, wenn durch Nichteinhaltung der gesetzlichen Regelungen Datenmissbrauch entsteht.“ Der vorgeschriebene Schutz ist sehr umfangreich, Datenschutzmissbrauch wird mit empfindlichen Geldbußen bis 300.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.
Soziale Netzwerke stellen Sicherheitslücke dar Um das Unternehmen effektiv zu schützen, reichen also Firewalls und ein Virenschutz nicht aus: „Die eingesetzte Technik muss stets eingeschaltet und immer auf dem neuesten Softwarestand sein“, gibt Experte Gentz zu bedenken. Besonders gefährdet für Malware-Angriffe seien Personen, die soziale Netzwerke nutzen, die darauf basieren, dass die Benutzer ihren Freunden und Verbindungen vertrauen. Dies geschieht bereits bei Facebook automatisch, die Sicherheitseinstellungen in vielen Netzwerken sind für Laien nicht gut zugänglich. Auch wenn es bei vielen Chefs als privates Surfen verstanden wird, so sind Nachrichten in sozialen Netzwerken mit Multiplikatorwirkung durchaus interessant. Viele Unternehmen arbeiten ohnehin mit Profilen in sozialen Netzwerken. Solange den Mitarbeitern entsprechend vorgegeben wird, wie sie sich dort zu verhalten haben, entstehen nur kleine Sicherheitslücken, die über interne Zuweisungen geschlossen werden können.
Manipulierte Suchergebnisse, infizierte Websites „Doch auch bei der einfachen Browserrecherche nach neuen Kunden beispielsweise können Mitarbeiter auf manipulierte Suchergebnisse und infizierte Websites stoßen“, erläutert Gentz. Hier sollte der Internetschutz
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Sicheres Netzwerk durch Network Access Control Ein Administrator hat in seinem Netzwerk alles unter Kontrolle!
Dipl.-Ing. Rainer Hafemann, Geschäftsführer z3 networks, Weyhe
EXPERTENTIPP
Das klingt erst mal gut, endet aber praktisch immer beim Endgerät des Benutzers. Sobald die Möglichkeit besteht, mobile Endgeräte wie Smartphones, Notebook oder TabletPC ins Firmennetzwerk einzuloggen, besteht auch die Gefahr, Daten zu kopieren. Und da hört die Hoheit über Gut oder Böse auf. Die Sicherung des Firmennetzwerkes bedeutet auch immer die Sicherung der Existenz eines Unternehmens. Erkennen, Abwehren und Lokalisieren interner Zugriffe ist dabei genauso wichtig wie die Kontrolle externer Angriffe. Oder wissen Sie, wer täglich Zugriff auf Ihr Netzwerk hat? Viele Mitarbeiter arbeiten heute mit dem FirmenNotebook vom Home-Office aus oder nutzen Reisezeiten produktiv. Was in dieser Zeit mit dem Notebook passiert, kann der Administrator nicht kontrollieren. Bei der Rückkehr ins Büro fordern dann völlig unbekannte Endgeräte Zutritt ins Firmennetzwerk. Auch wenn man den Anwendern gewisse Rechte nimmt, so dass keine Software installiert werden kann, ist die Gefahr bestenfalls nur ein bisschen geringer geworden. Außerdem leidet in den meisten Fällen die Produktivität unter diesen Restriktionen. Hier kann ein Network Access Control System Abhilfe schaffen, denn es stellt sicher, dass in einem Firmennetzwerk nur Geräte Zugriff auf Ressourcen haben, die hierfür zugelassen sind und einen definierten Sicherheitsstandard besitzen.
entsprechend eingestellt sein. Meistens lassen sich Browser in fünf Sicherheitsstufen kategorisieren, wählt man eine hohe Stufe, werden häufig auch sichere Seiten mit einer Blockade versehen. Diese Seiten müssen dann manuell vom Administrator oder dem IT-Dienstleister wieder freigegeben werden. Ein Aufwand, der anfangs sicherlich nervenaufreibend wirkt, aber für die Sicherheit des Unternehmens essentiell ist.
Datensicherheit in der Cloud Cloud Computing ist derzeit das zentrale Thema der IT. Daten werden auf Servern fern jeder direkten mechanischen Zugriffsmöglichkeit gespeichert. Viele Unternehmer betrachten das noch mit großer Skepsis. Ohnehin braucht es einen fähigen IT-Dienstleis ter, um diese Aufgabenstellung sicher und zufriedenstellend zu bewerkstelligen. Noch funktioniert das Cloud Computing nicht bei jedem Unternehmen. Ein Erfolg ist immer in Abhängigkeit der vorhanden IT-Strukturen und der Bedürfnisse und Wünsche des Kunden zu sehen. „Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten und Geschäftsgeheimnissen ist in der Cloud nur zu verantworten, wenn der Cloud-Auftragnehmer genau darlegt, wie seine Internet-Wolke im Detail aufgebaut ist“, bringt es Gentz auf den Punkt. Dazu gehöre auch die Darlegung, in welchen Ländern die Daten verarbeitet werden. Insbesondere die Übertragung personenbezogener Daten in Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaft ist äußerst problematisch. Bei der Auslagerung etwa in die USA dürfe nach deutschem Recht nur ein Auftragnehmer gewählt werden, der sich freiwillig den sogenannten „save habour principles“, einer Verpflichtung gegenüber dem US-Handelsministerium, unterworfen hat. „Vorstände, Geschäftsführer und IT-Verantwortliche, die auf Cloud Computing setzen, aber nicht haargenau wissen, in welchen Ländern und von welchen Unternehmen die
Schutz der IT / Datenschutz / Internetschutz MANAGEMENT
eigenen Firmendaten verarbeitet werden, setzen sich erheblichen Risiken, bis zu persönlicher Haftung, aus“, schreibt das Fachmagazin IT Business.
Datenschutz gewährleisten Grundsätzlich ist jede Person in einem Unternehmen angehalten, gewissenhaft am Datenschutz mitzuwirken. Die Bestellung ist gesetzlich erforderlich, sofern personenbezogene Daten automatisiert verarbeitet werden. Dies sind zum Beispiel Arbeitnehmerinformationen in Personalabteilungen oder auch Kunden- oder Nichtkundeninformationen. Dies betrifft alle Unternehmen, Vereine, Kanzleien, Arztpraxen, sofern mindestens zehn Personen mit der Verarbeitung dieser Daten beschäftigt sind. Allein der Zugriff auf diese Daten ist ausreichend. Bei manueller Datenverarbeitung ist dies erst ab einer Unternehmensgröße von 20 Beschäftigten notwendig, Teilzeitkräfte zählen in jedem Falle voll. Manche Branchen müssen gemäß gesetzlicher Regelungen unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten einen Datenschutzbeauftragten bestellen. Dieser kann sowohl aus dem eigenen Unternehmen als auch von extern gestellt werden: „Das hat den Vorteil, dass speziell ausgebildete Personen mit hoher Fachkenntnis Synergieeffekte bringen können. Denn ein Datenschutzbeauftragter, der in mehreren Unternehmen gleichzeitig tätig ist, kann bereits wichtige Erfahrungen aus anderen Unternehmen mit einbringen“, erläutert Gentz die Vorteile eines externen Beauftragten.
Zudem schafft man sich somit eine Effizienzsteigerung auf Basis des Expertenwissens, weniger Zeit und geringerer Aufwand müssen betrieben werden und Verträge sind regelmäßig kündbar. Externe Lösungen haben dafür aber oft den Nachteil, dass sie kostspielig werden können. Berater verlangen gerne eine einmalige Summe zwischen 3.000 und 5.000 Euro für das sogenannte „Screening“, um sich einen Überblick zu verschaffen. Zusätzlich schlagen monatliche Kosten von 700 bis 800 Euro zu Buche. Um den Datenschutz bezahlbarer zu halten, hat der Großhandelsverband OsnabrückEmsland mit qualifizierten Hochschulabsolventen einen Rahmenvertrag geschlossen. So kann der Verband seinen Mitgliedern und anderen Unternehmen kostengünstige Angebote unterbreiten. Mitglieder des Verbandes zahlen für das Screening einmalig 1.200 Euro (1.800 Euro externe Unternehmen). Als monatliche Pauschale zahlen Verbandsmitglieder 300 Euro, während der GIWO für andere Unternehmen 380 Euro berechnet.
Phishing um 20 Prozent gestiegen Selbst der einfache Verlust von Daten durch Feuer, Wasser oder fehlerhaftes Löschen könne folgenschwer und teuer sein, resümiert Joachim Uhlig, TÜV-zertifizierter IT-Sicherheitsberater beim Unternehmen Computer und Software Rakers aus Lingen, über ganz alltägliche Risiken.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich berichtete in der gerade vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2010 von 246.607 Fällen an Internetkriminalität. Alleine die Fälle, die durch Ausspähen oder Abfangen (Phishing) von Daten begründet sind, stiegen um mehr als 20 Prozent. Das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist Herausgeber des „IT-Grundschutzhandbuchs“. In diesem Standardwerk, das regelmäßig aktualisiert wird, finden sich zahlreiche Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema ITSicherheit. Interessierte Unternehmen oder sonstige Einrichtungen können das Standardwerk dort anfordern.
„Bei uns ist noch nie was passiert“ Nach den Erkenntnissen des BSI beginnen die häufigsten Versäumnisse mit einer Fehleinschätzung des eigenen Schutzbedarfs. Folgende Aussagen sprechen dabei Bände: „Bei uns ist noch nie etwas passiert“, „ Was soll bei uns zu holen sein?“ oder „Unsere Mitarbeiter sind vertrauenswürdig“. „Jeder sollte sich bewusst machen“, so Uhlig, „dass Sicherheit kein statischer Zustand ist, sondern ein ständiger Prozess.“ Die Mehrzahl der Sicherheitsverstöße werde durch „Innentäter“ verursacht. Dabei müsse nicht immer Vorsatz im Spiel sein. Versehen, Übereifer, Neugierde oder Betriebsblindheit könnten den Zugriff auf Betriebsdaten ermöglichen oder vereinfachen.
MANAGEMENT Schutz der IT / Datenschutz / Internetschutz
antwortung für die möglichen Folgen. Versäumnisse in Sachen Informationssicherheit werden als schuldhaftes (fahrlässiges) Handeln mit entsprechenden Folgen geahndet. Auch die Banken seien durch BASEL III inzwischen gezwungen, bei der Kreditvergabe IT-Risiken des Kreditnehmers zu berücksichtigen, erklärt Uhlig. Schlechtere Kreditkonditionen könnten die wirtschaftliche Folge sein.
Nicht zu viel Spam
Auch über die rechtlichen oder sonstigen Folgen scheine Unklarheit in den Unternehmen zu herrschen, so Uhlig. Für bestimmte Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzte oder Rechtsanwälte gebe es im Strafgesetzbuch strafrechtliche Folgen bei einem fahrlässigen Umgang mit der Informationstechnik. Im Aktiengesetz, im Handelsgesetzbuch oder im GmbH-Gesetz gebe es Haftungsregelungen für die Vertretungsorgane. Der Datenschutzbeauftragte eines Unternehmens – in kleinen und mittleren Unternehmen oft der Inhaber oder Gesellschafter – trage eine große Ver-
In vielen Unternehmen herrscht vor allem bei greifenden Sicherheitslösungen großer Unmut. Zugriffe sind beschränkt, Mitarbeiter kommen nicht ohne Weiteres an jeden Datensatz und jede Information. Der Systemadministrator muss viele individuelle Richtlinien schaffen oder abteilungsbezogene Rechte ausweisen. Ein funktionierender ITSchutz kann besonders bei Einführung eine große Belastung darstellen. Bis alle Nuancen und Feinheiten eingestellt sind, bedarf es vieler Gespräche, und viel Zeit kann bis zum reibungslosen Ablauf vergehen. Im E-MailVerkehr beispielsweise können deshalb auch Lösungen zum Tragen kommen, die den Mitarbeiter aktiv an der Fehlersuche beteiligen. Regelmäßige Reportings weisen dann darauf hin, welche Mails der Sicherheitsüberprüfung nicht standgehalten haben, und der Mitarbeiter selbst kann selektieren, ob vielleicht doch seriöse und durchaus wichtige Mails blockiert worden sind.
Security Operation Center Viele Hersteller von Security-Software gehen hier aber bereits einen Schritt weiter und stellen sogenannte Security Information and Event Management-Systeme (SIEM) zur Verfügung. Hierbei werden im Hintergrund
alle relevanten Meldungen gesammelt, abgeglichen und in einem normalen Format abgespeichert: „Bei Millionen von täglichen Störmeldungen ist es hierbei das Ziel, vor allem die Events herauszufiltern, die auf einen tatsächlichen Angriff hinweisen“, erklärt Norbert Book, Geschäftsführer der ConSecur GmbH aus Meppen. Anschließend werden die Alarmmeldungen von einem Analysten ausgewertet, der die Resultate dann an die entsprechende Stelle im Unternehmen weitergibt und anhand dessen unter Umständen den IT-Schutz neu ausrichtet. „Ein solches Security Operation Center lässt sich je nach Budget in Echtzeit durchführen oder auf einer 5x7-Basis, bei der jeweils morgens die Alarme ausgewertet werden.“
Was kostet mich das? IT-Budgets verschlingen Geld. Wenn man es richtig machen will, sogar sehr viel. Laut der 2010 von Gartner herausgegebenen Studie „IT Key Metrics Data for 2010“, bei der 1.500 Unternehmen weltweit befragt wurden, geben Unternehmen pro Mitarbeiter jährlich 525 Dollar (2009) nur für die Security aus, 2008 lag dieser Wert noch deutlich über 600 Dollar. Beleuchtet man die Budgets für ITSicherheit genauer, stellt man fest, dass 37 Prozent für Personalkosten zu veranschlagen sind, 25 Prozent werden für entsprechende Software aufgewendet, 20 Prozent für Hardware, 10 Prozent macht das Outsourcing und 8 Prozent Consulting. Die Sicherheitsaufwendungen sollten bei rund 5 Prozent des IT-Gesamtbudgets liegen. Auch höhere Werte können gerechtfertigt sein. Zwar könnte dabei noch Einsparungspotenzial bestehen, dennoch ist es sicherer, mehr Geld in die Sicherheit zu investieren, als diesen Punkt zu vernachlässigen.
Schutz der IT / Datenschutz / Internetschutz MANAGEMENT
Softwarenutzung und Datenspeicherung mit „Cloud Computing“ Komplexes Projekt: Klare Anforderungsdefinition schützt vor teurem Cloud-Vergnügen
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n der Presse werden für das Cloud Computing gegenwärtig als Vorteile unter anderem die Reduzierung von IT-Kosten oder das automatische Erlangen höchster Sicherheitsstandards reklamiert. Es sind insbesondere mittelständische Unternehmen mit einer kleinen IT-Abteilung, für die Cloud Computing geeignet ist, da sich diese mit der effizienten Organisation von IT-Strukturen erfahrungsgemäß schwertun. Wenn solche Unternehmen entscheiden, die Vorteile von Cloud Computing für sich erschließen zu wollen, erfolgt dies häufig in der Annahme, dass dies zum Festpreis, schnell und risikoarm möglich ist. Tatsächlich sind aber komplexe Projekte abzuwickeln.
Bei der Auswahl einer neuen Software ist Cloud Computing eine weitere Alternative zum Outsourcing oder Inhouse-Betrieb. Um die für ein Unter-
nehmen beste Lösung auswählen zu können, ist die Erstellung einer Anforderungsdefinition unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie auch für das Cloud Computing von zentraler Bedeutung. Die Bereitstellung individuell benötigter Funktionalität führt auch im Cloud-Ansatz in der Regel zu hohem Aufwand, falls dies vom Anbieter überhaupt ermöglicht wird. Die festgelegten Anforderungen sollten deshalb dem Anbieter vor einer Beauftragung so vorgegeben werden, dass dieser nachweisen muss, ob und wie weit die Software die benötigte Funktionalität tatsächlich im Standard abbildet. Auch die Übertragung nur von Teilprozessen „in die Cloud“ kann sinnvoll sein. Hierbei kann jedoch ein erheblicher Aufwand für neu zu programmierende Schnittstellen entstehen, weil eine Anbindung an die InhouseSoftwareapplikationen sichergestellt werden muss.
Bei Angeboten eines Wechsels „in die Cloud“ ist genau zu prüfen, welche Leistungen im Vertrag eingeschlossen sind. Dies gilt insbesondere bei
Angeboten zum Festpreis. Wichtig sind klare Regelungen zum Beispiel zur Übernahme der Daten in die Cloud und zur Sicherstellung der
Dr. Andreas Nutz, FIDES-IT-Consultant
Christian Heermeyer, Fachanwalt für IT-Recht, Dr. Rudel, Schäfer & Partner
Leistungserbringung. Besondere Sorgfalt erfordern die Regelungen zum Maß der Verfügbarkeit der Leistungen. Auch die Folgen einer Vertragsbeendigung müssen geregelt werden.
hörden Zugriff auf von Kunden gespeicherte Daten gewähren. Das betrifft auch in der EU ansässige Firmen und in europäischen Rechenzentren liegende Daten.
Das vielzitierte hohe Sicherheitsniveau der Cloud-Anbieter hält ebenfalls nicht automatisch stand. Das Bundesamt für Sicherheit in der In-
Fazit: Es ist damit zu rechnen, dass sich Cloud Computing-Anwendungen aufgrund technischer und wirtschaftlicher Potenziale am Markt durchsetzen werden. Letztlich hängt das Erschließen von Vorteilen von Cloud Computing von der vollständigen Kos tenbetrachtung sämtlicher Möglichkeiten ab. Ungenauigkeiten in der Vorbereitung und das Unterschätzen der verbleibenden Betriebskos ten führen schnell zu einem teuren CloudVergnügen, aus dem man im schlimmsten Fall bei unzureichender, technischer Handhabe nur kompliziert oder gar nicht mehr herauskommt.
formationstechnik hat ein Eckpunkte-Papier (www.bsi-de) veröffentlicht, das Mindestsicherheitsanforderungen formuliert. Eine Verbindlichkeit zu deren Einhaltung durch CloudAnbieter besteht nicht. Der Unternehmer verfügt jedoch in einem Cloud-Ansatz nicht mehr über direkte Kontrollmöglichkeiten. Er begibt sich in eine Abhängigkeit vom CloudAnbieter. Diejenigen Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten, und dieses dürfte die Mehrzahl sein, müssen sich auch Gedanken zum Datenschutz machen. Bei der Verletzung datenschutzrechtlicher Regelungen drohen Schadensersatzansprüche, Bußgelder und nicht zuletzt ein Imageschaden. Geschäftsgeheimnisse unterliegen zwar grundsätzlich nicht dem Datenschutz, sind jedoch nicht weniger schützenswert. Cloud-Anbieter wie Microsoft müssen US-Strafverfolgungsbe-
Es kommt außerdem auf eine realistische Einschätzung der Ausgangssituation des eigenen Unternehmens an, um die Potenziale von Cloud Computing zu erschließen. Verbleibt eine positive Einschätzung, handelt es sich beim Wechsel auf Cloud Computing-Software nur um ein klassisches IT-Projekt. WESER-EMS MANAGER 07/11
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MANAGEMENT Outsourcing
Die Kernkompetenzen durch Outsourcing stärken Wer Betriebsprozesse auslagert, spart nicht immer nur Kosten ein
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icherlich ist das Thema Outsourcing eines der sensibelsten im Firmenalltag. Denn es stehen dabei stets Arbeitsplätze auf dem Spiel. Lohn(dumping)verlagerung ins Ausland auf Kosten der Steuerzahler nennen die Gegner diesen Prozess, während viele Unternehmer wissen, dass sie nur dadurch konkurrenzfähig bleiben können. Die DAX-Riesen machen es vor: Alleine im Boomjahr 2010, in dem die Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten um 550.000 Arbeitnehmer stieg, bauten die 30 größten deutschen Unternehmen 12.000 Stellen ab,
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binnen der letzten vier Jahre waren es damit insgesamt 80.000 Stellen. Im Gegenzug sind 14.000 Stellen ausgeschrieben, allerdings in den MINT-Disziplinen, die dem Fachkräftemangel zugeschrieben werden. Ingenieure, Techniker, Maschinenbauer und Naturwissenschaftler im Allgemeinen stehen auf der Agenda. Für andere Personalgruppen findet sich nur wenig Begeisterung. Wenn sich Unternehmen für das Outsourcing entscheiden, wird meist ein Einsparungspotenzial vorausgesetzt.
Zu Beginn Mehrkosten einplanen Dieses kommt allerdings erst dann richtig zum Tragen, wenn sich der OutsourcingPartner ausreichend in seine Aufgaben eingearbeitet hat. Bevor es so weit ist, entstehen durch das Outsourcing in vielen Fällen sogar Mehrkosten. Die internen Mitarbeiter müssen den Partner für das Outsourcing zudem in seine Aufgabengebiete einweisen, wodurch weitere Kosten entstehen. Hinzu kommen die anfallenden Kosten für den OutsourcingPartner selbst.
15 bis 20 Prozent Einsparungen möglich Wenn die Arbeitsabläufe erst optimiert sind, wendet sich das Blatt. Im Durschnitt werden Outsourcing-Einsparungen auf 15 bis
Outsourcing MANAGEMENT
Outsourcing für jedes Unternehmen interessant Vor allem KMUs können profitieren WEM: Herr Prof. Dr. Appelhoff, wo liegen die Vorteile des Outsourcings für ein Unternehmen?
Heinz-W. Appelhoff: Ein qualifizierter Anbieter beachtet sehr genau die Datenschutzauflagen. Eine Funktion, die ein Dienstleister durchaus auch seinerseits auf einen externen Datenschutzbeauftragten übertragen kann. Gezieltes Outsourcing führt so zum bestmöglichsten Service.
Heinz-W. Appelhoff: Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen, die sich primär um ihren eigentlichen Unternehmenszweck kümmern wollen, verlagern gerne unterstützende Funktionen an einen Dienstleister. Dazu WEM: Für welche Unternehmen ist INTERVIEW gehören zum Beispiel die ein Outsourcing besonders interesLohnabrechnung, die Finanzbuchsant? haltung und das Controlling, die Prof. Dr. Heinz-W. Appelhoff, GeschäftsAbschlusserstellung. Aber auch grö- führer der Treuhand Oldenburg GmbH, Heinz-W. Appelhoff: Abhängig ßere Unternehmen, die zum Beispiel Wirtschaftsprüfungsgesellschaft von den ganz spezifischen Anforbestimmte Aufgaben nur sporadisch derungen des einzelnen Unterneherledigen lassen und dafür keine mens kann Outsourcing für jedes eigenen Mitarbeiter einstellen wollen, greifen auf ex- Unternehmen interessant sein. terne Dienstleister zurück. Das gilt beispielsweise für die Wenn der Dienstleister sich auf die individuellen Anforinterne Revision. derungen des Unternehmers einstellt und nicht nur eine Standardleistung verkaufen will, können die UnternehWEM: Gerade in der Finanz- und Personalbuchhaltung men Personalkosten sparen und gleichzeitig regelmäwerden kritische Daten verarbeitet. Wie wird bei externen ßig oder projektbezogen die bestmögliche Leistung von Dienstleistern der Datenschutz sichergestellt? darauf spezialisierten Experten nutzen.
20 Prozent beziffert, natürlich variiert dieser Wert in Abhängigkeit zur Branche. Vorrangig profitieren die Unternehmen beim Outsourcing davon, dass einzelne Leistungen nur dann bezahlt werden müssen, wenn sie auch erbracht werden. Die eigenen Mitarbeiter müssen nicht mehr für bestimmte Aufgaben abgestellt werden und können in anderen Bereichen des Unternehmens arbeiten, für die sonst eine zusätzliche Kostenstelle nötig wäre. Im Gegenzug kann es natürlich auch passieren, dass durch immens betriebenes Outsourcing Know-how aus dem Unternehmen verloren geht. Ein gut strukturiertes und langfristig betriebenes Wissensmanagement kann diese negative Wirkung jedoch unterbinden.
IT wird am ehesten ausgelagert Doch Outsourcing bedeutet nicht immer nur die Einsparung von Kosten durch gezielten Personalabbau. Es gibt Dienstleis tungen, die andere einfach besser können. Hier ist die IT federführend. Systemhäuser sind fachlich sicherlich für die meisten Unternehmen als Generaldienstleister besonders in-
teressant. Ein einzelner Systemadministrator im Betrieb kann zwar die täglich anfallenden Aufgaben im IT-Umfeld abdecken, allerdings preislich längst nicht so effizient arbeiten, wie es ein Spezialist kann, der sich auf Firmen-IT spezialisiert hat. Das beginnt bereits beim Einkauf neuer Hard- und Softwarekomponenten. Diese lassen sich IT-Dienstleister zwar gerne vergolden, sind aber in einer Vertragsvereinbarung auch durchaus zum Einkaufspreis erhältlich.
Administratorentätigkeit dennoch beibehalten Unternehmen, die Bereiche outgesourct haben, genießen einen Versicherungsschutz des ausführenden Unternehmens und können hier Kosten bei der firmeneigenen Absicherung einsparen. Darüber hinaus entfällt die Kostenstelle des IT-Administrators, den ja nun der Dienstleister mit allen Lohnnebenkos ten trägt. Dennoch: Im Unternehmen sollte prinzipiell immer ein Mitarbeiter eine (zusätzliche) Administratortätigkeit beibehalten. Ansonsten können Wartungen und einfachste Installationen im Unternehmen schnell zur WESER-EMS MANAGER 07/11
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MANAGEMENT Outsourcing
Kostenfalle werden. Um hier nicht ein Fass ohne Boden zu erleben, sollten die Verträge mit IT-Dienstleistern im Vorfeld gut geprüft und ein Abschluss wohl überlegt sein.
Inkassounternehmen bieten gute Realisierungsquoten Eine auch ohne technisches Studium überschaubare Outsourcing-Möglichkeit bieten Inkassounternehmen. Etwa zwei Prozent des Unternehmensumsatzes gehen in Deutschland durchschnittlich durch das Inkasso. Dienstleister, die sich auf das Einholen offener Forderungen spezialisiert haben, liefern gute Erfolge: Bei einem Forderungsvolumen von rund 22 Milliarden Euro (2010) erzielten Inkassounternehmen eine Realisierungsquote von etwa 50 Prozent im vorgerichtlichen Inkasso. „Und auch bei titulierten Forderungen bestehen immer noch Möglichkeiten dazu, an sein Geld zu kommen“, erklärt Ursula Bernhardt, Geschäftsführerin des gleichnamigen Cloppenburger Inkassounternehmens: „Wir und auch andere Inkassounternehmen arbeiten beispielsweise in diesen Fällen auf Erfolgsbasis. Dem Gläubiger entstehen keine Kosten, bei Erfolg behalten wir dafür 50 Prozent der Forderungen ein.“ Forderungseinzug ist das Kerngeschäft der Inkassounternehmen. Die Vorteile für den Kunden sind dabei klar: „Der gesamte
Betriebsablauf und die Qualifikation der Mitarbeiter ist darauf ausgerichtet. Erfolg bringen Kompetenz, Erfahrung, Verhandlungsgeschick und die konsequente und effiziente Arbeit des Inkassounternehmens“, sagt Edith Decker-Fischbeck, die das gleichnamige Inkassounternehmen in Varel leitet. Besonderes Augenmerk sollten Kunden ihrer Meinung nach auf die Seriosität des beauftragten Unternehmens richten: „Seriöse Dienstleister in dieser Branche zeichnen sich durch ihre Mitgliedschaft im Bundesverband deutscher Inkassounternehmen e. V. (BDIU) aus, der auf einen verbindlichen Verhaltenskodex und fortwährende Weiterbildungen höchsten Wert legt. Zusätzlich sind einige wenige Anbieter TÜV-zertifziert“, erläutert sie die einfachen Kennzeichen für einen guten Dienstleister.
Managed Security Services
Doch auch im Sicherheitsgewerbe gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, optimale Dienstleistungen zu günstigeren Konditionen „einzukaufen“, als selbst dafür Sorge zu tragen. Ein Eckpunkt ist hier wieder in der IT zu suchen. Managed Security Services verhindern ein Eindringen ungeliebter Gäste von außen, die zurzeit nicht nur bei großen Unternehmen Hochkonjunktur haben. Mit einer kostengünstigeren Lösung macht der Chemiekonzern Evonik gerade Schlagzeilen: Der Sicherheitschef hat hier für alle vertraulichen Gespräche angeordnet, Handys (die auch im ausgeschalteten Modus abhörbar sind) in Blechdosen zu stecken. Doch auch im klassischen Sicherheitsgewerbe zeigen Dienstleister gute und kostengünstige Lösungen auf, um beispielsweise Waren auf dem Betriebsgelände oder im Handel gegen Diebstahl zu sichern. Das Betreiben einer Alarmanlage sollte ohnehin nur von zertifizierten Fachleuten durchgeführt werden. Zwar handelt es sich hier nicht mehr um das klassische Outsourcing, sollte als kostensparender und Sicherheit bringender Teilaspekt aber nicht vernachlässigt Für viele Untenehmen essenziell: Sicherheitsdienstleistungen wie die Managed Security Services werden.
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Umdenken bei Sicherheitsdienstleistungen Mindestlohn nach AEntG ab Juni 2011
Axel Mauersberger, Geschäftsführer WSO Sicherheitsdienst GmbH, Osnabrück
EXPERTENTIPP
In vielen Branchen, zum Beispiel dem Baugewerbe, gibt es ihn schon seit Jahren. Nun hat auch das Sicherheitsgewerbe Mindestlöhne nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz, die zwischen den Sozialpartnern BDWS und Ver.di ausgehandelt wurden. Alle Marktteilnehmer sind hiervon betroffen: Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Kunden. Deutsche Arbeitsplätze werden vor Konkurrenz mit Billiglöhnen von 2 bis 3 Euro Stundenlohn aus dem (östlichen) EU-Ausland geschützt. Diese Arbeitnehmer genießen seit Mai 2011 volle Freizügigkeit. Die Arbeitgeber, sofern sie nicht schon den Tarifen des Bundesverbandes BDWS folgten, müssen mindestens auf diesem Niveau ihre Mitarbeiter vergüten. Auch die Kunden müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein, da sie nicht nur für Steuer- und Sozialabgaben ihrer Auftragnehmer haften, sondern ihnen bei fahrlässigen Auftragsvergaben erhebliche Ordnungsstrafen drohen. Die Wahl nach einem seriösen Anbieter sollte zukünftig also nicht nur über das Argument „Preis“ gefällt werden.
Wiedereingliederung birgt Schwierigkeiten Auch in Produktion, Marketing und der Auslagerung von logistischen Dienstleis tungen lassen sich Unternehmen durch Outsourcing verschlanken und Kernkompetenzen klarer fokussieren. Doch bei jedem Outsourcing-Prozess sollte Unternehmern eins klar sein: Eine Wiedereingliederung der Bereiche kostet meistens viel Geld und wird längere Zeit in Anspruch nehmen als das Outsourcing. Zudem ist dann das einstmalige Knowhow des Unternehmens in diesen Sektoren verlorengegangen und bedarf eines langfris tigen Wiederaufbaus.
Versicherungs-Serie – Teil 6: Kautionsversicherungen MANAGEMENT
Sicher. Einfach. Flexibel. Kautionsversicherung: Interessante Alternative zur klassischen Bankbürgschaft
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iele Unternehmer erhalten einen Auftrag nur, wenn sie darüber, dass sie den Vertrag erfüllen und liquide – also zahlungsfähig – sind, eine entsprechende Sicherheit nachweisen. Vor allem kleine und mittelständische Handwerksbetriebe, Unternehmen aus der Baubranche oder auch Existenzgründer müssen diese Sicherheiten direkt bei Vertragsabschluss nachweisen. Sicherheit bietet grundsätzlich eine Bankbürgschaft. Kann der Unternehmer seinen Auftrag – aus welchen Gründen auch immer – nicht erfüllen, steht die Bank mit ihrer Bürgschaft ein und zahlt die vereinbarte Bürgschaft an den Auftraggeber aus. Problem dabei: Die Bürgschaft belastet die Kreditlinie eines Unternehmers und kann dessen Liquidität beeinträchtigen, so dass die Bank Kredite, die eventuell für andere Investitionen notwendig werden, nicht mehr gewähren kann. Viele Unternehmer greifen deshalb auf eine Kautionsversicherung zurück, die eine interessante Alternative zur klassischen Bankbürgschaft ist. Warum? Sie bietet dem Gläubiger die gleiche Sicherheit wie eine Bürgschaft
und wird national wie international als solche anerkannt. Eine Kautionsversicherung ist kos tengünstiger als ein Bankkredit, denn für diesen muss der Unternehmer Zinsen zahlen – die Kautionsversicherung wird nur bei tatsächlichem Bedarf angewendet. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kreditlinie des Unternehmens mit einer Kautionsversicherung nicht angegrif-
Versicherungen SERIE Teil 1: D&O und E&O – Februar Teil 2: Dread Disease – März Teil 3: Vertrauensschadenversicherung – April Teil 4: Bürgschaftsversicherungen – Mai Teil 5: Ausfallbürgschaft/Währungsrisiko – Juni Teil 6: Kautionsversicherungen – Juli/August Teil 7: Sachversicherungen – September Teil 8: Gruppenunfallversicherung/Arbeitgeber finanzierte Krankenzusatzversicherung für Mitarbeiter – Oktober Teil 9: Haftpflichtversicherungen – November Teil 10: Elektronik/IT-Versicherungen – Dezember
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fen wird und das Unternehmen damit weiterhin liquide und finanziell flexibel bleibt. Bei Abschluss einer Kautionsversicherung übernimmt die Versicherung die Bürgschaften für bestimmte vertragliche Verpflichtungen durch den Versicherungsnehmer. Dieser erhält einen Versicherungsschein – der Gläubiger des Versicherungsnehmers erhält einen Bürgschaftsvertrag. Zwischen der Versicherungsgesellschaft und dem Versicherungsnehmer wird ein sogenannter Versicherungsvertrag geschlossen. Neben Unternehmen der Baubranche, die bei Vertragsabschluss Garantien erbringen müssen, findet die Kautionsversicherung auch im Anlagen- und Maschinenbau sowie im Transportgewerbe Verwendung, wenn es darum geht, wieder Finanzierungsspielraum für Investitionen zu haben. Angaben von Versicherungsgesellschaften zufolge werden Kautionsversicherungen in Deutschland bislang aber nur für rund 17 Prozent des Bürgschaftsvolumens genutzt. Die restlichen 83 Prozent laufen traditionell über Banken. Im Gegensatz zur Bankbürgschaft kann eine Kautionsversicherung sehr genau auf den Bürgschaftsbetrag zugeschnitten werden. Dabei hängen die Kosten für eine Kautionsversicherung entscheidend von der Bonität des Unternehmens ab: Je gesünder ein Unternehmen ist, desto geringer ist für den Versicherer das Risiko der Kautionszahlung. Jedoch auch die jeweilige Branche des Unternehmens, die Anzahl und Höhe der einzelnen Bürgschaften sowie die Höhe des gesamten Bedarfs haben Einfluss auf die Kosten der Kautionsversicherungen. Im Allgemeinen bewegen sie sich jährlich zwischen 0,5 und 3,0 Prozent der abgesicherten Kautionssumme. Je nach Branche und Betriebsart werden folgende Arten von Kautionsversicherungen unterschieden:
Ausführungsbürgschaft: Eine Ausführungsbürgschaft soll die vertragsgemäße Ausführung einer Bauleistung sicherstellen. Sie läuft von Baubeginn beziehungsweise der Zahlung der ersten Vertragsrate bis zur Abnahme des Bauwerks. Nach Abnahme der Vertragssache wird die Ausführungsbürgschaft durch eine Gewährleistungsbürgschaft abgelöst. Gewährleistungsbürgschaft/MängelansprücheBürgschaft: Sie dient dazu, Mängelansprüche des Auftraggebers innerhalb der Gewährleistungspflicht abzusichern. Die Gewährleistungsbürgschaft – in neuen Versicherungsverträgen wird mittlerweile von Mängelansprüche-Bürg-
Versicherungs-Serie – Teil 6: Kautionsversicherungen MANAGEMENT
schaft gesprochen – läuft regelmäßig über die gesamte Gewährleistungsfrist, also typischerweise vier Jahre bei sogenannten VOB-Bauverträgen (VOB steht für „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen“) und fünf Jahre bei Bauverträgen, die dem BGB-Recht unterliegen.
Vertragserfüllungsbürgschaft: Mit der Vertragserfüllungsbürgschaft soll sowohl die vertragsgemäße Ausführung der vereinbarten Bauleistung als auch die Erfüllung der Gewährleistungsansprüche sichergestellt werden. Die Vertragserfüllungsbürgschaft kombiniert also quasi die Ausführungsbürgschaft mit einer Gewährleistungsbürgschaft. Dementsprechend umfasst die Laufzeit der Vertragserfüllungsbürgschaft die gesamte Zeit vom Baubeginn (beziehungsweise der Zahlung der ersten Vertragsrate) über die Abnahme bis hin zum Ablauf der Gewährleistungsfrist. Hierbei verbürgt sich eine dritte Person für den Auftragnehmer, dass dieser seine vertraglichen Pflichten aus einem geschlossenen Vertrag vollständig erfüllt. Die Vertragserfüllungsbürgschaft sichert den Auftraggeber also in erster Linie vor Schäden ab, die dann entstehen könnten, wenn der Auftragnehmer insolvent wird. Unabhängig davon kann der Auftraggeber auch darauf zu-
Vorteile einer Kautionsversicherung Bürgschaftsvolumen wird nicht auf die Kreditlinie bei der Hausbank des Unternehmens angerechnet erweiterte Liquidität und Flexibilität INFO keine Forderung von Sicherheiten vereinfachte Bonitätsprüfung bis zu einer Bürg schaftslinie von 100.000 Euro günstige Konditionen; je nach Bonitätseinstufung werden keine beziehungsweise maximal 20 Pro zent Sicherheiten gefordert bei Ablösung einer bestehenden Bürgschaft ent stehen keine zusätzlichen Kosten auch für Jungunternehmer und Existenzgründer geeignet Erweiterung der Bürgschaftslinie – zwischen 10.000 und 2,5 Millionen Euro – ist jederzeit möglich rückgreifen, wenn die vertraglich vereinbarten Leistungen nicht erfüllt oder verweigert werden. Seit Anfang 2003 dürfen Vertragserfüllungsbürgschaften nicht mehr Bestandteil von allgemeinen Geschäftsbedingungen sein, sondern müssen individuell vereinbart werden. Im Baugewerbe werden Vertragserfüllungsbürgschaften selten in voller Höhe der Bruttoauftragssumme inklusive Mehrwertsteuer gestellt,
sondern meistens über eine Summe von etwa fünf bis 20 Prozent des Auftragswertes.
Bauhandwerkersicherungsbürgschaft: Diese Bürgschaft ist eine spezielle Vertragserfüllungsbürgschaft des Bauhandwerks. Gemäß Paragraph 648a des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) dient sie der Absicherung des Unternehmers. Sie soll sicherstellen, dass der Besteller der Bauleistung, also der Kunde, die Bauleis tung auch bezahlt. Bietungsbürgschaft: Diese Bürgschaft dient in der Regel dazu, sicherzustellen, dass Angebotskonditionen eingehalten werden, sobald ein Auftrag erteilt wird. Vorauszahlungsbürgschaft: Mit dieser Bürgschaft soll für den Auftraggeber das Verlustrisiko aus vorab geleisteten Zahlungen sichergestellt werden, also etwa bei einem Bauherrn, der Zahlungen über den Baufortschritt hinaus leis tet, das Risiko, dass der Unternehmer in die Insolvenz gerät und das Bauwerk auch in der Höhe der geleisteten Vorauszahlungen nicht mehr erstellt. Häufig ist die Vorauszahlungsbürgschaft Bestandteil der Vertragserfüllungsbürgschaft.
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Inkassounternehmen Decker-Fischbeck: Überdurchschnittliche Erfolgsquoten beim Inkasso von Einzelforderungen und hohen Beträgen
Edith Decker-Fischbeck
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Gesa Wilkens
ie Inkassounternehmen Decker-Fischbeck GmbH ist kompetenter Partner von Gewerbe-, Industrie- und Gartenbaubetrieben, Banken, Mineralölhandel, Handwerk, Anwälten und Insolvenzverwaltern und Anderen in der Beratung und Arbeit rund ums Forderungsmanagement und Inkasso.
„Mit unseren Mandanten verbindet uns eine enge Zusammenarbeit. Unternehmensgerecht gestaltete Workflows stellen den zügigen Forderungseinzug von gleichartigen Forderungen sicher. Spezialisiert sind wir jedoch auf den Einzug von Forderungen, die nicht aus dem Massengeschäft stammen. Das sind meist hohe Beträge. Wir setzen ausschließlich qualifizierte Spezialisten mit langjähriger Berufserfahrung vorwiegend aus der Kreditabwicklung bei Banken ein“, erklären die Geschäfsführer innen Edith Decker-Fischbeck und Gesa Wilkens. „Unser Leistungsspektrum im Inkasso umfasst unter anderem Recherche, außergerichtlichen Forderungseinzug, Telefoninkasso, Außendienst, gerichtliche Mahnverfahren und
Vollstreckungsanträge. Wir suchen stets durch die persönliche Ansprache die Mitarbeit des säumigen Kunden. Optimale Vorgehensweisen führen zu weit überdurchschnittlichen Erfolgsquoten und bringen unseren Mandanten schnell liquide Mittel. Bisher gebundene personelle und technische Kapazitäten stehen dem Unternehmen wieder zur Verfügung“, berichtet Petra Heine. „Technische Schnittstellen zu Mandanten, Dienstleistern sowie allen deutschen Mahngerichten erlauben die sofortige und gleichzeitige Ausführung aller Schritte auch in unterschiedlichen Stadien der Bearbeitung einzelner Vorgänge. Wir sind eines von ganz wenigen für den gesamten Geschäftsbetrieb TÜV-zertifizierten Inkassounternehmen in Deutschland“, ergänzt Carsten Fischbeck.
KONTAKT
Spezialisten aus dem Bankwesen
Inkassounternehmen Decker-Fischbeck GmbH Neue Straße 23 · 26316 Varel Telefon: 04451 860641 · Telefax: 04451 959808 info@inkasso-varel.de · www.inkasso-varel.de
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UNTERNEHMENSPORTRÄT Praxis Dr. Dr. Mrosk
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Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Praxis Dr. Dr. Mrosk bietet ein breites Behandlungsspektrum
Überdurchschnittlich hohe Qualifikation Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg – so lautet die genaue Bezeichnung des Berufsbildes, das neben Dr. Dr. Thomas Mrosk auch Dr. Dr. Hans-Jürgen May im Ärztehaus am Marienkrankenhaus ausübt. Der Weg dorthin ist lang: „Wir haben sowohl Human- als auch Zahnmedizin studiert und uns darüberhinaus noch fachspezifisch fortgebildet“, erklärt Dr. Dr. Mrosk, der neben dem Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie zur Zeit parallel zwei Masterstudiengänge (Msc) an der EFMZ (Eu-
Fotos: Doris Conens-Kroll
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ropäische Fortbildungsakademie für Medizin und Zahnmedizin) für Implantologie und Ästhetische Gesichtschirurgie absolviert. Dr. Dr. Hans-Jürgen May hat lange Zeit als leitender Oberarzt der Kiefer-Gesichtschirurgischen Klinik im Klinikum Osnabrück gearbeitet, ehe er nach Papenburg kam, und verfügt über eine breite Erfahrung vor allem im ästhetisch-plastischen Bereich der Gesichtschirurgie. Das Behandlungsspektrum des Ärzteteams umfasst alles, was an chirurgischen Eingriffen im Gesicht nötig werden kann. Als Praxis für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie handelt es sich in erster Linie um eine Überweisungspraxis sowohl für den Zahnarzt als auch für den Arzt. Die hohe Qualifikation macht den Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen zum ersten Ansprechpartner für Diagnostik und Therapie nahezu aller Erkrankungen, Verletzungen, Fehlbildungen oder Veränderungen im Gesicht – angefangen bei der verhältnismäßig einfachen Entfernung von Weisheitszähnen über anspruchsvolle Korrekturen von Kieferfehlstellungen bis hin zu Tumoroperationen sowie aufwändigen rekonstruktiven (wiederherstellenden) Eingriffen an Knochen und Weichgeweben. Dabei nutzen die Spezialisten heute hochmoderne bildgebende Diagnostik und Computertechnik sowie jetzt auch mit DVT (Kodak 9300). Patienten profitieren, auch und insbesondere bei System- bzw. Tumorerkrankungen, durch kurze Wege, erhalten Diagnostik, Behandlungsplanung und Therapie aus einer Hand.
Dr. Dr. Hans-Jürgen May (links) und Dr. Dr. Thomas Mrosk
Auch die dentale Implantologie gehört zu den Steckenpferden der Praxis. Insbesondere hier hat sich die Verzahnung von zahnmedizinischer sowie chirurgischer Kompetenz (Knochen- und Weichteilmanagement) als besonders vorteilhaft erwiesen. Diagnostik, Behandlungsplanung sowie die Implantation und möglicherweise erforderliche Aufbaumaßnahmen am Kieferknochen erfolgen auf dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung. Die genaue Kenntnis von Anatomie und Funk tion des Gesichtes, gepaart mit der Erfahrung aus der Wiederherstellungschirurgie, macht den MKG-Chirurgen zum qualifizierten Ansprechpartner für ästhetische Gesichtsoperationen. KONTAKT
O
b Zahnimplantate, Kiefer- und Unfallchirurgie, Tumoroperationen, Nasenkorrekturen, Faceliftig oder Hyaluronsäurebehandlungen – für alle medizinischen Fragen rund um das Gesicht findet man in der Papenburger Praxis von Dr. Dr. Thomas Mrosk absolute Spezialisten.
Praxis Dr. Dr. Mrosk Ärztehaus am Marienkrankenhaus Hauptkanal re. 74 · 26871 Papenburg Telefon: 04961 66177 www.dr.mrosk.de
Spitzenmedizin: Zähne PRIVAT
Spitzenmedizin Deutschland Enges Zusammenwirken mit seinem Zahnarzt ermöglicht umfassende Zahngesundheit die Experten die neuesten wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis umsetzen können. Jeder Patient, beginnend im Kindesalter, kann in engem Zusammenwirken mit seinem Zahnarzt alle Möglichkeiten der Prophylaxe bis hin zu den modernen Behandlungsmethoden nutzen, nur muss jedem Patienten dies bewusst sein. „Ein kariesfreies Gebiss durch regelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt, gesunder Ernährung und ausreichender Mundhygiene ist heute keine Ausnahme mehr“, so der Experte weiter.
Häufige Zahnerkrankungen
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ie medizinische Versorgung in Deutschland ist sehr gut. Das deutsche Gesundheitssystem mit seinem dichten Netz an hochqualifizierten Ärzten gilt als eines der bes ten der Welt. „In Deutschland haben wir eine Luxusmedizin, das heißt alle medizinischen Erkenntnisse und Behandlungsmethoden sind für jeden zugänglich. Uns als Zahnmediziner stehen heute alle modernen wissenschaft-
lichen Erkenntnisse, Geräte und Behandlungsmethoden zur Verfügung“, erklärt Dr. Dr. Thomas Mrosk, Arzt und Zahnarzt sowie Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Implantologie und ästhetische Gesichtschirurgie im Gespräch. Nicht nur, dass es neben dem Studium und anschließender Spezialausbildungen zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, Zeitschriften und Literatur gibt, damit
Dennoch stellt laut unseren Experten die Behandlung von Karies und Parodontitis mit einem Anteil von zirka 85 Prozent den Großteil an zahnmedizinischer Versorgung dar. „In der Häufigkeit folgen Erkrankungen, wie die Parodontitis, craniomandibuläre Dysfunktionen (Funktionsstörungen am Kiefergelenk), Zahnverletzungen durch Unfall und die Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates im Zusammenhang mit allgemeinmedizinischen Diag nosen“, so Dr. Dr. Mrosk wörtlich. Bei der Karies (Fäulnis) kommt es zu einer irreparablen Schädigung des Zahnschmelzes, der sich in Löchern und Rissen mit dunkler Verfärbung zeigt. Ver-
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antwortlich hierfür ist der häufige Genuss von besonders zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken in Verbindung mit einer schlechten Dentalhygiene. Von Bakterien werden diese Zuckermoleküle in Säuren umgewandelt, die den Zahnschmelz angreifen, Mineralien herauslösen und den Zahn langsam zersetzen. Bei den Zahnfleischerkrankungen unterscheidet man die Parodontitis, Gingivitis sowie die Parodontose. Dabei bezeichnet Parodontitis eine entzündliche Veränderung des Zahnfleisches. Bakterien zerstören das Zahnfleisch, was sich in einer dunkelroten Färbung mit geschwollener, glattgespannter Oberfläche zeigt. Kommt es zur Berührung, beispielsweise durch eine Zahnbürste, treten Blutungen auf. Mögliche Ursachen können ein abgestorbener Zahn, vermehrte Plaquebildung oder eine unbehandelte Gingivitis sein. Weitere begünstigende Faktoren sind neben der mangelnden Mundhygiene, genetische Gründe, allgemeine Abwehrschwäche sowie Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), aber auch der Genuss von Nikotin und Tabak. Bei der Parodontose handelt es sich um einen vom Knochen ausgehenden Zahnbettschwund, der ebenfalls schmerzhaft ist, bei dem es aber nur selten zu Blutungen und Einrissen kommt.
Auch eine unbehandelte Parodontose kann zu Zahnverlust führen. Die Gingivitis ist eine Entzündung, die mit gerötetem und geschwollenem Zahnfleisch einhergeht, das druckempfindlich ist und zu Blutungen neigt. Schmerzen sind hierbei jedoch eher selten. Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Die Ursachen für eine Gingivitis können neben der Plaquebildung auch virale Einflüsse, Vitamin-C-Mangel, Pilze oder Verletzungen von außen sein.
Prophylaxe unentberlich Die effektivste Maßnahme, schmerzhafte Behandlungen zu vermeiden, ist immer noch, sie gar nicht erst notwendig werden zu lassen. Neben der Zahnpflege mit den richtigen Mitteln, zu denen Zahncreme, Mundspülung, Zahnseide sowie Interdentalbürstchen zählen, gehören auch die jährlichen Zahnarztbesuche zur Prophylaxe. Im Rahmen der Kontrolluntersuchung kann der Zahnarzt bei Bedarf weitere festgelegte Untersuchungen und vorsorgende Leistungen vornehmen, wie beispielsweise Röntgenaufnahmen zum Feststellen von Entzündungen oder verstecktem Karies sowie das Entfernen von „harten
Belägen“ in Form der Zahnsteinentfernung. Die Kosten hierfür werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. „Zweimal jährlich sollte man eine professionelle Zahnreinigung vom Experten durchführen lassen“, lautet die zusätzliche Empfehlung von Dr. Dr. med. Martin Ackermann, Zahnarzt und Arzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie aus Osnabrück. Und weil Zahnheilkunde heutzutage weit mehr ist als die reine Behandlung von Krankheiten, bieten die meisten Zahnmediziner heute ebenfalls eine Vielzahl von Optionen, damit ihre Patienten dem Leben ein strahlend weißes Lächeln schenken können. Neben der Möglichkeit, die Zähne durch ein wirksames, aber schonendes Bleaching aufzuhellen, kommen Verblendschalen aus unterschiedlichen Materialien, sogenannte Veneers, zum Einsatz, wenn selbst ein Bleaching das Gebiss nicht hinreichend aufhellen konnte.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse Heutzutage gibt es in der konventionellen Zahnheilkunde eine Vielzahl von Methoden, die zudem schmerzfrei und patientenfreund-
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Qualitätszahnersatz aus internationaler Produktion von dentaltrade
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m Jahr 2002 gründeten Sven-Uwe Spies und Wolfgang Schultheiss das Unternehmen dental trade, das hochwertigen Zahnersatz zu fairen Preisen bietet. Die dentaltrade GmbH produziert im eigen en TÜV-zertifizierten Meisterlabor in China und nutzt die dort günstigeren Produktions bedingungen bei Einhaltung hoher Quali- Foto: Fotolia © Yuri Arcurs tätsstandards nach dem deutschen Medizinproduktegesetz. Das Unternehmen bietet Komplettlösungen für Zahnersatz, wobei für Patienten Preisvorteile von bis zu 85 Prozent entstehen.
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Heute zählt dentaltrade zu einem der drei führenden deutschen Unternehmen der Branche. Allein in den letzten drei Jahren verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl auf über 100, und die Anzahl der kooperierenden deutschen Zahnärzte erhöhte sich auf 3.500. Dabei besitzt die Qualität der Produkte obers te Priorität. So wurden das eigene dentaltrade Meisterlabor in China und der Firmenstammsitz in Bremen erfolgreich vom deutschen TÜV zertifiziert. Alle Herstellungs-
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Bremer Unternehmen bringt das Lächeln zum Patienten
prozesse und Dienstleistungen entsprechen dem international anerkannten Standard EN ISO 13485:2003 + AC 2007. Zudem hat das Unternehmen im Rahmen der „TÜV Service tested“-Zertifizierung eine hervorragende Benotung von 1,6 erhalten. Wesentlich zählen unternehmerische Verantwortung und soziales Engagement seit der Gründung zu den Kernwerten des Unternehmens. So unterstützt dentaltrade KinderHilfsprojekte wie „Ein Zuhause für Kinder“ und ist 2011 wieder Hauptsponsor der „Wolkenschieber Gala“.
dentaltrade GmbH & Co. KG Grazer Straße 8 · 28359 Bremen Telefon: 0800 2302311 · Telefax: 0421 2471479 service@dentaltrade.de www.dentaltrade-zahnersatz.de
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lich sind. „Die moderne Zahnheilkunde beinhaltet sowohl die individuelle Prophylaxe inklusive einer Schulung der eigenen Fähigkeiten als auch die Möglichkeit von Füllungen, der Parodontitis- und der Schienentherapie“, so Dr. Dr. med. Ackermann im weiteren Gespräch. Bei rund acht Prozent der Bevölkerung würden zudem Kiefergelenklenkbeschwerden mittels spezieller Schienen, Physiotherapie oder, wenn nötig, medikamentös behandelt. So ist dank Ultraschall und Ozon heute vieles möglich: Karies kann sehr schonend behandelt werden, ohne dass der Bohrer zum Einsatz kommen muss. Mit der HealOzonMethode werden die Kariesbakterien im infizierten Zahn beseitigt, die wichtige Zahnsubstanz bleibt jedoch erhalten – und zwar völlig schmerzfrei, denn dabei wird ein starkes Oxidationsmittel angewendet, das auf Sauerstoff basiert. Im Anschluss daran wird der Zahn mineralisiert und winzige Löcher können wieder verheilen. „In schwierigeren Fällen, oder wenn es bereits zum Zahnverlust gekommen ist, bieten der laborfertige Zahnersatz sowie Implantate eine gute Möglichkeit zur Herstellung einer suffizienten und komfortablen Versorgung“, so Dr. Dr. med. Ackermann weiter. Auch im Bereich der Implantologie – jährlich
werden in Deutschland bis zu eine Million Implantate gesetzt – gibt es ständig neue Weiterentwicklungen, um den Patienten Lücken zu ersparen. Von Experten als wahre Revolution gelobt, ist die Entwicklung der dentalen Volumentomografie (DTV) im Bereich der Röntgendiagnostik.
Dreidimensionales Röntgen Die DVT ist die dritte Dimension des zahnärztlichen Röntgens. Sie ist ein speziell für zahnmedizinische Zwecke entwickeltes Verfahren. Es ermöglicht die dreidimensionale Darstellung feinster Strukturen im kompletten Ober- und Unterkiefer und in angrenzenden Bereichen am Computer. „Dazu werden innerhalb von circa 15 Sekunden etwa 200 Einzelaufnahmen aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommen. Diese werden anschließend im Computer in ein dreidimensionales Modell umgewandelt. So ist es möglich, den Mundraum virtuell aus jedem gewünschten Blickwinkel zu untersuchen“, veranschaulicht Dr. Dr. med. Mrosk diese Technologie. Die genaue Kenntnis der
zu Grunde liegenden Anatomie gestattet somit eine exakte Operationsplanung. Die hochwertigen, dreidimensionalen Bilder ermöglichen minimalinvasive Techniken. Das gewährleistet die Schonung relevanter Strukturen, beispielsweise der Nerven und der Kieferhöhlen. Zudem verkürze sich laut des Experten die Operationszeit deutlich: „Eingriffe können effizienter, sicherer und schonender durchgeführt werden.“ Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist die wesentlich geringere Strahlenbelastung gegenüber einer herkömmlichen Computertomographie (CT). Die DVT reduziert die Strahlenbelastung um bis zu 90 Prozent, wodurch auch mehrere Aufnahmen keine gesundheitlichen Schäden verursachen. „Als Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen arbeiten wir mit den Zahnärzten eng zusammen und versuchen, Diagnosen, die in der Zahnarztpraxis gestellt werden, in die richtigen therapeutischen Richtungen zu leiten. Dabei ist die Kommunikation mit den Patienten die wichtigste Rolle. Er muss über alle Inhalte und Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie umfassend informiert, aufgeklärt und beraten werden“, betont Dr. Dr. Mrosk abschließend die Wichtigkeit in punkto Kommunikation bei diesem Thema.
Was Experten raten: Putzen Sie Ihre Zähne nach jeder Hauptmahlzeit und nach dem INFO Genuss von Süßem. Warten Sie nach dem Genuss von säurehaltigen Speisen mindestens eine halbe Stunde, bevor Sie Ihre Zähne putzen. Spülen Sie Ihren Mund mit Wasser aus, wenn Sie nicht sofort die Gelegenheit haben, Ihre Zähne zu putzen. Nach dem Genuss von Saurem: Essen Sie Käse oder trinken Sie Milch, um die phNeutralisierung in Ihrem Mund zu beschleunigen. Zuckerfreie Kaugummis unterstützen Ihre Speichelproduktion. Achten Sie auf die Zufuhr von Fluorid. Es ist in einigen Mineralwassern enthalten, in fluoridangereichertem Salz, in Schwarzem und Grünem Tee. Achten Sie aber auch auf die Verwendung von fluoridhaltigen Zahncremes. Wenn Sie Lust auf Süßes haben, stillen Sie es auf einem Rutsch – mit anschließendem Zähne putzen. Trinken Sie zwischendurch Wasser und Tees. Vermeiden Sie frucht- und zuckerhaltige Getränke.
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„Eine gute Zahnpflege ist die beste Vorsorge“ Interview mit Dr. med. dent. Ralf Grieße
WEM: Welche Möglichkeiten hat ein Ex perte heutzutage, die Gesundheit der Zähne zu erhalten bzw. wieder herzustellen?
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r. med. dent. Ralf Grieße ist Zahnarzt und Spezialist für Implantologie. Als solcher ist er zudem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI). Sie wurde 1970 gegründet und ist damit die älteste implantologische Fachgesellschaft in Europa. Außerdem hat Grieße seinen Master in Aesthetics an der New York University absolviert. Im Interview sprach er mit uns über das Thema „Spitzenmedizin für Zähne“.
WEM: Was sind die häufigsten Krank heiten im Bereich der Zähne? Ralf Grieße: Da ist heute sicher die Parodontitis auf Platz eins, eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung des Zahnhalteapparates, die sich durch Zahnfleischbluten bemerkbar macht, gefolgt von Zahnfleischrückgang, Zahnlockerung und schließlich zum Zahnverlust führt. An zweiter Stelle steht immer noch die Karies, die wiederum Erkran kungen am Zahnnerv auslösen kann und dadurch zu Zahnwurzelentzündungen führt. Einen zunehmenden Stellenwert haben heute Erkrankungen des gesamten Kausystems, also des Zusammenspiels von Kiefergelenk, Kaumuskulatur und Zahnstellung, des „Bisses“. Diese werden häufig durch Stress ausgelöst. Moderne Behandlungsmethoden helfen bei diesen Krankheitsbildern, Lösungen zu finden und Mundgesundheit herzustellen. WEM: Wie sehen die neuesten wissen schaftlichen Erkenntnisse und Behandlungs methoden auf dem Gebiet der Zahngesund heit aus? Ralf Grieße: Der Einsatz von Lasern in der Behandlung der Parodontitis sowie bei Wurzelkanalbehandlungen ist schon fast nicht mehr neu. Vielfach wird heute nicht nur mit Lupenbrille, sondern einem Mikroskop gearbeitet, um Eingriffe kleiner zu gestalten oder in Winkel zu gelangen, die sonst nicht erreichbar wären. Auch haben die neuesten Implantate verbesserte Oberflächen, die die Einheilung
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der manuellen Zahnbürste und der Zahnseide inzwischen zumindest ebenbürtig. Ergänzend zur häuslichen Pflege sollte die professionelle Zahnreinigung nach individueller Absprache durchgeführt werden. Diese sollte auch die Beratung und Anleitung zum Einsatz der entsprechenden Hilfsmittel zu Hause sowie die Erfolgskontrolle beinhalten.
Dr. med. dent. Ralf Grieße
schneller und sicherer machen. Kiefergelenks erkrankungen können heute digital vermessen werden, um genaue Angaben über Ursache und Therapie zu ermitteln. Und dann ist noch das „weiße Gold“ zu nennen, das Zirkonoxid, aus dem heute oft Zahnersatz ohne Metall gefertigt werden kann, so dass das Thema Allergie auf Metalle und Beimischungen nicht mehr den früheren Stellenwert hat. Generell liegen heute die Schwerpunkte auf Früherkennung und minimalinvasiver Therapie, wie beispielsweise der Kariesfrüherkennung mittels Laserlicht oder dem Diagnodent-System, und der Versorgung kleiner, beginnender Kariesstellen durch Infiltration ohne Bohren, wie mit dem Icon System, sowie einer gezielten Prävention durch Prophylaxeleistungen wie der professionellen Zahnreinigung.
WEM: Was kann jeder Einzelne zur Ge
sunderhaltung seiner Zähne tun?
Ralf Grieße: Nach wie vor ist grundsätzlich jedem eine gute häusliche Zahnpflege zu empfehlen. Hier sind heute viele Hilfsmittel verfügbar, die daraus keine Belastung mehr erwachsen lassen. Elektrische Zahnbürsten sowie Reinigungsgeräte für Zahnzwischenräume sind
Ralf Grieße: Grundsätzlich ist für jeden Experten eine moderne Diagnostik unumgänglich. Bei der dann erfolgenden Therapieplanung müssen zu den Standardtherapien moderne Möglichkeiten mit einbezogen werden, um nach heutigem Wissensstand mit geringen Eingriffen einen Erfolg herbeizuführen. So ist etwa zu überlegen, ob bei Verlust eines Zahnes ein Implantat, eventuell sofort bei Extraktion gesetzt, den kleinstmöglichen Eingriff darstellt im Gegensatz zum Extremfall, dem Abschleifen gesunder Zähne für eine Brücke. Genauso ist durch moderne Behandlungsmöglichkeiten bei Zahnwurzelentzündungen häufig ein Zahn zu erhalten, dessen Verlust sonst zu einem größeren Problem bei der Versorgung mit Zahnersatz oder zur Implantation führt. Aber am wichtigsten ist heute dennoch die Vorbeugung, um erst gar keine Behandlungsnotwendigkeit entstehen zu lassen. Da kann ich immer wieder nur auf die Prophylaxe leistungen hinweisen, die gezielt das Risiko einer Erkrankung an Zähnen und Zahnfleisch stark reduzieren und bei Entstehen kleinster Schäden durch frühes Handeln dann erst den Einsatz minimalinvasiver Techniken ermöglichen. WEM: Welche besonderen Leistungen bieten Sie in Ihrer Praxis an? Ralf Grieße: Ästhetisch perfekte Lösungen sind generell mein Spezialgebiet. Auf der Basis meiner Ausbildung in New York bieten wir ästhetische Versorgungen mit Veneers. Das sind dünne Porzellanschalen, die minimalinvasiv auf die eigenen Zähne aufgebracht werden, um eine Form-, Farb- und Stellungsveränderung zu erzielen, die ein wunderschönes Lächeln erzeugt. Dieses verstehe ich aber nur als Tüpfelchen auf dem i, denn Ästhetik geht nur auf einem ausgezeichneten Fundament, das wir in der Praxis selbstverständlich auch über unsere Schwerpunkte Prophylaxe, Parodontitisbehandlungen und Implantologie erzielen.
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