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Der Vorstand
100 Jahre
1905 –2005
Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG
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INHALT UND IMPRESSUM
Inhalt
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Vorwort Die Entstehung des Genossenschaftswesens im 19. Jahrhundert Die Entwicklung des Genossenschaftswesens in Bayern 100 Jahre Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG Der Weg der Bank durch die Zeit Die Fusionen 1998 – 2001 Chronik der Fusionsbanken Die Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG im Jubiläumsjahr Der FinanzVerbund Schlusswort Literatur
Impressum: Herausgeber:
Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG Münchner Allee 2 83435 Bad Reichenhall
Autoren:
Dr. Herbert Pfisterer Dir. Andreas Dichtl Rolf Hasslach
Bildnachweis:
Archiv Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG OrbiVision Christian Prager
Titelbild:
Die Gründerväter Gemälde von Walter Angerer d. J.
Layout:
DTP-Satz und Grafik Pfeffermann
Druck:
Ortmann Team
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
VORWORT
Vorwort
Die Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land feierte im Februar 2005 Geburtstag. Sie ist 100 Jahre alt geworden. Ihr Lebensweg war begleitet von Kriegen, Inflationen, schlimmsten politischen Geschehnissen, von Wirtschaftskrisen und Wirtschaftswohlstand sowie dem wichtigsten politischen Ereignis der letzten 50 Jahre, der Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit. Heute erfreut sich die heimische Genossenschaftsbank, die aus mehreren Fusionen in den letzten Jahrzehnten hervorgegangen ist, bester Gesundheit. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Der heutige hohe Standard einer leistungsstarken und dynamischen Universalbank musste hart erarbeitet, Chancen und Risiken angemessen bewertet werden. Die stets sparsame und solide Lebensweise der Bank war ihr auf ihrem Weg durch die Zeit sehr hilfreich. Zwei Faktoren waren für den wirtschaftlichen Erfolg der Bank jedoch unabdingbar, die genossenschaftliche Ausrichtung mit den Eckpfeilern Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung sowie die Einbindung in den starken genossenschaftlichen Finanzverbund. Dem Hauptziel der heimischen Genossenschaftsbank, die Förderung der Wirtschaft ihrer Mitglieder, ist sie heute noch genauso verpflichtet wie zum Zeitpunkt ihrer Gründung. Dieses Ziel wurde auch nie aus den Augen verloren. Verwaltung und Mitarbeiter werden alles daran setzen, dass dieser Geschäftszweck stets im Mittelpunkt aller Aktivitäten der Bank stehen wird. Das Jubiläum ist natürlich auch ein willkommener Anlass, den vielen tausend Mitgliedern und Kunden der Bank für deren jahrelange Treue und Verbundenheit zu danken, aber auch allen ehrenamtlich tätigen Bürgern seit der Gründung für die Bereitschaft, Verantwortung für die Genossenschaft zu übernehmen. Allen ehemaligen und aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit hohem persönlichen Einsatz ihr Schaffen in den Dienst der Bank gestellt haben, sei gleichfalls gedankt. Wir freuen uns, Ihnen heute diese kleine geschichtliche Dokumentation überreichen zu dürfen. Deren Verfasser, Herrn Dr. Herbert Pfisterer, sind wir zu besonderem Dank verpflichtet. Der Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG
JOSEF HARTL
ANDREAS DICHTL
STEFAN ZAUNER
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ENTSTEHUNG DES GENOSSENSCHAFTSWESENS
Die Entstehung des Genossenschaftswesens im 19. Jahrhundert
DER WIRTSCHAFTLICHE AUFBRUCH Jahrhunderte lang bestimmten Grundherrschaft und Leibeigenschaft das Leben auf dem Lande sowie das Zunftwesen im Wesentlichen die handwerkliche Arbeit in den Städten. Diese historisch gewachsenen Strukturen wurden durch wissenschaftlichen Fortschritt und den Geist der Aufklärung, der die kritische Vernunft zur bestimmenden Maxime machte, seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts allmählich zur Auflösung gebracht. Galten die alten Formen des menschlichen Zusammenlebens und wirtschaftlichen Handelns vormals als gottgegeben und nicht zuletzt auch als probates Mittel der Existenzsicherung, so wurden sie nun zunehmend als überholt und als unzeitgemäße Zwänge empfunden.
Diese Befreiung der Bauern und Handwerker förderte die ökonomische Entfaltung neuer Kräfte und leitete, zusammen mit einer fortschreitenden Industrialisierung, eine tief greifende Veränderung der Gesellschaft ein und damit in der Folge auch einen Wandel in Staat, Wirtschaft und Kultur. Die besagten Strukturveränderungen zeigten aber auch Schattenseiten. Breite Bevölkerungsgruppen, ihrer traditionellen Bindungen und Sicherheiten beraubt, standen vor bisher unbekannten Existenzproblemen. Die Entstehung der so genannten „Sozialen Frage“ im 19. Jahrhundert mit all ihren politischen Begleiterscheinungen war nicht zuletzt eine Folge dieses gewaltigen Umbruchs. Bauern wurden zu ungleichen Konkurrenten ihrer ehemaligen Grundherren, Handwerker standen im Wettbewerb mit Manufakturen und Fabriken. Sowohl Bauern als auch Gewerbetreibende standen vor beträchtlichen Schwierigkeiten, wenn es darum ging, etwa für neue Projekte, „Geld am Kapitalmarkt“ zu bekommen. Sehr häufig fielen sie in die Hände von Wucherern. Bei den liberalen Rahmenbedingungen endete der Überlebenskampf dieser Gruppen deshalb vielfach mit dem Untergang des Schwächeren. Vor dem Hintergrund solcher Gegebenheiten entwickelte sich das Assoziations- oder Genossenschaftswesen. Es war die wohl erfolgreichste Antwort auf die sozialen und wirtschaftspolitischen Schräglagen des 19. Jahrhunderts.
VORDENKER UND GENOSSENSCHAFTSPIONIERE
Kurgartenidylle um 1900
In Bayern währte diese Periode des Umbruchs bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Die Leibeigenschaft fiel zwar schon 1808, die grundherrliche Gerichtsbarkeit (Patrimonialgerichtsbarkeit) und damit ein letzter Rest der Feudalzeit verschwand jedoch erst im Revolutionsjahr 1848. Handwerk und Gewerbe hatten sogar noch länger zu warten bis ihre Fesseln fielen. Erst in den sechziger Jahren wurden Zunftzwang und Konzessionssystem aufgehoben und alle Beschränkungen des Heimat- und Aufenthaltsrechtes gesetzlich beseitigt.
Die Genossenschaftsideen und die daraus hervorgegangenen Organisationen entwickelten sich aus unterschiedlichen Ausgangssituationen in Auseinandersetzung mit der jeweils aktuellen Wirklichkeit. In der Regel galt es, dem so genannten „Mittelstand“ zu helfen, aber auch die Existenzsorgen der „kleinen Leute“ zu mildern, beziehungsweise Auswege aus den bestehenden Nöten anzubieten. Die Genossenschaftsidee beruhte dabei auf dem Prinzip der Selbsthilfe, der Selbstverantwortung und der Selbstverwaltung ihrer Mitglieder. Neben einigen richtungsweisenden Denkanstößen aus England und Frankreich gelten in Deutschland vor allem zwei Persönlichkeiten als Vordenker und Pioniere des Genossenschaftswesens, nämlich Dr. hc. Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
ENTSTEHUNG DES GENOSSENSCHAFTSWESENS
HERMANN SCHULZE-DELITZSCH (1808– 1883) Hermann Schulze, 1808 in Delitzsch (bei Leipzig) geboren und unter dem Namen Schulze-Delitzsch bekannt, war Jurist und zuerst in verschiedenen öffentlichen Ämtern tätig. Als in den Jahren 1846/47 Missernten die Menschen bedrängten und Hungersnöte ausbrachen, organisierte er in seiner Heimatstadt Delitzsch eine Hilfsaktion für die arme Bevölkerung. Mit Hilfe wohlhabender Bürger, einiger Behörden und Nachbargemeinden sammelte er Geld, kaufte Getreide, pachtete eine Mühle und eine Bäckerei, ließ Brot backen und verteilte es schließlich zu mäßigen Preisen oder gratis an Bedürftige. So bewältigte er mit Umsicht und Tatkraft eine Krise, die andernorts zu Brotkrawallen führte. Allerdings erkannte er dabei, dass nicht Wohltaten Probleme lösen konnten, sondern dass die Betroffenen sich durch Zusammenschluss und Zusammenarbeit selbst helfen müssten. Diese Erfahrung aus der Praxis ließ Schulze-Delitzsch 1850, ebenfalls in seinem Heimatort, einen ersten Vorschussverein gründen, der sich hauptsächlich aus dem Handwerkerstand rekrutieren sollte. In der Folge rief er noch weitere Genossenschaften auf der Basis der Selbsthilfe ins Leben. Seine Gedanken zum Genossenschaftswesen legte Schulze-Delitzsch auch in mehreren Publikationen nieder. Die „Vereinigung vieler kleiner Kräfte zu einer großen Kraft“ war dabei seine tragende Idee. Sie sollte zum erfolgreichen Wegweiser für die kleinere und mittlere gewerbliche Wirtschaft werden.
Hermann Schulze-Delitzsch während einer Parlamentsdebatte
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Als Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses von 1861 bis 1873 sowie als Mitglied des Reichstages von 1867 bis 1874 arbeitete Schulze-Delitzsch für eine gesetzliche Regelung des Genossenschaftswesens. Ihm vor allem war schließlich das preußische Genossenschaftsgesetz von 1867 zu verdanken, das 1868 vom Norddeutschen Bund übernommen wurde und 1873 im gesamten Deutschen Kaiserreich mit Modifikationen Gültigkeit hatte. Zeitgenossen, die Schulze-Delitzsch persönlich kannten, berichten von der „moralischen Kraft“, die er zu wecken wusste: „Sittlicher Ernst“ galt ihm als „Vorbedingung für wirtschaftliches Vorwärtskommen und öffentliches Wirken“. Man nannte auch seinen „Mut“, seine „Rührigkeit“ und die „Unentgeltlichkeit“ seiner Arbeit. Im Jahre 1873 wurde Schulze-Delitzsch wegen seiner großen Verdienste von der Universität Heidelberg die Ehrendoktorwürde „Dr. juris honoris causa“ verliehen. Als er 1883 in Potsdam starb, befand sich das deutsche Genossenschaftswesen bereits in voller Blüte.
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ENTSTEHUNG DES GENOSSENSCHAFTSWESENS
bergehend entbehren könne, in eine gemeinsame Kasse einbezahlte, so käme eine Summe zusammen, die einschließlich der Verzinsung, Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ermöglichte. Die Vereinsmitglieder sollten gleiche Rechte und Pflichten haben, Beschlüsse wären gemeinsam zu fassen. Durch eine demokratische Wahl sollten Vorstand und Auf-
Auch Raiffeisen brachte seine Erfahrungen zu Papier und gab ein Buch heraus, das ab 1866 in mehreren Auflagen erschien. Der Titel „Die Darlehenskassenvereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung, sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter“.
FRIEDRICH WILHELM RAIFFEISEN (1818–1888) Wirkte Schulze-Delitzsch mehr für die Handwerkerschaft und die gewerbliche Wirtschaft, so galt bei Raiffeisen das Denken und Handeln vor allem der Landwirtschaft. Friedrich Wilhelm Raiffeisen, 1818 in Hamm an der Sieg geboren, strebte zunächst eine Offizierskarriere in der preußischen Armee an, musste aber aus Gesundheitsgründen den Dienst quittieren und wirkte in der Folgezeit als Beamter und Bürgermeister in Weyerbusch, in Flammersfeld sowie in Heddersdorf bei Neuwied. Als Bürgermeister lernte Raiffeisen die Probleme der Bauern aus erster Hand kennen. Auch er versuchte zunächst, im Sinne der christlichen Nächstenliebe, aktuellen Notsituationen durch die Gründung von Wohltätigkeitseinrichtungen gegenzusteuern. Doch wie schon vor ihm Schulze-Delitzsch kam auch Raiffeisen bald zu der Überzeugung, dass Wohltätigkeit allein kein dauerhaftes Mittel sei, zur Lösung der sozialen und wirtschaftlichen Not beizutragen. Selbsthilfe war notwendig. Diejenigen, die Hilfe nötig hätten, sollten sich zusammentun, um ihre Probleme gemeinsam und eigenverantwortlich zu lösen. Wenn jeder Bauer das wenige Geld, das er vorü-
F. W. Raiffeisen verhandelt mit dem Landrat
sichtsrat bestimmt werden. Der Raiffeisen’sche Spar- und Darlehenskassenverein, der 1862 in Anhausen gegründet wurde, verwirklichte das Prinzip der unbedingten Selbsthilfe. Diese Gründung wurde zum Vorbild für die Entstehung zahlreicher Sparund Darlehenskassenvereine im ländlichen Raum.
Als Raiffeisen 1888 starb, gab es 423 Spar- und Darlehenskassen, die nach seinen Prinzipien arbeiteten. Eine engere Verbindung zwischen Raiffeisen und Schulze-Delitzsch war damals nicht zustande gekommen.
ENTWICKLUNG DES GENOSSENSCHAFTSWESENS
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Die Entwicklung des Genossenschaftswesens in Bayern
„Augsburger Landwirtschaftliche Kreditverein“. 1877 schlossen sich zehn bayerische Genossenschaften zum „Bayerischen Genossenschaftsverband e.V.“ mit Sitz in München zusammen. Bei dem seinerzeitigen Gründungsakt war auch Dr. Schulze-Delitzsch anwesend. Dieser Münchner Verband war allerdings, neben einer fränkischen Organisation, ein Unterverband des von Schulze-Delitzsch initiierten „Allgemeinen Verbandes“ (1864) und die entsprechende Zentralkasse folglich außerhalb des bayerischen Hoheitsgebietes. Dies monierte die Königliche Staatsregierung mit dem Hinweis, dass eventuelle Staatszuschüsse keinesfalls an Verbandsleitungen außerhalb des Königsreiches gewährt werden könnten. Man forderte einen eigenen bayerischen Zentralverband. Diese Umstände führten schließlich zur Gründung des „Landesverbandes Bayerischer Handwerkergenossenschaften in Nürnberg e.V.“ im Jahre 1902. Dieser neue Zentralverband, der anfänglich nur 13 Gründungsgenossenschaften zählte, wuchs überraschend schnell. 1905 konnte man bereits 90 Verbandsmitglieder zählen, darunter die „Gewerbliche Kreditgenossenschaft Bad Reichenhall“, die spätere Volksbank Bad Reichenhall.
Gründungsprotokoll des Bayerischen Landesverbandes, 1893, Faksimile
Trotz diverser Versuche staatlicher Stellen (z. B. schon unter der Regierung König Ludwig I.), Darlehenskassen zu installieren, mit dem Ziel, der Landwirtschaft und dem Handwerk zu helfen, trat keine entscheidende Verbesserung ein. Es fehlte stets und überall ausreichendes Betriebskapital. Die Geldnot zwang auch in Bayern den Bauern- und Handwerkerstand bei privaten Geldverleihern zu überhöhten Zinsen Geld aufzunehmen. Erst die Gründung von Genossenschaften nach den Prinzipien von Schulze-Delitzsch bzw. Raiffeisen veränderte im Laufe der Jahre die Situation. Vorschussvereine und andere gewerbliche Genossenschaften nach Schulze-Delitzsch entstanden in Bayern schon seit den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts; zu den ältesten zählen u. a. die „Münchener Industriebank“, die „Volksbank Traunstein“ und der
Ähnlich uneinheitlich und aufgesplitten waren die Verhältnisse bei den bayerischen Raiffeisen-Genossenschaften. 1891 etwa zählte man im rechtsrheinischen Bayern 438 Darlehenskassenvereine. Davon waren 203 Mitglieder und Aktionäre der „Landwirtschaftlichen Zentraldarlehenskasse für Deutschland“ in Neuwied, die anderen operierten unabhängig bzw. waren bei weiteren Verbänden assoziiert. Auch hier wurde der Wunsch nach einem Bayerischen Zentralverband evident und so kam es, nach langen Beratungen, 1893 schließlich zur Gründung des „Bayerischen Landesverbands landwirtschaftlicher Darlehenskassenvereine“ mit Sitz in München. Diese neue Zentralorganisation war als Revisionsund Beratungsverband konzipiert, der nun den größten Teil der existierenden bayerischen Raiffeisenvereine in sich versammeln konnte. Auch machte man es sich damals zur Aufgabe, die Neugründung weiterer Genossenschaften voran zu treiben. Im Berchtesgadener Land wurde schon 1894 die Darlehenskasse Ainring-Straß gegründet. 1905 entstanden die Darlehenskasse Salzburghofen (Freilassing) und 1920 der Raiffeisen-Darlehenskassen-Verein Ramsau (Berchtesgaden).
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ENTWICKLUNG DES GENOSSENSCHAFTSWESENS
Neben dem Bayerischen Landesverband Landwirtschaftlicher Darlehenskassenvereine entwickelten sich weitere Genossenschaftsverbände, die erst im Rahmen der von Seiten des Reiches geförderten Rationalisierung des Genossenschaftswesens Ende der zwanziger Jahre/Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts in den Bayerischen Landesverband eingegliedert wurden. Zu diesen Genossenschaftsorganisationen gehörten: 1) der Verband ländlicher Genossenschaften Raiffeisen’scher Organisation e.V., Nürnberg; 2) der Bayerische Genossenschaftsverband e.V., Ansbach; 3) der Landwirtschaftliche Verband für Schwaben e.G.m.b.H., Grünenbach; und der Revisionsverband des Milchwirtschaftlichen Vereins im Allgäu e.V.; 4) die Landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft des Bayerischen Bauernvereins für Ein- und Verkauf e.G.m.b.H. bzw. der Landwirtschaftliche Revisionsverband des Bayerischen Bauernvereins e.V., Regensburg (die sog. Dr. Heim’sche Organisation).
Im Laufe eines Jahrhunderts, in dem sich der Bayerische Landesverband landwirtschaftlicher Darlehenskassenvereine e.V. bzw. der Bayerische Raiffeisenverband e.V. als aufnehmender Verband erwies – mit ihm fusionierten sukzessive alle anderen bayerischen Genossenschaftsverbände –, gehörten hunderttausende, schließlich Millionen von Menschen diesen mittelständischen landwirtschaftlichen und gewerblichen Genossenschaftsorganisationen an. Sie veränderten und prägten wesentlich das Bild Bayerns, vor allem des Mittelstandes. Die geschichtlichen Leistungen und Entwicklungen des bayerischen Genossenschaftswesens sind aus der Kultur-, Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte Bayerns nicht mehr hinwegzudenken. Denn die bayerische Genossenschaftsbewegung hat sich zu einer ökonomisch und gesellschaftspolitisch enorm fruchtbaren Bewegung im Verlauf der vergangenen eineinhalb Jahrhunderte entwickelt, die die wirtschaftliche Dynamik und Stellung des Mittelstandes in Bayern – ein Beispiel für viele Länder, jedoch mit spezifischen Determinanten, Strukturen und einer genuinen Entwicklungsgeschichte – essentiell förderte und stärkte.
1946 firmierte der Bayerische Landesverband landwirtschaftlicher Genossenschaften-Raiffeisen-e.V. in Bayerischer Raiffeisenverband e.V. um. Der Sitz blieb in München. Im 20. Jahrhundert entfalteten sich der gewerbliche und der landwirtschaftliche „Stamm“ nebeneinander. Gemeinsam war beiden Verbänden und ihren Primärgenossenschaften der Genossenschaftsgedanke, wie ihn Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen in spezifischer Weise primär für Handwerk und Gewerbe bzw. für die Landwirtschaft entwickelt hatten. Nachdem bereits in den siebziger und achtziger Jahren in einer Reihe von Regionen in Deutschland die landwirtschaftlich bzw. gewerblich geprägten Verbände zu einem einheitlichen Genossenschaftsverband fusionierten, entstand im Jahre 1989 durch die Fusion des vormaligen Bayerischen Raiffeisenverbandes und des vormaligen Bayerischen Genossenschaftsverbandes (Schulze-Delitzsch) e.V. der Genossenschaftsverband Bayern (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e.V., München. Erster Verbandspräsident wurde Prof. Dr. Willibald Folz.
Verbandsgebäude des Genossenschaftsverbandes Bayern e. V. in der Türkenstraße 22-24, München
1905 – GRÜNDUNG
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100 Jahre Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG
1905 GRÜNDUNG Schulze-Delitzsch wollte mit seinem „Allgemeinen Verband“ eigentlich einen zentralen, d. h. einen alle deutschen Länder einschließenden Verband schaffen. Viele Einzelgenossenschaften, auch in Bayern, schlossen sich daher diesem an. Die Bayerische Staatsregierung allerdings favorisierte einen separaten Bayerischen Landesverband. Der „Bayerische Handwerkerbund“ sowie mehrere bayerische Handwerkskammern unterstützten diesen Wunsch nachdrücklich und so kam es am 11. Juli 1902 zur Gründung des „Landesverbandes Bayerischer Handwerkergenossenschaften in Nürnberg e.V.“. Dieser forderte u. a. in seinen Statuten die „Ausbreitung des gewerblichen Genossenschaftswesens in Bayern“. Ein Mann, der sich bei dieser Verbandsgründung große Verdienste erworben hatte, war der Abgeordnete Martin Irl aus Erding. Dieser war es, der Fäden nach Bad Reichenhall spann und hier in dem Hofgärtnermeister Alphons Mertel einen interessierten Ansprechpartner fand. Mertel, der für die Genossenschaftsidee gewonnen wurde, organisierte schließlich einen Gründungs-Ausschuss. Dabei wurde Mertel und seine Gruppe von dem damaligen Nürnberger Revisor und späteren Verbandsdirektor Franz Stahl eingehend beraten. Dieser hielt am 4. Februar 1905 einen, so der „Reichenhaller Grenzbote“, höchst instruktiven Vortrag über das gewerbliche Genossenschaftswesen.
Reichenhaller Grenzbote, Februar 1905
Schon zwei Tage später, am 6. Februar 1905 war es dann soweit, man konnte im Gasthof Bürgerbräu zur Gründung der „Gewerblichen Kreditgenossenschaft Bad Reichenhall“ schreiten. 19 angesehene Bad Reichenhaller Bürger, Handwerker und Kaufleute, waren der Einladung gefolgt und bekundeten durch die Unterzeichnung des Statuts ihren Beitritt zur Genossenschaft. Nach diesem konstituierenden Akt erfolgte unmittelbar anschließend die erste Mitgliederversammlung, bei der in geheimer Wahl Vorstand und Aufsichtsrat gewählt wurden. Die Leitung dieser ersten Versammlung lag beim Initiator Alphons Mertel.
Rathaus Bad Reichenhall mit dem Wittelsbacher Brunnen aus dem Jahre 1905
Schon am folgenden Tag wurde das Statut (Satzung) der Genossenschaft, eine Kopie derselben, die Liste der Genossen, das Protokoll der ersten Mitgliederversammlung sowie eine Beglaubigung durch den damaligen Bürgermeister und Rechtsanwalt Fritz Söllner bei dem zuständigen Registergericht (Königliches Amtsgericht in Traunstein) eingereicht. Am 8. Februar erfolgte die Eintragung bei Gericht, die Genossenschaft stand. Seit diesem Zeitpunkt trägt die Genossenschaft im Registergericht die Nr. 1, eine Zahl, die sie heute auch im Hinblick auf Volumen und Qualität beansprucht.
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1905 – GRÜNDUNG
DIE GRÜNDUNGSMITGLIEDER Alphons Mertel, Kunst- und Handelsgärtner Initiator der Genossenschafts-Gründung und erster Aufsichtsratsvorsitzender bis 1923; dann Ehrenvorsitzender
Metzgermeister Josef Hartmann im Kreise seiner Gesellen
Die 19 Gründungsmitglieder waren: Angerer Georg Bolkart Ludwig Brandauer Anton Duschl Paul Fischer Jakob Grietschacher Ignaz Gruber Bernhard Hafner Alois Hartmann Josef Klotz Alois Mayr Johann Georg Mertel Alphons Prechter Georg Prötzner Simon Puchner Michael Rappold Franz Rappold Hans Schreiner Josef Stocker Ludwig
Schneidermeister u. Tändler Tapeziermeister Zimmerermeister Kaufmann Schreinermeister Kaufmann Uhrmachermeister Buchdruckereibesitzer Metzgermeister Bürstenbinder Holzhändler (Geschäftsf.) Gärtnermeister Schlossermeister Zimmermeister Drechslermeister Hafnermeister Gold- und Silberarbeiter Juwelier u. Goldarbeiter Schuhmachermeister
Johann Georg Mayr 1. geschäftsführendes Vorstandsmitglied
Ludwig Stocker 1. Kassier bis 1911
Tirolerstraße 10 Herzog-Georgen-Gasse 2 Riedelstraße 3 Ludwigstraße 28 Gabelsbergerstraße 1 Poststraße 9 Kammerbotenstraße 5 Poststraße 52 Poststraße 33 Ludwigstraße 1 Bahnhofstraße 3 Leitgartenweg 1 Angerl 5 Florianigasse 5 Waaggasse 5 Rosengasse 2 Poststraße 38 Turnergasse 1 Ludwigstraße 13
Jakob Fischer Beisitzer, Kassier ab 1911
Es gehört zu den Verdiensten der Gründungsmitglieder, dass sie mitten in der Fastnachtszeit die weitsichtige Entscheidung trafen, auch dem Reichenhaller Mittelstand durch eine gewerbliche Kreditgenossenschaft den Zugang zum Kapital zu ermöglichen. Denn der Fasching oder Fastnacht, wie er damals noch bezeichnet wurde, hatte in jenen Tagen eine ganz andere gesellschaftliche Bedeutung als heutzutage. Davon zeugen die vielen Berichte des Grenzboten. Jeder Verein, jede Gesellschaft hielt seinen Faschingsball ab: So die Grasober-Gesellschaft St. Zeno im Hofwirt, der Katholische Arbeiterverein im Kammerer-Brausaal, der Stopselclub im Hotel Bavaria, die Liedertafel und der Turnverein im Postsaal. Dessen Thema hieß übrigens bezeichnenderweise „Aus der guten alten Zeit“. Dazu gab es zahlreiche Hausbälle – und dies alles bei rund 5.000 Einwohnern.
VORSTAND VON 1905 BIS HEUTE
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MITGLIEDER DES VORSTANDES BIS HEUTE Mayr Johann Georg
1905 – 1906
Dr. Burnhauser Josef
1905 – 1911
Weisel Georg
1905 – 1921
Bernardy August
1906 – 1912
Hillenbrand Burkard
1911 – 1923
Böhm Karl
1912 – 1930
Mitterer Josef
1918 – 1926
Botzleiner Max
1921 – 1926
Hillenbrand Burkard
1923 – 1933
Bellach Gerhard
1926 – 1931
Meier Werner
1926 – 1937
Hartl Josef
1930 – 1934
Dichtl Andreas
1931 – 1946
Plach Edmund
1933 – 1935
Zauner Stefan
Holzhändler
Stocker Ludwig Schuhmacher
Fischer Jakob Schreinermeister
Schreiner Josef Gold- und Silberarbeiter
Jungbecker Josef Maler
Schiffmann Franz Konditor
Lepperdinger Philipp Geschäftsführer
Rose Martin Bankdirektor
Schiffmann Karl Café-Besitzer
Burkert Paul Hotelbesitzer
Jungbecker Josef Malermeister
Häußler Fritz Cafétier
Eberlein Kurt Bankdirektor
Rappel August Bäckermeister
1934 – 1937
Rechtsanwalt
1935 – 1940
Bankoberbeamter
1940 – 1946
Ortsgruppenleiter
1942 – 1947
Kurmittelhersteller
1945 – 1947
Baumeister
1946 – 1978
Bankdirektor
1947 – 1952
Konditormeister
1952 – 1966
Drogist
1964 – 1971
Geschäftsinhaber
1971 – 1998
Bankdirektor
1977 –
Bankdirektor
1979 –
Bankdirektor
1998 – 1999
Bankdirektor
Bankdirektor
1998 –
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DER WEG DER BANK
Der Weg der Bank durch die Zeit
WIRTSCHAFTLICHE SITUATION ZUR GRÜNDERZEIT Wie hat man sich die Situation in Bad Reichenhall vor einhundert Jahren vorzustellen? Man hatte 1904 eine gute Saison und erwartete von der anstehenden weitere Erfolge. 1904 waren 12.760 Kurgäste nach Bad Reichenhall gekommen, 1905 sollten es 13.390 und 1906 sogar schon 14.020 werden. Wenn man, wie damals üblich, eine dreibis vierwöchige Aufenthaltsdauer zugrunde legt, dann konnten schon rund 400.000 Übernachtungen zu Buche schlagen. Das war eine gewaltige Zahl, wenn man bedenkt, dass die Saison nur von Mai bis September währte. In der übrigen Zeit waren die Kuranlagen geschlossen, auch die meisten Hotels und Pensionen, die in den wenigsten Fällen über Heizungen verfügten. Bad Reichenhall war also eine prosperierende Stadt. Seit fünfzehn Jahren durfte der Kurort das glänzende Prädikat „Bad“ zum bereits international bekannten Namen führen und vor fünf Jahren war man zum „König-
Königliches Curhaus
lichen Bad“ (Staatsbad) erhoben worden. Bad Reichenhall hatte schon um die Jahrhundertwende ein „Königliches Curhaus“ (heute Altes Kurhaus) bekommen und die Regierung hatte noch weitere bauliche Investitionen versprochen. Sein Ruf als „Weltbad“, so im „Badprospekt“ von 1904, lockte reisefreudige Badegäste aus allen Himmelsrichtungen an. Ein gewichtiger Teil der ausländischen Gäste kam dabei aus den Ländern der alten Donau-Monarchie. Im genannten Badprospekt veranschaulicht eine „Eisenbahnübersichtskarte“, wie man etwa aus Temesvàr, Großwardein, Debrezin oder Budapest nach Bad Reichenhall gelangen konnte. Auch die Linien von Petersburg oder Moskau über Warschau waren dargestellt! In nicht allzu seltenen Fällen waren wohlhabende Familien aber auch aus Amerika angereist. Die Internationalität des damaligen Kurpublikums ist später nie wieder erreicht worden. So war es wohl eine logische Folge, dass die Bettenkapazitäten weiter zunahmen – Bad Reichenhall boomte. Es wurde konzipiert, geplant und gebaut. Der Kurund Fremdenverkehr war längst zur tragenden Säule des Erwerbslebens
geworden und weiteres Wachstum war angesagt. Vor diesem Hintergrund war es höchste Zeit für die Gründung der besagten Kreditgenossenschaft, sollte das Gros der Gewerbetreibenden an diesem Aufschwung teilhaben und nicht zurückstehen. Neben der örtlichen Sparkasse versorgte nur noch das Privatbankhaus Grundner Gewerbe und Bürger mit Bankdienstleistungen.
DER WEG DER BANK
Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sicher die erfolgreichsten in der Entwicklungsgeschichte des Kurortes. Unternehmerischer Wille und Investitionskraft bestimmten die Szene in Bad Reichenhall. 1909 wurde das überaltete „Curhaus Achselmannstein“ (1846 eröffnet!) abgebrochen und im
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Stadt genügend zu tun bekam, um so mehr, als diese anfangs nur durch einen, wohl stundenweise erreichbaren, ehrenamtlichen Geschäftsführer in Erscheinung trat. So mag es auch kaum verwundern, dass sich Vorstand und Aufsichtsrat bei der 2. Generalversammlung am 4. Mai 1909 dafür aussprachen, dem Geschäftsführer, „in Anbetracht der sich häufenden Arbeit“, eine Hilfskraft zur Seite zu stellen.
ERSTER WELTKRIEG VON 1914 –1918
Curhaus Achselmannstein
italienischen Palazzostil der Belle Epoque als „Grandhotel“ neu errichtet. Dass man während der Aushubarbeiten auf die Reste eines antiken Römerkastells stieß und diese sensationellen Funde nicht nur kaum beachtete, sondern beseitigt wurden, führt uns die Unrast jener Zeit vor Augen. Insgesamt wurden im „Badprospekt“ von 1909 fünfzehn große Hotels mit über 100 Zimmern, elf Gasthöfe und weit über 100 Villen aufgeführt. Es lässt sich leicht vorstellen, dass die neue „Gewerbliche Kreditgenossenschaft“ in dieser betriebsamen
Ludwigsbad
Der Erste Weltkrieg beendete die blühende Entwicklung Bad Reichenhalls. Nichts blieb wie es war. Die Kurgastzahlen gingen rapide zurück, Hotels und Pensionen wurden zunehmend durch das Militär genutzt und in Reserve-Lazarette und Erholungsheime für verwundete Soldaten umgewandelt. Viele Dienstleistungen konnten nicht mehr angeboten werden, insbesondere setzte eine starke Lebensmittelverknappung dem Fremdenverkehr deutliche Schranken. So hatten alle Betriebe um ihre Existenz zu kämpfen, manche gaben auf. Die vermehrten Geldeinlagen und der veränderte Geschäftsverkehr unserer Kreditgenossenschaft (die Bilanzsumme hatte 1909 den Betrag von M 389.483,30 erreicht!) ließ den betrieblichen Ausbau des Instituts ratsam erscheinen. So kam es, dass noch vor Kriegsende, am 2. September 1918, auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Firmenname in „Volksbank Bad Reichenhall e.GmbH.“ geändert wurde. Gleichzeitig wurde der Geschäftsanteil von M 100,00 auf M 300,00 erhöht und ein nunmehr hauptamtlicher Geschäftsführer bestellt. Seit 1. Oktober 1918 wirkte als Vorstandsmitglied und 1. hauptamtlicher Geschäftsführer Philipp Lepperdinger. Man konnte damals auch im Hotel Deutscher Kaiser einen Laden mit Nebenraum als eigenes Geschäftslokal anmieten (die Monatsmiete war seinerzeit mit M 35,00, ab dem 2. Jahr mit M 50,00 vereinbart). Geschäftsführer Lepperdinger übernahm zudem kriegsbedingt noch die Geschäftsführung für die Bäcker-Innung Bad ReichenhallBerchtesgaden sowie für den Gewerbeverein und war überPh. Lepperdinger dies auch halbtags für die Orts1. hauptamtl. Geschäftsführer krankenkasse tätig. ab 1. Oktober 1918
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DER WEG DER BANK
DIE ZWISCHENKRIEGSZEIT UND DER ZWEITE WELTKRIEG Nach dem Krieg stand Bad Reichenhall vor einer total veränderten Marktsituation. Die Welt und ihre politische Landkarte hatten sich verändert und große Teile des ehemaligen Gästepotentials, etwa aus der früheren Donau-Monarchie, waren verloren. Den gewaltigen Einschnitt, den der Krieg und die ersten Nachkriegsjahre setzten, haben viele der vorhandenen Kurhotels und Kurmittelhäuser, die oftmals schon seit den achtziger und neunziger Jahren bestanden, nicht überlebt. Ab 16. Februar 1921 konnte die Volksbank ein abermals erweitertes und günstigeres Banklokal in der Villa Schönlein, Salzburger Straße 3, beziehen. Allerdings musste sie sich damals noch die Räumlichkeiten mit dem Handels- und Gewerbeverein teilen. Die Bankleitung lag ab diesem Jahr bei Bankdirektor Martin Rose. Eine gewaltige Zäsur für die Wirtschaft sowie für das gesellschaftliche Leben überhaupt bedeutete eine grassierende Geldentwertung im Jahre 1923 – die Inflation.
Inflationsgeld
Geschäftsstelle in der Salzburger Straße
Die Kaufkraft der Mark verflüchtigte sich von Tag zu Tag. Der US-Dollar hatte schließlich den Wert von 4,2 Billionen Papier-Mark erreicht. Den Schlussstrich unter dieses unrühmliche Kapitel deutscher Wirtschaftsgeschichte zog endlich die Einführung der so genannten „Rentenmark“, eine Hilfswährung, die bereits 1924 durch die „Reichsmark“ abgelöst wurde. Für 1 Billion Papiermark gab es jedenfalls ab dem 20. November 1923 1 Rentenmark (RM). Was ein solcher Währungsverfall für die Menschen bedeutete, lässt sich kaum ausmalen. Bei der Volksbank Bad Reichenhall schrumpfte die letzte Bilanzsumme von M 10.762 Trillionen auf RM 10.763,41 zusammen. Die Bank hatte damals einen Mitgliederstand von 226, der sich nach der Währungsumstellung verringerte, als es galt, die Geschäftsguthaben wieder aufzuzahlen. Nur allmählich konnte die Krise überwunden werden, die Bank erholte sich und in den Folgejahren vermehrte sich auch die Zahl der Mitglieder wieder deutlich. Bad Reichenhall hatte trotz aller Einbußen sein Hauptkapital behalten – seinen großen Namen als Heilbad für Atemwegserkrankungen – und so blieben die ernsthaft Heilungs- und Erholungssuchenden dem Kurort treu. Dazu kam, dass durch die italienische Okkupation Südtirols, insbesondere Meran, unerreichbar wurde und so Bad Reichenhall einmal mehr seinen Rang als Alpenkurort unter Beweis stellen konnte. Allerdings liefen die Geschäfte in der Kurstadt schleppend. Die Kaufkraft des Kurpublikums war schwach, mithin fehlte auch bei den Gastgebern und Geschäftsleuten das Geld, um die nötigen Renovierungen und Verbesserungen durchzuführen. Die Volksbank gab in jenen
DER WEG DER BANK
schwierigen Jahren ihr Bestes, alle Kreditwünsche nach Möglichkeit zu erfüllen. Bad Reichenhall versuchte sich seit den zwanziger Jahren auch als Ganzjahreskurort darzustellen und so kam es vermehrt zu Wintersportveranstaltungen. Als neue Zielgruppe traten nun auch Sozialkurgäste aufs Tapet, deren Kuraufenthalt von Krankenkassen mitfinanziert wurde; es kam zur Gründung erster Sanatorien. Im Jahr 1928 gelten die Eröffnung der Predigtstuhlbergbahn sowie des Staatlich-Städtischen Kurmittelhauses als wichtige Akzente, die allgemeinen Gegebenheiten im Kur- und Fremdenverkehr zum Positiven zu wenden. Im selben Jahr wurde in Bad Reichenhall auch ein Flugplatz mit Hangar angelegt und ein regelmäßiger Passagier-Flugdienst zwischen München und dem Kurort eingerichtet.
Volksbank-Sparbuch aus dem Jahre 1930
Die Volksbank Bad Reichenhall erlebte damals eine kurze Periode des Wachstums. Die Geschäftsräume in der Salzburger Straße 3 konnten den Erfordernissen gemäß umgebaut und die Zahl der Angestellten auf sechs erhöht werden.
Anderl Hinterstoißer
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Darunter war auch der Banklehrling Anderl Hinterstoißer, der 1936, beim Versuch die Eigernordwand erstmals zu durchsteigen, mit drei Kameraden ums Leben kam. Eine Schlüsselstelle dieser Wand ist seitdem als „Hinterstoißer-Quergang“ in die Alpinterminologie eingegangen. Die Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1928 bis 1932 brachte neuerlich schwere Rückschläge für das Staatsbad. Deflation und wirtschaftliche Rezession bescherten der Volksbank Rückschläge und Verluste. Unter anderem konnten einige Zwangsversteigerungen nicht verhindert werden, die teilweise mit schweren Einbußen endeten. Es ist hinlänglich bekannt, dass diese Periode des Hungers und der Arbeitslosigkeit von Millionen Menschen den politischen Extremismus in Deutschland und letztlich die Machtergreifung Hitlers begünstigten. In der NS-Zeit entstanden in Bad Reichenhall keine nennenswerten, für die Kurstadt relevanten Einrichtungen. Der einsetzende Wirtschaftsaufschwung seit 1934 ließ zwar die Zahl der Kurgäste wieder ansteigen, der Preis dafür war aber Nazidiktatur mit Gleichschaltung, Kontrolle, Bewirtschaftung, Bevormundung und Verfolgung. Der Zweite Weltkrieg, der den Fremdenverkehr abermals dämpfte und Bad Reichenhall wieder zur Lazarettstadt umfunktionierte, brachte kurz vor seinem Ende, am 25. April 1945, noch einen schweren Fliegerangriff, bei dem fast 200 Menschen ihr Leben verloren und große Teile der Stadt in Schutt und Asche fielen. Viele Söhne der Stadt kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück.
Mitgliederehrung aus dem Jahre 1929
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NEUBEGINN UND WIRTSCHAFTSWUNDER Mit dem Kriegsende war, wie überall in Deutschland, auch in der Stadt Bad Reichenhall ein absoluter Nullpunkt erreicht. Eine wirkliche Zäsur für den wirtschaftlichen Neuanfang brachte erst die Währungsreform des Jahres 1948. Die neue „D-Mark“ wirkte wie eine Zauberformel, denn buchstäblich über Nacht hatten sich die Schaufensterauslagen mit Waren gefüllt und alles schien wieder machbar. Erst jetzt konnte man daran gehen, die nur notdürftig reparierten Schäden der Bombardierung zu beseitigen. Im Kurbetrieb konnten ca. 1.000 Betten bereitgestellt und auch erste Kurgäste wieder registriert werden (1948: 9.619!). Bei der Volksbank schmolz durch die Währungsreform die letzte stattliche Bilanzsumme von über RM 5 Millionen auf DM 388.158,71 zusammen. Wie schon im Jahre 1923 verlor die Genossenschaft auch 1948 wieder Mitglieder, weil viele die geforderten DM-Aufzahlungen nicht vornehmen wollten oder konnten. Man stand vor einem neuen Anfang mit DM 80.000,00 Spareinlagen und einem knappen Eigenkapital von DM 53.000,00. Doch 450 Mitglieder hatten ihrer Genossenschaftsbank die Treue gehalten und angesichts des überall spürbaren Aufbruchs ging es auch bei der Volksbank bald wieder voran. Am 5. Februar 1955 wurde aus Anlass des 50-jährigen Gründungstages eine Gedächtnissitzung anberaumt. Bankdirektor Mitterer, der seit 1946 die Geschicke der Bank leitete, erinnerte an die Gründer und an die diversen Vorgänger im Vorstand und Aufsichtsrat und
Mitarbeiter anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Volksbank Bad Reichenhall. Vierter von rechts Direktor Josef Mitterer
dankte für ihre Initiativen, Zeit, Mühe und Opfer in den vergangenen Jahrzehnten. Den Mitgliedern wurde für die erwiesene Treue gedankt. Die eigentliche Feier des Jubiläums erfolgte dann erst bei der herbstlichen Generalversammlung am 12. November 1955 im Gasthof Bürgerbräu, dem traditionellen Gründungslokal. Die Bilanzsumme, die seinerzeit für das Geschäftsjahr 1954 vorgelegt wurde, belief sich auf DM 1.898.014,80, die Zahl der Mitglieder hatte 662 erreicht. Das Wirtschaftswunder der fünfziger und sechziger Jahre lässt sich in Bad Reichenhall am besten in den Kur- und Fremdenverkehrsstatistiken ablesen, deren Erfolgszahlen während jener Jahrzehnte geradezu explosionsartig anstiegen. Schon im Jahre 1957 konnten erstmals mehr als eine Million Übernachtungen verbucht werden. Natürlich begünstigte diese Zeit der Hochkonjunktur die Bereitstellung von immer mehr Gästebetten und anderen Fremdenverkehrseinrichtungen. Auch mehrere Kliniken, Sanatorien und Kinderheime namhafter Versicherungsträger haben sich in jenen schwungvollen Aufbaujahren in Bad Reichenhall etabliert. Der einheimische Einzelhandel und die Handwerksbetriebe waren jedenfalls mit Aufträgen gut ausgelastet – das Geschäft blühte. Entsprechend erfolgreich entwickelten sich auch die Gegebenheiten bei der Volksbank. 1958 konnte man eine erste Zweigstelle in Berchtesgaden eröffnen. Die Zahl der Mitglieder war auf 902 gestiegen. 1959 gründete man eine weitere Filiale in Freilassing und in den sechziger Jahren konnte diese Expansion fortgesetzt werden.
Zweigstelle Berchtesgaden 1958 „Am Anger 5“
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Zu den weiter wachsenden Mitgliederzahlen (1964: 3.200) gesellten sich neue, zusätzliche Zweigstellen im Landkreis: 1962 in Inzell, 1965 in Laufen, 1967 in Weißbach/Alpenstraße und 1969 wurde in Bad Reichenhall selbst eine Stadtzweigstelle (heute in der Ludwigstraße) eröffnet.
Der Fremdenverkehr in Bad Reichenhall erreichte Mitte der siebziger Jahre sein bisher bestes Ergebnis (1975: fast 1,8 Millionen Übernachtungen), begann jedoch in den Folgejahren zu stagnieren. Insbesondere hatte man sich mit den politisch motivierten „Kostendämpfungsmaßnahmen“ im Gesundheitswesen auseinanderzusetzen.
Auch die Entwicklung der Bilanzsummen spricht für sich: 1960 – DM 7.896.832,00, 1965 – DM 22.859.636,00 und 1970 – DM 56.938.573,19.
Ende der siebziger Jahre übernahm ein junges Management die Führung der Bank. Von den drei Vorständen, Andreas Dichtl (Vorstandssprecher), Josef Hartl und Werner Meier, war keiner über 40 Jahre alt. Mit neuem Schwung waren vor allem die achtziger Jahre von stetem Wachstum erfüllt, was sich nicht zuletzt in einer weiteren Verdichtung des Zweigstellennetzes sowie in anderen Investitionen zeigte: 1979 wurde in Freilassing eine zweite Filiale sowie eine weitere in Mitterfelden eröffnet.
EXPANSION UND KONSOLIDIERUNG In den sechziger Jahren war die Idee herangereift, endlich die Errichtung eines eigenen Bankgebäudes zu realisieren. Die alten Geschäftsräume in der Salzburger Straße, in denen man seit 1921, seit also über 40 Jahren arbeitete, waren längst zu eng geworden. Schon 1964 konnte die so genannte „Brandl-Villa“ in der Mozartstraße 1 zum Abbruch erworben werden. Doch erst vier Jahre später, am 15. Juli 1968, wurde auf dem 2.795 m2 großen Grundstück mit dem Neubau eines „Bank-, Geschäfts- und Wohnhauses“ begonnen. Noch vor Wintereinbruch war man mit dem Rohbau fertig und ein gutes Jahr später, am 5. Dezember 1969, konnte die Volksbank Bad Reichenhall ihr neues, zentrales Domizil eröffnen. An Planungs- und Baukosten wurde der Betrag von DM 461.124,29 ausgewiesen.
Die „Brandl-Villa“
1980 wurde die Zweigstelle Teisendorf eröffnet, 1982 errichtete die Bank in Freilassing ein eigenes Geschäftsgebäude und 1983 wurde die Zweigstelle Berchtesgaden erweitert und renoviert. 1985 wurde schließlich die bereits 20 Jahre alte Geschäftsstelle in Laufen in eigene Räumlichkeiten verlegt und 1987 die Bad Reichenhaller Stadtzweigstelle erneuert.
Das neu errichtete Bank-, Geschäfts- und Wohnhaus
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Im Übrigen konnte die Volksbank Bad Reichenhall im Jahre 1980 auf ein 75-jähriges Wirken zurückblicken, ein Jubiläum, das festlich begangen wurde. Anfang der neunziger Jahre wurde die Zentrale der Bank in Bad Reichenhall in mehrjährigen Bauabschnitten (1989 bis 1993) umgebaut, insbesondere mit einem weiteren Stockwerk versehen. Als die Volksbank im Jahre 1995 auf ihr 90-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, zählte man 7.500 Mitglieder und 110 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme bewegte sich damals bei rund DM 467 Millionen.
In den Folgejahren waren ständig Mitarbeiter der Bank in Schmölln tätig. Auch zwei junge Menschen aus Thüringen haben in diesen Jahren eine Ausbildung als Bankkaufmann bei der Volksbank in Bad Reichenhall absolviert. Zwischenzeitlich steht die Volksbank Schmölln auf eigenen, gesunden Füßen und hat unlängst mit der Raiffeisenbank Altenburg fusioniert. Am Ende des Jahrtausends bahnte sich eine Entwicklung an, die die weitere Entwicklung der Bank maßgeblich beeinflussen sollte, nämlich die Fusion mit benachbarten Raiffeisenbanken. Darüber wird im folgenden Kapitel zu berichten sein.
Vorstand und Aufsichtsrat im Jubiläumsjahr 1980
Die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war von einer politischen und wirtschaftlichen Euphorie begleitet, die in den Folgejahren immer mehr verloren ging. Die Volksbank Bad Reichenhall beteiligte sich seit 1990 selbstlos am Aufbau einer leistungsfähigen Genossenschaftsorganisation in den neuen Bundesländern, in dem sie die Volksbank Schmölln (Ostthüringen) auf deren Weg in die Marktwirtschaft begleitete.
Volksbank Schmölln
Erweiterung und Renovierung der Zweigstelle Berchtesgaden im Jahre 1983
Geschäftsstelle am Salzburger Platz in Freilassing; 1982 eröffnet
FUSIONEN
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Die Fusionen 1998 – 2001
Nach der Fusion der Spitzenverbände des bayerischen Genossenschaftswesens trat im Landkreis Berchtesgadener Land ein Kreisverband zusammen, der sich aus den Vorstandsmitgliedern von sechs Raiffeisenbanken und der Volksbank Bad Reichenhall zusammensetzte. Dieses Gremium verfolgte zunächst das Ziel, MarketingMaßnahmen auf Landkreisebene zu koordinieren, aber auch Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit auszuloten.
Das Jubiläumsjahr gibt für sich allein sicher Grund genug, die insgesamt erfolgreiche Entwicklung der heimischen Genossenschaftsbank zu feiern.
Immerhin aber dauerte es noch zehn Jahre, bis die Volksbank Bad Reichenhall mit der Raiffeisenbank Freilassing fusionierte. Der neue Name: „Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG“. Im Jahre 2000 folgte die Vereinigung mit der Raiffeisenbank Berchtesgaden und im Jahr darauf (2001) mit der Raiffeisenbank Ainring. Die Fusion mit dieser brachte eine neue Facette ins Spiel, das Warengeschäft mit einem Lagerhaus in Hammerau. Neben organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen hatte die fusionierte Bank auch unterschiedliche kulturelle Strukturen zu meistern. Ihre erste Bewährungsprobe bestand die neue Volksbank Raiffeisenbank am 1. Januar 2002 mit der Umstellung von der D-Mark auf den Euro, die nach penibler Vorbereitung fehlerfrei und reibungslos vonstatten ging. Die letzte DM-Bilanz (2001) hatte eine Summe von DM 1,2 Milliarden erreicht. Die erste Euro-Bilanz zum 31. Dezember 2002 wies unter dem Summenstrich einen Betrag von EUR 0,6 Milliarden aus. Mit einem ausgewiesenen Eigenkapital von EUR 34,3 Millionen im Jahr 2002, stand die Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land auf gesunden Füßen. Die Zahl der Mitarbeiter war auf 209 gestiegen. Die Initiatoren der ersten Fusion hatten eine Vision, nämlich die beste Bank in der Region zu werden. Daran haben seither Verwaltung und Mitarbeiter zielstrebig gearbeitet. Wer Bankbilanzen zu lesen vermag, was mitunter sehr kompliziert sein kann, wird erkennen, dass die heimische Genossenschaftsbank dieses Ziel betriebswirtschaftlich zwischenzeitlich erreicht hat. Dies ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Genau so wichtig wie ein gesundes Fundament ist die Leistungsfähigkeit der Bank, ihre Mitglieder und Kunden mit marktgerechten, bewährten aber auch modernen Angeboten zu versorgen. Diese Anforderung bleibt bestehen, auch oder gerade im Jubiläumsjahr.
Festung Hohensalzburg
Es erhält allerdings auch wegen einer historischen geschäftspolitischen Entscheidung eine besondere Note. Erstmals haben sich die Verantwortlichen der Bank entschlossen, ihre geschäftlichen Aktivitäten auch in einer Zweigniederlassung im benachbarten Salzburg anzubieten. Hintergrund für diese Entscheidung waren zum einen das Erfordernis, unsere zahlreichen österreichischen Kunden auch in ihrem Heimatland zu beraten, zum anderen aber auch die Chancen zu nutzen, die eine prosperierende Stadt wie Salzburg bietet.
Zweigniederlassung in Salzburg, Karolingerstraße 1
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CHRONIK
Chronik der Fusionsbanken
1970 schied der damalige Vorstandsvorsitzende Hubert Kreuzpointner aus der Bank aus, nachdem ihn die Bevölkerung zum Landrat des Landkreises gewählt hatte. Sein Nachfolger wurde Edmund Plach aus Teisendorf.
RAIFFEISENBANK FREILASSING EG
Edmund Plach, Franz-Josef Bauer und Stefan Zauner
1974, bedingt auch durch das novellierte Genossenschaftsrecht, änderte sich die Firmenbezeichnung in „Raiffeisenbank Freilassing eG“.
Gründungsprotokoll
Am 8. Dezember 1905 gründeten vierzehn Bürger auf Initiative des hochwürdigen Herrn Pfarrer Heinrich Engelmann die Darlehenskasse Salzburghofen. Der Ortspfarrer hatte in den ersten Jahren auch die Position des Ersten Vorsitzenden übernommen. Laut dem ersten Protokoll wurde seinerzeit der Geschäftsanteil mit zehn Mark festgesetzt. Das „erste“ Geschäftslokal war im so genannten „früheren Leisthaus“ untergebracht. 1923, als der neue Gemeindename Freilassing eingeführt wurde (Salzburghofen wurde Ortsteil), änderte sich auch der Firmenname der Kasse in „Gewerbe- und Landwirtschaftsbank Freilassing eGmbH“ und man zog um in das „Anwesen
Müller“ in der Hauptstraße 5. Die Genossenschaft zählte damals 71 Mitglieder. 1934 zog die Bank neuerlich um, dieses mal in die Hauptstraße 11. 1939 wurde für das Warengeschäft ein Lagerhaus gegründet, das bis 1954 von der Bank mitgeführt wurde. 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden durch einen Bombenangriff auch die Räumlichkeiten der Bank stark in Mitleidenschaft gezogen. 1956 konnte die Bank ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Damals betrug die Bilanzsumme rund DM 1,6 Millionen. 1958 bis 1966 erfolgten diverse Erweiterungsbaumaßnahmen im Anwesen Hauptstraße 11.
1975 konnte die Bank endlich in den eigenen Neubau in der Münchener Straße 63 umziehen, die bisherige Hauptstelle in der Hauptstraße wurde zur Zweigstelle umfunktioniert. Im selben Jahr kam es auch zu einer Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Piding eG. Die Raiffeisenbank Freilassing unterhielt seither Geschäftsstellen in Freilassing, Piding und Mauthausen. Die Bilanzsumme sprang damals auf über DM 36 Millionen. 1980 wurde das Filialnetz durch eine Geschäftsstelle in Bad Reichenhall erweitert. Am 13. Mai 1998 beschloss die Vertreterversammlung die Verschmelzung mit der Volksbank Bad Reichenhall eG zur Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG.
CHRONIK
Raiffeisenbank Piding Am 14. November 1909 gründeten Pidinger Landwirte die Spar- und Darlehenskasse Piding. Der erste Vorsitzende war Andreas Reichenberger, Jaga-Hiasbauer aus Piding-Dorf. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Josef Graßmann aus Mauthausen gewählt. Der damalige Ortspfarrer H.H. Huber Johann wurde zum Rechner und Geschäftsführer bestellt. Bis zum Jahre 1950 wurden die Kassen- und Rechnergeschäfte in den Privatwohnungen der jeweiligen Geschäftsführer getätigt.
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der Raiffeisenbank Piding und der Raiffeisenbank Freilassing eG hatten die Fusion zur Raiffeisenbank Freilassing eG beschlossen. 1983 wurde in Piding in der Wisbacherstrafle ein neues Gebäude mit neuen Geschäfts- und Schulungsräumen erstellt. Die Beratungszone und die Kassenhaltung wurde neu organisiert und auf moderne Kundenberatung abgestimmt. Im Jahre 1987 konnten in einem Neubau an der Bahnhofstraße 19 Bankräume als Teileigentum erworben werden. Seit dem Umzug aus der Bahnhofstraße 34 stehen den Kunden modern eingerichtete Bankschalter und Beratungszonen zur Verfügung. An der Wisbacherstraße wurde für die Versorgung der Bürger von PidingDorf eine SB-Bankstelle eingerichtet. Eine Bündelung der Kräfte stellte die Zusammenlegung des Lagerhausbetriebes mit der benachbarten Raiffeisenbank Anger dar.
RAIFFEISENBANK BERCHTESGADEN EG Die frühe Geschichte der Bank geht auf vier selbstständige Darlehenskassenvereine zurück, die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts im Berchtesgadener Land entstanden. Die vorhandenen Gründungsprotokolle überliefern allerdings nur spärliche Personalinformationen. a) Darlehenskassenverein Schellenberg eGmbH Raiffeisenkasse in Piding
Im Jahre 1950 konnte man im Dorf Piding an der Wisbacherstraße 14 ein Grundstück erwerben und ein eigenes Gebäude mit Lagerhaus bauen. Da der Warenverkauf mit Düngemittel, Bau- und Brennstoffen immer mehr zunahm und die Räume des Lagerhauses zu klein wurden, kaufte man im Jahre 1965 von Frau Schöndorfer das private Lagerhaus in Piding, Bahnhofstraße 3. Im Jahre 1966 wurden die Bankräume an der Wisbacherstraße umgebaut und modernisiert. Seit Anfang der siebziger Jahre firmierte die Genossenschaft nicht mehr als Raiffeisenkasse sondern als Raiffeisenbank. Nachdem sich die Ortsteile Mauthausen und PidingerAu immer stärker entwickelten, wurde im Jahre 1972 eine Zweigstelle in der Bahnhofstraße 34 bei Frau Schwantner eröffnet. Das Jahr 1975 war für die Raiffeisenbank Piding ein besonderes Jahr. Die Mitglieder
Er wurde am 27. April 1912 gegründet. Initiator war der örtliche Pfarrer, Hochwürden Herr Rabel, der später als Aufsichtsratsmitglied fungierte. Der Vorstand 1912: Dr. Stefan Imhoff (später Bürgermeister von Berchtesgaden) Peter Selbertinger Johann Obermaier Johann Fegg Karl Croppi Franz Krenn Der erste vorliegende Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 1913 wies eine Bilanzsumme von 5.431,27 Mark und einen Verlust von 153,62 Mark aus. Die Zinserträge aus den gegebenen Darlehen reichten nicht aus, um die Zinsaufwendungen und die Kosten abzudecken. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Genossenschaft 19 Mit-
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CHRONIK
Aufsichtsratsvorsitzender war Herr Georg Sieger, der gleichzeitig Erster Bürgermeister der Gemeinde war. Zur ersten Generalversammlung traf man sich am 15. Mai 1921 beim Oberwirt Scheidsach. Sie genehmigte den Jahresabschluss 1920. Franz Punz wurde auf dieser Versammlung zum neuen Rechner ernannt mit einer Jahresvergütung von 500 Mark. Die Annalen geben keinen Aufschluss über die weitere Entwicklung. Jedoch kann von ähnlichen Höhen und Tiefen wie in Marktschellenberg ausgegangen werden. Aus dem Jahresabschluss 1956 ergibt sich eine Bilanzsumme von DM 356.109,00 und ein Verlust von DM 3.755,00. Daraus mag man ersehen, dass die ersten Wirtschaftswunderjahre in der Ramsau noch keine goldenen waren.
Raiffeisenkasse in Marktschellenberg
glieder. Nach dem Ersten Weltkrieg und der HyperInflation ging es mit kleinen Schritten aufwärts, bevor der Zweite Weltkrieg erneut Rückschläge brachte. Die kleine Genossenschaft fusionierte im Jahre 1969 zusammen mit den Raiffeisenkassen Bischofswiesen, Ramsau und Schönau zur Raiffeisenbank Berchtesgaden eGmbH. b) Spar- und Darlehenskassenverein Ramsau eGmbH Diese wurde am 15. Mai 1920 gegründet. Der Vorstand 1920: Sebastian Lichtmannegger, Rehlegg Johann Graßl, Bindenhäusl Josef Resch, Marxenhäusl
Ramsau – lebhafter Schalterverkehr in der Raiffeisenkasse
c) Darlehenskassenverein Schönau eGmbH Am 23. April 1921 fand die Gründungsversammlung statt. Der Vorstand 1921: Franz Brandner Jakob Graßl Erasmus Hasenknopf Johann Angerer Zur ersten Generalversammlung traf man sich am 21. Mai 1922. Die Bilanz schloss mit 263.330,40 Mark und einem Gewinn von 51,56 Mark ab. Die letzte Generalversammlung des Darlehenskassenvereins Schönau, die die Fusion mit den übrigen Raiffeisenkassen beschloss, fand am 22. Februar 1969 statt.
Raiffeisenkasse in Schönau am Königssee
CHRONIK
d) Darlehenskassenverein Bischofswiesen eGmbH Gegründet wurde er am 14. Juni 1925. Der Vorstand 1925: Andreas Fendt, Wiesenhäusl (Bürgermeister) Max Sachenbacher, Siegl Franz Stöberl Im Aufsichtsrat waren Kaspar Moderegger, Franz Graßl und Michael Kurz. Als Rechner fungierte Alois Schmid. Leider liegen keine näheren Unterlagen über die weitere Entwicklung des Darlehenskassenvereins Bischofswiesen vor. In den sechziger Jahren nahmen die vier Darlehenskassen einheitlich den Firmennamen „Raiffeisenkasse eGmbH“ an.
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Noch im Fusionsjahr wurde die Zweigstelle Oberau eröffnet. In den Jahren 1969 – 1970 erfolgte der Neubau des zentralen Bankgebäudes in Berchtesgaden, Metzgerstraße (vormals Haus Fisch Haas). Ab Mitte der siebziger Jahre wurde vom Bundesaufsichtsamt das so genannte „Vieraugenprinzip“, d.h. zwei hauptamtliche Vorstandsmitglieder gefordert. Als solche wurden Klemens Baueregger und Bernhard Gschoßmann benannt. Dazu kamen weitere sechs ehrenamtliche Vorstandsmitglieder. Georg Graßl, damals Landtagsabgeordneter, wurde Vorstandsvorsitzender. Im Jahre 1984, nach dem Ausscheiden von Herrn Baueregger, der in seinen Heimatlandkreis Traunstein zurückkehrte, wurde Werner Schuster als hauptamtliches Mitglied in den Vorstand der Bank berufen.
Bald darauf, am 21. März 1969, fusionierten die bisher selbstständigen Kassen zur „Raiffeisenbank Berchtesgaden eGmbH“. Der Vorstand 1969: Georg Neudecker, Bischofswiesen (Vorsitzender) und Georg Graßl, Ramsau (stellvertretender Vorsitzender), dazu fünf weitere Vorstandsmitglieder. Aufsichtsratsvorsitzender war damals Peter Hörmann, Hotelier in Hintersee. Zum 31. Dezember 1969 betrug die Bilanzsumme rund DM 12 Millionen. Die Mitgliederzahl zu diesem Zeitpunkt stellte sich auf 831. Das Eigenkapital belief sich auf DM 523.000,00.
Von links: Bürgermeister Simon Schwaiger, AR-Vorsitzender, Bernhard Gschoßmann, Klemens Baueregger, Werner Schuster und Georg Graßl
In den Jahren 1988 – 1992 wurden alle Zweigstellen in Bischofswiesen, Marktschellenberg, Oberau, Ramsau und Schönau komplett umgebaut und modernisiert. Insbesondere wurden neue Schalterräume, Beratungszimmer und erste Geldausgabeautomaten und Kontoauszugsdrucker eingerichtet. Im April 1992 übernahm Siegfried Scheidsach den Vorsitz im Aufsichtsrat und Simon Schwaiger, Bürgermeister der Gemeinde Bischofswiesen, den Vorsitz im Vorstand der Bank. 1998 wurde auch die Hauptgeschäftsstelle im Markt Berchtesgaden vollkommen erneuert.
Raiffeisenbank in Berchtesgaden, Metzgerstraße
Das Jahr 2000 brachte die Fusion mit der Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG. Zu diesem Zeitpunkt war die Bilanzsumme auf knapp DM 180 Millionen angestiegen.
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CHRONIK
RAIFFEISENBANK AINRING EG zweiten Jahrhunderthälfte zu einer leistungsfähigen Bank entwickeln. 1994 wurde das 100-jährige Bestehen gebührend gefeiert. Aus den Daten der Chronik mögen die folgenden erwähnt werden: 1925 Bau eines ersten Lagerhauses in Niederstraß 1935 Umstellung auf eine hauptamtliche Geschäftsführung 1950 Bau eines zweiten Lagerhauses in Hammerau 1957 Bau eines eigenen Bankgebäudes in Mitterfelden Dekan Geiger
Kooperator Fing
Die älteste Genossenschaftsbank im Landkreis war die Raiffeisenbank Ainring eG. Sie wurde bereits am 21. Januar 1894 als „Darlehenskassenverein AinringStraß“ gegründet. Die Initiatoren waren katholische Geistliche. Die Hochwürdigen Herren Dekan Karl Geiger und Kooperator Johann Fing wagten mit 29 weiteren Bürgern diesen mutigen Schritt, schließlich hatte man weder Kapital noch sonderliche Erfahrungen und kannte kaum Vorbilder. Nach Meinung der Lokalpresse wurde dem Darlehenskassenverein deshalb auch keine Zukunft beschieden. Dennoch, die Gründung hatte Bestand; die Bank überwand alle Krisen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und konnte sich in der
1961 Umzug der Hauptgeschäftsstelle von Ainring nach Mitterfelden (bis zu diesem Zeitpunkt diente ein Privathaus als Geschäftsstelle) 1963 Änderung der Haftungsform von „unbeschränkte“ in „beschränkte“ Haftung 1970 Neufirmierung in „Raiffeisenbank Ainring eG“ 1983 Berufung von Heinrich Waldhutter in den Vorstand 1984 wurde das neu errichtete Bankgebäude in Betrieb genommen 2001 Fusion mit der „Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG“ im zweiten Anlauf
Neues Bankgebäude, bezogen 1984
Gründungsprotokoll des Darlehenskassenvereins Ainring-Straß
Lagerhaus Hammerau
UNSERE BANK IM JUBILÄUMSJAHR
Die Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG im Jubiläumsjahr
Hauptstelle in Bad Reichenhall
Geschäftsstelle in Freilassing, Münchener Straße 63
Geschäftsstelle in Berchtesgaden
Geschäftsstelle in Freilassing, Salzburger Platz
Mitarbeiterschulung im großen Saal in Bad Reichenhall
Kompetente Beratung in diskreten Räumen
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UNTERNEHMENSLEITBILD
Unser Unternehmensleitbild
Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG, haben dieses Leitbild gewählt, um Ihnen, unseren Mitgliedern, Kunden und der interessierten Öffentlichkeit zu zeigen, nach welchen Grundsätzen wir unser Handeln ausrichten. Unsere Bank ist eine eingetragene Genossenschaft. Diese Rechtsform basiert auf der Idee der Förderung der Mitglieder (Hilfe zum persönlichen Erfolg). Unser Unternehmen ist eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Kraft im Geschäftsgebiet. Wir sind stolz darauf, empfinden eine innere Verpflichtung und natürliches Interesse, an der erfolgreichen Entwicklung der Menschen und Unternehmen in unserer Region mitzuarbeiten.
Freundlichkeit und Vertrauen als Anfang …
ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Unsere positive Einstellung zu unseren Mitmenschen zeigt sich in besonderer Höflichkeit und Herzlichkeit. Unseren Mitgliedern und Kunden sind wir ein fairer, toleranter und zuverlässiger Partner. Die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und Kunden ist durch Offenheit und Ehrlichkeit geprägt.
Service und Kompetenz als Weg …
Gutes besser zu machen ist unsere besondere Stärke. Wir sehen uns als kompetenten „Dienstleister“ für unsere Mitglieder und Kunden. Probleme lösen wir flexibel, individuell und unbürokratisch im Interesse unserer Mitglieder, unserer Kunden und der Bank. Moderne Technik setzen wir zur Unterstützung und Verbesserung unserer Dienstleistungen ein. Unsere Kernkompetenz ist die persönliche Beratung und Betreuung unserer Mitglieder und Kunden. Mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen gehen wir sparsam und sorgfältig um. Zum Vorteil unserer Mitglieder und Kunden arbeiten wir rationell und vermeiden unüberschaubare Risiken.
Ihre Zufriedenheit als Ziel!
Um dieses Ziel zu erreichen, beschäftigen wir uns intensiv mit den Wünschen und Zielen unserer Mitglieder und Kunden und entwickeln individuelle Lösungsvorschläge. Wir wissen, nur zufriedene Mitglieder und Kunden sichern langfristig die Existenz Ihrer und unserer Bank.
DER AUFSICHTSRAT
Der Aufsichtsrat im Jubiläumsjahr
Von links: Siegfried Scheidsach, Dr. Peter Trendtel, Maximilian Stadler, Harald Strobl, Johann Butzhammer, Gerhard Rotter, Hubert Kriegs und Michael Geisreiter
Der Aufsichtsrat Harald Strobl Vorsitzender, Steuerberater
Dr. Peter Trendtel stv. Vorsitzender, Rechtsanwalt
Johann Butzhammer Kämmerer
Michael Geisreiter Dipl. Ingenieur
Hubert Kriegs Landwirt
Gerhard Rotter Heizungs- und Sanitärunternehmer
Siegfried Scheidsach Hotelier und Gastwirt
Maximilian Stadler Dipl. Kaufmann und Dipl. Ingenieur
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GESCHÄFTSSTELLEN UND NIEDERLASSUNGEN UNSERER BANK
Geschäftsstellen und Niederlassungen unserer Bank
83435 Bad Reichenhall Münchner Allee 2 Tel.: 08651/60 06-0 Fax: 08651/60 06-100
83486 Ramsau
Ludwigstraße 3 Tel:. 08651/98 62-0 Fax: 08651/98 62-31
Im Tal 89 Tel.: 08657/390 Fax: 08657/98 37 93
83471 Berchtesgaden
83471 Schönau am Königssee
Bahnhofstraße 2 Tel.: 08652/96 62-0 Fax: 08652/96 62-26
83483 Bischofswiesen Hauptstraße 22 Tel.: 08652/72 69 Fax: 08652/98 55 27
83395 Freilassing Münchener Straße 2 Tel.: 08654/49 84-0 Fax: 08654/49 84-11 Münchener Straße 63 Tel.: 08654/63 00-0 Fax: 08654/63 00-70
83410 Laufen Marienplatz 15 Tel.: 08682/89 38-0 Fax: 08682/89 38-30
83487 Marktschellenberg Marktplatz 19 Tel.: 08650/232 Fax: 08650/98 45 51
83404 Mitterfelden Salzburger Straße 37 Tel.: 08654/57 07-0 Fax: 08654/57 07-99
Untersteiner Straße 33 Tel.: 08652/22 67 Fax: 08652/6 45 36
83317 Teisendorf Marktstraße 20 Tel.: 08666/72 11 Fax: 08666/76 13 Zweigniederlassung
VR Bank Salzburg 5020 Salzburg/Österreich Karolingerstraße 1 und unser Lagerhaus Hammerau
83334 Inzell
83451 Piding
83404 Ainring-Hammerau
Traunsteiner Straße 9 Tel: 08665/98 65-0 Fax: 08665/98 65-10
Bahnhofstraße 21 Tel.: 08651/76 57-0 Fax: 08651/76 57-10
Reichenhaller Straße 8 Tel.: 08654/48 47-0 Fax: 08654/48 47-33
UNSER SERVICE-TEAM
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Unser Service-Team
Bereichsleiter: Josef Stocker
Bad Reichenhall, Münchner Allee 2: Michael Gillitz Sabine Hoffman Herbert Lex Kristin Lorenz Monika Wolsperger
Bad Reichenhall, Ludwigstraße 3: Daniela Erdelyi Simone Öttl Melanie Pasqualini Gabriele Schweizer Sabine Swoboda Michaela Wieser
Berchtesgaden: Michaela Hartmann Christine Kurz Andrea Mayrhofer Stefanie Murf Annemarie Pohl Simon Zuhra
Bischofswiesen:
Inzell:
Piding:
Patrick Goldbrunner Marianne Paukner Elisabeth Stangassinger
Stefanie Kopp Michaela Pfeiffhofer Karin Steinbacher
Brigitte Bauregger Benjamin Benke Regina Buresch Kathrin Weber
Freilassing, Münchener Straße 2:
Laufen:
Michael Fleischmann Robert Gröbner Angelika Guillon Rosa Hager Franziska Hogger Elisabeth Reichenberger Melanie Wetzelsberger
Freilassing, Münchener Str. 63: Anita Baumgartner Melanie Brodschelm Angelika Hagenauer Sonja Schaidinger Alexander Zankl
Monika Herner Anton Pöllner Rosa Prechtl
Ramsau: Margit Hackl Sonja Huber Hildegard Moderegger
Marktschellenberg: Erika Bräunlinger Bernhard Reiss
Schönau am Königssee:
Mitterfelden:
Andrea Aschauer Sandra Binder Claudia Schindler
Martina Enzinger Katrin Hasenöhrl Andreas Helminger Anna Hufnagl Albert Klinger Gabriele Öhlschuster Michaela Öttl Andrea Willberger
Teisendorf: Herbert Eder Silvia Langwieder Martina Wolfgruber
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UNSER PRIVATKUNDEN-TEAM
Unser Privatkunden-Team
Bereichsleiter: Wolfgang Böhm
Bad Reichenhall, Münchner Allee 2: Anton Moosleitner Peter Neuerer
Bad Reichenhall, Ludwigstraße 3: Silvia Göschel Christian Saffert
Berchtesgaden: Hans-Peter Hoffmann Hermann Lochschmied Josef Maltan Jürgen Waßmuth
Bischofswiesen:
Inzell:
Hermann Oeggl
Hubertus Tiletzek
Freilassing, Münchener Straße 2:
Laufen:
Albert Pastötter Wolfgang Schönfeld Monika Uhlig
Freilassing, Münchener Str. 63: Johann Eisl Markus Fundeis Evi Unterhofer
Martin Swoboda
Mitterfelden: Stefan Hogger Elisabeth Waldhutter Roswitha Wannersdorfer
Piding: Andreas Reichenberger Anton Valentiner
UNSER FIRMENKUNDEN-TEAM
Unser Firmenkunden-Team
Bereichsleiter: Josef Frauenlob
Bad Reichenhall, Münchner Allee 2: Armin Balzer Markus Furtner Bernhard Höglauer Gabriele Kern Christian Koch Michael Reiprich Max Spitzer * Ulrich Scheuerl Heinrich Waldhutter jun.
Bad Reichenhall, Ludwigstraße 3: Leonhard Steiner
Berchtesgaden: Bernd Parakenings *
Freilassing, Münchener Str. 63: Siegfried Hauber Paul Rehrl
Mitterfelden: Hubert Strobl * Elisabeth Hogger * nicht auf dem Foto
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UNSERE KREDITABTEILUNG
Unsere Kreditabeilung
Bereichsleiter: Walter Wimmer
Kreditverwaltung Privatkredite:
Kreditüberwachung: Daniela Jakisch
Johann Unterrainer (Gruppenleiter)
Wolfgang Grassl Andrea Schmauz Birgit Schwaiger
Sonderaufgaben: Angelika Geisreiter
Kredit-Consult: Andreas Koder
Kreditverwaltung Firmenkredite: Michael Wittke (Gruppenleiter)
Andreas Fritz Andreas Holzer Hermann Kagerer Martina Krammer Georg Sunkler
(Gruppenleiter)
Manuela Hafner Günter Schwaiger Sieglinde Staufer Carolin Strasser, RA’in
UNSER UNTERNEHMENS-SERVICE-TEAM
Unser Unternehmens-Service-Team
Bereichsleiter: Jürgen Hubel
Betriebsorganisation: Manfred Nowak (Gruppenleiter)
Martin Korczowski
Qualitätssicherung: Wolfgang Abler Sieglinde Hofer Margot Reitmayer Anna Stagel
EDV: Wolfgang Gum (Gruppenleiter)
Thomas Forreiter Markus Heiss Bernd Loderbauer
Materialverwaltung: Helmut Willberger
Rechnungswesen:
Silvia Budic Lorenz Gassner Peter Ölkrug Sandra Wenzel
Gabriele Benscheidt Diana Datz Maria Grassl Monika Grünäugl Birgit Hartl Eva-Maria Klein Petra Seitz Elisabeth Unterreiner
Andreas Hölzl (Gruppenleiter)
Marktfolge Allgemein:
Zahlungsverkehr/ Archiv:
Brigitte Gschoßmann Marlies Schwaiger
Kuriere: Georg Koch Peter Schlosser
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STAB, CONTROLLING UND ZENTRALER VERTRIEB
Stab, Controlling und Zentraler Vertrieb Vorstands-Sekretariat
Controlling
Eva Enzinger, Monika Aigner, Helga Helmes
Birgit Steinbacher, Thomas Vorbach
Innenrevision
Personalabteilung
Micheal Finkenzeller, Simon Schwaiger, Erich Hasenรถhrl
Christian Schrรถder, Anja Ehler
Zentraler Vertrieb Bereichsleiter: Heinrich Waldhutter sen. Vertrieb: Wilhelm Wiesbacher Marketing: Rolf Hasslach Elektronische Bankdienstleistungen: Franz Butzhammer, Markus Hirth Training/Coaching: Herbert Eder * Assistenz zentraler Vertrieb: Renate Behrend, Sylvia Hoyer, Sabine Knolle, Petra Nasko * nicht auf dem Foto
UNSERE AUSZUBILDENDEN
Unsere Auszubildenden Jahrgang 2003/2006 Florian Eder Tanja Hornberger Michaela Neumann Sofie Rochlitzer Johanna Stocker Petra Wiesbacher
Jahrgang 2004/2007 Irina Becker Simon Eibenstein Stefanie Fischer Gerhard Freisinger Sophie Hartl Stefanie Heiss Katharina Schwab
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UNSER LAGERHAUS-TEAM
Unser Lagerhaus-Team
Leitung: Albert Eder Paul Althammer Johann Altmutter Christine Gรถtzinger Josef Hinterreiter Evelyn Hogger Herbert Kรถfler Josef Schweiger Bruno Thurnhausstatter Markus Wagner Franz Waldhutter
VR-IMMOBILIEN GMBH / VR-LIEGENSCHAFTSVERWALTUNG
VR-Immobilien GmbH Berchtesgadener Land
Gabriele Schroll Barbara Winkler
VR-Liegenschaftsverwaltung
Michael Holzner Hermann Heiss (Leiter)
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DER FINANZVERBUND
Der FinanzVerbund
Die Basis: Die Anforderung: Die Lösung:
eigenständige Genossenschaftsbanken vor Ort Angebot aller Finanzdienstleistungen und -produkte der genossenschaftliche FinanzVerbund
Hypothekendarlehen, Versicherungen, Leasing, Bausparen, Investment- oder Immobilienfonds – Jede Genossenschaftsbank, egal wie groß sie ist, ist in der Lage, alle Finanzdienstleistungen des FinanzVerbundes ihren Kunden anzubieten. Dieses dezentrale Verbundsystem bietet Vielfalt ohne Zentralisierung.
Der FinanzVerbund im Überblick: DZ BANK AG – Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank AG Spitzeninstitut und Zentralbank für rund 1.200 Volksbanken und Raiffeisenbanken mit den Schwerpunkten Verbund und Mittelstand. Als Geschäftsbank ist die DZ BANK hauptsächlich in den Bereichen Corporate Finance, Fixed Income und Sales & Brokerage aktiv. ➞ www.dz-bank.de
Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG Für die langfristige Festzinsfinanzierung und die sichere und ertragreiche Geldanlage in Pfandbriefen. ➞ www.dghyp.de
Münchener Hypothekenbank eG Für die langfristige Festzinsfinanzierung und die sichere und ertragreiche Geldanlage in Pfandbriefen. ➞ www.muenchener-hyp.de
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG Seit vielen Jahren Deutschlands kundenstärkste Bausparkasse. ➞ www.schwaebisch-hall.de
R+V Versicherung AG Eine der größten deutschen Versicherungsgruppen. Sie bietet Privatund Firmenkunden individuelle Versicherungslösungen aller Art und ist bundesweit in genossenschaftlichen Bankstellen vertreten. ➞ www.ruv.de
Union Investment Gruppe Bietet eine breite Palette erfolgreicher Publikumsfonds und Spezialfonds und erbringt ergänzende Dienstleistungen wie die Depotverwaltung. ➞ www.union-investment.de
DIFA Deutsche Immobilien Fonds AG DIFA ist Deutschlands zweitgrößte Gesellschaft für Offene Immobilienfonds. ➞ www.difa.de
VR-Leasing Gruppe Bietet das gesamte Spektrum des Mobilien- und Immobilienleasings, ergänzt durch umfangreiche Serviceleistungen. Des Weiteren enthält das Portfolio Factoring, Zentralregulierung und Investitionsfinanzierung. ➞ www.vr-leasing.de
SCHLUSSWORT
Schlusswort
Dieses Buch zum 100. Geburtstag unserer Bank ist eine Bestandsaufnahme. Diese zeigt die genossenschaftlichen Wurzeln ebenso auf wie die historische Entwicklung unserer Bank, eingebettet in eine Zeit dramatischer Veränderungen. Der ungeahnte technische Fortschritt ging einher mit politischen Katastrophen und gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen. Die Globalisierung der Wirtschaft mit schmerzlichen Einschnitten für viele Menschen in den klassischen Industrienationen ist scheinbar nicht aufzuhalten. Dazu kommt ein gewaltiges demographisches Problem aus der zunehmenden Überalterung unserer Bevölkerung. Dieser Dynamik gerecht zu werden, ist eine riesige Herausforderung, der sich Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in aller Welt gleichermaßen stellen müssen. Auch vor 150 Jahren, als das Genossenschaftswesen in Deutschland entstand und vor 100 Jahren, als unsere Bank gegründet wurde, galt es, die richtigen Antworten auf die politische und wirtschaftliche Lage zu finden. Damals führte die Verelendung breiter Bevölkerungsschichten zur Erkenntnis, dass nur die Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltigen Erfolg verspricht, begleitet von Werten wie Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Die genossenschaftliche Philosophie ist heute moderner und aktueller denn je. Sie ist auch eine, wenn auch nicht die einzige Antwort auf die Herausforderungen der Zeit. So ist das diesjährige Jubiläum unserer Bank nicht nur Anlass, Rückblick zu halten, auf das Erreichte stolz zu sein, sondern auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Als größte regionale Genossenschaftsbank in unserer Region werden wir uns dieser Aufgabe mit Leidenschaft, aber auch in vollem Bewusstsein um die große Verantwortung für die Wirtschaft unserer Mitglieder und Kunden stellen. Dabei ist uns ein gesunder Optimismus nicht abhanden gekommen. Bad Reichenhall, im Mai 2005
DER VORSTAND
ANDREAS DICHTL
JOSEF HARTL
STEFAN ZAUNER
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LITERATUR
Literatur
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (Hg.): Hermann Schulze-Delitzsch, Köln, 1983 Deutscher Genossenschaftsverband (Hg.): Schulze-Delitzsch – ein Lebenswerk für Generationen, Bonn, 1987 Ludwig Hüttl: 1893 – 1993, Genossenschaftsverband Bayern (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e.V., München, 1993 Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte, München, 1988 Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgadener Land eG: Geschäftsberichte und Chroniken Karl Bosl (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands – Bd. 7, Bayern, 1981 Heinz Dopsch: Salzburg im Hochmittelalter, in Geschichte Salzburgs, Band I/1, 1981