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Nachhaltig: Schenken und verpacken

Nachhaltig

schenken und verpacken

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Weihnachten geht umweltbewusst(er): mehr Bioprodukte und fair Gehandeltes kaufen, weniger Überflüssiges verschenken und Müll beim Verpacken vermeiden.

Weihnachten steht vor der Tür. Und dann beginnt wie alle Jahre wieder die Suche nach Geschenken. Schön sollen sie sein, vielleicht sogar nützlich und vor allem den Beschenkten Freude bereiten. Aber müssen es immer materielle oder nagelneue Sachen sein? Ideelles, Gebrauchtes oder Recyeltes kann ein ziemlich großzügiges Geschenk an unsere Umwelt sein.

Rund 500 Euro haben die Deutschen statistisch gesehen im vergangenen Jahr für Weihnachtspräsente ausgegeben. Und Umfragen zufolge soll es 2021 sogar noch ein bisschen mehr sein. Ein ziemlich üppiges Budget, das gerne für Kosmetik und Körperpflegeprodukte, Spielsachen, Bücher und Schreibwaren, aber auch für Uhren und Schmuck ausgegeben wird.

Kein Grund zur Freude für unser Klima

Denn so lieb und gut die Gaben auch gemeint sein mögen, die weihnachtliche Geschenkeflut schlägt klimamäßig betrachtet eher negativ zu Buche. Nicht nur, dass wir derart konsumierend das Überproduktionsrad anschieben. Wir neigen auch im Festtagsrausch dazu, überflüssige Luxusprodukte und sinnlose Verlegenheitsgeschenke zu kaufen, die dann doch früher oder später ungenutzt auf dem Müll landen.

Hinzu kommt, dass unser festliches Tamtam zusätzlich für eine miserable CO2-Bilanz sorgt: Übertriebene Weihnachtsbeleuchtung führt zu einem horrenden Stromverbrauch, fürs Festtagsessen wird oft überreichlich eingekauft, wovon dann vieles ungenossen in die Tonne kommt. Und der Christbaumschmuck kann es ganz schön in sich haben, was umweltschädigende Schadstoffe angeht.

Schön feiern geht auch nachhaltiger

Und zwar in jeder Hinsicht. Das fängt schon vor der Weihnachtsdekoration an und hört beim Geschenkeverpacken noch lange nicht auf. Es gibt viele Möglichkeiten, an Weihnachten dem Konsumterror etwas entgegenzusetzen. Und daran erfreut sich nicht nur die Umwelt.

Klimafreundlicher dekorieren

Eine festliche Illumination gehört zu

Weihnachten wie der Baum und der

Weihnachtsschmuck. Bei allem lässt sich mit Rücksicht auf die Umwelt etwas einsparen.

herum. Klar, es ist ja auch mit die dunkelste Zeit des Jahres, da brauchen wir viel Licht. Aber hier lässt sich am

Schräubchen drehen: Weniger ist mehr, sollte die Devise lauten – also lieber eine Lichterkette an besonderer Stelle als überall welche. Und anstatt die uralte, von der Tante geerbte Glühbirnendeko aus dem Keller zu holen, lohnt sich die Anschaffung einer Weihnachtsbeleuchtung mit energiesparender LED-

Technologie. – Ein Weihnachtsbaum muss natürlich sein.

Aber er kann durchaus mal kleiner ausfallen. Und es gibt ihn auch in bio: Dann kommt der Weihnachtsbaum aus einer

Mischkultur und wurde nicht chemisch behandelt. – Wie umweltfreundlich das ist, hängt auch davon ab, was wir dranhängen, also welchen Weihnachtsschmuck wir wählen.

Kunststoffkugeln, Plastiksterne und allerhand glitzernder Tand ist oft schadstoffbelastet und schon bei der Herstellung problematisch. Upgecycelte Engelchen, Strohsterne oder Weihnachtsmänner aus Stoff etwa sind da besser.

Nachhaltiger schenken

Braucht das jemand, oder kann das sowieso bald wieder weg? Bevor wir überhaupt irgendwelche Geschenkideen schmieden, sollten wir uns erstmal fragen, was der oder die Beschenkte wirklich benötigt und was Sinn macht.

– Muss es tatsächlich immer etwas Gekauftes sein? Zeit ist doch eigentlich das, was den meisten Menschen fehlt.

Warum also nicht einen gemeinsamen Spaziergang verschenken oder eine Unternehmung wie einen

Museumsbesuch? – Es gibt jede Menge Second-Hand-Produkte, die sich auf ein zweites

Leben freuen und anderen Freude machen. In den Oxfam-Shops etwa findet man Gespendetes wie Bücher, Kleidung oder Haushaltsgegenstände zu kleinen, fairen Preisen. – Schenken und was Gutes tun – das geht auch, indem man die Arbeit der Werkstätten für Menschen mit Behinderung fördert: Dort werden schöne Dinge oft aus nachhaltigen, ökologischen Rohstoffen hergestellt. Im Onlineshop parafaktum.de besipielsweise findet man

Produkte aus sozialen Manufakturen verschiedener Regionen in

Deutschland. – Vom Pullover über Kaffee bis zu Kosmetik – Fairtrade kennzeichnet solche Produkte, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Beim Kauf sollte man auf das Siegel achten. – Noch umweltbewusster geht es mit Geschenken, die eine nachhaltigere Bedeutung haben. Etwa eine Bienenpatenschaft. Mit so einem Präsent setzt man ein Zeichen gegen das Bienensterben und für eine ökologische Bienenhaltung. Auf www.mellifera.de/beegood/ kann man z. B. eine Bienenpatenschaft verschenken und damit die Arbeit des Vereins zum Schutz der Bienen unterstützen. Der oder die Beschenkte bekommt neben einer Patenschaftsurkunde ein Glas Demeter Honig mit persönlichem Gruß.

Nachhaltig und sozial verantwortlich schenken mit Produkten aus der Region. In DarmstadtWixhausen haben rund 40 Menschen mit Behinderung einen qualifizierten Arbeitsplatz in der Gärtnerei Aumühle der Mission Leben. Für die Adventszeit züchten sie dort Tausende von gesunden Weihnachtssternen in verschiedenen Größen und Farben an und ziehen sie sorgfältig groß. Foto: Aumühle

Badesalz selber herstellen, die Anleitung dazu folgt auf der nächsten Seite. Foto: frechverlag

Unterstützen Sie Ihr Lieblingstier im Zoo Vivarium Darmstadt mit einer Tierpatenschaft!

Ob Affe, Känguru oder Tapir – viele Besucherinnen und Besucher haben „ihr“ Lieblingstier im Zoo Vivarium. Mit einer Patenschaft können Sie es direkt unterstützen. Die Jahresbeiträge werden für Futter- und Pflege-Kosten, die Optimierung der Tiergehege, Terrarien, Aquarien und Volieren sowie für die Erweiterung des Tierbestandes verwendet. Ab 10 Euro bspw. für eine Afrikanische Erdkröte bis hin zu einer Patenschaft für ein Steppenzebra für 500 €. Alle Informationen dazu unter: https://zoo-vivarium.de/tierpatenschaften/

Hat man ein Geschenk gefunden, muss noch die passende Verpackung her. Die soll was hermachen und sieht deswegen bisweilen prächtiger aus als das Präsent, das sich dahinter verbirgt. Etwa 20 Prozent mehr Abfall als sonst im Jahr verursachen wir an Weihnachten – Verpackungsmüll macht dabei einen großen Posten aus. Das muss nicht sein und geht ganz einfach anders. Und übrigens: Wer gekauftes und beschichtetes Geschenkpapier verwendet, sollte dies möglichst sparsam tun und es vor allem nicht im Papiermüll entsorgen, sondern im Restmüll. Denn Geschenkpapier mit viel Glitzer und Struktur ist so beschichtet, dass es nicht mehr recycelt werden kann und als Störstoff in Recyclingwerken mühsam entfernt werden muss.

Und dann gibt es noch viele kreative Ideen, wie man Weihnachtsgeschenke ganz ohne Geschenkpapier schön verpacken kann:

1. Gutscheine oder Geld beispielsweise kann man gut in Klopapierrollen mit bemaltem oder dekoriertem Packpapier oder Zeitungspapier wie einem Bonbon einpacken. 2. Aus Wolle, Stoff oder Filz kann man kleine Beutelchen häkeln oder nähen. 3. Flaschen oder Weckgläser befüllt mit Tannenzapfen, Tannengrün,

Stohsternchen oder Zuckerstangen machen aus kleinen Gaben große

Hingucker. 4. Alte Zeitschriften, Notenpapier, Backpapier oder anderes wird schön bemalt, bestempelt oder als Collage geklebt zum individuellen Geschenkpapier. 5. Ein Geschenk in ein anderes Geschenk einpacken geht auch: ein

Parfum in ein schönes Tuch, ein Kochbuch in ein Geschirrtuch einwickeln. 6. Ob Plätzchen, Marmelade oder Essig – Selbstgemachtes kommt immer gut an, vor allem in einem schönen Gläschen oder eine wiederverwendeten Umverpackung wie eine Metalldose. Vom Weihnachtsbaum über Adventskalender, Adventskranz und Deko, bis hin zu DIY-Geschenken, führt dieses Buch mit zahlreichen Ideen zum Selbermachen nachhaltig durch die Adventszeit und den Weihnachtsabend. In über 40 Kreativprojekten stellt die Autorin Alexandra Achenbach Alternativen zu Klassikern vor und überrascht mit einfachen und gleichzeitig raffinierten Ideen: Vom selbstgemachten Weihnachtsbaum, über plastikfreie Adventskalender, die auch das restliche Jahr als Deko oder Kinderspielzeug verwendet werden können, bis hin zu DIY-Geschenken und wiederverwendbaren Verpackungen, die aus alten Kleidern oder Müll hergestellt werden. Dieses Weihnachtsbuch eignet sich für alle, die mehr Nachhaltigkeit leben möchten. Zahlreiche Texte vermitteln außerdem interessantes Hintergrundwissen. In Zusammenarbeit mit dem frechverlag verlosen wir ein Exemplar des Buches Zero Waste Weihnachten. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort Zero Waste an win@vorhang-auf.com senden. Einsendeschluss ist 10. Januar 2022. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Alexandra Achenbach Mit einfachen Kreativideen für Weihnachtsbaum, Deko und Geschenke nachhaltiger Weihnachten feiern Hardcover | 144 Seiten | 19,5 x 25 cm ISBN 978-3-7724-7151-3 | TOPP 7151 | 16,99 Euro

©frechverlag/ Foto: Alexandra Achenbach

Badesalz selbermachen

Bunte und duftende Badesalze sind ein wunderbares DIY-Geschenk für jeden Anlass. Auch zu Weihnachten. Sie wärmen, pflegen, entspannen und entgiften unseren Körper und das ganz ohne Chemie und Verpackungsplastik.

Material

Entspannungsbad Lavendel

3 Tassen grobes Salz (Meersalz, Steinsalz) 1 EL Bio-Pflanzenöl (Olive, regionales Sonnenblumenöl) 20 Tropfen ätherisches Öl (Lavendelöl) 4 EL Kräuterzusatz (Lavendelblüten, Rosmarin) optional 1 Messerspitze Lebensmittelfarbe blau oder lila

Belebendes Muskelentspannungsbad

2 Tassen grobes Salz (Meersalz, Steinsalz) 4 EL Bittersalz (lindert Muskelschmerzen) 1 EL Bio-Pflanzenöl (Olive, regionales Sonnenblumenöl) 15 Tropfen ätherisches Öl (Zitronenöl) 4 EL Kräuterzusatz (Zitronenschale, Tannennadeln) optional 1 Messerspitze Lebensmittelfarbe grün

1. Je nach Salzkonsistenz kann es nötig sein, einen Teil der Salzkörner anzumörsern, um eine schöne Mischung aus groben und feinen Salzkörnern zu erreichen. 2. In einer großen Schüssel Salz, Öl, Duftöl und eventuell Lebensmittelfarbe mischen. Mindestens zwei Stunden durchziehen lassen. 3. Kräuterzusätze wie Tannennadeln, Rosmarin oder Zitronenschale sorgfältig waschen, trocknen, zupfen und klein schneiden. 4. Mengen Sie nun die vorbereiteten Kräuterzusätze unter die Salzmischung. 5. Zum Schluss nur noch die Badesalzmischung in leere Marmeladengläser abfüllen und als Geschenk dekorieren. Fertig!

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