Vontobel Private Banking Das Magazin f端r Privatkunden Ausgabe Winter 2013
Inseln Eine Welt f端r sich.
„Wie sehr wünschte ich, dass es da draussen eine Insel gäbe für weise und gutwillige Menschen. An einem solchen Ort würde sogar ich ein glühender Patriot.“ Albert Einstein (1879–1955), Physiker
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser Beim Begriff „Insel“ denken viele Menschen an unberührte Paradiese, an Ruhe, vielleicht aber auch an weit entfernte, einsame Orte. Es ist ein vielseitiger Begriff, welchen wir zum Thema dieser Ausgabe des „blue“ gewählt haben. Entsprechend überraschende und spannende Geschichten können wir Ihnen präsentieren.
richtige Einschätzung und das Verständnis von Risiken ist dabei ein zentrales Element. So gewinnen wir die Sicherheit, um werterhaltend zu investieren und sich bietende Chancen richtig zu nutzen. Mit klaren Prozessen und einer hohen Disziplin arbeiten wir an einer stetigen Entwicklung und Sicherung Ihres Vermögens.
Bekanntlich gibt es nicht nur Inseln im geografischen Sinn, sondern auch wirtschaftliche Inseln oder gar Investment themen, welche Merkmale einer Insel aufweisen. So haben unsere Spezialisten ihren Beitrag zum Thema Chancen unter den Titel „Gold – Insel der Seligen trotz fehlendem Ertrag“ gestellt. Eine interessante Perspektive für Ihre Investments im neuen Jahr.
Geniessen Sie die Lektüre der Inselgeschichten, welche wir für Sie entdeckt haben.
Auch 2013 erfordert erfolgreiches Investieren ein gutes Verständnis der Finanzmärkte. Dabei setzt Vontobel auf erfahrene Mitarbeiter, welche das Marktumfeld laufend analysieren. Die
Ich wünsche Ihnen persönlich und auch im Namen von Vontobel alles Gute für 2013. Herzlich
Georg Schubiger, Leiter Private Banking
Möchten Sie „blue“ auch auf Ihrem iPad lesen? Download und Informationen unter www.vontobel.com/blue oder direkt im App Store.
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6 Wo eine Welt zu Ende geht. Die wilde Schönheit der Ostseeinsel Hiddensee erleben im Winter nur um die tausend ständige Bewohner. Einer von ihnen ist Hubert Thürke, einer der letzten Ostseefischer. 4 blue
Inseln – überraschend vielfältig und immer anders. Faszination Insel – faszinierende Fakten.
Foto: Sandro Diener
Foto: Sandro Diener
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Foto: Sandro Diener
Inhalt
12 Inselhüpfer und Abenteurer. Von zwei, die sich auf ein Abenteuer eingelassen haben. Auf den Spuren der Entdecker von der Arktis bis zur Antarktis Insel um Insel neu entdecken.
16 Die Sicherheitsinsel in der Schweizer Alpenfestung. Er hatte die Idee von einer ganz anderen Insel. Dolf Wipfli, CEO von Swiss Data Safe, baute eine Alpenfestung zur Hochsicherheitsinsel aus.
Foto: Gallerystock Foto: Christian Grund
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Makro: Schwellenländer – Wachstumsmotoren und politische Schwergewichte. Politisch auf dem Vormarsch, gesunde Staatsfinanzen, Zinssenkungspotenzial und eine konsumfreudige Bevölkerung – aufstrebende Länder als Helfer in der Not.
Die Schweiz – ein Meer von über 3000 Inseln. Es werden jeden Monat und jedes Jahr mehr. Verkehrsinseln in der Schweiz – eine kleine Entdeckungsreise zu Schönheiten und anderem.
Kolumne: Die Insel, die wir oft aufsuchen. Dr. phil. Manuel Bachmann über die Inseln die wir oft aufsuchen, ein überschaubarer Ort mit einer besonderen Grenze voller Sehnsucht und Geheimnissen.
Blaue Seiten: Vermischtes aus der Vontobel-Gruppe. Eine Zusammenstellung von News aus allen Geschäftsbereichen.
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Foto: Getty Images
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Chancen: Gold – Insel der Seligen trotz fehlendem Ertrag.
The Vontobel Guide: Ausgehtipps. Vontobel-Teams aus Hamburg, Dubai, Hongkong und Basel stellen Ihnen ihre lokalen Highlights vor.
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Buchecke Atlas der abgelegenen Inseln – Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde. blue 5
Interview: Urs Thaler // Fotos: Sandro Diener
Hiddensee ist klein. 18 Kilometer lang, an der schmalsten Stelle nur 300 Meter breit, an der breitesten drei Kilometer. Im Winter, wenn die Touristen weg sind, leben auf der Ostseeinsel gerade noch 1014 Menschen. Einer von ihnen ist Hubert Thürke. Er gehört einer aussterbenden Art an – den Ostseefischern. Wie sein Bruder Michael und sein Vater Johannes.
Thema: Ostseeinsel
Wo eine Welt zu Ende geht. Die Anreise nach Hiddensee ist, zugegeben, etwas kompliziert. Die Berliner, Frankfurter oder Münchner sind heute schneller in Mallorca bei Ballermann & Co als im viel näheren Hiddensee. Sie sind auch schneller auf der Nordseeinsel Sylt, wo die Besucher ihren Porsche oder Maybach bequem auf den Autozug verladen und über den Hindenburgdamm auf die Insel mitnehmen können. Anders in Hiddensee. Auf die Ostseeinsel fährt weder Autozug noch Bimmelbahn. Es gibt auch keinen Linienflug, keine Autofähre, nur ab und zu ein Personenschiff. Vor Kurzem ist zwar im Inseldorf Vitte ein Helikopterlandeplatz hinzugekommen. Doch der ist für medizinische Notfälle gedacht. Und für Versorgungsflüge, wenn die Ostsee zufriert oder wenn die Insel von einer Sturmflut heimgesucht wird. Sylt und Hiddensee, das ist wie Feuer und Wasser. Oder wie Lärm und Stille. Die Wende und die Folgen In Deutschland gibt es zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch immer ein Gefälle zwischen Ost und West. Manchmal ist das Gefälle ökonomisch bedingt, manchmal psychologisch, manchmal sozial, manchmal auch bloss eingebildet. Das Gefälle schwingt bei vielen Diskussionen mit – auf Bundesebene, zwischen den Bundesländern und auch ganz unten im Alltag, wo das Leben konkret ist. Sylt liegt im Westen, Hiddensee im Osten. Dort, in Mecklenburg-Vorpommern, haben die Menschen eine recht direkte Art, um die Facetten des West-Ost-Unterschiedes zu erklären. Sie sagen nämlich: „Wer nach Sylt fährt, will gesehen werden. Wer nach Hiddensee kommt, will seine Ruhe haben.“ Viele Besucher, welche die Ostseegegend kennen, sagen, Hiddensee sei ein Paradies. Und für ein Paradies ist Ruhe natürlich 6 blue Thema
die bessere Voraussetzung als Krach und Lärm. Andreas Arendt ist ein zugewanderter Sachse aus Leipzig und kann einschlägige Beobachtungen zum Ost-West-Gefälle beisteuern. Mag sein, dass er als Ossi nicht ganz objektiv ist, aber seine Aussagen werden von andern Inselbewohnern bestätigt. Seit über 20 Jahren führt er am Kirchweg 19 in Kloster die Inselbuchhandlung, wo er mit vielen Leuten ins Gespräch kommt. Arendt hat beobachtet, wie nach der Wende viele Westdeutsche, vor allem Hamburger, in Hiddensee Immobilien erworben haben. „Manche“, sagt der Buchhändler, „verkauften die Häuser nach wenigen Jahren wieder.“ Sie seien mit der Insel und mit der Mentalität der Inselbewohner nicht klargekommen: „Auf Hiddensee kann man einfach nicht richtig angeben“, sagt er. „Nicht einmal den Bentley kann man auf der autofreien Insel spazierenfahren.“ Und weil die meisten Strassen und Wege sandig, erdig und unbefestigt sind, sei es sowieso besser, auch die piekfeinen Schuhe gleich zu Hause zu lassen. Findet Arendt. „Angeber interessieren hier keinen“, sagt er, „und ein Restaurant, wo man zu zweit mehr als 300 Euro ausgeben könnte, kann man auf Hiddensee lange suchen.“ Die Geschäfte gehen schlechter Ja, die Wende hat auf Hiddensee Spuren hinterlassen, auch positive, das ist gar keine Frage. In den drei Inseldörfern Neuendorf, Vitte und Kloster sind grosszügige, moderne Hafenanlagen entstanden. In Vitte, das grosse Freiflächen besass, gibt es viele neue Häuser. In Neuendorf, Kloster und Grieben sind viele Gebäude wieder auf Vordermann gebracht worden. Auch der weithin sichtbare Leuchtturm auf dem Dornbusch leuchtet wieder weiss und rot. Die hässliche DDR-Kaufhalle in Vitte („Heute im Angebot – von fast allem nichts“) ist abgerissen worden. Wohl am stärksten hat sich nach der Wende die Situation der Hiddenseefischer verändert.
Der Ostseefischer Hubert Thürke auf seinem Fischkutter „Vit009“ vor der Insel Hiddensee.
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„Und zwar nicht zum Guten“, meinen Johannes und Hubert Thürke übereinstimmend. Die Rechnung der beiden Fischer ist schnell gemacht. In der DDR bekamen sie verbilligten Diesel für den Fischkutter, und die Abnahmepreise für den Fisch waren garantiert. Der Liter Sprit kostete die Fischer lumpige 13 Pfennig, heute müssen sie 80 oder 90 Cents bezahlen, manchmal gar einen Euro. Die Preise für den Fisch entwickelten sich genau umgekehrt. In der DDR waren die Preise stabil und verhältnismässig hoch. Vater Johannes Thürke (79) nennt Beträge bis zu einer Mark für das Kilo Fisch. Heute bekommt sein 54-jähriger Sohn noch 20 bis 30 Cents für das Kilo Hering, wenn er ihn an den Handel verkauft. Ein schlechtes Geschäft. Kein Wunder, dass Hubert Thürke heute in Kloster der letzte Berufsfischer ist. In Neuendorf und Vitte gibt es noch ein paar weitere, darunter auch Hubert Thürkes jüngeren Bruder Michael (52). Insgesamt zählt Hiddensee gegenwärtig noch ein gutes Dutzend Berufsfischer. Vor drei Jahren waren es noch 20. Und vor 1989, erinnern sich die Thürkes, habe es in den besten Jahren an die 120 Berufsfischer auf der Insel gegeben. Damals war die Fischerei noch ein Wirtschaftszweig mit Gewicht. Die Wertschöpfungskette wurde auf der Insel mit Nebenbetrieben wie Salzerei, Räucherei, Gaststätte, Verkaufsstelle, Transport- und Instandhaltungsbetrieben ergänzt, was weiteren Personen Arbeit brachte. Doch das ist definitiv vorbei. Widerstand und Anpassung Die Fischerei wurde auf Hiddensee im 18. und 19. Jahrhundert meistens gemeinschaftlich betrieben. Im Hiddenseer Dialekt hiess das: „Tohoop fischen“, zu Hauf fischen. Das hatte zwei Gründe: Ein einzelner Fischer hätte die Investition für Boot, Netze und Reusen kaum aufbringen können. Zudem benötigten viele Fangtechniken die Zusammenarbeit von mehreren Männern. Es gab Bootsgemeinschaften von drei bis vier Fischern und bei der Garnfischerei mit Zugnetzen solche von acht bis zwölf Personen. Sehr aufwendig war die Fangtechnik mit bis zu 500 Meter langen Kammerreusen. Diese wurden nicht draussen in der Ostsee gesetzt, sondern im Bodden, dem flachen Gewässer zwischen Hiddensee und Rügen. Die schlauchartigen Reusen wurden an schweren Pfählen von der Länge einer Telefonstange befestigt. Dies benötigte den Einsatz von mehreren körperlich sehr kräftigen Fischern. In den DDR-Jahren versuchten die staatlichen Behörden mit grossem Druck, die althergebrachten Fischereikommünen gleichzuschalten und in Produktionsgenossenschaften überzuführen. Doch gegen die harten Köpfe der Fischer von Hiddensee hatte die Staatsmacht ihre liebe Mühe. Diese verteidigten ihre Autonomie mit einer unglaublichen Zähigkeit. Es gelang deshalb dem sozialistischen Staat nur sehr langsam, die Herrschaft über die Produktionsmittel zu erlangen und die Fischer in sogenannte FPGs zu drängen. Die Absatz- und Preisgarantie trug sicherlich dazu bei, den Widerstand der Fischer nach und nach aufzuweichen. Und als die Fischer die Möglichkeit erhielten, den Fang, der über dem Ablieferungssoll lag, auf dem freien Markt zu verkaufen, er8 blue Thema
langten sie eine relativ krisenfreie Stellung – möglicherweise erstmals in ihrer ganzen Geschichte. Es ist wohl dieser wirtschaftlichen Absicherung zu verdanken, die bei vielen Fischern das Urteil über die DDR so milde ausfallen lässt. Bei Johannes Thürke gibt es einen weiteren Grund. Seine Augen beginnen heute noch zu leuchten, wenn er erzählt, dass es ihm gelungen ist, über all die DDR-Jahre das Eigentum an seinem Motorschiff zu verteidigen. Nach der Wende sind viele Fischereigemeinschaften zerbrochen. Mag sein, dass es dank zunehmender Motorisierung und Technisierung auf dem Schiff weniger Hände braucht als früher. Mag sein, dass der Trend zur Individualisierung auch vor den Fischern nicht haltmacht. Jedenfalls fährt auch Hubert Thürke seit Jahren allein hinaus. Fischer sind Frühaufsteher. Um fünf Uhr ist Tagwache oder noch früher. Mit seinem Fischkutter „Vit009“ will Hubert Thürke draussen sein, bevor es hell wird. Auf dem Libben wird er das Stellnetz setzen. 200 Meter lang ist es und fünf Meter tief. Das Netz bleibt dann 24 Stunden draussen. Wie gross wird der Fang sein? Der gross gewachsene, kräftige Mann kratzt sich am Kopf, denkt eine Weile nach und sagt dann: „20 Kisten zu 25 Kilo vielleicht.“ Dann feilt er auf seiner Werkbank vor dem Schuppen am Hafen weiter an einer Dichtung herum und schweigt. Ein paar Minuten später brummt er: „Vielleicht auch nur zehn Kisten. Kann man nie voraussagen. Es kommt immer darauf an, wohin es den Fisch zieht.“ Seit die Preise dermassen gefallen sind, vermarktet Hubert Thürke den Fisch selber. Direkt an die Endkunden. Vor einigen Jahren hat er in Ueckermünde am Stettiner Haff eine heruntergekommene Barkasse erworben und nach Kloster schleppen lassen. Das Beiboot mit Jahrgang 1930 hiess ursprünglich „Cremon VIII“ und beherbergte auch schon Hans Albers, den berühmten Schauspieler. Thürke richtete das Schiff wieder her, vertäute es fest an seinem Steg im Hafen von Kloster, taufte es auf „Willi“ um und verkauft dort seither seinen Fang als Räucher- wie als Frischfisch. In den Sommermonaten, wenn die Touristen da sind, ist das Angebot gross: Heringssalat, Rollmops, Brathering, Fischbrötchen, Buletten, Kartoffelsalat, Räucherfische und auch Kaffee und Kuchen. In der ersten Zeit bewirtete seine Schwester die Gäste und half, den Laden richtig in Schwung zu bringen. Seit sie nach Berlin geheiratet hat, macht der Fischer alles selber. Einsam wird es ihm auf der Barkasse auch im Winter nicht. Ständig schauen Leute vorbei: „Gibt’s frischen Hering?“ – „Hast du Dorsche gefangen?“ – Wie steht’s mit grünem Aal?“ – „Wie viel brauchste denn“, fragt der Fischer zurück. „Bis wann soll ich sie dir herrichten?“ – „Ja, morgen Nachmittag, kannst du den Fisch abholen.“ Das Wunder von Hiddensee Als die Leute wieder weggegangen sind, kramt Hubert Thürke ein Fotoalbum hervor. Zu jedem Bild nennt er die Namen und weiss die passende Geschichte dazu. So blättert er Seite um Seite um, bis wir beim Wunder von Hiddensee angelangt sind. Eine wahre Geschichte, wie die Fotografien beweisen. Es
war an einem Wochenende im Jahre 2006. Hubert Thürke war wie üblich früh am Morgen draussen gewesen und hatte sein Netz eingeholt. Der Fang war enttäuschend ausgefallen. Also fuhr er zurück, legte mit der „Vit009“ im Hafen von Kloster an und machte sich daran, den schmalen Fang zu verarbeiten. Eine Stunde später kam eine Frau über den Steg gelaufen. Sie fragte nach Dorsch, aber Thürke hatte am Morgen keinen einzigen gefangen. „Gibt‘s nicht“, sagte er und bot als Alternative Hering und Flunder an. Doch die Frau blieb hartnäckig. Sie wollte unbedingt Dorsch haben und flehte Hubert Thürke an, ob er für sie nicht noch einmal hinausfahren könne. „Also fuhr ich nochmals hoch bis weit über den Libben hinauf und schleppte vier Stunden lang. Das Netz wurde voll und voller. Die Dorsche sprangen mir buchstäblich aufs Schiff, zu Hunderten, zu Tausenden.“ Und das alles nur, weil eine Frau zwei, drei Dorsche haben wollte. Hubert Thürke kehrte schliesslich mit acht Tonnen Dorsch nach Hiddensee zurück. Die Bilder im Fotoalbum zeigen einen Schiffsboden, der übersät war von Fischen. Als das voll beladene Schiff
in den Hafen fuhr, stand Vater Johannes auf dem Anlegesteg. Zunächst glaubte er, der Kutter sei am Sinken, weil er so ungewöhnlich tief im Wasser lag. Hubert Thürkes Wunder von Hiddensee blieb ein einmaliges Ereignis. Es hat sich seither nie mehr wiederholt. Auch kürzlich nicht, als der Hiddenseefischer am Donnerstagmorgen hinausfuhr, um das Stellnetz einzuholen, das er am Vortag im Libben platziert hatte. Zurück brachte Hubert Thürke nicht die prognostizierten 20 Kisten. Auch nicht zehn. Sondern bloss zwei Kisten Hering, ein paar Dorsche und eine Flunder. Alles in allem ein Fang, der dem Fischer im Direktverkauf maximal 120 Euro brutto einbringt, wenn er alles absetzen kann. Hätte er an den Handel verkauft, so wären ihm 10 bis 14 Euro geblieben. Für fast zwei Tage Arbeit. Aber wer weiss. Vielleicht taucht ja die Dorsch-Frau wieder mal auf. Oder sonst jemand mit einer ungewöhnlichen Bitte. Mehr auf dem iPad Film „Hiddensee nüchtern be-
Frühmorgens, bevor es richtig hell wird, ist Hubert Thürke bereits draussen auf
trachtet“, ein Reisetip des WDR
See, um das Stellnetz zu setzen.
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breit
16 m
und 46 m lang ist die Insel Bishop Rock, die kleinste bebaute Insel der Welt. Die Insel befindet sich am äussersten westlichen Ende der zu Grossbritannien gehörenden Scilly-Inseln und gilt als die westlichste Klippe Mitteleuropas.
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landeten die Portugiesen auf den Molukken,
den sogenannten „Gewürzinseln“. Sie errichteten dort den ersten europäischen Stützpunkt – mit dem Ziel, den Gewürzhandel nach Europa zu kontrollieren. Das Handelsmonopol auf Muskatnuss, Pfeffer und andere duftende Kostbarkeiten barg immense Reichtümer.
3,5 Schlangen/100 m2 leben auf der Ilha da Queimada Grande, auch „Insel des Todes“ oder „Schlangeninsel“ genannt. Das macht 15'000 hochgiftige Insel-Lanzenottern auf einer Fläche von 430’000 m2. Die Insel liegt 33 Kilometer vor der brasilianischen Südostküste und steht unter Naturschutz. Das Betreten der Insel sowie das Fischen in einem Umkreis von einem Kilometer sind verboten.
100 Häuser stehen auf der 1,2 ha grossen Insel Santa Cruz del Islote in Kolumbien. Sie gilt als die dichtest besiedelte Insel der Welt. Auf ihr leben ca. 1200 Menschen, was rechnerisch einer Bevölkerungsdichte von 100’000 Einwohner pro Quadratkilometer entspricht. Der grösste öffentliche Platz ist so gross wie ein halbes Tennisfeld.
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45’000 £
270 km²
kostet die günstigste Insel. Sie heisst „Eilean an Seamraig“ und liegt an der Westküste von Schottland. Man darf sie nicht bebauen, aber auf 15’700 m2 spazieren gehen.
gross ist die Isla de Ometepe im Nicaraguasee und ist weltweit die grösste vulkanische Insel in einem Süsswassersee. Sie liegt im Departamento Rivas der Republik Nicaragua in Mittelamerika.
10’250 m misst die Höhe des Mount Mauna Kea.
Er steht auf Big Island, der grössten Insel der Hawaii-Inseln, und ist zugleich der höchste Berg der Welt – wenn man nicht nur die 4205 m, welche aus dem Meer ragen, zählt, sondern den Berg vom Meeresboden aus misst.
Fotos: 123RF, Shutterstock
3 Jahre
hält eine künstlich erbaute Schilf-Insel
der ethnischen Gruppe der Urus in Peru. Insgesamt treiben etwa zwanzig Inseln im Titicacasee vor Puno, allerdings variiert ihre Zahl aufgrund der Vergänglichkeit des Materials. Auf den Hauptinseln gibt es zwei Schulen und auch zwei Tempel. Mehr auf dem iPad Weitere Fakten, Bilder und Filme
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Thema: Inselhüpfer
Inselhüpfer und Abenteurer. Text: Sara Osmani // Foto: Sandro Diener
Die Schweizerin Léonie Suter und der Australier Patrick Lewis segeln um die halbe Welt. Von der Arktis zur Antarktis. Sieben Monate liegen hinter ihnen, noch mehr vor ihnen. Die zwei Naturwissenschaftler wollen wissen, wie es den grossen Entdeckern erging, als sie auf Inseln stiessen, wo zuvor noch keiner war. Und was sich seither verändert hat.
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Bald stechen sie wieder in See. Die Naturwissenschafter LĂŠonie Suter und Patrick Lewis auf den Cliffs of Moher in Irland.
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1 Léonie Suter am Steuer der „Widdershins“ auf dem Seeweg von Dublin nach Wales.
2008 schloss Léonie Suter ihr Masterstudium in Biologie an der ETH Zürich ab. Dann reiste sie Richtung Süden und liess die Wissensinsel ETH hinter sich. Die Baslerin wollte zunächst nach Australien und Neuseeland. Eine kleine Pause von der Wissenschaft. Einige Kontinente weiter, in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, lernte sie Patrick Lewis kennen. Der Australier, ebenfalls ein junger Naturwissenschafter, hatte gerade seine Saison als Touristenführer in der Antarktis beendet. Léonie Suter hätte unterdessen eigentlich wieder zurück an der ETH sein müssen, wo sie ihre Doktorarbeit in Angriff nehmen wollte. Doch kurz entschlossen bewilligte sie sich eine Verlängerung ihrer Ferien und reiste zusammen mit dem Australier auf dessen Motorrad während acht Wochen durch Südamerika. „Es war sehr aufregend“, erinnert sich die Baslerin und lacht. So begann die Geschichte zweier Menschen, die sich zufällig fanden und einander für ein zweites Projekt inspirierten, das noch viel ausgefallener sein sollte als das erste. Eine Reise vom hohen Norden hinab zum Südpol mit dem Ziel, Natur und Wildnis und viele Inseln zu entdecken. Ihre Erfahrungen wollen die jungen Forscher mit denjenigen der grossen Entdecker aus dem 16. Jahrhundert vergleichen, also beispielsweise mit Kolumbus, Cook, Magellan, Munk, Ocampo, Pereira, Saavedra, Schouten und anderen mehr. Jan Mayen, die besondere Insel Im Juni 2012 stachen Léonie Suter und Patrick Lewis mit ihrem Segelschiff „Widdershins“ in See. In Tromsø im Norden Norwegens nahmen sie Kurs auf die Spitzbergen, eine nördlich des Polarkreises gelegene Inselgruppe, die sie während rund eines Monates ausgiebig erkundeten. Von dort segelten sie in sechs Tagen nach Jan Mayen, einer Insel, die eigentlich bloss als Zwischenstopp zwischen den Spitzbergen und Grönland gedacht war. „Jan Mayen fühlte sich an wie das Ende der Welt“, erinnert sich die junge Wissenschafterin an die Vulkaninsel. Weit weg von allem und anders als alles, was sie bisher gesehen hatte. Die Insel besteht aus nicht viel mehr als dem Vulkan Beerenberg. Am Fusse des 14 blue Thema
2 80° im Norden. Die „Widdershins“ ankert an der Nordküste von Spitzbergen. 3 Tauchgang mit Qualle im eisigen Meerwasser. 4 Léonie Suter erkundet in Norwegen unweit des Polarkreises eine Eishöhle. Alle Bilder: Léonie Suter und Patrick Lewis.
Berges liegen bizarre Felsformationen umgeben von schwarzem Sand. „Es war“, sagt Léonie Suter, „als käme man in einer ganz anderen Welt an. In eine Welt, in die davor noch niemand seinen Fuss gesetzt hat. Ja, wir fühlten uns an jenem Tag wie Entdecker.“ Aufregende Entdeckungen sind Teil ihrer Reise, Pannen auch. Als das Paar Anfang September 2012 in Island ankam, gab der Schiffsmotor den Geist auf. Die Herbststürme zogen früher auf als erwartet, und so mussten sie ihre Route komplett ändern. Zu riskant wäre eine dreiwöchige Seefahrt nach Neufundland gewesen. Es regnete unaufhörlich, die Heizung funktionierte nicht mehr, und Feuchtigkeit drang in die Kabine. Unter misslichen Bedingungen harrten die beiden im Norden Islands fast zwei Wochen aus, bis der Motor mithilfe von Einheimischen repariert war. Nach einer trockenen Nacht im Gästezimmer der grosszügigen isländischen Mechanikerfamilie stachen sie wieder in See und gelangten über die Färöer-Inseln nach Schottland. Als sie dort ankamen, hatten sie auch gleich ein erstes Zwischenziel durchbrochen: 5000 Seemeilen lagen hinter ihnen – oder umgerechnet 9260 Kilometer. Die Seemannstradition verlangt, dass man sich nach 5000 Seemeilen Seefahrt eine Schwalbe zwischen Daumen und Zeigefinger tätowieren lässt. Das Paar entschied sich jedoch für eine andere symbolische Handlung. Sie adoptierten einen Welpen, einen Jack-Russell-Terrier. Das Hündchen erhielt den Namen Sparrow. Den Namen leiteten sie von einem andern Seefahrer ab: vom Piraten Jack Sparrow aus „Pirates of the Caribbean“. Mit Sparrow hatte sich die Besatzung der „Widdershins“ um ein weiteres Mitglied vermehrt. Zu dritt ging es weiter Richtung Irland und England und von dort über Spanien und Portugal auf die Kanari-
schen Inseln. Anders als Patrick Lewis hatte die Baslerin bis jetzt wenig Zeit, sich mit den Berichten früherer Entdecker auseinanderzusetzen. Sie ist darüber jedoch nicht unglücklich. So kann sie Insel für Insel unvoreingenommen neu entdecken. Nach den Kapverdischen Inseln steht die Überquerung des Atlantiks bevor. In der Karibik endet im Februar 2013 die erste Etappe. Nach einer Pause, in der wieder alles auf Vordermann gebracht wird, geht es dann weiter südwärts mehr oder weniger entlang der Ostküste Mittel- und Lateinamerikas. Spätestens im Januar 2014 wollen Léonie Suter und Patrick Lewis die Antarktis erreicht haben. Auf See wechselt sich das eingespielte Duo im Vierstundentakt ab. Eine Person segelt, die andere ruht sich aus oder bereitet auf dem Paraffinherd eine Mahlzeit zu. Die vier Stunden am Steuer gehen entweder im Nu vorbei oder ziehen sich grausam in die Länge. Manchmal stellte sich eine Art Schwindelgefühl ein, ein Schwindelgefühl gegenüber der Zeit. Besonders in den Sommermonaten war dies der Fall, als es in der Arktis täglich 24 Stunden hell war. War es noch Sonntag oder schon Montag? Keine Ahnung. Aber es spielte eigentlich auch keine Rolle. Denn auch der Lebensrhythmus war so gleichförmig wie der Wellenschlag des Meeres. Segeln, schlafen, segeln. Schlafen, segeln, schlafen. Erst als die beiden Seefahrer wieder an Land gingen, wurde ihnen bewusst, wie lange sie unterwegs gewesen waren. „Man kommt irgendwo an und hat keine Ahnung, welcher Tag heute ist.“ Manchmal kamen sie nachts um zwei Uhr auf einer Insel an und waren so aufgedreht, dass sie nicht bis zum Morgen warten wollten, um die Umgebung zu erkunden, sondern gleich loszogen. Hell war es ja eh schon. Als Forscher interessiert sie der Austausch Wenn sie nicht die Landschaft auf den Inseln entdecken, sammeln sie im Rahmen des Projektes www.reeflivesurvey.com Daten zur Biodiversität von Meeresböden. Sie machten Tauchgänge in Gegenden, die noch nicht erfasst sind, und sammeln Daten über Vorkommen und Häufigkeit von Fischen und wirbellosen Lebewesen. Die Daten werden weltweit nach einheitlicher Methode erhoben und in einer zentralen Datenbank gesammelt, wo sie für weitere wissenschaftliche Studien abrufbar sind. Die Organisatoren des Projektes haben dem Paar Teile der Taucherausrüstung gespendet. „Reef Life Survey“ ist für die beiden Wissenschafter ein Nebenprojekt. Die Motivation für das Abenteuer „Two in the blue“ liegt woanders. Patrick Lewis fasst die Motivation in einem Satz zusammen: „Wir wollen die Welt sehen.“ Und möglichst viele Menschen dazu bringen, sich Gedanken zu machen über die Natur und das Leben, über Vergangenheit und Zukunft des Planeten. Beide führen auf ihrer Expedition ein Tagebuch. Zusammentragen werden sie ihre Eindrücke später in einem Buch. Im Blog „Two in the blue“ hält das Paar Freunde, Verwandte und Interessierte schon jetzt auf dem Laufenden über die Nord-Süd-Expedition. Der Blog ist eine Art Verbindungsstück zum „Rest der Welt“
und dient natürlich auch der Mittelbeschaffung. Sponsoren und Einzelspenden sind den beiden jederzeit willkommen, damit ihr Projekt auch finanziell nicht strandet. Was ist der grösste Unterschied zwischen dem Leben auf dem Festland und jenem auf einer Insel? Die Biologin sagt, es sei der Zusammenhalt. Inselbewohner scheuen sich davor, die Insel zu verlassen, sie organisieren sich viel stärker untereinander, helfen sich gegenseitig und verlassen sich auf das starke Netz der Gemeinschaft. Auf dem Festland dagegen ist man nicht abhängig voneinander. Man überlebt gut ohne einander. Ein weiterer Unterschied: Viele Umweltprobleme sind sehr weit weg von Westeuropa und betreffen uns nicht direkt. So wird zwar bei uns viel über den Wandel in der Umwelt gesprochen, doch was es heisst, tatsächlich davon betroffen zu sein, erlebten die beiden Weltreisenden erst im hohen Norden. Viele Inselbewohner sind dort abhängig von der Fischerei, deren Rahmenbedingungen sich in bestimmten Gegenden rasant verschlechtern. Doch die Inselbewohner haben oft keine Alternativen, weil die Fischerei der Haupterwerbszweig ist. Was tun? Wie sich den Bedingungen anpassen, die sich verändert haben? Die Insel zu verlassen, ist für die wenigsten eine Option. Auf grossen Inseln gibt es immerhin die Möglichkeit, in die Stadt zu ziehen und dort in einem andern Beruf Fuss zu fassen. Weit, weit hinaus ins Blaue Manchmal ist das Leben unterwegs einsam und anstrengend. „Wir müssen uns dann in Erinnerung rufen, weshalb wir das überhaupt machen“. Bei jeder Ankunft auf einer neuen Insel wissen die zwei aber wieder ganz genau, weshalb sie die Strapazen auf sich nehmen: „Man kommt ans Ufer, kein Mensch weit und breit, man ist aufgeregt und fühlt sich unglaublich frei.“ In solchen Momenten fühlen sie sich wie wahre Entdecker – auch wenn schon andere vor ihnen den Fuss auf die Insel gesetzt haben. In solchen Momenten sind jede Anstrengung und jede Mühsal vergessen. Das unbeschreibliche Gefühl der Freiheit gibt neue Kraft um weiterzumachen. Weiterzumachen mit ihrer Reise – weit, weit hinaus ins Blaue. Léonie Suter (30) wuchs in Allschwil bei Basel auf. Sie studierte Biologie an der ETH Zürich und doktorierte 2012 am Institut für Integrative Biologie. Seit Juni 2012 ist sie mit ihrem Partner Patrick Lewis (32) auf dem Segelschiff von der Arktis zur Antarktis unterwegs. Nach Abschluss der Expedition im Januar 2014 wollen beide in Australien sesshaft werden. Weitere Informationen: www.twointheblue.com
Mehr auf dem iPad Weitere Reisebilder zum Projekt „Two in the Blue“. blue Thema 15
Interview: Angela Obrist // Fotos: Sandro Diener
Im Herzen der Schweiz, tief im Innern der Urner Berge, befinden sich weitläufige Bunkersysteme. Der Bundesrat hätte im Kriegsfall von hier aus das Land regiert, damals, als 1939 die Zerstörung Europas begann. Doch für den Bunker kam der Ernstfall erst viel später: Als die Firma Swiss Data Safe die Alpenfestung übernahm und zur Hochsicherheitsinsel ausbaute. Für Kunden, deren Werte alle Stürme dieser Welt überdauern sollen. Geheim und diskret.
Thema: Alpeninsel
Die Sicherheitsinsel in der Schweizer Alpenfestung. In den Schweizer Alpen gibt es viele geheimnisumwitterte Inseln, die der Sicherheit des Landes dienen. Festungen, Bunker, Réduit-Anlagen. Die Schweizer Armee baute vor und während des Zweiten Weltkrieges von Graubünden über die Innerschweiz bis ins Wallis und ins Berner Oberland komplexe Festungsanlagen tief hinein ins Alpengebirge. Eine von ihnen ist die Festung im Brindlistollen bei Amsteg. Obwohl der ehemalige Bundesratsbunker, den die Landesregierung im Kriegsfall bezogen hätte, mittlerweile ausgemustert ist, schützt er noch immer viel Wertvolles, und dies auf höchster Sicherheitsstufe. Die Firma Swiss Data Safe hat die Kavernen in den Urner Alpen mit viel Hightech zu einer Hochsicherheitsinsel im Berg umgebaut. „Wir bieten Unternehmen und Privatpersonen mit hohem Sicherheitsbedürfnis eine Möglichkeit, elektronische und physische Werte zu lagern“, erklärt Dolf Wipfli mit der gebotenen Zurückhaltung des diskreten Geschäftsmannes. Er ist CEO des 2001 gegründeten Unternehmens, das mit der Hochsicherheitsinsel eine Dienstleistung anbietet, die auf zunehmende Nachfrage stösst. Doppelt und dreifach gesichert Es ist ein höchst diskretes Geschäft, das die Swiss Data Safe im Berg betreibt. Das zeigt sich für die Besucherin bereits bei der unscheinbaren Stahltüre, die den Eingang zum Bunker hinter einer Felswand bei Amsteg verschliesst. Dolf Wipfli führt hinein in die Räume, die damals wie heute nur wenige Menschen betreten dürfen. Zunächst geht es durch einen kurzen Tunnel. Der breitschultrige Wipfli stellt sich vor die erste von drei massiven Stahltüren mit elektronischer 16 blue Thema
Sicherung. Er tippt verdeckt eine Zahlenkombination ein. Für einen Moment sind nur die elektronischen Piepstöne zu hören. Als die Türe aufgeht, ist man überrascht, wie hell und modern es dahinter aussieht. Nachdem die ersten Sicherheitsschleusen überwunden sind, geht es durch einen langen, steril wirkenden Korridor weiter, von dem viele Türen abgehen. Hinter all diesen verschlossenen Türen befinden sich die Kundenräume. Im Berg gibt es ein Hochsicherheitsrechenzentrum, das den Kunden ITDienstleistungen im Bereich des Housing und Hosting anbietet. Um den laufend steigenden Sicherheitsbedürfnissen und Qualitätsansprüchen der Kunden im IT-Bereich gerecht zu werden, arbeitet Swiss Data Safe mit TÜV Trust IT zusammen. Es geht dabei nicht nur um zertifizierte Rechenzentren, sondern um hochsichere Dienstleistungen wie zum Beispiel den Secure Workspace und abgeschlossene Data-Rooms auf einer TÜV-Trusted-Plattform. Swiss Data Safe stellt seinen Kunden buchstäblich atombombensichere Räumlichkeiten mit allen nötigen redundanten Systemen zur Verfügung und kann sogar ganze Serversysteme im Kundenauftrag betreiben. „Für den Ernstfall muss ein Unternehmen sicherstellen, dass keine Daten verloren gehen. Nach einem Störfall muss eine Firma so rasch wie möglich wieder mit auf den Daten des Status quo ante weiterarbeiten können. Deshalb verfügen Firmen meist über zwei unabhängige Serversysteme – eines in der Unternehmung selber und eines bei einem externen Anbieter, wie wir es sind“, erklärt Wipfli.
Dolf Wipfli, CEO von Swiss Data Safe, im historischen Teil seines Hightech-Bunkers in den Schweizer Alpen
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Was lässt sich über die anvertrauten Werte verraten, die tief im Berg drinnen lagern? Auch hier bleibt Wipfli zurückhaltend. Er sagt nur, dass im Bunker Akten und Archive lagern, die pro Kunde bis zu 20’000 Archivboxen aufweisen können. Ein aufgerüsteter ehemaliger Tresor der Schweizerischen Nationalbank dient für die sichere Aufbewahrung von Edelmetallen und Kunstgegenständen. „Die aktuell schwierige wirtschaftliche, politische und finanzielle Lage in vielen Ländern hat bei vielen Menschen das Vertrauen in die Institutionen schwinden lassen. In solchen Phasen suchen die Menschen Sicherheit in physischen Werten“, sagt Dolf Wipfli. Im Bunker finden also vielfältige Werte einen sicheren Platz. Wie bei Banken gilt auch bei Swiss Data Safe der Grundsatz: „Know your customer.“ Wipfli sagt, was darunter zu verstehen ist: „Zu unserem Schutz und dem unserer anderen Kunden gibt es bei uns keine Blackbox-Einlagerungen. Wir wissen immer ganz genau, was sich in unserem Bunker befindet“.
Dolf Wipfli öffnet eine Tür. Dahinter erstreckt sich dunkel und lang ein in den Fels getriebener Tunnel. Die Wände zeigen deutliche Spuren der weit zurückliegenden mühsamen Arbeit der Bunkererbauer – was für ein Kontrast zum hochmodernen Teil der Anlage. Im historischen Teil tropft es unablässig von den Felswänden. Zum ersten Mal wird der Besucherin bewusst: Wir befinden uns tief drinnen im Berg. Über uns liegen Abermillionen Tonnen Fels. Es ist ein etwas beängstigendes Gefühl. Und doch ist genau diese undurchdringbare steinerne Hülle der entscheidende Teil des Erfolgsrezeptes der Firma: „Die Sicherheit, die wir hier im Fels anbieten können, ist die höchstmögliche Sicherheit. Jedes Ereignis, das draussen passiert, sei es Stromausfall, Hochwasser oder Terrorangriff, hat keinen Einfluss auf die Systeme hier drinnen. Kein anderes Rechenzentrum in der Schweiz kann einen vergleichbaren Schutz bieten“, sagt Wipfli. Gerade in einem Ernstfall würde sich der Inselcharakter des Bunkers am deutlichsten zeigen: Abgeschlossen von der Aussenwelt, wäre über längere Zeit hinweg ein völlig autonomer Betrieb möglich.
„Je weniger man über unser
Geschäft weiss, desto kleiner ist die Angriffsfläche.“
Wie alles anfing Gedanken über seine aussergewöhnliche Geschäftsidee machte sich der Elektroningenieur bereits vor rund 20 Jahren. Damals gab die Schweizer Armee bekannt, dass sie ihren Immobilienbestand reduzieren wolle. Wipfli hatte nach seinem Studium mehrere Jahre für ein Schweizer Hochsicherheitsunternehmen gearbeitet und war so für die Sicherheitsthematik sensibilisiert. „Wieso nicht eine solche Anlage für den Zweck nutzen, zu dem sie gebaut wurde?“, fragte er sich. Die Festungen dienten der Sicherheit des Landes. „Könnte man die Anlage nicht auch für Sicherheitszwecke der Zivilwirtschaft nutzen?“, fragte sich der Urner. Als sich die Armee schliesslich zum Verkauf des Bunkers entschloss, bekam Dolf Wipfli den Zuschlag. „Es als Liebe auf den ersten Blick zu bezeichnen, wäre wohl übertrieben, aber die Faszination war von Anfang an da.“ Bis die Alpenfestung privat genutzt werden konnte, dauerte es nochmals vier Jahre. Für die riesige Anlage, die eine nutzbare Fläche von 2500 Quadratmetern aufweist, waren zahllose Bewilligungsverfahren nötig. Als der Bunker 1941 gebaut wurde, waren solche Bewilligungen nicht nötig. Die Anlage stand im Landesinteresse, galt als geheim und wurde vom Bund ohne Rücksicht auf Bau- und Zonenordnung erstellt. Die Urner Bevölkerung wusste zwar von der Existenz der Festung tief im Berg, doch nur wenige kannten deren Zweck. Die gewaltigen Kavernen wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den Granit des Gotthardmassivs gesprengt und gebohrt. „Ich habe enormen Respekt vor der damaligen Leistung der Ingenieure und Mineure, die mit bescheidenen Mitteln und in kürzester Zeit dem Berg diese weitläufige Bunkeranlage abgerungen haben“, sagt Dolf Wipfli und geleitet den Gast in jenen Teil der Anlage, der noch immer so aussieht wie in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. 18 blue Thema
Weitere Anlagen im Portefeuille Swiss Data Safe verzeichnete in den vergangenen zwölf Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Heute besitzt die Firma neben dem Bundesratsbunker bei Amsteg noch zwei grössere Festungen in der Region. Die Nachfrage nach Sicherheitsdienstleistungen steigt offenbar. Doch wer nutzt solche exklusiven Dienstleistungen? „Unsere Kunden sind natürliche und juristische Personen aus dem In- und Ausland, die ein hohes Sicherheitsbedürfnis für Daten und/oder physische Werte haben und dafür den grösstmöglichen Schutz beanspruchen“, erläutert Dolf Wipfli. Die Besucherin denkt an börsenkotierte Unternehmen, Finanzinstitute, Fondsgesellschaften, Vermögensverwalter und Family Offices. Und sie denkt natürlich auch an Goldbarren, die hinter dieser oder jener Türe lagern mögen. Doch vom CEO der Swiss Data Safe gibt es selbstredend keine Details darüber. Weder zu den verwahrten Vermögenswerten noch zur Kundenstruktur. Sicherheit ist für die Kunden das eine. Das andere, auf das sie ebenso viel Wert legen, ist die Diskretion. „Das Vertrauen in unsere Diskretion und in unsere Infrastruktur bildet die Grundlage unseres Geschäftes“, sagt Wipfli. „Ohne Vertrauen gewinnen wir keinen einzigen neuen Kunden. Und ohne Diskretion entsteht kein Vertrauen. Deshalb muss Diskretion in unserem Business sozusagen zur Lebenseinstellung gehören.“ Wipfli geht zurück durch den Tunnel und öffnet eine weitere Tür. Hier wartet die nächste Überraschung. Ein arvengetäfertes Treppenhaus führt hinauf ins Herzstück der Anlage: in die Wohnräume der Landesregierung. Lange Korridore gibt es auch hier, allerdings mit mehr Komfort und im landestypischen rustikalen
Chaletstil. Schilder signalisieren den Weg zu den Toiletten und den Notausgängen. Dolf Wipfli präsentiert ein Schlafzimmer mit Feldbett und kleinem Lavabo. „Das muss für die damalige Zeit recht komfortabel gewesen sein“, bemerkt er. Dann geht es weiter durch den Speisesaal in die Küche. Dort empfängt uns ein pastellgelber Landhausstil, der heute bereits wieder en vogue sein könnte. Auf einer Ablage thront eine Maschine. Es ist ein riesiger Fleischwolf, mit dem sich bestimmt eine ganze Armee verköstigen liesse. In der angrenzenden Vorratskammer steht eine weitere merkwürdige Apparatur, die aussieht wie ein Topf mit Beinen. Es ist eine automatische Kartoffelschälmaschine des Jahrgangs 1941. Dann geht es weiter in den Aufenthaltsraum. Mit dem rustikalen Holztisch und den bunten Bildern an der Wand wirkt der Raum sehr gemütlich. Man könnte sich direkt im nächsten Landgasthof oder in einem schönen Ferienhaus in den Bergen wähnen – wären da nicht die fehlenden Fenster. Auf dem Tisch steht eine zerbeulte Dose mit Kerzen, darauf warnt ein vergilbtes Etikett: „Kriegsreserven. Nur im Kriegsfall öffnen.“
Dolf Wipfli ist CEO der Firma Swiss Data Safe AG, die 2001 gegründet wurde. Er ist studierter Elektro- und Wirtschaftsingenieur sowie eidg. dipl. Marketingleiter und hat eine Berufslehre als Mechaniker absolviert. Vor seiner heutigen Tätigkeit war Wipfli unter anderem als Entwicklungsingenieur in einem Schweizer Hochsicherheitsunternehmen tätig.
„Diesen Teil des Bunkers haben wir originalgetreu belassen“, sagt Wipfli. „Es war alles so vorbereitet, dass man hier während Monaten hätte leben können“, erzählt Wipfli. Darüber, was im Bunker während der Zeit des Zweiten Weltkrieges vor sich ging, ist wenig bekannt. Schliesslich war die Armee damals nicht weniger verschwiegen als der heutige Besitzer. Doch dieser lässt sich immerhin noch eine historische Anekdote entlocken: „Der Bundesrat soll nach dem Krieg 1945 ein einziges Mal für einige Stunden hier gewesen sein. Das Hotel Stern und Post in Amsteg übernahm die Verpflegung und lieferte das Mittagessen an der Bunkertüre ab, von wo es die Ordonnanzen in den Speisesaal des Bundesratsbunkers brachten. Nach einer nachmittäglichen Jassrunde machten sich die Bundesräte dann aber bald wieder auf den Weg nach Bern“, erzählt Dolf Wipfli mit einem Schmunzeln. Der Rundgang ist zu Ende Nun geht es wieder eine Treppe hinab zurück in den modernen Teil der Anlage. Hier wird momentan eine weitere Ausbauetappe realisiert. „Wir bauen Schritt für Schritt aus“, sagt Wipfli. „So können wir jeweils optimal auf neue Bedürfnisse der Kunden eingehen.“ Bald schon wird das Unternehmen den Kunden private Tresorräume mit einer Fläche von 25 Quadratmetern zum Alleingebrauch anbieten können. „Auch hier haben wir uns für den Standard mit der höchsten Sicherheitsstufe entschieden“, sagt der Firmenchef. Allein die Stahltüre eines solchen Tresorraumes ist rund 2,5 Tonnen schwer. Der gesamte Raum ist als in sich geschlossenes System konzipiert und wiegt rund 60 Tonnen. Eine Insel in der Insel. Es macht ganz den Anschein als würde der Brindlistollen bei Amsteg noch für lange Zeit die Hochsicherheitsinsel in den Schweizer Alpen bleiben. Mehr auf dem iPad Weitere Bilder zur Alpenfestung
Dolf Wipfli öffnet eine Stahltüre am Bunkereingang (oben).
der Swiss Data Safe
Historische Küche des Bundesratsbunkers von 1941 (unten). blue Thema 19
Text: Marlies Keck und Urs Thaler // Fotos: Christian Grund
Thema: Verkehrsinseln
Ein Meer von über 3000 Inseln. Die Schweiz ist ein Binnenland. Ist doch klar. Weniger klar ist, dass sich im Landesinnern Hunderte von Inseln verbergen. Es werden jeden Monat und jedes Jahr mehr. Weit über 3000 Verkehrsinseln, auch Kreisel genannt, gibt es derzeit. Keine Bundesbehörde kennt die genaue Zahl. Auch vielen Kantonen fehlt der Durchblick. Klar ist nur eines: Unter den Inseln gibt es Schönheiten – und anderes. Eine kleine Entdeckungsreise. Die erste Verkehrsinsel wurde in den USA gebaut – 1904 in New York am Columbus Circle. 1907 kam die Insel nach Europa, genauer nach Frankreich. Weil in Frankreich die Welt immer in Paris beginnt, entstand der erste „Rond-point“ an der Place de l’Etoile (heute Place Charles-de-Gaulle). Die Franzosen mit ihrem Sinn für städtebauliche Wirkung machten die Sache richtig: Der Kreisel weist einen Durchmesser von 240 Metern auf, zwölf Strassen laufen sternförmig auf die Insel zu, in deren Mitte der berühmte Triumphbogen steht. Keine Frage: In Paris steht der schönste Kreisel der Welt. Die Engländer zeigten ebenfalls früh eine Schwäche für „Roundabouts“. Dort begann jedoch der Siegeszug nicht in London, sondern in der Provinz: Letchworth Garden City hiess das Städtchen in Hertfordshire, das 1909 den ersten Kreisel baute. Ein Nachzügler beim Inselbau war ganz klar Deutschland. Die Kreisel setzten sich dort erst in der Nachkriegszeit so richtig durch. Noch viel länger beharrte die Schweiz auf dem insellosen Dasein. 1985 baute die kleine freiburgische Gemeinde Vuisternens-en-Ogoz den ersten Kreisel des Landes. Wie viele solcher Verkehrsinseln existieren heute in der Schweiz? Die präzise Antwort darauf scheint niemand zu wissen. Ein eidgenössisches Inventar existiere nicht, bedauert man beim Bundesamt für Strassen und vertröstet auf die möglicherweise telefonisch abrufbaren Daten bei den Kantonen. Doch auch dort zeigte eine stichprobenartige Umfrage bei kantonalen Baudepartementen schnell, dass der Überblick fehlt. Und jene Baudepartemente, die Zahlen haben, müssten diese zuerst aggregieren. Und das braucht Zeit. Klar ist nur, dass die Schätzung des Institutes für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich zu tief ist. Dort geht man von etwas über 2000 Kreiseln aus, während Experten von Bund und Verkehrsorganisationen eher auf etwa 3500 Inseln tippen. Was geht? Was geht nicht? Bau und Gestaltung der Verkehrsinseln gehorchen in der Schweiz einer Vielzahl von Regeln. Weil es 26 Kantone gibt, gibt es 26 Regelungen. Vonseiten des Bundes existiert nur eine Norm, die in 20 blue Thema
der ganzen Schweiz gilt. Sie besagt, dass die Automobilisten keinen Durchblick haben dürfen, wenn sie sich dem Kreisel nähern. Also müsste der Kreisel eine erhöhte Mittelinsel haben. Doch die Umsetzung zeigt, dass diese Bestimmung draussen nicht überall angekommen ist. So wie auch andere Bestimmungen. Fast überall existiert eine Vorschrift, wonach der Kreiselschmuck keine irritierende Wirkung auf die Automobilisten haben dürfe. Deshalb sollten Verkehrsinseln keine beweglichen Elemente aufweisen, also kein fliessendes Wasser. Und auch keine Bildergeschichten und keine beweglichen Leuchteffekte. Denn all dies lenkt ab und verleitet die Automobilisten zum Schauen und zum Betrachten der Anlage, die den Verkehr eigentlich sicherer machen und den Verkehrsstrom verflüssigen sollte. Doch wie aus Blog- und Interneteinträgen leicht zu ersehen ist, gibt es Verkehrsteilnehmer, die den Kreisel gleich mehrmals umfahren, weil er ihnen so gefällt. Es gibt auch Leute, die anhalten und aussteigen und den Verkehrskreisel begehen oder schnell ein Foto machen wollen. Die Welt der Schweizer Verkehrsinseln ist bunt und vielfältig. In touristischen Orten und in Berggebieten findet sich der sogenannte Heidikreisel recht häufig. Darunter verstehen die Kreiselforscher Gesteinskombinationen oder Blumen in Form von Wappen, Schriftzügen und Ähnlichem. Ländliche Gemeinden deponieren auf ihren Inseln gerne konkrete Gegenstände wie Tierskulpturen, Relikte aus dem Ortsmuseum und anderes mehr. Städte und finanzstarke Gemeinden (oder solche mit finanzstarken Sponsoren) setzen stärker auf eine abstrakte Inselgestaltung in Form von Design- oder Kunstkreiseln. Einige Beispiele aus der Schweizer Inselwelt: Frauenfeld: die unterirdisch teure Insel In der Hauptstadt des Kantons Thurgau, heisst es, stehe der weltweit erste unterirdische Verkehrskreisel. 1999 gebaut, mauserte sich der Kreisel rasch zum neuen Wahrzeichen von Frauenfeld. Der massive rote Mittelzylinder und die blauen Licht- und Leitbänder beugen einem allfälligen Tunnel-Koller vor. Für die gigantische Anlage, die um die vier Meter tief im Grundwasser steht, wurden 120’000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben und 22’000 Kubikmeter Beton und 2300 Tonnen Armierungsstahl verarbeitet. Die verkehrstechnische Exklusivität kam auf ganze 27 Millionen Franken zu stehen. Immer wieder stehen Fussgänger mitten im Verkehr und bestaunen und fotografieren das einzigartige Bauwerk. Wie zu vernehmen ist, sind es meist architekturbegeisterte Touristen, die aus aller Welt anreisen – nur um den unterirdisch teuren Kreisel anzusehen. Christian Köpfer kann ein Lied davon singen: Als Kreisel-Barde und Stadt-Original sorgte er in der Region mit seiner gesungenen Lobeshymne auf das Bauwerk für Furore.
Frauenfeld, Kanton Thurgau
Rothrist, Kanton Aargau
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B端tzberg. Kanton Bern
Otelfingen, Kanton Z端rich
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Kolumne: Dr. phil. Manuel Bachmann
Die Insel, die wir oft aufsuchen.
Rothrist: die Genussinsel Auf dem Rothrister Grüth-Kreisel im Kanton Aargau stechen ein überdimensionaler Becher und drei farbige Trinkhalme mit aufgesetzten Lippenpaaren ins Auge. Diese Verkehrsinsel wirbt unmissverständlich für ein Getränk, das hier produziert wird. Mit den drei „Durstfarben“ Rot, Blau und Grün weist die Kunstinsel unübersehbar auf Rivella hin. Aus Anlass des Firmenjubiläums „50 Jahre Rivella – für eine farbige Schweiz“ schenkte das Unternehmen die Skulptur aus Chromnickelstahl der Gemeinde Rothrist und ihren rund 7000 Einwohnern. Bei der Enthüllung im Jahr 2002 lobte Gemeindeammann Felix Schönle das Objekt mit dem Namen „Rondo spettacolo“ als „runde Sache“ und kam damit dem Wesenskern des Kreisels sehr nahe. Die Kreiselgestaltung wurde übrigens im Rahmen eines Ideenwettbewerbes für Künstler ausgeschrieben. Das Rennen machten zwei Aargauer Kunstschaffende: Metallgestalter Martin Hufschmid und Bildhauer Alex Schaufelbühl. Die Realisierung dauerte vier Monate. Zur Einweihung gab es ein Volksfest. Bützberg: die ästhetische Insel Eine Begegnung der besonderen Art können die Autofahrer beim Ortseingang von Bützberg machen, einem Dorfteil der Berner Gemeinde Thunstetten. Hier fahren sie auf eine elegant geschwungene, sieben Meter hohe Stahl-Glas-Skulptur zu, was besonders in der Dämmerung oder in der Nacht ein eindrückliches Erlebnis ist. „Begegnung“ heisst das Werk des griechischen Künstlers und Architekturprofessors Costas Varotsos. Die beiden Stahlarme auf dem massiven Betonfundament sind bestückt mit 1500 Glasdreiecken, deren individuelle Bruchkanten der Skulptur Struktur und Leichtigkeit verleihen und je nach Tageszeit ein faszinierendes Lichtspiel hervorzaubern. Auch hinter diesem Kunstwerk steht ein Sponsor: die ortsansässige Firma Glas Trösch. Die Lehrlinge des Unternehmens fertigten die einzelnen Stücke von Hand und klebten sie exakt nach den Entwürfen des Künstlers auf das Trägerelement. Otelfingen: die golfspielende Wildsau Das Herrengeschlecht der Otelfinger im Kanton Zürich führt von jeher einen wilden Eber im Wappen. Das ist die ältere Traditionslinie, welche zur Wildsau im Otelfinger Kreisel führt. Das Merkwürdige auf dieser Verkehrsinsel besteht jedoch darin, dass der furchterregende Keiler aufrecht steht und in einem Vorderfuss einen Golfschläger hält. Das Sportgerät findet seine Erklärung in der jüngeren Traditionslinie der Zürcher Gemeinde. Die Wildsau, die gerade zum Abschlag auf einen überdimensionierten Golfball ausholt, soll auf den nahe gelegenen Golfplatz verweisen. Das Tier mit einer imposanten Höhe von über drei Metern dürfte weltweit zu den grössten Exemplaren der Gattung gehören. Entworfen wurde die golfspielende Wildsau von Mathias Widmer. Die künstlerische Umsetzung erfolgte durch den Eisenplastiker Peter Bernhardsgütter. Im Mai 2012 wurde das gut 800 Kilogramm schwere Objekt per Lastkran auf die Inselmitte gehievt. Ob seither die Keilereien auf dem Golfplatz zugenommen haben, ist nicht bekannt.
Die Insel, die wir oft aufsuchen, ist ein flüchtiger Ort, obwohl wir ihn uns selber schaffen. Und sie ist nicht die einsame Insel, von der zu träumen uns nicht nur von Reisebüros weisgemacht wird. Die Insel, die wir oft aufsuchen, hat Ähnlichkeit mit einer wirklichen Insel im Meer. Ihr Strand ist ihre natürliche Grenze, mit der wir spielen können, wenn wir nicht nur die Insel, sondern auch das Meer um sie herum in Besitz nehmen. Sie ist ein reizvoller Ort, weil sie maximal verkörpert, was für uns Orte sind: ein einzigartiger, überblickbarer, durchschreitbarer Raum, umgeben von einer besonderen Grenze, dem unendlichen Meer. Deshalb ist diese Grenze nicht bloss ein Gebirge oder eine Schwelle, sondern ein Dimensionswechsel, der Sehnsuchtsgefühle weckt: die geheimnisvolle Insel zu finden oder endlich von ihr wieder weg übers Meer in die grosse Welt zu kommen. Indessen, die Insel, die wir oft aufsuchen, findet ihr Urbild nicht in der Natur. Sie gleicht der Insel der schönen Hexe Calypso, auf der Odysseus strandet. Ihr Strand ist ein Spannungszustand zwischen Offensive und Defensive, zwischen Genuss, Gefangenschaft und Rückkehr in die Heimat. Und sie hat doch noch eine gewisse Ähnlichkeit mit der einsamen Insel: Wer diese betritt, betritt einen Ort, in dem seine Person der Drehpunkt ist. Die Insel, die wir oft aufsuchen, ist uns allen bekannt. Sie zu finden, dafür gibt es inzwischen einen riesigen technischen Apparat, vom SMS bis zum Online-Portal. Diese Insel ist nämlich das „Date“, das Rendezvous, die Verabredung. Das Date ist deshalb eine Insel, weil es die Berührung sonst unabhängiger Elemente nur an einem ganz bestimmten Ort ermöglicht. Wie Odysseus sehnen wir uns danach, hinzukommen, und möchten aber auch bald wieder weg. Wie jede Insel ist das Date einmalig, es taucht auf, eine besondere Gelegenheit, die nicht wiederkehrt. Es befreit uns aus der Routine und bleibt uns als Augenblick, der im Meer der Erinnerung nicht untergeht. Auf dieser Insel sind wir niemals einsam, aber sie birgt eine Gefahr: Wir können verzaubert werden wie Odysseus.
Dr. phil. Manuel Bachmann ist Forschungsleiter des Swiss Engineering Institute Zürich und Autor des e-Magazins für Entscheidungsträger „absolutum“. twitter.com/ManuelBachmann.
Weitere Beispiele: www.kreiselkunst.ch blue Kolumne 23
24 blue Makro Foto: Gallerystock
Text: Christophe Bernard, Chefstratege, und Dr. Sven Schubert, Währungsstratege
Makro:
Schwellenländer – Wachstumsmotoren und politische Schwergewichte. Die Konjunktur dürfte im laufenden Jahr weltweit leicht anziehen, vor allem dank den Schwellenmärkten. Diese Länder, die zumeist von gesunden Staatsfinanzen, einer konsumfreudigen Bevölkerung und weiterem Zinssenkungspotenzial profitieren, nehmen die Rolle der Wirtschaftslokomotive dankend an. Auch politisch sind sie auf dem Vormarsch. Wissen Sie, welches Land im 20. Jahrhundert die grösste Staatspleite erlitt? Wer auf ein Schwellenland tippt, liegt falsch: Der grösste „Schuldensünder“ war Deutschland. Die beiden Weltkriege liessen einen riesigen Schuldenberg zurück, der sich nicht mehr abtragen liess. In der Folge erliessen die Gläubiger, unter denen sich auch Griechenland befand, Deutschland einen gehörigen Teil der Schulden („Haircut“ im Fachjargon) und ermöglichten mit diesem Schritt das Wirtschaftswunder der 1950er-Jahre. Noch in jüngster Zeit stand die Möglichkeit eines Staatsbankrotts Deutschlands im Raum. Die an der Londoner Neunmächtekonferenz verabschiedeten Verträge, die Deutschland in den 1950er-Jahren eine Rückkehr in die internationale Staatengemeinschaft ebneten, sahen Reparationszahlungen für den Fall einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten vor. Tatsächlich floss jedoch nur ein Bruchteil dieser Gelder.
geratene Industrieländer zumindest mitfinanzieren. Doch die Schwellenländer sind nicht nur Helfer in finanzieller Not. Sie reden in zunehmendem Masse auch in globalen politischen Belangen mit. Die Gewichte auf der Weltbühne haben sich in jüngster Zeit weg von den Gipfeln der sieben wichtigsten Industriestaaten (G-7) hin zum breiteren Gremium G-20 verschoben, in dem Schwellenländer die Hälfte der Mitglieder ausmachen. Diese Entwicklung ist auf die steigende Bedeutung der Schwellenländer für die Weltwirtschaft zurückzuführen. Sie haben in den vergangenen Jahren einen immer höheren Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum geleistet. Lag dieser 1980 noch bei ca. 30%, beträgt er mittlerweile 50% und dürfte weiter steigen: Die nachfolgende Grafik zeigt die zunehmende Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Schwellenländern: Der IWF erwartet, dass aufstrebende Märkte ca. 70% des für die kommenden Jahre prognostizierten Wachstums von rund 4% erwirtschaften werden (siehe Abbildung Seite 26).
Heute haben innerhalb Europas die Schuldner und Gläubiger von damals die Seiten gewechselt. So droht Griechenland, von der Schuldenlast erdrückt zu werden, während Deutschland diesmal die Gläubigerrolle zugefallen ist. Der sogenannten Troika, die die Gläubigerinteressen in den Verhandlungen mit dem südeuropäischen Land vertritt, gehören neben europäischen Institutionen auch der Internationale Währungsfonds (IWF) an. Während der IWF einen Schuldenschnitt als unausweichlich ansieht, sträubt sich die Europäische Union (EU) gegen einen solchen Schritt. Ob sich der IWF dem politischen Druck beugen wird, aus der Troika austritt oder ob die EU einen Schuldenschnitt akzeptiert, bleibt abzuwarten.
Chinesischer Drache im Steigflug In Anbetracht des düsteren Wirtschaftsausblicks der Industrieländer im Jahr 2013 – die Eurozone dürfte nur um 0,5%, Japan nur um 0,9% wachsen – bleibt es somit den Schwellenländern vorbehalten, für die Erholung der Weltwirtschaft zu sorgen. Eine besondere Rolle kommt dabei China zu, das zunehmend im Fokus internationaler Anleger steht. Das Reich der Mitte ist mit einem Anteil von 14% an der globalen Wirtschaftsleistung bereits die zweitgrösste Volkswirtschaft und könnte sich gemäss IWF-Schätzungen noch in diesem Jahrzehnt zur Nummer eins aufschwingen. Wachstumsraten von über 9% wie in der Vergangenheit sind zwar unwahrscheinlich, doch für 2013 ist unserer Ansicht nach ein Zuwachs von stattlichen 8% möglich. Nachdem sich die chinesische Konjunktur 2012 einige Quartale lang abgekühlt hatte, gab es im Herbst 2012 erste Anzeichen einer Bodenbildung.
Aufstrebende Länder als Helfer in der Not Die EU hat jedoch sicherlich ein grosses Interesse daran, dass der IWF an Bord bleibt. Denn schliesslich stehen zahlungskräftige Investoren hinter dem IWF, unter anderem eine Vielzahl von Schwellenländern, die mittlerweile in Zahlungsschwierigkeit
Wir hatten im September 2012 zu einer Beimischung chinesischer Aktien in einem breit abgestützten Portfolio geraten. Unserer Auffassung nach sollte die jüngste Rally chinesischer Aktien noch nicht abgeschlossen sein, wobei die chinesische Wirtschaftserholung auch positiv auf andere Länder der Region blue Makro 25
%-Veränderung gegenüber Vorjahr, KKP-gewichtet Quelle: IWF, Datastream, Bank Vontobel
7 6 5 4 3 2 1 0 –1 –2 –3 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 Industrieländer
Schwellenländer
Welt
und auch auf lateinamerikanische Zulieferer abfärben dürfte. Auch spielt der Inlandskonsum in vielen Schwellenländern eine zunehmend wichtige Rolle. Somit gehen wir nicht davon aus, dass das schwache Wachstum beispielsweise in Europa einer moderaten Wirtschaftserholung vieler Schwellenländer im Weg stehen wird. Daher sehen wir derzeit mehr Potenzial bei Schwellenländeraktien als bei Industrieländeraktien. Aus früheren Krisen gelernt Neben einem Engagement in Schwellenländeraktien erachten wir auch Staatsanleihen aus dieser Region sowohl in lokaler als auch in Hartwährung (US-Dollar) als attraktiv. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Portfoliokonstruktion denken wir, dass die Wichtigkeit dieser Anlageklasse in Zukunft weiter zunehmen wird und dass Anleger zunehmend Gefallen an ihr finden. Denn Schwellenländer scheinen aus den Fehlern der Vergangenheit, die sich beispielsweise in den Schulden- und Währungskrisen in Lateinamerika und in Asien in den 1980erund 90er-Jahren oder den Turbulenzen in Osteuropa nach der Auflösung der Sowjetunion äusserte, gelernt zu haben. Die Verschuldung ging in vielen Ländern zurück – sie ist im Durchschnitt niedriger als in Industrieländern –, die Bankenregulierung hat vielerorts westlichen Standard erreicht, und die Glaubwürdigkeit vieler Schwellenländer-Zentralbanken ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Aus diesen Fortschritten resultierten ein starker Rückgang der Inflation und ein robusteres Wirtschaftswachstum. Dies hat die Planungssicherheit für den Unternehmenssektor deutlich verbessert, was wiederum viel – manchmal sogar zu viel – Kapital angelockt hat: Einige Länder 26 blue Makro
wie Brasilien mussten nach Massnahmen suchen, um starke spekulative Zuflüsse zu begrenzen. Die Nachfrage nach Schwellenländeranlagen wächst in gleichem Mass, wie die Schwierigkeiten in den Industrieländern zunehmen. Die meisten „grossen“ Zentralbanken wie das US-amerikanische Fed oder die Europäische Zentralbank versuchen, die Konjunktur über eine Liquiditätsschwemme anzukurbeln. Die USA beispielsweise könnten im Januar 2013 eine vierte Runde ausserordentlicher Liquiditätsspritzen, auch quantitative Lockerungsmassnahmen genannt, einläuten. Tendenziell sorgt dies für Abwertungsdruck auf die jeweilige Währung, in diesem Fall auf den US-Dollar. Die Überflutung der Märkte mit Geld erhöht generell die Nachfrage nach Anlageklassen wie Aktien und Anleihen. Dieser Effekt führt unserer Einschätzung nach nicht nur zu fallenden Renditen in den Industrieländern selbst, sondern auch in den Schwellenländern. Kreditwürdigkeit steigt dank soliden Finanzen Die günstige Entwicklung in vielen Schwellenländern äussert sich zum Beispiel in hohem Potenzialwachstum, solider Schuldensituation und tendenziell rückläufigen Inflationsraten. Als Folge davon fallen Zinssätze sowie Risikoprämien und steigt die Kreditwürdigkeit. Die Staaten gewinnen dadurch Spielraum: Brasilien beispielsweise konnte die Leitzinsen innerhalb einiger Jahre von über 30% auf ein Rekordtief von nunmehr 7,25% senken. Die sogenannten BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) haben den begehrten „Investment Grade“-Status bereits vor einiger Zeit erlangt, wie die Grafik auf der nachfolgenden Seite
Moody’s rating Quelle: Bloomberg, Moody's, Bank Vontobel
B1
Non-Investment Ba2
Baa3
Baa1
A2
Aa3
Aa1
Investment Grade 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 BRIC
Protugal, Italien, Griechenland und Spanien
Hinzu kommt weiterhin ein Zinsvorteil, denn Schwellenländeranleihen können weiterhin mit attraktiven Renditen aufwarten. Dem stehen historisch niedrige Anleiherenditen in Industrieländern wie der Schweiz oder Deutschland gegenüber. Hier waren die Renditen kurzfristiger (zweijähriger) Anleihen in jüngster Zeit sogar negativ, da Anleger wegen Befürchtungen eines Zusammenbruchs der Eurozone „sichere Häfen“ suchten. Das Fazit lautet: Auch wenn die massiven Kapitalzuflüsse in Schwellenländeranleihen ein Risiko für Gewinnmitnahmen darstellen, sollte die Anlageklasse mittel- bis längerfristig ein „Kauf“ bleiben. Die ansprechende fundamentale Entwicklung der aufstrebenden Länder hat in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass der Risikobeitrag von Schwellenländeranleihen in breit aufgestellten Portfolios signifikant gesunken ist. In Kombination mit unserem optimistischen Ausblick für 2013 nehmen Schwellenländeranleihen daher einen wichtigen Platz innerhalb unserer Anlagestrategie ein. Sie sollten als Alternative zu Staatsanleihen aus Industrieländern gesehen werden. Die Zeiten, in denen Schwellenländeranleihen nur Beiwerk waren, sollten der Vergangenheit angehören.
Foto: Sandro Diener
zeigt. Und weitere Länder folgen: Die Türkei beispielsweise ist vor Kurzem in diese oberste Schuldnerklasse aufgestiegen. Die Industriestaaten hingegen haben auch in dieser Hinsicht das Nachsehen: Seit Jahren strafen die Rating-Agenturen Länder wie Griechenland, Italien, Portugal und Spanien wegen deren Haushaltspolitik und Wirtschaftsschwäche ab. In Anbetracht dieses Trends werden Anleger in Zukunft, wenn sie Bonitätsaspekte in ihr Kalkül einfliessen lassen, nicht mehr um Schwellenländer herumkommen.
Christophe Bernard ist Chefstratege der Vontobel-Gruppe und steht dem Anlagekomitee vor. blue Makro 27
Text: Dr. Walter Metzler, Senior Investment Advisor
Chancen:
Gold – Insel der Seligen trotz fehlendem Ertrag. Gold ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: weich, aber extrem schwer, selten, aber in Schmuck- und Münzenform weitverbreitet, als Anlageklasse lange Zeit uninteressant, aber seit einigen Jahren wieder gross in Mode. Zu den Besonderheiten des gelben Metalls gehört, dass es keine Zinsen, sprich keinen Ertrag, erwirtschaftet. Trotzdem bleibt es wertvoll oder gewinnt sogar an Wert. In unsicheren Zeiten steht Gold wegen seiner Wertbeständigkeit zumeist hoch im Kurs. Werfen Notenbanken die Notenpressen an – wie es jetzt gerade der Fall ist –, treiben zunehmende Inflationssorgen die Nachfrage nach Gold in die Höhe (Grafik 1). In jüngster Zeit scheint der Goldpreis auch ähnlich heftig auf das Tagesgeschehen zu reagieren wie zum Beispiel Aktien: Am Tag der Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama im November 2012 schoss der Goldpreis nach oben, während der US-Aktienmarkt nachgab. Gold ist seit elf Jahren in einem Aufwärtstrend. Heute notiert der Goldpreis rund viermal höher als vor sechs Jahren. Ebenfalls interessant: Obwohl Gold keinen Zins abwirft, verbuchte das gelbe Metall in der letzten inflationären Phase zwischen 1973 und 1981 eine reale, d.h. inflationsbereinigte Rendite von 15% pro Jahr. Dem Aufwärtstrend bei Gold, der sich seit dem Ausbruch der Finanzkrise akzentuiert hat, liegt auch die Schwächeneigung des Dollars zugrunde. Einerseits macht eine schwache US-Währung Gold für Käufer aus anderen Währungsräumen billiger, was die Nachfrage erhöht. Andererseits werden die Goldverkäufer den Goldpreis in Dollar erhöhen, um den tieferen Gegenwert des Dollars in anderen Währungen auszugleichen. Andererseits dämpft ein starker Schweizer Franken gegenüber einem schwächeren Dollar die Kursentwicklung in Schweizer Franken (Grafik 2). Ebenfalls positiv für Gold ist das wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise gegenwärtig sehr niedrige Zinsniveau. Dies hat zur Folge, dass die „Kosten“ der Goldhaltung gering sind. Anders ausgedrückt: Der entgangene Ertrag, zum Beispiel aus Staatsanleihen, wiegt nicht mehr so schwer. Gold erfreut sich bei Anlegern seit Jahren auch aus einem weiteren Grund grosser Beliebtheit. Investoren suchen in politischen Krisen im Gold Schutz. Die Unsicherheiten in Bezug auf die Schuldenberge in den USA und in Europa bieten ebenfalls einen guten Nährboden für eine solide Entwicklung beim Goldpreis. So lösten die gestiegenen Sorgen der Investoren hinsichtlich der Verlässlichkeit des Finanzsystems, 28 blue Chancen
zum Beispiel im Zusammenhang mit einer möglichen Eskalation der Euro-Krise, Umschichtungen in sichere Anlagen wie Gold und den Schweizer Franken aus. Gold steht über Konjunkturschwankungen Überdies liegt ein grosser Vorteil von Gold für Anleger darin, dass sich Gold und Wertpapieranlagen zumeist gegenläufig entwickeln. Fallen zum Beispiel die Aktienkurse, steigt der Goldpreis tendenziell an und umgekehrt. Zudem bleibt ein grosser Teil der Nachfrage nach Gold weitgehend unabhängig vom Konjunkturzyklus konstant, gehen doch über 60% der globalen Produktion in die Schmuckindustrie. Im Vergleich dazu sind Silber und Platin deutlich konjunkturanfälliger. So ist die Automobilindustrie für mehr als die Hälfte der Platinnachfrage verantwortlich, denn Platin ist ein wichtiger Bestandteil von Katalysatoren. Und zu guter Letzt: Die Lagerfähigkeit und die Stückelung von Gold machen das Edelmetall auch für Privatanleger attraktiv. Darüber hinaus verfügt es über eine eigene Faszination. Um das gelbe Edelmetall ranken sich seit jeher Mythen, sei es vom im Rhein versenkten Nibelungenschatz bis hin zum sagenumwobenen Goldland El Dorado in Südamerika. So horten in den Industriestaaten nicht wenige Kleinsparer Goldmünzen wie „Goldvreneli“ (Schweiz), „American Gold Eagle“, „American Buffalo“ (beide USA), „Maple Leaf“ (Kanada), „Wiener Philharmoniker“ (Österreich), „Britannia“ (Grossbritannien), „Panda“ (China), „Australian Kangaroo“ (Australien) oder „Krügerrand“ (Südafrika) zu Hause. Steigende Nachfrage aus China Doch nicht nur in Industrieländern ist Gold als Investitionsziel beliebt. Private und institutionelle Anleger aus Schwellenländern wie China und Indien kaufen seit Jahren immer mehr Gold. Während in Indien der Bedarf zur Hochzeitssaison jeweils sprunghaft ansteigt, ist in China zu beobachten, dass der Bedarf nach Gold mit dem Wachstum der Mittelschicht einhergeht. Wenig überraschend wird China somit Indien 2012 erstmals als wichtigsten, globalen Goldabnehmer überflügeln. Seit ein paar Jahren zählen auch zahlreiche Zentralbanken zu den Käufern. So stockten in den vergangenen Jahren unter anderem Russland, China, Mexiko oder Kasachstan ihre Bestände auf. Gleichzeitig können die Goldproduzenten ihre Produktion kaum noch substanziell steigern. Denn in den weltweit betriebenen Goldminen wird immer weniger Gold pro Tonne Gestein gefördert. So beläuft sich die Produktion der Goldminen seit mehreren Jahren auf 2500 bis 2800 Tonnen pro Jahr.
Foto: David Muir, Masterfile
Starke Geldschöpfung lässt Goldpreis steigen Quelle: Datastream
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Starker Franken dämpft Preisauftrieb in CHF Wertentwicklung indexiert, Anfang 2009 = 100 Quelle: Datastream
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Vermischtes aus der Vontobel-Gruppe. Europäische Auszeichnung für Vontobel als „Bestes Schweizer Derivathaus“ Das renommierte englische Fachmagazin „Structured Products“ verleiht der Bank Vontobel bereits zum vierten Mal die Auszeichnung für das „beste Schweizer Derivathaus“. Dank der hohen Innovationskraft konnte sich Vontobel erfolgreich von der Konkurrenz abheben. Nebst dem umfassenden Produktangebot an kotierten strukturierten Produkten und dem breiten Dienstleistungsangebot wurde auch die Emissionsplattform Vontobel deritrade®, welche zur Multi-Issuer-Plattform erweitert wird, besonders hervorgehoben. Diese ermöglicht massgeschneiderte Produktlösungen für professionelle Investoren. Mehr dazu erfahren Sie unter www.derinet.ch/Awards PIN.-Fest 2012 „Let’s party for a peace of art“ lautete das Motto des PIN.-Festes, welches am 24. November in München stattfand. Der Name ist Programm. In zwangloser Atmosphäre trafen sich ausgewiesene Kunstliebhaber und -experten, um im Rahmen einer Benefizauktion Gelder zu sammeln. Diese werden für den Ankauf zweier Werke des berühmten deutschen Künstlers Georg Baselitz eingesetzt. PIN., der Freundeskreis der Pinakothek der Moderne, trägt mit seinem Fest schon seit zehn Jahren zum Erhalt und Ausbau der zeitgenössischen Sammlung der Pinakothek bei. Das Zusammenwirken von öffentlichen Einrichtungen und privatem Engagement machen das Besondere des PIN. aus. Die Bank Vontobel unterstützt das PIN.-Fest seit mehreren Jahren als Hauptsponsor und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kunstförderung in Deutschland.
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Neu ein „Leader“ im „Sustainable“-Fondsangebot Die Palette der Nachhaltigkeitsfonds des Vontobel Asset Management wird um ein „Leader“-Produkt ergänzt. Der Fonds investiert in weltweit agierende Unternehmen, die innerhalb ihrer jeweiligen Branchen die historisch höchsten Kapitalrenditen aufweisen können und den strengen Nachhaltigkeitskriterien genügen. Weitere Anforderungen sind eine starke Wettbewerbsposition, die Aussicht auf langfristig profitables Wachstum und die Fähigkeit, hohe Cashflows zu erwirtschaften. Der Fonds ist aus der Verschmelzung einiger regional ausgerichteter Produkte entstanden. Ein Tag bei den „Grossen“ – Zukunftstag 2012 Am 8. November warteten um 8.30 Uhr 68 Kinder der 5. bis 7. Klasse im Auditorium gespannt auf einen erlebnisreichen Tag am Arbeitsplatz bei den „Grossen“. Die Kinder haben während der Präsentation über die Bank interessiert zugehört, dabei fleissig Notizen gemacht und Fragen gestellt. Nach der „Znüni“-Pause gingen die jungen Besucher auf einen Rundgang und durften beim Handel, beim Sicherheitsdienst und bei der Spedition vor Ort erfahren, wie abwechslungsreich die Berufe der Erwachsenen sind. Mit einer einzigen Maus über vier Bildschirme fahren, gleichzeitig das Telefon abnehmen und Chinesisch sprechen – das beeindruckte. Ebenso wurde der Papierverbrauch in nur einem einzigen Gebäude pro Woche im Lager veranschaulicht. So gab es den ganzen Tag viel aus der Welt der „Grossen“ zu entdecken.
Aktuelle Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung Hofnarren – das Thema weckt mannigfaltige Assoziationen. Wir denken an kuriose Wesen, die zu Spässen bereit sind, ihren Körper in bunte Kostüme kleiden, den Kopf mit einer Schellenkappe zieren und den Hof des Regenten in eine Bühne frechen Treibens verwandeln. Meist sind sie kurz gewachsen, häufig von beachtlicher Leibesfülle, manche tragen einen Buckel oder eine kräftig vorspringende Nase. Den Narren war einst fast alles erlaubt. Ihre Zunge kannte kaum Grenzen, und der Herrscher liess es sich gefallen. Mehr noch: Er hielt die farbigen Gestalten in seiner Nähe, um sich von ihnen unterhalten zu lassen, wobei sie Wahrheiten äussern durften, die jedem anderen mindestens Kerkerhaft, womöglich die Hinrichtung eingebracht hätten. Unter dem Titel „Hofnarren“ schreibt Dirk Schümer mit Illustrationen von Martial Leiter. Unentgeltliche Bestellung und neu auch als Download unter www.vontobel-stiftung.ch
Bester Vermögensverwalter für nachhaltige Anlagen Das Vontobel Asset Management wurde von der TBLI Group zum besten Vermögensverwalter im Nachhaltigkeitsbereich gekürt. Das Besondere am Vontobel-Anlageprozess ist, dass neben finanziellen Kriterien auch sehr früh Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen zum Tragen kommen. Bei der Auswertung der möglichen Kandidaten für die Fonds stehen Umwelt- und soziale Verträglichkeit sowie verantwortungsvolle Unternehmensführung – allgemein bekannt unter dem Kürzel ESG (Environmental, Social, Governance) – im Fokus. Die frühzeitige Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Investmentprozess und die hauseigene Analyse unterscheiden das Vontobel Asset Management von den meisten anderen Anbietern. 7. Ausgabe der Tagung „FiD – Familienunternehmen im Dialog“ Ganz im Zeichen von qualifizierter Information und Networking trafen sich rund 130 Familienunternehmer am 9. und 10. November in Bad Ragaz. Die Tagung „FiD – Familienunternehmen im Dialog“ ist seit Jahren die Plattform für Familienunternehmen aus der Schweiz und Deutschland. Sie besticht durch ihren unmittelbaren Praxisbezug und den familiären, informellen Austausch zwischen den Gästen. „FiD – Familienunternehmen im Dialog“ wird in Kooperation zwischen der Bank Vontobel und dem Center for Family Business der Universität St. Gallen durchgeführt. Die Vereinigung privater Aktiengesellschaften (VPAG) und das Family Business Network (FBN) sind weitere Partner.
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The Vontobel Guide to:
Hamburg
Dubai
Restaurant
Restaurant
Prinz Frederik im Hotel Abtei Abteistrasse 14, 20149 Hamburg +49(0)40/44 29 05, www.abtei-hotel.de In grandiosem Ambiente bietet das Restaurant einen absolut innovativen Schlemmergenuss. Die raffinierte Kochkunst von Jochen Kempf ist ein Erlebnis der Superlative. Was schon für das Auge der reinste Schmaus ist, gerät durch ausgeklügelte aromatische Abstimmung für Zunge und Gaumen zu einem kulinarischen Erlebnis. Für diese Meisterleistungen wurde der Küchenchef auch 2012 wieder mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Gerüchteweise gibt es die Chance zum Besuch des Restaurants nur noch bis Mai 2013.
At.mosphere Burj Khalifa Tower, Downtown, Dubai +971 (4) 888 3444, reservations@atmosphereburjikhalifa.com www.atmosphereburjkhalifa.com Ein eigener Expressaufzug bringt die Gäste hinauf in die 123. Etage, wo man das atemberaubende Atrium betritt, um dann über eine Freitreppe ins „At.mosphere“ hinabzusteigen. Das rundum verglaste Restaurant befindet sich im höchsten Gebäude der Welt, dem „Burj Khalifa“, in einer Höhe von 442 Metern. Von jedem Platz aus können die Gäste die faszinierende Aussicht über die Skyline geniessen. Das Ambiente und seine herausragende Küche machen das „At.mosphere“ zu einem Treffpunkt für Geniesser aus aller Welt.
Foto: PD
Kontorhäuser – Fassaden und Verborgenes Rundgangsaison 1. April – 31. Oktober +49 (0)700 21 44 21 44, www.hamburger-gaestefuehrer.de Beim Schlendern zwischen Luxusläden am Neuen Wall sollte man „hochnäsig“ gehen: beeindruckende Kontorhausfassaden ziehen den Blick nach oben. Die Neuplanung nach dem Grossen Brand von 1842 ließ in den vergangenen 100 Jahren die Innenstadt eine Bürohausstadt werden. Überraschend sind nicht nur die Vielfalt der Eingänge, der Ornamente, die Farbigkeit der Fliesen und Schmuckelemente, sondern auch die Geschichten, die man bei diesem Spaziergang über die Häuser erfahren kann.
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Sehenswertes
Sehenswertes Gold-Souk Deira Sikkat Al-Khail Rd, Deira, Dubai, Geöffnet: Samstag bis Donnerstag von 10.00 h bis 22.00 h, Freitag von 16.00 h bis 22.00 h http://www.emirates.com/de/german/destinations_offers/dis coverdubai/dubaishopping/dubaigoldmarket.aspx Es glitzert in Dubai überall. Aber richtig geblendet wird man nur im Gold-Souk des Stadtteils Deira. Zu Recht hat dieser Souk auch den Beinamen „City of Gold“ bekommen, denn alles, was man hier sieht, ist pures Gold, und zwar in solchen Mengen, dass der Besucher regelrecht davon erschlagen wird. Man schätzt, dass um die zehn Tonnen Gold im Markt angeboten werden. Der Erwerb von Gold ist eine Sache, die andere ist der Souk selbst. Er ist viel grosszügiger angelegt und auch viel lebendiger.
Restaurant
Bar
Lung King Heen 8 Finance Street, Central, Hongkong, China +(852) 3196-8888, Fax. +(852) 3196-8899 www.fourseasons.com/hongkong/dining/restaurants/lung_ king_heen/ Seafood und Dim Sum (zu Deutsch „Ihr Herz berühren“) sind die Spezialitäten dieses exklusiven, kantonesischen Restaurants. Der Chef Chan Yan Tak ist der erste chinesische Küchenchef der Welt, welcher drei Michelin-Sterne bekommen hat. Er kombiniert Konsistenz und Aromen mit überraschender Präsentation, um die Gäste immer wieder zu verblüffen. Silber- und Glas-Akzente im Lokal verstärken das Erlebnis, während man die Skyline und die Lichter am Hafen von Hongkong beobachten kann.
consum Bar Rheingasse 19, 4058 Basel +41 61 690 91 35, www.consumbasel.ch Als erster Konsum (heute Coop) in Kleinbasel galt die Rheingasse 19 schon von jeher als Treffpunkt, wo neben dem täglichen Einkauf das Gesellige nicht zu kurz kam. Diese Idee des Ladens ist im heutigen Konzept und in der Gestaltung der „consum Bar“ noch immer präsent. Die Bar, mit ihren grossen einladenden Fenstern ist weit herum bekannt für ihre Salami- und Käsespezialitäten und bietet über 100 verschiedene Weine an. Sie befindet sich im Herzen der Kleinbasler Altstadt.
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Basel
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Hongkong
Sehenswertes
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Nachtparade des chinesischen Neujahrsfestes Tsim-Sha-Tsui-Viertel, Hongkong, China, 10. Februar 2013 www.discoverhongkong.com, info@discoverhongkong.com Die Verschmelzung alter und moderner Bräuche ist der ganz besondere Reiz des chinesischen Neujahrsfestes in Hongkong. Das mehrtägige Fest startet mit der Nachtparade, wenn die Hauptstrassen von Tsim Sha Tsui sich in eine riesige Bühne inmitten von komplett dekorierten Wolkenkratzern verwandeln. Prachtvoll dekorierte Wagen sowie zahlreiche internationale und lokale Artisten, Tänzer und Musiker bieten ein Feuerwerk für die Sinne.
Sehenswertes Basler Fasnacht Montag, 18. Februar bis Mittwoch, 21. Februar 2013 Die Basler Fasnacht ist die grösste Fasnacht der Schweiz. Baslerinnen und Basler bezeichnen sie als die „drey scheenschte Dääg“ (drei schönsten Tage) im Jahr. Sie beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4.00 Uhr mit dem „Morgestraich“ und endet am Donnerstagmorgen um 4.00 Uhr mit dem „Endstraich“. In dieser Zeit sind an den Cortèges prächtige Laternen, kunstvolle Larven und Kostüme, Klänge Zehntausender Pfeifen, Trommeln und Guggemusiken in der Stadt das Highlight.
In jeder „blue“-Ausgabe stellen Ihnen verschiedene VontobelTeams eine Selektion der lokalen Highlights vor.
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Buchecke
Standorte
Judith Schalansky ATLAS DER ABGELEGENEN INSELN Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde
Bank Vontobel AG Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich Telefon +41 (0)58 283 71 11
Heute erscheint es uns nicht mehr vorstellbar, dass es immer noch Orte gibt, die schwer zu erreichen sind. Judith Schalansky hat sie gesammelt: 50 abgelegene Inseln, die in jeder Hinsicht weit entfernt sind, entfernt vom Festland, von Menschen, von Flughäfen und Reisekatalogen. Aus historischen Begebenheiten und naturwissenschaftlichen Berichten spinnt die Autorin zu jeder Insel absurde Geschichten von seltenen Tieren und seltsamen Menschen. Titel: ATLAS DER ABGELEGENEN INSELN Autorin: Judith Schalansky Verlag: Mare Erscheinungsjahr: 2009 Sprache: Deutsch 114 Seiten, 50 Karten ISBN: 978-3-86648-117-6
Vontobel Swiss Wealth Advisors AG Tödistrasse 17, CH-8022 Zürich Telefon +41 (0)44 287 81 11 Bank Vontobel AG St. Alban-Anlage 58, CH-4052 Basel Telefon +41 (0)58 283 21 11 Bank Vontobel AG Spitalgasse 40, CH-3011 Bern Telefon +41 (0)58 283 22 11 Bank Vontobel AG Schweizerhofquai 3a, Postfach 2265, CH-6002 Luzern Telefon +41 (0)41 249 31 11 Banque Vontobel SA Rue du Rhône 31, CH-1204 Genève Telefon +41 (0)58 283 25 00 Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung Frankfurt a. M. WestendDuo, Bockenheimer Landstrasse 24 D-60323 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 695 996 300 Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung Hamburg Sudanhaus, Grosse Bäckerstrasse 13, D-20095 Hamburg Telefon +49 (0)40 638 587 0 Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung Köln Auf dem Berlich 1, D-50667 Köln Telefon +49 (0)221 20 30 00 Bank Vontobel Europe AG Alter Hof 5, D-80331 München Telefon +49 (0)89 411 890 0, Telefax +49 (0)89 411 890 30 Bank Vontobel Österreich AG Kärntner Strasse 51, A-1010 Wien Telefon +43 (0)1 513 76 40 Bank Vontobel Österreich AG Rathausplatz 4, A-5020 Salzburg Telefon +43 (0)662 8104 0 Vontobel Europe SA, Niederlassung Mailand Piazza degli Affari, 3, I-20123 Milano Telefon +39 02 6367 3411
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Impressum Bank Vontobel (Liechtenstein) AG Pflugstrasse 20, FL-9490 Vaduz Telefon +423 236 41 11 Vontobel Asia Pacific Ltd. Suites 3601 & 3615-16, 36th Floor, Two IFC 8 Finance Street, Central Hong Kong Telefon +852 3655 3990 Bank Vontobel (Middle East) Ltd. Liberty House, Office 913, P.O. Box 506814 Dubai, United Arab Emirates Telefon +971 (0)4 703 85 00
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neutral Drucksache No. 01-12-802424 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership
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