Visit Uzbekistan #5

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EDITOR’S NOTE

Official partner

Tourism Development Committee of Uzbekistan Founded by

Editor-in-chief Dinara Dultaeva Project coordinator Jasur Tursunov Graphic designer Ilyas Ayserkenov Editor Alina Musyakaeva

Dinara UZ

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enn Sie es am wenigsten erwarten, verlieben Sie sich. Wenn Sie sich verlieben, dann möchten sie am liebsten bleiben. Ihre Beziehung zu Usbekistan beginnt mit einem ersten Spaziergang durch Taschkent oder Samarkand, vielleicht mit einem ersten Löffel Pilav, mit einem ersten Schluck grünen Tees oder mit der warmen Berührung der Sonne auf Ihrer Haut ... Dieses Magazin zeigt in jeder seiner Ausgaben viele Gründe für einen Besuch in Usbekistan. Und wenn Sie einmal hier waren, finden sie immer mehr Gründe, wieder zu kommen und vielleicht hier zu bleiben. Zum Beispiel könnten Sie die Gelegenheit nutzen, ein Unternehmen zu entdecken. Oder Sie nutzen die Chance, Kunst zu tauschen. Oder lernen Usbekistan auf einer gastronomischen Reise mit all den Köstlichkeiten der verschiedenen Regionen kennen. Legenden aus den uralten Städten, Eindrücke von glücklichen Reisenden, Innovationen, Ereignissee, Abenteuer, die Sie noch nie zuvor erlebt haben – das und vieles mehr finden Sie auf unseren Seiten.

Willkommen in Usbekistan, wo Sie einfach nur Ihrem Herzen folgen müssen. Dinara Dultaeva

Editorial team Gulnora Alimova, Sanjar Azizov, Farangiz Salakhodjaeva, Mukhlisa Khudayberganova, Rahmatullo Odilov, Mufarrakha Sabirdjanova, Shakhnoza Ishmatova Contributors Oybek Ostanov, Tuychi Ruziboev, Aziz Kholmatov, Sharof Egamberdiev, Nigora Mirzaeva, Simon Kretschmer Photography Yevgeniy Sorochin, Yuriy Korsuncev, Mukhiddin Alee, Maksad Djangirov, Andrey Arakelyan, Afisha.uz Proofreading Oybek Ostanov, Saidaziz Azamov COVER Photography Mukhiddin Alee Visit Uzbekistan magazine N5 Circulation 3.000 Dinara Media Relations PC Dinara&Co. Trademark Tel.: (+998 93) 500 55 65 www.dinara.co info@dinara.co The magazine is registered by Press and Information Agency of Uzbekistan on 12.05.2017. Registration number N 0915 ISSN 2181-9254 All rights reserved. © Dinara&Co. © Dinara Dultaeva


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Contents

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GALLERY Keramik — uraltes usbekisches Erbe

INVESTMENTS 10 Gründ in den Tourismus in Usbekistan zu investieren

Es ist reizvoll, die Unterschiede der einzelnen Keramik-Schulen kennenzulernen.

10 WAHRZEICHEN Louvre in der Wüste Nukus Museum der Kunst Bewundern Sie eines der schönsten Museen in Usbekistan und in ganz Zentral Asien


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25 HERITAGE Samarkandisches Papier

GASTRONOMIE Usbekischer Fladen

Eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften der Menschheit - Papier Samarkands.

Better than anything else it represents the hospitable nature of the Uzbek people.

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NATUR Geheimnisvolles Usbekistan Teshik Tash-Höhle Entdecken Sie die einzigartigen archäologischen Überreste und die NaturSchatz.

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REISE 5 Gründe Surkhandarya zu besuchen Das alte kulturelle Zentrum von Usbekistan mit Originalgeschichte


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365 pages / 230 photos Language: Russian and English Main circulation + VIP version Circulation: 2000 units VIP version: 100 units Printing: Turkey

365 DAYS OF SUN Your gastronomic journey to the world of plov, samsa and thousands of other delicacies. If you have ever tried plov, but not in Uzbekistan - you did not try the real plov. If you left Uzbekistan without having tried the masterpieces Uzbekistan’s “Jamie Oliver” - Bahriddin Chustiy - you need a ticket back to Tashkent. But there is

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investments

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10 GRÜNDE,

IN DEN TOURISMUS IN USBEKISTAN ZU INVESTIEREN

Während die Liberalisierung der Wirtschaft des Landes immer mehr internationale Investoren anzieht, verfügt die Tourismusindustrie Usbekistans ein großes Potenzial. Allein im Jahr 2018 stieg der Touristenstrom nach Usbekistan im Vergleich zu 2017 um mehr als das Doppelte. Der Name des Landes wird zunehmend in Umfragen der Reiseführer und Bewertungen der renommierten Quellen wie National Geographic, Lonely Planet, AirBnB und anderen erwähnt. Am Anfang der neuen Öffnung des Landes zu stehen, ist vielleicht das Beste, was mit Ihren Investitionen passieren kann. Unsere Redaktion hat eine kleine Checkliste darüber vorbereitet, warum es sich lohnt, gerade jetzt in die Tourismusbranche Usbekistans zu investieren.

1. STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG Es ist Tatsache, dass die Regierung großes Interesse an der Entwicklung der touristischen Infrastruktur, der Unterstützung bei der Vereinfachung der Prozesse und der Entwicklung des Segments im Allgemeinen hat. Der Präsident der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev ergreift persönlich Initiativen in dieser Richtung. Das Staatskomitee der Republik Usbekistan für die Tourismusförderung hat ein Konzept für die Entwicklung der Tourismusbranche im Land bis 2025 ausgearbeitet, das solche Aufgaben umfasst wie: Entwicklung der touristischen und dazugehöriger Infrastruktur, Schaffung eines zugänglichen und komfortablen touristischen Umfelds; Umsetzung und Stärkung der sozialen Rolle des Auslands- und Inlandstourismus; Verbesserung der Qualität und Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusprodukts Usbekistans auf den nationalen und globalen Märkten.


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4. NEUE TOURISMUSZONEN

2. LIBERALISIERUNG DER WIRTSCHAFT Die Dynamik der Veränderungen in der Wirtschaft Usbekistans in den letzten zwei Jahren ist enorm. Dies zeigen auch die Indikatoren des Landes in verschiedenen Weltranglisten, einschließlich Doing Business der Weltbank. Im Ease of Doing Business Index – Dauer für die Gründung eines neuen Unternehmens – liegt Usbekistan im Jahr 2018 auf der elften Zeile, während es vor einem Jahr auf dem 74. Platz lag. Die Vereinfachung der Verfahren im Bereich Hotelgewerbe und touristischen Dienstleistungen wird fortgesetzt, einschließlich der Abschaffung von Genehmigungsmaßnahmen, der Aufhebung bestimmter Arten von Lizensierungen und der Übertragung der Regulierungsfunktion der lokalen Behörden auf die öffentliche Kontrolle. Der grenzüberschreitende Handel und die Beziehungen zwischen den zentralasiatischen Ländern entwickeln sich, was zu einem Anstieg des Zustroms von regionalen Touristen sowie zu neuen Möglichkeiten für kombinierte Reisen und Dienstleistungen führt.

In Usbekistan werden freie Tourismuszonen geschaffen, die günstige Bedingungen für den Bau und Betrieb von Hotel- und Erholungskomplexen, Einkaufs- und Unterhaltungszentren und anderen Einrichtungen bieten. Unter anderem, das Feriengebiet Chimgan-Charvak im Taschkenter Gebiet, Projekte wie Taschkent City, Samarkand City, Altes Buchara und andere.

5. TOURISTISCHES KLONDIKE

3. STEUERBEGÜNSTIGUNGEN Unternehmen, die sich am Bau und an der Modernisierung von Hotels beteiligen, werden für 5 Jahre von Steuern befreit. Für 3 Jahre werden die Unternehmen von Steuern befreit, die Themen- und Ethnoparks errichten. Die Besteuerung der Dienstleistungen der IT-Technologien in Einrichtungen touristischer Tätigkeit wird vermindert. Ausländische Fachkräfte, die als Hotelmanager eingestellt werden, werden von der Einkommensteuer befreit. Zollbegünstigungen für die Einfuhr von Spezialausrüstungen und Komponenten für die Hotelgewerbe gelten für 5 Jahre. Den Unternehmern wird ungenutztes Land in den für die Tourismusförderung vielversprechenden Gebieten zur Verfügung gestellt, einschließlich des Rechtes auf Befreiung von der Grundsteuer. Für den Bau und die Modernisierung touristischer Infrastruktureinrichtungen werden langfristige Kredite (bis zu 15 Jahre) mit minimalen Zinsen und flexiblen Konditionen vergeben.

Usbekistan hat ein enormes touristisches Potenzial: Food-Tourismus, Öko-Tourismus, alpiner Skitourismus, Pilgertourismus, Heritage-Tourismus. Dabei übersteigt die Nachfrage immer noch das Angebot in allen Richtungen: von der Infrastruktur über die Dienstleistungen von Reiseveranstaltern, bis hin zu Reiseführern und Qualitätsservice. Die Präsenz namhafter internationaler Hotelmarken ist sehr klein. Es herrscht hohe Nachfrage nach günstigen Hostels und Gästehäusern. Die Entwicklung des Smart-Tourismus, die Einführung von ITLösungen in Objekten des Kulturerbes, die Entwicklung von Audioführern für Museen, intelligente Navigationslösungen, OnlineBuchungsdienste usw. sind vielversprechend.


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6. VISAS Die visafreie Einreise für Staatsangehörige Armeniens, Aserbaidschans, Weißrusslands, Deutschlands, Georgiens, Israels, Indonesiens, Kasachstans, Malaysias, Moldawiens, der Republik Korea, Russlands, der Ukraine, Kirgisistans, Singapurs, der Türkei, Frankreichs und Japans trägt zur Steigerung des Touristenstroms bei. Um das Registrierungssystem zu vereinfachen und ein Visum für anreisende Bürger zu erhalten, stehen spezialisierte Online-Dienste zur Verfügung (über das E-Mehmon-Programm). Es wurde das System e-visa zur Ausstellung eines elektronischen Visums, das innerhalb von drei Tagen bis der geplanten Reise erhältlich ist, und eine bequeme Transiteinreise von bis zu fünf Tagen, für die bei der Durchreise durch Usbekistan kein Visum erforderlich ist, eingeführt.

7. INTELLEKTUELLES POTENTIAL Usbekistan ist aufgrund der relativ geringen Kosten für Fachkräfte für viele Geschäftsbereiche gut geeignet. Allerdings wird das Bildungsniveau, die Sprachkenntnisse und das Talent der jungen Generation von vielen Ländern beneidet. Jährlich treten mehr als 500.000 Absolventen in den Arbeitsmarkt ein, einschließlich aus den Fachhochschulen und Colleges im Bereich Tourismus und Dienstleistungssektor. 2018 wurde in Samarkand die Internationale Tourismus-Universität “Silk Road” eröffnet. Diese Universität wird professionelles Personal ausbilden und wissenschaftliche Forschungsarbeiten im Bereich des internationalen Tourismus durchführen.

8. FESTIVALS In Usbekistan finden immer mehr kulturelle, musikalische, thematische und sportliche Veranstaltungen von internationalem Ausmaß statt. Fast das ganze Jahr über werden Festivals und Volksfeste im ganzen Land gefeiert. Besonders in der touristischen Hochsaison, im Frühling und Herbst, finden gleichzeitig in mehreren Regionen des Landes interessante Festivals und stimmungsvolle Events statt. Internationale Musikfestivals Maqom in Shakhrisabz, Sharq Taronalari (Melodien des Orients) in Samarkand, Atlas Bayrami (Atlas-Fest) in Margilan, Boysun Bahori (Boysun-Frühling) in Surkhandarya – es gibt viele Gründe, das Land zu besuchen.

9. SICHERHEIT Usbekistan ist als stabiles und religiös tolerantes Land bekannt. Seit mehreren Jahren in Folge belegt Usbekistan den Spitzenplatz in der Rangliste der sichersten Länder. In allen Städten gibt es eine Touristenpolizei, die Touristen einen komfortablen und sicheren Aufenthalt gewährleistet und in gewissem Umfang auch Informationsunterstützung bietet. 10. GASTFREUNDSCHAFT Zu guter Letzt gelten die warmherzigen und gastfreundlichen Menschen als angenehmer Bonus für den Aufenthalt und die Geschäftstätigkeit im Land. Alle Gäste des Landes feiern in der Regel die Aufrichtigkeit, Offenheit und Freundlichkeit des Volkes. Reiches Erbe, bunte Traditionen und großer Respekt vor den Gästen – genau deswegen möchte man öfter nach Usbekistan zurückkehren.


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VISAFREIE EINREISE NACH USBEKISTAN

Die visafreie Einreise nach Usbekistan gilt für Staatsbürger folgender Länder: Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Deutschland, Georgien, Israel, Indonesien, Kasachstan, Malaysia, Moldawien, Republik Korea, Russland, Ukraine, Kirgisistan, Singapur, Türkei, Frankreich und Japan. Die visafreie Einreise ermöglicht den Aufenthalt in Usbekistan bis zu 30 und in manchen Fällen bis zu 90 Tagen (je nach Staatsangehörigkeit). Für die Einreise in das Land genügt ein gültiger nationaler Reisepass oder ein anderes relevantes Dokument. Die visafreie Einreise gilt nicht für Staatenlose, die ständigen Wohnsitz im Hoheitsgebiet dieser Länder haben.

Visafreie kurzfristige Einreise Das Verfahren der kurzfristigen visafreien Einreise in die Republik Usbekistan gilt für Transitpassagiere für einen Zeitraum von höchstens fünf Tagen (die Liste der Länder kann auf der Website uzbektourism. uz und uzbekistan.travel überprüft werden). Der Transit erfolgt über die internationalen Flughäfen der Republik Usbekistan, sofern der Passagier ein Flugticket in ein Drittland hat.

Е-Visa Passinhaber aller anderen Länder können den interaktiven Dienst für die Bearbeitung und Ausstellung eines elektronischen Einreisevisums – das vereinfachte E-VisaSystem verwenden oder sich an die diplomatischen Vertretungen der Republik Usbekistan in den Gastländern wenden. E-Visa wird innerhalb von 3 Werktagen ausgestellt. Die Konsulargebühr beträgt 20 US-Dollar. E-Visa wird für einen einmaligen Aufenthalt im Territorium der Republik Usbekistan für einen Zeitraum von 30 Tagen ausgestellt und ist 90 Tage ab dem Ausstellungsdatum gültig. Das Recht auf visafreie Einreise oder ein vereinfachtes Verfahren zur Erteilung eines Visums in die Republik Usbekistan kann man auf dem Portal e-visa.gov.uz überprüfen.


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Landmark

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Louvre in der wüste Das staatliche Kunstmuseum von Karakalpakstan, benannt nach I.V. Savitsky ist weltweit bekannt und wird metaphorisch “Louvre in der Wüste” für seine zweitgrößte Sammlung russischer Avantgarde der Welt an einem für Ausländer unerwarteten Ort genannt.

Foto von Yuri Korsuntsev

Die Geschichte der Erstellung und Entwicklung des Museums ist so einzigartig wie die Sammlung. Das im Jahr 1966 geöffnete Museum erhielt etwa 90.000 Exponate, die kulturelle Epochen seit 3. Jahrhundert vor Christus bis zum heutigen Tag illustrieren. Hier finden sich Kulturgüter und Kunstgegenstände des alten Khorezm - des Geburtsortes von Avesta, einschließlich Objekte der Volkskunst und des Kunsthandwerks von Karakalpaken, einer kleinen, früher halbnomadischen Volksgruppe mit einer ureigenen Geschichte und eigenständigen Kultur. In der Abteilung der Bildkünste des Museums stellen die Gegenwartskunst Usbekistans und der russischen Avantgarde der 1920 - 30er Jahre des 20. Jahrhunderts dar. Der Gründer des Museums, Igor Savitsky, besuchte Karakalpakstan erstmals im Jahr 1950, um an der „Khore-

zm“ Archäologische und Ethnographische Expedition als Künstler teilzunehmen. Nachdem er sich mit der erstaunlichen Geschichte und alten Kultur von Karakalpakstan bekannt machte, interessierte er sich für Ethnographie und Archäologie und diese Region wurde zu seiner zweiten Heimat. Savitsky sammelte Objekte der Volkskunst und des Kunsthandwerks und stellte fest, dass diese Kunst schnell verschwand. Ihm kam in den Sinn, ein Museum zu gründen - ein Museum für Volkskunst und Kunsthandwerk. Heute nimmt die Anzahl seiner Bewunderer und Unterstützer in Usbekistan und auf der ganzen Welt allmählich zu, obwohl die relativ klein ist, und diese umfangreiche Sammlung der russischen Kunst ist für jeden Besucher Usbekistans „ein Muss“. Derzeit ist das Nukus Museum eines der besten in Usbekistan und in ganz Zentralasien.


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Gallery

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eramik ist eines der ältesten Kunsthandwerke der Welt und Usbekistan ein einzigartiges Zentrum für Kunst und Kunsthandwerk in Zentralasien. Im Mittelalter gewann die keramische Kunst internationale Anerkennung. Basierend auf den Traditionen verschiedener Regionen Usbekistans wurde die Herstellung von Keramik in Schulen lokalisiert. Jede Schule unterscheidet sich bis heute durch ihren eigenen unverwechselbaren Stil. Seit alten Zeiten sind Samarkand, Gijduvan, Schakhrisabz, Rischtan, Chiwa und Taschkent als Töpfereizentren Usbekistans bekannt.

Haben Sie die usbekische Keramik einmal gesehen, so bleibt sie Ihnen immer vor Augen. Da gibt es die Schüssel („Ljagan“), „Kosa“ (die Schüssel mit einem runden Boden für flüssige Speisen), „Piala“ (kleine Kosa für den Tee), Vasen, Krüge, „Gun“ (großer Behälter) und andere. Diese Haushaltsgegenstände sind überall in Usbekistan in verschiedenen Variationen verbreitet und zeichnen sich durch Formschönheit und Funktionalität aus. Es ist reizvoll, die Unterschiede der einzelnen Keramik-Schulen kennenzulernen.

TASCHKENT Produkte aus Terrakotta der dortigen Meister sind reich an weißen, gelben und braunen Farben mit floralen und geometrischen Mustern. So können Sie etwa das Bild eines Sterns in der Mitte eines keramischen Erzeugnisses sehen. Das Erbe der traditionsreichen Taschkenter Schule haben Akbar Rakhimov und sein Sohn Alisher angetreten.


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K eramik

URALTES USBEKISCHES ERBE Photo by Mukhiddin Alee

SAMARKAND Keramiker aus Samarkand verwenden braune, gelbe und grüne Farben. Sie finden auf den Keramiken die Symbole des Weltalls (der Himmel, Sterne, der Mond). Ein besonderes Merkmal des Samarkander Terracotta-Geschirrs kann man hören, wenn pialas leicht aneinandergeschlagen werden: ein kristallisches Klopfen. Der Gründer der Samarkander Keramikschule war Umar Djurakulov. Heute setzen seine Schüler die Tradition dieses Kunsthandwerks fort.


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RISСHTAN

Keramische Erzeugnisse aus Rischtan sind reich an türkis- und dunkelblauen, auch braunen Farben auf weißem Hintergrund. Die Produkte sind meist mit Weiden, Blumen, Früchten und Tieren dekoriert. Jeder Keramiker dort hat seine eigene Formel für die Zubereitung der Glasur, die er natürlich für sich behält. Die berühmten Meister Rischtans sind Rustam Usmanov und Alischer Nazirov.


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SCHAKHRISABZ

Seine Keramik hat einzigartig leuchtendrote und orangefarbene Zeichnungen, denn bei Schakhrisabz wird roter Ton abgebaut. Die Produkte sind mit Bildern verziert, die als Talismane vor dem bösen Blick schützen sollen: Kreis im Kreis, von Pfeffer und Granatapfel umgeben. Der Gründer der Töpfereischule in Schakhrisabz war Abdukarim Khazratkulov, seine Schüler setzen seine Traditionen fort.


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CHIWA

Dort sind die Keramiken in weißer und blauer Farbe gehalten, die den Himmel und das Wasser symbolisieren sollen. Die Dekoration von Keramik in Chiwa lässt sich durch ihre geometrischen Formen, wie sie auch beim Giriha-Mosaik verwendet werden, gut zu unterscheiden. Oft können Sie auch Symbole von Amuletten finden, wie zum Beispiel einen Dolch oder einen Vogelflügel. Odilbek Matchanov gilt heute als Meister von Chiwa.


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GIJDUVAN

Die Keramikschule von Gijduvan unterscheidet sich durch geometrische und Blumenmuster in grünen und blauen Farben mit dunklem Hintergrund. Bilder von Mandelblüten und Blumensträußen zieren die Keramiken.. Heute werden die Brüder Alisher und Abdulla Narzullaev als Meister der Keramik genannt.


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Interview

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Jahre

Freundschaft Alina Musyakaeva

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Usbekistan, Seine Exzellenz Günter Overfeld, sprach in einem Exklusivinterview mit einer Journalistin der Zeitschrift „Visit Uzbekistan“ über die bilateralen Beziehungen, betonte die enge Freundschaft zwischen den Völkern und schilderte seine Eindrücke von Usbekistan.


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1992 haben Deutschland und Usbekistan diplomatische Beziehungen aufgenommen. Können Sie uns etwa über den aktuellen Stand dieser Beziehungen zwischen den Ländern erzählen? Die Beziehungen haben sich im letzten Jahr, mit Beginn der Reformpolitik Seiner Exzellenz des Präsidenten Mirziyoyev sehr dynamisch entwickelt und ich bin optimistisch was die weitere Entwicklung 2018 angeht. Besonders erwähnen möchte ich den Besuch von Premierminister Aripov in Deutschland, als dessen Ergebnis wichtige Vereinbarungen im Bereich des Wirtschaftsaustauschs getroffen wurden. Der bilaterale Handel hat sich 2017 insgesamt sehr positiv entwickelt und gegenüber dem Vorjahr um 17 % zugelegt. Aktuell erleben wir eine sehr reges Interesse usbekischer Firmen an bedeutenden Messen in Deutschland wie etwa der „Grünen Woche“ und der im März anstehenden Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Auf der „Grünen Woche“, die eine bedeutende Messe für Nahrungsmittel und Landwirtschaft ist, konnten viele Verträge mit deutschen Firmen unterzeichnet werden. Ich möchte auch erwähnen, daß die Abstimmung zu politischen Themen der Region mit Usbekistan eng und gut ist. Wir begrüßen sehr die energischen Anstrengungen der usbekischen Regierung, zu mehr regionaler Kooperation in Zentralasien zu kommen und zu Frieden in Afghanistan beizutragen. Usbekistan ist auch ein wichtiger Partner Deutschlands für die Zusammenarbeit im Rahmen von VN und OSZE. Was sind Ihrer Meinung nach die Gemeinsamkeiten der usbekischen und deutschen Kultur, die den tiefen Respekt und das gegenseitige Vertrauen zwischen den beiden Ländern erklären können? Ich glaube, Deutsche und Usbeken teilen eine gemeinsame Liebe zu Poesie, Musik und Philosophie. Gleichzeitig sind wir aber auch praktische Menschen, die besonderen Respekt haben z. B. vor den Leistungen der Ingenieure. Lange Zeit gab es eine große deutsche Minderheit in Usbekistan, die immer freundschaftlich mit den anderen Ethnien des Landes zusammengelebt hat. Dabei hat man sich gut kennen und verstehen gelernt. Enge Verbindung zwischen Usbekistan und Deutschland ist darüber hinaus auf die gemeinsame Geschichte zurückzuführen. Wie Sie wissen, lebte während des Zweiten Weltkriegs eine deutsche Minderheit in Usbekistan, die nach Zentralasien verbannt wurde. Schon damals gab es keine Verständnisschwierigkeiten zwischen der lokalen Bevölkerung und den Deutschen, im Gegenteil, man bewies Sympathie und leistete gegenseitige Hilfe. Obwohl Usbekistan und Deutschland geografisch weit voneinander entfernt sind, kennen sich unsere Völker auch aus der Zeit des früheren „Ostblocks“. Viele Studenten aus Usbekistan, das ja damals Teil der Sowjetunion war, studierten in der ehemaligen DDR, und nach der Wiedervereinigung blieben die Bindungen an Deutschland bestehen. Etwa indem usbekische Künstler ihre Werke oft in Deutschland ausstellen. Usbekische und deutsche Musiker tauschen ebenso ihre Erfahrungen aus. Berücksichtigt man die sich ständig ändernden Trends in der internationalen Politik, Allianzen und Gegenallianzen, stellt sich die Frage, welche Bedeutung Deutschland Usbekistans Außenpolitik beimisst?

Die zentralasiatische Region, in der sich Usbekistan befindet, stellt eine Brücke zwischen Ost- und Südwestasien dar. Usbekistan spielt eine zentrale Rolle für die politische und wirtschaftliche Stabilität und die allgemeine Entwicklung der Region. Das war immer so und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Deswegen ist Usbekistan für uns ein bedeutender Partner in der Region und wir messen der politischen Zusammenarbeit bilateral, aber auch in multilateralen Foren große Bedeutung zu. Deutschland begrüßt die Initiativen des Präsidenten Shavkat Mirziyoyev zum Aufbau einer Zusammenarbeit mit den Ländern der zentralasiatischen Region. In enger Abstimmung bemühen wir uns zum Beispiel auch gemeinsam darum, zu mehr Stabilität und Frieden in Afghanistan beizutragen. Wie sehen derzeitige Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan aus? Können Sie wichtige Zweige des gegenseitigen Handels nennen, in der unsere Länder gut kooperieren? Was sind die Instrumente, den usbekischen Export nach Deutschland zu fördern? Ein wichtiger Bereich in den Handelsbeziehungen ist der Maschinenbau, besonders der Einsatz deutscher Maschinen im Bereich von Landwirtschaft und Textilindustrie in Usbekistan. Hinzu kommen aber auch der Baubereich und große Investitionsprojekte in anderen Branchen, beispielsweise das deutsch-usbekische Joint Venture MAN Auto-Uzbekistan, das in Samarkand LKWs und Reisebusse produziert. Seit Ende


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Interview

2017 fahren beispielsweise in Taschkent 50 große von dieser Firma hergestellte Busse. Ich bin selber auch schon damit gefahren und kann bestätigen, dass die Taschkenter mit Qualität und Komfort der Busse sehr zufrieden sind. Es gibt aber auch andere gemeinsame Investitionsprojekte z.B. für die Produktion von Landmaschinen, Kabeln und Baumaterialien. An der in Kürze stattfindenden Bauausstellung in Taschkent werden rund 30 deutsche Firmen teilnehmen. Die Firma Knauf, die Baustoffe herstellt, ist auch an diesen Projekten beteiligt. Usbekistan und Deutschland haben mit ihren Industrie- und Handelskammern gute Instrumente, um die Wirtschaftsbeziehungen zu fördern. Aber auch die usbekische Botschaft in Berlin und wir hier in Taschkent bemühen uns, die Wirtschaftsbeziehungen zu fördern. Genau darum kümmern sich auch die in Usbekistan tätigen Geschäftskreise sowie die Wirtschafts-und Landwirtschaftsministerien. Deutsche Unternehmen wiederum beteiligen sich aktiv an Ausstellungen und Messen in Usbekistan. In der Regel sind diese Veranstaltungen Baumaterialien gewidmet. Die Regierung und das Volk von Usbekistan legen einen besonderen Wert auf die Beziehungen zu Deutschland. Welche deutschen Investitionen in Usbekistan erwarten Sie in naher Zukunft? Man darf nicht vergessen, dass in den frühen 90er Jahren deutsche Firmen in Usbekistan sehr aktiv waren. Die Bevölkerung Usbekistans übersteigt mittlerweile die Zahl von über 30

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Millionen Menschen und Ihr Land ist für Investoren ein großer Markt, der viele Unternehmen anzieht. Das Land hat eine solide wirtschaftliche Basis, zum Beispiel bei der Produktion von Agrarprodukten und Rohstoffen. Dies sind die Faktoren, die die deutsche Wirtschaft anlocken. In seiner Botschaft an das Parlament wies Präsident Shavkat Mirziyoyev darauf hin, dass die Bürokratie reduziert werden sollte, um ausländische Unternehmen anzulocken, dass alle Marktteilnehmern gleich behandelt und Steuerreformen vorgenommen werden, um das Land attraktiv und transparent zu machen. In Deutschland werden die meisten Geschäfte durch mittelständische Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten abgewickelt. Für diese Unternehmen ist es wichtig, bei Ausschreibungen in Usbekistan verlässlich planen zu können, was gelingt, wenn übermäßige Bürokratie vermieden wird. Deutsche Unternehmen verfolgen den neuen Reformkurs in Usbekistan aufmerksam. Wir erwarten zahlreiche Besuche von Wirtschaftsvertretern im Jahre 2018, da das Interesse deutscher Unternehmen groß ist. Die deutsche Industrie ist mit vielen mittelständischen Unternehmen in allen Branchen sehr breit aufgestellt. Unmittelbar sehe ich besonders starke Interessen im Bereich der Landwirtschaft, ich kann mir aber auch Investitionen im Baubereich und Tourismus vorstellen. Wichtig ist, dass Investoren gute Bedingungen vorfinden, so wie es ja auch von Präsident Mirziyoyev beabsichtigt ist: bei Ausschreibungen, bei der Steuer, beim Zoll und durch die Vermeidung von unnötiger Bürokratie.


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Übrigens bietet Deutschland usbekischen Firmen die gleiche Geschäftsmöglichkeiten wie deutschen Unternehmen. Dies sind vor allem eine gut ausgebaute Infrastruktur, transparente Regelungen, Betriebskosten sowie ein Markt mit großer Kaufkraft und die Möglichkeit, in den europäischen Markt einzutreten. Wie sieht es mit der Zusammenarbeit in Bildung und Kultur aus? Wie können diese Beziehungen gestärkt werden? In Usbekistan besteht ein großes Interesse an der deutschen Sprache und auch am Studium in Deutschland. Mehr als 500.000 Usbeken lernen und studieren Deutsch. Wir möchten weiter in dieser Richtung gehen. Jährlich erhalten Studenten aus Usbekistan rund 100 Stipendien und wir haben das Ziel, ihre Zahl zu erhöhen. Wir wollen auch deutsche Universitäten verstärkt für den Studentenaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern gewinnen. Im Bereich der Landwirtschaft bestehen z.B. schon enge Kooperationen zwischen Universitäten in Taschkent und Samarkand und unseren landwirtschaftlichen Hochschulen, die von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Universität Hohenheim vertreten werden. Es besteht auch eine aktive Kooperation in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Naturwissenschaften sowie der Germanistik und Literaturkritik mit anderen deutschen Universitäten. In Taschkent werden wir in diesem Jahr ein Filmfestival, ein Jazzmusikkonzert und einen Wettbewerb für die Leser deutscher Literatur durchführen. Mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) planen wir ein Treffen von Studenten aus ganz Zentralasien in Taschkent. Das Goethe-Institut Taschkent ist mit vielen kulturellen Veranstaltungen aktiv. Seit langem kooperieren wir mit dem Sogdiana-Orchester, das hier in Taschkent ansässig ist. Aktuell sind wir dabei, einen geeigneten deutschen Stummfilm zu finden, damit das Orchester ihn vertonen kann. Damit ist dann eine Tournee durch die Städte Usbekistans geplant. Mit dem Orchester hat sich über die letzten zwanzig Jahre eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt mit vielen Konzerten hier aber auch in Deutschland. Ist Usbekistan ein attraktives Reiseziel für die Bürger Ihres Landes? Welche Orte in Usbekistan sehen Sie als die attraktivsten an? Noch ist Usbekistan unter deutschen Touristen nicht so bekannt, wie wir es uns wünschen. Aber Usbekistan und Deutschland bemühen sich, dies zu ändern. Usbekistan besitzt alle Voraussetzungen, um ein attraktives Land für deutsche Touristen zu werden. Zu nennen sind die herausragenden kulturellen Sehenswürdigkeiten: historische Denkmäler, uralte Städte wie Samarkand, Buchara oder Chiwa, aber auch die faszinierende und abwechslungsreiche Natur. Die Deutschen sind immer schon romantisch gewesen. Deshalb lieben sie auch die Natur, besonders die Berge. Usbekistan hat aber auch eine gut ausgebaute Infrastruktur, also gute Hotels, den Hochgeschwindigkeitszug „Afrosiab“, moderne Flughäfen. Zwischen Frankfurt und Taschkent gibt es direkte Flüge mit Uzbekistan Airways. Sehr wichtig sind auch das hervorragende usbekische Essen und vor allem die große Gastfreundlich-

keit der Menschen. Schon jetzt stellen die Deutschen nach den Franzosen die zweitgrößte Gruppe der Usbekistan-Besucher. Können Sie mit uns Ihre Eindrücke über Usbekistan mitteilen: Küche, Menschen, Traditionen? Was reizt Sie am meisten? Ich bin erst wenige Monate im Land und vieles ist noch neu, aber auch sehr faszinierend für mich. Ich bin immer wieder berührt, wie sehr die Usbeken sich für Deutschland interessieren und wie freundlich sie uns Deutschen gegenüber stehen. Immer wieder werde ich auch auf Deutsch angesprochen. Ich komme aus einer Eisenbahnarbeiterfamilie, und als ich den Zug „Afrosiab“ sah, war ich beeindruckt. Meine Familie hat eine Tradition: wir fahren gerne mit dem Zug. Und als sie herausfand, dass es im Land einen solchen Hochgeschwindigkeitszug gibt, wollte sie sofort kommen. Sehr beeindruckend und schön sind auch die Märkte in Usbekistan. Sie haben eine wunderbare Auswahl an Obst und Gemüse und man findet Früchte, die in Europa nicht oft zu finden sind, zum Beispiel den Granatapfel. In meinem Garten wachsen ein paar Granatapfelbäume, meine Freunde beneiden mich darum. Auf Reisen genieße ich es, die lokale Küche auszuprobieren. Ich habe schon einen Favoriten: die Choresm–Küche. Besonders in die Gerichte Tukhum-Barak und Shivit-Oshi habe ich mich verliebt.


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Heritage

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Samarkandisches Papier Oybek Ostanov

Eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften der Menschheit, die große Seidenstraße, gab im Laufe der Jahrhunderte der Kultur entscheidende Impulse und transportierte wichtige Ideen und Erfindungen in die ganze Welt. Auf den goldenen Blättern der Geschichte hinterließ sie eine unauslöschbare Spur. So berühmt wie das Porzellan, die Seide Chinas und die indischen Gewürze auf den Handelsrouten der Seidenstraße waren, so begehrt war auch das legendäre Papier Samarkands.

I

m Juli 751 waren chinesische Kriegssoldaten über den Fluss Talas (auf dem heutigen Territorium Kirgisiens) in der Nähe der Stadt Jambul in Zentralasien eingedrungen. Abu Muslim, der damalige Regent der Stadt Samarkand, schickte seine Krieger gegen den unerwarteten Feind, siegte und kehrte mit über 20 000 chinesischen Kriegsgefangenen nach Samarkand zurück. Um ihr eigenes Leben zu retten, verrieten die chinesischen Gefangenen, die in ihrer Heimat als Handwerker tätig gewesen waren, den samarkandischen Handwerkern das Geheimnis der Papierherstellung und brachten ihnen

das Handwerk bei. Von da an begann man, in Samarkand Papier herzustellen. Im IX. Jh. wurde dieser Zweig zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt Samarkand. Allmählich eroberte das samarkandische Papier sämtliche Märkte von Orient und Okzident. In der gesamten orientalischen Welt begann man die samarkandischen Papiere wie ägyptisches Pergament zu verwenden. Dass im IX - X. Jahrhundert die meisten Werke und historischen Manuskripte auf in Samarkand produzierten Papieren geschrieben wurden, ist dafür ein schlagendes Beispiel.


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Die samarkandischen Handwerker, die im Laufe von Tausend Jahren ihre Tätigkeit zu einer erlesenen Kunst herangebildet hatten, erfanden die Technologie zur Herstellung eines der auf der ganzen Welt dünsten, glattesten und haltbarsten Papiere, das man auf beiden Seiten mit Tinte beschreiben konnte, ohne dass diese vom Papier angesaugt wurde. Während sich das weiße Papier, «Das Samarkand Sultan Papier», durch seine Dünnheit, Glattheit und Weichheit von den anderen Papiersorten auszeichnet, ist «Das Samarkand Seidenpapier» von Qualität her auch nicht schlecht, nur hat es eine kandisgelbe Farbe. Das «Mir Ibrohim» - Papier weist weiße, runde Tropf-Spuren auf und die Sorte «Nimkanop» zeigt eine bräunliche Farbe, weil sie aus Seidenresten, gemischt mit Rindenfasern, hergestellt wird. Bei der Anfertigung diese Papiersorten nimmt man als Rohstoff Baumwolle, Seide und die Rinde eines Maulbeerbaums der «Morus alba» - Sorte. Während mehrerer Jahrhunderte waren am Fluss Siyob ca. zweitausend Wassermühlen in Betrieb und mehr als 400 davon eigneten sich für die Herstellung des Papiers. Die Gelehrten, Historiker und Reisenden, die nach Samarkand kamen, wunderten sich immer über die Qualität und die Haltbarkeit dieses Papiers. Als Belege dafür sollen Berichte über das Samarkand Papier verschiedener Historiker und Schriftsteller dienen. Laut den Angaben des arabischen Historikers Al-Makdisiy (X. Jh.) galten die Pfeile, die in Choresm hergestellt wurden, die Keramikschüsseln aus Taschkent und das samarkandische Papier entlang der Seidenstraße als berühmteste und wertvollste Produkte, die sich am besten verkauften. Von diesem Papier berichtete der timuridische Nachkomme Babur, der in Indien das baburidische Reich gegründet hatte, in seinem bekannten Werk «Baburnama» Folgendes: «Auf der ganzen Welt wird in Samarkand das beste Papier produziert. Es wird in der Wassermühle Konigil, die sich am Fluss Siyob befindet, hergestellt. Dieses Wasser nannte man auch Obi Rahmat.» Nach der Beschreibung des persischen Historikers Abu Mansur Saalibi (X. Jh.) war das Papier aus Samarkand von der Qualität her weit besser als das ägyptische Pergament. Es sei ein Unterschied wie Tag und Nacht.

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Der berühmte persische Kalligraph Sultonali Maschhadiy (XV. - XVI. Jh.) empfahl mit Papier aus Samarkand zu arbeiten: «Das samarkandische Papier ist sehr gut! Wenn du klug bist, lehne dieses Papier nicht ab: Die Schrift auf dem samarkandischen Papier ist gleichmäßig und schön...» Der berühmte Orientalist und Sprachwissenschaftler Arminius Vambery, der im Jahre 1863 nach Zentralasien kam, beschrieb das samarkandische Papier mit folgenden Zeilen: «Das Papier, das in Buchara und Samarkand produziert wird, hat in ganz Turkestan und in den benachbarten Ländern einen guten Ruf erworben.» Der russische Archäologe V.Vjatkin, der Anfang des XX. Jahrhunderts in Usbekistan lebte und bei vielen historischen Objekten Ausgrabungen durchführte, schrieb folgendes: «Samarkand ist durch seine seltenen Papiere weltweit bekannt, die man in großen Mengen in verschiedene Länder liefert.» Während der Herrschaftszeit Emir Timurs (XIV. - XV. Jh.) wurde die Papierherstellung zu einem der wichtigsten Handwerkszweige des Landes. Bis Anfang des XVIII. Jahrhunderts waren in Samarkand und in seiner Umgebung etwas 42 Manufakturen im Betrieb. Später verbreitete sich dieser Handwerkszweig in den anderen Gebieten des Landes wie Kokand, Buchara und Taschkent.


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Heritage

Nach dem Kollaps des timuridischen Reiches begannen Kriege unter den örtlichen Regenten. Das Land wurde ständig von verschiedenen Invasoren angegriffen. Infolgedessen geriet der Staat in eine Wirtschaftskrise und viele Handwerkszweige gingen in Samarkand zu Grunde. Die Handwerker zogen in friedliche Orte wie Kokand (im Dorf «Qogozgir und Tschorku») um. Danach wurde die Stadt Kokand zu einem der wichtigsten Zentren der Papierherstellung. Diese Tradition dauerte bis zum Jahr 1930 an. Im Jahre 1995 fand in der Stadt Kogon, im bucharischen Gebiet eine internationale Konferenz der UNESCO zum Thema «Erhalt der historischen Sehenswürdigkeiten» statt. Während dieser Veranstaltung wurde die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung des alten Volkshandwerkes gelenkt, das langsam ausstirbt. Daran beteiligte sich neben den Handwerkern aus verschiedenen Gebieten und Städten Usbekistans auch Zarif Muchtorov aus Samarkand mit einem Projekt über die Wie-

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derherstellung des im ganzen Orient berühmten und begehrten samarkandischen Papiers, welches als Handwerk im Laufe der Jahrhunderte bereits verschwunden war. Zarif Muchtorov, ein Nachfolger einer berühmten Handwerkerfamilie aus Samarkand, nahm sich vor, diese Art der angewandten Kunst in seinem Haus wieder auf die Beine zu stellen. Dazu musste er lange in Bibliotheken in historischen Texten und Urkunden recherchieren. Auch bereiste er viele Papiermanufakturen der Welt, um diese Technik hautnah kennenzulernen. Nach langen, eifrigen Forschungen in den Jahren zwischen 1995 und 2002 eignete er sich das Geheimnis der Kunst der Papierherstellung komplett an und gründete das Handwerkszentrum «Konigil-Meros» (Papiermanufaktur) in der wunderschönen Gegend des Dorfes «Konigil» am Fluss Siyob mit Unterstützung der usbekischen Regierung, der UNESCO und der internationalen Agentur «JEIKA» aus Japan. Heute wird in dieser autarken Papiermanufaktur aus der Rinde der im ganzen Zentralasien verbreitete Maulbeerbaumsorte «Morus alba», vom Volk «Maulbeerfrucht Balchi» genannt, das Samarkandpapier hergestellt. Wie in allen Bereichen gibt es auch in diesem Handwerk eigene Schwierigkeiten und Erfolge. Um dieses Papier zu produzieren, weicht man die Äste des Maulbeerbaums einige Tage in Wasser ein. Danach entrinden man sie, um anschließend den bräunlichen Teil mit dem Messer abzutrennen. Die gelben Rinden kocht man fünf- bis sechs Stunden lang in einem großen Kessel. Dann lässt man in einem großen Mörser von einem Balken, der von einem Schlagwerk angetriebenen wird, sieben- bis acht Stunden lang die Rinden zerstampfen lassen, bis die Masse ganz weich und faserig wird. Als nächstes wird dieser Brei mit Wasser vom Fluß Siyob in einer großen Schüssel verrührt. Nun schöpft man das Papier mit einem Rahmen aus der Schüssel. Etwa 8-10 stundenlang muss man die nassen Papiere in einer hölzernen Presse in Form bringen und danach an ein glattes Brett oder an eine Fensterscheibe kleben. Zum Schluss wird das Papier auf einem Marmorstein mit einer Muschel oder einem Achatstein geglättet. Auf diese Weise entsteht das samarkandische Papier. Selbstverständlich erhebt sich die Frage, ob es überhaupt nötig ist, heute, im Zeitalter der wissenschaftlich-technischen Revolution, unter so strapaziöse Bedingungen Papier mit der Hand herzustellen. Aber das samarkandische Papier, das vor tausend Jahren entlang der Seidenstraße als begehrtestes Gut von Karawanen in viele ferne Länder transportiert wurde, wird als wertvolles Produkt bis heute nicht nur von usbekischen Malern und Kalligraphen häufig verwendet, sondern es werden damit auch historische Manuskripte und Werke sowohl in Usbekistan als auch in Japan restauriert. Heute sind in diesem autarken Handwerkszentrum «Konigil-Meros» unter der Leitung von Zarif Muchtorov auch Jugendliche aus der Gemeinde tätig. In dieser Papiermanufaktur, die sich am Rande der Stadt befindet, wurde aus Hochachtung vor unseren traditionellen Werten diese fast vergessene Kunst der Herstellung des samarkandischen Papiers wieder auf die Beine gestellt, wie unsere Vorfahren vor tausend Jahren auch ihre Kunst der Welt präsentierten. Und das ist wirklich eine lobenswerte Leistung und löst bei allen internationalen Gästen großes Interesse aus.


Gastronomy

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Usbekischer Fladen Farangiz Salakhodjaeva

Der usbekische Fladen ist nicht nur für seinen köstlichen Geschmack, sondern auch für seine mehr als fünftausend Jahre dauernde Geschichte berühmt. Es gibt auch heute keine Feierlichkeiten ohne Fladen. Wie die Sonne alles überstrahlt, so verleiht der Fladen jedem usbekischen Gericht die besondere Würze.

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ntscheidender Garant für die Zubereitung des Fladens ist ein Tandir, ein Lehmofen, in dem das Brot knusprig gebacken wird. Die ersten Lehmöfen waren schon Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung bekannt. Er ist so ausgelegt, dass sich eine Luftschicht darin befindet, die den Ofen mit der notwendigen Feuchtigkeit versorgt und die Wärme im ganzen Ofen gleichmäßig verteilt. Die Qualität des Ofens hängt von der Art des Lehms ab. Am besten wird ein spezieller Kaolinlehm von hellgelber Farbe verwendet, der mit Stroh oder Schafwolle vermengt und geknetet wird. In einem solchen orientalischen Ofen kann man alles backen oder kochen: von Teigwaren bis zu Fleisch und Gemüse, indem man sie in ihrem eigenen Saft schmort. Der Fladen aber wird an die Innenseite des Ofens geklebt und später, wenn er fertig ist, mit einer Art Schürhaken wieder herausgeholt. Jeder Landstrich ist stolz auf seinen besonderen Fladen, der sich von den anderen in Geschmack und Form

unterscheidet, je nachdem er etwa aus Blätterteig oder Butterteig gebacken und damit besonders knusprig oder schmackhaft wird. All die verschiedenen Zubereitungsrezepte dieses „heiligen“ Leckerbissens ließen sich nur in einem dicken Wälzer unterbringen. Das Ferghana-Tal ist für seinen flachen Fladen – ein Patir mit einem Ornament um den ganzen Rand des Fladens – bekannt. Dem Patirteig setzt man Milch zu, damit er wie ein Gebäck schmeckt und sich lange Zeit frischhält. Zu den Feiertagen bäckt man Fladen aus Blätterteig, sogenannte Katlama-Fladen, die dann geschichtet werden mit jeweils Sahne dazwischen und anschließend in einem glühendheißen Kasan (eine Art Wok) ohne Öl fertiggestellt werden. In Jizzakh bestreut man Katlama mit Zucker, was unglaublich lecker ist. Manche Arten des usbekischen Fladens sind eigenständige Gerichte wie zum Beispiel der Fladen mit den Grieben aus Schwanzfett (jizzali Non), Fladen aus Maismehl (zogora Non) mit der Zugabe von Kürbissaft. Ein besonderer Fladen

(Schirmoy-Non) wird mit einer Erbsenanisbrühe zubereitet und erhält dadurch einen besonderen süßlich-würzigen Geschmack und einen spezifischen Geruch. Man kann solche Fladen in Namangan und Gijduvan finden. In Choresm rühmt man den roten Fladen, dessem Teig man Tomaten zugibt. Andere Arten von Fladen werden mit Zwiebeln oder Fleisch zubereitet, die im Teig gebacken werden. Weicher Fladen ist ganz besonders beliebt bei denen, die für Sandwiches schwärmen. In diesem Zusammenhang hat Taschkent den Titel „Stadt des Brotes“ erworben; dort stellen die Bäckereien meisterhaft Miniaturkuchen (Kulcha) her. Höhepunkt Ihrer gastronomischen Brotreise ist zweifelsohne Samarkand. Dort kann man mehr als zwanzig Arten der Brotzubereitung entdecken. Das echte Samarkander Brot ist schwer, dicht, glatt und vollkommen blasenfrei, sodass das Brot lange frisch bleibt. In der Regel arbeiten in den Bäckereien nur Männer, denn man benötigt viel Kraft beim Auskneten des Teiges. Die Fladen werden mit Ornamenten aus Löchern und Einschnitten verziert, und mit Sesamsamen und Kümmel bestreut, was sie noch schöner macht. Einige Köche verwenden Fladen als essbares Geschirr und servieren Pilaw, Schaschlik und sogar Brühe darin. In Usbekistan behandelt man Brot mit großem Respekt. Es soll bis zum Ende gegessen werden, und man darf es nie wegwerfen oder mit einem Messer schneiden. Üblicherweise bricht der Hausherr das Brot mit den Händen und legt es seinem Gast vor. In Choresm hingegen liegt das Brot in der Mitte des Dastarkhans, und jeder bricht für sich so viel ab, wie er braucht.


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OYBEK OSTANOV, EIN LITERATURAGENT DER BESONDEREN ART Mit der Literatur hatte es Oybek Ostanov schon immer, mit der seines Heimatlandes Usbekistan genauso wie mit der deutschsprachigen. Seine hervorragenden Deutschkenntnisse, erworben an der Universität Samarkand und vertieft bei einem einjährigen Deutschlandaufenthalt, erlauben es ihm, seine geliebten usbekischen Bücher ins Deutsche zu übersetzen und selbst literarisch auf Usbekisch und Deutsch tätig zu sein. Was ihn aber nicht hindert, auch einmal einen deutschen Wortkomiker wie Heinz Erhardt ins Usbekische zu transformieren. Eigentlich Reiseunternehmer, findet Ostanov immer wieder Zeit, etwa ein Übersetzerseminar in der Schweiz zu besuchen, in Deutschland als Literaturbotschafter eine einmonatige Tournee zu veranstalten, wo er u. a. usbekische Literatur in seiner Übersetzung vorzustellt, oder auf der Buchmesse in Leipzig Kontakte zu knüpfen.

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iese „seine“ Literatur speist sich aus einer Kultur, die über dreitausend Jahre ständig wechselnder Herrschaft immer vielfältiger wurde. Darius, Alexander der Große, Dschingis Khan und Russland waren nicht nur zu „Besuch“, sondern prägten das Gebiet des heutigen Usbekistans. Neben dem Islam haben der Zoroastrismus und der Buddhismus das Land kulturell geprägt. Entscheidende Impulse für die Vielfalt der usbekischen Kultur empfing das Land durch die Seidenstraße, auf

der sich die Händler Chinas mit den Kaufleuten des Mittelmeeres trafen und nicht nur Waren austauschten. Dass daraus eine vielfältige Literatur entstanden ist, versteht sich von selbst. Dass sie in Deutschland viel zu wenig bekannt ist, bekümmert auch Oybek Ostanov, aber er kümmert sich auch darum, die usbekische in den deutschsprachigen Ländern bekannt zu machen. Gerade der orientalische Zauber der usbekischen Literatur hat es Ostanov angetan und, wie er glaubt, spricht

dieser Zauber auch die Deutschen an. Also hat er sich zunächst nicht auf die Literaturgrößen gestürzt, wie sie bei Wikipedia aufgelistet sind, sondern der Volksliteratur seine Aufmerksamkeit gewidmet. In ihr entdeckt die deutschsprachige Leserschaft Motive aus 1001 Nacht, die Geschichte, das Brauchtum, den Charakter des usbekischen Volkes, entdeckt, lernt ihre Mythen und Sagen, ihre Märchen und Schwänke kennen und fühlt sich diesem fernen Land gar nicht mehr so fremd.


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Gafur Gulom: Der Schelm Ein vierzehnjähriger Junge lässt seine Kindheit und sein Zuhause hinter sich und begibt sich auf eine ungewollte Odyssee, da er das Leben daheim nicht mehr aushält. Dieses Erwachsenwerden ist oft schmerzhaft, oft wunderschön. Er lernt die Menschen unterscheiden, erfährt Freundschaft und Verrat, stolpert von einem Abenteuer ins nächste, von einer Katastrophe in eine andere, erhält Prügel und Zuneigung und kommt doch immer wieder aus allen Malaisen halbwegs heil und erfahrener heraus. Ein bisschen wie Till Eulenspiegel, ein bisschen wie Simplizissimus meistert er sein Leben, denn ein gewisses Maß an Witz und Humor sichert ihm das Überleben. So spannend das Schicksal des Schelms, so interessant auch die Welt um den „Helden“. Eine unterhaltsame Unterrichtsstunde zum Thema „Zentralasien“. Gafur Gulom: Der Schelm. Aus dem Usbekischen von Oybek Ostanov. Akademnashr 2016. ISBN 978-9943-4293-5-2.

Utkir Hoshimov: Kein Himmel auf Erden Der Autor zeichnet das Bild einer usbekischen Familie in ärmsten Verhältnissen und beschreibt deren Umfeld in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Immer aber steht im Mittelpunkt die liebevolle Mutter, deren zutiefst humanes Denken, Fühlen und Handeln sich selbst in schwierigsten Situationen nicht verliert und der er mit diesem Buch ein Denkmal setzt. Die an Vergleichen, Lyrismen, Sprichwörtern, Segnungen und Verwünschungen reiche Sprache erlaubt einen faszinierenden Blick auf die Mentalität des usbekischen Volkes, und so wird Utkir Hoshimov zum Zeitzeugen eines Stückes Geschichte in einem Land, in dem wie fast überall die Moderne längst Einzug gehalten hat. Utkir Hoshimov: Kein Himmel auf Erden. Aus dem Usbekischen von Oybek Ostanov. Akademnashr. ISBN 978-9943-4403-2-6.

Abdulla Kahhor: Der Granatapfel Zwanzig Kurzgeschichten, teils witzig, teils tiefsinnig, geben einen Einblick in das Leben der usbekischen Landbevölkerung in der Zeit um den zweiten Weltkrieg. Jede der Geschichten erzählt von einer scheinbar unbedeutenden Begebenheit, die aber das Schicksal des einzelnen Menschen im Fokus hat, dessen Glück, dessen Unglück. Kahhor liebt diese Menschen, die ihrer Tradition, ihren Sitten und Bräuchen verhaftet sind; er begegnet ihnen mit Anteilnahme und Humor. Man lernt ihre ganz eigene Welt und ihre Zeit kennen und schätzen. Abdulla Kahhor Der Granatapfel. Aus dem Usbekischen von Oybek Ostanov. Akademnashr 2015. ISBN 978-9943-4116-6-1.

Die Geschichten entlang der Seidenstraße – Weisheiten des Orients, ausgewählt und aus dem Usbekischen übersetzt von Oybek Ostanov Mit diesem Buch öffnet man eine kleine Schatztruhe, in der herrliche literarische Kostbarkeiten zu finden sind. Die über Jahrhunderte tradierten Märchen, Sagen, Schwänke, erzählen vom Leben der Menschen der verschiedenen sozialen Schichten. Würdenträger, Bettler, Bauern, Schelme begegnen einander. Harun al Rashid, Alexander der Große oder der Kaiser von China sind auch mit von der Partie und werden mit den Erfahrungen der einfachen Menschen, den kleinen Philosophen konfrontiert. Heitere und nachdenklich machende Geschichten. Herrliche Graphiken und Illustrationen machen das Buch zu einem wunderschönen Geschenk Die Geschichten entlang der Seidenstraße – Weisheiten des Orients, gesammelt, neu formuliert und übersetzt von Oybek Ostanov. Akademnashr. Mit zahlreichen mehrfarbigen Bildern und einem Anhang mit Worterklärungen. ISBN 978-9943-985-25-4.

Oybek Ostanov: www.oybekostanov.com, gerhard.birkl@yahoo.de, Tel: +49(0)81656655. Die Bücher sind in Deutschland erhältlich über Gerhard Birkl, Max-Anderl-Str. 87,


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Tradition

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ORIENTALISCHE GASTFREUNDSCHAFT Rahmatullo Odilov

Gastfreundschaft ist eines der charakteristischen Kennzeichen des usbekischen Volkes. Die Fähigkeit, einen Gast nach den Traditionen empfangen zu können, wird unter den Usbeken höher eingeschätzt als ein reich gedeckter Tisch oder der Reichtum des Gastgebers. Immer schon galt die Bewirtung des Gastes um einen schön gedeckten Tisch als Kunst.

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eder Usbeke, dem Sie als Tourist in diesem sonnigen Land begegnen, empfindet es als eine Ehre, Sie zu sich nach Hause einzuladen. Wenn Sie zum Mittagessen oder Abendessen gebeten sind, sagen Sie zu! Jede Ablehnung würde als Beleidigung angesehen. Lassen Sie sich überraschen, was Sie bei der Bewirtung durch eine usbekische Familie erwartet. Die Gastgeber begrüßen Sie mit freundlichemLä cheln und offenem Herzen, und Sie fühlen deren Wärme. Die usbekische Familie lädt Sie mit ausgesuchter Höflichkeit ins gemütlichste Zimmer mit „Khushkelibsiz!“ („Willkommen!“). Auch wenn Sie nicht von langer Hand eingeladen sind, wundern Sie sich nicht über den überreich gedeckten Tisch! Die Usbeken haben ein schönes Sprichwort: „Den Gast ehrt man wie seinen Vater“. Eingedenk dieses Spruches setzt jede Familie ihren hochgeehrten Gast auf den Ehrenplatz am festlich gedeckten Tisch (Dastarkhan). Nachdem alle Anwesenden ihren Platz eingenommen haben, begrüßt der Familienälteste die Gäste und wünscht der ganzen Welt Frieden, und den Gästen Wohlstand, Freude, Gesundheit und langes Leben.

Das Wichtigste auf dem usbekischen Dastarkhan ist das usbekische Brot: ein gebackener Fladen, den der Gastgeber als Zeichen der Achtung für seine Gäste bricht. Danach kommt die Teezeremonie. Man trägt den heißen Tee unbedingt in der usbekischen Teekanne mit nationalen Mustern auf, und der Gastgeber gießt ihn in die Pialen. Dies geschieht dreimal, weil der Tee zweimal wieder in die Kanne zurückgegossen wird, , damit er eine satte Farbe bekommt und gut schmeckt. Ein besonderes Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Gast beweist der Hausherr, wenn er dem Gast wenig Tee einschenkt. Das erklärt man so: Je öfter der Gast um Tee bitte, desto freundlicher und lebendiger werde das Gespräch. Ein anderes usbekisches Sprichwort lautet: „Wenn ein Gast dein Haus betritt, dann bringt er Wohlstand mit.“ Diesen Spruch befolgend bewirtet man den Gast mit verschiedenen getrockneten Früchten, Samsa, vielfältigen Salaten, Süßigkeiten und Gebäcken. Dann werden die bekannteste usbekische Spezialität, Plov und andere Speisen serviert. Noch ein interessanter Brauch fällt jedem Besucher auf: Jedesmal, wenn der Gastgeber das Zimmer betritt, in dem der Gast sitzt, heißt er ihn wieder willkommen - „Khushkelibsiz!“, worauf der Gast mit „Khuschvaktbuling!“ (Ich wünsche Ihnen auch fröhliche Zeit!) antworten sollte. Während der Bewirtung unterhält der Gastgeber seinen Gast mit interessanten Geschichten, sodass dieser kaum bemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Dabei wird viel über nationale Sitten, Bräuche und Traditionen gesprochen, und man stellt die örtlichen Sehenswürdigkeiten vor. Usbekistan, bzw. jede Familie verlässt man nie mit leeren Händen. Die Gastgeber geben ihrem Gast unbedingt ein paar Fladen auf den Weg, damit er auf dem Heimweg gut versorgt ist.


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Nature

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Geheimnisvoller Uzbekistan TESCHIK-TASCH-HÖHLE Text and photo by Sharof Egamberdiev

Im Süden Usbekistans, nämlich in der Provinz Surkhandarya, gibt es eine wunderschöne Region Boysun. Diese Region ist voll von Traditionen mit einem unglaublichen Wert und wurde im Jahr 2001 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. Die einzigartige Bodengestaltung dieses Ortes schuf schöne Voraussetzungen für das Leben der Urmenschen. Tatsächlich wurde hier, in Boysun, eines der ersten paläontologischen Monumente gefunden.

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ie weltbekannte Teshik Tash-Höhle liegt auf einer Höhe von etwa 1500 m über dem Meeresspiegel in den Bergen Boisuntau. Die Höhle ist mit kleinen weißen Steinen umgeben. Seit Jahrtausenden drosch die Natur Steine und schuf ein Naturwunder.

Dieser Ort ist auch für seine archäologischen Funde berühmt -für die Überreste eines Neandertalers. In dieser Höhle machte der Archäologe Alexey Okladnikov in den Jahren 1938–1939 eine sensationelle Entdeckung eines Lagers des prähistorischen Mousterien und Bestattung mit Resten eines

Skeletts (des Schädels und der einigen Knochen) eines 8- bis 9-jährigen Neandertaler-Kindes. Das Begräbnis wurde von Hörnern der Gemsböcke umgeben, die in die Erde eingegraben wurden, was für die Existenz religiöser und ritueller heiliger Handlung sprechen könnte.


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Travel

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Gründe Surkhandarya

Farangiz Salakhodjaeva

Provinz Surkhandarya ist eines der ältesten Kulturzentren Usbekistans mit einer ursprünglichen Geschichte. Als eine der hochentwickelten Regionen Asiens, das Herz des antiken Griechisch-Baktrien und des Imperiums Kuschana, die sich an der Handelskreuzung befindet, ist heute Surkhandarya ein Nachfolger der langjährigen Traditionen, der Erhalter der einzigartigen Monumente der materiellen und geisteigen Kultur, das Reservat der Volkskunst, wo der Baum der Traditionen lebendig bleibt, sich entwickelt und blüht.

Pilgerstätte

Für Fans von Extremsportarten

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iejenigen, die zum ersten Mal in der Provinz Surkhandarya kamen, sollen das Schloss aus dem 9. Jahrhundert mit dem romantischen Namen Kyrk-Kyz oder “Vierzig Mädchen” besuchen. Aber vergessen Sie nicht über den Ort der muslimischen Pilgerstätten - den Komplex Hakimat-Termez. Dieses Gebäude aus den 9-15 Jahrhunderten ist ein Mausoleum mit Grabsteinen aus Marmor, die mit Mustern der arabischen Gedichte bedeckt sind. Das Mausoleum gehört zu dem Gründer des Sufi-Ordens der Weisen, dem Wissenschaftler und Schriftsteller Imam at-Termezi. Innerhalb des Komplexes finden Sie einen kleinen unterirdischen Tunnel. Wenn Sie sich in diesem geschlossenen dunklen Raum befinden, denken Sie unbeabsichtigt über das Leben nach und beginnen ein jeden Augenblick des Lebens zu schätzen, und dann möchten Sie zum Licht zurückkehren.

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ine Reise in das Khoja-Gur-Gur-Ota-Massiv ist eine aufregende Reise für alle Extremsportler. Dieser einzigartige Ort lockt Besucher mit einer gigantischen, 500 Meter hohen Felsenspitze, der tiefen Kanjons und der berühmten Höhle, die sich auf einer Höhe von 3700 Metern über dem Meeresspiegel im Höhenrücken Boysuntau befindetEine der tiefsten Höhlen der Welt wird “Vater der Höhlen”, “Dunkler Stern” und “unterirdischer Everest” genannt. Der Höhlenboden erreicht 2.650 Meter und damit 500 Meter tiefer als die Krubera-Höhle in Georgia. Die Provinz Surkhandarya ist eine wahre Perle für Speläologen - hier gibt es mehrere Höhlen, in die jährlich Forscher aus der ganzen Welt kommen.

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Travel

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Geschichte durch Musik

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enn Sie die reiche Kultur der Provinz Surkhandarya entdecken möchten, müssen Sie den Schaffen von Bakhshi Shira, Volkserzählern von Dastans (Gedichten), Hüter der Traditionen, die die Rolle eines Dichters, Musikers, Sängers und Schauspielers kombinieren, kennenlernen. Durch rezitativ-gutturales Singen in Begleitung von Dombra, einem gezupften Saiteninstrument, erzählt Bakhshi über das Leben der Menschen, ihre Kultur und Geschichte mit allen Varianten der Landessprache.

Prüfung für Bräute

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eder Hedonist muss eines der nahrhaftesten Gerichte der Region probieren: Lakhchak, das Kaish, Shilpidok und Beshbarmak ähnelt, und ist unter vielen Turkvölkern weit verbreitet. Im Kaukasus wird ein solches Gericht Khingal oder Khinkali genanntAlle diese Gerichte haben eine gemeinsame Eigenschaft: Stücke von dem zubereiteten dünn gewalztem Teig in verschiedenen Formen. Gerollter Teig wird in kochendem Wasser oder Brühe wie Maultaschen gekocht. Teigstücke werden auf eine breite Schüssel gelegt und mit Gemüsetunke gewürzt, die in der Sesamöl geröstet wurde. Lakhchak kann auch mit Fleisch serviert werden. Die Hauptzutaten vom Bratensaft sind Bohnen, Tomaten, Zwiebeln und anderes Gemüse. Die Zubereitung dieses Gerichts in der Provinz Surkhandarya gilt als eine der Prüfungen, die jede Braut bestehen muss.

Amulett oder Schmuckstück?

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uzane ist in dieser Region sehr beliebt. Surkhandarya suzane hat eine besondere Stickerei: igully, was Mondblume bedeutet. Solche Stickereien verkörpert Planeten und Familie. Das Muster auf dem Stoff bleibt normalerweise inkomplett, so dass der Besitzer ein langes glückliches Leben haben wird. Der gefärbte Stoff ist mit Pupak verziert, der einen Attribut der Nationaltracht von Surkhandaryen ist, einem Pompon, der als Amulett dient und an Kopfbedeckungen und anderen Bekleidungsstücken befestigt ist. In einigen Dörfern der Provinz Surkhandarya tragen die Menschen sehr langärmelige Kleider und hohe Kalottchen, die von Hand mit der Buntstickerei verziert sind. Hohe Kalottchen werden auch als Handtasche benutzt und langärmelige Sommerkleider werden an sehr heißen Sommertagen gerne getragen.

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Culture

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Seidenstrasse

Oybek Ostanov

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ie Große Seidenstraße, eigentlich ein Netz von Karawanenstraßen, erstreckte sich über Tausende von Kilometern und führte Karawanen durch glühende Wüsten, malerische Oasen, schwer bezwingbare Bergpässe. Die Hauptrouten verbanden bis ins 13. Jahrhundert Ostasien, Zentralasien und das Mittelmeer, also das damalige Zentrum Europas. Entlang dieser Straße entstanden, florierten und starben Städte, ja ganze Zivilisationen. Die Karawanen transportierten über Turan, das zentralasiatische Tiefland, die berühmten chinesischen Seidenstoffe und Keramik, die samarkandischen Seidenpapiere, Adras- und Atlasstoffe, Glas, Lacke und andere in Europa seltene Waren. Neben dem Handel erlangte der Austausch technischer Erfindungen und Zivilisationsgüter eine große Bedeutung. Entlang dieser Routen befanden und befinden sich uralte, weltbekannte, historische und kulturelle Handelsund Handwerkzentren. Die legendären Städte auf usbekischem Boden, Samarkand, Buchara, Chiwa, Schachrisabz, Taschkent, Termez, Kokand und Margilan, sind die wichtigsten Knotenpunkte des Kulturaustausches. Auf dieser Großen Seidenstraße mit ihren immer wieder neuen Routen

wurden die verschiedensten Warengüter transportiert und gehandelt, die der Straße auch immer neue Namen gegeben haben: «Schachruch» (Königsweg), «Lapislazuli-Straße», «Tschin» («Porzellan-Straße»), «Gewürzstraße», «Keramikstraße», «Straße des Lebens». «Zu den begehrtesten Waren gehörte etwa der Lapislazuli aus Badachschan oder die Seide aus China. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. schrieb der deutsche Geograph Ferdinand von Richthofen eine Chronik seiner China-Reise und verwendete erstmalig den Begriff «Seidenstraße» für den Karawanenweg zwischen Asien und Europa, einen Begriff, der sich schließlich wegen dieses damals außergewöhnlichen Handelsguts durchsetzte. Der Niedergang der Seidenstraße war begründet durch den Zerfall des Mongolenreiches und der Entstehung neuer Märkte in Südostasien. Zudem wurde der Seeweg zwischen China und Europa immer attraktiver, weil sich der Schiffsbau weiterentwickelte, der Seeweg als weniger gefährlich galt und man sich die hohen Abgaben (Zölle, Forderungen der Zwischenhändler) auf dem Landweg sparen konnte. Die chinesischen Händler fuhren mit

ihren Dschunken bis nach Indien und Arabien und die Seidenstraße verlor an Bedeutung. Zwar wurde immer wieder versucht, die Seidenstraße zu beleben, etwa auch durch den Bau der Transsibirischen Eisenbahn. Auch in den Weltkriegen wurden Routen der Seidenstraße für die Mobilisierung genutzt. Aber letztlich ist die Seidenstraße Vergangenheit. Auch die seit 1990 bestehende 10.000 km lange Eisenbahnverbindung zwischen Rotterdam und der chinesischen Stadt Lianyangang oder die Güterzugverbindung zwischen Duisburg und Chongqin täuschen nicht darüber hinweg, dass die Seidenstraße an Attraktivität verloren hat. Heute gewinnt die Seidenstraße als touristisches Ziel zunehmend an Bedeutung. Der exotische „Touch“ lässt die Zahl der Touristen stetig steigen. Die Chinesen haben dieses Potential frühzeitig erkannt und seine Grenzen aufgemacht. In der Folge wurde auch die Seidenstraße mit ihren geheimnisvollen Städten wie Buchara, Samarkand, Chiwa, Kokand immer interessanter, zumal die zentralasiatischen Länder, vor allem Usbekistan, mit der Restaurierung ihrer Kulturschätze viel zur Attraktivität ihrer Territorien beigetragen haben.


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My Perfect Day

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Reise durch Taschkent Simon Kretschmer

Nach meinem Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Geschichte kam ich im September 2015 mehr oder weniger zufällig nach Taschkent, um hier an Hochschulen im Bereich Germanistik/Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Ein perfekter Tag in Taschkent beginnt für mich mit einem Frühstück auf der Terrasse meines Hauses inmitten einer ruhigen, das im traditionellen Stil mit einem Garten im Innenhof erbaut ist. Hier wachsen Khaki-Früchte, Weintrauben und Granatäpfel. Davon lasse ich mich aber nicht abschrecken und verlasse das Haus in Richtung Chorsu-Basar. Mit der U-Bahn gelangt man am besten dorthin und kann gleichzeitig die prächtigen Stationen bewundern, allen voran die Haltestelle Kosmonavtlar, die eine ganz besondere Atmosphäre hat, wenn der Zug wieder abgefahren ist und Ruhe herrscht. Ganz anders sieht es dann auf dem Basar aus, denn auf dem riesigen Gelände ist immer viel Betrieb und Geschäftigkeit. Hier handelt man mit allen möglichen Waren, angefangen bei Obst und Gemüse, über Fleisch und Milchprodukte bis hin zu Haushaltsge-

räten, Kleidung und Souvenirs. Für die Brotverkäufer gibt es eine eigene kleine Halle, wo man Backwaren in allen möglichen Formen kaufen kann. Taschkent ist Gott sei Dank immer noch eine sehr grüne Stadt mit breiten Bürgersteigen. Man kann weite Spaziergänge machen und die Stadt zu Fuß und vor allem im Schatten erkunden. Der Weg vom Basar führt mich dann durch die Altstadt zum Hasti-Imam-Komplex, einem großen Platz, an dem alte und neue Moscheen, Mausoleen und Medresen stehen. Hier komme ich gerne mit Gästen her, um ihnen auch diese Seite von Taschkent zu zeigen. Ich bin aber auch gerne alleine hier, denn dieser Platz ist wie eine Insel der Ruhe in der Mitte der Stadt. Ein solcher Tag wäre nicht perfekt ohne gutes usbekisches Essen. Sei es Plov, Lagman, Schaschlik, Norin oder Somsa. In jeder Region schmecken die tradi-

tionellen Gerichte etwas anders, aber in Taschkent natürlich am besten. Da die Innenstadt sehr groß ist, muss man sehr oft mit einem der unzähligen Taxis fahren. Auf der Strecke vom Hasti-Iman zurück ins Zentrum hat man das Gefühl, auf einer Zeitreise zu sein, die in der Altstadt beginnt und durch die Zarenzeit führt, die sowjetische Periode und schließlich im unabhängigen Usbekistan endet. Es ist immer wieder spannend, eine neue Ecke der Stadt zu erkunden, um weitere architektonische Schätze zu finden. Einige von ihnen befinden sich entlang der Navoi-Straße, die an einem perfekten Tag ohnehin mein Ziel ist, denn in einer ihrer Seitenstraßen ist das Ilkhom Theater, dessen Vorstellungen jedes Mal ein Erlebnis sind. Es gibt noch so viel mehr in und um Taschkent herum zu entdecken. Es können also noch weitere perfekte Tage folgen.




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