treffpunkt campus (Februar 2012)

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Februar 2012

Nr. 64 :: Februar 2012

„Julia, kümmerst du dich bitte um die Strähne?“

In vielen Punkten über dem Durchschnitt

Der Kolk in Concepción und Magdeburg

Fotoshooting zu den Campus Days 2012: ein Making-Of

Die Bachelor-Reform im Fokus der Absolventenbefragung 2011

Wasserwirtschaftler kooperieren mit Universität in Chile


treffpunkt campus

Inhalt

Editorial

Coole Kampagne

Hochschullandschaft unter der Lupe Viele Erstsemester, tolles Marketingkonzept

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Es geht doch! So lange gab es keinen Winter in diesem Winter. Stendal und Magdeburg blieben schneefrei und zu warm für die Jahreszeit. Jetzt endlich mit Schnee und Wintersonnenschein sehen der eine und der andere Campus wieder schön aus wie gemalt. Und woher kommen die knackigen Minusgrade? Die beschert uns ein Hoch namens Cooper – mit eiskalter Luft aus Sibirien. Auf diese Weise bekommt die ironisch gemeinte Zuspitzung der Werbekampagne für die ostdeutschen Hochschulen „Studieren in Fernost“ plötzlich einen total coolen Wahrheitsgehalt. Sachsen-Anhalts Hochschulen informieren an allen Gymnasien in Deutschland und in anderen geeigneten Institutionen zudem bereits seit Januar auf einem gemeinsamen Plakat über alle Hochschultage des Jahres 2012. Hier lautet das Motto: „SachsenAnhalt. Der beste Platz für Dein Talent.“ Wie es mit der Werbung für die Hochschule Magdeburg-Stendal weitergeht, beschreiben wir ausführlich in dieser Ausgabe von treffpunkt campus. Drei neue Campus Spezialisten (S. 5) und mehr Studiengangsmarketing (S. 19) gehören zu den Elementen und die nächsten Campus Days (S. 6) sind ja auch nicht mehr fern. Die Campus Days waren übrigens vor zwei Jahren der Kern eines erfolgreichen Wettbewerbsbeitrages innerhalb der Hochschulinitiative Neue Bundesländer. In diesem Jahr gab es den vierten Wettbewerbsaufruf, und die Hochschule hat sich mit einem weiteren Konzept beworben. Dieses wurde Ende Januar in Berlin präsentiert. Hier die erfreuliche Nachricht, die uns noch kurz vor Abgabe der Druckdaten erreicht hat: Das Konzept der Hochschule wird ausgezeichnet und mit 125.000 Euro, der maximal erreichbaren Fördersumme, unterstützt. Im Aprilheft werden wir auf jeden Fall ausführlich über die neuen Ideen informieren, die sich um die Unterstützung der Studierenden und Absolventen beim Schritt in den Beruf ranken. Damit die Zeit bis dahin nicht zu lang wird, bieten wir diesmal acht Seiten Lesestoff extra an und hoffen darauf, wieder die richtigen Themen ausgewählt zu haben.

Forschungsvielfalt am Standort Stendal Der 10. Forschungsmarkt informierte über aktuelle Projekte

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Campus Spezialisten der Hochschule Studieninteressierte zum Neuanfang ermutigen

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Fotoshooting zu den Campus Days 2012: ein Making-Of „Julia, kümmerst du dich bitte um die Strähne?“

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Thomas Winkler studierte Wirtschaftsingenieurwesen Auch Umwege führen zum Erfolg

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IKUS kümmert sich um ausländische Studierende Auslandssemester in Magdeburg

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Forschungsprojekt zieht positive Zwischenbilanz „Kita und Schule im Dialog“

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Einen schönen Winter wünscht Norbert Doktor Titelfoto

Eine aus Drei Gasha Saleh ist eine von ihnen. Die 19-Jährige ist eine von drei Campus Spezialisten, die die Hochschule im Studierendenmarketing unterstützen. Im Rahmen der Kampagne Studieren in Fernost von 44 ostdeutschen Hochschulen ist sie vor allem im Internet und im Bereich Social Media unterwegs. Die aus Sinsheim stammende Bauingenieurwesen-Studentin ist sehr engagiert, um mehr Studierende an die Hochschule zu locken. Im Vorfeld der Campus Days 2011 hat sie ein großes Informationspaket in der Pressestelle angefordert und es in ihrer Schule in ihrem Heimatort ausgelegt. Ebenso hat sie in einem Forum für deutsch-kurdische Jugendliche darüber informiert, dass am Standort Stendal erste Gespräche für eine Kooperation mit einer irakischen Universität stattfanden. Ihr Portrait und das der anderen Campus Spezialisten ist auf Seite 5 zu lesen. VG Foto: Victoria Grimm 2

Die Bachelor-Reform im Fokus der Absolventenbefragung 2011 In vielen Punkten über dem Durchschnitt 10 Fachkongress zum Thema Laserscanning an der Hochschule BauScan 2011 großer Erfolg

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Magdeburger Medienausbildung in Stuttgart vorgestellt „Wege in den Traumberuf Medien“

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Student der Kreislaufwirtschaft absolvierte Praktikum bei Tochterunternehmen der Daimler AG Recycling im Wandel der Zeit

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Sandra Düzel studierte Gesundheitsförderung und -management Zur richtigen Zeit am richtigen Ort 14 E-Books und E-Journals E wie einfach

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campusgeflüster 15 Rückblick 2011 an der Hochschule

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Hochschulsport: Ein Selbstversuch Nur keine ruhige Kugel schieben

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Studiengangsmarketing wichtiger Schritt für Hochschule Teil des Puzzles: STUDENT FÜR EINEN TAG

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campusgeflüster 20 Konferenz auf dem Magdeburger Campus Think CROSS – Change MEDIA

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Hochschulprojekt beteiligt sich bei internationalem Netzwerk „Seniorenfreundliche Kommunalverwaltung“

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Design-Workshop an der GJU in Amman „Selling Cart“ – ein Redesign

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Stendaler Absolventen setzen sich ein gemeinsames Denkmal Kunst auf dem Campus

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Forschungsprojekt zieht positive Zwischenbilanz Die Jugend verstehen

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Wasserwirtschaftler kooperieren mit Universität in Chile Der Kolk in Concepción und Magdeburg

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Zoobesuch statt Hochschulalltag Master-Studierende auf Entdeckungstour

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Impressum

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Entwicklung einer neuen Generation von Schuhwerk Hilfe für leidende Diabetiker in Sicht Ausländische Stipendiaten über ihr Studium „Jeder Tag ist ein großes Abenteuer“

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Nachrichten

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Studierende der Wasserwirtschaft in Kuba Ausflug in eine andere Welt

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Zeitzeugengspräch über den Holocaust „Was mit Unku geschah“

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Personalien

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Februar 2012

Unsere Stärken mit Selbstbewusstsein demonstrieren

Foto: Viktoria Kühne

Gute Argumente sind vorhanden

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, nach etlichen Krisen- bzw. so genannten Bereinigungssitzungen wurde nun am 19. Januar 2012 der Doppelhaushalt für die Jahre 2012 und 2013 im Landtag beschlossen. Am Schluss wurde insbesondere bei der Forschungsförderung noch einmal nachgebessert, so dass auch die Fachhochschulforschung und hier besonders dass Kompetenznetzwerk Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) weitergeführt werden kann. Für die nächsten zwei Jahre bedeutet dies für uns Planungsicherheit, aber wir müssen uns eben auch darauf einstellen, dass der Wissenschaftshaushalt nach 2014 schrittweise, letztlich aber deutlich zurückgefahren wird. Um in den Auseinandersetzungen hierzu gute Argumente zu haben, dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Denn dass beste Argument sind immer noch gute Bewerberbzw. Immatrikulationszahlen. Ich weiß, dass die Vorbereitung und die Durchführung der Campus Days (11./12. Mai 2012), der Langen Nacht der Wissenschaft (2. Juni 2012) sowie der Bewerbertage im Juli und darüber hinaus noch die verschiedenen Schnuppertage viel Arbeit machen und auch nicht von allen unbedingt für sinnvoll erachtet werden, da man doch eigentlich genug Bewerber habe. Aber wir haben in den letzten Jahren erlebt, dass die Mühen sich lohnen und wir sollten – und wenn es auch nur aus Solidarität mit den Bereichen, die es nötig haben, geschieht – uns alle für diese Tage engagieren. Denn es wird uns immer wieder von außen attestiert, dass wir nicht nur ein ambitioniertes Marketingkonzept haben, sondern dass es auch gut und erfolgreich ist. Es wäre schön, wenn es nicht nur einige wenige und dabei häufig immer dieselben wären, die die Last tragen, sondern sich auch andere engagieren und damit die Arbeit insgesamt auf mehr Schultern verteilt wird.

Die Arbeiten an dem Selbstevaluationsbericht für den Wissenschaftsrat im Vorgang zu dessen Begehung waren zum Schluss noch einmal sehr arbeitsintensiv. Aber ich glaube, die Arbeit hat sich gelohnt. Der Bericht wurde im Senat und im Kuratorium erörtert, und ich bin mir sicher, dass wir dadurch für die anstehende Begehung des Wissenschaftsrat, die am 14. und 15. Mai 2012 stattfinden wird, den nötigen Rückhalt haben. Und wenn es uns dabei gelingt, mit Selbstbewusstsein unsere Stärken zu präsentieren und für die eine oder andere Schwäche stichhaltige Erklärungen zu haben bzw. Ideen zur Abhilfe, dann glaube ich, dass wir dem Ergebnis beruhigt entgegensehen können. Sicherlich haben die Überlegungen der Ministerin, die sie in einem Pressegespräch geäußert hat, Teile der Ingenieurausbildung am Standort Magdeburg mit denen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zusammenzuführen, einige etwas beunruhigt. Aber dass solche Optionen durchgespielt werden, konnte eigentlich nicht überraschen. Wir sollten uns nur unserer Stärken bzw. unseres besonderen (anwendungsorientierten) Profils bewusst sein, damit wir auf Augenhöhe in etwaige diesbezügliche Gespräche gehen können. Heute ist es aber noch viel zu früh, über derartige Überlegungen zu spekulieren. Die diesjährige Meile der Demokratie war eine gelungene und sehr eindrucksvolle Veranstaltung, die Gott sei Dank den Aufmarsch der Neonazis völlig in den Hintergrund gedrängt hat. Die Studierenden der beiden Magdeburger Hochschulen hatten hierbei großen Anteil, nicht nur durch ihre zahlreiche Präsenz, sondern auch durch einzelne Stände bzw. viele anderweitige Aktivitäten. Auch unsere Hochschule war an einem Stand unter dem Slogan „Wissenschaft ist international“ beteiligt. Insgesamt glaube ich, dass diese Veranstaltung, da sie auch in den abendlichen Nachrichten Erwähnung fand, erheblich zum positiven Image der Stadt beigetragen hat. Aktuell stehe ich aber noch ganz unter dem Eindruck des 16. Hochschulballs in Stendal, der am letzten Freitag im Festsaal Schwarzer Adler unter dem Motto der Goldenen Zwanziger Jahre stattgefunden hat. Es ist schon beeindruckend, wie dieser Ball, der in Stendal nun schon zur Tradition geworden ist, immer wieder allein durch Studierende organisiert wird und neben illustren Gästen eben viele Studierende anspricht, so dass es schwierig ist, am Schluss noch eine Eintrittskarte zu erhalten. Kurz: Die Stimmung war gut, und es wurde ausgelassen und lange gefeiert. Die Studierendenschaft hat sich hervorragend präsentiert und ihre Verbundenheit mit diesem Hochschulstandort erneut überzeugend zum Ausdruck gebracht. In diesem Sinne wünsche ich allen einen positiven Semesterausklang, erfolgreiche Prüfungen und anschließend einige Tage der Entspannung. Ihr Andreas Geiger

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treffpunkt campus

Der 10. Forschungsmarkt informierte über aktuelle Projekte

Forschungsvielfalt am Standort Stendal

treffpunkt forschung

Foto: Matthias Piekacz

Etwa 90 Gäste kamen am 30. November 2011 in das Stendaler Audimax, um das umfangreiche Programm des 10. Forschungsmarkts zu verfolgen. Die Organisation hatte wieder das Technologie- und Wissenstransferzentrum der Hochschule übernommen, diesmal in Kooperation mit den Stendaler Kolleginnen und Kollegen.

Die Preisträger und Laudatoren in Stendal (von links): Beatrice Manske, Sandra Verwohl, Prof. Dr. Jan Mugele, Julia von Mandel, Mathias Kotschik, Stavroula Fourtouna, Marius Müller, Svea Bade und Prof. Dr. Susanne Metzner.

Auch im Jahr 2011 präsentierte die Hochschule Magdeburg-Stendal ihre aktuellen Forschungsprojekte, diesmal mit dem Fokus auf die Stendaler Fachbereiche. Den Anfang machte Prof. Dr. Christian Meisel mit einem Rückblick auf den Businessplanwettbewerb Sachsen-Anhalt. Beeindruckende 1.048 Teilnehmer wurden in den Jahren 2004 bis 2009 rund um Existenzgründerfragen beraten und unterstützt. Weitere ausgewählte Forschungsprojekte der Stendaler standen auf der Tagesordnung. Aus dem Fachbereich Wirtschaft wurde das Projekt „E-Learning“ vorgestellt, das von Prof. Dr. Michael Herzog in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität Linz ins Leben gerufen wurde. Dabei geht es um eine interregionale Studie zu Diversität und Medienkompetenz in der E-Business-Ausbildung. Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften stellte drei Projekte vor: „Subjektive Krankheitstheorien, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Qualitätssicherung in der Rehabilitationspsychologie“, eine Arbeit von Prof. Dr. Gabriele 4

Franke. Sie sagt: „Jeder Zweite kann in seinem Leben psychisch krank werden“. Der Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften zeigt mit „Mit Kindern forschen – Beteiligung und Aktivierung für eine kinder- und familienfreundliche, gesunde Kommune“ auf, wie wichtig die Einbeziehung von Kindern in politische Entscheidungen ist. Ebenso wurde das Projekt „KITA und Schule im Dialog – mathematische und naturwissenschaftliche Bildung gemeinsam gestalten“ vorgestellt. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Prämierung der hochschuleigenen Forschung und der besten Abschlussarbeiten in den Fachbereichen. Die erste Auszeichnung erhielt Prof. Dr. Susanne Metzner für ihre Arbeit über den Nachweis von selbst komponierter Musik zur Therapie von chronischen Schmerzen. Dafür bekam sie den Forschungspreis der Hochschule, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Über jeweils 500 Euro für die besten Abschlussarbeiten konnten sich Svea Bade (Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften), Marius Müller (Fachbereich Bauwesen), Mathias Kotschik (Fachbereich Ingenieurwissen-

schaften und Industriedesign), Julia von Mandel (Fachbereich Kommunikation und Medien), Stavroula Fourtouna (Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen), Stefanie Löffler (Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft) sowie Sandra Verwohl (Fachbereich Wirtschaft) freuen. Zum ersten Mal wurden von der Firma FERCHAU Engineering GmbH drei regionale Förderpreise gestiftet. Diese Auszeichnung richtet sich an Studierende mit der besten Abschlussnote aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign. Die Preise gingen an Andreas Storbeck, Stephanie Riese und Sebastian Zimper. Die Pause wurde von den Gästen genutzt, um die Präsentationen der Forschungsergebnisse aus den Fachbereichen in Stendal zu besuchen und auch um Kontakt zum Career Center, Technologie- und Wissenstransferzentrum und Zentrum für Weiterbildung aufzunehmen. Der nächste Forschungsmarkt findet am 28. November 2012 wieder in Magdeburg statt. Beatrice Manske


Februar 2012

20 Jahre Spezialisten Hochschule der Magdeburg-Stendal Campus Hochschule

Studieninteressierte zum Neuanfang „Erfolg der Hochschulen ermutigen

Foto: Victoria Grimm

Foto: privat

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Foto: Victoria Grimm

ist Erfolg des Landes“

Augen verlieren sollten, ist die Lehre und die als ich mich um Infos über die Hochschule Studieren in Fernost wird erwachsen und Lernumgebung, die eine gute Ausbildung bemühte, die 600 km von meinem Heimatwird es weiterhin geben. Die Kampagne ausmachen. Auch im Kontakt zu den Mitstuort in Baden-Württemberg entfernt liegt. von 44 ostdeutschen Hochschulen, mehr 20 Jahre gibt es die Hochschule Magdeburg-Stendal nun schon. Was im Kleinen begann, zählt mittlerweile 6.500 Studierende, die an dierenden ist es persönlicher, ja auch netter Genau diese Argumente waren ausschlaggeStudierwillige vor allem aus den westzwei Standorten ihren Wissensdurst stillen. Dieses Jubiläum wurde gebührend gefeiert. Zahlreiche Gäste nahmen am 14. Oktober und erleichtert ungemein den Einstieg. Tolle bend für meine Wahl, und ich kann im Molichen Bundesländern auf Hochschulen 2011 im Audimax der Hochschule Platz und lauschten den Rednern sowie den musikalischen Darbietungen von Absolventinnen. Menschen gibt es überall.“ ment, vier Monate nach Studienbeginn, ein im Osten aufmerksam zu machen, wird durchweg positives Feedback geben. Meine fortgesetzt. Vorausgegangen war der EntErwartungen haben sich mehr als erfüllt, zuscheidung u.a. ein Workshop mit MarKaroline Fuchs (22) aus Leipzig studiert dem habe ich mich gut in der Stadt eingelebt. keting- und Pressestellenvertretern der Soziale Arbeit am Standort Magdeburg Des Weiteren kann ich jedem zukünftigen Hochschulen bei der betreuenden AgenStudenten empfehlen, sich dem Abenteuer, tur Scholz & Friends in Berlin. Laut einer in einer völlig neuen Stadt zu studieren, zu Empathiestudie durchgeführt von der stellen. Es ist eine extrem charakterbildenHochschulinitiative Neue Bundesländer, de Erfahrung, die meiner Auffassung nach in der 100 westdeutsche Schülerinnen jedem das Rückgrat für seinen zukünftigen und Schüler befragt wurden, haben ostLebensweg stärkt.“ deutsche Hochschulen immer noch ein Imageproblem. Christoph Holz (23) aus Hannover Einige Einzelelemente der bisherigen Kamstudiert Rehabilitationspsychologie am pagne wurden dennoch für gut befunden: Standort Stendal die Studiensuchmaschine, die Rallye Fernost (treffpunkt campus berichtete) oder die Roadshow, die durch westliche Städte tourte. Besonders gelobt wurde auch das Angebot „Ich studiere an der Hochschule „Soziale Arder Campus Spezialisten, studentische Verbeit“, da ich im Juli 2008, als ich mich bewortreter jeder Hochschule, die Studieninteresben hatte, zum Bewerbertag meines Fachbesierten als Ansprechpartner dienen. Grund reiches eingeladen wurde und damit einen genug, die neuen Campus Spezialisten der sehr guten ersten Eindruck von der HochHochschule Magdeburg-Stendal einmal vorschule, dem grünen Campus und Magdezustellen: burg bekommen habe. An diesem Tag gab es ein Frühstück in der Mensa, Schnuppervorlesungen von Professoren und eine StadtGasha Saleh (19) aus Sinsheim sturundfahrt in einem Doppeldeckerbus. Keine diert Bauingenieurwesen am Standort andere Hochschule, an der ich mich beworMagdeburg ben habe, bot so etwas an, damit sammelte „Ich wollte gern Psychologie studieren, das die Hochschule einen großen Pluspunkt bei stand fest! Da ich aber „nur“ eine Fachmir. In meiner Tätigkeit als Campus Spezihochschulreife habe, fiel meine Wahl auf alistin möchte ich Schülern und StudieninRehabilitationspsychologie. Die Hochschule teressierten raten, wirklich das Studienfach hat auf mich außerdem einen sehr freundzu wählen, welches den persönlichen Intelichen, modernen Eindruck gemacht. Nun, ressen und Fähigkeiten entspricht. Bei der nach drei Semestern wurden meine ErwarWahl der Hochschule sollte man sich nicht tungen nicht enttäuscht – ganz im Gegenunbedingt oder ausschließlich nach Hochteil: Es ist ein sehr familiäres Klima, manschulrankings richten, sondern durch einen che Professoren kennen einen mit Namen Vorab-Besuch des Campus einen persönund ab und an grillt man mit ihnen sogar. lichen Eindruck verschaffen. Zudem ist es Auch die Arbeit im StuVe, wo ich Mitglied sehr hilfreich, bereits eingeschriebene Stubin, zeigt, wie offen die Hochschule für Studenten oder uns Campus-Spezialisten zu dierende ist. Es gibt viel Raum für eigene kontaktieren.“ Projekte und Ideen. Man kann viel Einfluss „Verbunden mit meiner Studienwahl habe nehmen. Anderswo keine Selbstverständich mich im Vorfeld ausführlich mit dem Infos: lichkeit! Was ich Studieninteressierten Thema der richtigen Hochschule beschäftigt, www.hs-magdeburg.de/service/campusmit auf den Weg geben möchte: Die Dinge dabei legte ich stets großen Wert auf eine anspezialisten selbst in die Hand nehmen und seinen Integenehme Studienatmosphäre mit nicht zu www.facebook.com/StudierenImGruenen ressen folgen. Viele haben eine Universität überfüllten Hörsälen und einem persönlimit Tradition oder die angesagte Großstadt chen Bezug zu den Lehrkräften. Sofort viel Victoria Grimm vor Augen. Was Schüler aber nicht aus den mir das Motto „Studieren im Grünen“ auf,


treffpunkt campus

Fotoshooting zu den Campus Days 2012: ein Making-Of

Was am Ende herauskommen soll, steht fest: Ein hochwertiges Foto soll es werden, perfekter Gesichtsausdruck, optimale Körperhaltung, das Haar muss sitzen. Was bei vielen heißt „Da können wir doch schnell mal ein Foto machen“, ist in Wirklichkeit harte und aufwändige Arbeit. Für alle Beteiligten. Auch für Julia Heinrich, Journalistik/ Medienmanagement-Studentin, die neben Prof. Dr. Ulrike Ahlers für das erste Motiv für die Campus Days 2012 Model stand und sich einen ordentlichen Muskelkater einfing. Die Campus Days, die 2011 zum ersten Mal gemeinsam mit der Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg stattfanden, gehen am 11. und 12. Mai 2012 in die zweite Runde, um Studierwillige vom Standort Magdeburg zu überzeugen. In Zusammenarbeit mit der Rothehorn Gruppe, einem Magdeburger Kreativ-Agenturen-Verbund, in der auch ehemalige Studierende und Absolventen der beiden Hochschulen arbeiten, bereiten die Presse- und Marketing-Teams von Universität und Hochschule die diesjährigen Campus Days vor. Die Arbeit dafür nimmt mehrere Monate in Anspruch: Das Konzept muss stehen, das Erscheinungsbild muss gestaltet sein, die Webseite programmiert und das Programmheft gedruckt 6

sowie Sponsoren akquiriert werden und so weiter. Die Liste scheint endlos. Denn damit Nadine Herden, die für die Studienberatung auf Tour ist, pünktlich zum ersten Messetermin des Jahres einen Campus Days-Flyer in den Händen halten konnte, musste die Arbeit schon früh beginnen. In der ersten Januarwoche hieß es für mich als Mitarbeiterin der Pressestelle nicht erledigen, was man 2011 nicht mehr geschafft hatte. Nein, es stand etwas viel Aufregenderes auf dem Programm: ein Fotoshooting. Damit beauftragt war der Magdeburger Werbe- und Industriefotograf Bastian Ehl. Nachdem schon im Dezember Location, Visagistin und Assistenz

gebucht und die Models gecastet waren, begann im Januar dann die eigentliche Fotoproduktion. Am ersten Produktionstag fotografierte Bastian Ehl in den Labors der Hochschule mögliche Hintergründe. Begleitet wurde er dabei von dem Grafiker der genese Werbeagentur Marc Uhlenhaut. Denn seine Aufgabe sollte es später sein, in Photoshop das Hauptmotiv mit dem Hintergrund zusammenzusetzen. Bastian Ehl, Fotograf: „Die großen Werbeproduktionen sind natürlich immer die interessanten Termine im Kalender. Schön, dass es so reibungslos gelaufen ist. Unsere Models haben wirklich alles gegeben.“

Foto: Christian Rößler

„Julia, kümmerst du dich bitte nochmal um die Strähne?“


Tag 2 beginnt für mich um 10 Uhr vor der Bewegungshalle. Die Fotocrew ist schon seit 6 Uhr auf den Beinen. Ich helfe dem Fotografen und seinem Assistenten Christian Rößler beim Entladen des Sprinters. Viele schwere Koffer mit Blitzanlage, Kameras, Objektiven und einen Berg Softboxen sowie zahlreiche Stative später beginnt dann in der Halle der Aufbau des Sets. Vier Stunden später steht dann alles an seinem Platz, und das Licht ist ebenfalls perfekt gesetzt. Mittlerweile ist auch Visagistin Julia Lehmann von Ypsilon Hairstyle eingetroffen und baut ihr Arsenal an Schminkutensilien auf. Kurz darauf treffen die beiden Models ein. Im Gepäck... Fundstücke aus zwei Kleiderschränken: weiße T-Shirts, grauer Rock, Laborkittel, Schuhe mit Absatz und ohne, Schmuck, usw. Dann: SCHMINKEN. Auch hier zeigt sich: Sowas kann man mal eben schnell machen oder aber analog zum Fotoshooting richtig professionell aufziehen. Julia Lehmann, Visagistin: „Ich finde es toll, bei solchen Shootings als Visagistin zu arbeiten, da kommt man ein bisschen aus dem Alltag raus. Schön, dass unser Chef uns dahingehend weitergebildet hat.“ Dann geht’s ans Eingemachte – das Motiv. Es soll die Botschaft vermitteln: Magdeburg muss man mögen. Besonders als Student. Die durchaus provokante, aber auch so gewollte Idee stammte von Andreas Georgi, Geschäftsführer von genese. Auf dem Bild sollen im Hintergrund eine Laboratmosphäre zu sehen sein, im Vordergrund die Studentin, die so begeistert von den Studienbedingungen ist, dass sie eine Professorin umarmt. Diese ist, nun ja, etwas überrascht. Das klingt doch eigentlich ganz einfach, in Wirklichkeit verhält es sich aber so: Lächeln, Strähne rich-

Foto: Victoria Grimm

ten, Füße richtig stellen, Strähne richten, Kopf richtig positionieren, Oberkörper von Model Julia neu ausrichten, Hintern richtig rausstrecken, Strähne aus dem Gesicht holen, T-Shirt mit einer Frisörnadel abklemmen, Arm nicht zu doll an den Laborkittel drücken, und wieder die Anweisung an die Visagistin: „Julia, könntest du dich bitte nochmal um die Strähne kümmern?“. Und das viele Male unter den kritischen Augen von Hagen Nessler, Art-Direktor der Werbeagentur genese. Er kontrolliert vor Ort am Rechner die Ergebnisse, die direkt aus Bastian Ehls Kamera übertragen werden. Nach zwei Stunden und ca. 600 Fotos später ist das „Shooting auf Tasche“, wie der 34-jährige Fotograf zufrieden bemerkt. Als nächstes ist dann Grafiker Marc Uhlenhaut dran, denn jetzt kommt, was man eher nicht vermutet: Aus jedem Foto wird der schönste Arm, der beste Gesichtsausdruck, die glatteste Strähne herausgeholt und zu einem ganzen zusammengefügt. Am Ende besteht das fertige Motiv aus fünf Fotos. Prof. Dr. Ulrike Ahlers, Professorin am Fachbereich Bauwesen: „Ich fand es interessant zu erfahren, wie so ein Fotoshooting abläuft und wie viel Aufwand es braucht, um das passende Foto für so einen Flyer herzustellen.“ Für Fotograf Bastian Ehl, Assistent Christian Rößler und mich heißt es aber erstmal: Abbauen und die Bewegungshalle wieder in ihren Ursprungszustand versetzen. Nach einem langen Fotoproduktionstag bin ich echt kaputt. Resultat: desolate Körperhaltung, müder Gesichtsausdruck, das Haar sitzt schon lange nicht mehr. Aber darauf kam es ja bei mir zum Glück nicht an. Nur darauf, dass das erste Fotomotiv für die Campus Days 2012 im Kasten ist. Victoria Grimm

Abbildung: genese

Foto: Christian Rößler

Foto: Christian Rößler

Februar 2012

Superweiser gesucht Wer jetzt Lust bekommen hat, bei den Campus Days 2012 mitzuhelfen, ist gerne willkommen. Für die Betreuung von Besuchern am 11. und 12. Mai suchen wir Studierende, die den Neulingen die Stadt und ihren Campus zeigen, eine Radtour mit ihnen machen oder die Kneipen zeigen. Unter den Superweisern werden attraktive Preise verlost. Registrieren kann man sich ab Mitte Februar 2012 unter: www.magdeburg-studieren.de

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treffpunkt campus

Thomas Winkler studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule

Man kann nicht immer erwarten, nach dem Studium seinen Traumjob zu finden. Viele müssen erst einmal Umwege gehen. So auch Thomas Winkler. Seine Diplomarbeit im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen schrieb er über ein sehr technisches Thema. Hier liegen auch eigentlich seine Interessen, doch jetzt arbeitet er als Berater bei „Security Training International“, einem Unternehmen im Bereich Luftsicherheit. Wie er zu diesem Job kam und was er Studierenden nicht empfehlen würde, erzählte er treffpunkt campus in einem Interview.

Wie sind Sie zu dem Job bei „Security Training International“ gekommen? Obwohl ich mich deutschlandweit beworben hatte, war ich nach dem Studium erst einmal sieben Monate arbeitslos. Da 2009 ja die Krise war, haben mir viele Firmen gar nicht erst geantwortet. Im Oktober 2009 habe ich mich dann beim Betreiber der Experimentellen Fabrik Magdeburg beworben. Die hatten allerdings einen besseren Kandidaten, aber ich bekam das Angebot, in einem anderen Forschungsprojekt auf Teilzeit zu arbeiten. Die Chance habe ich genutzt und einer Mitarbeiterin eines Projektpartners gesagt, sie solle sich bei mir melden, wenn irgendwo eine Vollzeitstelle frei würde. Im Juni 2010 hatte ich dann Glück und bekam das Jobangebot in Wiesbaden bei Security Training International (STI), wo ich direkt zusagte. 8

Was genau macht STI? Ursprünglich kommt STI aus dem Bereich der Luftsicherheit. Wir schulen Röntgenkontrollkräfte an Flughäfen, in Logistikund Industrieunternehmen. Daneben bieten wir ihnen Beratungsleistungen an. Da im April 2010 eine neue EU-Verordnung in Kraft getreten war, nahmen Industrieunternehmen dann verstärkt Beratungsleistungen im Bereich Luftfracht in Anspruch. Nach dieser Verordnung müssen nun auch Versender, d.h. Hersteller, Luftsicherheitsvorschriften beachten. Nachdem im letzten Oktober publik wurde, dass zwei Bomben aus Jemen in die USA fliegen sollten, war die sichere Lieferkette auf einmal ein großes Thema. Und um der EU-Verordnung nachzukommen und eine sichere Lieferkette zu gewährleisten, beraten wir nun Unternehmen, wie sie diese für ihre Fracht am besten umsetzen, damit sie am Flughafen nicht noch geröntgt werden muss. Bei einem Exportland wie Deutschland würde nämlich sonst ein enormer Flaschenhals entstehen. Laufzeiten würden sich verlängern, weil die Fracht oft zwei bis drei Tage liegt, bevor sie geröntgt werden kann. Wie sieht die Arbeit mit Ihren Kunden aus? Die Unternehmen, die wir beraten, sind meist Herstellerbetriebe. Ich führe viele Telefonate, um denen erst einmal zu erklären, was genau die EU-Verordnung jetzt für sie bedeutet. Dann fahre ich persönlich zu den

Kunden und schaue mir an, wie es vor Ort aussieht. Ich sage ihnen, was geändert werden muss, welche Leute sie schulen müssen oder wie sie am besten ihre Sicherheitsbereiche einrichten. Manche müssen ihr Gelände z.B. komplett umzäunen und per Video überwachen lassen. Bei anderen reicht es, wenn sie nur einen kleinen Raum als Sicherheitsbereich definieren.

Was empfehlen Sie jetzigen Studierenden? Ich würde empfehlen, nicht so viel zu arbeiten wie ich. Ich hatte parallel zu meinem Studium eine Stelle als Supervisor bei UPS. Zwar hat mich die Teilzeitarbeit gut auf meine jetzige Arbeit vorbereitet und mir auch im Studium geholfen, da ich Theorie und Praxis verknüpfen konnte, aber es hat sich irgendwann zu einer fast 40-StundenWoche entwickelt. Es blieb keine Zeit mehr für das Studium. Das Problem war nämlich oft, dass ich um 8.30 Uhr in der Vorlesung sitzen musste, aber ich noch von der Frühschicht aus bis 9.30 Uhr gearbeitet habe. Für die Diplomarbeit habe ich dann gekündigt. Das war auch gut so, denn da der Rest meines Studiums unter der Arbeit gelitten hat, konnte ich mit der Diplomarbeit noch einmal alles rausreißen. Insgesamt habe ich drei Jahre länger studiert als nötig, und das macht sich auf dem Lebenslauf nicht immer gut. Die Fragen stellte Tanja Mattews

Foto: Tanja Mattews

Foto: Tanja Mattews

Auch Umwege führen zum Erfolg

absolventen interview


Februar 2012

IKUS kümmert sich um ausländische Studierende

Auslandssemester in Magdeburg Die Studenteninitiative Interkulturelle Studenten an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (IKUS) ist seit über 12 Jahren der erste Ansprechpartner, wenn es um Fragen und Probleme von ausländischen Studierenden (Incomings) geht. Von den über 18.000 Studentinnen und Studenten in Magdeburg sind über 10 Prozent jedes Semesters Incomings. Die Landeshauptstadt trägt damit ihren Teil zur Internationalisierung bei. IKUS hilft überall da, wo neben Verständigungsschwierigkeiten, Problemen bei der Wohnungssuche, einfach nur ein Rat von erfahrenen Magdeburgern benötigt wird. Krasi Radionova, Studentin an der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg, ist eine erfahrene Magdeburgerin und Teil des IKUS-Teams: „Ich engagiere mich bei IKUS, weil ich die Idee, ausländischen Studierenden bei der Integration in Deutschland zu unterstützen, sehr gut finde“. Nicht nur durch die Integrationshilfe in der fremden Stadt, sondern auch mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm schafft IKUS ein angenehmes Klima für die ausländischen Studierenden. Erster Anlaufpunkt, um neue Studentinnen und Studenten zu treffen, ist der „IKT:

InterKultiTreff“ in der Walther-RathenauStraße 19. Im Rahmenprogramm integriert sind unterschiedliche Veranstaltungen und Exkursionen, die durch IKUS organisiert werden. Filmabende, die in regelmäßigen Abständen im Projekt 7 stattfinden, locken immer eine Großzahl von Studentinnen und Studenten zum kostenlosen Public Viewing. Außerdem findet jeden Donnerstag in den Räumlichkeiten des IKUS der Kicker- und Billardabend statt. In unterschiedlichen Abständen organisiert IKUS Länderabende, bei denen typische Köstlichkeiten gekocht

werden. Eine perfekte Gelegenheit Land, Kultur und Menschen noch besser zu verstehen. Eine weitere Möglichkeit, ausländische Studierende kennenzulernen, ist der Stammtisch in der Bar ONE. Unter dem Motto „Talk & Dance“ treffen sich alle Interessierten jeden zweiten Dienstag ab 21 Uhr zum Tanzen, Feiern oder einfach nur, um ein nettes Gespräch zu führen. Bei angenehmer Atmosphäre kann man sein Englisch oder andere Fremdsprachkenntnisse testen, anwenden und verbessern und zu lateinamerikanischer Musik seine Hüften kreisen lassen. Der nächste Stammtisch ist am 14. Februar 2012 in der Bar One und lädt wie immer alle Studierenden zu einem abwechslungsreichen Abend ein. Weiterführende Informationen: http://wasb.urz.uni-magdeburg.de/ikus/ Lukas Rapp

Forschungsprojekt zieht positive Zwischenbilanz

„Kita und Schule im Dialog“ „Versteht man Kindertagesstätten als Glied in der Bildungskette und erkennt an, dass institutionalisierte Bildung nicht erst mit der Einschulung beginnt, dann unterscheidet sich die Rolle der Kindertagesstätte als Bildungsinstitution nicht mehr grundsätzlich von der Rolle der Schule“, erklärten Prof. Dr. Günter Mey und Prof. Dr. Annette Schmitt von der Hochschule. Gemeinsam leiten sie das seit Jahresbeginn von der Deutsche Telekom Stiftung geförderte Projekt „Kita und Schule im Dialog – mathematische und naturwissenschaftliche Bildung gemeinsam gestalten“. Ziel des Vorhabens ist es, die Kooperation zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen nicht zu „verordnen“, sondern durch gemeinsames fachlichthemenbezogenes Arbeiten zu stärken. „Die Annäherung der unterschiedlichen ‚Bildungswelten’ in Kita und Grundschule ist eine wichtige Voraussetzung für einen positiven Verlauf dieser frühen Phase der Bildungsbiografie, in der das Kind zur Grundschule übergeht. Denn auf diese Weise kann das Kind seine Lernge-

schichte in der Schule an seine Erfahrungen in der Kita anschließen und sich als kompetent erleben“, betont Professorin Schmitt. Als wichtiges Ergebnis der ersten Projektphase wurde festgehalten, dass die Durchführung gemeinsamer Projekte und Fortbildungen und das gegenseitiges Kennenlernen und Wertschätzen der beteiligten Pädagogen aus der jeweils anderen Institution durch gemeinsame Praxiserfahrungen von besonderer Bedeutung sind. Hervorgehoben wurde, dass aktuelle didaktische Ansätze für Kita und Schule durchaus ganz ähnliche Herangehensweisen favorisieren. „Für beide Institutionen wird die Aufgabe weniger in der puren Vermittlung von Wissen gesehen, sondern vielmehr in der Gestaltung von Interaktionen und Lernarrangements mit dem Kind, in der es gemeinsam mit Erwachsenen und anderen Kindern Fragen nachgehen, Problemlösungen erproben und Sinnverständnis entwickeln kann“, sagt Professor Mey. Allerdings, so die beiden Projektleiter, ist die sich „entwickelnde Konvergenz“ den Fachkräften in der Praxis häufig gar nicht immer

bewusst. In der verbleibenden Projektlaufzeit wird es nun darum gehen, das Verständnis von „Kindern als aktive, forschende Lernende“ noch stärker im Arbeitsalltag umzusetzen und mit ganz konkreten weiteren Projekten aufzugreifen. „Kinder interessieren sich früh für mathematische und naturwissenschaftliche Themen, die ihnen in ihrem Alltag begegnen. Solche Themen bieten Kindern viele Ansatzpunkte, selbst aktiv zu werden und etwas Neues herauszufinden“, erläutert Prof. Schmitt. Das Projektteam ist zuversichtlich, dass im weiteren Verlauf des gut gestarteten Projekts die LehrerInnen und ErzieherInnen ein geteiltes Bildungsverständnis und eine geteilte pädagogisch-didaktische Grundorientierung weiterentwickeln werden. Damit werde ein tragfähiges Plateau für die gelingende Kooperation von Kita und Grundschule geschaffen. Eine weitere Perspektive sehen Schmitt und Mey im Anschluss weiterer praxisnaher Forschungs- und Entwicklungsprojekte in dem an der Hochschule geplanten Kompetenzzentrum Frühe Bildung. pm 9


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Die Bachelor-Reform im Fokus der Absolventenbefragung 2011

Foto: Kerstin Seela

In vielen Punkten über dem Durchschnitt

Die Väter der Absolventenbefragung: Jürgen Brekenkamp und Prof. Dr. Wolfgang Patzig

Die Hochschule hat mit Beginn des Wintersemesters 2005/06 relativ früh auf das neue Studiensystem zweistufiger Abschlüsse umgestellt. Dabei verfolgte sie das Ziel, die Studienprogramme so umzustellen, dass der Bachelor als erster akademischer Abschluss – trotz der Reduktion der Regelstudienzeit – allein für den Beruf qualifiziert. Dies sollte u. a. durch praxisnähere Ausbildungsinhalte, Förderung von Auslandserfahrung im Studium und klarer strukturierte Studiengänge erreicht werden. Unsere Absolventen sollten früher in das Berufsleben eintreten. Seit ihrer Einführung an der Hochschule ist die ‚Bologna-Reform‘ wiederholt heftig und kontrovers diskutiert worden. Vor allem in der Anfangsphase war die Umstellung auf das neue Studiensystem auch mit Unsicherheiten und Befürchtungen verbunden: Würde diese innerhalb der Hochschule ohne erhebliche Reibungsverluste gelingen? Könnten ausreichend und vor allem attraktive Master-Studienangebote bereit gestellt werden? Aber auch, wie würden die neuen Abschlüsse bei den Arbeitgebern angenommen werden und wie würden sich die Bachelor-Absolventen in der Praxis bewähren? Hinzu kamen in der Anfangsphase häufige Klagen über beträchtliche Studienbelastungen der Studierenden und höhere Studienabbruchquoten. 10

An dieser Stelle kommen ehemalige Studierende der Hochschule zu Wort, die unter den skizzierten Bedingungen einen Bachelor-Abschluss an der Hochschule erworben haben: Wie haben diese ihr Studium erlebt und wie bewerten sie es im Rückblick? Es wird hier über Ergebnisse aus der Absolventenbefragung der Hochschule berichtet, die das Prorektorat für Hochschulentwicklung und -marketing im Wintersemester 2010/11 als hochschulweite Befragung der Absolventen des Prüfungsjahres 2009 durchgeführt hat.

Die Methode der Befragung Diese ehemaligen Studierenden wurden etwa eineinhalb Jahre nach Erwerb ihres Hochschulabschlusses angeschrieben und mittels eines Fragebogens zu verschiedenen studienbezogenen Themen und Auswirkungen befragt: Neben der oben genannten Frage z.B. was sie nach Erwerb ihres Abschlusses an der Hochschule weiter gemacht haben, ob und wie sie eine Beschäftigung gesucht und gefunden haben usw. Der Fragebogen hatte zwanzig Seiten. 729 Absolventen beteiligten sich an der Befragung. Die Hochschule hat sich dazu an dem Kooperationsprojekt „Studienbedingungen und Berufserfolg“ des INCHER, (For-

schungsinstitut an der Universität Kassel) beteiligt. An diesem Projekt nahmen im Wintersemester 2010/11 50 Hochschulen teil und es wurden bundesweit insgesamt ca. 92.000 Absolventen befragt. Die Hochschule hat – mit Ausnahme der Absolventen in Fern-Studiengängen – alle 1.397 Absolventen des Prüfungsjahres 2009 angeschrieben. Trotz einer Fragebogenlänge von mehr als zwanzig Seiten war die Beteiligung an der Befragung sehr positiv: 729 Absolventen reagierten auf das Anschreiben. Dadurch konnte mit 52,2% die angestrebte Rücklaufquote von 50% sogar noch etwas übertroffen werden. Dazu war es aber notwendig, manche Absolventen mehrmals zu kontaktieren, um sie zu einer Teilnahme zu motivieren. In zahlreichen Fällen verfügten wir überdies über keine aktuelle Adresse und recherchierten in diesen Fällen nach der neuen Anschrift, überwiegend mit Hilfe der zuständigen Einwohnermeldeämter. Manchmal stellte sich aber auch die neu recherchierte Anschrift als nicht mehr aktuell heraus, so dass wir weiter nachforschen mussten. Es gelang aber bis auf 22 Fälle die jeweils korrekte Adresse zu ermitteln.

Die Ergebnisse sind gut 42% der Absolventen, die uns antworteten, hatten einen Bachelor-, 55% einen Diplomund 3% einen Master-Abschluss erworben. Die Bachelor-Absolventen hatten durchschnittlich 7,3 Fachsemester studiert und waren bei Studienabschluss durchschnittlich 25,9 Jahre alt (Diplom-Absolventen hatten 9,7 Fachsemester studiert und waren im Mittel 27,6 Jahre alt, Master-Absolventen: 4,2 Fachsemester und durchschnittlich 27,6 Jahre). Dieses Ergebnis weist in die gewünschte Richtung, dass unsere BachelorAbsolventen jünger sind, wenn sie einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss erwerben, was eines der zentralen Ziele des Bologna-Prozesses war. Allerdings muss bei der Interpretation berücksichtigt werden, dass die Diplom-Studiengänge am Auslaufen waren und sich in der Ausgangsgesamtheit der Diplom-Absolventen viele Absolventen befanden, die die Regelstudienzeit überschritten hatten. Ob unsere Absolventen nach vollzogener Umstellung auf das neue Studiensystem in ihrer Gesamtheit jünger sind als die Absolventen der Diplom-Studiengänge, hängt auch damit zusammen, wie viel Prozent der Bachelor-Absolventen noch ein MasterStudium anschließen und dann beenden.


Februar 2012

Wären dies sehr viele, würde der erwünschte Effekt – dass unsere Absolventen in ihrer Gesamtheit jünger werden – sicherlich verpuffen. Hier erhoffen wir uns zuverlässigere Antworten nach der nächsten Absolventenbefragung, die für 2012/13 geplant ist. Bis jetzt lässt sich sagen, dass von den Bachelor-Absolventen des Jahres 2009 bis zum Befragungszeitpunkt etwa jeder zweite ein Master-Studium begonnen hat, wobei 63% dieser Absolventen dies an der Hochschule taten. Ein erfreuliches Bild zeichnen die Daten der Absolventenbefragung, was den Verbleib der Bachelor-Absolventen nach Studienabschluss angeht: nur 3% der Bachelor-Absolventen gaben zum Befragungszeitpunkt an, arbeitslos zu sein (bei den DiplomAbsolventen waren dies 5%). 42% der Bachelor-Absolventen übten eine reguläre Beschäftigung aus (Diplom-Absolventen: 79%), 7% waren selbstständig oder freiberuflich tätig (Diplom-Absolventen: 8%), siehe auch die Abbildung 1. Erwerbstätige Bachelor-Absolventen – wie erwerbstätige Diplom-Absolventen – erleben dabei ihre Beschäftigung subjektiv als passend zu ihrer Ausbildung: 71% der Bachelor- bzw. sogar 76% der Diplom-Absolventen sind der Meinung, dass ihr Ausbildungsniveau für ihre gegenwärtige Erwerbstätigkeit am besten passt. Ohne an dieser Stelle auf Unterschiede in den Beschäftigungsgraden nach Fachbereichen einzugehen, lässt sich doch als Zwischenfazit ziehen, dass der Bachelor als Abschluss allein durchaus Beschäftigungschancen ermöglicht. Von den Absolventen der Hochschule insgesamt arbeiten etwa 40% nach ihrem Abschluss in Sachsen-Anhalt. Für bestimmte Studienfächer bzw. in bestimmten Fachbereichen sind diese Anteile allerdings höher: so sind dies von den Absolventen des Fachbereiches Ingenieurwissenschaften/Industriedesign gut 50% und von denen des Studienfaches Bauingenieurwesen sogar 60%.

Wie haben die Absolventen der neuen Studiengänge diese bewertet? Betrachtet man die Studienorganisation, d.h. den Aufbau und die Struktur des Studiums, bewerten Bachelor-Absolventen diesen Aspekt schlechter als die DiplomAbsolventen. Das ist aber nicht weiter verwunderlich, denn für viele dieser Absolventen fiel ihr Studium in die Zeit der Umstellung auf das zweistufige System, in der es bekanntlich Anlaufschwierigkeiten gab. Dennoch beurteilt auch hier noch jeder 2. Bachelor-Absolvent den Studienaufbau mit sehr gut oder gut (bei den Diplom-Absolventen tun dies 64%). Auch

Abbildung: Situation der Absolventen zum Befragungszeitpunkt Frage ‚Was trifft auf Ihre derzeitige Situation zu?‘ (*Mehrfachnennungen möglich) andere Aspekte der Studienqualität wie z. B. die Möglichkeit, die Studienanforderungen in der dafür vorgesehenen Zeit zu erfüllen, werden von Bachelor-Absolventen etwas schlechter bewertet als von DiplomAbsolventen. Die Bewertungen fallen aber doch, wenn man sich noch einmal die zurückliegenden Debatten über die neuen Studiengänge vergegenwärtigt, relativ günstig aus: 64% der Bachelor-Absolventen bewerten z.B. die Möglichkeit, Studienanforderungen in der dafür vorgesehenen Zeit zu erfüllen, als sehr gut oder gut. Von den Absolventen des Fachbereiches Ingenieurwissenschaften/ Industriedesign arbeiten gut 50% und von denen des Studienfaches Bauingenieurwesen sogar 60% in Sachsen-Anhalt. Besonders gut von den Absolventen – das gilt für Bachelor- wie Diplom-Absolventen gleichermaßen – werden die Kontakte zu Mitstudierenden (Mittelwert von 1,5 auf einer Skala von 1 für sehr gut bis 5 für sehr schlecht), aber auch die Kontakte zu Lehrenden (Mittelwert: 2,0) bewertet. Demnach besteht an der Hochschule offenkundig ein gutes Miteinander, das die Absolventen zu schätzen wissen. Auch die Aspekte des Berufs- und Praxisbezugs (wie z.B. Pflichtpraktika/Praxissemester) werden von den Bachelor-Absolventen überwiegend positiv bewertet. Besonders erfreulich ist daran, dass die Bewertungen beinahe durchweg positiver ausfallen als

bei den anderen an der Befragung beteiligten Fachhochschulen. Andererseits wünschen sich unsere Bachelor-Absolventen aber noch mehr Unterstützung bei der Stellensuche und auch ein größeres Angebot an berufsorientierenden Veranstaltungen. Verbesserungsbedarf besteht ebenso bei der Förderung der Mobilität im Studium. Dabei handelt es sich ja um ein wesentliches Bologna-Ziel. Nur 22% der Bachelor-Absolventen der Hochschule gaben an, während des Studiums einen Auslandsaufenthalt absolviert zu haben. Bei den Diplom-Absolventen waren es 43%.

Zusammenfassung: Insgesamt sprechen die vorliegenden Ergebnisse aber dafür, dass wir unsere Studierenden für den Beruf qualifizieren. Entsprechend sind 72% aller Bachelor-Absolventen mit dem Studium an der Hochschule sehr zufrieden oder zufrieden (Vergleichswert für alle FHs: 71%). 74% der Bachelor-Absolventen würden sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich die Hochschule wieder wählen (Vergleichswert alle FHs: 68%) und 77% der BachelorAbsolventen würden sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich wieder denselben Studiengang wählen (Vergleichswert alle FHs: 78%). Andererseits hat uns die Befragung aber auch gezeigt, wo wir noch besser werden können. Neben der Erhöhung der Mobilität im Studium wäre auch eine weitere Verbesserung der Regelstudienzeitquoten, d. h. der Anzahlen von Studienabschlüssen in der Regelstudienzeit, zu nennen. JÜRGEN BREKENKAMP 11


treffpunkt campus

Fachkongress zum Thema Laserscanning an der Hochschule

Foto: Fachbereich Bauwesen

BauScan 2011 großer Erfolg

Vom 17. bis 18. November 2011 wurde an der Hochschule Magdeburg-Stendal die BauScan 2011, ein zweitägiger Fachkongress zum Thema Laserscanning, durchgeführt. Gemeinsame Veranstalter waren der Fachbereich Bauwesen (Prof. Dr.-Ing. Tobias Scheffler und Dipl.-Ing. (FH) Michael Jakobi) sowie die Firma Laserscanning Europe GmbH, Magdeburg (Dipl.-Ing. (FH) Eric Bergholz). Die BauScan fand bereits zum zweiten Mal statt: Im November 2010 wurde sie (ebenfalls an der Hochschule MagdeburgStendal unter Leitung des Fachbereiches Bauwesen) erstmalig unter dem Namen

BauScan 2010 veranstaltet. Die BauScan 2011 stellte somit die Folgeveranstaltung in Magdeburg zum Thema Laserscanning, einem modernen und innovativen Mess-, Erfassungs- und Dokumentationsverfahren in der Architektur und im Bauwesen, dar. Während das Laserscanning in einigen Branchen wie dem Vermessungswesen in den letzten Jahren ein etabliertes Verfahren geworden ist, gibt es in vielen anderen ingenieurtechnischen Bereichen potentielle Anwender, die sich noch nicht umfassend mit dieser Technologie vertraut machen konnten. Das Laserscanning auch ihnen zugänglich zu machen, war das Ziel dieses Fachkongresses.

Die BauScan 2011 bestand aus acht Vortragsblöcken mit insgesamt 24 Fachvorträgen renommierter Referenten zu den verschiedensten Anwendungsbereichen des Laserscannings, wie beispielsweise Überwachungsmessungen von Ingenieurbauwerken, Erfassung denkmalgeschützter Bauwerke, Virtual Reality oder Architekturvermessung. Zwei Vortragsblöcke widmeten sich außerdem der umfangreichen und zukunftsweisenden Thematik des mobilen Laserscannings mit Anwendungen im Bereich von Schienen- und Straßenverkehrswegen. Ergänzend fand ein Ausstellerforum mit zehn Firmenausstellungen ausgewählter Hard- und Softwarehersteller statt. Mit insgesamt 126 Teilnehmern aus vier Ländern (Deutschland, Belgien, Österreich und Niederlande) kann die BauScan 2011 als großer Erfolg gewertet werden. Die positive Resonanz ist Ansporn für uns, für die nächsten Jahre weitere Folgeveranstaltungen an der Hochschule zu planen – vielleicht mit dem Ziel der Installation einer dauerhaften und regelmäßigen Fachtagung an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Veranstalter möchten sich bei den zahlreichen Organisatoren, Technikern und Hilfskräften, die zum Gelingen des Fachkongresses BauScan 2011 beigetragen haben, recht herzlich bedanken. Tobias Scheffler

Magdeburger Medienausbildung in Stuttgart vorgestellt

„Wege in den Traumberuf Medien“ Über 500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Baden-Württemberg konnten sich am 23. November 2011 auf der Infomesse „Wege in den Traumberuf Medien“ in Stuttgart über die verschiedenen Wege der Medienausbildung informieren. Neben anderen Hochschulen und Medien-Akademien aus ganz Deutschland war auch die Hochschule Magdeburg-Stendal mit einem Stand vertreten. So konnten sich die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten aus erster Hand über die guten Studien- und Lebensbedingungen auf dem Campus in Magdeburg informieren. Studierende der beiden Bachelor-Studiengänge Journalistik/Medienmanagement und Bildjournalismus des Fachbereichs 12

Kommunikation und Medien konnten dabei manches Vorurteil gegenüber einem Studium in Sachsen-Anhalt ausräumen. Fachleute von Hochschulen und Medienakademien aus ganz Deutschland diskutierten im überfüllten Kongresssaal der Stuttgarter Liederhalle über zukünftige Perspektiven der Medienberufe und unterschiedliche Ausbildungswege und gaben Tipps für den richtigen Berufseinstieg. Auf dem Podium zur Journalistenausbildung war neben Joachim Dorfs, Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung und Rudolf Porsch, Geschäftsführer der Axel Springer Akademie auch Prof. Dr. Renatus Schenkel, Professur für Medien und Gesellschaft aus dem Fachbereich Kom-

munikation und Medien vertreten. Ob Volontariat oder akademisches Studium: Die Fachleute waren sich einig, dass zu einer fundierten Medienausbildung auch ein wacher Verstand, Aufgeschlossenheit für Neues und ein sehr gutes Allgemeinwissen hinzukommen müssen. Renatus Schenkel konnte hierbei auf die Vorzüge einer öffentlichen, an einem grundlegenden Bildungsauftrag orientierten Medienausbildung hinweisen, wie sie erfolgreich auf dem Campus in Magdeburg praktiziert wird. Organisiert wurde die Messe vom absolut°karriere Magazin aus München, einem kommerziellen Ratgeber-Magazin für die Klassen 11, 12 und 13. Renatus Schenkel


Februar 2012

Student der Kreislaufwirtschaft absolvierte Praktikum bei Tochterunternehmen der Daimler AG

Recycling im Wandel der Zeit Im Abfall steckt Zukunft. So könnten die Studierenden aus dem Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft argumentieren, denn Recycling gewinnt aufgrund der Verknappung von Ressourcen immer mehr an Bedeutung. Deshalb fängt der Recyclingprozess heute schon bei der Produktentwicklung an und nicht erst am Ende der Nutzungszeit. Damit Absolventen dieses Fachbereichs das Potenzial des Recyclings nicht nur theoretisch kennen, ist im Studiengang Kreislaufwirtschaft ein 14-wöchiges Praktikum integriert. sehr gute Berufsaussichten, sowohl in der Region Magdeburg als auch überregional, weiß Prof. Dr.-Ing. Hermann Müller, Studiengangsleiter im Bachelor-Studiengang Kreislaufwirtschaft.

Foto: Tanja Mattews

Das Studium der Kreislaufwirtschaft sei sehr anwendungs- und praxisorientiert, berichtet Paepke, und habe ihn somit gut auf sein Praktikum vorbereitet. „Die analytische Vorgehensweise, das Hinterfragen von Abläufen und das Überblicken komplexer Prozesse, wie es im Studium vermittelt wird, haben mir sehr geholfen. Und nicht zuletzt kam mir meine HiWiTätigkeit bei Herrn Weißbach (Anm. der Redaktion: Laboringenieur am Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft) sehr zu Gute. Unter seiner Anleitung durfte ich mich schon verschiedensten Aufgabenstellungen selbständig widmen.“

Markus Paepke hat sein Praktikum im Mercedes-Benz Gebrauchteile Center (MB GTC GmbH) im baden-württembergischen Neuhausen auf den Fildern absolviert. Das Tochterunternehmen der Daimler AG ist für die Demontage von Mercedes Benz Fahrzeugen zuständig und verkauft Ersatzteile.

werden können. „Geeignete Recyclingverfahren für derartige Systeme befinden sich derzeit noch in der Entwicklung und bieten noch viel Raum für Optimierungen, da die neue Technik Besonderheiten aufweist, welche in konventionellen Verfahren noch nicht ausreichend berücksichtigt werden können“, erklärt er.

In seinem Praktikum beschäftigte sich Paepke, passend zur bevorstehenden Serienreife verschiedener neuer Antriebstechnologien, mit der Untersuchung geeigneter Recyclingverfahren.

Die Automobilbranche birgt für den 26-Jährigen und auch für andere Studenten der Kreislaufwirtschaft gute Arbeitsmöglichkeiten. „Aufgrund der schnellen Entwicklung im Bereich der Werkstofftechnik, der Antriebstechnologien und der verschärften Gesetzgebung durch EURichtlinien ergeben sich immer neue Anforderungen an Recyclingsysteme, und es besteht ständiger Optimierungsbedarf“, erzählt Markus. Aber nicht nur in diesem Bereich gibt es viele Möglichkeiten, denn Absolventen des Studiengangs haben

Der Schwerpunkt seiner Praktikumsarbeit bietet dabei noch ein weites Feld für Forschung und Entwicklung. Der gebürtige Haldenslebener untersucht die Recyclingfähigkeit alternativer Antriebssysteme und fragt sich hierbei besonders, wie wertvolle Materialien zurück gewonnen

Selbständiges Arbeiten war natürlich auch bei seinem Praktikum gefragt: Potenziale entdecken, neue Verwertungswege finden und Grundlagen für die Anwendung neuer Prozesse legen. All das stand in seiner Zeit bei der MB GTC GmbH auf dem Plan. Um ein Recyclingkonzept auf die Beine zu stellen, müssen zunächst einmal Studien gewälzt, Patente gesichtet und Marktteilnehmer ausgemacht werden. Für Markus war dies nicht nur eine gute Probe, sondern auch eine gute Gelegenheit herauszufinden, ob dieser Bereich eine Option für seinen beruflichen Werdegang sein könnte. Durch sein Praktikum ist es ihm nun auch möglich, seine Bachelor-Arbeit bei der „Daimler-Tochter“ zu schreiben. Bis dahin ist er jedoch wieder auf dem Campus im Herrenkrug zu finden, um die letzten Kurse abzuleisten und sich neuen Herausforderungen im Labor des Fachbereichs Wasser- und Kreislaufwirtschaft zu stellen. Mit den Inhalten aus dem Studium und den Erfahrungen aus dem Praktikum geht Markus in großen Schritten Richtung Studienabschluss. Dann weiß er das enorme Potenzial des Recyclings richtig auszuschöpfen. Tanja Mattews 13


treffpunkt campus

Sandra Düzel studierte Gesundheitsförderung und -management an der Hochschule

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

inwieweit durch körperliches Training die Motivation älterer Personen gesteigert werden kann, aktiv zu bleiben und sich mit Neuheiten am Arbeitsplatz auseinanderzusetzen. Somit habe ich Erkenntnisse aus der Neurobiologie des Alterns mit Motivationspsychologie und Gesundheitsförderung zu einem Konzept verknüpft. Das war letztendlich für die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung sehr interessant. Mich hat der Förderpreis darin bestätigt, dass auch die Erforschung des Einflusses gesundheitsförderlicher Aspekte auf gesundes, kognitives Altern eine wichtige Rolle in der Wissenschaft spielt.

Foto: Tanja Mattews

Wie geht es nach dem Abschluss weiter? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten habe ich? Was kann ich? All das sind Fragen, die sich die meisten Studenten während des Studiums stellen. Auch Sandra Düzel war sich noch nicht sicher, wie sich ihr Leben nach dem Diplom gestalten wird. Zehn Jahre später erhält die mittlerweile promovierte und zweifache Mutter den Förderpreis „Altern und Arbeit“ von der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung. treffpunkt campus sprach mit ihr über ihren Werdegang.

Wie ging es nach Ihrem Studienabschluss weiter? Mein Studienschwerpunkt „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ hat mich sehr fasziniert. Deshalb habe ich mich am Institut für Arbeitswissenschaften und Arbeitspsychologie in Magdeburg beworben. Dort wurde gerade eine Projektstelle frei. Man suchte einen Absolventen, der vernetzen kann, der Kenntnisse von Projektmanagement und betrieblicher Gesundheitsförderung hat. Beim Vorstellungsgespräch konnte ich überzeugen und bekam die Stelle. Zwar saß ich zu der Zeit noch an meiner Diplomarbeit und fing erst als Hiwi dort an, aber mit dem Beenden der Arbeit eröffnete sich für mich die große Welt der Arbeitswissenschaft und Arbeitspsychologie. Nach den dreieinhalb Jahren hatte ich einen sehr guten Überblick über wissenschaftliche Methoden der Arbeits- und Organisationspsychologie erhalten, über Arbeitsmotivation und Leistungsfähigkeit, und war mit vielen Soft Skills gewappnet. Jetzt wollte ich selbst Expertin werden und bin dann auf die Doktoranden-Aus14

absolventen interview

schreibung an der Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg zum Thema „gesundes Altern“, aufmerksam geworden. Ich fand es extrem interessant, mein bisheriges Wissen zu vertiefen und mit neurobiologischen Aspekten in Verbindung zu setzen. Das bedeutete für mich jedoch, dass ich noch einmal ein ganz neues Fachgebiet erkunden musste. In den Fächern Neuroanatomie und Neuropsychologie musste ich eine mündliche Prüfung ablegen. Nachdem ich von den Professoren der Hochschule Magdeburg-Stendal entsprechende Gutachten erhielt, die bestätigten, dass ich das Rüstzeug für eine Promotion habe, konnte ich beginnen. Ich hatte großes Glück, mit vielen Kollegen aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen zu arbeiten. Durch den Austausch mit ihnen habe ich sehr viel gelernt. Nach Abschluss meiner Promotion wurde dann das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Magdeburg gegründet, wo ich seit März 2010 eine Forscherstelle habe. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Hätte man mich vor zehn Jahren gefragt, was aus mir wird, hätte ich nicht gedacht, dass ich in die Wissenschaft gehe.

Sie erhielten gerade den Förderpreis „Altern und Arbeit“. Was bedeutet das für Sie? Ich habe mich wahnsinnig gefreut, denn ich fühlte mich in meiner Arbeit bestätigt. Als ich die Ausschreibung gelesen habe, dachte ich sofort, dass passt sehr gut zu dem, was ich zur Zeit am DZNE erforsche und was die Brücke zurück in die Praxis schlägt. Ich untersuche in dieser Forschungsarbeit,

Wie wird es nach Ihrer Forschungsarbeit beruflich weiter gehen? Ich möchte noch ein paar Jahre weiter forschen. Es gibt noch so viele interessante Fragen zu erforschen. Dann könnte ich mir gut vorstellen, wieder in die Praxis zu gehen und vielleicht eine Art „Lebensstilberatung“ für gesundes Altern anzubieten. Die Wissenschaft soll dabei aber immer noch eine Rolle spielen. Das heißt, dass ich gerne den Bezug und den Kontakt zu den Hochschulen behalten möchte und sozusagen für die Praxis forschen. Wie hat Sie das Studium an der Hochschule auf Ihre jetzigen Tätigkeiten vorbereitet? Wir hatten ein sehr breites Spektrum an Kursen. So konnten wir in allen Bereiche n einen guten Einblick erhalten und uns mit dem nötigen Fachwissen wappnen. Das fand ich gut, weil man so Probleme und Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten konnte. Interdisziplinarität und Ganzheitlichkeit waren die Schlagwörter des Studiums, und das hat sich auch durch meine Arbeit gezogen. Wichtig waren ebenfalls die Studienfächer Projektentwicklung und Projektmanagement, die Rhetorikkurse und Moderationstechniken. In denen haben wir zum Beispiel gelernt, wie man Diskussionen moderiert und in einer Projektgruppe ergebnisorientiert arbeitet. Ich kann empfehlen, die Augen und Ohren im Studium offen zu halten, sich zu vernetzen und viel zu diskutieren. Das Studium ist der beste Platz, um verschiedene Dinge auszuprobieren, zu testen und zu erproben. Neugierig und interessiert zu bleiben ist sehr wichtig – deshalb ist das auch mein Forschungsthema. Tanja Mattews


Februar 2012

campus geflüster

E-Books und E-Journals

E wie einfach Wer schon einmal zwei Taschen voller Bücher von der Bibliothek zum Parkplatz getragen hat, weiß, dass wissenschaftliche Lektüre schon anstrengend sein kann, bevor man überhaupt damit startet. Immer mehr Studenten nehmen‘s leicht und machen sich die Vorteile von elektronischen Büchern zunutze.

Grafik: Sibylle Wegener

Julia Kühnemann (21) kommt aus Klostermansfeld (nähe Eisleben) und studiert im 7. Semester Fachdolmetschen für Wirtschaft, Gerichte und Behörden (Englisch, Französisch)

Sie muss man nicht tragen, nicht verlängern, sie sind jederzeit verfügbar und können nicht verloren gehen. Man kann aus ihnen kopieren, sie speichern* und immer wieder lesen. Sie sind exzellent für die Arbeit mit Literaturverwaltungssoftware geeignet. Und das Beste: Niemand kann sie einem wegschnappen, da immer beliebig viele Leser gleichzeitig darauf zugreifen können. Apropos zugreifen: Der Zugriff auf elektronische Publikationen war für manchen bisher zu kompliziert. Wer zuhause mit elektronischen Büchern oder Zeitschriftenartikeln arbeiten wollte, brauchte eine VPN-Verbindung zum Hochschulnetz. Das bedeutete: Installation – also schon einen gewissen Aufwand. Große wissenschaftliche Informationsanbieter und Verlage wie z.B. Springer, Gale oder De Gruyter bieten jetzt aber ein neues Anmeldeverfahren via Shibboleth an. Damit kann jeder von jedem Ort aus, gänzlich ohne Installationsaufwand die E-Books und E-Journals benutzen. Allein ein Rechner mit Internetverbindung wird benötigt. Auf der Webseite der Online-Content-Anbieter erfolgt die Anmeldung über unsere Hochschule. Das heißt: Aus einer Liste von Institutionen wählt man Hochschule Magdeburg-Stendal aus und wird anschließend zu einem Anmeldefenster geleitet, in welches man Nutzername und Passwort seines zentralen Accounts einträgt. Also genau jene Daten, mit denen man auch auf Webmail oder Moodle zugreift. Anschließend kann man alle für unsere Hochschule freigeschalteten Inhalte benutzen. Auf diese Art und Weise kann man sich übrigens auch an den exklusiven Datenbanken Psyndex und TEMA anmelden. Eine Liste aller mit Shibboleth nutzbaren Dienste und weitere Informationen bietet die gleichnamige Übersichtsseite der Hochschulbibliothek: http://www.hs-magdeburg.de/hochschule/einrichtung/bibo/ atoz/shibboleth Sibylle Wegener *Eine Weitergabe an Dritte und systematischer Download sind nicht erlaubt! Bitte beachten Sie die Vorgaben der Anbieter!

Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Ich habe mich für ein Studium an der Hochschule entschieden, weil sie eine der wenigen ist, die einen Bachelor-Studiengang für Dolmetschen anbietet. Die Spezialisierung auf Wirtschaft, Gerichte und Behörden ist sogar in ganz Europa einzigartig. Ich habe mich schon immer für Sprachen und andere Länder.
Also fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Was gefällt Dir besonders an der Hochschule? Besonders gut gefällt mir der hohe Praxisbezug. Ich finde es sehr positiv, dass es sehr viele Seminare gibt. Man lernt, diskutiert und übt in meist recht kleinen Gruppen, und zwischen Dozenten und Studenten herrscht ein angenehmes, persönliches Verhältnis. Ein weiterer Vorteil ist der weitläufige Campus – im Frühling und Sommer herrlich grün und freundlich, selbst im Herbst und Winter noch sehr einladend.
Außerdem gefällt mir das riesige Sportangebot der Hochschule. Was könnte verbessert werden? Die Organisation: Manchmal gab es Ungereimtheiten in der Prüfungsordnung oder zu ungenaue Absprachen zwischen Dozenten. Warum hast Du Dich entschieden, als Hochschulscout Studieninteressierte und Erstsemester zu unterstützen? Ich möchte meine Erfahrungen während meines Studiums weitergeben. Ich kann mich noch gut an mein 1. Semester erinnern, in dem ich viele Fragen hatte. Ich denke, dass es auch den jetzigen Erstsemestern manchmal so geht und ich freue mich, ihnen in solchen Situationen weiterhelfen zu können. Wo liegen Deine zukünftigen Berufswünsche? Ich so schnell wie möglich einen Berufseinstieg als Dolmetscherin finden – vielleicht auch noch ein Jahr ins Ausland gehen. Später möchte ich gerne einen Master-Studiengang im Konferenzdolmetschen machen. Bis dahin ist es noch ein weiter und steiniger Weg, aber ich bin optimistisch und freue mich auf die nächsten Jahre. Die Fragen stellte Lukas Rapp

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treffpunkt campus

2011 an der Rückblick

Campus Days Magdeburg: Die ersten mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg organisierten Campus Days lockten 3.000 Besucher an die Elbe

Immatrikulationen: Der Studiengang Industrial Design begrüßte 24 neue Studierende, 31 neue Studierende wurden in den berufsbegleitenden Studiengang Bildung, Erziehung und Betreuung im Kindesalter ¬– Leitung von Kindertageseinrichtungen immatrikuliert

GIDE Design-Event in den Messehallen: Der Zusammenschluss sieben europäischer Hochschulen in der Group for International Design Education (GIDE) trifft sich zum gemeinsamen Austausch und kreativer Arbeit

Campusfest: To Bullmeister und guten Laune auf

Sportlich: Hoch Neueröffnung: Die Bibliothek im Haus 1 am Standort Stendal wird eröffnet

Lange Nacht der Wissenschaft: 16 Pferde, 2 Halbkugeln und 1 Ralph Caspers zogen 2.500 Besucher auf den Campus Herrenkrug

nahmen an der B Regatta und am D rennen

Polit-WG Programmplatz 40: 16 J/MM-Studierende nehmen Kandidaten für die Landtagswahl unter die Lupe

Januar 16

Februar

März

April

Mai

Juni


Februar 2012

Hochschule 5,25 Millionen: Hochschule erhält BMBFFörderung im Qualitätspakt Lehre

Neues Kuratorium konstituiert: Mitglieder sind Prof. Dr. Clemens Klockner, (Vorsitzender), Dr. Lutz Petermann, Elke Lüdecke, Klemens Gutmann und Prof. Dr. Anke Hanft

Deutschlandstipendium startet: 22 Stipendiaten werden von 16 Förderern unterstützt

Redet Geld, schweigt die Welt: Honorarprofessor Ulrich Wickert liest im vollbesetzten Audimax aus seinem neuen Buch

20 Jahre Hochschule: Festakt begeht 20 Jahre Qualität in Forschung und Lehre

omas Tulpe, d der DJ der einer Bühne

hschul-Teams

27. Kanzlertagung:

Einweihung: Neu renoviertes Haus 1 am Standort Stendal offiziell eingeweiht

Forschungsmarkt Stendal: Prof. Dr. Susanne Metzner erhält den Forschungspreis 2011

BetonkanuDrachenbootteil Unter dem Motto „Von der Hochschulverwaltung zum Hochschulmanagement?!“ diskutierten etwa 100 Vizepräsidenten/innen und Kanzler/innen

MINT Summer School: Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf wird unterstützt

Graduiertenförderung: Startschuss für Stipendien für kooperativ Promovierende

Neue Studiengänge: Maschinenbau/Composite Technologien, Bildjournalismus, Care Business Management, Medizinmanagement ZLH startet: Als Forschungsund Service-Einrichtung startet das Zentrum für Lehrqualität und Hochschuldidaktik

Kinderuni: Stendal kann auf sieben erfolgreiche KinderUni-Veranstaltungen im Jahr 2011 zurückblicken

Immatrikulationen: Die Hochschule begrüßt 1.074 neue Studierende am Standort Magdeburg und 371 in Stendal

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember 17


treffpunkt campus

Hochschulsport: Ein Selbstversuch

Nur keine ruhige Kugel schieben

Foto: Anja Wrzesinski

Leuchtend hell strahlt das Innere der Sporthalle im Roggengrund auf die anliegenden Flächen. Dafür bin ich erstens dankbar, da ich schnell einen Parkplatz finde, zweitens, weil ich mir nach dem Betreten der Halle einer guten Entscheidung bewusst bin: Natürlich hätte ich an einem Montagabend im Winter auch Hallenfußball im Fernsehen gucken können, doch live dabei zu sein, ist eben immer noch etwas anderes. Zumal wird hier kein Fußball gespielt, sondern das exotischere „Futsal“ und außerdem habe ich in der Halle die Chance, bei dem mir noch relativ unbekannten Ballsport selbst mitzumischen.

„Gute Aktion!“, ruft Andreas Böhme von der Seitenlinie den Kickern zu. Dem Leiter des Futsal-Kurses merkt man seinen Feuereifer für die Sportart auch abseits des Spielfeldes an. Umso ärgerlicher für ihn, dass er an diesem Abend aufgrund einer Erkrankung nicht selbst aktiv werden kann. Also beobachtet der 30-Jährige, gibt Tipps und motiviert die Teilnehmer beim „Hallenfußball“, wie Futsal aus dem Portugiesischen übersetzt wird. Der Sport hat seine Wurzeln in Südamerika, wo er bereits vor über 60 Jahren aus der Taufe gehoben wurde und hohe Popularität besitzt. „Brasilianische Fußballstars wie Ronaldinho und Robinho spielten bis zum Alter von zwölf Jahren Futsal“, erklärt mir Andreas, „weshalb sie technisch so exzellent ausgebildet sind.“ Während die Spieler hin und her über den Hallenboden sprinten, habe ich zumindest erst einmal auf der Bank Platz genommen – natürlich mit der besten Absicht, noch eingreifen zu dürfen. Den Fokus auf einen spielerisch versierten Umgang mit dem Ball erkenne ich beim Blick aufs Spielfeld: Situationen werden oft mit kreativer Ballbehandlung zu lösen versucht; taktische 18

Schachzüge und einstudierte Spielformationen, vom Fußball bekannt, finde ich beim Futsal allerdings kaum. „In erster Linie ist es wichtig, spielerische Dinge ohne Druck ausprobieren zu können“, stellt Andreas Böhme klar. Weitere Unterscheidungsmerkmale vom verwandten Volkssport Nummer eins: Futsal wird mit einem kleineren, sprungreduzierten Ball gespielt. Wer dabei aber an schlecht aufgepumpte Lederkugeln aus der Kindheit denkt, ist auf dem ganz falschen Dampfer, denn die veränderten Eigenschaften des Balles dienen in erster Linie Spielfluss und Tempo: Futsal ist schnell und offensiv. Ständig wird der Weg zum gegnerischen Tor gesucht, geordnetes Abwehrverhalten ist eher fehl am Platz. Dazu fällt mir auf, dass es fast gar keine festen Spielerpositionen gibt, denn alle Akteure rotieren ständig. Kurzum: Jeder darf mal ein Tor schießen. Den offensiven Spielgeist vom Futsal kennt man von südamerikanischen und spanischen Teams, die die Sportart weltweit prägen und dominieren. Doch trotz der Anziehungskraft bekannter Namen aus Brasilien

oder Spanien geht der Sport an Deutschland fast unbemerkt vorbei. „Es gibt kaum Vereine, die Futsal und Fußball gleichzeitig anbieten“, schildert Andreas die Situation. So finden Welt- und Europameisterschaften statt, jedoch besitzt Deutschland nicht einmal eine Nationalmannschaft. „Der Deutsche Fußball-Bund hat den Auftrag an die Landesverbände weitergegeben, Futsal zu fördern“, erklärt der 30-Jährige. „Ein erster Schritt wäre nun, in den Vereinen diese Sparten zu eröffnen“, so Andreas, der sich dieses Unterfangen auch selbst ein wenig auf die Fahnen geschrieben hat. Neben der eigenen Fußball-Karriere bei Vereinen wie dem 1. FC Magdeburg, Lok Stendal und Arminia Hannover schloss er sein Studium der Gesundheitsförderung und -management mit einer Arbeit über Trendsportarten ab, ist mittlerweile beim Landessportbund Niedersachsen als systemischer Berater in Entwicklungsprozessen tätig und sagt nach über drei Jahren als Leiter des Futsal-Kurses: „Die Menschen sollten für neue Sachen offen sein und nicht mit der Einstellung ‚Was ich nicht kenne, esse ich nicht‘ an etwas herantreten.“ Diese Aussage nehme ich zum Anlass, um mich endlich selbst einmal im Futsal zu probieren. Kurz noch einen Blick ins Regelwerk geworfen: Etwas bange wird mir bei der Vorschrift, dass jegliches Grätschen sofort mit einem direkten Freistoß geahndet wird. Ausgerechnet ich, der gern einmal ein robustes Tackling bevorzugt, soll nun körperlos spielen? Fünf Minuten später ist dies allerdings kein Problem mehr, wenngleich die veränderte Beschaffenheit des Balles einige Umstellungen hervorruft. Das ein oder andere Mal verschätze ich mich bei der Flugbahn des Balles. Kurseinsteiger sollte dies allerdings nicht vom Spaß beim Futsal abhalten. Der ständige Offensivdrang nötigt mir Respekt und Kondition ab. Ein Treffer ist mir leider nicht vergönnt. Trotzdem lassen mich meine Teamkollegen nach Spielschluss entweder fairer- oder gar ehrlicherweise im Glauben, mich nicht allzu ungeschickt angestellt zu haben. „Neueinsteiger lernen beim Futsal schnell dazu“, bestätigt Andreas Böhme und führt den Spielern kurz vor dem Gang in die Kabine noch ein paar Kunststücke mit dem Ball vor. So ganz ohne Futsal konnte auch für ihn der Abend scheinbar nicht zu Ende gehen... Kevin Röhler


Februar 2012

Studiengangsmarketing wichtiger Schritt für Hochschule

Teil des Puzzles: STUDENT FÜR EINEN TAG

Foto: Victoria Grimm

Sabine Keller, Lehrerin am Wilhelm und Alexander von Humboldt Gymnasium Hettstedt, bestätigt den Erfolg der Veranstaltung: „Ich unterrichte in den 11. Klassen Englisch und Russisch und wir haben von der Hochschule eine Einladung bekommen. Von dem Angebot STUDENT FÜR EINEN TAG bin ich beeindruckt. In den Seminaren hat man einen guten Eindruck bekommen, welche Anforderungen es an die Studierenden gibt, ihre Sprachkenntnisse anzuwenden. Das ist eine gute Gelegenheit für Schüler herauszufinden, ob einem der Studiengang liegt oder nicht.“

In einer 2011 von EDU-CON Strategic Education durchgeführten Umfrage an knapp 1.500 jungen Menschen wurde festgestellt, dass 78 Prozent der Befragten angaben, sich zuerst für ein Studienfach zu entscheiden, für 11 Prozent ist der Hochschultyp entscheidend, für 9 Prozent der Studienort. Aus dieser Umfrage ergeben sich viele neue Wege für das Hochschulmarketing, vor allem der Bereich Studiengangsmarketing ist wichtig. Einen Anfang in diese Richtung machte ein Seminar bei Carmen Michalsky, Dozentin am Fachbereich Kommunikation und Medien. „In den letzten Jahren gingen die Studierendenzahlen bei uns etwas zurück, da sahen wir uns in der Pflicht, etwas dagegen zu tun. Innerhalb unseres Studiengangs Internationale Fachkommunikation gibt es ein Wahlpflichtfach Praxisbezogene Projektarbeit, mit diesen Studierenden wollte ich Marketingarbeit leisten. Im Kurs mit acht Studierenden haben wir analysiert, wer unsere Zielgruppe ist. Wir haben ein Kommunikationskonzept aufgestellt und einen Zeitstrahl erarbeitet. Wir haben festgestellt, dass es ganz wichtig ist, in die Schulen zu gehen und mit den Lehrern zu kommunizieren. Im Seminar selber beziehe ich die Studierenden mit ihren Ideen ein, wir überlegen uns jede Woche neue Aktionen, sind kreativ. Das ist eine ganz besondere Form der Lehrveranstaltung. Das kann ich jedem Fachbereich nur empfehlen“,

verdeutlicht Carmen Michalsky die Vorgehensweise mit den Studierenden. Im Vorfeld wurde eine Datenbank erarbeitet, in der Texte wie Briefe an Schulen oder Ankündigungstexte für jeden zugänglich sind. Studierende und Dozenten besuchten im November 2011 Bildungsmessen: Es ging zum Forum Franco Allemand nach Straßburg und zur Studieren in Mitteldeutschland nach Leipzig. Ein besonderes Ereignis sollte die Veranstaltung STUDENT FÜR EINEN TAG am 20. Dezember 2011 werden. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit der Pressestelle Plakate und Vokabelscheiben produziert, Schulen und Lehrer angeschrieben, Studiengänge sowie Studierende und Absolventen im Hochschulblog für Studierendenrekrutierung vorgestellt und die Veranstaltung geplant.

Denn dass sich 46 Teilnehmer für STUDENT FÜR EINEN TAG angemeldet haben, ist ein sehr großer Erfolg der Initiative, an der Carmen Michalsky, den acht Studierenden des Seminars und viele Helfer, u.a. auch Hochschulscout Julia Kühnemann (Foto links und campusgeflüster auf Seite 15), beteiligt sind. Dennoch ist dieser besondere Schnuppertag nur ein kleiner Teil in einer großen Anstrengung. Im Januar 2012 besuchten Studierende Schulen und hielten Kurzvorträge, im Februar steht der Schnuppertag an, für den die Besucher einen persönlichen Paten an die Seite bekommen sollen. Und auch für die Campus Days 2012 soll es besondere Highlights geben. Im Moment arbeitet die Pressestelle an einem Handlungsleitfaden, um den Prozess des Studiengangsmarketing einzuleiten. Denn für 2012 soll es verstärkte Marketingmaßnahmen auch für die Studiengänge Elektrotechnik, Wasser- und Kreislaufwirtschaft, Fachdolmetschen und Internationale Fachkommunikation geben. Victoria Grimm

Stimmen: Student für einen Tag Martin Lötwig, Wilhelm und Alexander von Humboldt Gymnasium Hettstedt: „Ich war High School-Schüler in den USA und habe dort mein Englisch verbessern können. Ich dachte mir, dass Kommunikation und Dolmetschen eine Richtung wäre, die ich einschlagen könnte. Deswegen bin ich heute hier.“ Maria Ladebeck, Norbertusgymnasium Magdeburg: „Ich war vor einem Vierteljahr schon zum Schnupperstudium hier und habe nochmals eine Einladung bekommen, und bin deshalb wieder hier. Ich habe Leistungskurs Französisch und Deutsch, lerne auch Englisch und Latein. Ursprünglich wollte ich Lehrerin werden oder Romanistik studieren. Aber ein reiner Lehramtsstudiengang reicht mir nicht und die Berufsaussichten für Romanistik sind mir zu schlecht. Ich glaube, Fachdolmetschen ist das Richtige für mich.“

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campus geflüster

Konferenz auf dem Magdeburger Campus

Think CROSS – Change MEDIA

Vom 29. bis 31. März 2012 dreht sich auf dem Magdeburger Campus alles um die neuesten crossmedialen Entwicklungen auf dem nationalen und internationalen Medienmarkt. Denn: Der Master-Studiengang Cross Media veranstaltet die Konferenz Think CROSS – Change MEDIA.

VANESSA GENSCHOW (25) aus Hildesheim studiert im 3. Semester Angewandte Kindheitswissenschaften am Standort Stendal Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Ich habe im Jahr 2010 meine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin abgeschlossen und wollte gerne darauf aufbauend etwas studieren. Das vielseitige Angebot und der interdisziplinäre Aufbau des Kiwi-Studiengangs haben mich sehr angesprochen und so war für mich schnell klar, dass ich in Stendal studieren möchte.

In Workshops und Vorträgen wird es um Themen wie crossmediales Storytelling, digitale Öffentlichkeiten, partizipative Plattformen – Demokratie im Web, Content und Design für Social Media, Multi-Screen-Experiences, Crossmedia-Marketing, Mobile first – Businessmodelle für Apps & Co. und Gamification – Möglichkeiten für das Online-Marketing gehen. Dafür konnten aus den Bereichen Journalismus, Interaction Design und Management namhafte Referenten und Workshopleiter gewonnen werden.

Was gefällt Dir besonders an der Hochschule? Das Hochschulgelände ist sehr übersichtlich und alles an der Hochschule ist sehr familiär gehalten. Man kann viele persönliche Kontakte und Bekanntschaften knüpfen und ist nicht „nur eine Nummer“, wie an einer viel größeren Hochschule. Mir gefällt der Umgang zwischen den Studierenden und den Lehrenden, da man jederzeit einen Ansprechpartner hat.

Was machst Du in Deiner Freizeit? Ich treffe mich mit meinen Freunden, die ich hier an der Hochschule sehr schnell kennengelernt habe. Wir gehen ins Kino oder sitzen gemütlich zusammen, um ausgiebig zu quatschen. Ich verbringe meine Zeit aber genauso gerne auch mal mit einem guten Buch auf dem Sofa, um abzuschalten. Planst Du einen Auslandsaufenthalt? Ja, ich bin im Moment damit beschäftigt, mein Auslandspraktikum zu planen – wohin es gehen soll, weiß ich noch nicht. Hast Du schon über einen Master-Studiengang nachgedacht? Wenn ja, über welchen? Im Moment befinde ich mich ja noch mitten im Bachelor-Studium, aber ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, auch noch den Master zu machen – vielleicht ja den Kiwi-Master, den es bis dahin hoffentlich schon geben wird. Die Fragen stellte Lukas Rapp

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Foto: privat

Was könnte verbessert werden? Im Großen und Ganzen bin ich mit der Hochschule zufrieden, nur wäre es am Anfang leichter gewesen, wenn ein Wohnheim zur Verfügung gestanden hätte. Und: Die Notenbekanntgabe dauert oft zu lang. Dazu zählt beispielsweise Kay Meseberg (Foto), Online-Redakteur und Autor der ZDF-Sendung Frontal21. Die von ihm entwickelte Webseite polylog.tv wurde 2007 mit dem Grimme-OnlineAward und dem österreichischen Staatspreis für Multimedia ausgezeichnet. Im Team mit 2470media hat Kay Meseberg mit „After the War“ aus der Webreportage-Serie „Soccer for Life“ den Deutschen Reporterpreis 2010 gewonnen. Hochrangige Gäste aus Sachsen-Anhalts Politik nehmen ebenfalls teil. Neben Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei, und Prof. Dr. Birgitta Wolff, Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin, hat Landtagspräsident Detlef Gürth eine besondere Aufgabe übernommen. Er leitet den Workshop „Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Nutzer“. Der Ticketpreis für die Konferenz beträgt 95 Euro. Studenten zahlen 45 Euro. Schnellentschlossene erhalten einen Frühbucher-Rabatt. Mehr Informationen zum Programm, den Vortragenden und der Anmeldung gibt es auf der Website zur Konferenz: www.ma-crossmedia.de/konferenz doc


Februar 2012

Hochschulprojekt beteiligt sich am Aufbau eines internationalen Netzwerks

„Seniorenfreundliche Kommunalverwaltung“ als Potenzial Die Hochschule Magdeburg-Stendal präsentierte auf der 1. Internationalen Konferenz alternsfreundlicher Städte in Dublin das Projekt „Seniorenfreundliche Kommunalverwaltung“. Damit ist sie Teil des WHO-Netzwerks „Age-friendly Cities“.

Immer mehr Menschen werden immer älter. Um die demographische Alterung und die zunehmende Urbanisierung kontrollieren zu können, muss rechtzeitig eine seniorenfreundliche Infrastruktur vorbereitet werden. Daran arbeitet derzeit eine Projektgruppe der Hochschule. Die Leitung des Projekts übernahm Prof. Dr. Jürgen Wolf vom Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen. Seit Juli 2011 arbeitet er mit den eigens für das Projekt an der Hochschule angestellten Mitarbeitern Dr. Peter-Georg Albrecht, Sabine Dummert, Hendrik Nolde, Sylvia Milkowski und Sarah Städter an dessen Realisierbarkeit. Ziel des Projekts ist es, die nötige Umstrukturierung in der Kommunalverwaltung von wissenschaftlicher Seite aus zu begleiten. „Wir untersuchen in erster Linie den Ist-Zustand und die Veränderungsmöglichkeiten in den Kommunen und versuchen selbst beispielhaft Prozesse zu entwickeln“, erklärt Wolf. Die zu untersuchenden Faktoren rei-

chen von der Interneterreichbarkeit bis hin zur Neugestaltung des öffentlichen Raums. So genannte „Senior-Cities“ sind außerdem geplant. „Durch diese Nachbarschaft verkürzen sich die Wege und eine optimale Versorgung kann gewährleistet werden. Das ist je nach Grad der Pflegebedürftigkeit nicht unerheblich“. Den Generationenaustausch sieht Wolf dadurch jedoch nicht in Gefahr, denn „wir reden hier von einer Lebensphase die mehrere Jahrzehnte dauert“. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Derzeit werden Interviews mit Mitarbeitern aus den verschiedenen Ebenen der Stadtverwaltung abgehalten und ausgewertet. Dabei soll geprüft werden, ob sich die Stadt ausreichend mit der Alterungsproblematik auseinandersetzt. „Im April dieses Jahres wird dieser Prozess abgeschlossen sein“, so Wolf. Die Kommunen sind dazu aufgerufen, Senioren als Potenzial zu sehen, und nicht als Belastung. „Die Handlungsbereitschaft älterer Menschen muss man nutzbringen einsetzen. Ich kenne viele alte Menschen die bereit sind etwas zu

Das WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities“ verzeichnet einen enormen Zulauf. Derzeit nehmen 42 Städte weltweit an dem globalen Projekt teil. Bis zum Ende des Jahres wird mit insgesamt 100 teilhabenden Städten gerechnet. Kathrin Königl

Abbildung: World Health Organization

Foto: istock

tun, dafür aber keine Möglichkeit finden“, verdeutlicht Wolf. „Wobei Magdeburg diesbezüglich recht vorbildlich ist, hier gibt es bereits eine Seniorenvertretung“. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Förderprogramm „Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter“ (SILQUA-FH). „Die Förderung des BMBF richtet sich speziell an Fachhochschulen, um ihnen die Möglichkeiten zum Forschen zu geben“, erläutert Wolf. „Damit möchte man einer Benachteiligung, was die Forschungsgelder im Vergleich zu Universitäten betrifft, entgegenwirken.“ Noch bis Juni 2014 wird die Hochschule durch SILQUA-FH gefördert.

Informationsbroschüre über das WHONetzwerk „Age-friendly Cities“. 21


treffpunkt campus

Design-Workshop an der German-Jordanian University in Amman

„Selling Cart“ – ein Redesign

Foto: Constanze Langner

Illustration: Maria Köhlitz

Im Rahmen unserer Hochschulkooperation mit der Deutsch-Jordanischen Universität (DJU) in Amman wurde mit deutschen und jordanischen Studenten des Fachbereichs Design unter Leitung von Musa Abukhalaf ein gemeinsamer Workshop innerhalb des Projektes „Selling Carts“ durchgeführt.

Professor Franz Hinrichsmeyer und Prof. Dr. Musa Abukhalaf, der bereits im Sommersemester 2011 im Institut für Industrial Design als Gastdozent tätig war, vereinbarten für das Wintersemester 2011/12 ein gemeinsames Designprojekt. Sowohl in Amman als auch in Magdeburg sollten Design-Studierende innerhalb eines Semesterprojektes an dem gleichen Thema arbeiten. Im Oktober 2011 startete dieses gemeinsame deutsch-jordanische Vorhaben. Thematische Vorgabe sind die in Jordanien typischen „Selling Carts“ (Verkaufswagen für Produkte oder Fast Food). Ziel ist es, ein Redesign dieser Verkaufswagen unter funktionellen Kriterien zu erarbeiten. Die besten Ergebnisse des Projektes sollen als Beiträge während der GIDE Ausstellung (Group of International Design Education) im Februar 2012 in Dundee, England präsentiert werden. Zehn Studenten der Meisterklasse des Institutes für Industrial Design in Magdeburg (betreut von Prof. Franz Hinrichsmeyer, Prof. Marion Meyer, Dr. Constanze Langner) recherchierten intensiv zur Erstellung eines aktuellen Briefings inklusive des Anforderungskataloges für die Neugestaltung. Erste Ideen wurden durch Skizzen und Modelle visualisert. Der achttägige Workshop in Amman hatte das Ziel, ein tragfähiges Konzept zum 22

Thema „Selling Carts“ zu erarbeiten. Der Workshop wurde mit einer gemeinsamen Präsentation der Zwischenergebnisse beider Gruppen eröffnet. Ein intensiver Austausch zwischen den Workshopteilnehmern begann. In gemischten Teams aus zwei deutschen und einer jordanischen Studierenden arbeiteten die angehenden Designer weiter, um entweder gemeinsame Gestaltungskonzepte zu entwerfen oder eigene Ideen in Funktionsweise, Gestaltung als auch Detailfragen weiterzuentwickeln. Ein besonders interessanter Aspekt dieser Designzusammenarbeit war der kulturell unterschiedliche Ansatz für die Ausarbeitung und die unterschiedlichen Vorgaben aus örtlichen Gegebenheiten und Gepflogenheiten. Während „Selling Carts“ in Deutschland in der Regel eher in Kombination mit einem Fahrrad funktionieren, mussten wir in Amman feststellen, dass dort Fahrräder eher eine Seltenheit sind. Auch war dort ein Fortbewegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad aus verschiedenen Gründen sehr beschwerlich. Es gibt in Amman kaum durchgängige Fußwege und keine Fahrradwege. Die unterschiedlichen Zwischenergebnisse des Workshops wurden abschließend vor großem Publikum präsentiert. Der offene Workshop fand auch unter den

jordanischen Studierenden anderer Fachrichtungen eine große Aufmerksamkeit. Wir konnten mit unserer Präsenz und Arbeitsdichte viele jordanische Studierende für professionelles Industriedesign und weitere Kooperationsprojekte interessieren. Zur Dokumentation des Projektes ist während des Workshops ein Tagebuch geführt worden. Außerdem ist für die Auswertung der internationalen Zusammenarbeit auch für unsere GIDE Kooperation eine wissenschaftliche Evaluation begonnen worden (Dr. Constanze Langner). Am Abend blieb immer etwas Zeit für ein wenig Sightseeing in Amman. Wir konnten Land und Leute kennen lernen und in vielen Gesprächen unsere Kontakte zu den Jordaniern intensivieren. Bei einem eintägigen Ausflug in die Umgebung von Amman haben wir viele kulturell und geschichtlich interessante Stätten besucht. Unser Fazit nach dem einwöchigen Workshop: Kulturelle Unterschiede regen an und bereichern die Sicht- und Denkweisen auch bei der Arbeit! Es gibt keine Barrieren, nur in unseren Köpfen. Wir kommen gerne wieder und erwarten die jordanischen Studenten in Magdeburg. Prof. Franz Hinrichsmeyer/ Dr. Constanze Langner


Februar 2012

Stendaler Absolventen setzen sich ein gemeinsames Denkmal

Kunst auf dem Campus Das Kunstobjekt, das die drei Bachelor-Studiengänge Rehabilitationspsychologie, Betriebswirtschaftslehre und Angewandte Kindheitswissenschaften vereint, wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Andreas Otto gefertigt. Der dreigeteilte Kalksteinkoloss soll die Phantasie des Betrachters anregen. Im unteren Teil, der für die Rehabilitationspsychologie steht, kann man je nach Betrachtung ein Gehirn oder auch eine Ohrmuschel erkennen. Die Mitte, die durch ein Organigramm klar strukturiert ist, symbolisiert BWL während der obere Bereich den Kindheitswissenschaften gewidmet ist. Auch hier kann man wieder je nach Fantasie „eine Flamme“ oder „zwei geöffnete Hände“ erkennen. Finanziert wurde die Skulptur vom Fachschaftsrat des Fachbereiches Wirtschaft, der sich demnächst auch um eine angemessene Beleuchtung für das Kunstwerk kümmern möchte. Schon die vorangegangenen Abschlussmatrikel hatten die Idee, etwas Bleibendes zu schaffen. Im letzten Jahr fertigte der Studiengang Rehabilitationspsychologie ein Mosaik, um seine Spuren zu hinterlassen. In einem anderen Jahr wurde ein Bäumchen gepflanzt. Und so kann man jetzt schon gespannt sein, was sich der kommende Abschlussjahrgang ausdenken wird, um sich an der Hochschule Magdeburg-Stendal zu verewigen. Kathrin Königl

Foto: privat

Knapp 400 Kilogramm wiegt das neue Kunstwerk, das den Campus in Stendal seit Herbst verziert. Die Stele aus Kalkstein soll künftige Studierende an den Abschlussjahrgang 2011/12 erinnern.

Norman Kleibe, Stefan König, Christian Klaus und Annika Stark (von links) waren an der Organistion, Planung und Durchführung dieses Projektes beteiligt und haben selbst Hand angelegt.

Forschungsprojekt zieht positive Zwischenbilanz

Die Jugend verstehen „Nur durch Empathie kann man sich in einen pubertierenden Jugendlichen, der nach seinem Platz im Leben sucht, hineinversetzen. “ So lautet die These des kürzlich publizierten Themenhefts „JUGEND/ KULTUREN“ der Zeitschrift „Psychologie & Gesellschaftskritik“, die sich aus psychologischer Sicht mit der Lebensphase Jugend beschäftigt. Bei dem Themenheft handelt es sich um eine Dokumentation zur Ringvorlesung aus dem Wintersemester 2010/11 an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Im Mittelpunkt aller Beiträge stehen die Alltagswelten Jugendlicher. Das Besondere an dieser Publikation liegt darin, dass die Perspektive der Jugendlichen eingenommen wird. Initiiert wurde die Herausgabe von Günter Mey, Professor für Entwicklungspsychologie am Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften. Er

lud mit Raimund Geene, Professor für Kindergesundheit an der Hochschule Magdeburg-Stendal, Expertinnen und Experten aus Jugendforschung und Jugendarbeit zur Ringvorlesung auf den Campus und fasste die interessantesten Beiträge in dem Themenheft zusammen. Die Soziologin Dagmar Hoffmann von der Universität Siegen untersuchte beispielsweise die Rolle der Medien bei der Entwicklung von Jugendlichen. Sie verdeutlicht mit ihrem Beitrag, dass eine Problemperspektive à la „Generation Internet“ kaum funktionieren kann. Laut Mey soll das Themenheft nicht die psychologisch orientierte Jugendforschung beleuchten, es soll vielmehr ein „durch Empathie und Reflexion getragenes Verständnis von jugendlichen Lebenswelten“ vermittelt werden. Kathrin Königl

Psychologie & Gesellschaftskritik, Ausgabe 2/2011 (Nr. 138): JUGEND/KULTUREN (herausgegeben von Günter Mey mit Beiträgen von Barbara Bräutigam, Klaus Farin, Dagmar Hoffmann, Andrea KleebergNiepage, Günter Mey, Stefan Thomas) Pabst Science Publishers

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treffpunkt campus

Magdeburger Wasserwirtschaftler kooperieren mit Universität in Chile

Der Kolk in Concepción und Magdeburg

Foto: Norbert Doktor

Foto: Cesar Alvarado Ancieta

Der traditionsreiche Studiengang Wasserwirtschaft hatte eine Woche lang Besuch aus Chile. Prof. Dr. Oscar Link von der Universität in Concepción hat sich über die Hochschule Magdeburg-Stendal informiert und mit dem Fachbereich Wasserund Kreislaufwirtschaft die Weiterentwicklung gemeinsamer Forschung sowie des studentischen Austauschs geplant.

Prof. Dr. Oscar Link und Prof. Dr. Bernd Ettmer (r.) an der Wasserrinne des Magdeburger Fachbereichs. In diesem Strömungskanal wird untersucht, wie sich die Sohle unter Einfluss verschiedener modellhafter Faktoren verändert.

Eine zerstörte Brücke Rio Piura in Peru.

Oscar Link ist Professor für Hydraulik und kennt seinen Gastgeber, Professor Dr. Bernd Ettmer, seit zwei Jahren. Ettmer leitet eine Arbeitsgruppe der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), in der es um Themen geht, die auch für den Andenstaat sehr wichtig sind: die Erosion an Brückenpfeilern.

Wintersemesters können sich die Magdeburger Studenten auf Vorlesungen des chilenischen Professors freuen. Die wird er übrigens auf Deutsch halten, das er während seiner Promotion in Darmstadt perfekt gelernt hat. Zudem erarbeiten die Hochschule Magdeburg-Stendal und die Universität La Coruña (Spanien) derzeit einen gemeinsamen englischsprachigen Master-Studiengang. Rund um die beiden Träger des internationalen Angebotes wird ein Ring von Partnerhochschulen aufgebaut. Dort können die Studenten eines der drei Semester verbringen. Und die Universität in Concepción gehört dazu.

Das Wasser, das aus den Anden kommt, überwindet auf einer Länge von etwa 200 Kilometern einen Höhenunterschied von 3.000 Metern. Die Folgen des sich daraus ergebenden hohen Gefälles sind insbesondere bei extremem Hochwasser beträchtlich. So wurden im Jahr 2006 während des chilenischen Jahrhunderthochwassers allein in der Region rund um die Stadt Concepción ca. 100 Brücken beschädigt. Eine Ursache war die Bildung von Kolken. So werden Vertiefungen genannt, die sich im Flussboden bilden. Geschieht das an Brückenpfeilern, kann deren Festigkeit durch diese besondere Form der Erosion erheblich beeinträchtigt werden. Im schlimmsten Fall werden die Brücken zerstört. 24

Drei Gründe für die Kolkbildung sind es, die von den Experten hauptsächlich genannt werden: Neben der großen Fließgeschwindigkeit der Gewässer und einer beweglichen Sohle können auch zu flache Bauwerksgründungen zur Beschädigung von Brückenpfeilern führen. In einigen Ländern wie Peru und Taiwan sind sogar Kolke von 12 bis 15 Meter Tiefe bekannt. An beiden Hochschulen finden ähnliche Versuche statt, in denen Lösungsvorschläge getestet werden. Mit der Veränderung der Pfeilerquerschnitte oder der Befestigung der Sohle können erhebliche Veränderungen bei der Bildung von Kolken erreicht werden – Lösungen, die sich volkswirtschaftlich auszahlen. Das Vergleichen der Versuchsergebnisse gehört zum wissenschaftlichen Austausch zwischen der Universidad de Concepción und der Hochschule Magdeburg-Stendal, der bereits seit 2009 stattfindet. Auch der Austausch von Studenten hat schon begonnen. Die Zusammenarbeit wird im kommenden Jahr ausgebaut. Professor Bernd Ettmer reist im Januar an die Partneruniversität, und zu Beginn des nächsten

Professor Links Fazit nach einer Woche in Magdeburg fällt durchweg positiv aus: „Es war eine arbeitsintensive, aber auch nette Woche.“ Dabei war er nicht nur von der Technik in den Laborhallen und dem Wasserstraßenkreuz angetan, sondern auch von der Stadtstrecke an der Elbe und vom Magdeburger Weihnachtsmarkt. In Chile falle die Weihnachtszeit ja in den Sommer: „Das ist keine gute Zeit für Glühwein“. Norbert Doktor


Februar 2012

schulalltag Zoobesuch statt Hoch Foto: Anja Wrzesinski

e Master-Studierend ur auf Entdeckungsto

Tropische Temperaturen und das im kalten Herbst? Ein Besuch des Magdeburger Zoos statt im Vorlesungssaal zu sitzen? Und dann auch noch tierisch nah bei Tapir, Nashorn & Co.? Genau das wurde sieben Studierenden des Master-Studiengangs Ingenieurökologie der Hochschule Magdeburg-Stendal geboten. Statt in die Hochschule ging es für sie in die Tierhäuser des Zoos – eine gelungene Abwechslung vom Studienalltag, da waren sich alle einig. Was abiotische, also unbelebte, und biotische, demnach belebte, Umweltfaktoren sind, hatten die Master-Studenten bereits gelernt. Nun konnten sie ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Ihr Dozent, Zoodirektor Dr. Kai Perret, der seit 2006 in jedem Wintersemester das Fach „Theoretische Ökologie“ lehrt, ließ sich dafür etwas Besonderes einfallen: Im Tapir-, Nashornbzw. Menschenaffenhaus durften die Studierenden auf Entdeckungstour gehen und einmal genauer hinschauen. Welche klimatischen Bedingungen herrschen vor, wie sieht der Lebensraum genau aus und welche Tierarten leben hier zusammen? Diese

und viele andere Fragen sollten in Gruppen untersucht und beantwortet werden. Besonders spannend war jedoch das Beobachten der Tiere. Student Christopher Besecke erzählt: „Das Nashorn hat bis jetzt recht faul herumgelegen. Aber hier gibt es auch noch die Mona-Meerkatzen. Die waren ganz lustig. Der eine Freund hat sich direkt vor uns hingesetzt und uns angeguckt.“ Und auch Hannah Hettesheimer hat die Tiere aufmerksam beobachtet: „Bei den Tapiren sieht man, dass sie sich mit der Nase orientieren und auf Nahrungssuche gehen. Und dann fand ich noch ganz auffällig, dass die beiden Capybaras immer zusammen sind, und sich beim Baden gegenseitig das Fell gepflegt haben.“ In den tropischen Häusern gab es also einiges zu sehen. Doch warum wurden die Studenten ausgerechnet dorthin geschickt? „Weil es dort warm ist, und draußen so kalt“, erklärt der Zoodirektor mit einem Augenzwinkern. Aber Spaß beiseite – vorrangig sollte natürlich ein möglichst großer Lerneffekt erzielt werden: „Hier ging es darum, ihnen erst einmal bewusst zu machen, in welchem Raum sie sich bewegen. Und was

Impressum treffpunkt campus Herausgeber: Der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal ISSN 1614-8770 Verantwortlich: Norbert Doktor (DOC) Redaktion: Victoria Grimm (VG) Mitarbeit: Kathrin Königl, Lukas Rapp, Tanja Mattews Layout / Satz: Carsten Boek Druck: Koch-Druck, Halberstadt Auflage: 3.000 Titelfoto: Victoria Grimm Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15.03. 2012

wir theoretisch gelernt haben, konnten sie hier direkt in die Praxis umsetzen und haben dabei gemerkt, was dann doch noch fehlte. Sie haben viele Dinge erst einmal gar nicht für sich so wahrgenommen und erst bei der Nachfrage kam: Ach ja, da war ja noch was.“ Das Seminar findet alle zwei Wochen in der Zoowelle statt, ein weiterer Besuch der Tierhäuser ist zunächst nicht geplant. Jetzt ist erst einmal wieder das Theoretische an der Reihe: Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Systemen wie Pflanze, Tier oder auch ganzen Lebensräumen, beispielsweise im Regenwald oder Meer. „Auch Umweltschutz wird eine große Rolle spielen. Genauso wird der Bereich Biodiversität, das heißt biologische Vielfalt und Bewahrung, ein Thema sein“, so Dr. Kai Perret. Doch die Praxis wird dabei nicht zu kurz kommen: Ein Besuch der Gruson-Gewächshäuser und ein Vortrag des Wolfsbeauftragten Klaus Puffer vom Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt zum Thema „Der Wolf in Sachsen-Anhalt“ stehen auf dem Plan. Anja Wrzesinski

Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Hochschule Magdeburg-Stendal – Pressestelle Breitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg Telefon: (0391) 886 41 44 Fax: (0391) 886 41 45 Web: www.hs-magdeburg.de E-Mail: pressestelle@hs-magdeburg.de www.facebook.com/hsmagdeburg www.twitter.com/hs_magdeburg

Offizieller Förderer:

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treffpunkt campus

Intelligente Materialien: Entwicklung einer neuen Generation von Schuhwerk

Hilfe für leidende Diabetiker in Sicht

Foto: Anja Wrzesinski

Im Dezember startete an der Staffordshire University (England) ein neues Forschungsprojekt, an dem das KATKompetenzentrum Ingenieurwissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe an der Hochschule Magdeburg-Stendal beteiligt ist. Insgesamt stehen 809.238 Euro zur Verfügung. 220.680 Euro fließen davon an die Hochschule in Magdeburg. Die Projektlaufzeit beträgt 4 Jahre. Die Mittel stammen aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm . Immer mehr Menschen erkranken weltweit an Diabetes mellitus. Man rechnet bis zum Jahr 2025 mit einem Anstieg von jetzt 194 Millionen auf 334 Millionen betroffener Menschen. Die Zahl der in Deutschland erfassten Diabetiker beträgt ca. 11 Millionen. Mit immer besse-

ren Behandlungsmethoden für die Erkrankung selbst steigt allerdings parallel die Zahl der auftretenden Spätkomplikationen. Eine der am meisten gefürchteten Komplikationen ist das diabetische Fußsyndrom, das immer noch in einem hohen Ausmaß eine Amputation nach sich zieht. Der „diabetische Fuß“ ist ein breites Krankheitsbild und reicht von einer einfachen Infektion bis hin zu massiven Fußnekrosen. Auch heute werden noch ca. 70% aller Amputationen bei Diabetikern durchgeführt. Allein in Deutschland sind das jährlich 42.000 Fälle. Dabei ist aus Studien bekannt, dass mehr als die Hälfte der Fußamputationen durch richtige Vorbeugung und eine spezialisierte Versorgung mit geeignetem Schuhwerk vermeidbar wären. Maßnahmen zur Behandlung bzw. zur Verbesserung der Versorgung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom erfordern ein interdisziplinäres Herangehen, sowohl in der medizinischen Versorgung, als auch bei der Bereitstellung von geeignetem Schuhwerk.

Foto: M. Poschke, KAT-Kompezenzzentrum Ingenieurwissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe

Das Projekt DiaBSmart hat das Ziel, eine neue Generation von Schuhwerk für Diabetiker zu entwickeln. Dazu soll ein neuartiges, auf mathematischen und biomechanischen Modellen basierendes System zur individuellen Anpassung des Schuhs an den Patienten (verbesserte Passform) eingesetzt werden. Darüber hinaus ist die Entwicklung neuartiger Materialien, die eine deutliche Druckentlastung an den kritischen Stellen des Fußes ermöglichen, erforderlich. Diese Arbeiten werden am KAT-Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe der Hochschule Magdeburg-Stendal durchgeführt.

Prüfgerät für den so genannten Kugelfalltest mit dem das Dämpfungsverhalten von Materialien ermittelt wird. Die Dämpfung ist für die Druckreduktion in den Diabetikerschuhen direkt verantwortlich. 26

Erreicht werden soll das Ziel im Rahmen eines EU-Forschungsvorhabens im Programmteil Marie Curie (Industry-Academia Partnerships and Pathways IAPP) durch interdisziplinären und internationalen Wissensaustausch zwischen Industrieunternehmen (Salts Healthcare Ltd., Spezialhersteller von Einlagen und Schuhen; TECHNOFOOTBED SL, Hersteller von Materialien für Fußbettungen) und Forschungseinrichtungen (Staffordshire University, Faculty of Health, Researchgroup for Clinical

Biomechanics: Koordinator; Hochschule Magdeburg-Stendal: KAT-Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften / Nachwachsende Rohstoffe). An der Hochschule Magdeburg-Stendal werden geeignete Materialsysteme entwickelt und geprüft. Vorrangig sollen so genannte „intelligente Materialien“ untersucht werden. Diese Materialien müssen in der Lage sein, für die Patienten gefährliche Druckspitzen selbständig zu erkennen und durch eine spontan einsetzende Reaktion zu minimieren. Ausgehend von Schaummaterialien mit so genanntem Memory-Effekt und Flüssigkeiten mit nicht-newtonschem Verhalten, sollen für die spezifizierte Anwendung erforderliche Materialeigenschaften intensiv untersucht, aufgeklärt und praktisch nutzbar gemacht werden. Nach dem „Einbau“ dieser Materialien in die nach der neu entwickelten Methode konfektionierten Spezialschuhe für Diabetiker in Einlagensysteme, Orthesen und komplette Schuhe besteht eine weitere Aufgabe der Hochschul-Experten darin, diese mittels dynamischer Prüfverfahren im Labor zu testen, um Aussagen über die Dauergebrauchseigenschaften zu gewinnen. Parallel dazu erfolgen umfangreiche biomechanische Untersuchungen der Wirksamkeit der neu entwickelten Multi-Materialysteme an der Staffordshire University, bevor eine 24-monatige klinische Studie unter Leitung der India Diabetes Research Foundation durchgeführt wird. Sowohl aus den biomechanischen, als auch den klinischen Studien werden wichtige Informationen für die Weiterentwicklung/Optimierung der Werkstoffsysteme erwartet, die in mehreren Anpassungsschritten umgesetzt werden. Dieses neue Projekt scheint besonders dazu geeignet, die Attraktivität und Leistungsfähigkeit des KAT-Kompetenzzentrums Ingenieurwissenschaften/Nachwachsende Rohstoffe an der Hochschule Magdeburg-Stendal und damit auch des Wissenschaftsstandorts Sachsen-Anhalts unter Beweis zu stellen. KAT/DOC


Februar 2012

Ausländische Stipendiaten über ihr Studium an der Hochschule

„Jeder Tag ist ein großes Abenteuer“ Wenn Juliana Gonçalves da Silva über ihr Studium in Deutschland spricht, haut sie fest mit der Faust auf den Tisch. Für sie sind die Studienbedingungen hier an der Hochschule traumhaft. Sie ist im Oktober 2011 zum Interaction Design-Studium nach Magdeburg gekommen und zeigt sich trotz des anfänglichen Chaos begeistert. Die Brasilianerin ist eine von drei Stipendiaten, die in diesem Semester an der Hochschule studieren.

Juliana Gonçalves da Silva Die aus Porto Alegre stammende Studentin hat Grafikdesign studiert und bevor sie nach Magdeburg kam, einen Sprachkurs in Köln absolviert. Verständigungsschwierigkeiten gibt es dennoch: „Es ist ein wenig schwierig mit den Kommilitonen in einer Gruppe zusammenzuarbeiten und zu interagieren. Manchmal verstehe ich etwas nicht und mir wird es dann nicht noch einmal erklärt. Die Professoren hier sind aber sehr gut und haben einen Fokus, sind sehr spezialisiert. Der Kontakt zu ihnen ist sehr persönlich. Ich habe hier sehr viele Freiheiten, das gefällt mir. Deutschland ist auch, was Design betrifft, Brasilien einige Jahre voraus. In Brasilien ist alles sehr theoretisch, man macht nur ein Layout von etwas, weiß aber nicht, wie es im Nachhinein funktioniert. Hier wird praktisch gearbeitet und Projekte auch umgesetzt. Man muss aber auch disziplinierter sein“, fasst die Brasilianerin die Unterschiede zum Studium in Deutschland gegenüber ihrem Heimatland zusammen. Sie wird mit einem Stipendium durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt. Der DAAD ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. International Office-Mitarbeiterin Nancy Brosig zu den Bewerbungsmodalitäten: „Die Anforderungen sind ziemlich hoch, Bewerber durchlaufen ein aufwändiges Verfahren, das sich meist über ein Jahr hinzieht.“ Man

Foto: privat

Fotos: Victoria Grimm

Was bewirkt Licht zwischen zwei Personen? Projekt Geheimniskrämer: Juliana Goncalves da Silva (in Zusammenarbeit mit Lina Tegel und Stephan Reich)

Byron Antonio Pérez López kann also durchaus behaupten, dass die Stipendiaten zur Leistungselite gehören. So ein Stipendiat ist auch Byron Antonio Pérez López. Er bekommt ein Stipendium des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD) mit Sitz in Bonn. Der KAAD ist das Stipendienwerk der deutschen katholischen Kirche, er fördert Postgraduierte und Wissenschaftler aus (Entwicklungs-)Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Ost- und Südeuropa. Ziel ist es, dass die Stipendiaten durch ihren Studien- oder Forschungsaufenthalt zur Entwicklung in ihrem Heimatland beitragen können. Einer davon ist nun der Guatemalteke. Der 26-Jährige hat in seinem Heimatland bereits einen Bachelor-Abschluss in Bauingenieurwesen absolviert, an der Hochschule Magdeburg-Stendal ist er nun für den Master-Studiengang Wasserwirtschaft eingeschrieben: „Für mich ist der Aufenthalt hier in Deutschland eine gute Erfahrung. Jeder Tag ist wie ein großes Abenteuer. Hier in Magdeburg ist das Studium besser begleitet, im International Office wurde mir sehr viel geholfen, ihnen konnte ich vertrauen, die Betreuung durch die Dozenten ist persönlicher, ich habe nette Kommilitonen.“ Aber auch fachlich ist der Stipendiat von seinem Aufenthalt an der Hochschule überzeugt: „Naturschutz wird in Deutschland groß geschrieben, in Guatemala nicht.

Wir haben zuhause zwar viele Ressourcen, aber kaum Unterstützung diese zu schützen. Themen wie Erneuerbare Energien sind eine große Herausforderung für uns. In unserer Hauptstadt zum Beispiel ist die Wasserqualität sehr gut, auf dem Land ist der Zugang zu sauberem Wasser für die Bewohner aber nicht selbstverständlich, sie müssen sich ohne die Hilfe der Regierung darum kümmern.“ Dass die Entwicklungsländer viel Geld bekommen, sei nicht die Lösung. Sie brauchen eine bessere Ausbildung, bessere Kompetenzen. Und genau da helfen die Stipendien. Die beiden Stipendiaten sind glücklich über die Möglichkeiten, die ihnen ihr Aufenthalt an der Hochschule bietet, obwohl ihnen Magdeburg etwas zu klein und ruhig ist. Aber auf ein Erlebnis freuen sich die beiden doch noch: Den ersten Schnee in ihrem Leben zu sehen. Victoria Grimm Das International Office berät zu Auslandsaufenthalten und zu möglicher Förderung. Kontakt: Nancy Brosig, Tel.: (0391) 886 42 29 nancy.brosig@hs-magdeburg.de Mehr Informationen: www.daad.de

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treffpunkt campus Nachrichten

Professor Hinken stellvertretender Leiter des Fachausschusses Mikrowellen- und Terahertzverfahren

ren und Kohlendioxidgehalte für die Schule vor. Die Lüftung des Passivenergiehauses sollte somit optimal gesteuert werden. Der Präsident des Bauindustrieverbandes Hans-Dieter Steinbrücker lobte die Arbeit der Studentin als ein Beispiel der Potenziale junger Bauingenieure.

Die Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V. ist ein im In- und Ausland anerkannter technisch-wissenschaftlicher Verein mit ca. 1.500 Mitgliedern. Ziel der Gesellschaft ist die Erforschung, Entwicklung, Anwendung und Verbreitung zerstörungsfreier Prüfverfahren. Dazu führt sie Kurse, Prüfungen und Personalzertifizierungen durch und arbeitet in regionalen Arbeitskreisen sowie in technisch gruppierten Fachausschüssen. Letztere sind den unterschiedlichen ZfP-Methoden wie zum Beispiel Ultraschallprüfung, Wirbelstromprüfung und Computertomographie zugeordnet. Am 23. November 2011 wurde der neue Fachausschuss „Mikrowellen- und Terahertzverfahren“ in Berlin gegründet. Der Fachausschussleiter ist Dr. Stefan Becker von der Beckerphotonik GmbH. Stellvertretender Leiter ist Prof. Dr.-Ing. Johann Hinken von der Hochschule Magdeburg-Stendal und deren An-Institut FI Test- und Messtechnik GmbH (FIT-M). Die Terahertztechnik wurde der breiten Öffentlichkeit vor allem durch ihren geplanten Einsatz in den Personenscannern auf Flughäfen bekannt. Die Mikrowellenprüfung wurde in den letzten Jahren an der Hochschule Magdeburg-Stendal und in der FIT-M von einem akademischen Arbeitsfeld ausgehend erster industrieller Anwendungen zugeführt. Dieses geschah unter anderem in dem Forschungsprojekt MINTECO. Die Mikrowellenprüfung ist besonders zur zerstörungsfreien Prüfung elektrisch isolierender Materialien wie beispielsweise den mehr und mehr genutzten glasfaserverstärkten Kunststoffen geeignet. Sie sind u. a. Grundbestandteil von Rotorblättern von Windkraftanlagen.

Unter dem Titel „Frohe Zukunft“ entstehen Bilder von heute in einem Gebäude von gestern. Direkt neben dem Triebwerk findet im MIS-Gebäude (Schwiesaustraße 4) vom 4. bis 11. Februar 2012 die Kunstausstellung statt. Im Zuge der Lehrredaktion Bildgestaltung des Studiengangs Journalistik/Medienmanagement wurden mittels digitaler Projektoren Bilder an die Wände gemalt. Der künstlerische Aspekt besteht vordergründig im Zusammenspiel aus moderner Technik und dem Nutzen traditioneller, im Kunstbereich genutzter Materialien.

Foto: Sophie Estel

Foto: privat

Projekt MIS Frohe Zukunft

Weitere Informationen auf www.facebook.com/FroheZukunft IHK-Forschungspreis für Master-Arbeit

Professor Hinken schied Ende Oktober 2011 aus dem Anstellungsverhältnis an der Hochschule aus. Er wird die Mikrowellenprüfung jedoch am An-Institut FIT-M weiter betreiben.

Im November 2011 wurde Andreas Gerecke, MaschinenbauStudent, mit dem IHK-Forschungspreis ausgezeichnet. In seiner Master-Arbeit, die er bei einem Automobilkonzern schrieb, beschäftigte er sich mit Problemen der Fertigungstechnik. Während der Preisverleihung, an der Gerecke aufgrund eines Auslandsaufenthaltes nicht teilnehmen konnte, nahm sein Betreuer Prof. Dr. Harald Goldau die Auszeichnung entgegen und kündigte weitere ähnliche Projekte für die Doktorarbeit Gereckes an.

Baupreis geht an Hochschulstudentin

Mehr Flaggen in Stendal

Auf dem 20. Bautag Sachsen-Anhalt im November 2011 wurde die Studentin Katharina Gebhardt vom Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt mit dem diesjährigen, auf 1.000 Euro dotierten Bauindustriepreis ausgezeichnet. In ihrer Master-Arbeit hat sie für die St.-Franziskus-Grundschule in Halle/Saale ein Monitoringkonzept entwickelt. Dieses sieht eine Wärmedämmung, eine Solaranlage sowie Sensoren für die Raumtemperatu-

Seit Ende November 2011 zeigt Stendal Flagge. Neu installierte Fahnenmasten ermöglichen es, ausgewählte Flaggen studentischer Herkunftsländer zu hissen. So wird nun die Internationalität auf dem Campus symbolisiert. Derzeit sind 91 Studierende mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft an den beiden Fachbereichen eingeschrieben. Sie kommen aus 23 Ländern, beispielsweise aus Spanien, China und der Schweiz.

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Februar 2012

Ehrung für Rektor Geiger

den Pflichtveranstaltungen bietet sie den Studierenden im Rahmen von Exkursionen regelmäßig die Teilnahme an den Jahresund Sektionstagungen an, die ihnen einen Einblick in aktuelle soziologische Fragestellungen und deren wissenschaftliche Bearbeitungen ermöglicht.

Foto: Norbert Doktor

Foto: Sebastian Stolze (vorlaut film)

500. Absolventin geehrt

Im Rahmen der offiziellen Sportlerehrung Magdeburgs wurde Hochschulrektor Prof. Dr. Andreas Geiger mit einem „besonderen Ehrengeschenk des Oberbürgermeisters“ geehrt. Er erhielt die Auszeichnug für die Unterstützung und Förderung des Hochschulsports in Magdeburg – ebenso wie der Rektor der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann. Beatrice Hungerland ist Sprecherin der Sektion „Soziologie der Kindheit“ der DGS Prof. Dr. Beatrice Hungerland, Professorin für Angewandte Kindheitswissenschaften seit Beginn des gleichnamigen Studiengangs im Wintersemester 2005/06 an der Hochschule Magdeburg-Stendal, wurde im Januar 2012 für zwei Jahre zur 1. Sprecherin der Sektion Soziologie der Kindheit der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) gewählt. In der DGS sind mit 2.100 Mitgliedern vier Fünftel aller promovierten, wissenschaftlich tätigen SoziologInnen Deutschlands vereinigt. Hungerlands Lehrgebiet im Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften liegt vor allem in der Soziologie der Kindheit, der Familie sowie den Methoden der Kinder- und Kindheitsforschung. Neben

Nicht ohne Stolz vermeldet der berufsbegleitende Bachelor-Studiengang „Angewandte Gesundheitswissenschaften“ diese Zahl. Selina Ziller aus Langenhagen schloss gemeinsam mit 76 Kommilitonen ihr Studium an unserer Hochschule ab. „Unsere Studierenden müssen sich großen Herausforderungen stellen“, stellt Jana Lambrecht, Studiengangskoordinatorin, fest. „Neben dem Meistern der Aufgaben in Beruf und Familie gilt es, anspruchsvolle Leistungen in den Präsenz- und Selbststudienphasen zu erbringen. Dazu gehört anfangs vor allem Mut, dann eine ordentliche Portion Disziplin. Doch die Erfahrung, Mitglied einer agierenden Studiengruppe zu sein und neuen beruflichen Chancen entgegenzusehen, ist für die meisten unserer Studierenden ein wesentlicher Motivationsgrund“, so die diplomierte Gesundheitswirtin des Fachbereiches Sozial- und Gesundheitswesen. Das Bachelor-Studienangebot feiert 2012 sein zehnjähriges Bestehen. PM / VG / DOC

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treffpunkt campus

Studierende der Wasserwirtschaft in Kuba

Foto: Philipp Wöhner

Ausflug in eine andere Welt

In Havanna: Philipp B., Martin, Franziska, Philipp W., Florian, Frau Fischer; vorne: Adrian Im September 2011 war es wieder soweit: Sechs Studierende des Fachbereiches Wasser- und Kreislaufwirtschaft machten sich im Rahmen des integrierten internationalen Studienganges mit Double-Degree auf den langen Weg zu unserer Partnerhochschule der Universidad de Holguín „Oscar Lucero Moya“ in Kuba. Unter Leitung des Studiengangleiters Professor Burkhard Kuhn leisteten sie ihr

dreimonatiges Praktikum auf der karibischen Insel ab. Mit Hilfe ihrer kubanischen Kommilitonen wurden komplexe hydraulische/ hydrologische Fragestellungen bearbeitet und anfängliche sprachliche Barrieren abgebaut. Die einzelnen Aufgaben waren in drei verschiedene Themengebiete unterteilt, bei denen der Fluss „Jigüe“ immer im Vordergrund stand. Ob nun wöchentlich

Wasserproben auf Nitratgehalt und pHWert untersucht oder der Fluss in seiner Länge vermessen wurden, in dem komplexen Gesamtprojekt war für Jeden etwas zu finden, was Spaß machte. Nach der Arbeit im Freien wurden die gesammelten Daten akribisch ausgewertet und mit den bekannten Programmen HEC-RAS, sowie AutoCAD weiter verarbeitet. Dabei wurden beispielsweise neue Kanäle und Durchlässe entworfen, die auf ihre Umsetzung warten. Dank der Betreuung und Unterstützung durch Burkhard Kuhn und Kirstin Neumann, Laboringenieurin für Siedlungswasserwirtschaft und Mitarbeiterin am Fachbereich, war der Aufenthalt in Kuba sehr lehrreich und etwas Besonderes. Das kulturelle Erlebnis der Insel und karibisches Nachtleben durften natürlich auch nicht zu kurz kommen. Also erkundeten die sechs an den Wochenenden nahezu die gesamte Insel und verlebten den ein oder anderen lustigen und spannenden Abend mit Einheimischen. Im Austausch werden im Februar 2012 nun vier kubanische Studenten für sieben Monate an die Hochschule Magdeburg-Stendal kommen und im Studiengang Wasserwirtschaft studieren. Für die deutschen Studierenden geht es im Januar 2013 erneut Universidad de Holguín, denn das Double-Degree-Studium sieht einen zweiten Aufenthalt vor. Adrian Gischke/Florian Fischer

Zeitzeugengspräch über den Holocaust

„Was mit Unku geschah“ Im Rahmen einer Filmvorführung mit anschließendem Zeitzeugengespräch machte die Hochschule MagdeburgStendal den nationalsozialistischen Völkermord an Sinti und Roma zum Thema. Die Veranstaltung fand im November 2011 in Kooperation mit dem Alternativen Jugendzentrum Dessau am Campus Herrenkrug statt. Die Organisation lag auf Seiten der Hochschule bei Prof. Dr. Jochen Fuchs. Die Filmdokumentation „Was mit Unku geschah“ lehnt an das Buch „Ede und Unku“ von Grete Weiskopf an und verfolgt den Lebensweg der

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Magdeburgerin Erna Lauenburger, genannt Unku. Sie und ihre Verwandten wurden Opfer des Holocaust an Sinti und Roma. Im anschließenden Zeitzeugengespräch erzählten Franz Rosenbach und Siegfried Heilig von den Geschehnissen in ihrer Kindheit. Rosenbach überlebte das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora. Auf einem Todesmarsch gelang ihm im Alter von 17 Jahren die Flucht. Seine Eltern und viele weitere Verwandte überlebten den Völkermord nicht.

Siegfried Heilig wurde 1934 geboren und wuchs in Magdeburg auf. Er konnte dank seiner Großmutter rechtzeitig vor der Deportation der Sinti und Roma mit seinen Eltern und Geschwistern aus Magdeburg fliehen. Seine Großmutter, Anna Heilig, wurde in Auschwitz-Birkenau ermordet. Am 1. März 1943 wurden insgesamt 470 Männer, Frauen und Kinder aus Magdeburg in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Seit 1998 gibt es in der Hegelstraße einen „Denkstein“ mit einer Tafel, das an sie erinnern soll. Kathrin Königl


treffpunkt Februar campus 2012 Personalien

Anja Funke Als Sachbearbeiterin für wissenschaftliche Weiterbildung ist Anja Funke (28) seit November 2011 am Fachbereich Wirtschaft angestellt. Ihre Aufgaben sind in erster Linie die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für und mit regionalen Unternehmen sowie die Mitwirkung an der Akkreditierung von Studiengängen des Fachbereichs. Als eine der Ansprechpartnerinnen für das Angebot „Studium Generale“ am Standort Stendal steht sie den Studierenden für Fragen und Anregungen zum Kursangebot zur Verfügung. An der Hochschule Magdeburg-Stendal studierte sie Angewandte Kindheitswissenschaften. Als studentische Hilfskraft am Fachbereich Wirtschaft, konnte die 28-Jährige erste Erfahrungen in der BWL sammeln. Die dortigen Angebote weckten ihr Interesse, interdisziplinäre Zusammenarbeit auszuloten. Diese Verknüpfungsmöglichkeiten hat sie in ihrer jetzigen Stelle gefunden. Parallel zum Studium koordinierte die gebürtige Magdeburgerin das Projekt „Ich für dich, wir für uns – Jugend mischt mit“ beim Kinderschutzbund. Ziel des Projektes war es, zu sehen, wie Jugendliche ihre Welt gestalten wollen und welche Möglichkeiten ihnen tatsächlich eingeräumt werden. Im Anschluss arbeitete sie beim KinderStärken e.V. – einem der An-Institute der Hochschule. Dort koordinierte sie das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen“, in dessen Rahmen sie nutzerorientierte Fort- und Weiterbildungsangebote für die Akteure der Region organisierte. Neben ihrer jetzigen Tätigkeit in Stendal studiert sie berufsbegleitend den Master im Studienfach Angewandte Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg. tm

Nadine Herden Seit September 2011 arbeitet Nadine Herden (28) als Elternzeitvertretung im Projekt „Studierendenwerbung“ im Dezernat II (Allgemeine Studienberatung). Im Bereich des Hochschulmarketings steht sie Studieninteressierten mit Rat und Tat zur Seite und erstellt Informationen für Bildungsmessen und Schulveranstaltungen. Damit hat sie eine für sich ideale Tätigkeit gefunden, denn so kann sie innerhalb Deutschlands reisen und sowohl die Hochschule als auch den Studienstandort Magdeburg repräsentieren. Im Gegensatz zur allgemeinen Aufbruchsstimmung nach Süd- oder Westdeutschland, wo es auch für sie attraktive Arbeitsangebote geben würde, war es ihr wichtig, hier zu bleiben, berufstätig zu werden und etwas in bzw. für Magdeburg zu bewirken. An der Otto-vonGuericke-Universität studierte die 28-Jährige im Bachelorstudiengang „Management“ und schloss daran den Master „Betriebliche Berufsbildung und -management“ an. Neben dem Studium absolvierte die gebürtige Magdeburgerin mehrere Praktika im Bildungsbereich, engagierte sich in zahlreichen Projekten und veröffentlichte im Rahmen ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft gemeinsam mit anderen Autoren das Paper „Hybrides Lernen – ein Konzept für eine arbeitsprozessorientierte berufsbegleitende Hochschulweiterbildung für die Mikrotechnologien“. TM

Beate Markatsch

Fotos: Pressestelle

Beate Markatsch ist seit Mitte September 2011 Dekanatsassistentin und IT-Verantwortliche am Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Magdeburg-Stendal. Dort betreut sie den PC-Pool des Fachbereichs, koordiniert die Systemadministration und kümmert sich um anfallende Verwaltungsaufgaben. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studierte die gebürtige Hallenserin Betriebswirtschaftslehre. Dabei spezialisierte sie sich auf Marketing und Handel sowie Finanzen und Bankbetriebslehre. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie zuvor am Lehrstuhl Organisation und Personalwirtschaft, der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität. Dort organisierte sie unter anderem Konferenzen und hielt eigenständig Übungen ab. Markatsch absolvierte außerdem ein sechsmonatiges Praktikum bei der Halloren Schokoladenwelt GmbH, wo sie unter anderem für die Personalauswahl, Museumsführungen und für die Konzeption von Projekten verantwortlich war. Ehrenamtlich engagiert sich die 35-Jährige als Kassenwartin des 1. Halleschen Drachenbootvereins. TM 31


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