April 2012
Nr. 65 :: April 2012
Spagat zwischen Wickeltisch und Hörsaal Immer mehr Studierende mit Kind
Karrierewege:
Über den Zusammenhang von Alumniarbeit und Studierendenmarketing
MoSan: Eine Toilette für städtische Slums
Design-Studentin entwickelt Produkt für Bangladesch
treffpunkt campus
inhalt
Editorial
issuu? Ischjuh? Was? Ja, schon wieder was Neues. Nicht für alle, aber da der Klickbutton mit den Buchstaben issuu auf der Startseite der Hochschulwebseite so ganz ohne Erklärung steht, wird diese ausnahmsweise einmal offline geliefert. Für die Leserinnen und Leser der gedruckten Ausgabe: Alles, was hier geschrieben steht, gibt es auch im Internet. Als PDF-Dokument schon seit dem vergangenen Jahrtausend; (Für Freunde von Ausgrabungen: Die Hefte ab Nummer 12/Dezember 1999 sind alle im Webarchiv unter Aktuelles/Hochschulmagazin zu finden.) Seit Mitte 2011 gibt es eine zusätzliche, komfortable Möglichkeit, die Ausgabe online zu lesen – eben die über issuu. com. Zusätzlicher Vorteil: Die Datei muss nicht heruntergeladen werden. Der Anbieter stellt diese Dienstleistung übrigens kostenlos zur Verfügung. Sehr erfreulich haben sich die Zugriffszahlen auf dieser Serviceseite entwickelt. Zur gedruckten Auflage von mindestens 3.000 Exemplaren – die, wie wir hoffen, alle mehrfach gelesen werden – kamen bei Ausgabe 64 noch 738 Views hinzu. Die im Oktober 2011 anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Hochschule erschienene Festbroschüre kann mit immerhin 651 Views auf dieser Seite gut mithalten. Nun ist die Aussagekraft der Views noch nicht alles. Die untersuchte Statistik des Blätterns (Service des Online-Anbieters) hat gezeigt, dass ein beträchtlicher Teil der Online-Leser nach einer bestimmten Anzahl von Seiten aussteigt. Wir wagen deshalb ein Experiment und verändern die übliche Reihenfolge der Artikel im Heft ein wenig. Wir sind gespannt. Pünktlich zum Start des Sommersemesters wird diese Ausgabe gedruckt sein und wie gewohnt in allen Fachbereichsgebäuden ausliegen. Außerdem wächst die Adresssammlung für den Postversand ständig an. Die Pressestelle freut sich immer über neue Adressen (das Abo ist kostenlos und über pressestelle2@hs-magdeburg.de bestellbar) und auch über Anregungen, wo wir das Hochschulmagazin zusätzlich auslegen können. Eine angenehme Lektüre, am besten auf einer Campusbank im Grünen oder eben doch nachts am Rechner blätternd, wünscht Norbert Doktor Titelfoto Nach dem Motiv mit Prof. Dr. Ulrike Ahlers und Studentin Julia Heinrich hatte auch Christoph Dangler, BauingenieurwesenStudent, das „Glück“, Model für die Campus Days Magdeburg zu stehen. Entstanden ist das Bild im Januar 2012 im Labor von Volker Henning in Haus 10. Ihn musste das Team auch öfter bitten, die Position des Roboters zu verändern, um viele Motivmöglichkeiten auszuprobieren. Mehr Informationen über die Campus Days im Artikel auf Seite 12. VG
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Sommersemester mal anders „Grünes Klassenzimmer“ in Stendal
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„Kabarett ist einfach toll!“ Hochschulstudent ist Teil von Deutschlands zweitältestem Studentenkabarett
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Neue Chancen wahrnehmen 10. Firmenkontaktmesse
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Titelthema Spagat zwischen Wickeltisch und Hörsaal immer mehr Studierende mit Kind
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Oberste Prämisse: Kopf einschalten! Hochschulsport: Ein Selbstversuch
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Zwischen Fachkräftemangel und Mangel an Erfahrung Sicherheit und Gefahrenabwehr-Absolventin im Interview 9 treffpunkt forschung Mit Autoklav und mathematischen Modellen zu mehr Effizienz
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„Mit Stimme Stimmung übertragen“ anstatt „Reden über reden“ Auftaktworkshop des ZLH
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Stadt und Studienangebot vorstellen Campus Days in Magdeburg und Stendal 2012
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Effiziente Meetings Projektpräsentationen Cross Media
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campusgeflüster 13 Der Traum vom Energieversorger Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik arbeitet bei E.ON Netz GmbH in Lehrte
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„Stinky Stratford“ wird Olympiapark Studierende des Bauingenieurwesens erinnern sich an ihre London-Exkursion
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Titelthema MoSan: Eine Toilette für städtische Slums Design-Studentin entwickelt Produkt für Bangladesch
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Was für eine Nachricht! Zur Attraktivität der Hochschulen des Sachsen-Anhalts
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Titelthema Kennen, eröffnen, kommunizieren Karrierewege: Über den Zusammenhang von Alumniarbeit und Studierendenmarketing
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campusgeflüster 20
Campus Days Magdeburg
Foto: Bastian Ehl Composing: Marc Uhlenhaut
ZLH: Qualität vorantreiben Ideenförderung – Karrierewege – HRK-audit Internationalisierung
Soziologie in der Kindheit Stendaler Professorin wird Sprecherin in der DGS
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Nicht „Pförtner“, sondern „Wachdienst“ Serie: Menschen an der Hochschule
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Nachrichten
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Unsere Besten für London Zusammenarbeit des Studiengangs Bildjournalismus mit dem Hochleistungssport
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„University Lipdub MD h2“ Studenten drehen ein etwas anderes Musikvideo
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Personalien
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April 2012
Ideenförderung – Karrierewege – HRK-audit Internationalisierung
ZLH: Qualität vorantreiben
die Pressestelle bei der Entwicklung eines innovativen SocialWeb-Portals für aktuelle und ehemalige Studierende. Dank dieses herausragenden Erfolgs können drei Konzepte miteinander verknüpft werden: Zum einen gewinnt die Hochschule eine Social-Media-Datenbasis zur Karriereunterstützung für Studierende und bietet unseren Alumni eine digitale Anlaufstelle. Zugleich bauen wir eine einheitliche, IT-gestützte Kontakt- und Serviceebene für unsere Praxispartner auf. Diese Werkzeuge und Medien werden durch Marketingmaßnahmen wie Testimonials, elektronische Jahrbücher und Jahrgangsabschlussfeiern für unsere Absolventinnen und Absolventen begleitet.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, liebe Alumni, ein professioneller Stimmtraining-Workshop für Lehrende, Schulungen für studentische Hilfskräfte und die Neuanschaffung von moderner Präsentationstechnik – das neue Zentrum für Hochschuldidaktik und Lehrqualität (ZLH) hat in den vergangenen Wochen mit interessanten Projekten und konkreten Maßnahmen hochschulweit von sich reden gemacht. Die lange Planungs- und Vorbereitungsphase des im Rahmen des Bundesprogramms „Qualitätspakt Lehre“ gegründeten Zentrums zeigt erste Früchte unserer Bemühungen zur Verbesserung der Qualität in der Lehre. Ganz aktuell bereitet das ZLH-Team eine hochschulweite Ideenförderung vor, die in diesem Semester startet. Unterstützt werden damit innovative Ideen und eine breite Themenvielfalt. Mit der ZLH-Power im Rücken treiben wir auch die Strukturqualität voran. So wird im aktuellen Semester u.a. die Einführung der Noten-Onlineverbuchung getestet, die langfristig zu einer Entlastung der Lehrenden und Verwaltung führen wird. Neben unserem erfolgreichen Einzelantrag zum „Qualitätspakt Lehre“ hat auch der Verbundantrag aller Hochschulen des Landes überzeugt und wird in den nächsten fünf Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Am Verbund beteiligt sich unsere Hochschule mit dem Aufbau einer hochschuldidaktischen Expertise im Rahmen eines landesweiten Netzwerkes zur Professionalisierung der Hochschullehre und Hochschulentwicklung. Für diese Aufgabe wird es noch in diesem Semester eine personelle Verstärkung an unserer Hochschule geben. Erfolgreich war unsere Hochschule auch im Rahmen des Wettbewerbs „Karrierewege“ der Hochschulinitiative Neue Bundesländer. Die Gewinneridee unterstützt das Career Center und
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat uns als einzige Hochschule Sachsen-Anhalts für die Teilnahme am Audit „Internationalisierung von Hochschulen“ ausgewählt. Bis November 2012 werden unsere internationalen Maßnahmen und Programme untersucht. Ein wichtiges Internationalisierungsziel unserer Hochschule bleibt weiterhin die Entwicklung von internationalen Studiengängen. In den Fachbereichen laufen bereits die Vorbereitungen zum Start internationaler Angebote, wie zum DAAD-geförderten Master-Studiengang „Fachübersetzen Arabisch/Deutsch/Englisch“ gemeinsam mit der German-Jordanian University (GJU) in Amman/Jordanien, zum binationalen Master-Studiengang „Juristisches Übersetzen und Dolmetschen“, zum internationalen Bachelor-Studiengang „Wasserwirtschaft mit der kubanischen Universität in Holguin, zum Master-Studiengang „Hydraulic and Environmental Engineering“ mit der Universität La Coruña in Spanien sowie zum Double-Degree-Studiengang „International Journalismus“ mit der Latvijas University in der lettischen Hauptstadt Riga. Den Kolleginnen und Kollegen, die diese Partnerschaften aufgebaut haben, möchte ich für ihren motivierten Einsatz herzlich danken. Mit viel Engagement haben auch die Initiatorinnen und Initiatoren des weiterbildenden Master-Studiengangs Cross Media die 1. Cross Media-Konferenz Ende März ins Leben gerufen und nationales wie internationales Interesse erlangt. Viele Workshops waren bereits im Vorfeld ausgebucht. Eine mehr als beachtliche Leistung, auf die wir alle stolz sein können und die ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal umso attraktiver macht. Weitere innovative Ideen präsentieren wir allen Studieninteressierten zu den diesjährigen Campus Days in Stendal (21. April) und in Magdeburg (11. und 12. Mai) und bei der 7. Langen Nacht der Wissenschaft (2. Juni). Mit einem herzlichen Willkommen zum Sommersemester 2012 an alle neuen und zurückkehrenden Studierenden, Incomings sowie neuen Kolleginnen und Kollegen Ihre Anne Lequy Prorektorin für Studium und Lehre
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treffpunkt campus
„Grünes Klassenzimmer“ in Stendal
Sommersemester mal anders
Fotos: Kerstin Seela
Blauer Himmel, Sonnenschein. Bei diesem Wetter wünscht sich jeder Student die Möglichkeit, draußen auf einer Wiese zu liegen. Kalte und dunkle Hörsäle sind an solchen Tagen eher unerwünscht. Am Standort Stendal hat man jetzt die ideale Lösung gefunden: Studieren im „Grünen Klassenzimmer“.
Foto oben von links: Probesitzen: Werner Schulze, Prof. Dr. Wolfgang Patzig, Prof. Dr. Hans-Jürgen Kaschade, Andrea Hohenstein; vorne: Paula Volland, Stefanie Banschbach, beide Studentinnen des Master-Studiengangs Rehabilitationspsychologie Fotos links: Im letzten Sommer begannen die Bauarbeiten am „Grünen Klassenzimmer“. Es erhält die Form eines Amphitheaters. Bei schönem Wetter hat nun jeder Studierende auf dem Stendaler Campus die Möglichkeit draußen zu sein, auch wenn laut dem Stundenplan noch kein Ende in Sicht ist. Zu verdanken haben alle Studierenden das dem Gartenbauarchitekt Hubertus von Rundstedt, der das Projekt „Grünes Klassenzimmer“ konzipiert hat. „Der Bedarf, den Unterricht teilweise in der freien Natur durchzuführen, besteht schon lange“, berichtet Andrea Hohenstein, Verwaltungsleiterin vom Standort Stendal. Die Bauarbeiten zu diesem Vorhaben begannen im August letzten Jahres, beendet wurde der Bau im Dezember 2011. Ende des Jahres erfolgte damit die Übergabe an die Hochschule. Ganz fertig ist das „Grüne Klassenzimmer“ jedoch noch nicht. Die Arbeit am Brunnen muss noch vollendet werden und eine Lärmschutzwand wird errichtet, um Ruhe während der Unterrichtsphase zu gewährleisten. „Bisher wurden die Rasenflächen zwischen den Häusern als Sitzgelegenheiten 4
für die Seminare genutzt“, erklärt Andrea Hohenstein. In den letzten vier Monaten wurden dann die Vorstellungen von Hubertus von Rundstedt umgesetzt. Eine Art Amphitheater mit 60 Sitzplätzen ist entstanden und ermöglicht Studieren und Lernen im Freien. „Der Ort kann aber auch für andere Zwecke von der Bevölkerung genutzt werden“, sagt Werner Schulze vom Förderkreis für den Standort Stendal der Hochschule MagdeburgStendal e.V. „Wir laden auch alle Stendaler und Besucher ein, diesen Ort zu nutzen, sei es als ruhige Erholungsoase oder als Spielstätte für Theater- und Musikaufführungen“, ergänzt Hohenstein. Lehrveranstaltungen stehen jedoch im Vordergrund. Dozenten und Lehrkräfte haben somit die Chance, Seminare und Vorlesungen draußen abzuhalten. Ein Stromanschluss für Licht und LaptopBetrieb ist gelegt, dem Klassenzimmer unter freiem Himmel an der Ecke Osterburger Straße / Straße der Demokratie fehlt es also an nichts. Sobald der Wetterbericht die ersten angenehmen Temperaturen verkündet, können sich
die Studierenden davon überzeugen, dass es auch bei tollem Wetter Spaß macht zu studieren. „Das Sommersemester beginnt im April. Da kann es schon genutzt werden“, berichtet Werner Schulze. Dass das Projekt schrittweise realisiert werden kann, ist unter anderem dem Förderkreis zu verdanken. Dieser hat die Fremdleistung und die Materialkosten finanziert. Kalkuliert war das mit 15.000 Euro. Davon sind 14.000 Euro Spenden eingeflossen. Die Kreissparkasse und die Gesellschaft für Abfallentsorgung in Stendal haben ihren Teil dazu beigetragen. Letztendlich stecken in dem „Grünen Klassenzimmer“ 21.000 Euro. „Wir hoffen, dass es gut angenommen wird“, so Schulze. Der Förderkreis und die Hochschule selbst sind gespannt, wie der neue Raum ankommt. Das wird sich zeigen, wenn das „Grüne Klassenzimmer“ am 18. April 2012 um 18 Uhr eröffnet wird und die Studierenden ihre ersten Kurse im Freien genießen dürfen. Lisa Scheithe
April 2012
Foto: Prolästerrat
Hochschulstudent ist Teil von Deutschlands zweitältestem Studentenkabarett
„Kabarett ist einfach toll“
Das Magdeburger Studentenkabarett Prolästerrat feierte im März sein 40-jähriges Jubiläum. Der Engineering DesignStudent Rainer Böhme von der Hochschule Magdeburg-Stendal spielt bei dem Studentenverein eine große Rolle – und das nicht nur auf der Bühne. Rainer ist der kreative Kopf des Prolästerrats. Über eine Freundin von der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg hat der Hochschulstudent von dem Studentenkabarett erfahren. Seit über einem Jahr wirkt er bei dem Verein mit. Die Politsatire „EUtopia“ ist das erste Stück, für das er auch geschrieben hat. „Ansonsten bin ich noch für die Gestaltung und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig“, erklärt er schulterzuckend, als wäre es keine große Sache. Auf philosophisch-künstlerische Weise verarbeitet Rainer das aktuelle politische Geschehen in seinen Texten. „Der Inhalt kann noch so schwierig sein, wenn man nicht darüber lachen kann, erträgt man es nicht. Wir haben von ganz heller Farbe bis zu ganz schweren Inhalten alles dabei“, erklärt er das Programm. Dann fährt er fort: „Darüber sollte gesprochen werden. Und deswegen heißt eines unserer Stücke „EUtopia“, weil das Ganze für uns eine große Vision war, die zerstört wurde. Das geht im Kleinen los, darum beschäftigen wir uns mit den einfachen Menschen, und es endet im ganz Großen, deswegen beschäftigen wir uns auch mit weltweiter Politik.“
Seit drei Jahren lebt Rainer in Magdeburg. Der gebürtige Leipziger absolvierte sein Bachelor-Studium in Dessau und studiert nun den Master-Studiengang Engineering Design am Campus Herrenkrug. Das Studium bietet Rainer die Möglichkeit, seine Kreativität in technischer Form auszuleben. Nebenbei ist der 28-Jährige bereits als freiberuflicher Designer tätig. Fast ein halbes Jahr dauerten die Vorbereitungen für das Jubiläumsprogramm des Prolästerrats. Die eigentlichen Proben nahmen dabei verhältnismäßig wenig Zeit in Anspruch. „Am aufwendigsten ist immer die Textarbeit. Wenn die steht und man alles klar durchgesprochen hat, dann ist die Regie eigentlich das Kleinste“, betont Rainer. Dennoch ist die Regiearbeit wichtig, um das Stück auf die Bühne zu bringen. „Hier macht das Ganze auch nochmal einen großen qualitativen Sprung. Das ist wahnsinnig interessant“, verdeutlicht der Vollblutkabarettist begeistert. Rainer ist fasziniert vom Kabarett, „weil man damit seinen Willen kommunizieren Am 7. März 1972 gründete der Magdeburger Schauspieler Arnim Winkler den Verein. Über hundert Mitglieder zählt das Studentenkabarett Prolästerrat für Studienungelegenheiten e.V. der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg nun zu seinem 40. Geburtstag.
kann. Die Zuschauer wollen ja, dass man anderen nicht nach dem Mund redet. Die Verstörung der Zielgruppe und das ganz gezielte Verwirren ist der Grund, warum die Leute ins Kabarett gehen. Kabarett ist einfach toll. Das ist Kunst für mich.“ Das Prolästerrat ist das zweitälteste Studentenkabarett Deutschlands. „Wir überleben ja auch alles. Dieses Frühjahr werden wir älter als die DDR je wurde. Das ist der Beweis, dass das Kabarett länger existiert als das tausendjährige Reich und auch länger als der Sozialismus“, ist sich der Designer sicher. Jetzt muss das Prolästerrat nur noch den Kapitalismus überleben. „Probieren wir´s mit Kabarett. Dann setzen wir den Leuten in den Plenarsälen einen großen Hut auf und dann schauen wir mal“, grinst Rainer zuversichtlich. Kathrin Königl Foto von links: hinten: Dr. Andreas Storch, Marko Pohlodek, Thomas Engels, Rainer Böhme vorne: Steffi Weinhold, Katja Wilhelm, Constanze Eßbach Die Jubiläumsvorführungen laufen noch bis Ende des Jahres in der Feuerwache in Sudenburg. Die genauen Termine gibt es unter: www.prolaesterrat.de. Karten für die Feuerwache kann man unter (0391) 60 28 09 bestellen.
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treffpunkt campus
10. Firmenkontaktmesse
Neue Chancen wahrnehmen Wer auf der Suche nach Praktika, einem Nebenjob oder einer Festanstellung ist, kann am 9. Mai 2012 fündig werden. An diesem Tag geht die Firmenkontaktmesse mit dem Namen „Studierende treffen Wirtschaft“ in die 10. Runde. Von 11 bis 16 Uhr werden Studierende und Mitarbeiter der Hochschule die Chance haben, Kontakte zu regionalen und überregionalen Unternehmen zu knüpfen. Organisiert wird sie von Sibylle Bürger, Leiterin des Career Centers der Hochschule Magdeburg-Stendal. Als zuständige Ansprechpartnerin für Studierende, die auf der Suche nach Jobangeboten sind, beantwortet sie für treffpunkt campus Fragen zur Firmenkontaktmesse. www.hs-magdeburg.de/kontaktmesse
FINDE DEINEN TRAUMPARTNER
Firmenkontaktmesse Grafik: Kathleen Lippelt
„Studierende treffen Wirtschaft“
Verlosung von tollen Preisen Kostenlose Bewerbungsfotos vom Profi Workshop: „Knigge im Beruf“
am 9. Mai 2012 von 11 - 16 Uhr auf dem Campusgelände am Standort Magdeburg
Welche Chancen und Vorteile haben Besucher der Firmenkontaktmesse? Grundsätzlich ist die Firmenkontaktmesse ein idealer Einstieg, um als Student oder Absolvent Kontakt zu Unternehmen aufzunehmen. Dabei erhält man nicht nur Informationen über aktuelle Jobangebote wie Praktika, Trainee-Stellen oder Festanstellungen, sondern erfährt gleichzeitig, was auf dem Arbeitsmarkt zurzeit gesucht und von jungen Akademikern erwartet wird. Die Firmenkontaktmesse bietet dazu eine ungezwungene Atmosphäre und ist ein idealer Platz, um Berührungsängste zu potentiellen Arbeitgebern abzubauen. Welche Unternehmen werden in diesem Jahr dabei sein? Wie in jedem Jahr laden wir Arbeitgeber aus den verschiedensten Branchen ein, vorrangig abgestimmt auf unsere Studiengänge. Unser Fokus liegt darauf, eine bunte Mischung an Arbeitgebern zu gewinnen, sodass für jeden etwas dabei ist. Derzeit sind 42 Arbeitgeber angemeldet, vom Automobilzulieferer über Energieversorger bis hin zum Arbeits- und 6
Foto: Career Center
Interessante Vorträge
Gesundheitsschutz. Die Unternehmen, die bereits zugesagt haben, können unter www.hs-magdeburg.de/kontaktmesse eingesehen werden. Was würden Sie Studierenden raten, die an der Firmenkontaktmesse teilnehmen möchten? Wer seine persönlichen Chancen erhöhen will, bei den Unternehmen einen guten Eindruck zu hinterlassen und einen Job zu ergattern, sollte sich gut vorbereiten. Dabei ist es sinnvoll, sich Informationen über das Unternehmen, welches gezielt angesprochen werden soll, einzuholen. Viele Studenten sind sich zudem oft nicht sicher, ob sie ihre Bewerbungsunterlagen mitbringen sollen. Wer sich für ein konkretes Jobangebot oder den Einstieg in ein Unternehmen interessiert, sollte die Gelegenheit nutzen, um nach einem ersten Gespräch mit dem Personalverantwortlichen, seine Bewerbungsmappe abzugeben. Möchte man sich jedoch nur einen Überblick über relevante Arbeitgeber verschaffen und sich allgemein informieren, braucht man keine Bewerbungsunterlagen.
Gibt es dieses Jahr etwas Neues? In diesem Jahr haben wir unser Zusatzprogramm stark ausgeweitet. Zum einen haben wir einen ehemaligen Absolventen unserer Hochschule für die Anfertigung von Bewerbungsfotos gewinnen können. Diese werden für interessierte Besucher kostenfrei sein. Neben Arbeitgebervorstellungen können sich die Besucher auf interessante Vorträge zu den Themen „Businessknigge“, „Bewerben 2.0“ oder „Absicherung nach dem Studium“ freuen. Darüber hinaus gibt es Vorführungen zum Thema „Reverse Engineering“, die sicherlich spannend für die ingenieurtechnischen Studiengänge sind. Hierbei geht es um die reine 3DDigitalisierung realer Objekte. Generell hoffe ich auf regen Zuspruch, nicht nur von den Studierenden, sondern auch von interessierten Lehrenden. Kontakt: Sibylle Bürger Leiterin Career Center Telefon: (0391) 8 86 44 63 E-Mail: sibylle.buerger@hs-magdeburg.de
April 2012
Immer mehr Studierende mit Kind
Spagat zwischen Wickeltisch und Hörsaal Die Studentenzeit solle man genießen. Nie wieder wäre man so frei und ungebunden. Doch immer mehr Menschen widmen sich während des Studiums weitaus ernsteren Themen. Janine Zeisbrich kommt eilig auf das Kinderzimmer (KiZi) der Hochschule Magdeburg-Stendal zu. Mit geröteten Augen erklärt sie, dass sie kaum Zeit hat. Ihr zweijähriger Sohn Bennet Raphael ist über Nacht krank geworden, sie hat nicht geschlafen und der kleine Marvin, auf den sie im KiZi für die nächste Stunde aufpassen muss, kann jeden Moment kommen. Laut der aktuellsten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) gehört Janine damit zu den knapp fünf Prozent der ca. zwei Millionen Studierendenden, die mindestens ein Kind haben. Gleichzeitig arbeitet sie, wie knapp 77 Prozent der Studierenden mit Kind, nebenbei. Sie wagt den Spagat zwischen Studium, Job und Nachwuchs und verzichtet so bewusst auf ein typisches Studentenleben.
ersten Semester war ich zu 70 Prozent nicht da, weil der Kleine oft krank war.“ Auf die Unterstützung ihrer Kommilitonen konnte sie sich dabei nicht immer verlassen. „Viele sehen es nicht ein, mir zum x-ten Mal die Unterlagen zu geben, wenn sie selbst ab 8 Uhr im Hörsaal saßen. Aber auch ich bin jeden Tag ab 6 Uhr auf den Beinen“, erzählt sie wütend. Besonders die Notlage an Kindertagesstätten in Magdeburg stellt viele Eltern vor große Hürden. Diese Lücke kann auch die Hochschule noch nicht vollständig schließen.
Wochenendseminare angeht.“ Von diesem Problem weiß die Hochschule und arbeitet daran, den Lehrplan familienfreundlicher zu gestalten. Mit dem LSF-Einschreibungstool können sich Studierende mit Kind schon jetzt für bestimmte Vorlesungen bevorzugt einschreiben. Bislang bekommt Jan alles gut unter einen Hut: „Ich habe eigentlich einen ganz normalen Alltag. Das klappt aber nur, weil ich ein sehr strukturiertes Leben führe. Meine Frau ist Richterin, arbeitet Vollzeit und wir planen schon morgens generalstabsmäßig
Franziska Bartelheimer studiert im zweiten Semester Soziale Arbeit und hat sich bewusst für ein Kind während des Studiums entschieden. „Ich denke, dass man einen großen Vorteil hat, wenn man in den Beruf einsteigt und das Kind schon älter ist. Der Arbeitgeber muss weniger Ausfälle befürchten“, erklärt sie. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, denen sich die Studierenden stellen müssen. „Es kann mitten in der Vorlesung ein Anruf kommen, dass das Kind abgeholt werden muss“, berichtet die 26-Jährige. Sie begann ihr Studium an der Hochschule, als Sohn Erik etwas über ein Jahr alt war und geriet schnell an ihre Grenzen: „Im
Foto: Melanie Ockert
Die Hochschule Magdeburg-Stendal reagierte auf diesen Trend und erhielt 2010 das Zertifikat „audit familiengerechte Hochschule“. Nicole Franke, Koordinatorin für Familiengerechtigkeit und Chancengleichheit an der Hochschule, bildet eine zentrale Anlaufstelle für Studierende und Mitarbeiter und treibt aktiv die Entwicklung zu mehr Familienfreundlichkeit voran: „Wir haben viele Orte mit Wickeltischen ausgestattet, eine übersichtliche Internetseite unter www.hs-magdeburg.de/ service/hochschule-und-familie aufgebaut und arbeiten gerade daran, einen Elterntreff einzurichten.“ „Das Familienzimmer (FaZi) in Stendal und das KiZi in Magdeburg sind ergänzende Betreuungsangebote zu den Kitas“, erklärt die Gründerin des KiZis, Dr. Frauke Mingerzahn. „Derzeit gibt es aber nur vier bis fünf Studentinnen, die mithelfen. Das reicht nicht, um den hohen Bedarf zu decken.“ Ein zusätzliches Problem sind die oftmals starren Strukturen der Bachelor-Studiengänge. Das kennt auch Journalistik / Medienmanagement-Student Jan Kubon: „Ich habe einen dreijährigen Sohn, Johnny, und bin sehr unflexibel, was das vorgeschriebene Auslandssemester und die
unseren Tag durch“, erklärt der 40-jährige Musiker. Rückhalt ist für die Studierenden mit Kind von enormer Bedeutung. Auch Franziska weiß die Hilfe ihres Mannes sehr zu schätzen: „Wir beißen zusammen in den sauren Apfel und stehen zum Beispiel auch am Wochenende gemeinsam früh auf.“ Doch trotz der hohen Anforderungen sind die Studierenden froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Sie sind sich einig, dass ein Kind eine Bereicherung ist, der neue Mittelpunkt ihres Lebens, der ihnen enorm viel Kraft und Energie zurückgibt. Sina Wendt 7
treffpunkt campus
Hochschulsport: Ein Selbstversuch
Oberste Prämisse: Kopf einschalten!
Foto: Anja Wrzesinski
Weltmeister Marvin Löscher hätte bei den ersten Gehversuchen im Headis in der Sporthalle 1 der Zschokkestraße höchstwahrscheinlich noch ein paar kritische Anmerkungen gehabt, aber sei’s drum. Viele werden sich nun fragen: „Marvin wer?, „Warum Weltmeister?“, „Und was ist eigentlich Headis?“ Eine Stippvisite beim „Kopfballtischtennis“ klärt auf – rund um inoffizielle Titel, federleichte Bälle und viel Spaß-Charakter.
Man könnte Andreas Böhme leicht als Geburtshelfer für Trendsportarten in Magdeburg bezeichnen. Nachdem der 30-Jährige bereits Futsal an die Elbe holte, trainiert er seit Februar mit den Studierenden Headis, eine Mischung aus dem klassischen Tischtennis und dem Kopfballspiel des Fußballs. Welche Erwartungen hatte ich, als ich mich auf den Weg zur Sporthalle machte? Auf einigen, vorab begutachteten Videos im Internet wirkte der Sport wie ein lockerer Pausenhof-Füller, bei dem sich zwei Spieler an einer Platte aus Spaß einen Gummiball zuköpfen. Vor Ort sieht dies schon professioneller aus, was wahrscheinlich am nötigen Ehrgeiz aller Beteiligten liegt. „Ich bin 2010 beim Landessportbund Niedersachsen auf Headis aufmerksam geworden“, erklärt Kursleiter Andreas Böhme und fordert mich sogleich zu einem Duell heraus. Also „Kopf einschalten“ und los geht’s. Nach einer Weile ist das Spiel tatsächlich anstrengender als es aussieht. Die ständig gebeugten Knie sowie die leicht geduckte Körperhaltung – Merkmale des Tischtennis, um die optimale Position zum Ball zu haben – führen zu brennenden Oberschenkeln. Außerdem muss ich ein Gefühl für den Ball entwickeln, der nur unglaubliche 100 Gramm wiegt und bei einem wuchtigen Kopfstoß überall hinfliegt, nur nicht auf die Platte. Der Modus des Spiels ist dagegen 8
leicht einprägsam. Ähnlich dem Tischtennis muss der Ball auf der Seite des Gegners landen. Kann dieser nicht kontern, gibt es einen Punkt. Bei elf Punkten endet ein Satz, zwei Gewinnsätze bedeuten den Sieg. Besonderheit beim Headis: Der Spieler darf den Ball auch volley aus der Luft köpfen, um einen Punkt zu erzielen. In der Praxis entstehen dabei spektakuläre Situationen, in denen Spieler sich mit allen Kräften auf die Platte hechten – das Berühren der Platte mit allen Körperteilen ist also ausdrücklich erlaubt. Nach kurzer Zeit bin ich erstaunt, wie schnell sich das richtige Gefühl für Ball, Körper und die Distanz zur Platte einstellt. Gerade hier sollten Einsteiger aufpassen, wenn sie aus Ehrgeiz einen flach gespielten Ball noch erreichen wollen und am Ende eher unliebsamen Kontakt mit der Tischplatte haben. Tipp: Immer eine Hand auf die Platte legen, um ein Distanzgefühl zu entwickeln und nicht mit einer dicken Beule aus dem Spiel zu gehen. Aber keine Angst: Quereinsteiger finden zügig in Headis hinein, was auch Andreas Böhme bestätigt: „Das Einfache, nämlich die schnelle Eingewöhnungsphase, ist das Attraktive.“ Entstanden ist diese Sportart kurioserweise in einem Freibad in Kaiserslautern im Jahr 2006. Als Sportstudenten bemerkten, dass der benachbarte Fußballplatz belegt
war, suchten sie sich im Bad eine Tischtennisplatte und köpften den Ball darauf hin und her. Mittlerweile gibt es seit 2008 eine deutschlandweite Turnierserie sowie inoffizielle Weltmeisterschaften. Der amtierende Titelträger heißt Marvin Löscher. Die Popularität wächst vor allem in Nachbarländern wie Frankreich und Luxemburg. „Ich glaube daran, dass Headis länger als nur ein Semester überleben wird“, sagt Andreas Böhme. Mehr als die bisher zwölf Kursteilnehmer wünscht sich Veronika Weinbeer, Studentin für Sport und Technik, gegen die ich meine nächste Partie bestreite. Die 21-Jährige ist linke Außenverteidigerin beim Zweitligisten Magdeburger Frauenfußballclub und spielte zudem in der Vergangenheit Tischtennis – also eine optimale Headis-Kandidatin. „Es ist eine interessante Kombination aus beiden Sportarten. Aber eine sportliche Vorgeschichte braucht man nicht, da man schnell den Einstieg findet“, entgegnet sie. Das bemerke ich auch bei meinem Spiel. Fehlte mir zum Anfang noch das Gefühl für die richtige Position, setze ich mittlerweile Stirn und Hinterkopf so ein, dass ich das Spieltempo beeinflussen kann. Aber keine Illusionen machen: Ein anstrengendes Spiel bleibt Headis weiterhin. Die ständigen Rhythmus-Wechsel sowie das Verharren in der gebeugten Körperhaltung sind schweißtreibend. Etwas, das beim Headis noch hervorsticht, ist der ungezwungene Stil, der einen lockeren Rahmen bildet. So wird bei den deutschlandweiten Turnieren auch das beste Outfit prämiert und die Wettbewerbe sind zudem mit viel Musik untermalt. „Natürlich ist Ehrgeiz immer dabei“, erläutert Andreas Böhme, „aber das Spektakuläre steht im Vordergrund. Neue Trends setzen, sich über den Klamottenstil von der Masse abzugrenzen, sind wichtige Bestandteile beim Headis“, so der 30-Jährige. „Der Spaßcharakter wird auch über Spitznamen symbolisiert.“ Diesen geben sich die einzelnen Spieler selbst und treten unter ihm bei den Turnieren an. Demnach ging bisher nicht Marvin Löscher als dreimaliger WM-Titelträger in die Headis-Annalen ein, sondern ein gewisser „Marvelous 96“. Kevin Röhler
April 2012
Sicherheit und Gefahrenabwehr-Absolventin im Interview
Foto: privat
Zwischen Fachkräftemangel und Mangel an Erfahrung
Neuartige Studiengänge gibt es an der Hochschule Magdeburg-Stendal einige. Diese bieten oft gute Jobaussichten auf dem deutschen Markt, sie sind aber auch ein Risiko, da die Arbeitswelt noch nicht viele Erfahrungen mit Absolventen solcher Fachrichtungen gemacht hat. Stefanie Hoppe war eine der ersten, die den Bachelor- und Master-Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr belegt hat. Auch wenn Sie nun bei der K+S KALI GmbH am Werk Zielitz arbeitet, waren ihre Job-Möglichkeiten begrenzt. Durch den ständigen Austausch zwischen Dozenten und Studenten hat sich allerdings einiges am Studiengang getan. Die Chancen stehen nun besser. Stefanie Hoppe erzählt über ihre Erfahrungen.
Sicherheit und Gefahrenabwehr ist ja ein sehr technischer Studiengang. Hat Sie das schon immer interessiert? Nein, Technik hat mich nicht immer interessiert, aber während des Studiums hat es sich für mich als interessant herausgestellt. Damals war der Studiengang noch sehr neu. Wir waren der zweite Jahrgang, ich habe 2004 angefangen und ein Jahr zuvor ist er ins Leben gerufen worden. Er hat sich damals sehr spannend angehört, war neu, war in Magdeburg und mal was anderes. Die Arbeitsmöglichkeiten waren ja auch noch sehr neu auf dem Markt in Deutschland.
Das hört sich an, als stünden die Chancen auf dem Markt gut? Durch die Bewerbungen, die ich geschrieben habe, ist mir leider extrem aufgefallen, dass der junge Markt noch nicht viele Möglichkeiten bietet. Die meisten Arbeitgeber haben sich mehr Berufserfahrung gewünscht oder noch eine spezielle Zusatzausbildung, die erst jetzt im Studium angeboten wird, zu meiner Zeit aber noch nicht. Vielleicht lag es auch an mir oder anderen Voraussetzungen, aber auch ein Kommilitone hatte Schwierigkeiten, einen Job zu finden, obwohl er sich deutschlandweit beworben hatte. Der Fachkräftemangel, von dem viele sprechen, war für uns nicht zu merken. Ein weiteres Problem war das Bachelor-/Master-System. Für viele war es ganz neu und die meisten können mit einem Diplomingenieur mehr anfangen, als mit einem Master-Absolventen, beziehungsweise haben bessere Vorstellungen davon, was die Person für einen Wissensstand hat. Würden Sie sich dann im Nachhinein nochmal für den Studiengang entscheiden? Jetzt, wo ich sehe, wie er sich verbessert hat, ja. Der Studiengang wurde umstrukturiert. Es kamen ein paar neue Fächer dazu, ein paar wurden gestrichen, es gibt neue Dozenten, und der Ablauf wurde ein bisschen geändert. Das Praxissemester wurde zum Beispiel weiter nach hinten, in das sechste Semester geschoben, was ich sinnvoller finde. Denn wir hatten das damals im vierten Semester, da wusste man noch nicht viel und man hatte keine Ahnung, wo man hingehen will. Außerdem sind die Gruppen jetzt kleiner. Wir haben mit 350 Studenten angefangen und jetzt werden nur noch 60 bis 70 durch einen Einstellungstest aufgenommen. Nun arbeiten Sie bei der K+S KALI GmbH. Wie sind Sie dahin gekommen? Ich habe letztes Jahr von Mai bis September ein Praktikum dort gemacht, in der Abteilung, in der ich jetzt auch bin. In der Zeit gab es eine Stellenausschreibung, auf die ich mich beworben und die ich im November 2011 bekommen habe. Parallel dazu habe ich mich auch anderweitig beworben. Es waren ungefähr 30 Bewerbungen
absolventen interview
deutschlandweit. Bei einigen hatte ich noch Vorstellungsgespräche, aber zu mehr ist es nie gekommen.
Sie sind CE-Koordinatorin. Was genau bedeutet das? Allgemein kann man sagen, dass ich technische Anlagen auf Sicherheit überprüfe. Da wir Anlagenmaschinen auch selber herstellen oder von mehreren Herstellern Einzelteile bekommen und diese zu einer Maschine bei uns zusammenbauen, müssen diese eine CE-Konformität erbringen. CE ist die Abkürzung für „Communautés Européennes“. Es ist ein Prüfsiegel der EU, welches Maschinen CE-Konformität zuschreibt. Bevor die Maschinen dieses Siegel also nicht bekommen, können sie nicht in Gebrauch gehen. Und dafür bin ich zuständig. Ich überwache und begleite den Vorgang der Prüfung. Das heißt: Wir haben CE-Beauftragte in den einzelnen Bereichen, die die Zuarbeit leisten, und ich koordiniere diese Arbeit dann, prüfe, gebe Hilfestellung und berate, wenn es Fragen gibt. Welche Ziele haben Sie für die Zukunft? Ich habe jetzt erst einmal einen befristeten Vertrag, würde aber gerne übernommen werden. Die Stelle ist neu geschaffen worden, die gab es so vorher noch nicht, und ich kann sie jetzt mit aufbauen. Mein Ziel ist es also, diese Stelle zu etablieren und dort zu bleiben. Was raten Sie jetzigen Studierenden des Studiengangs Sicherheit und Gefahrenabwehr? Wenn die Zeit da ist, würde ich empfehlen, Praktika zu machen, um sich dadurch klarzumachen, in welche Richtung man gehen möchte und wo die eigenen Interessen liegen. Vielleicht hat man dann sogar das Glück wie ich, durch ein Praktikum die Möglichkeit einer Abschlussarbeit oder eine feste Stelle zu bekommen. Außerdem rate ich, sich bei Bewerbungen nicht auf eine Region zu beschränken. Man sollte schon einen größeren Umkreis mit einbeziehen oder sich gleich in ganz Deutschland oder sogar im Ausland bewerben. Soweit ich weiß, sind aber bisher immer alle untergekommen bzw. promovieren mittlerweile. Die Fragen stellte Tanja Mattews 9
treffpunkt campus
Mit Autoklav und mathematischen Modellen zu mehr Effizienz
Mehr als nur „Resteverwertung“
treffpunkt forschung
In den zurückliegenden Jahren hat die Anzahl an landwirtschaftlichen Biogasanlagen in Deutschland stark zugenommen, sodass man auch von einem „Biogas-Boom“ sprechen kann. Obwohl Biogas eine erneuerbare Energieform darstellt, sollte mit den für dessen Herstellung verwendeten Ressourcen, wie z. B. mit der häufig eingesetzten Maissilage, sparsam umgegangen werden. Unter diesem Aspekt wird im Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft ein neues Verfahren zur Steigerung der Biogasausbeute durch thermische Gärrestbehandlung entwickelt.
Foto: Uli Lücke
und -drücke soll die beim Verstromen in Blockheizkraftwerken (BHKW) auf Biogasanlagen üblicherweise anfallende Überschusswärme genutzt werden.
Was geschieht im Labor? Die Autoren haben diese Idee über die Hochschule bereits als Patent anmelden lassen. Jedoch ist es mit der Idee und dem Verfahrenskonzept allein nicht getan. Zuerst müssen die optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche Gärrestbehandlung im Labor gefunden werden. Dafür wird der Gärrest u.a. in einem so genannten Labor-Autoklav, der eigentlich nichts weiter ist als ein „verbesserter Schnellkochtopf“, unter Druck erwärmt. In einem weiteren Schritt ist ein auf übliche Biogasanlagen zugeschnittener Behandlungsapparat zu entwickeln. Zudem sind mittels mathematischer Modelle geeignete Zeitintervalle für die diskontinuierIn diesem Labor wird dem Gärrest zu Leibe gerückt. An den Geräten von links: Ingolf Seick, Kirstin liche Rückführung bzw. Entnahme von Gärrest zu finden. Natürlich muss sich das Neumann, Sebastian Gebhardt und Stefanie Knapp. neue Verfahren auch noch für den Anlagenbetreiber rechnen. bevor man sie in die Biogasanlage schickt, „Es ging uns in erster Linie um eine spürDiese Fragen sollen im aktuellen Forsondern erst der nach der Vergärung in bare Effizienzsteigerung von Biogasanlaschungs- und Entwicklungs-Projekt „Indeutlich geringeren Mengen anfallende gen, wobei die bessere Ausnutzung der novatives Verfahren zur Steigerung der Rest. Der Gärrest enthält noch etwa 90 Substrate – also des Futters der BiogasanBiogasausbeute durch thermische GärProzent organische Stoffe, welche jedoch lage – und der vorhandenen überschüssirestbehandlung“ geklärt werden. Die AiF unter Sauerstoffausschluss nur schwer gen thermischen Energie in unseren Fokus Projekt GmbH aus Berlin fördert dieses abbaubar sind. Der behandelte Gärrest rückte“, erklärt Sebastian Gebhardt, Mitarseit Oktober 2011 laufende Vorhaben im soll wieder dem Fermentationsprozess der beiter im Fachbereich. „Zentralen Innovationsprogramm MitBiogasanlage zugeführt werden, er kann Um Biogas zu gewinnen, werden Substratelstand“ (ZIM) bis September 2013. Das also im gewissen Maße als „Substratersatz“ te wie Gras- oder Maissilage unter SauerFördergeld in Höhe von 173.274 Euro dienen. Erst sollen die Mikroorganismen stoffausschluss fermentiert, also vergoren. kommt aus dem Bundesministerium für in den Gärbehältern ihre Arbeit verrichAuch gut abbaubare Substrate wie MaissiWirtschaft und Technologie. Unter der ten, bevor die ergänzende Technik zum lage werden in den Anlagen jedoch nicht Leitung von Prof. Burkhard Kuhn arbeiZuge kommt. vollständig umgesetzt. Es bleibt ein so geten Ingolf Seick und Sebastian Gebhardt, Im Detail erfordert dies eine Fest-Flüssignannter Gärrest übrig. Dieser wird energeunterstützt von Laboringenieurin Kirstin Trennung des aus dem hinteren Gärbetisch in der Biogasanlage nicht weiter geNeumann, an der Verwirklichung ihrer hälter (Nachgärer) entnommenen Gärnutzt, sondern beispielsweise als Kompost Idee. Dies geschieht in enger Kooperation restes und eine thermische Behandlung verwendet. Selbst wenn Substrate weitermit der Firma H&L Project Engineering des festen Restes. Der behandelte Gärrest, gehend behandelt werden, ist das häufig aus Magdeburg, welche sich u.a. mit den mit nun erhöhter spezifischer Biogasausnicht effektiv. Denn in diesen Fällen wird maschinenbaulichen Entwicklungsaufbeute, wird in den vorderen Behälter (Ferdie gesamte Ausgangsmasse behandelt – gaben befasst. Selbstverständlich bieten menter) zurückgeführt. Damit sich die auch die leicht abbaubaren Bestandteile. sich hier auch Möglichkeiten für Studengegenüber der thermischen Behandlung ten, sich mit neuen technologischen Entresistenten Inhaltsstoffe nicht unnötig Was wird besser? wicklungen zu beschäftigen. anreichern, kann dies nur diskontinuEine wesentliche Neuheit des Verfahrens ierlich erfolgen. Zum Erzeugen der erist, dass die leicht abbaubaren Substrate Ingolf SeicK / Sebastian Gebhardt forderlichen Behandlungstemperaturen nicht weitergehend behandelt werden, 10
April 2012
Auftaktworkshop des Zentrums für Lehrqualität und Hochschuldidaktik
„Mit Stimme Stimmung übertragen“ anstatt „Reden über reden“ Die erste Maßnahme des neu gegründeten Zentrums für Lehrqualität und Hochschuldidaktik (ZLH) war sogleich ein voller Erfolg: Zwölf Teilnehmer (zwei mehr als ursprünglich vorgesehen), bestehend aus Lehrenden und Mitarbeitern der Hochschule, besuchten den Workshop „Meine Stimme – mein Kapital“ am 27. Februar 2012. am Klang der Stimme fest machen, neben Körpersprache und ähnlichen Faktoren.“ Im Workshop lernten die Teilnehmer verschiedene Atemübungen, z.B. eine Feder
Fotos: Victoria Grimm
Geleitet wurde der vierstündige Workshop von Karina Becker, die seit Jahren als freiberufliche Sprechwissenschaftlerin arbeitet. In der Workshop-Pause erklärt sie treffpunkt campus, warum die Stimme für einen Lehrenden so wichtig ist: „Ein
Lehrender spricht ganz viel am Stück und jeden Tag aufs Neue. Das kann man mit einem Sportler vergleichen, der jeden Tag viel schwimmt oder läuft. Wenn er das mit einer falschen Technik machen würde, würden sich auf Dauer Berufskrankheiten einschleichen, irgendwann humpelt man oder die Schulter tut weh. So ist das beim Sprechen auch: Wenn ich nicht richtig atme, und keine richtigen Spannungsverhältnisse im Körper spüre und aufbauen kann, dann würde die Stimme auf Dauer komisch klingen und Verschleißerscheinungen mit sich bringen. Man klingt heiser, verhaucht, kratzig.“ Darin ist Karina Becker Expertin, unterrichtet sie doch Rhetorik, Sprecherziehung und Stimmbildung überall da, wo Berufsgruppen mit Menschen zu tun haben, wo die Stimme eingesetzt wird, wo Sprechen ausschlaggebend ist, wo die Struktur der Sprache, Argumentieren und Denken eine Rolle spielt. Für die Sprechwissenschaftlerin ist Stimme gleich Stimmung: „Wer uns kennt, hört, was gerade mit uns los ist. Je entspannter ich gestimmt bin, desto positiver klinge ich, desto kompetenter wirke ich. Das kann man
wegzupusten und dabei den Ausatemstrom so einzuteilen, damit eine Silbe gleichmäßig laut und klar klingt. Volker Schulkies, Lehrkraft für besondere Aufgaben am Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft, nahm am Workshop teil und zeigt sich begeistert: „Wir haben erfahren, wie die Stimme am besten zur Geltung kommt, dass eine tiefe Stimme Stärke, Sicherheit und Selbstbewusstsein ausstrahlt. Uns wurde beigebracht, wie wir Luftströme dosieren können und als Dozent lange und stressfrei damit haushalten können. Es war eine gute Möglichkeit, aktiv mitzumachen. Ich würde nie einen Workshop besuchen, in dem über das Reden geredet wird. Eine Fortsetzung des Workshops, um die Technik zu perfektionieren, würde ich mir wünschen.“ Der Workshop war der Auftakt der Arbeit des Zentrums für Lehrqualität und Hochschuldidaktik, das sich derzeit im Aufbau befindet und durch das Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als fünf Millionen Euro gefördert wird. Laut Projektmitarbeiterin Simone Winkler möchte das ZLH eine Qualitätsoffensive in zwei Richtungen
starten. Zum einen soll die Professionalisierung der Lehre durch Fortbildungsangebote für die Lehrenden erreicht werden. Ebenso soll die strukturelle Qualität der lehrunterstützenden Prozesse in den Fachbereichen und Serviceeinrichtungen verbessert werden. Simone Winkler dazu: „Im Fokus des ZLH stehen unter anderem Beratungs- und Dienstleistungsangebote, zugeschnitten auf die Anfragen und Bedürfnisse unserer Lehrenden, Studierenden und Mitarbeiter für eine nachhaltige Verbesserung der Studienbedingungen und Lehrqualität. Als Services bietet das ZLH Beratung, Qualifizierungsangebote, Veranstaltungen, Vorträge und Technik (z.B. Smart-, Podiumboards).” Weiterhin sind unter anderem eine IdeenFörderung und die Implementierung eines Mentorenprogramms geplant. Mit dem Stimme-Workshop, der auch in Stendal und ein weiteres Mal in Magdeburg stattfand und aufgrund der großen Resonanz in Magdeburg noch einmal wiederholt wurde, ist dem ZLH ein guter Start gelungen. Wenn also in diesem Sommersemester die Stimme einer der Lehrenden besonders wohl klingt, hat er wahrscheinlich Stimmübungen hinter sich. Victoria Grimm Weitere Informationen: http://www.hs-magdeburg.de/zlh 11
treffpunkt campus
Campus Days in Magdeburg und Stendal 2012
Stadt und Studienangebot vorstellen
Fotos: Bastian Ehl, Composing: Marc Uhlenhaut
In der letzten Ausgabe berichteten wir über das große Fotoshooting für die Campus Days Magdeburg. Inzwischen ist die Planung für die Tage im Frühjahr viel weiter vorangeschritten. Jetzt stellt treffpunkt campus die einzelnen Angebote für Magdeburg und Stendal vor.
Stendal entdecken am 21. April 2012 Ab 10 Uhr stellen sich in Stendal beide Fachbereiche – Angewandte Humanwissenschaften und Wirtschaft – vor. Es finden Gespräche mit Dozenten statt und Professoren informieren über ihre Lehrgebiete und Forschungsaktivitäten. Besucher können mit Mitarbeitern der Verwaltung über Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungsmodalitäten sprechen und sich mit Studierenden über deren Erfahrungen im Studium in Stendal, über Auslandsaufenthalte und Praktika oder über das Studentenleben austauschen. Das Rahmenprogramm bietet einen Rundgang durch die Hansestadt Stendal, einen Brunch in der Mensa, Campusführung mit den Hochschulscouts und ein gemeinsames Kaffeetrinken mit Studierenden in einer WG. Kontakt und Anmeldung für das Rahmenprogramm: Doreen Falke Telefon: (03931) 21 87 48 25 E-Mail: doreen.falke@hs-magdeburg.de
Magdeburg muss man mögen Die von Otto-von-Guericke-Universität, Hochschule Magdeburg-Stendal und der Stadt Magdeburg durchgeführten Campus Days lockten bereits im vergangenen Jahr etwa 3.000 Besucher an die Elbe. Auch in diesem Jahr wird die Zusammenarbeit mit den Campus Days am 11. und 12. Mai 2012 fortgesetzt. Besondere Angebote zu den Campus Days Magdeburg sind: 12
• Zentrale Informationen: Im Zelt werden in diesem Jahr nicht nur zentrale Einrichtungen wie die Studienberatung und das International Office vertreten sein. Jeder in Magdeburg ansässige Fachbereich wird sich an einem eigenen Stand präsentieren. • Angebote der Stadt: Die Stadt und Partner bieten verbilligte Bahntickets, übernehmen Hotelbuchungen und informieren über touristische Angebote • Bus- und Bootstouren: Damit Besucher nicht nur das Hochschulgelände sehen, können sie auf Boots- und Bustouren auch die Stadt entdecken. • Superweiser: Damit sie das nicht alleine tun müssen, stellen wir ihnen unsere Studierenden als „Superweiser“ zur Seite. • Stand am Bahnhof und MVB-Ticket: Einen Begrüßungsstand am Hauptbahnhof bietet die Ottostadt. Dort können Informationsmaterialien abgeholt werden. Zudem bieten die Magdeburger Verkehrsbetriebe mit ihrem Button kostenlose Fahrten in allen Bussen und Bahnen der MVB. Alle Informationen unter: www.magdeburg-studieren.de/ campus-days-2012
Die Campus Days unterstützen Die Pressestelle würde sich sehr über die Unterstützung von Mitarbeitern, Dozenten und Lehrkräften sowie den Studierenden freuen. Das könnte wie folgt aussehen: • Für die Campus Days Magdeburg suchen wir Studierende, die Lust und Zeit haben, am 11. und 12. Mai 2012 den Besuchern als „Superweiser“ zur Verfügung zu stehen und ihnen die Stadt, ihren Campus und ihren Studiengang zu zeigen. Superweiser wird man hier: www.magdeburg-studieren.de/ superweiser-werden • Auf der gleichen Webseite wird auch ein Blog gehostet, auf dem der Studienstandort Magdeburg, Studierende und ihre Projekte vorgestellt werden. Studierende sind dazu eingeladen, sich und ihre Projekte dort zu präsentieren oder auch neue Ideen einzubringen. Bisherige Blog-Artikel sind hier zu finden: www.magdeburg-studieren.de/blog Ideen für neue Artikel nimmt die Pressestelle entgegen: Victoria Grimm E-Mail: victoria.grimm@hs-magdeburg.de • Dozenten, Mitarbeiter und Studierende, die Kontakte zu Schulen und Lehrern in ganz Deutschland haben, können gerne in die Pressestelle (Haus 3, Raum 0.11) kommen und Material (Poster, Flyer, etc.) abholen oder versenden lassen. Victoria Grimm
April 2012
Projektpräsentationen Cross Media
Effiziente Meetings
campus geflüster
Am 17. und 18. Februar 2012 fanden die Projektpräsentationen des Master-Studiengangs Cross Media statt. Vorgestellt wurden u.a. Think Cross – Change Media, die Fachkonferenz, die vom 29. bis 31. März 2012 an der Hochschule stattfand, oder das Projekt „Online-Veranstaltungsservice“ für das Volksstimme-Magazin „Biber“. Ebenso wurde das Online-Moderationsprojekt E-FA (Electronic Facilitation) vorgestellt, das helfen soll, online geführte BusinessMeetings effizienter zu gestalten. Projektpartner ist die Firma MODERATIO, die seit mehr als 25 Jahren im Bereich Business-Moderation tätig ist.
MARTIN NIKOLAUS WEBER (23) aus Magdeburg studiert im 5. Semester den Bachelor-Studiengang Elektrotechnik (mit Schwerpunkt Regenerative Energien) am Standort Magdeburg.
Foto: Victoria Grimm
Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Ich habe mich für die Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden, da hier ein sehr praxisnaher Unterricht angeboten wird. Die zahlreichen Laborpraktika erleichtern das Verständnis der Materie ungemein und so fühle ich mich auf das Berufsleben ganz gut vorbereitet.
Cross Media-Student Wilko Malchau bei der E-FA-Projektpräsentation Die Vorteile von Online-Besprechungen liegen auf der Hand: Die Treffen sind ortsunabhängig, sie bedeuten eine Ersparnis von Zeit (es müssen keine Dienstreisen unternommen werden) und Ressourcen (Raummiete, Fahrtkosten, persönliche Energie). Herausforderung bei diesen Online-Geschäftsbesprechungen ist die mögliche Ablenkung und die fehlende „Echtheit“. Vor allem stellt sich aber die Frage: Wie wird ein Meeting erfolgreich und welche Instrumente werden dafür benötigt? Cross Media-Student und Projektleiter für E-FA David J. Seifert, der seit Jahren MODERATIO als Freelancer im Bereich Screen- und Interaction Design begleitet, dazu: „E-FA kehrt den derzeit verbreiteten Gedanken der One-To-Many-Webinare um, indem es wieder den Teilnehmer in den Fokus rückt. Online-Meetings werden dabei von einem oder zwei professionellen Moderatoren begleitet, sodass partizipative Problemlösung möglich wird. Den derzeit am Markt befindlichen Produkten fehlt es an vielem, aber am meisten an Methodik und Struktur sowie für den Moderator passende und aufeinander abgestimmte Tools, die ihm professionelles Arbeiten ermöglichen würden.“ Dies soll nun E-FA leisten, an dessen Umsetzung ein sechsköpfiges Team von Cross Media-Studierenden arbeitet. Derzeit wird bei MODERATIO ein Team für die Umsetzung formiert. Die Fertigstellung einer Beta-Version könnte im nächsten Jahr erfolgen. Victoria Grimm
Was gefällt Dir besonders an der Hochschule? Besonders gut gefällt mir am Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal, dass wir mitten im Grünen studieren. Gerade im Sommer kann man hier sehr angenehm seine Freistunden verbringen. Viel besser ist aber noch, dass die Zahl der Studierenden überschaubar ist. Es gibt daher kaum Gedränge zum Beispiel in der Bibliothek. Die Kurse sind recht klein, und man kann fast von einem familiären Verhältnis sprechen. Die Unterrichtsgröße und der Kontakt zu den Dozenten sind sehr viel angenehmer als an einer überfüllten Universität. Es ist doch super, wenn man bei Fragen oder Problemen seine Dozenten direkt ansprechen kann, ohne dass man sich vorher an Sekretärinnen vorbeikämpfen muss. Jeder kennt jeden mit Namen und kann auch mal privat plaudern. Also eher Klasse statt Masse. Was könnte verbessert werden? Das Timing der einzelnen Fakultäten zur Mittagszeit könnte optimiert werden, damit man in der Mensa nicht lange anstehen muss. Wie bist Du zu dem Studiengang gekommen? Ich wollte selbst etwas gegen den Klimawandel und das weltweite Energieproblem tun und mich nicht nur auf die anderen verlassen. Könntest Du Dir vorstellen, im Ausland zu arbeiten? Ich könnte mir gut vorstellen, in Großbritannien zu arbeiten. Dort gibt es noch ein gewaltiges Potential an ungenutzter Windenergie und Energieverbrauchsreduzierung durch Gebäudemodernisierung. Sprich, man kann noch eine ganze Menge Geld verdienen. Die Fragen stellte Lukas Rapp
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treffpunkt campus
Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik arbeitet bei E.ON Netz GmbH in Lehrte
Der Traum vom Energieversorger
absolventen interview
Foto: Isabel Werner
Kunden mit Strom versorgt sind. Manchmal (bei Starkwind) muss ich den Strom umleiten, falls die elektrisch kürzeste Verbindung droht zu überlasten, oder auch die Einspeisung drosseln. Dann wird meine Arbeit sehr interessant, weil es das Risiko gibt, dass ich mit den Schaltungen andere Überlastungen oder gar Stromausfälle herbeiführe, quasi den Teufel mit dem Beelzebub austreibe. Das Hochspannungsnetz, an dem ich arbeite, ist mit dem Höchstspannungsnetz verbunden. Davon haben wir in der EU nur eins. Wenn dort ein Fehler auftritt, könnte es einen Stromausfall in weiten Teilen Europas geben, wie es 2006 schon einmal der Fall war.
Manche Menschen haben klare Vorstellungen von der Zukunft. Sie wissen, wie sie arbeiten möchten und wo sie in zehn Jahren stehen werden. So auch Martin Werner. Ihm war schon ziemlich früh klar, dass er bei einem Energieunternehmen tätig sein möchte. Nach dem Diplomabschluss an der Hochschule Magdeburg-Stendal 2008 fand er jedoch nicht gleich seinen Traumjob. Für den 29-Jährigen kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wie es ihm nach dem Studium ergangen ist und wie er doch noch zu seiner Wunschfirma kam, erzählt er in einem Interview mit treffpunkt campus. Wieso haben Sie sich für den Studiengang Elektrotechnik an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Elektrotechnik habe ich aufgrund meiner vorherigen Ausbildung zum Energieelektroniker mit Fachrichtung Betriebstechnik bei der E.ON Avacon ausgewählt und den Standort Magdeburg wegen der Heimatnähe. Meine damalige Heimat war noch Oschersleben. Während des Studiums bin ich dann aber nach Magdeburg gezogen. Wie ging es nach dem Studium für Sie weiter? Nach dem Studium bewarb ich mich wieder bei E.ON Avacon, wo ich ja schon meine Ausbildung gemacht hatte. Für die ausgeschriebene Trainee-Stelle, die sie angeboten hatten, gab es dann am Ende ein Assessment-Center, bei dem einer von den sieben anderen Bewerbern der richtige war. Mein Rettungsanker war die Bewerbung bei ei14
nem mittelständischen Ingenieurbüro in Achim bei Bremen als Planungsingenieur. Dort bekam ich eine unbefristete Stelle und hatte mit Elektroplanung von z.B. Kläranlagen zu tun. Da mein Traum die Arbeit bei einem Energieversorger war, habe ich mich 2010 bei der E.ON Netz GmbH beworben – mit Erfolg. Welche Position haben Sie genau bei der E.ON Netz GmbH und was sind Ihre Aufgaben? Meine derzeitige Position ist „Netzführer“. Bei dieser Tätigkeit habe ich den Schaltzustand des „110 KV-Netzes“ im Bereich von Helmstedt im Osten bis Emden im Westen zu verantworten. Das heißt, bei Arbeiten im Netz, z.B. bei Wartungen und Reparaturen von Betriebsmitteln, schalte ich das jeweilige Betriebsmittel, wie zum Beispiel Freileitungen, Leistungsschalter, Trennschaltern oder Transformatoren, so frei, dass trotzdem alle
Wie hat Sie das Studium auf Ihre jetzigen Tätigkeiten vorbereitet? Ganz streng genommen übe ich momentan „nur“ eine Meisterstelle aus. Für meine Tätigkeit haben einige Fächer, wie z.B. Hochspannungstechnik und Netzberechnungen sowie die Energieversorgung – speziell das Thema Schutztechnik – sehr viel von dem für meine Arbeit notwendigen Wissen vermittelt. Das restliche Wissen konnte ich mir auf der Arbeit aneignen. Was am Studium meiner Meinung nach viel wichtiger ist, ist zu zeigen, dass man in einer bestimmten Zeit eine Menge an Wissen erworben hat und nutzen kann. Das sehen einige Chefs als Voraussetzung, sich in eine bestimmte Position einzuarbeiten. Wie schätzen Sie den Markt für Elektrotechniker – für Bachelor- und Master-Absolventen – ein? Meine Einschätzung ist, dass nach wie vor Ingenieure gesucht werden. Gerade Elektrotechniker sind sehr gefragt, denke ich. Was würden Sie jetzigen Studenten der Elektrotechnik raten? Hm, keine einfache Frage. Das wichtigste ist, glaube ich, dass man so ein Studium nicht aufgeben darf, auch wenn es manchmal schwer erscheint. Einige, die ich in meinem Studium kennengelernt habe, gaben leider viel zu schnell auf. Außerdem finde ich es wichtig, nach dem Studium erst einmal anzufangen zu arbeiten, auch wenn es noch nicht die Traumfirma ist. Bewerben kann man sich ja trotzdem weiterhin. Die Fragen stellte Tanja Mattews
April 2012
Studierende des Bauingenieurwesens erinnern sich an ihre London-Exkursion
„Stinky Stratford“ wird Olympiapark
Fotos: Fachbereich Bauwesen
London, Stadt der diesjährigen Olympischen Sommerspiele, war 2011 eine Woche Ziel einer Exkursion des Studiengangs Bauingenieurwesen. Zum mehrtägigen Programm gehörten Firmenbesuche genauso wie die Besichtigung von Baustellen und – selbstverständlich – der Besuch durchaus auch architektonisch interessanter Bauwerke.
Natürlich gehörte auch der künftige Olympiapark zu den Zielen der Gruppe, die u.a. von Professor Hellmuth Batel begleitet wurde. Rainer Monsees, Professor für Baurecht, Baubetrieb, Bauwirtschaft und Mitorganisator der Reise, hat einige Stimmen von Teilnehmern eingesammelt: Wir betraten königliches Land, als wir die Gelegenheit hatten, zwei Baustellen direkt am Picadilly Circus zu besichtigen. Die traditionell englischen Gebäude werden zu einem modernen Bürogebäude und einem FünfSterne-Hotel umgebaut. Die Fassaden der um 1900 errichteten Bauwerke stehen unter Denkmalschutz. Deshalb wurden diese erhalten, während die gesamten Gebäude dahinter abgerissen und neu aufgebaut wurden. Die Baumaßnahmen sollten im Sommer 2012 abgeschlossen sein. Andrea Backenköhler und Lukas Franke Unbelievable Journey: Es war eine einzigartige und beeindruckende Reise mit vielen neuen Erkenntnissen und Eindrücken. Die Reise war eine Erweiterung meines gesamten Studiums, und ich danke den Dozenten, dass dies ermöglicht wurde. Niklas Kupfer London ist eine sehr interessante Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, die es sich immer wieder lohnt anzusehen. Interessant fand ich auch, andere Bauweisen und Firmen kennenzulernen und dort auch mal „hinter die Ku-
lissen“ schauen zu dürfen. Ich finde es sehr schön, dass die Hochschule solche Exkursionen anbietet und finanziell unterstützt, sodass es auch für Studenten, die nicht so viel Geld haben, erschwinglich ist. Sarah Püschel Ein Grund, warum London und nicht die anderen Finalkandidaten Madrid, New York, Moskau oder Paris für die OlympischenSpiele 2012 ausgewählt wurden, ist die Infrastruktur des 200 Hektar großen Olympiaparks. Bis zu Beginn der Baumaßnahmen galten drei Viertel des Bodens als verseucht. Textil- und Chemiefabriken, Raffinerien und Brennereien sowie eine Müllkippe bescherten dem sechs Kilometer östlich des Stadtzentrums liegenden Stadtteil Stratford den Namen „Stinky Stratford“. Auf eindrucksvolle Art und Weise wurde uns Exkursionsteilnehmern gezeigt, wie aus „Stinky Stratford“ ein Olympiapark entsteht, der neben den Sportstätten, einem Medienzentrum für zehntausende Journalisten und dem Olympischen Dorf (Unterbringung für 17.000 Menschen) auch ein Naturschutzgebiet birgt. Nach den Olympischen Spielen soll auf dem Areal das Wohnen, Arbeiten, Sport treiben und Shopping möglich sein. Tobias Fritsch Die Exkursion nach London war eine sehr schöne Erfahrung in meinem BauingenieurStudium. Durch den Besuch von diversen Firmen und Baustellen vor Ort hat man einen
guten Einblick bekommen, wie die Arbeitsabläufe in einem anderen Land sind. Neben dem Fachlichen haben wir auch viele Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt. Torben Buder Die Exkursion war ein voller Erfolg! Die fünf Tage mit der Gruppe waren sehr abwechslungsreich, interessant und lustig. Wir haben auf den Baustellen und bei den Vorträgen viel gelernt und am Abend London unsicher gemacht. Annemarie Starke London, wenig Zeit und viel zu sehen. Doch Dank eines gut organisierten Programms waren viele Büros und auch Baustellen zu erkunden und dennoch war auch Sightseeing möglich. Kurzum: Gerne jederzeit wieder. Sören Herrmann Fünf Tage Reizüberflutung , vier beindruckende Firmen kennengelernt, drei Großbaustellen besichtigt, zweimal die Stadt von oben gesehen, 569 Sandwiches gegessen, 150 rote Telefonzellen fotografiert, fast einmal zu oft das rechts-links-rechts-Schauen vergessen, 100 mal vergebens versucht grammatikalisch richtig zu sprechen, mit 18 tollen Leuten unterwegs gewesen; 1000 unvergessliche Erinnerungen und Eindrücke mitgenommen und das Gefühl, sofort wieder hinfahren zu wollen. Lieblingserinnerung: Baustelle Piccadilly Circus, London Eye. Elina Scheltens 15
treffpunkt campus
Design-Studentin entwickelt Produkt für Bangladesch
Grafik und Fotos: Mona Mijthab
MoSan: Eine Toilette für städtische Slums
Kurz nachdem wir in der Redaktionssitzung im Februar 2012 beschlossen hatten, uns endlich dem von Holger Thies im letzten Jahr vorgeschlagenen Thema einer Design-Studentin und ihrem Bangladesch-Projekt zu widmen, schrieb ich sie an und fragte nach einem Interview. Zu meiner Überraschung antwortete sie gleich – aus Bangladesch. Dort war Mona Mijthab (24) nämlich zu dem Zeitpunkt und arbeitete weiter an ihrem Projekt MoSan, was so viel wie mobile Sanitation – mobile Sanitäreinrichtung – bedeutet. Kurze Zeit später sprach treffpunkt campus mit ihr in Magdeburg über ihre Bachelor-Arbeit und ihre Zeit in Bangladesch und traf auf eine hellauf begeisterte Studentin, die glücklich darüber ist, mit ihrem Design-Projekt so viel Gutes zu tun. Aber von Anfang an: Mona Mijthab wurde in Berlin geboren und ging in Magdeburg zur Schule. 2007 begann sie an der Hochschule Magdeburg-Stendal ihr Industrial Design-Studium. Im 5. Semester ist dabei ein Pflichtpraktikum vorgesehen, und die Studentin suchte das Abenteuer. Durch eine Ausschreibung auf den Internetseiten des Career Centers wurde sie auf ein Praktikum aufmerksam, das von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) angeboten wurde. Das war genau ihr Ding. Sie war besonders geeignet für die Stelle, weil sie an der Universität einen Töpferkurs belegt und im Studium sehr viel mit Materialien wie Holz, Clay etc. handwerklich gearbeitet hat. „In Bangladesch muss man mit Naturmaterialien arbeiten können und Lust haben, sich die Hände schmutzig zu machen“, so die 24-Jährige über ihre Arbeit in dem Entwicklungsland. Sie arbeitete innerhalb des GIZ-Projektes „UGIIP 2 – Urban 16
Governance Infrastructure Improvement Project“ das sich um die Verbesserung von Infrastruktur, Straßenbau, Wasserqualität und Sanitär kümmert. So flog Mona Mijthab im August 2010 das erste Mal nach Bangladesch. Gesucht wurde eine Sanitärlösung für die städtischen Slums, wobei es sich teilweise um illegale, informelle Siedlungen mit zeltartigen Hütten ohne Infrastruktur oder Abwassersystemen handelt, in denen drei Generationen teilweise auf vier oder fünf Quadratmetern wohnen. Es gibt kaum sanitäre Anlagen, uriniert wird im Freien oder in Gewässer, die auch als Wasserquelle zum Kochen und für die Hygiene dienen. Am meisten von fehlenden Sanitäranlagen betroffen seien die Frauen: „Falls eine öffentliche Toilette gebaut wird, ist es schwer für Frauen, diese aus sozialen und kulturellen Gründen zu benutzen wie Männer. Tagsüber gehen die Frauen nicht auf Toilette, weil es verpönt ist, als schmutzig gilt. Daher trinken Frauen tagsüber sehr wenig, was sich auf ihre Gesundheit auswirkt“, erklärt die Designerin den Status quo. „Sitztoiletten, wie sie dem westlichen Standard entsprechen, können sich nur wenige Menschen in Bangladesch leisten. Eine Sitztoilette mit Spülfunktion gilt als Statussymbol.“ Mona Mijthab über die sanitäre Situation in Bangladesch Es musste also eine Lösung her. Bedingung war, dass es sich um eine mobile Variante handelt. Mona Mijthab erklärt, warum: „Wenn der Monsun kommt, wenn der Slum verlassen werden muss, haben wir von einer gebauten Zementstruktur gar nichts, diese würde zerstört und die Toiletten über-
flutet. Ebenso soll die Lösung eine Trenntoilette sein, um Gerüche zu vermeiden. Da es in den Slums kein Abwassersystem gibt und der Platz sehr beschränkt ist, soll die Toilette privat und nicht öffentlich genutzt werden, damit Reinlichkeit und Instandhaltung gewährleistet sind. Ich habe nach einer nachhaltigen Lösung gesucht, wobei die Endströme recycelt werden, z.B. in der Landwirtschaft als Dünger.“ Die Lösung beruht auf dem EcoSan Konzept, abgeleitet von ecological sanitation. Urin und Kot werden dabei als Wertstoffe angesehen und getrennt gesammelt. EcoSan beschreibt kreislauforientierte Sanitärsysteme, welche die in Fäkalien enthaltenen Nährstoffe der Natur zurückführen. „Sitzen wollen wir natürlich, hocken können wir auch draußen auf dem Feld.“ Antwort von Bewohnern eines Slums in Mymensingh, Bangladesch, nach ihren Wünschen für eine Toilette befragt Der Anfang ihrer Arbeit bestand aber nicht nur darin zu zeichnen oder zu skizzieren. „Ich hatte einen Dolmetscher dabei, bin von Haus zu Haus gegangen und habe die Leute befragt, habe mir die Bedingungen angesehen. Nach den ersten Befragungen habe ich mich auf Recherche begeben und Kunststoffhändler, Handwerker, Töpferbetriebe und Tischler kontaktiert, mich mit Modellbauern getroffen und erörtert, was man produzieren kann, welche Materialien man verarbeiten kann, wie lange es dauert, eine Form in der Größe einer Toilette zu produzieren.“ So hat sie sich schnell ein Netzwerk aufgebaut. Die ersten Prototypen aus Pappe und Kunststoff hat sie in Gruppendiskussionen vorgeführt, Probesitzen inklusive. Dort
April 2012
Besuch bei Bewohnern eines Slums: Mona Mijthab bei der Vorstellung iher Designentwürfe für eine Trenntoilette hat die mittlerweile freischaffende Designerin auch die Motivation der Slumbewohner getestet, solch eine Trenntoilette instand zu halten. Als Material für die erste Kleinserie der Toilette wurde Jute-Verbundkunststoff gewählt, da dieser sehr leicht und einfach herstellbar ist. Auf eine Plastiktüte in der Toilette muss zunächst verzichtet werden, da diese in Bangladesch ohnehin nicht erlaubt sind, um Umweltverschmutzung zu verhindern. Der Urin soll direkt an Bauern als Flüssigdünger verkauft und Kot kompostiert werden zur Weiterverarbeitung als Dünger für die Landwirtschaft. Die Herausforderung für Mona Mijthab war also nicht das Design einer Toilette, sondern diese in ein nachhaltiges Sanitärsystem zu integrieren. „Die Gestaltung eines Produktes, was ergonomisch und technisch sinnvoll ist, war das kleinste Problem. Der eigentliche Clou war es, ein Sammelsystem zu entwickeln, bei dem die Fäkalien sicher und hygienisch zum Recycling transportiert werden. Die Würde des Menschen und der Schutz der Umwelt standen dabei immer im Mittelpunkt“, erklärt Mijthab. Aus dem mehrmonatigen Praktikum entstand schnell die Motivation, das Projekt als Thema ihrer Bachelor-Arbeit zu verwenden. Da die GIZ offen und begeistert war, stellte das also kein Problem dar. Unterstützung bei ihrer Arbeit erhielt sie an der Hochschule von Prof. Dr. Wohlgemuth, Constanze Langer und Holger Thies aus dem Bereich Industrial Design und auch aus anderen
Bereichen. Dr. Peter Gerth vom Kompetenzzentrum für Angewandte und Transferorientierte Forschung sowie Melanie Müller, Mitarbeiterin vom Projekt Minteco, standen ihr bei der Materialberatung zur Seite. „Man braucht einen langen Atem.“ Mona Mijthab über ihr Projekt in der Entwicklungsarbeit Nach den ersten Befragungen und Recherchen wurden ihre Zeichnungen detaillierter und benutzbare Funktionsprototypen entstanden. Ein im Internet bestellter Camping-Toilettensitz passte genau auf den bangladesischen Farbeimer. Dann: Klebeband dran, Trennvorrichtung eingebaut, Plastikflaschen zur Urinsammlung eingesetzt. So entstand laut Mona Mijthab ein „quick and dirty-Modell“. Damit ist sie dann zurück in den Slum gefahren. Dort wurden die Modelle für drei Tage von Familien getestet. Die Etappe ‘Testung von Funktionsprototypen‘ war erfolgreich abgeschlossen. In der anschließenden Design-Phase ab Mai 2011 war die 24-Jährige dann auf sich allein gestellt. Ästhetik und Ergonomie des Produktes waren noch völlig offen, als sie nach Deutschland zurückkehrte. Mit ihren Ideen füllte sie dann ganze sieben Skizzenbücher. Im Juli 2011 präsentierte sie ihre BachelorArbeit an der Hochschule. Dann mussten Projekt- und Spendengelder beantragt und Berichte geschrieben werden. Seitdem hat Mona Mijthab viel zu tun: In Bangladesch musste sie Verantwortliche wie z.B. Bürger-
meister überzeugen, Materialien wie Verbundkunststoffe, Polyesterharz oder Jute testen, Vertragsverhandlungen führen und Angebote auswerten. Mit der Magdeburger Firma Modell- und Formenbau Sachsen-Anhalt in Rothensee, hat sie die Form entwickelt. Dazu werden CAD-Daten an eine Maschine geschickt, die anschließend die Form fräst. Ein paar Stunden später ist das Modell fertig. In Bangladesch wären mehr Schritte nötig gewesen, um eine Gussform zu produzieren. Die Modelle wurden von Magdeburg nach Bangladesch geschickt, Probleme mit dem Zoll blieben nicht aus. Die Modellbauer in dem südasiatischen Staat mussten angeleitet werden. Wie es jetzt weitergeht, möchten wir von ihr wissen. „Die Entwicklung einer Kleinserie ist in Bangladesch gestartet. Auch die GIZ betritt Neuland in der Entwicklung eines Produktes. Wir hoffen, dass MoSan bald zur Verbesserung der sanitären Situation in Bangladesch und anderen Entwicklungsländern beiträgt.“ Mittlerweile ist Mona Mijthab also zu einer Expertin für Sanitärlösungen und Design geworden und arbeitet weiterhin als Consultant mit der GIZ zusammen. Sie ist von einer Designerin zu einer Projektmanagerin in der Entwicklungsarbeit geworden und erlebt wahrscheinlich ein längeres Abenteuer, als sie es sich je hätte vorstellen können. Victoria Grimm 17
treffpunkt campus
Zur Attraktivität der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt
Was für eine Nachricht!
Sachsen-Anhalts Einwohnerzahl steigt an. Ja, es waren nur 70 Einwohner mehr im Oktober 2011. Aber es war das erste Mal seit der Wiedervereinigung, dass es in einem Monat überhaupt ein Plus gab. Was hat dazu geführt? Unzweifelhaft die vielen Studierenden, die neu in das oft unterschätzte Bundesland gezogen sind. Überregionale Attraktivität deutscher Hochschulen
Wanderungsüberschuss (+) bzw. -defizit (-)
Grafik: Statistisches Bundesamt
Wanderungsbewegungen der Studienanfänger nach Bundesländern im Studienjahr 2009
Schließt man sich der Definition des Statistischen Bundesamts an, so scheint der Wanderungssaldo nicht für die Hochschulen des Landes zu sprechen: „Der Wanderungssaldo bringt das Mengenverhältnis zwischen zu- und abwandernden Studienanfängern und -anfängerinnen in den Ländern zum Ausdruck und ist ein Indikator für die überregionale Attraktivität der Hochschulstandorte bei Studienanfängern und -anfängerinnen.“ (Statistisches Bundesamt; Hochschulen auf einen Blick 2011, Wiesbaden 2011, S. 28). Gemäß diesem Indikator musste man den Hochschulen des Landes in der Vergangenheit eine gewisse Attraktivität absprechen und sich nicht wundern, dass die Hochschulen im „Ranking der Bundesländer“ (ebenda) nicht weiter vorne liegen. Festzuhalten bleibt, dass seit Jahren mehr junge Menschen das Land zum Studieren verlassen, als Studienanfänger und -anfängerinnen in das Bundesland zuwandern, wie man in den oben stehenden Grafiken (Quelle der Daten: Kultusministerkonferenz [Hrsg.]. Die Mobilität der Studienanfänger und Studierenden in Deutschland von 1980 – 2009; in: Statistische Veröffentlichung der Kultusministerkonferenz, Dokumentation Nr. 191 – März 2011) deutlich sieht: Nur 2001 gab es einen Wanderungsüberschuss – es kamen mehr junge Leute ins Land als gingen. Dies kann aber nicht überraschen, da 2001 ein Abiturjahrgang wegen der Umstellung von 12 auf 13 Jahren weggefallen ist. Nach der Hochschulplanung von 2004 steigt das Defizit wieder stark an. 2011 dürfte zum ersten Mal regulär ein Überschuss zustande gekommen sein. So meldete das Statistische Landesamt für Oktober 2011 erstmals seit der Wiedervereinigung eine positive Bevölkerungsbilanz für Sachsen-Anhalt. Diese kam überwiegend durch die Wanderungsgewinne der beiden Hochschulstandorte Halle und Magdeburg zustande (Pressemitteilung des Statistischen 18
Landesamtes Sachsen-Anhalt Nr. 15/2012 vom 24.02.2012). Waren die Hochschulen also vorher nicht attraktiv? Sicher waren sie es, aber viele junge Sachsen-Anhalter fanden im Lande entweder keinen oder nicht den gewünschten Studienplatz. Die Vermutung liegt nahe, dass sie keinen Studienplatz fanden, da die Zahl der Studierenden seit Jahren die Zahl der Studienplätze (33.000 seit 2005) bei weitem übersteigt. Mit 54.000 Studierenden im Jahr 2010 (Statistisches Landesamt) ist ein vorläufiger Höhepunkt erreicht: Noch nie gab es so viele Studierende in Sachsen-Anhalt. Schon jetzt wird die Attraktivität der Master-Studiengänge bezweifelt, da angeblich viele Bachelor-Absolventen und -Absolventinnen abwandern würden. Auch hier muss die mangelnde Möglichkeit der Hochschulen gesehen werden, Studienplätze zu schaffen. Da den Hochschulen Aufnahmezahlen für die Bachelor-Studiengänge vorgegeben sind, führt dies zu einer indirekten Quotierung von Studienplätzen zwischen Bachelor- und Master-Studiengängen. So können z.B. an unserer Hochschule nur etwa 10% der Gesamtstudienplätze für die Master-Studiengänge vorgehalten werden. Nach den neuesten Untersuchungen wollen aber etwa 50% der Absolventen von Bachelor-Studiengängen an Fachhochschulen und etwa 72% der Absolventen von Bachelor-Studiengängen an Universitäten ein Master-Studium aufnehmen (HIS-Magazin 1/2012: Absolvent(inn)en 2009: Guter Start in den Beruf, S. 3). Bezüglich unserer Hochschule kommt unsere eigene Absolventenbefragung zum gleichen Ergebnis. In der Folge bedeutet dies natürlich, dass hochqualifizierte Absolventinnen und Absolventen das Land verlassen werden, um in einem anderen Bundesland ihr Master-Studium aufzunehmen. Dies ist also weniger auf die Attraktivität des Studienangebots, als vielmehr auf die Kapazitäten der hiesigen Hochschulen zurückzuführen. Eine mögliche zukünftige Reduktion von Studienplätzen würde natürlich dazu führen, dass wieder mehr „Landeskinder“ dem Land den Rücken kehren müssten – aber gerade junge Menschen braucht dieses Land. Mehr denn je. Prof. Dr. Wolfgang Patzig Prorektor für Hochschulentwicklung und -marketing
April 2012
Karrierewege: Über den Zusammenhang von Alumniarbeit und Studierendenmarketing
Kennen, eröffnen, kommunizieren
125.000 Euro Preisgeld, zwei von vier Wettbewerben der Hochschulinitiative Neue Bundesländer gewonnen – und nun? Welchen Plan verfolgen die Antragsteller? Eine Zusammenfassung der Ideen.
Kennen: Der E-Folder, eine Webvisitenkarte Um eine hohe Informationsqualität über Alumni zu erhalten, die es ermöglicht, passgenaue Angebote der Hochschule zu kreieren und langfristige Partnerschaften mit Studierenden und Alumni zu pflegen, wird auf ein Konzept gesetzt, das bereits während der Studienzeit ansetzt und einen für beide Seiten nützlichen Informationspool aufbaut: Der vernetzte E-Folder als webbasiertes WissensmanagementWerkzeug. Er wird aus den Campusmanagementsystem der Hochschule mit Basisdaten zum Kontakt, über das erlernte Know-how und die erfolgreich absolvierten Fächer und Module gefüllt. Diese von der Hochschule zertifizierten Informationen können die Studierenden mit eigenen Informationen anreichern und durch wenige Klicks als persönliches Profil im Web freischalten. Durch die automatische Bereitstellung der Basisinformationen wird eine berufsbezogene Webvisitenkarte freigeschaltet und kontinuierlich ausgebaut. Eröffnen: Der One-Shop-Service Die Serviceangebote des Career Centers, des Alumnimanagements, des Zentrums für Weiterbildung, unserer Existenzgründung, des Forschungsnetzwerks und des Technologie- und Wissenstransferzentrums sind gut und bekannt. Es gibt allerdings Reserven im Austausch über die angesprochenen Zielgruppen (Studierende, Alumni, Unternehmen) und die zur Verfügung gestellten Leistungen. Durch die Verschmelzung dieser Dienste zum Service aus einer Hand, dem One-Shop, soll die auch überregional sichtbare Ser-
viceebene Wissenschaft-Wirtschaft der Hochschule herausgebildet werden. Mit Hilfe von IT-Integration werden die Informationen aller Prozesse miteinander verbunden und durch den transparenten Datenzugriff die Komplexität der Aufgaben von den Mitarbeitern nun bereichsübergreifend bewältigt. Mit der Einführung eines Customer-Relationship-Managements Systems (CRM) werden Kundenpflege, Kundenansprache, die dazugehörige Do-
in Richtung der Studieninteressierten und Studierenden, andererseits in Richtung künftiger Arbeitgeber. Wenn man so will, bekommen schon Studieninteressierte auf diesem Weg die Möglichkeit, sich über berufliche Wege zu informieren, die nach dem Studium in Magdeburg oder Stendal möglich sind. Als Baustein im Studierendenmarketing runden diese so genannten Testimonials das bestehende Angebot ab. Dazu gehören ansonsten etwa die
Foto: Regina Sablotny
Nach dem Sieg mit der Idee der Magdeburger Campus Days (Reisebüro Fernost) und mit dem Gewinn im Karrierewettbewerb ist der Hochschule Magdeburg-Stendal zum zweiten Mal ein Erfolg im Wettstreit mit den anderen ostdeutschen Hochschulen gelungen. Bewertet wurden während der vergangenen vier Jahre jeweils die eingereichten Ideen, deren Umsetzung mit Hilfe des Preisgeldes freilich wesentlich leichter wird. Diesmal ist die Hochschule gemeinsam mit drei anderen Einrichtungen in den Genuss gekommen, das eingereichte Gesamtprojekt gefördert zu bekommen.
Preisverleihung in Berlin mit Prof. Dr. Jan Mugele, Prorektor für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer, Prof. Dr. Michael Herzog, Fachbereich Wirtschaft und Jurymitglied Prof. Dr. Holger Fischer, Vizepräsident der Universität Hamburg (v. l.) kumentation und Verwaltung der Kundenbeziehung für alle Akteure erheblich vereinfacht. Die Doppelung von Kundenansprachen und Duplikate der Kundendaten in verteilten Tabellen gehören dann der Vergangenheit an. Kommunizieren: Der treffpunkt karriere Im Hochschulmagazin treffpunkt campus werden seit vielen Jahren regelmäßig Absolventen vorgestellt. Damit werden den Studierenden beispielhaft Perspektiven aufgezeigt. Ab 2012 gehen diese Absolventenporträts online. Es wird verschiedene Formate geben – kurze Filme, Originaltöne zum Anhören und geschriebene Porträts. Mit Hilfe von Alumnitestimonials sollen Zeichen gesetzt werden – einerseits
Webseite www.studieren-im-gruenen.de, die Hochschulscouts, die inhaltlichen Informationen über Studiengänge und die Informationen über Hilfen während des Studiums (etwa durch das Career Center). Wenn man so will, schließt sich hier ein Kreis, wenn Alumni als virtuelle (gern auch als persönliche) Botschafter dazu beitragen, neue Studierende zu gewinnen. Für zwei noch auszuwählende Studiengänge besteht zudem der Plan, digitale Jahrbücher zu entwickeln, die jeweils zum Ende der Regelstudienzeit fertig vorliegen sollen. Als Erinnerung und praktische Kontaktseite für später. Netzwerke sind schließlich wichtig. Die Übergabe erfolgt zur Abschlussfeier. norbert Doktor 19
Foto: Deborah Schmieg
campus geflüster
TIZIAN WINKEL (21) aus Wätzum (Landkreis Hildesheim) studiert im 2. Semester den Bachelor-Studiengang Elektrotechnik. Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Eine moderne Hochschule war mir von Anfang an sehr wichtig. Gerade im Bereich Elektrotechnik sind neue und entwickelte technische Geräte sehr von Vorteil. Das trifft hier an der Hochschule auf jeden Fall zu. Außerdem fallen in Sachsen-Anhalt im Gegensatz zu Niedersachsen nur sehr geringe Semesterbeiträge und keine Studiengebühren an – ein klarer Pluspunkt meinerseits für die Hochschule Magdeburg-Stendal. Was gefällt Dir besonders an der Hochschule? Der Campus ist schön, sehr grün und ruhig. Außerdem gefällt mir, dass die Hochschule nicht zu überfüllt wirkt. Ich wohne im Wohnheim direkt auf dem Hochschulgelände und genieße den kurzen Weg zu den Vorlesungen sehr. Ansprechend finde ich auch die vielen zusätzlichen Angebote außerhalb der Pflichtveranstaltungen. Ich habe zum Beispiel an der Late Summer School teilgenommen und war sehr begeistert. Was könnte verbessert werden? Viel fällt mir dazu im Moment nicht ein. An der Organisation unseres Fachbereichs hapert es manchmal ein wenig, wenn es zum Beispiel um die Absprache mit den Lehrkräften geht. Wo liegen Deine zukünftigen Berufswünsche? Ehrlich gesagt habe ich noch keine konkreten Vorstellungen. Ich bin froh, dass ich mich während meines Studiums nicht spezialisieren muss und so genug Zeit habe, mich zu orientieren. In dieser Zeit und durch diverse Praktika hoffe ich, meine Ziele und Wünsche genauer ins Auge fassen zu können. Planst Du einen Auslandsaufenthalt? Nein. Da unsere Studienzeit durch den Bachelor gekürzt wurde, ist ein Auslandsaufenthalt während der Regelstudienzeit einfach nicht möglich. Kannst Du Dir vorstellen, im Ausland zu arbeiten? Das klingt auf jeden Fall sehr attraktiv. Stimmen die gebotenen Lebensbedingungen und die Bezahlung, dann könnte ich mir sehr gut vorstellen, Deutschland den Rücken zuzukehren. Auch ein Kontinentwechsel käme für mich in Frage. Die Entfernung spielt da keine Rolle. Die Fragen stellte DEBORAH SCHMIEG
Stendaler Professorin wird Sprecherin in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
Soziologie in der Kindheit
Prof. Dr. Beatrice Hungerland, Professorin für Angewandte Kindheitswissenschaften seit Beginn des gleichnamigen Studiengangs im Wintersemester 2005/2006 an der Hochschule Magdeburg-Stendal, wurde im Januar 2012 für zwei Jahre zur 1. Sprecherin der Sektion Soziologie der Kindheit der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) gewählt.
In der DGS sind mit 2.100 Mitgliedern vier Fünftel aller promovierten, wissenschaftlich tätigen SoziologInnen Deutschlands vereinigt. 1909 gegründet, umfasst die Gesellschaft heutzutage 35 an Hauptforschungsgebieten orientierten Sektionen, darunter die Sektion Soziologie der Kindheit. Diese relativ neue Forschungsrichtung, die Kinder als gesellschaftliche Akteure begreift und die Folgen der Kategorisierung nach Alter für diese soziale Gruppe untersucht, entwickelte sich seit den 1980er Jahren zunächst in skandinavischen und angelsächsischen Ländern, bevor sie schließlich auch in Deutschland Fuß fasste. 1996 erhielten die zunächst in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossenen WissenschaftlerInnen den Status einer eigenständigen Sektion. Diese umfasst derzeit ca. 140 Mitglieder aus dem Gebiet soziologisch orientierter Kindheitsforschung. Die Sektion organisiert regelmäßige Fachtagungen, darunter Sektions- und Podiumsveranstaltungen auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Kongress für Soziologie. Beatrice Hungerland ist seit 1997 Sektionsmitglied und seit 2007 im Sprecherrat aktiv. Ihr Lehrgebiet im Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften liegt schwerpunktmäßig in der Soziologie der Kindheit, der Familie sowie den Methoden der Kinder- und Kindheitsforschung. Neben den Pflichtveranstaltungen bietet sie den Studierenden im Rahmen von Exkursionen regelmäßig die Teilnahme an den Jahrestagungen und Sektionstagungen an, die ihnen einen Einblick in aktuelle soziologische Fragestellungen und deren wissenschaftliche Bearbeitungen ermöglicht. Zudem organisiert sie alle zwei Jahre eine einwöchige Exkursion nach Genf, bei der die Studierenden die Gelegenheit zur Teilnahme an einer Sitzung des UN-Kinderrechtsauschusses, einem Empfang im Europa-Hauptbüro der UNICEF sowie bei der ILO (International Labour Organisation) haben – für viele ein Höhepunkt ihres kindheitswissenschaftlichen Studiums. Hertha Schnurrer
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April 2012
Serie: Menschen an der Hochschule
Nicht „Pförtner“, sondern „Wachdienst“
Foto: Tanja Mattews
Auch wenn es auf dem Gelände der Hochschule im Herrenkrug ganz still scheint, wenn es stockduster ist und Studenten und Dozenten schon längst den Campus verlassen haben, dann brennt im Haus 13 noch Licht. Der Sicherheitsdienst der Hochschule hat nie Feierabend: 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr und dieses Jahr sogar noch einen Tag mehr. Die Gebäude müssen überwacht werden – von Menschen wie Rüdiger Ehrentraut.
17 Uhr: Die Nachtschicht startet für Rüdiger Ehrentraut in dem kleinen Häuschen mit der Nummer 13. Hier sitzt er vor einem großen Fenster, an dem zahlreiche Studenten und Mitarbeiter der Hochschule in ihren Feierabend vorbeiziehen. Das Radio läuft, die Kaffemaschine steht parat. Vor ihm liegt eine zwölfstündige Schicht. Diese wird er aber nicht allein hinter sich bringen. 19 Uhr: Der 61-Jährige bekommt Verstärkung. Der Kollege Steffen Maczewsky wird ihn dabei unterstützen, die Häuser auf dem Gelände „scharf zu schalten“. Eine Arbeit, die nicht allein gemacht werden kann. Denn während der eine jedes einzelne Gebäude abgeht, muss der andere in der Pforte die Stellung halten. „Hier in der Leitzentrale haben wir die wichtigsten Instrumente, die uns in die Lage versetzen, das Gebiet draußen größtenteils zu überwachen“, erklärt Ehrentraut. Seit acht Jahren arbeitet der aus Brandenburg an der Havel stammende schon an der Hochschule. Angestellt ist er bei der VSU Bewachungs- und Sicherheitsunternehmen GmbH in Magdeburg, die den Sicherheitsdienst für den Campus im Herrenkrug stellt. Der Ansprechpartner an der Hochschule ist Hans Götz Radegast, Arbeits-, Umwelt- & Datenschutzbeauftragter der Hochschule. Das Sicherheitspersonal sieht sich aber nicht nur als externe Kraft, sondern „als Bindeglied zwischen der Hoch-
schule, den Studenten, Professoren und den Fremdfirmen“, betont Ehrentraut: „Wir sind immer da, wenn jemand Rat und Tat braucht, und werden als Sicherheitsdienst von den Mitarbeitern akzeptiert, geschätzt und im Hochschulleben integriert.“ Das beruht auf Gegenseitigkeit: „Das Wachdienstpersonal leistet eine gute Arbeit für die Hochschule“, lobt Radegast das SicherheitsTeam. 20 bis 24 Uhr: Das Gelände muss gesichert werden. Steffen Maczewsky dreht seine Runde über den Campus. Dabei muss jeder einzelne Raum kontrolliert und jedes Fenster geschlossen werden. Falls jemand versuchen würde, unberechtigt Zugang zu den Gebäuden zu finden, wird in der Leitzentrale sofort Alarm gegeben. Doch zu Einbrüchen kam es in Ehrentrauts Zeit fast nie: „Ich bin ein bisschen stolz darauf, dazu beizutragen, dass wir sehr wenige Einbrüche zu verzeichnen haben.“ Einbrecher begegnen dem Sicherheitsdienst also kaum, dafür aber andere Eindringlinge, erzählt der 61-Jährige schmunzelnd: „Wir haben teilweise mit Wildschweinen zu kämpfen. Einmal stand ein Kollege bei einer Kontrolle am FEZ plötzlich einem Wildschein mit Frischlingen Auge in Auge gegenüber.“
dienst, Informationsstelle und Schlüsselverwaltung zugleich. Außerdem überwachen sie auch Veranstaltungen auf dem Gelände. Neben den allgemeinen Aufgaben ist das eine sogenannte Dispatcher-Tätigkeit. Sie helfen dann zum Beispiel bei der Bedienung der Beamer, schließen Räume auf oder leisten Hilfe bei technischen Problemen. Die Ausübung der Tätigkeiten steht beim Sicherheitsdienst unter einem bestimmten Motto, beschreibt Ehrentraut lächelnd: „Wir wollen zu allen freundlich sein und helfen, wo wir können. Aber es gibt auch Fälle, die schwierig sind. Wenn zum Beispiel vorlesungsfreie Zeit ist, verstehen manche nicht, warum sie nicht in die Häuser können. Auch wenn wir flexibel sind, haben wir ja Vorschriften, die wir nicht übergehen dürfen. Aber mit ein paar freundlichen Worten regelt man das meistens.“ 5 Uhr: Schichtwechsel. Nun kann sich Rüdiger Ehrentraut auf den Heimweg machen, wie es zwölf Stunden zuvor die Studenten und Hochschulmitarbeiter taten. Ehrentraut fasst zusammen: „Es ist ein harter Dienst. Wir müssen bei Wind und Wetter und zu jeder Tag- und Nachtzeit nach draußen. Aber ich habe dieses Objekt lieb gewonnen und mache meine Arbeit gerne, denn sie ist nicht so stupide, und man hat eine riesen Verantwortung. Es ist halt kein klassischer Pförtnerjob, sondern die abwechslungsreiche Arbeit eines Wachdienstes.“ Tanja Mattews
Neben der Überwachung der Gebäude gehört noch mehr in das Aufgabenrepertoire des Sicherheitspersonals. Sie sind Einlass21
treffpunkt campus Nachrichten
Transfergutscheine: Kontakte in die regionale Wirtschaft ermöglichen Ein neu aufgelegtes Förderprogramm vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft soll Studierenden und -gruppen ermöglichen, Kontakte in die regionale Wirtschaft aufzunehmen und berufliche Erfahrungen durch konkrete und praxisnahe Aufgaben zu sammeln. Ziel ist die Betreuung von Abschlussarbeiten und studentischen Projekten durch Unternehmen der Privatwirtschaft im Land Sachsen-Anhalt. Dies wird mit 400 Euro pro Projekt gefördert. Die Ausgabe der Transfergutscheine kann ab dem 1. März 2012 erfolgen.
Erfolgreiche Neuauflage des Junior-Campus Magdeburg. Am 25. Februar 2012 bekamen 20 Kinder zwischen sieben und zehn Jahren Einblicke in die Welt des Recyclings. Im Labor des Studiengangs Kreislaufwirtschaft wurde gezeigt, wie Zeitungspapier von der Druckerfarbe befreit wird und warum alte Computer zerlegt werden. Die Kinder, die aus Magdeburg, Stendal, Genthin, Zeitz und anderen Orten angereist waren, hatten sichtbaren Spaß an der mehrstündigen aktiven Beteiligung. Computer kann man schließlich nicht alle Tage auseinander nehmen. Der erste Juniorcampus-Termin nach längerer Pause war somit ein Erfolg.
Für die Hochschule Magdeburg-Stendal sind 85 solcher Gutscheine bewilligt worden, was einer Gesamtförderungssumme von 34.000 Euro entspricht. Es besteht keine Eingrenzung auf Branchen und Studienrichtungen. Die Scheine können nur von Hochschullehrern abgerufen werden. Von der Förderung ausgeschlossen sind eigene Unternehmen von Hochschullehrern.
Studentenverein Stendal e. V. spendet Die Mutter-Vater-Kind-Gruppe der Caritas unterstützt sozial schwache Familien und hält verschiedene Angebote parat, um beispielsweise gesunde Ernährung zu fördern oder Erfahrungen mit Erziehungsstilen auszutauschen. Die Gruppe wurde 2007 mit Unterstützung von drei Studierenden der Rehabilitationspsychologie ins Leben gerufen. Aufgrund dieser Verbindung hat der StuVe Stendal e.V. nun 320 Euro gespendet. Das Geld kommt zu einem Teil direkt vom Studentenverein sowie aus Erlösen des Weihnachtsbasars in der Mensa Stendal vom Dezember 2011. Mit dem Geld sollten bedeutsame soziale Projekte in der Region gefördert werden.
Foto: Norbert Doktor
Über konkrete Fördermöglichkeiten informiert das Career Center. Kontakt: Sibylle Bürger Telefon: (0391) 886 44 63 E-Mail: sibylle.buerger@hs-magdeburg.de Mehr Informationen: www.hs-magdeburg.de/service/career-center/transfergutscheine Weitere Termine für 2012 stehen fest. Am 21. April ab 10 Uhr dreht sich alles um das Leben im Wasser. Unter der Überschrift „Was lebt in Bach, Fluss und See?“ arbeiten die Schüler dann sowohl theoretisch als auch an hochwertigen Mikroskopen im Biologielabor. Prof. Dr. Volker Lüderitz, dessen Lehrgebiete Hydrobiologie und Gewässerökologie sind, erläutert u. a. wie man aus der Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften im Wasser den Zustand von Flüssen und Seen bewerten kann. Anmeldungen für die Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen werden am 16. April von 10 bis 13 Uhr angenommen, telefonisch unter (0391) 886 31 47 oder per E-Mail unter juniorcampus@hsmageburg.de. „Windenergie-Tagung“ erfolgreich durchgeführt
Foto: StuVe e.V.
Die 26. Tagung der EMAUG, der European Modal-Analysis User Group, am 8. und 9. März 2012 war mit ca. 60 Teilnehmern ein großer Erfolg. So nutzten auch einige Studenten der Hochschule Magdeburg-Stendal die Gelegenheit, sich fachlich zu informieren und mit Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen.
Von links: Christoph Holz, Petra Kittner und Gesa Schonebeck 22
Themenschwerpunkte waren passend zur Tagungsstätte auf dem Gelände der Firma ENERCON die Modalanalyse, die Schwingungstechnik und die Vibroakustik von Windenergieanlagen, aber auch Arbeiten aus der Grundlagenforschung und Fahrzeugindustrie wurden vorgetragen und eingehend diskutiert. Die Firma ENERCON stellte nicht nur ihren Konferenzsaal zur Verfügung, sondern gab den Teilnehmern bei einer Führung durch das Werk Einblicke in Produktion und Technik, wobei die E-126 als weltgrößte Anlage besonderes Interesse hervorrief.
April 2012
Weitere Höhepunkte waren eine exklusive Besichtigung des Schiffshebewerks Rothensee sowie die Abendveranstaltung mit einem Vortrag zur Geschichte der Ottostadt im Bischofssaal des Magdeburger Rathauses. Veranstalter der Tagung 2012 war das Institut für Maschinenbau der Hochschule Magdeburg-Stendal. Für die EMAUG 2013 wurde die Daimler AG in Stuttgart-Untertürkheim ausgewählt.
Deutschlandstipendium an der Hochschule MagdeburgStendal – Bewerbungsmöglichkeit April/Mai 2012 Am 7. März 2012 trafen sich die aktuellen Deutschlandstipendiaten mit Vertretern fördernder Firmen im Forschungs- und Entwicklungszentrum. Damit sollte sowohl den Firmen für ihr Engagement gedankt als auch der direkte Kontakt befördert werden.
Hochschulfiesta
Danach sorgt Mr. NeoN aus dem Fachbereich Bauwesen mit Mainstream, Rock und Pop für tanzbare Musik im Innenbereich. In der Kulturwerkstatt treten außerdem die DJs Buschmeister & Snakesnatcher mit der Musikrichtung Drum ‘n’ Bass auf. Die Bereiche Techno und Dance werden von DJ El Blocko übernommen. Ein Rahmenprogramm darf natürlich auch nicht fehlen: Wer seinen Professoren beim Bierzapfen zusehen will, ist ab 19 Uhr herzlich zum Professorenzapfen eingeladen. Im Vorverkauf kostet eine Karte drei Euro, an der Abendkasse vier. Der Vorverkauf beginnt am 23. April 2012 in den Mensen der Hochschule und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, im Studentenrat der Hochschule und für Frühentschlossene auch schon ab dem 1. April 2012 über www.festungmark.de. Komfortablere Verbindung zum W-LAN der Hochschule Zum Semesteranfang im April 2012 wird es im Hochschul-WLAN Veränderungen geben. Das neue Netzwerk mit dem Namen „eduroam“ ermöglicht eine komfortable Verbindung mit dem W-LAN der Hochschule. Unsere Studenten und Mitarbeiter können sich jetzt mit ihrem Account auch im W-LAN der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg anmelden, genau wie Universitätsstudenten sich mit ihrem Account auf dem Hochschulcampus mit dem W-LAN verbinden können. Das hat besonders Vorteile für Studenten gemeinsamer Studiengänge wie Sicherheit und Gefahrenabwehr. Ein weiterer Vorteil von „eduroam“ ist, dass die Konfiguration so ähnlich wie bei einem „Heim-W-LAN“ erfolgt. Die Installation eines zusätzlichen Client-Programms (Cisco-VPN-Client) ist nicht mehr notwendig. Außerdem unterstützt „eduroam“ eine wesentlich größere Anzahl von mobilen Endgeräten (speziell SmartPhones und TabletPCs) und Betriebssystemen (Android, iOS, Windows Phone 7 etc.). Mit der neuen Zugangs-Technologie 802.1x (auch WPA2 genannt) bietet „eduroam“ weltweit an Bildungseinrichtungen Zugang zu W-LAN und Internet. Weitere Informationen unter: www.eduroam.org/
Foto: Norbert Doktor
Der Studentenrat der Hochschule Magdeburg-Stendal organisiert für den 3. Mai 2012 die „Hochschulfiesta“ in der FestungMark Magdeburg. In Zusammenarbeit mit allen fünf Fachbereichen des Standortes Magdeburg wird derzeit geplant, um allen Studierenden die Party des Jahres präsentieren zu können. Begbie mit Electropop, The 3 Kings mit hausgemachten Rockabilly und die experimentierfreudigen The Hypnotic Lights wechseln sich von 20 bis 23 Uhr auf der Außenbühne ab. Freunde der Livemusik dürfen sich also freuen.
Von links: Fred Röper, Silvana Hein, Helga Weiß (alle Schwenk Zement KG, Bernburg), Felix Steeger, Simone Wiederhold (beide Stipendiaten) sowie Prof. Dr. Ulrike Adlers (Fachbereich Bauwesen) besprachen neue Kooperationsmöglichkeiten. Auch im Jahr 2012 besteht an der Hochschule MagdeburgStendal die Möglichkeit, sich für ein Deutschlandstipendium zu bewerben. Das Stipendium dient nicht nur der Studienfinanzierung, sondern setzt als Begabtenförderung Anreize für Spitzenleistungen. Es soll die leistungsstarken und engagierten Studenten und Studentinnen mit 300 Euro im Monat unterstützen. Dabei werden 50% vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und 50% von einem privaten Förderer wie zum Beispiel Unternehmen, Vereinen oder Privatpersonen übernommen. Die nächste Bewerbungsmöglichkeit für das Deutschlandstipendium besteht vom 1. April bis 31. Mai 2012. Die Koordinatorin, Beatrice Manske, steht auch für Anfragen von interessierten Unternehmen oder Einrichtungen sehr gern zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter: www.hs-magdeburg.de/deutschlandstipendium oder erhalten Sie bei beatrice.manske E-Mail: beatrice.manske@hs-magdeburg.de Semesterausstellung Design Unter dem Motto „Schmecken. Tasten. Riechen.“ stellten DesignStudierende am 16. Februar 2012 ihre Projekte des Wintersemesters 2011/2012 vor. Die Studierenden beschäftigten sich u.a. mit intelligenten Haus-Kommunikationssystemen in der Gruppe „ROOM SERVICES“ oder aber stellten sich vor folgende Problematik: Wie kann ein älterer Mensch beispielsweise einen Süßigkeiten-Automaten bedienen? Dazu fertigten die Projektteilnehmer von „71 in 5 Minuten“ einen Anzug an, der die Sehund Bewegungsfähigkeit einschränkte. Es entstand ein Video, das Schmunzeln verursachte, aber auch deutlich machte, dass 23
treffpunkt campus Nachrichten
Automaten anders gestaltet sein müssten, damit sie auch von älteren Personen bedient werden können. Das Projekt „TransCross“, an dem alle Design-Studierenden beteiligt waren, beschäftigte sich mit dem Thema Aufwachen, wach werden und wieder einschlafen oder entspannt in den Tag starten. Alle Projekte werden unter http://interaction-designgroup.de/sinnflut/ vorgestellt. Neuer Master-Studiengang: Fachübersetzen Arabisch/Deutsch/Englisch
Das Studienangebot wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms „Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland“ gefördert. treffpunkt forschung Forschungskolloquien Sommersemester 2012 Ort: Hörsaalgebäude/Hörsaal 1 Mittwoch, 25. April 2012, 15 Uhr „Funktionelles Design im Maschinenbau (Methoden und Beispiele)“ /// Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign, Prof. Ulrich Wohlgemuth Mittwoch, 30. Mai 2012, 15 Uhr „Einsatzmöglichkeiten von Biowerkstoffen“ /// Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften / Nachwachsende Rohstoffe, Dr. Peter Gerth Mittwoch, 27. Juni 2012, 15 Uhr „Musik – Schmerz – Wahrnehmung: Ergebnisse und Fragen aus der Forschung zur Wirksamkeit musiktherapeutischer Schmerzbehandlung“ /// Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen, Prof. Dr. Susanne Metzner Kontakt: Beatrice Manske Telefon: (0391) 886 44 21 E-Mail: beatrice.manske@hs-magdeburg.de www.hs-magdeburg.de/forschung
Zum Wintersemester 2012/2013 startet an der Hochschule mit Fachübersetzen Arabisch/Deutsch/Englisch ein neuer MasterStudiengang, der sich zum Ziel setzt, den Absolventen und Absolventinnen im Bereich Fachübersetzen in Terminologiearbeit, technische Dokumentation und Unternehmenskommunikation Kompetenz zu vermitteln. Der Studiengang wird in Kooperation mit der German Jordanian University (GJU) in Amman stattfinden. Ein Auslandssemester in Jordanien ist für alle deutschen Studierenden geplant. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2012. Fragen zum Studiengang beantwortet Carmen Michalsky Telefon: (0391) 886 4279 E-Mail: carmen.michalsky@hs-magdeburg.de
Impressum treffpunkt campus Herausgeber:
Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal ISSN 1614-8770
Redaktion:
Norbert Doktor (DOC) , verantwortlich Victoria Grimm (VG) Mitarbeit: Lisa Scheithe, Deborah Schmieg, Sina Wendt, Tanja Mattews (TM) Layout / Satz: Carsten Boek Druck: Koch-Druck, Halberstadt Auflage: 3.000 Titelfoto: Bastian Ehl
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 18. Mai 2012
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Studium Generale im Sommersemester 2012 Die neuen Studium Generale-Kurse, die vom Career Center, den Weiterbildungsmitarbeiterinnen am Standort Stendal und dem Zentrum für Weiterbildung organisiert wurden, können jetzt gebucht werden: https://projekte.hs-magdeburg.de/weiterbildung/ kursangebote/index.php Eine Broschüre mit den Kursangeboten wird in den nächsten Wochen an beiden Standorten ausgelegt. pm / nd / vg
Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Hochschule Magdeburg-Stendal – Pressestelle Breitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg Telefon: (0391) 886 41 44 Fax: (0391) 886 41 45 Web: www.hs-magdeburg.de E-Mail: pressestelle@hs-magdeburg.de www.facebook.com/hsmagdeburg www.twitter.com/hs_magdeburg
Offizieller Förderer:
April 2012
Zusammenarbeit des Studiengangs Bildjournalismus mit dem Hochleistungssport
Unsere Besten für London
Plakate auf Großflächen in Halle, Magdeburg und anderen Städten zeigen vier Spitzensportler aus Sachsen-Anhalt, die gute Chancen haben, im Sommer nach London zu fahren – zu den Olympischen Sommerspielen oder zu den Paralympics. Fotografiert wurden sie von Studierenden des Studiengangs Bildjournalismus. 1)
2) TEAM
SACHSEN-ANHALT
Fotos: Privat
LONDON
Foto: Katrin Mende
3)
Der Landessportbund Sachsen-Anhalt e.V. und die Hochschule Magdeburg-Stendal haben einen Kooperationsvertrag. Auf dessen Basis baten der Landessportbund und Olympiastützpunkt Sachsen-Anhalt um Unterstützung durch die Hochschule, um eine Imagekampagne für Sportler zu entwickeln, die 2012 nach London zu den Olympischen Sommerspielen oder zu den Paralympics fahren. Dank der Hilfe von Prof. Dr. Renatus Schenkel waren mit drei Studenten des Studiengangs Bildjournalismus, Pauline Willrodt, Lukas Schulze, Felix Abraham, schnell die konkreten Partner gefunden. Was anfangs lediglich für Sporthallen, Vereine und Schulen gedacht war, ist seit Anfang März 2012 dank der hinzugewonnenen Partner auch im öffentlichen Raum zu sehen, beispielsweise auf 151 Großplakaten in den großen Städten Sachsen-Anhalts. „Die Vier treffen sich hier zum ersten Mal“, sagte Helmut Kurrat, Leiter des Olympiastützpunktes Sachsen-Anhalt bei der ersten öffentlichen Präsentation in Halle mit einem Schmunzeln. Gemeint war: Die vier Sportler, die auf dem Hauptmotiv zu sehen sind, Nadine Müller, Paul Biedermann, Andreas Ihle und Ali Ghardooni, waren jeweils
einzeln aufwendig fotografiert worden. Vor den Fotoshootings gab es Absprachen zwischen Grafik der Hochschule und Studenten, damit Hintergrund, Brennweiten und Licht übereinstimmten. Dann war es Sache der Grafiker Carsten Boek und Marc Uhlenhaut, aus den vier einzelnen Porträts am Rechner ein starkes Team zu formen. Die Sache ist geglückt, glaubt man Dr. Nadja Walter, Referentin des Präsidialbüros beim Landessportbund Sachsen-Anhalt e.V.: „Das Ergebnis der lang geplanten Image-Kampagne hat gezeigt, wie konstruktiv und innovativ eine Zusammenarbeit mit jungen und erfahrenen Menschen aus den verschiedenen Bereichen sein kann. Ohne die Kreativität und das Engagement der Fotografen und der Grafiker wäre die Durchführung der Kampagne bei weitem nicht so erfolgreich gewesen. Die Bilder finde ich einfach unglaublich überzeugend und ganz wundervoll.“ „Diese vier Leuchttürme des Sports präsentieren unser Bundesland. Sie sind Werbeträger für unsere Region. Mit diesen vier Gesichtern sollen sich die Menschen identifizieren. Es ist am einfachsten, mit sportlichen Erfolgen Werbung zu betreiben“, freute sich zum Kampagnenstart auch der
Foto: Lukas Schulze
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1) Plakatmotiv, 2) die Fotografen (v. l.) Felix Abraham, Pauline Willrodt und Felix Schulze 3) Felix Abrahm beim Fotoshooting mit Paul Biedermann 4) Holger Stahlknecht, Minister für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, (2. v. r.) bei der Plakat-Präsentation in Halle Präsident des Landessportbundes, Andreas Silbersack. Bleibt zu hoffen, dass die Sportler, die sich auf London vorbereiten, die Qualifikationen meistern und mit Medaillen heimkehren. Auf Facebook gibt es seit Kampagnenstart die passende Fanpage: www.facebook.com/TeamSachsenAnhalt Norbert Doktor 25
treffpunkt campus
Foto: Rolf Brändle
video etwas anderes Musik Studenten drehen ein
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Sonntag, 29. Januar 2012, 9 Uhr morgens. Eigentlich sollte der Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal jetzt so gut wie leer sein, doch an diesem Tag ist etwas anders. Heute wird hier, im Mensagebäude, ein Musikvideo gedreht. Um genau zu sein, ein University Lipdub. „Ist alles soweit fertig?“ fragt Anja Schildknecht, eine der Teamleiterinnen des Projekts „University Lipdub MD h2“. Mit dem Storyboard in der Hand geht sie noch einmal die Route der Kamera ab, bevor die Statisten kommen. „Das Video folgt einem festgelegten Weg, denn ein Lipdub wird ohne Schnitt gedreht, also in einem Durchmarsch“, erklärt die 23-Jährige, während sie im Studio alle Requisiten überprüft. Die Kamera ist an einer Weste befestigt, die der Kamermann trägt. So wird eine Ego-Perspektive hergestellt. Anja grinst: „Als würde der Zuschauer selbst durch das Gebäude laufen“. Die Statisten werden den Song mit ihren Lippen synchronisieren. „Darum ist es auch so wichtig, dass viele Leute kommen“, fügt Anja hinzu. Dieser Wunsch soll sich erfüllen: Nach und nach füllt sich die Mensa im Herrenkrug mit knapp 50 Statisten. Die 15-köpfige Projektgruppe ist sichtlich erleichtert. Zunächst werden alle Teilnehmer im Audimax begrüßt, bevor jeder Statist seine eigene Rol26
le bekommt. Einige Mädchen werden ihre Nasen an einer Scheibe plattdrücken, weil sie einen Breakdancer anhimmeln. Ein DJ wird Pizzen anstatt Platten scratchen und ein als Hase verkleideter Student wird im TV-Studio vom Moderator mit einer Zeitung verprügelt. In der Mensa wird sogar eine komplette Band aufgebaut. Doch zunächst muss das große Finale geprobt werden. Währenddessen wird im Vorraum der Mensa das Catering aufgebaut, welches die Projektgruppe als Dank für die Statisten organisiert hat. Finanziert wird das Projekt durch Spenden und Sponsoring, beispielsweise durch den Fachschaftsrat des Studiengangs Journalistik/Medienmanagement. Nachdem die Statisten eingewiesen wurden und sich gestärkt haben, gibt Anja neue Anweisungen: „Alle auf Position!“, ruft die Studentin durch ihr Megafon. Gleich geht es los und der erste Take beginnt. Knapp 70 Leute laufen aufgeregt durcheinander bis schließlich jeder seine Position gefunden hat. Einige Statisten haben auch zwei Rollen und müssen während der Takes so schnell wie möglich vom Audimax ins Hörfunk-Studio rennen. Die Musik verstummt. Jeder Statist guckt jetzt noch einmal auf seinen Textzettel mit den markierten Zeilen. „Denkt an die Mundbewegungen“, schreit Anja aus dem Studio. Die Statisten stehen nervös auf ihren Plätzen. Endlich ertönt der Beat von „Word Up!“ der Band Korn aus
dem großen Ghettoblaster. Sven, der Kameramann macht sich auf den Weg. Vom Audimax nach unten, vorbei an dem sexy Breakdancer, weiter nach draußen auf den Mensavorplatz. Zum Seiteneingang wieder hinein, durch den engen Gang. Dann durch das Studio und in die Mensa, wo das große Finale stattfindet. Während die Kamera den Sänger der Band fixiert, versammeln sich die Statisten in dem großen Raum. Die Kamera schwenkt zu ihnen hinüber und alle flippen aus: Sie tanzen auf den Tischen, schreien und lachen. Eine riesige Party. Doch jetzt wird es ernst. Die Kamera wendet sich für wenige Sekunden ab. Alle müssen sich so schnell wie möglich hinsetzen und so tun, als wäre nichts gewesen. Die Statisten rennen, schieben Stühle beiseite, „LOS, LOOOS! Schneller, schneller!“, brüllt Anja. Und dann – die Kamera schwenkt wieder in den Raum – geschafft! Als der Aufnahmeknopf der Kamera erlischt, klatschen und jubeln alle. Der erste Take war zwar nicht perfekt, trotzdem ist jeder erst einmal erleichtert. Doch dieses Gefühl währt nicht lange, denn Anja setzt schon wieder ihr Megafon an: „Das geht noch besser! Auf geht’s zum zweiten Take Leute, alle auf ihre Plätze!“ Nach sechs Stunden und letztendlich 14 Takes ist das Video im Kasten und die Statisten sowie das Lipdub-Team erschöpft, aber zufrieden. Katharina Vock
treffpunkt April campus 2012 Personalien
Simone Dolg Seit Anfang des Jahres ist Simone Dolg (36) Lehrkraft am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen. Sie unterrichtet in den Fächern Gesundheitsbildung und Gesundheitspraxis und betreut Projekte und Bachelor-Arbeiten. Bereits ihr Studium zur Diplom-Gesundheitswirtin führte die gebürtige Staßfurterin an die Hochschule Magdeburg-Stendal. Ihr Interesse, Menschen für körperliche Aktivität und eine gesunde Lebensweise zu begeistern und die gute Atmosphäre auf dem Campus haben sie dazu bewegt, ihre jetzige Tätigkeit aufzunehmen. Die gelernte Bankkauffrau arbeitete zuvor bei der Daimler AG in Stuttgart in der Abteilung Health & Safety Policy. Berufsbegleitend absolvierte sie während dieser Zeit das postgraduale Studium General Management an der International School of Business and Entrepreneurship der Steinbeis-Hochschule Berlin, das sie mit dem Abschluss Master of Business Administration beendete. Für verschiedene Auftraggeber ist Simone Dolg seit 2010 auch in der konzeptionellen Gesundheitsförderung tätig und dabei beispielsweise für die Planung und Durchführung von Gesundheitstagen in Unternehmen zuständig. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Hochschule ist Simone Dolg außerdem im Gesundheitszentrum – Verein an der Hochschule Magdeburg-Stendal e.V. und als Übungsleiterin für Gesundheitssport aktiv. tm
Simone Winkler Simone Winkler ist seit Anfang Februar als Projektkoordinatorin im Zentrum für Lehrqualität und Hochschuldidaktik (ZLH) tätig, das zum Prorektorat für Studium und Lehre gehört. Die Arbeit im ZLH startete im Herbst 2011. Es befindet sich derzeit im Aufbau und wird durch das Bund-Länder-Programm „Qualitätspakt Lehre“ gefördert. Die gebürtige Magdeburgerin fungiert im Rahmen ihre Tätigkeiten als zentrale Schnittstelle zwischen dem ZLH und anderen Akteuren innerhalb und außerhalb der Hochschule. Sie ist Ansprechpartnerin bei allen organisatorischen Fragen rund um das Projekt und wird die noch zu besetzende Professur bei allen administrativen und organisatorischen Belangen unterstützen. Simone Winkler koordiniert und organisiert Workshops und Fortbildungsangebote für Lehrende, Studierende und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Hochschule Magdeburg-Stendal. Dadurch soll eine nachhaltige Verbesserung der Studienbedingungen und Lehrqualität gewährleistet werden. Die Projektkoordinatorin studierte Informationstechnik an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden und arbeitete 25 Jahre für ein Telekommunikationsunternehmen sowohl im technischen als auch im Kundenbereich. TM
Eric Wuest
Fotos: Pressestelle
Seit Anfang Januar ist Eric Wuest (40) als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Fachbereich Bauwesen tätig. Der gebürtige Kanadier (Toronto) lehrt nun seine Muttersprache. Schon seit 2004 arbeitet er an der Hochschule Magdeburg-Stendal in verschiedenen Fachbereichen als Lehrbeauftragter. Zuvor war der 40-Jährige im Zoo von Toronto und als Englischdozent in Japan beschäftigt. Seit 1998 lebt er in Magdeburg und ist für verschiedene Bildungsträger und Firmen tätig. Aufgrund des grünen Campus, hat ihn die Hochschule jedoch besonders begeistert. Wuest studierte an der Trent University in Peterbourough, Ontario, Literatur und Geschichte. Die Literatur nimmt auch privat einen großen Platz in seinem Leben ein: Einige seiner Gedichte und Texte wurden bereits in Büchern und Zeitschriften abgedruckt. Ein Kommentar bekam sogar den Preis ‚Conservation in the field of education‘. Die Ideen und Schauplätze für seine Texte findet er auf seinen zahlreichen Reisen. Außer seinen Städtereisen und Abenteuern in Deutschland interessiert sich der Kanadier besonders für die Orte, an denen er kein Wort versteht und sich ganz in der Fremde verlieren kann. TM
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