Lehrgebiete für CHB und RT

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Staatliche Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha Fachrichtung Baudenkmalpflege Lerngebiet Chemie/Baustoffe Dr.- Ing. J. Liebezeit

Vorbereitungsschwerpunkte 1. Lernabschnitt :

15.05.2002

für die Pflichtklausuren und die Abschlussprüfung

Naturwissenschaftliche Grundlagen

• Der pH – Wert, Definition und Prüfverfahren, praktische Bedeutung bei der Beurteilung von Kalkputz (PI) und Stahlbeton • Die Formen lösender und treibender Korrosion an mineralischen Baustoffen (Kalk-KohlensäureGleichgewicht, Sulfattreiben, Kalktreiben) • Die Ursachen der Bauwerksfeuchte, Feuchtearten und Identifikationsmöglichkeiten, Feuchtemeßverfahren, Grundlagen der Feuchteinstandsetzung • Die Feuchtekennwerte U, Us, Ug, DFG und hygr.DFG • Der Wirkungsmechanismus bauschädlicher Salze, qualitative und quantitative Salzbestimmung, Grundlagen der Salzinstandsetzung

2. Lernabschnitt :

Naturwerkstein

• Die drei Gruppen der Natursteinentstehung und daraus resultierende Eigenschaften, Beispiele • Die wichtigste Baustoffkennwerte und Prüfverfahren • Die Mechanismen der Gesteinszerstörung • Die Kriterien für die Wiederverwendung von Naturwerkstein • Die Definition von Sand, Kies, Brechsand und Splitt • Der Einfluss der Kornzusammensetzung und der Verunreinigungen auf die (Fest-)Mörteleigenschaften

3. Lernabschnitt :

Mineralische Bindemittel

• Die Eigenschaften nichthydraulischer und hydraulischer Bindemittel, Beispiele • Die Herstellung, Erhärtung und Bezeichnung von Luftkalk und hydraulischen Kalken • Der Einfluss latent-hydraulischer, puzzolanischer und organischer Zusätze auf die Kalkeigenschaften • Die Unterschiede zwischen modernen und historischen Mörteln • Die Besonderheiten von Sumpf- und Grubenkalk • Die wichtigsten Eigenschaften von Gips, Anhydrit und Zement • Die Risiken beim Einsatz von zementhaltigen Mörteln und Putzen zur Instandsetzung von historischem Mauerwerk

4. Lernabschnitt :

Lehm

• Die wichtigsten Eigenschaften von Baulehm • Die möglichen Eigenschaftsbeeinflussungen durch Mauken, Abmagerung, sonstige Zusätze usw. • Die Einsatzmöglichkeiten von Leichtlehm und Stampflehm (Schwerlehm) • Die Handprüfverfahren und die Prüfungen der Bindigkeit und des Schwindens • Die Wiederverwendung von Baulehm, Kriterien und mögliche Probleme


5. Lernabschnitt : Holz, Holzschäden, Holzschutz • Die wichtigsten Eigenschaften von Holz (Bestandteile, Resistenz, Schwinden und Quellen, Festigkeiten, Brennbarkeit) • Die Entstehung von Weiß- und Braunfäule • Die Ursachen für die natürliche Resistenz der Hölzer, Resistenzklassen • Die Definition für trockenes, halbtrockenes und feuchtes Holz • Der Zusammenhang zwischen Holzfeuchte, Klima und möglicher Holzschädigung • Das „Arbeiten“ des Holzes (FSP), Ursachen und Einflussnahme • Der Unterschied zwischen den Festigkeitskennwerten und den zulässigen Spannungen • Die wichtigsten holzschädigenden Insekten und Pilze (Hausbock, Anobien, Porenschwamm, Kellerschwamm, Hausschwamm), Ursachen, Schadensbild, Bewertung • Die Holzfeuchte als Voraussetzung für den Befall mit holschädigenden Insekten und Pilzen • Die Maßnahmen des bautechnisch - konstruktiven und chemischen Holzschutzes, Voraussetzungen nach Norm (Gefährdungsklassen usw.) • Die Unterschiede zwischen wasserlöslichen und öligen Holzschutzmitteln • Die Grundlagen der Instandsetzung von Holzschäden (DIN 68 800, T4) • Die Kriterien für die Wiederverwendung von rückgebauten Hölzern

6. Lernabschnitt : Backsteine, Mauerziegel, Dachziegel • Die Normbezeichnungen von Mauerziegeln (Kurzzeichen, Rohdichteklassen, Festigkeitsklassen und Formate) • Die Multiplikatoren für die Entwicklung des Backsteinbaues in Mitteleuropa • Die Erläuterung der Begriffe Handstrichziegel, Klosterformat, Reichsformat, „Sonnenbrand“, Weichbrand, Mittelbrand, Sinterung, Hoffmannscher Ringofen, Engobe • Der Zusammenhang zwischen der Brenntemperatur den Ziegelkennwerten und den Einsatzmöglichkeiten von Backsteinen/Mauerziegeln • Ausblühungen beim Neuverfugen von historischem Backsteinmauerwerk • Die Kriterien für die Wiederverwendung von rückgebauten Backsteinen bzw. Dachziegeln • Die zeichnerische Darstellung von Hohlziegeln, Falzziegeln, Biberschwanzziegeln, Mönch- und Nonneziegeln und Krempziegeln, sowie der Einfach-, Doppel- und Kronendeckung von Bibern

7. Lernabschnitt : Sonstige Baustoffe • Die wichtigsten Eigenschaften von Teer und Bitumen, Gefügeunverträglichkeit • Die Erläuterung der Begriffe Heißbitumen, Bitumenlösung und Bitumenemulsion • Die Normbezeichnungen von Dämmstoffen • Die Verwendung von magnesiagebundener HWL-Platte bei der handwerksgerechten Fachwerkinstandsetzung • Die Ursachen, Mechanismen und Vermeidung von chemischer und elektro-chemischer Korrosion von Metallen • Entstehung und Auswirkung von Patinabildung an freibewitterten Baumetallen • Die wichtigsten Eigenschaften und Anwendungen der Baumetalle Kupfer Cu, Zink Zn, Aluminium Al und Blei Pb


Staatliche Fachschule für Bau, 12.06.2006 Wirtschaft und Verkehr Gotha Fachrichtung Bautechnik/Baudenkmalpflege Lerngebiet RT Putz und Farbe Dr.- Ing. J. Liebezeit

Vorbereitungsschwerpunkte

für die Pflichtklausuren und die Abschlussprüfung (Die aktuellen Prüfungsschwerpunkte für die schriftliche Abschlussprüfung sind fett und kursiv hervorgehoben)

1. Lernabschnitt : • •

Putze in der Denkmalpflege

Erläuterung der Begriffe Werkmörtel, Baustellenmörtel, Putzsysteme Welche denkmalpflegerischen Zielstellungen gelten für Putze am Baudenkmal?

2. Lernabschnitt :

Geschichte der Putze

• Entwicklung der Putztechniken vom Altertum bis zu Gegenwart (Schwerpunkte sind die Renaissance und spätere Stilepochen)

3. Lernabschnitt : • • • • •

Erwartungen an Putze / Technische Anforderungen

Erläuterung wichtiger technisch - bauphysikalischer Eigenschaften der Putze und deren Bedeutung (Festigkeiten, E-Modul, Wasserdampfdiffusionskoeffizient, Wasseraufnahmekoeffizient, kapillare Wasseraufnahme) Abkürzungen und Kategorien der Euronorm für Putzmörtel Kenntnis dieser Kennwerte für Kalk-, Kalkzement-, Zement- und Lehmputze (Putzkennwerte.pdf) Erläuterung und Begründung der Putzregel Inhalt der Fassadenschutztheorie nach Künzel und deren Interpretation für Putze und Gefachmörtel in der Denkmalpflege

4. Lernabschnitt :

Putzmaterialien

• Gefestigtes Wissen zu den Ausgangsstoffen und der Herstellung von Weißkalken und hydraulischen Kalken • Kenntnis über latent-hydraulische, puzzolanische und sonstige Kalkzusätze und deren Wirkungen im Frisch- und Festmörtel • Erläuterung der Forderungen an einen Putzsand für das Nachstellen von historischen Putzen • Materialien zur Putznachbehandlung und Begründung der Effekte

5. Lernabschnitt : •

Putzuntergrund, Putzträger, Diagnostik

Prüfung der Putzgrundeigenschaften und Kenntnisse zu den historischen Regeln zum Putzgrund • Definitionen Putzbewehrung und Putzträger und Beispiele • Wichtige ergänzende bauwerksdiagnostische Untersuchungen am Mauerwerk und Begründungen der Vorgehensweise


6. Lernabschnitt :

Putzarten, Putztechnologie

Gefestigtes Wissen zu den Putzmörtelgruppen; den Putzbezeichnungen, der Putzzusammensetzung, den wichtigsten Putzeigenschaften und den Anwendungen dieser Putzmörtel • Kenntnis einfacher Baustellenprüfverfahren zur informativen Bestimmung der Putzarten • Zuordnung der Putzmörtelgruppen zu den Kategorien Druckwasserdichte, kapillarwasserdichte und Wasser abweisende Putze, nicht Wasser abweisende oder wasserhemmende Putze • Erläuterung der Haupteigenschaften von zertifiziertem Sanierputz-WTA

7+ 8. Lernabschnitt :

Putzschäden, Putzsanierung

• Wichtige Schadensbilder am Putz und mögliche Mängelursachen • Aufbau und detaillierte Vorgehensweise bei der Herstellung von neuem Außenputz auf altem Putzgrund • Was sind historische Putzfassaden und warum sind sie erhaltenswert? • Kenntnis der Verfahrensgruppen und grundsätzlichen Vorgehensweise bei der Rissinstandsetzung von Fassadenputzen

9-12. Lernabschnitt :

Fachwerkfassaden

• Besonderheit der Putzgrundvorbereitung bei Lehmausfachungen • Mechanische und hygrische Anforderungen an Gefacheputz • Möglichkeiten der Identifikation von geplantem Putz- und Sichtfachwerk

13-15. Lernabschnitt :

Farbe für historische Bauten, Materialien

• Bedeutung und Aufgaben der Farben in den wichtigen Stilepochen • Kenntnis der Hauptbestandteile von Anstrichen • Aufgaben und allgemeine Eigenschaften der Pigmente • Ausgangsstoffe, Herstellung und Eigenschaften der Erdpigmente, Mineralpigmente, Kohlenstoffpigmente, natürlichen und künstlichen organischen Pigmente • Wichtige Bindemittel für Farben

16-19. Lernabschnitt: • • • • • •

Beschichtungstechniken / Anstrichschäden

Historische Bedeutung, Materialien, Herstellung, Eigenschaften und Anwendung von Kalkfarben, Kalk-Dispersionsfarben, Kalkkaseinfarben , Reinsilikatfarben, Dispersionssilikatfarben, Silikonharz-Emulsionsfarben, Leimfarben und KD-Farben Historische Bedeutung, Materialien, Herstellung, Eigenschaften und Anwendung von Leinölfarben auf Holzoberflächen Forderungen an Anstriche auf Fachwerkhölzern Methoden zur Entfernung von Altanstrichen Ursachen für Fleckigkeit, Abplatzungen, Abkreiden und Ausblühungen von Farbanstrichen Kenntnis einfacher Baustellenprüfverfahren zur informativen Bestimmung der Beschichtungen

20-21. Lernabschnitt :

Farbenlehre

• Nur informativ, nicht prüfungsrelevant !


Staatliche Fachschule für Bau, 08.10.2001 Wirtschaft und Verkehr Gotha Fachrichtung Bautechnik/ Baudenkmalpflege 1’10RT’K‘Schwerpunkte Lerngebiet RT Stein Dr.- Ing. J. Liebezeit

Vorbereitungsschwerpunkte

für die Pflichtklausuren und die Abschlussprüfung (Die Prüfungsschwerpunkte sind fett und kursiv hervorgehoben)

1.

Pflichtklausur, Lernabschnitte : Geologische Grundlagen, Naturräume Thüringen

• Definitionen Konservierung, Restaurierung, Renovierung ergänzt durch die jeweiligen baulichen Erhaltungstechniken am Naturstein • Geologische Kreisläufe der Gesteinszerstörung und Gesteinsbildung einschließlich der Fachbegriffe • Grundkenntnisse von Aufbau der Erde • Minerale – Häufige Minerale, wichtige Eigenschaften • Erdgeschichtliche Gliederungen / Erdzeitalter • Geosynklinale – Tektonik • Saxonische Tektonik • Grundprinzip des geologischen Stockwerkbaues • Schichtengesetz • Naturräume Thüringens • Gesteine des Thüringer Waldes und des Thüringer Beckens • Der „Seeberger" Sandstein“ • Wichtige heimische Natursteinvorkommen

2.

Pflichtklausur, Lernabschnitte : Bau- und Dekorationsgesteine, Natursteinschäden

• Naturstein als historischer Baustoff, Dokumentation, Informationsmöglichkeiten • Gesteinsbezeichnungen • Kenntnis zu heutigen Abbaumethoden • Wichtige schadensrelevante Natursteinkennwerte und Prüfverfahren , insbesondere Dichte, Porosität, Festigkeiten, Feuchte, Beständigkeit • Porenarten und Wasseraufnahme • Ursachenbereiche für die Natursteinschädigung • Wichtige Schadenseinflüsse, Mechanismen • Typische Schadensformen, insbesondere Absanden, Schalenbildung, Ausblühungen, Krustenbildung • Bedeutung der Fuge • Biologische Verwitterung

3.

Pflichtklausur, Lernabschnitt : Bauliche Erhaltungstechniken


• Überblick zu den wichtigsten Reinigungsverfahren und ihren Anwendungen • Kenntnis Dampfstrahlverfahren und Niederdruck-Rotationsverfahren • Denkmalpflegerische Beurteilungskriterien bei der Natursteinreinigung • Zielstellungen der Natursteinfestigung und Festigungsmaterial • Erläuterung des Ablaufs einer Gesteinsfestigung und mögliche Einschränkungen • Denkmalpflegerische Beurteilungskriterien bei der Natursteinfestigung • Mögliche Schäden durch unsachgemäße Gesteinsfestigung • Voraussetzungen für die Anwendung von Restauriermörteln • Vorhandene Mörtelsysteme und Ablauf einer Steinergänzung • Voraussetzungen für den handwerklichen Steinaustausch • Wichtige Grundsätze für die Durchführung des Steinaustausches • Kenntnis der wichtigsten Mauerwerksarten, insbesondere Bruchsteinmauerwerk, Hausteinmauerwerk und Werksteinmauerwerk • Wichtige Forderungen an die Ausführung von Natursteinmauerwerk • Anforderungen an Mauermörtel • Kenntnis der Putzmörtelgruppen und ihrer Normbezeichnungen • Stoffliche Probleme bei der Instandsetzung historischer Außenputze (Untergrund, Baustoffe, Nachbehandlung, Erhärtung) • Forderungen an einen Außenputz auf Natursteinmauerwerk • Kenntnis der Begriffe Imprägnierung und Hydrophobierung • Kenntnis der Produktgruppen bei Imprägniermitteln • Wichtige Grundsätze bei der Durchführung von Hydrophobierungen • Mögliche Schäden durch unsachgemäße Hydrophobierung • Stoffliche Probleme bei der Beschichtung kalkgebundener junger Außenputze


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