DIE
BRIEFMARKE Post und Philatelie in Österreich
Foto: Thomas Rieger
René Magritte in der Wiener Albertina
2.10 2.12 58. Jahrgang 60. Februar 2012 2010 Einzelpreis EUR 3,50 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S
editorial
Höhepunkte Briefmarkenausstellungen sind die Höhepunkte des philatelistischen Jahres! Hier haben die Sammler die Möglichkeit, ihre mit viel Liebe und Sachkenntnis aufgebauten Sammlungen der Öffentlichkeit zu präsentieren und mit anderen Sammlern in Gedankenaustausch oder auch in Wettbewerb zu treten. Ein besonders wichtiger Aspekt von Briefmarkenausstellungen ist – oder sollte – aber auch die Werbung für die Philatelie und damit die Gewinnung von neuen Sammlern sein. Werden aber die Ausstellungen in der heutigen Form diesen Anforderungen auch gerecht? Leider nur zu einem kleinen Teil, wie man beim Besuch einer Briefmarkenausstellung leicht feststellen kann. Zwischen den Ausstellungsrahmen ist meist außer den Ausstellern und Juroren kaum Publikum zu sehen. Warum aber ist das so und was kann man dagegen tun? Die Ausstellungen in der heutigen Form werden vom Wettbewerb dominiert. Dieser muss – um allen Teilnehmern die gleichen Voraussetzungen und Chancen zu bieten – nach vorgegebenen Regeln durchgeführt werden, genauso wie ein Sportwettbewerb nach einem Reglement ausgetragen wird. Diese Regeln stellen naturgemäß philatelistische Aspekte in den Vordergrund, soll der Aussteller doch seine fundierten Kenntnisse der Philatelie und des von ihm gewählten Themas dokumentieren und damit im Wettbewerb entsprechend gut abschneiden. Ein Besucher mit keinen oder nur geringen Fachkenntnissen wird mit solchen Sammlungen wenig anfangen können. Für ihn wird eine Sammlung von Interesse sein, welche Bezug zum Ort oder der Region der Ausstellung hat. So wird etwa bei einer Ausstellung in Bregenz eine Sammlung von Kambodscha nur wenige Besucher anlocken, eine Sammlung über die Bodenseeschifffahrt oder die Entwicklung der Post im Bregenzerwald jedoch allgemeines Interesse finden. Auch die einfache und verständliche Präsentation eines Themas wird für den Betrachter einer Sammlung im Vordergrund stehen. Die Offene Klasse, in deren Rahmen die Aussteller Sammlungen frei von Reglements nur nach ihren Vorstellungen gestalten und präsentieren können, ist ein erster Schritt in diese Richtung. Auch die Wettbewerbsreglements, insbesondere das der Postgeschichte mit der neuen „Social Class“, erlauben zunehmend die Aufnahme „nichtphilatelistischen Materials“ wie Landkarten, Stichen, Fotos etc., sofern dieses Material zum besseren Verständnis der Sammlung beiträgt. Ansichtskartensammlungen, sofern sie zum Ort der Ausstellung passen, erfreuen sich immer großen Publikumsinteresses. Auch Ausstellungen, die ganz ohne Wettbewerb etwa als Leistungsschau der Mitglieder eines Vereins ausgerichtet werden, waren zuletzt erfolgreich, weil auch hier die Sammler ihre Schätze ganz ohne Einengung durch Regeln des Wettbewerbs einem interessierten Publikum präsentieren können. Wettbewerbsausstellungen sind für die Weiterentwicklung der Philatelie und für die meisten Sammler als Motivation und Lernerlebnis unbedingt notwendig. Für die Gewinnung neuer Sammler sind sie allerdings nur bedingt geeignet, hierfür sollte der „besucherwirksame“ Teil der Ausstellung im Sinne der vorherigen Ausführungen vergrößert und vermehrt in den Mittelpunkt gestellt werden. Letztendlich sind auch reine „Besucherausstellungen“ durchaus überlegenswert. Überschaubar müssten sie sein, mit einem Thema entweder zum Ort der Ausstellung passend oder von allgemeinem Interesse sowie mit entsprechenden, publikumswirksam aufbereiteten Sammlungen. Solche Ausstellungen müssten natürlich auch in der Öffentlichkeit bekannt gemacht und beworben werden. Besucherausstellungen könnten aber auch in Verbindung mit anderen Veranstaltungen und Ausstellungen mit einem zu diesen passenden Thema durchgeführt werden. Vieles gäbe es noch zu sagen und zu diskutieren, was aber den vorgegebenen Rahmen bei weitem sprengen würde. Was ist Ihre Meinung?
Wolfgang Weigel Referat für Gesamtphilatelie
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PHILATELIE Aktuell
Nicht jeder Drache speit In alten Sagen und Märchen müssen sie als feuerspeiende Ungeheuer entführte Jungfrauen bewachen, ehe sie von mutigen Prinzen oder Rittern getötet werden und die tapferen Retter als Belohnung die Schöne erhalten. Erst dem vorigen Jahrhundert blieb es vorbehalten, den Kindern auch eine andere, freundliche Drachenfigur zu präsentieren: den kleinen Grisu, der so gerne Feuerwehrmann wäre.
Doch heute geht es nicht um alte Sagen und Märchen, sondern um den chinesischen Kalender. Für den Zeitraum vom 23. Jänner 2012 bis zum 9. Februar 2013 ist diesem nämlich wieder der Wasser-Drache als Jahresregent zugeordnet. Das Jahr des Drachen wurde begangen: 1916, 1928, 1940, 1952, 1964, 1976, 1988 und 2000. Der Drache war das Symbol des chinesischen Kaiserhauses. Der Kaiser saß auf dem „Drachen thron“ und durch sein vorbildhaftes Leben sollte der ganze Erdkreis nach dem konfuzianischen Idealbild positiv beeinflusst werden.
Die menschlichen „Drachen“ Menschen, die im Jahr des Drachen geboren sind, werden als „gesund, energiegeladen, langlebig, leicht erregbar, ungeduldig und hartnäckig“ beschrieben. „Auf der anderen Seite sind sie zuverlässig, ehrlich, mutig und strahlen Selbstvertrauen aus. Sie streben nach Harmonie und Rechtschaffenheit. Sie sind Perfektionisten und verlangen dies auch von anderen. Sie sind bemüht, immer ihre positiven Eigenschaften zu zeigen, übertreiben aber
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DIE BRIEFMARKE 2.12
PHILATELIE Aktuell
Feuer ...
auch manchmal dabei, ein Vorbild für andere zu sein. Im Leben haben Drachen einen festen Willen und sind erfolgreich, egal was sie auch anpacken. Drachen sind im chinesischen Tierkreiszeichen die exzentrischsten Persönlichkeiten. Sie passen besonders gut zu Menschen, die im Jahr der Ratte, des Hahns, der Schlange oder des Affen geboren sind.“ (So zumindest das chinesische Horoskop.)
Weltweite Briefmarkenausgaben Kaum ein anderer Anlass, neben dem Weihnachtsfest, führt alljährlich rund um den Jahresbeginn zu solch einer weltweiten Flut an Neuausgaben wie der jeweilige chinesische Jahresregent. Inwieweit hier ein Kniefall vor dem chinesischen politischen System dahintersteht, oder ob sich die Postgesellschaften (bzw. die diese betreuenden Agenturen) damit bloß ein gutes Geschäft versprechen, mag dahingestellt bleiben. Die „Briefmarke“ stellt auch heuer wieder einen willkürlich ausgewählten Querschnitt durch die weltweiten Ausgaben zu diesem Thema vor. Die nur der „Beutelschneiderei“ dienenden Ausgaben der sog. Raubstaaten (bei denen es vielfach sogar unklar ist, ob es sich wirklich um offiziell postgültige Briefmarken oder nur um wertlose, bunt bedruckte Papierstückchen handelt), haben wir hier bewusst nicht erwähnt. (Hoffentlich ist es uns auch in allen Fällen gelungen.) -mai-
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ALBUM
FEBRUAR 2012
Sondermarke „Elfie Semotan“ aus der Serie „Fotokunst Österreich“ Wert: 0,70 EUR Vorbezugstag: 13.2.2012 Ausgabetag: 24.2.2012 Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück Markengröße: 50 x 31,8 mm Entwurf: Michael Rosenfeld Druck: Österreichische Staatsdruckerei, Offset
SONDERSTEMPEL Datum Zeit 3.2.2012 10-18 Uhr
13.2.2012 10-18 Uhr
15.2.2012 10-18 Uhr
15.2.2012 14-18 Uhr
20.2.2012 11-15 Uhr
24.2.2012 15-19 Uhr
24.2.2012 10-18 Uhr
Anlass
Standort
Veranstalter
Entwerfer Darstellung
Gefälligkeitsabstempelung *)
Hannes Margreiter
bis spätestens 17.2.2012
Rückfragen
**) Abbildung
Ersttag des Philatelie Shop, Nachdruckes der Fleischmarkt 19, Dauermarken 1010 Wien aus der Serie „Kunsthäuser“: „Graz Universalmuseum Joanneum“, „Kunsthaus Bregenz“ und „Lentos Kunstmuseum Linz“
Österreichische Post AG, Philatelie, 1030 Wien
Ersttag des Philatelie Shop, Nachdruckes der Fleischmarkt 19, Briefumschläge 1010 Wien und Postkarten aus der Serie „Kunsthäuser“: „Graz Universalmuseum Joanneum“, „Kunsthaus Bregenz“ und „Lentos Kunstmuseum Linz“
Österreichische Post AG, Philatelie, 1030 Wien
Ersttag der Sondermarke „Blumenstrauß – Treuebonusmarke 2011“
Philatelie Shop, Fleischmarkt 19, 1010 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1030 Wien
10 Jahre Villacher Faschingspost
Kulturhof Keller, Lederergasse 15, 9500 Villach
BSV donau-Tauschstelle 430, Norwegengasse 5, 9500 Villach, Johann Funk, Tel. 0680 / 30 34 521
bis spätestens 29.2.2012
Philatelie v Region Süd, Wolfgang Brunner, Tel. 057767-21630
50 Jahre 1. Astronaut im All
VÖPh, Getreidemarkt 1, 1060 Wien
VÖPh, Getreidemarkt 1, Alfred Gugerell bis spätestens 1060 Wien, Jaromir Matejka, 45 x 31 mm 5.3.2012 Tel. 0664 / 332 69 80 Mercury-Raumschiff, Portrait John Glenn
Philatelie v Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
100 Jahre Hauptschule Gänserndorf
Stadthalle Gänserndorf, Hans Kudlich Gasse 28, 2230 Gänserndorf
ABSV ÖMV Gänserndorf, Josef Graf Stadion, Leopold Jirout, Tel. 0676 / 42 11 600
Walter Rudolph
bis spätestens 9.3.2012
Philatelie v Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Ersttag der Sondermarke „Elfie Semotan“ aus der Serie „Fotokunst Österreich“
Philatelie Shop, Fleischmarkt 19, 1010 Wien
Österreichische Post AG, Philatelie, 1030 Wien
Michael Rosenfeld
bis spätestens 9.3.2012
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
35 x 36 mm Städtenamen
ErsttagZusatzstempel
Hannes Margreiter
bis spätestens 27.2.2012
35 x 36 mm Städtenamen
ErsttagZusatzstempel
Michael Rosenfeld
bis spätestens 29.2.2012
38 x 37 mm Blumenstrauß
Johann Funk 40 mm
ErsttagZusatzstempel
Posthorn der Villacher Faschingspost
40 x 30 mm Silhouette des Hauptschulgebäudes
36 mm Blende, Schriftzug
ErsttagZusatzstempel
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600
*) Gefälligkeitsabstempelungen – wenn nicht anders angegeben – nur bei der Zentralen Stempelstelle-Philatelie, Fleischmarkt 19, 1010 Wien. **) v-Stempel: Seit 1. Juli 2007 sind jene Sonderstempel (ausgenommen Ersttag-Sonderstempel), die bei den Sonderpostämtern anlässlich von philatelistischen Veranstaltungen (Werbeschauen, Philatelistischer Salon, Austria Cup, Ausstellungen Rang I, II und III) verwendet werden, mit dem Kennbuchstaben „v“ versehen.
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