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Die digitale Zukunft des Stahlhandels

Kasto Maschinenbau

Die digitale zukunft des Stahlhandels

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Der Stahlhandel, das einstige Bindeglied zwischen Stahlwerken und verarbeitenden Unternehmen, dessen Aufgabe es war, eine überschaubare Vielfalt an Materialien in großen Mengen zu liefern, wird immer mehr zum Dienstleister und Fertigungspartner. Die Anforderungen der Kunden werden höher und individueller, die Positionsgrößen sinken, die Menge der Aufträge wächst rapide. Stahlhändler müssen für ihre Kunden mehr und mehr Anarbeitungsschritte übernehmen – und stehen gleichzeitig unter einem hohen Margen- und Kostendruck. Technologien und Konzepte zur Digitalisierung der Industrie 4.0 bieten ein enormes Potenzial: Von der Bestellung des Rohmaterials bis zum Versand des fertig kommissionierten Auftrags an den Kunden lassen sich sämtliche Wertschöpfungsprozesse miteinander vernetzen, einheitlich steuern und intelligent optimieren. Grundlage sind eine detaillierte Erfassung und eingehende Analyse aller relevanten Daten, um Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Ziel ist es, den gesamten Materialfluss schneller, flexibler, ressourcenschonender und kosteneffizienter zu machen. Besonders wichtig bei der digitalen Vernetzung der verschiedenen Prozesse und Maschinen ist eine reibungslose Kommunikation, die über passende Schnittstellen, etwa zwischen einem übergeordneten ERP-System wie SAP, Infor oder Microsoft Dynamics und den Steuerungssystemen einzelner Anlagen, ermöglicht wird. Beispiel hierfür sind vollautomatische Langgutlager, die u. a. durch hohe Lagerdichte, schnelle Zugriffszeiten und maximale Bestandstransparenz punkten, gesteuert und verwaltet durch

Vernetzung sämtlicher Wertschöpfungsprozesse im Stahlhandel © KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

Roboteranbindung auch für nachgelagerte Prozesse © KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

ein Warehouse-Management-System (WMS). Die Software optimiert die Prozesse und macht die Intralogistik schneller, zuverlässiger und leistungsfähiger. Eine nahtlose Anbindung an das jeweilige Host-System sorgt für eine einheitliche Kommunikationsstruktur, die die Transparenz und Effizienz deutlich erhöht. Das WMS bietet zahlreiche Funktionen wie z. B. die Verwaltung von Aufträgen, Chargen, Reststücken und Anschnitten sowie eine permanente Inventur. Umfangreiche Statistik- und Analysetools überwachen die Auslastung des Gesamtsystems und die einzelner Komponenten. Überflüssige Fahrwege oder unnötige Wartezeiten werden vermieden, mögliche Veränderungen können vorab simuliert und ohne Risiko ausprobiert werden. Der Lager-, Säge- und Handhabungstechnikspezialist Kasto hat für seine Systeme das WMS KASTOlogic entwickelt, das speziell für die Anforderungen in der Langgut- und Blechlagerung konzipiert ist. Die Prozesse im Lager sowie vor- und nachgelagerte Logistik- und Bearbeitungsschritte können einheitlich gesteuert und überwacht werden. Manuell bediente Lagerbereiche können mithilfe einer App in das System integriert werden. Die Anwendung ermöglicht es, sämtliche Vorgänge per Smartphone oder Tablet an das WMS zu übermitteln. Transparenz und Nachverfolgbarkeit sind damit genauso hoch wie in automatischen softwaregesteuerten Lagern.

Beim immer größeren Anarbeitungsspektrum im Stahlhandel spielt die Sägetechnik eine zentrale Rolle. Auch hier bietet die Digitalisierung ein großes Potenzial zur Effizienzsteigerung. Die Software KASTOoptisaw sorgt unter Berücksichtigung verschiedener Maschinenparameter wie Schnittspaltbreite und minimaler Reststücklänge für eine optimale Zuordnung des eingelagerten Langguts und der Sägemaschine zu den jeweiligen Sägeaufträgen. Oft werden aus zurückliegenden Aufträgen unterschiedlich lange Stäbe, Rohre und Profile desselben Materials mit verschiedenen Gehrungswinkeln gelagert. Diese können dank der Software mit möglichst geringem Verschnitt verbraucht werden – das reduziert Kosten und spart Platz im Lager, da das Material bestmöglich ausgenutzt wird. Um den Materialfluss im Stahlhandel zu automatisieren, können Sägemaschinen mit Manipulatoren und Fördertechnik auch nahtlos an automatische Lagersysteme angeschlossen und mit den benötigten Materialien versorgt werden. Der Sägevorgang selbst läuft bei entsprechender Ausstattung der Maschine autonom ab. So entstehen hochintegrierte Systeme, die nahtlos in eine durchgängige Lieferkette eingebunden sind. Bei der Realisierung solcher kombinierter Lager-SägeSysteme bietet die Roboteranbindung KASTOsort eine Lösung, mit der sich auch vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse automatisieren lassen. Die Robotersteuerung wird je nach Bedarf des Kunden mit der Sägesteuerung, dem WMS oder dem bestehenden ERP-System kombiniert. Auch bei der Wartung und Instandhaltung ermöglicht die Digitalisierung hilfreiche Werkzeuge. KASTO hat für seine Maschinen und Anlagen das Assistenzsystem VisualAssistance entwickelt. Herzstück ist eine interaktive App für Tablets, Smartphones oder Smart Glasses. Kunden können sich per Video- und Audiostream mit den Servicemitarbeitern verbinden. Anwender und Techniker teilen in Echtzeit das gleiche Blickfeld. Das erleichtert das gegenseitige Verständ-

System für alle Anforderungen in der Langgut- und Blechlagerung © KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

Software: optimale Zuordnung zu den jeweiligen Sägeaufträgen © KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

nis und hilft, einzelne Anlagenkomponenten und eventuelle Störungen schnell zu identifizieren. Die Techniker können über die App visuelle Hilfestellung leisten und z.B. Markierungen im Livevideo einblenden. Während der Kunde vor Ort die Wartung oder Reparatur an der Säge oder dem Lager durchführt, bekommt er alle nötigen Informationen direkt in seinem Display angezeigt. Nutzt er die Smart Glasses, hat er dazu noch die Hände frei. Die Servicetechniker sind virtuell mit vor Ort und leiten die Mitarbeiter entsprechend an. Aufwendige Schulungen oder teure Anfahrten sind damit häufig überflüssig.

Fernwartung mittels Assistenzsystem © KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

wEItErE InfOrmatIOnEn KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG D-77855 Achern Tel: +49 (0)7841/61-0 kasto@kasto.com www.kasto.com

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