it’s for you, it’s free, it’s NET WORK, Yeah!
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# 1 FREEDOM
Mai 2014, Wien
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Illustration Cover: Elke Bauer
Aufgewacht, Ihr Lieben! 20 Minuten Networken, Kaffee trinken, plaudern, 20 Minuten inspirieren lassen und Vortrag anhören, dann ab ins Büro. Have a creative morning, lovely Vienna! — E U e r C r ea t i v e m o r n i n g s t ea m
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A B O U T C r ea t i v e m o r n i n g s
W W W.CREATIVEMORNINGS.COM/ VIE
CreativeMornings ist eine Frühstücksvortragsreihe für die Kreativbranche
2008 startete Tina Roth Eisenberg in New York mit CreativeMornings eine regelmäßig stattfindende Veranstaltung für die kreative Community. Das Konzept ist simpel: einmal im Monat wird ein gemeinsames Frühstück organisiert, inklusive einem inspirierenden Kurzvortrag zum aktuellen Monatsthema – jetzt auch in Wien! Online trifft offline und umgekehrt: Wir dokumentieren jeden Vortrag per Video und machen ihn auf unserer ChapterSeite creativemornings.com/vie weltweit zugänglich. Hier trifft sich die lokale Community auch abseits der monatlichen Veranstaltungen: Registriert euch als Mitglied des Vienna-Chapter, besucht unseren Blog und tragt euch ein, um unseren monatlichen Newsletter zu erhalten.
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Eine Typische CreativeMornings veranstaltung MONTAG 11:00 Anmelden auf creativemornings.com/cities/vie (immer ab Montag in der Woche des Vortrags) FREITAG 08:30 09:00 09:25 09:35 10:00
Einchecken, Frühstück genießen! Netzwerken, plaudern, Kaffee trinken Den inspirierenden Vortrag anhören Q&A mit dem Speaker Mix and mingle Ab ins Büro!
Have a creative morning!
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IN ZAHLEN
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Städte in 30 Ländern
Besucher pro Event
WebSeitenbesuche pro monat
1.5M
VideoViews der aufgezeichneten Vorträge
Tassen KÖSTLICHEN kaffee genossen
Twitter FollOWer
900 CreativeMornings Events bis heute
Weltweite Besucher pro Monat
Tumblr Follower
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Newsletter Abonnenten
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content
s p ea k e r
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ABOUT C R E A TIV E MORNING S Eine kurze Einf端hrung in das Konzept der Vortragsreihe CreativeMornings
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N E T W ORK
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I L L U S TR A TOR
Elke Bauer
Grafik-Designerin und Illustratorin
INT E RVI E W
The Old, the Young & the Sea Andreas Jaritz im Interview mit Verena Rumplmair
TEAM
H I , VI E NN A
BACKCOVER
Start Your Own Chapter
Andreas Jaritz
Lisa Langmantel 端ber den Beginn von CreativeMornings in Wien
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s p ea k e r ' s p r o f i le Produzent von The Old, the Young & the Sea
Sophie Doblhoff-Dier Industrie- und Grafik-Designerin
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C OMM U NIT Y
Matthias M端ller Music und Sound Designer
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IMPRINT
cO L L A B OR A TOR
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paroli-magazin.at
Die Jounalistengruppe des paroli Magazins stellt sich vor
sponsors A N D Tea m 6
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i n s p i r at i o n
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IMPRINT HERAUSGEBER Verein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene
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REDAKTION Lisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Florine Kammerer, Thomas Piribauer und das Creative Mornings-Team
Über Kaschmir
Lukas Wagner von der Journalistengruppe paroli über das Thema des Monats „Freedom“
ILLUSTRATION Portraits in dieser Ausgabe: Marie-Pascale Gafinen
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DRUCK Rema-Print-Littera AUFL AGE 200
I L L U S TR A TION
zum Essay
COPYRIGHT Die Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das Creative Mornings Magazine bietet die Plattform.
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L AYOUT / DESIGN/ KONZEPT Florine Kammerer/BueroApril, Thomas Piribauer und Marie-Pascale Gafinen
Zitat zum Thema „Freedom“
KONTAKT vienna@creativemornings.com
von Elke Bauer
INTERVIEW / LEKTORAT Verena Rumplmair
Q U OT E
CREATIVEMORNINGS VIENNA Facebook: www.facebook.com/CreativeMorningsVienna Twitter: https://twitter.com/Vienna_CM Blog: http://creativemornings.com/cities/vie
gestaltet von den Typejockeys
© Wien, 2014
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Hi, Vienna
Vienna wants to host
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Hi, Vienna
„ S t a r t y o u r o w n cha p t e r “ Elektrisierende vier Worte, die den Startschuss zu Creative Mornings Vienna gegeben haben. Ich kann mich noch genau an den Abend erinnern, an dem ich den swissmiss-Blog gelesen und herausgefunden habe, dass man Creative Mornings auch in die eigene Stadt holen kann. Gelesen, gefreut und los gelegt.
„V i e n n a i s m o r e t ha n r eady t o be p a r t o f t he C r eat i v eM o r n i n g s C o m m u n i t y ! “ Ich sehe und erlebe hier eine Menge Potential: viele großartige Projekte, vielfältige Geschichten und Persönlichkeiten, die eine Bühne verdient haben – eine sowohl nationale als auch internationale. Für mich hat ein solches Event einen großen Mehrwert, weil es Ideen anstößt, motiviert, etwas selbst auszuprobieren – und neue Perspektiven eröffnet.
Vielen Dank! An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle Interviewpartner, die die Bewerbung mit ihren inspirierenden und euphorischen Statements unterstützt haben: dasviadukt, Hotel am Brilliantengrund, EAT MY DEAR, LAUT aber LEISE, LWZ, mischer‘traxler, moodley brand identity, mostlikely, Seite Zwei und WE BANDITS. Danke auch an Matthias Müller für den großartigen Sound.
Der Bewerbungsfilm lisalangmantel.dunked.com/ creativemornings-application
„ L e t ’ s ha v e b r ea k fas t “ Meine Vision für Creative Mornings Vienna ist es, ein Event auf die Beine zu stellen, für das auch der größte Morgenmuffel bereit ist, ein klein wenig seines Schlafes zu „opfern“. Das Aufstehen zahlt sich aus: Kaffee, interessante Menschen und eine Portion Inspiration warten auf Euch – und das gratis & Monat für Monat!
A ha p p y C r eat i v eM o r n i n g !
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S p ea k e r I n t e r v i ew
THE OLD, THE YOUNG & THE SEA
The European surf documentary P r o duze n t A n d r eas J a r i t z 10
Wir haben Andreas Jaritz, unseren Mai-Speaker, getroffen und mit ihm über unser aktuelles Monatsthema geplaudert: Freedom. Wie es war, einen Dokumentarfilm als freies Projekt zu realisieren, welche Erfahrungen er bisher mit persönlicher und beruflicher Freiheit gemacht hat, und was dieser große Begriff „Freiheit“ eigentlich für ihn bedeutet, könnt ihr hier nachlesen.
I n t e r v i ew : Ve r e n a Ru m p l m a i r
Lieber Andreas, du bist Produzent von „The Old, the Young & the Sea“, der ersten europäischen SurfDokumentation. Wie ist denn die Idee dazu entstanden? Ich war 2004 das erste Mal surfen. Zum studieren war ich dann 2005 in Galizien im Nordwesten von Spanien und 2007 in Chile, also immer am Meer. In Chile hatten wir schon eine Kamera dabei und wollten das Semester dokumentieren, das ist aber an der Technik und auch an Zeitmangel gescheitert. Mario [Hainzl, Regisseur des Films] hat zu diesem Zeitpunkt auch schon zwei Semester im Ausland verbracht. Danach gab es noch ein paar mehrwöchige Reisen, immer entlang der Küste, die für die Entwicklung der Idee wichtig waren.
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Foto Credits: www.stefanleitner.com
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S p ea k e r I n t e r v i ew
Wann habt ihr beschlossen, das Projekt wirklich durchzuziehen?
Foto Credits: www.stefanleitner.com
Ich glaube der Punkt war erreicht, als Mario und ich das Gefühl hatten, dass wir das richtige Team dafür haben. Projekte in der Größenordnung eines Films macht man einfach nicht alleine. Wir haben schon relativ früh in unserem Bekanntenkreis herum gefragt, ob jemand geeignete Leute für so ein Projekt kennt. Das lief bei uns sehr stark über Empfehlungen und ein gutes Netzwerk. Als wir die Leute dann zu einem Meeting zusammen getrommelt haben, gab es schon ein Konzept. Und als dann alle Feuer gefangen hatten wussten wir, dass wir das durchziehen, egal wie.
In eurem Film geht es um „the quest for freedom and self-realization“. Ist es das, was du gerade verfolgst? Ja. Ich sehe mich als Dienstleister langfristig nicht verwirklicht. Das heißt nicht, dass ich das generell negativ sehe, aber ich möchte gerne selbst etwas schaffen, mein eigenes Ding machen. Man muss einfach schauen, wo man sich am besten aufgehoben fühlt. Mein Talent ist Leute für etwas zu begeistern, die mir bei der Umsetzung eines Projekts helfen, weil ich es alleine nicht kann. Ich glaube, wir haben uns dann selbstverwirklicht, wenn unser Film keine Eintagsfliege war und alle, die in das Projekt involviert waren, daran partizipieren und davon leben können. Es kann langfristig einfach nicht sein, dass man sich monatlich überlegen muss, wo man die Miete hernimmt.
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Muss man die eigene Freiheit riskieren, wenn man von seiner Arbeit leben können möchte? Das ist ein ständiges Problem. Im Moment werden wir viel darum gebeten, dass wir uns für einen möglichen zweiten Film nicht von einem TV-Sender kaufen lassen. Ein Seniorpartner mit Erfahrung ist aber oft gar nicht schlecht. Andererseits sind das oft Knebelverträge und es bleibt die Frage, ob man dann noch das verwirklichen kann, was man ursprünglich wollte. Auf jeden Fall darf man niemanden verteufeln, nur weil Geld im Spiel ist, dabei können auch sehr gute Dinge entstehen.
Was waren die wichtigsten Voraus setzungen für euch, um den Film so realisieren zu können, wir ihr das wollt? Wir hatten von der Uni nur theoretisch Ahnung vom Film, deshalb war uns eine sehr genaue Vorstellung von dem, was wir umsetzen wollen, sehr wichtig. Filmhandwerklich war uns eine professionelle Herangehensweise auch weniger wichtig, als sich komplett auf die Vision zu konzentrieren. Es ging uns um die Story. Unsere Prämisse war immer „Story vor Bild“: Auch wenn ein guter Satz schlecht gefilmt war, ist er drinnen geblieben. Wir wollten eine authentische Dokumentation, deshalb kam scripten für uns nicht in Frage.
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Und wie sah es finanziell aus? Wir hatten eine Förderung vom Land Steiermark und ein paar Sponsoren. Damit war ungefähr ein Viertel des Gesamtbudgets abgedeckt. Den Rest haben wir aus eigener Tasche finanziert und über die enorme Arbeitsleistung des Teams erreicht, für dessen Einsatz wir allen den größten Dank schulden. Alle haben an das Projekt geglaubt und daran, dass sie sich von diesen monetären Zwängen freikämpfen können.
Was bedeutet „Freiheit“ für dich? Unser Film ist zwar ein „freies Projekt“, aber wir sind trotzdem von anderen abhängig, z.B. Sponsoren oder Fördergeber. Wir haben das ziemlich breit gefächert, das macht die Freiheit vermutlich aus und wir wollen das in Zukunft beibehalten. Ich persönlich fühle mich dann frei, wenn ich als Freelancer nicht immer sofort zur Stelle sein muss, wenn ein Kunde etwas braucht. Der Kunde sollte verstehen, dass man nicht 24/7 verfügbar sein kann. Das basiert wahrscheinlich auch auf dem extremen Preiskampf in der Branche. Jeder glaubt, er wird sofort gekickt, wenn er nicht spurtet. Kunden sollten auch warten können, weil sie wissen, dass das, was gemacht wird, gut ist. An diesem Punkt angelangt würde ich dann von Freiheit sprechen.
Wie sieht gutes Netzwerken deiner Meinung nach aus? Ich will mich nicht verstellen müssen. Wenn man sich gegenseitig erzählt, was man macht, und dann feststellt, dass man vielleicht voneinander lernen kann – das ist Netzwerken. Ich bin immer sehr vorsichtig damit, Menschen schnell abzuschreiben. Auch wenn jemand unmittelbar mit meinem Business nichts zu tun hat, kann die Person auf einer anderen Ebene interessant sein. Netzwerken bedeutet, ganz viel auszuprobieren, Leute kennen zu lernen und selbst ein Gefühl
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dafür zu bekommen, wo man hin will. Es schadet jedenfalls nie, zum richtigen Zeitpunkt eine Visitenkarte dabei zu haben, aber sie auf Druck zu verteilen bringt gar nichts.
Es ist ein sehr erfrischendes Format. Kreative arbeiten oft bis spät in die Nacht und sind tendenziell eher Morgenmuffel. Gerade deshalb ist es interessant, dass sich dieses Format so gut etabliert. Man muss schon ein gewisses Maß an Einsatzbereitschaft mitbringen, um so früh aufzustehen. Ich glaube aber, dass das gut ist, weil die Leute ihre Termine eher später ansetzen und BREAKFAST CHECK in der Früh noch mehr geistige Frische mitbrinM o r g e n m u f f el o de r F r ü hau f s t ehe r ? gen. Es wird spannend Ich war mal Frühaufsteher, mittlerweile zu beobachten, wie sich bin ich ein Morgenmuffel. Aber eigentlich liebe ich es, früh aufzustehen. das entwickelt!
Vielen herzlichen Dank für das Gespräch!
Ka f f ee o de r Tee ? Kaffee. Und Tee. Aber eigentlich Kaffee!
W i e s i eh t de i n i deales F r ü hs t ü c k aus ? Möglichst viel Verschiedenes: Orangensaft, Schinken, Käse, Aufstriche … Vor allem Obst sollte unbedingt dabei sein. Ich kann auf alles jeweils verzichten, aber ideal ist es dann, wenn es viele verschiedene Sachen gibt.
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oldyoungsea.org
Wie wird CreativeMornings die Wiener Kreativszene bereichern?
E S S AY
Über Kaschmir
Text: Luk as Wagner paroli-magazin.at
E ssay zu m The m a des M o n at s : F r eed o m
A
dler kreisen über der Stadt. Nicht nur ein einzelner. Nicht majestätisch. Kein erhabener Flug. Es ist eine düstere Schar, ein hungriges Rudel, ein gemeiner Mob – vielleicht 40 oder 50 Vögel. Über-, unter-, nebeneinander und ineinander verwoben gleiten sie in weiten Kreisen durch den grauen Himmel über der grauen Stadt in einem grauen Tal. Nein, nicht einmal die Adler sind hier ein Symbol der Freiheit. Es ist bereits Ende Februar, als ich in Srinagar ankomme. Erst im Landeanflug verziehen sich die Wolken. Unter mir öffnet sich das Kaschmir-Tal. Die Gipfel des Himalaya bleiben in den Wolken verborgen. Grün-braun gestrichene Flugzeug-Hangars und Bunker auf grauen Feldern, kahle Bäume, rostrote Hausdächer.
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Die Region Kaschmir ist umzingelt von Bergriesen: der Himalaya im Osten, der Hindu Kush im Westen, das Pamir-Gebirge im Norden. Die mächtigsten Gebirge der Erde. Im Winter sind weite Teile des Landes nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Bärtige Männer mit Maschinengewehren stehen auf der Landebahn. Ihre Körper sind eingehüllt in dreckfarbene Ponchos, die Arme und Beine verschwinden lassen. Nur der Kopf schaut noch hervor. Schon über ein halbes Jahrhundert befindet sich Kaschmir in einem endlosen Konflikt, ist Schauplatz von Kriegen und Opfer von Terroranschlägen. Indien und Pakistan erheben gleichermaßen Anspruch auf den gebirgigen Landstrich. Seit 1947 kämpfen die beiden Mächte verbissen um das Land – kämpfen um die Vorherrschaft, ums Prinzip, um die Freiheit.
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Blockschrift in enge weiße Kästchen: Name, Beruf, Religion, Größe. Sie müssen alles wissen. Schnell ausfüllen, schnell weiter, schnell raus hier. In einem Geländewagen verlasse ich das Flughafen gelände. Vorbei an Wachposten, Panzer sperren und Stacheldrahtzäunen geht es nach Srinagar. Millionenstadt, 1.600 Meter über dem Meer, baufällige Hütten, dreckige Kanäle, massige Hausboote – sie nennen es „Venedig des Ostens.“ 1948, 1965 und 1971 – drei Kriege haben Indien und Pakistan um Kaschmir geführt. Dreimal gab es dabei weder Sieger noch Verlierer. Auch die Bemühungen einen unabhängigen Staat Kaschmir zu gründen, blieben ergebnislos. Der Fahrer schweigt, reagiert auf keine Fragen, spricht kein Englisch. Wortlos fahren wir dahin. Hunde mit verfilztem Fell liegen zusammengerollt am Straßenrand. Manche allein, manche in Gruppen eng beieinander. Gesperrte Straßen, bewaffnete Männer. Der Wagen stoppt an einem schwarzen See. Kahle Pappeln, schlafende Hunde, körperlose Wesen in dreckfarbenen Ponchos. Hausboote am Ufer. Der Fußboden knarrt bei jedem Schritt. Leise, aber regelmäßig hört man sanft Wellen gegen die Wand des Hausbootes klopfen. Es ist kalt, dampfender Atem. Ich liege auf dem Rücken, blicke zur
holzvertäfelten Decke. Ornamente und Schnitzereien überall. Unter der schweren roten Samtdecke mit weißem Fellrand kann ich meine Arme und Beine kaum bewegen – königlicher Klammer griff. Bilder im Kopf, als mir die Augen zufallen: graues Licht, braune Felder, kahle Bäume, wolkenverhangene Berge. Bunker, Soldaten und Maschinengewehre. LUKAS WAGNER Blockschrift und Pan- Über den Autor: Lukas Wagner, zersperren. Ein schwar- Jahrgang 1983, ist freischaffender zer See, kalter Atem. Journalist, Filmemacher und Medien gestalter. Als Mitglied der paroli-ReKreisende Riesenvögel. daktion arbeitet er an neuen Darstel-
lungsformen im Online-Journalismus. Dabei stehen Bewegtb ilder – von Vi-
Ich springe auf. Die rote deo bis Animationen – im Mittelpunkt Samtdecke fällt lautlos seiner Arbeiten. zu Boden. Panik! Ich bin eingesperrt, ein GefangeIn ihrem Journalismuslabor arbeiten ner! Sechs große Schritte, die Mitglieder von paroli an innovadurch die Türe, über den tiven Darstellungsformen, Formaten und Finanzierungsmodellen des moSteg ans Ufer. Allein: die dernen Onlinejournalismus. Hunde verschwunden, die bärtigen Männer in ihren Hütten. Nur die Pappeln wiegen sich fast unmerklich im Wind. Ich drehe mich um. Ein Adler, vollkommen ruhig, mit angelegten Flügeln sitzt er auf dem Dach des Hausbootes. Ich starre ihn an, er starrt mich an. Eine Minute, dann fliegt er davon. Freiheit.
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Illus t r a t o r
“
Freiheit beginnt im Kopf.
ELKE BAUER
Grafik-DESIGN & IL LUSTR ATION
ELKEBAUER.AT
Ehrlicherweise muss man sagen, dass ich, in der nieTEL: +43 681 819 449 83 derösterreichischen Pammail@elkebauer.at pa aufgewachsen, lange keine Ahnung hatte, dass Berufe wie Grafik-Designer und Illustrator überhaupt existierten. Als ich 17 war, nahm mich mein Cousin mit in die große Bundes hauptstadt und zeigte mir die Klassen der Angewandten. Was für eine Offenbarung – man konnte also Geld mit dem verdienen,
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was ich ohnehin schon den ganzen Tag tat! In drei Jahren an der Graphischen lernte ich die Basics, danach folgten zwei weitere Lehrjahre bei der wundervollen Cordula Alessandri in ihrem Studio im 9. Bezirk. Das Fernweh zog mich 2011 nach Barcelona, wo ich mit einem Master für Illustration wieder anfing, regelmäßig Umwelt, Menschen und ihre Eigenheiten zu dokumentieren. Ein Jahr später folgte ich meiner
qu o t e
Liebe nach Dublin auf die grüne Insel am oberen Zipfel Europas, wo ich unter anderem in Projekten für Red & Grey Design das raue Klima und die warme Herzlichkeit der Iren zu schätzen lernte.
Aber Apfelstrudel bleibt Apfelstrudel und kann weder durch Churros noch Carrot Cake ersetzt werden. Deshalb bin ich nun seit zwei Monaten wieder zurück in der schönen Stadt an der Donau. Graphisch gesehen bin ich zu alessandridesign zurückgekehrt, und meine selbstständigen illustrierten Arbeiten findet man unter anderem im Landjäger Magazin oder bei selbstinitiierten Projekten wie Stadttagebüchern, Zines oder Ausstellungen. Wenn ich etwas aus meiner Arbeit im restlichen Leben anwenden kann, dann vor allem, dass es wichtig ist, sich das Auge für die kleinen Details im Leben zu bewahren: Eben den Geruch des Apfelstrudels der Mama in Niederösterreich, die Ge räusche der Stiefel auf frischem Schnee, die kindliche Vorfreude am Vorabend einer Reise, oder die absurden Gespräche grantiger Wiener in der U6.
QUOTE ☛ Das Zitat zum Monatsthema „Freedom“ auf der folgenden Doppelseite wurde vom Wiener Schriftgestaltungs- und DesignBüro Typejockeys umgesetzt – unter Verwendung ihrer preisgekrönten Schrift Ingeborg, erhältlich auf typejockeys.com Über Ingeborg: Die Ingeborg-Familie wurde mit dem Ziel entwickelt, eine leserliche klassizistische Antiqua zu gestalten. Ihre Wurzeln mögen historisch sein, ihr Anspruch aber ist zeitgemäß. Ingeborgs Text-Schnitte sind funktional und diskret. Dies wurde erreicht TYPEJOCKEYS.AT ohne die Charakteristi- TEL: +43 1 890 11 71 ka einer klassizistischen Henriettenplatz 8/6 Antiqua – vertikale (Eingang: Friesgasse 9½) 1150 Wien, Österreich Achse und hoher Kontrast – zu verlieren. Die Display-Schnitte sind durch ihre individuelle Formen sprache und richtig viel Tinte am Papier ein wahrer Eyecatcher. Beide haben jedoch den selben Ursprung und harmonieren perfekt.
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I don’t the w Benjamin
t know way, Franklin* *Or someone else, probably.
t ea m
Momente der Freiheit: “ Kleine – Einen Ast solange bearbeiten, bis er
Sophie Doblhoff-Dier I ndustrie - & Grafik-Design
Doppelspiel: Projekt für R. Horn im Zuge der Wien Products Collection 2012
Produktion DOPPELSPIEL: Innenleben: Garbarage Upcycling Design. Hülle und Zusammensetzung: Robert Horn
ein Löffel ist. – In der Straßenbahn sitzen bleiben und schauen, wo man landet.
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L AMPE: Tropfen Projekt für XXXLutz/Mömax 2 Farbvarianten, Textilkabel zur Zeit im Mömax Online Store erhältlich
Ich stehe erst ganz am Anfang der Selbstständigkeit, das Atelier wartet darauf eingerichtet zu werden, die Steuerberaterin möchte mir Tabellen näherbringen und vor allem schweben mir tausend Ideen im Kopf, die endlich intensiver betrachtet werden wollen.
Ich glaube, wir sind eine Generation der Querdenker. Wir müssen querdenken, um all unseren Forderungen gerecht zu werden. Eine erfüllende Arbeit, ein Leben abseits der Arbeit, Social Responsibility würde ich sehr gern verfolgen und am Ende vom Tag wäre ein bisschen Geld in der Tasche auch nicht schlecht. Mitten in diesen Überlegungen biegt eine wunderbar motivierte Lisa um die
Ecke und erzählt mir von DOLBHOFF-DIER.AT Creative Mornings und ih+43 650 66 411 67 ren Wien-Plänen. Zwei bis TEL.: sophie@doblhoff-dier.at drei Creative Mornings- Säulengasse 10, 1090 Wien Lectures später (online konsumierbar), stelle ich fest, dass dieses monatliche Frühstück nichts anderes ist, als ein Haufen kreativ denkender Menschen, mit einem Haufen an Ideen und einem Haufen möglicher Wege. Im Gegensatz zu mir sind sie schon auf dem Weg. Und diese Wege funktionieren, das motiviert wahnsinnig und bestärkt die eigenen Ideen. Lisa und ich sitzen sehr oft zusammen, Lisa plant ein wunderbares Projekt, sowohl Lisa als auch Creative Mornings begeistern mich, also war es naheliegend, ihr meine Hilfe anzubieten. Ich freue mich wahnsinnig auf unsere Zusammenarbeit, die ersten Events, Wiens Haufen und Wiens Wege.
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C OMM U NIT Y
LINK ZUM BEWERBUNGSVIEDEO: http://lisalangmantel.dunked.com/ creativemornings-application
“
Freiheit bedeutet für mich, jeden Tag das zu tun, was mir Spaß macht und davon leben zu können.
Matthias Müller
Music & Sound Design
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… ob in Bands, aus Spaß an der Sache, oder einfach nur um Dinge auszuprobieren. Somit kann ich mir keinen besseren Job als den vorstellen, den ich gerade mache. Rockstar möglicherweise, aber das ist eine andere Geschichte. Da ich immer auf der Suche nach neuen Kontakten und Denkanstößen bin, war es für mich eine tolle Sache, das Creative Mornings-Video mit meiner Musik zu unterstützen.
sound.matthiasmueller.at TEL.: +43 650 64 15 291 info@matthiasmueller.at Erlafstraße 1/11, 1020 Wien, Austria
Creative Mornings hat in Wien gefehlt und ich freue mich auf viele spannende Gespräche!
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Client: Samsung Austria Agency: Cheil Direction, Production: Zwupp Music: Matthias Müller Year: 2014 Client: T-Mobile Design, Animation: Instant Design GmbH Music: Matthias Müller Year: 2013
Musik zu machen hat schon immer eine wesentliche Rolle in meinem Leben gespielt,
Client: Red Bull Production Company: West 4 Media Direction & Animation: Eat My Dear Music & Sound Design: Matthias Müller Year: 2010
Als Komponist und Sound Designer vertone ich jegliche Art von bewegten Bildern. Angefangen bei kompletten Musikstücken für Filme oder Werbespots, über reine „Geräuschvertonung“, bis hin zu Soundlogos. Ich bin sowohl in Österreich als auch europaweit tätig und arbeite mit Agenturen, Studios, aber auch Kunden direkt zusammen. Das gestaltet meinen Arbeitsalltag äußerst abwechslungsreich und erlaubt mir, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.
Client: Nivea Music: Tobi Vogel (00:00-00:04), Matthias Müller (00:05-00:20) Year: 2013
C OMM U NIT Y
C O L L A B OR A TOR
jede Geschichte die “ Fürpassende Darstellungsform
Die Mitglieder der redaktion (v.l.) Fabian Lang, Harald Triebnig, Yvonne Wilder, Lukas Wagner
– das ist für uns Freiheit.
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PAROLI MAGAZIN V ER EI N ZUR FÖR DERU NG des ON L I N EJOUR NA L ISMUS
Auch heute verfolgen wir noch dieselben Ziele. Blicken wir jedoch zurück und schauen auf all das, was in den vergangenen zwei Jahren auf paroli erschienen ist und entwickelt wurde, so ergibt sich ein erweitertes Bild: paroli ist mehr als nur ein Onlinemagazin. paroli ist ein Labor, eine Werkstatt, wo innovativer und neuartiger Onlinejournalismus gelebt und erarbeitet wird. Dabei nimmt paroli in Österreich eine Vorreiterrolle ein – sowohl im Datenjournalismus, im digitalen Storytelling, als auch im Videojournalismus.
weitere RedaktionsMitglieder (nicht abgebildet): Sahel Zarinfard, Florian Stambula, Johanna Schwarz, Jan Marchart
Mittlerweile sind schon über zwei Jahre vergangen, seitdem wir paroli ins Leben gerufen haben. Ziel war es, in Österreich ein innovatives Onlinemagazin zu etablieren. Ein Magazin, das voll und ganz auf das Web zugeschnitten ist – das sich dessen Sprache, Darstellungsformen und Stärken bedient. Keine Kompromisse. Kein Magazin, das genauso gut auch als Printprodukt funktionieren könnte. Ein reines Onlinemagazin eben.
KOPF ODER ZAHL Screenshots aus der Webdoku Kopf oder Zahl zu sehen auf www.paroli-magazin.at
C O L L A B OR A TOR
Das Selbstverständnis als paroli-magazin.at Journalismus-Labor zeigt sich jedoch nicht nur im paroli – Verein zur Förderung des Onlinejournalismus Umgang mit neuen Dar- chefredaktion@paroli-magazin.at stellungsformen. Als Journalismus-Labor verfolgt paroli das Ziel, den österreichischen und internationalen Online journalismus nachhaltig mitzugestalten und zu formen – und gleichzeitig für externen Input von Medienmachern, Journalisten und Experten offen zu sein.
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S PON S OR S & T E A M
Danke
DAS CREATIVEMORNINGS TEAM
Für die unterstüzung:
L i s a L a n g m a n te l G a s t geberIN Projektmanagement & Storytelling lisalangmantel.at
Victoria Koller Fotografie Editorial-Design & Fotografie www.victoriakoller.at
Sophie Doblhoff-Dier O R G ANISATI O N Industrie- & Grafik-Design doblhoff-dier.at
T h o m a s L i c h tb l a u D E S IGN Grafik-Design thomaslichtblau.com
H a r a l d E c km ü l l e r O rg a n i s a t i o n UX & Game-Design imagilabs.com
M att h i a s M e n t a s t i D E S IGN Grafik-Design mment.at
M a r i e - Pa s c a l e G a f i n e n M A G A Z IN Kommunikationsdesign & Illustration gafinen.com
Thomas Piribauer M A G A Z IN Grafik-Design bei alessandridesign alessandri-design.at, thomaspiribauer.com
F l o r i n e K a mme r e r M A G A Z IN Visuelle Kommunikation & Illustration BueroApril.com
VISIT US AT CREATIVEMORNINGS.COM/VIE Sei Teil der Vienna Communit y!
A l i c e K atte r SOCIAL MEDIA Social Media Strategy twitter.com/AliceKatze
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Ve r e n a R u m p l m a i r Te x t / Ma g az i n Kommunikation, Presse& Öffentlichkeitsarbeit T h o m a s St r o b l Tech n i k / O r g a n i sat i o n Jack of all trades thomas-strobl.com
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s p ea k e r ’ s p r o f i le Andreas Jaritz ist Produzent der ersten Europäischen Surf-Dokumentation. Ja, richtig gelesen, Surfen. Als gebürtiger Südsteirer musste er das anfangs oft erklären. Heute ist die Doku fertig und es besteht kein Zweifel, dass ein österreichisches Filmteam und Surfsport bestens zusammenpassen. Nach Absolvierung einer technischen Ausbildung im Bereich Software Engineering studierte der heute 32-Jährige Medien- und Kommunikationswissenschaften.
NOTES ✎
Andreas Jaritz Produzent der European Surf documentary: THE OLD, THE YOUNG & THE SEA
Zwei Auslandssemester im spanischen Galizien sowie in Chile folgten und die Idee zur Surf-Doku mentation war geboren. Doch andere Erfahrungen wollten gesammelt werden, bevor Andreas gemeinsam mit Mario Hainzl die Doku in Angriff nahm.
2010 entstand, ebenfalls mit Mario Hainzl, der Reiseblog „Nomad Earth“. Auch an der Entstehung der Grazer Veranstaltungen „Webmontag“ und „Barcamp“ war Andreas beteiligt, der bis heute u. a. Social Media Marketing unterrichtet und Startups unterstützt. Während der vergangenen beiden Jahre widmete er sich beinahe aus schließlich dem Projekt Surf-Dokumentation. Was dabei herausgekommen ist, kann auf www.oldyoungsea. com bestaunt werden.