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Happy End für Katze Bonita

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Unser Happy End

„Bonita“ ist nach fünf Jahren wieder zuhause

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Entspannt liegt Bonita auf der Couch bei den Panshinas in Michelstadt und blinzelt in die Kamera - als wäre es nie anders gewesen. Dabei hatte Frauchen Marina Panshina und ihre Familie sie schon beinahe verloren geglaubt. Ganze fünf Jahre war Bonita verschwunden. Schließlich fand sie durch eine aufmerksame Tierfreundin wieder nach Hause – und dank dem Haustierregister Tasso.

Am 13. Oktober 2015 passierte das, wovor jedem Katzenbesitzer graut – Bonita kehrte von einem ihrer Streifzüge nicht mehr zurück. Marina Panshina und ihr Mann lebten damals noch bei Schwiegermutter Valentina Panshina in Frankfurt. „Wir haben Tierheime informiert, tagelang Ausschau gehalten, überall gesucht“, erinnern sich Valentina und Marina Panshina. Die beiden Frauen meldeten Bonita beim Haustierregister Tasso als vermisst und hängten Suchplakate auf. Doch Bonita blieb wie vom Erdboden verschwunden.

Monate und Jahre vergingen – ohne ein Lebenszeichen von der Katzendame. Doch Marina Panshina konnte ihre „Bona“ einfach nicht vergessen. Körbchen, Schmusedecke und Katzenklo hob sie im Keller auf. „Wir haben immer gehofft und gewartet“, erinnert sich Valentina Panshina. Eine neue Katze anzuschaffen, kam nicht in Frage.

Nach mehr als fünf Jahren kam Ende 2020 der erlösende Anruf von Tasso – Bonita wurde gefunden! Eine junge Frau hatte das Kätzchen laut miauend im Hausflur eines Mehrfamilienhauses in Frankfurt-Nied gefunden und sie kurzentschlossen ins Tierheim gebracht. Dort ging dann alles ganz schnell. Dank des Transponders und der Registrierung bei Tasso konnte sofort ermittelt werden, dass es sich um die mittlerweile siebenjährige Bonita handelt.

Info

Wichtig zu wissen: Haustiere, die einen Chip unter der Haut tragen, sind damit noch nicht automatisch dem Halter zugeordnet. Dafür muss das Tier inklusive Chipnummer in Haustierregister wie Tasso oder Findefix (mehr dazu auf der Seite) eingetragen werden. So kann das Tier auch noch nach Jahren dem Besitzer zugeordnet werden. Die Nummer des Chips ist in der Regel im Heimtierausweis („Impfpass“) vermerkt. Auch Tierärzte oder Tierheime können sie mit einem speziellen Gerät auslesen. Tasso betreibt nach eigener Aussage Europas größtes kostenloses Haustierregister. Mehr Infos unter www.tasso.net.

„Die junge Frau war so lieb und brachte unsere Bonita direkt zu mir nach Hause“, erzählt Valentina Panshina. „Es dauerte nur ein paar Minuten und Bonita streifte schon mein Bein und ließ sich streicheln.“ Schwiegertochter Marina und ihr Mann waren zwischenzeitlich nach Michelstadt gezogen. „Marina ist aus allen Wolken gefallen und sofort ins Auto gestiegen, um zu mir zu kommen“, sagt Valentina.

Fotos: Deutscher Tierschutzbund e.V. – Gnirß; Deutscher Tierschutzbund e.V. – Sabine Münch; luckybusiness – adobestock.com

Das erste Haustierregister Deutschlands wird 40. Anlässlich des Jubiläums blickt der Deutsche Tierschutzbund auf dessen Geschichte zurück und erinnert Tierhalter daran, wie wichtig die Kennzeichnung und Registrierung des tierischen Familienmitglieds ist. Das mittlerweile als FINDEFIX bekannte Register des Deutschen Tierschutzbundes vereinte in den vergangenen Jahrzehnten hunderttausende verschwundene Haustiere wieder mit ihren Besitzern. Dies entlastet nicht nur Tierheime – auch im Kampf gegen den illegalen Tierhandel sind Kennzeichnung und Registrierung unerlässlich.

„Tiere können uns nicht sagen, ob sie eine liebevolle Familie haben, die gerade verzweifelt nach ihnen sucht. Ein Haustierregister, bei dem die Besitzer das gekennzeichnete Tier angemeldet haben, hingegen schon“, sagt Daniela Rohs, Leiterin von FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes. In Zeiten des Corona-bedingten Haustierbooms, der sich auch bei FINDEFIX mit 15 Prozent mehr Neuregistrierungen bemerkbar macht, sei es wichtig, an die Registrierung zu erinnern: „Vor allem den vielen frischgebackenen Ersttierhaltern, die ihr Tier noch nicht angemeldet haben, wollen wir die Registrierung ans Herz legen. Ein Tier ist schneller verschwunden, als man meint. Und ohne FINDEFIX hätten viele Haustierbesitzer ihre verlorenen Lieblinge niemals wiedergesehen."

Deutschlands ältestes Register

Der Tierschutzbund rief das älteste Haustierregister Deutschlands 1981 ins Leben. In erster Linie war dies eine Reaktion auf damals verbreitete Tierdiebstähle durch kriminelle Versuchstierhändler. Schon von Beginn an sollte also auch der illegale Tierhandel eingedämmt werden. Da Tierdiebe Halsbänder und Marken leicht entfernen konnten, war eine sicherere und unverwechselbare Kennzeichnung der Tiere nötig. Nachdem man die ersten zehn Jahre auf Tätowierungen setzte, verbreitete sich ab 1991 die heute noch übliche Methode, Tiere mit einem Mikrochip zu kennzeichnen. Dafür injiziert der Tierarzt dem Tier einen reiskorngroßen Transponder mit Mikrochip unter die Haut. Anhand der auf dem Chip gespeicherten 15-stelligen Nummer kann ein verlorenes Tier seinem Besitzer schnell und einfach zugeordnet werden. Voraussetzung für die Wiedervereinigung durch FINDEFIX ist, dass der Halter das Tier mit Chipnummer online auf www.findefix.com oder postalisch per Formular angemeldet hat.

Zum Glück wieder zurück – Dank des Tierschutz-Netzwerks

Seit 2017 nennt sich das Register der Tierschutzbundes FINDEFIX. Als Dachverband der deutschen Tierheime und Tierschutzvereine verfügt der Tierschutzbund über ein großes Netzwerk, das bei der Suche und Rückvermittlung verlorener Tiere hilft. Auch im Urlaub sind registrierte Tiere heute geschützt, da sich FINDEFIX mit anderen Registrierdiensten weltweit austauscht. Eine Chronik zum 40-jährigen Jubiläum ist unter www.findefix.com/ ueber-uns/40-jahre-haustierregister einsehbar.

Wo sich Bonita die ganzen Jahre aufgehalten hat, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. „Wir vermuten leider, dass sie jemand mit einer wildlebenden Katze ohne Haben auch Sie ein tierisches Zuhause verwechselt hat und Happy End erlebt?sie einige Jahre irgendwo in einer Wohnung verbracht hat. Ein Dann schreiben Sie uns –paar Kratzspuren haben wir entinfo@tierischgut-da.de deckt, ansonsten war sie aber gut genährt“, sagt Valentina Panshina. Mittlerweile wohnt Bonita bei Schwiegertochter Marina in Michelstadt. Nach draußen darf die Samtpfote noch nicht, aber auf dem für Katzen gesicherten Balkon schnuppert sie regelmäßig ein bisschen frische Luft. „Unserer Bona geht es sehr gut, sie wird von Tag zu Tag aktiver. Wir sind so glücklich, dass sie wieder bei uns ist. Man darf die Hoffnung nie aufgeben“, sagt Marina Panshina. mara

FINDEFIX feiert Jubiläum

40 Jahre Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes

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