SWM Geschäftsbericht 2014

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Morgen W I E D I E S W M M I TA R B E I T E R FINDEN UND BINDEN

GESCHÄFTSBERICHT 2014





WIE DIE SWM M I TA R B E I T E R F I N D E N UND BINDEN

G E SC H Ä FT S B E R IC H T 2 0 1 4 DER STÄDTISCHEN WERKE MAGDEBURG


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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DIE SWM GRUPPE

Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG

Abwassergesellschaft Magdeburg mbH

Netze Magdeburg GmbH

Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG

mhkw Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH

hsn Magdeburg GmbH

Windpark GmbH & Co. Rothensee KG Stadtwerke – Altmärkische Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke GmbH Stendal

MDCC Magdeburg-City-Com GmbH

Erdgas Mittelsachsen GmbH

Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH

Magdeburger Hafen GmbH

Energie Mess- und Servicedienste GmbH


– ÜBERSICHT –

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SWM AUF EINEN BLICK 2014

2013

SWM Konzern

Umsatzerlöse

Mio. EUR

493,1

483,5

Materialaufwand

Mio. EUR

317,8

301,7

Personalaufwand

Mio. EUR

44,8

43,9

Mio. EUR

58,3

62,9

Ergebnis vor Ertragsteuern

Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter (Stand 31.12.)

Konzern Gruppe

709

706

1.404

1.394

Investitionen

Konzern

Mio. EUR

41,9

28,1

Gruppe

Mio. EUR

73,0

74,5

Stromversorgung

Umsatz Konzern

Mio. EUR

307,3

278,7

Umsatz Gruppe

Mio. EUR

582,4

530,8

Stromabgabe Netz / Vertrieb Konzern

Mio. kWh

2.306

2.087

Stromabgabe Netz / Vertrieb Gruppe

Mio. kWh

4.866

4.958

Gasversorgung

Umsatz Konzern

Mio. EUR

67,8

82,7

Umsatz Gruppe

Mio. EUR

184,0

212,8

Gasabgabe Netz / Vertrieb Konzern

Mio. kWh

1.707

2.039

Gasabgabe Netz / Vertrieb Gruppe

Mio. kWh

5.153

5.578

Wärmeversorgung

Umsatz Konzern

Mio. EUR

41,4

48,6

Umsatz Gruppe

Mio. EUR

51,6

60,3

Wärmeabgabe Konzern

Mio. kWh

448

527

Wärmeabgabe Gruppe

Mio. kWh

556

656

Wasserversorgung

Umsatz Konzern

Mio. EUR

21,0

20,0

Umsatz Gruppe

Mio. EUR

41,5

40,6

Wasserabgabe Konzern

Mio. m3

10,3

10,1

Wasserabgabe Gruppe

Mio. m3

41,0

40,7

Abwasserentsorgung

Umsatz Konzern

Mio. EUR

37,9

35,2

Umsatz Gruppe

Mio. EUR

39,8

36,9

Abwassermenge Konzern

Mio. m3

20,1

20,1

Abwassermenge Gruppe

Mio. m3

22,1

22,1

Umsatz gesamt Konzern

Mio. EUR

493,1

483,5

Gruppe

Mio. EUR

997,5

973,9

Die Angaben zur SWM Gruppe basieren auf einer konzernorientierten Erfassung aller Betriebe und Gesellschaften.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

4

06

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16

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- - > Im U M S C H L A G sehen Sie SWM Mitarbeiter > S . 0 6 : V O R W O R T > S . 1 0 : U N T E R N E H M E N S K U L T U R > S . 1 6 : W I S S E N S M A N A G E M E N T > S . 2 2 : G E S U N D H E I T S M A N A G E M E N T > S . 2 8 : FA M I L I E N F R E U N D L I C H E S U N T E R N E H M E N > S . 3 4 : A U S B I L D U N G > S . 4 0 : G E N E R AT I O N E N > Für die B E R I C H T E R S T A T T U N G schlagen Sie den Bericht einfach von hinten auf!


– I N H A LT –

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ES GIBT MOMENTE, DIE MAN NICHT VERGISST UND DIE M A N F E S T H A LT E N M Ö C H T E F Ü R D I E E W I G K E I T, F Ü R D I E N Ä C H S T E G E N E R AT I O N .

W E R K E N N T S I E N I C H T ? D I E F O T O A U T O M AT E N A U S B A H N H Ö F E N , I N D E N E N M A N M I T S E I N E R E R S T E N L I E B E , S E I N E M B E S T E N F R E U N D, V I E L L E I C H T D E R G A N Z E N FA M I L I E W A R . O D E R D A S K N I P S E N , W E D E L N U N D WA RT E N M I T D E R P O L A R O I D - K A M E R A ? H E U T E I S T E S DAS »SELFIE«, DAS MOMENTE UND MENSCHEN FÜR DIE EWIGKEIT F E S T H Ä LT. A L L E H A B E N E I N E S G E M E I N S A M : D E N Z A U B E R U N D D I E E N E R G I E D E S M O M E N T E S F E S T Z U H A LT E N .

W I R H A B E N U N S E R E M I TA R B E I T E R G E B E T E N , U N S E R E N D I E S J Ä H R I G E N G E S C H Ä F T B E R I C H T M I T Z U G E S TA LT E N , Z U E I N E M T H E M A V O N M O R G E N , D A S U N S H E U T E S C H O N B E W E G T: W A S M A C H T U N S A L S A R B E I T G E B E R AT T R A K T I V U N D W I E S E T Z E N W I R U N S R I C H T I G IN SZENE, DAMIT WIR MORGEN AUS VIELEN BEWERBERFOTOS DAS RICHTIGE WÄHLEN KÖNNEN?

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SWM GESCHÄFTSBERICHT

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DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG

Wir muessen uns den

Zeiten anpassen O H N E D I E M I TA R B E I T E R I N N E N U N D M I TA R B E I T E R S I N D DIE SWM NICHTS. FÜR DIE JETZIGE UND KÜNFTIGE BELEGSCHAFT EIN INTERESSANTER ARBEITGEBER ZU SEIN, I S T F E S T I N D E R U N T E R N E H M E N S S T R AT E G I E V E R A N K E R T. DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG IM GESPRÄCH.


– VORWORT –

7

D I E _ D R E I _ I M G 0 3 3 3.J P G


H E R D T _ I M G 0 0 1 5.J P G

SWM GESCHÄFTSBERICHT

8

Warum ist es jetzt für die SWM wichtig, sich als Arbeitgeber zu positionieren? H E R D T Um als attraktives Unternehmen wahrgenommen zu werden, helfen uns eine starke Arbeitgebermarke, Personalstrategien, eine hohe Mitarbeiterbindung. Wir haben daher schon 1999 mit einem breit angelegten Projekt die erforderlichen Schritte hinsichtlich einer langfristigen Personalentwicklung eingeleitet. Dies zahlt sich heute aus und das ist unsere Herausforderung für die Zukunft: Alleinstellungsmerkmale zu finden und ein klares Profil als Arbeitgeber nach außen zu transportieren.

H E R D T Die SWM sind ein moderner Arbeitgeber und werden in der Stadt als anerkannter Partner für die Energieversorgung gesehen. Wir sprechen uns für Mitbestimmung, langfristige Perspektiven und eine gute und faire Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat aus. Wir gehen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein, bieten flexible Arbeitszeitmodelle und betriebliche Gesundheitsvorsorge. Schließlich sind unsere Mitarbeiter die tragende Erfolgssäule unseres Unternehmens.

DEN KLASSISCHEN E N E R G I E M A R K T, I N D E M

K E M P M A N N Der Erfolg des Unternehmens SWM hängt wesentlich von gut ausgebildeten und hervorragend motivierten Kolleginnen und Kollegen ab. Immerhin sorgen unsere Mitarbeiter dafür, dass diese Stadt als Stadt funktioniert. Wenn wir Experten wollen, müssen wir uns als besonderer Arbeitgeber in der Region präsentieren.

Was zeichnet SWM als Arbeitgeber aus? H A R K N E R Die SWM stehen aus meiner Sicht für »S« wie solide, »W« wie wirtschaftlich gut aufgestellt und »M« wie mitarbeiterfreundlich. Dabei bedeutet Solidität unter anderem die Zuverlässigkeit als Arbeitgeber sowie die Einhaltung von Vorschriften und Standards. Dadurch, dass wir ökonomisch stabil aufgestellt sind, können wir strategisch in die Zukunft schauen und unsere Arbeitsplätze sichern.

HELMUT HERDT SPRECHER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

D I E W E LT E I N L A N G E R , BREITER, RUHIGER FLUSS WA R , G I B T E S N I C H T MEHR.

Der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte wird intensiver. Inwieweit sind die SWM vom demografischen Wandel bereits jetzt betroffen? H E R D T Früher hatten wir bis zu 1.000 Bewerbungen auf 15 Ausbildungsstellen. Diese Zahl ist dramatisch gesunken. Dass es in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) Nachwuchsprobleme gibt, ist eine Tatsache. KEMPMANN Beim Ingenieurnachwuchs stehen wir in einem hammerharten Wettbewerb. Da geht es um die Arbeitsbedingungen, die Bezahlung, die Attraktivität des Standortes. Um uns langfristig im Wettbewerb halten zu können, ist die interne Aus- und Weiterbildung für uns von zentraler Bedeutung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die altersbedingt ausscheiden, ersetzen wir


durch den eigenen Nachwuchs, stellen den Wissenstransfer sicher und übernehmen Auszubildende unbefristet. In den technischen Bereichen ist das immens wichtig, weil die älteren Mitarbeiter die Anlagen kennen. Wir haben zwar ein Geoinformationssystem. Aber besser ist, wenn sich jemand erinnert, dass 1969 an einer bestimmten Stelle mal ein Kabel verlegt wurde.

4.J P G N _IMG008 KEMPMAN

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H A R K N E R _ I M G 0 0 3 2.J P G

– VORWORT –

Erfordert die schnelllebige Energiebranche besondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? H A R K N E R Heute dreht sich die Welt viel schneller – und das nicht nur bei der Vielfalt der Stromanbieter und neuen Informationstechnologien. Von uns allen wird eine Flexibilität nicht nur im Handeln, sondern auch im Denken erwartet. Wir alle müssen uns den Zeiten anpassen, um als Unternehmen im Wettbewerb Schritt zu halten. Deshalb sind wir gefordert, den Veränderungen und der »Hektik« positiv zu begegnen und keinen Stress aufkommen zu lassen. Zudem wird aufgrund der ständigen Veränderungen ein lebenslanges Lernen immer wichtiger. Hierbei unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. H E R D T Den klassischen Energiemarkt, in dem die Welt ein langer, breiter, ruhiger Fluss war, gibt es nicht mehr. Wir bewegen uns in einem Marktumfeld, das ähnlich wie in anderen Branchen von hoher Unbeständigkeit geprägt ist. Für uns ist es essenziell wichtig, für die Kernfunktionen im Unternehmen die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der richtigen Stelle zu haben. Nur so können wir in einer immer komplexeren Energielandschaft die SWM gut und sicher weiterentwickeln.

CARSTEN HARKNER

JOHANNES KEMPMANN

KAUFMÄNNISCHER GESCHÄFTSFÜHRER

TECHNISCHER GESCHÄFTSFÜHRER


SWm GESCHÄFTSBERICHT

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Ü B E R : U N T E R N E H m E N S k U lT U R

Dinge auf den

Kopf stellen


– U N T E R N E H m E N S k U lT U R –

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DREAMTEAM_ GLAGE_IMG0 0 6 – 7. J P G

PHIlIPP GlAGE S P I E LT I N S E I N E R FREIZEIT LEIDENSCHAFTLICH GERN FUSSBALL. AUCH IM JOB IST ER EIN ECHTER T E A M P L AY E R . B E I D E N S W M IST ER GRUPPENLEITER FÜR DAS KUNDENCENTER.

N A C H W U C H S S O R G E N L A S S E N S I C H M I T K R E AT I V I T Ä T U N D M U T B E H E B E N . BESTEHENDES IMMER WIEDER INFRAGE ZU STELLEN, FRISCHE IDEEN ZUZULASSEN, O H N E E R FA H R U N G S W E R T E Ü B E R B O R D Z U W E R F E N U N D J U N G E N TA L E N T E N FRÜH VERANTWORTUNG ZU ÜBERGEBEN, SIND AUSDRUCK UNSERER ZUKUNFTSO R I E N T I E R T E N U N T E R N E H M E N S K U LT U R . Z W E I B E I S P I E L E .


SWm GESCHÄFTSBERICHT

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FI T_ F O R _ F U N _ I M G 0 0 1 1.JP G

O I N K _ I M G 0 0 1 5.J P G

D I E _ Z W E I _ I M G 0 0 1 7. J P G

M A G D E B U R G _ P R E U SS E N _ I M G 0 0 21.JP G


– U nterneh m ens k u l tur –

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Wer sich im Wettbewerb langfristig behaupten will, benötigt hoch motiviertes, engagiertes, selbstbewusstes und loyales Personal. Der Wettkampf um qualifizierte und leistungsbereite Mitarbeiter wird angesichts sinkender Geburtenzahlen härter. Wer als Arbeitgeber attraktiv für den Nachwuchs sein will, muss sich heute etwas einfallen lassen. Die SWM pflegen eine Unternehmenskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Unsere Werte sind weder bloße Lippenbekenntnisse noch zahme Papiertiger. Sie sind gelebter Alltag. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt bei den SWM 21,5 Jahre, was Bände für uns spricht. Wir betrachten unsere Belegschaft nicht nur als Arbeitnehmer, sondern als Individuen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Lebenssituationen. Sollten sich diese ändern, reagieren wir flexibel, um den Mitarbeitern langfristig eine sichere Perspektive zu bieten. Dem demografischen Wandel begegnen wir mit beruflicher Weiterbildung und betrieblichem Gesundheitsmanagement. Wir bekennen uns zur Mitbestimmung und kooperieren fair auf Augenhöhe mit den Arbeitnehmervertretern. Offener, ehrlicher, fachlich orientierter Meinungsaustausch über Hierarchie- und Abteilungsgrenzen hinweg ist uns Anliegen und Ansporn. Daher gehen wir bei der Nachwuchsausbildung und -förderung oft ungewöhnliche Wege. Diese zwei Mitarbeiter gehen sie mit.

E S W I R D E R W A R T E T, D A S S I C H I N N O VA T I V B I N

Philipp Glage ist 26 und Teamleiter. Genauer gesagt: Gruppenleiter für das Kundencenter, verantwortlich für 18 Mitarbeiter. Der junge Mann ist ein Musterbeispiel der Firmenphilosophie: talentierten Nachwuchskräften früh Verantwortung zu übergeben. Sehr früh. Glage freut sich über dieses in ihn gesetzte Vertrauen. Denn er begann seine Ausbildung zum Bürokaufmann bei den Stadtwerken Sangerhausen, wechselte dann aber zu den SWM, weil er hier die Möglichkeit bekam, Ausbildung und Hobby miteinander zu verbinden. Denn damals spielte Philipp Glage noch als Fußballer beim 1. FC Magdeburg. Nach der Ausbildung stieg er bei den SWM im Bereich Kundenservice ein und studierte nebenberuflich den Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft. Derlei Doppelbelastung war er von Kindesbeinen an gewöhnt, im Sportinternat musste er früh Schule und Sport vereinbaren. 2013 stieg er zum Gruppenleiter des Kundencenters auf und ist aktuell die jüngste Führungskraft im Unternehmen. Mutig und mit großer Vorfreude stellt er sich dieser Aufgabe. »In manchen Situationen merke ich schon, dass es mir noch an Erfahrung und Reife fehlt«, gibt er selbstkritisch zu. Wie zeigt man das richtige Fingerspitzengefühl bei kleinen Befindlichkeiten im Team? Zum Beispiel, wenn es bei kurzfristigen Dienständerungen zu Differenzen mit den Mitarbeitern kommt. »Hier kann nicht immer jeder Wunsch berücksichtigt werden und ich muss auch mal Nein sagen«, so Glage.

Führungsaufgaben waren für ihn völlig neu und er hatte »riesigen Respekt davor«, beispielsweise das erste Mitarbeitergespräch zu führen. Doch seine eigenen Vorgesetzten standen ihm zur Seite und gaben wertvolle Tipps. An sie kann er sich jederzeit wenden, wenn er Fragen oder Vorschläge hat. Vorschläge hat er viele, denn »die SWM wollen frische Ideen«, da ist sich Glage sicher. »Daher erwartet man von mir, dass ich Dinge auf den Kopf stelle und innovativ bin.« Im Oktober 2015 startet Glage den Master-Studiengang »Erneuerbare Energien« in Lüchow-Dannenberg, eine Kooperation der dortigen Akademie mit der Universität Hamburg. Dieses Studium hat bei den SWM noch niemand absolviert. »Da meine bisherige Ausbildung eher kaufmännisch orientiert war, betrachte ich tieferes energiewirtschaftliches Know-how im Master-Studium als weiteren Grundstein für eine erfolgreiche Arbeit. Für die SWM und für mich selbst.«

85,8 P R O Z E N T D E R S W M M I TA R B E I T E R empfinden ihre Arbeitssituation als grundsätzlich positiv (Mitarbeiterbefragung 2011).


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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DAGEGEN IST MEIN JOB E I N S PA Z I E R G A N G

»Dieser Tag hat mich tief beeindruckt«, sagt Anne-Marie Garche. »Das würde ich gern noch einmal erleben.« Die 27-Jährige spricht von ihrem Tag mit Geschäftsführer Johannes Kempmann. Mit ihrem Traineeprogramm bilden die SWM ihre Fachkräfte von morgen selbst aus. Um ihnen einen umfassenden Einblick in die betrieblichen Abläufe des Unternehmens zu geben, durchlaufen die Teilnehmer viele verschiedene Fachbereiche des Hauses. Dazu gehört auch das besondere Angebot, einmal das Tagesgeschäft der oberen Chefetage zu erleben. Während ihres Bachelor-Studiums der Wasserwirtschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal absolvierte AnneMarie Garche ein Praktikum bei den SWM im Bereich Kanalnetze, konnte 2012 ihre Abschlussarbeit verfassen und dann ihre 24-monatige Traineezeit im Technischen Service bei Planung/Bau Gas und Wasser starten. Sie machte das so gut, dass sie bereits nach eineinhalb Jahren übernommen wurde.

661 M I T A R B E I T E R haben die SWM (406 Männer, 255 Frauen), davon 202 gewerbliche Arbeitnehmer, 421 Angestellte, 38 außertariflich Beschäftigte inklusive der drei Geschäftsführer.

»Ich war sehr aufgeregt«, gesteht AnneMarie Garche. Aber auch neugierig, was sie an der Seite eines Chefs erwarten würde. Ihr Tag bei Geschäftsführer Kempmann startete mit einem Verhandlungstermin bei Avacon in Helmstedt, später war sie bei der Präsentation einer Baufirma mit dabei. Sie durfte alles mithören und miterleben, wurde nie aus Diskretion vor die Tür geschickt oder als Newcomer behandelt. »Unsere anschließenden Gespräche waren für mich erstaunlich offen und locker«, erzählt Anne-Marie Garche, die die Gelegenheit zu vielen Fragen nutzte. »Das hat sich gut angefühlt«, so die junge Frau. Der Tag war vollgepackt mit »unzähligen«, völlig verschiedenen Treffen und Telefonaten. »Am faszinierendsten war für mich, wie schnell Herr Kempmann von einem Thema zum nächsten springt und immer sofort eine Lösung parat hat.« Viele neue Eindrücke prasselten auf sie ein. »Ich hätte nicht gedacht, wie stressig der Alltag eines Geschäftsführers ist und wie tief er in allen Themen steckt, so dass er jede, wirklich jede Frage sofort beantworten kann und entscheidet, ohne lange darüber nachzudenken«, macht Anne-Marie Garche keinen Hehl aus ihrer Bewunderung. »Und ich dachte immer, mein Job ist schon stressig.«


– U N T E R N E H m E N S k U lT U R –

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F O R E V E R _ L O V E _ I M G 0 0 2 2.J P G

G I R L S _ G I R L S _ G I R L S _ I M G 0 0 2 7. J P G

O I N K _ 2 _ I M G 0 0 3 3.J P G

T E A M _ K C _ I M G 0 0 3 4.J P G


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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ÜBER:WISSENSMANAGEMENT

Von der Lust auf 0 1.C R 2

2 2.C R 2

Le

0 5.C R 2

1 7. C R 2

1 8.C R 2

1 4.C R 2

2 1.C R 2


– W issens m anage m ent –

17 0 3.C R 2

2,58 0 2.C R 2

W E I T E R B I L D U N G S TA G E entfielen 2014 durchschnittlich auf einen Mitarbeiter.

0 7. C R 2

lebenslanges

rnen DIE ENERGIEBRANCHE IST ABBILD UNSERER GESELLSCHAFT – K O M P L E X , S C H N E L L U N D L E B E N D I G . E I N E DY N A M I K , D I E V O N D E N M I TA R B E I T E R N E R F O R D E R T, F L E X I B E L Z U S E I N U N D S T Ä N D I G A N S I C H ZU ARBEITEN. DIE SWM UNTERSTÜTZEN DIE WEITERENTWICKLUNG D U R C H E I G E N E P R O G R A M M E W I E M I A , E I N I N Q UA L I T Ä T U N D Q U A N T I T Ä T I N N O VAT I V E S P R O G R A M M . E S V E R M I T T E LT N I C H T N U R W I S S E N , S O N D E R N S C H W E I S S T A U C H D I E M I TA R B E I T E R Z U S A M M E N .

1 1.C R 2


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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1. 804

4 4.C R 2

3 0.C R 2

W E I T E R B I L D U N G S T A G E stellten die SWM 2014 ihren Mitarbeitern insgesamt zur Verfügung. Kostenpunkt der Lehrgänge: 415.000 Euro, macht 594 Euro je Mitarbeiter.

3 3.C R 2

459 3 4.C R 2

T E I L N E H M E R besuchten 2014 externe Weiterbildungsmaßnahmen.

5 5.C R 2

0 0.C R 2

4 2.C R 2

3 7. C R 2


– WISSENSmANAGEmENT –

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5 3.C R 2

JANA HENDSCHkE (MITTE), BETRIEBSWIRTIN, IST SEIT 2007 BEI DEN SWM PERSONALREFERENTIN ENTWICKLUNG. DERZEIT STUDIERT SIE BERUFSBEGLEITEND DEN MASTER-STUDIENGANG ERWACHSENENBILDUNG. 1 0 1.C R 2

I H R S T U D I U M W I R D V O N D E N S W M U N T E R S T Ü T Z T.

Zaghaft, mit acht Seminaren und fünf Computerkursen fing alles an. Das war 2007, begeisterte die Belegschaft, stieß aber auch auf Skepsis. Fortbildung kostet Zeit und Geld und erfordert Organisationstalent. Dennoch wurde das Angebot behutsam immer weiter ausgebaut und reifte zu MIA, was für »Miteinander in Aktion« steht. AllE lEBENSBEREICHE ANSPRECHEN

Das Programm dient nicht nur der Vermittlung von Faktenwissen über die Veränderungen im Energiemarkt und in der Gesellschaft. Es umfasst jetzt 51 Angebote und reicht von einstündigen Vorträgen bis zu zweitägigen Seminaren in den Themenblöcken Energie- und Betriebswirtschaft, Persönlichkeitskompetenz, EDV-Wissen, Ausbildung, Beruf und Familie, Demografie, Gesundheit und E-Learning. Dabei kommt ein Methoden- und Medienmix zum Einsatz, bei dem sich individuelles, soziales, virtuelles und Präsenzlernen abwechseln. Es geht nicht nur um Aspekte des Berufslebens, um Aus- und Fortbildung oder Selbstoptimierung. Es geht um alle Lebensbereiche der 699 Mitarbeiter (inklusive der 38 Auszubildenden) bei den SWM.

Die Themen sind so vielfältig wie abwechslungsreich und reichen vom Grundwissen über Erneuerbare Energien, Kundenorientierung und -gesprächen über Zeitmanagement, effektiven EMail-Verkehr und private Finanzen sowie Fragen zu Pubertät und Ruhestand bis hin zu Raucherentwöhnung und gesunder Ernährung – um nur einige Beispiele zu nennen. INVESTITION IN DIE ZUkUNFT

Die aktuelle Teilnehmerstatistik beschreibt einerseits den ausgeprägten Willen der SWM Mitarbeiter, an sich und ihrer beruflichen Qualifikation zu arbeiten. Andererseits zeigt sie, wie fest MIA in der Unternehmenskultur mittlerweile verankert ist. 2014 wurden insgesamt 86 interne Seminare durchgeführt. 459 Teilnehmer besuchten an 889 Tagen externe Weiterbildungsmaßnahmen. Insgesamt waren es 1.804 Weiterbildungstage, die die SWM ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellten. Davon 51 Prozent intern und 49 Prozent extern. Das ließen sich die SWM mehr als 415.000 Euro kosten, also 594 Euro je Mitarbeiter.

41.C R 2

92 P R O Z E N T aller Mitarbeiter haben sich in den letzten fünf Jahren mindestens einmal jährlich weitergebildet.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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402 Ü B E R N A C H T U N G E N gingen auf das Konto der Weiterbildung.

Die Wissensvermittlung läuft ebenso gut wie »der wichtige Austausch mit Kollegen und die zunehmende Fähigkeit jedes Einzelnen zur Selbstreflexion«, so Personalentwicklerin Jana Hendschke, die MIA initiiert und maßgeblich weiterentwickelt hat. »In unseren Seminaren ist es ausdrücklich erwünscht, sich einzubringen, kritisch zu äußern und sich eine Meinung zu bilden.« WISSEN ALS MOTOR

5 2.C R 2

5 8.C R 2

7 0.C R 2

Es gibt einige interne Referenten, doch die meisten werden von der Personalentwicklung organisiert oder von den Teilnehmern vorgeschlagen. Es handelt sich dabei um Dozenten von maßgeblichen Instituten oder den Hochschulen des Landes. Jana Hendschke ist wichtig, »dass die Mitarbeiter am Marktgeschehen bleiben, immer weiter lernen und erleben, dass die ständigen Veränderungen in unserer Energiebranche nicht verängstigen müssen. Sich Neues anzueignen, wird durch MIA erleichtert.« Ihr gefällt, dass die Mitarbeiter nicht nur Wissen tanken, »sondern auch Selbstbewusstsein und neue Kraft.« Denn angesichts sinkender Bewerberzahlen müssten Unternehmen heute Nachwuchskräften eine Perspektive bieten. »Es ist seit einigen Jahren Standard, dass wir im Vorstellungsgespräch nach Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten gefragt werden«, erzählt die Personalentwicklerin.

V E R Ä N D E R U N G A L S K O N S TA N T E

Jedes Jahr gibt es bei MIA etwa ein Viertel neue Themen und Schwerpunkte, derzeit seien »Beruf und Familie« oder »Demografie« stark frequentiert. Offen und flexibel zu bleiben, neue Wege zu gehen, sei für einen mittelständischen Konzern wie die SWM unternehmerische Notwendigkeit. »Da stellt sich nicht die Frage, ob wir uns bewegen, sondern wie«, so Jana Hendschke. Manchmal sorge das MIA-Angebot auch für Unruhe in den Bereichen. Da erfordert die Kapazitätsplanung von den Führungskräften viel Fingerspitzengefühl. DER ERFOLG IST SPÜRBAR

Lässt sich der Erfolg messen? Bei gesetzlich vorgeschriebenen Qualifikationen sei das leicht, wenn Schaltberechtigungen erworben werden, der Monteur seine Schweißerprüfung ablegt oder der Elektrotechniker seine Meisterprüfung besteht. »Bildung ist jedoch mehr als das, was messbar ist. Die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter oder verbesserte Teamarbeit lassen sich nicht in Zahlen ausdrücken«, so Jana Hendschke. Geringe Krankenstände und vor allem geringe Fluktuationsquoten, die mit dem Wunsch zu bleiben gleichzusetzen sind, sind Indizien für die Zufriedenheit mit und bei den SWM. Die Wechselquote liegt bei fast 0 Prozent!


– W issens m anage m ent –

21

1 0 0.C R 2

1 2.C R 2

8 1.C R 2

6 9.C R 2

2 9.C R 2

2 5.C R 2

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3 7. C R 2

M I T A R B E I T E R befinden sich derzeit in einer Fortbildungsmaßnahme.

4 9.C R 2

86 INTERNE SEMINARE wurden 2014 durchgeführt.

7 3.C R 2

8 2.C R 2


SWm GESCHÄFTSBERICHT

22

J U M M Y_ I M G 0 0 8 8.JP G


– G esundheits m anage m ent –

23

FUER

LEIB D I R K _ H E S S E _ I M G 7 3.J P G

UND

SEELE ÜBER:GESUNDHEITSMANAGEMENT


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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E I N E S E I T E D E S D E M O G R A F I S C H E N W A N D E L S I S T, D A S S W I R I M M E R Ä LT E R W E R D E N U N D I M M E R L Ä N G E R A R B E I T E N . D E S H A L B M Ü S S E N W I R F R Ü H Z E I T I G E T WA S DA F Ü R T U N, U M B I S I N S H O H E A LT E R G E S U N D U N D M U N T E R Z U B L E I B E N . D I E S W M U N T E R S T Ü T Z E N I H R E M I TA R B E I T E R M I T E I N E M U M FA N G R E I C H E N A N G E B O T, U M E I N L E B E N L A N G F I T, A K T I V UND LEISTUNGSFÄHIG ZU BLEIBEN. DAS FÄNGT SCHON BEI TISCH UND STUHL AN.

Derzeit liegt das Durchschnittsalter der SWM Mitarbeiter bei 46,7 Jahren. Das ist schon relativ hoch und wird wohl weiter steigen. Parallel zu dieser Entwicklung ist zu befürchten, dass Bewerberzahlen in bestimmten Fachbereichen zurückgehen. Somit ist absehbar, dass es schwieriger wird, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden. Also muss in die Leistungsfähigkeit des vorhandenen Personals investiert werden. Daher ist das betriebliche Gesundheitsmanagement für alle Altersgruppen ein essenzieller Teil unserer Unternehmenskultur. Wir setzen auf das eigene Erleben und Entwickeln von Gesundheitskompetenz. Dazu haben wir eine Betriebsvereinbarung Gesundheitsförderung etabliert.

MÄNNER UNTER SICH

Das breit gefächerte Angebot umfasst Bewegung, Ernährung und Entspannung bis hin zu Maßnahmen zur Förderung der Kommunikation, Team- und Führungskräfteentwicklung sowie guter Arbeitsorganisation. Seit einiger Zeit registriert die Personalentwicklung einen riesigen Zuspruch des starken Geschlechts. Kamen Männer lange Zeit nur vereinzelt, scheinen sie nun den Nutzen der Prävention erkannt zu haben. Da gibt es Veranstaltungen, die die Herren unter sich ausmachen, ganz ohne Teilnehmerinnen. Dabei sind sie allen Vorurteilen zum Trotz genauso gesprächsbereit und aufgeschlossen wie Frauen. Der Ansatz ist immer ganzheitlich und das kommt gut an. Bei den Angeboten geht es um Ergonomie bei der Bildschirmarbeit, gesunde Ernährung, Sehtraining und Raucherentwöhnung. Zusätzlich widmet sich »Fit im Job« der physischen Seite, »Gelassen im Job«

der mentalen, um dort Tipps und Tricks für ein Leben in Balance zu erhalten, eigene Bedürfnisse zu erkennen und mit Ärger umzugehen. ERST CHECKEN, DANN HANDELN

Es wird jedoch nicht nur theoretisiert. Körperchecks wie Blut- und Augenuntersuchungen sind ebenso integriert wie Status des Blutzuckerspiegels, Analyse der Körperzusammensetzung, Pulsund Laktatmessungen. Der 15-minütige Körper-Check-Up steht zukünftig allen einmal jährlich zur Verfügung. Seit zehn Jahren darf der Nachwuchs »Azubi-Fit« absolvieren. Das Programm läuft über die gesamte dreijährige Lehrzeit und vermittelt zunächst Basiswissen zu Themen wie Muskel-Skelettund Herz-Kreislauf-System, Ernährung, Stressbewältigung, Lerntechniken, später zu Suchtprävention, Kommunikation bei Konflikten, Umgang mit Veränderungen und Prüfungsangst.


– GESUNDHEITSmANAGEmENT –

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12 S E M I N A R E zur Gesundheit bieten die SWM ihren Mitarbeitern.

SARAH RÖDER AUSZUBILDENDE

D E H N E N _ I M G 0 0 3 2.J P G


SWm GESCHÄFTSBERICHT

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2 MITARBEITER haben 2014 an Seminaren zum Thema Gesundheit teilgenommen.

M H M M M M M M M _ I M G 0 0 21.JP G


– G esundheits m anage m ent –

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ENDLICH BIN ICH BESCHWERDEFREI. BERND GRIGOLEIT KUNDENSERVICE

registriert«, so Grigoleit, für den angesichts seiner Bandscheibengeschichte so etwas scheinbar Banales wie die richtige Sitzposition entscheidend ist.

Ein Leben ohne Schmerzmittel konnte sich Bernd Grigoleit schon gar nicht mehr vorstellen. Sieben Jahre lang waren sie sein ständiger Begleiter. Der heute 53-Jährige hatte lange unter Tage als Schlosser gearbeitet, was körperlich sehr anstrengend und belastend war. Nach einem Hexenschuss blieben ständige Rückenprobleme. Im April 1995 begann er bei den SWM, war zwei Jahre im Außendienst, ehe er im Kundenservice einstieg, wo er sich um Vertragsabrechnung und -betreuung kümmert. Der Wechsel von der physisch stark fordernden zu einer rein sitzenden Tätigkeit gab ihm den Rest. 2001 musste er eine Bandscheiben-Operation über sich ergehen lassen. Eine Zeitlang schien alles gut, doch dann ging es wieder los mit den Qualen. »Wenn ich acht Stunden im Büro gesessen hatte, war abends ein Bein taub«, erinnert sich Bernd Grigoleit nur ungern. Zuhause konnte er oft nur noch liegen. Sehr oft.

B E R N D _ G R IG O L E I T _ I M G 0 0 74.J P G

E I N F A C H U N D W I R K U N G S V O LL

Dann startete die erste SWM Pilotphase »Ergonomie am Arbeitsplatz«. Die ganze Abteilung machte mit, ließ sich von den Experten beobachten und fotografieren. Bei Grigoleit waren die Testergebnisse so eindeutig wie erschreckend: Er saß völlig falsch am Arbeitstisch, hatte die Beine nicht im idealen 90-Grad-Winkel und stützte oft den Kopf ab, als sei der ihm zu schwer. »Das habe ich gar nicht

Mit seinem neuen Ergonomiewissen ging er zur Krankenkasse und zum Betriebsarzt und bekam dank der Unterstützung von den SWM einen perfekt auf seinen Körper abgestimmten Bürostuhl und von seinem Rentenversicherungsträger einen Stehtisch. Letzterer elek­ trisch höhenverstellbar. »Jetzt arbeite ich meistens einen halben Tag im Stehen und die andere Hälfte im Sitzen«, erzählt Grigoleit und strahlt vor Glück. »Ich bin beschwerdefrei.« Seitdem ist er mehr in Bewegung, treibt auch Sport, um den Muskeln Abwechslung zu bieten und sie zu stärken. »Ich bin so dankbar für diese Ergonomie-Aktion, von allein wäre ich da wohl kaum drauf gekommen«, sagt der Kundenservice-Mitarbeiter und ist froh, dass die SWM derlei Angebote machen.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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Ü B E R : FA M I L I E N F R E U N D L I C H E S U N T E R N E H M E N

Papa nimmt sich Zeit KANN ES IN EINEM WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN HERZLICH ZUGEHEN? KANN ES. DAS HOCHFLEXIBLE ARBEITSZEITMODELL DER SWM B E I S P I E L S W E I S E H I L F T D E N M I TA R B E I T E R N , S I C H T R O T Z B E R U F S TÄTIGKEIT UM IHRE KINDER ODER PFLEGEBEDÜRFTIGEN ANGEHÖRIGEN Z U K Ü M M E R N . D O C H D A S I S T L Ä N G S T N I C H T A L L E S . N E U N FA K T E N M I T FA M I L I E N S I N N U N D E I N E L I E B E S G E S C H I C H T E Z W I S C H E N VAT E R UND SOHN.

F E I E R A B E N D _ M I T _ P A P A _ I M G 0 0 1 2.J P G


– FA M I L I E N F R E U N D L I C H E S U N T E R N E H M E N –

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FAMILIE IST FÜR UNS DA, WO UNSERE M I TA R B E I T E R G E G E N S E I T I G E , L A N G F R I S T I G E VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN UND SICH ZUGEHÖRIG FÜHLEN. HIERZU GEHÖREN KINDER, E LT E R N , G R O S S E LT E R N , E N K E L E B E N S O W I E WEITERE VERWANDTSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN UND LEBENSGEMEINSCHAFTEN, AUS DENEN SICH VERPFLICHTUNGEN ERGEBEN.


SWm GESCHÄFTSBERICHT

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VATER _ U N D

EINE lIEBESGESCHICHTE Z W I S C H E N VA T E R U N D S O H N

Noch ist Matthias Regner eher eine Ausnahme. Doch es werden allmählich mehr Männer, die sich Elternzeit gönnen. Klein-Erik kam am 31. März 2014 zur Welt und den ganzen August war sein Papa zu Hause. Das hat dem Gruppenleiter im Bereich Abwasserentsorgung so gut gefallen, dass er im April 2015 gleich noch einmal eine Pause vom Berufsalltag macht. »Als ich erfuhr, dass ich Vater werde, stand sofort fest, dass ich diese Auszeit nehmen werde«, sagt Regner. »Ich wollte meinen Sohn gerade am Anfang nicht nur schlafend erleben.«

Insbesondere ältere Freunde, Bekannte und Kollegen hatten ihm von ihrem Bedauern erzählt, dass es das zu ihrer Zeit noch nicht gab und wie sehr sie ihn darum beneiden. »Ich habe so oft von Vätern gehört, dass sie gern mehr Nähe zu ihren Kindern gehabt hätten«, so Regner. Das wollte er sich später nicht vorwerfen. Die Reaktionen auf seine Entscheidung waren »ausschließlich positiv.« Auch sein direkter Vorgesetzter zeigte sich aufgeschlossen und wurde etwas wehmütig. Derlei flexible Elternzeitmodelle hätten ihm gefallen, als er selbst Vater wurde.

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Matthias Regner war erfreut, wie unproblematisch und reibungslos alles im Bereich Personalwesen lief. Seine überwiegend administrativen Aufgaben im Tagesgeschäft konnten auf viele Schultern verteilt werden, so dass der zusätzliche Arbeitsaufwand der Kollegen überschaubar war. Während seine Frau die gesamten zwölf Monate Elternzeit nahm, entschied sich der Gruppenleiter Anlagenbetrieb im Klärwerk nur für die zwei verteilten Monate. Er hat es sehr genossen, sich gemeinsam mit seiner Frau an das neue Leben mit Kind zu gewöhnen und eine innige Beziehung zu seinem Söhnchen aufzubauen. »Ich würde das jederzeit wieder machen.«


– FA m I l I E N F R E U N D l I C H E S U N T E R N E H m E N –

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N E U N FA K T E N M I T FA M I L I E N S I N N

1

3

Wie wichtig der Unternehmensleitung das Thema Familie & Beruf ist, zeigt der erweiterte Familienbegriff, der seit 2012 gilt. Familie umfasst demnach nicht nur Blutsbande, sondern alle relevanten Beziehungen. Ob Adoptivkinder, Patchwork-Familie, gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder zu pflegende Eltern – die SWM machen bei Förderung und Unterstützung keine Unterschiede.

Das ist ungewöhnlich: Bei den Arbeitszeiten der SWM ist nichts in Stein gemeißelt. In vielen Bereichen gibt es weder eine starre Kernarbeitszeit noch Vorschriften, wie Teilzeitarbeit zu leisten ist. Bei der Gleitzeit sind bis zu 30 Über- beziehungsweise 30 Minusstunden möglich, solange der Betrieb weiterläuft.

2

Teilzeitarbeit bedeutet keinen Karriereknick. Von den 661 SWM Mitarbeitern arbeiten derzeit 34 in Teilzeit. Davon vier in Führungspositionen. Es gibt elf verschiedene Modelle, ob 30 Stunden oder weniger pro Woche, diese auf vier oder fünf Tage verteilt – ganz individuell auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer abgestimmt. Aktuell sind zwölf Prozent der Teilzeitkräfte bei den SWM männlich.

Die gesetzliche Rente wird bald allein nicht mehr ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Die SWM kümmern sich um eine zusätzliche Versorgung ihrer Betriebsangehörigen bei Renteneintritt. Alle unbefristet eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können einen Vertrag zur betrieblichen Altersvorsorge abschließen, den die SWM bezuschussen.

4

Tarifbindung (AVEU) ist ebenso üblich wie eine 38-StundenWoche und 30 Urlaubstage bei Vollzeitbeschäftigten. Jahressonderzahlung, freie Tage an Heiligabend und Silvester gehören auch dazu.

5

Bei der Geburt eines Kindes gibt es »Willkommensgeld«. Später gibt es monatliches Kinderbetreuungsgeld, Extras zur Einschulung und Kinderbücher zu Weihnachten. Über zusätzliche freie Tage können sich die Mitarbeiter bei der Geburt eines Kindes, bei der Hochzeit und bei Umzug freuen.

Auf Wunsch können Mitarbeiter an Weiterbildungsangeboten rund um das Thema Familie teilnehmen und beispielsweise Kurse mit Inhalten zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügung besuchen.

8

9

Die Bewerberorientierung exklusiv für Mitarbeiterkinder vermittelt Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung zum Start ins Berufsleben.

6

Beim jährlichen SWM Familientag sind Lebenspartner und Kinder der Mitarbeiter eingeladen. Für die Betreuung der Kleinen wird gesorgt.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

32

C H E E E E E E E E E E E E S E _ I M G 0 0 7 2.J P G


– FA M I L I E N F R E U N D L I C H E S U N T E R N E H M E N –

33

SEIT 2012 SIND DIE SWM VON DER GEMEINNÜTZIGEN HERTIE-STIFTUNG BERUFUNDFAMILIE® A U D I T I E R T U N D Z E R T I F I Z I E R T. D A S A U D I T I S T E I N S T R AT E G I S C H E S M A N A G E M E N T- I N S T R U M E N T ZUR BESSEREN VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE.

O O H _ W A S _ I S T _ D A S _ I M G 0 0 9 0.J P G


SWm GESCHÄFTSBERICHT

34

ÜBER:AUSBIlDUNG

Es geht auch

ohne Kaffeekochen

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und

Kopieren

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– AUSBIlDUNG –

35

5 DUALE STUDENTEN sind derzeit bei den SWM.

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JUNGE MENSCHEN absolvieren ihre Ausbildung bei den SWM (inklusive duale Studenten).

A U S B I L D U N G K A N N S PA N N E N D S E I N U N D S PA S S M A C H E N . WENN SIE DIE JUNGEN LEUTE ZUGLEICH FÖRDERT UND F O R D E R T. D I E S T Ä D T I S C H E N W E R K E M A G D E B U R G B I E T E N VERSCHIEDENE MODELLE, UM DIE FÜHRUNGSKRÄFTE VON M O R G E N F Ü R S I C H Z U G E W I N N E N. Z W E I D UA L S T U D I E R E N D E B E R I C H T E N Ü B E R I H R E E R FA H R U N G E N .

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SWm GESCHÄFTSBERICHT

36

Wegen der demografischen Entwicklung wird Deutschland quantitativer und qualitativer Fach- und Führungskräftemangel prophezeit. Die Städtischen Werke Magdeburg beugen dem vor, indem sie attraktive Ausbildungen anbieten. Das ist so wichtig, weil sich gute junge Leute heute oftmals schon ihren Arbeitgeber aussuchen können – nicht umgekehrt. Hinzu kommt, dass die Energiebranche auf den ersten Blick für manche eher wenig sexy wirkt und Magdeburg nicht unbedingt als Traumstadt gilt. Dagegen hilft nur, sich von anderen zu unterscheiden, immer etwas mehr zu bieten und sich als ein lebens- und liebenswertes Unternehmen zu positionieren. Das duale Studium bei den SWM ist ein Beispiel, wie das gelingen kann. Möglich ist das dreieinhalbjährige duale Studium zum Bachelor of Arts in der Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre in Kooperation mit der Hochschule Magdeburg-Stendal. Alle drei Monate erfolgt der Wechsel von der Theorie- zur Praxisphase. Felix Bake, Jahrgang 1993, geboren in Zerbst, und Sarah Fackendahl, 1992 in Havelberg zur Welt gekommen, studieren beide im 5. Semester und haben 16 Kommilitonen. Im Gespräch erzählen sie von ihrem Doppelleben.

8 NACHWUCHSKRÄFTE haben 2014 ihre Ausbildung bei den SWM begonnen.

Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Wie gefällt es Ihnen bisher bei den SWM?

Ich wollte mich nicht nur mit der Theorie beschäftigen, sondern diese von Anfang an in der Praxis anwenden und schon während des Studiums erste Berufserfahrung sammeln. Angenehm ist natürlich auch, dass wir nicht irgendeinen Nebenjob annehmen müssen, weil wir eine angemessene Vergütung bekommen.

BAkE

BAkE

Das ging mir genauso. Im Vergleich zu einem Direktstudium finden wir durch die Berufserfahrung, die wir dann schon haben, später leichter den Einstieg ins volle Berufsleben. Und, ja, die finanzielle Unabhängigkeit ist schön.

FAC k E N DA H l

Sehr gut. Ich lerne in verschiedenen Abteilungen die praktischen Abläufe kennen. Und wir haben immer einen Ansprechpartner bei Problemen, Wünschen oder Fragen.

F A C k E N D A H l Ich habe meine Entscheidung für die SWM noch keinen Tag bereut. Der Einsatz unserer Praxisphasen ist genau auf die Schwerpunkte an der Hochschule abgestimmt. Somit können wir die gelernte Theorie sofort umsetzen. Dass immer ein Betreuer für uns da ist, finde ich wichtig. Gibt es mal eine schwierige Situation im Unternehmen oder an der Hochschule, erleben wir, wie die SWM hinter uns stehen.

Warum fiel Ihre Wahl auf die SWM? Ich habe mir die Homepage angesehen und die hat mir sehr gut gefallen. Die SWM sind ein wirtschaftlich starkes Unternehmen in der Region und ein sicherer Arbeitgeber. Vor allem mag ich das soziale Engagement.

FAC k E N DA H l

Toll ist, dass man hier viele verschiedene Bereiche durchlaufen kann, das reicht ja von Buchhaltung, Vertrieb oder Marketing bis zu Personalwesen und Kundenservice. Das ist schon abwechslungsreich.

BAkE

Apropos Bewerbung, wissen Sie, wie viele Mitbewerber es gab? 33. Wir sind die glücklichen Zwei, die es geschafft haben.

BAkE

Was hat Ihnen bislang besonders gut gefallen? F A C k E N D A H l Die SWM kümmern sich wirklich um uns. Uns und auch den anderen Mitarbeitern wird viel geboten. Da kann man schon stolz darauf sein, wenn man in so einem Unternehmen arbeitet.

Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit den SWM Mitarbeitern? Die Kollegen sind aufgeschlossen und hilfsbereit. Sie wollen einem etwas beibringen und man wird gut in die jeweiligen Abteilungen integriert. Wir erhalten meistens Aufgaben, die wir eigenverantwortlich erledigen dürfen, das zeigt das Vertrauen in uns.

BAkE


– AUSBIlDUNG –

37

SARA

DIE SWm kÜmmERN SICH WIRklICH Um UNS. S A R A H FAC k E N DA H l DUALE STUDENTIN

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SWm GESCHÄFTSBERICHT

38

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– AUSBIlDUNG –

39

Zu Beginn der Ausbildung, zum Beispiel in der Kick-off-Woche, wurde uns immer wieder erzählt, wie schön alles bei den SWM ist. Damals dachte ich insgeheim, das kann ja gar nicht stimmen, denn wo ist das schon so? Aber ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren dabei und es ist wirklich wahr. Die meisten Kollegen haben ein offenes Ohr für den anderen. Wenn es darauf ankommt, weiß ich, dass jemand für mich da ist und mir hilft.

Wie erleben Sie den Wechsel zwischen Studium und Arbeit?

Sind Sie zufrieden mit Ihren Aufgaben bei den SWM?

FAC k E N DA H l

Nach jeder Theoriephase freue ich mich wieder sehr auf die Praxis, um endlich wieder aktiv etwas zu machen. Meistens durchlaufen wir dann zwei Fachbereiche innerhalb von sechs Wochen, was ich als sehr kurz empfinde. Die Zeit reicht aber, um einen Eindruck zu bekommen und die jeweiligen Kollegen kennenzulernen.

BAkE

Welche speziellen Angebote gibt es für Sie?

BAkE

Das ist bei mir genauso, allerdings muss ich mich immer erst wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen, aber das geht meistens sehr schnell.

F A C k E N D A H l Das ist schon unterschiedlich. Nicht alles ist anspruchsvoll, da muss man schon mal einen Tag lang Briefe eintüten. Oft fühle ich mich aber als vollwertige Mitarbeiterin und kann selbstständig arbeiten. Wird man dann später noch einmal als Krankheits- oder Urlaubsvertretung angefragt, ist das natürlich eine sehr schöne Bestätigung, dass man’s gut gemacht hat.

FAC k E N DA H l

Wir dualen Studenten nehmen an den Veranstaltungen für die Azubis teil. Auch bei den jährlichen Seminaren wie »Azubi-Fit«. Jedes Jahr gibt es die Azubifahrt und ein Weihnachtsessen. Wir sind also voll integriert und es macht Spaß, sich untereinander auszutauschen.

FAC k E N DA H l

Ist dieses Doppelleben nicht sehr anstrengend?

Kaffee kochen und stupide Kopierarbeiten sind die Ausnahme. Es gehört manchmal dazu, meistens werden uns aber Aufgaben gegeben, die auch wichtig sind. Der Anspruch steigt im Laufe des Studiums.

B A k E Mir bleibt genug Freizeit, um mich zu erholen.

Ich empfinde das schon etwas stressiger als Felix. Während der Praxisphasen müssen wir ja eine Hausarbeit schreiben. Zudem haben wir viele Vorträge, Projekte und Ähnliches. Da bin ich froh, in der Vorlesungszeit mal einen Tag frei zu haben.

FAC k E N DA H l

Gibt es etwas, das Sie sich noch wünschen würden? Ich möchte gern nach dem Studium übernommen werden und mich hier weiter qualifizieren.

BAkE

F A C k E N D A H l Ich hoffe auch, dass meine Zukunft bei den SWM weitergeht. Und dass ich in einem Fachbereich eingesetzt werde, in dem ich mich wohl fühle und wo ich mich weiterentwickeln kann.

Als duale Studenten erhalten Sie für Ihre Arbeit eine Vergütung. Reicht das zum Leben? B A k E Damit kommt man gut aus. Schließlich erhalten wir dualen Studenten das ganze Jahr über Geld, obwohl wir nur ein halbes Jahr im Unternehmen sind. Das ist eine super Sache.

ENTSPA NNE

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SWM GESCHÄFTSBERICHT

40

SANDRA FRANZE WURDE IN ANKLAM GEBOREN, SCHLOSS 2006 DAS ABITUR IN GARDELEGEN AB, STUDIERTE Z U N Ä C H S T, E N T S C H L O S S S I C H DANN JEDOCH 2008 ZU EINER AUSBILDUNG BEI DEN SWM. HEUTE ARBEITET DIE 28-JÄHRIGE IM ANLAGEN- UND NETZSERVICE UND IST BEREITS LEHRAUSBILDUNGSHELFERIN.

M E I N _ V O R B I L D _ I M G 0 0 4 5.J P G


– G enerationen –

41

Ü B E R : G E N E R AT I O N E N

Alte Hasen und junge Fuechse

HEUTE SCHON AN MORGEN DENKEN: MIT VORAUSSCHAUENDER P E R S O N A L S T R AT E G I E W O L L E N D I E S W M M A G D E B U R G D E N G E S E L L S C H A F T L I C H E N W A N D E L G E S TA LT E N . M I T U N K O N V E N T I O N E L L E N L Ö S U N G E N W I E L E R N TA N D E M S U N D A LT E R S G E M I S C H T E N T E A M S , D I E D A S W I S S E N V E R S C H I E D E N E R G E N E R AT I O N E N Z U S A M M E N B R I N G E N . E I N H A R M O N I S C H E S D U O S T E L LT S I C H V O R .

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wir werden immer weniger und wir werden immer älter. Nach der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden kann Deutschlands Bevölkerung bis zum Jahr 2060 um bis zu 17 Millionen Menschen zurückgehen. 2020 werden bereits 31 Prozent 60 Jahre und älter sein, 2050 sogar mehr als 40 Prozent.

haben wir in allen Abteilungen Demografie-Gespräche und ein Ampelsystem eingeführt. Sobald »rot« aufleuchtet, herrscht Handlungsbedarf, weil es signalisiert, dass in fünf Jahren ein Mitarbeiter in Rente gehen wird. Sofort greifen dann Nachfolgeplanungen, die eine Übergangsfrist beinhalten, in der Ausscheidender und Nachfolger zusammenarbeiten, um Wissen zu sichern.

Wollen wir bei den SWM unsere eigene Zukunft sichern, müssen wir dem Fachkräftemangel vorbeugen. Deshalb

Unsere Strategie ist, die »alten Hasen« durch eigenen Nachwuchs zu ersetzen. Deshalb sind Aus- und Weiterbildung so bedeutend. Jeder, der bei uns erfolg-

reich eine Ausbildung beendet, kann von unbefristeter Übernahme ausgehen. Junge Talente werden, wenn sie wollen, frühzeitig auf Führungsaufgaben vorbereitet. Zu dieser Strategie zählt auch, dass wir Praktikumsplätze anbieten, Bachelor- und Masterarbeiten betreuen und an den Hochschulen mit Studenten in Kontakt treten. Ein besonderes Beispiel, Erfahrung im Unternehmen zu halten, sind unsere altersgemischten Teams. Wie die funktionieren? Großartig, wie das Beispiel der beiden Monteure Sandra Franze und Stefan Hoffmann zeigt:


SWM GESCHÄFTSBERICHT

42

SANDRA FRANZE

»Seit meinem zwölften Lebensjahr bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr, daher kommt mein technisches Interesse. Deshalb habe ich mir auch einen technischen Beruf ausgesucht. Wir Anlagenmechaniker fertigen unter anderem Bauteile und fügen sie zu Anlagen zusammen, kümmern uns um versorgungstechnische Rohrleitungssysteme, warten sie, halten sie instand und bauen sie bei Bedarf um. Ich bin also so eine Frau im Männerberuf, habe damit aber noch nie Probleme gehabt. Ich bin es seit meiner Kindheit gewöhnt, mit Jungs und Männern zusammenzuarbeiten, war auch immer beim Fußballspielen dabei. Da Stefan im Bereich Anlagen- und Netzservice (AN) einer der Ausbildungsbeauftragten war, wurde ich seine Azubine. Während der Lehre musste ich in alle Bereiche etwa zwölf Wochen hineinschnuppern und immer gab es diese Tandems von Jung und Alt. Zwischen Stefan und mir bestand von Anfang an große Sympathie. Ich habe eine Menge von ihm gelernt, Dinge, die man eben nur in der Praxis erfahren kann. Schon im 3. Lehrjahr bin ich in seinen Bereich gekommen und geblieben. Und dann waren wir die meiste Zeit gemeinsam unterwegs. Eigentlich machen wir dieselbe Arbeit, nur manchmal, wenn ich Hilfe benötige, kommt noch einer von den Männern mit dazu.

Schon nach etwa einem halben Jahr als Jungfacharbeiterin bekam ich mein eigenes Auto mit Werkzeug und Materialien, sodass wir heute getrennt fahren, uns aber oft auf den Baustellen treffen. Manchmal sind wir beide mit einem Auszubildenden unterwegs.

4 6,4 J A H R E beträgt das Durchschnittsalter der gewerblichen Arbeitnehmer wie Monteure, die 30,8 Prozent der SWM Belegschaft ausmachen.

Wir kennen uns mittlerweile sehr gut und erzählen auch über private Dinge. Er hat ja eine Tochter und stellt mir manchmal Fragen zur Schule oder Ähnliches. Dann möchte er meinen Rat hören, das finde ich schön. Umgekehrt ist das aber genauso, ich kann mich immer an ihn wenden. Das sehe ich als Vorteil, wenn junge und ältere Kollegen zusammenarbeiten, profitieren beide Seiten. Ich kann dieses Modell der gemischten Teams unbedingt weiterempfehlen, ob Jung und Alt oder Mann und Frau.« S T E FA N H O F F M A N N

»Zunächst war ich schon etwas überrascht, als ich erfuhr, dass ich zum ersten Mal eine Frau ausbilden soll. Das war einfach ungewohnt. Aber ich war vor allem neugierig darauf. Manch einer denkt vielleicht, unsere Arbeit ist zu schwer für eine Frau. Das stimmt aber zu 90 Prozent überhaupt nicht. Und die restlichen zehn Prozent sind kein Problem, wenn wir beispielsweise große Rohrverschrau-

bungen lösen. Sollte wirklich mal die Muskelkraft nicht reichen, übernimmt Sandra eben eine andere Arbeit. Ich wollte ihr wie allen meinen Auszubildenden vor allem Praxiswissen, Gelassenheit, professionellen Umgang mit Kunden und Freude bei der Arbeit vermitteln. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Ich schätze Sandras umgängliche Art sehr und ihr großes handwerkliches Geschick. Sie beherrscht jedes Werkzeug. Die Teamarbeit mit ihr war von Anfang an sehr angenehm. Wir können einfach gut miteinander kommunizieren, ob bei der Arbeitsplanung und -umsetzung oder auch bei privaten Gesprächen. Dieses freundschaftliche Verhältnis trotz unseres Altersunterschieds gefällt mir sehr. Ich habe ja auch von ihr viel lernen können. Zum Beispiel, wie junge Menschen denken. Das hilft mir in Bezug auf meine Tochter ungemein. Ich bin überzeugt, dass sich diese gemischten Teams optimal ergänzen. Bei den Älteren überwiegen Erfahrung und Abgeklärtheit, die Jungen sind körperlich einfach fitter. Mir jedenfalls macht der Umgang mit jungen Menschen sehr viel Spaß.«


– G E N E R AT I O N E N –

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S T E FA N H O F F m A N N IST GEBÜRTIGER MAGDEBURGER, ANLAGENMONTEUR UND SEIT 1991 BEI DEN SWM UND VORGÄNGER MAWAG. DER 51J Ä H R I G E H AT I N S E I N E N 1 5 JAHREN ALS AUSBILDUNGSHELFER 25 JUNGE MENSCHEN A U S G E B I L D E T.

T R A U M K O M B O _ I M G 0 0 41.JP G


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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S U M M _ I M G 0 1 0 0.J P G



Heute B E R I C H T E R S TAT T U N G

GESCHÄFTSBERICHT 2014


B E R I C H T E R S TAT T U N G 2 0 1 4 DER STÄDTISCHEN WERKE MAGDEBURG



– SWM GESCHÄFTSBERICHT –

3

I N H A LT

SWM ÜBERBLICK 4

PERSONAL UND WERTSCHÖPFUNG 4 STROM UND GAS 6 WASSER, ABWASSER UND WÄRME 7

B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S 8

LAGEBERICHT & K ­ ONZERNLAGEBERICHT 10

JAHRESABSCHLUSS 21

BILANZ 22 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 24 ANHANG 25

KONZERNABSCHLUSS 41

KONZERNBILANZ 42 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 44 KONZERNANHANG 45 ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS 58 E N T W I C K L U N G D E S K O N Z E R N E I G E N K A P I TA L S 6 0 K O N Z E R N K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G 6 3

IMPRESSUM H E R A U S G E B E R   Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG, Am Alten Theater 1, 39104 Magdeburg, www.sw-magdeburg.de, Postfach 3628, 39011 Magdeburg, Telefon 0391 / 587-0, Telefax 0391 / 587-2825, info@sw-magdeburg.de

R E D A K T I O N   Marketing, Anne-Kathrin Beyer, beyer@sw-magdeburg.de, Telefon 0391/587-2415, Victoria Grimm, victoria.grimm@sw-magdeburg.de T E X T   Victoria Grimm, victoria.grimm@sw-magdeburg.de, Ute Witt, uwitt@ymail.com   G E S T A L T U N G   wirDesign Berlin Braunschweig F O T O G R A F I E (nach Seitenzählung des Imageteils)   Matthias Sasse, Photobob (Fotoboxmotive); Nilz Böhme (S. 4, 7, 40, 43); Sebastian Vollmert (S. 8 – 9 (Details), 35 (Bild Mitte)); Engelbert Dudek (S. 34 (Kanne), 38 – 39 (Stadt))   D R U C K   Stelzig Druck, Magdeburg


SWM GESCHÄFTSBERICHT

4

P E R S O N A L & W E RT S C H Ö P F U N G

2014

2013

Gewerbliche Arbeitnehmer / ­innen

202

204

Angestellte

459

459

661

663

Einstellungen

8

10

Beendigungen

13

15

Anzahl

38

42

PERSONAL

Personal

Gesamt

Auszubildende


– ÜBERBLICK –

5

WERTSCHÖPFUNG IN DER REGION

2014

2013

Mio. EUR

Mio. EUR

Personalaufwand

41,7

41,0

Investitionen in Sachanlagevermögen

26,4

17,2

Instandhaltung

13,7

14,2

Bezugskosten MHKW und Wasser

24,2

23,3

Ertragsteuern

4,2

7,6

Konzessionsabgabe

8,7

9,6

26,7

27,4

145,6

140,3

Dividende an die Landeshauptstadt Magdeburg Gesamt


SWM GESCHÄFTSBERICHT

6

STROM & GAS

2014

2013

Haushalts- und Kleingewerbekunden, Absatz in Mio. kWh

330

350

Sondervertragskunden, Absatz in Mio. kWh

314

266

Leitungsnetz Mittelspannung, in km

1043

1044

Leitungsnetz Niederspannung, in km

1436

1434

STROM

Technische Kennzahlen

Anzahl Umspannwerke

15

15

Leitungsnetz insgesamt, in km

2479

2478

Nettohöchstlast, MW

179,4

181,7

GAS

2014

2013

Tarifkunden, Absatz in Mio. kWh

639

756

Sondervertragskunden, Absatz in Mio. kWh

210

274

Leitungsnetz Hochdruck (ohne Netzanschlüsse)

186

186

Leitungsnetz Mitteldruck (ohne Netzanschlüsse)

107

106

Leitungsnetz Niederdruck (ohne Netzanschlüsse)

481

479

Technische Kennzahlen, in km


– ÜBERBLICK –

7

WA S S E R , A B WA S S E R & W Ä R M E

2014

2013

9.154

8.938

1.147

1.122

Versorgungsleitungen

817

813

Anschlussleitungen

383

344

2014

2013

229

225

WA S S E R

Tarifkunden, Absatz in 1.000 m

3

Sondervertragskunden, Absatz in 1.000 m3 Technische Kennzahlen, in km

A B WA S S E R

Ausgewählte Kanalnetzleistungen

Gereinigte Abwasserkanäle, in km TV­Kanalnetzuntersuchungen, in km TV­Anschlusskanaluntersuchungen, in Stück Festgestellte Fehlanschlüsse, in Stück

82

94

1.849

1.258

31

23

10.461

10.608

2014

2013

447

527

Fäkalienentsorgung im Stadtgebiet

Aufträge

WÄRME

Sondervertragskunden, Absatz in Mio. kWh Technische Kennzahlen

Anzahl dezentraler Wärmeerzeugungsanlagen Anzahl Haus­ / Übergabestationen Trassenlänge (ohne Netzanschlüsse), in km

830

819

1.867

1.864

129

123


SWM GESCHÄFTSBERICHT

8

BERICHT DES A U F S I C H T S R AT E S

B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S A N D I E G E S E L L S C H A F T E R V E R S A M M L U N G

Im Berichtsjahr stand der Aufsichtsrat in ständigem Kontakt mit der Geschäftsführung. Er hat die Geschäftsführung bei der Führung des Unternehmens regelmäßig beraten und überwacht. Die Geschäftsführung informierte den Aufsichtsrat in mündlichen und schriftlichen Berichten regel­ mäßig, zeitnah und umfassend über alle wesentlichen Fragen zur Unternehmensplanung, zum Geschäftsverlauf und zur Lage des Unternehmens einschließlich der Risiken und des Risikoma­ nagements. In regelmäßigen Sitzungen wurden anhand der Berichte der Geschäftsführung alle Geschäftsvorgänge, die nach Gesetz und Satzung der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen, sowie wesentliche Angelegenheiten, die die Entwicklung der Städtischen Werke Magdeburg betrafen, gemeinsam mit der Geschäftsführung eingehend behandelt. Darüber hinaus wurde der Vorsitzende des Aufsichtsrates auch zwischen den Sitzungen von der Geschäftsführung über alle sonstigen wichtigen Geschäftsvorfälle unverzüglich informiert. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen eingebunden und hat, soweit erforderlich, seine Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat trat im Ge­ schäftsjahr 2014 zu insgesamt vier Sitzungen zusammen. In diesen Sitzungen hat der Aufsichts­ rat die Berichte der Geschäftsführung ausführlich diskutiert und gemeinsam die Entwicklung des Unternehmens sowie die strategischen Fragestellungen erörtert. Der Jahresabschluss sowie der Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2014 sind von der Warth & Klein Grant Thornton AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Prüfung des Jahres­ abschlusses und des Lageberichtes durch den Aufsichtsrat hat ebenfalls keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat hat dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zugestimmt und den Jahresabschluss gebilligt.


– B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S –

9

Des Weiteren wurden vom Aufsichtsrat der Wirtschaftsplan für das Jahr 2015 sowie die Mittelfristplanung für die Jahre 2016 bis 2018 beschlossen. Darüber hinaus stimmte der Auf­ sichtsrat dem Ausstieg aus der Beteiligung an der HSN Magdeburg zum Jahresende 2015 zu. Ebenso beschloss der Aufsichtsrat den Erwerb eines Grundstücks in zentraler Stadtlage sowie den Neubau eines Verwaltungsgebäudes an diesem Standort. Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre erfolgreiche Arbeit.

Magdeburg, den 29. April 2015 Der Aufsichtsrat

Dr. Lutz Trümper Vorsitzender des Aufsichtsrates


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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LAGEBERICHT & KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSMODELL

Zum Konzern gehören neben der Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG (SWM) als Mutter­unternehmen die Abwassergesellschaft Magdeburg mbH (AGM) und die Netze Magde­ burg GmbH (Netze.MD) als verbundene Unternehmen. Letztere entstand in 2014 aus der Umfir­ mierung der SWM Netze GmbH. Der Sitz der Gesellschaften ist Magdeburg. Darüber hinaus ist SWM an 11 Unternehmen beteiligt. Die SWM ist ein mehrheitlich kommunales Querverbundunternehmen. Komplementärin ist die Städtische Werke Magdeburg Verwaltungs-GmbH, die auch die Geschäftsführungsbefugnis besitzt. Kommanditisten der SWM sind die Landeshauptstadt Magdeburg (54 %), die EAV Betei­ ligungs-GmbH (26,67 %) und die GELSENWASSER Magdeburg GmbH (19,33 %). Die SWM und ihre Tochterunternehmen versorgen ihre Kunden – Haushalte, Gewerbe, Industrie und öffentliche Einrichtungen – mit Strom, Gas, Wasser und Wärme. Das Versorgungsgebiet betrifft insbesondere die Landeshauptstadt Magdeburg. Darüber hinaus werden Kunden in der Region bzw. bundesweit versorgt. Für das Satzungsgebiet der Landeshauptstadt und für eine Reihe von Umlandgemeinden erfüllt der Konzern die Aufgaben der Abwasserbeseitigung. Ferner bieten die SWM und ihre Beteiligungsunternehmen vielfältige technische und kaufmännische Dienstleistungen rund um die Ver- und Entsorgung an. VERTRIEB UND NETZ

Entsprechend den gesetzlichen Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes sind in der Elektri­ zitätsversorgung Vertrieb und Netz gesellschaftsrechtlich getrennt. Die Elektrizitätsverteilnetze sind an die jeweiligen Netzbetreiber verpachtet worden. In der Gasversorgung ist größenbedingt ein gesellschaftsrechtliches Unbundling nicht vorgeschrieben. Vertrieb und Netz sind gemäß den bestehenden Vorschriften informatorisch, buchhalterisch und organisatorisch getrennt.

Z I E L E U N D S T R AT E G I E N

Die Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG ist das Ver- und Entsorgungsunternehmen für die Landeshauptstadt Magdeburg. In unserer weiteren Entwicklung orientieren wir uns auch auf das regionale Umfeld, d. h. Sachsen-Anhalt und die angrenzenden Bundesländer. Unsere Kunden ver- und entsorgen wir zuverlässig, wirtschaftlich und umweltverträglich. Wir arbeiten kunden­ orientiert. Die Kunden stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Ihre Zufriedenheit bestimmt unser Handeln. Wir handeln wirtschaftlich zum gegenseitigen Nutzen für unsere Kunden, Gesellschaf­ ter und Beschäftigten.


– L agebericht und K onzernlagebericht –

11

Wir sind Partner der Kommunen. Unsere Leistungen sind elementare Voraussetzungen für das Leben, Wohnen und Wirtschaften. Ihre Qualität beeinflusst unmittelbar die Lebensbedingungen und Lebensqualität der Menschen und auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Landeshauptstadt Magdeburg und der Region. Wir setzen uns für die Umwelt ein. Die Umweltorientierung bezieht sich dabei nicht nur auf unser Kerngeschäft, sondern ist auch unternehmensintern wesentlicher Maßstab. BASIS DES ERFOLGS

Wir bauen auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Wichtigste in unserem Unterneh­ men sind die Menschen, die bei uns arbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten in hohem Maße den Erfolg der SWM Magdeburg selbst aktiv mit.

STEUERUNGSSYSTEM

Um unsere Marktposition auch unter den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen hal­ ten zu können, setzen wir auf ein Steuerungssystem, welches vor allem auf das Erreichen der finanziellen Unternehmensziele gerichtet ist. Unser Ziel ist es, in allen Geschäftsfeldern positive Ergebnisse zu erreichen sowie durch stetiges Wachstum Mehrwerte zu generieren. Aufgrund unseres Geschäftsmodells stehen insbesondere der Rohertrag sowie das Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im Fokus unseres integrierten Controllingansatzes. Dabei definieren wir den Rohertrag als Differenz der Umsatzerlöse aus dem Versorgungsbereich und der zuzuordnenden Bezugskosten nebst Energiesteuern. Zur Einflussnahme und Steuerung der Zielerreichung werden die festgelegten Kennziffern monatlich analysiert. Vierteljährlich er­ folgt die Berichterstattung an die Gesellschafter und Gremien. Der Konzern unterliegt aufgrund der besonderen Konzernstruktur und den Betriebsführungsver­ trägen keiner gesonderten Steuerung.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Aktivitäten der SWM in puncto Forschung und Entwicklung sind sehr stark auf die eigene Geschäftstätigkeit ausgerichtet. Selbstverständlich beteiligen wir uns aber auch an der Bearbei­ tung zentraler Aufgabenstellungen im Rahmen der Verbandsarbeit u. a. beim VKU, dem BDEW oder der DWA.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

12

ENERGIE- UND KLIMASCHUTZMANAGEMENT

Schwerpunkte sind Themen im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Energiewende. Gemeinsam mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) begleiten wir die Landeshauptstadt Magdeburg bei der Anwendung des Energie- und Klimaschutzmanagements, welches 2013 eingeführt wurde. Magdeburg wurde für die erfolgreiche Implementierung mit dem Titel »denaEnergieeffizienz-Kommune« ausgezeichnet. Darüber hinaus haben wir unsere Untersuchungen über die Beeinflussung von lokalen Stromverteilnetzen durch große Windkraftanlagen sowie Möglichkeiten der Erhöhung von Pumpspeicherkraftwerksleistung im Harz vorangetrieben. Des Weiteren haben wir im Jahr 2014 die stufenweise Einführung eines Energiemanagement­ systems nach DIN 500001 fortgeführt.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Nach den derzeit vorliegenden Statistiken ist die Weltwirtschaft auch im Jahr 2014 weiter mo­ derat gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag demnach um 3,3 % über dem Vorjahres­ wert. Allerdings wird das schwache Wachstum in der Euro-Zone langsam zur Belastung für die Weltwirt­schaft. Selbst die vergleichsweise positive Entwicklung in Deutschland kann den euro­ päischen Negativeinfluss kaum dämpfen. Das deutsche BIP ist in 2014 mit 1,5 % deutlicher als in den Vorjahren angestiegen. Insbe­ sondere im Bereich Land- und Forstwirtschaft / Fischerei, aber auch im Baugewerbe waren überproportionale Steigerungsraten bei der Wertschöpfung zu verzeichnen – im Finanz- und Versicherungsbereich jedoch Rückgänge. Die Entwicklung 2014 in Deutschland steht aber eher im Gegensatz zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Euro-Zone. Die Wachstumserwartungen für das abgelaufene Jahr liegen in Europa bei durchschnittlich 0,8 %. Ausschlaggebend für den nahezu konjunkturellen Stillstand ist die herrschende Unsicherheit bei den Investoren. Die Furcht vor Deflation und die teilweise hohe Arbeitslosigkeit in Europa bremsen die wirtschaftlichen Er­ wartungen. Darüber hinaus überschatten die Griechenlandkrise und die Ereignisse in der Ukraine die wirtschaftlichen Aussichten. Für 2015 ist für Deutschland ein deutlich geringeres Wachstum zu erwarten. Andere Euro-Länder dürfen hier mit höheren Steigungsraten rechnen.

BRANCHENENTWICKLUNG ENERGIEVERBRAUCH RÜCKLÄUFIG

Der Energieverbrauch in Deutschland lag 2014 nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen e.V. bei rd. 13.100 PJ bzw. 446,5 Mio. t SKE. Damit waren ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 4,8 % sowie der geringste Verbrauch seit der Wiedervereinigung zu verzeichnen. Ausschlag­ gebend hierfür war im Wesentlichen die milde Witterung. Der Verbrauchsrückgang betraf alle fossilen Energie­träger – die erneuerbaren Energien legten dagegen zu. Sie verzeichneten ins­ gesamt einen Zuwachs um 1,4 % auf 1.449 PJ. Damit beträgt ihr Anteil am gesamten Primär­ energieverbrauch nunmehr 11,1 %.


– L agebericht und K onzernlagebericht –

13

Während die Stromerzeugung aus Wasserkraft zurückging, konnten Windkraft und Photovoltaik ihren Beitrag an der Stromproduktion weiter erhöhen. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Strom­verbrauch stieg auf 27,3 %. Die EEG-Umlage stieg in 2014 auf 6,24 ct/ kWh – ein Anstieg um 18 %. Die Energiewende ist damit allerdings noch längst nicht auf einem guten Weg. Deutschland ist das einzige Land, welches eine Energiewende konsequent umsetzt. In den Nachbarländern wer­ den teilweise völlig andere Ziele verfolgt, neue Kernenergie- bzw. Kohlekraftwerke werden errich­ tet. Zwar ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Deutschland weiter gestiegen – allerdings macht Strom nur ein Fünftel des Gesamtenergieverbrauchs aus. Die deut­ sche Energiewende steht also noch am Anfang. Die Kosten steigen jedoch rasant. Es gibt keine leistungsfähigen Stromspeicher. Der Ausbau der Stromnetze kann mit dem erweiterten Ausbau der erneuerbaren Energien nicht Schritt halten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen unterliegen ständigen Änderungen. Die Probleme nehmen weiter zu – eine Wende ist hier nicht in Sicht. Die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt zeigte sich in 2014 recht unterschiedlich. Während der Gaspreis im 1. Halbjahr deutlich nachgab, war im 2. Halbjahr ein stetiger Anstieg zu verzeich­ nen, der erst durch den warmen Winter gestoppt wurde. Bei den Strompreisen hielten sich die preislichen Veränderungen in Grenzen. Gegenüber den Vorjahren war ein deutlich geringeres Börsenpreisniveau zu verzeichnen. Die Ölpreisentwicklung blieb bis zum Ende des Sommers auf anhaltend hohem Niveau. Danach ging der Preis jedoch unaufhaltsam nach unten und erreichte im Januar 2015 einen Wert, den es zuletzt Anfang 2009 gegeben hatte.

GESCHÄFTSVERLAUF

Nach dem Hochwasserereignis im Juni des vergangenen Jahres stellte sich im Jahr 2014 für SWM relativ schnell wieder die Normalität ein. Die entstandenen Schäden wurden schnell besei­ tigt. An Konzepten zum Schutz der Anlagen bei ähnlichen Ereignissen wird zielstrebig gearbeitet. MILDES WETTER SENKT ENERGIENACHFRAGE

Klimatisch war das Jahr 2014 ein besonderes. Was sich in den ersten Monaten noch andeutete, wurde durch ein warmes 4. Quartal zur Gewissheit. Das Jahr 2014 war nicht nur das wärmste in der Geschichte der SWM, sondern offensichtlich auch das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen. Das hatte nicht nur die erwarteten Auswirkungen auf die Absatz­ mengen in der Gas- und Wärmeversorgung. Auch in der Stromversorgung waren Rückgänge zu verzeichnen, die witterungsbedingt zu begründen sind. Entsprechend der Entwicklung in Deutschland ging auch im Stadtgebiet der Landeshauptstadt der Stromverbrauch in 2014 um rd. 2,3 % zurück. Damit fiel der regionale Rückgang der Energie­ nachfrage im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet geringer aus. Der Marktanteil der SWM


SWM GESCHÄFTSBERICHT

14

betrug 68 % – eine deutliche Steigerung gegenüber 2013. Diese resultiert aus einem kräftigen Anstieg bei den Sonderkunden – bei Kleinkunden wurde der Marktanteil von 87 % im Wesent­ lichen gehalten. Bei der Stromversorgung in der Region konnte in allen Kundengruppen zugelegt werden – der Absatz stieg um fast 12 % gegenüber dem Vorjahr. Auch im Handelsgeschäft ha­ ben sich deutliche Zuwächse ergeben. Beim Gasabsatz war in 2014 ein Rückgang um rd. 15 % zu verzeichnen. Während bei den Klein­ kunden der Marktanteil auch hier nahezu gehalten werden konnte, ging der Marktanteil bei den Sonderkunden zurück. Der Marktanteil betrug insgesamt rd. 74 %. Bei der Gasversorgung in der Region war ein leichter Rückgang zu verzeichnen – aufgrund der Witterungsbedingungen eine sehr gute Entwicklung. Die Abgabemenge im Bereich Wärmeversorgung nahm witterungsbedingt um rd. 15 % ab. Der Trinkwasserabsatz lag mit 10,3 Mio. m³ leicht über dem des Vorjahres. Die Leistungen der Abwasserbeseitigung blieben konstant. Insgesamt fielen 20,1 Mio. m³ Schmutz­ und Nieder­ schlagswasser an. Ausgewählte Leistungen des Konzerns stellen sich wie folgt dar: 2014

2013

964

987

Stromversorgung Vertrieb (in GWh)

2.012

1.741

Gasversorgung Netz (in GWh)

1.437

1.694

Gasversorgung Vertrieb (in GWh)

1.541

1.876

LEISTUNGEN

Stromversorgung Netz (in GWh)

BETEILIGUNGEN AUF ERFOLGSKURS

Wärmeversorgung (in GWh)

448

527

Wasserversorgung (in Mio. m3)

10,3

10,1

Abwasserentsorgung insgesamt (in Mio. m3)

20,1

20,1

Auch die Beteiligungsunternehmen konnten ihre jeweiligen Marktpositionen halten bzw. aus­ bauen. So wurden durch die Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH (MHKW) in 2014 deutlich über 600.000 t Abfall verbrannt. Die erzeugte Wärme wurde ins Fernwärmenetz der SWM einge­ speist – die erzeugte Strommenge wurde durch SWM vermarktet. Die MDCC Magdeburg­City­Com GmbH ist weiterhin größter Anbieter von Sprach­, Daten­ und Multimediadienstleistungen für Geschäfts­ und Privatkunden in der Landeshauptstadt Magde­ burg. Anfang 2015 konnte der 25.000ste Internetkunde begrüßt werden.


– LAGEBERICHT UND KONZERNLAGEBERICHT –

15

Die Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM) ist ein Trinkwasserlieferant für kommu­ nale Versorger, Stadtwerke, Verbände und Industrieunternehmen im nördlichen Sachsen­Anhalt. Das Trinkwasser stammt vorwiegend aus den großen Grundwasserressourcen in der Colbitz­ Letzlinger Heide und im Westfläming sowie aus der Rappbodetalsperre im Harz. Durch das Leitungsverbundsystem wird für einen Ausgleich zwischen Wasserüberschussgebieten und Wassermangelgebieten gesorgt. Über 760.000 Menschen in Sachsen­Anhalt erhalten Trinkwas­ ser der TWM. Die Energie Mess­ und Servicedienste GmbH (Enermess) produziert, repariert, prüft und eicht jährlich etwa 150.000 Gas­ und Wasserzähler. Bundesweit werden Gas­ und Wasserleitungen kontrolliert und gewartet. Darüber hinaus bietet Enermess bundesweit vielfältige Dienstleis­ tungen im Bereich Metering­Services für Gas, Wasser und Strom an.

ERTRAGSLAGE

Trotz der nicht unbedingt günstigen Rahmenbedingungen konnte der SWM­Konzern auch das Geschäftsjahr 2014 mit einem guten Ergebnis abschließen. Dazu trugen sowohl das Mutter­ unternehmen als auch die verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen bei. Mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 49,5 Mio. EUR (SWM 49,5 Mio. EUR) konnte das geplante Ergeb­ nis überschritten werden. K O N Z E R N U M S AT Z GESTIEGEN

Der Konzernumsatz konnte mit 493 Mio. EUR (SWM 481 Mio. EUR) zum Vorjahr um 9,5 Mio. EUR gesteigert werden. Nach einzelnen Bereichen verteilte sich der Umsatz wie folgt:

K O N Z E R N U M S AT Z

Stromversorgung

2014

2013

TEUR

TEUR

307.273

278.713

Gasversorgung

67.801

82.727

Wärmeversorgung inkl. KWKG­Ausgleichsanspruch

41.430

48.582

Wasserversorgung

21.024

19.999

Abwasser

37.913

35.179

Betriebsführung

4.646

4.750

Nebengeschäfte

9.241

9.449

Auflösung empfangener Ertragszuschüsse

3.726

4.131

493.054

483.530

Gesamt


SWM GESCHÄFTSBERICHT

16

661 Mitarbeiter WA R E N 2 0 1 4 F Ü R D I E S W M I M E I N S AT Z

Unter Hinzurechnung der Bestandsänderungen, der aktivierten Eigenleistungen und der sons­ tigen betrieblichen Erträge in Höhe von insgesamt 14 Mio. EUR (SWM 12 Mio. EUR) überschritt die Gesamtleistung des Konzerns erstmals die 500 Mio. EUR-Grenze. DEUTLICHER ANSTIEG DES M AT E R I A L A U F WA N D E S

Der Umsatzzuwachs war allerdings auch mit einem deutlichen Anstieg des Materialaufwandes verbunden. Er belief sich im Geschäftsjahr 2014 auf 318 Mio. EUR (SWM 321 Mio. EUR) und lag um 16 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Auf die in den Kosten für Roh-, Hilfs- und Be­ triebsstoffe und bezogene Waren enthaltenen Bezugskosten entfielen hierbei 303 Mio. EUR. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen blieben weitestgehend gleich. Der Personalauf­ wand betrug im Geschäftsjahr 2014 rd. 45 Mio. EUR (SWM 42 Mio. EUR). Zum Bilanzstichtag 31.12. waren im Konzern 709 Mitarbeiter beschäftigt (SWM 661). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen betrugen in 2014 rd. 31 Mio. EUR (SWM 26 Mio. EUR) und lagen damit nur geringfügig unter dem Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 27 Mio. EUR (SWM 23 Mio. EUR) jeweils rd. 2 Mio. EUR unter den Vorjahreswerten. Die größten Posten betreffen Konzessionsabgaben, Reparatur- und Wartungskosten, Kosten im Zusammenhang mit der Forfaitierung sowie Mieten und Pachten. Ergebnisverbesserungen sind durch das Finanzergebnis zu verzeichnen. Dies betrug insgesamt 5,1 Mio. EUR (SWM 7,6 Mio. EUR) und lag damit rd. 2 Mio. EUR über dem Vorjahr. Hierin ent­ halten sind Beteiligungsergebnisse in Höhe von 11,2 Mio. EUR, das Zinsergebnis in Höhe von insgesamt minus 6,3 Mio. EUR sowie das Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen von 0,2 Mio. EUR. Die Steuern beliefen sich in 2014 auf insgesamt 43,0 Mio. EUR (SWM 38,7 Mio. EUR). Die sons­ tigen Steuern – im Wesentlichen Energiesteuern – betrugen 34,2 Mio. EUR. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 8,8 Mio. EUR (SWM 4,2 Mio. EUR). Seitens der Unternehmensführung wird eingeschätzt, dass das Geschäftsjahr 2014 für SWM insgesamt erfolgreich war. Infolge der ungünstigen Witterungsbedingungen wurde der Roher­ trag (Differenz zwischen den Umsatzerlösen aus dem Versorgungsbereich und den zugehörigen Bezugskosten und Energiesteuern) nicht in der geplanten Höhe erreicht – der Planwert wurde um rd. 4,2 Mio. EUR unterschritten. Allerdings konnte insbesondere durch zusätzliche Erträge, Kosten­ einsparungen, ein verbessertes Finanzergebnis, auch aus positiven steuerlichen As­ pekten, die für SWM maßgebliche Steuerungsgröße – Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – nicht nur erreicht, sondern um 9 Mio. EUR gegenüber Plan überboten werden. Die Eigenkapitalquoten liegen mit 36 % (Konzern) bzw. 44 % (SWM) im branchenüblichen Be­ reich. Die Verzinsung des Eigenkapitals ist weiterhin eher überdurchschnittlich einzuschätzen.


– L agebericht und K onzernlagebericht –

17

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE GUTE WIRTSCHAFTLICHE LAGE

Auch in der Vermögens- und Finanzlage spiegelt sich die gute wirtschaftliche Lage des Unter­ nehmens wider. Die Bilanzsumme des Konzerns betrug zum Bilanzstichtag 659 Mio. EUR (SWM 463 Mio. EUR). Während beim Konzern ein Anstieg um rd. 3 Mio. EUR zu verzeichnen war, ging die Bilanzsumme bei der Muttergesellschaft um rd. 6 Mio. EUR zurück. Den jeweils größten Posten stellt das Anlagevermögen dar. Während beim Konzern ein Zuwachs von 11 Mio. EUR zu verbuchen war, betrug der Anstieg bei SWM faktisch Null. Das Umlaufver­ mögen ging gegenüber dem Vorjahr um 7 Mio. EUR (SWM 6 Mio. EUR) zurück. Ausschlaggebend hierfür waren geringere Kassenbestände bzw. Guthaben bei Kreditinstituten. Das Eigenkapital des Konzerns und der SWM ist trotz leicht geringerer Jahresergebnisse durch die teilweise Thesaurierung von Vorjahresergebnissen bzw. das Einstellen in die Rücklagen gestiegen. Zum Bilanzstichtag betrug es im Konzern rd. 240 Mio. EUR – bei der Muttergesell­ schaft 203 Mio. EUR. Die Sonderposten aus Investitionszuschüssen, empfangenen Ertragszu­ schüssen sowie für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte betrugen insgesamt 52 Mio. EUR (SWM 39 Mio. EUR). Erwartungsgemäß war hier ein Rückgang zu verzeichnen. Die Rückstellungen veränderten sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig. So wurden beim Kon­ zern Rückstellungen in Höhe von 72 Mio. EUR (Vorjahr 73 Mio. EUR) bilanziert; bei SWM waren es 61 Mio. EUR (Vorjahr 63 Mio. EUR). Die Entwicklung der Verbindlichkeiten verlief zwischen Konzern und Muttergesellschaft abweichend. Während beim Konzern die Verbindlichkeiten auf 239 Mio. EUR (Vorjahr 233 Mio. EUR) anstiegen, gingen sie bei SWM um rd. 6 Mio. EUR auf 148 Mio. EUR zurück. Die Veränderungen betreffen im Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegen­ über Kreditinstituten sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum 31.12.2014 rd. 56 Mio. EUR – bei SWM 11 Mio. EUR. Die Entwicklung der Bilanzposten entsprach im Wesentlichen den Erwartungen. Stichtagsbe­ dingt ergaben sich teilweise Veränderungen, die allerdings von nachrangiger Bedeutung sind. Zur Sicherung der Liquidität der Gesellschaft trugen vor allem der Kassenbestand bzw. die Gut­ haben bei Kreditinstituten bei. In geringem Maße standen Kreditlinien bei Banken zur Verfügung, die jedoch nicht in Anspruch genommen wurden.

B E S TA N D D E R FINANZMITTEL LEICHT VERRINGERT

Die Kapitalflussrechnung zeigt für 2014 einen Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 84 Mio. EUR (Vorjahr 97 Mio. EUR). Aufgrund der Investitionstätigkeit erhöhte sich der Mit­ telabfluss gegenüber dem Vorjahr von rd. 19 Mio. EUR auf 37 Mio. EUR. Aus der Finanzierungs­ tätigkeit resultierte ein Mittelabfluss in Höhe von 55 Mio. EUR (Vorjahr 44 Mio. EUR), so dass sich der Finanzmittelbestand insgesamt gegenüber dem Vorjahr um rd. 8 Mio. EUR auf 49 Mio. EUR verminderte.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

18

Bei SWM betrug der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 70 Mio. EUR. Dies ent­ spricht einem Rückgang um rd. 24 Mio. EUR. Dem gegenüber standen Nettoinvestitionsausga­ ben in Höhe von 24 Mio. EUR sowie ein Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von rd. 53 Mio. EUR.

NACHTRAGSBERICHT

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Abschluss des Geschäftsjahres nicht ergeben.

PROGNOSEBERICHT UMFANGREICHE INVESTITIONEN FÜR 2015 GEPLANT

Die Entwicklung des Konzerns ist maßgeblich durch SWM bestimmt. Entsprechend den unter­ nehmensspezifischen Regelungen wurde der Wirtschaftsplan der SWM für das Geschäftsjahr 2015 aufgestellt und durch den Aufsichtsrat am 12.12.2014 festgestellt. Basierend auf einer Umsatzerwartung in Höhe von 470 Mio. EUR ergibt sich ein geplanter Rohertrag von 71,5 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der geplanten Aufwendungen und des erwarteten Finanzergebnisses wird ein Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 45,1 Mio. EUR prognostiziert. Der Jahresüberschuss wurde mit 39,0 Mio. EUR geplant. Die tatsächlichen Ergebnisse können von unseren Erwartungen über die voraussichtliche Ent­ wicklung abweichen. Das für 2015 geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 30 Mio. EUR. Schwerpunkte sind dabei die Errichtung einer Fernwärmeversorgung in Ostelbien auf Biomassebasis sowie umfang­ reiche Investitionen in das Stromnetz. Zur Finanzierung ist die Aufnahme von Darlehen in Höhe von 12 Mio. EUR vorgesehen.

RISIKEN UND CHANCEN DER KÜNFTIGEN UNTERNEHMENSENTWICKLUNG R I S I K O M A N A G E M E N TSYSTEM

Im Rahmen des Risikomanagementsystems der SWM werden die Risiken, die die Geschäfts­ entwicklung der SWM beeinflussen können, identifiziert und bewertet. Dabei erfolgt die Be­ wertung nach Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. Im Ergebnis erfolgt die Zuordnung zu Risiken mit besonderem Handlungsbedarf (A-Risiken) und Risiken, die der besonderen Beobachtung unterliegen (B-Risiken). Für die jeweiligen Risiken werden die Berichtspflichten und -intervalle definiert und die Maßnahmen zur Vermeidung, Schadensminderung oder Scha­ denskompensation bestimmt.


– L agebericht und K onzernlagebericht –

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Im Rahmen des Risikoworkshops des Unternehmens im Dezember 2014 wurden 4 Risiken mit besonderem Handlungsbedarf und 2 Risiken mit Beobachtungsbedarf herausgearbeitet. 2 Risi­ken entfielen aus dem Risikoportfolio. Zu den Risiken mit besonderem Handlungsbedarf zählen weiterhin das Risiko der Anfechtung von Zahlungen im Insolvenzfall von Kunden sowie Risiken aus dem Beteiligungsbereich. Neu in dieser Kategorie sind das Risiko aus der derzeitigen rechtlichen Beurteilung von Preisanpas­ sungsklauseln sowie das Risiko aus Wettbewerb, Marktentwicklung und Großhandel. Die Risiken mit Beobachtungsbedarf betreffen regulatorische Risiken im Netzbereich sowie Risiken bezüglich der Margenminderung im Energievertrieb durch äußere Randbedingungen. Bezüglich des Einsatzes von Finanzinstrumenten bestehen aus Sicht der Geschäftsführung keine Risiken. Die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns erfolgt weiterhin konservativ und basiert weiterhin auf Darlehen, Forderungsverkäufen und Zuschüssen. Derivative Finanzge­ schäfte werden ausschließlich zur Zinssicherung eingesetzt. Beim Rohstoffhandel werden ausschließlich physische Geschäfte wie Spot und Forwards auf Basis der erwarteten Mengen abgeschlossen. Für den Abschluss finanzieller Kontrakte beim Rohstoffhandel bestehen interne Regelungen, deren Einhaltung durch das Risikokomitee und die Geschäftsführung überwacht werden. K U N D E N H A LT E N UND GEWINNEN

Die zukünftige geschäftliche Entwicklung der SWM wird auch weiterhin von der Sicherung des Marktanteils im Kerngeschäft abhängen. Zwar stehen wir weiteren Kooperationen und dem Aus­ bau unseres Beteiligungsportfolios aufgeschlossen gegenüber, jedoch sind die Chancen hierfür eher begrenzt einzustufen. Insbesondere der regionale Markt bietet hierfür wenig Ansatzpunkte. Die Sicherung des Marktanteils orientiert sich weiterhin auf das angestammte Versorgungs­ gebiet und die Region. Dabei konzentrieren wir uns auf Sachsen-Anhalt und die angrenzenden Bundesländer. Bundesweit werden Chancen nur bei der Versorgung von Kunden ausgewählter Versorgungsnischen gesehen. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen daher auf Kundenerhalt und Kundengewinnung. Ständig verbesserter Service, hohe Zuverlässigkeit und letztendlich mo­ derate marktorientierte Preise verbinden sich mit dem Namen »SWM« und sind Kern unserer Wettbewerbsstrategie. Magdeburg, den 24.03.2015 S T Ä D T I S C H E W E R K E M A G D E B U R G V E R WA LT U N G S - G M B H DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG



– J ahresabschluss –

21

Jahresabschluss


SWM GESCHÄFTSBERICHT

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BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014

A K T I VA

TEUR

31.12.2014

31.12.2013

TEUR

TEUR

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geleistete Anzahlungen

1.729

2.134

257

140 1.986

2.274

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs­ und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

24.674

25.446

248.756

254.298

4.072

4.046

10.599

3.895 288.101

287.685

III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen

40.426

2. Beteiligungen

27.403

Summe Anlagevermögen

40.426 27.403 67.829

67.829

357.916

357.788

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 1. Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe

909

1.084

2. Unfertige Leistungen

475

605

3. Schadstoffemissionsrechte

272

275 1.656

1.964

II. Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

33.209

36.426

262

1.523

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

4.823

2.426

4. Forderungen gegen Gesellschafter

4.658

1.479

5. Sonstige Vermögensgegenstände

10.815

10.001

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Summe Umlaufvermögen C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva

53.767

51.855

48.859

56.581

104.282

110.400

601

1.099

462.799

469.287


– JAHRESABSCHLUSS –

23

P A S S I VA

TEUR

31.12.2014

31.12.2013

TEUR

TEUR

50.000

50.000

103.839

93.839

A. Eigenkapital

I. Kapitalanteile der Kommanditisten II. Rücklagen III. Gewinnvortrag

0

5.000

49.533

50.730

203.372

199.569

B. Sonderposten aus Investitionszuschüssen

25.524

25.331

C. Empfangene Ertragszuschüsse

13.613

17.338

269

272

IV. Jahresüberschuss Summe Eigenkapital

D. Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte E. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

8.676

2. Steuerrückstellungen

6.932

6.161

45.385

48.354

3. Sonstige Rückstellungen Summe Rückstellungen

8.105

60.993

62.620

F. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 7. Sonstige Verbindlichkeiten Summe Verbindlichkeiten G. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva

81.953

89.485

455

250

33.069

25.997

4.888

7.081

524

4.737

6

674

27.532

25.854 148.427

154.078

10.601

10.079

462.799

469.287


SWM GESCHÄFTSBERICHT

24

GEWINN- & VERLUSTRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

TEUR 1. Umsatzerlöse

2014

2013

TEUR

TEUR

480.557

474.848

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen

−130

95

3. Andere aktivierte Eigenleistungen

1.437

1.958

10.598

12.505

4. Sonstige betriebliche Erträge 5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

309.507

297.348

11.250

11.774 320.757

309.122

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

34.211

33.715

7.487

7.260 41.698

40.975

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

25.962

26.479

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

23.412

25.478

9. Erträge aus Beteiligungen

13.364

11.935

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

2.352

610

0

1.914

12. Aufwendungen aus Verlustübernahmen

3.753

1.081

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

4.365

4.069

88.231

92.833

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

4.211

7.607

16. Sonstige Steuern

34.487

34.496

17. Jahresüberschuss

49.533

50.730


– J ahresabschluss –

25

ANHANG

ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den Bestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz weist zusätzlich branchenübliche Posten auf. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden Angaben in den Anhang verlagert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Der Jahresabschluss ist in Tausend Euro (TEUR) aufgestellt. Bilanzierung und Bewertung werden im Einzelnen nach folgenden Grundsätzen vorgenommen.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN AKTIVA I M M AT E R I E L L E

Erworbene Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und wer­ den linear nach ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

V E R M Ö G E N S ­G E G E N ­S T Ä N D E U N D ­S A C H A N L A G E N

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen. Bei den Herstellungskosten sind neben Einzelkosten anteilige Gemeinkosten angemessen berücksichtigt. Neben der linearen findet auch die degressive Abschreibungsmethode Anwendung. Für Sach­ anlagen, die bereits zu Beginn des Geschäftsjahres vorhanden waren und degressiv abgeschrie­ ben wurden (einige Gasversorgungsanlagen), wird das Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB ausgeübt und die degressive Abschreibung fortgeführt. Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 werden ausschließlich linear entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Anlagen, deren Wirtschaftlichkeit vermindert wurde, sind zum niedrigeren Wert gemäß § 253 Abs. 3 S. 3 HGB bilanziert. Auf Grund untergeordneter Bedeutung werden abnutzbare Vermögensgegenstände mit An­ schaffungskosten zwischen 150 EUR und 1.000 EUR in einem Sammelposten gebucht und linear über fünf Jahre abgeschrieben.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

26

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bzw. dem beizulegenden Wert gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB, sofern die Wertminderung voraus­ sichtlich von Dauer ist, bewertet. UMLAUFVERMÖGEN

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind im Wesentlichen unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bewertet. Heizölbestände für nicht meldepflichtige Anlagen sind zum Festwert bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus der Lager­ dauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, sind durch Abwertungen berücksichtigt. Unfertige Leistungen sind mit den Herstellungskosten bewertet. Dabei werden Einzel- sowie angemessene Gemein- und Regiekosten berücksichtigt. Die unentgeltlich ausgegebenen Schadstoffemissionsrechte wurden mit einem Erinnerungswert bilanziert. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind unter Berücksichtigung von Einzel­ wertberichtigungen für erkennbare Risiken zu Nennwerten bilanziert; dem allgemeinen Ausfall­ risiko wurde durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihrem Nennwert bilanziert. Die als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesenen Aufwendungen sind wirtschaft­ lich dem Geschäftsjahr 2015 ff. zuzuordnen.

L AT E N T E S T E U E R N

Latente Steuern werden seit 2010 für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgren­ zungsposten ermittelt. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte mit einem Steuersatz von 15,75 %. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden Aktivie­ rungswahlrecht kein Gebrauch gemacht. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer.


– J ahresabschluss –

27

PA S S I VA

Die im Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte ausgewiesenen Rechte wurden zum Erinnerungswert bilanziert. Erhaltene Investitionszuschüsse sind erfolgsneutral vereinnahmt und in einen Sonderposten aus Investitionszuschüssen eingestellt worden. Die Auflösungen werden über 20 Jahre bzw. über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter vorgenommen. Im Hinblick auf die geänderte steuerrechtliche Beurteilung werden Baukosten- und Hausan­ schlusskostenzuschüsse, denen eine Antragstellung nach dem 01.01.2003 zugrunde liegt, eben­ falls in den Sonderposten für Investitionszuschüsse eingestellt. Die zukünftigen Auflösungen erfolgen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der technischen Anlagen. Die empfangenen Ertragszuschüsse werden ratierlich über einen Zeitraum von 20 Jahren auf­ gelöst. Der Posten enthält Baukosten- und Hausanschlusskostenzuschüsse, denen eine Antrag­ stellung bis zum 31.12.2002 zugrunde liegt.

RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste in Höhe des Betrages eingestellt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung der Verpflichtungen voraussichtlich erforderlich ist. Rückstellungen mit einer Restlauf­ zeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnitt­ lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Rückstellungen, die bereits zu Be­ ginn des Geschäftsjahres 2010 vorhanden waren, bei denen sich aus der geänderten Bewertung ein Wertminderungsbetrag ergibt und der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste, wurden nach Art. 67 EGHGB beibehalten. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgte in Übereinstimmung mit Tz 61 von IDW RS HFA 30 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren i.S.v. IAS 19. Für die Abzinsung der Pensionsverpflichtung wird der von der Deutschen Bundes­ bank veröffentlichte durchschnittliche Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Den versicherungsmathema­ tischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

28

Zur Anwendung kamen folgende Bewertungsparameter:

B E W E R T U N G S PA R A M E T E R

2014 %

Rechnungszins Einkommenssteigerung Lebenshaltungskostensteigerung

4,58 2,75 bzw. 3,0 p. a. 1,5 p. a.

Anpassung der laufenden Renten – gemäß § 16 Betr. AVG

1,5 bzw. 0,0 p. a.

Fluktuationsquote

0,0 bzw. 0,5 p. a.

Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesene Rückstellung für die Beseitigung von Altlasten ist auf der Basis einer Vollsanierung ermittelt. Die Verbindlichkeiten sind mit Erfüllungsbeträgen passiviert. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet von der Netze Magdeburg GmbH wei­ tergeleitete Zuschüsse. Diese sind gemäß Verfügung der OFD Hannover vom 28.12.2007 zu bilanzieren.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ AKTIVA ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der im Geschäftsjahr in Anspruch genom­ menen Abschreibungen (25.962 TEUR) ist im Anlagenspiegel gesondert dargestellt. Unter den Finanzanlagen ausgewiesene wesentliche Beteiligungen sind der Aufstellung des Anteilsbesitzes zu entnehmen. Im Geschäftsjahr 2014 wurde keine Wertberichtigung vorgenom­ men (Vorjahr: 1.914 TEUR).

FORDERUNGEN

Die Forderungen aus der Lieferung von Energie und Wasser an Tarifkunden wurden mit erhal­ tenen Abschlagszahlungen saldiert. Unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch zwischen den Ablesestichtagen und dem Bilanzstichtag ausgewiesen. Der Posten enthält keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (Vorjahr: 0 TEUR).


– JAHRESABSCHLUSS –

29

Der Posten Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthält Forderungen gegen die Stadtwerke Altmärkische Gas­, Wasser­ und Elektrizitätswerke GmbH Stendal in Höhe von 3.319 TEUR, die MDCC Magdeburg­City­Com GmbH in Höhe von 829 TEUR, die MHKW Rothensee GmbH in Höhe von 354 TEUR, die Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG in Höhe von 200 TEUR, die HSN Magdeburg GmbH in Höhe von 87 TEUR sowie Forderungen gegen die Energie Mess­ und Servicedienste GmbH in Höhe von 34 TEUR. Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Forderungen gegen die Abwas­ sergesellschaft Magdeburg mbH in Höhe von 262 TEUR. Die Forderungen gegen Gesellschafter resultieren i. W. aus den Steuerverrechnungskonten und betreffen die Landeshauptstadt Magdeburg mit 2.995 TEUR, die EAV Beteiligungs­GmbH mit 964 TEUR und die GELSENWASSER Magdeburg GmbH mit 699 TEUR. In Höhe von 1.663 TEUR handelt es sich um Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten insbesondere Ansprüche in Höhe von 8.805 TEUR aus zu erwartender Altlastensanierung. Eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr haben 9.161 TEUR (Vorjahr 9.050 TEUR). Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen vorausbezahlte Entgelte für die Wartung von Software u. ä. in Höhe von 362 TEUR und für Werbeleistungen in Höhe von 187 TEUR. PA S S I VA GESELLSCHAFTER

Komplementärin und damit einzige persönlich haftende Gesellschafterin der Kommanditgesell­ schaft ist die Städtische Werke Magdeburg Verwaltungs­GmbH, Magdeburg. Das gezeichnete Kapital der Komplementärin beträgt 30 TEUR. Kommanditisten der Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG sind:

K A P I TA L A N T E I L E

2014 %

Landeshauptstadt Magdeburg

54,00

EAV Beteiligungs­GmbH, Helmstedt

26,67

GELSENWASSER Magdeburg GmbH, Magdeburg

19,33


SWM GESCHÄFTSBERICHT

30

INVESTITIONSZUSCHÜSSE

RÜCKSTELLUNGEN

Die Investitionszuschüsse beinhalten neben Zuschüssen für Fernwärmesanierungen und Erschließung von Gewerbegebieten ab dem 01.01.2003 insbesondere Baukosten- und An­ schlusskostenzuschüsse. Die ertragswirksame Auflösung erfolgt über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der technischen Anlagen bzw. mit 5 % jährlich. Die Steuerrückstellungen betreffen in Höhe von 1.387 TEUR Gewerbesteuer für die Geschäfts­ jahre 2013 und 2014. In Höhe von 5.545 TEUR wurden Rückstellungen auf Grund von zu erwar­ tenden Auswirkungen der Betriebsprüfung eingestellt. Die Sonstigen Rückstellungen betreffen insbesondere die Altlastenbeseitigung mit 9.551 TEUR, Verpflichtungen aus der Grundbuchbereinigung mit 9.589 TEUR, ausstehende Rechnungen mit 6.056 TEUR, ungewisse Verbindlichkeiten mit 5.008 TEUR sowie personalbezogene Verpflich­ tungen mit 5.215 TEUR. Die Berechnung der unter den Sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstel­ lungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren i.S.v. IAS 19. Analog zu den Pensions­ verpflichtungen wird für die Jubiläumsverpflichtungen sowie Sterbegeldverpflichtungen der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren herangezogen. Den ver­ sicherungsmathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde. Durch die erstmalige Anwendung der Bestimmungen des BilMoG hat sich bei der Bewertung der sonstigen Rückstellungen zum 01.01.2010 eine Auflösung von 1.814 TEUR ergeben. Gemäß Art. 67 EGHGB wurde vom Wahlrecht zur Beibehaltung Gebrauch gemacht. Zum 31.12.2014 beträgt die Überdeckung 176 TEUR.

VERBINDLICHKEITEN

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Wesentlichen ausstehende Zahlungen an Lieferanten enthalten. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten gegen­ über der Netze Magdeburg GmbH in Höhe von 4.888 TEUR. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Windpark GmbH & Co. Rothensee KG in Höhe von 162 TEUR und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH in Höhe von 362 TEUR.


– JAHRESABSCHLUSS –

31

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Städtische Werke Magdeburg Verwaltungs­GmbH in Höhe von 6 TEUR. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: RESTLAUFZEITEN DER VERBINDLICHKEITEN

gegenüber Kreditinstituten aus erhaltenen Anzahlungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs­ verhältnis besteht gegenüber Gesellschaftern

Bis 1 Jahr

Bis 1 Jahr (Vorjahr)

Über 5 Jahre

TEUR

TEUR

TEUR

4.651

10.985

14.848

455

250

0

33.069

25.997

0

4.888

7.081

0

524

4.737

0

6

674

0

gegenüber Sonstigen

17.532

25.851

0

davon aus Steuern

12.111

15.681

0

0

0

0

61.125

75.575

14.848

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Gesamt

In Höhe von 307 TEUR wurden erhaltene Anzahlungen vom Gesellschafter bilanziert. In den Steuerverbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten an das Hauptzollamt aus zu zahlenden Strom­ und Energiesteuern in Höhe von 7.647 TEUR enthalten.

H A F T U N G S V E R H Ä LT N I S S E U N D S O N S T I G E F I N A N Z I E L L E V E R P F L I C H T U N G E N

Die Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG hat für die Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH bis zum Bilanzstichtag Zahlungsbürgschaften übernommen, aus denen für SWM Ver­ pflichtungen in Höhe von 3.259 TEUR zzgl. anteiliger Zinsen resultieren. Des Weiteren wurde ein Darlehen über eine Patronatserklärung in Höhe von anteilig 10.080 TEUR besichert. Eine Passivierung der übernommenen Verpflichtungen ist nicht erfolgt, da die Müllheiz­ kraftwerk Rothensee GmbH bislang allen Tilgungsverpflichtungen fristgerecht nachgekommen


SWM GESCHÄFTSBERICHT

32

480. 557. 000 E U R O U M S AT Z E R L Ö S E I M J A H R 2 0 1 4

ist, so dass davon auszugehen ist, dass diese auch weiterhin erfüllt werden. Mit einer Inan­ spruchnahme wird derzeit nicht gerechnet. Für die Finanzierung eines endfälligen Kontokorrentdarlehens der AGM bei der Helaba vom 27.10.2006 in Höhe von 30.847 TEUR hat die Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG eine Patronatserklärung gegenüber den Konsorten Helaba, Norddeutsche Landesbank Luxembourg und Landesbank Sachsen mit einer Laufzeit vom 01.11.2006 bis 31.12.2025 herausgegeben. Zum 31.12.2013 beläuft sich der Darlehensbestand auf 44.524 TEUR. Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus dem Bestellobligo mit 4.083 TEUR und aus Leasingverträgen für das Folgejahr mit 244 TEUR. Daneben bestehen für 2014 Mietverpflich­ tungen in Höhe von 1.634 TEUR.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Umsatzerlöse gliedern sich folgendermaßen auf:

U M S AT Z E R L Ö S E

2014 TEUR

Stromversorgung

67.801

Wärmeversorgung inkl. KWKG­Ausgleichsanspruch

41.558

Wasserversorgung

21.040

Betriebsführung

36.613

Nebengeschäfte

30.852

Auflösung empfangener Ertragszuschüsse Gesamt

SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

278.967

Gasversorgung

3.726 480.557

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u. a. 525 TEUR (Vorjahr 628 TEUR) Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen. Von den in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthal­ tenen periodenfremden Erträgen entfallen 3.230 TEUR (Vorjahr 4.421 TEUR) auf die Auflösung von Rückstellungen sowie 758 TEUR (Vorjahr 182 TEUR) auf andere periodenfremde Erträge.


– JAHRESABSCHLUSS –

33

PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 1.014 TEUR (Vor­ jahr 923 TEUR). Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der langfristigen Personalrückstellung ergeben. Diese sind im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter hat sich wie folgt entwickelt:

2014

2013

Gewerbliche Arbeitnehmer / ­innen

203

205

Angestellte

455

456

Gesamt

658

661

PERSONAL

ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen gehen im Ein­ zelnen aus dem Anlagenspiegel hervor. Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Berichts­ jahr nicht vorgenommen (Vorjahr 82 TEUR). In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 8.677 TEUR für Konzessionsabgaben Strom, Gas und Wasser enthalten. Weiterhin sind hierunter Wertberichtigungen auf Forderungen, Beratungskosten, Dienstleistungen, Verluste aus Wertminderungen oder aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens sowie übrige Aufwendungen erfasst. Auf periodenfremde Aufwendungen entfallen 111 TEUR (Vorjahr 41 TEUR).

FINANZERGEBNIS

Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten Beteiligungserträge aus verbundenen Unternehmen in Höhe von 2.136 TEUR (Vorjahr 2.027 TEUR). Die Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten Zinserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von 2 TEUR (Vorjahr 2 TEUR). Erträge aus der Abzinsung langfristiger Rückstellungen werden mit 0 TEUR (Vorjahr 5 TEUR) ausgewiesen. Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen in Höhe von 3.753 TEUR (Vorjahr 1.081 TEUR) be­ treffen die Verluste der Netze Magdeburg GmbH. Mit dieser besteht ein entsprechender Ergeb­ nisabführungsvertrag. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen u. a. Zinsen gegenüber Kreditinstituten (3.200 TEUR), sonstige Zinsaufwendungen (712 TEUR), Zinsen gegenüber verbundenen


SWM GESCHÄFTSBERICHT

34

Unternehmen (3 TEUR, Vorjahr 34 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rück­ stellungen (450 TEUR, Vorjahr 444 TEUR). Unter Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden Gewerbesteuer mit 5.880 TEUR und Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) mit minus 1.669 TEUR ausgewiesen.

ERGÄNZENDE ANGABEN

Auf die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers wird verzichtet, da diese Angaben im Konzernanhang der Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG enthalten sind. Gemäß § 290 HGB wurde ein Konzernabschluss und ein zusammengefasster Lagebericht der Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG und des Städtische Werke Magdeburg – Konzerns aufgestellt. Gemäß § 6b Abs. 3 EnWG sind eine gesonderte Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung für die Tätigkeiten »Elektrizitätsverteilung«, »andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors«, und »Gasverteilung« und »andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors« erstellt worden. Weitere gesondert darzustellende Tätigkeiten bestehen nicht. Die Posteninhalte der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung wurden, soweit dies mit vertretbarem Aufwand möglich war, der jeweiligen Tätigkeit einzeln zugeordnet und im Übrigen geschlüsselt. Als Grundlagen wurden verwendet: Anlagenschlüssel nach handelsrechtlichen Abschreibungen, Personalschlüssel nach Mitarbeitern, Verwaltungsschlüssel nach Umsatz- und Anlagenschlüssel, Umsatzschlüssel nach Umsatzerlösen, Vorsteuerschlüssel nach Investitionen und Materialauf­ wand, Kundenschlüssel nach Kunden und Abrechnungsschlüssel nach abzurechnenden Tarifstellen. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen sind in den Tätigkeitsbilanzen als Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber anderen Geschäftsbe­ reichen (Ausgleichsposten) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Geschäfte im Sinne des § 285 Nr. 21 HGB abgeschlossen, die zu marktunüblichen Bedingungen zustande gekommen sind. Geschäfte im Sinne des § 285 Nr. 3 HGB waren für das Geschäftsjahr 2014 nicht auszuweisen.


– J ahresabschluss –

35

M I T G L I E D E R D E S A U F S I C H T S R AT E S

Dr. Lutz Trümper, Magdeburg Vorsitzender Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg Henning R. Deters, Gelsenkirchen Stellvertretender Vorsitzender Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER AG Michael Söhlke, Helmstedt Vorstandsvorsitzender der Avacon AG Reinhard Stern, Magdeburg Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg Gerald Ziemann, Magdeburg Betriebsratsvorsitzender der SWM Dieter Müller, Magdeburg Mitglied des Betriebsrates der SWM Gruppenleiter Kanalnetzbetrieb


SWM GESCHÄFTSBERICHT

36

GESCHÄFTSFÜHRUNG: S T Ä D T I S C H E W E R K E M A G D E B U R G V E R WA LT U N G S - G M B H MITGLIEDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Ass. jur. Helmut Herdt, Magdeburg Sprecher der Geschäftsführung Dipl.-Kfm. Carsten Harkner, Magdeburg Dipl.-Ing. Johannes Kempmann, Magdeburg

G E S A M T B E Z Ü G E D E R G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G U N D D E S A U F S I C H T S R AT E S

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im Geschäftsjahr 777 TEUR (Vorjahr 753 TEUR). An frühere Geschäftsführer wurden Bezüge in Höhe von 162 TEUR gewährt. Die Rückstellung für laufende Pensionsverpflichtungen ehemaliger Mitglieder der Geschäftsführung beträgt am Bilanzstichtag 2.264 TEUR. Im Berichtsjahr wurden für den Aufsichtsrat 17 TEUR aufgewendet.


– J ahresabschluss –

37

WICHTIGE VERTRÄGE

Gemäß § 6b Abs. 2 Energiewirtschaftsgesetz sind als Geschäfte größeren Umfangs mit verbun­ denen und assoziierten Unternehmen nachfolgende wichtige Verträge zu nennen: // Dienstleistungsvertrag Netze Magdeburg GmbH, // Pachtvertrag Netze Magdeburg GmbH, // Pachtvertrag HSN Magdeburg GmbH, // Dienstleistungsvertrag HSN Magdeburg GmbH. Hierfür wurden in 2014 Dienstleistungsentgelte in Höhe von 17.810 TEUR und Pachtentgelte in Höhe von 22.833 TEUR erhoben.

Magdeburg, den 24. März 2015 S T Ä D T I S C H E W E R K E M A G D E B U R G V E R WA LT U N G S - G M B H DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG


SWM GESCHÄFTSBERICHT

38

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS DER SWM

VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2014

Anschaffungs- und Herstellungskosten

ANLAGEVERMÖGEN

01.01.2014

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

31.12.2014

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geleistete Anzahlungen Summe Immaterielle Vermögensgegenstände

7.604

463

10

101

8.158

140

185

0

− 68

257

7.744

648

10

33

8.415

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

42.321

72

127

3

42.269

687.799

16.006

1.679

1.424

703.550

20.801

1.469

1.547

62

20.785

3.895

8.226

0

− 1.522

10.599

754.816

25.773

3.353

− 33

777.203

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

40.426

0

0

0

40.426

2. Beteiligungen

29.568

0

0

0

29.568

69.994

0

0

0

69.994

832.554

26.421

3.363

0

855.612

2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs­ und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Sachanlagen III. Finanzanlagen

Summe Finanzanlagen

Gesamt


– JAHRESABSCHLUSS –

39

Wertberichtigungen

Buchwerte

01.01.2014

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Zuschreibungen

31.12.2014

31.12.2014

31.12.2013

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

5.470

971

10

−2

0

6.429

1.729

2.134

0

0

0

0

0

0

257

140

5.470

971

10

−2

0

6.429

1.986

2.274

16.875

720

0

0

0

17.595

24.674

25.446

433.501

22.865

1.572

0

0

454.794

248.756

254.298

16.755

1.406

1.450

2

0

16.713

4.072

4.046

0

0

0

0

0

0

10.599

3.895

467.131

24.991

3.022

2

0

489.102

288.101

287.685

0

0

0

0

0

0

40.426

40.426

2.165

0

0

0

0

2.165

27.403

27.403

2.165

0

0

0

0

2.165

67.829

67.829

474.766

25.962

3.032

0

0

497.696

357.916

357.788


SWM GESCHÄFTSBERICHT

40

SWM BETEILIGUNGEN

31.12.2014

VERBUNDENE UNTERNEHMEN

Anteil am Kapital

Eigenkapital

Jahresergebnis

%

TEUR

TEUR

Abwassergesellschaft Magdeburg mbH, Magdeburg 1

100,00

45.502

1.876

Netze Magdeburg GmbH, Magdeburg 1

100,00

1.000

0

MDCC Magdeburg­City­Com GmbH, Magdeburg 2

49,00

10.132

3.030

Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH, Magdeburg

49,00

54.486

16.505

Beteiligungen

1

Energie Mess­ und Servicedienste GmbH, Magdeburg 2

40,50

1.734

610

Stadtwerke – Altmärkische Gas­, Wasser­ und Elektrizitätswerke GmbH Stendal, Stendal 2

37,45

21.121

4.524

Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG, Zerbst 2

30,00

4.635

814

Stromversorgung Zerbst Verwaltungs­GmbH, Zerbst 2

30,00

26

1

Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH, Magdeburg 2

29,80

41.182

1.335

HSN Magdeburg GmbH, Magdeburg 1

25,10

0

0

Windpark GmbH & Co. Rothensee KG, Magdeburg 1

24,00

1.421

− 211

Erdgas Mittelsachsen GmbH, Schönebeck/Elbe 2

16,80

38.065

7.695

Magdeburger Hafen GmbH, Magdeburg 2

10,00

34.373

577

1

Daten gemäß Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014

2

Daten gemäß Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013


– K onzernabschluss –

41

Konzernabschluss


SWM GESCHÄFTSBERICHT

42

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014

A K T I VA

TEUR

31.12.2014

31.12.2013

TEUR

TEUR

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geleistete Anzahlungen

2.298

2.749

257

140 2.555

2.889

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs­ und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

38.842

39.986

422.150

420.958

4.127

4.081

21.740

10.958 486.859

475.983

III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

0

0

57.537

57.355

Summe Anlagevermögen

57.537

57.355

546.951

536.227

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 1. Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe

909

1.083

2. Unfertige Leistungen

628

725

3. Schadstoffemissionsrechte

272

275 1.809

2.083

II. Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

39.120

44.250

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

4.742

2.321

3. Forderungen gegen Gesellschafter

5.053

1.836

4. Sonstige Vermögensgegenstände

11.737

11.431

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Summe Umlaufvermögen C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva

60.652

59.838

48.958

56.627

111.419

118.548

624

1.119

658.994

655.894


– KONZERNABSCHLUSS –

43

P A S S I VA

TEUR

31.12.2014

31.12.2013

TEUR

TEUR

A. Eigenkapital

I. Kapitalanteile der Kommanditisten

50.000

50.000

111.257

99.757

III. Gewinnvortrag

28.917

31.643

IV. Jahresüberschuss

49.452

54.504

239.626

235.904

B. Sonderposten aus Investitionszuschüssen

38.057

36.625

C. Empfangene Ertragszuschüsse

13.613

17.338

270

272

II. Rücklagen

Summe Eigenkapital

D. Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte E. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

8.771

8.191

2. Steuerrückstellungen

10.268

7.280

3. Sonstige Rückstellungen

53.390

57.692

Summe Rückstellungen

72.429

73.163

F. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 6. Sonstige Verbindlichkeiten Summe Verbindlichkeiten G. Rechnungsabgrenzungsposten H. Passive latente Steuern Summe Passiva

162.118

165.315

7.060

774

38.248

29.744

2.022

8.974

6

0

29.550

28.185 239.004

232.992

55.986

59.590

9

10

658.994

655.894


SWM GESCHÄFTSBERICHT

44

KONZERN-GEWINN- & VERLUSTRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

TEUR 1. Umsatzerlöse 2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige betriebliche Erträge

2014

2013

TEUR

TEUR

493.054

483.530

− 97

84

2.015

2.414

12.220

13.861

5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

305.751

289.077

12.061

12.657 317.812

301.734

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

36.773

36.160

8.004

7.741 44.777

43.901

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

30.768

31.153

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

26.538

28.557

9. Erträge aus Beteiligungen

11.228

9.908

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

2.432

774

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

8.695

7.874

182

220

92.444

97.572

12. Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen 13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

a) Effektive Steuern b) Latente Steuern

8.383

8.833

6

−1 8.832

8.389

15. Sonstige Steuern

34.160

34.679

16. Jahresüberschuss

49.452

54.504


– K onzernabschluss –

45

KONZERNANHANG

ALLGEMEINE ANGABEN

Der Konzernabschluss ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz weist zusätzlich branchenübliche Posten auf. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden Angaben in den Anhang verlagert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Der Konzernabschluss ist in Tausend Euro (TEUR) aufgestellt. Bilanzierung und Bewertung werden im Einzelnen nach folgenden Grundsätzen vorgenommen.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

46

KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss werden die Tochter­ und assoziierten Unternehmen einbezogen. Die Tochterunternehmen werden voll konsolidiert. Die assoziierten Unternehmen werden nach der Equity­Methode einbezogen.

NAME UND SITZ DER GESELLSCHAFT

Kapitalanteil der SWM

Konsolidierungsvermerk

Abwassergesellschaft Magdeburg mbH, Magdeburg (AGM)

100 %

voll konsolidiert

Netze Magdeburg GmbH, Magdeburg (Netze.MD)

100 %

voll konsolidiert

Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH, Magdeburg (MHKW)

49 %

at equity

MDCC Magdeburg­City­Com GmbH, Magdeburg (MDCC)

49 %

at equity

40,5 %

at equity

Energie Mess­ und Servicedienste GmbH, Magdeburg (ENERMESS) Stadtwerke – Altmärkische Gas­, Wasser­ und Elektrizitätswerke GmbH Stendal, Stendal (SWS) Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG, Zerbst (SVZ) Stromversorgung Zerbst Verwaltungs­GmbH, Zerbst

37,45 %

at equity

30 %

at equity

30 %

at equity

Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH, Magdeburg (TWM)

29,8 %

at equity

HSN Magdeburg GmbH, Magdeburg (HSN)

25,1%

at equity

24 %

at equity

16,8 %

at equity

Windpark GmbH & Co. Rothensee KG, Magdeburg (WPR) Erdgas Mittelsachsen GmbH, Schönebeck/Elbe (EMS)

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach ein­ heitlichen Ansatz­ und Bewertungsmethoden aufgestellt. Auf eine Anpassung der Abschlüsse der assoziierten Unternehmen an konzerneinheitliche Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden wurde verzichtet. Der Wertansatz der Anteile an den einbezogenen Tochterunternehmen wird mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Der Kaufpreis des erworbenen Tochterunternehmens wird als Beteiligungswert bei SWM aktiviert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für vor dem 01.01.2010 erstmalig in den Konzernabschluss ein­


– K onzernabschluss –

47

bezogene Unternehmen, indem der Beteiligungsbuchwert gegen das Eigenkapital des Tochter­ unternehmens aufgerechnet wird (Buchwertmethode). Maßgeblich sind dabei die Wertverhält­ nisse zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill angesetzt. In den folgenden Perioden werden die Werte fortgeführt oder abgeschrieben. Das Beibehaltungswahlrecht gem. Artikel 66 Abs. 3 EGHGB wird in Anspruch genommen. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Kon­ zernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Nach der Equity-Methode einbezogene Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden zum Zeitpunkt des Erwerbs mit dem Buchwert angesetzt. In den Folgejahren werden der ermittelte Wertansatz um den Betrag der Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert und die auf die Beteiligung entfallenden Gewinnausschüttungen abgesetzt. Das Ergebnis wird unter einem gesonderten Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Bilanzierung und Bewertung werden im Einzelnen nach folgenden Grundsätzen vorgenommen.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN AKTIVA I M M AT E R I E L L E

Erworbene Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und wer­ den linear nach ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

VERMÖGENSGEGENSTÄNDE UND SACHANLAGEN

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen. Bei den Herstellungskosten sind neben Einzelkosten anteilige Gemeinkosten angemessen berücksichtigt. Neben der linearen findet auch die degressive Abschreibungsmethode Anwendung. Für Sachan­ lagen, die bereits zu Beginn des Geschäftsjahres vorhanden waren und degressiv abgeschrieben wurden (einige Gasversorgungsanlagen), wurde das Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB ausgeübt und die degressive Abschreibung fortgeführt. Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 werden ausschließlich linear entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Anlagen, deren Wirtschaftlichkeit vermindert wurde, sind zum niedrigeren Wert gemäß § 253 Abs. 3 S. 3 HGB bilanziert.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

48

Auf Grund untergeordneter Bedeutung werden abnutzbare Vermögensgegenstände mit An­ schaffungskosten zwischen 150 EUR und 1.000 EUR in einem Sammelposten gebucht und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bzw. dem beizulegenden Wert gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB, sofern die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist, bewertet. BEWERTUNGSREGELN

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind im Wesentlichen unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bewertet. Heizölbestände für nicht meldepflichtige Anlagen sind zum Festwert bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus der Lager­ dauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, sind durch Abwertungen berücksichtigt. Unfertige Leistungen sind mit den Herstellungskosten bewertet. Dabei werden Einzel- sowie angemessene Gemein- und Regiekosten berücksichtigt. Die unentgeltlich ausgegebenen Schadstoffemissionsrechte wurden mit einem Erinnerungswert bilanziert. Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind unter Berücksichtigung von Einzel­ wertberichtigungen für erkennbare Risiken zu Nennwerten bilanziert; dem allgemeinen Ausfall­ risiko wurde durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihrem Nennwert bilanziert. Die als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesenen Beträge entsprechen bereits er­ folgten Auszahlungen und Ausgaben für Aufwendungen des Geschäftsjahres 2015. Latente Steuern werden ab 2010 für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsab­ grenzungsposten ermittelt. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte mit einem Steuersatz von 17,457 %. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung wird soweit anwendbar vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht.


– K onzernabschluss –

49

In den einbezogenen Jahresabschlüssen sind aktive latente Steuern entstanden, für die das Akti­ vierungswahlrecht nicht in Anspruch genommen wurde. Aus den Konsolidierungsmaßnahmen ergab sich auf Konzernebene zum 31.12.2014 eine passive latente Steuer in Höhe von 9 TEUR. PA S S I VA - S O N D E R P O S T E N

Die im Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte ausgewiesenen Rechte wurden zum Erinnerungswert bilanziert. Erhaltene Investitionszuschüsse sind erfolgsneutral vereinnahmt und in einen Sonderposten aus Investitionszuschüssen eingestellt worden. Die Auflösungen werden über 20 Jahre bzw. über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter vorgenommen. Im Hinblick auf die geänderte steuerrechtliche Beurteilung werden Baukosten- und Hausanschluss­ kostenzuschüsse, denen eine Antragstellung nach dem 01.01.2003 zugrunde liegt, ebenfalls in den Sonderposten für Investitionszuschüsse eingestellt. Die zukünftigen Auf­ lösungen erfolgen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der technischen Anlagen. Die empfangenen Ertragszuschüsse werden ratierlich über einen Zeitraum von 20 Jahren auf­ gelöst. Der Posten enthält Baukosten- und Hausanschlusskostenzuschüsse, denen eine Antrag­ stellung bis zum 31.12.2002 zugrunde liegt.

RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste in Höhe des Betrages eingestellt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung der Verpflichtungen voraussichtlich erforderlich ist. Rückstellungen mit einer Restlauf­ zeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnitt­ lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Rückstellungen, die bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2010 vorhanden waren, bei denen sich aus der geänderten Bewertung ein Wertminderungsbetrag ergibt und der aufzulösende Betrag bis spätestens zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste, wurden nach Art. 67 EGHGB beibehalten. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgte in Überein­ stimmung mit Tz 61 von IDW RS HFA 30 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren i. S. v. IAS 19.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

50

Für die Abzinsung der Pensionsverpflichtung wird der von der Deutschen Bundesbank veröffent­ lichte durchschnittliche Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre bei einer angenom­ menen Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Den versicherungsmathematischen Rück­ stellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde. Zur Anwendung kamen folgende Bewertungsparameter: B E W E R T U N G S PA R A M E T E R

2014 %

Rechnungszins Einkommenssteigerung Lebenshaltungskostensteigerung

4,58 2,75 bzw. 3,0 p. a. 1,5 p. a.

Anpassung der laufenden Renten – gemäß § 16 Betr. AVG

1,5 bzw. 0,0 p. a.

Fluktuationsquote

0,0 bzw. 0,5 p. a.

Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesene Rückstellung für die Beseitigung von Altlasten ist auf der Basis einer Vollsanierung ermittelt. Die Verbindlichkeiten sind mit Erfüllungsbeträgen passiviert. PA S S I V E R R E C H N U N G S ABGRENZUNGSPOSTEN

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet die linear über 11 Jahre aufzulösende For­ derungsabtretung an die Landesbank Hessen­Thüringen Girozentrale sowie die vereinnahmten Netzanschlusskosten und Baukostenzuschüsse, die als Vorauszahlung der Anschlussnehmer auf die Netzentgelte über einen Zeitraum von 20 Jahren linear aufgelöst werden.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ AKTIVA ANLAGEVERMÖGEN

Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der im Geschäftsjahr in Anspruch genom­ menen Abschreibungen ist im Anlagenspiegel gesondert dargestellt. Unter den Finanzanlagen ausgewiesene Beteiligungen sind der Aufstellung des Anteilsbesitzes zu entnehmen.

FORDERUNGEN

Die Forderungen gegen Tarifkunden wurden mit erhaltenen Abschlagszahlungen saldiert.


– KONZERNABSCHLUSS –

51

K A P I TA L A N T E I L E EAV BETEILIGUNGS-GMBH, GELSENWASSER MAGDEBURG GMBH, MAGDEBURG

HELMSTEDT

26,67 %

19,33 % L A N D E S H A U P T S TA D T MAGDEBURG

54 %

Unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch zwischen den Ablesestichtagen und dem Bilanzstichtag ausgewiesen. Der Posten enthält keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Der Posten Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthält Forderungen gegen die Stadtwerke Altmärkische Gas­, Wasser­ und Elektrizitätswerke GmbH Stendal in Höhe von 3.319 TEUR, die MDCC Magdeburg­City­Com GmbH in Höhe von 829 TEUR, die Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH in Höhe von 360 TEUR, die Stromversor­ gung Zerbst GmbH & Co. KG in Höhe von 200 TEUR sowie Forderungen gegen die Energie Mess­ und Servicedienste GmbH in Höhe von 34 TEUR. Die Forderungen gegen Gesellschafter resultieren i. W. aus den Steuerverrechnungskonten und betreffen die Landeshauptstadt Magdeburg mit 3.390 TEUR, die EAV Beteiligungs­GmbH mit 964 TEUR und die GELSENWASSER Magdeburg GmbH mit 699 TEUR. In Höhe von 1.663 TEUR handelt es sich um Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten insbesondere Ansprüche in Höhe von 8.805 TEUR aus zu erwartender Altlastensanierung. Eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr haben 9.162 TEUR (Vorjahr 9.051 TEUR).

AKTIVA GESELLSCHAFTER

Komplementärin und damit einzige persönlich haftende Gesellschafterin der Kommanditgesell­ schaft ist die Städtische Werke Magdeburg Verwaltungs­GmbH. Das gezeichnete Kapital der Komplementärin beträgt 30 TEUR. Kommanditisten der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG sind: K A P I TA L A N T E I L E

2014 %

Landeshauptstadt Magdeburg

54,00

EAV Beteiligungs­GmbH, Helmstedt

26,67

GELSENWASSER Magdeburg GmbH, Magdeburg

19,33


SWM GESCHÄFTSBERICHT

52

INVESTITIONSZUSCHÜSSE

Die Investitionszuschüsse beinhalten neben Zuschüssen für Fernwärmesanierungen und Erschließung von Gewerbegebieten ab dem 01.01.2003 insbesondere Baukosten- und An­ schlusskostenzuschüsse. Die ertragswirksame Auflösung erfolgt über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der technischen Anlagen bzw. mit 5 % jährlich.

RÜCKSTELLUNGEN

Die Steuerrückstellungen in Höhe von 10.268 TEUR betreffen i. W. Gewerbesteuer (1.705 TEUR), Grundsteuer (308 TEUR) sowie allgemeine Steuerrisiken (8.049 TEUR). Die Sonstigen Rückstellungen betreffen insbesondere die Altlastenbeseitigung mit 9.551 TEUR, Aufwendungen nach dem Grundbuchbereinigungsgesetz mit 9.810 TEUR, ausstehende Rech­ nungen mit 6.712 TEUR, ungewisse Verbindlichkeiten mit 7.721 TEUR, personalbezogene Ver­ pflichtungen mit 5.372 TEUR sowie die Abwasserabgabe mit 1.434 TEUR. Die Berechnung der unter den Sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstel­ lungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren i.S.v. IAS 19. Analog zu den Pensions­ verpflichtungen wird für die Jubiläumsverpflichtungen sowie Sterbegeldverpflichtungen der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren herangezogen. Den ver­ sicherungsmathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde. Durch die erstmalige Anwendung der Bestimmungen des BilMoG hat sich bei der Bewertung der sonstigen Rückstellungen zum 01.01.2010 eine Auflösung von 1.814 TEUR ergeben. Gemäß Art. 67 EGHGB wurde vom Wahlrecht zur Beibehaltung Gebrauch gemacht. Zum 31.12.2014 beträgt die Überdeckung 176 TEUR.

VERBINDLICHKEITEN

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Wesentlichen ausstehende Zahlungen an Lieferanten enthalten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der HSN Magdeburg GmbH in Höhe von 1.498 TEUR, der Windpark GmbH & Co. Rothensee KG in Höhe von 162 TEUR und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH in Höhe von 362 TEUR.


– KONZERNABSCHLUSS –

53

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

RESTLAUFZEITEN DER VERBINDLICHKEITEN

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsitituten Erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

bis 1 Jahr

Vorjahr

Über 5 Jahre

TEUR

TEUR

TEUR

6.616

12.103

82.251

7.059

774

0

38.248

29.744

0

2.022

8.974

0

6

0

0

Sonstige Verbindlichkeiten

19.550

28.182

0

davon aus Steuern

12.649

15.912

0

0

0

0

73.501

79.777

82.251

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Gesamt

In den Steuerverbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten an das Hauptzollamt aus zu zahlenden Strom­ und Energiesteuern in Höhe von 7.647 TEUR enthalten. Der Passive Rechnungsabgrenzungsposten ergibt sich im Wesentlichen aus einer Forderungsab­ tretung an die Landesbank Hessen­Thüringen Girozentrale gemäß Kaufvertrag vom 27.10.2006.

H A F T U N G S V E R H Ä LT N I S S E U N D SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG hat für die Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH bis zum Bilanzstichtag Zahlungsbürgschaften übernommen, aus denen für SWM Ver­ pflichtungen in Höhe von 3.259 TEUR zzgl. anteiliger Zinsen resultieren. Des Weiteren wurde ein Darlehen über eine Patronatserklärung in Höhe von anteilig 10.080 TEUR besichert. Eine Passivierung der übernommenen Verpflichtungen ist nicht erfolgt, da die Müll­ heizkraftwerk Rothensee GmbH bislang allen Tilgungsverpflichtungen fristgerecht nachgekom­ men ist. Entsprechend dem wirtschaftlichen Ausblick im Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2014 ist davon auszugehen, dass diese auch weiterhin erfüllt werden. Mit einer Inanspruchnahme wird derzeit nicht gerechnet.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

54

493.054. 000 E U R O U M S AT Z E R L Ö S E I M J A H R 2 0 1 4

Zur Zinssicherung im Rahmen des Konzessionserwerbs Abwasser wurde jeweils ein Payer­ und ein Receiverswapgeschäft abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag beträgt der Umfang 98.242 TEUR. Der Zeitwert der Swaps zum Bilanzstichtag beträgt nach den finanzmathematischen mark­to­ market­Bewertungen einer Bank rd. minus 4,4 Mio. EUR. Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus dem Bestellobligo mit 4.401 TEUR und aus Leasingverträgen für das Folgejahr mit 244 TEUR. Daneben bestehen für 2015 Mietverpflich­ tungen in Höhe von 1.634 TEUR.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Umsatzerlöse gliedern sich folgendermaßen auf:

U M S AT Z E R L Ö S E

2014 TEUR

Stromversorgung

307.273

Gasversorgung

67.801

Wärmeversorgung inkl. KWKG­Ausgleichsanspruch

41.430

Wasserversorgung

21.024

Abwasser

37.913

Betriebsführung

4.646

Nebengeschäfte

9.241

Auflösung empfangener Ertragszuschüsse

3.726

Gesamt

493.054

Von den in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthaltenen periodenfremden Erträgen entfallen 4.485 TEUR (Vorjahr 5.451 TEUR) auf die Auflösung von Rückstellungen sowie 758 TEUR (Vor­ jahr 182 TEUR) auf andere periodenfremde Erträge. PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 1.059 TEUR (Vor­ jahr 963 TEUR). Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der langfristigen Personalrückstellung ergeben. Diese sind im Zinsergebnis ausgewiesen.


– KONZERNABSCHLUSS –

55

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter hat sich wie folgt entwickelt:

PERSONAL

2014

2013

Gewerbliche Arbeitnehmer / ­innen

209

211

Angestellte

495

494

Gesamt

704

705

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen gehen im Ein­ zelnen aus dem Anlagenspiegel hervor. Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Berichts­ jahr in Höhe von 1 TEUR (Vorjahr 82 TEUR) vorgenommen. ZINSEN UND STEUERN

FINANZERGEBNIS

In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 8.677 TEUR für Konzessionsabgaben Strom, Gas und Wasser enthalten. Weiterhin sind hierunter Wertberichtigungen auf Forderungen, Beratungskosten, Dienstleistungen, Verluste aus Wertminderungen oder aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens sowie übrige Aufwendungen erfasst. Auf periodenfremde Aufwendungen entfallen 111 TEUR (Vorjahr 41 TEUR). Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten Erträge aus der Abzinsung langfristiger Rückstellungen in Höhe von 4 TEUR (Vorjahr 166 TEUR). Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Zinsen gegenüber Kreditinsti­ tuten (6.442 TEUR) und aus der Aufzinsung von Rückstellungen (579 TEUR, Vorjahr 520 TEUR). Das Ergebnis aus der Equity­Bewertung der zu bilanzierenden Unternehmen beträgt 182 TEUR. Unter den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Körperschaftsteuer (einschließlich Soli­ daritätszuschlag) mit 584 TEUR und Gewerbesteuer mit 8.247 TEUR ausgewiesen.


SWM GESCHÄFTSBERICHT

56

Die Überleitungsrechnung stellt sich wie folgt dar:

ÜBERLEITUNGSRECHNUNG

2014 TEUR

Ergebnis vor Steuern Ertragssteuersatz in %

58.284 17,457 %

Erwarteter Ertragsteueraufwand

10.174

Steuerminderung auf Grund steuerfreier Erträge

− 1.643

Steuermehrungen auf Grund nicht abziehbarer Aufwendungen

421

Sonstige Differenzen

− 120

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand

8.832

ERGÄNZENDE ANGABEN

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr (§ 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB) beträgt 75 TEUR für Abschlussprüfungsleistungen. Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Geschäfte im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB abge­ schlossen, die zu marktunüblichen Bedingungen zustande gekommen sind. Geschäfte im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB waren für das Geschäftsjahr 2014 nicht auszu­ weisen.

M I T G L I E D E R D E S A U F S I C H T S R AT E S

Dr. Lutz Trümper, Magdeburg Vorsitzender Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg Henning R. Deters, Gelsenkirchen Stellvertretender Vorsitzender Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER AG Michael Söhlke, Helmstedt Vorstandsvorsitzender der Avacon AG


– K onzernabschluss –

57

Reinhard Stern, Magdeburg Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg Gerald Ziemann, Magdeburg Betriebsratsvorsitzender der SWM Dieter Müller, Magdeburg Mitglied des Betriebsrates der SWM Gruppenleiter Kanalnetzbetrieb

GESCHÄFTSFÜHRUNG: S T Ä D T I S C H E W E R K E M A G D E B U R G V E R WA LT U N G S - G M B H MITGLIEDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Ass. jur. Helmut Herdt, Magdeburg Sprecher der Geschäftsführung Dipl.-Kfm. Carsten Harkner, Magdeburg Dipl.-Ing. Johannes Kempmann, Magdeburg

G E S A M T B E Z Ü G E D E R G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G U N D D E S A U F S I C H T S R AT E S

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im Geschäftsjahr 777 TEUR (Vorjahr 753 TEUR). An frühere Geschäftsführer wurden Bezüge in Höhe von 162 TEUR (Vorjahr 160 TEUR) gewährt. Die Rückstellung für laufende Pensionsverpflichtungen ehemaliger Mitglieder der Geschäftsfüh­ rung beträgt am Bilanzstichtag 2.264 TEUR (Vorjahr 2.335 TEUR). Im Berichtsjahr wurden für den Aufsichtsrat 17 TEUR (Vorjahr 16 TEUR) aufgewendet.

Magdeburg, den 24. März 2015 S T Ä D T I S C H E W E R K E M A G D E B U R G V E R WA LT U N G S - G M B H DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG


SWM GESCHÄFTSBERICHT

58

ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS DER SWM

VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2014

Anschaffungs- und Herstellungskosten

ANLAGEVERMÖGEN

01.01.2014

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

31.12.2014

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geschäfts­ oder Firmenwert 3. Geleistete Anzahlungen

8.815

463

10

101

9.369

1

0

0

0

1

140

185

0

− 68

257

8.956

648

10

33

9.627

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

62.155

72

126

3

62.104

884.545

21.490

1.780

7.087

911.342

3. Andere Anlagen, Betriebs­ und Geschäftsausstattung

20.943

1.511

1.547

62

20.969

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

10.958

17.967

0

− 7.185

21.740

978.601

41.040

3.453

− 33

1.016.155

0

0

0

0

0

57.355

182

0

0

57.537

57.355

182

0

0

57.537

1.044.912

41.870

3.463

0

1.083.319

2. Technische Anlagen und Maschinen

III. Finanzanlagen

Beteiligungen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Gesamt


– KONZERNABSCHLUSS –

59

Wertberichtigungen

Buchwerte

01.01.2014

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Zuschreibungen

31.12.2014

31.12.2014

31.12.2013

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

6.066

1.017

10

−2

0

7.071

2.298

2.749

1

0

0

0

0

1

0

0

0

0

0

0

0

0

257

140

6.067

1.017

10

−2

0

7.072

2.555

2.889

22.169

1.093

0

0

0

23.262

38.842

39.986

463.587

27.230

1.625

0

0

489.192

422.150

420.958

16.862

1.428

1.450

2

0

16.842

4.127

4.081

0

0

0

0

0

0

21.740

10.958

502.618

29.751

3.075

2

0

529.296

486.859

475.983

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

57.537

57.355

0

0

0

0

0

0

57.537

57.355

508.685

30.768

3.085

0

0

536.368

546.951

536.227


SWM GESCHÄFTSBERICHT

60

ENTWICKLUNG DES KONZERNE I G E N K A P I TA L S 2 0 1 4 U N D 2 0 1 3 Eigenkapital des Mutterunternehmens

K O N Z E R N E I G E N K A P I TA L

Kapitalanteile

Stand 31.12.2013

Kapitalanteile

Nicht eingeforderte ausstehende Einlagen

TEUR

TEUR

Rücklagen

Summe

TEUR

Kapitalrücklage gemäß Gesellschaf­ tervertrag

Rücklage gemäß Gesellschaf­ tervertrag

Gewinn­ rücklagen Sonstige

Gewinn­ rücklagen Summe

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

50.000

0

50.000

0

0

Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital

0

0

0

0

0

Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen

0

0

0

0

0

Sonstige Veränderungen

0

0

0

0

0

Konzernjahresüberschuss

0

0

0

0

0

Stand 31.12.2014

50.000

0

50.000

0

0

111.257

Stand 31.12.2012

50.000

0

50.000

0

0

98.457

Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital

0

0

0

0

0

Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen

0

0

0

0

0

Sonstige Veränderungen

0

0

0

0

0

Konzernjahresüberschuss

0

0

0

0

0

50.000

0

50.000

0

0

Stand 31.12.2013 Es bestehen keine Entnahmesperren.

99.757

11.500

1.300

99.757

Summe

TEUR

99.757

99.757

0

0

11.500

11.500

0

0

0

0

111.257

111.257

98.457

98.457

0

0

1.300

1.300

0

0

0

0

99.757

99.757


– KONZERNABSCHLUSS –

61

Anteile anderer Gesellschafter

Gewinnvortrag

Konzernjahres­ überschuss, der dem Mutterunter­ nehmen zu­ zurechnen ist

TEUR

TEUR

31.643

54.504

− 45.730

Summe

TEUR

Anteile anderer Gesellschafter vor Jahres­ ergebnis

TEUR

KonzernKonzern­ jahresüber­ schuss

TEUR

eigenkapital Summe

TEUR

Summe TEUR

235.904

0

0

0

235.904

− 45.730

0

0

0

− 45.730

− 5.000

− 6.500

0

0

0

0

0

48.004

− 48.004

0

0

0

0

0

0

49.452

49.452

0

0

0

49.452

28.917

49.452

239.626

0

0

26.641

51.666

226.764

0

0

0

226.764

− 45.364

0

0

0

− 45.364

− 45.364

0

239.626

0

− 1.300

0

0

0

0

0

50.366

− 50.366

0

0

0

0

0

0

54.504

54.504

0

0

0

54.504

31.643

54.504

235.904

0

0

0

235.904


SWM GESCHÄFTSBERICHT

62

BETEILIGUNGEN

31.12.2014

NAME UND SITZ DER GESELLSCHAFT

Anteil am Kapital

Eigenkapital

%

TEUR

MDCC Magdeburg­City­Com GmbH, Magdeburg 2

49,00

Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH, Magdeburg 1

31.12.2013

darin darin enthaltener enthaltener Jahres- Buchwert der Unterschieds- Buchwert der Unterschiedsergebnis Beteiligung betrag Beteiligung betrag TEUR

TEUR

10.132

3.030

3.872

0

5.097

0

49,00

54.486

16.505

26.698

0

25.621

0

Energie Mess­ und Servicedienste GmbH, Magdeburg 2

40,50

1.734

610

450

0

455

0

Stadtwerke – Altmärkische Gas­, Wasser­ und Elektrizitätswerke GmbH Stendal, Stendal 2

37,45

21.121

4.524

5.844

− 2.101

5.844

− 2.101

Stromversorgung Zerbst GmbH & Co. KG, Zerbst 2

30,00

4.635

814

1.567

420

1.777

631

Stromversorgung Zerbst Verwaltungs­GmbH, Zerbst 2

30,00

26

1

6

0

5

0

Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH, Magdeburg 2

29,80

41.182

1.335

12.264

0

11.867

0

HSN Magdeburg GmbH, Magdeburg 1

25,10

0

0

0

0

0

0

Windpark GmbH & Co. Rothensee KG, Magdeburg 1

24,00

1.421

− 211

341

0

392

0

Erdgas Mittelsachsen GmbH, Schönebeck/Elbe 2

16,80

38.065

7.695

6.495

797

6.297

1.195

Magdeburger Hafen GmbH, Magdeburg 2

10,00

34.373

577

0

0

0

0

1

Daten gemäß Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014

2

Daten gemäß Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013

TEUR

TEUR

TEUR


– KONZERNABSCHLUSS –

63

K O N Z E R N K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G

2014

2013

TEUR

TEUR

Jahresergebnis

49.452

54.504

+/− Abschreibungen / Zuschreibungen auf das Anlagevermögen

30.768

31.149

+/− Ergebnis at equity bilanzierter Unternehmen

− 182

− 220

+/ − Zunahme (+) / Abnahme (−) der Rückstellungen

− 734

− 2.170

+/− Zunahme (+) / Abnahme (−) der Sonderposten

− 6.174

− 6.421

+/− Gewinn (−) / Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens

167

− 12

+/− Zunahme (−) / Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions­ oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

− 45

6.675

+/− Zunahme (+) / Abnahme (−) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions­ oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

11.142

13.960

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

84.394

97.465

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen − Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen − Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen

212

269

4.423

8.357

− 41.689

− 25.997

0

− 1.914

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

− 37.054

− 19.285

− Ausschüttung Jahresüberschuss

− 45.730

− 45.364

3.656

14.000

− Auszahlungen für die Tilgung langfristiger Finanzierungen

− 12.935

− 12.488

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

+ Einzahlungen aus der Aufnahme langfristiger Finanzierungen

− 55.009

− 43.852

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds

− 7.669

34.328

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

56.627

22.299

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

48.958

56.627

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus dem Kassenbestand und den Guthaben bei Kreditinstituten zusammen.





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