Porträt 2011 B+ 1
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Vontobel-Gruppe
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Swiss made B
Die Vontobel-Gruppe Die Vontobel-Gruppe bietet die einzigartige Kombination einer unabhängigen Schweizer Privatbank mit der Innovationskraft eines aktiven internationalen Vermögensmanagers. Unser integriertes Geschäftsmodell mit den drei Geschäftsfeldern Private Banking, Investment Banking und Asset Management garantiert kurze Wege und erlaubt die wirkungsvolle Kombination von Know-how und Ressourcen – zum Nutzen unserer Kunden und Kooperationspartner. Weltweit erarbeiten täglich rund 1400 Mitarbeitende nachhaltig Mehrwert für unsere Kunden: Unablässig überwachen und bewirtschaften sie die uns anvertrauten Kundenvermögen, beobachten aufmerksam die Finanzmärkte und das Weltgeschehen. Ob im Herzen von Zürich, in New York, Hong Kong oder Dubai – an neunzehn internationalen Standorten spüren sie Trends auf und konzipieren dazu innovative Anlagestrategien und -produkte. Wir engagieren uns dort, wo wir uns in der Materie bestens auskennen. Und wir verdienen uns das Vertrauen unserer Kunden, indem wir halten, was wir versprechen. Ein solides und verlässliches Fundament der Vontobel-Gruppe bildet die stabile Aktionärsstruktur mit langfristig orientierten, unternehmerisch denkenden Hauptaktionären. Die Familien Vontobel verfügen über eine Mehrheit von rund 52% an Stimmen und Kapital. Dazu kommt der strategische Partner Raiffeisen, der einen Anteil von 12.5% besitzt. Die beiden Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s haben die Bank Vontobel AG und die Vontobel Holding AG geprüft und bewertet. Diese Ratings (per 31.12. 2010) bestätigen die anerkannte Finanzkraft und Solidität der Vontobel-Gruppe:
Standard & Poor’s: Vontobel Holding AG A
Moody’s: Vontobel Holding AG A2
Bank Vontobel AG
A+
Bank Vontobel AG
A1
Rechtliche Hinweise Das Vontobel Porträt 2011 dient ausschliesslich zu Informationszwecken. Die darin enthaltenen Angaben und Ansichten stellen deshalb weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zur Beanspruchung einer Dienstleistung, zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Tätigung sonstiger Transaktionen dar. Ferner wird auf die Gefahr hingewiesen, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen können. Angaben und Aussagen zum geprüften Finanzergebnis sowie zur Corporate Governance sind ausschliesslich den Geschäftsberichten 2010 der Vontobel Holding AG zu entnehmen. Diese können unter www.vontobel.com oder auf Verlangen per Post bezogen werden.
Liebe Leserin, lieber Leser Swiss made ist ein starkes Leistungsversprechen. Es steht für einen der attraktivsten Wirtschaftstandorte und Finanzplätze weltweit. Ein Standort, in den gerne investiert wird, der international tätige Unternehmen und hochqualifizierte Arbeitskräfte seit Jahren anzieht. Ein Finanz- und Bankenplatz zum Beispiel, der die Auswirkungen der Finanzkrise weit besser als andere bewältigt hat und dessen Produkte und Dienstleistungen nach wie vor international sehr gefragt sind. Wir sind uns daher sicher, dass der Finanzplatz Schweiz die grossen Herausforderungen, die sich aus dem steigenden internationalen Druck auf die erfolgreichen Finanzplätze ergeben, meistern wird. Aus diesem Transformationsprozess wird die Schweiz als Kompetenzzentrum für qualitativ hochstehende Finanzdienstleistungen gestärkt hervorgehen. Swiss made als Leistungsversprechen basiert auf den grundlegenden Schweizer Werten wie Solidität, Vertrauenswürdigkeit, Qualität und Präzision. Sie bilden den Kern der Marke Schweiz und sind – verbunden mit der Bereitschaft zur Veränderung – Garant für die weitere Erfolgsgeschichte des Modells Schweiz. Es sind eben diese Überzeugungen und Wertmassstäbe, für die seit langem auch Vontobel steht. Im Kern gründen die Beziehungen zwischen unseren Kunden und Vontobel auf Leistung und Vertrauen. Ein wesentlicher Grund, dass sich Kunden für uns entscheiden und viele unserer Kundenbeziehungen sogar über Generationen hinweg dauern. Wir wollen mit unseren Leistungen überzeugen. Wertsteigernd, risikobewusst und innovativ zugleich. Ein Beispiel dafür ist das Vontobel Global Change Investing. Mit diesem Ansatz ermöglichen wir anspruchsvollen Anlegern, von nachhaltigen Investmentchancen zu profitieren, die sich aus dem globalen Wandel ergeben. Wenn wir vor dem Hintergrund der weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen auf den Abschluss des Geschäftsjahres 2010 blicken, zeigt sich, dass Vontobel erfolgreich und solide gearbeitet hat. Ein deutlicher Neugeldzufluss von CHF 5.5 Milliarden belegt das weiterhin grosse Vertrauen unserer Kunden und Partner. Die Basis für weiteres Wachstum unserer Bank ist intakt. Nicht zuletzt ist Vontobel – wie die Schweiz – eine erfolgreiche und starke Marke. Dies wurde uns im jüngsten Markenranking des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» bestätigt. Danach rangiert Vontobel unter den Schweizer Banken inzwischen auf einem ausgezeichneten fünften Rang. «Der gute Name, das Gewicht von Herkunft und Erfahrung sowie die Verpflichtung auf Schweizer Werte zahlen sich aus», heisst es in der Begründung. Das Porträt 2011 beleuchtet das Thema Swiss made aus verschiedenen Perspektiven. Zu Wort kommen externe und interne Fachleute. Sie alle verbindet die Überzeugung, dass die Marke Schweiz – auch und gerade für den Finanzplatz Schweiz – einen entscheidenden Vorteil im internationalen Wettbewerb bildet.
Dr. Urs Widmer
Herbert J. Scheidt
Präsident des Verwaltungsrates
Chief Executive Officer
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Universität St. Gallen HSG/Hannes Thalmann
Prof. Dr. Torsten Tomczak __
Marketing-Professor
Prorektor, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre und Marketing, Direktor der Forschungsstelle für Customer Insight (FCI-HSG) und des Center for Innovation der Universität St. Gallen.
«Swissness» – eine starke Marke Von Prof. Dr. Torsten Tomczak Das Schweizer Kreuz ist wie keine andere Herkunftsbezeichnung rund um den Globus mit einzigartigen und positiven Assoziationen besetzt. Mehr noch: Die Marke Schweiz weist einen beträchtlichen Goodwill auf, der in nahezu jeder Produktkategorie und Branche genutzt werden kann. Mit Swissness aufgeladene Produkte und Dienstleistungen wecken Assoziationen wie «internationale Spitzenqualität», «Zuverlässigkeit und Vertrauen» sowie «Exklusivität und Luxus». Diese Reputation wurde langfristig aufgebaut und lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Unternehmer wie Abraham-Louis Breguet begründeten später das Bild einer zuverlässigen Schweiz. In der Phase der Industrialisierung wurde dieses Image von Persönlichkeiten wie Henri Nestlé, François« Die Marke Schweiz, über Jahrhunderte Louis Geigy oder Hans Caspar Escher gefördert. Die Tradition wird aufgebaut, leistet einen nicht zu heute durch typisch schweizerische und international erfolgreiche unterschätzenden Beitrag zum Wohlstand.» Unternehmen wie Schindler, Lindt und Kambly fortgeführt. Vor allem aber die Schweizer Uhrenindustrie und die Bankenlandschaft prägen die Imagewerte der Schweizer Wirtschaft. Der alleinige Fokus auf wirtschaftliche Dimensionen vermag jedoch kaum den Wert des Schweizer Markenimages zu erklären. Darüber hinaus wird er durch Land, Menschen, Wissenschaft und Politik geformt. Die Erhabenheit der Bergwelt, die multikulturelle Bevölkerung, Roger Federer, der Bau des grössten Eisenbahntunnels der Welt, das weltweit grösste Forschungszentrum CERN bei Genf, die aussenpolitische Neutralität und die robuste Verfassung von Wirtschaft und Staatsfinanzen tragen ebenfalls entscheidend zum Fremdbild der Schweiz bei. Die Marke Schweiz ist eine Meta-Marke, deren positives Image glücklicherweise auch während der Finanzkrise sehr stabil war. Der Grund dafür ist die starke Verankerung dieser «Swissness» durch die vielen erwähnten Qualitäten des Standorts Schweiz, die seit Jahren Bestand haben und im Wesentlichen auch eine tragfähige Basis für die Herausforderungen der Zukunft sind. Zu den wichtigsten Vorteilen im internationalen Standort-Wettbewerb zählt zweifellos das Bildungswesen. Es geniesst weltweit grosse Anerkennung. Verbunden mit der Botschaft einer offenen Schweiz, die den internationalen Austausch zusätzlich beflügelt, liefern Bildung und Wissenschaft «made in Switzerland» einen entscheidenden Beitrag nicht nur zum guten Image der Schweiz, sondern auch zu ihrem Wohlstand. Das Gleiche gilt für die Investitionen in die Infrastruktur: Sie befindet sich auf hohem Niveau und vermittelt der Welt ein Bild der Schweiz, das Respekt verdient. Das Strassenund Schienennetz ist ein Beispiel dafür. Auch tragen die föderalistischen Strukturen des 2
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Ein Schweizer Markenzeichen: die Zürcher Bahnhofstrasse
Schweizer Staatswesens, das auf breitem Konsens und auf einem klaren Bekenntnis zur Demokratie aufgebaut ist, zum guten Image der Schweiz bei. Zu allen Zeiten wurden und werden die politischen Grundsätze und Regelwerke der Eidgenossenschaft in der Welt als Vorbild zitiert. Untersuchungen zeigen es immer wieder: Das Image, das die Schweiz im Ausland geniesst, ist deutlich besser, als es hierzulande eingeschätzt wird. Das mag auch mit der grundsätzlichen Bescheidenheit im Auftritt nach aussen zusammenhängen, die wiederum hilft, das grossmehrheitlich positive Image dieses Landes zu stärken. Die Wirtschaft profitiert davon, und sie gibt mit ihren Leistungen auf höchstem Niveau auch etwas davon an die Swissness zurück – ein glückliches Wechselspiel. Dieses Wechselspiel beruht auf einer gesunden Mischung aus «Grossindustrie» – Chemie/Pharma, Metall- und Elektroindustrie –, mittelgrossen Branchen wie der Informatik und dem Tourismus bis hin zu den vielen kleinen hochleistungsfähigen KMU, die oft im Schatten der Weltwirtschaft stehen, aber in ihren jeweiligen Bereichen mit zur Weltspitze gehören und so auch hervorragende, unaufgeregte Markenbotschafter der Schweiz sind. Diese Mischung lebt auch von einem starken Tandem: dem Finanzplatz Schweiz und dem «klassischen» Werk- und Denkplatz Schweiz. Es ist wichtig, dass diese Entstehungsorte schweizerischer Qualität als starkes Paar auftreten und sich nicht durch neidvolle Stimmen auseinanderdividieren lassen – diese Botschaft wäre nicht nur negativ, sondern würde ausserhalb der Schweiz wohl auch nur mit Kopfschütteln quittiert werden. Die Marke Schweiz ist ein Asset, das über Jahrhunderte von vielen Markenbotschaftern aufgebaut wurde und das einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Wohlstand der Schweiz leistet. Jeder, der die Marke Schweiz nutzt, sollte sich dessen bewusst sein und seine Rolle als Markenbotschafter «schweizerisch» – das heisst zuverlässig und auf höchstem Qualitätsniveau – spielen. Swissness ist eine Verpflichtung.
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Dr. Urs Widmer, Präsident des Verwaltungsrates
«Bewährtes pflegen, Neues wagen – das ist und bleibt unsere Stärke» Herbert J. Scheidt, CEO der Vontobel-Gruppe, spricht mit Dr. Urs Widmer, Präsident des Verwaltungsrates, über die Vorteile des Standortes Schweiz, die Zukunft des Bankgeschäftes und die grössten Herausforderungen.
2010 ist ein Jahr des Wandels gewesen: Welche Weichenstellungen waren aus Ihrer Sicht entscheidend? Dr. Urs Widmer __ Für die Schweizer Banken und Bankiers haben sich die Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr erheblich verändert. Denken Sie nur an die Vorgänge im Zusammenhang mit dem Bankkundengeheimnis oder die zusätzlichen regulatorischen Vorschriften. Als langjähriger Verwaltungsratspräsident der Vontobel-Gruppe war es für mich allerdings in erster Linie entscheidend, die Weichen für den Wechsel 4
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im Management der Bank richtig zu stellen. Ich denke, das ist 2010 gelungen, und ich bin froh, dass alle wichtigen Nachfolgeentscheidungen rechtzeitig getroffen werden konnten. Herbert J. Scheidt __ Der Wandel in unserer Bank ist gut aufgesetzt, bestens vorbereitet und breit getragen. Kunden und Mitarbeiter freuen sich über die Konstanz und Verlässlichkeit, die mit diesem Wechsel an der Spitze verbunden sind. Beste Voraussetzungen also für die erfolgreiche weitere Entwicklung unserer Bank. Mit Bezug auf den Wandel im Finanzplatz Schweiz
« Eine Überregulierung kann zum Wachstumshemmnis werden, ohne effizient zu sein, und den Wettbewerb verzerren.» Herbert J. Scheidt, CEO
Herbert J. Scheidt, CEO
scheinen mir zwei Aspekte entscheidend: Erstens ist es unserer Bankenaufsicht gelungen, seine Vorreiterrolle bei der Entwicklung eines angemessenen und international vorbildlichen Regulierungsrahmens zu verteidigen. Zweitens ist die Politik jetzt auf gutem Weg, den zähen Streit um das Bankkundengeheimnis auf internationaler Ebene beizulegen. Die Vereinbarungen können uns sicher nicht in jedem Punkt gefallen. Es ist aber zu begrüssen, dass Unsicherheiten ausgeräumt und klare Verhältnisse geschaffen werden. Der Konkurrenzkampf in der Finanzindustrie wird immer härter, der Druck auf die Margen ist gross. Sorgen Sie sich manchmal um die Zukunft kleiner oder auch mittelgrosser Banken?
« Am Ende kommt es nicht auf schiere Grösse an, sondern darauf, dass man richtig aufgestellt ist.» Dr. Urs Widmer Scheidt __ Der Privatbankenmarkt orientiert sich nicht nur in der Schweiz neu, sondern ebenso in Deutsch-
land, unserem zweiten Heimmarkt. Dass einige, teils kleinere Player diesen Wandel nicht überstehen, ist wohl unausweichlich. Aber Grösse ist längst nicht das alles entscheidende Kriterium. Viel wichtiger sind die Nähe zu den Kunden sowie eine solide Kapitalausstattung, verbunden mit einem überzeugenden Kostenmanagement. Exzellenz in der Beratung, transparente Produkte und effiziente Prozesse setzen sich durch. Deshalb bereitet mir die Zukunft, was unsere Bank betrifft, kein Kopfzerbrechen. Widmer __ In einem härter werdenden Konkurrenzkampf ist es immer mitentscheidend, ob eine Bank über stabile Verhältnisse auf der Aktionärsseite und funktionierende Kontrollmechanismen verfügt. Hier findet sich gerade Vontobel in einer komfortablen Position. Die Familie Vontobel steht hinter ihrem Engagement in der Bank und hat durch Vereinbarungen, die bis 2017 reichen, klare Mehrheitsverhältnisse sichergestellt. Gleichzeitig sorgt gerade die Rechenschaftspflicht gegenüber den Minderheitsaktionären als börsenkotierte Bank für ein Mass an Transparenz, das in dieser Form bei vielen Privatbanken nicht gegeben ist. Am Ende kommt es eben nicht auf schiere Grösse an, Vontobel Porträt 2011
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sondern darauf, dass man richtig aufgestellt ist und die Wünsche seiner Kunden möglichst massgeschneidert erfüllen kann. Überall geht es um neue Regeln; auch beim diesjährigen World Economic Forum waren «New Rules» das grosse Thema. Was muss sich ändern? Widmer __ Ich bin der Ansicht, wir müssen unser Wertesystem neu justieren. Verantwortung und Sicherheit müssen wieder einen wesentlich höheren Stellenwert einnehmen. Scheidt __ Auf die operative Ebene heruntergebrochen, lautet die goldene Regel: Man sollte nur die Geschäfte tätigen, die man auch wirklich versteht. Und wenn der Kunde explizit ungewöhnlich spekulative Geschäfte verlangt? Scheidt __ Eine Bank beziehungsweise ihre Mitarbeitenden müssen den Mut haben, auch einmal Nein zu sagen. Rendite-Orientierung und ein nachhaltiges
« Exzellenz in der Beratung und effiziente Prozesse setzen sich durch.» Herbert J. Scheidt Geschäftsgebaren gehen nicht zwangsläufig Hand in Hand. Wer das in der Vergangenheit nicht beachtete, sollte es spätestens in der Finanzkrise gelernt haben. Wir machen nur, was wir verstehen und wovon wir überzeugt sind. Und wenn sich dieser Grundsatz im Einzelfall nicht mit den Interessen eines Kunden vereinbaren lässt, ist es ein Gebot der Fairness und der Professionalität, den Kunden darauf hinzuweisen. So entsteht Vertrauen, was Vorrang hat, selbst wenn dadurch ein Geschäft nicht zustande kommt. Das Vertrauen in die Bankenwelt scheint immer noch angeschlagen. Lässt sich dieser Schaden aus heutiger Sicht überhaupt wiedergutmachen? Scheidt __ Ja, mit Transparenz und Fairness gewiss. Allerdings erfordert dies Geduld. Seit Jahren wird die ganze Branche für die Exzesse Einzelner in Sippenhaft genommen. Hier wieder ein differenziertes Bild zu schaffen, wird seine Zeit beanspruchen. Doch bin ich zuversichtlich, das dies gelingen wird, beispielsweise durch ein konservativeres Werteverständnis, das wir uns bei Vontobel lange vor der Finanzkrise zu eigen gemacht haben. Widmer __ Ja, die Zeiten der Masslosigkeit sind vorbei. Banken und ihre Mitarbeitenden müssen der 6
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Öffentlichkeit deutlich machen, dass sie das begriffen haben. Unter anderem werden Vergütungssysteme, die langfristig orientiert sind und Auswüchse ausschliessen, dazu beitragen, das Vertrauen in den Bankensektor zurückzugewinnen. Und ich will noch einmal aufnehmen, was Herbert Scheidt ansprach. Banken müssen auch bereit sein, grundsätzlich auf hochrisikoreiche Transaktionen zu verzichten. Das belastet kurzfristig zwar den Ertrag, wird sich aber langfristig auszahlen. Halten Sie die Entscheidungen zur Bankenregulierung für überzeugend, oder fürchten Sie, dass es doch wieder zu Auswüchsen kommt? Widmer __ Es geht um neue Vorschriften zur Vergütung, eine Erhöhung des Eigenkapitals und eine Beschränkung der Verschuldungsrate für Grossbanken. Das sind wichtige Massnahmen, die alle in die richtige Richtung weisen. Ich mache mir aber keine Illusionen, dass sich Auswüchse allein durch staatliche Auflagen verhindern liessen. Ohne grundsätzliches Umdenken in der Bankenwelt wird es nicht gehen. Scheidt __ Verbote und Vorschriften allein sind nie eine Lösung. Eine Überregulierung kann zum Wachstumshemmnis werden, ohne effizient zu sein, und den Wettbewerb verzerren. Auch macht es mir nach wie vor Sorgen, dass einige Finanzplätze weiterhin darauf setzen, Vorteile durch ein geringes Regulierungsniveau zu gewinnen. Aber die Regulierungsarbitrage ist nicht nur ein Problem auf Länderebene. Derzeit zeigt sich, dass viele ehemalige Investmentbanker ihre Deals nun unter dem Dach eines Hedgefonds tätigen. So sind zwar gewisse Auswüchse auf Bankenebene unterbunden, die Finanzmärkte werden dadurch aber nicht stabiler. Sie sprechen von hohen Standards bei der Regulierung, dazu kommt die Lockerung des Bankgeheimnisses. Als Folge davon wandern internationale Kunden, so heisst es, nach Fern- oder Mittelost ab. Sehen Sie die Schweiz im Wettbewerb der Finanzmärkte deutlich geschwächt? Widmer __ Richtig ist: Die Rahmenbedingungen haben sich verschärft, und wir stehen vor grossen Herausforderungen. Es gibt aber sicher keinen Grund, sich jetzt in die Defensive drängen zu lassen oder den eigenen Standort am Ende gar selber schlechtzureden. Schweizer Banken geniessen dank ihrer Professionalität sowie der Rechtssicherheit und stabilen politischen Ord- nung unseres Landes nach wie vor hohes Vertrauen. Scheidt __ Swiss Banking hat im Ausland noch immer einen sehr guten Ruf. Das lässt sich nicht auf das
Bankkundengeheimnis alter Prägung reduzieren. Die Individualität in der Beratung, der vorsichtige Umgang mit Risiken, das macht die Schweizer Bankentradition aus. Und die neuen Rechtshilfevereinbarungen ändern nichts daran, dass wir weiter für ein Höchstmass an Diskretion stehen. Und natürlich führt auch die anhaltende Euro-Krise internationalen Kunden noch einmal vor Augen, welche Vorzüge die Schweiz und der Franken bei der Diversifizierung von Vermögen bieten. Der Dauerzwist mit Deutschland hat Banken und Politik lange beschäftigt. Sind die getroffenen Vereinbarungen wirklich der Durchbruch? Widmer __ Wir sind auf dem richtigen Weg, und ich bin zuversichtlich, dass die Gespräche erfolgreich abgeschlossen werden können, auch wenn es noch einige Probleme zu lösen gibt.
« Vontobel hat seine Wachstumsstrategie traditionell sehr langfristig und sehr vorsichtig angelegt. » Dr. Urs Widmer Vor allem die wichtigen Entscheidungen zur Abgeltungssteuer stehen noch aus. Wie soll der gemeinsame Nenner hier aussehen? Scheidt __ Der Abgeltungssteuersatz, den die Schweiz einbehält, sollte sich an den 25 Prozent orientieren, die auch deutsche Banken einziehen. Gäbe es grosse Unterschiede, wäre das eine Diskriminierung der Schweizer Banken, die sich kaum begründen liesse. Schwieriger wird es unter Umständen, den richtigen Satz für die Regulierung von Altvermögen zu definie-
ren; ich hoffe aber auch hier, dass es gelingt, sich auf einen Aufschlag zu verständigen, der nicht dazu führt, dass viele Vermögen in nicht-europäische OffshoreZentren flüchten müssen. Ist das Thema automatischer Informationsaustausch endgültig vom Tisch? Scheidt __ Der Schutz der finanziellen Privatsphäre gehört, wie gesagt, zum Markenkern der Schweizer Banken. Dies auch künftig zu gewährleisten, hat für uns höchste Priorität. Ich gehe davon aus, dass es diesbezüglich nicht zu schädlichen Veränderungen kommt. In Westeuropa und den USA ist die Regulierung hoch, das Wachstum, etwa im Privatbanking, eher schwach. Da werden international ausgerichtete Strategien auch für Banken mittlerer Grösse immer wichtiger. Wo liegen die Potenziale der Zukunft für Vontobel? Widmer __ Vontobel ist in den wichtigen Wachstumsmärkten vertreten, und wir kommen dort gut voran. Ich halte es aber für wichtig, dass die Bank ihre Position in angestammten Märkten nicht vernachlässigt. Im Gegenteil, wollen wir unsere Basis kontinuierlich ausbauen und festigen. Natürlich setzt dieses Ziel der Expansion in Schwellenländern gewisse Grenzen. Doch Vontobel hat seine Wachstumsstrategie traditionell sehr langfristig und sehr vorsichtig angelegt. Ich kann nur empfehlen, dabei zu bleiben. Scheidt __ Nicht zu vergessen: Globalität spielt sich auch in der Schweiz ab. Nehmen Sie die Vontobel Swiss Wealth Advisors AG. Mit dieser neu gegründeten Gesellschaft konzentrieren wir uns aus der Schweiz heraus auf die Bedürfnisse von Privatkunden in den Vontobel Porträt 2011
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USA. Eine steigende Zahl vermögender Amerikaner sucht Anlagechancen ausserhalb des eigenen Landes, ganz legal, für deklariertes Geld. Das ist bei wohlhabenden Kunden aus anderen Teilen der Welt nicht grundsätzlich anders. Verlässliche Anbieter mit einem entsprechenden internationalen Leistungsausweis sind gesucht. Wichtig ist mir, bei allen Überlegungen zu geeigneten Wachstumsstrategien, die Identität der Bank zu bewahren, denn sie macht uns am Ende unverwechselbar.
Identität nach innen und nach aussen schaffen, müssen im gesamten Unternehmen Gültigkeit haben, überall auf der Welt. Scheidt __ Bei aller Rücksicht auf regionale Besonderheiten bleibt es unser Anspruch, die guten Traditionen des Swiss Banking auch im Ausland mit Leben zu füllen. Ich bin in Deutschland geboren und besitze seit dem vergangenen Jahr auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Daher weiss ich, welche Bedeutung die Schweizer Tugenden auch im angrenzenden Ausland haben.
Welche Werte verkörpert die Bank Vontobel? Widmer __ Das lässt sich mit drei Begriffen umschreiben: Professionalität, Kontinuität und Verlässlichkeit. Das ist schnell aufgezählt. Dem gerecht zu werden, verlangt jedoch allen Mitarbeitern der Bank auf allen
Seit 2010 wächst die globale Wirtschaft deutlich. Was erwarten Sie für 2011 und das nächste Jahrzehnt, wie gross ist Ihr Optimismus für die Entwicklung der Weltwirtschaft? Scheidt __ Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Schreckensszenarien verbreiten. Dennoch muss ich sagen, dass mein Optimismus eher gedämpft ist. Denn leider kam der Abbau der finanz- und wirtschaftspolitischen Ungleichgewichte in der Welt bislang kaum voran. Wenn man in diesen Tagen mit Vertretern der internationalen Wirtschaft oder auch der Politik spricht, ist sehr wohl spürbar, dass die Angst vor einer Neuauflage der Finanzkrise gross ist. Zum Beispiel kann die hohe Verschuldung vieler europäischer Staaten oder auch der USA jederzeit neue Turbulenzen an den Märkten auslösen. Ob es dazu kommt oder nicht, hängt unter anderem davon ab, wie konsequent etwa die Europäer die Schuldenkrise anpacken. Dazu kommen Bedrohungen durch Rohstoffknappheit und steigende Preise, Klimawandel und ein riesiges Wohlstandsgefälle in vielen Staaten. Beim Thema Risiko-
« Es bleibt unser Anspruch, die guten Traditionen des Swiss Banking auch im Ausland mit Leben zu füllen.» Herbert J. Scheidt Ebenen viel ab. Eine ungezügelte Expansionspolitik ist damit nicht vereinbar. Lassen sich solche Werte denn in andere Kontinente exportieren? Widmer __ Sicher hat jedes Land und jeder Kontinent eigene Wertvorstellungen und wirtschaftspolitische Grundsätze. Das muss ein global tätiges Unternehmen anerkennen. Trotzdem darf man die eigene Identität nicht aufs Spiel setzen. Bestimmte Grundwerte, die 8
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management müssen wir sicher weltweit noch viel investieren, um für das kommende Jahrzehnt eine stabile Entwicklung sicherzustellen. Herr Dr. Widmer, Sie waren sieben Jahre im VR tätig, davon fünf Jahre als dessen Präsident. Was hat Sie in dieser Zeit am stärksten beeindruckt? Widmer __ Sicherlich war die Finanzkrise das einschneidendste Ereignis. Eine Krise solchen Ausmasses hat
« Ich bin erleichtert, dass Vontobel diese Krise unbeschadet überstanden hat.» Dr. Urs Widmer sich wohl niemand je vorgestellt. Umso mehr war und bin ich erleichtert, dass Vontobel diese Krise unbeschadet gemeistert hat. Zu meinen bleibenden Eindrücken gehört aber vor allem die tatkräftige Unterstützung, die ich in all den Jahren in meiner Aufgabe als Verwaltungsratspräsident von den Mitarbeitenden aller Stufen erfahren durfte. Herr Scheidt, Sie übergeben nach knapp neun Jahren den CEO-Posten an Dr. Zeno Staub und sind als Nachfolger von Herrn Dr. Widmer als künftiger Verwaltungsratspräsident nominiert. Ist die Bank Vontobel fit für die Zukunft? Scheidt __ Die Bank befindet sich auch nach der schwersten Finanzkrise der Neuzeit in einer guten, soliden Verfassung. Unser integriertes Geschäftsmodell hat sich bewährt. Wir haben ein hohes Eigenkapital-
polster in den letzten Jahren aufgebaut. Wir haben eine gute Mannschaft. Der Aktienkurs hat sich relativ gut entwickelt. Und gerade weil wir so stark aufgestellt sind, habe ich die Möglichkeit, mich ständig zu fragen, was wir noch besser machen könnten. Diese Selbstreflektion und Offenheit erwarte ich übrigens auch von den Führungskräften und den Mitarbeitern unseres Hauses. Herr Scheidt, fällt Ihnen der Rollenwechsel – weg von der operativen Seite – nicht schwer? Scheidt __ Nein, denn ich schaue auf eine sehr lange und erfolgreiche Zeit zurück, in der ich operative Verantwortung innehatte und direkt prägen und gestalten konnte. Ich freue mich sehr, aus einer anderen Perspektive und Ebene für das Wohl unserer Bank Verantwortung zu tragen. Der Rollenwechsel fällt mir auch nicht schwer, weil ich die Bank bei meinem Nachfolger Dr. Zeno Staub in besten Händen weiss. Und schliesslich freue ich mich auch darauf, meine langjährige Erfahrung in anderen Verwaltungsräten einbringen zu können und dafür etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben. Herr Dr. Widmer, haben Sie schon Pläne für die neugewonnene Zeit? Widmer __ Ich bin mit meiner Anwaltspraxis auch weiterhin durch diverse Mandate in Unternehmen und privat im kulturellen Bereich gut beschäftigt. Aber ich hoffe, dass ich künftig doch ein wenig mehr Zeit für meine Familie und meine Hobbys – insbesondere den Rudersport auf dem Zürichsee – haben werde. Vontobel Porträt 2011
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Industriestandort Schweiz – was ihn auch in Zukunft erfolgreich macht
Von Hans Hess Die Industrie ist für die Schweiz von grosser Bedeutung. Sie trägt 20 Prozent zum Bruttosozialprodukt bei, gibt über 700’000 Menschen in unserem Land Arbeit und erbringt eine jährliche Wertschöpfung von über 100 Milliarden Schweizer Franken. Das ist selbst gegenüber dem Bankensektor mit 150’000 Arbeitsplätzen und 26 Milliarden Schweizer Franken Wertschöpfung ein gewichtiger volkswirtschaftlicher Beitrag. Staaten mit einem starken industriellen Standbein wie Deutschland mit 24 Prozent oder Finnland mit gar 25 Prozent des Bruttoinlandprodukts haben die Krise der vergangenen Jahre deutlich besser gemeistert als Länder, die ihren Industriesektor vernachlässigt haben. Die Industrie Frankreichs schafft es noch auf 10 Prozent und das Vereinigte Königreich auf 15 Prozent. Deshalb muss die Schweiz ihrem Industriesektor Sorge tragen, damit er im rauen Wetter des globalen Wettbewerbs bestehen kann. Welche Rahmenbedingungen braucht die Schweizer Industrie, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben? An erster Stelle steht der freie Zugang zu allen Weltmärkten ohne Handelshemmnisse und Zölle. Von diesem Ziel ist die Schweiz nicht weit entfernt. Und die zurzeit in Verhandlungen stehenden Freihandelsabkommen mit Ländern wie China oder Indien könnten unser Land einen grossen Schritt weiter bringen. Noch wichtiger für den nachhaltigen Erfolg der Schweizer Industrie ist die hohe Qualität ihrer Arbeitskräfte. Denn diese bestimmt die Qualität der Produkte und die Attraktivät der Innovationen, mit denen sich die Unternehmen auf den Weltmärkten behaupten. Oft wird das Bildungsniveau mit der Qualität der Arbeitskräfte gleichgesetzt. Das ist falsch, denn die Firmen brauchen gute Fachleute auf allen Ebenen: Facharbeiter mit Berufsausbildung, Fachhochschulabgänger und Hochschulabsolventen. Bei Letzteren spielen natürlich die ETH Zürich und Lausanne eine entscheidende Rolle. Sie garantieren qualitativ erstklassige Ingenieure, Physiker, Mathematiker und Naturwissenschaftler. Doch ohne Fachleute und Praktiker, die innovative Ideen und Produkte umsetzen können, nützt das ganze theoretische Wissen nichts. Wissen und Können allein reichen für einen Spitzenplatz im weltweiten Rennen um Kunden nicht aus. Es gehört auch eine grosse Portion Teamarbeit, Begeisterung und Leistungswille dazu. Denn es sind immer Menschen, die zusam« Wissen und Können allein reichen im weltweiten men etwas für andere Menschen leisten wollen. Deshalb spielen in zunehmendem Masse auch Sozialkompetenz Konkurrenzkampf nicht aus. Es gehören und Verständnis für andere Kulturen eine Rolle. Diversiauch Begeisterung und Leistungswille dazu.» tät ist ein Wettbewerbsvorteil. Egal, ob man Diversität auf der Dimension der Geschlechter, der kulturellen Herkunft oder des Alters definiert. Innovative Ideen ergeben sich oft aus Unterschiedlichkeiten und aus der Fähigkeit, ein Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Innovation ist ein weiterer Erfolgsfaktor für die Schweizer Industrie. Unser Land hat keine Rohstoffe. Wir entwickeln und produzieren mit relativ hohen Löhnen. Deshalb müssen wir Produkte und Dienstleistungen erzeugen, die durch ihren überlegenen Kundennutzen einen höheren Preis rechtfertigen. Das ist nur durch Innovation möglich. Dabei bedeutet 10
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Jolanda Flubacher Derungs
Hans Hess __
Präsident Swissmem
Dipl. Ing. ETH, MBA University of Southern California. Von 1996 bis 2005 CEO Leica Geosystems AG. Seit 2006 Verwaltungsrat in mehreren Industrieunternehmen, namentlich bei Burckhardt Compression Holding AG, Comet Holding AG (seit 2007 VR-Präsident), Reichle & De-Massari Holding AG (seit 2007 VR-Präsident), Geberit AG und Schaffner AG.
Innovation nicht nur bessere Technik, sondern auch ein besseres Verständnis für die Herausforderungen der Kunden. Die Welt ist mit vielen Problemen konfrontiert: Klimawandel, CO2-Ausstoss, Energieknappheit, Mobilität, Urbanisierung, Nahrungsmittelversorgung, Wasserqualität. Für all diese Herausforderungen braucht es innovative Lösungen. Hier gibt es zahllose Möglichkeiten, als Industrieunternehmen einen Beitrag zu leisten, Arbeitsplätze zu schaffen und « Eine starke Industrie braucht einen starken Geld zu verdienen. Bankenplatz, der bereit ist, Innovationen und Zu den guten Rahmenbedingungen für die Schweineue Technologien zu finanzieren.» zer Industrie gehört auch die Verfügbarkeit von günstigem Risikokapital. Eine starke Industrie braucht einen starken Finanzplatz. Einen Finanzplatz, der bereit ist, Innovationen und neue Technologien zu finanzieren; sei dies in Form von Risikokapital für Start-up-Firmen oder Eigenkapital für etablierte Unternehmen. Denn Innovationen sind mit Risiken verbunden. Es braucht auch günstige Betriebskredite. Die hohen Kosten zwingen die Schweizer Industrie zu mehr Effizienz. Oft bedeutet das, möglichst hoch automatisiert zu produzieren. Die teuren Maschinen und Anlagen müssen mit günstigem Fremdkapital finanziert werden können. Solange diese Erfolgsfaktoren – offene Märkte, Innovation, genügend günstiges Risikokapital sowie eine hohe Qualität der Mitarbeitenden im Sinne von Wissen, Können und Diversität – vorhanden bleiben, hat die Industrie in der Schweiz eine vielversprechende Zukunft.
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«Swiss made und Vontobel bedeuten für mich...»
«… dass unsere Schweizer Werte auch in Zukunft wichtige Eckpfeiler für eine erfolgreiche Entwicklung in unserem Geschäft sein werden. Zuverlässigkeit, Präzision und Sicherheit schaffen bei unseren Kunden Vertrauen.» Daniel Meier __ Kundenberater, Private Banking
«…mit deritrade® unseren Kunden eine innovative und höchst flexible elektronische Emissionsplattform zu bieten. Diese ermöglicht es den Kunden, individuell und schnell ihre eigenen Produkte zu kreieren.» Salama Belghali __ Engineering & Development Financial Products, Investment Banking
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«… vor allem Verlässlichkeit: Wir sind Partner unserer Kunden, die uns ihr Kapital anvertrauen. Wir stehen für Investmentprozesse, auf die man bauen kann – robust, reproduzierbar und ausgerichtet auf überdurchschnittliche Erträge im Zeitverlauf.» Steve Triantafilidis __
«… das Verbinden von traditionellen Werten wie Kontinuität und Stabilität mit modernsten, innovativen Ansätzen. In diesem Sinne wollen wir mit Mut, unternehmerischem Denken und Innovation nachhaltige IT-Lösungen schaffen.» Roger Erdt __ Leiter Content Systems, Operations
Leiter Global Equities, Asset Management
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Marco Savaré und Dr. Claudia Sieber Peyer, Vermögens- und Steuerberatung Private Banking, im Kundengespräch
Private Banking – anspruchsvolle Kunden noch individueller beraten Vontobel Private Banking bezieht neuste Erkenntnisse aus der Behavioral-FinanceForschung in den Beratungsprozess mit ein. Damit wird noch individueller und gezielter auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen.
Im Mittelpunkt jeder Anlageberatung anspruchsvoller Privatkunden stehen deren Wünsche und Erwartungen. Das Ziel soll dabei sein, relativ zum Risiko und zur Entwicklung des Finanzmarktes einen Mehrwert für die Kunden zu erwirtschaften. Um eine nachhaltige Wertentwicklung bei gleichzeitig umsichtiger Risikopolitik zu erzielen, ist es entscheidend, dass die Bedürfnisse, Erwartungen und die Situation der Kunden in ihrer Ganzheit aufgenommen werden. Dieser Prozess ist Grundlage jeder soliden Beratung. Zu Recht stellen vermögende Anleger immer höhere Ansprüche an ein modernes Private Banking. Umfassende Beratung, Service und Leistung und – nicht zuletzt – eine klare und eindeutige Sprache stehen im Zentrum ihrer Erwartungen. Denn 14
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nur wer wirklich versteht, für welche Anlagelösung er sich entscheidet, ist anschliessend auch zufrieden. Die Spezialisten im Vontobel Private Banking entwickeln daher die Qualität des Beratungsprozesses ständig weiter. Hier spielt die Integration des Behavioral-FinanceAnsatzes in die Beratung eine entscheidende Rolle. Er hilft dabei, mit den Kunden weitsichtige Anlageentscheidungen zu treffen – unabhängig von der aktuellen, möglicherweise auch emotional geprägten Situation an den Finanzmärkten. Denn dieser Forschungsansatz überträgt Erkenntnisse aus den Verhaltenswissenschaften in den Anlageentscheidungsprozess. Damit gelingt es, zukünftige Verhaltensmuster der Marktteilnehmer – auch wenn sie irrational sind – deutlich besser zu prognostizieren.
Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden stehen im Zentrum des Beratungsgesprächs
«Wir nutzen Behavioral Finance, um unsere Kunden noch besser zu verstehen, den Beratungsprozess weiter zu optimieren und damit massgeschneiderte Lösungen für die Kunden anbieten zu können», bringt es Dr. Daniel Kuehne, Leiter Produktmanagement Private Banking von Vontobel, auf den Punkt. Es gehe, so der Produktfachmann, darum, die Kunden nicht nur besser zu verstehen, sondern vor allem im engen Kontakt mit ihnen auch deren eigenes Anlageverhalten weiter zu optimieren, um damit das gemeinsam definierte Anlageziel zu erreichen beziehungsweise möglichst zu übertreffen. Darüber hinaus bezieht Vontobel Private Banking die hauseigene Investmentkompetenz noch direkter und in-
« Wir nutzen Behavioral Finance, um unsere Kunden noch besser zu verstehen, den Beratungsprozess weiter zu verbessern und damit massgeschneiderte Lösungen für die Kunden anbieten zu können.» Dr. Daniel Kuehne __ Leiter Produktmanagement Private Banking tensiver in die Kundenbetreuung mit ein. Ein Beispiel dafür ist das erweiterte Angebot in Global Change Investing. Zusätzlich investiert Vontobel gezielt in den Ausbau der Beratungssoftware und der entsprechenden
Systeme, um die Berater mit modernsten Applikationen zu unterstützen. «Wir sind davon überzeugt, dass wir so für unsere Kunden auf transparente Weise einen deutlichen Mehrwert schaffen», so Dr. Daniel Kuehne. Denn die Bank ist einerseits gross genug, um mit eigenen kompetenten Spezialisten die gewünschten Dienstleistungen in der nötigen Breite und Tiefe abzudecken. Andererseits hat Vontobel genau die überschaubare Grösse einer unternehmerischen Bank, die es erlaubt, schnell und flexibel auf Kundenbedürfnisse zu reagieren.
Im Private Banking sprechen wir vermögende Privatkunden und deren Bedürfnisse an. Der Kunde wird nach einem ganzheitlichen und massgeschneiderten Ansatz beraten und betreut. Unser Handeln und unsere Leistungen stehen dabei unter der Prämisse der Erstklassigkeit. Unabhängige Beratung, individuelle Betreuung sowie transparente Prozesse stehen dabei im Vordergrund.
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«Die Schweiz muss global handeln, wenn sie ihre nationale Identität bewahren will»
Von Dr. Zeno Staub Von Kindesbeinen an tun wir stets dasselbe: Wir messen uns mit Gleichaltrigen, orientieren uns am Nachbarn. Was für Menschen gilt, trifft auch für Länder zu. Die Schweiz misst sich mit ihrem unmittelbaren europäischen Umfeld. Wie steht es um die jeweiligen Staatsquoten, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, die Standortattraktivität, die Qualität der Ausbildung, wie um das Steuersystem, die öffentliche Infrastruktur? Betrachten wir das real existierende Umfeld, das von Italien, Frankreich und Deutschland geprägt ist, so steht die Schweiz gut da. Doch genau hier liegen die Probleme. Erstens geben wir uns in der Schweiz dann gerne der Selbstzufriedenheit hin. Wenn wir in manchen Vergleichen – etwa in einschlägigen Studien von OECD, IMD oder Weltbank – gut bis sehr gut abschneiden, ist es nicht weit bis zu dem « Selbstzufriedenheit und Gruppendruck sind reale seichten Argument: «Es geht uns zwar nicht mehr so gut wie auch schon, aber immer noch viel besser als den anGefahren für die Schweiz. Entscheidend ist eine dern.» Von dieser Warte billiger Zufriedenheit aus werweltoffene, global ausgerichtete Bürgerschaft.» den dann – zweifelhafte – ordnungspolitische Entscheidungen getroffen, sei es in Sachen Beurteilung internen Steuerwettbewerbs oder Ausgestaltung der Sozialsysteme. Das zweite Problem – und da wird es nun wirklich heikel – ist die Kehrseite des ersten. In einer Vergleichsgruppe besser dastehen – ja gerne, aber um Himmels willen nicht viel besser, man könnte sonst unangenehm auffallen. Der Hang zur Unauffälligkeit ist umso ausgeprägter, je geeinter und homogener der Rest der Vergleichsgruppe sich präsentiert und 16
Vontobel Porträt 2011
Dr. Zeno Staub__ Leiter Vontobel Asset Management; ab 4. Mai 2011 neuer CEO der Vontobel-Gruppe.
agiert. Und so mutieren dann Eigenschaften wie direkte Demokratie, starke Volksrechte, Steuerwettbewerb und bürgerliche Eigenverantwortung von Qualitäten zu gefährlichen Ausgrenzungsmerkmalen, die unweigerlich alle möglichen Gruppenreflexe produzieren: «naming and shaming», Ausgrenzung, letztlich Aufforderung zur Anpassung, um ja wieder gruppenkonform und -akzeptabel zu werden. Selbstzufriedenheit und Gruppendruck sind zwei reale Gefahren für die Schweiz. In beiden Fällen wird eine zentrale Tatsache ausser Acht gelassen: Die Wirtschaftskraft – und somit der Lebensstandard – der Schweiz beruht nicht darauf, dass wir dasselbe eine Spur besser machen als unsere Nachbarn, sondern auf unserer Differenzierung und Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb. Dies sind die Faktoren, um die es bei eventuellen Vergleichen geht. Unsere Bezugsgrössen können und dürfen nicht die Durchschnittswerte der umliegenden Staaten, sondern müssen die erfolgreichsten und dynamischsten Wirtschaftszentren weltweit sein: ausgewählte Staaten und Städte in Asien und anderen aufstrebenden Märkten, die wirtschaftlich « Nur die Fähigkeit, mit den weltweit starken Regionen und Städte Oberitaliens und SüdwestBesten mitzuhalten, wird es uns erlauben, deutschlands, London oder New York – je nach Branche. unseren Lebensstandard zu halten.» Der Flughafen-Express in Hongkong oder Tokio lässt unsere Bundesbahnen buchstäblich alt aussehen, während sie im Vergleich mit italienischen Regionalzügen zweifellos eine gute Figur machen. Und es ist der Unternehmenssteuersatz in Hongkong oder Singapur, der uns nachdenklich stimmen sollte, und nicht jener in Mailand oder Paris. Dieser globale Leistungsanspruch hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern ist schlicht eine Überlebensfrage. Nur die Fähigkeit, mit den Besten mitzuhalten, wird es uns erlauben, unseren Lebensstandard zu halten – und gesellschaftlich-politisch andersartig zu bleiben, unsere Identität zu schützen. Begnügen wir uns hingegen – aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit – damit, uns an unserem unmittelbaren Umfeld zu messen, wird unsere globale Wettbewerbsfähigkeit sinken und gleichzeitig die wirtschaftliche Attraktivität des gesicherten Zugangs zum europäischen Binnenmarkt steigen. Als Folge dieser Ausrichtung am unmittelbaren Umfeld wächst die Verlockung, in diesem riesigen, dem Durchschnitt verpflichteten, protektionistisch abgeschirmten Binnenmarkt aufzugehen. Dieser wird uns ohne Zweifel gerne aufnehmen – um den Preis der lückenlosen Botmässigkeit im Sinne der Gruppe. Siehe die Ausführungen oben. Wie ist nun mit dieser Situation umzugehen? Schliesst man die Selbstaufgabe durch den raschen EU-Beitritt aus, stehen zwei Wege zur Wahl – ein naheliegender, scheinbar bequemer: ein Holzweg, oder ein längerer, beschwerlicherer, der jedoch das Zeug zum Königsweg in sich hat. Der Holzweg besteht in einem emotional geprägten, nationalistisch gefärbten Rückzug auf ein paar schweizerische Eigentümlichkeiten und einer entsprechenden Abschottung. Eine der grossen Gefahren der aktuellen politischen Gemengelage liegt darin, dass die Verlierer einer sich erfolgreich der Globalisierung stellenden Schweiz zur ManipuVontobel Porträt 2011
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Keystone /AP
liermasse der konservativen Parteien (bzw. der konservativen Vertreter in den Parteien) geworden sind. Sollte diese Tendenz sich verstärken, würde die Schweiz in einen politisch und wirtschaftlich äusserst verwundbaren Igelzustand abgleiten. Eine geistig abgeschottete Schweiz wird jedoch über kurz oder lang schon an ihren elementaren Hausaufgaben scheitern: der erfolgreichen Integration der Zuwanderer « Eine global leistungsfähige Schweiz beruht und der Weiterentwicklung unseres mehrsprachigen Föderalismus auf vernetzten, kosmopolitischen Bürgern und und der Konkordanz. Die allergrösste Ironie aber wird in der Tatsache wird wiederum solche hervorbringen.» liegen, dass es ausgerechnet dieser national geprägte Kurs ist, der uns auf dem sichersten Weg in die EU bringen wird. Denn die damit verbundene wirtschaftliche und intellektuelle Schwächung wird unweigerlich nur noch die Alternative zwischen mediokrem wirtschaftlichem Vegetieren im Schosse der EU oder Serbeln in der Abschottung übrig lassen. Wenn der politisch gesicherte Marktzugang zu 400 Millionen Konsumenten zur Überlebensfrage geworden ist, dürfte Bertolt Brecht einmal mehr Recht behalten: Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral. Wer – wie die Schweiz seit Jahrhunderten – trotz geographischer Einbettung in einer immer homogener werdenden Gruppe weiterhin erfolgreich sein will, kann das nur als Sonderfall tun und nur, indem er sich in seinem Leistungsanspruch global ausrichtet. Nur wenn wir mit den Besten mitzuhalten vermögen, können wir uns Exportmärkte sichern, die nicht an politische Botmässigkeit gebunden sind. Nur so können wir unsere Exportmärkte erweitern und diversifizieren. Nur so können wir unseren Lebensstandard halten und weiter ausbauen. Und nur so bleiben wir politisch unabhängig. Eine global leistungsfähige Schweiz beruht auf vernetzten, kosmopolitischen Bürgern und wird wiederum solche hervorbringen. Nur eine weltoffene, global ausgerichtete Bürgerschaft wird die Herausforderung des Föderalismus in gelebter Mehrsprachigkeit und die Integrationsaufgaben einer multikulturellen Gesellschaft im Inneren bewältigen können. Nur eine solche Bürgerschaft wird jene internationalen Kontakte und Verbindungen aufbauen
Präsenz zeigen im globalen Wettbewerb: Schweizer Pavillon an der EXPO 2010 in Schanghai 18
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und pflegen können, die uns weltweit wirtschaftlichen Zugang und politische Akzeptanz sichern. Es sind daher just die Fähigkeiten derjenigen, die sich in der Globalisierung erfolgreich behaupten, die eine Schweiz inmitten Europas – aber ausserhalb der politischen EU – auf Dauer lebensfähig machen. Dieses weltoffene Bürgertum wird jedoch nur eine mehrheitsfähige Basis haben, wenn es die spezifisch schweizerischen Systemeigenschaften mitträgt. Es muss den Spagat zwischen globaler wirtschaftlicher Herausforderung und Mitarbeit im Milizsystem schweizerischer Prägung beherrschen. Es muss sich mithin für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen. Dieses zwingend notwendige Miteinander wird auch bewusste und behutsame Weiterentwicklung unserer gewachsenen Strukturen erfordern. Dabei wird die Schweiz von den umliegenden Ländern scheel angeschaut werden. Ein Andersartiger wird nur geduldet, wenn er sich durch Leistung immer wieder Respekt verdient und klar zu seinen Idealen und Werten steht. Dank unserer Tradition sind wir dafür bestens gerüstet. In diesem Sinne ist die humanitäre Tradition der Schweiz, sind unsere Guten Dienste und unsere Bereitschaft, Menschen bei uns aufzunehmen und zu integrieren, elementarer Bestandteil unserer Identität. Der skizzierte Weg ist anstrengend: konsequente Ausrichtung von Ausbildung, Infrastruktur und weiteren Standortfaktoren auf die weltweit besten Standards, bewusste Gestaltung einer multipolaren, globalen Wirtschafts- und Interessenpolitik und damit Förderung und Sicherung des Standortes Schweiz für weltweit erfolgreiche Unternehmen. Nur eine wirtschaftlich erfolgreiche Schweiz wird die politische Kraft aufbringen können, den Sonderfall der direkten Demokratie, des Föderalismus, der schlanken, bürgernahen Bürokratie und des internen Steuerwettbewerbs zu schaffen. Nur eine global erfolgreiche Schweiz hat die finanziellen Möglichkeiten, die Traditionen der humanitären Hilfe und der Guten Dienste weiterzuentwickeln. Und nur unter diesen Bedingungen können wir andersartig bleiben und uns für unsere Andersartigkeit Respekt verschaffen. Nachdruck aus den «Schweizer Monatsheften»
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Vontobel in Genf: Vive la différence Die Vontobel-Gruppe ist an neunzehn internationalen Standorten vertreten. Mit dem gleichen, bewährten Geschäftsmodell und den gemeinsamen Werten. Und doch gibt es regionale Unterschiede, wie das Beispiel Genf zeigt.
Alle teilen die gleichen soliden Werte und orientieren sich am gemeinsamen Leitgedanken «Leistung schafft Vertrauen» – und doch erlebt der Besucher an jedem Standort die regionalen Feinheiten und Charaktere. Das nimmt man am Genfersee bei Vontobel schon rein äusserlich wahr. So arbeitet das Vontobel-Team mit seinen 70 Mitarbeitenden in einem für diese Stadt typisch klassizistischen Sandsteingebäude, während der Hauptsitz in Zürich durch moderne Architektur mit viel Glas geprägt ist. Jean-Pierre de Glutz, Leiter von Vontobel in Genf, umschreibt die wichtige Vielfalt in der Einheit des Hauses so: «Das Fundament aus Solidität und Tradition unserer breit aufgestellten Privatbank wirkt als Klammer, die uns alle stark zusammenhält. Und entscheidend ist unser gemeinsames Ziel: für unsere Kunden relativ zum Risiko und zur Marktentwicklung Mehrwert zu schaffen. Dafür können wir auf hervorragende Spezialisten und eine hochkarätige Produktpalette im eigenen Haus zählen. Auf profundes Wissen, das sich sowohl für anspruchsvolle institutionelle Kunden wie auch für Privatkunden bewährt.» Die Genfer Mentalität ist eine faszinierende Mischung: Stark geprägt durch calvinistische Werte wie 20
Vontobel Porträt 2011
Fleiss und Zielstrebigkeit, hat sich über Jahrhunderte ein internationaler Standort mit hoher Prosperität entwickelt. Das daraus entstandene Selbstvertrauen, gepaart mit frankophoner Gelassenheit, schafft das besondere Lebensgefühl. Als Leiter in Genf, des zweitgrössten Standortes von Vontobel, weiss Jean-Pierre de Glutz genau, wo die Bedürfnisse der Kunden liegen und welche Strategie Erfolg verspricht. «Mit unseren Kompetenzbereichen Private Banking, Investment Banking und Asset Management bieten wir unseren Kunden erstklassige Expertise und massgeschneiderte Lösungen aus einer Hand. Der Kunde steht dabei immer im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Denn nur durch hohe Leistungsbereitschaft und Verlässlichkeit verdienen wir das Vertrauen unserer Kunden. Zugleich gilt es, in der Romandie unsere Geschäftsaktivitäten weiter auszubauen und noch mehr potenzielle Kunden von den Vontobel-Stärken zu überzeugen. Denn auch hier wollen wir konsequent wachsen und weiter in Marke und Bekanntheitsgrad investieren.» Erstklassigkeit und Solidität sind Stichworte, die im gleichen Masse auch mit Genf assoziiert werden. Weltweit tätige Unternehmen sowie die über zwanzig ansäs-
Jean-Pierre de Glutz, Leiter der Niederlassung Genf
Banque Vontobel, Genf
6, place de l’Université
sigen internationalen Organisationen schätzen dieses Umfeld, das geprägt ist von Weltoffenheit und hohem Lebensstandard auf einer soliden politischen Basis. Hervorragende Rahmenbedingungen ersetzen jedoch nicht die Notwendigkeit, sich im Wettbewerb mit erstklassigen Leistungen zu profilieren. Entscheidend differenziert man sich in erster Linie – so ist man sich im Genfer Team einig – durch einen
wirklich persönlichen Service. Diese konsequente Haltung des «à votre service» setzt höchste Professionalität und eine Vertrauen schaffende Kontinuität voraus. Gerade diese Beständigkeit wird als typisch schweizerisch empfunden. Die auf den Standort Schweiz und auf Vontobel bezogene Stabilität sowie das Ziel der langfristigen Vermögenssicherung stehen aus Sicht der Kunden im Vordergrund. Vontobel Porträt 2011
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Francesco Gallo, Senior Advisor Financial Products Zürich, Vontobel Investment Banking
Strukturierte Produkte: Swiss quality dank höchster Präzision Der Bereich Investment Banking der Bank Vontobel legt seit vielen Jahren Wert auf individuell konzipierte Anlageprodukte, um den Kunden höchst flexible und innovative Lösungen zu bieten. Der Erfolg am Markt bestätigt diese Strategie.
Im Investment Banking wird es trotz allen Möglichkeiten nie «die» Lösung geben, die sämtliche Bedürfnisse aller Kunden zu erfüllen vermag. Bei Vontobel geht man deshalb konsequent den Weg, die Investment-BankingAngebote nicht nur in höchster Qualität anzubieten, sondern den individuellen Wünschen der Endkunden präzise gerecht zu werden. So wie massgeschneiderte Kleider trotz aller Qualität den Prêt-à-porter-Produkten immer überlegen sein werden. Investment Banking ist bei Vontobel anders als bei vielen Banken ein Instrument der Vermögensverwaltung: Strukturierte Produkte sind Anlagelösungen für private Investoren und ein Substitut für Aktien, Obligationen, Rohstoffe und andere Anlageklassen. Die Anlagelösungen werden bei Vontobel so konstruiert, dass sie möglichst flexibel zu den individuellen Bedürfnissen der Kunden passen, und zwar für alle Marktsituationen und 22
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Risikopräferenzen. Es ist wie bei einem Schweizer Offiziersmesser, bei dem jeder Kunde sich ein individuell konfektioniertes Exemplar zusammensetzen lassen kann und das in jeder Ausführung solide und präzise verarbeitet ist. Als einer der wenigen Anbieter versetzt Vontobel Investment Banking seine professionellen Kunden, aber auch die Vermögensverwalter in die Lage, selbst ein Produkt zusammenzustellen, das direkt auf die individuellen Ziele zugeschnitten ist. Dazu dient die elektronische Handelsplattform deritrade.ch, die den VontobelKunden zur Verfügung steht. Als einer der ersten Emittenten im Schweizer Markt hat Vontobel mit über 600 Basiswerten und einer breiten Auswahl an Währungen das selbständige Strukturieren von Zertifikaten eingeführt. Historische Performancesimulationen, dynamische Factsheets, detallierte Risikoklassifizierungen,
Manuela Quirici, Engineering & Development, Product Legal Zürich, Vontobel Investment Banking
Sensivitäten eines struktuierten Produktes u.v.m. stehen professionellen Anlegern sowie privaten Investoren auf www.derinet.ch zur Verfügung. Mit einer umfassenden After-Sales-Dienstleistung bietet Vontobel dem Kunden einen erstklassigen Service. Doch eine so aufwendige Infrastruktur ist mit hohen Investitionen verbunden. Rechnet sich das? «Als einer der führenden Emittenten in der Schweiz können wir unsere Infrastruktur gut auslasten. Dieses ausgewogene Verhältnis erlaubt es uns, attraktive Konditionen anzubieten. Bei aller Qualität müssen die Preise immer auch marktfähig sein», erklärt Georg von Wattenwyl, Head of Financial Products, Advisory & Distribution. Dass die Kunden und Partner den Leistungen von Vontobel Investment Banking vertrauen, zeigt nicht zuletzt die positive Entwicklung der letzten Jahre, die das
« Die Tendenz geht eindeutig in Richtung massgeschneiderte Produkte.» Georg von Wattenwyl __ Head of Financial Products, Advisory & Distribution Investment Banking trotz (und auch wegen) der Wirtschaftskrise verzeichnen konnte. Es ist heute ein wichtiges Standbein des Schweizer Bankhauses, das dieses Geschäft bereits sehr lang und auch konsequent sowie nachhaltig umsetzt. Gefragt seien immer individuellere
Lösungen, beobachtet von Wattenwyl: «Die Tendenz geht eindeutig in Richtung massgeschneiderte Produkte. Ein Produkt möglichst einfach und verständlich auf die individuellen Kundenbedürfnisse zuzuschneiden, hilft dem Kunden und deren Kundenberatern, die Chancen und Risiken richtig zu verstehen.» Mit der elektronischen Emissionsplattform deritrade® bietet Vontobel dafür die optimale Lösung im Bereich Strukturierte Produkte.
Im Investment Banking bieten wir Privatkunden, Unternehmen und institutionellen Investoren weltweit Lösungen aus einem Guss an. Unsere Berater und Produktexperten zeichnen sich durch langjährige Erfahrung und Kompetenz aus. Darüber hinaus profitiert der Kunde von einem exzellenten Service. Neben innovativen Lösungen sind uns die Liquidität sowie die Transparenz unserer Produkte ein Anliegen.
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Engagement für Kultur, Sport und Gesellschaft
Elizabeth Carecchio
Gemeinsame Werte und Tugenden bestimmen die partnerschaftlichen SponsoringEngagements von Vontobel.
Siegfried und Brünnhilde – Protagonisten in Richard Wagners Oper «Siegfried» aus dem «Ring des Nibelungen»
Tradition und Moderne – die Osterfestspiele Salzburg verbinden beides auf ideale Weise
Kultur __ Osterfestspiele Salzburg Die Osterfestspiele Salzburg gelten als eines der renommiertesten und exklusivsten Klassik-Festivals weltweit. 1967 von Herbert von Karajan gegründet, erfüllen sie bis heute den in ihrem Ursprungsgedanken verankerten Anspruch nach höchster künstlerischer Qualität. Deshalb sind wir als Vontobel-Gruppe stolz darauf, seit nun dreizehn Jahren als einer der Hauptsponsoren dieses erstklassige Musikereignis zu unterstützen. Mit den Osterfestspielen Salzburg verbindet uns Tradition und Moderne in idealer Kombination.
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Andreas Bodmer
Melanie Duchene/EQ Images
Leidenschaft und Leistungsbereitschaft – darauf kommt es an
Lebenssinn und Glücksverlangen – das Thema einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion im Mai 2010
Sport __ Grasshopper Club Zürich
Gesellschaft __ NZZ Podium
Sport verbindet und bewegt. Der Grasshopper Club (GC) ist mit 4500 Mitgliedern der bedeutendste und erfolgreichste polysportive Club in der Schweiz. Er ist eng mit Zürich verbunden und blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück. Das Werteverständnis des Clubs, das auf Verlässlichkeit und Fairness gründet, entspricht auch unserer Kultur bei Vontobel. Deshalb ist unser Sponsoring ein Bekenntnis zu GC als Institution und Traditionsverein. Denn auf dem Rasen wie im Bankgeschäft zählen Leidenschaft und Leistungsbereitschaft. Darüber hinaus fördert GC in exemplarischer Weise den Nachwuchs. Dieses Jugendkonzept ist für uns absolut überzeugend und nachhaltig. Es spielt in unseren Sponsoringüberlegungen eine entscheidende Rolle.
Seit der Gründung im Jahr 2007 ist die Vontobel-Gruppe einer der Hauptsponsoren von NZZ Podium. Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nehmen an Geschwindigkeit und Komplexität ständig zu. In einem solchen Umfeld sind fundierte Informationen und aktuelles Wissen entscheidend. Mit NZZ Podium unterstützen wir ein erstklassiges öffentliches Forum, das aktuelle Sachlagen zu Themen unserer Zeit ausleuchtet und vertieft analysiert. Denn wir sind überzeugt, dass der permanente Wissensaustausch über Grenzen hinweg deutlich Mehrwert schafft für unsere Gesellschaft. Dazu wollen wir mit der Unterstützung von NZZ Podium einen nachhaltigen Beitrag leisten.
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Kleine und mittelgrosse Unternehmen: ein Rückgrat unserer starken Schweiz Die Schweizer Wirtschaft wird wesentlich von ihren KMU getragen. Worauf basiert ihre Stärke, ihr internationaler Erfolg, und was steckt hinter der weltweit gut verankerten «Swissness»?
Von Bruno Basler Sie geniessen zwar nicht eine Medienpräsenz wie grosse Konzerne, und doch bilden sie als wichtigster Arbeitgeber das eigentliche Rückgrat der Schweizer Wirtschaft: die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU). Sie schöpfen Kraft aus dem Zusammenwirken innovativer, sehr gut ausgebildeter Mitarbeitenden. Die Basis dazu bilden hervorragende Grundschulen und praktische Berufsausbildungen, ergänzt durch Fachhochschulen und international renommierte technische Hochschulen und Universitäten. Der Werk- und Wissensstandort Schweiz verbindet handwerkliche, technische und akademische Fähigkeiten auf einem Niveau, das in dieser Kombination weltweit seinesgleichen sucht. Viele KMU investieren langfristig und grosszügig in ihren personellen Nachwuchs und akkumulieren durch eine hohe Loyalität der Mitarbeitenden und einen offenen Erfahrungsaustausch ein enormes Wissenskapital. Selbstständiges Denken und verantwortungsbewusstes Handeln im Sinne des Ganzen werden gefördert. Entscheide werden so dezentral wie möglich in den verantwortlichen Teams getroffen. Die Sache steht im Mittelpunkt, Inhalte werden höher gewichtet als Status, und Glauben wird nicht dem Organigramm, sondern dem besseren Argument geschenkt. Entgegen einigen Klischees ist die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft seit Jahrhunderten international vielseitig und intensiv vernetzt, so auch die Schweizer KMU. Viele Mitarbeitende erweitern laufend ihre inter26
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nationale Erfahrung durch Ausbildungen und mehrjährige Auslandaufenthalte. Sie freuen sich als selbstbewusste Persönlichkeiten mehr und mehr auf eine weltweite Tätigkeit und erweitern ihre sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten. Viele KMU werden durch ihre breit abgestützte unternehmerische Initiative zu wahren Exportweltmeistern. Ernst Basler + Partner etwa arbeitet für komplexe Schweizer Projekte wie AlpTransit oder den Flughafen Zürich mit führenden europäischen Architektur- und Ingenieurunternehmen zusammen. Umgekehrt verbinden wir uns mit lokalen Unternehmen und Wissensträgern, wenn es darum geht, die Abfallwirtschaft in Chinas Städten weiterzuentwickeln, die Wasserqualität im Ohridsee im Grenzland zwischen Mazedonien, Albanien und Griechenland zu schützen oder erneuerbare Energien in Ecuador zu fördern. Neben hervorragender Ausbildung, verantwortungsbewusstem Handeln und internationaler Vernetzung sind Schweizer KMU auch geprägt von einem bedingungslosen Bekenntnis zu Qualität und Kundenorientierung. Langfristiger Orientierung und kontinuierlicher Entwicklung wird weitaus höhere Priorität eingeräumt als kurzfristigem Wachstums- oder Gewinnstreben. Wenn KMU dies konsequent beherzigen, tragen sie wesentlich zu ihrer eigenen Stärkung, zur Stärkung der Schweizer Wirtschaft und zur vielbeschworenen «Swissness» als Label mit höchstem Anspruch bei.
Keystone Flughafen Zürich AG
Gotthard-Basistunnel: Durchschlag des 57 Kilometer langen Eisenbahntunnels für den alpenquerenden Personen- und Güterverkehr
Flughafen Zürich: moderne Architektur und funktionale Technik zugunsten der Passagiere
Bruno Basler __
Bauingenieur ETH, MBA INSEAD arbeitet seit 1994 in zweiter Generation im Familienunternehmen Ernst Basler + Partner. Er ist Mitglied des Verwaltungsrates von Vontobel und zwei weiteren Familienunternehmen.
Ernst Basler + Partner (www.ebp.ch) ist ein unabhängiges Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen. Über 300 Mitarbeitende arbeiten in der Schweiz, in Deutschland und für Projekte in bisher 60 weiteren Ländern. Ernst Basler + Partner leistete für die zwei abgebildeten Projekte massgebende Beiträge.
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Rasantes Wachstum in den Schwellenländern lässt die Nachfrage nach Rohstoffen stark steigen
Mit aktivem Asset Management von globalen Trends profitieren Die Weltbevölkerung wächst bis 2050 auf voraussichtlich 9 Milliarden Menschen. Der Konsum und somit der Druck auf endliche Ressourcen wird massiv zunehmen. Die Vontobel-Fonds der «Global Trend»-Produktlinie investieren in zukunftsträchtige Lösungen.
Ende 2010 lebten 6,93 Milliarden Menschen auf der Erde. Bis 2015 rechnet die Uno mit einer Zunahme von 79 Millionen – jährlich. Eine Abschwächung dieses rasanten Wachstums ist nicht absehbar. Die Konsequenzen aber, die sich daraus ergeben, sind bereits heute abschätzbar. So wird etwa der Konsum massiv steigen. Allein in China und Indien werden in zehn Jahren rund 700 Millionen Menschen der Mittelschicht angehören; eine Zahl, die der heutigen Gesamtbevölkerung Europas entspricht. Diese Menschen sind gut ausgebildet, verfügen über mehr finanzielle Mittel als heute – und orientieren sich in ihren materiellen Bedürfnissen an westlichen Standards. Die Frage muss also lauten: Wie kann die steigende Nachfrage nach Konsumgütern – und damit nach Roh28
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stoffen und Grundnahrungsmitteln – befriedigt werden? Drei Lösungen bieten sich an. Erstens ein effizienterer Abbau bestehender Ressourcen, zweitens ein sparsamerer Umgang mit ihnen und drittens der Ersatz bestehender Ressourcen durch neue Lösungen. Fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas sind endlich, die Förderung ist mit grossen Risiken verbunden, und die Erschliessung neuer Vorkommen wird immer aufwendiger. Das Potenzial erneuerbarer Energien und die Entwicklung etwa von Antriebsmotoren mit geringerem Verbrauch mögen noch längst nicht ausgeschöpft sein; eine überzeugende Alternative stellen aber auch diese Bemühungen nicht dar. Auf eine oft vernachlässigte weitere Herausforderung weist Sreejith Banerji hin: «Die Uno schätzt, dass die Anbaufläche, die der Landwirtschaft pro Person zur Verfügung steht, bis
Dr. Linda Thöny, EMPA, informiert Sreejith Banerji über neueste Erkenntnisse der Enzymforschung
2050 noch halb so gross sein wird wie heute», gibt der Fondsmanager zu bedenken. Grundnahrungsmittel werden künftig noch knapper, die Gefahr sozialer Unruhen und politischer Verwerfungen steigt. Langfristig ist aus heutiger Sicht einzig Lösung drei realistisch: Nur wenn es gelingt, endliche Rohstoffe
« Enzyme und andere Mikroorganismen ersetzen heute erdöl- und erdgasbasierte Produkte.» Sreejith Banerji __ Fondsmanager Vontobel Fund –
Spezialisierte Analysten beurteilen, ob die Kriterien im Bereich einer zukunftsorientierten und verantwortungsvollen Unternehmensführung erfüllt werden. So suchen z.B. im Anlagebereich «Global Change Investing» erfahrene Portfolio-Manager Unternehmen, die innovative Lösungen und Technologien besser managen, einen effizienteren Abbau von Ressourcen ermöglichen, Lösungen zur Ertragssteigerung anbieten oder innovative, synthetische Ersatzstoffe im Grundstoffsektor für sich erschöpfende Rohstoffe entwickeln.
Global Trend Future Resources durch erneuerbare Ressourcen und Ersatzstoffe zu ersetzen, lässt sich die Versorgung langfristig sichern. Erste Erfolge lassen aufhorchen. «Enzyme und andere Mikroorganismen ersetzen heute erdöl- und erdgasbasierte Produkte, etwa in Waschmitteln und Textilien», sagt Sreejith Banerji. Mehr noch: Schon heute existiert eine Enzymlösung zur Herstellung von Biotreibstoff aus landwirtschaftlichen Abfällen. Ein eminent wichtiger Durchbruch, da Biotreibstoffe bisher aus essbaren Pflanzen wie Mais, Soja oder Zuckerrohr hergestellt werden, angesichts der Nahrungsmittelengpässe ein ethisch nur schwer vertretbares Vorgehen. Vontobel Asset Management hat sich seit mehr als zehn Jahren darauf spezialisiert, die aus diesen Veränderungen entstehenden Anlagechancen zu identifizieren.
Als Multi-Boutique-Asset-Manager bieten wir innovative, transparente Anlagelösungen für private und institutionelle Kunden an. Unsere Investmentkompetenz basiert auf aktivem Asset Management. Das Ziel, eine hohe Performancequalität zu erwirtschaften, verfolgen wir mit leidenschaftlichem Engagement. Zahlreiche unabhängige Auszeichnungen bestätigen unsere Expertise.
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«Auf die eigenen Werte kommt es an»
Von Dr. Hans Vontobel Wenn es stimmt, dass in jeder Krise auch eine Chance liegt, dann lohnt es sich, einen genauen Blick zurück auf die zwar überstandene, aber noch immer nachwirkende Finanz- und Währungskrise zu werfen. Welche Chancen können wir heute aus diesen wahrhaft weltumspannenden Herausforderungen ableiten? Aus meiner Sicht bietet sich die einmalige Gelegenheit, Irrwege offenzulegen und all das zu hinterfragen, was uns alle in diese komplizierte Situation geführt hat. Es geht mir in diesem Zusammenhang nicht so sehr um einzelne Details, sondern um das Fundament – die entscheidenden Massstäbe unseres Handelns. Hier ist ein neues Nachden« Gerade in schwierigen Zeiten muss sich jedes ken, eine Rückbesinnung auf unsere traditionellen Werte Land auf seine Werte und Traditionen besinnen. nicht nur hilfreich, sondern sogar geboten. Ich meine jene Das gilt auch und besonders für die Schweiz.» Werte, die von jeher für den Standort Schweiz stehen: Fleiss, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Qualität, Anstand, Diskretion. Diese Werte verdienen es, auch in Zukunft hochgehalten zu werden. Denn sie bilden den Kern, ja die eigentliche Basis unseres Erfolgs im internationalen Wettbewerb. Im Bankgewerbe, könnte man einwerfen, gehe es vor allem um harte, materielle Werte. Viele Menschen sind deshalb der Meinung, dass es ausreiche, wenn es hier klare, verbindliche Regeln gebe. Spezifische ethische Werte seien weniger oder gar nicht von Bedeutung. Ich bin da dediziert anderer Meinung: Regeln allein genügen nicht. Es braucht im Banking mehr denn je anständige und ehrliche Menschen mit grosser Sach- und Menschenkenntnis, die auf ihre Kunden oder Gesprächspartner offen und vertrauensvoll zugehen. Dass wir im Zeitalter globaler Wirtschaftsverflechtungen Unternehmen allein mit Zahlen führen und kontrollieren könnten, halte ich schlicht für Irrglauben. Es braucht klare Überzeugungen und tragende Werte. Immer wieder geraten wir in die Versuchung, zugunsten eines schnellen Profits gegen Werthaltungen und bewährte Tugenden wie Bescheidenheit, Masshalten und langfristiges Denken zu verstossen. Man kann aber, wenn man gute Werte verliert, dafür neue gute Werte finden. Das ist eine Hoffnung. In einem Interview hat man mich kürzlich gefragt, ob eine mittelgrosse Schweizer Privatbank ein anderes Werteverständnis habe als britische oder amerikanische Grossbanken. Meine Antwort darauf: Ja, ganz bestimmt! Viele Grossbanken haben in den vergangenen Jahren vieles zu unreflektiert aus dem amerikanischen Werteverständnis übernommen, statt auf eigene, erprobte Werte zu setzen. Gerade in schwierigen Zeiten muss sich jedes Land und jedes Volk auf seine Werte und Traditionen besinnen. Das gilt auch und in besonderem Masse für die Schweiz. Die heutige Finanz- und Unternehmenswelt unterliegt oft allzu stark US-amerikanischen Denkmustern, die aus meiner Sicht nicht immer tragfähig sind. Denn sie stellen viel zu stark auf kurzfristige Quartals- und Jahresergebnisse ab. Ich sehe meine Aufgabe darin, möglichst viele Personen zu ermutigen, vermehrt langfristig und nachhaltig zu denken. Das gilt auch für das eigene Unternehmen. Doch wie kann eine Bank wie Vontobel 30
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Dr. Hans Vontobel __ Ehrenpräsident der Vontobel-Gruppe
sicherstellen, dass sich ihre Mitarbeitenden ein lebendiges Werte- und Traditionsverständnis bewahren? Ganz einfach: Indem wir uns ständig darum bemühen und aus Fehlern lernen. Bei Vontobel vermitteln wir den Mitarbeitenden ein intaktes, tragfähiges Werteverständnis. Dazu gehört für mich, immer auch an die eigenen Stärken zu glauben. Wie wir alle wissen, ist dem Finanzplatz Schweiz in der Vergangenheit nie etwas geschenkt worden. Es gab wiederholt Phasen mit starkem Druck von aussen. Dies sollte uns jedoch nicht dazu verleiten, liberale Grundüberzeugungen zu opfern und zum Beispiel den Schutz der finanziellen Privatsphäre unserer Kunden scheibchenweise aufzugeben. Druck aus dem Ausland wird heute erneut von vielen als Bedrohung für den Finanzplatz wahrgenommen. Ich sehe es anders: Der – keineswegs zu bestreitende – Druck sollte für die Schweiz und ihre Banken ein Ansporn sein, sich couragiert den jeweils aktuellen Herausforderungen zu stellen und neue, innovative Lösungen zu suchen. Die Bank Vontobel hat stets nach dieser Maxime gehandelt – und ist damit über Jahrzehnte sehr gut gefahren. Unsere Kunden wissen dies zu schätzen. Sie vertrauen auf unsere wertebasierte Geschäftstätigkeit, deren Erfolg auf der einzigartigen Verbindung von Tradition und Innovation, von Verantwortung und Leistung beruht. Vontobel Porträt 2011
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Unsere Standorte
Schweiz Vontobel Holding AG Gotthardstrasse 43 CH-8022 Zürich Telefon +41 (0)58 283 59 00 Telefax +41 (0)58 283 75 00 www.vontobel.com
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Vontobel Porträt 2011
Bank Vontobel Europe AG Alter Hof 5 D-80331 München Telefon +49 (0)89 411 890 0 Telefax +49 (0)89 411 890 30 Bank Vontobel Europe AG Asset Finance Maximillianstrasse 34 D-80331 München Telefon +49 (0)89 411 890 0 Telefax +49 (0)89 411 890 669 Grossbritannien Vontobel Europe SA London Branch Third Floor 22 Sackville Street London W1S 3DN Telefon +44 207 255 83 00 Telefax +44 207 255 83 01
Vontobel Management SA 1, Côte D’Eich L-1450 Luxembourg Telefon +352 26 34 74 40 Telefax +352 26 34 74 33 Österreich Bank Vontobel Österreich AG Rathausplatz 4 A-5020 Salzburg Telefon +43 (0)662 8104 0 Telefax +43 (0)662 8104 7 Bank Vontobel Österreich AG Kärntner Strasse 51 A-1010 Wien Telefon +43 (0)1 513 76 40 Telefax +43 (0)1 513 76 402 Vontobel Europe SA Niederlassung Wien Kärntner Strasse 51 A-1010 Wien Telefon +43 (0)1 513 76 40 Telefax +43 (0)1 513 76 40 600 Spanien Vontobel Europe SA, Sucursal en España Paseo de la Castellana, 40 bis - 6° E-28046 Madrid Telefon +34 91 520 95 34 Telefax +34 91 520 95 55
USA Vontobel Asset Management, Inc. 1540 Broadway, 38th Floor New York, NY 10036, USA Hong Kong Telefon +1 212 415 70 00 Vontobel Asia Pacific Ltd. Telefax +1 212 415 70 87 2301 Jardine House 1 Connaught Place, Central, Hong Kong www.vusa.com Telefon +852 3655 3990 Vontobel Securities Ltd. Telefax +852 3655 3970 New York Branch 1540 Broadway, 38th Floor Italien New York, NY 10036, USA Vontobel Europe SA, Milan Branch Telefon +1 212 792 58 20 Piazza degli Affari, 3 Telefax +1 212 792 58 32 I-20123 Mailand vonsec@vusa.com Telefon +39 02 6367 3411 Telefax +39 02 6367 3422 U.A.E. Vontobel Financial Products Ltd. Liechtenstein Liberty House, Office 913 Bank Vontobel (Liechtenstein) AG Dubai International Financial Centre Pflugstrasse 20 P.O. Box 506814 FL-9490 Vaduz Dubai, United Arab Emirates Telefon +423 236 41 11 Telefon +971 (4) 703 85 00 Telefax +423 236 41 12 Telefax +971 (4) 703 85 01 Vontobel Treuhand AG Vontobel Invest Ltd. Pflugstrasse 20 Liberty House, Office 913 FL-9490 Vaduz Dubai International Financial Centre Telefon +423 236 41 80 P.O. Box 506814 Telefax +423 236 41 81 Dubai, United Arab Emirates Telefon +971 (4) 703 85 00 Luxemburg Telefax +971 (4) 703 85 01 Vontobel Europe SA 1, Côte D’Eich L-1450 Luxembourg Telefon +352 26 34 74 1 Telefax +352 26 34 74 33 Vontobel Fund Advisory SA 1, Côte D’Eich L-1450 Luxembourg Telefon +352 26 34 74 1 Telefax +352 26 34 74 33
Das Vontobel Porträt 2011 ist noch in den weiteren Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch erhältlich.
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