Die Briefmarke 06/2016

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DIE

BRIEFMARKE Post und Philatelie in Ă–sterreich

6.16 65. Jahrgang Juni 2016 Einzelpreis EUR 4,00 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S

Die 1. Briefmarke aus Glas

Eine philatelistische Glanzleistung, die traditionelles Handwerk und Innovation kunstvoll vereint.

Foto: Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH

aus der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten


EDITORIAL

GESTEMPELT SAMMELN – WARUM? Das werden sich vielleicht viele Sammler fragen und nach Vergleich mit dem Ist-Stand immer mehr verneinen. Hier einige Gedanken, warum es gerade jetzt sinnvoll erscheint, sein Heimatland gestempelt zusammen zu tragen: Vieles verläuft in der heutigen globalisierten Welt azyklisch. Dieses Prinzip könnte man nun auch auf das o.a. Thema anwenden. Elektronische Medien verdrängen immer mehr unsere Briefpost, dazu kommen die vielfach abgelehnten Computerlabels als Markenersatz, und wenn man einmal einen Brief mit Sonderbriefmarke erhält, ist diese zumeist verstempelt, der Stempel verwischt oder aus anderen Gründen schlicht und einfach sammelunwürdig. Und genau hier möchte ich ansetzen. Knappheit am Markt hat immer wieder zu interessanten Entwicklungen geführt, wobei hier der materielle Wert eigentlich gar nicht im Vordergrund stehen sollte, sondern eher der „ideelle Sammlerwert“ – ist es nicht der ureigentliche Gedanke des Sammelns, das finden zu wollen, was eher schwierig zu erreichen ist? Die Schildkröte oder der Waldrapp auf echt gelaufenem Bedarfsbrief, wer hat das schon? Dies gilt u.a. natürlich auch für die ausgefallenen Briefmarkenschöpfungen der Österreichischen Post (Lederhose, Venus von Willendorf etc.). Die Sammelmöglichkeit auch für die kleine Brieftasche, man muss sie nur finden ... z.B. in den vielen Wühlkisten bei den Großtauschtagen, man braucht halt ein wenig Geduld dafür ... Zusätzlicher Ansatzpunkt zum Thema: Ich habe mit den zuständigen Stellen der Österreichischen Post ein sehr positives Gespräch geführt, welches hoffentlich in absehbarer Zukunft zu vielen schönen gestempelten Marken führen wird, wie überhaupt geplant ist, dass die Marke als Entwertungsentgelt wieder Vorrang erhalten soll! Ich möchte Ihnen aber auch noch einen zweiten Ansatz aufzeigen, warum man wieder vermehrt an das Sammeln gestempelter Marken denken sollte. Viele schimpfen über die Rabattaktionen der Post (sie sind für den Sammler unverständlich, aus geschäftlicher Sicht der Post wohl nachvollziehbar). Die vielen personalisierten Marken aus den diversen Zusatzangeboten neben dem Abo eröffnen uns aber auch eine Unzahl an vielen anderen thematischen Möglichkeiten – z.B. isst der Österreicher gerne und viel, wär‘ doch mal eine andere Art der Dokumentation mit einem „Briefmarken-Menuplan“ bei so vielen vorhandenen Rezeptmarkenbüchlein als neues Sammelobjekt! Und die dann markenlosen Rezepthefterln finden im Bekannten-/Verwandtenkreis auch noch sehr viel Anklang, und wurden auch bereits „nachgekocht“. Denken Sie einmal über diese Möglichkeiten nach – vielleicht habe ich ihnen ein wenig „Appetit“ auf ein altes/neues Sammelgebiet gemacht! In eigener Sache: In der „Briefmarke“ 11/2015 sprach ich vom Miteinander aller Gruppierungen in der Philaletie. Daher, lieber Sammlerfreund Mag. Martin Buritsch, darf ich Ihren Gastkommentar 5/2016 berichtsmäßig neben Großtauschtag, Onlineplattform und Auktionshaus um den Bereich der Briefmarkenhändler ergänzen. Auch sie beraten gerne, kaufen auch an, und ohne ihre Teilnahme am philatelistischen Geschehen würde wohl so mancher Großtauschtag der Vereine bereits der Vergangenheit angehören ...

OStR Mag. Helmut Kogler Präsident des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine

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AKTUELLE THEMATIK

GLASKUNST AM FENSTER GLASFENSTER IN KATHEDRALEN, KIRCHEN UND SONSTIGEN BAUTEN SIND SEIT JAHRHUNDERTEN EIN KULTURGUT DER MENSCHHEIT. AM 17. JUNI WIDMET DIE POST EINEM DAVON EINE SONDERMARKE: DIE „STRAHLENKRANZMADONNA“ DER STADTPFARRKIRCHE STEYR.

GLAS – SEIT WANN?

Funde reichen bis 7000 vor Christi zurück. Glas ist ursächlich mit der Töpferei oder aber mit dem Schmelzen von Bronze in Verbindung zu bringen, beides älteste von Menschenhand hergestellte Werkstoffe. Die Abbildung (1) zeigt solch einen einfachen Einbrennofen. Anfangs wurde ein fester Sandkern in die geringe Glasmasse getaucht, in späterer Zeit waren es keramische Kerne mit der gewünschten Form (2).

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Durch Gießen der flüssigen Glasmasse auf Tonplatten entstanden kleine schlierige, opake (= lichtdurchlässige), flache Glasteile. In unseren Breiten wurden die damals kleinen Fensteröffnungen bis ins Mittelalter von gegerbten Ziegenhäuten, Pergament und geölter Leinwand verschlossen. Im arabischen Raum sind Fenster mit Glas schon seit der Antike und auch aus der frühchristlichen Zeit bekannt. Abbildung (3) zeigt ein Buntglas aus Persien in filigranen Holzstegen. Etwa um 200 vor Christi begann mit der „Glasmacherpfeife“ – ein hohles Eisenrohr – der entscheidende Durchbruch in der Formgebung des Glases, die auch heute noch unverändert in Verwendung ist.

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GLAS – DIE HERSTELLUNG

In waldreichen Gegenden entstanden mit der forschreitenden Feuertechnik schließlich Waldglashütten. Der Wald diente als Rohstofflieferant – Holz und Pottasche erlaubten auch das Schmelzen größerer Glasmassen. Dies ermöglichte die Herstellung von grünem Waldglas in Form von Butzenscheiben und Mondscheiben. Aus einer Mondglasscheibe (4) wurden Glasstücke herausgeschnitten. Die Butze, eine nabelartige Ausbuchtung, entsteht beim Abschlagen des Hefteisens (5).

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Ein Kölbl wird geformt (6), die Glasmacherpfeife hält den Glaskolben (7), Geschick und Kraft erfordert das Schwenken und Ausblasen eines mannshohen Glaszylinders (8). Dieser wird der Länge nach aufgesprengt und auf einem Metalltisch mit einem Holzschuber zu einer Glastafel mit geringen Abmessungen gestreckt. So wurden bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Fensterglastafeln hergestellt – auch für den täglichen Gebrauch.

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Butzen werden mit Bleiruten (Hund U-Form) gefasst (9), aneinandergefügt zu flächigen Teilen, verlötet (10) und als Glastafel schließlich in die Fen­ster­ öff­nun­g eingesetzt (11).

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AKTUELLE THEMATIK Eine der ersten Erwähnungen eines Kirchenfensters mit figürlicher Darstellung findet sich in der Chronik des Bischof Ludgerus von Münster. Ein Blinder, der sein Augenlicht über Nacht wiederfand, zeigt auf die Bilder in den Kirchenfenstern (12). Dieser Christuskopf, ursprünglich in der Weißenburger Abtei, jetzt im Straßburger Frauenmünster – datiert um 1060 (?) zu Beginn der Romanischen Epoche – ist die älteste erhaltene Glasscheibe (13). Er ist in Grau/Weiß gehalten und mit Schwarzlotmalerei finalisiert. Generell sind Glasfenster überwiegend aus farbigen Glasteilen und Gläsern zusammengesetzt, die in Schwarzlotmalerei ausgeführt sind. Die Schmelzfarben werden dabei mit zirka 600O C eingebrannt. 12

GLASFENSTER AUF ÖSTERREICHISCHEN BRIEFMARKEN

Als Österreichs ältestes Glasgemälde gilt die „Magdalenenscheibe“ aus der Kirche in Weitensfeld/Kärnten. Sie zeigt die Hl. Magdalena als stehende Figur. Das Glasgemälde wurde um 1170 in Salzburg in der Werkstatt des Benediktinerklosters St. Peter geschaffen (14), 1964 finden wir es im Hintergrund auf einer Sondermarke (15).

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Markgraf Leopold der Heilige ist dargestellt auf einem Glasfenster (ca. 1290) im Brunnenhaus des Stiftes Heiligenkreuz (16), aus dem frühen 14. Jh. stammt das Glasfenster „Marienkrönung“ in Stift Lilienfeld (17). 1976 diente ein weiteres Glafenster aus Stift Lilienfeld als Motiv für die Sondermarke zur Babenbergerausstellung (18).

Die neue Sondermarke zeigt ein Glasfenster aus 1520, das nach Jahren erfolgloser Suche in der Glaswerkstätte von Stift Schlierbach aufgefunden, restauriert und 2014 in der Stadtpfarrkirche Steyr eingesetzt wurde (19). Dass eine solche Farbbrillanz durch Jahrhunderte bis heute erhalten bleibt, ist nur durch die Farb- und Lichtechtheit des Glases möglich.

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AKTUELLE THEMATIK Das Glasfenster aus der Abtei Mariastern in Vorarlberg wurde 1896 in der Glasmalerei Innsbruck gefertigt (20). Der letzte Beleg zeigt den Ausschnitt aus einem Glasfenster der Wallfahrtskirche Maria Buch, die Hl. Elisabeth v. Thüringen (21).

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IN BERÜHMTEN KATHEDRALEN

Den Dombauhütten waren neben den Bauhandwerkern auch „Glashütten“Werkstätten angeschlossen. Die Kunst der Meister bestand darin, die Linienführung der Bleiruten so zu legen, dass die bildliche und farbliche Harmonie des Fensters den Vorgaben entsprach. Windleisten dienen zum Stabilisieren des Fensters in der Maueröffnung (22 bis 25).

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GLASFENSTER DER NEUZEIT

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Hier nur einige Namen österreichischer Glaskünstler: Giselbert Hoke, Friedensreich Hundertwasser, Hermann Bauch, Hans Weyringer ... Verschiedene Beispiele für moderne Glaskunst bieten Ghana (26), Japan (27), Deutschland (28), Österreich (29) und die Motive aus der Nationalbibliothek von Israel (30).

MARC CHAGALL

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Der Friedenskuß 1967 auf einer UNO-Marke (31), die Milleniumsmarke 2000 der UNPA (32) und das Glasfenster der Universität Hadassah in Jerusalem sind Beispiele der überragenden Glaskunst dieses Meister.

Heinz Peroutka Quellen: Wikipedia, Schott Glaslexikon, H. Kerklau Glasmalerei

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AKTUELLE THEMATIK

Das Runde muss ins Eckige

15. FUSSBALL EUROPAMEISTERSCHAFT VOM 10. JUNI BIS ZUM 10. JULI 2016: NEBEN DEM GASTGEBERLAND FRANKREICH KÄMPFEN 23 LÄNDER UM DEN SIEGER­POKAL. DAS ÖFB-TEAM QUALIFIZIERTE SICH UNTER DER LEITUNG VON MARCEL KOLLER SOUVERÄN FÜR DIE EM-ENDRUNDE.

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AKTUELLE THEMATIK Die ersten beiden Europameisterschaften 1960 und 1964 wurden noch unter der Bezeichnung „Europapokal der Nationen“ ausgetragen, seit 1966 spricht man offiziell von einer Fußball-Europameisterschaft. Dabei hatte der Fran-

zose Henri Delauney bereits 1927 die Idee zur Ausrichting einer Europameisterschaft für Nationalmannschaften – die FIFA lehnte das jedoch zunächst ab.

VERSCHIEDENE AUSTRAGUNGSMODI Bei den ersten beiden Europameisterschaften 1960 (Sieger Sowjetunion) und 1964 (Sieger Spanien) wurde die Endrunde mit nur vier Mannschaften ausgetragen. Die Gastgebernation war nicht für den laufenden Wettbewerb qualifiziert. Bei den Turnieren 1968 (Sieger Italien), 1972 (Sieger Deutschland) und 1976 (Sieger ČSSR) gab es Qualifikationsspiele in acht Gruppen. Die Gruppensieger ermittelten in den vier Viertelfinals vier Teilnehmer, die Endrunde wurde unverändert ausgetragen.

entfiel das Spiel um Platz drei. 1996 (Sieger Deutschland) wurden erstmals 16 Teilnehmer zum Turnier zugelassen. Bei der EM 2000 (Sieger Frankreich) wurde die Veranstaltung zum ersten Mal in zwei Ländern ausgetragen, als Gastgebernationen fungierten Belgien und Holland. Die EM 2004 (Sieger Griechenland) fand in Portugal statt. Dabei verloren die Gastgeber sowohl das Eröffnungs- als auch das Endspiel gegen die defensiv starken und alle überraschenden Hellenen.

Ab der Euro 1980 (Sieger Deutschland) wurden in sieben Qualifikationsgruppen sieben Endrundenteilnehmer ermittelt. Italien als Gastgeber war 1980 fix qualifiziert, das ÖFB-Team scheiterte in der Qualifikation denkbar knapp am späteren Zweiten aus Belgien. Während der Endrunde gab es zwei Gruppen, bei denen sich jeweils die besten Zwei für die Semifinals qualifizierten, aus denen sich dann die Finalisten ergaben.

Die Fußball-EM 2008 (Sieger Spanien) hatte auch zwei Gastgeberländer, nämlich Österreich und die Schweiz. Philatelisten wird die Markenflut anlässlich des sportlichen Großereignisses in Erinnerung bleiben, unsere Kicker wurden jedoch weit unter Wert geschlagen. Vor vier Jahren (Sieger Spanien) wurde die EM in Polen und der Ukraine ausgetragen. Bei der diesjährigen Auflage in Frankreich wurde erstmals das Teilnehmerkontingent auf 24 Nationen aufgestockt. Österreich hat eine mehr als starke Qualifikation gespielt und man kann gespannt sein, was David Alaba und Co im Juni zeigen werden.

Bei den Turnieren in den Jahren 1984 (Sieger Frankreich), 1988 (Sieger Holland) und 1992 (Sieger Dänemark) wurde das gleiche Prozedere wie 1980 ausgetragen, jedoch

SILVER GOAL, GOLDEN GOAL UND MEHR Bei der Endrunde 1968 kam Italien, bekannt durch die azurblauen Leibchen, mit einem blauen Auge davon. Im Semifinale stand es nach Verlängerung gegen die Sowjets unentschieden, als das Gastgeberland per Los ins Endspiel einzog. 1976 wurde das Elfmeterschießen eingeführt. Im großen Finale siegte die Tschechoslowakei gegen Deutschland. Tragischer Held war Uli Hoeneß, dessen Schuss im Sternenhimmel von Belgrad anstatt im Tor landete. Bei den Endrunden 1996 und 2000 gab es die

Golden-Goal-Regel. Diese besagte, dass in der nach den Gruppenspielen einsetzenden K.o.-Phase das erste Tor in der Verlängerung entscheiden würde. Beide Finals wurden durch diese Entscheidung besiegelt. Bei der EM 2004 galt die Silver-Goal-Regel. Hier wurde festgelegt, dass trotz eines Treffers in der Verlängerung eine Halbzeit in der Verlängerung noch zu Ende gespielt werden musste. Seit 2008 kehrte man wieder zur zweimaligen, 15-minütigen Verlängerung mit eventuellem Elfmeterschießen zurück.

TORE, TRÄNEN, REKORDE, SENSATIONEN Zuerst zu den Rekordteilnehmern. In den Jahren zwischen 1996 und 2008 kamen der französische Verteidiger Lilian Thuram und der niederländische Torhüter Edwin van der Sar auf jeweils 16 Einsätze. Michel Platini gewann nicht nur 1984 mit der Equipe Tricolore den Titel, sondern schoss dabei auch neun Treffer. – Bis heute ist noch kein Spieler an diese Bestmarke des späteren UEFA-Präsidenten herangekommen, der im Mai 2016 zurückgetreten ist. Die größte Sensation lieferte die dänische Auswahl im Jahr 1992. Die Endrunde wurde in Schweden ausgetragen. Jugoslawien wurde aufgrund des Balkankonflikts trotz vorheriger erfolgreicher Qualifikation aus dem Turnier genommen. Dafür wurde Dänemark als Gruppenzweiter, zehn Tage vor Turnierbeginn, nachnominiert. Die als „Danish Dynamite“ benannte Elf marschierte wie nichts durch die Endrunde und sicherte sich am Ende durch ein 2:0 gegen Deutschland den Titel. Man kann sagen, dass die

Dänen sich vom Liegestuhl zum EM-Titel spielten. Öster­ reich vergab die Chance zu einer EM-Teilnahme 1992 bereits in der ersten Begegnung. Als Grund kann die Schmach von Landskrona, die 0:1-Niederlage gegen die Färöer-Inseln, genannt werden. Neben Iker Casilias (ESP) kamen auch Olof Mellberg (SWE), Peter Schmeichel (DAN), Lilian Thuram (FRA), Aron Winter, Edwin van der Saar (beide NED) und Alessandro Del Piero (ITA) auf vier Endrundenteilnahmen. Der spanische Torwart kann jedoch, sofern er zum EM-Kader zählt, in Frankreich zum Rekord-Teilnehmer avancieren. Der höchste Sieg bei einer EM gelang der niederländischen Elf, die im Jahr 2000 Jugoslawien mit 6:1 deklassierte. Als torreichste Begegnung ging das Semifinale zwischen Jugoslawien und Frankreich 1960 zu Ende. Die Kicker der Grand Nation unterlagen mit 4:5 nach Verlängerung. DIE BRIEFMARKE 6.16

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AKTUELLE THEMATIK

TRIKOTTAUSCH HAT FRANZÖSISCHE WURZELN Der Tausch der Trikots unter Spielern ist ein Zeichen des gegenseitigen Respekts. Dieser Brauch nahm 1931 seinen Anfang, als das Mutterland England erstmals gegen Frankreich den Kürzeren zog. Die Franzosen waren

glücklich und baten die britischen Spieler zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag um die Leibchen. Die Engländer stimmten zu.

RUND UM DIE FUSSBALL-EM 2016 Der „Beau Jeu“ ist der Spielball der EM-Endrunde in Frankreich 2016. Der Ball wurde von Adidas hergestellt und schon im November des letzten Jahres vorgestellt. Das Maskottchen wurde dank einer Online-Abstimmung auf den Namen „Super Victor“ getauft. Der offizielle Song

stammt vom DJ und Produzenten David Guetta. Das Lied heißt „This One‘s For You.“ Merkwürdig ist die Tatsache, dass die ansonsten nationalistisch gesonnenen Franzosen ein englisches Lied ausgewählt haben.

HENRI-DELAUNAY-POKAL ALS OBJEKT DER BEGIERDE Seit 1960 wird ein schöner versilberter Pokal, der „Coupe Henri-Delaunay“, als Gewinntrophäe dem Kapitän der siegreichen Mannschaft übergeben. Er ist rund 10 kg schwer und hat eine Höhe von 42,5 cm. Wenn ein Nationalteam zum dritten Mal en suite oder fünfmal Euro-

pameister wird, bekommt der erfolgreiche Verband eine originale Nachbildung der Trophäe. Seit der EM 2008 wird ein neuer Pokal verliehen, da der Boden vergrößert wurde. Im eidgenössischen Nyon, dem Sitz der UEFA, kann man die alte Trophäe in einer Vitrine bestaunen.

UND WAS MACHT ÖSTERREICH? Es scheint verrückt, aber das in der Vergangenheit nicht so erfolgsverwöhnte ÖFB-Team nahm an mehr WM- als EM-Endrunden teil. Bei der Fußball-EM 2008, die man zusammen mit der Schweiz ausrichtete, konnte das Team von Pepi Hickersberger nicht überzeugen. Dafür gab es (zu) viele Briefmarken zu diesem Anlass. Wenn die Spieler genauso viele Bälle ins Tor gebracht hätten wie die Post Briefmarken herausgebracht hat, hätte das Endergebnis anders ausgesehen.

Nun hat Österreich die Qualifikation für die EM 2016 gemeistert. Man kann gespannt sein, wie das Team auftreten wird. Wenn man die Vorrunde gegen Ungarn (14.6., 18 h in Bordeaux), Portugal (18.6., 21 h in Paris) und gegen Island (22.6., 18 h in Saint-Denis) übersteht, ist durchaus etwas möglich. Neben dem Daumendrücken darf man eins nicht vergessen: Das Runde muss ins Eckige – und das Zackige ins Album! Andreas Raffeiner

BRIEFMARKENLEGENDE 1 Österreich, 10.5.2008: EM in Österreich/Schweiz, „Ein Stück vom Rasen“, MiNr. 2733 2 Niederlande, 25.3.2000: EM in Belgien/Niederlande, MiNr. 1786 3 Dänemark, 16.7.1992: EM Schweden, jubelnde dänische Fans und Fahnenmeer, MiNr. 1035 4 Schweiz, 4.3.2008: EM in Österreich/Schweiz, Fußballfeld, MiNr. 2044 5 Polen, 30.5.2008: EM Österreich/Schweiz, MiNr. 4361 6 Gibraltar, 15.3.1996: EM in England, Ehrenmarke zugunsten Hollands, EM-Sieger 1988, MiNr. 761A 7 Slowenien, 9.5.2000: EM in Belgien/Niederlande, MiNr. 307 8 Liechtenstein, 2.6.2008: EM in Österreich/Schweiz, Zeichnung, MiNr. 1480 9 Spanien, 31.10.1960: EM in Spanien, Fußballer in Aktion, MiNr. 1208 10 Portugal, 16.3.2004: EM in Portugal, Maskottchen Kinas, MiNr. 2758 11 Spanien, 24.7.2008: EM in Österreich/Schweiz, Spanien Europameister, MiNr. 4342 12 Großbritannien, 14.5.1996: EM in England, Fußballlegende Bobby Moore, MiNr. 1626 13 Italien, 11.6.1980: EM in Italien, Spielszene, MiNr. 1693 14 Polen, 15.6.2012: EM in Polen/Ukraine (Kleinbogen), MiNr. 4572KB 15 Schweden, 26.3.1992: EM in Schweden, Spielszenen, MiNr. 1712/13 16 Österreich, 16.5.2008: EM in Österreich/Schweiz, Fan, MiNr. 2739 17 Portugal, 5.6.2008: EM in Polen/Ukraine, zwei Spielszenen MiNr. Bl. 268 18 Gibraltar, 17.4.2000: EM in Belgien/Niederlande, Block zu Ehren des europäischen Fußballs, MiNr. Bl. 40

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ALBUM

JUNI 2016

XI

SONDERSTEMPEL Datum Zeit

Anlass

Standort

Veranstalter

2.6.2016

Stamps & Art 2016

Rathaus Villach, Paracelsussaal, Rathausplatz 1, 9500 Villach

16-20 Uhr

4.6.2016 10-15 Uhr

10.6.2016 11-16 Uhr

10.6.2016 9-13 Uhr

10.6.2016 9-13 Uhr

11.6.2016 12-16 Uhr

Ersttag der Sondermarke Stadtamt (Rathaus), „700 Jahre Schärding“ Unterer Stadtplatz 1, 4780 Schärding

10-14 Uhr

17.6.2016 10.3018 Uhr

17.6.2016 10.3018 Uhr

25.6.2016 13-17 Uhr

25.6.2016 9-13 Uhr

Gefälligkeitsabstempelung *) Rückfragen

Verein der Briefmarkensammler in Villach, Wolfgang A. Egger, Birkenweg 2, 9241 Wernberg, Tel. 0664 / 610 23 75

Richard Kaplenig

16.6.2016

Philatelie Region Süd Peter Mayer Tel. 057767 21630

BSV Münzkirchen, Leopold Zehetner, Rechte Pflegzeile 2, 4780 Schärding, Tel. 07712 / 20 08

Karin Klier

18.6.2016

48 x 25 mm

ErsttagsZusatzstempel

Philatelie Region West Renate Rebhandl Tel. 0664 6241798

38 x 38 mm Rändlmutter aus Serie „ansichts.SACHE“

Logo, Silhouette von Schärding

Ersttag des Sondermarkenblocks „Glasmarke – Pietà mit Kreuz“

Heimatmuseum Sandl, Postwertzeichen Sammler- Regina Simon Nr. 17, 4251 Sandl ring Freistadt, Wolfgang 40 mm Spitzer, Untere HafnerPietà zeile 18, 4240 Freistadt, Tel. 0664 / 380 97 31

24.6.2016

Ersttag des Sondermarkenblocks „Glasmarke – Pietà mit Kreuz“

Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien

Österreichische Post AG, Philatelie, 1210 Wien

Regina Simon

24.6.2016

40 mm Pietà

ErsttagsZusatzstempel

Ersttag der Sondermarke Verband „Fußball-Europameister­ Österreichischer schaft 2016“ Philatelistenvereine, Getreidemarkt 1, 1060 Wien

Österreichische Post AG, Philatelie, 1210 Wien

David Gruber

24.6.2016

40 mm

ErsttagsZusatzstempel

Klostermarkt und Peregrinari Mariazell **) MM-Mobil

15.6.2016

Entwerfer Darstellung

Ersttag der Sondermarke Skulpturenpark Museum Joanneum – Betonboot, Michael Schuster“

Fußballspieler, Landkarte

Stadtamt Mariazell, BSV Mariazell, Pater Hermann Geist- Rudolf Mitterwachauer, Platz 1, 8630 Mariazell Morzingasse 13, 8630 Mariazell, Tel. 0664 / 768 22 08

Marion Füllerer

Im Alten Postamtsgebäude, Bahnhofgürtel 48-50, 8020 Graz

Ersttag der Sondermarke Stadtpfarrkirche Steyr, „Strahlenkranzmadonna – Brucknerplatz 4, Stadtpfarrkirche Steyr“ 4400 Steyr aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“

Österreichische Post AG, Philatelie, 1210 Wien

Österr. Philatelistenverein St. Gabriel, Wilhelm Remes, Freinbergstr. 32, 4020 Linz, Tel. 0732 / 77 41 21 30 wilhelm.remes@gmail.com

ErsttagsZusatzstempel

Philatelie Region West Renate Rebhandl Tel. 0664 6241798 Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600 Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

25.6.2016

Philatelie Region Süd Peter Mayer Tel. 057767 21630

Marion Füllerer

29.6.2016

40 x 28 mm Betonboot

ErsttagsZusatzstempel

Philatelie Region Süd Peter Mayer Tel. 057767 21630

Peter Sinawehl

1.7.2016

40 mm

ErsttagsZusatzstempel

37 mm Basilika Mariazell

Strahlenkranzmadonna

Philatelie Region West Renate Rebhandl Tel. 0664 6241798

65 Jahre Österreichischer Stadtpfarrkirche Steyr, Österr. Philatelistenverein Maria Schulz Philatelistenverein Brucknerplatz 4, St. Gabriel, Wilhelm Remes, 40 mm St. Gabriel 4400 Steyr Freinbergstr. 32, 4020 Linz, Stadtansicht Steyr Tel. 0732 / 77 41 21 30 wilhelm.remes@gmail.com

1.7.2016

Philatelie Region West Renate Rebhandl Tel. 0664 6241798

130 Jahre Salzburger Lokalbahn

9.7.2016

Philatelie Region West Renate Rebhandl Tel. 0664 6241798

9.7.2016

Philatelie Region West Renate Rebhandl Tel. 0664 6241798

OÖ Landesausstellung und Regionalkonferenz Mitte

Postwaggon, Bahnhof Oberndorf, 5110 Oberndorf, bei Salzburg

1. ABSV Wien, Sektion Salzburger Eisenbahner Philatelisten, Wilfried Maschke, Getreidegasse 14, 5020 Salzburg

Hans R. Bachl

MIVA Austria, Miva Gasse 3, 4651 Stadl-Paura

ABSV Stadl-Paura, Helmut Puchinger, Puchingerweg 1, 4651 Stadl-Paura

Gottfried Blank 40 mm Wappen Stadl-Paura, Miva Gebäude

50 x 32 mm Salzachbrücke, Kirche, Triebwagen Reihe 50

Abbildung

*) Gefälligkeitsabstempelungen – wenn nicht anders angegeben – nur bei der Zentralen Stempelstelle-Philatelie, Steinheilgasse 1, 1210 Wien. **) Besondere Attraktion: Meine Marke Mobil. Nützen Sie die Gelegenheit! Lassen Sie sich vor Ort von uns fotografieren und nehmen Sie Ihre persönliche Briefmarke gleich mit nach Hause.


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