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Kultur: Geologischer Himmel Seite

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Geologischer Himmel

Weil das Bild die Landschaft ohne Himmel zeigt, erkennen wir besser die Struktur des Sonnenberges. Es handelt sich dabei um die Südabdachung der Ötztaler Alpen im unteren Vinschgau. Das Tal wurde von den verschiedenen Eiszeiten geformt. Der Anfang liegt etwa 600.000 Jahre, das Ende der letzten Eiszeit 12.000 Jahre zurück. Schon bald nach dem Ende des Diluviums, der Wärmeperiode mit abschmelzendem Eis, gab es bei uns bereits Spuren von Jägern und Sammlern. Der Sonnenberg ist über und über mit Symbolen und Zeichen früher Besiedlung bedeckt. Am bekannntesten neben den christlichen Kreuzen sind die sogenannten „Schalensteine“. Das sind kleine Vertiefungen im Gestein, entstanden durch Reibung mit etwas Härterem. Angeordnet in Gruppen oder lose verteilt, werden in diesen Schalen Abbilder von Sternbildern vermutet. Sehr beliebt der Wagen oder der große Bär. Hier befanden sich Kultorte für Initiationsriten, also für eine Art Reifeprüfung. In den Schalen wurden Farben zerrieben und für die Festbemalung zubereitet. Auch wichtige Ereignisse und Verträge wurden „eingerieben“... Tummelplatz für Theorien und fantasievolle Astrologie. Bei der Welterschaffung erlaubte Gottvater den Engeln das Sandwühlen im Gebiet der Alpen. Das erzählt eine Mutter ihren Kindern. Die Engel schaufelten eifrig im Erdreich, formten schattige Schluchten, Bergkämme und Talfurchen. Geologie pur, viel Abwechslung für neue Spiele. Aber ohne ebenen Platz, wer möchte hier immer wohnen? Damit sich das schwierige Land nicht entvölkert, wird im Himmel als Zugabe das Heimweh erfunden. „Auswanderer“ sollen sich sehnsuchtsvoll an die alte Heimat erinnern und dorthin zurückkehren. Der Berg lockt auch mit seinen Geschichten die weit in der Welt verstreuten Menschen zurück. Trost bieten die weiten Siedlungsflächen, die einst dicht bewaldet waren. Die Annaberger Böden waren fruchtbar. Dort sprudelte eine üppige Quelle, die allerdings aus Eifersucht verflucht wurde und daraufhin versiegte. Durch gewissenslosen Kahlschlag sank der Grundwasserspiegel, die mächtigen Lärchen wurden gefällt und nach Venedig geliefert, wo sie als Pfahlroste die Paläste tragen. Eine ähnliche Verflachung zeigt das Gelände um den Ratschillhof, auf halber Höhe zwischen St. Martin und Goldrain. Den unerwartet früh von einem Kreuzzug heimgekehrten Gatten führte die Burgfrau von Annaberg voll Stolz ins Schlafgemach zu einer Wiege; darin

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lag ein herziges Knäblein, das sie dem Schlossherrn als seinen Erstgeborenen vorstellte. Der Ritter aber war argwöhnisch. Er warf einen dürren Ast zu Boden und drohte mit den Worten: „Erst wenn dieser Ast Rosen trägt, werde ich dir glauben.“ Die junge Frau betete um ein Zeichen vom Himmel. Und siehe da, tags darauf blühten aus dem dürren Ast drei schöne rote Rosen. Drei Rosen als Beweis für die Treue der Gattin. Um Treue geht es auch im Nibelungenlied, das hier in einer Burgbibliothek aufgefunden wurde und sich jetzt als Handschrift „J“ in Berlin befindet. Das Schloss Annaberg am Fuße des Sonnenberges aber erwarb Manfred Fuchs, ein Latscher Ingenieur und Weltraumpionier. Es sollte darin ein Forschungszentrum errichten werden, abseits der Dörfer, ohne Störung durch das Licht der Straßenbeleuchtung. Mit Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel. Also Astronomie ... da unsere Seelen vom Himmel stammen, handelt es sich auch bei dieser Wissenschaft um eine Art Heimweh. Hans Wielander

Links im Bild: „Geologischer Himmel“ ist im Vordergrund die Ruine Obermontani am Ausgang des Martelltales zu erkennen. Dort wurde die wichtige Handschrift „J“ des Nibelungenliedes gefunden.

Drei Rosen in Marmor für Gertrud Veider, meine Frau und Mutter von Ulrich G. M. Wielander, der jetzt die ARUNDA leitet.

Unten: Das Wappen von Latsch aus weißem Marmor

NACHRUF FÜR Dr. Gertrud Veider Wielander

Frau Dr. Gertrud Veider/Wielander, Oberschullehrerin in Schlanders und Meran, geboren am 2. Oktober 1939 in Niederrasen, gestorben am 1. Oktober 2022 im Pflegeheim Martinsbrunn bei Meran. „Natur bin ich, erinnere daher oft an Kunst“, dieser Satz der österreichischen Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek beschreibt den weiten Bildungshorizont der Frau Professor Veider und ist zugleich der Titel der von ihr geplanten und redigierten ARUNDA 54. Diese Publikation aus dem Jahr 2001 gilt als wichtiger Beitrag zum Thema Feminismus. Im Vorwort der genannten Arbeit schreibt sie: „Um diese Entwicklung zu verdeutlichen, schien es mir notwendig, einen historischen Bogen zu spannen, der vom Beginn des modernen Denkens vor 500 Jahren bis in die Gegenwart reicht. Das Bild des Bogens steht zugleich als Metapher für die Beziehung zwische den Geschlechtern, die Spannweite des Bogens symbolisiert deren Polarisierung; paradoxerweise ist sie dann am größten, wenn das spätbürgerliche Modell der Liebesehe engste Nähe zwischen den Partnern suggeriert.“ Gertrud Veider

Im Jahr 1997 unternahm sie zusammen mit unserem Sohn Ulrich eine Bildungsreise nach Amerika. Die Anregungen aus Mexiko finden Eingang in die Arunda 100, die unter dem Titel BRACHE im Jahr 2020/21 erschienen ist. Gestaltet hat dieses Buch der Ulrich zusammen mit dem Künstler Christian Stecher, der abwechselnd in Südtirol am Haider See und in Mexiko lebt und arbeitet. „Natur bin ich, erinnere daher oft an Kunst“

Südtirol/Vinschgau

Winterreifen

Seit 15. November gilt die Winterreifenpflicht: Seit 15. November gilt Winterausrüstungspflicht auf den Straßen in Südtirol und auf der Autobahn A22. Auf Landesstraßen muss man bereits jetzt bei Schnee und Eis mit Schneeketten gerüstet sein.

Fahrzeuge, die auf den Straßen in Südtirol und auf der Brennerautobahn unterwegs sind, müssen ab 15. November auf Winterausrüstung umgestellt sein. In Südtirol gilt, bei schnee- oder eisbedeckter Fahrbahn, wie zum Beispiel auf hoch gelegenen Passstraßen, auf den vom Land verwalteten Straßen bereits jetzt situative Winterausrüstungspflicht. Fahrzeuge müssen somit bei Schnee oder Eisbildung auf der Fahrbahn mit homologierter Winterausrüstung, also mit Winterreifen mit entsprechender Kennung oder Schneeketten, ausgestattet sein.

Schlanders/Trient

Malerlehrlinge besuchen Banksy Ausstellung

Die Lehrlinge der dritten Malerklasse der Berufsschule Schlanders haben am 25. Oktober eine intensive Lehrfahrt nach Trient gemacht. Nach einem kunsthistorischen Rundgang durch die Altstadt und das Castello del Buonconsiglio haben die Lehrlinge dabei die Kunstausstellung „Banksy - L’artista del presente“ im Palazzo delle Albere besucht. Vorbereitet und begleitet wurden die Schülerinnen bei ihrer Lehrfahrt von den Lehrern Selene Scopel und Wolfgang Kollmann.

Bei der Ausstellung des britischen Streetart Künstlers Banksy in den Räumen des Palazzo delle Albere konnten die interessierten Besucher verschiedene Arbeiten des Künstlers erleben. Die meisten waren Stencils (also Schablonenkunst), die Banksy im Laufe der Zeit kreiert hat. Darunter waren bekannte Werke wie ,,Girl with Balloon“, ,,Bomb Love (Hugger)“ oder ,,Virgin Mary/Toxic Mary“.

Den Schülerinnen gefielen zwar die meisten Werke des Künstlers, sie bemängelten aber, dass es sich bei den gezeigten Arbeiten nicht um Originale handelte und dass sie weitgehend losgelöst von ihrem Entstehungsort präsentiert wurden. So konnten die angehenden Maler die Arbeitsweise des Künstlers

Foto: „Wind“-Archiv Auf kunsthistorischer Lehrfahrt: Die Lehrlinge der dritten Malerklasse mit begleitendem Lehrpersonal vor dem Neptunbrunnen am Trientner Domplatz.

nur schwer nachvollziehen. Beeindruckt zeigten sie sich von der sozialkritischen Wirkung der Werke und von der Stimmung in den Ausstellungsräumen. Dabei faszinierte sie vor allem, wie sehr die Fresken an den Wänden des Palastes im Gegensatz zu Banksys Kunst standen.

Auch die Stadt selbst mit ihren vielen kunsthistorisch interessanten Gebäuden hat den Schülerinnen sehr gut gefallen.

Kochbuch

„Sushi selber machen“

Hanno Innerhofer ist ein erfolgreicher und selbständiger Kochlehrer mit Schwerpunkt thailändische Küche und Sushi. Er absolvierte eine fundierte Kochausbildung in der Kochschule des Hotel Mandarin Oriental in Bangkok. Zudem ist er Mietkoch für homecooking und catering. Sein erstes Kochbuch überrascht die Leser mit neuen Sushi-Sorten, italienisch-mediterranen Rezepten und leckeren Dip-Saucen. Dabei werden die typisch asiatischen Elemente klassischen Sushis mit der Küche Italiens kombiniert. Das Kochbuch „Sushi selber machen“ kann man als handliches Taschenbuch oder E-book bei Amazon.com (ISBN: 9798352463215) bestellen. Marienberg/Bruneck

Zu Gast im Kloster Marienberg

Im Rahmen des Projekts „tfo pilgert“ hatten wir, die Klasse 5ElB (Fachrichtung Elektrotechnik) der TFO Bruneck, die Möglichkeit, zwei Tage lang einen Einblick in das Leben im Kloster Marienberg im Obervinschgau zu bekommen. Dort nahmen wir zum einen am klösterlichen Leben in Form von Gebetszeiten und der Hl. Messe teil, zum anderen wurde auch viel Zeit für das Abschalten und die Meditation verwendet.

Vor allem am ersten Tag unseres Aufenthalts wurde dabei allein und gemeinsam versucht, Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Ausblick in die Zukunft zu finden. Am zweiten Tag konnten wir das Kloster auch aus historischer Sichtweise genauer betrachten und bekamen eine Führung, vom Abt persönlich. Dieser zeigte uns auch einige für Besucher normalerweise unzugängliche Bereiche, wie die Gärten, die Klosterbibliothek und einige der privaten Sammlungen des Klosters. Alles in Allem war der Lehrausgang sehr interessant und lehrreich, und er hat bei vielen Schülern einen bleibenden Eindruck und eine klarere Sichtweise auf das Leben hinterlassen. Klasse 5ElB / Veronika

Sagmeister / TFO Bruneck

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