Bildung für die Bildung

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© Oliver W. Schwarzmann - www.oliver-schwarzmann.de

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Bildung für die Bildung Bildung und nochmals Bildung – die Forderung ist so alt, wie die Zukun� neu sein sollte. Dass Bildung der Schlüssel ist, um neues Wirtscha�swachstum mi�els Innova�onen zu generieren und um soziale Ungleichgewichte wieder gerade rücken zu können, ist nunmehr eine Binsenweisheit. Doch – wer Bildung mit mehr Wissen gleichsetzt, wird verlieren. Warum eigentlich? Bildung hat nichts mit Wissen, sondern mit Fähigkeiten und Fer�gkeiten zu tun. Das gilt insbesondere in einer Welt, deren klassische Märkte schon lange gesä�gt und die sozialen wie ökologischen Probleme nicht größer sein könnten. Innova�on steht deshalb für mich nicht mehr in der Reihe für technologischen Fortschri�, sondern für die grundsätzliche Haltung zur Weiterentwicklung des Einzelnen und der Gesellscha�. Wir müssen uns die Frage stellen: Auf was wird es in Zukun� ankommen? Befragt man Unternehmen zu diesem Thema, werden A�ribute genannt, die weit über Fachkompetenzen hinausgehen – Verantwortungsbewusstsein, Loyalität, Empathie, Mo�va�on, Kommunika�ons- und Teamfähigkeit, um nur einige zu nennen. Doch – wo werden solche Eigenscha�en vorgelebt und gelehrt? In der Schule etwa? Ein Blick in die Turbogymnasien der Gegenwart zeigt Schüler, die unter ihren Projekten ächzen, o�mals mehr als 50 Stunden in der Woche absolvieren – mehr als ein Industriearbeiter. Mit schnell auswendig gelerntem Wissen werden sie dann das 8-jährige Abitur beschließen und zu allererst das Weite suchen. Oder schauen wir auf Haupt- und Realschulen – das Bild: frustrierte Lehrer, frustrierte Schüler. Zugegeben, ein pauschales Urteil. Aber werden die sicherlich vorhandenen, aber wenigen Ausnahmen ausreichen, um die Aufgaben der Zukun� zu lösen? Verspielen wir nicht die Mo�va�on und damit das Potenzial der Jugend mit schlechten Zukun�sperspek�ven, wie Sparzwang, Klimawandel, unsicherer Wirtscha�sentwicklung und Überbevölkerung? Und nicht zuletzt mit Überforderung – permanent heißt es, das Lern- und Lehrverhalten müsste sich ändern. Doch – wie sieht die Realität aus? Unsere Beobachtungen an Schulen zeigen: Der Wissensstoff wird nach wie vor frontal verabreicht. Und nach wie vor gibt’s gute Noten für die Qualität des Wiederkäuens eingetrichterter Datenhaufen. Hand aufs Herz: Stress, Hek�k, Ängste, Panik und Burnout charakterisieren unseren Alltag weit mehr als Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Gemeinscha�ssinn, Fröhlichkeit, Liebe und Begeisterung.


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