Radtouren am Fluss Oglio

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RADTOUREN am FLUSS OGLIO


Mit dem Rad am Oglio entlang, vom Tonale bis in die Brescianer Ebene

“S

o glatt wie der Fluss Oglio – Der Greenway im Gebiet Brescia” lautet der Titel des Projekts zur Aufwertung des Fahrradtourismus in der Lombardei in dieser wunderbaren Gegend der Provinz Brescia. Der Titel ist jedoch irreführend: der Begriff “glatt” lässt an ein Gewässer denken, das ruhig dahinfließt, ein Fluss, der langsam an Bäumen und flachen Landschaften vorbeizieht. In Wirklichkeit entspringt der Fluss Oglio auf den Gipfeln des Stilfserjochs und der Presanella, rauscht ungestüm wie ein Gebirgsstrom, mündet und vermischt sich mit dem Wasser des Iseosees, den er wieder verlässt und an Stärke gewinnt, bis er – diesmal wirklich – ruhig und sanft wie ein Fluss in der Ebene wird. Diese 280 km lange Strecke durchquert vom Tonale bis zum Po geschichtsträchtige Orte:

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Das Gebiet der Felsritzungen des Val Camonica, die erste Unesco-Welterbestätte Italiens; den romantischen Iseosee; die Franciacorta mit ihrem kostbaren Wein; die fruchtbare Brescianer Ebene; bis sich der Oglio mit dem Flusslauf Po vereint und in diesem aufgeht. Unterschiedliche Orte, die allesamt ein authentischer Schatz für Biker jeden Typs sind: Rennradler oder Amateursportler, Jugendliche oder Familien, die alleine oder in der Gruppe unterwegs sind, Freunde des Adrenalinkicks in großer Höhe oder auf der Suche nach Erholung und Ausflügen in der Natur. In den Bergen des Val Camonica gibt es die großen Anstiege des Giro d’Italia: Wir radeln auf einigen leichten Abschnitten, andere sind mittelmäßig anspruchsvoll und wieder andere gehören zu den Mythen des großen

Photos and texts: Ruggero Bontempi - Brescia Credits: Adamello Ski, Strada del Franciacorta, Consorzio del Franciacorta, Bresciatourism Info: www.bresciatourism.it - FB: Visit Brescia


Radrennens, mit Anstiegen, die einen die Emotionen und die Qual der Champions des internationalen Radsports erleben lassen. Der Iseosee lädt ein, am Ufer entlangzufahren und die zauberhaften Landschaften zu entdecken: Monte Isola, die kleinen Inseln Loreto und San Paolo, den majestätischen Monte Guglielmo. Ein Stück weiter berühren wir die Franciacorta und es geht vorbei an Weinbergen, Adelsvillen, edlen Kellereien, die Feinschmeckern auf eine erquickende Rast Lust machen. Schließlich erreichen wir die Ebene, mit aneinander gereihten Pappeln, Feldern

und Bauernhäusern im typisch lombardischen Baustil. Die vorliegende Veröffentlichung wurde dank der Unterstützung durch die Region Lombardei möglich und beschreibt einige der vielen Touren, die in der Provinz Brescia von Ponte di Legno bis in das Gebiet Bassa bresciana geradelt werden können. Exemplarische Tourenvorschläge aus einem weit größeren Angebot in einem Gebiet, das reich ist an Natur, Geschichte, Kultur und Weingastronomie. Wir laden Sie ein, all dies vom Sattel Ihres Fahrrads zu erkunden.


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INHALT 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72

PASSO GAVIA VAL CANÈ VAL GRANDE RIFUGIO BOZZI TONALE VALBIONE MORTIROLO MONTE PAGANO HOCH ÜBER DEN TÄLERN PASSO DELL’APRICA MONTE COLMO DIE TÄLER VON SANT’ANTONIO VALLE DI SAVIORE PASSO DEL VIVIONE VON MALEGNO NACH BORNO PASSO CROCE DOMINI WÄLDER UND BERGWERKE BRENO - BIENNO VAL DI SCALVE MONTECAMPIONE COLLE SAN ZENO VELLO - TOLINE AM UFER DES SEES DIE BERGE UM MARONE MONTE GUGLIELMO DIE WEGE DES OLIVENÖLS MONTE ISOLA BASSO SEBINO ZWISCHEN ISEO UND POLAVENO DIE ISEO-RUNDE TORFMOORE FRANCIACORTA VON PARATICO NACH SENIGA DIE MAGISCHE BURG

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PASSO GAVIA

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Ponte di Legno > Passo del Gavia


DIE FASZINATION DES RADELNS IN DEN BERGEN “Einer dieser Anstiege, bei denen du, wenn du losfährst, nie sicher bist, ob du den Gipfel erreichst”. Gilberto Simoni, zweifacher Sieger des Giro d’Italia, fasst so den Anstieg zum Gavia zusammen. Der historische Pass, der das Val Camonica mit dem Valtellina verbindet, wurde mehrfach von den Radsportlern des Giro d’Italia überquert. Das erste Mal im Jahr 1960 noch auf nicht asphaltierter Straße, und die italienischen Gebirgsjäger waren im Einsatz, um die Straße vom Schnee zu befreien, der in dieser Gegend auch heute noch reichlich fällt. Damals erreichte der aus Vicenza stammende Imerio Massignan als Erster und ganz alleine den Pass und präsentierte sich den ungläubig staunenden Fans, musste aber wegen eines Plattens bei der Abfahrt auf der Seite des Valtellina den Etappensieg an Charly Gaul abtreten. Jedes Jahr sind in einer Art Pilgerreise hunderte Rennradfahrer auf der Straße zwischen Ponte di Legno und dem Gaviapass unterwegs, in der dünnen Luft angesichts einer Höhe von 2618 m ü.d.M. Der Anstieg beginnt nördlich der Ortschaft Ponte di Legno, gewinnt im ersten Abschnitt kontinuierlich an Höhe entlang des Pezzo-Tals, dann wird die Strecke steiler bis zum Abzweig nach Pezzo, dem

Zugang zum wunderbaren Viso-Tal. Einen Kilometer weiter erreicht man Sant’Apollonia, mit der typischen eisenhaltigen Quelle auf der linken Seite. In unmittelbarer Nähe fängt der eigentliche Anstieg an, auf einer immer enger und steiler werdenden Straße. Über viele Kehren windet sich die Straße den Südhang des Cima di Caione und des Cima delle Graole hinauf und dann geht es am Ende dieses anstrengenden Abschnitts durch einen engen, aber beleuchteten Tunnel. Unterhalb der Straße blickt man in das Valle delle Messi, das von dem Gebirgsfluss Oglio Frigidolfo durchquert wird, der ganz in der Nähe des Gaviapasses entspringt. Die letzten drei Kehren erfordern nochmal großen Einsatz, während der letzte Abschnitt leichter ist, bevor man dann die Schutzhütte Bonetta erreicht und auf dem Pass angekommen ist, auf dem die Madonna delle Vette, die Schutzpatronin der Radler steht. Der Anstieg hat eine durchschnittliche Steigung von etwa 8 Prozent und erreicht im steilsten Stück 16 Prozent. Prozent.

Startort: Ponte di Legno, Höhe 1298 m Zielort: Passo del Gavia, 2618 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad

Streckenlänge 17 Km

Höhenmeter 1320 m

Schwierigkeit HOCH

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VAL CANÈ

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Villa Dalegno > Villa Dalegno


ENTDECKUNGSTOUR IM VAL CANÈ Zur Gruppe der camunischen Täler innerhalb der Grenzen des Nationalparks Stilfserjoch gehört das Val Canè, das im Gemeindegebiet von Vione liegt und im höher gelegenen Teil reich an kleinen Seen ist. Um auf Entdeckungstour in diesem schönen Tal aus der Gletscherzeit zu gehen, nutzen wir eine der Strecken, die im Rahmen des Projektes der Adamello Bike Arena für alle Fahrradfreunde entwickelt wurde. Die ausgewählte Strecke trägt die Bezeichnung Tour Nummer 11 und heißt “Stambec”, der Dialektname für den Steinbock, der auf diesen Bergen lebt, die auf das Val Canè herabblicken: an Wegkreuzungen sind entsprechende Hinweisschilder angebracht. Als Ausgangspunkt legen wir Villa Dalegno fest. Wir parken am westlichen Rand der Ortschaft. Dann radeln wir zwischen den Häusern hindurch und oberhalb der Kirche geht es rechts ab auf einer Schotterstraße, bis wir den höchsten Punkt des Dorfes erreicht haben. Es geht nochmals rechts um die Kurve, dann ein ganzes Stück mit moderater Steigung weiter und schließlich über eine Reihe von Kehren, die uns in den Ortsteil Plas de Ves bringen. Ein angenehmer Streckenabschnitt auf halber Höhe, in westlicher Richtung, verschafft den Beinen ein wenig Erholung, bevor es in eine sehr anstrengende Steigung geht, die nach Prebalduino führt, einem wunderbaren Aussichtspunkt. Der nächste Bezugspunkt sind die Hütten von Chigol (die höchstgelegene Ortschaft der Strecke), bei denen die Abfahrt beginnt, die uns dann hinunter bis ins Val Canè führt. Die Straße macht eine Rechtskurve und es geht das letzte Stück

bergauf bis zur Picknickfläche in Cortebona und dem nahegelegenen Infopunkt des Nationalparks Stilfserjoch, und hier geht es dann über eine Brücke über den Fluss Fiumeclo. Die nun folgende Abfahrt auf nicht asphaltierter Straße führt durch die Gruppe von Häusern in Ponte, in Vallazzo und erreicht dann die Hütten in Salna. Eine schöne Abfahrt führt zu den Häusern von Premia und sodann in den hochgelegenen Teil der Ortschaft Vione. Und hier geht es wieder auf nicht asphaltierter Straße weiter, vorbei an der kleinen Kirche Sant’Alessandro, und dann erreichen wir Molina und Lecanù im Gebiet von Temù. Um nach Villa Dalegno zum Ausgangspunkt zurückzukehren, biegen wir auf einen schönen und panoramischen Saumpfad auf halber Höhe ein, der mit “Stambec” ausgeschildert ist. Der Einstieg liegt bei einem Kruzifix, und der Weg führt an Wiesen entlang, die mit Trockenmauern begrenzt sind. Start-und Zielort: Villa Dalegno, Höhe 1355 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 18 Km

Höhenmeter 451 m

Schwierigkeit MITTEL

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VAL GRANDE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Vezza d’Oglio > Bivacco Saverio Occhi


VON VEZZA BIS ZUR HÜTTE SAVERIO OCCHI Im Gebiet von Vezza d’Oglio erstreckt sich eines der vier camunischen Täler, die innerhalb der Grenzen des Nationalparks Stilfserjoch liegen. Es handelt sich um das Val Grande, das dem Besucher viel naturalistisch Interessantes zu bieten hat, im Zusammenhang mit der Geomorphologie der Gletscher, Feuchtgebieten und Besonderheiten der Flora und Fauna: Lärchenwälder, ganze Hänge mit Almenrausch und Erlen, Hirsche und Rehe. Dazu noch zahlreiche sehr gepflegte Hütten, Wiesen, Weiden und Kapellen. Das Tal ist ein Paradies für Wanderer, aber auch die Radler finden die Möglichkeit, es vom Sattel aus zu entdecken dank der Straße, die bis zur Schutzhütte Saverio Occhi führt. Vom Ortszentrum in Vezza geht es hoch bis Tù und man erreicht die Brücke über den Gebirgsfluss, der aus dem Val Grande im oberen Teil der Ortschaft kommt und kann dort in der Nähe parken. Mit dem Fahrrad fährt man auf der Straße, die kurz vor der Brücke links abgeht (Via Grano), nach zwei Kurven geht es dann durch den kleinen Ortskern von Grano und dann weiter auf einer ziemlich steilen gepflasterten Straße, die für den Autoverkehr gesperrt ist. Die Strecke führt weniger anstrengend durch den Wald in Richtung Norden, erreicht den Fluss, der aus dem Val

Paraolo kommt und gelangt dann auf die Straße unten im Tal, auf der es dann links wieder bergauf geht, mit einigen starken Anstiegen. Der Weg führt vorbei an einem Agritourismus und den Überresten einiger Hütten, bevor man Case Tonale und schließlich die Ebene von Caret mit der kleinen Kirche erreicht. Die Straße verläuft jetzt nah am Fluss in einer erholsamen Landschaft aus Weiden und Rhododendren, erreicht die Alm Val Grande, wird dann steiler und führt auf steinigem Betonboden bis zur gastlichen Schutzhütte, die nach Saverio Occhi benannt ist. Für den Rückweg wird die Abfahrt des Weges Nr. 61 “Gipeto” genutzt, den das Tourismuskonsortium Adamelloski angelegt hat. Sobald man in der Nähe der Ortschaft Plazabus angekommen ist, biegt man links ab, überquert den Fluss Val Grande und nach einem kurzen Anstieg erreicht man über eine wellige Ebene Gussano und radelt von dort nach Tù hinunter und dann bis zur Ausgangsbrücke. Startort: Vezza d’Oglio, Brücke am Abzweig nach Grano und Tu, 1122 m Zielort: Schutzhütte Saverio Occhi, 2047 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 21 Km

Höhenmeter 925 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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RIFUGIO BOZZI Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Ponte di Legno > Rifugio Bozzi


VON PONTE DI LEGNO ZUR SCHUTZHÜTTE BOZZI Die Schutzhütte Bozzi im Valle di Viso ist eines der bekanntesten Ausflugsziele des gesamten Val Camonica. Man kann die Schutzhütte auch mit dem Fahrrad erreichen, über die schöne Militärstraße, die von Case di Viso auf einer sehr reizvollen Strecke hinaufführt. Vom nördlichen Teil in der Ortschaft Ponte di Legno, in der man in der Nähe des Abzweigs nach Zoanno parken kann, beginnt die Radtour auf der Straße zum Gaviapass, es geht vorbei am Zusammenfluss der Gebirgsflüsse Oglio Frigidolfo (der aus dem Valle delle Messi kommt) und dem Oglio Arcanello (der aus dem Valle di Viso herunterkommt), und gleich danach biegen wir rechts ab auf Höhe des Wegweisers zur Ortschaft Pezzo. Kurz darauf kommen wir an den nächsten Abzweig, an dem wir auf der nach links in Richtung Case di Viso abgehenden Straße weiterradeln, auf sich verengender Fahrbahn. Wir kommen oberhalb von Pezzo vorbei und dann am Rand des Waldes entlang: trotz einiger kurzer Anstiege radelt es sich hier noch ganz entspannt (durchschnittliche Steigung 7 Prozent) und in einer schönen Landschaft aus Wiesen und Weiden, auf denen Hirsche und Rehe beobachtet werden können, bis nach Case di Viso. Der Ortskern aus Almhütten auf dem Berg bewahrt ein homogenes Erscheinungsbild, da man sich hier entschieden hat, die Elemente der traditionellen Architektur zu erhalten, mit Baumaterialien wie Holz und unverputztem Stein. Nach einigen Kehren erreicht die Fahrstraße eine große Rastfläche (Pra del Rum), die der Nationalpark Stilfserjoch ausgestattet hat, mit dem benachbarten kleinen See von Viso. Ab hier

wird dem Biker mehr Einsatz abverlangt, um Höhe zu gewinnen auf einem nicht asphaltierten Anstieg mit einer Reihe von Kurven und bei nahezu gleichbleibender Steigung. Das Ziel ist die Schutzhütte, die der Erinnerung an Angelino Bozzi gewidmet ist, einem angehenden Offizier, der 1915 im nahen Torrione di Albiolo gefallen ist. Rund herum sind die Überreste von Schützengräben und Gebäuden eines militärischen Dorfes zu sehen, die von den Gebirgsjägern wiederentdeckt wurden, wobei eines dieser Bauwerke als Museum eingerichtet wurde. Für die Abfahrt radeln wir zurück bis Case di Viso und biegen dann im unteren Teil des Dorfes nach links ab auf die nicht asphaltierte Straße namens “Tonalina”. Es geht zunächst auf freier Strecke und dann durch den Wald bergab, bis wir auf die vierte Kehre der Straße zum Tonalepass einbiegen. Auf dieser fahren wir nach rechts und gelangen wieder hinab nach Ponte di Legno. Start-und Zielort: Ponte di Legno Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 29 Km

Höhenmeter 1181 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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TONALE DER ANSTIEG GEN HIMMEL Der Pass, der das obere Val Camonica mit dem Val di Sole im Trentino verbindet, ist heute einer der Orte mit der größten Dichte an Freizeitaktivitäten, die sowohl in der Wintersport- wie in der Sommersaison ausgeübt werden können. Die Berghänge, die den Tonalepass umgeben, stecken auch voller Bedeutung im

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Hinblick auf die geschichtlichen Ereignisse in der Zeit des Ersten Weltkriegs, der aufgrund der harten Bedingungen, denen die Soldaten der gegnerischen Lager ausgesetzt waren, den Namen “Weißer Krieg” erhalten hat. Auf der Straße, die Ponte di Legno mit dem Tonalepass verbindet, war bereits mehrfach in beide Richtungen die rosafarbene Karawane des Giro d’Italia

Ponte di Legno > Passo del Tonale


unterwegs zu den Anstiegen des Mortirolo, des Gavia oder des Stilfserjoch. Von der touristischen Hauptstadt des oberen Val Camonica bis zum Tonale wird dem Radfahrer moderate Anstrengung abverlangt. Die durchschnittliche Steigung liegt bei 6 Prozent, mit Spitzenwerten, die nicht ganz an 9 Prozent heranreichen, ideale Parameter, um sich nicht nur auf das Radfahren konzentrieren zu müssen, sondern auch einen Blick auf die sich immer wieder wechselnden Ausblicke zu werfen, die sich seitlich des Weges auftun. Der Start zum Anstieg per Fahrrad kann aus dem südlichen Teil von Ponte di Legno erfolgen, wo es neben der Staatsstraße große Plätze zum Parken gibt. Die ersten Pedalumdrehungen führen zu einer weiten Linkskurve am Eingang des Val Sozzine: hier beginnt der eigentliche Anstieg. Nach einer kurzen Wegstrecke erreichen wir den Abzweig zur Straße, die auf den Gaviapass führt, die links weitergeht, und in der dritten Kehre, in der die Straße

abgeht, die ins Valle di Pezzo führt, beginnt die Staatsstraße am Fuß des Hangs, der den Gipfel Le Sorti mit dem Gipfel von Cadì verbindet. Auf den Streckenabschnitten, in denen die Baumdichte etwas lichter wird, kann man einen Blick auf das Val Narcanello werfen, und weiter oben in Richtung der Felsgipfel der Gruppe des Castellaccio. Die farbigen Pfeile weisen auf die Kreuzungspunkte mit verschiedenen Mountainbike-Strecken hin, die vom Consorzio Adamello Ski im Rahmen der Adamello Bike Arena ausgeschildert wurden. Je höher wir kommen, desto weniger dicht wird auch die Vegetation. Wir kommen am ehemaligen Straßenwärterhaus vorbei, von dem es nicht einmal mehr zwei Kilometer bis zum Ziel sind. Vor dem Erreichen der Passhöhe geht es vorbei an der Kabinenbahn Paradiso und an der militärischen Gedenkstätte. Startort: Ponte di Legno, Kreuzung zwischen Via Nazionale und Via Corno d’Aola, Höhe 1252 m

Valle Camonica

Zielort: Passo del Tonale, Höhe 1883 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Streckenlänge 11 Km

Höhenmeter 631 m

Schwierigkeit NIEDRIG

Pianura bresciana

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VALBIONE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Ponte di Legno > Ponte di Legno


DIE HÜTTEN UND PANORAMABLICKE ÜBER DAS OBERE TAL Valbione ist ein sehr bekanntes und gut besuchtes Gebiet im oberen Val Camonica, das man zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichen kann, und auch mit dem Auto und den Aufstiegsanlagen. Die Almhütten, die sich im unteren Teil des Valle Acqua Seria finden, sind sehr gepflegt und stellen für gut trainierte Biker die Zwischenetappe dar, um höher gelegene Ziele wie die Schutzhütte am Corno d’Aola oder Roccolo Ventura zu erreichen. Wir starten unsere Tour an der Talstation des Sesselliftes Valbione in Ponte di Legno und radeln etwa vier Kilometer auf einer angenehm zu fahrenden ehemaligen Militärstraße durch Waldgebiet bei gleichbleibender Steigung nach Valbione. Bis hier haben wir einen Höhenunterschied von weniger als dreihundert Metern überwunden. Wer nur mittelmäßig trainiert ist, kann hier an den Rastplätzen mit Tischen und Bänken in der Nähe des kleinen künstlich angelegten Sees ausruhen, während die besser Trainierten weiterfahren können auf einer Strecke, die mit wunderbarem Ausblick entlohnt, der an den Weggabelungen die Hinweisschilder für die Tour Nr. 8 “Cerf” aufweist, die von Adamelloski aufgestellt wurden. Von Valbione überqueren wir die Skipisten und dann biegen wir in die steile Straße nach Santa Giulia ein, die in südlicher Richtung mit einer langen Reihe von Kehren bis zu einer anderen Piste führt und diese quert. Nach kurzer Wegstrecke biegen wir nach rechts auf die Forststraße, die zum Ortsteil Maralsina und dann nach Casola führt, mit

freiem Blick auf den herrlichen Bergkranz, der den rechten Hang des oberen Val Camonica begrenzt. Wir erreichen sodann den Beherbergungsbetrieb von Roccolo Ventura, ebenfalls phantastisch gelegen, und nachdem wir an der ersten Kreuzung links abgebogen sind, führt der Weg vorbei an einigen Hütten und dann radeln wir rechts weiter auf einer Abfahrt mit gemäßigtem Gefälle. Sobald wir die Straße im Wald erreichen, die in Richtung Temù führt, biegen wir links ab und radeln ein weiteres Mal bergab und biegen schließlich rechts ab und gelangen auf dieser Straße bis nach Petenec. Die Abfahrt geht weiter auf der rechten Seite des Val d’Avio in nördlicher Richtung bis zur Straße, die Temù mit Ponte di Legno verbindet. An der Einmündung auf die asphaltierte Straße nach Valbione, die wir am Anfang der Tour bereits befahren haben, biegen wir links ab und kommen so wieder zum Ausgangspunkt zurück. Start- und Zielort: Ponte di Legno, Höhe 1259 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 14 Km

Höhenmeter 650 m

Schwierigkeit MITTEL

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MORTIROLO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Monno > Passo del Mortirolo


DER SAGENHAFTE GIRO D’ITALIA-PASS Einer der vielsagendsten Namen für die Anstrengungen, die man bei einem Berganstieg mit dem Fahrrad erleben kann, ist “Mortirolo”. Der Anstieg, der von der Seite des Valtellina auf diesen Passübergang führt, ist in der Tat ein höchst selektiver Prüfstand für alle Radsportler, die sich gewissenhaft darauf vorbereiten. Erschöpft aber glücklich beschließen die Radsportamateure ihre anspruchsvolle Passfahrt in einer entspannenden Naturlandschaft entlang der Provinzgrenzen zwischen Brescia und Sondrio. Diese Gegend aus Weiden und Nadelwäldern am Mortirolo, und den Passo della Foppa, den höchsten Punkt der Fahrstraße, erreicht man vom Val Camonica kommend auf einer weniger anstrengenden und wegen der Landschaft sehr beliebten Strecke. Die durchschnittliche Steigung liegt knapp unter 8 Prozent mit Spitzen von maximal 14 Prozent, und die größte Anstrengung konzentriert sich vor allem im letzten Streckenabschnitt. Wir erreichen den Abzweig nach Monno auf der Staatsstraße des Tonale und finden hier ein kleines Stück weiter oben Platz für das Auto. Beim Radeln werden die Beine sofort warm auf dem ersten Abschnitt, der uns nach Monno führt, und uns gleich am Ortsausgang mit zwei steilen Abschnitten hintereinander einiges abverlangt . Bei der ersten Rechtskehre nach der Ortschaft kommen wir an einen Abzweig des alten Eselspfades auf den Pass, und nach der nächsten Kehre macht die Straße einen weiten Bogen und verläuft dann parallel zum Taleinschnitt des Mortirolo. In den weniger dicht bewaldeten Abschnitten finden sich Almhütten und Wiesen, die das Landschaftsbild prägen.

Nach der Ortschaft “Le Olte” (es gibt Schilder mit den Ortsnamen) radeln wir auf einem Streckenabschnitt, auf dem sich die Beine erholen können. Ab der Brücke Palù nimmt die Steigung deutlich zu und es wird richtig anstrengend, um eine Reihe von Kehren hinter sich zu bringen. Wenn wir an der kleinen Kirche San Giacomo vorbei kommen, haben wir das Schlimmste geschafft, müssen aber noch etwa eineinhalb Kilometer fest weiterstrampeln. Vorbei am Abzweig nach Pianaccio stoßen wir nach einigen hundert Metern auf eine Straße, die aus Trivigno kommt, und kurz hinter dieser Kreuzung erreichen wir den Passo della Foppa. Hier weht die Erinnerung an die heldenhaften Leistungen von Bergfahrern wie Franco Chioccioli, Marco Pantani und tausender Radamateure. Startort: Abzweig nach Monno auf der Staatsstraße des Tonale, Höhe 891 m Zielort: Passo del Mortirolo, Höhe 1852 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Edolo

Streckenlänge 13 Km

Höhenmeter 961 m

Schwierigkeit HOCH

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MONTE PAGANO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Monno > Monno


RUND UM DEN BERG ZWISCHEN MONNO UND VEZZA D’OGLIO Auf der hydrographisch rechten Hangseite des oberen Val Camonica verspricht dieser Tourenvorschlag besondere Befriedigung, der aufgrund des zu bewältigenden Höhenunterschieds einen guten Trainingszustand erfordert. Gestartet wird auf der Staatsstraße zum Tonalepass auf Höhe der Abzweigung der Straße nach Monno, an deren Anfang sich ein kleiner Parkplatz befindet. Der Anstieg, der in den Ort führt, zeichnet sich sogleich durch ziemlich starke Steigungen aus, wird dann etwa eineinhalb Kilometer etwas leichter und schlängelt sich dann auf anstrengender Radelstrecke durch den Wald. Der Streckenabschnitt, der von der Kirche San Giacomo fast bis zum Mortirolopass führt, ist der anstrengendste von allen. In der Nähe des Hotels oben auf dem Pass biegt man rechts ab in Richtung Pianaccio und zur Malga Andrina: Die Straße ist hier noch asphaltiert und verläuft über entschieden sanftere Hügel und dann, nachdem der Weg einen Lärchenwald und das Valle di Varadega durchquert hat, geht es vorbei an ausgedehnten Weiden, die sich in der Nähe der Malga Salina bassa auftun. Nördlich davon liegt bereits ein Teil des Nationalparks Stilfserjoch

und ein Gebiet, das reich an Wintersportmöglichkeiten ist für Schneeschuhwanderer und Skitourengeher. Gleich hinter der Alm endet der Anstieg. Wir radeln jetzt auf dem Straßenabschnitt, der zwischen den niedriger gelegenen Ausläufern des Monte Seroti im Norden und dem Monte Pianaccio auf der gegenüberliegenden Seite verläuft, auf dem sich noch Bauten und Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg finden. Die lange Abfahrt, die jetzt folgt, ist mit Vorsicht anzugehen. Beim Pianaccio biegt die Straße stark nach rechts ab in südlicher Richtung, und nach wenigen Kehren führt der Weg links weiter nach Cormignano, einer kleinen Ortschaft der Gemeinde Vezza d’Oglio, von der sich ein herrlicher Ausblick bietet. Etwas tiefer gelegen erreichen wir sodann den Ortsteil Grano, dann den Abzweig zur Straße, die in das Val Grande führt, wo wir noch in der Abfahrt rechts abbiegen. Die Staatsstraße ist nach kurzer Wegstrecke erreicht: auf dieser geht es dann nach rechts weiter, vorbei an Davena und der Ortschaft Incudine, und kurz danach schließt sich dann unser Rundkurs. Start- und Zielort: Staatsstraße 42 des Tonale, Abzweigung nach Monno, Höhe 890 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 33 Km

Höhenmeter 1270 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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HOCH ÜBER DEN TÄLERN

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Edolo > Edolo


ZWISCHEN VAL CAMONICA UND VALTELLINA Das Val Camonica und das Valtellina wurden bei diversen Etappen des Giro d’Italia miteinander verbunden. Zwischen Edolo und Tirano wird der Kamm überquert, der im Südosten das Becken des Oglio und im Nordwesten das des Adda trennt, mit einem langen Streckenabschnitt auf einer Bergstraße, die einen herrlich weiten Panoramablick bietet. In den Monaten, in denen die Fahrbahn schneefrei ist, ist diese Straße ganz wunderbar für Radler geeignet und bildet das Herzstück der beschriebenen Tour, die mit gutem Trainingszustand angegangen werden sollte. Wir starten beim Bahnhof in Edolo, radeln ab hier in nördlicher Richtung auf der Viale Derna bis wir links in die Straße einbiegen, die zum Passo dell‘Aprica führen. Nach fast fünfzehn Kilometern biegen wir am Ortsanfang von Aprica rechts ab und folgen der Beschilderung nach Trivigno. Die Steigung wird heftiger bis wir die erste Reihe von Kehren hinter uns gebracht haben, dann wird es wieder flacher im Streckenabschnitt, der neben dem Torfgebiet Pian di Gembro entlangführt. Wir fahren an der nach links hinunter führenden Straße nach Stazzona vorbei und nach kurzem folgt ein kurzer steilerer Abschnitt. Wir halten uns Richtung Morti-

rolopass, radeln nochmals auf einem steilen Abschnitt und dann inmitten von Wiesen bis zur kleinen Kirche in Trivigno. Neuerliche Anstrengung ist erforderlich, um den halben Kilometer der nun folgenden Straße zu überwinden, dann geht es wieder in welligem Gelände dahin und wir bewundern ein schönes Panorama in Richtung der Täler Sant’Antonio di Corteno Golgi. Die Straße erreicht den Lagazzuolo-See und den Passo di Guspessa, auf einen Anstieg mit Kehren folgt dann ein angenehmer Streckenabschnitt, der bis auf den Mortirolopass führt. Hier beginnt die lange Abfahrt bis nach Monno hinab und an der Ortschaft vorbei. In Höhe der Beschilderung zur Kirche San Brizio biegen wir rechts ab und radeln ein Stück auf einer gepflasterten Straße, die bergab und dann über den Fluss Mortirolo führt, dann geht es ein sehr kurzes Stück auf Kiesbelag und dann wieder auf halber Höhe vorbei an verschiedenen Hütten. Wir radeln weiter, bis wir wieder Asphalt erreichen und biegen hier nach links ab, es geht bergab auf der Straße nach Mola, und an der Kreuzung mit der Straße nach Aprica biegen wir links ab und radeln bis zum Bahnhof in Edolo.

Start- und Zielort: Edolo, Höhe 670 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike Nächstgelegene Bahnstation: Edolo

Streckenlänge 61 Km

Höhenmeter 1330 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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PASSO DELL’APRICA

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Edolo > Passo dell’Aprica


DER ANSTIEG ZUM PASS Bei den Berganstiegen des Val Camonica gehört diese hier sicherlich zu den bekanntesten. Die Tour verbindet die Ortschaft Edolo mit dem Passo dell‘Aprica, und damit die Provinz Brescia mit der Provinz Sondrio. Die Bekanntheit dieses Passübergangs unter Radfahrern hängt mit den zahlreichen Passagen der Karawane des Giro d’Italia zusammen, die den Pass diverse Male sowohl als Bergankunft der Etappen, aber vor allem für die Verbindung zwischen dem Valtellina und dem Val Camonica genutzt hat, um die Rennfahrer an andere Berge und noch anspruchsvollere Anstiege heranzuführen, die sich in dieser Gegend des Alpenbogens bieten, insbesondere Gavia, Mortirolo und Stilfser Joch. Der Anstieg ist von Edolo aus über die Staatsstraße 39 für Radfahrer nicht besonders furchteinflößend. Die durchschnittliche Steigung liegt bei wenig mehr als 3 Prozent bis maximal 7 Prozent, und so kann man die Strecke mit ein wenig Training mit einem Schnitt von 20 km/h hochradeln. Als Ausgangspunkt kann der südliche Teil der Ortschaft Edo-

lo gewählt werden, hier findet sich auch problemlos ein Parkplatz auf den großen Freiflächen in der Nähe der Università della Montagna. Auf dem Sattel geht es dann auf den Platz vor dem Bahnhof und von da auf der Viale Derna bereits bergan zwischen den Häusern in Richtung Norden für einige hundert Meter, bis wir auf die Staatsstraße stoßen und links abbiegen. Die Straße führt weiter in westlicher Richtung in das Tal des Ogliolo, vorbei am Abzweig nach Vico, durch Cortenedolo und dann lassen wir die Wegweiser nach Lombro und Megno im Gebiet von Corteno Golgi hinter uns. Nach der Brücke am Zugang zum Ortszentrum dieser Gemeinde haben wir ungefähr die Hälfte der Steigung zurückgelegt: Wir radeln wenige hundert Meter durch einen Tunnel und biegen dann beim Durchqueren des Valle di Sant’Antonio nach links ab (beschilderter Abzweig in der Nähe des Sägewerks), dann geht es einige Kilometer mit stärkerer Steigung bergauf. Die Fahrstraße wird im folgenden Verlauf an einigen Stellen etwas enger und führt dann durch Waldgebiete bis die Ortschaft Aprica nach einer letzten langen Geraden erreicht ist. Man hat auch die Möglichkeit, Aprica von Edolo aus zu erreichen, wenn man auf der Straße über Santicolo fährt, auf der die Steigung an einzelnen Stellen bis 10 Prozent beträgt. Startort: Edolo, Via Sora südlich vom Bahnhof, Höhe 667 m Zielort: Passo dell’Aprica, Höhe 1176 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Edolo

Streckenlänge 16 Km

Höhenmeter 509 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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MONTE COLMO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

Edolo > Monte Colmo


EIN ANSPRUCHSVOLLER ANSTIEG, DEN ES ZU ENTDECKEN GILT In Edolo, in der Nähe des Abzweigs der Straßen, die zum Passo dell‘Aprica und zum Tonalepass führen, finden sich in den Wäldern einige weniger bekannte Steigungen, die kaum frequentiert und häufig sehr anspruchsvoll sind. Eine dieser Bergetappen auf Asphalt verläuft auf der Straße, die Edolo mit dem Monte Colmo verbindet. Von den Hängen dieses Berges, an der Grenze zur Nachbargemeinde Sonico, führen gut sichtbar die Druckwasserleitungen herab, in denen das Wasser zur Versorgung des großen Wasserkraftwerks fließt, das im Bauch des Berges gebaut wurde, ein Wunder der Technik, das auch besichtigt werden kann. Eine wenig befahrene Panoramastraße erlaubt es, den obersten Bereich der Leitungen zu erreichen und bietet gut trainierten Radfahrern die Möglichkeit, mehr als tausend

Höhenmeter zu bewältigen. Es handelt sich um einen Anstieg für sportlich ambitionierte Radfahrer: die durchschnittliche Steigung liegt bei mehr als 9 Prozent und erreicht Spitzenwerte von 12 Prozent. Der Ausgangspunkt befindet sich in Edolo in der Nähe des Bahnübergangs, an der Kreuzung zwischen der Staatsstraße zum Tonale und Via Monte Colmo (Beschilderung zur Schutzhütte Malga Stain folgen bis zum Ende der Steigung). Die ersten achthundert Meter weisen keine Schwierigkeit auf, dann wird die Straße kurviger und die Steigung nimmt zu, und liegt auf den nächsten vier Kilometern durchgehend bei mehr als 10 Prozent. Nach Kilometer sieben steigen wir in den zweiten Teil des Anstiegs ein und nähern uns den Druckleitungen. Nach einigen Kilometern kommen wir dann auf Höhe einer Rechtskehre an einer Picknickfläche des Adamelloparks im Ortsteil Pozzolo vorbei. Ab hier trennen uns weniger als drei Kilometer vom Ziel. In der darauffolgenden Kehre beginnt der Pfad zur Malga Stain, und dann folgen zwei kurze Abschnitte im Tunnel. Gleich nach dem zweiten Tunnel liegt ein kleiner Platz, auf dem wir wieder zu Atem kommen und ein herrlich weites Panorama bewundern können, mit einem Blick, der von Edolo und dem Tal, das nach Corteno Golgi und zum Passo dell‘Aprica führt, über Monno und das Valle del Mortirolo, das Obere Val Camonica und der Straße zum Tonalepass reicht. Startort: Edolo, Höhe 670 m Zielort: Monte Colmo, 1825 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Edolo (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 13 Km

Höhenmeter 1155 m

Schwierigkeit HOCH

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DIE TÄLER VON SANT’ANTONIO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Sant’Antonio > Malga Casazza e Culvegla


TÄLER IN DER NATUR Wer auf der Straße fährt, die das Val Camonica über den Passo dell‘Aprica mit dem Valtellina verbindet, kommt durch Corteno Golgi. Der Name dieser Gemeinde erinnert an den berühmten Mitbürger, der 1906 den Nobelpreis für Medizin erhielt. Im südlichen Teil des Gemeindegebietes von Corteno Golgi finden sich zwei unberührte Täler, die von frei sprudelnden Flüssen durchquert werden. Es handelt sich um das Valle Brandet und das Valle di Campovecchio, die zum Naturschutzgebiet der Valli di Sant’Antonio gehören. Zwischen den Hängen, die an den beiden Flüssen liegen, bis zu den Gebirgskämmen weiter oben, findet sich viel Interessantes in der Natur (Bergseen, seltene Tier- und Pflanzenarten) und Eingriffe des Menschen, der hier sehr behutsam vorgegangen ist beim Bau von Almhütten und Heuschobern aus Stein und Holz. Der Zugang zu diesem Gebiet erfolgt über die Ortschaft Sant’Antonio auf einer Straße, die am Besucherzentrum des Schutzgebietes vorbeiführt, das in den Sommermonaten geöffnet ist. Vom Platz am Ortseingang geht es in Richtung

der beiden Täler nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike weiter. Der Einstieg ist für Radler ziemlich unschön, da der erste Streckenabschnitt bis zum Abzweig zwischen den beiden Tälern sehr starke Steigungen aufweist. An dem Abzweig mit Brunnen, den man nach etwa einem Kilometer erreicht, radelt man geradeaus weiter und bewegt sich jetzt im Valle Brandet: Der Gebirgsfluss fließt immer auf der linken Seite und die Steigung wird deutlich sanfter sobald die erste Gruppe von Almhütten zu sehen ist. Die Straße steigt schrittweise an bis es über einen kleinen Seitenzufluss geht, und wird dann wieder steiler in dem Streckenabschnitt vor dem Erreichen der Malga Casazza. Ab hier geht es wieder zurück bis zur ausgeschilderten Abzweigung in das Valle di Campovecchio, an dem wir links abbiegen. Die Straße führt durch den Wald, wobei sich immer wieder sanfte Steigungen mit kurzen Abfahrten abwechseln, erreicht dann eine Gruppe von Almhütten und eine Schutzhütte und verläuft weiter neben dem Fluss in welliger Ebene. Auch in diesem Tal nimmt die Steigung zu je mehr wir uns dem höchsten Punkt nähern und zwingt zu mehr Anstrengung. Nach einigen nah beieinander liegenden Furten radeln wir noch ein Stück weiter bis zur Malga Culvegla, und von dort radeln wir dann zurück nach Sant’Antonio. Startort: Sant’Antonio di Corteno Golgi, Höhe 1120 m Zielort: Malga Casazza im Valle Brandet und Malga Culvegla im Valle di Campovecchio Höhenmeter: 912 m (354 m bis zur Malga Casazza und 558 m bis zur Malga Culvegla) Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 23 Km

Höhenmeter 912 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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VALLE DI SAVIORE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Cevo > Rifugio Prudenzini


DAS TOR ZUM ADAMELLO Eine der meistgefahrenen Touren auf den großen Adamello-Gletscher startet bei der Schutzhütte Prudenzini im Val Salarno. Dieses wunderschöne Tal kann im tiefer gelegenen Teil auch mit dem Mountainbike befahren werden, auf einer Strecke, dessen Endziel die Schutzhütte selbst ist. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Strecke sowohl hinsichtlich des Höhenunterschieds, als auch durch die Art der Streckenführung mit unbefestigten Abschnitten und starkem Gefälle. Den Ausgangspunkt der Tour erreichen wir mit dem Auto über die Straße ins Valle di Saviore. Hier kann man entweder von der Ebene des Val Camonica bis auf die Höhe von Demo auf der Provinzstraße fahren, welche die Ortschaften Berzo und Monte durchquert, oder in Cedegolo starten über Andrista und Fresine. Beide Varianten erreichen die Ortschaft Cevo, in deren Ortsmitte geparkt wird, dann beginnt die Radtour in Richtung Saviore. Die Straße führt durch den oberen Teil des Ortes, und am Ortsausgang geht es weiter auf der Fahrstraße mit der Beschilderung in Richtung Val Salarno. Das schmale Asphaltband im Wald führt mit einem guten Grad an Beschattung und immer wieder herrlichem Panoramablick auf das darunter liegende Tal und endet in der Ortschaft

Fabrezza, wo in der Nähe des Parkplatzes eine Infotheke und einige Hinweispfeile für die Touren zu finden sind. Wir folgen der Beschilderung zur Schutzhütte Prudenzini, die uns zu einem einigermaßen breiten Saumpfad mit Steinund Betongrund führt, der sofort aufgrund der Steigung zum Einlegen eines anderen Ganges zwingt. Über die Kehren, die sich entlang des brausenden Wassers des Flusses Poia di Salarno winden, erreichen wir die Abzweigung mit Beschilderung zum Bos-See, dann das Torfgebiet in der Nähe von Malga Macesso di Sotto, und schließlich über Kehren, die uns mit mühevoller Anstrengung an Höhe gewinnen lassen neben dem künstlichen Staudamm des Salarno-Sees, der von zahlreichen Gipfeln überragt wird. Der Weg führt vorbei am Dosazzo-See und wir radeln weiter in Richtung des oberen Talendes auf dem letzten Abschnitt des Weges. Von der Schutzhütte Prudenzini zeigt sich das Valle di Salarno in seiner ganzen Schönheit, und blicken von oben auf Piano di Neve, das den Radfahrern zuzuzwinkern scheint. Startort: Cevo, Höhe 1060 m Zielort: Schutzhütte Prudenzini, Höhe 2235 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 15 Km

Höhenmeter 1175 m

Schwierigkeit MITTEL

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PASSO DEL VIVIONE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Berzo Demo > Passo del Vivione


DIE GRÜNE STRASSE DER OROBIE Im Val Camonica ist der Giro d’Italia einige Male über den Passo del Vivione gefahren, den Pass, der das Gebiet der orobischen Berge der Provinz Bergamo mit denen von Brescia verbindet. Der Anstieg von der Seite des Val Camonica ist anspruchsvoll, mit einer durchschnittlichen Steigung von fast 7 Prozent bis maximal 11 Prozent. Auf der zwanzig Kilometer langen Straße bietet sich dem Radfahrer eine Tour mit einem Mix aus Sport und Natur. Die Strecke führt durch Waldgebiete, vorbei an Weiden, aufgelassenen Bergwerken und Gebirgsflüssen mit kristallklarem Wasser. Die Wegführung wurde vom Militär angelegt: Ein typischer militärischer Grenzstein aus Granit markiert den Anfang der Straße, und zwei weitere mit den fortlaufenden Kilometerangaben 79 und 80 sind kurz vor dem Erreichen des Passes zu sehen. Der Ausgangspunkt der Tour befindet sich in Forno Allione, einem Ortsteil der Gemeinde Berzo Demo entlang der Straße, die sich durch das Val Camonica zieht. Der Anstieg verläuft am Anfang auf einer ziemlich breiten Fahrbahn inmitten von Wiesen, vorbei an der Kreuzung nach Malonno und dem didaktischen Kastanienwald in der Ortschaft Plas, und behält bis Paisco Steigungen bei, die ohne größere Anstrengung geradelt werden können. In der kleinen Ortschaft fährt man rechts am Rathaus und links am Alpinen Botanischen Garten vorbei, und auf dem nun folgenden Abschnitt mit sanfterer Steigung kommt man wieder zu Atem. Nach dem Einschnitt des Gebirgsflusses im Valle di Scala wird die Strecke ein kurzes Stück Weg wieder steiler in der

Nähe der Abzweigung nach Grumello und Loveno. In der Nähe der Schranke verengt sich die Fahrbahn, führt an einigen Holzskulpturen vorbei und erfordert über einige Kilometer maximalen Einsatz. Etwa bei Kilometer 15 sind rechts die Wasserfälle von Pizzolo zu bestaunen, aber sofort sollte man sich wieder auf die Pedale konzentrieren, da der letzte Abschnitt des Anstiegs noch einmal anstrengend ist. In einem faszinierenden und offenen Alpenpanorama liegt der Bergpass, den wir über die so genannte “Strada verde delle Orobie” erreicht haben.

Startort: Forno Allione di Berzo Demo, 465 m Zielort: Passo del Vivione, 1828 m Art des Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Forno d’Allione und Malonno (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 20 Km

Höhenmeter 1363 m

Schwierigkeit HOCH

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VON MALEGNO NACH BORNO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Malegno > Borno


EIN ANSTIEG FÜR ALLE Nur wenig mehr als zwanzig Kilometer nördlich der äußersten Spitze des Iseosees, in dem Gebiet, in dem man vom Tal aus den Concarena, den Pizzo Badile Camuno und einige weitere berühmte Berge des Val Camonica beobachten kann, erstreckt sich das Gebiet von Malegno. In dieser kleinen Gemeinde, die aus den Bewohnern von Malegno und Lanico (durchquert vom gleichnamigen Fluss) besteht, laden das ethnographische städtische Museum des Eisens “Le Fudine” und das Museum “del Lambic”, das städtische etnographische Museum des Brennkolbens zum Besuch ein.

Vom Ort aus geht es mit dem Fahrrad auf der Provinzstraße, die in Richtung Borno und dann zur Grenze mit der Provinz Bergamo führt, die auf dem ersten Teilstück aus einem Anstieg mit unterschiedlichem technischem Schwierigkeitsgrad und schönen Ausblicken besteht. Gleich am Anfang geht es über die Bahngleise und dann geradeaus bis zu einer Linkskurve vor dem Sportplatz, würde man hier rechts abbiegen, so gelangt man in den historischen Ortskern. Die

Straße entfernt sich vom Ortskern und folgt einer Reihe von Kehren mit weitem Radius. Die Steigung liegt zwischen 6 und 8 Prozent, was das Radfahren nicht allzu anstrengend macht, und lässt auch noch Raum für das Panorama, das sich immer weiter vor uns ausbreitet. Nach der vierten Kehre, und wenige Kilometer nach dem Start, geht es nach der Abzweigung nach Lozio geradeaus weiter. Die Straße führt durch eine schöne Wiesenlandschaft im Ortsteil Fornace, kommt in der Nähe der Dossi del Cerreto vorbei und führt dann auf einem langen, nahezu geradlinig verlaufenden Streckenabschnitt Richtung Ossimo Inferiore, durch den höher gelegenen Teil der Ortschaft. An dieser Stelle ist der größte Teil der Steigung überwunden und es trennen uns nur noch etwa drei Kilometer vom Ortszentrum von Borno. Dort angekommen bieten sich vielerlei Gründe für einen Stopp mit einer Besichtigung der malerischen Häuser, historischen Türme und Sakralbauten. Startort: Malegno, Höhe 280 m Zielort: Borno, 885 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Cividate Malegno (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 10 Km

Höhenmeter 605 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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PASSO CROCE DOMINI

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Breno > Passo Croce Domini


KREUZUNGSPUNKT DER DREI TÄLER Auf dem Passo Croce Domini steht ein Kreuz, nach dem dieser Pass benannt ist. Das aus Schmiedeeisen gefertigte Kreuz diente einst als Grenzmarkierung zwischen dem Herrschaftsgebiet der Republik Venedig und den Territorien, die der Kontrolle des bischöflichen Fürstentums von Trient unterstanden. Grenzgebiete, für die nicht gekämpft wurde, da sie in Gegenden lagen, die arm an Bodenschätzen und zudem lange von Eis und Schnee bedeckt waren. Allein der Passübergang war bereits in früheren Zeiten von Interesse, dank der Möglichkeit, eine Verbindung zwischen dem Val Camonica und den Valli Giudicarie und von da zum Oberen Gardasee herzustellen. In früheren Epochen wurde die Straße, die auf den Pass führt, zu einer für den Tourismus strategischen Infrastruktur und verbindet heute das Val Camonica mit dem Val Sabbia und mit dem Val Trompia. Die Passstraße wird nicht nur von Autos und Motorrädern, sondern auch von zahlreichen Radfahrern genutzt, und auch der Giro d’Italia führte bereits vier Mal, im 1970, 1976, 1982 und 1998 über den Pass. Bei der letzten Überquerung, die am 4. Juni 1998 während der Teiletappe von Cavalese nach Montecampione auf dem Programm stand, hat der finale Angriff von Marco Pantani genau an dieser Steigung angefangen, als er den Kampfeswillen des Russen Tonkov auf die Probe stellte, der schließlich seiner Kraft und Entschlossenheit im Zuge eines geradezu epischen Etappenfinales nachgeben musste.

Der Anstieg zum Passo Croce Domini per Fahrrad auf der Seite des Val Camonica beginnt im Ortszentrum von Breno, und ab hier folgt man der sehr guten Beschilderung durch Pescarzo und Astrio. Die Strecke ist insgesamt 20 Kilometer lang, mit einer durchschnittlichen Steigung von rund 7,5 Prozent und Höchstwerten von bis zu 15 Prozent. Auf einigen steilen Abschnitten sollte man die Kraft gut dosieren, so zum Beispiel auf der Strecke hinter der kleinen Häusergruppe im Ortsteil Degna, und dann nochmal kurz bevor Bazena erreicht ist. Der Pass liegt im südlichen Bereich der Adamellogruppe.

Startort: Breno, Höhe 346 m Zielort: Passo di Croce Domini, 1892 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Breno (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 20 Km

Höhenmeter 1546 m

Schwierigkeit HOCH

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WÄLDER UND BERGWERKE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Breno > Breno


IM VAL GRIGNA Das Val Grigna ist ein Gebiet von größtem naturalistischem Interesse auf der linken Seite des mittleren Val Camonica. Mit dem Mountainbike kann man einen Teil dieses Gebiets durchqueren auf einer schwierigen Strecke, die auch anspruchsvollste Biker zufriedenstellen wird. Von Breno radelt man die ganze lange Straße, die auf den Passo Croce Domini führt, aber hier ist die Anstrengung noch nicht zu Ende, denn es geht weiter bergauf, wobei man dann rechts auf einen nicht asphaltierten Weg einbiegt, der zum Pass Maniva führt. Sobald die Überreste einer Kaserne erreicht sind, nach dem kleinen See von Lavena, verlassen wir die Straße und biegen rechts ab zur Malga Lavena. Jetzt geht es ständig bergab bis zum Casinone di Arcina, und ab hier dann rechts ab bis zur Malga Arcina, in einer wirklich faszinierenden Naturlandschaft. Wir queren eine Furt und radeln dann über eine Brücke über den Gebirgsfluss aus dem Valle Travagnolo, und kurz danach erreichen wir eine Kreuzung, an der wir nach links abbiegen auf die geteerte Straße. Wir radeln weiter bis zur Brücke “dei Signori”, und kommen sogleich an einen anderen Abzweig: hier lassen wir die links bergauf führende Straße hinter uns und biegen mit dem Mountainbike rechts in die Abfahrt ein, kommen gleich danach zu einer weiteren Brücke, auf die wieder

ein kurzer Anstieg folgt. An der Weggabelung, die wir dann erreichen, biegen wir rechts ab in Richtung Bienno auf Höhe eines Weges bei einem Hinweisschild in den Farben der Trikolore, welcher der “Brigata Fiamme Verdi Ferruccio Lorenzini” gewidmet ist. Die Abfahrt ist eine schmale asphaltierte Straße auf der orographisch rechten Seite des Val Grigna, ein ganzes Stück oberhalb des Flusslaufs. Es geht vorbei an der kleinen Kapelle “Santel de Parais”, und einen Kilometer weiter erreichen wir einen Abzweig, an dem wir auf die Abfahrt links abbiegen. Nachdem wir unter den Druckleitungen durchgefahren sind, gelangen wir in ein Handwerkergebiet, es geht über eine Brücke und kommen zu einem Stoppschild vor dem Friedhof, an dem wir zwischen den Häusern nach links abbiegen. Es geht also vom Gemeindegebiet von Prestine nach Bienno im Norden der Ortschaft: Wir radeln bergauf, um den höchsten Punkt des letzten leichten Anstiegs zu erreichen und fahren dann mit dem Mountainbike auf der panoramischen Abfahrt, die uns nach Breno zurückbringt. Start- und Zielort: Breno, Höhe 670 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike Nächstgelegene Bahnstation: Breno (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 48 Km

Höhenmeter 1670 m

Schwierigkeit MITTEL

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BRENO - BIENNO KUNSTSCHÄTZE DER BERGE Aufgrund seiner geographischen Lage ist Breno eine der wichtigsten Gemeinden des gesamten Val Camonica. In der Ortschaft und den Ortsteilen (Astrio, Mezzarro, Pescarzo) entsteht aus zahlreichen Plätzen, historischen Bauwerken, Türmen und Kirchen eine auch kunsthistorisch sehr ansprechende Route. Die Möglich-

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keit, die geringe Entfernung zwischen Breno und Bienno, das ebenfalls reich an Sehenswürdigkeiten ist, auch mit dem Fahrrad zurückzulegen, beinhaltet auch das Angebot einer Rundtour, die beide Ortschaften verbindet, und eine gesunde und funktionale Art und Weise darstellt, auch die Orte selbst zu erkunden. Vom Ortskern in Breno geht es vom Rathaus

Breno > Breno


hinauf in Richtung Passo Croce Domini. Man sollte sich nicht von der kurzen Rampe gleich am Anfang schrecken lassen, die wirklich nur ganz kurz ist, und sofort danach radelt man weniger anstrengend vorbei an der alten Pfarrkirche San Maurizio, mit der nahen Kapelle dei Morti, und der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Wallfahrtskirche San Valentino. Nach dem kleinen Ortsteil Pescarzo können wir von der bereits gewonnenen Höhe einen Blick auf die tiefer gelegene Burg, das mittlere Tal mit dem Fluss Oglio und auf der gegenüberliegenden Seite auf den Concarena werfen. Vorbei an dem kleinen Ortsteil Astrio gelangen wir zu einem Abzweig, an dem wir rechts abbiegen in Richtung Bienno. Die Ortschaft besticht durch reizvolle zivile und religiöse Architektur und gehört zur Gruppe der “Borghi più belli d’Italia“ (Schönste Dörfer Italiens). In der

Valle Camonica

historischen Altstadt stehen heute noch Palazzi und Türme aus dem Mittelalter. Sehr interessant ist auch die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche Santa Maria Annunciata, in der Werke des Romanino und von Pietro da Cemmo zu bestaunen sind. Charakteristisch für Bienno ist die traditionelle kunsthandwerkliche Eisenbearbeitung, über die ein Besuch des Fucina Museums, der Mühle und der Schmiedehämmer Informationen liefert. Auf dem Weg zurück nach Breno kann man die Wallfahrtskirche Santa Maria Maddalena mit der großen vergoldeten Christusstatue und die Einsiedelei der Santi Pietro e Paolo und dann die Burg mit den sehenswerten archäologischen Funden besuchen. Start-und Zielort: Breno, Höhe 329 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Nächstgelegene Bahnstation: Breno (Informationen: www.trenord.it)

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Streckenlänge 18 Km

Höhenmeter 530 m

Schwierigkeit NIEDRIG

Pianura bresciana

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VAL DI SCALVE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Angolo Terme > Angolo Terme


ZWISCHEN KLAMMEN UND WÄLDERN Entlang des Valle di Scalve, Zufluss auf der rechten orographischen Seite des Val Camonica, bietet sich eine sehr eindrucksvolle Strecke an, die auf der alten “Via Mala” verläuft. Es handelt sich um eine der spektakulärsten Straßen in Europa, die sich zwischen den Provinzen Brescia und Bergamo entlangschlängelt, die gewagte Umsetzung eines Projektes aus dem Jahr 1861. Es handelt sich um eine teilweise gesicherte Strecke, die jedoch abschnittsweise potentiellen Felsstürzen ausgesetzt ist und aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten für die Sommersaison empfohlen wird. Mit dem Auto fährt man von Darfo bis in die Ortschaft Angolo und parkt hier in der Nähe der Thermen. Dann steigt man aufs Mountainbike und radelt in Richtung Vilminore di Scalve, und nach weniger als einem Kilometer fährt man nach rechts von der Provinzstraße ab und biegt sogleich auf den ersten Abschnitt der sogenannten “Via Mala” ein, deren Name den einer vergleichbaren Strecke in der Schweiz aufgreift. Die Straße führt am Wasserkraftwerk vorbei und mündet dann weiter vorne wieder in die Provinzstraße. Der nun folgende Abschnitt führt am Fuße des Val Padone vorbei und geht dann weiter auf dem schmalen Streifen zwischen dem Regionalforst Val di Scalve und am Fluss entlang bis in das Gebiet der Provinz Bergamo. An den Stellen, an denen die Möglichkeit besteht, einzelne Streckenabschnitte im Tunnel zu umgehen, gibt es eine entsprechende Beschilderung, die auf dem ersten Außenabschnitt in eine eindrucksvolle Natur mit Wasserfällen und hohen Felswänden führt. Kurz bevor wir Dezzo di

Scalve erreichen, biegen wir in Höhe des Wegweisers nach Borno rechts ab. Einige hundert Meter ist die Steigung moderat, dann wird es steiler und erreicht bis zu 12 Prozent zwischen dem ersten und zweiten Kilometer ab der Brücke über den Dezzo. Wir erreichen die Ortschaft Dosso und radeln auf weniger anstrengender Strecke einige Kilometer weiter, dann wird es wieder steiler bis hinter Paline und wir kommen zu einer breiteren Stelle mit dem Ortsschild Prave, an dem wir rechts abbiegen. Am Abzweig biegen wir zwischen den Häusern rechts ab und radeln bis zur Kirche, bei der die Abfahrt beginnt, die mit einigen steilen und unbefestigten Abschnitten auf der linken Seite des Val di Scalve hinabführt. Wieder auf asphaltierter Strecke geht es unter den Druckleitungen hindurch und wir erreichen nach kurzer Wegstrecke den Ausgangspunkt unserer Tour. Start- und Zielort: Angolo Terme, Höhe 360 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 31 Km

Höhenmeter 800 m

Schwierigkeit MITTEL

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MONTECAMPIONE Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Pian Camuno > Montecampione


IN ERINNERUNG AN PANTANI Im unteren Teil des Val Camonica ist eine Straße untrennbar mit einem der bedeutendsten Protagonisten der Geschichte des italienischen Radsports verbunden. Es ist die Straße, die Pian Camuno und Artogne mit Montecampione verbindet, und der Radsportler, der sie mehr als alle anderen berühmt gemacht hat, war Marco Pantani. Der Giro d’Italia hat diese Bergetappe das erste Mal im Jahr 1982 eingebaut, Sieger war damals Bernard Hinault. Sechzehn Jahre später, am 4. Juni 1998, war dieses Berggebiet, das im Winter für Skiabfahrten genutzt wird, erneut das Ziel der rosa Karawane für die in Cavalese gestartete Etappe. Der Pirat hat erst im Laufe des Anstiegs zum Passo Croce Domini die Gegenwehr des Schweizer Radrennfahrers Alex Zülle geschwächt, dann hat er sein Können in einer Reihe von Schlusssprints unter Beweis gestellt, die darauf abzielten, auch Pavel Tonkov zu bezwingen, den anderen, noch mehr gefürchteten Konkurrenten. Der Russe leistete tapfer Widerstand und konnte sich so bis weniger als drei Kilometer vor dem Ziel am Hinterrad des romagnolischen Rennradprofis halten. Auf dem letzten Abschnitt des Anstiegs musste dann aber auch er angesichts der Stärke Pantanis und seiner intensiven Sprints nachgeben. Auf beiden Seiten der Straße von begeistert feierndem, sehr zahlreichem Publikum begleitet, und wer die Direktübertra-

gung im Fernsehen verfolgte mit der bewegten Stimme des Reporters Adriano De Zan, überfuhr Pantani die Ziellinie mit geschlossenen Augen und hob die Arme in den Himmel, und wartete dann fast eine Minute lang auf den Zieleinlauf des völlig erschöpften Russen. Mit diesem historischen Sieg sicherte er sich den Gesamtsieg des Giro d’Italia 1998, und im selben Jahr auch der Tour de France. Für die zahlreichen Radfahrer, die auch heute noch diesen Anstieg angehen, ist es sicher hilfreich zu wissen, dass sich die Steigungen, auch wenn sie keine steilen Rampen aufweisen, konstant zwischen 7 und 8 Prozent halten, und nur selten unter diese Werte fallen. Wir starten in Pian Camuno am Kreisverkehr zwischen Via Galilei und Via Provinciale, und auf den ersten elf Kilometern liegt die Steigung bei etwa 8 Prozent. Vorbei an Alpiaz können wir ein ganzes Stück lang wieder zu Atem kommen, bevor es erneut ziemlich anstrengend wird auf den letzten fünf Kilometern mit einer durchschnittlichen Steigung von fast 9 Prozent. Nach Prato Secondino führt die Straße am großen Parkplatz des Etappenziels von 1998 vorbei, und wenn man die letzten harten Kehren überwunden hat, erreicht man den Platz in Plan. Startort: Pian Camuno, Ortsteil Colombine, Höhe 203 m Zielort: Plan di Montecampione, Höhe 1744 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Pian Camuno (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 20 Km

Höhenmeter 1541 m

Schwierigkeit HOCH

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COLLE SAN ZENO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Pisogne > Colle San Zeno


ZWISCHEN SEBINO UND DEM VAL TROMPIA Es gibt einen Pass am Übergang zwischen dem Gebiet von Sebino und dem Oberen Val Trompia, der für Radsportler interessante Möglichkeiten bereithält. Die Rede ist vom Colle San Zeno, im mittleren Teil des Bergrückens, der den Monte Guglielmo mit Montecampione verbindet, auch ein beliebtes Zielgebiet für Wanderungen und Skitouren. Die lange asphaltierte Straße, die von der Seite des Iseosees zum Gipfel führt, mit immer wieder reizvollen Ausblicken auf den See, weist eine durchschnittliche Steigung von etwa 7 Prozent bis maximal 12 Prozent auf, und gestaltet sich aufgrund der Gegebenheiten als einigermaßen anspruchsvoller Anstieg. Mit Ausgangspunkt am Iseosee beginnt die Radtour im Ortszentrum von Pisogne, es geht vorbei an der nahegelegenen Kirche Santa Maria della Neve, in der sich ein kostbarer Freskenzyklus des Romanino befindet. Und hier beginnt auch der eigentliche Anstieg. Hinter der benachbarten Pfarrkirche Santa Maria in Silvis am Ortsrand führt der Weg über eine Abfolge von Kehren, die den Blick auf abwechslungsreiche Panoramen im darunter liegenden Val Camonica und den Iseosee freigibt. Wir lassen den Abzweig nach Grignaghe rechts hinter uns (eine weitaus anspruchsvollere Tourenvariante zum Colle San Zeno über die Ortschaft Passabocche und den Colle Marino) und erreichen auf weniger mühsamer Strecke den Ort Sonvico Inferiore und die Wallfahrtskirche Madonna delle Longhe. Eine weitere Abfolge von Kehren bringt uns in die Ortschaft Fraine und dann durch eine hübsche Landschaft mit Wiesen und Wäldern ins Herz des Val Palot. Etwa bei Kilometer 11 nach dem Start der Tour radeln wir durch eine wellige Ebene,

an deren Ende, auf Höhe der Zufahrt zu den Skipisten, geht es wieder bergauf mit einem plötzlichen Wechsel der Steigung. Ein langes Stück, das ziemlich geradlinig in Richtung Süden verläuft, macht die Dosierung der Kräfte etwas mühsam, aber das Ziel ist nicht mehr sehr weit entfernt. Nach einer Linkskehre mit Blick auf den Monte Guglielmo geht es das letzte Stück mit weniger starker Steigung bis zum Colle San Zeno hinauf. Die Wegweisung zeigt die zahlreichen Möglichkeiten, die sich in diesem Gegend bieten, auch für nicht asphaltierte Strecken und Trails für Mountainbiker. Auf der dem Anstieg gegenüberliegenden Seite hat man einen schönen Blick auf das Gebiet des Val Trompia. Startort: Pisogne, Höhe 190 m Zielort: Colle San Zeno, Höhe 1434 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Pisogne (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 17 Km

Höhenmeter 1244 m

Schwierigkeit MITTEL

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VELLO - TOLINE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Vello di Marone > Toline di Pisogne


DIE ALTE UFERSTRASSE Unter den diversen Motiven, die den östlichen Uferstreifen des Iseosees so reizvoll machen, gibt es etwas, das besonders all jene begeistert, die diese riesige Wasserfläche aus der Nähe genießen möchten, ohne jegliche störende Motorfahrzeuge. Die Gelegenheit zu Spaziergängen oder Radtouren, umspielt allein von der leichten Brise des Sees, bietet die aufgelassene Uferstraße, die Vello di Marone mit Toline di Pisogne verbindet. “Schritt für Schritt lass zu, dass sich der Weg auftut, um die Schönheit dieser Orte zu betrachten, die jetzt nach langem Vergessen sichtbar wird. Kümmere dich um diese Straße, die durch den Einsatz vieler dir Wanderer zurückgegeben wurde...”: so lauten die Worte, die auf einer Tafel stehen, die am Anfang des Weges zu lesen sind. Die Strecke verläuft vollkommen flach. Es handelt sich um einen kombinierten Rad- und Fußweg, wobei die Spaziergänger immer Vorrang haben. Die Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln, die auf entsprechenden Tafeln wiedergegeben sind, macht die Nutzung für alle sicher, einschließlich Familien mit Kindern. Um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sollte man den Weg bei schlechten Witterungsbedingungen meiden, da hier die Gefahr von Steinschlag aus den darüber liegenden Felswänden droht. Der Einstieg in den Radweg erfolgt in der Ortschaft Vello, nur unweit von Marone entfernt, mit einem kleinen sonnenbeschienenen Areal mit angrenzenden Olivenhainen. Hier stehen die Sakralbauten der Kirche dei Morti (an die Straße angrenzend) und der Pfarrkirche Sant’Eufemia (im höher gelegenen Ortsteil). Ein kurzer Tunnel mit einer Schranke davor bildet den Anfang der Wegstrecke und zeigt sogleich seine typischen Merkmale. Darunter die hohen vertikalen Felswände,

die ins Wasser tauchen, und die Kühnheit des in den Fels gehauenen Weges am Fuße der Corna Trentapassi, beliebtes Ausflugsziel des Gebietes Sebino und Brescia mit dem tausend Meter höher gelegenen Gipfel. Der abschnittsweise leicht kurvige Parcours führt nach dem Valle Fredda und dem Val Finale zur Punta delle Croci Bresciane, der engsten Stelle des Iseosees. Hat man den äußersten Punkt erreicht, so ist der restliche Weg, der Vello vom Ende des Fuß- und Radwegs und der Ortschaft Toline trennt, fast vollständig überdacht. Fährt man hier weiter, so erreicht man nach kurzer Zeit Pisogne.

Startort: Vello di Marone, Höhe 190 m Zielort: Toline di Pisogne, Höhe 190 m Art des empfohlenen Fahrrads: Citybike, Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Vello di Marone und Toline di Pisogne (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 5 Km

Höhenmeter -

Schwierigkeit NIEDRIG

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

49


AM UFER DES SEES

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

50

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

Pisogne > Paratico


DIE UFERSTRASSE ZWISCHEN PISOGNE UND PARATICO In Pisogne mündet der Fluss Oglio in den Iseosee. Gleich hinter der Ortsgrenze speist das Wasser aus dem Val Camonica das große Becken des Sebino, und der Radweg verläuft entlang des Ostufers. Den Radweg des Sebino am Ufer des Oglio erreicht man zwischen dem See und dem Ortsrand von Pisogne, mit typisch mittelalterlichem Erscheinungsbild. In der Ortschaft finden sich an der Piazza Vescovo Corna Pellegrini etliche historische Gebäude und Türme sowie die Pfarrkirche Santa Maria Assunta. Vom Ort aus radeln wir in Richtung Süden und nachdem wir das Stadtviertel Govine hinter uns gelassen haben, mit den Resten eines Schmelzofens und eines Eisenrades, erreichen wir Toline, eine kleine Ortschaft zwischen dem Valle di San Bartolomeo im Norden und dem Valle dell’Acqua im Süden. Ein kleines Stück nach der Ansiedlung

biegen wir rechts auf die alte Uferstraße ein: in einer faszinierenden Landschaft vertikaler Felswände, die in die glatte Oberfläche des Sees eintauchen, radeln wir auf dieser Straße bis Vello di Marone, mit der kleinen Chiesa dei Morti, die nicht weit von der Ortschaft entfernt ist. Die Ortschaft Marone ist nicht weit: wir erreichen sie über einen kurzen Tunnel und dann geht es am See entlang, vorbei an der Pfarrkirche San Martino. Der ruhige Rhythmus des Radelns, immer mit Blick auf Monte Isola, bringt uns von Marone nach Sale Marasino, mit der heiligen Stätte der romanischen Kirche Santa Maria Assunta und San Zenone, und dann nach Sulzano, am Rathaus vorbei. Nach Pilzone und dem Covelo, mit der großen Felshöhle von Büs del Quai erreicht der Radweg Iseo und führt durch die Altstadt, wobei er immer noch in Seenähe verläuft. Hier bieten sich jede Menge interessante Gründe für eine Pause, man denke nur an den historischen Ortskern mit der Verteidigungsanlage, den sakralen Bereich der romanischen Kirche Sant’Andrea, die Burg Oldofredi und vieles mehr. Es ist jetzt der Augenblick gekommen, in nördlicher Richtung weiterzuradeln zu den Torfgebieten und von dort nach Clusane und nach Paratico, wo der See sich verengt und der Fluss Oglio wieder Richtung Ebene weiterfließt. Startort: Pisogne, Höhe 190 m Zielort: Paratico, Höhe 190 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad, Fahrradtourismus Nächstgelegene Bahnstation: Pisogne (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 30 Km

Höhenmeter -

Schwierigkeit NIEDRIG

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

51


DIE BERGE UM MARONE

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

52

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

Colpiano di Marone > Colpiano di Marone


IM VALLE DELL’OPOLO Der Passo Croce di Marone und die Forcella di Sale bilden zwei wichtige Knotenpunkte im verzweigten Netzwerk der Wege auf den Bergen des östlichen Sebino. Beide Übergänge werden passiert, um den Gipfel des Monte Guglielmo und der Punta Almana zu erreichen, und sind über eine Bergstraße miteinander verbunden, die höchst reizvoll für Mountainbiker ist. Für den Anstieg zum Croce di Marone wählen wir Colpiano als Ausgangspunkt. Dieser Ortsteil im Gemeindegebiet von Marone ist über die Provinzstraße 510 zu erreichen, auf der die entsprechende Ausfahrt beschildert ist, die auch mit der nach Zone übereinstimmt. Nicht weit vom Tunnelausgang entfernt gelangt man in den höher gelegenen Teil der Ortschaft Colpiano und parkt das Auto. Man beginnt bergauf zu radeln in Richtung Zone, bis man nach etwa drei Kilometern den Abzweig zum Valle dell’Opolo erreicht und nach rechts abbiegt. Die Steigung nimmt sofort deutlich zu, dann geht es ein Stück wieder etwas flacher weiter bis zu den Wiesen und Felswänden neben der Wallfahrtskirche Madonna della Rota. Neben der kleinen Kirche wird die immer noch asphaltierte Straße wieder steiler und erfordert entschlossenen Einsatz bis Croce di Marone erreicht ist, mit einem Rastplatz und schönem Panorama. Es

geht nur etwa zweihundert Meter auf der Straße bergauf, dann biegen wir nach links ab in Richtung Forcella di Sale und erreichen den Sattel über den Passo Spino, dabei geht es überwiegend bergab, jedoch unterbrochen von wenigen steilen Anstiegen. Von Forcella di Sale stürzen wir uns in eine steile asphaltierte Abfahrt und erreichen nach einem Kilometer Noase (Hütte), und hier geht es rechts ab, immer der Beschilderung der Rundtour 1 der Streckenvorschläge der “Malghe in Rete” folgend. Der folgende Abschnitt ist unbefestigt, dann wieder ein Stück asphaltiert, linker Hand vorbei an der Ausschilderung zu einem Agritourismus und dann biegen wir siebenhundert Meter an der Kreuzung nach rechts ab. Wir durchqueren das Valle dei Novali und radeln weiter bergab mit Blick auf den See. Wir biegen rechts auf die asphaltierte Straße Via Matteotti ein und wenige hundert Meter weiter bemerken wir ein Schild, das auf die historische Antica Strada Valeriana hinweist. Dieser Beschilderung folgend (ein ‘W’ in Gelb und Braun) kehren wir wieder zum Ausgangsparkplatz zurück, vorbei an herrlich panoramischen Abschnitten und einem kurzen Stück mit Stufen, über die wir das Fahrrad schieben. Start- und Zielort: Colpiano di Marone, Höhe 190 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike Nächstgelegene Bahnstation: Marone (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 21 Km

Höhenmeter 837

Schwierigkeit MITTEL

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53


MONTE GUGLIELMO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

54

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Cisano di Zone > Monte Guglielmo


TREKKING UND MOUNTAINBIKE

Der Guglielmo ist einer der meistbesuchten Berge in der gesamten Provinz Brescia und das zu jeder Jahreszeit, aufgrund der Vielfalt der Touren und des weiten Panoramablicks, der sich von hier bietet. Die Möglichkeit, diesen Gipfel zu bezwingen, ist nicht nur Wanderern vorbehalten, sondern auch für Mountainbiker geeignet. Die besonders bei Mountainbikern beliebte Route verläuft auf der Straße, die bei Croce di Marone startet, einem Ort, den man über die Provinzstraße erreicht, die Marone mit Zone entlang des Valle di Gasso verbindet. Man fährt mit dem Auto Richtung Zone bis Cislano. Dort kann man auf Höhe der Abzweigung nach rechts auf der Straße parken, auf der wir mit dem Rad losfahren und der am Anfang angebrachten Beschilderung zum Monte

Guglielmo folgen. Im ersten Abschnitt sehen wir die Felssilhouette der Corni Stretti, während im nahen Steinbruch Calarusso die schwebenden Transportwagen in Richtung Marone losfahren. Die Radtour ist ziemlich anstrengend, nicht nur wegen der Steigung, sondern auch wegen einiger nicht asphaltierter Streckenabschnitte, man kann jedoch alles mit dem Rad fahren. Um den Passo Croce di Marone zu erreichen, geht es bergauf, bis man zu der Straße gelangt, die aus dem Valle dell’Opolo hochkommt und fährt dann noch ein kleines Stück weiter und biegt links ab. Am Passo Croce di Marone hat man beinahe die Hälfte des Anstiegs zum Guglielmo zurückgelegt. Man radelt weiter auf der Fahrstraße, vorbei an der Schutzhütte Rifugio Malpensata und blickt auf das Val d’Inzino, ein rechtes Seitental des Val Trompia. Die Fahrstraße steigt ohne besonders steile Abschnitte bis zur Alm Malga Guglielmo di Sotto an, und erreicht dann nach einigen Kilometern die Alm Malga Guglielmo di Sopra, an der eine Infotafel über das Projekt “Malghe in rete” (Almen-Netzwerk) informiert. Hier ist spürbar mehr athletischer Ehrgeiz gefordert, zunächst im sehr steilen Streckenabschnitt, der zur Schutzhütte Almici führt, dann auf dem Weg, zum nahegelegenen Monument des Erlösers auf dem Gipfel. Der letzte Streckenabschnitt ist nicht asphaltiert und zwingt auch dazu, das Mountainbike zu schieben. Die Abfahrt verläuft auf derselben Strecke wie der Hinweg. Startort: Cislano di Zone, Abzweig zum Val di Gasso, Höhe 618 m Zielort: Monte Guglielmo, Höhe 1948 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Streckenlänge 14 Km

Höhenmeter 1330 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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55


DIE WEGE DES OLIVENÖLS

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

56

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Marone > Marone


NATÜRLICHE AUSSICHTSBALKONE AUF DEN SEBINO Vom Ausgangspunkt im Ortszentrum in Marone geht es über die Uferstraße immer der Beschilderung nach Zone folgend. Der Anstieg schlängelt sich mit gemäßigter Steigung mit einem kurzen etwas steileren Abschnitt bei der Durchquerung von Colpiano. Während der Radtour kann man sich somit dem Panorama mit Blick auf den Iseosee und der Beobachtung der Naturlandschaft widmen, die im tiefer gelegenen Bereich von Olivenbäumen geprägt ist, aus denen das kostbare Olivenöl extravergine und DOP laghi lombardi gewonnen wird, in höheren Lagen dann Wiesen und bewaldete Abschnitte im Gebiet der Punta Cunicolo und des Monte Vignole. Die Straße führt zum eindrucksvollen

Naturschauspiel der Erdpyramiden und ein Stück weiter hinter Cislano vorbei an den Kirchen San Giorgio und San Cassiano. Nach Erreichen der Ortszufahrt von Zone geht es weiter in Richtung Cusato, die Straße führt bergauf durch die Häuser und biegt dann nach links in die Via Ciclamino ab. Nach der Fahrt durch das Valle di Tuf wechselt der Straßenbelag immer wieder zwischen asphaltierten und nicht asphaltierten Abschnitten. Es geht noch ein kurzes Stück weiter bergauf und dann beginnt die Abfahrt vorbei an Apfelpflanzungen, bis zu einer Linkskurve, in der sich die Fahrstraße zu einem Pfad verengt, der in den Wald eintaucht. Das unbefestigte Stück Weg mit hartem Gestein ist weniger als dreihundert Meter lang und am Ende dieses Abschnitts geht die Abfahrt rechts auf einem Schotterweg weiter, vorbei an einem Esskastanienwald (Ortsteil Monte Marone). Nach einer kurzen befestigten steilen Abfahrt kreuzen wir eine asphaltierte Straße, radeln auf dieser ein kurzes Stück weiter und dann geradeaus die Abfahrt inmitten von Weinbergen und Olivenhainen. Beim Steinbruch geht es auf einem sehr steilen geschotterten Pfad weiter, der Ausblicke auf Marone und den Iseosee bietet. In der Nähe einiger Häuser führt der Weg zunächst auf einer Schotterstraße und dann auf Asphalt bergab. Nach dem Überqueren der Bahnstrecke geht es am Flusslauf des Bagnadore entlang und wir erreichen erneut Marone. Start-und Zielort: Marone, 196 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike Nächstgelegene Bahnstation: Marone (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 13 Km

Höhenmeter 501

Schwierigkeit MITTEL

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57


MONTE ISOLA MITTEN IM SEE Es gibt eine Insel der Glückseligkeit, auf der man Radfahren kann, und dabei den Iseosee und die Berge immer um sich herum hat, ein Ort fast gänzlich ohne Autoverkehr, an dem das Fahrrad das bevorzugte Fortbewegungsmittel darstellt. Dieser Ort heißt Monte Isola, und hat für Fahrradfahrer viel Interessantes zu

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

58

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Monte Isola > Monte Isola


bieten: Naturlandschaften und Felder, malerische kleine Ortschaften, Kirchen, Panoramastraßen. Die Insel erreicht man mit der Fähre, die von Sulzano nach Peschiera Maraglio (Möglichkeit der Fahrradmitnahme) geht, und sobald man an Land gegangen ist, stellt sich ein wunderbares Gefühl der Ruhe ein. Die Tourenangebote für Radfahrer richten sich zum einen an die gut Trainierten, die anspruchsvolle Anstiege auf den Gipfel meistern, zum anderen kann man aber mit weniger Anstrengung rund um die Insel radeln. Beide Strecken führen das erste Stück an der flach verlaufenden Küstenstraße entlang, mit Blick auf die kleine Insel San Paolo, dann erreichen wir Sensole und mit leichter Steigung Menzino. Kurz nach der Ortschaft, auf Höhe der Kirche San Carlo, erreichen wir einen Abzweig mit Beschilderung zur Madonna della Ceriola. Wer den Gipfel der Insel

erklimmen möchte, biegt hier nach rechts ab und begibt sich auf einen Anstieg mit zunehmend stärkerer Steigung: zunächst sechshundert anstrengende Meter bis zum Erreichen von Senzano, dann mehr als ein Kilometer mit Spitzen von 18 Prozent Steigung im Abschnitt zwischen Senzano und Cure, dem höchstgelegenen Ort der Insel. Die weiße Kirche scheint von Cure aus relativ nahe, aber um sie zu erreichen, radelt man auf einer steilen, gepflasterten Straße mit Kastanienbäumen, gefolgt von einer nicht asphaltierten Straße, die sich rechts der Via Crucis entlangschlängelt, mit zum Teil heftigen Steigungen. Mehr als verdient dann das Panorama, das sich von der Aussichtsterrasse der Wallfahrtskirche bietet, von der es bergab nach Cure und dann nach Masse, Olzano und Siviano geht, wo wir wieder auf dem Rundkurs in Richtung Carzano weiterradeln. Die Inselumrundung ist leichter. Von Menzino geht es weiter in Richtung Siviano, und vorbei an Sinchignano, dem höchsten Punkt der Rundtour. Von Siviano nach Carzano geht es bergab mit Blick auf die kleine Insel Loreto, dann in der Ebene weiter auf der Straße, die nach Peschiera Maraglio zurückführt. Startort: Peschiera Maraglio Zielort (Höhepunkt von Monte isola): Wallfahrtskirche Madonna della Ceriola, 593 m Art des empfohlenen Fahrrads: Citybike für die Inselrunde und Mountainbike für den Anstieg zur Wallfahrtskirche Nächstgelegene Bahnstation: Sulzano (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 15 Km

Höhenmeter 403 m

Schwierigkeit MITTEL

(Wallfahrtskirche)

(Wallfahrtskirche)

(Wallfahrtskirche)

(Inselrunde)

(Inselrunde)

(Inselrunde)

9 Km

79 m

NIEDRIG

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59


BASSO SEBINO Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

60

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Iseo > Iseo


PANORAMABLICK VON SANTA MARIA DEL GIOGO In den Bergen des unteren Sebino versteckt sich ein beachtlicher Anstieg, der Radfahrern einiges abverlangt: Geradelt wird auf der Straße, die von Sulzano bis zur Wallfahrtskirche Santa Maria del Giogo hinaufführt, mit einer durchschnittlichen Steigung von 11 Prozent, die in einzelnen Abschnitten mehr als 20 Prozent beträgt. Die Wallfahrtskirche liegt an einem Jahrhunderte alten Passübergang, von dem sich ein herrlich weiter Blick bietet, der an klaren Tagen vom Iseosee bis zum Monte Rosa reicht. Wir legen den Startpunkt gleich nach dem Ortszentrum von Iseo (Via Roma) fest, und beginnen durch den Ort zu radeln in Richtung des Kreisverkehrs des Covelo, und von hier nach links in Richtung Pisogne. Sobald wir Sulzano erreicht haben, verlassen wir die Uferstraße und biegen rechts ab in die Straße nach Nistisino und Santa Maria del Giogo. Gleich nach dem nahen Bahnübergang wird die Straße deutlich steiler und bleibt auch die nächsten drei Kilometer ziemlich steil, und wird nur auf kurzen Streckenabschnitten flacher. Wir lassen den Abzweig nach San Fermo rechter Hand hinter uns und nach einigen hundert Metern geht es unter der Provinzstraße, die ins Val Camonica führt, hindurch. Nach nicht einmal drei Kilometern kommen wir an einen Abzweig, an dem es links nach Santa Maria del Giogo geht: Die Steigung wird geringer, aber der Anstieg erfordert immer noch sportlichen Einsatz. Die schmale Fahrstraße verläuft jetzt entlang der Linie, die einige Wiesen vom Wald abtrennt, und dann inmitten von Bäumen. Weniger als zwei Kilometer vom Ziel entfernt erreichen wir einen schönen

Aussichtspunkt, der den Blick auf das Gebiet des Nistisino und den See freigibt, und dann radeln wir noch ganz entspannt einen Kilometer weiter bis zu dem Platz, an dem der Weg endet. Ab hier geht es mit dem Mountainbike nur kurze Abschnitte radelnd weiter bis zur Wallfahrtskirche, während man an vielen Stellen das Fahrrad schieben muss. Zurück geht es dann am Haus der Alpini vorbei und weiter auf nicht asphaltierter Straße bis zu einer nahen Kreuzung, an der wir nach links in den Pfad nach Polaveno einbiegen. Die Fahrspur führt uns bergab bis zu einer Schranke, hinter der wir nach rechts weiterradeln, wir kommen wieder auf die Straße nach Nistisino, wo die Strecke eine Linkskurve macht, und dann erreichen wir die Straße, die Polaveno mit Iseo verbindet. Wir biegen in der Abfahrt nach rechts ab, um dann wieder in das Ortszentrum von Iseo zurückzukehren. Start-und Zielort: Iseo, Höhe 194 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike Nächstgelegene Bahnstation: Iseo (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 25 Km

Höhenmeter 713 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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ZWISCHEN ISEO UND POLAVENO

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Iseo > Passo dei Tre Termini


VOM ISEOSEE INS VAL TROMPIA Um vom Gebiet des Iseosee in das Val Trompia zu gelangen, gibt es neben zahlreichen Wanderwegen auch einige Passstraßen, die mit dem Auto und damit natürlich auch mit dem Rennrad befahren werden können. Die am weitesten südlich gelegene Strecke verbindet die im Gebiet Sebino gelegene Gemeinde Iseo mit Polaveno im Val Trompia und heißt Passo dei Tre Termini. Die Fahrstraße, die auf diesen Pass führt, ist auf der von Sebino kommenden Seite immer stark von Radlern frequentiert. Die Steigung ist im Schnitt ziemlich gemäßigt (ca. 6 Prozent) und ist auch nicht allzu lang. Der Anstieg ist daher auch für alle machbar, die nur über eine Grundkondition verfügen, und wird gleichzeitig zum Feintuning der Vorbereitung mit großer Übersetzung genutzt. Vom Ortszentrum in Iseo (Via Roma) geht es auf der Via Silvio Bonomelli bergauf bis unter dem Zubringer der Provinzstraße durch, die zum See hinunter führt und dann radelt man über die erste panoramische Rechtskehre hinaus. Ein langer fast geradliniger Streckenabschnitt bringt uns in die Nähe der Stützpfeiler der Staatstraße, und dahinter erwartet uns eine weite Linkskurve vorbei an einem Kastanienwald. Auf dem nun folgenden Streckenabschnitt können wir ein herrliches Panorama in Richtung des tiefer gelegenen Iseosees bewundern, dann folgt wieder eine weite Rechtskurve

und wir radeln inmitten von Olivenbäumen und Zypressen. Die Linkskurve in der Ortschaft Bosine entfernt uns endgültig vom Blick auf den See. Bauernhöfe, Wiesen, Wälder und Weinberge wechseln sich am Rande der Straße ab, auf der wir immer flotter vorankommen. Der letzte Anstieg ist frei von Kehren und bringt uns mit einer leichten zusätzlichen Anstrengung beim Radeln bis zum Ortsschild Passo dei Tre Termini, das am Fuße der Südseite der Punta dell’Orto aufgestellt ist. Den Rückweg kann man entweder auf derselben Strecke wie beim Anstieg auf dem Hinweg antreten, wobei die Strecke noch etwas verlängert werden kann, indem man das kurze Stück bis Polaveno weiterradelt und dann von hier die Abfahrt nach Ome einbaut und zurück über Monticelli Brusati und Provaglio d’Iseo. Weitere Möglichkeiten für die Abfahrt bieten sich für Mountainbiker, eine dieser Strecken verbindet Zoadello di Polaveno mit Monticelli Brusati. Startort: Iseo, Höhe 201 m Zielort: Passo dei Tre Termini, Höhe 673 m Art des empfohlenen Fahrrads: Straßenrad Nächstgelegene Bahnstation: Iseo (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 8 Km

Höhenmeter 472 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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63


DIE ISEO-RUNDE DIE ROUTE DER GIMONDIBIKE In Iseo startet ein Mountainbike-Rennen, das seit der ersten Ausgabe im Jahr 2001 jedes Jahr ausgetragen wird, eines der international meist erwarteten Events

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

64

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Iseo > Iseo


im Bereich des Off-Road-Radsports. Es handelt sich um die Gimondibike, ein Radrennen, dessen Name an den berühmten Straßenradchampion erinnert, dreifachen Sieger des Giro d’Italia, einmal Sieger der Tour de France sowie einer Weltmeisterschaft. Dieses Radrennen ist längst, neben dem von teilnehmenden Rennfahrern und Amateursportlern erlebten Part, auch zu einem Fest und zu einer Attraktion geworden. Das Event wertet das Gebiet des Iseosees und der Franciacorta auf und findet wie üblich zwischen dem Ende der Sommer- und Anfang der Herbstsaison statt und verleiht der Hügellandschaft rund um den See Glanz. Aufgrund der Nähe des Iseosees mit milden Temperaturen sowohl im Sommer wie im Winter finden sich hier gute Bedingungen, um ganzjährig in den vom Radrennen durchquerten Gegenden angenehm Fahrrad zu fahren. Auch aus diesem Grund wurde die Strecke der Gimondibike dauerhaft ausgeschildert, und kann dank der Richtungspfeile an den Abzweigen von all jenen befahren werden, die die Strecke vor

dem Rennen kennenlernen möchten, aber auch von allen, die sich daran orientieren, um sich auf kleinen Straßen und Wegen leiten zu lassen, auf denen man auch die verstecktesten Winkel dieses Teils der Provinz Brescia entdecken kann. Die Tour startet im Ortszentrum von Iseo, erreicht dann die Abzweigung nach Polaveno und dann geht es bergauf nach Santa Teresa und weiter zur Ortschaft Marus, in einer Höhe von 567 m, dem höchstgelegenen Punkt der Strecke. Die darauffolgende Abfahrt bringt uns nach Provezze, und ab hier geht es etwa zwanzig Kilometer in ständigem auf und ab in einer Landschaft aus Hügeln, Weinbergen, Feldern, kleinen Waldstücken aber auch Kellereien, Ortschaften und Burgen (Passirano und Bornato). In Provaglio angekommen beginnt der anstrengende Anstieg zur Madonna del Corno. Am Ende dieser schweißtreibenden eineinhalb Kilometer erwartet uns die letzte Abfahrt, es geht über die Eisenbahn und wir sind wieder im nahen Zentrum von Iseo angekommen. Start-und Zielort: Iseo, Höhe 190 m Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike Nächstgelegene Bahnstation: Iseo (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 40 Km

Höhenmeter 377 m

Schwierigkeit MITTEL

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TORFMOORE ENTDECKUNGSTOUR ZUM KLOSTER Die Torfmoore des Sebino bilden eine der eindrucksvollsten und wichtigsten Landschaften im Gebiet des Iseosees. Aus Gründen des Naturschutzes (insbesondere Vogelwelt und Vegetation) ist

das Schutzgebiet nicht vollständig für Fahrräder zugänglich, aber die Zweiräder können auf jeden Fall verwendet werden, um einmal rund um dieses schöne Gebiet zwischen dem See und den Weinbergen der Franciacorta zu fahren. Vom Bahnhof in Provaglio-Timoline radelt man auf der Via Stazione Nuova in Rich-

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Provaglio d’Iseo > Provaglio d’Iseo


tung Provaglio d’Iseo, bis man an einen Kreisverkehr kommt, bei dem man links abbiegt. Kurz darauf sieht man auf der linken Seite die Klosteranlage San Pietro in Lamosa, eine Gruppe von kunsthistorisch interessanten Gebäuden, die einen Halt verdient, und das Zugangstor für Wanderungen im Schutzgebiet

der Torfmoore. Der folgende Streckenabschnitt in Richtung Iseo geht unter der Eisenbahn hindurch, vorbei am Fuße des Monte della Madonna und verläuft dann am östlichen Rand des Schutzgebiets entlang. An der nächsten großen Kreuzung biegen wir links ab und radeln am Sportplatz vorbei. An der nun folgenden Kreuzung biegen wir rechts ab und biegen dann kurz darauf auf der linken Seite in die Via Colombera ein, auf der wir in westlicher Richtung zwischen dem Gebiet Lamette und dem See im Norden und dem Gebiet Lame im Süden weiterradeln. Am Ende der Via Colombera macht die Straße eine Linkskurve und dann geht es gleich danach am Kreisverkehr rechts ab in Richtung Cremignane. Wir bleiben auf der Provinzstraße, die abschnittsweise auch über einen Radweg verfügt, bis wir Timoline di Corte Franca erreichen, und biegen dann in der Nähe der Kirche links ab nach Provaglio (Via Roveglia). Im Gebiet der Weinstraße der Franciacorta, die wir auf der nun folgenden Via Brescia durchqueren, mit weitem Blick auf den unteren Iseosee, zeigt sich eine erholsame Landschaft mit ordentlich aufgereihten Weinbergen. Wir fahren weiter in derselben Richtung und radeln auf der Via Stazione Nuova, die uns direkt zum Ausgangsbahnhof bringt. Start-und Zielort: Bahnstation in ProvaglioTimoline, Höhe 206 m Art des empfohlenen Fahrrads: Citybike Nächstgelegene Bahnstation: ProvaglioTimoline (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 12 Km

Höhenmeter 20 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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FRANCIACORTA RADELN ZWISCHEN WEINBERGEN UND BURGEN Die Franciacorta schenkt denjenigen, die hier ganz entspannt Fahrrad fahren die Möglichkeit, historische Palazzi,

Klöster, Wallfahrtskirchen, Abteien, Kirchen und Burgen aus der Nähe zu betrachten. Einige Elemente dieses architektonischen Erbes offenbaren sich im Laufe dieser einfachen radtouristischen Tour. Wir starten am

Valle Camonica

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Pianura bresciana

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Passirano > Passirano


Rathausplatz in Passirano, und radeln von hier ein kurzes Stück in westlicher Richtung auf der Via Libertà, bis wir nach links in die Via Castello abbiegen. Nach der befestigten Burganlage aus dem 14. Jahrhundert radeln wir durch die Gemeinde Cazzago San Martino und erreichen dann den Ortsteil Bornato. Gleich nach dem Verlassen der Ortschaft geht es an einer anderen Burg vorbei, die im 14. Jahrhundert erweitert und befestigt wurde auf einem zuvor bereits vorhandenen Bau, in der auch Dante Alighieri zu Gast gewesen sein soll. Nach dem Überqueren der Gleise der Bahnlinie nach Edolo setzen wir die Radtour fort und folgen der Beschilderung

nach Calino: Die Straße führt durch den nördlichen Teil der Ortschaft und mündet dann in die Provinzstraße, auf der wir rechts abbiegen und das Gebiet von Adro erreichen. Im nun folgenden Abschnitt folgen wir der Beschilderung nach Torbiato. Gleich hinter der Ortschaft Adro beginnt eine Abfahrt durch zwei Weinberge, und auf diesem Teil der Strecke geht es dann rechts ab von der Hauptstraße auf eine schmalere Fahrstraße (Via Cattaneo), die zur Wallfahrtskirche Madonna della Neve führt. Die Kirche wurde 1521 an dem Ort erbaut, an dem die Gottesmutter Maria einem taubstummen Jungen erschienen war, und ist ein von Besuchern und Pilgern gleichermaßen besuchtes Ziel. Auf der Rückseite der Kirche radeln wir in nördlicher Richtung auf der Straße nach Nigoline di Cortefranca, die am Fuße des Monte Alto vorbeigeht, von dessen Gipfel, der auch mit dem Mountainbike erreichbar ist, ein wunderbarer Blick über das gesamte Gebiet der Franciacorta, die Weinberge und die Moränenhügel für die Anstrengung entschädigt. Von Nigoline geht es weiter nach Timoline und dann radeln wir ganz mühelos in Richtung Borgonato. Hier geht es in östlicher Richtung weiter, wir queren erneut die Bahngleise nach Iseo, und dann überwinden wir den leichten Anstieg und gelangen so nach Monterotondo. Von hier radeln wir zurück nach Passirano. Start-und Zielort: Passirano, 207 m Art des Fahrrads: Straßenrad, Citybike Nächstgelegene Bahnstation: Passirano (Informationen: www.trenord.it)

Streckenlänge 28 Km

Höhenmeter 60 m

Schwierigkeit NIEDRIG

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VON PARATICO NACH SENIGA IN DER EBENE AM OGLIO ENTLANG Der letzte Abschnitt des Radwegs am Oglio begleitet die Fahrradtouris-ten vom Iseosee, größtenteils immer am Fluss entlang, an der westlichen Grenze der Provinz Brescia bis nach Seniga. Der Streckenverlauf schlängelt sich durch das Gebiet, das vom Sentiero Verde dell’Oglio und dem Flussradweg am Oglio, der von der Provinz Brescia angelegt wurde, durchquert wird, die

70

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

beide entsprechend ausgeschildert sind. Der GPS-Track für den Radweg am Oglio kann von der Webseite cicloviafiumeoglio.it heruntergeladen werden. Der Rhythmus des Radfahrens

Paratico > Seniga


begleitet das langsame Dahinfließen des Oglio und der zahlreichen kleineren Wasserläufe, die mit von Ingenieu-ren geschaffenen und oft historischen Regulierungsbauten versehen sind, die sich entlang der gesamten Strecke finden, die zum Großteil innerhalb des Regionalparks Oglio Nord liegt. Nacheinander führt die Strecke durch folgende Gemeindegebiete: Paratico, Capriolo, Palazzolo sull’Oglio, Pontoglio, Urago d’Oglio, Rudiano, Roccafranca, Orzinuovi, Villachiara, Borgo San Giacomo, Quinzano d’Oglio, Verolavecchia, Pon-tevico, Alfianello und Seniga. Interessante Sehenswürdigkeiten, die entlang der Radroute besichtigt werden können, an denen man direkt oder mit einem kleinen Umweg von wenigen Kilometern vorbeikommt, betreffen Natur, Geschichte, Kunstschätze und Museen.

Valle Camonica

So seien zum Beispiel das Naturschutzgebiet mit den Waldgebieten Bosco dell’Isola (Roccafranca und Orzinuovi), Bosco di Barco (Orzinuovi), Bosco della Marisca und Isola dell’Uccellanda (Villachiara) erwähnt, die eine Naturlandschaft von beachtlichem Wert mit europaweit geschützten Pflanzen- und Tierarten aufweisen. Der Flusslauf des Oglio war historisch gesehen eine Grenzlinie, wie eini-ge Festungen und Burgen belegen, die beispielsweise in Paratico (Burg und Turm), Capriolo (Burgfestung umgewandelt in ein Kloster), Palazzolo (Festungsanlage der Rocha Magna), Ludriano di Roccafranca (Über-reste der alten Burg und des Klosters), Orzinuovi (Burg von San Giorgio), Padernello (Burg mit Burggraben) und Villachiara (Burg) zu sehen sind. Diese Elemente, zusammen mit zahlreichen großen Kirchen und Kapellen, schenken denjenigen, die auf dem Radweg des Oglio im Streckenabschnitt am See entlang unterwegs sind, jede Menge Anreize, sich näher mit der Gegend zu befassen: Per Fahrrad kann man den westlichen Teil der Provinz Brescia besser kennenlernen. Startort: Paratico, Höhe 190 m

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Zielort: Seniga, Höhe 38 m

Lago d’Idro

Art des empfohlenen Fahrrads: Mountainbike

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Streckenlänge Höhenmeter negativ Schwierigkeit 74 Km 152 m NIEDRIG

Pianura bresciana

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

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DIE MAGISCHE BURG DIE BURGEN DER WESTLICHEN EBENE Eine kleine Radreise durch die Burgenlandschaft des Oglio stellt das heutige Bild einer stark bäuerlich geprägten Gegend wieder her, und die Geschichte eines Teils der Provinz Brescia, der eng mit dem großen Fluss verbunden ist. Die Ufer des Oglio unterhalb des Iseosees sind teils steil, an manchen Stellen durch Streifen verbliebenen Waldes bereichert, mit einer Vegetation, die auch für Botaniker interessant ist. Das Fahrrad ist das ideale Fortbewegungsmittel, um die eindrucksvolle

72

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

Landschaft kennenzulernen, in der sich neben den Schnellstraßen auch angenehme, kaum befahrene Landstraßen und Wege finden.

Orzinuovi > Orzinuovi


Der Startpunkt für diese Entdeckungstour der Burgen des Oglio liegt in Orzinuovi, wo wir im südlichen Teil der Stadt in der Nähe der Kreuzung zwischen Viale Isonzo und Via Castelbarco parken. Wir beginnen auf Letzterer zu radeln bis wir die kleine Ortschaft Barco erreichen, die rund um eine alte Burg des Lehnsherren erbaut wurde. Von hier geht es weiter in südlicher Richtung nach Bompensiero, bis wir

Valle Camonica

nach Villachiara ge-langen, mit der Burg Martinengo. Einige Kilometer weiter im Süden erreichen wir Villagana (Museum Martinengo in der Burg) und radeln weiter durch Felder bis wir nach kurzer Wegstrecke zum Fluss kommen, vorbei an der Abzweigung mit der Straße, die zum Seitenarm von Acqualunga führt. Nachdem wir das gleichnamige kleine Dorf durchquert haben, findet sich ein Wegweiser zum Borgo San Giacomo, an dem wir links abbiegen. Die nun folgende Straße führt in nördlicher Richtung bis zu einem Kreisverkehr, an dem wir rechts nach Padernello abbiegen, während es an der nächsten Kurve links in Richtung Stadtzentrum von Borgo San Giacomo geht. Wir radeln in nördlicher Richtung durch die Ortschaft bis wir auf die Via Roma gelangen und bei der Abzweigung zum Ortsteil Farfengo dann links abbiegen. Im Ortszentrum geht es dann Richtung Padernello; hier sehen wir im südlichen Teil der kleinen Ortschaft die Burg mit dem Burggraben. Unsere Radtour geht weiter in Richtung Norden bis wir an eine Kreuzung kommen, an der wir links abbiegen und nach Coniolo weiterfahren, und dabei wieder in das Gebiet von Orzinuovi kommen. An der Kreuzung vor der Kirche biegen wir links ab in Richtung des Ortsteils Rossa, und von hier ist man nach kurzem wieder zurück in Orzinuovi. Auf der Piazza Garibaldi, weniger als einen Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt, befinden sich die Büros des Parco Oglio Nord mit Blick auf die Festung San Giorgio. Startort: Orzinuovi, Höhe 82 m

Valle Trompia

Lago d’Iseo

Lago d’Idro

Art des empfohlenen Fahrrads: Citybike

Valle Sabbia

Franciacorta Brescia

Lago di Garda

Streckenlänge Höhenmeter negativ Schwierigkeit 33 Km 12 m NIEDRIG

Pianura bresciana

RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

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RADTOUREN AM FLUSS OGLIO


RADTOUREN AM FLUSS OGLIO

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