Willkommen im
Jägerhof
Liebe Gäste Wussten Sie, dass wir im Jägerhof eine kleine Tradition mit bereits über vierzig «kulturellen Störgängen» feiern, der wir 2013 wieder mehr Raum geben? Im ersten Halbjahr präsentieren wir Ihnen drei faszinierende Herren, die ebenso Charakter haben wie mein lieber Freund Jost Auf der Maur, der mit seiner neuen Randnotiz einen fünften Herrn ins Spiel bringt. Was mich nicht davon abhält, in dieser Ausgabe zwei weitere unentbehrliche Männer vorzustellen: Meine beiden wichtigsten Mitarbeiter – Sous-chef Agron Lleshi und Chef de Service Riad Burgmann – erzählen, warum sie im Jägerhof sind, und was sie sonst noch so machen (wenn sie denn Zeit haben …). Schritt für Schritt bauen wir unser Hotel um: Bereits haben wir acht neue, individuell gestaltete Zimmer, in denen Sie nicht lange Schäfchen zählen brauchen – zentral und trotzdem ruhig gelegen versinken Sie bei uns in «än gsundä tüüfä Schlof» und werden am Morgen auch gerne nach zehn Uhr mit einem herrschaftlichen Frühstück verwöhnt. Schön, dass wir für Sie da sein dürfen! Ihre Vreni Giger & Team P.S. Wenn wir Ihnen ab und zu unsere Neuigkeiten per Mail zukommen lassen dürfen, hinterlassen Sie uns doch bitte Ihre E-Mail-Adresse oder mailen Sie an info@jaegerhof.ch mit dem Betreff «Newsletter».
Ausgabe 2013-1
2 - 3 Josts Randnotiz 4 - 5 Vorgestellt 6 - 7 Kulturelle Störgänge 8 Pfuus guät! 9 Daten & Tipps 11 Rezept
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Wurzelgemüsesalat mit Li Zutaten: Verschiedene Wurzelgemüse, z.B. Rüebli, Pfälzerrüebli, Schwarze Rüebli, Sellerie, Pastinacke, etc. Verschiedene Sprossen und Salate zur Dekoration Zutaten Marinade: 1 dl 1 dl 100 g je 1 EL
Gemüsebouillon Weisser Acceto balsamico Salz Pfeffer Zucker Kardamom, Sternanis, Piment, Nelken, Wacholder, Lorbeer, Pfefferkörner Etwas Olivenöl
Weitere Zutaten: 2 EL 2 EL 2 EL 2 EL 1 ½ dl ½ dl
Schwarze Linsen Braune Linsen Grüne Linsen Rote Linsen Zwiebel fein gehackt Olivenöl Roter Acceto balsamico Salz, Pfeffer, Zucker
Diese Angaben gelten für 6 Personen.
Rezept
insen Das Gemüse schälen und in dünne Streifen schneiden, am besten mit einem Hobel oder mit der Aufschnittmaschine. Die Gemüsebouillon mit Essig und Zucker aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Gewürze (wenn möglich ungemahlen) zugeben und 10 Minuten ziehen lassen. Das fein geschnittene Gemüse im Würzsud knackig kochen und für mindestens 24 Stunden im Sud ziehen lassen. Die Linsensorten separat spülen, eine Nacht lang in Wasser einweichen und dann gesondert weich kochen. Mit der fein gehackten Zwiebel, dem roten Acceto balsamico und Olivenöl den Salat marinieren. Anschliessend mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Den Linsensalat flach auf einem Teller anrichten. Das Gemüse zu Röllchen formen und auf dem Linsensalat anrichten. Mit Sprossen und Salaten garnieren. Vor dem Servieren mit etwas Sud beträufeln und einige Tropfen Olivenöl über das Gemüse geben. Kochbuch «Vreni Giger – Meine Frischmarktküche» Bioküche auf höchstem Niveau, mit Produkten aus der Region. «Meine Frischmarktküche» ist das erste Kochbuch von Vreni Giger. Es wurde im Herbst 2012 von der GAD Gastronomische Akademie Deutschland mit einer Silbermedaille anlässlich der Buchmesse Frankfurt ausgezeichnet. Signierte Exemplare für CHF 98.- zzgl. Porto/Versandkosten können gerne telefonisch oder per Mail bestellt werden.
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Wotan und das Filet Wellington Als wir unseren Vater zu Grabe trugen, war die Erde regennass, schwer wie saftiger Schoggikuchen. Dicke Krumen blieben kleben an den Schuhen, füllten die Sohlenprofile. Die Trauergäste sahen noch betretener aus als ihnen eigentlich zu Mut war – sie waren in Sorge um ihr Aus- und Ansehen, um die Sauberkeit ihres Gewandes, um die Trockenheit ihrer Füsse. Da fiel der grosse, mir unbekannte Mann nicht auf, der da mit uns allen am Grab stand. In den vor dem Bauch gefalteten Händen hielt er einen weissen Plastiksack. Leicht vornüber gebeugt stand er da, durchaus würdig. Viele wirre graue Haare, eine schwarze Krawatte. Der Mantel schien etwas zu kurz. Wer war der Mann? Als die letzte Ehre erwiesen war, und die Trauergemeinde sich nun aufmachte, endlich in die Wärme des Wirtshauses einzutauchen, da war er immer noch dabei. Jetzt, nachdem die Erde halbwegs von den Sohlen war, zeigte sich, dass seine Schuhe erstaunlich ramponiert waren, die Absätze abgelatscht. Die Hosenstösse aufgeschlagen. Das graue Jackett ausgetragen. Er aber stellte sich höflich vor, sagte mit sonorer Stimme, in der Studentenverbindung sei er der Wotan gewesen, «ja, und euer Herr Vater, vulgo ‹Häsli›‚ jaja, das war mir einer damals!» Und als er vom Ableben seines Kommilitonen erfahren habe, sei es ihm ein Anliegen gewesen, ‹Häsli› auf dem letzten Gang zu begleiten. Er kondolierte. Er nannte die Namen zweier Professoren, die uns von Vaters Seite her noch geläufig waren. Tönte ganz vertraut für uns. Dann setzte er sich zu Tisch.
Josts Randnotizen
Irgendwie war waren wir gerührt. Irgendwie auch seltsam berührt, bisher nichts gewusst zu haben von dem lieben Studienfreund. Zudem hatte «Wotan» die letzte Zeit offenkundig nicht auf der Sonnenseite des Lebens verbracht. Er gab uns die Chance, etwas Gutes tun zu können. Ich sah, wie er mit grossem Appetit dem Filet Wellington zusprach, wie der Burgunder ihm behagte; ein warmes Gefühl der Dankbarkeit gegenüber «Wotan» durchströmte mich. Gelegentlich lächelte er mild und schien sich wohl zu fühlen so mitten in der fremden Gesellschaft, allein im Geist verbunden mit «Häsli». Als er kurz den Tisch verliess, wagte ich es, in den weissen Plastiksack zu spähen: Da waren ein SBB-Kursbuch. Drei Todesanzeigen aus Zeitungen, alle aufgegeben von Studentenverbindungen. Fotokopien aus alten Vorleseverzeichnissen von Schweizer Universitäten. Mit dieser Ausrüstung und seinem gesundem Selbstvertrauen ist Wotan zur rechten Zeit am richtigen Ort, er kennt die passenden Namen, kann sich von Leidmahl zu Leidmahl essen und sich im Schutze der Pietät anständig und gut ernähren. Chapeau! Meine Vater hätte seine helle Freude gehabt an dem Kerl. Jost Auf der Maur Jost Auf der Maur ist Buchautor und ein vielfach ausgezeichneter Reporter alter Schule. In seinem Bestseller «Geschmack der Liebe» (erschienen bei Echtzeit, Basel) schildert er zwölf wahre Liebesgeschichten. Sie enden alle beim Essen – der Autor hat es nicht versäumt, die Rezepte aufzuschreiben.
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Riad Burgmann, Chef de Service «Nur so a bitzli kellnern funktioniert nicht» ist Riad Burgmann überzeugt. «Wenn das Fleisch ‹saignant›, also blutig bis rosa, bestellt wird und einem dann eine ‹Seniorportion› vorgelegt wird, ist das ein Zeichen der Grundhaltung, dass ‹jeder einen Teller raustragen kann› und dass man den Beruf nicht verstanden hat.» Nach Stationen wie dem Laaxerhof in Laax oder Arve Central und Grand Hotel Tschuggen in Arosa arbeitete Riad Burgmann als Butler im Schloss Vaduz beim Fürsten von Liechtenstein, was ihm dann aber doch zu ruhig war: Er ‹braucht› am Freitag und Samstag einen hohen Druck, um sich ganz wohl zu fühlen … Aufgewachsen in einer Gastronomenfamilie im ehemaligen Ostdeutschland, stand er schon seit Kindsbeinen mit der Grossmutter hinter dem Buffet in deren Hotel, weshalb für ihn immer klar war, in die Fussstapfen der Familie zu treten. Seit Herbst 2009 lebt er seine Leidenschaft, dem Gast einen perfekten Service zu bieten, im Jägerhof als ‹Chef de Service› mit grossem kreativem Spielraum aus – und bereitet sich nebenher schrittweise auf die eidgenössische Fachprüfung zum ‹Restaurationsleiter› vor. Obwohl er eine grosse Schwäche für Wein hat, wird sich seine berufliche Entwicklung eher in Richtung Administration und weniger zum Sommelier entwickeln: Dort sähe er sich im fortgeschrittenen Alter zu stark an den Restaurantbetrieb angekettet. Riad Burgmanns grösste Begeisterung aber liegt zurzeit bei der Ausbildung von Lernenden, damit diese gut abschliessen, und er freut sich darauf, irgendwann den ersten Lehrling an die Schweizer Berufsmeisterschaft schicken zu können.
Vorgestellt
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Agron Lleshi, Sous-chef «Risotto ist mein Favorit. Frau Giger sagt, dass ich den besten Risotto mache … Und Suppen sind ebenfalls meine Spezialität.» Besonders freut sich Agron Lleshi, wenn Vreni Giger nicht da ist, dann verschiebt er sich an ihre Position des ‹Sauciers›, der neben den Sossen auch für Fleisch und Fisch zuständig ist. «Als ‹Entremetier›, der verantwortlich ist für alle Beilagen, bin ich ständig am essen – ich muss immer alles probieren und abschmecken.» Bei Fleisch und Fisch ist das was anderes, dort arbeitet er vor allem mit dem Auge und dem Gefühl in den Fingern. Auch zuhause kocht er gerne, wo er und seine Frau Irena mit der zweijährigen Helena und der im letzten September geborenen Annalea am Holztisch, der Platz für zehn Personen bietet, am Sonntag die ganze Familie zum ausgedehnten Brunch einladen. «Ich bin stolz, stellvertretender Küchenchef im Jägerhof zu sein, vor allem auch, weil wir hier alles von A bis Z frisch machen und wöchentlich ein neues Menu zusammenstellen.» Agron Lleshi kann viele Ideen und Vorschläge einbringen und hat sehr grosse Freiheiten, auch dadurch, dass er die Lehre bei Vreni Giger gemacht hat und schon so lange dabei ist, dass er genau weiss, worauf er achten muss, damit alles im Sinne der Chefin daherkommt. An ein eigenes Restaurant denkt er bei dieser für ihn perfekten Situation nicht. Er trägt aber auch einiges selber zum Erfolg und zur Weiterentwicklung bei, beispielsweise durch Weiterbildungen in Form von ‹Stages›: Letztes Jahr war er bei Johannes King im Dorint Söl'ring Hof auf Sylt, Johanna Maiers ‹Hubertus› in Salzburg steht als Nächstes auf der Wunschliste. Mal sehen, ob es dieses Jahr noch klappt …
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Kulturelle Störgänge Goran Kovacevic | Donnerstag, 31. Januar | ab 19 Uhr Der preisgekrönte Solist, Kammermusiker und seit 1999 Professor für Akkordeon und Kammermusik am Landeskonservatorium in Feldkirch, beeindruckt durch die absolute Hingabe und Fähigkeit, das Akkordeon zu wiegen wie ein Kind, es wie Schlangen zu beschwören oder an sein Herz zu drücken wie eine Geliebte, und ihm die ganze Bandbreite an Emotionen zu entlocken, die dieses einzigartige Instrument hervorzurufen vermag. Matto Kämpf | Donnerstag, 7. März | ab 19 Uhr Der Berner Autor, Filmer und Theatermacher – und Literatur-Preisträger des «Prix Trouvaille» des Kantons Bern – trägt in seinem Leseabend Geschichten über seine denkwürdigen Erkundungen im anthropologisch-zoologischen Grenzbereich und andere Kuriositäten aus dem wahren Leben in einer Art und Weise vor, die einem diese noch einmal hautnah erleben und dabei durchaus die Haare zu Berge stehen und den Atem stocken lassen ... Sebastian Nitsch | Donnerstag, 4. April | ab 19 Uhr Beschrieben als Hellwachträumer und Comedy-Neuentdeckung aus Berlin, fällt er mit uns in Dinge hinein, die wir längst kennen – doch so haben wir sie noch nicht gesehen. Mit smoothen Klängen und einem rasterelektronenmikroskopischen Blick fürs Detail nimmt er uns bei der Hand und besichtigt ein Leben, in dem alles seltsam ist, aber irgendwie auch seltsam schön. Glücklicherweise. Denn es ist unser Leben. Die Kosten für «Kulturelle Störgänge» betragen inklusive Viergang-Überraschungs-Menu und Apéro 90 Franken, weitere Getränke werden separat berechnet. Die Abende können nur inklusive Essen gebucht werden. Wir danken für Ihre rechtzeitige Anmeldung unter 071 245 50 22 oder per Mail an info@jaegerhof.ch
News
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Schlaf gut! Sleep well! Pfuus guät!
Bei uns schlafen Sie gut bis am Mittag Weil wir selber gerne lange und gut schlafen (in den wohlverdienten Ferien natürlich nur …), verpassen Sie bei uns nie ein Frühstück. Wir servieren Ihnen unsere knusprigen Brote und die hausgemachte Confi dann, wann Sie es wünschen. In unseren charmanten und individuell gestalteten Zimmern, von denen bereits acht vollständig renoviert worden sind, brauchen Sie nicht lange Schäfchen zählen – zentral und trotzdem ruhig gelegen versinken Sie bald in «än gsundä tüüfä Schlaf». Wir freuen uns, wenn Sie bei uns Ihren nächsten Aufenthalt planen. Wann dürfen wir Sie persönlich empfangen?
Reservation per Telefon: +41 (0)71 245 50 22 Reservation per E-Mail: info@jaegerhof.ch Zimmerpreise: - Einzelzimmer von CHF 145 bis 175 - Doppelzimmer von CHF 190 bis 280 Die Preise verstehen sich pro Zimmer inklusive reichhaltigem Frühstücksbuffet & Taxen.
Daten & Tipps
Die süssen Braunen Unsere hausgemachten Spezialitäten – die sagenhaften kleinen Überraschungen, handgemacht von unserer Confiseurin Fabia Löw. 4 Stück für 9 Franken | 6 Stück für 13 Franken | 9 Stück für 19 Franken | 16 Stück für 35 Franken Bei uns entweder per Telefon oder Mail zu bestellen und direkt im Restaurant abzuholen. (Noch) kein postalischer Versand möglich.
Kochkurse & Kulturelle Störgänge 31. Januar: Kulturelle Störgänge mit Goran Kovacevic, Akkordeonist 17. Februar: Kochkurs «Fisch und Krustentiere» 7. März: Kulturelle Störgänge mit Matto Kämpf, Autor 4. April: Kulturelle Störgänge mit Sebastian Nitsch, Comedian 9. Juni: Kochkurs «Ambitionierte Hobbyköche» 25. August: Kochkurs «Vegetarische Küche» 10. November: Kochkurs «Ambitionierte Hobbyköche»
Das besondere Geschenk Ein Abend an Vreni Gigers «Chuchi-Tisch» für mindestens zwei bis höchstens sechs Personen: Vreni Giger betreut Sie persönlich und stellt für Sie ein siebengängiges Menu Surprise zusammen, das mit den dazu passenden Weinen zu jedem Gang ergänzt wird. Alle Details finden Sie auf unserer Website unter www.jaegerhof.ch
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Das Restaurant ist (mit Ausnahme von allgemeinen Feiertagen) geöffnet von Montag bis Samstag:
Restaurant und Hotel bleiben an Ostern (von Gründonnerstag, 28. März, bis Ostermontag, 1. April), Auffahrt (9. Mai) und Pfingsten (19./20. Mai) geschlossen. Vreni Giger's Jägerhof Restaurant & Hotel Brühlbleichestrasse 11 CH-9000 St. Gallen +41 (0)71 245 50 22 info@jaegerhof.ch www.jaegerhof.ch www.facebook.com/vrenigigersjaegerhof
Fotos: Clara Tuma, www.claratuma.com | Karl-Heinz Hug, www.hugphotos.com | Dirk Orthmann | zVg. © MMXIII Andreas B. Müller, www.wowventure.ch
– Montag bis Freitag: 7 bis 24 Uhr, warme Küche von 11.30 bis 14 Uhr und von 18 bis 22 Uhr – Samstag: 17.30 bis 24 Uhr, warme Küche bis 22 Uhr – Sonntag: Ruhetag