Visimag - 30 Lenze!

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VISI mag FR Ü H L I N G 2018

SONNENBRILLEN IM ZEICHEN DER SOLIDARITÄT KURZSICHTIGKEIT – VOR ALLEM BEI KINDERN AUGMENTED & CONNECTED VISION

30

Lenze

BILDER, DIE UNS ­GUT TUN


COM


EDITORIAL

VISIlab - 30 Lenze UND FRISCHER DENN JE!

V

isilab feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte eines Unternehmens. Während dieser Jahre hatte Visilab durchwegs grossen Erfolg – dank Ihnen. Aus diesem Grund nutzen wir heute die Gelegenheit und danken Ihnen für Ihre Treue. Um dieses Ereignis gebührend zu feiern, präsentieren wir Ihnen ein «30-­JahreSpezial». Wir ­hoffen, dass Ihnen diese Ausgabe gefällt. In diesem Magazin möchten wir ­Ihnen die Stärken des Produkt- und Service­ angebots von Visilab vorstellen. Diese 30 erfolgreichen Jahre im Dienste unserer Kundschaft haben Leitlinien hervorgebracht, die unser tägliches Handeln bestimmen. Eines unserer grossen Plus ist unser riesiges Angebot an Brillen renommierter Marken, die für Qualität und aktuelle Trends stehen. Unsere qualifizierten Optikerinnen und Optiker mit Stilberatungs-Kenntnissen ­beraten Sie kompetent und liefern I­hnen einen erstklassigen Service, damit all Ihre Anforderungen vollumfänglich erfüllt werden. Getreu der Philosophie von V ­ isilab: jeder Kundin und jedem Kunden die ­ ­o­ptimale, auf die individuellen Bedürfnisse ­abgestimmte Lösung zu bieten. Unsere umfassenden Leistungen von Sehtests bis zu Linsenanpassungen werden durch spezialisierte Optiker und Optometristen ausgeführt, die mit modernsten Hightech-Geräten arbeiten.

Unsere technologischen Spitzenprodukte wie beispielsweise die 100% personalisierten Gleitsichtgläser finden grossen Anklang, denn sie bieten einzigartigen ­ Komfort. Aufgrund der veränderten Bedürf­ nisse und Konsumgewohnheiten bieten wir u ­ nsere Produkte und Dienstleistungen sowohl im Geschäft als auch online an und unterstreichen damit unser Bestreben, uns stets den neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir stehen voll und ganz hinter der Digitalisierung, setzen dabei aber auch auf Komplementarität. Dank unseres dichten Filialnetzes verbinden wir die Online-Leistungen mit einer persönlichen Betreuung in praktisch allen Regionen der Schweiz. Denn die Kundennähe und der persönliche Service gehören zu unseren unschlagbaren Stärken. Schliesslich hat dieser Wille, sich an die veränderten Konsumgewohnheiten anzupassen und Ihnen stets den besten Service und die beste Lösung anzubieten, massgeblich zu unserer Beliebtheit während der letzten 30 Jahre beigetragen. Und diese Philosophie wird auch den sicheren Fortbestand unseres Unternehmens gewährleisten.

Daniel Mori Präsident Visilab S.A.


V I S I M A G F R Ü H L I N G 2018

INHALT 3 EDITORIAL

24 SPORT UND ­NATUR

6 AKTUELL

NICHT OHNE MEINE LINSEN

NEUES & ­AUSSERGEWÖHNLICHES

10 WELLNESS 30 JAHRE INNOVATION DER TAG, AN DEM SICH ­MEINE WAHRNEHMUNG VERÄNDERTE ...

BILDER, DIE UNS GUT TUN

18 HAUTNAH

SIE HABEN SCHON SO ­EINIGES ERLEBT! AUGENOPTIKER, EIN BERUF MIT ZUKUNFT

26 MODE UND TRENDS 30 LENZE – DAS ALTER IN DEM ALLES MÖGLICH IST

DIE WELT DER TRENDS

38 KULTUR AUDIODESKRIPTION ALS «SEHHILFE»

DAMALS IM JAHR 1988!

42 FREIZEIT FRÜHLINGSGENÜSSE ZU VISILABS 30. JUBILÄUM

VISILAB UND DER SZB – EINE NEUE PARTNERSCHAFT

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V I S I M A G F R Ü H L I N G 2018

IMPRESSUM

48 GESELLSCHAFT KURZSICHTIGKEIT – VOR ALLEM BEI KINDERN

50 AUF UND DAVON XENIA, DIE WELTEN­ BUMMLERIN SONNENBRILLEN IM ­ZEICHEN DER SOLIDARITÄT MIT ZANSKAR

54 HIGHTECH AUGMENTED & CONNECTED VISION

56 PERSÖNLICHKEITEN DANIEL MORI, DER VISIONÄR

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PUBLIKATION: VISILAB S.A. DIREKTOR DER PUBLIKATION: DANIEL MORI CHEF VOM DIENST: CLAUDINE COLMIRE KONZEPTION: VISILAB S.A., MIIND, SABRINA FAETANINI CHEFREDAKTION: SABRINA ­FAETANINI ART DIRECTION: NATACHA KIRCHNER FOTOS : VISILAB S.A. / ADRIANO ­TRUSCELLO / DOMINIQUE DERISBOURG / EDDIE NEWTON / SEBASTIEN TABARIN / DANA STRAUT/ MOHAMMAD FARUQUE / YOLANDA NG / HANA KHAN / VICTORIA | @laugh_of_artist / UCBA / STIFTUNG SCHWEIZERISCHE ­SCHULE FÜR BLINDENFÜHRHUNDE IN ALLSCHWIL / REBECCA HERTZOG / XENIA TCHOUMI / ­THINKSTOCK / ALAMY PRODUKTION: MIIND COVER: LAURA TRÄGT DAS MODELL MAX MARA MM 1335 807

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AKTUELL

GESEHEN & GEHÖRT

NEUES

& AUSSERGEWÖHNLICHES ZUFRIEDENHEIT ODER GELD ZURÜCK

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EIN GLAS, DAS EWIG HÄLT? Während seiner Forschung an neuen Klebstoffen für feuchte Oberflächen, entdeckte der japanische Forscher Yu Yanagisawa ein neuartiges ­Glasmaterial, das Visilab feiert sein 30-jähriges mit einem blossen FingerJubiläum und schenkt Ihnen druck repariert werden 30 Jahre zusätzlich auf den kann. Ist das Glas zerbroAltersrabatt für eine Fassung chen, ­genügt es, die beiden Ihrer Wahl. Ein grosszügiges Hälften während 30 SekunGeschenk, denn Personen den aneinanderzudrücken von 30 Jahren profitieren so und es sieht wieder aus von einer Ermässigung von wie vorher – ohne dass es 60% und 50-Jährige von geschmolzen oder erhitzt 80%, während die Fassung werden muss. Das äusserst für 70-Jährige und Ältere widerstandsfähige, sich sogar gratis ist. selbst reparierende Glas könnte die Lebensdauer von Bildschirmen und Brillen in Zukunft erhöhen.

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HAPPY BIRTHDAY!

ENTDECKEN SIE D E N T V - S P O T:

850'000 Dollars. So viel kostet Luxturna, ein Medikament gegen Erblindung, das von der FDA (Food and Drug Administration) in den USA kürzlich anerkannt wurde. Die gentherapeutische Behandlung mit diesem innovativen Medikament erlaubt es, die vererbte Netzhautdegeneration zu behandeln, die durch ein defektes Gen verursacht wurde. Um den hohen Preis akzeptabler zu machen, verspricht der Biotechkonzern Spark Therapeutics, diesen an Kranke, bei denen die Behandlung nicht wirkt, zurückzuerstatten. sparktx.com/products/

asahi.com/ajw/articles/ AJ201712150041.html


AKTUELL

TRANSHUMANISMUS Die Rice University in ­Houston (USA) hat einen ­extra flachen Mikroprozessor entwickelt, der eines ­Tages die Funktion eines Neuronenmikroskops haben und Blinden damit das ­Augenlicht wiedergeben könnte. Implantiert in die Hirnrinde vermag dieser winzige Chip namens Flat­ Scope, die von den visuellen Informationen stammenden elektrischen neuronalen Impulse zu erkennen, um sie dann je nach Bedarf in andere Hirnregionen weiterzuleiten. darpa.mil/news-events/2017-07-10

ERINS WELT Nachdem sie vergeblich eine passende Brille für ihre Tochter Erin, die Trisomie 21 hat, gesuchte hatte, zögerte Maria Dellapina nicht lange. Die Amerikanerin, die seit 30 Jahren in der Optikbranche arbeitet, entwarf kurzerhand selbst eine Linie mit Modellen, die perfekt für Eines der schönsten kurze und leicht gebogene ­Visilab-Geschäfte, jenes Nasen sind: die Marke Erin’s an der Bahnhofstrasse World. Die Brillen, die es in Zürich, hat seine Tore sowohl für Kinder als auch Anfang ­Dezember 2017 für Erwachsene gibt, haben neu geöffnet, nachdem das historische Gebäude, in dem einen niedrigeren Steg, weit ausgestellte Seiten und es sich befindet, komplett in der Länge verstellbare renoviert wurde. Dieses ­Bügel. Danke, Mama! Visilab-Flaggschiff mit dem Erin’s World ist bei Visilab gewissen Etwas bietet ein verfügbar. Wenn Sie sich für Sortiment an prestigediese Brillen interessieren, trächtigen Brillen aus edlen wenden Sie sich bitte an Materialien. Ihren Optiker.

NEUES KLEID

specs4us.com/aboutus

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Das historische Visilab-­ Geschäft Confédération Centre in Genf ist umgezogen und befindet sich neu an der Place Bel-Air. Kommen Sie vorbei und entdecken Sie das neue Bijou!

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EIN NEUES BIJOU


AKTUELL

AN DEN ­MEISTBIETENDEN ­VERKAUFT!

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ALTERSSICHTIGKEIT: FITNESS FÜR DIE ­AUGEN Die israelische Neurotech­ firma GlassesOff verspricht, die Alterssichtigkeit mithilfe einer App in nur drei Monaten zu mildern. Mit spielerischen Augenübungen, die vom berühmten Augen-­ Yoga nach ­Dr. ­William Bates abgeleitet sind und drei Mal pro Woche durchgeführt werden sollten, werden die Neuronen der Sehrinde stimuliert, was das Bildverarbeitungsvermögen des Hirns verbessert. Dank der Plastizität des Gehirns (der Eigenschaft der Neuronen, sich zu entwickeln) wird die Abnahme der Sehkraft infolge Alterung der Augen damit wettgemacht.

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http://www.glassesoff.com/de.html

KINDER, NICHT ZU NAHE AN DEN BILDSCHIRM! Kinder zu ermahnen, eine Lesedistanz von mindestens 40 cm vom Bildschirm zu wahren, ist nicht ­immer einfach. Um Eltern in dieser Hinsicht zu unter­ stützen, hat Samsung die Safety-Screen-App entwickelt, die Kinder mit einem Gesichtserkennungs­ system dazu zwingt, nicht zu nahe an Bildschirme von Smartphones, Tablets und Computern heran zu gehen. Die App vermag die Distanz zwischen Gerät und Kind zu messen und sobald ihm das Kind zu nahekommt, erscheint in der Bildschirmmitte ein kleines sich bewegendes Monster. Dieses ermahnt das Kind, vom Monitor wegzurücken, und verschwindet, sobald die Distanz wieder stimmt. Clever! samsung.com/ae/safetyscreen

Die letzte Brille mit ­runder Schildpattfassung des ehemaligen britischen Premierministers Winston Churchill ersteigerte sich bei JP Humbert für 6’800 Euro ein unbekannter Käufer. Die 1954 von den Londoner Optikern C.W. Dixey & Sons gefertigte Brille war, wie der Metallpunkt auf der Fassung zeigt, zum Lesen bestimmt. Die Brille für die Reden ­hatte zwei Metallpunkte.


Langanhaltender Komfort für einen modernen Lifestyle!

eyexpert pure Tageslinsen wurden entwickelt, um langanhaltenden Komfort, eine außergewöhnliche Sicht und eine bessere Augengesundheit* der Kontaktlinsen zu garantieren. Täglich von morgens bis abends. Für Kurz- und Weitsichtigkeit

NEU Jetzt auch für Träger mit Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)

Fragen Sie Ihren Visilab-Kontaktlinsenspezialisten *Im Vergleich zu Hydrogel-Kontaktlinsen kann die höhere Sauerstoffdurchlässigkeit von Silikonhydrogel-Kontaktlinsen die Anzeichen und Symptome von Hypoxie während des Tragens minimieren oder eliminieren.


WELLNESS

ENT WICKLUNG

30 JAHRE

INNOVATION

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Seit der Eröffnung seines ersten Geschäfts 1988 hat sich Visilab stetig weiterentwickelt – zum Wohl seiner Kundschaft. Ein Blick zurück auf ein Abenteuer, das weitergeht. Mit dem Optiker und Generaldirektor Roger Willhalm.

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Welches ist Ihre Rolle ­innerhalb der Visilab-­ Gruppe? Die Bedürfnisse unserer K ­ unden verändern sich laufend. Meine Aufgabe besteht darin, die n ­ ötigen Massnahmen zu ergreifen, um diesen veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden und das Beste zu bieten. Dazu müssen wir den Markt erforschen, unsere ­Komfortzone verlassen und in allen Bereichen innovativ sein.

Welches waren die ersten Innovationen? Seit der Unternehmensgründung 1988 bietet Daniel Mori die Brillenherstellung in einer Stunde im Geschäft an. Das war damals eine Pionierleistung, denn die Maschinen waren noch nicht so leistungsfähig wie heute und es gab noch viel Handarbeit. Es war eine verrückte Herausforderung, aber Visilab hat das Risiko gewagt und es hat funktioniert. Die zweite technologische Revolution erfolgte ein paar Jahre später, als wir die Gläserherstellung modernisierten.


WELLNESS

Wie ging diese Modernisierung ­vonstatten? Wir haben die Herstellung vollständig digi­talisiert und konnten dadurch ab Ende der 90er-Jahre präzisere, vielfältigere «INDEM MAN SICH IN DIE KUNDEN und ­ individuellere Bearbeitungen anbie­HINEINVERSETZT, VERSTEHT MAN AUCH ten. Dank der Digitalisierung konnten wir DEREN BEDÜRFNISSE.» neuartige Formen anbieten, welche die Korrektur sehr starker Ametropien ermöglichten. Man spricht von Ametropie, wenn die Form des Augapfels vom Durchschnitt abweicht, wie bei kurzsichtigen Menschen, bei ­denen er länger ist. Durch die Digitalisierung konnten wir unser Angebot erweitern, die Korrekturleistungen verfeinern und die A ­ nzahl der Geschäfte erhöhen. Ausgehend von einem Geschäft im Jahr 1988, zählt die Visilab-Gruppe heute Sind Sie bezüglich des Modeaspekts ­deren 100. gleich vorgegangen? Wie hat Visilab es geschafft, an der Spitze zu bleiben?

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Auch der Kundendienst gehört zu Ihren grossen Stärken. Der menschliche Faktor ist absolut ­zentral. Ohne gute Mitarbeitende kann ein Unternehmen auch mit den besten Produkten nicht überleben. Unsere Mitarbeitenden gehen auf die Kunden ein und versuchen herauszufinden, was sie genau ­ suchen. Das unterscheidet uns von anderen ­Anbietern. Wir investieren viel Zeit und Geld in die Verkaufs- und Managementschulung unserer Optiker. Wir legen auch grossen Wert auf die Einheitlichkeit unserer Leistungen, damit alle Geschäfte die Anforderungen der Kunden überall optimal erfüllen.

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Wir haben in erster Linie die technologischen Fortschritte genau verfolgt, indem wir die Optikmessen auf der ganzen Welt besuchten und dies auch heute noch tun. Und wir haben uns auch ausserhalb des Schweizer Markts umgesehen. Sobald ­japanische oder amerikanische Hersteller Neuheiten präsentierten, boten wir diese auch unserer Kundschaft an. Diese beiden Länder sind übrigens auch heute noch Vorreiter und wir verfolgen die Entwicklungen sehr genau. Durch dieses Trend­ scouting haben wir schnell gemerkt, dass leichtere und leistungsfähigere Materialien das Leben unserer Kunden vereinfachen würden, insbesondere für Kurzsichtige, die bisher auf dicke, schwere Gläser angewiesen waren. Indem man sich in die Kunden hineinversetzt, versteht man auch deren Bedürfnisse.

Ja, wir haben uns von Beginn weg mit den grossen Designern und den internationalen Marken befasst. Wir schauten die ­Materialien, Farben und Formen an, die sie bevorzugten, und gehen auch heute noch gleich vor. Die meisten Trends kommen von den Marken. Man tut also gut daran, auf sie zu hören, um zu verstehen, welche Trends unsere Kunden bevorzugen.


WELLNESS

Welche weiteren Massnahmen haben Sie zum Wohl der Kunden eingeführt? Seit 2010 können unsere Kundinnen und Kunden eine Auswahl von über 2'000 Sonnen- und Korrekturbrillen-Modelle online anprobieren. Im Juli 2017 haben wir einen neuen Service eingeführt: eine Online-Stilberatung. Wenn ein Kunde ein Foto von sich einschickt, erhält er per E-Mail eine persönliche Beratung von u ­ nserem Stil­ experten mit einem Vorschlag von vier Fassungen, die direkt o ­ nline anprobiert oder für eine Anprobe im G ­ eschäft reserviert werden können. Das ist ein wichtiger Pluspunkt, den wir als Einzige in der Schweiz anbieten.

«UNSERE KUNDEN KÖNNEN IHRE LINSEN SOWIE EINSTÄRKEN- UND SONNENBRILLEN ONLINE KAUFEN.»

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Welche Verkaufsangebote haben noch zum Erfolg von Visilab beigetragen? Die von Daniel Mori eingeführte Alters­ rabatt-Aktion läuft ebenfalls sehr gut. Aber wir haben auch an die jungen Erwachsenen gedacht mit dem Spezialangebot für 18–29-Jährige, bei dem sie von 30% Rabatt auf ihre Markenfassung profitieren. Und die Jugendlichen bis 18 Jahre profitieren mit dem Junior-Angebot von Korrekturbrillen à Fr. 0.–.

Mit dem Online-Verkauf bieten Sie eine Omnichannel-Strategie an. Weshalb? Omnichannel erhöht die Komplementarität zwischen unseren physischen Verkaufspunkten und unserer Website. ­Diese Strategie gibt unseren Kunden mehr Freiheit. Sie können nun ihre Linsen sowie ihre Einstärken- und Sonnenbrillen auch online kaufen. Dadurch sind Sie autonomer und müssen sich nicht mehr um Öffnungszeiten und Filialstandorte kümmern.

DAS VISIMAG-MAGAZIN IM LAUFE DER JAHRE →


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WELLNESS

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WELLNESS

AUGENBLICKE

DER TAG, AN DEM SICH MEINE

Wahrnehmung

VERÄNDERTE ... Ein Bild, ein Ort oder ein Blick kann das Leben verändern.

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EMOTION Salvatore Grasso, Visilab-Optiker in Genf

«Ich überreichte einer Frau, die mit ihrer siebenjährigen Tochter hier war, ihre fertige Brille. Sie hatte die Fassung selbst ausgewählt und bei der Anprobe schien sie etwas unsicher. Da merkte ich, dass die Brille unbedingt ihrer Tochter gefallen sollte. Sie setzte ihre neue Brille auf, drehte sich zur Tochter um und wartete. Das Mädchen schaute sie lange an, ohne etwas zu sagen. Plötzlich sprang sie ihrer Mutter in die Arme. Das war ein sehr emotionaler Moment. Die Kundin war gerührt und auch ich war ergriffen. Diese Szene hat mir gezeigt, wie wichtig die Wahl einer Brille für die Angehörigen sein kann. Seither liebe ich ­meinen Beruf noch mehr.»


WELLNESS

DAS BLAU DES SEES Sylvaine, D., Vertreterin, Visilab-Kundin

«Mein Mann und ich wollten von Paris weg in eine weniger verschmutzte Stadt ziehen, damit unsere Tochter ohne Autoabgase aufwachsen kann. Wir hatten uns auf der Anne Descombes, ganzen Welt beworben, aber Visilab-Optikerin es interessierten sich nur Firin Spreitenbach (AG) men in Neu-Delhi und Peking für uns! Deshalb beschlossen «Ich war mit Visilab in wir, das Umzugsprojekt abzu­ Madagaskar, wo wir Brillen blasen – bis uns ein Freund an bedürftige Menschen aus Genf von seinem Leben verteilt haben. Angesichts in der Nähe des Sees und der Armut der Bevölkerung der Berge erzählte. Da hat waren die ersten Tage recht es Klick gemacht. Natürlich, schwierig. Doch nach einer die Schweiz! Wir haben uns gewissen Zeit stellte ich Marjorie P., 23, Studentin, für Jobs in Genf beworben fest, dass die Leute immer Visilab-Kundin und mein Mann wurde zum ein Lächeln auf den L ­ ippen Vorstellungsgespräch in eine hatten und glücklicher «Ich war mit meinen Eltern Werbeagentur eingeladen. schienen als die Leute hier. in New York und fand alles Das Gespräch verlief sehr gut. Sie leben in der Gemeinnoch viel eindrücklicher und Ich bin ihm nachgereist mit schaft und sorgen dafür, gigantischer, als ich es mir der festen Überzeugung, vor dass niemand allein ist. Freunde und F ­ amilie stehen vorgestellt hatte. Doch beim der definitiven Entscheidung Anblick des Gebäudes der zuerst die ganze Stadt zu an erster Stelle. Die Leute Vereinten Nationen emp­besichtigen. Aber am See jammern nie und besuchen fand ich etwas ganz Beson- waren wir wie hypnotisiert einander dauernd. Diese vom dunklen Blau des WasLebens­weise hat mir gezeigt, deres. Ich schaute zu den Fahnen hoch und sah mich sers. Wir verbrachten den wie sehr viel wertvoller der mit 30 in diesem Gebäude restlichen Nachmittag am Mensch ist als alles Materiarbeiten. Es war wie eine See und stellten uns gemütelle. Seither achte ich mehr Offenbarung. Danach habe liche Picknicks und Spazierauf meine Freunde und gänge vor. Danach nahmen meine Familie. Diese Erfah- ich die Studienrichtung gewechselt und beschlossen, wir den Zug, ohne mehr als rung hat mir auch gezeigt, zwei Quartiere besucht zu dass man mit dem Verteilen einen Master in Internahaben, und vier Monate spävon Brillen etwas Nützliches tionalen Beziehungen zu ter zogen wir nach Genf.» machen.» tun kann.»

GEMEINSAM STARK

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NEW YORK, NEW YORK

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GUT TUN

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DIE UNS

BILDER ,

WELLNESS


WELLNESS

P R ÄV E N T I O N

Fördert der Blick das Wohlbefinden? Dies belegen auf jeden Fall Studien aus Japan, wo das Shinrin-Yoku, zu Deutsch «Waldbaden», einen regelrechten Boom erlebt.

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5/ nms.ac.jp/college/english/research/topics/topics02.html

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n den 70er-Jahren untersuch­weniger Absenzen und eine grös­ ten die Forscher Rachel und sere H ­ ilfsbereitschaft zwischen Stephen Kaplan die Regeneden Angestellten in Unternehrationsfähigkeit eines müden men mit Grünpflanzen fest (3). Laut Umweltpsychologen Geistes und legten damit den befriedigt der Blick auf NaturräuGrundstein für die Attention me unser archaisches Bedürfnis Restoration Theory (1), gemäss der Naturszenen, ein See oder Wolken nach dem ersten Ökosystem, in dem ein intensives Gefühl der Ruhe vermitteln sich der Mensch früher bewegte. und dadurch zur Verbesserung der KonzenIn Japan ist man vom wohltuenden Effekt trationsfähigkeit und der Stimmung sowie der Natur bereits überzeugt. Mehrere Studizur Stärkung des Immunsystems beitragen. en zeigen, dass ein 40-minütiger morgendlicher und abendlicher Waldspaziergang ohne Handy oder Fotoapparat den Blutdruck senkt, Angstgefühle, Müdigkeit und «DER BLICK AUF NATURRÄUME Depressionen vermindert und Stresshormone reduziert (4). Die Nippon Medical School ­BEFRIEDIGT UNSER ARCHAISCHES hat zudem nach einem Waldbad eine stär­BEDÜRFNIS NACH DEM ERSTEN kere Aktivität der natürlichen Killerzellen, die ­ÖKOSYSTEM.» Infektionen eindämmen, festgestellt (5). Es ist also nicht verwunderlich, dass Shinrin-Yoku in Japan als Präventivmedizin gilt. In der Schweiz, wo die Wälder rund 32% Eine zehn Jahre später mit frisch operierten Personen durchgeführte Studie der Gesamtfläche ausmachen, wird das zeigt, dass sich Patienten, deren Spitalzim- Shinrin-Yoku vor allem in den Kantonen mer auf einen Garten hinausgehen, schnel- Zug und Zürich immer beliebter. Gewisse ler erholen. Dieser wohltuende Effekt zeigt Vereine verbinden diese Waldspaziergänge sich aber auch bei Kindern und Ange- mit Meditations- und Yogasitzungen. Wieso stellten. Die Studie, bei der die k ­ ognitiven auch nicht... Obwohl ein Waldspaziergang, Fähig­keiten von 2'500 S ­ chülern ­gemessen bei dem man mit allen Sinnen eintaucht, ja wurden, zeigt, dass Grünflächen auf dem eigentlich einfach eine Aktivität ohne Ziel Schulgelände oder nur schon Pflanzen im und Terminplan ist. Schulzimmer zur Verbesserung der kogni- 1/ sciencedirect.com/science/article/pii/0272494495900012 2/ ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4491800 tiven Entwicklung und dadurch der Lern- 3/ exeter.ac.uk/news/featurednews/title_409094_en.html fähigkeit beitragen (2). Man stellte auch 4/ ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17055544


HAUTNAH

HINTER DEN KULISSEN

SIE HABEN SCHON SO

einiges erlebt!

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Zuweilen erinnert der Alltag der VisilabOptiker und -Botschafter an eine Realsatire. Ein paar pikante Anekdoten.

«JEDES MAL, WENN ICH EINEN SONG VON LIONEL RICHIE HÖRE, MUSS ICH

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SCHMUNZELN.»

SCHLECHTES WETTER FÜR EINEN CHAMPION Bernhard Russi, Pistenbauer ­olympischer Abfahrtsstrecken, ­ehemaliger Abfahrts-­ Olympiasieger und ­VisilabBotschafter

«Nach meiner Profikarriere entdeckte ich quasi per Zufall, dass ich die Anzeigen auf den Pistentafeln von Weitem nicht klar erkennen konnte. Das Wetter war an diesem Tag nicht besonders gut und die Sicht war eingeschränkt. Es war schwierig zu sagen, ob ich rechts oder links abbiegen musste. Danach liess ich meine Augen untersuchen und der Optiker stellte eine Kurzsichtigkeit fest. Da es sich dabei um eine Fehlbildung des Auges handelt, die sich in der Regel bereits im Kindes- oder Jugendalter zeigt, musste ich wohl schon eine Zeit lang kurzsichtig gewesen sein, ohne es zu merken. Aus Neugier schaute ich mir daraufhin meine Resultate bei bedecktem Himmel an. Und tatsächlich: Bei schlechtem Wetter hatte ich nie ein Rennen gewonnen ...»


HAUTNAH

PARTY IM GESCHÄFT Dominik Meyer, Optiker bei Visilab im ­Zürcher Hauptbahnhof

IN FLAGRANTI!

WIE MAN ES ­AUSSPRICHT

Jérôme Grémy, Optiker bei Visilab Rive in Genf

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«Ich stand an der Theke des Geschäfts und beobachtete einen Mann dabei, wie er vier Brillenetuis in seine Tasche steckte. Ich fragte Anne Descombes, ihn, was er mache, und wies ­Optikerin bei Visilab Tivoli, ihn darauf hin, dass die Etuis Spreitenbach (AG) kostenpflichtig seien. Er antwortete etwas verlegen, «Während meiner Lehre dass er dachte, sie seien in Fribourg kam ein Kunde gratis. Daraufhin legte er die ins Geschäft, um Linsen Etuis zurück und verliess das zu bestellen. Nach seinem Namen gefragt, antwortete Geschäft. Ein paar Minuten später, als meine Kollegen er: «Zampieri, das schreibt die Computermaus suchten, sich: Z-A-M-…» Ich unterkam mir der Mann wieder in brach ihn und sagte: «Ja, den Sinn. Wir schauten uns ich weiss, das schreibt sich das Überwachungsvideo wie der Name des (damals an und stellten fest, dass bekannten) Neuenburger er b ­ ereits die Maus geklaut Velorennfahrers.» Er schauhatte, bevor er sich an die te mich amüsiert an und begann nochmals von vorne. Etuis heranmachte. Die Später sagte meine Kollegin: Kunden vergessen oft, dass «Hast du gesehen? Das war wir wie die meisten Geschäfte eine Überwachungs­ der Velorennfahrer Steve kamera haben.» Zampieri!»

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«Eines Tages kam der Sänger Lionel Richie mit seinem Manager im Geschäft vorbei. Ich half ihm dabei, eine Brille auszuwählen. Er war sehr nett und gut gelaunt. Während er verschiedene Modelle anprobierte, wartete sein Manager mit dem Ellbogen auf eine Glasplatte aufgestützt. Plötzlich ertönte ein lautes Krachen. Die Glasplatte war in tausend Stücke zersprungen. Lionel Richie brach in schallendes Gelächter aus, während sein Manager verwirrt dreinschaute. Als Entschuldigung schenkte uns der Manager dann VIP-Tickets für das Konzert am Abend! Was für ein Glücksfall! Zwei Tage später kam der immer noch gut gelaunte Lionel Richie seine Brille abholen. Dabei wurde er von amerikanischen Touristen im ­Geschäft erkannt und freudig ­begrüsst. Es entstand eine fröhliche Partystimmung mit Fotoshooting und Umarmungen. Seither sehe ich jedes Mal wieder diese Szene vor mir, wenn ich einen Song von Lionel Richie höre, und muss dabei schmunzeln.»


HAUTNAH

KARRIERE

Augenoptiker ,

EIN BERUF MIT ZUKUNFT

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Bei Visilab gibt es 167 Lernende, die sich bald schon Augenoptikerin/Augenoptiker mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis nennen dürfen. Ein Interview mit Andreas Fuchs, HR-Verantwortlicher in der Deutschschweiz.

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Wie wählen Sie die Kandidaten für eine Lehre aus? Der erste Kontakt erfolgt sehr ­einfach über einen Schnupperabend von 2 Stunden in verschiedenen Regionen der Deutschschweiz. Die Jugendlichen (sowie die begleitenden Eltern) können sich direkt ­ über die Visilab-Homepage für einen der Termine einschreiben. Der Schnupperabend ermöglicht einen direkten Einblick in das Gebiet der Augenoptik, ­sowie natürlich auch Infos zum Inhalt der Lehre. Bekräftigen die Informationen den Wunsch, noch mehr über den Beruf zu erfahren, kann direkt am gleichen Abend eine Schnupperlehre reserviert werden. Ebenso ist es auch möglich, die eigenen Bewerbungsunterlagen direkt über die Visilab-Homepage hochzuladen. Die Selektion erfolgt durch

langjährige Berufsbildner im Anschluss an die Schnupperlehre und das entsprechende Abschlussgespräch. Wie läuft danach die Ausbildung ab? Im ersten Jahr besuchen die Lernenden an zwei Tagen pro Woche die Schule und befassen sich dort unter anderem mit ­ Natur­ wissenschaft, Materialkunde, Anatomie und Optik. Die übrige Zeit verbringen sie im Geschäft, wo sie in die manuellen Werkstattarbeiten und administrativen Tätig­ keiten eingeführt werden. Ab dem zweiten Jahr drücken sie nur noch einen Tag pro Woche die Schulbank und konzentrieren sich nach und nach im Geschäft auf den kommerziellen Aspekt des Berufs, w ­ obei sie auch die Fachkenntnisse vertiefen.


HAUTNAH

Weshalb ist die Ausbildung so attraktiv? Eine Optikerlehre ist sehr vielfältig. Sie verbindet die Mode und den Verkauf mit naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen, beispielsweise durch die Verwendung elektronischer Geräte, was bei den Jungen sehr beliebt ist. Auch der tägliche Kundenkontakt macht den Beruf sehr abwechslungsreich. Wie erklären Sie sich den Erfolg Ihrer Lernenden?

FEEDBACKS DER LERNENDEN

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Visilab als Nr. 1 der Augenoptik in der Schweiz, sieht sich seit Beginn weg als verpflichtet, Mitarbeitenden und Jugendlichen interessante Perspektiven anzubieten. Über die Jahre hinweg hat sich ein solides Knowhow und eine grosse Selbstsicherheit bei den Berufsbildnern aufgebaut. In den vorgeschriebenen Qualifikationsgesprächen wird sehr genau hingehört, was der Lernende sagt. Dies ermöglicht es, in einem «Miteinander» die Lehre erfolgreich abzuschliessen. Darüber hinaus wird den Lernenden eine spezifische Schulung und ein Workshop von Prüfungsexperten angeboten, die sie auf die Teilprüfung nach zwei Jahren beziehungsweise auf das Qualifikationsverfahren (QV) nach vier Jahren vorbereitet. Die Quote der erfolgreichen Abschlüsse liegt jeweils über dem nationalen Schnitt der Branche.

«Bei meiner Ausbildung finde ich gut, dass der Teamzusammenhalt super ist, und es keine typischen Arbeiten für «die Lehrlinge» gibt. Ich bin der Meinung, dass alles besser gelingen kann, wenn kein Druck auf einen ausgeübt wird. Deshalb fühle ich mich sehr wohl hier. Zusätzlich finde ich es auch gut, dass man mir schon sehr viel zutraut, das steigert mein Selbstbewusstsein. Ich kann bis jetzt keine Verbesserungsvorschläge nennen.» Corina M. «Ich finde es super, dass wir Lernenden so unterstützt werden. Sowohl in der Schule als auch im Betrieb.» Noemi A.


HAUTNAH

ENGAGEMENT

VISILAB GEHT EINE PARTNERSCHAFT

mit dem SZB ein

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Die Anzahl sehbehinderter und blinder Menschen nimmt ständig zu. Ein Grund für Visilab, ein Partnerschaftsabkommen mit dem Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen (SZB) zu unterzeichnen.

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aut einer Studie des SZB(1) gibt es in der Schweiz über 320’000 sehbehinderte und blinde Menschen, die zum Teil bei der Fortbewegung nur auf die Hilfe des Blindenstocks zählen können. Obwohl es noch andere Lösungen zur Erleichterung des Alltags und zur Verbesserung der Selbstständigkeit gibt! Im Rahmen der seit dem 1. Januar 2018 bestehenden Partnerschaft mit dem SZB spendet Visilab dem SZB jeden vom Kunden für das Nachfüllen des VisicleanFläschchens (Brillenreinigungs-Spray) bezahlten Franken. Der so gesammelte B ­ etrag soll die Finanzierung spezieller Projekte der Low-Vision-Abteilung des Dachverbands ermög­ lichen. Diese Abteilung entwickelt massgeschneiderte Sehlösungen für stark sehbehinderte Menschen.

Anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums überweist Visilab zudem Fr. 2.– für jeden Verkauf einer Korrekturbrille zwischen ­ Mitte April und Mitte Juli 2018 an die vier Schweizer Blindenführhundeschulen. Bei der gleichen ­Aktion anlässlich seines 25. Geburtstags hatte sich Visilab mit Fr. 72’000.–, die an die Schweizerische Schule für Blindenführhunde in Allschwil (2) gingen, an der Ausbildung der beiden Blindenführhunde ­Whiskey und Zalina beteiligt. Seit 2013 l­eben die beiden sechsjährigen Hunde glücklich und zufrieden bei ihren sehbehinderten Haltern in Winterthur und ­Schaffhausen. Die 1972 gegründete Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde in Allschwil kann jedoch pro Jahr nur 25 bis 30 Führhunde an blinde und sehbehinderte Menschen weitergeben, denn die Ausbildung der Vierbeiner ist teuer,


HAUTNAH

z­ eitintensiv und verlangt viel Freiwilligenarbeit. «Von seiner Geburt bis zum Einsatz bei der sehbehinderten Person kostet ein Blindenführhund bis zu Fr. 60’000.–. Danach ist er acht bis zehn Jahre im Einsatz», erklärt Gérard Guye, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Stiftung. Dieser Betrag deckt die Löhne der professionellen Instruktoren und Erzieher, die Schulung der künftigen Halter sowie die Kosten in Verbindung mit Zucht, Pflege, Fressen, Arztkosten und Vorbildung. Heute sind in der Schweiz nur gerade 300 Hunde aus den 4 Blindenführhundeschulen platziert. 1/ szb.ch/fileadmin/user_upload/Medienmitteilung_Sehbehinderung_­haeufiger_ als_angenommen_SZB_2013.pdf 2/ blindenhundeschule.ch/de.html

«DIE STIFTUNG SCHWEIZERISCHE ­SCHULE FÜR BLINDENFÜHRHUNDE IN ALLSCHWIL BIETET ZWISCHEN 25 UND 23

30 BLINDENHUNDE PRO JAHR AN.»

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S P O R T U N D N AT U R

OUTDOOR

NICHT OHNE

meine Linsen

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Ob Triathlon, Reiten oder Mountainbiken, die sportlichen Visilab-Optikerinnen und -Optiker wissen, dass es für eine gute Leistung ein gutes Sehvermögen braucht.

Daniel Marchesi, Visilab-Optiker in Montreux (VD)

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Daniel Marchesi ist weitsichtig und hat eine Hornhautverkrümmung. Er benötigte schon mit drei Jahren eine Brille. «Bei der Arbeit trage ich jeweils meine Brille. Damit kann ich mich besser in die Kunden hineinversetzen. Beim Sport bevorzuge ich jedoch Tageslinsen. Ich habe während 20 Jahren

Alexandra Kohlhase, Visilab-Optikerin in Aarau (AG)

Alexandra Kohlhase ist weitsichtig. Sie ist seit ihrem zehnten Lebensjahr eine leidenschaftliche Reiterin.

«Ich gehe fünf- bis sechsmal pro Woche am Morgen reiten. Bei jedem Wetter. Dabei kann ich für einen American Football ­gespielt Moment aus meiner Mutund konnte natürlich unter ter- und Chefinnenrolle dem Helm keine Brille herausschlüpfen. Ich liebe tragen! Heute nehme ich es, wenn ich eins bin mit an Triathlons, Marathons und Trails teil, bei denen die meinem Pferd. Beim Reiten ist die Sicht sehr wichtig. Lichtverhältnisse und das Man muss die Hindernisse Gelände oft ändern. Man vorhersehen und die Disist oft schnell unterwegs, es tanzen rasch einschätzen geht bergauf und bergab, können. Gebe ich meinem man muss sich an die verPferd im falschen Moment schiedensten Bedingungen das Signal zum Springen, anpassen. Meine Linsen verliert es seinen Rhythmus. bieten eine präzisere Sicht. Wir brechen oft in der Nacht Es kann das Hindernis falsch auf und einige Stunden spä- angehen und sich wehtun. ter rennen wir an der prallen Ich trage Tageslinsen, die keinerlei Pflege bedürSonne. Ich habe mich desfen. Denn unter dem Helm halb für eine Sonnenbrille kann die Brille beschlagen mit phototropen Gläsern und bei einem Sturz sogar entschieden, die sich autozerbrechen. Zentral ist, dass matisch der Lichtintensität die Linsen gut angepasst anpassen, indem sie sich und die Augen immer gut aufhellen oder abdunkeln. befeuchtet sind. Das schützt Diese Gläser waren sehr nützlich, als ich beim Verbier sie vor Reizungen durch den Wind der Geschwindigkeit.» Ultratrail dunkle Waldpassagen durchqueren musste.


S P O R T U N D N AT U R

Michael Baumann, Visilab-Optiker in Zürich

Fabian Ambrosch, Visilab-Optiker in Zürich

Michael Baumann ist weitsichtig. Er pflegt seine künstlerische Ader mit ­Freestyle-Fussball.

Fabian Ambrosch ist kurzsichtig. Er wandert gern und ist ein Fan von Stand Up Paddling und Mountain­ biken.

Der frühere Reiter ist seit über zehn Jahren ein ­begeisterter Skitourenfahrer.

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«Tagsüber im Geschäft trage ich eine Brille, aber auf Skitouren bevorzuge ich weiche Zweiwochen-Linsen. Leistung erfordert gutes ­Sehen, vor allem in den Bergen, wo schlechtes Sehvermögen das Sturzrisiko erhöht. Ich trainiere viermal pro Woche. Zwei Trainings finden jeweils in der Nacht mit einer Stirnlampe statt. Mit den Linsen gibt es keine Abbildungsfehler wie bei Brillengläsern. Ich habe also eine gute Wahrnehmung des Hangs und der ­Umgebung. Im Hochgebirge schütze ich meine Augen vor UV-Strahlung und Blendungen mit einer polarisierenden Sonnenbrille, die die Kontrastwahrnehmung verbessert und optimalen Sehkomfort bietet. Auf dem Gletscher trage ich hingegen eine Sonnenbrille der Kategorie 4 zum Schutz vor Augenentzündungen.»

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«Eines Tages habe ich ein Video über Joga Bonito – «Ich bewege mich gerne was so viel bedeutet wie und liebe die Natur. Diese «schön spielen» – gesehen etwas wilden Momente im und dabei die akrobatische Wald abseits der Zivilisation Seite des Fussballs und die geben mir das Gefühl von Eleganz der Bewegung Freiheit. Ich fahre extrem entdeckt. Die Tricks des gern mit dem Mountain­ Freestyle-Fussballs können bike durch Pfützen. Ich liebe sehr spektakulär sein. Ich dieses Schlammgeräusch habe es ausprobiert und bin unter den Pneus. Aber ich vollkommen angefressen! bin so kurzsichtig, dass ich Ich trainiere drei- bis viermal ohne Sehhilfe kaum bis pro Woche. Es ist ein sehr zum Lenker scharf sehen physischer Sport, der viel würde. Deshalb trage ich Präzision erfordert. Ich muss Tageslinsen. Sie sind perfekt immer vorhersehen, wohin für Aktivitäten, bei denen der Ball geht, und die Disman einen Helm trägt, und tanzen richtig einschätzen. ­erfordern keinerlei Pflege. Der ganze Körper kommt Ich trage sie auch beim zum Einsatz, auch der Kopf. Joggen und bei meinen Deshalb trage ich weiche anderen sportlichen Aktivi6-Monats-Linsen. Diese täten, zusammen mit einer ­geben mir totale BeweSonnen- oder einer Schutzgungsfreiheit.» brille.»

Pierre Rouget, Visilab-Optiker in Lancy (GE)


MODE & TRENDS

30 Lenze

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DAS ALTER IN DEM ALLES MÖGLICH IST

FOTOS: ADRIANO TRUSCELLO STYLING: ELEONORA MALTESE, VIRGINIA BROGI HAIRSTYLING/MAKE-UP: ANGELO NENNA PINTOR MODEL: LAURA BARTOLI (ESPRIT MANAGEMENT) ART DIRECTION: SABRINA FAETANINI PRODUKTION: MINDS & MAKERS (FRANÇOIS-LOUIS NOËL)


Linke Seite: Modelle Fendi FF 0267/S 807-08, Dior Diorlia 12J-1l, Burberry BE 4261 3659/8E, Gucci GG 0212S 001 / rechte Seite: Modell Gucci GG 01650 002


Linke Seite: Modell Etnia Vintage Le Marais PKRD / rechte Seite: Modell Ray-Ban RB 3517 001/30


MODE & TRENDS

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Modell Etnia Veracruz HVGR



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MODE & TRENDS


Linke Seite: Modell Dior Diorstellaire 4 J5G-DC / rechte Seite: Modell Carrera 167/S 24S/EZ


MODE & TRENDS

STREET STYLE

DIE WELT DER

Trends

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Die Eyewear-Mode zeigt sich auf der Strasse – vor den Augen der Bloggerinnen und den Kameras der Fotografen, die stets auf der Jagd nach den Trends von morgen sind. Eine Auswahl an Looks und Schnappschüssen.

PARIS

BUDAPEST


MODE & TRENDS

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BROOKLYN

GENF

MIAMI

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SYDNEY


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MAILAND LOS ANGELES

BERLIN

LONDON

MODE & TRENDS


MODE & TRENDS

NEW DELHI

PARIS 37

FOTOS SEITE 34 PARIS: SÉBASTIEN TABARIN BUDAPEST: DANA STRAUT (THEFASHIONTAG.COM) SEITE 35 SYDNEY & BROOKLYN: EDDIE NEWTON GENF: ADRIANO TRUSCELLO MIAMI: MOHAMMAD FARUQUE SEITE 36 MAILAND, LOS ANGELES, LONDON: EDDIE NEWTON BERLIN: YOLANDA NG (VONZWEIBLOG.COM)

ZÜRICH

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SEITE 37 NEW DELHI: HANA KHAN PARIS: VICTORIA | @laugh_of_artist ZÜRICH: ADRIANO TRUSCELLO


K U LT U R

E N T E R TA I N M E N T

AUDIODESKRIPTION ALS

«Sehhilfe»

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Vor dreissig Jahren wurde in Kalifornien eine Methode erfunden, die es sehbehinderten Menschen erlaubt, einen Film quasi in Bildern wahrzunehmen. Dank der Digitalisierung gibt es heute eine Vielzahl von Angeboten.

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ls Gregory Frazier in den 70er-Jahren ein System erfand, das es sehbehinderten Menschen ermöglichte, mit den Ohren zu sehen, war er noch Student. Als er mit einem blinden Freund einen Western anschaute, schilderte er ihm die Actionszenen mithilfe von visuellen Details. Für die beiden Freunde war diese Erfahrung eine Offenbarung. Die Idee für eine beschreibende Tonspur für blinde und sehbehinderte Menschen war geboren! Ein paar Jahre später schrieb ­Gregory Frazier seine Doktorarbeit zu diesem Thema und weckte damit das Interesse des ­Dekans der Universität, der – welch glücklicher ­ Zufall – der Bruder von Francis Ford Coppola war. Der Dekan war ­ beeindruckt und organisierte 1988 die Erstaufführung des Films «T­ucker» mit Audiodeskription für ein sehbehindertes

D

­Publikum. Der ­Erfolg war überwältigend. Universität gründete d ­ araufhin das Die ­ erste Audiovisionsinstitut, das eine Ausbildung in dieser Methode anbot (1). Die Produktion von Hörfilmen erfordert Fachleute aus verschiedenen Bereichen. Im Idealfall arbeiten zwei Sprecher am gleichen Film zusammen. Jeder beschreibt e ­inen Teil des Films, danach tauschen sie die Beschreibungen und jeder bringt Korrekturen am Text des anderen an. Diese erste Version wird dann an einer sehbehinderten Person getestet, die beurteilt, ob die Worte Bilder hervorrufen und so das Verständnis des Films ermöglichen. Nach der Absegnung der finalen Version b ­ eginnen die Mischund Synchronisationsarbeiten im Aufnahmestudio. In den meisten Fällen erhalten die Sehbehinderten bei der Vorstellung ein Empfangsgerät und einen Kopf­ hörer, mit dem sie die Tonspur der ­Audiodeskription hören können.


K U LT U R

D «1988 ORGANISIERTE DER BRUDER VON FRANCIS FORD COPPOLA DIE

ERSTAUFFÜHRUNG EINES FILMS MIT ­AUDIODESKRIPTION.»

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Die Schweiz, die mit der Einführung dieser Methode eher spät dran war, holt ihren Rückstand nun auf. So bietet die SSR pro Jahr 24 Filme mit Audiodeskription an und alle Spiele des FC Basel sind mit Audio­ deskription verfügbar. 2014 verlieh der SZB (2), der Dachverband im Blindenwesen, die Auszeichnung «­Canne blanche» (Weis­ ­ ser Stock) an den Verband ­Base-Court, der im Rahmen seines Projekts «Regards Neufs» (Neue Blicke) jeweils ab Mittwoch nach dem Kinostart Spielfilme mit Audiodeskription zeigt (3). Base-Court bietet heute in der Schweiz pro Monat rund drei mit den Apps Greta und Starks zugängliche Filme an. Diese Apps, die lediglich ein Smartphone und Kopfhörer erfordern, bieten ein umfangreiches, regelmässig aktualisiertes Filmangebot (4). Nachdem die Gratis-App installiert ist, lädt man einfach die Audio­ deskription des entsprechenden Films herunter. Im Kinosaal setzt man dann die Kopfhörer ein und lässt das Mikrofon des Smartphones die Synchronisation mit dem Film machen. 1/ youtube.com/watch?v=0GsGfV2yUIU 2/ ucba.ch 3/ regards-neufs.ch/de 4/ gretaundstarks.de/greta

VISILAB UNTERSTÜTZT DEN SZB

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Seit dem 1. Januar 2018 verbindet Visilab und den SZB eine langfristige Partnerschaft, die die Lebensqualität von sehbehinderten Menschen verbessern soll. So wird jeder für das Nachfüllen der Visiclean-Fläschchen (Brillenreinigungsspray) eingenommene Franken an den SZB überwiesen. Der Gesamtbetrag wird für die Gründung einer Low-Vision-Abteilung innerhalb des SZB verwendet, welche die individuelle Beratung von sehbehinderten Menschen in Bezug auf Low-Vision-Sehlösungen zum Ziel hat.


K U LT U R

DIE EDLE ZITRONENPRESSE

DESIGN

DAMALS IM JAHR

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1988

Der französische Designer Philippe Starck soll seinen Entwurf für die ­Zitronenpresse mit den Spinnenbeinen bei einer Mahlzeit auf der Terrasse ­eines Restaurants in Italien auf eine Serviette gezeichnet haben. Die elegante, unzerstörbare Juicy Salif wurde zuerst kritisiert, eroberte dann aber rasch die edelsten Restaurants. Ein ­Erfolgsartikel, der bisher über eine Million Mal verkauft wurde.

Welche Art von Brillen trugen wir vor 30 Jahren, dem Gründungsjahr von Visilab? Welche Objekte begleiteten uns durch den Alltag? Während Nike mit «Just do it» den Slogan des Jahrhunderts erfand, waren Claudia Schiffer, Inès de La Fréssange und Cindy Crawford auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Die Schweiz gewann mit der jungen Céline Dion aus Québec den Eurovision Song Contest, während die Radiosender auf der ganzen Welt «I should be so lucky» von Kylie Minogue spielten.

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LEGENDÄR! Mit ihren gesteppten Lederbügeln veränderte die erste Sonnenbrille von Chanel, die nur für den Verkauf in den eigenen Boutiquen hergestellt wurde, die Modecodes im Optikbereich und öffnete den Weg für Leder und originelle Bügel.


Halb Skulptur, halb Sessel, der Wooden Chair des australischen Designers Marc Newson entstand zur Blütezeit des ­Cocooning-Trends. Der Wooden Chair mit seinen Bändern aus kanadischer Buche und australischem Coachwood, die mit Dampf zu einer perfekten Schleife gebogen wurden, wird heute noch von Cappellini in einer 1992 modifizierten, komfortableren Form hergestellt.

OHNE KAPSELN

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La Cupola, die Espressomaschine aus Guss-Aluminium mit Plastikgriff und -knopf des Designers Aldo Rossi ist ­eines der ersten für alle erschwinglichen funktionalen Design-KüchenObjekte. Wird noch immer von Alessi produziert.

EIN WELTERFOLG

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1988 überschritt Swatch die 50-Millionengrenze der weltweit verkauften Uhren – ein historischer Rekord für die damals kaum fünfjährige Marke. Die von der bunten Pop-Kultur inspirierte Schweizer Marke arbeitete von Anfang an mit renommierten Malern und Zeichnern wie Kiki Picasso, Folon, Kurosawa oder Keith Haring zusammen.

C U LT U R E

K U LT U R

DIE ALPHA-SCHLEIFE


FREIZEIT

FOODING

Frühlingsgenüsse

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ZU VISILABS 30. GEBURTSTAG

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auke Pohl, Kulinarik-Verantwortlicher des Hotels OMNIA ­Mountain Lodge in ­Zermatt (1), kocht aus Leidenschaft und lässt sich vom Geschmacksfeuerwerk, der modernen Küche (ohne Exzesse) und der Ästhetik inspirieren. Der mit 15 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete junge deutsche Chefkoch wusste schon sehr früh, dass die gute Küche zu seinem Leben gehören würde, zweifellos dank seiner Mutter, die immer originelle Gerichte mit frischen Zutaten zubereitete. Nach seinen Lehrjahren im ­ Hotel Traube Tonbach im Schwarzwald und einer Kulinarikausbildung an der Universität Johnson & Wales in Providence (USA) verfeinert er seine Kochkünste im Ophelia in Konstanz. Während dieser Erfahrung keimt in ihm der Gedanke an eine Gourmetküche nach seiner Art.

2012 arbeitet er erstmals eine ­ Saison in Zermatt. ­Überzeugt von den Qualitätsansprüchen und der einzigartigen Kreativität, übernimmt er 2017 die KulinarikLeitung des Fünfsternhauses THE OMNIA Mountain Lodge. Er interessiert sich mehr für die kleinen Dorfmärkte als für die Food-Blogs der Starköche. Er ­interpretiert die grossen Klassiker aus der ganzen Welt mit Fokus auf Gemüse und Frischprodukte auf seine Art. Als Geburtstagsgeschenk hat er für Visilab ein Frühlingsmenü zusammenge­ stellt – inspiriert von den Walliser Bergen und Bächen. Seien Sie versichert, dass selbst falls Ihre Kochversuche nicht genau gleich aussehen sollten wie auf den Fotos, sie auf jeden Fall ein Genuss sein werden! 1/ the-omnia.com/en/culinary


FREIZEIT

DIE VORSPEISE FORELLEN-SAIBLING-CARPACCIO, MARINIERTES GEMÜSE, HÜTTENKÄSE UND GURKENGLACÉ. Die Feinheit von zwei Flussfischen in Verbindung mit der Frische einer leichten Glacé als süsse und herzhafte Appetitanregung.

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FOTOS: DOMINIQUE DERISBOURG

ENTDECKEN SIE DA S REZEPT DER VORSPEISE AUF VISIL AB.CH


FREIZEIT

DIE HAUPTSPEISE KALBSKOTELETT MIT KRUSTE UND ­KALBSBRIES, GEMÜSEBOUQUET UND KARTOFFELN AUS DEM ALBULATAL

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Zartes, Farbiges und Knuspriges mit Rosmarin und Pilzen.


Eine Kartoffel jeder Farbe schälen und in Würfelchen von 2 mm x 2 mm oder in winzige Kügelchen schneiden. 30 Min. in kaltes Wasser einlegen (sie dienen dann als Kruste für die Koteletts). Abtrocknen und bei 160 °C im Öl knusprig braten. Beiseitestellen. Danach die Zwiebeln in der Pfanne goldgelb dünsten. Zu einem dicken Püree mixen. Die Minikarotten mit einem Schwamm von den Erdresten befreien, im kochenden Wasser blanchieren und danach im kalten Wasser abschrecken. Das Gleiche mit den grünen Erbsen machen. Die restlichen Kartoffeln schälen, in Würfel von 1,5 cm x 1,5 cm schneiden und nach Farben getrennt kochen. Die Morcheln waschen und die Stiele entfernen.

Die Kalbsbriese mit etwas Mehl bestäuben, salzen und in der Pfanne goldbraun und knusprig braten. Die Morcheln in der Pfanne anbraten und mit etwas ­Gemüsebouillon ablöschen. Die Minikarotten, Erbsen und grossen Kartoffelwürfel beigeben. Frische Butter in die Pfanne geben. Das Gemüse umrühren, bis sich die Butter verflüssigt und emulgiert. Salzen und pfeffern.

- 4 Kalbskoteletts – 8 nussgrosse Kalbsbriese ohne Haut – 4 Minikarotten – 4 Kartoffelpaare aus dem Albulatal in 4 unterschiedlichen Farben (1 Farbe pro Paar) – 5 mittelgrosse Zwiebeln – 4 EL grüne Erbsen – 8 Morcheln – geschmolzene Butter mit Rosmarin und Thymian – allenfalls Kräuter und kleine Champignons – Gemüsebouillon Sauce Hollandaise - 3 EL Sauce auf Grund­ lage einer Reduktion aus Weisswein, Essig und ­Schalotten

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In einer Gusseisenpfanne die 4 Koteletts bei 120 °C braten, bis die Innentemperatur 50 °C beträgt. Würzen und mindestens 5 Min. bei Raumtemperatur beiseitestellen. Vor dem Servieren die Knochen der Koteletts entfernen. Danach die Koteletts in der geschmolzenen Butter mit Rosmarin und Thymian schwenken. Das Zwiebelpüree auf die Koteletts verteilen und diese in den am Anfang gebackenen Kartoffelkügelchen wenden, sodass sie eine Kruste bilden.

FÜR 4 PERSONEN

FREIZEIT

REZEPT

– 3 Eigelb – 200 g geklärte Butter – Salz und Pfeffer – Saft einer halben Zitrone

Für die Sauce Hollandaise die 3 EL Vinaigrette (auf Basis von Weisswein, Essig und Schalotten) und die 3 Eigelb in eine Metallschüssel geben. Die Metallschüssel auf eine Pfanne mit kochendem Wasser stellen. Die Eier über dem Dampf schlagen, bis eine feste Mousse entsteht. Danach die warme, geklärte Butter daruntermischen. Rühren, bis eine sämige Sauce Hollandaise entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen. V I S I M A G F R Ü H L I N G 2018

Servieren Auf jeden Teller ein Kotelett und eine Karotte geben. Das restliche Gemüse, die Kartoffelwürfel und das Kalbsbries um die Karotte herum anrichten. Sie können zur Dekora­ tion auch Kräuter oder kleine Champignons verwenden. Die Sauce Hollandaise neben dem Kotelett anrichten.


FREIZEIT

DAS DESSERT ERDBEER-QUARK-SOUFFLÉ, MOUSSE AU CHOCOLAT, SORBET UND MARSHMALLOWS

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Mehrere Rezepte in einem für Geschmäcke, die gleichzeitig würzig und mild sind.

ENTDECKEN SIE DA S REZEPT DE S DESSERTS AUF VISIL AB.CH


CARRERA 167/S

RUBRIQUE 47

#DRIVEYOURSTORY DISCOVER MORE AT CARRERAWORLD.COM

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GESELLSCHAFT

GESUNDHEIT

Kurzsichtigkeit — VOR ALLEM BEI KINDERN

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In Europa sind mittlerweile 50% der Jugendlichen unter 20 Jahren kurzsichtig, doppelt so viele wie in den 70er-Jahren. Wie lässt sich diese «Plage» eindämmen?

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E

pidemien ohne Viren und Bakterien sind eher selten. Und doch ist diejenige, die Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt heimsucht, beispiellos. Gemäss einer Studie des australischen Biologen Ian Morgan (1) sind in Asien 90% der unter 25-Jährigen kurzsichtig; in Russland, Nordamerika und Europa sind es 50% und in Nordafrika und Lateinamerika schwankt der Anteil zwischen 30 und 35%. Der Grund für diese Fehlsichtigkeit, bei der sich das Bild nicht auf der Netzhaut (dem Gewebe, das die Innenseite des ­Auges auskleidet), sondern d ­ avor bildet, ist zumeist ein zu langer Augapfel. Dabei sieht man gut in die Nähe, aber nur verschwommen in die Weite. Bis zu Beginn der 2000er-Jahre galt Kurzsichtigkeit allgemein

als genetisch bedingt. Die neusten Studien gehen ­jedoch davon aus, dass diese Fehlsichtigkeit eher mit unserer Lebensweise als mit der Vererbung zusammenhängt. Dr. Pierre-François Kaeser, Leiter der Abteilung Strabologie und Kinder-Augenheilkunde der Augenklinik Jules-Gonin (2), erklärt: «Zwei Umweltfaktoren dominieren bei der Entstehung und beim Fortschreiten der Kurzsichtigkeit: die Zunahme von Aktivitäten im Nahsichtbereich, wie Bildschirmarbeit und Lesen, sowie die Abnahme der draussen verbrachten Zeit. Natürliches Licht, bei welcher Tätigkeit auch immer, schützt vor der Entstehung resp. dem Fortschreiten der Kurzsichtigkeit.» Kinder und Jugendliche verbringen heute sehr viel mehr Zeit vor dem Computer


Modell InStyle ISEK02

GESELLSCHAFT 49

als im Freien. Parallel dazu hat die Anzahl Studienjahre auf der ganzen Welt zugenommen. Aber auch die Erwachsenen bleiben vor Kurzsichtigkeit nicht verschont, vor allem diejenigen, die den ganzen Tag am Computer arbeiten. So kann sich die simple Augenermüdung einer fleissigen Studentin oder eines Büroangestellten im Laufe der Zeit in eine verhaltensbedingte Kurzsichtigkeit verwandeln. Kann die Augenchirurgie dieses Übel nicht eindämmen? «Die Chirurgie ermöglicht es, auf eine Brille oder Kontaktlinsen zu verzichten, aber sie ist nicht in der Lage, einen zu langen Augapfel zu korrigieren oder das allfällige Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verhindern.» Das operierte kurzsichtige Auge sieht zwar besser, ist aber immer noch deformiert. Hingegen kann man versuchen, das Fortschreiten der Fehlsichtigkeit zu b ­ egrenzen, indem man die Gewohnheiten der Kinder und Jugendlichen in Bezug auf die Allgegenwart der Bildschirme verändert. «Ich empfehle Kindern, mindestens eine Stunde pro Tag im Freien zu verbringen. Und sei es nur zum Lesen ... Es ist auch ratsam, die vor dem Computer und dem Smartphone verbrachte Zeit zu begrenzen und eine Lese­ distanz von 30 bis 40 cm einzuhalten», so der Arzt. Auf jeden Fall empfiehlt sich für Kinder eine regelmässige Sehkontrolle beim ­Augenarzt. 1/ thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(12)60272-4/abstract 2/ ophtalmique.ch

«NATÜRLICHES LICHT, BEI WELCHER TÄTIGKEIT AUCH IMMER, SCHÜTZT FORTSCHREITEN DER KURZSICHTIGKEIT.»

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VOR DER ENTSTEHUNG RESP. DEM


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EIN BLICK AUS DER FERNE

XENIA,

DIE WELTENBUMMLERIN

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Ein schicker Millennial, polyglott und immer unterwegs – Xenia Tchoumi, Markenbotschafterin für Visilab, spricht mit uns über ihre Reisen und Projekte.

Sind Sie oft auf ­Reisen?

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Ja, und manchmal frage ich mich, ob es nicht etwas zu viel ist, drei bis vier Mal pro Monat ins Flugzeug zu steigen. Doch für meine Jobs im Mode- und Digitalbereich muss ich eben oft reisen. Ich bin oft in Mailand, Los Angeles, Paris und New York, manchmal auch in Asien.

Musikevent reise und dann weiter zum Filmfestival nach Cannes fliege, um dort eine italienische Marke zu repräsentieren. Was nehmen Sie auf Ihre Reisen mit?

Ich habe immer meine drei Telefone, ein Tablet, einen PC, ein Kindle, bequeme Kleidung und Turnschuhe dabei. Ich nehme auch immer drei bis vier Sonnenbrillen mit, Was gefällt Ihnen besonders die nicht zu dunkel, aber auch nicht zu hell am Reisen? sind. Ich liebe dieses modische Accessoire einfach, ich wechsle oft und manchmal hilft Vor allem, neue Orte und Menschen ken- es mir sogar, inkognito zu bleiben ... nenzulernen, und besonders das Unvorhergesehene. Selbst wenn ich plane, gibt Welche Länder haben Sie am meisten es bei jeder Reise ein Überraschungsele- beeindruckt? ment, das dazukommt und mir, wenn ich nach Hause komme, das Gefühl gibt, dass Das ist schwer zu sagen, weil ich einerseits ich mich ein Stück weit verändert habe, Länder liebe, die eine starke und authengewachsen bin. Weil auch keine Reise der tische Kultur besitzen – wie die Domini­ anderen gleicht. Es kann zum Beispiel sein, kanische Republik, aber andererseits dass ich erst nach Los Angeles zu einem auch ein Faible für Kalifornien habe. In der


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­ ominikanischen Republik hört man überD all einheimische Musik, man isst traditionelle Gerichte, die Menschen leben ihren ­eigenen Rhythmus und ich kann mich frei in den Dörfern bewegen, mit den Menschen in Kontakt treten. Dort geht es mir wirklich gut, auch wenn ich die Globalisierung und den Fortschritt eigentlich schätze. In Kalifornien mag ich das Licht, die Energie der Menschen, den gesunden ­Lebensstil – jeden Tag zu Fuss unterwegs sein, die ­gesunde Ernährung – und natürlich das Meer. Und dann scheint jeder vor Ideen zu sprühen und vor Lust, sie umzusetzen. Ich fühle dort einen echten Hunger nach ­Unternehmertum, das ist sehr inspirierend. Wie sehen Ihre beruflichen Projekte aus? Momentan bin ich mit der Kreation einer neuen Prêt-à-porter-Linie mit schicken Unisex-Teilen beschäftigt. Ich unternehme viel dafür, damit die Mode, die ich anbiete, bequem und lässig, aber immer schick ist. Ich arbeite mit italienischen Herstellern zusammen, da weiss ich, dass die Qualität stimmt.

agram Tchoumi auf INst Folgen Sie Xenia @Xenia

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Es gibt noch ein anderes Projekt im Digital­ bereich, das mir am Herzen liegt. D ­ abei geht es um die Entwicklung einer App, aber ich will noch nicht zu viel verraten. Wie dem auch sei, die beiden Projekte werden mich wahrscheinlich noch etwas öfter auf Reisen schicken.


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A U F U N D D AV O N

SONNENBRILLEN

IM ZEICHEN

DER SOLIDARITÄT

mit ZANSKAR


Wie jedes Jahr bereitet sich Visilab wieder darauf vor, die von den Kunden in die Geschäfte zurückgebrachten alten Sonnenbrillen in Zanskar zu verteilen. Ein Einsatz auf dem «Dach der Welt».

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«Bei jeder Brillenverteilung erklären wir ihnen anhand von Fotos, wie das Auge funktioniert und wie UV-Strahlung, Staub, Wind und Kälte schlimme Augenerkrankungen verursachen können. Das ist ­immer ein grosses Ereignis, an dem das ganze Dorf teilnimmt, denn dies ist auch die Gelegenheit, zusammen zu sitzen und einen Tee zu trinken», so die Ärztin. 53

«EINE MEDIZINISCHE INFRASTRUKTUR UND AUGENÄRZTLICHE VERSORGUNG SIND NUR BEGRENZT VORHANDEN UND DIE MENSCHEN HABEN KEIN GELD FÜR BRILLEN.»

Es brauchte nur ein Jahr, um die Zans­ kari von den Vorteilen des Sonnenbrillen-­ Tragens zu überzeugen. Aufgrund der Transportprobleme können jedoch pro ­Aktion nur 300 Brillen verteilt werden, viel zu w ­ enig für die 14’000 Bewohner des Tals. ­Visilab untersucht derzeit, wie dieses V ­olumen erhöht und Augenuntersuchungen für ­ die Kinder organisiert werden können. In der Zwischen­zeit können Sie weiterhin Ihre nicht mehr gebrauchten Sonnenbrillen in ein ­Visilab-Geschäft bringen, damit diese in Zans­kar ein zweites Leben erhalten. 1/ zanskarhealth.com

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as im nördlichsten Teil von I­ ndien gelegene Gebiet, das auch Klein-Tibet ­genannt wird, besteht aus rund dreissig Dörfern, die sich auf ­einer Höhe von bis zu 4'000 M ­ etern ­befinden und von ­Mitte November bis Mitte Juni von der Aussenwelt abgeschnitten sind. ­Rebecca Hertzog, die junge Ärztin, die für diese V ­isilab-Sonnenbrillenaktion verantwortlich ist, erzählt: «Ich habe das Zanskar-Tal bei einem Trekking entdeckt. Die Landschaft ist atemberaubend und die Bevölkerung ist sehr gastfreundlich. Ich habe aber festgestellt, dass die medizinische Infrastruktur sehr rudimentär ist, gar keine augenärztliche Versorgung vorhanden ist und die Leute weder Geld für eine Brille noch für eine Behandlung in der Hauptstadt Leh hatten.» Seit Rebecca Hertzog beschlossen hat, ihre Masterarbeit in Zanskar zu machen, und sie den Verein Zanskar Health Association (1) gegründet hat, verbringt sie jeweils einen bis zwei Monate pro Jahr in Zanskar. Die meisten Bewohner sind Trekkingführer oder Bauern und ihre Augen sind aufgrund der intensiven UV-Strahlung, des Winds und des Staubs diversen ­Aggressionen ausgesetzt. Der Winter ist trocken und kalt; die Temperaturen können bis auf -25 °C fallen. Die Zanskari leiden deshalb oft unter irreversiblen Augenschäden und sind, gemäss den Beobachtungen von Rebecca Hertzog vor Ort, meist bereits mit 50 Jahren vom grauen Star betroffen.

A U F U N D D AV O N

EIN BLICK AUS DER FERNE


HIGHTECH 54

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017 machte die Augmented Reality (AR) einen wahren Sprung und holte gegenüber der virtuellen Realität (VR) auf. Zur Erinnerung: Diese beiden Technologien bieten nicht die gleichen Leistungen und Erlebnisse. Die VR simuliert Welten, in die der Nutzer eintaucht und die er zum Teil als real empfindet. Die AR hingegen liefert virtuelle Informationen und will damit die Realität verbessern und erweitern. Die VR findet Anwendung in den Bereichen Video, Freizeit, Reisen und Marketing, während die AR bereits in den Bereichen Medizin, Logistik, Wartung, ­Architektur und Design, Verkehrssicherheit, Kunst und Unterricht Anwendung findet und schon seit Langem von den meisten Armeen eingesetzt wird. Ihre Unterstützungsleistung ist erwiesen, vor allem in der Verkehrssicherheit.

FÜR TECHNOLOGIELIEBENE ­MOTORRADFAHRER

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Dank der neuen AR-Motorradhelme können sich die Töff-Freaks jetzt für Iron Man halten und dabei erst noch von mehr Komfort und Sicherheit profitieren. Der neue CrossHelmet (1) ist ein Technologiewunder: Er projiziert eine kleine Instrumententafel auf das Visier, das Infos zu Geschwindigkeit, Wetter und Zeit liefert sowie ein GPS und die Sicht nach hinten bietet. Der Helm verfügt über eine Bluetooth-­SmartphoneVerbindung und wird über eine einzige Taste gesteuert. Und man kann sogar von ihm verlangen, dass er den ermüdenden Motor- und Windlärm ausblendet.

FÜR DIE JÜNGEREN Seit Juni 2017 ist die Videobrille Spectacles(2) von Snapchat in Europa angekommen. Sie wird ausschliesslich in mobilen Verkaufsautomaten, den sogenannten Snapbots, verkauft. Die Spectacles ist mit winzigen Kameras seitlich auf den Sonnen­ brillengläsern ausgestattet und produziert zehnsekündige Videos. Der Nutzer kann dann seine gefilmten Eindrücke auf Snapchat, dem sozialen Netzwerk der ­unter 20-Jährigen, verbreiten. Man kann ­gespannt sein auf die Nachfrage.

INTELLIGENT UND VERNETZT Weil das Einschlafen am Steuer zu den häufigsten Todesursachen auf der Autobahn gehört, hat das Start-up Ellcie-Healthy (3) DriveCare entwickelt, eine Brillenfassung, die den übermüdeten Fahrer warnt, wenn er Gefahr läuft, einzuschlafen. Die an der letzten Consumer Electronic Show in Las Vegas präsentierte Brille soll bis Ende Jahr auf den Markt kommen. Sie ist mit 15 Sensoren ausgerüstet, die zahlreiche Informationen in Bezug auf den Fahrer und die Umgebung analysieren, und sendet ein erstes Warnsignal in Form von roten Led-Blinklichtern, sobald die Augen des Fahrers sich langsam schliessen. Ignoriert er das Signal, gibt die Brille ein akustisches Wecksignal ab. Gleichzeitig können die Mitfahrer ein SMS mit der Aufforderung an den Fahrer erhalten, eine Pause einzulegen. Abseits der Strasse kann die DriveCare, die nichts anderes ist als ein Activity Tracker, eine physische Schwäche des Trägers erkennen, der kurz vor dem Umfallen ist, beispielsweise bei einer älteren Person, der schwindlig wird, oder bei einem Bauarbeiter, der sich in Gefahr bringt. Intelligent und vernetzt. NB: Diese futuristischen Artikel sind noch nicht bei Visilab erhältlich, die Entwicklung wird aber aufmerksam verfolgt. 1/ crosshelmet.com 2/ spectacles.com/ 3/ ellcie-healthy.com


HIGHTECH

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

AUGMENTED & CONNECTED

VISION

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Werden wir in 30 Jahren noch Brillen tragen? Wahrscheinlich schon, aber sie werden mehr als nur unser Sehvermรถgen korrigieren. Die Brillen werden multifunktional und erleben ihre grรถsste Transformation.

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PERSÖNLICHKEITEN

P O R T R ÄT

DANIEL MORI, DER VISIONÄR

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Wie hat er das geschafft? Das ist die erste Frage, die man sich stellt angesichts der steilen Karriere von Daniel Mori, dem leidenschaftlichen Unternehmer, der seit 30 Jahren an der Spitze von Visilab steht. Das Interview.

Was haben Sie vor Visilab gemacht?

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Nach einem Lizenziat in Wirtschaftswissenschaften an der Uni Genf und einem MBA in den USA war ich Marketingverantwortlicher der Apothekerkette Pharmacie Principale. Damals hatte die Pharmacie Principale ein Optik-Rayon, eine eher marginale Aktivität, die wir ausbauen wollten. Ich war damals 32 und hatte

Lust, neue Möglichkeiten zu schaffen und neue Märkte zu erschliessen. Dabei stand die Frage im Vordergrund, was die Lebensqualität der Leute im optischen Bereich verbessern könnte. Visilab hat also bei null angefangen?

Fast. 1988 befand sich der Optikmarkt noch in den Händen eines Kartells aus unabhängigen Optikern und es war nicht einfach, in diesem Markt einen Platz zu erobern. Wir «ES GING DARUM, EINE IDEE suchten also nach ZU FINDEN, DIE DIE ANDEREN einem neuartigen Konzept, das der NICHT HATTEN.» breiten Öffentlichkeit gefallen würde.

Es ging darum, eine Idee zu finden, die die Anderen nicht hatten. So entstand das von Amerika inspirierte Konzept der Brillenherstellung in einer Stunde mit einem Komplett­ service und trendigen Brillenfassungen. Das war absolut revolutionär. Erstmals stellte ein Optiker mitten im Stadtzentrum modische Brillen in einer Stunde her. Mit welchen Schwierig­ keiten waren Sie am Anfang konfrontiert? Dem Problem, ein Kartell ins Wanken zu bringen. Die Lieferanten errichteten Schranken und zwangen uns schwierige Bedingungen auf. Und es fehlte uns an qualifiziertem Personal.


PERSÖNLICHKEITEN

Glücklicherweise stieg damals die Nachfrage nach Markenbrillen und die Mode wurde zu einem zentralen Aspekt im Brillenbereich. Zudem zeigten unsere Marktanalysen ein grosses Potenzial für unser Konzept. Auch deshalb war unser erstes Geschäft so erfolgreich. Hatten Sie keinerlei Zweifel zu Beginn?

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Nein, denn erstens konnte ich auf die Unterstützung eines Unternehmens zählen, das an das Konzept glaubte, und zweitens liebe ich Herausforderungen über alles. Danach ging alles sehr schnell. Das erste Geschäft war wie gesagt ein grosser Erfolg. Nachdem sich unsere Annahmen als richtig herausgestellt hatten, machten wir uns daran, das Konzept auf die ganze Schweiz auszuweiten. Wir haben uns zuerst in der Westschweiz weiterentwickelt und dann 1994 in Zürich unser erstes Geschäft in der Deutschschweiz eröffnet. Trotz der Konkurrenz ist ­Visilab weiterhin Leader. Wie kommt das?

FORT SE TZUNG DE S INTE RVIE WS

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Während einiger Jahre ­waren wir die einzige Schweizer Optikerkette. Danach kamen lokale und ab 2000 europäische Konkurrenten auf den Markt. Der Markt hat sich innerhalb weniger Jahre von einem Kartellmarkt zu einem sehr wettbewerbsgeprägten Markt entwickelt. Heute b ­ esteht ein


PERSÖNLICHKEITEN

reger Wettbewerb und die Führungsposition ist hart umkämpft. Um die Spitzenposition zu behalten, darf man sich nie auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss sich jeden Tag weiter verbessern. Dabei darf man nicht überheblich werden, denn es gibt auch anderswo sehr kompetente Leute.

Und in Bezug auf die ­Unternehmensführung?

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Ich würde ihm raten, immer alle KPIs (Key Performance Indicators) im Auge zu behalten und nicht bloss die Umsatzzahlen. Man muss unter anderem die Kundenfrequenz, den durchschnittlichen Verkaufspreis und die Typologie der verkauften Produkte überwachen. Zudem sollte man transparent kommunizieren und die getroffe«MAN MUSS VON SEINEM PROJEKT nen Entscheidungen gegenÜBERZEUGT SEIN, SEINE GANZE über der Kundschaft und den Mitarbeitenden erklären, vor LEIDENSCHAFT HINEINGEBEN.» allem wenn sich das Unternehmen vergrössert oder verändert. Der Mensch reagiert Welchen Rat würden Sie gegenüber Veränderungen ­einem 30-Jährigen geben, zuweilen beunruhigt. Eine der sein eigenes Unter­ gute Kommunikation bringt nehmen gründen möchte? die Vision rüber und erklärt, weshalb man eine bestimmte Ich würde ihm sagen, dass Abzweigung nimmt. das Wichtigste eine Marke­ Welche Abzweigung haben t­ingvision und ein klares Konzept sind. Der finanzielle Sie in letzter Zeit genommen? Aspekt kommt später. Diese Vision erlangt man, indem In der digitalen Welt von man an die Kunden und ihre Erwartungen denkt und heute verändert sich das Kundenverhalten schnell. Vor sich ständig fragt, wie man fünf Jahren haben wir eine diese Erwartungen vollumfänglich erfüllen kann. Man digitale Omnichannel-Strategie eingeführt, welche die muss von seinem Projekt Komplementarität zwischen überzeugt sein, seine ganze den Online-Angeboten und Leidenschaft hineingeben den Angeboten im Geschäft und seine Begeisterung rüberbringen. Danach würde ermöglicht. Visilab-Kunden können nun ihr Brille so ich ihm empfehlen, sich mit sehr kompetenten Personen bestellen, wie sie möchten: zu umgeben, die die eigenen entweder online oder im Geschäft oder als KombinatiFähigkeiten ergänzen und on der beiden Möglichkeiten. an eine gemeinsame Vision Sie sind total frei bei der Wahl glauben, sowie von deren der Bestellart. Sie können Erfahrungen zu profitieren, die Brillen virtuell anprobiedenn diese bringen zusätzliche Qualitäten, die für das ren und zur Erleichterung Projekt unerlässlich sind. der Wahl Fotos oder Videos davon machen.

Welches sind die ­Resultate dieser Omnichannel-­ Strategie? Sie zeigen vor allem, dass wir in der Lage sind, uns ­unseren Kunden anzupassen, ­unabhängig von der Kategorie und dem Alter. Zurzeit sind wir in der Schweiz die Einzigen, die diese Komplementarität und Wahlfreiheit anbieten. All dies erforderte eine vollständige Überprüfung des Unternehmens – von unseren Beschaffungsmethoden über die Schulung und das Marketing bis zur verwendeten Software. Aber diese Investition ermöglicht uns, uns weiterzuentwickeln und vorwärtszukommen. Wir sind überzeugt, dass diese Strategie die beste ist. Die künstliche Intelligenz hält auch Einzug im ­Optikbereich. Wie sehen Sie die Zukunft? Wir befinden uns am A ­ nfang einer technologischen ­Revolution und die Bedürfnisse verändern sich sehr rasch. Visilab will die künstliche Intelligenz erkunden, denn diese versieht die Brillen über die erweiterte Realität mit Hilfsfunktionen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass 70 Prozent der Bevölkerung unter Sehproblemen leiden und man diese Sehkorrekturen in alle Brillen integrieren muss, einschliesslich der innovativsten. In Zukunft wird die Zusammenarbeit verschiedener Berufe Hochleistungsprodukte hervorbringen, die wir unseren Kunden anbieten werden, noch bevor sie danach verlangen.


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www.visilab.ch *Ihr Rabatt auf die Fassung entspricht Ihrem Alter + 30 Jahren in % (maximal 100% Rabatt), beim Kauf einer Korrekturbrille (Fassung und Korrekturgl채ser). G체ltig bis 15. Juli 2018 auf das gesamte Sortiment, mit Ausnahme der ausgeschlossenen Marken, siehe Liste im Gesch채ft oder auf www.visilab.ch. Nicht kumulierbar mit anderen Verg체nstigungen.


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