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Schlanders: Kommentar - Überlegungen und Gedankenanstöße Seite
Kommentar von Heinrich Zoderer
Überlegungen und Gedankenanstöße
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Es ist ein Glücksfall, dass die Gemeinde Schlanders in den Besitz des Kasernenareals, des Kapuzinerklosters mit dem Klostergarten und einer großen Wiese im Bereich Priel gelangte. Das sind Flächen, die für eine vielfältige Nutzung geeignet sind. Die Verbauung dieser Bereiche wird Schlanders nachhaltig prägen und auch Auswirkungen auf die umliegenden Dörfer haben. Deshalb ist mit der Verbauung auch eine große Verantwortung verbunden. Umso wichtiger ist es, das behutsam anzugehen, neben langfristigen Nutzungen auch Zwischennutzungen einzuplanen und Möglichkeiten für zukünftige Nutzungen offen zu lassen. Der Gemeinderat ist das zuständige Gremium, um solche Weichenstellungen und Beschlüsse zu fassen. Es ist aber notwendig, neben Bürgerversammlungen und einer transparenten Verwaltung, auch einen kontinuierlichen partizipativen Prozess unter Beteiligung der Bevölkerung zu installieren, damit die Diskussionen auf breiter Basis stattfinden. Bei solchen Projekten wird es auch immer wieder zu Umplanungen kommen. Solche Projekte können nicht, wie vorgesehen in 15 Jahren umgesetzt werden. Die Gefahr von Spekulationen bei Bauprojekten dieser Größenordnung (150 Wohnungen und einem Bauvolumen von rund 40 Millionen) darf nicht außer Acht gelassen werden. Fakt ist, dass das vorliegende Projekt das größte Wohnbauprojekt ist, das es im Vinschgau je gegeben hat. Drei grundsätzliche Überlegungen möchte ich anstellen bzw. zur Diskussion stellen:
1. Das derzeit vorliegende Projekt über die Verbauung des Kasernenareals ist nicht das Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses, sondern das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie der Bietergemeinschaft „Insula architettura e ingegneria s.r.l.“ aus Rom.
Es ist richtig, dass es in den Jahren 2010 und 2011 einen Bürgerbeteiligungsprozess gab. Unter der fachlichen Begleitung der Innovate Holding GmbH aus Vorarlberg wurde über die zukünftige Entwicklung von Schlanders und eine mögliche Nutzung des Kasernenareals nachgedacht und als Ergebnis das „Zukunftsbuch Schlanders 2020“ erstellt. Wenn man die Planskizze des Umsetzungsprogramms „Urban village – Kaserne II“ des Zukunftsbuches mit der Machbarkeitsstudie der Bietergemeinschaft vergleicht, dann gibt es fast keine Gemeinsamkeiten. Durch den Bürgerbeteiligungsprozess werden Senioren- und Jugendwohnungen, Büros, Räume für Kultur und Bildung vorgesehen. Die römische Bietergemeinschaft sieht den Abriss der drei großen Kasernenareale und den Bau eines neuen Stadtteils mit maximaler Verbauung vor. Die Kernfrage ist: Braucht Schlanders einen neuen Stadtteil für rund 500 Menschen und wer profitiert davon?
2. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des ressourcenschonenden Umgangs mit Altbauten und dem alten Baumbestand soll durch eine Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob eine Nutzung der bestehenden Gebäude Sinn macht.
Eine junge, engagierte Gruppe von Jugendlichen wollen, dass durch eine Machbarkeitsstudie geprüft wird, ob man die alten Gebäude in Wohnungen umbauen und den Baumbestand erhalten kann. Was ist falsch daran? Ist es nicht im Sinne der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung, wenn das nochmals intensiv geprüft wird? Ansonsten muss sich die Gemeindeverwaltung vorhalten lassen, dass sie eine Abriss-, Verbaungs-, Verbetonierungs- und Gewinn Maximierungsstrategie verfolgt, so wie es in den vergangenen Jahrzehnten im ganzen Land der Fall war.
3. Ein Projekt dieser Größe hat Auswirkungen auf Schlanders und die umliegenden Dörfer. Schlanders würde um 500 Personen wachsen, was höchstwahrscheinlich Abwanderungen aus den umliegenden Dörfern zur Folge hätte.
Das Land bemüht sich durch viele Initiativen und durch viel Geld die Abwanderung zu stoppen. Ein Projekt dieser Größenordnung würde diese Initiativen zunichtemachen, bzw. stark einbremsen. Heinrich Zoderer
Vinschgau Bozen/Vinschgau
„Positive Stimmung trotz großer Herausforderungen!“
Der Wirtschaftsverband hds Bezirk Vinschgau zieht Bilanz
Der Bezirksausschuss des Wirtschaftsverbandes hds im Vinschgau zieht Bilanz und gibt ein Stimmungsbild zur aktuellen Situation wieder: „Was das Konsumverhalten anbelangt, so können wir feststellen, dass sowohl Kunden als auch Betriebe mehr Wert auf Qualität legen. Die Sommersaison war gut und auch der Herbst verspricht positive Entwicklungen - fast wie das Niveau vor Corona.“ „Die größte Herausforderung schlechthin ist aktuell der Personalmangel. Bei uns speziell im Vinschgau verstärkt durch die Nähe zur Schweiz. Dort bieten einzelne Betriebe sogar kostenlose Unterkünfte für Mitarbeiter, um neues Personal zu finden“, berichtet hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Im Vinschgau sollten die politischen Entscheidungsträger eingreifen, um die dringend notwendigen Arbeitskräfte im Land zu behalten. „Grundsätzlich sollten die Lohnnebenkosten gesenkt Der Bezirkspräsident des Wirtschaftsverbandes hds, Dietmar Spechtenhauser.
werden, damit die Betriebe mehr Lohn an die Mitarbeiter zahlen könnten“, so der Bezirkspräsident.
Eine weitere große Belastung seien für die Betriebe die explodierenden Energiekosten. Als Lösung schlägt Spechtenhauser kurzfristig Unterstützung seitens der Politik vor, langfristig sind Energiegemeinschaften ein gangbarer Weg. Diese Lösungswege sollten aber unbürokratisch, einfach und schnell umgesetzt werden.
Kasernenareale als Orte der Zukunft
Der “Club Alpbach Südtirol Alto Adige” (CASA) lädt herzlich zur Podiumsdiskussion „Nach-Zwischen-Neunutzung“ am 24. November um 19 Uhr im MUSEION in Bozen ein. Über das Potential von leerstehenden Kasernen oder brachliegenden Arealen diskutieren: Landeshauptmann Arno Kompatscher, Vizebürgermeisterin Meran Katharina Zeller, Landeskonservatorin Karin Dalla Torre, Unternehmer Heiner Oberrauch, Basis Vinschgau Koordinator Hannes Götsch, Urban Planer Philipp Rier, Designer Daniel Costa von der Initiative Drususkaserne. Das Beispiel der „BASIS Vinschgau Venosta“ in der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders zeigt eindrücklich, dass neue Herangehensweisen eine spürbare Aufwertung für ein Dorf und Tal mit sich bringen können.
Vetzan/Italien
Neuer Auftritt für Marteller Granit-Plima
Es ist eine kleine Sensation: Der Marteller Granit-Plima wird vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“. Die Produktion startet jetzt im Herbst, Anfang des kommenden Jahres 2023 wird das Produkt auch bei der Fuchs AG in Vetzan und Meran erhältlich sein. Die Fliese ermöglicht neue – vor allem große – Formate und kann somit neue Märkte bedienen. Dazu muss man wissen, dass der Plima Granit aus Findlingsteinen gewonnen wird, demensprechend sind Menge und Größe der „Blöcke“ limitiert. Während die Entwicklung, Optimierung und Umsetzung im Florim-Unternehmen stattfand, stammt die Idee dazu von Martin und Cornelia Fuchs. Sie schlugen Anfang 2021 den Partnern von Florim vor den Marteller Granit-Plima als Fliese zu interpretieren und stießen dabei gleich auf Begeisterung. Wichtig war es ihm, dass der Charakter einer Platte in seiner Gesamtheit wiedergegeben wird.
Unter dem Namen Plimatech Architectural Design wird nun die hochwertige Granit-Plima Fliese von Florim vertrieben. „Die dem Plima Naturstein nachempfundene Kollektion verbindet die technischen und gestalterischen Vorteile von Feinsteinzeug mit dem natürlichen Aussehen und der Struktur eines extrem seltenen Gesteins“, heißt es in der Beschreibung von Florim. Die Kollektion Plimatech ist in drei verschiedenen Farben erhältlich, wobei zum typischen graublauen Farbton des PlimaGranits (neu aufgelegt mit Plimagray) zwei weitere Schattierungen hinzukommen, eine in Weiß- (Plimawhite) und eine in Beigetönen (Plimabeige), um Designern eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten.
Der Marteller Granit-Plima ist ein Kind des Seniorchefs Günther Fuchs. Er hat den blaugrau glimmernden Granit in den 1980er Jahren entdeckt, als er einen großen Felsbrocken vom Ufer des Flusses Plima verarbeiten ließ. Geologe Walter Eppensteiner bezeichnet den Granit als geologisches Spektakel. Der Marteller Granit-Plima steht für Regionalität und Kreislaufwirtschaft. Denn der Abfall wird als Füllmaterial oder im Garten-und Landschaftsbau eingesetzt. Bis aufs letzte Körnchen wird alles genutzt. Einmalig ist auch, dass es eben keinen Steinbruch gibt, wo der Naturstein abgebaut wird. Denn der Marteller Granit kommt in Findlingen vor, in großen Blöcke sind eine Seltenheit und die Menge limitiert. Jeder Stein ist ein Unikat. Hochwertig, authentisch. Mit Lokalkolorit. Und großem Potential. (ap)