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Vontobel Private Banking Das Magazin f端r Privatkunden Ausgabe Winter 2010
Werte
„Werte wachsen nicht auf den Bäumen und sie spriessen auch nicht jeden Frühling neu – sie müssen immer wieder im Miteinander ausgehandelt werden.“ Prof. Dr. Ursula Pia Jauch
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Editorial Als unabhängige Schweizer Privatbank sind wir uns der Verantwortung bewusst, die wir tragen: Unsere Kunden vertrauen uns nicht nur ihr Vermögen an, sie gewähren uns auch Einblick in ihre Aktivitäten, in ihr Leben. Aus diesem Grund haben wir die erste Ausgabe von „blue“ dem Thema „Werte“ gewidmet. Kulturelle, gesellschaftliche und persönliche Werte bilden Leitplanken im Leben. Sie prägen uns und unser Handeln. Woran orientieren wir uns in einer globalisierten Welt, wo Werte für jeden etwas anderes bedeuten? Wie vermittelt man Werte und wie pflegt man sie?
Liebe Leserin, lieber Leser Vontobel Private Banking steigt mit viel Elan ins neue Jahr. Trotz eines äusserst schwierigen 2009 ist es uns gelungen, rechtzeitig von der Aktienmarkterholung zu profitieren und eine ausgezeichnete Jahresperformance zu erzielen. Wir werden alles daran setzen, auch weiterhin an diesen Erfolg anzuknüpfen. Dabei steht die Erstklassigkeit unserer Kundenberatung im Vordergrund. Durch unsere Unabhängigkeit, ein ausgezeichnetes Risikomanagement und unsere eigene „Private Banking Academy“, die es sich zum Ziel setzt, die herausragende Beratungskompetenz unserer Mitarbeiter sicherzustellen, schaffen wir die Voraussetzung für exzellente Leistung. Denn: Leistung schafft Vertrauen!
Ehrenpräsident Dr. Hans Vontobel fordert beispielsweise eine Rückbesinnung auf urtypische schweizerische Werte wie Fleiss und Zuverlässigkeit. (Seite 12) Ausserdem stellen wir Persönlichkeiten vor, die sich ausserhalb der Finanzwelt bewegen, sich aber genauso intensiv mit Werten und deren Bedeutung beschäftigen. „blue“ will informativ und innovativ sein, aber auch unterhalten – „blue“ soll einfach ein bisschen wertvoller sein! Welche Werte schätzen Sie? Werden wir als Privatbank Ihren Wertvorstellungen gerecht? Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Anregungen und grüsse Sie herzlich, Peter Fanconi Leiter Private Banking peter.fanconi@vontobel.ch
Inhalt Thema: Werte ∙ Vom Fliessgleichgewicht der Werte ∙ Köstliche Werte ∙ Echte Wertzeichen ∙ Was zählt, ist der Mensch – nicht die Zahl
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Makro: Ausblick auf ein Jahr des Übergangs
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Chancen: Sechs Schlüsselindustrien mit Zukunft
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Kolumne: Das Lebensprojekt
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Who is who: Regula Wasinger
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Engagement: fit-4-future
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Kultur & Genuss: Inside Zürich
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Thema
Werte – darum geht es hier. Aber nicht um die Haupt- und Nebenwerte an der Börse, sondern um die grossen Werte im Leben der Menschen: Freiheit, Gerechtigkeit, Friedfertigkeit. Und es geht um das Fliessgleichgewicht der Werte, das sich in jeder Zeit neu einpendeln muss. Ein Gespräch mit der Philosophin Ursula Pia Jauch. Interview: Johann Thalheimer
Thema: Werte
Vom Fliessgleichgewicht der Werte Goethe hat einmal gesagt: „Gegen nichts ist man unnachsichtiger als gegen gerade abgelegte Irrtümer.“ Auch Werte erweisen sich manchmal als Irrtümer. Und doch scheint es ohne Werte nicht zu gehen. Warum nicht? Wenn Menschen handeln, handeln sie immer nach einer Vorstellung. Sie wissen, was sie erreichen möchten und welche Werte für sie dabei wichtig sind. Kein Mensch handelt ohne Werte. Oft sind wir uns gar nicht bewusst, wie stark unser Handeln von Werten mitbestimmt wird. Es ist wichtig, dass wir unser Handeln an Werten ausrichten und uns davon leiten lassen. Natürlich gibt es dabei immer wieder Irrtümer wie überall, wo Menschen handeln. Dennoch bin ich überzeugt, dass es in allen Kulturen und bei allen Menschen grundlegende Werte gibt, die unverrückbar sind. Und an welche Werte denken Sie? Der Philosoph Immanuel Kant hat von den „menschlichen Universalien“ gesprochen. Sicher muss man im Einzelnen herausarbeiten, welche Werte dazugehören. Ich glaube zum Beispiel, dass alle Menschen den Wunsch haben, schmerzfrei zu leben, von anderen gerecht behandelt zu werden und selber frei und selbstbestimmt zu leben; zudem gibt es keinen Menschen, der lieber Krieg statt Frieden will. Solche Werte verbinden und können von allen geteilt werden. Wozu brauchen wir eigentlich Werte? Menschen sind empfindende, leidende und fühlende Wesen. Sie haben ein Interesse am Sinn und suchen nach der Sinnhaftigkeit des Lebens. Ohne Sinn können Menschen nicht existieren. In diesem Punkt unterscheidet sich der Mensch vom Tier. Der Mensch fragt nach dem Sinn seiner
Existenz und macht sich Vorstellungen von dem, was er erreichen will. Und das ist gut so. Steckt in der Sinngebung die Hauptfunktion der Werte? Oder sind sie für den Menschen einfach deshalb wichtig, weil sie ihm eine soziale Orientierungshilfe geben? Werte haben ganz viele Funktionen. Sicher sind sie für das soziale Zusammenleben der Menschen wichtig, das sich entlang bestimmter Werthaltungen organisiert. Noch vor einem Jahrzehnt war der allgemeine Tenor, dass wir in einer Zeit des Wertezerfalls leben. Heute, denke ich, befinden wir uns eher in einer Zeit, in der die Werte eine Renaissance erleben. Die Exzesse, die in der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise zu Tage getreten sind, haben den Boden für eine neue Wertediskussion gut gedüngt. Jede Generation muss immer wieder neu diskutieren, welche verbindenden Werte gelten sollen, wo die Spielräume der Freiheit liegen und wo die Bremse angezogen werden soll. Wer meint, dass die Werte seit der Aufklärung ein für allemal definiert seien, der täuscht sich. Werte wachsen nicht auf den Bäumen und sie spriessen auch nicht jeden Frühling neu – sie müssen immer wieder im Miteinander ausgehandelt werden. Und danach über Familie, Schule, Gesellschaft und Politik im Leben der Einzelnen verankert werden. Wenn jedes Bekenntnis, jede Weltanschauung eigene Werte hat, bedeutet dies doch, dass Werte trennen und nicht verbinden. Einverstanden? Zwar könnte man das annehmen, aber es ist nicht so. Sogar die drei vermeintlich unterschiedlichen Religionen Christentum, Islam und Judentum – und nicht nur sie – haben ein ganz ähnliches Wertekonzept. Es lässt sich in der goldenen Regel zusammenfassen: „Was du nicht willst, dass man
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Die Philosophin Ursula Pia Jauch lehrt an der Universität Zürich Philosophie unter besonderer Berücksichtigung kulturhistorischer Fragestellungen. Sie baute ab 1987 an der Universität die erste Schweizerische Arbeits- und Forschungsstelle für Ethik auf. Berufungen ans Getty Center for Art and Humanities in Los Angeles sowie ans Wissenschaftskolleg zu Berlin. Neben der wissenschaftli-
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chen Tätigkeit arbeitet Ursula Pia Jauch als freie Publizistin.
dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Diese goldene Regel erlaubt es, einen gemeinsamen Wertestandard zu etablieren, der auch von Menschen geteilt werden kann, die sonst ganz unterschiedlich denken und fühlen. Westliche Gesellschaften sind mehrheitlich pluralistisch, individualistisch und konsumistisch. Lassen sich auf dieser Grundlage gemeinsame Werte finden? Oder ist das, was bei uns früher werthaltig war, still und leise verdampft? Die westliche Gesellschaft der Moderne hat sich seit dem 18. Jahrhundert ständig ausdifferenziert. Der Kulturkampf zwischen Protestanten und Katholiken ist aber mittlerweile vorbei; die Religionsfreiheit ist heute weithin ein anerkannter Wert. Die moderne Gesellschaft ist zweifellos eine sehr säkulare Gesellschaft: Jeder kann religiös das glauben, was
das Verhältnis zwischen Freiheits- und Sozialrechten neu vermessen und bestimmen. Was ich damit sagen will: Werte sind eben keine fixe Grösse, sondern sie werden von einer sich ständig ändernden Wirklichkeit beeinflusst. Die Globalisierung wirkt zum Beispiel auf die Werte ein, und auch die neue Mobilität verändert die Werthaltungen der Menschen. Deshalb braucht es eine fortdauernde Wertedebatte. Ich erwarte mir davon zwar keine neuen Werte – denn Werte kann man nicht erfinden –, aber ich erwarte mir doch eine bewusstere und aktivere Pflege unserer Werte. Liegt unser grösstes Problem in der mangelnden Pflege der Werte? Das ist zweifellos ein Problem. Wir vergessen zu leicht, dass die Werte der Aufklärung nicht gottgegeben sind. Sie müssen von uns Menschen gelebt und an die nächste Generation weitergegeben werden. Immanuel Kant hat im Jahre 1784 zum Ausdruck gebracht, dass es keine Ewigkeitsgarantie für die gelebte Vernunft gibt. Kant sagt, dass es Aufklärung nur dort gibt, wo der Einzelne es wagt, sich seines Verstandes zu bedienen. Das heisst, das Aufklärung bei jedem Menschen und in jeder Generation neu beginnt. Möglich, dass wir da heute etwas zu bequem und „denkfaul“ – ein Wort von Kant – geworden sind.
„Jede Generation muss immer wieder neu diskutieren, welche verbindenden Werte gelten sollen und wo die Spielräume der Freiheit liegen.“ er will. Sehr zentral für die säkulare Gesellschaft sind die liberalen Werte. Das heisst: Jeder kann seine Vorstellung vom Glück auf die Art und Weise anstreben, die ihm (oder ihr) sinnvoll erscheint, solange man andere in ihren Rechten nicht einschränkt. Die Freiheit ist zweifellos ein sehr hoher Wert der westlichen Gesellschaft. Darüber, meine ich, besteht in allen Lagern Konsens. Und wo besteht Dissens? Etwa dort, wo sich die Werte Freiheit und Gleichheit aneinander reiben. Die Freiheit kann zum Beispiel mit den sozialen Grundrechten kollidieren. Jede Generation muss deshalb
Woran denken Sie? Etwa daran, dass Marken keine Werte sind: Die Coca-ColaKultur ist keine Wertekultur. Allein die Tatsache, dass wir heute freien Handel betreiben können, bedeutet nicht, dass wir deswegen bereits eine Wertegesellschaft sind. Der liberale Ökonom Wilhelm Röpke, den ich sehr schätze, hat sich diese Frage schon vor mehr als einem halben Jahrhundert gestellt. Seine Antwort: Die Marktgesellschaft schafft keine Werte, sondern sie konsumiert Werte. Wir müssen deshalb gerade in einer ökonomisch prosperierenden Gesellschaft den Diskurs über unsere Werte pflegen. Es genügt nicht, einfach auf die grossen drei Werte zu
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verweisen – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit – und sich damit zufrieden zu geben. Die grosse Frage lautet, was das im Einzelnen heisst.
verdammt sind. Es gibt keine unfehlbare Werte-Instanz, die uns sagt, was richtig und falsch ist. Das müssen wir selber herausfinden und vereinbaren.
Und was heisst es? Es heisst zunächst, sich die richtigen Fragen zu stellen. Die einen sind erfolgreich im Beruf, die andern nicht. Folgt daraus, dass jeder seines Glückes Schmied ist? Oder soll der Staat in gewissen Situationen für einen Ausgleich der Unterschiede sorgen? Was ist Gerechtigkeit? Was ist Gleichheit? Gibt es eine natürliche Ungleichheit? Soll man jenen, die Erfolg haben, etwas wegnehmen und an jene umverteilen, die wenig oder gar keinen Erfolg haben? Das alles sind Fragen, die gestellt werden müssen und die gar nicht einfach zu beantworten sind. Die Fragen zeigen uns an, dass Werte immer im Wandel sind. Sie verändern sich und suchen sich neue Fliessgleichgewichte – aber sie verabschieden sich nie aus dem Leben der Menschen.
Stichwort Wertewandel. Was ändert sich, was bleibt? Ich denke, es gibt einen Kernbestand von Werten, der bleibt und den alle Menschen teilen können. Aber es kommen neue Gedanken und andere Akzentsetzungen hinzu, welche die Werthaltungen beeinflussen. Ich erinnere mich daran, wie zum Beispiel vor 30 Jahren erstmals die Frage der Generationengerechtigkeit auftauchte. Die Gerechtigkeit zwischen den Generationen tauchte bis dahin eigentlich nie als Forderung auf. Diese Diskussionen haben jedoch unser Wertverständnis nachhaltig beeinflusst. Heute fliesst die Idee der Generationengerechtigkeit immer mehr in die politische Entscheidfindung ein.
Selber denken und selber entscheiden ist ein Ideal. So war es in der Aufklärung, so ist es heute. Wer sich aber auf Werte einlässt, bindet sich und verzichtet ein Stück weit auf Autonomie im Denken und Handeln. Ist das ein Widerspruch? Ich glaube nicht, dass man damit auf Autonomie im Denken verzichtet. Werte sind ja keine fixen Grössen, sie sind immer relational: Sie stehen in Beziehung zu etwas anderem. Freiheit lässt sich nie abstrakt diskutieren. Deshalb ist auch der Slogan „Mehr Freiheit, weniger Staat“ falsch. Frei sein können wir nur, indem ein Bezug geschaffen wird. Wir sind frei von etwas, zum Beispiel frei von der Sklaverei. Oder wir sind frei zu etwas, zum Beispiel frei, ein Geschäft zu eröffnen. Noch etwas kommt hinzu: Der Wert Gerechtigkeit ist ein Orientierungsprinzip. Das bedeutet, dass wir die Gerechtigkeit nie, aber auch gar nie, zu 100 Prozent umsetzen können. Wir können uns der Gerechtigkeit immer nur annähern. Deshalb gibt es im strengen Sinne nie eine definitiv gerechte Gesellschaft. Und doch müssen wir danach streben, die Verhältnisse möglichst gerecht einzurichten. Das 20. Jahrhundert hat mehrfach auf tragische Art gezeigt, wohin es führen kann, wenn man absolute, „totale“ Gerechtigkeit installieren will. Entstanden sind diktatorische und totalitäre Gesellschaften, die weder funktioniert haben noch gerecht waren. Mit anderen Worten: Wer das absolut Gute anstrebt, erreicht das Gegenteil? Das zeigt die historische Erfahrung. Wer die absolute Gerechtigkeit oder die absolute Freiheit will, landet in aller Regel in der Knechtschaft oder löst andere Dramen aus. Auch heute sollten wir auf fundamentalistische Übertreibungen achten und sie vermeiden. Ein Beispiel: Heute diskutieren wir intensiv über ökologische Werte. Das ist eine sehr vernünftige Debatte, schliesslich können wir nicht einfach ohne Rücksicht auf kommende Generationen sämtliche Ressourcen aufbrauchen. Aber auch hier müssen wir uns eingestehen, dass es nicht möglich sein wird, eine absolut perfekte grüne Gesellschaft aufzubauen – es sei denn, wir streben einen neuen Fundamentalismus an. Werte sind immer nur Orientierungs- und keine Definitionsgrössen. Bei der Bestimmung der Werte sollten wir die Vernunft walten lassen, unterschiedliche Positionen respektieren und im Gespräch ausloten, wo wir einen Konsens finden können. Das ist letztlich der Prozess der Demokratisierung und Säkularisierung, zu dem wir in der modernen Gesellschaft
Letzte Frage: Gibt es heute zu viele Werte oder bloss zu viel Moralismus? Eher das Zweite. Wir leben eindeutig in einer Gesellschaft, die sehr stark moralisiert. Das halte ich für problematisch. Ich meine, dass ein grosser Unterschied besteht zwischen einem gelebten Ethos und dem ständigen Moralisieren des Verhaltens anderer Menschen. Das verhält sich zueinander wie Tag und Nacht. Ich finde es unergiebig, wenn sich jemand darauf kapriziert, zu beurteilen, was bei andern Menschen gut oder nicht gut sein soll. Auch bei ökologischen Fragen, die mir an sich sehr wichtig sind, stelle ich fest, dass wir da bereits nah beim Moralismus angekommen sind. Ein Beispiel: Unter dem Stichwort „Minergie“ gibt es in der Schweiz ernsthafte Bestrebungen, die „kontrollierte“ Lüftung einzuführen, damit möglichst wenig Energie verloren geht. Das ist an sich gut und recht, nur: Ich persönlich finde es unerträglich, mir vorzustellen, dass ich nicht mehr selber entscheiden kann, ein Fenster aufzumachen und den Gesang der Vögel zu hören. Anders gesagt: Wir müssen uns bei jedem einzelnen Wert überlegen, wo der Nutzen liegt und wo der Schaden; wo ein Wert menschenfreundlich ist und wo er zur Manie wird. Auch bei den Werten kommt es auf die Dosis an und auf das gute Fliessgleichgewicht.
Thema
Alteingesessene Familienunternehmen agieren in der Regel ganz anders als junge Start-ups. Sie haben sich oftmals ein besonderes Verständnis für Qualität, Werte und Verantwortung zu eigen gemacht. So verhält es sich zumindest beim Zürcher Confiseur Sprüngli. Hier wird eine langjährige Tradition in Form von köstlichen Werten bewahrt und gepflegt. Seit 1836. Text: Heike Isselhorst
Thema: Werte bearbeiten
Köstliche Werte Wer die Confiserie Sprüngli am Paradeplatz in Zürich betritt, nimmt als Erstes den verführerischen Schokoladenduft wahr. Feinste Pralinen präsentieren sich in Reih und Glied. Das Stimmengewirr im Laden lässt die Vorfreude der Kundschaft erahnen. Wobei es „die Kundschaft“ bei Sprüngli eigentlich nicht gibt. Die Liebhaber der köstlichen Kunstwerke kommen aus der ganzen Welt und aus allen Schichten der Gesellschaft.
„Unsere Kunden sind fast ausnahmslos überzeugte SprüngliFans“, weiss Tomas Prenosil, der das 1836 gegründete Familienunternehmen heute zusammen mit seinem Bruder Milan in der sechsten Generation leitet. „Wer bei Sprüngli kauft, legt Wert auf Qualität und Tradition und weiss exzellente Produkte zu schätzen. Unsere Kunden sind Geniesser. Und ihren Genuss lassen sie sich auch etwas kosten.“ Wertvoll sind die kleinen Gaumenfreuden nicht nur wegen ihres Preises. Sprüngli steht seit Jahrzehnten für die hohe Chocolatier-Kunst made in Switzerland. Der Weg dorthin war lang. Viel Arbeit und noch mehr Leidenschaft wurden investiert. Ein Truffe du Jour oder ein Luxemburgerli von Sprüngli wiegt nur wenige Gramm, der Genuss ist vergänglich und an Konkurrenz, die dem Zürcher Unternehmen den Ruf streitig machen will, mangelt es nicht. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter mehr als 170 Jahren Erfolg? Tradition ist mehr als nur eine lange Geschichte Die überlieferten Traditionen des Familienunternehmens sind wichtige Bestandteile des Gesamterlebnisses „Sprüngli“. Doch aus Traditionen und Geschichte werden nicht automatisch Werte und Werthaltungen. Tomas Prenosil weiss um die Verantwortung, die ihm als Mitinhaber und Geschäftsführer zukommt. „Es ist meine Aufgabe, die Werte, für die unser Unternehmen steht, vorzuleben und
in den Köpfen unserer Mitarbeitenden zu verankern.“ Existieren die Werthaltungen nur noch auf dem Papier, gehen sie schnell verloren. Sprüngli achte deshalb sehr darauf, sagt Prenosil, dass die Kaderleute die bestehenden Werte nicht nur verinnerlichen, sondern auch weiterentwickeln. Unternehmenswerte müssen dabei so ausgestaltet sein, dass sie von einer Epoche in die nächste weitergetragen werden können. Denn Zeiten, Menschen, Kunden und auch der Geschmack – alles ist lebendig und verändert sich. Daran denkt Tomas Prenosil, wenn er sagt: „Wir wollen für unsere Kunden immer relevant bleiben, ohne dabei unsere Tradition und unsere Werte aus den Augen zu verlieren.“ Das Schaffen und Bewahren von Unternehmenswerten ist nur ein Mosaikstein auf dem Weg zu langfristigem Erfolg. „Werte sind eng mit Erwartungen verknüpft. Unsere Kunden setzen ein grosses Vertrauen in uns. Wir verstehen es als unsere Pflicht, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.“ Um das Selbstverständnis und die eigene Glaubwürdigkeit zu wahren, engagiert sich Sprüngli zum Beispiel auch für Nachhaltigkeit und Ökologie. „Was man sich bei uns gönnt, muss in jeder Hinsicht wertvoll sein“, hält Prenosil fest. „Diesem Anspruch gilt es jeden Tag aufs Neue gerecht zu werden.“
Sprüngli in Kürze • Firmengründung 1836; Stammhaus am Paradeplatz, Zürich • 19 Geschäfte in der Schweiz • Mehr als 1000 Mitarbeitende • Produkteinführung Luxemburgerli 1957 • Gewerbliche Herstellung von über 500 Kilogramm Luxemburgerli täglich mit bis zu 50 verschiedenen Aromen • Mehr als 60 Sorten Pralinés und gegen 30 Sorten Truffes
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Um Kunden langfristig zu Liebhabern der eigenen Produkte zu machen, muss die Qualität stimmen, zu 100 Prozent. Für Tomas Prenosil beginnt das bei den Zutaten. „Die Wertigkeit eines Sprüngli-Produkts hängt davon ab, woher der Kakao, die Eier, das Mehl kommen und wie die Zutaten verarbeitet werden. Wer hier Abstriche und Zugeständnisse macht, verliert mehr, als er zu gewinnen vermag.“ Qualität ist auch eine Frage der Einstellung. „Erstklassige Ingredienzen und eine sorgfältige Herstellung sind für uns selbstverständlich. Sie stehen für unsere Philosophie und unser Bestreben, Unvergleichliches zu schaffen.“ Das setzt enormes Wissen bei allen Mitarbeitenden auf sämtlichen Produktionsstufen voraus. Nur wenn alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten“, betont Tomas Prenosil, „entspricht am Ende des Tages wirklich jedes einzelne Truffe unseren Qualitätsanforderungen. Und das spürt letztlich auch der Kunde.“ Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Der Besuch bei Sprüngli ist ein Erlebnis. Nicht nur für den Gaumen. Alle Sinne werden angesprochen. Das Selbstverständnis des Traditionshauses spiegelt sich in den Innovationen, der Warenpräsentation, in den eleganten Verpackungen, in Ladendekoration und Kundenservice.
Dazu gehört auch, dass sich die Mitarbeitenden mit dem Familienunternehmen identifizieren. Man begegnet sich mit gegenseitigem Respekt und Loyalität. Durch die langjährige Zusammenarbeit ziehen alle am gleichen Strick und blicken gemeinsam in die Zukunft. „Das macht die Confiserie Sprüngli und deren Wertigkeit aus. Wenn dieses Gesamtbild stimmt und zum Produkt passt, ist die Wertigkeit perfekt“, zeigt sich Tomas Prenosli überzeugt. „So gesehen, steht ein kleines Truffe am Anfang einer grossartigen und lang anhaltenden Kundenbeziehung.“ Der Sprüngli-Geschäftsführer will mit seinen Produkten nachhaltige Werte schaffen: Der wahre Wert liegt im Produkt selbst. „Wir leben davon, an 365 Tagen im Jahr frische und hochwertige Qualität zu schaffen und deren Wertigkeit auch unter Beweis zu stellen. Das ist die Herausforderung und letztlich der entscheidende Punkt“, meint er und fügt selbstbewusst hinzu, „unsere Produkte sprechen für sich.“ Wie hält es Prenosil selbst mit den süssen Verlockungen? „Unsere Pralinen verkörpern Tradition und Swissness, aber eigentlich schmeckt so ein kleines Truffe du Jour einfach wunderbar. Ganz besonders, wenn ich eines in der Produktion direkt vom Band stibitze!“
Tomas Prenosil führt mit seinem Bruder Milan seit 1994 das Zürcher Traditionsunternehmens. Als CEO ist der Neffe von Richard Sprüngli heute ausserdem für Marketing und Entwicklung
Tomas Prenosil
verantwortlich.
Thema
Text: Heike Isselhorst
Thema: Werte gestalten
Echte Wertzeichen Briefmarken dienen der Verrechnung der Postgebühren. Der Absender eines Briefes bezahlt das Postunternehmen für eine Dienstleistung. Die aufgeklebte Marke dient dafür als Beleg. Trotz dieser eigentlich profanen Aufgabe wird in die Gestaltung der Wertzeichen viel Engagement und Zeit investiert. Und das mit Erfolg: Rund um die Welt erfreuen sich Menschen an den kleinen Kunstwerken. Auch an jenen der Gestalterin Bernadette Baltis.
Im Zeitalter der elektronischen Post via E-Mail oder SMS sind handgeschriebene Briefe Zeichen der persönlichen Wertschätzung. Genau so individuell und einzigartig wie die Inhalte der Sendungen sind dabei auch die Postwertzeichen. Sie sorgen für die sichere und pünktliche Ankunft der Briefe und sind mit den unterschiedlichsten Motiven erhältlich. Jährlich werden allein in der Schweiz Dutzende Sondermarken zu ganz verschiedenen Themen und Anlässen aufgelegt. Eine Frau, die in den letzten 20 Jahren eine Vielzahl dieser Marken entworfen und gestaltet hat, ist Bernadette Baltis aus Uerikon.
Bernadette Baltis Die Grafikerin gestaltet schon seit vielen Jahren Briefmarken und hat für ihre Motive internationale Auszeichnungen erhalten.
Motive mit Wert Die selbstständige Grafikerin beschäftigt sich in ihren Motiven meist mit der heimischen Flora und Fauna sowie mit Schweizer Kulturgütern. „Ich entwerfe am liebsten Briefmarken mit Themen und Motiven, die eine eigene Geschichte oder Tradition haben. Hat das Sujet an sich schon einen Wert, eine Seele, dann strahlt am Ende auch die Marke diese Wertigkeit aus.“ Sie wird von der Schweizerischen Post zu Wettbewerben für neue Sonder- oder Dauermarken gezielt eingeladen und investiert anschliessend viel Zeit in die Ausarbeitung ihres Entwurfs. Dabei entwickelt Bernadette Baltis eine ganz besondere Beziehung zu ihren Briefmarken. „Am Anfang sieht man sich als Gestalterin knapp acht Quadratzentimetern weisser Fläche gegenüber. Auf diesem kleinen Raum muss die gesamte Fülle des Themas untergebracht werden. Das ist die wirkliche Herausforderung.“ Im Dienst des Kunden Auch wenn Briefmarken als kleine Kunstwerke gelten, so unterscheidet sich die Arbeit des Gestalters doch massgeblich von der eines Künstlers, erklärt Bernadette Baltis. „Ein Künstler gestaltet sein Werk in erster Linie für sich selbst. Ihm kann es im Grunde genommen egal sein, ob es vom Publikum verstanden wird.“ Bei der Entwicklung von neuen Motiven für die Wertzeichen hat ein Gestalter hingegen einen klaren Auftrag. „Ich muss für die Schweizerische Post Marken entwerfen, die ein vorgegebenes Thema bearbeiten und gleichzeitig von der Bevölkerung verstanden werden.“ Deshalb ist die Recherche das A und O bei der Entwicklung einer Bildidee. Bernadette Baltis findet, dass das Motiv einer Briefmarke nicht einfach ein schönes, kleines Bildchen sein kann. „Die Marke muss einen informativen und gestalterischen Wert haben.“ Schweizer Postwertzeichen werden millionenfach rund um die Welt verschickt. Da darf auch im Detail kein Fehler auftreten. Wertvolles Konzentrat Detaillierte Informationen auf wenigen Quadratzentimetern zu vermitteln ist keine leichte Aufgabe. „Nach oft wochenlanger Recherche bin ich ganz in ein Thema vertieft. Aus dieser Masse an Information versuche ich dann diejenigen Elemente herauszufiltern, die den wahren Kern des Motivs darstellen.“ Diese Reduktion ist absolut unabdingbar, denn mehr Platz ist einfach nicht auf einer Briefmarke. „Die Suche nach Ideen bringt Ungeduld, manchmal gähnende Leere und doch irgendwann das Aufatmen, wenn Idee und Auftrag sich in meinem Verständnis abzuzeichnen beginnen. Dann bekommen Geistesblitze Flügel, die eigentliche Entwurfsarbeit beginnt.“ Fantasie
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alleine reicht dabei nicht. Es ist vielmehr die visuelle Logik, welche die Bildkomposition bedingt. Für ganz bestimmte Charakteristika des Motivs müssen grafische Umsetzungen gefunden werden. Nur so wird das Sujet authentisch und in seiner Unverwechselbarkeit wiedergegeben. Man kann nicht einfach ein bestehendes Bild auf Briefmarkenformat verkleinern. Das Motiv muss auch drucktechnisch umsetzbar sein. Entscheidend ist, dass das Thema durch die Verdichtung und Reduktion nicht in seiner Aussage beschnitten wird. Bernadette Baltis hält wenig davon, ein Motiv einfach zu verändern, nur damit es besser in das Format passt. „Für mich wäre das fehlender Respekt vor dem Motiv“, sagt die Gestalterin. „Dieser Respekt vor der Geschichte eines Kulturguts oder vor der Perfektion der Natur macht doch letztlich den wahren Wert einer Briefmarke aus.“ Heissgeliebte Sammlerstücke Begeisterte Philatelisten auf der Suche nach seltenen Sammlerstücken finden sich rund um den Globus. Ihre Leidenschaft lassen sie sich einiges kosten. Die teuerste bisher verkaufte Briefmarke – ein Fehldruck der schwedischen Tre Skilling Banco aus dem Jahr 1855 – ging 1996 für knapp 2,5 Millionen Schweizer Franken in den Besitz eines anonymen Käufers. Und wie viel sind die Marken
Das Motiv muss in seiner ganzen Fülle auf nur acht Quadratzentimetern Platz finden.
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von Bernadette Baltis wert? „Heutige Marken werden im Normalfall keinen so hohen materiellen Wert erreichen“, erklärt sie, „die moderne Drucktechnik lässt heute kaum mehr Fehldrucke zu, und die Auflagen in den Pionierzeiten waren tiefer.“ Und dennoch jagen Sammler nach den ganz besonderen Stücken. Die meisten Briefmarkensammlungen konzentrieren sich auf ganz bestimmte Themen wie zum Beispiel Insekten. „Mich erreichen immer wieder Briefe von Philatelisten aus den verschiedensten Ländern, die ihre Sammlung mit einem meiner Motive um ein weiteres Stück ergänzen konnten. Da ist die Freude dann auf beiden Seiten sehr gross.“ Mit Freude Werte schaffen Freude ist sowieso etwas, das man für diese Arbeit braucht, ist sich Bernadette Baltis sicher. „Es ist schön, dass ich mich mit interessanten Themen und Dingen beschäftigen kann, die mit Liebe und Herzblut hergestellt werden, die eine Tradition haben. Ich habe das Privileg, Wert-Zeichen setzen zu dürfen. Das gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.“ Und diese Begeisterung merkt man den Marken an.
Thema
Interview: Johann Thalheimer
Thema: Werte bewahren
Was zählt, ist der Mensch – nicht die Zahl Nur wenige Menschen überblicken ein ganzes Jahrhundert. Hans Vontobel ist einer von ihnen. Er gehört zu jenen Schweizer Privatbankiers, die ihr Wertverständnis nie versteckt haben. Ein Gespräch.
Im Finanzgeschäft geht es um harte, materielle Werte. Viele Menschen sind deshalb der Meinung, dass es in diesem Geschäft ausreiche, wenn es klare Spielregeln gebe. Spezielle Werte brauche es nicht. Sie sind anderer Meinung. Warum? Regeln allein genügen nicht. Es braucht im Banking anständige und faire Menschen mit viel Menschenkenntnis, die auf ihre Kunden, Konkurrenten oder Gesprächspartner offen zugehen. Man fragt mich oft, was im Banking wichtiger sei – der Mensch oder die Zahl. Für mich ist die Antwort klar: Es ist der Mensch. War es für Sie immer selbstverständlich, dass der Mensch im Zentrum stehen soll und nicht das rein Materielle? Es ist ein Fehler der heutigen Zeit und eine der Ursachen der heutigen Krise, dass die Zahl alles bestimmt. Man kann kein Unternehmen führen, indem man sich nur auf die Zahlen fokussiert. Zahlen sind wichtig, aber sie genügen nicht. Es braucht auch ethische Überzeugungen und Werte. Hat eine mittelgrosse Schweizer Privatbank ein anderes Wertverständnis als eine britische oder amerikanische Grossbank? Ganz bestimmt. Viele Grossbanken haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vieles zu unreflektiert aus dem amerikanischen Werteverständnis übernommen, statt auf eigene erprobte Werte zu setzen. Plädieren Sie für eigenständige schweizerische Werte? Kann es diese in einer globalisierten Welt überhaupt noch geben? Gerade in schwierigen Zeiten muss sich jedes Land und jedes Volk auf seine Werte und Traditionen zurückbesinnen. Das gilt auch für die Schweiz. Wir alle kennen die Werte, die seit je für den Erfolg der Schweiz stehen: Fleiss, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Qualität, Anstand, Diskretion. Das mag vielleicht für manche Menschen hausbacken tönen. Ich bin jedoch überzeugt, dass solche Werte es verdienen, auch in Zukunft hochgehalten zu werden. Der Finanzplatz Schweiz durchlebt derzeit keine einfache Zeit. Konkurrierende Finanzplätze schielen auf Geschäfte,
die bislang in der Schweiz abgewickelt worden sind. Ausländische Staaten machen Druck auf unser Land und auf hier platzierte Vermögen. Wie sehen Sie die Zukunft des schweizerischen Private Bankings? Man muss als Privatbank immer an sich und an die eigenen Stärken glauben. Sonst überzeugt man niemanden. Die heutigen Turbulenzen sollten wir aus einer historischen Perspektive betrachten. Dann relativieren sie sich ein schönes Stück. Der Schweiz und ihrem Finanzplatz wurde nämlich auch in der Vergangenheit nie etwas geschenkt – weder im 19. Jahrhundert und auch nicht nach 1945. Es gab wiederholt Phasen mit starkem ausländischen Druck. Dies sollte uns jedoch nicht dazu verleiten, liberale Grundüberzeugungen zu opfern und den Schutz der finanziellen Privatsphäre unserer Kunden scheibchenweise zu verkürzen. Der Druck von aussen wird von vielen als Bedrohung für den Finanzplatz Schweiz wahrgenommen. Ich sehe es anders: Der Druck sollte für die Banken und für den Finanzplatz Schweiz ein Ansporn sein, sich den Herausforderungen zu stellen und neue, innovative Lösungen zu suchen. Darin war der Schweizer Finanzplatz schon immer gut. Heute ist oft von Nachhaltigkeit die Rede. Nachhaltigkeit gehört in das Werteverständnis der Individuen wie der Unternehmen. Die heutige Finanz- und Unternehmenswelt unterliegt oft allzu stark US-Denkmustern, die aus meiner Sicht nicht immer tragfähig sind. Denn sie stellen viel zu stark auf kurzfristige Quartals- und Jahresergebnisse ab. Auch ein Teil der Bankkunden hat sich von dieser Denkart anstecken lassen. Gute Manager und erfolgreiche Anleger müssen jedoch in der Lage sein, über den 31. Dezember des laufenden Jahres hinauszublicken. Meine Aufgabe sehe ich darin, möglichst viele Personen zu ermutigen, langfristig und nachhaltig zu denken. Wie kann die Bank Vontobel sicherstellen, dass sich ihre Mitarbeitenden ein lebendiges Wert- und Traditionsverständnis bewahren? Ganz einfach: Indem wir uns ständig darum bemühen und aus Fehlern lernen. Die Vontobel-Gruppe ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten ständig gewachsen. Viele neue Mitarbeiter sind zu uns gestossen. Viele hatten ein anderes Werteverständnis, einige hatten gar keines. Bei Vontobel versuchen wir, allen Mitarbeitern ein intaktes, tragfähiges Werteverständnis zu vermitteln. Daran sollen sie sich im beruflichen Alltag orientieren.
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Ist ein Mensch, der wie Sie ein klares Wertverständnis hat, eher ein pessimistischer oder ein optimistischer Mensch? Ich meine, dass ich grundsätzlich ein Optimist bin. Aber ich bin es nicht immer. Als ich in der beruflichen Verantwortung stand, bereitete es mir selten Mühe, mich rasch zu entscheiden. Aber es konnte passieren, dass ich anschliessend mitten in der Nacht aufgewacht und von Zweifeln eingeholt worden bin: „Hast du richtig entschieden?“ „Was passiert, wenn sich die Dinge ganz anders entwickeln als geplant?“ Damit will ich sagen, dass auch ich meine Anfechtungen habe und hatte. Ein Bankier, der Unternehmer ist, sollte deshalb über optimistische und pessimistische Sensorien verfügen. Die optimistischen, um Chancen zu ergreifen, und die pessimistischen, um Risiken zu antizipieren. Sie sind 93 Jahre alt und scheinen das, was man landläufig als Ruhestand bezeichnet, nicht zu kennen. Praktisch jeden Tag sind Sie in irgendeiner Form für die Bank tätig. Das setzt ein Pflichtverständnis voraus, wie man es heute nicht mehr oft sieht. Also muss für Sie die Pflicht wohl ein hoher Wert sein? Ja, gewiss. Aber ich muss eines hinzufügen. Meine Arbeit ist für mich nicht in erster Linie Pflicht, sondern eine Freude. Es hat mich immer mit Genugtuung erfüllt, etwas zu vollbringen. Und ein Weiteres kommt hinzu: Ich setze mich ein für eine Familie, denn die Bank Vontobel ist ja so etwas wie meine grosse Familie. Dass ich dies bis heute tun kann, macht mich dankbar.
Hindern Werthaltungen einen Bankier daran, hohe Ziele zu erreichen? Nein. Aber es macht seine Arbeit nicht einfacher. Denn wer Werte einhält, geht immer den härteren Weg. Sie haben vorhin von Dankbarkeit gesprochen. Ein Wert, der heute nicht mehr überall hoch im Kurs steht. Wer im Leben viel Glück gehabt hat – und das hatte ich – der sollte ein Gefühl für Dankbarkeit und Demut entwickeln und es auch zeigen. Ist Dankbarkeit das Gegenprogramm zur heutigen Masslosigkeit? Je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass nur wenige Dinge im Leben wirklich wichtig sind. Dazu gehören ganz gewiss die Dankbarkeit und die Demut. In den vergangenen Monaten und Jahren hat man mich oft gefragt, was ich von den übersetzten Boni halte, die viele Manager einheimsen. Gewiss, alle Menschen versuchen etwas Glück zu erhaschen, solange sie auf dieser Welt leben. Aber Glück ist etwas anderes als Geld. Als Bankier schätze ich Geld keinesfalls gering ein – Geld ist sehr wichtig, wenn jemand krank oder alt ist, und verschafft Sicherheit. Und trotzdem: Geld ist nicht gleichzusetzen mit Glück. Geld macht vor allem dann glücklich, wenn man es sinnvoll für andere ausgibt. Das jedenfalls ist meine Erfahrung, die ich mit meinen Stiftungen oder mit jenen der Familie Vontobel machen darf.
Der Ehrenpräsident der Vontobel-Gruppe reflektiert im Interview sein persönliches Werteverständnis. Das Gespräch fand in seinem Dr. Hans Vontobel
Lieblingsrestaurant, der Zürcher Kronenhalle, statt.
Foto: Corbis
Beobachter des n채chtlichen Himmels in der W체ste von New Mexico. Der Sternenhimmel wurde mit einer Langzeitbelichtung von 5 Stunden und 45 Minuten aufgenommen.
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Die Krise in Dubai hat uns im Dezember des vergangenen Jahres deutlich vor Augen geführt, dass die Finanzkrise die Investoren immer noch jederzeit zu verunsichern vermag. Es zeigt sich aber einmal mehr, welche Folgen eine übertrieben hohe Liquidität nach sich ziehen kann. Text: Dr. Thomas Steinemann, Chefstratege der Vontobel-Gruppe
Makro
Ausblick auf ein Jahr des Übergangs Während das 1. Quartal 2009 noch ganz im Zeichen der globalen Finanzmarktkrise stand und sowohl die Wirtschaft, als auch die Aktienmärkte ihren massiven Schrumpfungsprozess fortsetzten, stand ab dem dritten Quartal die Erholung der Konjunktur im Vordergrund. Die Bank Vontobel ist bereits zum Jahresbeginn davon ausgegangen, dass die massiven geld- und fiskalpolitischen Massnahmen in der zweiten Jahreshälfte Wirkung zeigen und zu einer Stabilisierung der globalen Wirtschaft führen würden. Entsprechend wurden ab dem 2. Quartal die Aktienengagements systematisch erhöht. Das Jahr 2010 dürfte ein Jahr des Übergangs werden. Die globalen Zentralbanken werden ab der zweiten Jahreshälfte behutsam zu einer normalisierten Geldpolitik mit ersten Zinserhöhungen übergehen, was die Zinsen für Staatsobligationen tendenziell erhöhen wird. Die Schuldenproblematik der Staaten der westlichen Welt wird sich 2010 weiter verschärfen. Die Aktienmärkte werden 2010 zunehmend von den Gewinnen und nicht mehr von der Erkenntnis, dass das Finanzsystem stabilisiert werden konnte, getrieben werden. Daraus resultieren positive, aber geringere Kursgewinne als 2009.
Aktienmärkte 2009: Zu Tode betrübt, himmelhoch jauchzend Bis Mitte März 2009 setzte sich die im Jahr 2008 begonnene Talfahrt der Aktienkurse dramatisch fort. Alle Branchen verzeichneten unisono Verluste. Erst als sich abzeichnete, dass aufgrund der 2008/2009 weltweit ausserordentlichen geld- und fiskalpolitische Massnahmen keine systemischen Risiken mehr bestehen würden, setzte Mitte März die Trendwende ein. In der Folge entwickelte sich das Aktienjahr 2009 nicht nur wie erwartet gut, sondern sogar
sehr gut. Die rasche Aktienmarkterholung, die Mitte März einsetzte, ist allerdings auf den starken Einbruch in der davorliegenden Periode zurückzuführen. Die Aktienmärkte sind in einer ersten, nachvollziehbaren Reaktion aufgrund der unsicheren Aussichten für das globale Finanzsystem rasch und stark eingebrochen. Entsprechend wurden in den Finanzmärkten Preise vergleichbar mit jenen der Grossen Depression eingepreist. Der starke Anstieg der Aktien in der Folge reflektiert die entsprechende Gegenbewegung aufgrund der Erkenntnis, dass keine systemrelevanten Banken mehr Konkurs gehen würden. Die steigenden Aktienkurse spiegelten zudem die Erwartung einer künftig wieder positiveren Wirtschaftsentwicklung. Ein Grossteil des Rallyes basiert somit weniger auf Gewinnerwartungen als vielmehr auf der Erleichterung gegenüber einer abgewendeten grossen Depression. Obwohl wir zum Jahresbeginn die Aktienquote reduziert hatten, sind wir davon ausgegangen, dass die enormen geld- und fiskalpolitischen Massnahmen in der zweiten Jahreshälfte Wirkung zeigen würden, sich die Konjunktur stabilisieren und die Aktienmärkte dies rund sechs Monate davor vorwegnehmen würden. Somit waren unser Wiedereinstieg in Aktien Anfang April und eine weitere Erhöhung der Aktienquote im Sommer im Hinblick auf einen positiven Konjunkturverlauf 2010 die logische Konsequenz. Die grossen Gewinner auf der Aktienseite waren 2009 die Schwellenlandregionen Asien, Osteuropa und Lateinamerika. In den entwickelten Ländern gehörten auf Branchenebene die zyklischen Sektoren wie Rohstoffe, Technologie sowie zyklische Konsumwerte zu den Gewinnern. Auch die empfohlenen Anlagethemen „zukünftige und erneuerbare Ressourcen“ sowie Immobilienaktien und Rohwaren waren attraktive Investitionen.
Obligationenmärkte: Gemischtes Bild Während bei Dollar-Obligationen die Zinsen per saldo stiegen und entsprechend an Wert verloren, verzeichneten Schweizer-Franken- und Euro-Obligationen eine sehr gute Wertsteigerung. Insbesondere Schweizer-FrankenObligationen profitierten vom relativ knappen Angebot an Papieren, nachdem die Schweiz auf umfangreiche Konjunkturprogramme verzichtet hatte. Die Dollar-Obli-
in die Geschichte eingehen. Allerdings reflektiert dies – ähnlich wie bei den Aktien – eine Gegenbewegung nach dem massiven Werteinbruch des Vorjahres.
Währungen: Im Zeichen der US-Dollar-Schwäche Im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung wertete sich der in Krisenzeiten gesuchte Schweizer Franken gegenüber dem Euro moderat ab. Der Dollar wiederum verlor seinen Status als „sicherer Hafen“. Einerseits litt er unter der Aussicht auf stark steigende Staatsschulden, und andererseits waren Anlagemöglichkeiten ausserhalb der USA wieder sehr gefragt. China setzte seine künstliche Anbindung an den US-Dollar fort, • Die Aktien- und Unternehmensanleihenmärkte korrigieren ab dem Frühwas zu einer entsprechenden Abwerjahr, da sich 2011 ein Rückfall in die Rezession abzeichnet. tung des Yuan gegenüber Euro und • Die Schuldenproblematik der Staaten eskaliert, und die Zinsen für Staatsentsprechend zu roten Köpfen bei den anleihen steigen rascher und stärker als erwartet. Europäern führte. • Das Deflationsrisiko und damit die Gefahr „japanischer Verhältnisse“ Ausblick: 2010 als Jahr des Übergangs nimmt zu. Trotz der hohen geschaffenen Liquidität durch die Notenbanken In unserem Hauptszenario rechnen wir fliesst das Kapital nicht in die Wirtschaft. für 2010 und 2011 mit einer positiven, wenn auch unterdurchschnittlichen Entwicklung der Weltwirtschaft. Grundlage des Aufgationen litten demgegenüber unter der Konjunkturerhoschwungs bleibt die weltweit expansive Geld- und Fiskallung, der stark steigenden Verschuldung des Staates und politik. Erst im Jahre 2010 wird bekanntlich der grösste einem wieder erwachten Risikoappetit. 2009 wird zudem Teil des amerikanischen Stimulierungspaketes eingesetzt als eines der besten Jahre für Unternehmensobligationen
Die drei grössten Risiken für das Anlagejahr 2010
Der Chefstratege der Vontobel-Gruppe rechnet für 2010 und
Dr. Thomas Steinemann
2011 mit einer positiven Entwicklung der Weltwirtschaft.
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Teuerung und Kapitalmarktzins in der europäischen Währungsunion Quelle: Vontobel 5% 4.5% 4% 3.5% 3% 2.5% 2% 1.5%
Teuerung der Konsumentenpreise in
1%
der europäischen Währungsunion
0.5%
Rendite 10-jährige Staatsanleihen in Deutschland
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werden. Entsprechend werden sich die Staatsschulden auch 2010 deutlich erhöhen. Solange jedoch die Risikobereitschaft der Anleger noch nicht stärker steigt, werden sie nur einen geringen Aufschlag für das Kaufen von Staatsobligationen verlangen. Die Zinsen für Staatsobligationen dürften damit nur geringfügig ansteigen. Die Inflationsrisiken bleiben verhalten, da die Produktionskapazitäten noch wenig ausgelastet sind und sich der Finanzsektor bei der Kreditvergabe unverändert zurückhaltend zeigt. Dieses für die Finanzmärkte letztlich attraktive Szenario führt zu leicht steigenden Kapitalmarktzinsen, einem etwas schwächeren Schweizer Franken sowie zu moderat steigenden Aktienkursen. Es sind jedoch auch andere wirtschaftliche Szenarien denkbar, welche wir aber als weniger wahrscheinlich erachten. Ein positives Szenario geht von einer raschen, Vförmigen Wirtschaftsentwicklung aus, das negative Nebenszenario beinhaltet einen Rückfall in die Rezession im Jahr 2011. In diesem Szenario wären die negativen Auswir-
kungen auf die Finanzmärkte dann wohl ab Frühling des kommenden Jahres spürbar. Dies könnte insbesondere dann der Fall sein, wenn die Notenbanken die Zinsen zu rasch anheben würden oder die Stabsübergabe von einer „künstlich beatmeten“ Weltwirtschaft in eine selbstfunktionierende nicht klappen würde.
Ausgehend vom Eintreffen des Hauptszenarios haben wir folgende drei Anlagethemen für das Jahr 2010 erstellt:
Zinsen der Staatsobligationen steigen langsam an, Unternehmensanleihen vorziehen Zwar wird die Inflation 2010 noch kein bedeutendes Thema sein. Die Notenbanken werden dennoch in der zweiten Jahreshälfte langsam zu einer normalisierten Geldpolitik übergehen, was die Zinsen generell leicht nach oben drücken wird. Die Bedrohung überbordender Staatsschulden und drohender Zahlungsunfähigkeiten dürfte ebenfalls zinstreibend wirken. Unternehmensanleihen bleiben trotz ihrer hervorragender Performance 2009 aufgrund des Zinsvorteils attraktiv und sind Staatsanleihen – wo möglich – vorzuziehen.
Aktien bleiben attraktiv, im Jahresverlauf Übergang zu defensiven Branchen Die globalen Aktienmärkte sind auch nach der guten Performance 2009 nicht überbewertet und bieten deshalb weiterhin gute Renditechancen. Allerdings werden die Aktien nicht mehr in erster Linie durch das „Prinzip Hoffnung“, sondern zunehmend durch die Gewinnentwicklung getrieben werden. Ein 20-prozentiges Gewinnwachstum, wie dies derzeit von den Märkten erwartet wird, sollte nach den enormen Gewinnschrumpfungen 2009 relativ leicht zu erreichen sein. Wir rechnen deshalb mit einem Übergang von Gewinnrückgang zu Gewinnwachstum. Für die Aktienmärkte 2010 bedeutet dies erneut positive, aber geringere Erträge als im Vorjahr. Zudem dürften im Jahresverlauf zunehmend defensivere, wertorientierte Branchen, welche 2009 zurückblieben, an Bedeutung gewinnen. Im Fokus stehen weiterhin die Schwellenländer, erneuerbare und zukünftige Ressourcen sowie das Infrastrukturthema.
Das Anlagejahr 2010 dürfte als ein Jahr des Übergangs in die Annalen eingehen. Übergänge sind immer mit Unsicherheiten verbunden. Die Chance, dass der Übergang gelingt, ist trotz enormen Herausforderungen realistisch. Wichtig wird sein, dass die Wirtschaft zwar gewisse Leitplanken erhält, der Nutzen einer liberalen Marktordnung aber nicht leichtfertig über Bord geworfen wird. Es sollte nicht vergessen werden, dass gerade ein Eingriff in den Markt, nämlich die Subventionierung amerikanischer Hypotheken in den 90er-Jahren, am Anfang der aktuellen Krise stand.
Rohwaren bleiben im Fokus Rohwaren befinden sich seit 2002 in einem markanten Aufwärtstrend. Dieser hat nun bereits eine gewisse Reife erreicht. Angesichts des enormen Nachholbedarfs in den Schwellenländern dürfte der Aufwärtstrend aber noch nicht beendet sein. Dies betrifft alle drei Kernbereiche des Rohwarenbereichs: Energie, Industrie- und Edelmetalle sowie landwirtschaftliche Güter. Aufgrund der erwarteten Preissteigerungen traditioneller Energieträgern und Ressourcen werden Alternativen dazu zunehmend gefragter sein. Das macht das Anlagethema der erneuerbaren und zukünftige Ressourcen so attraktiv.
Chancen
Die Schlüsselindustrien der Zukunft werden die Wert-Treiber von morgen sein. Wer deshalb sein Portfolio schon heute darauf ausrichtet, dürfte entsprechende Renditen erwirtschaften. Text: Pascal Dudle, Portfoliomanager Aktien International, Vontobel Asset Management
Chancen: Mehrwert im Portfolio
Sechs Schlüsselindustrien mit Zukunft Vom 7. bis 18. Dezember 2009 fand die 15. Klimakonferenz der UNO in Kopenhagen (COP 15) statt. Im Zentrum dieses internationalen Klimagipfels standen die Verhandlungen um eine erweiterte Klimakonvention und ein neues Klimaabkommen, das anschliessend ans Kyoto-Protokoll wirksam werden soll. Im Kyoto-Folgeabkommen sollen sich Industrie- und Schwellenländer gemäss ihren Möglichkeiten zu konkreten Reduktionszielen verpflichten und sich auf die Mittel verständigen, die zur Erreichung der Ziele nötig sind.
Die Welt befindet sich in einem sehr dynamischen Wandel, der durch ein rasches Bevölkerungswachstum bei steigendem Lebensstandard gekennzeichnet ist. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden Industrialisierung und
Das Niedrigemissionshaus kommt Ein Bereich mit grosser Zukunft ist der Bau von Gebäuden mit möglichst geringen Energieverlusten, da Häuser und Wohnungen den grössten Anteil am weltweiten Wasser- und Energieverbrauch aufweisen. Dies hat auch die Politik erkannt und erlässt zunehmend schärfere Baubestimmungen. Teilweise werden dadurch umfangreiche Renovations- und Isolationsarbeiten nötig. Gefragt sind Technologien und Materialien, die die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Hauses verringern. Dies bietet Chancen für Unternehmen, die innovative Lösungen im Bereich von Isolierung, Glas, Heizung, Lüftung oder effiziente Haushaltsgeräte anbieten. Ein interessanter Kandidat im Bereich der Gebäudetechnologie ist dabei das französische Unternehmen Saint-Gobain. Durch den frühen Einstieg in das Thema Niedrigemissionshaus hat sich das Unternehmen bei effizienten Baumaterialien einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschafft.
„Die wirtschaftliche Entwicklung über die nächsten Jahre fokussiert auf grosse Effizienzpotenziale, getrieben durch die zunehmende Urbanisierung.“ Verstädterung mit hohem Ressourcenverbrauch und vielen negativen Folgeeffekten auf die Umwelt. Durch den gestiegenen Lebensstandard erhöht sich aber die Bedeutung einer sauberen Umwelt in den Industrienationen und vor allem in den Schwellenländern Asiens. Vor dem Hintergrund dieser neuen Herausforderungen entstehen neue Industrien und Geschäftsmodelle. Vontobel hat dabei sechs „Schlüsselindustrien“ mit besonderem Wachstums potenzial identifiziert: Gebäudetechnologie, Life Cycle Management, Transport und Logistik, sauberes Wasser, effiziente Fertigung sowie saubere Energie.
Energie aus Abfall Ebenso rücken weltweit steigende Abfallmengen stärker in den Vordergrund und machen neue Konzepte für die Wiederverwertung von Produkten attraktiv. In sogenannten Produktlebenszykluskonzepten wird die spätere Entsorgung bereits im Entwicklungsstadium von Produkten berücksichtigt. Durch Abfallmanagement und Recycling können so Ressourcen der Wertschöpfungskette wieder zugeführt werden. China Everbright beispielsweise hat die Aufbereitung von Abwässern, die Energiegewinnung aus Abfall und die umweltverträgliche Abfalldeponierung im Fokus. Der derzeit tiefe Grad der Abfallaufbereitung und ein erwarteter Anstieg der Fiskalausgaben auf das Achtfache in den nächsten Jahren versprechen ein enormes Wachstumspotenzial. Die regionale Vormachtstellung sichert dabei den zusätzlichen Projektfluss und überdurchschnittliche Margen.
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Foto: Corbis
Arbeiterinnen testen Solarzellen in einer Fabrik in Taizhou in der Provinz Zhejiang in Ostchina. Die weltweit f端hrenden Hersteller von Solaranlagen, wie beispielsweise Trina Solar und Yingli, stammen heute aus China.
Die Schiene macht’s möglich Der Bereich „Transport und Logistik“ verursacht einen grossen Teil der weltweiten Emissionen. Innovative Lösungen und Technologien, die eine zusammenwachsende Welt durch bessere Logistik sowie zeit- und ressourcensparende Verkehrsmittel mit niedrigem Schadstoffausstoss unterstützen, versprechen grosses Potenzial. Bei der Lösung von Mobilitäts- und Verkehrsproblemen in Grossstädten ist zum Beispiel Hongkongs Mass Transit Railway (MTR) erfolgreich tätig. Das Modell wird nun unter anderem auf andere chinesische Grossstädte übertragen, da die Regierung die Dringlichkeit der Verkehrsproblematik erkannt hat und fieberhaft den Ausbau der Infrastruktur vorantreibt. Chinas Stimuluspaket beinhaltete allein für 2009 ca. EUR 60 Mrd. für den Ausbau des Schienennetzwerkes als wichtigsten Ausgabeposten.
men im Bereich Wasseraufbereitung in China, kann zum Beispiel von diesem steigenden Investitionsbedarf profitieren. Das Unternehmen wuchs in den vergangenen Jahren im Schnitt um 40% und ist dabei hoch profitabel.
Wasser wird zum Politikum Mangel an „sauberem Wasser“ für die Landwirtschaft, Industrie und Haushalte ist eines der Hauptprobleme für die politische Führung in Peking. Seit 2001 verneunfachte sich der Trinkwasserpreis in Peking: der Wasserverbrauch stieg stark im Zuge der rasanten Industrialisierung und die Wasserreserven sind relativ zur Bevölkerung ohnehin gering. Unabdingbare Investitionen in Wasserreinigungsanlagen, Pumpsysteme etc. werden im chinesischen Stimuluspaket in Höhe von USD 31 Mrd. reflektiert. Um die steigende Nachfrage nach Wasser – insbesondere in urbanen Zentren und der Industrie – zu decken, bedarf es technologischer Lösungen für eine effiziente Wasserverwendung, Abwasserreinigung und -aufbereitung. Duoyuan Global Waters, eines der führenden börsennotierten Unterneh-
Es weht ein neuer Wind Schliesslich ist „saubere Energie“ ein Segment mit Zukunft. Mittlerweile haben nicht nur die europäischen Regierungen verstanden, dass Investitionen in erneuerbare Energien staatlich gefördert werden müssen, damit diese zu einem wichtigen Baustein der Energieversorgung werden können. Die Fördermassnahmen im Bereich Windenergie in China machen das Land in diesem Jahr vermutlich zum grössten Nettoinstallateur von Windenergieanlagen weltweit. Davon versuchen auch westliche Unternehmen wie Vestas, eines unserer Top-Portfoliounternehmen, zu profitieren. Auch im Bereich Solarenergie stammen inzwischen die führenden Hersteller von Solaranlagen, wie beispielsweise Trina Solar und Yingli, aus China.
Effizienzsteigerung zahlt sich aus Aber auch effiziente Fertigungsprozesse bewirken eine Senkung des Energie- und Materialverbrauchs und steigern gleichzeitig die Produktionsleistung, um mit der zunehmenden Nachfrage Schritt halten zu können. Das österreichische Unternehmen Andritz stellt beispielsweise effiziente Produktionsanlagen für die energieintensive Zellstoff-Papierindustrie her und ist einer der führenden Anbieter von Maschinen für Wasserkraftwerke. Aktuell sorgen Auftragseingänge aus Lateinamerika für gute Auftragsbücher in einer wirtschaftlich turbulenten Phase.
Sie wollen keine Chance verpassen, sich aktiv für den Klimaschutz und damit für eine lebenswerte Umwelt zu engagieren. Mit dem Vontobel Fund – Global Trend Clean Technology investieren Sie auch in Unternehmen, die mit ihren Technologien zur Reduktion des CO2-Ausstosses beitragen. Ein brisantes Thema, das während der Klimakonferenz in Kopenhagen diskutiert wurde – mit Resultaten, die hoffentlich langfristig mehr sind als
heisse Luft. Vontobel Fund – Global Trend Clean Technology Valor B 4513015 (EUR)
Performance 2009
40,3 % 1.1. bis 31.12.2009
Wichtige rechtliche Hinweise Die vorliegende Dokumentation ist keine Offerte zum Kauf oder zur Zeichnung von Anteilen. Zeichnungen von Anteilen an Teilfonds des luxemburgischen Vontobel Fund SICAV erfolgen nur auf der Grundlage des Prospektes, des vereinfachten Prospektes, der Statuten sowie des Jahres- und Halbjahresberichtes (Italien zusätzlich Documento Integrativo und Modulo di Sottoscrizione). Wir empfehlen Ihnen zudem, vor jeder Anlage Ihren Kundenberater oder andere Berater zu kontaktieren. Diese Unterlagen sowie die Zusammensetzung der Benchmarks sind kostenlos bei der Vontobel Fonds Services AG, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich, als Vertreterin in der Schweiz, der Bank Vontobel AG, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich, als Zahlstelle in der Schweiz, bei der Bank Vontobel Österreich AG, Rathausplatz 4, A-5024 Salzburg als Zahlstelle in Österreich, bei B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Grosse Gallusstrasse 18, D-60311 Frankfurt/Main als Zahlstelle in Deutschland, bei den autorisierten Vertriebsstellen, am Sitz des Fonds in 69, route d’Esch, L-1470 Luxembourg, oder über www.vontobel.com erhältlich. Die historische Performance stellt keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance dar. Die Performancedaten lassen die bei der Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Die Rendite des Fonds kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Chancen/Kolumne blue 20/21
Kolumne: Dr. phil. Manuel Bachmann
Das Lebensprojekt Wir alle richten uns im Leben auf Werte aus. Eines ist dabei gewiss: Wir wollen diese Werte auch verwirklichen – jeder auf seine Weise. Sichtbar und fassbar wird dies im „Lebensprojekt“. Wir alle haben ein Lebensprojekt. Es macht unser Leben wertvoll und einzigartig.
Dr. phil. Manuel Bachmann ist Dozent und Studienleiter des Executive-Masterprogramms „Philosophie und Management“ an der Universität Luzern sowie Referent an der Universität St. Gallen. Er ist Autor des monatlich erscheinenden e-Magazins für Entscheidungsträger „absolutum“.
Was ist ein Lebensprojekt? Wir schauen auf unser Leben und wollen in ihm einen Sinn finden. Wir wollen wissen, wozu wir morgens aufstehen. Wir haben eine Vision – vielleicht nur nebulös, aber sicher in Form von Lebenswünschen und Lebenszielen. Und wenn wir einmal zurückschauen, sehen wir, dass wir tatsächlich an unserem Lebensprojekt arbeiten und dass es einst unser Vermächtnis sein wird. Was ein Lebensprojekt ist, wird am Leben Goethes deutlich, des Dichters und Künstlers, der auch ein Politberater und Manager, ein Naturforscher und ein Lebemann war. In allen seinen vielfältigen Aktivitäten verfolgte er sein Lebensziel, mit seiner geistigen Produktion einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten. Als Visionär einer guten und edlen Menschheit ging er in die Geschichte ein.
Das Lebensprojekt ist der Traum, der einem seit Langem begleitet, vielleicht seit der Kindheit.
Wie findet man wie Goethe sein Lebensprojekt? Es gibt viele Möglichkeiten. Das Lebensprojekt ist der Traum, der einem seit Langem begleitet, vielleicht seit der Kindheit. Es geht nur darum, den Traum endlich ernst zu nehmen. Oder man hat eines Tages eine Idee, die einem nicht mehr los lässt und die eine Neuorientierung im Leben fordert. Oder das Lebensprojekt ist verborgen unter den Zufällen des Alltags und man weiss nur nicht, wie nah es eigentlich ist. Man stösst zu ihm vor, indem man Schritt für Schritt weglässt, was nicht zu einem selbst gehört. Was am Ende übrig bleibt, ist das Lebensprojekt. Es hat in jedem Fall eine gewaltige Anziehungskraft.
Lesen Sie den ganzen Beitrag „Job oder Lebensprojekt“ auf www.absolutum.ch
Trotzdem ist das Lebensprojekt immer bedroht – am meisten davon, unentdeckt, aufgeschoben und ungelebt zu bleiben. Und wer es für sich gefunden hat, der sollte tagtäglich an ihm arbeiten – unbeirrbar durch andere Dringlichkeiten, durch den Erfolgsdruck, dem wir alle unterliegen, durch die Verzettelung, die der Alltag von uns fordert. Es lohnt sich.
Die Teamleiterin für internationale Vermögens- und Steuerplanung im Private Banking studierte Rechtswissenschaften an der Universi-
Regula Wasinger
tät Zürich und erwarb 1999 das Anwaltspatent des Kantons Zürich.
Who is who blue 22/23
Ursprünglich wollte sie Medizin studieren, auch die Naturwissenschaften kamen in Frage. Heute arbeitet sie als Juristin. Die Freude an wissenschaftlicher Exaktheit lässt sie in ihre Beratungspläne einfliessen. Doch am meisten schätzt sie die direkte Begegnung mit Menschen. Text: Jacqueline B. Etter
Who is who: Regula Wasinger
Ein Wort ist ein Wort Regula Wasinger entwickelt Lösungen für internationale Privatkunden in Fragen der Vermögens- und Steuerplanung. Dazu gehört auch, delikate Fragen zu Familien- und Besitzverhältnissen zu stellen. Eine Aufgabe, die ihr als Anwältin und Mutter leichtfällt.
In der aktuellen Werbekampagne ist sie eine von sieben Mitarbeitern, die mit einem Wortspiel die Aufmerksamkeit der Leser gewinnt. Wenn man Regula Wasinger gegenübersitzt, fallen einem die blauen Augen auf. Konzentriert richten sie sich auf das Gegenüber und leuchten auf, wenn ihre Sprecherin lacht. „Das schönste Kompliment, das ich je erhalten habe, war der Kommentar eines Kunden, ich sei eine atypische Anwältin“, erzählt sie strahlend. Man kann sich gut vorstellen, dass Regula Wasinger statt seitenlange Plädoyers zu verfassen lieber mit Menschen in direktem Kontakt steht. Wer mit ihr redet, erhält uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Und so stellt man plötzlich überrascht fest, wie offenherzig und gern man auch persönliche Informationen preisgibt. Zweifellos, sie hat ein gutes Gespür für Menschen. Doch auch die Juristin in ihr ist unverkennbar: präzis formulierte Fragen und ebenso klare Antworten, aber keine Spur von forciertem Fachjargon. Gemeinsam mit fünf Juristen und in enger Zusammenarbeit mit ihren Kollegen erstellt Regula Wasinger für Privatkunden individuelle Vermögens- und Steuerpläne. Um die passende Lösung zu entwickeln, braucht sie zuerst ausführliche Informationen zu Familien- und Besitzverhältnissen. „Manchmal fühle ich mich wie Sherlock Holmes“, erzählt sie. „Erst die Summe aller Puzzleteilchen ergibt ein klares Bild. Das setzt ein offenes Gespräch voraus, und das kann nur in einer vertrauensvollen Atmosphäre stattfinden.“ In den vergangenen Monaten ist viel Bewegung in die Finanzwelt gekommen. Weitsicht ist gefragt. Welche
politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen durchlaufen gerade eine Beschlussphase, welche neuen Gesetze und Abkommen stehen vor der Einführung? Wie behält man bei dieser Fülle an Daten und Details den Überblick? Als Mutter einer Tochter und Berufsfrau weiss Regula Wasinger, worauf es ankommt. „Organisationstalent und Effizienz“, lautet ohne Zögern ihre Antwort. Sie betrachtet es als Privileg, Karriere und Familie kombinieren zu können. Und hat gelernt, ihre Zeit realistisch einzuteilen. Denn sie stellt auch an sich selbst hohe Ansprüche. „Für mich ist ein Wort ein Wort. Meine Umgebung soll sich auf mich verlassen können.“ Verlässlichkeit ist eine Eigenschaft, die sie selbst schätzt, beruflich und privat. Sie braucht auch nicht zu befürchten, dass ihr Alltag zu organisiert verlaufen könnte. Dafür sorgt ihre bald dreijährige Tochter Selina. „Meine Tochter hat mir beigebracht, toleranter zu werden. Ich habe gelernt, dass Werte und Prinzipien im Berufsleben wichtig und sinnvoll sind. Doch im Privaten lasse ich jetzt fünf auch mal gerade sein. Eine bereichernde Erfahrung.“ erzählt sie schmunzelnd. „Ich möchte dafür meiner Tochter mit auf den Weg geben, wie spannend das Leben ist, dass es unglaublich viel zu entdecken und zu geniessen gibt. Dazu gehört auch, dass man seinen Teil dazu beiträgt und respektvoll mit anderen umgeht. Mein Vater, ein ehemaliger Tennisprofi in der Nationalliga A, hat mir das als Kind vermittelt. Jetzt freue ich mich darauf, dieses Wissen an meine Tochter weiterzugeben.“
Engagement
Text: Pascale Vögeli
Engagement: Gesundheitsförderung für Kinder
fit-4-future „Die Gesundheit der Kinder ist unsere Zukunft. Sie geht uns alle an“, so das Credo von Hans-Dieter Cleven, Mitbegründer der Cleven-Becker-Stiftung. Die Institution engagiert sich seit 2004 in der Gesundheitsförderung für Kinder. Das Projekt „fit-4-future“ involviert seit seinem Bestehen über 250’000 Kinder in Deutschland und der Schweiz.
Trainieren mit den grossen Vorbildern Gemeinsam mit Spielkameraden herumtoben macht Spass, noch aufregender ist es jedoch in Gesellschaft von Sportstars wie beispielsweise Maria Anesini-Wallliser, Ricardo Cabanas und Tanja Frieden, die als Botschafter „fit-4-future“ unterstützen. In drei weiteren Partnerprojekten arbeitet die Stiftung mit Skisportgrössen zusammen: im „Bruno Kernen Snowcamp“ und Bernhard Russis „Snow for free“ können Kinder kostenlos Wintersport betreiben. Das Projekt „Junior Tigers“ von Maria Walliser fördert Nachwuchsathleten und wird von der Stiftung finanziell unterstützt.
Um gesund und fit zu bleiben, braucht es nicht viel: Kinder haben das Bedürfnis, sich oft und vielfältig zu bewegen. Sie müssen nur die Möglichkeit dazu bekommen. Die Fakten: Unter den Sechs- bis Zwölfjährigen ist bereits jedes fünfte Kind übergewichtig. Sechs von zehn Kindern können bei der Einschulung keinen Purzelbaum schlagen. Bewegungsmangel, falsche Ernährung und ungenügende motorische sowie koordinative Fähigkeiten führen zu sinkender Lebensqualität und höheren Unfallrisiken. Für Hans-Dieter Cleven und Boris Becker war dies Grund genug, eine Stiftung ins Leben zu rufen, die Sport und Bewegung möglichst früh im Alltag der Kinder integrieren hilft. Und das kostenlos. Ganzheitliches Programm Das Programm „fit-4-future“ basiert auf den drei Grundpfeilern Bewegung, Ernährung und Brain Fitness (Gedächtnis-Training). Mit Eintritt ins Projekt erhält jede Schule eine knallrote Tonne voller Spiel- und Sportgeräte.
Die Stiftung legt grossen Wert auf einen nachhaltigen Erfolg. Seit der Gründung besteht eine Partnerschaft mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaften der Uni Basel. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung hat in der Ausarbeitung des Ernährungsmoduls massgeblich mitgearbeitet. Diese wissenschaftlichen Partner sind auch für die Auswertung des Programms zuständig.
Die Gründer Hans-Dieter Cleven war während über 35 Jahren im Metro-Konzern tätig, einem der grössten Handelskonzerne weltweit. Er lebt seit über 30 Jahren in der Schweiz. Boris Becker ist der jüngste Gewinner eines Grand-Slam-Turniers und übernahm 1991 die Führung der Weltrangliste im Tennis. Gemeinsam mit Hans-Dieter Cleven hat er 2004 die Cleven-Becker-Stiftung ins Leben gerufen. Er hat seinen Wohn- und Firmensitz ebenfalls im Kanton Zug. www.cleven-becker-stiftung.com; www.fit-4-future.com
Entscheidend ist das ganzheitliche Konzept. Die Kinder werden mit Spielen vertraut gemacht und durch sogenannte Activity Days begleitet. So erfahren sie, wie viel Spass es macht, sich zu bewegen, und was der Körper braucht, um gesund zu bleiben. Den Lehrpersonen wird ein Coaching angeboten, praxisbezogene Hilfsmittel für den Unterricht gehören ebenso zum Angebot. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle. In Vorträgen und mit Informationsbroschüren werden sie für die Themen Ernährung und Bewegung sensibilisiert und aktiv in das Geschehen eingebunden.
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Foto: Istockphoto.com
Die Gesundheit junger Menschen ist das wichtigste Anliegen der Cleven-Becker-Stiftung. Sport und Bewegung fรถrdern die geistige und psychische Entwicklung. Und: Beim Spielen mit anderen Kindern sammeln sie wertvolle soziale Erfahrungen.
Kultur & Genuss blue 26/27
Kultur & Genuss: Januar bis März 2010
Inside Zürich Stars Sol Gabetta Tonhalle, Sonntag, 24. Januar 2010, 19.30 Uhr Billetkasse Tel. +41 (0)44 206 34 34 Mit ihrem Instrument, einem der seltenen und kostbaren Violoncellos von G.B. Guadagnini aus dem Jahr 1759, verzaubert Sol Gabetta ihr Publikum immer wieder aufs Neue. Mal kraftvoll und leidenschaftlich, mal einfühlsam und sinnlich – die junge Künstlerin spielt ihr Programm mit großer Hingabe und bravouröser Technik.
Abdullah Ibrahim „Ekaya“ Tonhalle, Samstag, 13. März 2010, 20.00 Uhr Billetkasse Tel. +41 (0)44 206 34 34 Ekaya bedeutet Heimat. Mit der Formation Ekaya überträgt der Pianist und Komponist Abdullah Ibrahim die hymnische Kraft südafrikanischer Vokalmusik auf ein siebenköpfiges Jazzensemble, bestehend aus einem Trio und einem Bläsersatz.
Restaurants Restaurant Mesa Weinbergstr. 75, 8006 Zürich, Tel. +41 (0)43 321 75 75 info@mesa-restaurant.ch Marcus Lindners „Mesa“ im Kreis 6 ist mit 18 Gault-MillauPunkten „Aufsteiger des Jahres in der Deutschschweiz“. Gault-Millau bezeichnet ihn als „Tüftler und Perfektionisten“. Hotel Baur au Lac – Restaurant Pavillon Talstrasse 1, 8001 Zurich, Tel. +41 (0)44 220 50 20 www.bauraulac.ch Ab sofort ist eines der beliebtesten Restaurants Zürichs nach der Renovation des Hotels Baur au Lac wieder geöffnet – nun nicht mehr nur während der warmen Som-
mermonate, sondern das ganze Jahr über. Stararchitekt Pierre-Yves Rochon entwickelte ein grandioses Gestaltungskonzept, dessen gastronomische Entsprechung von den Küchenchefs kongenial umgesetzt wird. (15 Gault-Millau-Punkte).
Museen Teotihuacan Geheimnisvolle Pyramidenstadt Museum Rietberg, 21. Februar bis 30. Mai 2010, Di –So 10 –17 Uhr, Mi und Do 10 –20 Uhr, Montag geschlossen. Teotihuacan war einst die grösste Stadt im präkolumbischen Amerika – eine kosmopolitische Metropole mit einzigartigen Monumentalbauten. Die Ausstellung präsentiert rund 450 Objekte aus Mexiko: farbenprächtige Wandmalereien, kostbare Tongefässe, Steinskulpturen, aus Obsidian geschnittene Figuren und wunderbaren Schmuck. Unterstützt von der Vontobel-Stiftung. Van Gogh, Cézanne, Monet Die Sammlung Bührle zu Gast im Kunsthaus Zürich Kunsthaus, 12. Februar bis 16. Mai 2010, offen Sa/So/Di 10 –18 Uhr, Mi – Fr 10 –20 Uhr, Montag geschlossen. Die einzigartige Kollektion von rund 180 Bildern und Plastiken, die in einer Stiftung zusammengefasst sind, gehören zu den bedeutendsten Privatsammlungen weltweit. Nach mehr als fünf Jahrzehnten wird sie wieder vollständig in jenem grossen Saal ausgestellt, den Emil Bührle (1890–1956) dem Kunsthaus und der Stadt schenkte.
Veranstaltungen NZZ Podium NZZ Foyer, Falkenstrasse 11, 8008 Zürich Tickets: Zwei Wochen vor Podium Tel. +41 (0)44 258 17 80 4. Februar 2010 Die Zukunft des Kapitalismus – Marktwirtschaft zwischen Eigenverantwortung und Staatsintervention. Mit HansOlaf Henkel, Honorarprofessor Universität Mannheim, ehemaliger Manager 4. März 2010 Der flexible Mann – Wie behauptet sich das starke Geschlecht? Mit Prof. Dr. Gerhard Amendt, Universität Bremen, Soziologe Partner: Bank Vontobel, Swiss Re Moderiert von Dr. Martin Meyer
Standorte
Impressum
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