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N A C H H A LT I G E F I N A N Z E N
Der Ozean fordert uns heraus JULIEN PFYFFER, FONDATEUR D’OCTOPUS
Obwohl das Meer 71 % der Erde abdeckt, bleibt es «Terra incognita». Julien Pfyffer, Gründer der Octopus Foundation, erläutert, was es mit den Geheimnissen der Ozeane auf sich hat.
Investnews: Wie lässt sich unser Unwissen auf diesem Gebiet erklären, wenn das Meer für den Menschen doch so wichtig ist? JP: Der Mensch hat eher in die Sterne geschaut, welche die Auferstehung der Seele symbolisieren, als in die Ozeane zu blicken, die lange mit Angst und Tod in Verbindung gebracht wurden. Mutige Entdecker waren nötig, um dieses Tabu nach und nach zu überwinden. Das Meer bleibt trotzdem ein komplexes System und selbst für geringe Forschungsvorhaben sind umfassende Mittel, Kompetenzen und Ausdauer nötig. Die Erforschung dieser Umgebung ist noch sehr rückständig. Deshalb ist es so wichtig, die Meeresforschung nicht nur zu unterstützen, sondern die Entdeckungen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Meer ist auf den ersten Blick kein zentrales Thema für die Schweiz. Warum haben Sie sich trotzdem entschieden, Ihre Stiftung hier zu gründen? JP: Die Schweiz ist zwar kein Küstenland, sie ist jedoch das Geburtsland von einigen maritimen Forschern. Unser Land fördert aufgrund seiner Lage die intellektuelle Neugier, besonders den Wunsch, zu wissen, was jenseits unserer natürlichen Grenzen geschieht. Diese Neugier habe ich geerbt, und sie hat sich durch meine persönlichen Leidenschaften für die Öffentlichkeitsinformation und die Meereswelt noch verstärkt. Deshalb habe ich mich zunächst dem Journalismus gewidmet, und die Idee zu dieser Stiftung, die uns helfen soll, das Meer besser zu verstehen und bekannt zu machen, ergab sich wie von selbst. Ausserdem dürfen wir nicht vergessen, dass die Schweiz über eine grosse philanthropische Tradition verfügt. Ihre Stiftung beschränkt ihre Aktivitäten nicht auf die Finanzierung von Projekten, sondern handelt proaktiv, indem sie operative Unterstützung bietet. Warum? JP: Oft wirft man den Wissenschaftlern vor, dass sie ihre Arbeit nicht genug der breiten Öffentlichkeit vermitteln. Das ist aber eigentlich auch nicht ihre Aufgabe. Seit 2009 habe ich ein solides Team aus Journalisten aufgebaut, die gleichzeitig Seefahrer, Taucher und professionelle Techniker sind. Wir sind heute in der Lage, Wissenschaftler direkt zu unterstützen und ihre Arbeit breit in der Öffentlichkeit zu publizieren.
Ihre Stiftung existiert jetzt seit fast einem Jahr. Welche Bilanz ziehen Sie aus ihrer Aktivität? JP: Aufgrund der Tatsache, dass wir sowohl finanziell als auch operativ engagiert sind, ist eine Strukturierungsphase nötig. Parallel hierzu haben wir uns auch stark um den Aufbau unserer akademischen und institutionellen Netze (IUCN, UNESCO, naturhistorische Museen usw.) bemüht. Mit diesen Institutionen wollen wir zusammenarbeiten, um Projekte zu identifizieren, die wir unterstützen können. Dieses Jahr begleiten wir unser erstes Projekt zur Biodiversität auf der Insel Lampedusa, wo sich eines der grössten chirurgischen Zentren für Meeresschildkröten befindet, die ein wichtiger Bestandteil des maritimen Ökosystems sind. Darüber hinaus unterstützen wir gemeinsam mit der Universität Genf ein erstes archäologisches Projekt in Albanien. Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesetzt? JP: Wir möchten den Betrieb der Octopus Stiftung für die nächsten 5 Jahre sichern. Dazu benötigen wir zwei Millionen Schweizer Franken um jährlich zwei bis drei Projekte zu unterstützen und die Öffentlichkeit zu informieren.
Kontakt Fondation Octopus Julien Pfyffer +41 78 668 17 05 www.octopusfoundation.org
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Julien Pfyffer: Das Meer und die Entwicklung der menschlichen Gesellschaftsformen sind untrennbar miteinander verknüpft, und das Meer wurde von zahlreichen Zivilisationen geprägt. Die Zeugnisse davon ruhen auf dem Meeresgrund und warten nur darauf, entdeckt zu werden, um unsere Geschichtsschreibung mit spannenden Kapiteln zu ergänzen. Paradoxerweise kennen wir das grösste Ökosystem unseres Planeten sehr wenig. Bevor wir also überhaupt von Schutz sprechen können, müssen wir das Meer besser kennen, um die Mechanismen zu verstehen, welche die Welt beherrschen. Die Ozeane geben Antworten auf zahlreiche Fragen, mit denen sich unsere Gesellschaften konfrontiert sehen, sei es auf dem Gebiet der Medizin, der Pharmakologie, der Ernährung oder der Energie.
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