REISETRÄUME SACHSEN-ANHALT
DA S M AGA ZIN FÜR NEUGIERIGE
SCHNABULIER EN SACHSE N -ANH IN A LT
Rezepte, Handwerk, Reiseziele und Erlebnisse aus dem Genussland Sachsen-Anhalt
eziele ndwerk, Reis Rezep te, Ha e d se aus m und Erlebnis schnabulieren (Deuts ch) schna|bu|lie|ren; in Ruhe mit Genuss verzehren und
www.sachsen-anhalt-tourismus.de SACH SE N -
A N H A LT
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EDITORIAL
R A DTOU R EN IN SACHSEN-ANHALT
Erfülle deine Sehnsucht.
STETS EINEN GUTEN TROPFEN IM GLAS
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achsen-Anhalt ist das Ursprungsland der Reformation. Die Gestaltungskonzepte des legendären Bauhauses gingen von hier in die Welt. Auch der Weinbau hat eine große Tradition im Land. Seit über 1.000 Jahren wird an den Flüssen Saale und Unstrut dem Winzerhandwerk nachgegangen. Die Weinregion wird auch die Toskana des Nordens genannt. Den hiesigen Wein zeichnen ein feingliedriges, fruchtiges Bukett und ein spritziger Charakter aus.
Um die Region Saale-Unstrut kennenzulernen, folgt man am besten der Weinstraße, die seit 25 Jahren durch die Kernregion des Anbaugebiets vorbei an alten Terrassenweinbergen, durch Dörfer und Städtchen zu zahlreichen Weingütern und Straußwirtschaften führt. Die beliebte „Straße der Romanik“ und die archäologische Route „Himmelswege“ teilen sich mit der Weinstraße so manches Wegstück. Besucher bekommen in den imposanten Burgen und Kirchen sowie dem berühmten Naumburger Dom einen Einblick in die Vergangenheit und Geschichte der Region. Beim Erkunden der archäologischen Schätze, die entlang der Himmelswege liegen, lassen sich weltberühmte Fundstücke wie die „Himmelsscheibe von Nebra“ oder das älteste Sonnenobservatorium in Goseck entdecken. Ein Höhepunkt eines jeden Jahrs ist das Winzerfest in Freyburg/Unstrut, der heimlichen Hauptstadt des Weinanbaugebiets Saale-Unstrut. Immer am zweiten Septemberwochenende laden die Winzer der Region dazu ein, die große und hochwertige Sortenvielfalt des Anbaugebiets zu probieren. Anlaufpunkt für Tausende Gäste ist das Weindorf auf dem Freyburger Marktplatz, wo auch die Proklamation der neuen Gebietsweinkönigin stattfindet und der historische Festumzug vorbeikommt.
UNTERWEGS VON A R ENDSEE BIS ZEI TZ . In Sachsen-Anhalt sind Qualitätsradwanderwege und viel unberührte Natur die reine Freude. Lassen Sie sich in zahlreichen Herbergen verwöhnen und von der Weltkultur am Wegesrand beeindrucken. www.naturfreude-erleben.de
Übrigens trank Martin Luther den Überlieferungen nach gern und häufig Wein und kam schließlich zu der Feststellung: „BIER IST MENSCHENWERK, WEIN ABER IST VON GOTT.“ Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und stets einen guten Tropfen im Glas. Siegfried Boy Präsident des Weinbauverbands Saale-Unstrut e. V.
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INHALT
5 THEOPHANU. DIE SCHÖNE AUS BYZANZ Ihre Spuren sind noch heute in Magdeburg, Memleben und Quedlinburg zu finden.
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Die Weinstraße Saale-Unstrut feiert 2018 ihren 25. Geburtstag
Johann Joachim Winckelmann kehrt wieder in seine Geburtsstadt Stendal zurück
GAUMENFREUDE UND AUGENWEIDE
Erfahren Sie mehr über die Highlights entlang der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt.
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ROTK ÄPPCHEN UND DER GUTE SEK T Die traditionsreiche Sektkellerei in Freyburg/Unstrut steht für die hohe Weinkultur einer ganzen Region
22 SACHSEN -ANHALT ENTDECKEN – EUROPA VERBINDEN Unterwegs von Quedlinburg nach Staßfurt auf dem Europaradweg R1
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DEM HIM MEL SO NAH Das Ringheiligtum Pömmelte gilt als das deutsche „Stonehenge“ aus Holz
41 IHRE M A JESTÄT AN DER ELBE Die alte Hansestadt Tangermünde ist klein, aber prächtig 45 A M HORIZONT DER DOM Ein neuer Abschnitt auf dem Lutherweg führt von Zerbst in die Landeshauptstadt Magdeburg.
AHA UND OHO MIT LAOKOON UND APOLL
„WIE EIN BEHARRLICHER GEDANKE“
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TRÄUME, TÜRME, TORE
„IM KORB SIND ALLE GLEICH“
Am 21. April 2018 öffnet die Landesgartenschau in Burg mit traumhaften Parks ihre Pforten
Eine Fahrt im Heißluftballon über den Harz
47 ZIEGOBERT, BÄRENTALER UND HAR ZER AN DER ELBE Ziegenkäse aus den Elbauen 50 KUNST UND KROKODILE AN DER SA ALE Zoologischer Garten und Kunstgarten in Halle (Saale) 52 53
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ADRESSEN
VERANSTALTUNGSKALENDER (Auswahl) SACHSEN-ANHALT IM ÜBERBLICK
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Das Bauhaus-Gebäude in Dessau – leben, lernen und arbeiten unter einem Dach. 100 Jahre Bauhaus – neue Geschichten um dieses Jubiläum aus Sachsen-Anhalt
Nur hier staunen Besucher über mittelalterliche Baukunst entlang der „Straße der Romanik“, lustwandeln durch die idyllischen „Gartenträume-Parkanlagen“, entdecken archäologische Sensationsfunde auf den „Himmelswegen“, erleben moderne Bauhaus-Architektur und lernen Martin Luther an den Originalschauplätzen der Reformation kennen. Die Kultur- und Naturwelten Sachsen-Anhalts entdecken Sie auf www.sachsen-anhalt-tourismus.de
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QUERBEET Goldenes Löwenköpfchen aus einem Grab im Dom (11.–12. Jh.) | Foto J. Lipták
M AGDEBURG
Dommuseum Ottonianum
MEMLEBEN
Wissen + Macht. Der Heilige Benedikt und die Ottonen Die Entwicklung Mitteldeutschlands wurde im frühen Mittelalter durch die ottonischen Herrscher und die von ihnen geförderten Klöster geprägt. Vor allem die Klöster bildeten wichtige Zentren des Glaubens, der Verwaltung, der Bildung und der Kunst. Von ihnen gingen bedeutende Impulse für das Handwerk und die Landwirtschaft aus. Die Entwicklung der Klosterlandschaft um Saale und Unstrut unter dem Aspekt von Wissenstransfer und Mission, Kirche und Herrschaft wird im Zentrum der Sonderausstellung „Wissen + Macht“ stehen. Zwischen dem 7. Mai und dem 15. Oktober 2018 werden hochkarätige Exponate die Geschichte der christlichen Pioniere in den Mauern des ehemaligen Klosters Memleben lebendig machen. Außerdem laden ein Dutzend Klosterorte unter dem Motto „Kloster + Welt“ ein, in den historischen Gemäuern zu erfahren, wie Mönche und Nonnen lebten, welches Schicksal die einzelnen Ordensniederlassungen über die Jahrhunderte ereilte und was heute aus den einstigen Zentren des Glaubens geworden ist. www.kloster-memleben.de
Direkt vor dem Magdeburger Dom eröffnet am 4. November 2018 das Dommuseum „Ottonianum“. Auf 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden dann drei große Themenkomplexe des europäischen Mittelalters präsentiert: Kaiser Otto der Große (912–973) und die Königin Editha (910–946), das Erzbistum Magdeburg und die archäologischen Forschungen in und am Dom. Zu den Ausstellungsobjekten gehören die teils spektakulären Funde der Dom- und Domplatzgrabungen, darunter der Bleisarg der Königin Editha, mittelmeerische Stoffe aus der Bestattung der Königin Editha, kostbare Beigaben aus den Gräbern der Erzbischöfe Wichmann von Seeburg (1115–1192) und Otto von Hessen (1301–1361), die Gruft eines Vertrauten Kaiser Ottos des Großen aus dem Jahr 963 sowie antik-römische Bauteile von den ottonischen Bauten am Domplatz. www.dommuseum-ottonianum.de
Theophanu übernahm für ihren kleinen Sohn Otto III. die Regierungsgeschäfte und siegelte mit folgendem Text: „Theophanius Imperator Augustus“. Sie war die erste deutsche Kaiserin. Sie kam aus Istanbul.
MERSEBURG
Thietmars Welt. Ein Merseburger Bischof schreibt Geschichte Thietmar von Merseburg hinterließ uns eine Chronik, die vom Alltag bedeutender Personen, aber auch von der Lebenswelt der einfachen Bevölkerung im 10. Jahrhundert erzählt. Anhand lebendiger Beschreibungen wird eine Sonderausstellung vom 15. Juli bis 4. November 2018 im Merseburger Dom und in der Kurie Nova diese Epoche wiedererstehen lassen. Der Besucher taucht in die Vorstellungswelt des mittelalterlichen Menschen ein, erlebt Kaiserkrönungen, prachtvolle Hoftage und kirchliche Feste, aber auch den Alltag der Burg- und Dorfbewohner, die Mühen bei der Urbarmachung des Landes, Hungersnöte und Gefahren. | www.thietmar-merseburg.de
Ausschnitt eines Bildes in der Nikolauskapelle in Groesbeek/Niederlande
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STRASSE DER ROMANIK
Jesus Christus segnet Kaiser Otto II. und Prinzessin Theophanu.
THEOPHANU. DIE SCHÖNE AUS BYZANZ Theophanu kam aus Istanbul. Mit einem Gefolge aus Künstlern und Handwerkern revolutionierte die erste Kaiserin des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation die Kultur in Mittel deutschland und schenkte uns den Nikolaustag. Ihre Spuren findet man heute noch in Mag deburg, Memleben und Quedlinburg. Land in Sicht! Das zierliche Mädchen auf dem Leudo-Segler zuckt kurz zusammen. Der milde Südwestwind duftet schon nach Frühling. Die azurblaue Gischt trägt einen salzigen Hauch auf die Lippen der byzantinischen Prinzessin. Ihre
mandelbraunen Augen schauen gespannt in Richtung italienische Küste. Die Skyline von Taranto ist langsam zu erahnen. Einen letzten Blick wagt sie zurück – vor zehn Tagen war sie in Konstantinopel, das heute Istanbul heißt, an Bord gegangen. Ihre Heimat wird sie nie wieder sehen. Gero reicht Theophanu die Hand. Zum ersten Mal betritt sie weströmischen Boden. Der Kölner Erzbischof lächelt verkniffen. Eigentlich sollte er Prinzessin Anna – die Purpurne – vor den ottonischen Traualtar führen. Aber auch der dritte Versuch klappt nicht. Er hat seine Mission nicht erfüllt. Aber der „Fehlschlag Theophanu“ wird sich in wenigen Jahren als purer Glücksfall erweisen. Die päpstliche Chronik schreibt den 14. April 972. Der deutsche Kö-
nigsspross Otto II., Sohn von Otto dem Großen und schon gekrönter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, heiratet Theophanu, Prinzessin aus Byzanz, Teil der dort regierenden mazedonischen Dynastie. Mit dem päpstlichen Segen ausgestattet zieht der Kaiserzug aus Rom hinaus. Der Tross nimmt Kurs in Richtung Norden. Monate werden vergehen, bis Dolomiten, Alpen und die Mittelgebirge Frankens und Sachsens überwunden sind – 2.000 lange Kilometer. Hoch oben auf dem Brennerpass will Theophanu ihren Augen nicht trauen. Eisiges Weiß blendet sie. Zum ersten Mal in ihrem Leben sieht sie Schnee. Ihre Familie hatte sie gewarnt vor dem unbekannten Nebelland, da wo die Barbaren hausen, wie die
Eine Prachturkunde belegt die Heirat von Otto II. und Theophanu am 14. April 972 in Rom.
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STRASSE DER ROMANIK
Römer behaupteten. Jetzt hat sie es vor Augen. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Unten in den Tälern leuchtet schon frisches Grün, Kräuterduft atmet die Frühlingsluft und die Weinstöcke, mit denen sie hier nicht gerechnet hat, zeigen erstes Leben. Die Magdeburger, 973 wohl kaum mehr als einige Tausend Menschen, stehen gespannt an den Straßen. Mit dem neuen Königspaar zieht ein Tross zur Kaiserpfalz von Otto dem Großen – die oben über der Elbe thront – wie ihn die Stadt noch nie sah. Edle Stoffe in satten leuchtenden Farben, fein bestickt mit goldenen Fäden und meisterhaft gestalteter Schmuck zieren die Frauen. Männer, oft mit sonnenverwöhnter dunkler Haut und wehendem schwarzen Haar richten ihre Blicke auf die Mag-
REISETIPP „FRAUENORTE“ Das auf der Straße der Romanik liegende Kloster Drübeck ist eine Station auf der Route der „FrauenOrte“ in Sachsen-Anhalt. Hier, zu Füßen des Brockens, lebten über 1.000 Jahre Benediktinerinnen. Im Zuge der Reformation wurde ein evangelisches Damenstift gegründet. Bis 1991 war es ein Erholungsheim für berufstätige Frauen. Die „FrauenOrte“ bieten eine Spurensuche, die sichtbar macht, wie und wo Frauen diese Re gion prägten. www.frauenorte.net
deburger, die staunend auf diese orientalische Karawane schauen. Mit diesen Fremden haben sie nicht gerechnet. Würden die hier bleiben? Würde sich ihr gewohnter Alltag verändern? Magdeburg wird bunter. Die pragmatisch veranlagte Theophanu versteckt ihre Landsleute nicht etwa hinter den Mauern der Kaiserpfalz, sondern veranstaltet große Markttage. Die „Griechenmärkte“, wie sie schnell im Volksmund heißen, bieten exotische Gewürze, feine Stoffe, unglaublich leckere Speisen und Getränke. Aber auch Kunstwerke und Musik, die so fremd klingt, dass es eine Freude ist. www.strassederromanik.de www.magdeburg-tourist.de
DER ROMANISCHE COMIC Zum Halberstäder Domschatz gehören die ältesten gewirkten Bildteppiche der Welt. „Halberstadt – Ihr Tor zum Harz“, mit diesem Slogan wirbt die Stadt an der „Straße der Romanik“ für ihre Sehenswürdigkeiten. Karl der Große gründete hier 804 ein Bistum. 859 wurde der erste Dom geweiht. Baustart für die bis heute stehende gotische Kathedrale war 1236. Theophanus Idee aus dem 10. Jh. lebt bis heute: Märkte und Veranstaltungen am Magdeburger Dom.
AbrahamEngel-Teppich (Ausschnitt) im Domschatz Halberstadt
Die Tür zum Besuchereingang des Doms wurde eben aufgeschlossen, schon stehen die ersten Besucher im modernen Empfangsraum. „Morgenstund’ hat Gold im
Mund’“ – wohl wahr. Die Sonne schickt ihr gleißendes Morgenlicht durch Fenster und Säulen. Alles bekommt eine leichte Hülle aus Gold. „Im Grunde wurde der Dom als genau solch eine kostbare Hülle für seinen Schatz gebaut“, sagt Claudia Wyludda. Aus ihren Augen springt dieses Leuchten: „Das Halberstädter Ensemble aus Bauwerk und Domschatz zählt zu den weltweit umfangreichsten und kostbarsten Kirchenschätzen und ist seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts in diesem Zusammenhang so erhalten geblieben. Das verdiente Würdigung“, sagt die 41-jährige Halberstädterin. Nicht alle Stücke des Domschatzes dürfen ins Licht gerückt werden. Wenn die Besucher den abgedunkelten Teppichsaal betreten, sind sie gleichsam in der Zeit der Spätromanik angekommen. Hier sind zwei zehn Meter lange Bildteppiche ausgestellt, von Kunsthistorikern als die ältesten erhaltenen Wirkteppiche der Welt analysiert. Experten fanden heraus, dass Wolle, Leinen und die Farben hauptsächlich aus der Harzregion stammen. Als beste Qualitätsarbeit „Made in Mitteldeutschland“ würde man heute bezeichnen, was hier die Bildwirker und Kunsthandwerker im 12. Jahrhundert fertigten. „Die beiden Bildteppiche mit Szenen aus dem Alten Testament wurden von hiesigen hochprofessionellen Werkstätten in den Jahren um 1150 und 1170 gefertigt“, erzählt Claudia Wyludda. Die auf dem ersten Abraham-Engel-Teppich mit Sze-
nen aus dem Leben des Abraham zeigen eine beeindruckende Monumentalität. Als Comic würde man heute die einzelnen Bilder bezeichnen. Auf dem zweiten, dem Christus-Apostel-Teppich, sind Jesus und seine Weggefährten individuell chrakterisiert dargestellt. Im Zentrum sitzt Christus als Weltenrichter auf einem Regenbogenthron. „Wenn ich davorstehe, fühle ich tatsächlich Energie fließen“, sagt Claudia Wyludda. www.die-domschaetze.de
DOMSCHÄTZE QUEDLINBURG UND HALBERSTADT Die Domschätze in Quedlinburg und Halberstadt zeigen Weltkultur vom Feinsten. Während die Quedlinburger Sammlung erst 1993 mit den herausragenden Ausstellungsstücken aus den USA in die Stiftskirche St. Cyriakus zurückkam, brilliert die Schatzkammer im Halberstädter Dom mit dem einzigen deutschen Kirchenschatz, der seit dem 13. Jahrhundert nahezu unverändert besteht. | www.die-domschaetze.de
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STRASSE DER ROMANIK
Im Magdeburger Kloster Unser Lieben Frauen war die Grablege von Norbert von Xanten.
IMMER NOCH EIN MENSCHENFISCHER Der heilige Norbert von Xanten (1080–1134), im Leben wie im Tode eine große europäische Figur des 12. Jahrhunderts, erhält jetzt im Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen seine Grablege in der Krypta zurück. Aus diesem Anlass blickt Prior Prof. Dr. Clemens Dölken (O.Praem) auf die Lebensreise des Hl. Norbert. Wie passt das denn alles zusammen? Er hieß Norbert von Xanten. Er lebte wichtige Jahre im französischen Premontré, im Kloster des von ihm gegründeten Reformordens der Prämonstratenser. Er lebte aber auch, wirkte, starb und wurde beigesetzt in Magdeburg. Seine Gebeine befinden sich jedoch heute nicht mehr im Kloster Unser Lieben Frauen, sondern im Prämonstratenserkloster Strahov in Prag. Der vom Niederrhein stammende, in Frankreich seine prägenden Jahre verbringende, dann im Osten des Reichs, damals also am Rande der Zivilisation wirkende
MUSIKERLEBNISSE AN DER STRASSE DER ROMANIK
Reformer gilt als der Patron Böhmens und des Magdeburger Lands – seit 1974 des Bistums Magdeburg. Norbert ist bis heute kein „Volksheiliger“ geworden. Dabei hat der spätere Heilige den Basilikabau des Klosters Unserer Lieben Frauen angeregt, wachte über die Errichtung der beiden Kirchtürme, ließ den zweigeschossigen Kreuzgang, das Brunnenhaus (ein Stolz des Klosters Unser Lieben Frauen) und das Winterrefektorium vollenden. 1129 übereignete der Erzbischof Norbert das Kloster dem Prämonstratenserorden, dem es bis 1601 gehörte. Von hier gingen die Gründungen des Havelberger Doms samt Kloster wie auch des Klosters Jerichow, die heute allesamt zur Straße der Romanik gehören, aus. „Norbert war ein Mann des Friedens“, sagt Pater Clemens. Aber er hatte doch ständig Krach mit den Magdeburgern? Immerhin musste er als Erzbischof nach Halle ausweichen, um sich vor den aufgebrachten Magdeburgern zu retten. „Nicht vor den Magdeburgern“, meint Pater Clemens. „Norbert ist Reformer, der dafür sorgt, dass die Einkommen über die Pfründe, die sich adlige Herren unter den Nagel gerissen haben, um sich oder gar noch ihren Familien ein gutes Leben zu bescheren, wieder der Kirche zufließen. Dass diese das Geld für karitative und Zwecke der Mildtätigkeit sowie für die Förderung der Liturgie verwenden kann – das hat diesen Herren, unter anderen den Domherren, natürlich nicht gefallen. Andererseits war er ein guter Motivator, ein Friedensstifter und ein Diplomat, dessen Rat beim Kaiser geschätzt wurde. Und er war jemand, der Menschen bewegen, sie für sich einnehmen konnte. Ja, er war eben auf seine Art auch ein Menschenfischer.“
AUSSERGEWÖH NL ICH E SPI ELSTÄT T EN – EINM A L IGE KONZ ERT ER L EBNISSE
FASZINIERENDE VERBINDUNG VON RAUM UND KLANG
Das Heinrich-Schütz-Musikfest 2018
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o vielfältig wie die einzigartige Kulturregion Mitteldeutschlands ist auch das Programm des deutschlandweit bedeutendsten Festivals zur Musik des 17. Jahrhunderts. Unter dem Motto „Verley uns frieden“ bietet das Heinrich-Schütz-Musikfest vom 5. bis 14. Oktober 2018 Maßstäbe setzende Interpretationen durch führende Ensembles der Alten Musik an authentischen und atmosphärisch einzigartigen Spielstätten, wie beispielsweise in Zeitz und Weißenfels. Diesjährige „artist in residence“-Künstlerin ist Dorothee Mields, eine der bedeutendsten Interpretinnen der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie wird das Musikfest im Rahmen verschiedener Konzerte künstlerisch prägen. Ihr einzigartiges Timbre und ihre berührenden Interpretationen vom Frühbarock bis zu zeitgenössischen Klängen faszinieren stets aufs Neue. Zudem werden weitere internationale Stars und Spitzenensembles der Barockmusik, wie die Lautten Compagney Berlin, Vox Lumines, das Johann Rosenmüller Ensemble, Voces8 oder AudidivVocal, Konzerte spielen. Der Kartenvorverkauf startet am 1. Mai 2018. www.schütz-musikfest.de
Norbert starb 1134, wahrscheinlich an Malaria, die er sich auf dem Kreuzzug König Lothars nach Italien 1132/33 geholt hatte. Norbert wurde in der Magdeburger Ordenskirche beigesetzt. 2017 wird die Krypta, die heute zum Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen gehört, restauriert. Zur Neueröffnung 2018 wird man die (leere) Grablege Norberts in der baulichen Form für die Besucher zugänglich machen, die sie nach der Heiligsprechung erhalten hat. Sie wird sicher auch für manch einen ein Ort der Andacht werden. Unser Gesprächspartner: Prof. Dr. Clemens Dölken O.Praem ist der Prior des abhängigen Priorats der Prämonstratenser in Magdeburg.
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KURZINTERVIEW MIT OLIVER JUETERBOCK, MANAGER DES MDR MUSIKSOMMER Warum haben Sie sich 1997 für eine Konzertreihe an der Straße der Romanik entschieden? OLIVER JUETERBOCK: Die Verbindung von Raum und Klang ist in romanischen Bauwerken faszinierend. Ich musste damals diese besondere Akustik in Domen, Kirchen und Klöstern auf mich wirken lassen. Danach war die Entscheidung gefallen. War es eine gute Entscheidung? OLIVER JUETERBOCK: Die Straße der Romanik steckte 1997 noch in den Kinderschuhen. Heute zählt diese Konzertreihe sowohl bei den Musikern als auch bei den Besuchern zu den beliebtesten Veranstaltungen. Also – wohl alles richtig gemacht. Wie feiert der MDR MUSIKSOMMER 2018 das 25-jährige Jubiläum der Straße der Romanik? OLIVER JUETERBOCK: Mit dem Eröffnungskonzert im Magdeburger Dom am 30. Juni 2018. Danach wird es sechs weitere Konzerte in mittelalterlichen Bauwerken geben – z. B. am 1. Juli im Havelberger Dom mit dem Sächsischen Barockorchester und am 5. Juli im Halberstädter Dom mit dem Dresdner Kreuzchor. Alle Termine und Tickets: www.mdr-musiksommer.de
Dorothee Mields, artist in residence 2018
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WEINSTRASSE SA ALE-UNSTRUT
Gaumenfreude und Augenweide Mönche im Kloster Memleben
Die Weinstraße Saale-Unstrut feiert 2018 ihren 25. Geburtstag.
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teilterrassen, alte Trockenmauern, romantische Weinbergshäuschen und malerische Flusstäler prägen das fast 800 Hektar große Qualitätsweinanbaugebiet SaaleUnstrut. Entlang der 1993 gegründeten Weinstraße lässt sich die Vielfalt dieser reichen Kulturlandschaft auf besonders eindrückliche Art erleben. Die Route durch die liebliche Landschaft des Anbaugebiets führt zu zahlreichen Weingütern und Straußwirtschaften sowie zu architektonischen Sehenswürdigkeiten. Ein Genuss für Gaumen und Augen.
M EM L EBEN
Kaiser Otto II. gründete in Memleben ein Benediktinerkloster. Unter der Kirchenruine gibt es eine spätromanische Krypta. Auf dem Areal wurde ein kleiner Weinberg neu angelegt, auf dem das Kloster regelmäßig Seminare zum Weinbau anbietet.
N EBR A
Das Kleinstädtchen liegt am Hang und wird von einer Unstrutschleife umzogen. Ein weltweit bedeutender Fund ist die Himmelsscheibe von Nebra – das erste
Bild des Himmels ist ca. 3.600 Jahre alt. Die Ausgrabungsstätte befindet sich auf dem Mittelberg.
V I T Z EN BU RG – R EI NSD OR F
Die Weinstraße überquert die Unstrut unterhalb der Nebraer Burgruine und folgt dem Flusslauf. Gegenüber liegt Schloss Vitzenburg – das erste Frauenkloster der Region. Eindrucksvolle Gartenanlagen und ein Weinberg umgeben den Barock- und Neo renaissancebau. Die Unstrut verlässt ihr enges Tal und fließt in ein weites Becken. Aus der Ferne zeigt sich die Klosterkirche von Reinsdorf.
BU RGSCH EI DU NGEN
Am Hahnenberg liegt das Winzerdorf Steigra. Die Weinstraße wechselt die Flussseite und über
Wetzendorf geht es direkt am Fluss entlang nach Schloss Burgscheidungen. Die Straße führt weiter nach Kirchscheidungen, im Hintergrund der Steilhang „Gleinaer Berge“ mit den kleinen Weinbergen der Hobbywinzer.
Die „Toskana des Nordens“: Das SaaleUnstrut-Gebiet ist das nördlichste Weinbaugebiet Europas.
L AUCH A – W EISCH Ü T Z
Schmale Gassen und die historische Stadtmauer bestimmen das Bild von Laucha. Sehenswert sind die alten Bürgerhäuser und die Glockengießerwerkstatt. Der Flusslauf führt nach Weischütz mit seinen kleinen Weinbergen, die sich am Nüssenberg hinaufziehen.
Z SCH EI PL I T Z
Vom Aussichtsturm der Ruine eines alten Nonnenklosters hat man einen tollen Ausblick ins Unstruttal. Weiter geht es flussabwärts entlang des Freyburger Schweigenbergs mit seinem einmaligen Ensemble aus Trockenmauern, Treppen und Weinbergshäusern.
F R EY BU RG (U NST RU T)
Die Stadt liegt umgeben von sanften Hügeln, Mischwäldern, Wiesen und Auen. Über dem Unstruttal erhebt sich die Neuenburg. Der Herzogliche Weinberg am Fuße der Neuenburg ist heute ein Demonstrationsweinberg. Bei einem Rundgang kann
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WEINSTRASSE SA ALE-UNSTRUT
Steilterrassen und Romanik: malerische Weinbergshäuschen sind typisch für die Region. Der Naumburger Dom ist ein beeindruckendes Zeugnis der Romanik.
„Ich freue mich, Sie auf geselligen Weinfesten zu empfangen und mit einem Gläschen spritzigen Saale-UnstrutWein anzustoßen.“
SCHNABULIEREN IN S A C H S E N - A N H A LT
JULIANA BEER, GEB I E T SWEI N KÖ N I GI N S A A L E- U NS T RU T 20 1 7/ 20 18
man sich über den traditionellen Weinbau und die Sorten des Gebiets informieren.
GROSSJ ENA
Wo Unstrut und Saale zusammenfließen, befindet sich der „Klingerweinberg“. Hier wohnte der Künstler Max Klinger. Heute sind der Weinberg, das Atelier und seine letzte Ruhestätte zu besichtigen. In unmittelbarer Nähe ist ein einzigartiges Bildrelief: das Steinerne Bilderbuch. Es zeigt biblische Szenen um den Weinbau, die 1722 von einem unbekannten Bildhauer in die Terrassenwände gehauen wurden.
NAUM BU RG
Der weltberühmte Dom St. Peter und Paul mit seinen Stifterfiguren, die Stadtkirche St. Wenzel, das Marientor oder das Nietzsche-Haus bietet Naumburg bei einem Stadtspaziergang. Beliebt sind das HussitenKirschfest im Juni und das Weinfest im August. Die Weinstraße folgt nun der Saale nach Westen.
ROSSBACH – SCH U L PFORT E
Über das Winzerdorf Roßbach wandert man in Richtung des Naumburger Ortsteils Almrich. An den terrassierten Hängen der Saale zwischen Almrich und Roßbach lädt die „Weinmeile“ alljährlich zu Pfingsten ein. In Schulpforte befand sich das bedeutendste Kloster der Region, eine 1137 angesiedelte Zisterzienserabtei. In den Gebäuden von Kloster Pforta ist heute ein angesehenes Landesgymnasium.
BA D KÖSEN
Vorbei am Köppelberg, dem ältesten noch bewirtschafteten Weinberg aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, geht es in die Kurstadt Bad Kösen. Entspannung bieten Kurgarten, Thermalbad oder Gradierwerk. www.saale-unstrut-tourismus.de www.weinbauverband-saale-unstrut.de
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WEINSTRASSE SA ALE-UNSTRUT
Handarbeit: In der historischen Sektkellerei erhält jede Flasche die Aufmerksamkeit des Kellermeisters.
Rotkäppchen und der gute Sekt Die traditionsreiche Sektkellerei in Freyburg/Unstrut steht für die hohe Weinkultur einer ganzen Region
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r ist bekannt und in aller Munde – der Rotkäppchen-Sekt. Nicht nur den Namen hat das prickelnde Getränk von der bekannten Märchenfigur sondern auch das markante rote Häubchen über dem Flaschenkopf. Und würde Rotkäppchen heutzutage durch den Wald zur Großmutter gehen – sie hätte neben dem Kuchen wohl auch eine Flasche Rotkäppchen-Sekt im Korb.
Die Geschichte der Sektkellerei geht zurück in das Jahr 1856, als die Brüder Moritz und Julius Kloss zusammen mit ihrem Freund Carl Foerster die Weinhandlung Kloss & Foerster in Freyburg an der Unstrut eröffneten. Zunächst wurden im Hinterhaus die ersten Flaschen abgefüllt. Doch der Sekt
war so erfolgreich, dass die Freyburger Winzer schon bald die benötigten Mengen Wein nicht mehr liefern konnten. Kloss & Foerster musste Most aus Württemberg und Baden beziehen – vierzehn Jahre nach der Gründung wurden 120.000 Flaschen Sekt mit französisch klingenden Namen wie Monopol, Crémant Rosé, Lemartin Frères und Sillery Grand Mousseux produziert. Nach einem Rechtsstreit mit einem Champagnerhaus benannten Kloss & Foerster ihren Sekt nach der roten Haube und ließen 1895 Rotkäppchen als Markennamen eintragen. Auszeichnungen und das clevere Marketing brachten den Sekt nach ganz oben. So trank man beispielsweise in allen preußischen Offizierskasinos den Sekt von Kloss & Foerster – dank einem Liefervertrag mit dem Deutschen Offiziersverein.
FRÜHER ZUCKER – HEUTE WEIN
Auch architektonisch überzeugend: der alte RotkäppchenFirmensitz
Exklusiver Sekt benötigte auch ein ansprechendes Umfeld und so begannen die Gründer 1887, in Freyburg/Unstrut eine beeindruckende Sektkellerei zu errichten. Der eintausend Quadratmeter große Lichthof mit seinem freitragenden Glasdach war damals eine architektonische Sensation. Das Herzstück ist der Keller über fünf Stockwerke, den man in den Muschelkalk hineintrieb. In ihm lagerte auf 13.000 Quadratmetern die kostbare Flüssigkeit. Im Domkeller steht das größte geschnitzte Cuvéefass Deutschlands. Das imposante Fass wurde 1896 von dem Küfer Georg Feldmann aus dem Holz von 25 Eichen erbaut. In ihm konnten 120.000 Liter Wein auf einmal vermischt werden. Heute besuchen über hunderttausend Gäste die historische Sektkellerei. Der Lichthof dient heute als Veranstaltungsraum für Tagungen, Konzerte sowie Feierlichkeiten und prägt das kulturelle Leben der Region. Besucher können auf einer „Sekttour“ die historischen Kelleranlagen kennenlernen. Dabei werden die verschiedenen Stufen der Sektherstellung erläutert. Im Rüttelkeller erfahren Gäste Wissenswertes über das Verfahren der traditionellen Flaschengärung. Und am Ende einer jeden Führung gibt es ein Glas prickelnden Rotkäppchen-Sekt.
ZU DEN NOCH JUNGEN WEINGÜTERN IM SAALEUNSTRUT-GEBIET GEHÖRT DIE AUFSTREBENDE WEINMANUFAKTUR „ALTE ZUCKERFABRIK“. Gegründet wurde das Unternehmen im Frühjahr 2013 in einem Backsteingebäude einer ehemaligen Zuckerfabrik in Laucha wenige Meter vom Ufer der Unstrut entfernt. „Der Begriff Weinmanufaktur steht für die Herstellung hochwertiger Weine in limitierter Stückzahl. Die Trauben stammen von verschiedensten Parzellen der umliegenden Weinberge an Saale und Unstrut, meist bewirtschaftet von Hobbyweinbauern“, erklärt Kellermeister Johannes Beyer. Zusammen mit seinen Partnern Chris Dabbert und Marcus Schubert hat er der Manufaktur innerhalb weniger Jahre ein Profil gegeben. Wo es Leidenschaft gibt, stellt sich auch Erfolg ein. So bekamen die Weine aus der „Alten Zuckerfabrik“ bei den Landesweinprämierungen bereits zahlreiche Medaillien. | www.wein-zuckerfabrik.de
www.rotkäppchen.de R E Z E P T-T I P P
ZWIEBELKUCHEN SCHNABULIEREN IN S A C H S E N - A N H A LT
In Vino Veritas: Im Keller können Besucher zum Glas greifen.
Er gehört zum Herbst wie die bunten Blätter. Wenn kurz nach der Weinlese der Neue Wein ausgeschenkt wird, ist Zwiebelkuchen ein perfekter Begleiter zu einem süffigen Federweißer.
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Rezepte, Handwerk, Reiseziele und Erlebnisse aus dem Genussland Sachsen-Anhalt
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JOHANN JOACHIM WINCKELMANN
A H A UND OHO M I T L AOKOON UND A POLL JOHANN JOACHIM WINCKELMANN KEHRT WIEDER IN SEINE GEBURTSSTADT ZURÜCK: SEIT DIESEM JAHR KANN MAN IN STENDAL DAS SCHÖNE ROM ERLEBEN.
„Jetzt ist hier im Haus eine Atmosphäre erlebbar wie in Rom.“
D Nach vielen Monaten des Umbaus öffnet das Winckelmann-Museum in Stendal am 26. Mai 2018 endlich wieder seine Türen – weitgehend barrierefrei. Die Besucher können sich nicht nur auf den neuen interaktiven Familienbereich und auf Skulpturen im umgestalteten Innenhof freuen. Vor allen Dingen erwartet sie, was der Wissenschaftler selbst so heiß liebte: ein Ausflug in die Kunst der Antike.
er berühmte Kunsthistoriker, Bibliothekar und Archäologe Johann Joachim Winckelmann verließ als junger Mann seine Heimat in der Altmark. Es hatte ihn schon immer weit weg gezogen: Als Sohn eines Schusters war er für Höheres bestimmt. Winckelmann sprach viele Sprachen, er liebte das Reisen, das Lesen, den Wein und die Kunst. Besonders liebte er die Weltstadt Rom und die antiken Werke, die er dort ausgiebig studieren konnte.
In diesem Sommer – 250 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod in Triest – holt Stendal den berühmten Sohn mit all seinen Leidenschaften wieder nach Hause. „Es wird einfach großartig“, freut sich die Wissenschaftlerin Dr. Kathrin Schade von der WinckelmannGesellschaft über die Wiedereröffnung des Museums. „Jetzt ist hier im Haus eine Atmosphäre erlebbar wie in Rom.“ Dabei denkt sie in erster Linie an den neuen Raum Belvedere, in dem die Architektur des berühmten „Cortile de Belvedere“ angedeutet wird – dem Teil der Vatikanischen Höfe, der einst die Keimzelle der heutigen Vatikanischen Museen bildete. Der Hof beherbergt in
Pavillons und Nischen klassische Meisterwerke wie die LaokoonGruppe und die antike Marmor skulptur „Apollo von Belvedere“. Diese berühmten Skulpturen, die Winckelmann allesamt beschrieben hat, werden der Öffentlichkeit nun auch in Stendal multi medial nähergebracht. Dabei kommen nicht nur moderne Kunsthistoriker zu Wort, sondern Winckelmann persönlich. Für ihn war der Apoll der „höchste Begriff Idealischer Männlicher
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JOHANN JOACHIM WINCKELMANN
WINCKELMANN STEIGT VOM SOCKEL
Jugend“, der die „Stärke vollkommener Jahre mit den sanften Formen des schönsten Frühlings vereinigt.“ In einem Brief an einen Bekannten empörte er sich einst, dass die „Eselsmäßige Regierung“ 1759 doch tatsächlich dem schönen „Apollo, dem Laokoon und den übrigen Statuen im Belvedere ein Blech von dem Schwanz hängen“ ließ. Der Gelehrte hielt eben nichts von falscher Verlegenheit und ist noch heute für seine klare Sprache bekannt. Ihm zu folgen, ist nicht schwer. Ein großes Panoramabild von Rom aus seiner Zeit und eine Karte machen es den Besuchern nun noch leichter, auf seinen Spuren zu wandeln. Zugleich betont das Museum stärker, wo der große Wissenschaftler herkommt: In einem eigenen Raum zur Geburtsstadt findet man auf dem Fußboden einen Grundriss vom historischen Stendal. Hier werden seine Kindheit in Armut sowie die Schulzeit erläutert. Zudem findet man viele neue Erkenntnisse über die Bildung in Stendal allgemein wie auch in ganz Preußen anschaulich aufbereitet.
Ein kleines Stück Rom: Gemmensammlung des Museums (links), Radierung von Vincenzo Feoli vom römischen „Cortile de Belvedere“ und Apollo
Ein Familienmuseum mit Vulkan Kinder finden Museen langweilig? In Stendal können sie an einem Vulkan klettern, seinen Ausbruch und den entstehenden Tsunami beobachten. Verkleiden spielen in einer römischen Villa oder experimentieren mit antiken Baumaterialien: Während sich die Großen in Ruhe informieren, können Kinder spielend lernen.
Winckelmann und die Indianer Von Juni bis November werden in Stendal Leihgaben der Vatikanischen Museen gezeigt: Der Bildhauer Ferdinand Pettrich (1798–1872) porträtierte Oberhäupter nordamerikanischer Indianerstämme nach dem Vorbild der Antike. Im Sinne Winckelmanns betonte er ihre „edle Einfalt und stille Größe“.
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inen besseren Blick auf das Leben und Schaffen des Johann Joachim Winckelmann erhalten die Besucher bis ins Kleinste. Denn Tablets dienen als elektronische Lupe und ermöglichen es, eine Sammlung bekannter Gemmen zu studieren. Gemmen sind Miniaturbilder, die ursprünglich in Edelsteine und Halbedelsteine geschnitten wurden. Sie zeigen Porträts aus den Lebenswelten verschiedener antiker Kulturen. Das Stendaler Museum beherbergt die Gipsabdrücke von 4.000 Exemplaren aus der großen Stosch’schen Sammlung: Baron Philipp von Stosch sammelte in Florenz Darstellungen von Göttern, Heldensagen, Gebräuchen und Gegenständen des täglichen Lebens, um die Kulturgeschichte des Altertums zu dokumentieren. Winckelmann kam die Aufgabe zu, einen Katalog von allen Gem-
men zu verfassen. Dieser diente nach dem Tod des Barons im Jahr 1757 auch als Verkaufskatalog. König Friedrich der Große erstand die größte und berühmteste Sammlung seiner Zeit, die auf diese Weise nach Deutschland kam.
Sprache wie Musik: eine Szene aus „Winckelmanns Traum“
Auch das Theater der Altmark befasst sich zum Jubiläum mit Winckelmann. Neben den Inszenierungen „Antigone“ und „Lysistrata“ tourt es mit der Produktion „Winckelmanns Traum“ durch Sachsen-Anhalt.
www.winckelmanngesellschaft.com
„Winckelmanns Schriften und Briefe sind ein enormer Schatz an schöner Sprache und unglaublichem Ideenreichtum“, weiß Autorin Aud Merkel. In „Winckelmanns Traum“, einer theatralen Begegnung für drei Schauspieler, bettet sie Texte in eine kurzweilige Handlung ein: Eine Journalistin soll einen Artikel zum WinckelmannJubiläum schreiben. In der Bücherei trifft sie auf einen grantigen Bibliothekar und erfährt spannende Details aus Winckelmanns Leben und Schaffen.
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ALTMÄRKER HOCHZEITSSUPPE Sie gilt als Grund lage für eine glückliche Ehe und wird traditionell als Vorspeise zum Hochzeitsmenü serviert. Doch auch nach der Eheschließung wird sie noch weiterhin gern gegessen.
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Das Theater der Altmark wollte den großen Kunstwissenschaftler einmal von seinem Sockel holen und entstauben. „Unser Versuch, auch ‚Ecken und Kanten‘ seiner Persönlichkeit zu zeigen, mündete in einen großen Respekt und eine Neugier, die ansteckend ist“, so Aud Merkel. Er war enorm fleißig, schlief kaum und arbeitete sich aus ärmsten Verhältnissen empor. Aud Merkel meint: „Sein fokussiertes Denken ist bewundernswert. Und er ist ein Mensch, der seinen Gefühlen Ausdruck verleihen konnte.“ | www.tda-stendal.com
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RADWANDERN AUF DEM EUROPARADWEG R1
SACHSEN-ANHALT ENTDECKEN – EUROPA VERBINDEN
Unterwegs von Quedlinburg nach Staßfurt auf dem Europaradweg R1 Einen Landstrich mit dem Fahrrad zu erkunden, hat seinen ganz besonderen Reiz. Zu einem Abenteuer wird das Vorhaben, wenn sich die Route über 3.500 Kilometer durch neun Länder und drei Zeitzonen erstreckt. Der Europaradweg R1 führt von Frankreich bis nach Russland durch beeindruckende Kulturlandschaften und gibt einen Einblick in Europas Vielfalt.
Mit dem Fahrrad durch Fachwerk: Die Quedlinburger Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe.
Sachsen-Anhalt durchquert der Europaradweg von Wernigerode über Bernburg und DessauRoßlau, bis er sich bei Lutherstadt Wittenberg weiter nach Branden burg zieht. Ein kleiner, aber besonders reizvoller Abschnitt ist die etwa 40 Kilometer lange Strecke von Quedlinburg nach Staßfurt. An Quedlinburg vorbeizufahren ohne einen längeren Aufenthalt einzulegen, wäre unverzeihlich. Das Wahrzeichen der Stadt ist schon aus der Ferne zu erkennen: Die romanische Stiftskirche St. Servatius thront
Zucker- und Rübe
nroute
Auf „SÜSSE
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Unterwegs
in der Entd
ecker region Magdeburg -Elbe-Börd
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UNTERWEGS. SÜSSE TOUR Die Magdeburger Börde ist für ihre Rübenfelder bekannt. Das „Weiße Gold“ der Rübe versüßte schon vor 160 Jahren den Menschen das Leben. Auf der Zucker- und Rübentour können Besucher dieser Tradition nachspüren und natürlich auch verkosten. www.elbe-boerdeheide.de
auf dem Schlossberg, wo auch der berühmte Quedlinburger Domschatz zu besichtigen ist. Das imposante SchlossbergEnsemble, die Wipertikirche, die Reste des Marienklosters sowie die malerische Altstadt mit ihren mehr als 2.000 Fachwerkhäusern aus acht Jahrhunderten gehören zum Welterbe der UNESCO. Lohnenswert ist ebenso ein Besuch in der Lyonel-FeiningerGalerie, die eine umfangreiche Sammlung des berühmten Künstlers zeigt. Von Quedlinburg aus geht es weiter durch die milde Landschaft des Vorharzes. Die Route führt durch die Ortschaften Hoym, Gatersleben und Friedrichsaue, die um den Concordia-See und den Königsauer See liegen. Im Dörfchen Schadeleben führt der R1 Radfahrer zu einem Rast- und Informationsstützpunkt am Nordufer des Concordia-Sees.
„Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden, wie beim Fahrrad.“ A D A M O P E L
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RADWANDERN AUF DEM EUROPARADWEG R1
Walter Gropius propagierte eine antisymmetrische Anordnung der Baukörper. Der Betrachter muss „rund um diesen Bau herumgehen, um seine Körperlichkeit und die Funktion seiner Glieder zu erfassen“.
Schlichte Schönheit am Europaradweg: Kloster Michaelstein in Blankenburg
zur Stadtgeschichte sowie zur Salzgewinnung und Kaliindustrie. So zeigt die Sammlung Mineralien, Werkzeuge und Uniformen aus dem Kalibergbau. Auf einem Gelände hinter dem Museum können Besucher Großgeräte und Maschinen aus dem Salzbergbau bestaunen.
Die katholische Kirche St. Marien in Staßfurt
Neben einer herrlichen Sicht auf den Brocken gibt es dort eine kleine Werkstatt für mögliche Reparaturen am Rad. Zwischen den beiden Seen befindet sich Sachsen-Anhalts größter Abenteuerspielplatz. Auf über 80.000 Quadratmetern gibt es vom Irrgarten über eine Seilbahn bis zum Wackelsteg 40 Stationen mit Spielgeräten. Zudem laden Liegewiesen und Grillplätze zu einer erholsamen Pause ein. Weiter geht es über die Orte Neu Königsaue und Gänsefurth durch die Auenlandschaft der Bodenie derung, wo der Europaradweg und der Boderadweg gemeinsam nach Staßfurt verlaufen. In der Stadt wurde 1851 das erste Kali bergwerk der Welt in Betrieb genommen. Dieser Bergbau tradition widmet sich auch das Stadt- und Bergbaumuseum von Staßfurt mit einer Ausstellung
UNTERWEGS. SALZIGE TOUR Neben dem Zucker der Rüben brachte auch der Salzabbau der Region Wohlstand. Die Tour führt über alte Handels- und Salzstraßen, auf denen das Salz einst transportiert wurde, und bringt Besucher auf den Kalimandscharo – die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee. www.elbe-boerdeheide.de
Eine weitere Attraktion ist das Fahrzeugmuseum Staßfurt. Von Kinderfahrrädern über Motorroller bis hin zu Sondereinsatzfahrzeugen der Polizei werden dort Hunderte Gefährte aus den vergangenen Jahrzehnten präsentiert. Bevor Radfahrer wieder auf den Sattel steigen und Richtung Bernburg in die Pedalen treten, können sie im Erlebnisbad Salzlandcenter eine Runde schwimmen oder in der Sauna entspannen. Zu einer Erkenntnis dürften Radler auf dem R1 ziemlich schnell gelangen: Wer mit Eile unterwegs ist, lässt sich viel entgehen. www.euroroute-r1.de www.quedlinburg.de www.stassfurt.de www.naturfreudeerleben.de
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BAUHAUS
Stilikone: das Bauhaus Dessau von Walter Gropius aus dem Jahr 1926
„WIE EIN BEHARRLICHER GEDANKE“ Das Bauhaus-Gebäude in Dessau – leben, lernen und arbeiten unter einem Dach „Dieses Haus muss man gesehen haben“, schrieb das „Berliner Tageblatt“ am 7. Dezember 1926 begeistert. Gemeint war das Bauhaus-Gebäude in Dessau, das drei Tage zuvor mit einem großen Fest eingeweiht worden war. Mehr als 1.000 Gäste waren zu den Feierlichkeiten erschienen, darunter etwa 100 Journalisten aus ganz Deutschland und dem Ausland. Für sie hatte es bereits einen Tag vorher eine Presseführung gegeben, und die Resonanz war groß. So zeigte sich auch der „Hamburger Anzeiger“ beeindruckt von Gropius’ „nüchternem Gestaltungswillen“, der „bei größtmög-
licher Typisierung größtmögliche Abwechslung“ erreichen wolle. Für Erstaunen sorgte die damals neuartige Trennung des Gebäudes in drei flügelförmig angeordnete, funktional gegliederte Trakte: Im ersten Trakt war die Gewerbliche Berufsschule untergebracht. Im Atelierhaus lagen die Atelierzimmer für die Studenten und Jungmeister. Der dritte Gebäudekomplex beherbergte die Werkstätten. Ein eingeschossiger Zwischenbau – die Festebene mit Aula und Mensa – verband den Werkstattflügel mit dem Atelierhaus, die Brücke die Werkstätten mit der Schule. Die Brücke war für Verwaltungsräume und das Büro von Bauhaus-Gründer und -Direktor Walter Gropius vorgesehen. Am beeindruckendsten erschien den Zeitgenossen jedoch das
Ateliergebäude, das sogenannte Prellerhaus. Den Namen hatte man vom Weimarer Atelierhaus übernommen, das seinerzeit nach dem Hofmaler Friedrich Preller benannt worden war. Die Ateliers bestanden aus Einzelzimmern, die mit ihren rund 24 Quadratmetern zwar recht klein, aber mit Elektroanschlüssen, Heizkörpern, Einbauschränken, Waschgelegenheiten, Arbeitsplatten, Schlafnischen und vornehmlich von Marcel Breuer entworfenem Stahlrohrmobiliar hochmodern und komfortabel eingerichtet waren. Einige Zimmer verfügten über kleine Balkons, auf denen sich die Bauhäusler zum Gespräch, zum gemeinsamen Essen oder Musizieren trafen. Auf jeder Etage waren Teeküchen eingerichtet, die zwar ebenfalls recht eng waren, aber mit ihren kleinen Herdplatten, Spülbecken
Unterricht der Bauabteilung mit Studenten vor dem Bauhaus in Dessau | Foto: Stella Steyn, Mai 1932. Stiftung Bauhaus Dessau
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BAUHAUS
geriet beim Anblick des Gebäudes geradezu ins Schwärmen. Er fand im Bauhaus ein Prinzip wieder, das „ergreifend auf uns wirkt in der Kuppel der Hagia Sophia und in mathematischen Formeln, in der französischen Literatur des großen Jahrhunderts und in der planmäßigen Organisation gigantischer Trusts“. Ihm schien der Bau „ganz aus einem Stück gegossen zu sein, wie ein beharrlicher Gedanke.“ Bühnenbild von Wassily Kandinsky aus dem ehemaligen Dessauer Friedrich-Theater | ©Theaterwissenschaftliche Sammlung, Universität zu Köln
DAS DESSAUER THEATER – EIN KULTURMAGNET FÜR DIE BAUHAUS-MEISTER Personalisiertes Atelierzimmer im Bauhausgebäude Dessau, Oktober 2013 | Foto: Yvonne Tenschert, 2013, Stiftung Bauhaus Dessau
SCHLAFEN WIE DIE BAUHÄUSLER Wer selbst einmal gern ausprobieren möchte, wie die Bauhäusler im Ateliergebäude gelebt haben, kann dort für eine oder mehrere Übernachtungen ein Zimmer buchen. Mehr dazu unter: www.bauhaus-dessau.de
und schmalen Wandregalen ihren Zweck erfüllten. Die Teeküchen waren über einen Speiseaufzug mit der Kantinenküche verbunden, deren technische Ausstattung ebenfalls auf dem damals neuesten Stand war. Der Speiseaufzug hielt auf allen Etagen des Hauses und versorgte seine Bewohner mit Essbarem. Im Haus selbst gab es Gemeinschaftseinrichtungen, wie Terrassen, Bäder und Duschen, und sogar eine Turnhalle im Keller. Im Ateliergebäude ließ es sich so gut leben. Überhaupt waren Einzelzimmer für Studenten in den 1920er Jahre ein großer Luxus. Entsprechend begehrt waren die
Ateliers unter den Studierenden und Jungmeistern, auch wegen des verhältnismäßig niedrigen Mietpreises von 20 Reichsmark, einschließlich Reinigung und Gas. Der Schweizer Bauhäusler, Maler, Fotograf und Bühnenbildner Xanti Schawinsky meinte rückblickend dazu: „Das neue Ateliergebäude nahm einen bedeutenden Platz in der Geschichte der modernen Architektur ein, und es ist nicht ausgeschlossen, dass der frische Geist seine Impulse teilweise aus der gleichen Quelle bezog.“ Und der russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg, der zum prominenten Besucherkreis am Bauhaus gehörte,
Hochklassige Musikdarbietungen begeisterten die Ehepaare Kandinsky und Klee Dessau ist vor allem bekannt durch das Bauhaus, aber die Stadt und ihre Region haben noch weit mehr zu bieten, nämlich eine bis heute reiche Kulturlandschaft. Das fanden auch schon die Bauhaus-Meister. Ihnen hatten es besonders die hochklassigen Musikdarbietungen im Dessauer FriedrichTheater angetan. „An kulturellen Ereignissen mangelte es in Dessau nicht“, schreibt Wassily Kandinskys Frau Nina in ihren Erinnerungen. Zusammen mit dem Ehepaar Klee mieteten die Kandinskys in jeder Saison eine Loge im Friedrich-Theater. „In Dessau konzertierte, was damals in der internationalen Musikszene Rang und Namen hatte“, erinnerte sich Nina Kandinsky. Besonders prominent: Béla Bartók und Richard Strauss. Bald kam es zwischen den Bauhäuslern und der Theater-Leitung zu einem regen Austausch. Auf
Bitten des Intendanten Georg Hartmann inszenierte Kandinsky eine szenische Aufführung von Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“, für die er auch die Bühnenbilder entwarf. Und Paul Klee, selbst ein guter Geiger, freundete sich mit dem Orchesterchef Franz von Hoesslin an und lud regelmäßig Mitglieder des Orchesters zu sich nach Hause ein, um mit ihnen zusammen zu spielen. Bis heute präsentiert das Theater, das heutige Anhaltische Theater Dessau, Bühnenkunst auf höchstem Niveau. Die Anhaltische Philharmonie, die 2016/17 ihr 250-jähriges Jubiläum feierte, bietet als Sinfonie- und Opernorchester abwechslungsreiche Konzerterlebnisse. Im Sommer präsentiert es die beliebten Seekonzerte im Gartenreich Dessau-Wörlitz. www.anhaltisches-theater.de www.luther-bauhaus-gartenreich.de
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BAUHAUS
HIMMELSWEGE
Ein „liebenswürdiges Telegramm“ von Hugo Junkers
DEM HIM M EL SO NA H
PAUL KLEE UND DIE FASZINATION DES FLIEGENS
Zum 50. Geburtstag von Paul Klee am 18. Dezember 1929 flog eine Junkers F 13 über das Haus des Meisters in Dessau hinweg, und ein Paket fiel in den Garten mit Geschenken von Mitgliedern des Bauhauses. Studenten hatten das Flugzeug in den nahen Junkers-Werken gechartert, und Hugo Junkers hatte es ihnen kostenlos zur Verfügung gestellt. Klee, der Zeit seines Lebens vom Fliegen fasziniert war, war hocherfreut und bedankte sich bei Junkers für das „liebenswürdige Telegramm“. Der freigeistige Flugzeugpionier hatte sich für
die Ansiedlung der Hochschule in Dessau eingesetzt, denn ihm war sehr an der Zusammenarbeit zwischen seinem Unternehmen und dem Bauhaus gelegen, die bereits in der Weimarer Zeit begonnen hatte. In Dessau statteten die Junkers-Werke das Bauhaus-Gebäude und die Meisterhäuser mit Warmwassergeräten und Radiatoren aus. Neben den geschäftlichen gab es jedoch auch vielfältige persönliche Kontakte. Zu Junkers 70. Geburtstag brachte Klee, der auch ein guter Musiker war, dem Unternehmer ein Violinsolo dar und erhielt als Dank dafür eine
Das Ringheiligtum Pömmelte ist jederzeit frei zugänglich. Alles Wissenswerte dazu vermittelt das nahegelegene Salzlandmuseum.
EIN NACHBAU DER JUNKERS F 13 ist im Technik-
museum „Hugo Junkers“ Dessau zu bewundern, das über das bahnbrechende und vielseitige Wirken des Flugzeugpioniers informiert. Mehr dazu unter: www.technikmuseumdessau.de
Einladung zu einem Rundflug über Dessau. Für Klee wurde ein Traum Wirklichkeit.
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz – das „Juwel“ der Bauhaus-Meister KUTSCHFAHRTEN ZUR FLIEDERBLÜTE UND FAHRRADTOUREN ZUM LIEBLINGSZIEL
Er war das Lieblingsziel der Bauhaus-Meister. Und wenn im Mai der Flieder blühte, war es so weit: Dann ließen sich die Familien Kandinsky und Klee in einem zweispännigen Landauer zum Wörlitzer Park kutschieren. Sie hätten den Park „wie ein Juwel geschätzt“, erinnerte sich später Wassily Kandinskys Frau Nina.
Auch der Maler und Bühnenbildner Oskar Schlemmer und die Weberin Gunta Stölzl liebten es, im Wörlitzer Park, der heute Gartenreich Dessau-Wörlitz heißt, spazieren zu gehen. In einem Brief an seine Frau Tut schrieb Schlemmer: „Bin in der Früh um sechs mit Gunta nach Wörlitz herausgefahren, eine starke Stunde, sehr schön und amüsant in Wörlitz.“ Und Gunta Stölzl kaufte sich für Touren in Wörlitz eigens ein Fahrrad.
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er Parkplatz vor dem Ringheiligtum Pömmelte steht voll. Zwei junge Männer lassen gerade eine Fotodrohne steigen. Eine Familie mit Kinderwagen staunt nicht schlecht, als plötzlich der Klang von Trommeln erklingt: Inmitten der großen Holzringe meditieren Schamanen aus Nepal. In Begleitung einer Frauengruppe trommeln und räuchern sie zu Ehren ihrer Ahnen. „Wer sich mit seinen Vorfahren aussöhnt und sie respektiert, kann von ihnen Kraft und Wissen beziehen“, erläutert Andra Ladwig die Szene. Die Magdeburger Heilpraktikerin hat die Gruppe eingeladen. „Hier
ist die Energie sehr stark. Es war schon immer ein Ort der Ahnen.“ Im Ringheiligtum Pömmelte gibt es keinen Zaun und keine Öffnungszeiten. Jeder kann jederzeit die Tausende Jahre alte Kreisgrabenanlage besuchen. Seit sie 2016 wiedererrichtet wurde, lockt sie jeden Monat rund 3.500 Besucher an. Immer wieder kommt es auch vor, dass Menschen kleine, individuelle Rituale abhalten. Das beobachtet auch Petra Koch, die Leiterin des Salzlandmuseums. Das schöne Gebäude befindet sich nur knapp zehn Kilometer entfernt, am Marktplatz des Schönebecker Stadtteils Salzelmen. In der untersten Etage präsentiert das Museum die originalen archäologischen Funde vom Ringheiligtum Pömmelte. „Wir haben hier alle wichtigen Hintergrundfakten verständlich aufbereitet. Das ist der perfekte Ausgleich zum Spaziergang über die weitläufige Anlage“, findet die Leiterin.
DAS RINGHEILIGTUM PÖMMELTE
BESUCHEN UND ENTDECKEN – DIE WELTERBESTÄTTE Gartenreich
Dessau-Wörlitz. Mehr zum ersten Landschaftsgarten Kontinentaleuropas und seinen vielen Attraktionen unter: www.gartenreich.com
… gilt als das deutsche „Stonehenge“ aus Holz: Sieben Ringe aus Palisaden, Gräben und Wällen dienten schon in der Steinzeit als heiliger Ritualort. Archäologen fanden menschliche Skelette, Tierknochen, Steinbeile und Scherben von Keramikgefäßen.
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HIMMELSWEGE
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WISSENSDURST UND „WANCKELMUT“ Das Salzlandmuseum würde es nicht geben ohne Wolfgang Wanckel (1879–1964). Der Reeder, Hafenbesitzer und Freimaurer aus Schönebeck wurde in seiner Freizeit zum leidenschaftlichen Hobbyarchäologen.
Die Leiterin des Salzlandmuseums Petra Koch am Modell eines Langhauses
Die Ausstellung erläutert die geschichtlichen Zusammenhänge und Begriffe wie Glockenbecher-, Aunjetitzer- und schnurkeramische Kultur. Zwei Geister aus dieser Zeit kann man über eine Medienstation befragen. Ein Besuch im Museum ist auch für Interessierte attraktiv, die nicht so gut zu Fuß sind und deshalb eine ausgedehnte Erkundung der Kreisgrabenanlage scheuen. Um möglichst viele Menschen am Zauber des Heiligtums teilhaben zu lassen, organisiert das Museum das ganze Jahr über die unterschiedlichsten Veranstaltungen in der Anlage. Mit Vierteljahresfesten wird an die ursprüngliche Funktion angeknüpft: „Hier trafen sich mehrere Jahrhunderte lang Menschen, brachten Opfer und feierten gemeinsam Feste, die wir heute vielleicht als Lichtmess, Walpurgisnacht oder Erntedank bezeichnen“, erzählt Petra Koch. Das Museum bietet auch regelmäßig Führungen über die Anlage an. Von März bis Oktober kann man sich jeden Mittwoch sowie an den Wochenenden ohne Voranmeldung anschließen. www.museum.salzlandkreis.de
Als Partner des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) unternahm er viele Grabungen. Stets war Wanckel mit seinem Auto auf Baustellen der Region unterwegs. Den Arbeitern steckte er Schnaps zu, damit sie ihn informierten, wenn sie auf etwas Interessantes stießen. So wurde er nicht nur frühzeitig rund um das Ringheiligtum Pömmelte fündig. Beim Bau der Junkerswerke Schönebeck rettete er bedeutende Gräber aus dem 6. Jahrhundert. Außerdem barg er eiszeitliche Tierfunde. Wanckels Sammlung bildet noch heute den Grundstock des Salzlandmuseums, das er 1924 mitgründete und viele Jahre lang leitete. Neben dem Ringheiligtum konzentriert sich das Museum heute mit den Ausstellungen „LebensStröme“ und „Salzspu(e)ren“ auf die Binnenschifffahrt auf der Elbe und die Salzgeschichte in der Region.
IN DIE HIMMELSWEGE VERTIEFEN „Himmelswege“ heißt eine archäologische Tourismusroute in Sachsen-Anhalt. Ihr gehören auch das Sonnenobservatorium Goseck, die Dolmengöttin Langeneichstädt und die Arche Nebra als Fundort der Himmelsscheibe an. Im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle geht es dazu mehr in die Tiefe. | www.himmelswege.de
JAHRTAUSENDE WIE IM FLUG Der Fliegerclub Schönebeck e. V. bietet im Motorsegler oder im doppelsitzigen Segelflieger Rundflüge über das Ringheiligtum Pömmelte an. Der Flugplatz befindet sich in direkter Nachbarschaft in Zackmünde. | www.fliegerclub-sbk.de
T R ÄUM E, TÜRME, TORE Die „Gartenträume Sachsen-Anhalt“ wachsen: Am 21. April 2018 öffnet die Landesgartenschau mit vier traumhaften Parks die Türme und Tore der Stadt Burg.
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Der Elberadweg
den mächtigen Türmen der beiden Stadtkirchen, dem Bismarck-, dem Kuh- und dem Hexenturm sowie dem Berliner Torturm macht er Burg zur „Stadt der Türme“. Von diesen Bauwerken und ihren Bewohnern wissen die Stadtführer so manche Anekdote und Gruselgeschichte zu berichten.
Flickschupark (links), Weinberg und Innenstadt laden zum Schlendern ein.
Den Geschichten in die Arme sinken
ALTES KINO, NEUER KAFFEE Das charmante „Burg Theater“ in der Innenstadt ist das älteste bis heute bespielte Kino Deutschlands. Im Café Rotfuchs gleich um die Ecke gibt es zur Landesgartenschau einen eigens kreierten Kaffee aus gerösteten Lupinensamen: Die regionalen Zutaten wie Kürbiskernkrokant und Kürbissahnelikör liefert unter anderem die Leinölmühle Parchen.
„Von Gärten umarmt“ lautet das Motto der Landesgartenschau 2018 in Burg bei Magdeburg. Denn die Stadt der Türme präsentiert sich gleich mit vier neu gestalteten Parkanlagen. Besonders Familien mit Kindern will sie in ihre Arme schließen.
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ie Sage vom „Burger Trommler“ erzählt von einem mutigen jungen Mann. Er machte sich einst mit einem Windlicht auf, unterirdische Gänge unter der Stadt zu erkunden. Seine Trommel diente den Freunden am Eingang als Signal. Getrommelt wird in Burg bei Magdeburg derzeit viel: Mit der
Landesgartenschau von April bis Anfang Oktober rührt die Rolandstadt kräftig die Werbetrommel für mehr Genuss und Lebensfreude. 450.000 Besucher werden erwartet und man setzt alles daran, sie zu überraschen. Zum Beispiel mit einem sonnigen Weinberg. Es ist der älteste Platz Burgs an der Hangkante des Vorflämings. Doch als eigens gestalteter Stadtbalkon bietet er einen ganz neuen Blick auf die Stadt. 350 Weinreben verleihen diesem Flecken an der Stadtmauer ein mediterranes Flair. Unten spaziert man an Obstbäumen vorbei entlang der Uferpromenade der Ihle und erfrischt sich in der Weinlaube. Oben thront der Wasserturm – seit 1902 eines der malerischen Wahrzeichen der Stadt. Gemeinsam mit
Der beliebteste deutsche Fernradweg begleitet die Elbe rund 330 Kilometer lang durch Sachsen-Anhalt. Er führt vorbei an den UNESCO-Welterbestätten Bauhaus Dessau, Gartenreich Dessau-Wörlitz und den Lutherstätten in Wittenberg. Auch das UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe wird durchfahren. Vielfältige Kulturangebote und weitere Sehenswürdigkeiten laden zu kleinen Abstechern ein.
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ie ganze Geschichte der Stadt reicht 1.070 Jahre zurück. In jüngerer Zeit ist sie vorrangig für ihre Industrie bekannt: Die Knäcke-Werke waren die ersten ihrer Art in Deutschland, die Schuhfabrik „Tack u. Cie“ ist der älteste Schuhbetrieb Europas und auch das traditionsreiche Walzwerk besteht seit über 100 Jahren.
Die Bedeutung dieser und anderer Firmen erfahren auch die jüngsten Besucher: beim Klettern und Tollen auf einem der außergewöhnlichen Spielplätze mit Dampfkessel, Rohrleitungen und stilisiertem Fabrikgebäude. Bis zu drei Kinder kann jeder Erwachsene kostenlos mit zur Gartenschau bringen. Mit vielen Angeboten und Spielgelegenheiten schreibt sich Burg die Familienfreundlichkeit auf die Fahnen. Ein großer Wasserspielplatz befindet sich direkt am Seerosenteich auf dem Gelände „Flickschupark“. Währenddessen bestaunen die Großen die üppige Rhododendrenblüte auf der Insel. Im denkmalgeschützten Goethepark findet man neben dem Spielplatz „Traumfabrik“ auch die überdachte Hauptbühne. Hier locken viele unterhaltsame musikalische und literari-
Wem zum Erkunden nur noch das passende Fahrrad fehlt, der kann bei der „Elbe Rad Touristik“ fündig werden. Zwischen 520 Rädern kann man wählen, darunter E-Bikes sowie Tandems und Anhänger. Die Leihräder werden in alle Städte am Elberadweg geliefert oder dort abgeholt – von Cuxhaven bis Prag. www.elberadweg.de www.naturfreude-erleben.de
Mit der „Fabrik“ am Weinberg wird Spaß hergestellt.
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HARZ (BALLONFAHRT)
Ein Traum im Garten Das Projekt „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ weist den Weg in 50 von insgesamt 1.000 Gartendenkmälern in Sachsen-Anhalt.
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sche Veranstaltungen die Besucher ins Grüne. In direkter Nachbarschaft lädt das Restaurant „Rosenrot“ zum Verweilen im Schatten einer stattlichen Blutbuche ein und das EuropaRosarium Sangerhausen präsentiert die Königinnen der Blumen in einem eigenen Pavillon. Unzählige Themengärten und Staudenbeete verzaubern die Stadt und inspirieren ihre Besucher.
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inen besonders schönen Garten haben zwei Studentinnen der Hochschule Anhalt entworfen: Ihr „Zauberhafter Sagengarten“ erzählt das Schicksal des Burger Trommlers. Licht und Dunkel spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn die Schöpferinnen glauben, dass der Trommler durch die unterirdischen Gänge an einen geheimen Ort gelangte und sich dort verliebte. Nur deshalb kehrte er nie mehr zu seinen Freunden zurück. www.landesgartenschauburg-2018.de
Die neu begrünte Ihle in der Burger Innenstadt
eils in Vergessenheit geraten werden sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und kulturell belebt, sodass ihr Erbe bewahrt bleibt. Zu den Gartenträumen gehören unter anderem das berühmte Gartenreich Dessau-Wörlitz sowie das Europa-Rosarium in Sangerhausen. In einigen Gärten haben Besucher die Möglichkeit zu übernachten und ihren persönlichen „Gartentraum“ wahr werden zu lassen. So können im Schloss- und Barockgarten Hundisburg Besucher in der Schlossherberge eine Nacht verbringen – ebenso im Kloster Drübeck mit seinen außergewöhnlichen Stiftsdamen-Gärten sowie im Roten Wallwachhaus oder im Piemonteser Bauernhaus des Gartenreichs Dessau-Wörlitz, mitten im Weltkulturerbe. www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Quartiere im Grünen: Kloster Drübeck und das Piemonteser Bauernhaus im Gartenreich Dessau-Wörlitz.
NOCH MEHR GRÜNE TRÄUME Neue „Gartenträume“ sind seit Herbst 2017 der Guts park am Bismarckmuseum in Schönhausen, der Schlosspark in Ilsenburg, der Brockengarten auf Norddeutschlands höchstem Berg, die Klosterlandschaft Michaelstein in Blankenburg (Harz), der Kurpark in Bad Schmiedeberg und der Landschaftspark St. Ulrich in Mücheln. | www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
„IM KORB SIND ALLE GLEICH“ Eine Fahrt im Heißluftballon über den Harz
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HARZ (BALLONFAHRT)
Harzfrequenz erhöhen
Ein besonderes Erlebnis: mit dem Heißluftballon über den Herbstwald im Harz
Wieder am Boden: Nach der Landung wird der Ballon sorgsam verpackt. Märchenhaft thront das Schloss über Wernigerode.
„ABER EIN BALLON FLIEGT JA NICHT“, erklärt Winfried Borchert, Inhaber von Brockenballon, schmunzelnd. „Er muss sich nicht fortbewegen, weil er durch den Auftrieb automatisch bewegt wird. Das ist das ‚Leichter-als-Luft-Prinzip‘“, erläutert er. Unter normalen Bedingungen besitzt ein Kubikmeter Luft eine Masse von 1,2 Kilogramm. Mit konstantem Druck und steigender Temperatur sinkt die Dichte von Gasen. Der Ballon ist also leichter als seine Umgebung und steigt dadurch nach oben. Dieses Prinzip ist der Menschheit seit dem Jahr 1783 geläufig, als die erste Heißluftballonfahrt – noch unbemannt – stattfand. Nur ein Hahn, ein Hammel und eine Ente wurden damals in Frankreich auf die Reise geschickt. Die vier Kilometer weite Fahrt überstand das Tiertrio unbeschadet. Darauf hoffe auch ich und so soll es an einem sonnigen Oktobertag in die Luft gehen – auf einer
gleich Platz finden, wiegt zirka 80 Kilogramm. Der Ballon selbst, bestehend aus zirka 1.000 Quadratmetern feinstem Nylon, etwa 170 Kilo. AUF EINER TAUFRISCHEN WIESE oberhalb des Orts Tanne nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen breiten wir den Ballon aus. Ein ratternder Turbo ventilator füllt ihn stetig mit Luft, sodass er sich langsam aufbläst. Jetzt werden noch die Brenner gecheckt, ob sie funktionieren. Der Daumen unseres Piloten geht nach oben und ihm huscht ein Lächeln über das Gesicht. Denn jetzt weiß Borchert hundertprozentig: Wir können starten. Schnell klettern wir in den Korb, geben noch ein paar Mal Gas und erheben uns fast schwerelos in die Luft.
In den Bergen laufen, die Natur aus nächster Nähe erleben, den Geruch von Nadelbäumen in der Nase – ein Paradies für Wanderer. Von einem Heißluftballon aus betrachtet bei einem Flug über den Harz wird aus dem Naturerlebnis ein Schauspiel aus Farben und Formen.
Ballonfahrt über den südöstlichen Harz. Die Voraussetzungen dafür sind ideal: Mit etwa zwei Knoten ist es fast windstill, nur eine leichte Brise weht nach Nord/Nordost. Noch hängt die Sonne tief an diesem Morgen und der Nebel umhüllt die Felder. Elf Grad messen wir in Bodennähe. Ist das nicht zu frisch? „Nein, nein. Im Korb ist es fast windstill und die Brenner geben Wärme ab, da friert keiner“, beruhigt mich Pilot Borchert. Neben den zwei Brennern kommen noch vier Gasflaschen, GPS-, Funk- und Höhenmessgerät mit an Bord. Und natürlich die Passagiere. Zu fünft sind wir heute. Plus Pilot ist das die Maximalkapazität. Der Weidenkorb, in dem wir
Es gibt Menschen, die brauchen den besonderen Kick. Wandern ist für sie öde und Radfahren langweilig. Auch für Fun- und Extremsportler hat der Harz eine Menge zu bieten. Wer an seine Grenzen gehen möchte, kann sie im Harz erleben – ob beim Klettern, Rennen oder Fliegen. www.harzinfo.de
„Gleich nach dem Start, wenn man etwa 50 Meter über der Erde schwebt, das ist wirklich die schönste Höhe“, schwärmt Winfried Borchert, der seine Pilotenausbildung vor acht Jahren absolviert hat. Den Ort Tanne sehen wir so aus nächster Nähe, bevor es in Richtung Elbingerode weitergeht. Westlich von uns erhebt sich der Brocken, östlich von uns liegt ruhig die Rappbodetalsperre. Wir genießen die herbstlichen Farben der Wälder, den Blick auf den Brocken und die Ruhe oben in der Luft. Die wird nur durch das leise Fauchen der Brenner gestört und durch eine kurz auflodernde Flamme unterbrochen, jedes Mal wenn wir Gas geben. Zwischen 150 und 1.600 Metern Höhe werden wir uns heute sachte auf- und abbewegen. Deshalb kann Borchert Menschen mit Höhenangst durchaus eine Ballonfahrt empfehlen: „Ein Ballon steigt langsam auf, nicht mit einem rasanten
HÄNGEBRÜCKE
Nach Europas längster Doppelseilrutsche und dem Wallrunning an der Wendefurther Staumauer erhöhten nun die 458,5 Meter lange Hängebrücke „Titan-RT“ und die „Gigaswing“ im Rappbodetal den Puls. www.harzdrenalin.de
MOUNTAINBIKE
Schmale Trails und steile Bergpassagen – mit einem Streckennetz von 2.200 Kilometern und insgesamt 59.000 Höhenmetern kommen Moutainbiker garantiert auf ihre Kosten. | www.volksbank-arena-harz.de
TRAILRUNNING
Laufen auf schmalen, naturbelassenen Pfaden und Wegen oder einfach nur querfeldein. Für Trailrunner bietet der Harz eine Fülle verschiedener Untergründe und wechselnde Vegetationen.
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HARZ (BALLONFAHRT)
TANGERMÜNDE
Alte Residenz im Ländlichen: Stadtsilhouette von Tangermünde
Fels und Feuer: Eine Fahrt im Heißluftballon bleibt in Erinnerung.
Flugzeugstart vergleichbar. Nach etwa 15 Minuten hat man sich an die Höhe gewöhnt“, so Winfried Borchert. Das ist das Spannende an seinem Job: Neben Analysen über Thermik, Aerodynamik und Meteorologie hat er mit den verschiedensten Menschen zu tun. „Oft fliegen Leute mit mir, die gerne ihren früheren Arbeitsweg zum Tagebau, ihre alte Schule oder die liebste Wanderstrecke aus einem anderen Blickwinkel sehen möchten.“ Unterschiede bei seinen Gästen macht er allerdings keine. „Alle müssen mit anpacken und bei den Vorbereitungen helfen. Im Korb sind alle gleich. Auf diesem engen Raum sind wir eine Art Schicksalsgemeinschaft“, sagt Borchert und lächelt. „Es ist schön zu sehen, wie dieses Erlebnis Menschen zusammenschweißt, die sich vorher nicht kannten. Man geht als Familie auseinander.“ Am Ende unserer anderthalbstündigen Fahrt haben wir 21 Kilometer zurückgelegt und den Gasvorrat von drei Grillsaisons verfeuert – etwa 75 Kilogramm. Oberhalb des Orts Heimburg bekommen wir unsere Taufe als Grafen und Gräfinnen, die durch Nebel-
schwaden geschwebt sind. Jetzt noch schnell einen Schnappschuss von unserer Gruppe für Borcherts Fotoalbum. Schon mehr als 400 Mal hat er so Passagiere befördert. Eine ganz schön große Familie, die Winfried Borchert da hat. www.brockenballon.de
DIE ALTE HANSESTADT TANGERMÜNDE IST KLEIN, ABER PRÄCHTIG
R E Z E P T-T I P P
HARZER-KÄSE-SALAT Bekannt ist der runde, kleine Käse aus Quark für seinen strengen Geruch. Dafür ist er fettarm sowie proteinreich – und schmeckt auch als Salat.
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GLASKUNST UND BARRIEREFREIHEIT Die Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg gehört zu den wenigen noch produzierenden Mundglashütten in Deutschland. Barrierefrei ist sowohl die große Verkaufsfläche als auch die Schauwerkstätten. | www.harzkristall.de
IHRE MAJESTÄT AN DER ELBE
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TANGERMÜNDE
Der Tanger mündet in die Elbe und verleiht einer Stadt ihren Namen: Tangermünde. Gerade einmal knapp 10.000 Einwohner zählend hat die einstige Kaiserpfalz wieder zu ihrem majestätischen Glanz gefunden. Ein Treffpunkt für Kunstliebhaber, Kreative, Radreisende, Genießer. Die Kleinstadt im Norden Sachsen-Anhalts hebt sich ab von ihrem ländlichen Umfeld und hat sich ihr mittelalterliches Stadtbild bewahrt.
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Ein Paar steht Arm in Arm auf einem der Balkone der Gartenanlage Kaiserterrasse und blickt über die friedlich dahinfließende Elbe. Gerade passiert ein Ausflugsdampfer das Schloss Tangermünde. Das Paar zeigt in die ferne Landschaft auf die Silhouetten anderer Orte und küsst sich dann versteckt unter einem Regenschirm. Tangermünde ist kein Geheimtipp mehr. Die einstige Hauptstadt der mittleren Provinzen – dort wo Kaiser Karl IV. gern residierte und die Belange des gesamten Heiligen Römischen Reichs mit sich brachte – ist heute ein Ort des Rückzugs und des gehobenen Genusses. Die Burg des Kaisers, die nach einem Brand wiedererrichtet wurde, beherbergt heute das Hotel Schloss Tangermünde mit dem feinen Restaurant „1699“ und Spa in der Kaisertherme. Wie eh und je thronen die Gebäude der Schlossanlage über der bis zu 15 Meter hohen Mauer an der Elbe. Das imposante Burgtor führt hinunter in den historischen Stadtkern.
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Tangermünde verbindet auf einmalige Weise malerische Fachwerkhäuser mit gotischen Backsteingebäuden. Die liebevoll restaurierten Wohnhäuser überraschen mit Schmuckformen und reichen
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1 Stadtmauer mit St. Stephanskirche und Stadttor Rossfurt 2 Tür eines Fachwerkhauses, Kirchstraße 3 „Königin Luise“ im gleichnamigen Gemach 4 Feuerzangenbowle in der einstigen Schule „Exempel“ 5 Ostflügel des Rathauses mit spätgotischer Schauwand
Schnitzereien an Türen und Balken. Die massiven Stadttore und das prächtige Rathaus mit seiner spätgotischen Schauwand aus Backsteinen erinnern an die Blütezeit der einstigen Hansestadt im 15. Jahrhundert. Die meisten Gebäude datieren jedoch auf Ende des 17. Jahrhunderts. Denn zuvor hatten der Dreißigjährige Krieg und mehrere Stadtbrände Tangermünde nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Ein besonders verheerender Stadtbrand, der im Jahr 1617 zwei Drittel aller Gebäude zerstörte, ist in die Geschichte eingegangen: Für die Brandstiftung machten die Ratsherren eine Außenseiterin namens Margarete Minde verantwortlich. Die Kräuterkundlerin mit langen roten Locken wurde zur Strafe grausam gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Diese wahre Begebenheit griff später der Schriftsteller Theodor Fontane auf: In seiner gleichnamigen Novelle zündet „Grete Minde“ aus Hass ihre Heimatstadt an. Die wahre Grete Minde muss aber unschuldig gewesen sein. Das belegen die historischen Gerichtsakten. An das berühmte Justizopfer erinnert heute unter anderem „Grete Mindes Brandruine“ – eines der anschaulichen Themenzimmer in den „Exempel Schlafstuben“. Das außergewöhnliche Erlebnishotel hat auch Zimmer für Gäste mit gehobenen Ansprüchen eingerichtet, zum Beispiel das „Kaiser Karl Gemach“ oder den „Königin Luise Salon“. Direkt gegenüber, am Fuße der herausragenden gotischen Hallenkirche St. Stephan, findet man die zugehörigen „Exempel Gaststuben“. Das Restaurant in einem einstigen Schulhaus ist mit viel Liebe zum Detail wie eine historische Schule eingerichtet –
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TANGERMÜNDE
Flanieren, einkaufen, genießen – dafür lohnt sich ein Ausflug nach Tangermünde.
LUTHERWEG
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TIPPS FÜR IHREN SPAZIERGANG DURCH TANGERMÜNDE Grete Minde begrüßt Gäste als lebensgroße Skulptur am Rathaus. In der Zecherei St. Nikolai speist man auch im Badezuber. Schönes und Handgemachtes gibt es in den Galerien „Schlossfreiheit“ und „Am Tor“ sowie in der Töpferei Angelika Otto. Der Ostprodukte-Versand verkauft Pittiplatsch und Ampelmännchen. Ein Trabi weist den Weg ins Haus.
inklusive Lehrerwohnung mit Bügelzimmer. Nach einer Stärkung bei „Pferdeäpfeln“, „Schweinsohren“, „Altmärkischem Klump“ und traditionellem „Kuhschwanzbier“ macht die umfangreiche Speisekarte mit vielen Zusatzinfos Appetit darauf, mehr von Tangermünde und seiner Geschichte zu erkunden – von der Entstehung der Häfen bis zur früheren Schokoladenfabrik, der Prinzessin Feodora ihren Namen verliehen hatte. Ein Bummel entlang der Schaufenster in den schmalen Straßen offenbart noch immer einen Sinn für Genuss und schöne Dinge. Wer Wertiges, Handgemachtes und Originalität zu schätzen weiß, der wird in den kleinen, individuellen Läden fündig: von der Töpferwerkstatt über Modeboutiquen, Wohndesign und Schmuck bis hin zu Galerien.
Die Salzkirche ist eine Ausstellungs- und Konzerthalle, die einst als Salzlager diente.
L wie Luther: Mehr als 400 Kilometer führt der Lutherweg durch Sachsen-Anhalt.
WARUM HEISST ES KUHSCHWANZBIER? Früher brauten alle Tangermünder ihr eigenes Bier im Keller und holten dafür Wasser aus dem Tanger. Doch leider gelang es nie, dort alle trinkenden Kühe zu verscheuchen …
www.tangermuende.de
Die über 500 Kilometer lange Route führt durch weite Landschaften zu alten Back- und Feldsteinkirchen und mittelalterlichen Städten. Die meist naturbelassenen Wege sind mit dem Elberadweg, dem Havelradweg und der Route am Elbe-Havel-Kanal verbunden. www.altmark-rundkurs.de www.naturfreude-erleben.de
schnabulieren (Deutsch) schna|bu|lie|ren; in Ruhe und mit Genuss verzehren
Ein neuer Abschnitt auf dem LU T H ERW EG führt von Zerbst in die Landeshauptstadt Magdeburg.
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lötzlich versteht man, was Pilger vor 500 Jahren empfunden haben müssen: Im frühabendlichen Nebel tauchen, noch ganz weit weg, am Horizont plötzlich die Doppeltürme des Magdeburger Doms auf, wie eine Erscheinung. Ein majestätischer Anblick und eine schöne Belohnung für Auge und Seele nach vielen Stunden zu Fuß. Aus südöstlicher Richtung nähert man sich auf dem Lutherweg Sachsen-Anhalt der Landes-
hauptstadt, die bis vor wenigen Monaten noch gar nicht an diesem Pilger- und Wanderweg Von Weitem sichtbar: lag. 2008 war er aus der der Magdeburger Dom Taufe gehoben worden, vorerst als Rundweg von Wittenberg über Anhalt nach Eisleben und zurück über das Mansfelder Land und Halle. Die Idee fand schnell weitere Anhänger in Thüringen, Sachsen, Bayern, Hessen und bald auch in Bran-
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LUTHERWEG
ZIEGENKÄSE AUS DEN ELBAUEN
ZIEGOBERT, BÄRENTALER UND HARZER AN DER ELBE
EISLEBEN, MANSFELD UND WITTENBERG SIND UNZERTRENNLICH MIT DEM LEBEN UND WIRKEN MARTIN LUTHERS VERBUNDEN. Was aber haben Naumburg, Merseburg und Zeitz, Dessau-Roßlau, Zerbst und Wörlitz, Stolberg (Harz), Annaburg und Prettin mit Luther zu tun? „Luther war hier“ nahm das Reforma tionsjubiläum zum Anlass, um auf über 60 Orte in Sachsen-Anhalt aufmerksam zu machen, an denen sich Martin Luther tatsächlich aufgehalten hat oder mit denen sich Luther-Legenden verbinden. So entsteht ein verfolgbares Band von Orten und Geschichten, mit dem sich Sachsen-Anhalt als „Ursprungsland der Reformation“ entdecken lässt. www.luther-erleben.de
DAS WITTENBERG-PANORAMA VON ASISI Im 360°-Panorama von Yadegar Asisi wird die Lutherstadt zur Zeit Philipp Melanchthons, der Cranachs, Katharina von Boras, Martin Luthers lebendig und Geschichte erlebbar. | www.wittenberg360.de
denburg. Zusammen sind die Lutherwege über 2.000 Kilometer lang. Einer der jüngsten Wegabschnitte verbindet die frühere anhaltische Residenzstadt Zerbst und die Magdeburg, die Luther mehrfach besuchte. Sie ist der neue „Nordpol“ des Lutherwegs. Nach Luthers Predigt in der Johanniskirche 1524 entschloss sich der Rat der Stadt, die katholische Messe abzuschaffen und zum evangelischen Glauben überzutreten. Natürlich ist die Johanniskirche Station auf dem Lutherweg, ebenso das Kulturhistorische Museum mit seinen bedeutenden Ausstellungen, das mittelalterliche Stadttor am Möllenvogteigarten und der Dom sowieso. Aber auch der Standort der 1956 gesprengten Ulrichskirche, in der Luthers Vertrauter Nikolaus von Amsdorf predigte, liegt auf dem Weg.
LUTHERSTÄTTEN IN SACHSEN-ANHALT Das Leben und Wirken von Martin Luther erlebt man am besten an den Originalschauplätzen der Reformation: in Lutherstadt Wittenberg LU T H E R H AUS S C H L O S SK I RC H E M E L A NC H T HON H AUS in Lutherstadt Eisleben LU T H E R S GE BU RT SH AUS LU T H E R S ST E R BE H AUS in Mansfeld Lutherstadt LU T H E R S E LT E R N H AUS www.martinluther.de
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Altar in der Dorfkirche Moritz
Doch beim Pilgern zählt nicht nur das Ziel, es ist der Weg, der einen weiter und zugleich näher zu sich selbst bringt – und vielleicht zu Gott. Das hätte auch Luther gefallen, der wenig vom Pilgern hielt, wenn es nur dazu diente, die eigene Seele freizukaufen. Auf dem Lutherweg wird die Seele ganz von selbst frei: Von Zerbst nach Magdeburg führt er durch ruhiges Flachland mit weiten Feldern und grünen Auen. Es gibt wunderbare kleine Dorfkirchen wie die in Moritz oder auch die Dornburger Kirche in Nähe des herrlichen, verfallenen Schlosses. Und irgendwann leuchtet da hinter der Elbe der Magdeburger Dom. | www.lutherweg.de
„Kooommt, Lämmer-Lämmer-Lämmer! Kooommt!“ – Gitte Kutschbachs Rufe schallen wie eine Glocke in den malerischen Elbauen. Sie schreitet über die Wiesen, gefolgt von einer Schar kleiner rehbrauner Ziegen. „Ziegen sind so offen und neugierig“, sagt die Bäuerin. „Wenn man sie locken will, muss man nur ein bisschen rascheln.“
S
eit 20 Jahren halten Gitte Kutschbach und ihr Mann Steffen Ziegen. In den 1990er Jahren wollten sich die beiden Diplomlandwirte aus dem Dorf Glinde in der Nähe von Schönebeck selbstständig machen. Sie kamen schnell auf die „Braune Harzer Ziege“ – eine alte, robuste Haustierrasse, die damals vom Aussterben bedroht war. Heute halten die beiden 75 Ziegen sowie einen Bock und züchten jedes Jahr etwa 120 Lämmer. Fahrradfahrer können die Tiere in den Elbauen
LICHTMESS LÄUTET FRÜHLING EIN Das Glinder LichtmessMuseum dokumentiert das älteste Heimatfest der Region und seine originellen Festumzüge Anfang Februar. Dafür wecken ledige Burschen mit Lärm das Dorf und schrecken Wintergeister auf. Zuvor sammeln Musiker beim Wurstblasen Bratwurstspenden für das Männer- und Frauenfrühstück. Aktuelles und Infos finden Sie auf der Facebook-Seite.
grasen sehen, wenn sie dem Elberadweg zwischen Schönebeck und Barby folgen. Die erwachsenen Ziegen bleiben Tag und Nacht draußen. Zwei Mal am Tag wird gemolken. Gerade fährt Steffen Kutschbach mit dem Traktor zu den Muttertieren auf die Weide. Er rangiert rückwärts mit dem Anhänger direkt an den Rand der Koppel und baut eine kleine Holzrampe auf. Die Tiere sind schon unruhig und drängen sich heran. Immer zehn Ziegen lässt der Bauer hoch auf den Anhänger rennen, während ein schwarzweißer Border Collie freudig um die Rampe herum jagt. Es ist Ben, einer von zwei Hütehunden. „Unsere schnellsten Mitarbeiter“, scherzt Gitte Kutschbach. Zu ihrem kleinen Bauernhof in Glinde gehören außerdem zwei Katzen, vier deutsche Sattelschweine und etwa 70 Legehennen. Ein Abstecher zu Kutschbachs lohnt sich – nicht nur wegen der frischen Bioeier, die man sich die meiste Zeit des Jahrs aus einer 24-Stunden-Eierklappe in der Außenwand holen kann.
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ZIEGENKÄSE AUS DEN ELBAUEN
Im Sommerhalbjahr öffnet die Bäuerin drei Mal pro Woche ihren Hofladen und verkauft Käse aus Ziegenrohmilch. Lammfleisch oder Schweinewurst gibt es in der Regel ab Ostern sowie im Spätherbst und Winter. Heute allerdings wirkt die Theke fast wie leergefegt: Kutschbachs kamen erst von einem der Märkte in der Region zurück. Die Leute haben ihnen den Käse fast aus den Händen gerissen. 20 Sorten stellt Gitte Kutschbach in ihrer kleinen Käserei her: Vom „Scharfen Glinder“ mit Chili über den Camembert „Ziegobert“ und Schnittkäse mit Bockshornklee bis hin zum „Bärentaler“ mit Bärlauch. Einen Schnittkäse hat die Ziegenhalterin mal ein Jahr lang reifen lassen. Doch man kann ihn auch nach sechs Wochen schon gut essen. Deshalb wird er immer gleich weggekauft und schafft es gar nicht mehr zu kräftigem Aroma.
an im Sortiment. 2017 zeichnete ihn das Land Sachsen-Anhalt bei einem Wettbewerb mit einem „Kulinarischen Stern“ aus und empfiehlt ihn damit besonders.
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s hat eine Weile gedauert, bis Gitte Kutschbach zur Premiumkäserin wurde und Bioläden und gute Gasthäuser in Sachsen-Anhalt belieferte. Dazu braucht es vor allem viel Erfahrung. Heute gibt sie ihr Wissen etwa zehn Mal im Jahr bei Käseseminaren an Interessierte weiter. Das
meiste hat sich die Bäuerin bei unzähligen Versuchen selbst beigebracht. „Wenn etwas schiefgeht, freuen sich eben die Schweine“, scherzt sie. Doch das passiert inzwischen nur noch selten und sie kreiert jedes Jahr neue Sorten.
Der „Glinder Spezial“, ein Weichkäse mit Rotkultur, befand sich von Anfang
3-FÄHREN-TOUR SCHLÄGT BRÜCKEN Die Tour vernetzt auf 24 Kilometern den Elberadweg und den Saaleradweg. Die Flüsse können mit Gierseilfähren überquert werden.
Macht neugierig: die Auslage im Glinder Hofladen. Der Collie Ben hilft Steffen Kutschbach bei der Arbeit.
Für die Ziegen ist Melken pure Entspannung.
Steffen Kutschbach zählt derweil seine nächste Ladung Ziegendamen auf dem Anhänger ab. Sie stecken ihren Kopf durch die Klappen zur Futterrinne und der Bauer geht in Ruhe an ihren Hinterteilen entlang, um eine nach der anderen zu melken. Der gute Ben ruht sich derweil ein bisschen im Schatten unter der Rampe aus. Gut vier bis fünf Liter Milch geben manche Ziegen der Kutschbachs am Tag. Es hängt ab von der Jahreszeit und vom Alter der Lämmer. Wenn sie
keine Milch mehr brauchen, werden sie auf eine eigene Koppel gebracht. Dann wird ihre Hauptbeschäftigung das Fressen. Doch gerade sind die kleinen Streuner auf eine junge Katze aufmerksam geworden, die ganz in der Nähe in der Wiese liegt. Die rehbraune Ziegenschar reckt gemeinschaftlich die Köpfe und trabt vorsichtig hin – ein besonders vorwitziges Lamm vorneweg. Dann ertönt eine Art Niesen und alle stieben sofort davon. Es war ein Warnruf von einem der Lämmer: Achtung, die Katze hat sich bewegt! Gitte Kutschbach lacht laut auf. An den langen Sommerabenden ist nach dem Melken manchmal noch etwas Zeit. Dann gibt es für sie nichts Schöneres, als auf einer Bank in den Elbauen zu sitzen und den Tieren zuzuschauen. www.glinder-ziegenhof.de www.kulinarische-sterne. sachsen-anhalt.de
Gitte Kutschbach auf einer der Weiden in den Elbauen
ZIEGENKÄSEAUFLAUF Glinder Kräutertaler in Würfel schneiden, mit Paprika, Zwiebeln, Olivenöl und Balsamicoessig in einer Auflaufform bei 180 Grad 20 min lang backen. Dazu Baguette.
SCHNABULIEREN IN S A C H S E N - A N H A LT
schnabulieren (Deutsch) schna|bu|lie|ren; in Ruhe und mit Genuss verzehren
Rezepte, Handwerk, Reiseziele und Erlebnisse aus dem Genussland Sachsen-Anhalt
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HALLE (SA ALE)
Der Renaissancebau „Neue Residenz“ steht in unmittelbarer Nachbarschaft des Doms und zählt neben der Moritzburg als der prächtigste Profanbau der Frührenaissance in Halle (Saale). Kardinal Albrecht gründete 1520 als Gegengewicht zum reformatorischen Wittenberg eine katholische Universität, das „Neue Stift“. 1529 ließ er das südlich des Doms stehende Cyriakshospital abreißen und auf dem zur Saale abfallenden Gelände eine weitläufige Bauanlage errichten.
Der Bergzoo in der Stadt
KUNST UND KROKODILE AN DER SAALE ZOOLOGISCHER GARTEN UND KUNSTGARTEN IN HALLE (SA ALE) Jedes Jahr aufs Neue sorgt der thematisch gestaltete Kunstgarten im Innenhof der Neuen Residenz für Entzücken.
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m Zeitraum von den HändelFestspielen im Mai bis August verwandelt sich der Innenhof der Neuen Residenz in eine beeindruckende Gartenlandschaft. Die 1.500 Quadratmeter werden dann zu einer Bühne der besonderen Art. Jedes Jahr setzen Langzeitarbeitslose des Beruflichen Bildungswerks e. V. Halle-Saalekreis ein thematisches Gartenkonzept handwerklich um. Die Gärten thematisieren die Zeit Georg Friedrich Händels:
Jedes Jahr neu: der Kunstgarten in der Neuen Residenz
Anlässlich des 250. Todesjahrs des berühmten Barockkomponisten (2009) war es der „Barockgarten“, im Jahr 2010 die „Wasserspiele“ oder 2012 ein „Italienischer Landschaftsgarten“. Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums (2017) war es ein „Paradiesgarten“, der mit üppigen Blumenarrangements aus Gartenazaleen, Rhododrendronund Hortensienbüschen sowie Obstkulturen in vielfältigen Farbnuancen gestaltet wurde.
Nirgendwo in Halle geht es tierischer zu als auf dem Reilsberg. Der Zoologische Garten ist der ideale Ort zum Beobachten, Staunen oder Entspannen.
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inguine, Seebären, Faultiere, Elefanten, Totenkopfaffen, Löwen und Krokodile – sie alle besiedeln das neun Hektar große Gelände des
Ein Zoo am Berg: 1.700 Tiere beherbergt der Zoologische Garten in Halle.
Zoologischen Gartens, den die Hallensern einfach nur „Bergzoo“ nennen. Im Jahr 1901 öffnete der Zoo erstmals seine Pforten für die Besucher. Schon damals war der Landschaftspark in seiner klassizistischen Gestaltung ein Publikumsmagnet. Eine der bedeutensten und schönsten Sehenswürdigkeiten der Händelstadt ist er noch heute. Für 1.700 Tiere in über 250 Arten aus fünf Kontinenten ist der Bergzoo das Zuhause. Ein Fokus liegt auf Bergtieren sowie auf der Fauna Südamerikas. Dank raffinierter architektonischer Lösungen erleben Besucher alle Tiere „hautnah“. So lassen sich von Terrassen aus die Dickhäuter und Raubkatzen aus der Vogelperspektive beobachten. Spielplätze und Lernstationen bieten Kindern zudem eine reichhaltige Abwechslung. Und nicht zuletzt gibt es im Bergzoo den besten Ausblick über die Stadt und das Saaletal.
EIN BESUCH IM KUNSTGARTEN Der Kunstgarten in der „Neuen Residenz“ ist jeweils vom 31. Mai bis 31. August täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Ein Café bietet selbstgebackene Kuchen an. www.halle.de
ZOOLOGISCHER GARTEN Januar und Februar: 9.00–16.00 Uhr März: 9.00–16.00 Uhr (Sa., So., feiertags bis 17.00 Uhr) April bis Oktober: 9.00–17.00 Uhr (Sa., So., feiertags bis 18.30 Uhr) November und Dezember: 9.00–16.00 Uhr www.zoo-halle.de
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SERVICE
ADRESSEN INVESTITIONS- UND MARKETINGGESELLSCHAFT SACHSEN-ANHALT MBH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Tel. 0391 56899 - 0 Fax 0391 56899 - 50 www.sachsen-anhalt-tourismus.de www.naturfreude-erleben.de www.luther-erleben.de www.bauhaus-entdecken.de welcome@img-sachsen-anhalt.de TOURISMUSVERBAND ALTMARK E. V. Marktstraße 13 39590 Tangermünde Tel. 039322 3460 Fax 039322 43233 www.altmarktourismus.de tv@altmarktourismus.de WELTERBEREGION ANHALT-DESSAU-WITTENBERG E. V. Neustraße 13 06886 Lutherstadt Wittenberg Tel. 03491 402610 Fax 03491 405857 www.anhalt-dessau-wittenberg.de info@anhalt-dessau-wittenberg.de HARZER TOURISMUSVERBAND E. V. Marktstraße 45 38640 Goslar Tel. 05321 3404-0 Fax 05321 3404-66 www.harzinfo.de info@harzinfo.de SAALE-UNSTRUT-TOURISMUS E. V. Lindenring 34 06618 Naumburg Tel. 03445 233790 Fax 03445 233798 www.saale-unstrut-tourismus.de info@saale-unstrut-tourismus.de MAGDEBURGER TOURISMUSVERBAND ELBE-BÖRDE-HEIDE E. V. Domplatz 1b 39104 Magdeburg Tel. 0391 738790 Fax 0391 738799 www.elbe-boerde-heide.de info@elbe-boerde-heide.de TOURISMUSVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. Danzstraße 1 39104 Magdeburg Tel. 0391 7384300 Fax 0391 7384302 www.tourismusverband-sachsen-anhalt.de info@ltvlsa.de DEHOGA LANDESVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. Kantstraße 3 39104 Magdeburg Tel. 0391 5617193 Fax 0391 5617194 www.dehoga-sachsen-anhalt.de magdeburg@dehoga-sachsen-anhalt.de
VERBAND DER CAMPINGUND FREIZEITWIRTSCHAFT SACHSEN-ANHALT E. V. c/o Peter Ahrens Alemannstraße 12 39106 Magdeburg Tel. 0391 56390100 Fax 0391 56390101 www.camping-verband.de info@camping-verband.de DEUTSCHES JUGENDHERBERGSW ERK LANDESVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. Leiterstraße 10 39104 Magdeburg Tel. 0391 5321036 Fax 0391 5321049 www.djh-sachsen-anhalt.de lvb@djh-sachsen-anhalt.de LANDESVERBAND DER KINDERUND JUGENDERHOLUNGSZENTREN SACHSEN-ANHALT E. V. Ditfurter Weg 9 06484 Quedlinburg Tel. 03946 8104578 Fax 03946 8105580 www.kieze.de info@kieze.de HEILBÄDER- UND KURORTEVERBAND SACHSEN-ANHALT E. V. Geschäftsstelle Rathausplatz 2 06507 Bad Suderode Tel. 039485 949-0 Fax 039485 949-99 www.kuren-sachsen-anhalt.de kurorteverband-SA@t-online.de NAHVERKEHRSSERVICE SACHSEN-ANHALT GMBH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Tel. 0391 536310 Fax 0391 5363199 www.nasa.de info@nasa.de BLAUES BAND E. V. c/o FörderService GmbH der Investitionsbank Sachsen-Anhalt Herr Beyersdorfer Leipziger Straße 49a 39112 Magdeburg Tel. 0391 60544 12 Fax 0391 6054599 www.blauesband.de info@blauesband.de GARTENTRÄUME E. V. Tessenowstraße 5a 39114 Magdeburg Tel. 0391 5934-252 Fax 0391 5934-317 www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de info@gartentraeume-sachsen-anhalt.de
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Anruf, Fax oder E-Mail genügt, wir sind für Sie da. Mo – Fr 8.00 – 18.00 Uhr Tel. +49 391 568 99-80 Fax +49 391 568 99-51 tourismus@img-sachsen-anhalt.de www.sachsen-anhalt-tourismus.de
SERVICEQUALITÄT DEUTSCHLAND IN SACHSEN-ANHALT Achten Sie bei Ihrem nächsten Urlaub auf dieses Zeichen. Touristische Leistungsträger und Dienstleister, die das Gütesiegel tragen, garantieren, dass in diesen Betrieben Menschen arbeiten, die dauerhaft und mit System für optimalen Service sorgen. Die Qualitätsoffensive in Sachsen-Anhalt ist eine gemeinsame Initiative von: Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V., Hochschule Harz, IHK Halle-Dessau, IHK Magdeburg, Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH und DEHOGA Landesverband Sachsen-Anhalt. www.servicequalitaet-sachsen-anhalt.de IMPRESSUM
Herausgeber: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Am Alten Theater 6, 39104 Magdeburg, Tel. 0391 56899 - 0, Fax 0391 56899 - 50, www.sachsen-anhalt-tourismus.de, tourismus@img-sachsen-anhalt.de, www.investieren-in-sachsen-anhalt.de, welcome@img-sachsen-anhalt.de; Konzept: genese Werbeagentur GmbH, Magdeburg, Friedemann Kahl; Gestaltung: genese Werbeagentur GmbH, Magdeburg; Texte: Bianca Kahl, Victoria Grimm, Johannes Killyen, Friedemann Kahl; Redaktion: Textbüro Wortschatz, Genthin; Druck und Weiterverarbeitung: Stoba-Druck GmbH, Lampertswalde; Bildnachweis: Archiv Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, M. Bader, J. Gläscher, F. Kahl, B. Kahl, H. Nessler, J. Wolf, V. Grimm, F. Boxler, Archiv Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt/Kunstmann, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/J. Lipták, Elbe Rad Touristik GmbH, Harzer Tourismusverband/S. Sobotta, Archiv Domschatzverwaltung Halberstadt, Stiftung Bauhaus Dessau, Ulbrich, Asisi GmbH/T. Schulze/C. Krekow, Harzdrenalin UG/Blende2, Heinrich Schütz Musikfest/Annelies van der Vegt, Weinbauverband Saale-Unstrut e. V., Saale-Unstrut-Tourismus e. V., Perner, P. Cebulla, T. Biel, Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH, Weinmanufaktur Alte Zuckerfabrik, Archiv Winckelmann-Gesellschaft, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, K. J. Kater, Theater der Altmark, Archiv Salzlandmuseum, M. Handelmann, Stadt Tangermünde, Erlebenswert GbR, Deutsche Lutherweg-Gesellschaft e. V., J. Killyen, T. Ziegler/Stadt Halle(Saale), Zoologischer Garten Halle GmbH, Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt, Tourismusverband Elbe-Börde-Heide, Theaterwissenschaftliche Sammlung, Universität zu Köln, Ketz, Archiv MMKT/ A. Lander, Wenzel Oschington; Redaktionsschluss: Januar 2018; Änderungen vorbehalten! Alle Angebotsdaten beruhen auf Angaben der Leistungsanbieter. Der Herausgeber haftet nicht für die Richtigkeit der Angaben der Leistungsanbieter. Kurzfristige Änderungen durch die Leistungsanbieter sind vorbehalten. Die Benutzung des Angebotsmaterials zum Zwecke der gewerbsmäßigen Adressveräußerung an Dritte oder des Nachdrucks – auch auszugsweise – ist nicht gestattet.
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* Änderungen vorbehalten.
JÄHRLICH IM JUNI BERG- UND ROSENFEST IM EUROPA-ROSARIUM Sangerhausen www.sangerhausen-tourist.de
KULTURMACHER – FESTIVALS AN DER STRASSE DER ROMANIK
PFINGSTEN KAISERFRÜHLING QUEDLINBURG Quedlinburg www.kaiserfruehling-quedlinburg.de
MAI 2018 MAGDEBURGER DOMFESTSPIELE www.magdeburgerdom.de
22.03. – 31.10.2018 CARL FIEGER – VOM BAUHAUS ZUR BAUAKADEMIE Dessau-Rosslau www.bauhaus-dessau.de
JUNI – NOVEMBER AUSSTELLUNG „WINCKELMANN UND DIE INDIANER“ Stendal www.winckelmann-gesellschaft.com
07.05. – 15.10.2018 WISSEN + MACHT Kaiserpfalz OT Memleben www.kloster-memleben.de
JÄHRLICH AM 30. APRIL WALPURGIS im Harz www.harzinfo.de
JULI – AUGUST MDR MUSIKSOMMER An verschieden Orten in SachsenAnhalt, Sachsen und Thüringen www.mdr-musiksommer.de
AB FRÜHLINGSANFANG: FRÜHLINGSERWACHEN IN WÖRLITZ Gartenreich Dessau-Wörlitz www.gartenreich.com
22.04. – 07.10.2018 LANDESGARTENSCHAU BURG www.landesgartenschau-burg-2018.de 26.05.2018 ERÖFFNUNG WINCKELMANN-MUSEUM Stendal www.winckelmann-gesellschaft.com MAI – SEPTEMBER GARTENREICHSOMMER Gartenreich Dessau-Wörlitz www.gartenreich.com www.gartenreichsommer.de JÄHRLICH IM JUNI NAUMBURGER HUSSITENKIRSCHFEST Naumburg (Saale) www.hussiten-kirschfest.de JÄHRLICH IM JUNI HÄNDEL-FESTSPIELE www.haendelfestspiele-halle.de JÄHRLICH IM JUNI LUTHERS HOCHZEIT Lutherstadt Wittenberg www.lutherhochzeit.de
ERSTES WOCHENENDE IM SEPTEMBER HAVELBERGER PFERDEMARKT Hansestadt Havelberg www.havelberg.de JÄHRLICH IM SEPTEMBER BAUHAUSFEST DESSAU Dessau-Roßlau www.bauhaus-dessau.de JÄHRLICH IM SEPTEMBER TAG DES OFFENEN DENKMALS Sachsen-Anhalt www.tag-des-offenen-denkmals.de JÄHRLICH AM 31. OKTOBER REFORMATIONSFEST Lutherstadt Wittenberg www.wittenberg-marketing.de 1., 2. UND 3. ADVENTSSONNTAG ADVENT IN DEN HÖFEN Quedlinburg, Höfe der Innenstadt www.adventsstadt.de
06. – 13.05.2018 FESTWOCHE AN DER STRASSE DER ROMANIK www.strassederromanik.de
12.05.2018 TAG DER ROMANIK Landeweit www.strassederromanik.de JUNI 2018 HALBERSTÄDTER DOMFESTSPIELE www.harztheater.de JUNI 2018 MONTALBÂNE www.montalbane.de JUNI – SEPTEMBER 2018 HARZER KLOSTERSOMMER www.harzerklostersommer.de JULI 2018 DER NAME DER ROSE Quedlinburg www.quedlinburg.de 15.07. – 04.11.2018 THIETMARS WELT Merseburg www.thietmar-merseburg.de 04.11.2018 ERÖFFNUNG OTTONANIUM Magdeburg www.magdeburg-tourist.de Alle Kulturmacher-Angebote unter: www.strassederromanik.de
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SACHSEN-ANHALT IM ÜBERBLICK
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Im Rahmen der Regionalen Innovationsstrategie wurden auf Basis der in Sachsen-Anhalt vorhandenen Kernkompetenzen im Bereich von Wissenschaft und Wirtschaft und mit Blick auf die zukünftigen globalen Herausforderungen für das Land wichtige Leit- und Wachstumsmärkte identifiziert. In diesen Zukunftsmärkten will das Land Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren intelligentes und sozial integratives Wachstum fördern, um wettbewerbsfähige und hochwertige Arbeitsplätze im Land zu schaffen. Das HIER+JETZT.Impulsmagazin Sachsen-Anhalt beleuchtet diese Zukunftsmärkte. Es zeigt Erfolgsgeschichten, deckt Potenziale auf, begleitet Anfänge und Durchbrüche und zeichnet Zukunftsszenarien für Sachsen-Anhalt. VERKEHRSANBINDUNGEN
PER RAD, AUTO, BUS ODER PER BAHN UND FLUGZEUG
Sachsen-Anhalt liegt im Herzen Deutschlands und grenzt an Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Von der Landeshauptstadt Magdeburg aus sind es 150 km bis Berlin, 280 km bis Hamburg, 420 km bis Frankfurt/Main und 225 km bis Frankfurt/Oder. Halle (Saale) und das weniger als 40 km entfernte Leipzig profitieren gemeinsam vom Flughafen Leipzig/Halle. Fünf Autobahnen, die A2, die A9, die A14, die neue A36 und die A38, gut ausgebaute Bundesstraßen und eines der dichtesten Eisenbahnverkehrsnetze Europas sowie ein leistungsstarkes Nahverkehrssystem sorgen in Sachsen-Anhalt für kurze, bequeme Wege zu allen Sehenswürdigkeiten. INSA – Die Auskunft für Bus und Bahn: Telefon 01801 331010*; Festnetz 0391 5363180; www.insa.de, www.bahn.de/sachsen-anhalt
* 3,9 ct/Min. vom deutschen Festnetz, maximal 42 ct/Min. aus dem Mobilfunk
Die Fahrradmitnahme ist in allen RE, RB und S-Bahnen in Sachsen-Anhalt kostenlos.
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Günstig unterwegs mit den attraktiven Tarifangeboten der DB Regio AG – bequem und staufrei: Hopper-Ticket Sachsen-Anhalt, Sachsen-Anhalt-Ticket, Sachsen-Anhalt-Ticket Single
0800 150 70 90 (nur Fahrplanauskunft), kostenlos; 01805 99 66 33 die Service-Nr. der Bahn: Buchung, Service, Auskunft (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk ggf. abweichend); DB.Abocenter.Berlin@bahn.de, 01805 06 60 11 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk abweichend); Fahrplan online: Auskünfte im Internet unter: www.bahn.de > Bahnhof eingeben
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Entdecken Sie das Bundesland, in dem es so viele authentische Bauhaus-Bauten wie nirgendwo sonst gibt und in dem die Ikone der Moderne am intensivsten wirkte. Erleben Sie Orte wie das Bauhaus Dessau und die dortigen Meisterhäuser, die Werke Lyonel Feiningers in Halle an der Saale oder die „bunte Stadt“ Magdeburg. #moderndenken
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