März 2004
Wie werden Informationen zukünftig verkauft? Vom Zeitschriftenmarkt zum individualisierten Content-Service
Fragen an Vordenker Oliver W. Schwarzmann Frage: Herr Schwarzmann, welche generellen Trends gibt es am Verlags- und Zeitschriftenmarkt? Schwarzmann: Der Verlags- und Zeitschriftenmarkt bleibt auch zukünftig hart umkämpft, vor allem im Masseninformationsbereich, leichte Wachstumstendenzen sind im Segment der Fachmagazine zu erwarten, allerdings nur in innovativen Themen-Nischen. Im Buchmarkt kann nur die Inszenierung des individuellen Leseerlebnis positive Impulse bringen, etwa die Kombination mit interaktiven Elementen wie Game und Book. Während Printprodukte verstärkt auf den Lesegenuss setzen, forciert das Internet Aktualität sowie interaktive Recherche- und Serviceangebote. Wie in allen Märkten gibt es auch im Informationsmarkt eine starke Individualisierungs- und Spezialisierungsbewegung. Es geht allerdings generell um eine Neudefinition des Content-Marktes, sprich um eine neue Vermarktungskultur.
Frage: Wie wird diese neue Verkaufskultur aussehen? Schwarzmann: Da der moderne Informationsconsumer mehrere Medien nutzt, werden sich Systeme des cross-content-selling durchsetzen. Im Mittelpunkt stehen das individualisierte Leserprofil und die absolute Lesernähe. Deshalb liegen individualisierte Premium-Content-Services inklusive Merchandisingservices und virtuelle knowledge-discounter für den self-consumer im Trend. Zudem muss der Content-Anbieter aktive PoS-Strategien entwickeln, um sich neue Käuferschnittstellen zu erschließen.
Vordenker-Medien / Bley und Schwarzmann AG / Im Raisger 29 / 71336 Waiblingen www.vordenker-online.de / info@zukunftsnet.de / © 2008 - Oliver W. Schwarzmann
Frage: Wie finanzieren sich Content-Anbieter in Zukunft? Schwarzmann: Der Werbeumsatz bei Printmedien ist weiterhin rückläufig, hier punktet nur, wer absolute Lesernähe nachweisen kann. Dabei wird sich Werbung nicht mehr traditionell präsentieren, sondern als Informations- und Service-placement auftauchen. Im Internet steigen die Werbeeinnahmen, vor allem im Bereich Recherche, also Suchwortmarketing, und im Service- und Empfehlungs-Sponsoring. Die zunehmende Einnahmequelle für Content-Anbieter sind Erlöse aus ihren Cross-Content-Selling-Programmen inklusive einem breit angelegten Merchandising- und Zusatzserviceumsatz.
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