Wallstein Verlag Herbst 2014
Gegenwart Editionen Geschichte Wissenschaftsgeschichte Kulturwissenschaften Ăœber Literatur Rechtsgeschichte
Erfolgreiche Titel aus dem Frühjahr 2014
Notker Hammerstein Aus dem Freundeskreis der »Weißen Rose« Otmar Hammerstein – Eine biographische Erkundung
152 S., 22 Abb., geb., Schutzumschlag € 19,90 (D); € 20,50 (A) auch als E-Book ISBN 978-3-8353-1384-2
Bernhard Fischer Johann Friedrich Cotta Verleger – Entrepreneur – Politiker
984 S., 16 farbige Abb., geb., Schutzumschlag € 49,90 (D); € 51,30 (A) auch als E-Book ISBN 978-3-8353-1396-5
Hans Mommsen Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa
234 S., geb., Schutzumschlag 1€ 19,90 (D); € 20,50 (A) auch als E-Book ISBN 978-3-8353-1395-8
Wolfgang Matz Die Kunst des Ehebruchs Emma, Anna, Effi und ihre Männer
304 S., geb., Schutzumschlag € 24,90 (D); € 25,60 (A) auch als E-Book ISBN 978-3-8353-1459-7
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Inhalt Spitzentitel 4 6 8 10 12 15
Edda Ziegler Buchfrauen Sound des Jahrhunderts Kai Kauffmann Stefan George Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover Michael Hagner Zur Sache des Buches Uwe Jochum Medienkörper
Gegenwart 16 17 18
›Ich bin so jung und die Welt ist so alt‹ Rosemarie Bovier Heimat ist das, wovon die anderen reden Natascha Ungeheuer Werkverzeichnis
Editionen 20 22 24 26 27 28 30 31 32 33 34
Karl Jaspers Korrespondenzen Ernst Toller Sämtliche Werke Armin T. Wegner Rufe in die Welt Resi Langer Rokoko und Kinotypen Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Kassner und Rainer Maria Rilke im Briefwechsel mit Elsa und Hugo Bruckmann 1893 –1941 Verlagskorrespondenz: Conrad Ferdinand Meyer, Betsy Meyer – Hermann Haessel Richard M. Meyer Moral und Methode August Gottlieb Meißner »Ich Prosaist aber rede Wahrheit« Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen in Gott Brief und Siegel für ein Königreich
Geschichte 35 36 38 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63
Historische Stadtansichten aus Niedersachsen und Bremen Themenschwerpunkt Erster Weltkrieg Frank Reuter Der Bann des Fremden Lisa Hauff Zur politischen Rolle von Judenräten Sebastian Demel Auf dem Weg zur Verantwortungsgesellschaft Susanne Bennewitz Ein Außenseiter handelt Berthold Unfried Vergangenes Unrecht Astrid Baerwolf Kinder, Kinder! Mutterschaft und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland Generation und Raum Benjamin Möckel Erfahrungsbruch und Generationsbehauptung Liberalismus als Feindbild Forschungen zur Medizin im Nationalsozialismus Reinhard Rürup Der lange Schatten des Nationalsozialismus Florian Greiner Wege nach Europa Ariane Brill Abgrenzung und Hoffnung Hochschulen und Politik in Niedersachsen nach 1945 Juden in Niedersachsen auf dem Weg in die bürgerliche Gesellschaft Jessica Cronshagen Einfach vornehm Hannover, Großbritannien und Europa Jüdisches Leben zwischen Ost und West Monika Preuß »sie könten klagen, wo sie wollten« Freilegungen Alain Schnapp Was ist eine Ruine? Kriegführung und Hunger 1939 –1945 Die Linke im Visier Historische Authentizität Maria Theodora von dem Bottlenberg-Landsberg Karl Ludwig Freiherr zu Guttenberg
Wallstein Verlag Herbst 2014
Philosophie 64
Was ist und wie entsteht demokratische Identität?
Kulturwissenschaften 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74
Dirk Brietzke und Rainer Nicolaysen Städtisches Geschichtsbewusstsein zwischen Bürgerengagement und Wissenschaft Blicke ! Körper ! Sensationen ! Haut ab! Claudia Breger Nach dem Sex? Robert Beachy »Ich bin schwul« Romy Langeheine Von Prag nach New York Christian Kiening Das Mittelalter der Moderne Ulf Diederichs Eugen Diederichs und sein Verlag Epiphanie der Form Museen verstehen
Über Literatur 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88
Sentenz in der Literatur Silvy Chakkalakal Die Welt in Bildern Italienische Bibliothek Norbert von Hellingrath und die Ästhetik der europäischen Moderne Christoph König »O komm und geh« Anna Stüssi Ludwig Hohl Alexandra Kleihues Medialität der Erinnerung Literatur – Politik – Kritik Die Wiederentdeckung der Bibel bei Patrick Roth Wahrheit und Täuschung Beate Hochholdinger-Reiterer Kostümierung der Geschlechter Deutsche Sprache und Kultur im afrikanischen Kontext Germanistik in Brasilien: Herausforderungen, Vemittlungswege, Übersetzungen Rüdiger Bittner und Susanne Kaul Moralische Erzählungen
Rechtsgeschichte 89
Martin Avenarius Fremde Traditionen des römischen Rechts
Periodica 90 91 92 92 92 93 93 93 94 94 94 95 95 95
Offener Horizont Frühling oder Eiszeit? Goethe-Jahrbuch 2013 Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 2014 Illuminismo – jenseits von Aufklärung und Gegenaufklärung Rilke in Bern / Sonette an Orpheus Carl Zuckmayers Autobiographie. Eine Erkundung Johnson-Jahrbuch 21/2014 Geschichte der Germanistik Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte ZeitRäume Marat Grinberg, Leona Toker, Anja Tippner, Ber Kotlerman and Olga Gershenson Representation of the Holocaust in Soviet Literature and Film Yad Vashem Studies 41.1 Yad Vashem Studies 41.2
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Eine Geschichte der Frauen in der Buchbranche von Anna Vandenhoeck bis Ulla Berkéwicz.
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Spitzentitel
Edda Ziegler Buchfrauen Frauen in der Geschichte des deutschen Buchhandels
Die Autorin Edda Ziegler ist Dozentin für Neuere Deutsche Literatur und Buchwissenschaft, SachbuchAutorin und Publizistin. Bis 2006 lehrte sie an der Universität München und leitete dort das Projekt MANUSKRIPTUM. Münchener Kurse für Kreatives Schreiben. Veröffentlichungen u. a.: Bayerische Schriftstellerinnen. Ein Lesebuch (2013, hg. zus. mit Dietling Pedarnig); Verboten – verfemt – vertrieben. Schriftstellerinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus (2010).
Die Buchbranche ist weiblich. Rund 80 Prozent der heute auf dem deutschen Buchmarkt Beschäftigten sind Frauen: Sie verlegen, produzieren, gestalten und verkaufen Bücher. Dass sie dies nicht erst seit dem Beginn des letzten Jahrhunderts tun, zeigt Edda Ziegler mit ihrer Geschichte der Frauen in Buchhandel und Verlagswesen. Die Geschichte des deutschen Buchhandels ist weitgehend die Geschichte von Männern – Frauen tauchen lange nur als Ausnahmeerscheinungen und Randfiguren auf. Dieses Buch rückt sie – erstmals in der Buchgeschichtsschreibung – ins Zentrum des Geschehens. Ziegler beschreibt in Überblickskapiteln zur jeweiligen historischen Situation und in Porträts bekannter Verlegerinnen, Lektorinnen, Agentinnen und Buchhändlerinnen die Möglichkeiten – und Hindernisse – weiblicher Berufstätigkeit auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Eine für die Fachwissenschaft wie auch für ein breites Publikum interessante, informative und unterhaltsame Lektüre, die vielseitige Einblicke in die ›weibliche Seite‹ des Buchhandels gibt – und nicht zuletzt eine Würdigung der Leistung, die vom weiblichen Teil der Branche gestern wie heute erbracht wird. Mit Porträts u.a. von Brigitte Bermann Fischer, Hedwig Fischer, Tanja Graf, Nina Hugendubel, Irmgard Kiepenheuer, Noa Kiepenheuer, Katharina Kippenberg, Antje Kunstmann, Ruth Liepman, Elisabeth Raabe, Elisabeth Ruge, Rachel Salamander, Marguerite Schlüter, Monika Schoeller, Christa Spangenberg, Ingeborg Stahlberg, Lulu von Strauß und Torney, Friederike Helene Unger, Regina Vitali, Helene Voigt-Diederichs und Helen Wolff.
Kulturwissenschaften
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Edda Ziegler Buchfrauen Frauen in der Geschichte des deutschen Buchhandels
ca. 272 S., ca. 30 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1523-5 auch als E-Book September WG 1559
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Der Klang der Geschichte zwischen den Medienrevolutionen des beginnenden und des endenden 20. Jahrhunderts.
Die Herausgeber Gerhard Paul, geb. 1951, Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Flensburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, u. a.: BilderMACHT. Studien zur Visual History des 20. und 21. Jahrhunderts (2013); Das Jahrhundert der Bilder (als Herausgeber, 2 Bände, 2008/09). Ralph Schock, geb. 1952, Literaturredakteur beim Saarländischen Rundfunk. Zahlreiche Veröffentlichungen u. a. zur Exilliteratur sowie über zeitgenössische Autoren. Herausgeber der Buchreihe »Spuren«, Mitherausgeber der GustavRegler-Werkausgabe.
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Spitzentitel
Sound des Jahrhunderts Geräusche, Töne, Stimmen – 1889 bis heute
Wie klangen Städte und Fabriken zu Beginn und am Ende des 20. Jahrhunderts? Wie entwickelten sich Aufzeichnungsmedien? Wie unterscheiden sich der Erste und der Zweite Weltkrieg akustisch? Wie wurde und wird mit Tönen Politik gemacht? Welche Schlager, Kampflieder und Hymnen haben sich in unserem Gedächtnis verewigt? Hatte die DDR einen anderen Klang als die BRD? Welche Lieder und Melodien bestimmen das Selbstverständnis von Menschen, Gruppen und Nationen? Wie entwickelte sich die akustische Überwachung? Einen Großteil unserer Orientierung in der Welt gewinnen wir über das Hören. Das Ohr nimmt vor allem den emotionalen Aspekt einer Information auf. Manche Geräusche sind lebenslang im Unterbewusstsein gespeichert. Klänge können Erinnerungsorte sein und Identität stiften. Musik kann aufwühlen und erregen, sie kann Widerstand erzeugen, mit ihr kann aber auch gefoltert werden. Dieser Band thematisiert die Verfolgung sogenannter ›entarteter Musik‹, unvergessliche Rundfunkreportagen und zentrale Ansprachen des Jahrhunderts ebenso wie die Geschichte des Hörspiels, musikalische Schlüsselwerke der Moderne, Werbejingles, Filmmusiken, Fluglärm und den verführerischen Klang von Stöckelschuhen.
Kulturwissenschaften
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Sound des Jahrhunderts Geräusche, Töne, Stimmen – 1889 bis heute Herausgegeben von Gerhard Paul und Ralph Schock ca. 608 S., ca. 76 Abb. 19,2 × 25,8 cm geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1568-6 auch als E-Book Oktober WG 1559
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Eine Biographie über Stefan George und seine ambivalente Erscheinung als Dichter und Mensch.
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Spitzentitel
Kai Kauffmann Stefan George Eine Biographie
Stefan George (1868 –1933) ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten Lyriker deutscher Sprache. Er übersetzte die großen europäischen Autoren und öffnete die deutsche Lyrik der europäischen Moderne. Der Wille, eine »Kunst für die Kunst« zu begründen und mit Werk und Leben dafür einzutreten, machte ihn bald zum Zentrum eines »Kreises« von Freunden, die mit ihm die deutsche Lyrik erneuern wollten.
Stefan George war einer der bedeutendsten Lyriker des deutschen Symbolismus und Zentrum eines Kreises von Freunden und Jüngern, der sich spätestens ab 1910 als geistige Elite verstand. Das Buch schildert das Leben und Wirken Georges und versucht dabei abwägend seiner facettenreichen Persönlichkeit gerecht zu werden. Das von George selbst stilisierte Bild eines ganz im Zeichen einer dichterischen Mission stehenden Lebens wird durch die Analyse von menschlichen Beziehungen vielfältiger Art relativiert, von der tiefen Verwurzelung in seiner Binger Familie über enge Freundschaften, wie etwa zu Albert Verwey und Friedrich Gundolf, bis hin zu den bemerkenswert entspannten Aufenthalten mit Clotilde Schlayer in Minusio (Tessin), wo er mit 65 Jahren starb. In die biographische Schilderung sind Kapitel eingelegt, die Georges Gedichtbände als Stationen einer vom L’art pour l’art ausgehenden und zur Weltanschauungsdichtung führenden Werkgeschichte umreißen. Das Buch enthält zahlreiche, teilweise unbekannte Fotografien.
Der Autor Kai Kauffmann, geb. 1961, ist seit 2005 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Bielefeld. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft. Forschungsschwerpunkte: Literatur- und Kulturgeschichte, Literatur- und Kulturpolitik, Literatur um 1800, um 1900 und nach 1945.
Frauen um Stefan George ISBN 978-3-8353-0513-7
Clotilde Schlayer Minusio Chronik aus den letzten LebensjahrenStefan Georges
ISBN 978-3-8353-0759-9
Über Literatur
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Kai Kauffmann Stefan George Eine Biographie
Castrum Peregrini. Neue Folge, Bd. 8. Herausgegeben von Wolfgang Braungart, Ute Oelmann und Ernst Osterkamp ca. 240 S., ca. 35 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1389-7 auch als E-Book September WG 1941
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Zum 300. Jubiläum der Personalunion: Die Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover.
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Spitzentitel
Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover Ein höfisches Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert
Die Herausgeberin Martina Trauschke, geb. 1958, Theologin, ist die Gründerin der Leibniz-Festtage Hannover und Leiterin der Evangelischen Stadtakademie an der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover. Der Übersetzer Ulrich Klappstein, geb. 1952, Studium der Germanistik, Pädagogik und Politischen Wissenschaften, lebt in Hannover. Aus dem Französischen hat er u. a. Balzac, Dumas, Erckmann-Chatrian, Gautier, Maupassant, Mérimée, Jules Verne und Villiers De L’IsleAdam übersetzt.
Sophie von Hannover (1630 –1714) war durch ihre Heirat Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg und Kurfürstin von Braunschweig-Lüneburg. Durch den »Act of Settlement« wurde sie 1701 designierte Thronfolgerin der britischen Monarchie. Bereits 1680 schrieb Sophie ihre Memoiren: Urteilsfreudig und mit feinem Humor erzählt diese bemerkenswerte Persönlichkeit vom Leben einer jungen Aristokratin im Spannungsfeld europäischer Dynastien. Sie wählt das höfische Französisch, um mit prägnantem Blick von Menschen und Ereignissen in einer Melange aus Raffinesse und Natürlichkeit unter dem Einfluss der Frühaufklärung zu erzählen. Ihre Schilderungen sind inspiriert vom freiheitlichen Schwung des Autonomiestrebens der Frühaufklärung. Nach der ersten Übersetzung von 1913 erscheint eine Neuübersetzung der Memoiren nun zu ihrem 300. Todestag am 8. Juni 2014 mit einem ausführlichen Kommentar und einer Einführung.
Editionen
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Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover Ein höfisches Lebensbild aus dem 17. Jahrhundert Herausgegeben von Martina Trauschke Aus dem Französischen übersetzt von Ulrich Klappstein 204 S., 1 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1514-3 auch als E-Book Juni WG 1941
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Eine kluge Analyse der zeitgenössischen Publikationsformen.
Der Autor Michael Hagner, geb. 1960, ist Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. Veröffentlichungen u. a.: Der Geist bei der Arbeit. Historische Untersuchungen zur Hirnforschung (2006); Geniale Gehirne. Zur Geschichte der Elitegehirnforschung (2004).
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Spitzentitel
Michael Hagner Zur Sache des Buches
Das gedruckte Buch galt lange Zeit unangefochten als das wichtigste Organ geisteswissenschaftlicher Forschung. Doch in den letzten Jahren ist ein ganzes Gefüge von Medien, Werten und Praktiken in Bewegung geraten. Mit den Möglichkeiten digitaler Forschung und Kommunikation sowie Forderungen nach einer Standardisierung von Publikationen wirkt das Schreiben und Drucken von Büchern bisweilen fast wie ein Anachronismus mit begrenzter Lebensdauer. Die Kritik am gedruckten Buch offenbart ein Stück Kulturkritik, die ihr Unbehagen an der Gegenwart mit einer übertriebenen Erwartung an die technischen Möglichkeiten des Digitalen verbindet. Anstatt die unterschiedlichen Stärken von Papier und Digitalisat hervorzuheben und zu fragen, wo mögliche Synergien liegen könnten, wird ein rivalisierender Gegensatz zwischen beiden postuliert, der eine Entscheidung verlangt. In seinem neuen Buch verbindet Michael Hagner seine Analyse der digitalen Kulturkritik am Buch mit einer gründlichen Betrachtung von Open Access. Dabei durchleuchtet er auch jenes Phänomen, das für die gegenwärtige Krise des Buches mit verantwortlich ist: das unübersehbare Angebot an wissenschaftlicher Literatur.
Kulturwissenschaften
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Michael Hagner Zur Sache des Buches
ca. 160 S., geb., Schutzumschlag ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1547-1 Oktober WG 1559
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Ein leidenschaftliches Plädoyer für das gedruckte Buch.
Die Autoren Zu den Autoren zählen herausragende Typographen wie Gerd Fleischmann und Friedrich Forssman, die ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen, aber auch Autoren anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrnehmungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen (u. a. Thomas Hettche). Der Reihenherausgeber Klaus Detjen, geb. 1943 in Breslau, Typograph und Buchgestalter, lebt in der Nähe von Hamburg. Bis 2009 war er Professor für Typographie und Gestaltung an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Auszeichnungen und Preise zur Buchgestaltung und Typographie, 2014 Antiquaria-Preis für die Gestaltung der »Typographischen Bibliothek«.
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Spitzentitel
Ästhetik des Buches Die Buchform und das Buch als Form
Jahrhundertelang haben wir unser Wissen auf bedrucktem Papier gespeichert. Auch in Zeiten von Internet und E-Book hat das gedruckte Buch nicht ausgedient – im Gegenteil: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen widmen sich in der Reihe »Ästhetik des Buches« den einzigartigen Qualitäten dieses Mediums. In Essays, Porträts und Kommentaren wird das Objekt »Buch«, seine Optik, Haptik und Formgebung, seine Wirkung und Funktion aber auch die Tradition der Typographie und Buchgestaltung diskutiert. Dieser längst überfällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form konzentriert sich auf die sinnlichen und lesetechnischen Vorteile dieses Mediums und vermittelt Einblicke in die Arbeit am Buch. Der Reihenherausgeber Klaus Detjen hat führende Typographen versammelt – wie etwa Hans Andree, Wigger Bierma, Günter Karl Bose, Gerd Fleischmann, Friedrich Forssman, Jost Hochuli und Walter Pamminger –, die ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen. Aber auch Autoren anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrnehmungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen, werden Beiträge in dieser Reihe veröffentlichen: so u. a. der Schriftsteller Thomas Hettche, der Semiotiker Dieter Mersch und der Philologe und Editionswissenschaftler Roland Reuß.
Hans Andree normal regular book roman Ein Beitrag zur Schriftund Typografiegeschichte
ISBN 978-3-8353-1354-5
Günter Karl Bose Das Ende einer Last Die Befreiung von den Büchern
ISBN 978-3-8353-1355-2
Gerd Fleischmann Tschichold – na und?
ISBN 978-3-8353-1353-8
Roland Reuß »Die perfekte Lesemaschine« Zur Ergonomie des Buches
ISBN 978-3-8353-1435-1
Kulturwissenschaften
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Uwe Jochum Medienkörper Wandmedien – Handmedien – Digitalia Eine kritische Betrachtung von digitalen Medien im Kontext unserer Mediengeschichte.
Uwe Jochum Medienkörper Wandmedien – Handmedien – Digitalia
Ästhetik des Buches, Bd. 5. Herausgegeben von Klaus Detjen ca. 72 S., engl. brosch. ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1543-3 September WG 1744
Auf den ersten Blick scheinen Digitalia große Vorteile gegenüber gedruckten Texten zu haben: Wir sind es gewöhnt, das Neue als Versprechen auf eine bessere Zukunft zu betrachten, und setzen technische Neuerungen schnell mit Fortschritt gleich. Darüber hinaus bestechen die EReader mit enormer Speicherkapazität und Zugriffsgeschwindigkeit, und wir hoffen, mit ihrer Hilfe den Datenmengen unserer Kultur Herr zu werden. Der Literaturwissenschaftler Uwe Jochum zeigt jedoch, dass allen Digitalmedien ein fundamentaler Aspekt fehlt: Im Gegensatz zum gedruckten Buch sind sie vollständig dekontextualisierte Medien, bei denen auf textverantwortliche Personen und deren Namen verzichtet werden kann. Mit einem Gang durch die Mediengeschichte zeichnet Uwe Jochum die Bedeutung des Kontextes von den Höhlenzeichnungen der Steinzeitmenschen (Wandmedien) über die Papyrusrollen der Antike (Handmedien) bis heute nach. Mit dem gedruckten Buch plädiert er für zwei Eckpfeiler unserer Kultur: die Mühe des Studierens und die Autorität des Autors.
Der Autor Uwe Jochum, geb. 1959, studierte Germanistik und Politikwissenschaft in Heidelberg und promovierte an der Universität Düsseldorf. Seit 1988 arbeitet er als wissenschaftlicher Bibliothekar. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Bibliotheks- und Mediengeschichte, zuletzt »Geschichte der abendländischen Bibliotheken« (2. Aufl., 2012).
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Gegenwart
›Ich bin so jung und die Welt ist so alt‹ Autoren schreiben mit Schülern. Acht Experimente
Schreibend die Arbeits- und Lebenswelt erfahren – Schüler und Autoren entwickeln gemeinsam eine Geschichte.
›Ich bin so jung und die Welt ist so alt‹ Autoren schreiben mit Schülern. Acht Experimente Herausgegeben von Franziska Sperr ca. 296 S., ca. 8 Abb., brosch. ca. € 14,95 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1575-4 auch als E-Book September WG 1115
Die Herausgeberin Franziska Sperr, geb. 1949, lebt als freiberufliche Autorin, Journalistin und Übersetzerin am Starnberger See. Seit Mai 2013 ist sie Vizepräsidentin und Beauftragte für Writers-in-Exile des Deutschen PEN-Zentrums. Veröffentlichungen u.a.: München. Eine Stadt in Biographien (2012); Das Revier der Amsel. Roman (2008); Die kleinste Fessel drückt mich unerträglich. Das Leben der Franziska zu Reventlow. Biographie. (1995, 3. Aufl. 2003).
»Ich bin so jung und die Welt ist so alt« – unter dem von Georg Büchner entlehnten Motto haben acht Autorinnen und Autoren an Grund-, Real-, Mittel-, Förder- und Gesamtschulen in acht Bundesländern gemeinsam Geschichten erarbeitet. Entstanden sind kleine literarische Stücke, in denen es um Ängste, Träume und Glückserwartungen geht und die von Poesie und Erzählkraft der Kinder unterschiedlichster Herkunft zeugen. Die Arbeitsjournale der Schriftsteller zeugen ebenso von Erfolgen wie von unerwarteten Problemen, die Geschichten von Einfallsreichtum, Weltsicht und Humor der Jugendlichen – den eigentlichen Autoren des Bandes. Mit ihnen experimentiert haben: Liane Dirks, Tanja Dückers, John von Düffel, Annegret Held, Fridolin Schley, Imre Török, Jens Wonneberger und Feridoun Zaimoglu.
Gegenwart
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Rosemarie Bovier Heimat ist das, wovon die anderen reden Kindheitserinnerungen einer Vertriebenen der zweiten Generation Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung – und von den Schwierigkeiten der Integration.
Rosemarie Bovier Heimat ist das, wovon die anderen reden Kindheitserinnerungen einer Vertriebenen der zweiten Generation
ca. 160 S., ca. 25 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1525-9 auch als E-Book September WG 1550
1949 bezogen zwanzig donauschwäbische Familien aus dem Dorf Brestowatz in der Batschka im heutigen Serbien eine Barackensiedlung im hessischen Obersuhl. Die Familien waren 1944 vor der heranrückenden Sowjetarmee geflohen und fanden hier eine vorläufige Bleibe. Obwohl sie sich selbst als Deutsche verstanden, kamen sie nach Deutschland in die Fremde. Abgeschottet von ihrer Umgebung ließen sie ihre mitgebrachte Lebensweise wieder aufleben. In dieser Brestowatzer Welt in Obersuhl wuchs Rosemarie Bovier von ihrem 3. bis zu ihrem 12. Lebensjahr auf. Im Spannungsfeld zwischen der - und dem neuen Zuhause (dohaus), Heimat der Familie (derhom) zwischen den Erzählungen der Bewohner und den Erfahrungen außerhalb der Siedlung erzählt die Autorin ihre Geschichte der Integration. Sie berichtet von einer Heimat, die sie selbst nur aus zweiter Hand kennenlernt, und von einer verdrängten Wahrheit: Nach und nach wird sichtbar, dass die enge Verstrickung vieler Brestowatzer mit dem NS-Regime und die Täterschaft des eigenen Vaters als SS-Mann in dieser erzählten Heimat unterschlagen wurden.
Die Autorin Rosemarie Bovier wurde 1947 in Obersuhl (Hessen) geboren. Nach dem Studium der Germanistik und Geografie in Frankfurt am Main unterrichtete sie an Gymnasien in Bad Hersfeld, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Daneben war sie als Fachberaterin bei der Bezirksregierung in Braunschweig tätig. Heute lebt sie in Wolfenbüttel.
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Gegenwart
Natascha Ungeheuer Werkverzeichnis Ölbilder 1964 – 2014
Natascha Ungeheuer geb. als Ursula Rosa Ungeheuer in Blumenbach und aufgewachsen im Schwarzwald, ging in Freiburg zur Schule, legte in Stuttgart das Abitur ab, studierte in Lüneburg und besuchte in Bern die Tanzakademie Harald Kreuzberg. Ab 1961 unternahm sie allein Reisen durch England, Irland, Finnland, Frankreich und Italien. Seitdem lebt sie in Berlin Kreuzberg mit Zwischenaufenthalten in Worpswede. Neben Ölbildern umfasst ihr Werk auch Federzeichnungen, Gouachen, Tuschezeichnungen, Bühnenbilder, Masken und zahlreiche Buchillustrationen. Mit ihrem Lebensgefährten Johannes Schenk und Freunden spielte sie in den sechziger Jahren im Kreuzberger Straßentheater.
»Was für ein Welttheater«, heißt es bei Carola von Lübken, »wenn man vor den Bildern von Natascha Ungeheuer steht. Diese Vielfalt, dieses Bunte, diese Freude, diese Ängste, diese Romantik, diese Verspieltheit, diese Träumereien, diese Traurigkeit, diese Fantasie, diese Erotik, diese vielen, vielen Menschen. Man kann sich nicht sattsehen an diesen Bildern.« Seit fünfzig Jahren malt Natascha Ungeheuer Ölbilder und arbeitet in weiteren bildnerischen Techniken. Trotz zahlreicher Ausstellungen im In- und Ausland hat sie sich weitgehend dem Kunstbetrieb verweigert. Vielleicht deshalb ist sie ein Geheimtipp geblieben, auch wenn Hans Werner Henze ihre Arbeiten als »Ungeheuerlichkeiten« für ihre Phantasie und Lebendigkeit bewunderte (und einige Arbeiten besaß). Jetzt ist erstmals seit längerem wieder eine große Werkschau ihrer Ölbilder zu sehen: Ab September im Willy-BrandtHaus Berlin und zuvor im Rahmen einer Gruppenausstellung in Worpswede. Die weit ausgreifenden Dimensionen ihres Schaffens, das von den einen »altmeisterlich« genannt wird, von anderen »phantasmagorisch« ist nun neu, ja vielleicht überhaupt erst zu entdecken. 158 Werke sind in 50 Jahren entstanden, die im Werkverzeichnis erstmals komplett farbig und großformatig wiedergegeben werden.
Gegenwart
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Wallstein Verlag Herbst 2014
Natascha Ungeheuer Werkverzeichnis Ölbilder 1964 – 2014
ca. 384 S., brosch. 24,5 × 32,5 cm ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1516-7 Juli WG 1583
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Editionen
Karl Jaspers Korrespondenzen Karl Jaspers (1883 – 1969) wirkte zuerst als Psychiater bevor er 1922 einen Lehrstuhl für Philosophie in Heidelberg übernahm. Seine »Psychologie der Weltanschauungen« und die spätere dreibändige »Philosophie« machten ihn als Philosophen der »Existenzerhellung« berühmt. In den Jahren 1937 –1945 zwangspensioniert, beeinflusste Jaspers nach dem Krieg als politischer Schriftsteller die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik bis in die Zeit der Notstandsgesetze. Ab 1948 lehrte er in Basel, wo er 1969 starb.
Die Herausgeber Matthias Bormuth, geb. 1963, Heisenberg-Professur für Vergleichende Ideengeschichte am Karl Jaspers-Haus und Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Carsten Dutt, geb. 1965, ist Assistant Professor an der Universität Notre Dame. Dietrich v. Engelhardt, geb. 1941, Emeritus am Institut für Wissenschafts- und Medizingeschichte der Universität zu Lübeck. Dominic Kaegi, geb. 1963, ist Mitarbeiter der Forschungsstelle Karl-Jaspers-Edition der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Reiner Wiehl, (1929 –2010), war Professor für Philosophie an der Universität Heidelberg. Eike Wolgast, geb. 1936, Emeritus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers hinterließ eine große fachliche und persönliche Korrespondenz, die historisch vom Untergang des Kaiserreichs bis in die Zeit der Notstandsgesetzgebung in der Bundesrepublik reicht. Aus den etwa 35.000 überlieferten Briefen von und an Jaspers fügt die dreibändige kritische und kommentierte Edition die wichtigsten epistolarischen Gespräche zu einem Mosaik der jüngeren Philosophie-, Psychiatrie-, Politik- und Kulturgeschichte zusammen und vermittelt ein umfassendes Bild dieses Denkers. Die Briefwechsel mit Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith und Rudolf Bultmann stehen neben den Korrespondenzen, die Jaspers mit Heinrich Rickert und Helmuth Plessner führte. Für die Psychiatrie und Psychotherapie herausragend ist der Austausch, den Jaspers – teilweise über Jahrzehnte – mit Ludwig Binswanger, Alexander Mitscherlich, Kurt Schneider und Viktor v. Weizsäcker pflegte. In den politisch-kulturellen Debatten nach 1945 stand Jaspers in gedanklich besonders enger Fühlung mit Dolf Sternberger, Benno Reiffenberg, Golo Mann und Rudolf Augstein.
Editionen
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Wallstein Verlag Herbst 2014
Ein facettenreiches und faszinierendes Portrait des einflussreichen Denkers im regen Austausch mit zahlreichen Geistesgrößen.
Karl Jaspers Korrespondenzen Herausgegeben im Auftrag der Karl Jaspers-Stiftung von Matthias Bormuth, Carsten Dutt, Dietrich v. Engelhardt, Dominic Kaegi, Reiner Wiehl (†) und Eike Wolgast 3 Bde., zus. ca. 2.248 S., geb. Schutzumschlag, Schuber ca. € 99,– (D); € 101,80 (A) ISBN 978-3-8353-1005-6 August WG 1117
Einzelbände Psychiatrie / Medizin / Naturwissenschaften ca. 704 S., geb., Schutzumschlag ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1095-7
Ein bedeutender Beitrag zur Zeitund Wissenschaftsgeschichte.
Philosophie ca. 704 S., geb., Schutzumschlag ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1096-4
Politik / Universität ca. 840 S., geb., Schutzumschlag ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1097-1
Wallstein Verlag Herbst 2014
Der ganze Toller in einer kritischen und kommentierten Studienausgabe seiner Werke.
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Editionen
Ernst Toller Sämtliche Werke Kritische Ausgabe
Ernst Toller (1893 –1939), Sohn eines jüdischen Kaufmanns aus Samotschin (Posen), Studium in Grenoble, kehrte 1914 als Kriegsfreiwilliger nach Deutschland zurück, wandelte sich 1916 zum Kriegsgegner, unter dem Einfluss von Kurt Eisner und Gustav Landauer wurde er zum Vertreter eines »ethischen« Sozialismus. Beteiligung an der Münchner Räterepublik, fünf Jahre Festungshaft, 1933 wurden seine Werke in Deutschland verboten, er emigrierte daraufhin über Spanien und England in die USA, wo er sich 1939 das Leben nahm. Werke u. a.: Die Wandlung (1919), Masse Mensch (1920), Hinkemann (1923), Hoppla, wir leben! (1927), Eine Jugend in Deutschland (1933), Briefe aus dem Gefängnis (1935).
In den zwanziger Jahren war Ernst Toller der bekannteste lebende Dramatiker deutscher Sprache. Sein Bühnenerstling »Die Wandlung« (1919) gilt als eines der Schlüsselwerke des dramatischen Expressionismus. In seiner berühmten, noch heute fesselnden Autobiographie »Eine Jugend in Deutschland« (1933) schildert Toller exemplarisch für seine Generation seine durch den Ersten Weltkrieg geprägte Wandlung »vom Patrioten zum Pazifisten«. Durch diese ›Wandlung‹ und durch die Vehemenz, mit der er sich gegen den Krieg engagiert, wird Ernst Toller zu einer zentralen Symbolfigur des 20. Jahrhunderts. Zu diesem Engagement gehört auch seine Arbeit für die Münchner Räterepublik 1918/19, die ihm fünf Jahre Festungshaft einbrachte und ihn zu einem Märtyrer der Revolution machte. Diese deutlich erweiterte und revidierte, kritische Studienausgabe seiner Werke enthält auch zahlreiche wieder oder neu entdeckte Texte und Fassungen, die in der Werkausgabe von 1978 nicht enthalten waren. Sie präsentiert alle vorliegenden Texte Tollers und trägt so der literarischen, aber auch historischen Bedeutung dieses international bekannten Dramatikers deutscher Sprache Rechnung. Inhalt: Band 1: Band 2: Band 3: Band 4: Band 5:
Stücke 1919 – 1925 Stücke 1926 – 1939 Autobiographisches und Justizkritik Publizistik und Reden Lyrik, Erzählungen, Hörspiele, Film
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Ernst Toller Sämtliche Werke Kritische Ausgabe Im Auftrag der Ernst-Toller-Gesellschaft herausgegeben von Dieter Distl, Martin Gerstenbräun, Torsten Hoffmann, James Jordan, Stephen Lamb, Peter Langemeyer, Karl Leydecker, Stefan Neuhaus, Michael Pilz, Kirsten Reimers, Christiane Schönfeld, Gerhard Scholz, Rolf Selbmann, Thorsten Unger und Irene Zanol 5 Bde. im Schuber, ca. 4.200 S., ca. 50 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 268,– (D); € 275,60 (A) ISBN 978-3-8353-1335-4 August WG 1111
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Von der Revolution 1918 zum Palästina-Konflikt – Zeugnisse eines wachen Geistes.
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Armin T. Wegner Rufe in die Welt Manifeste und Offene Briefe
Armin T. Wegner (1886 –1978) war Jurist, expressionistischer Lyriker und Pazifist. Die Herausgeber Miriam Esau, geb. 1979, Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft, Germanistischen Sprachwissenschaft und Medienwissenschaft an der Universität Paderborn. Michael Hofmann, geb. 1957, ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Universität Paderborn. Lehrtätigkeiten an den Universitäten Bonn, Nancy und Lüttich.
Armin T. Wegner war ein exemplarischer Zeuge des 20. Jahrhunderts. Er hat die Grausamkeiten und Unmenschlichkeiten des Totalitarismus buchstäblich am eigenen Leibe erfahren und hat Zeit seines Lebens Widerstand geleistet – Widerstand des Geistes, wie er ihn verstanden hat. Von diesem Widerstand geben die Texte dieses Bandes Zeugnis, die zwischen 1918 und 1968 entstanden sind. Die Revolution von 1918 und der Kampf gegen den deutschen Militarismus, aber auch gegen die autoritären Tendenzen des Kommunismus, das leidenschaftliche Engagement für die Armenier, deren Leiden im Ersten Weltkrieg Armin T. Wegner als Augenzeuge erlebt hatte, der Kampf gegen die Verfolgung der Juden im berühmten »Brief an Adolf Hitler«, das Engagement gegen die Spaltungen des Kalten Kriegs und gegen die Spannungen zwischen Israelis und Arabern, die hellsichtig als Konsequenz des europäischen Kolonialismus beschrieben werden. Auf allen wesentlichen Feldern der ideologischen Kämpfe im 20. Jahrhundert bezog Armin T. Wegner Position, auch und gerade mit Manifesten und Offenen Briefen.
Armin T. Wegner Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste Ein Lichtbildvortrag
ISBN 978-3-89244-800-6
Armin T. Wegner Der Knabe Hüssein und andere Erzählungen
ISBN 978-3-8353-1104-6
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Armin T. Wegner Rufe in die Welt Manifeste und Offene Briefe
Herausgegeben von Miriam Esau und Michael Hofmann Mit einem Nachwort von Michael Hofmann Ausgewählte Werke in Einzelbänden. Herausgegeben von Ulrich Klan im Auftrag der Armin T. Wegner Gesellschaft ca. 288 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1273-9 auch als E-Book Oktober WG 1118
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Resi Langer Rokoko und Kinotypen Zwölf Gedichte und zwölf Episoden Die wichtigsten Publikationen der Kabarettistin, Vortragskünstlerin und Filmschauspielerin Resi Langer. Resi Langer Rokoko und Kinotypen Zwölf Gedichte und zwölf Episoden
Herausgegeben von Regina Nörtemann, Johanna Egger und Jeanette Wiede ca. 96 S., ca. 12 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 16,90 (D); € 17,40 (A) ISBN 978-3-8353-1583-9 auch als E-Book September WG 1118
Resi Langer (1886 –1971) war Kabarettistin, Schauspielerin und Autorin in Berlin. Die Herausgeberinnen Regina Nörtemann, geb. 1955, Literaturwissenschaftlerin und Editorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Deutsche Philologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Johanna Egger, geb. 1986, Literaturwissenschaftlerin, wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Deutsche Philologie an der Georg-AugustUniversität Göttingen. Jeanette Wiede, geb. 1963, Arbeit als Redakteurin, Drehbuchautorin und Regisseurin, studentische Hilfskraft am Seminar für Deutsche Philologie der Georg-AugustUniversität Göttingen.
Die Kabarettistin und Schauspielerin Resi Langer erregte in den künstlerisch turbulenten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Berlin mit der Rezitation von Rokokogedichten in zeitgenössischen Kostümen Aufsehen. Aufmerksam geworden ist sie auf die erotische Literatur des 18. Jahrhunderts durch den expressionistischen Dichter Ernst Stadler. In Alfred Richard Meyers Reihe »Lyrische Flugblätter«, in der u.a. Gottfried Benns »Morgue«-Gedichte Furore machten, stellte sie die kleine Sammlung »Rokoko. Ein lyrisches Flugblatt anonymer Autoren« (1913) zusammen. Ihre Erfahrungen mit dem neuen Medium des Films reflektiert sie in ihren vor dem ersten Weltkrieg entstandenen, 1919 veröffentlichten »Kinotypen. Vor und hinter den Filmkulissen. Zwölf Kapitel aus der Kinderstube des Films«, die durchaus als Vorläufer der Feuilletons Siegfried Kracauers zum Film betrachtet werden können. Die vorliegende Edition umfasst diese beiden größeren Publikationen sowie einen Kommentarteil und ein Vorwort zur Biographie der Künstlerin, zur zeitgenössischen Rezeption ihres künstlerischen Schaffens und vor allem zur Darstellung der zu dieser Zeit virulenten Rokokomode.
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Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Kassner und Rainer Maria Rilke im Briefwechsel mit Elsa und Hugo Bruckmann 1893 –1941 Ein facettenreiches Bild des kulturellen Lebens in München in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.
Hugo von Hofmannsthal,
Rudolf Kassner und Rainer Maria Rilke im Briefwechsel mit Elsa und Hugo Bruckmann 1893 –1941 Herausgegeben und kommentiert von Klaus E. Bohnenkamp ca. 680 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1539-6 auch als E-Book September WG 1117
Elsa Bruckmann, geb. Prinzessin Cantacuzène (1865 –1946), zählt zu den faszinierendsten Gestalten der Münchner Gesellschaft in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Vielseitig begabt und mit dem europäischen Hochadel verwandt, führte sie als Ehefrau des Verlegers Hugo Bruckmann (1863 –1941) ab 1899 einen Salon, der sich zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der bayerischen Hauptstadt entwickelte, bis sie ihn ab 1923 Hitler und dem Nationalsozialismus öffnet. Enge Freunde der beiden ersten Dekaden sind Hugo von Hofmannsthal, den sie im Winter 1893/94 in Wien kennen gelernt hatte, Rudolf Kassner (ab 1901) und Rainer Maria Rilke (ab 1910). Deren Korrespondenzen mit Elsa Bruckmann werden hier zum ersten Mal geschlossen vorgelegt. Die 297 zwischen 1893 und 1923 – mit einem späten Nachklang des Jahres 1941 – verfassten, meist unveröffentlichten Nachrichten spiegeln die geistigen und kulturellen Strömungen der Zeit und liefern, sich gegenseitig ergänzend und erhellend, gewichtige Bausteine zur Lebens- und Werkgeschichte der Schreibenden, im Rahmen eines übergreifenden sozialen Netzes, in das Zeitgenossen wie Stefan George, Eduard und Hermann von Keyserling, Max Reinhardt, Karl Wolfskehl oder Norbert von Hellingrath miteingebunden sind.
Der Herausgeber Klaus E. Bohnenkamp, geb. 1942, studierte Klassische Philologie und Germanistik in Gießen und Tübingen. 1992 bis 1999 beim Boehringer Ingelheim Fonds in Stuttgart. Von 1996 bis 2000 Vizepräsident der Internationalen Rilke-Gesellschaft. Veröffentlichungen u. a.: Rainer Maria Rilkes »Gedichte an die Nacht« (2004) sowie Rainer Maria Rilke und Rudolf Kassner, Freunde im Gespräch (1997).
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Eine reiche Quelle des literarischen Lebens im 19. Jahrhundert und das Zeugnis einer über 30 Jahre dauernden, spannungsreichen AutorVerleger-Beziehung.
C. F. Meyer (1825 –1898) war einer der bedeutendsten Schweizer Dichter des Realismus. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm erst im Alter von über 45 Jahren mit dem Versepos »Huttens letzte Tage« (1871). Die Novelle »Das Amulett« (1873) und der Roman »Jürg Jenatsch« (1876) brachten erste Erfolge als Erzähler. In den 1880er Jahren schließlich wurde Meyer mit historischen Novellen zu einem Bestseller-Autor. Hermann Haessel (1819 –1901), Leipziger Verleger, war der Entdecker und Wegbereiter von C.F. Meyer. Betsy Meyer (1831 –1912), C. F. Meyers Schwester, war lange Zeit seine engste literarische Vertraute. Die Herausgeber der Gesamtedition Hans Zeller, geb. 1926, emeritierter Professor für Neuere deutsche Literatur, Editionswissenschaftler, Herausgeber von C. F. Meyers Gedichten innerhalb der historisch-kritischen Gesamtausgabe. Wolfgang Lukas, geb. 1959, Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Wuppertal, Projektleiter von »C. F. Meyers Briefwechsel«, Mitherausgeber von: Arthur Schnitzler: »Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 –1931)«.
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Verlagskorrespondenz: Conrad Ferdinand Meyer, Betsy Meyer – Hermann Haessel Die auf acht Teilbände angelegte Edition des weit über 2000 Briefe und Dokumente umfassenden Verlagsbriefwechsels von Conrad Ferdinand Meyer wird mit den Bänden 4.1 und 4.2 eröffnet. Sie enthalten die Korrespondenz zwischen dem Dichter und seiner Schwester Betsy Meyer mit dem Leipziger Verleger Hermann Haessel. Themen sind Meyers literarische Anfänge, von den frühen Übersetzungsprojekten der 1850er-Jahre bis hin zu den ersten Erfolgen der 1870er-Jahre, mit denen ihm der literarische Durchbruch gelang. Ein tiefgreifendes Zerwürfnis zwischen Meyer und Haessel konnte nur durch die Vermittlung von Betsy Meyer wieder überbrückt werden. Nach zögerlicher Wiederannäherung kam es zur Publikation von »Jürg Jenatsch« und »Der Schuß von der Kanzel« bei Haessel, mit denen Meyer seinen Ruf als bedeutender Erzähler festigte. Neben der Korrespondenz von Autor und Verleger sowie zahlreichen erstpublizierten Rezensionen zeigen auch die freundschaftlichen Briefe zwischen Betsy Meyer und Haessel viele lebensweltliche Details des 19. Jahrhunderts. Ab sofort sind folgende Werkausgaben von Conrad Ferdinand Meyer im Wallstein Verlag lieferbar: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe in 15 Bänden* Hg. von Hans Zeller und Alfred Zäch † (1958 –1996) € 500,– (D); € 514,10 (A); ISBN 978-3-8353-1482-5 C. F. Meyers Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe Hg. von Hans Zeller Bd. 1: Conrad Ferdinand Meyer – Gottfried Keller Briefe 1871 bis 1889 (1998) € 28,– (D); € 28,80 (A); ISBN 978-3-8353-1464-1 Bd. 2: Conrad Ferdinand Meyer – François und Eliza Wille Briefe 1869 bis 1895 (1999) € 47,– (D); € 48,40 (A); ISBN 978-3-8353-1465-8 Bd. 3: Conrad Ferdinand Meyer – Friedrich und Georg von Wyß Briefe 1856 bis 1897 (2004) € 65,– (D); € 66,90 (A); ISBN 978-3-8353-1466-5 Ab Juli lieferbar: Sämtliche Werke. Leseausgabe in 7 Bänden* Besorgt von Hans Zeller (Gedichte) und Alfred Zäch † (Prosa, Hutten, Engelberg) und Rätus Luck (Clara, Entwürfe, Kleine Schriften) (1961 –1997) € 128,– (D); € 131,60 (A); ISBN 978-3-8353-1490-0 * auch einzeln erhältlich
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Verlagskorrespondenz: Conrad Ferdinand Meyer, Betsy Meyer – Hermann Haessel mit zugehörigen Briefwechseln und Verlagsdokumenten C. F. Meyers Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe. Herausgegeben von Wolfgang Lukas und Hans Zeller Bd. 4.1: Briefe 1855 bis April 1874 Besorgt von Sandra Fenten, Thomas Goetz, Wolfgang Lukas, Hans Zeller, Patricia Zihlmann sowie Ute Recker-Hamm (philologische Datenverarbeitung) ca. 580 S., ca. 61 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 78,– (D); € 80,20 (A) ISBN 978-3-8353-1491-7 auch als E-Book Juli WG 1117
Bd. 4.2: Briefe Juli 1874 bis 1879 Besorgt von Stephan Landshuter, Wolfgang Lukas, Elisabeth Rickenbacher, Hans Zeller sowie Matthias Osthof (philologische Datenverarbeitung) ca. 500 S., ca. 25 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 78,– (D); € 80,20 (A) ISBN 978-3-8353-1546-4 auch als E-Book Juli WG 1117
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Richard M. Meyer Moral und Methode Essays, Vorträge und Aphorismen Zum 100. Todestag Richard M. Meyers am 8. Oktober 2014: eine Auswahl der Essays des renommierten Berliner Germanisten.
Richard M. Meyer Moral und Methode Essays, Vorträge und Aphorismen
Herausgegeben von Nils Fiebig ca. 312 S., ca. 25 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1545-7 auch als E-Book September WG 1118
Richard Moritz Meyer (1860 –1914) war deutscher Literaturwissenschaftler und Mäzen. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählten seine Goethe-Biographie und »Die deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts«. Er gehörte zum Umfeld von Friedrich Nietzsche und erkannte als einer der ersten den Kreis um Stefan George als eine literarische Innovation. Der Herausgeber Nils Fiebig, geb. 1966, ist Sprecher des Vorstands der Richard M. Meyer Stiftung. Veröffentlichungen u. a.: In Nietzsches Bann. Briefe und Dokumente von Richard M. Meyer, Estella Meyer und Elisabeth Förster-Nietzsche (Hg., 2012); Richard M. Meyer – Germanist zwischen Goethe, Nietzsche und George (Hg., 2010).
»Aus der Liebe zu Sprache und Poesie ist die Philologie erwachsen und ohne sie verdorrt sie, wo noch so viele Quellen fließen.« In zahlreichen philologischen Aphorismen wie diesem brachte Richard M. Meyer (1860-1914) die große Leidenschaft seines Lebens zum Ausdruck – die Literaturwissenschaft als »eine lange Liebe zur Dichtkunst«. Nils Fiebig legt hier eine Quellensammlung vor, die das breitgefächerte Themenspektrum aufzeigt, aus dem sich die »lange Liebe« des Berliner Germanisten nährte: Abhandlungen über Gerhart Hauptmann, »Goethe in Venedig« und »Nietzsches Zarathustra« – für Meyer »das größte und im gewissen Sinne das einzige wahre Epos, das in der neuen Zeit entstand«. Beiträge »Über den Begriff der Individualität«, »Über das Verständnis von Kunstwerken« und Meyers philologische Aphorismen ergänzen die Themenpalette der Edition.
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August Gottlieb Meißner »Ich Prosaist aber rede Wahrheit« Briefe und Notizbücher 1776 –1807 Zum ersten Mal edierte Quellen zeigen den »Kriminalgeschichten-Meißner« am Schreibtisch.
August Gottlieb Meißner »Ich Prosaist aber rede Wahrheit« Briefe und Notizbücher 1776 –1807
Herausgegeben von Michael Wögerbauer ca. 560 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1580-8 auch als E-Book Oktober WG 1117
Lange war August Gottlieb Meißner vor allem als Schöpfer der deutschen Kriminalgeschichte bekannt; vergessen waren die Romane, Biographien und die oft an Heinrich von Kleist erinnernde Kurzprosa; kaum im Gedächtnis die wichtige Rolle, die der Prager Professor für Ästhetik für die jungen deutschund tschechischsprachigen Dichter hatte. Seine zumeist aus der Prager Zeit (1785-1805) stammenden Briefe und die Notizbücher zeigen einen vielseitigen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts bei der Arbeit: beim Festhalten von Lesefrüchten, Gelegenheitsgedichten, adeligen Kriegsanekdoten und des Sprachwitzes der Prager Juden. Er notiert, übersetzt und ordnet, denkt nach, wie man es erzählen könnte; korrespondiert mit Adeligen, Autoren und Verlegern und gründet schließlich selbst einen Verlag. Die erstmals veröffentlichten Texte gewähren Einblicke in Meißners schwierige Existenz zwischen Sachsen, Österreich und Böhmen, die Verhältnisse eines freiwilligen und doch nicht glücklichen Emigranten, dessen Eigenschaft es war, »geschäftig seyn und Leben für Sinonima zu halten.«
August Gottlieb Meißner (1753 –1807) war Schriftsteller und ab 1785 Professor für Ästhetik und klassische Literaturen in Prag, ab 1805 Konsistorialrat und Lyzealdirektor in Fulda. Der Herausgeber Michael Wögerbauer, geb. 1972, Studium der Germanistik und der Philosophie, Promotion 2006; seit 2008 Leiter der Abteilung Literatursoziologie und seit 2010 stellvertretender Direktor des Instituts für tschechische Literatur der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag.
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Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften Übersetzungen aus dem Englischen 1762 –1765 Drei Übersetzungen aus dem Englischen an einem Wendepunkt der deutschen Kulturgeschichte durch den jungen Merck.
Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften Übersetzungen aus dem Englischen 1762 –1765
Herausgegeben von Ulrike Leuschner unter Mitarbeit von Amélie Krebs Mit einer Einleitung von Marie-Luise Spieckermann Gesammelte Schriften, Bd. 8 2 Bde., zus. ca. 1200 S., ca. 35 z. T. großformatige Abb., Leinen, Schutzumschlag, Schuber ca. € 69,– (D); € 71,– (A) ISBN 978-3-8353-1519-8 November WG 1111
Johann Heinrich Merck (1741 –1791) war Kriegsrat in Darmstadt und als Kunst-, Literatur- und Wissenschaftskenner publizistisch tätig. Die Herausgeberin Ulrike Leuschner ist Literaturwissenschaftlerin in Darmstadt. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Würzburg und promovierte mit einer Edition von Maler Müllers »Dramatisirtem Faust« (1996). Sie ist Mitherausgeberin von »Netzwerk der Aufklärung. Neue Lektüren zu Johann Heinrich Merck« (2003) und von »treibhaus. Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre.« Marie-Luise Spieckermann ist Wissenschaftliche Angestellte am Englischen Seminar der Universität Münster. Sie studierte Englische Philologie, Philosophie und Pädagogik in Münster und promovierte 1980 dort in Englischer Philologie.
Als um 1760 die englische Literatur die französische in ihrer Vorbildfunktion ablöste, nahm Merck, Student an der fortschrittlichen Universität Erlangen, an diesem Wechsel in der deutschen Kulturgeschichte mit der Übersetzung dreier markanter Werke teil: Seinem Universitätslehrer Arnold widmete er die Übersetzung von »Franz Hutchesons Untersuchung unserer Begriffe von Schönheit und Tugend« (1762). Datiert auf den Tag seiner Volljährigkeit, beweist er mit diesem intensiven Eintauchen in die englische Aufklärungsphilosophie seine geistige Mündigkeit aus. Als sein Beitrag zur Abkehr von der klassizistischen Regelpoetik, wie sie Gottsched in seinem französisierenden »Sterbenden Cato« noch musterhaft erfüllt hatte, darf die redliche Prosaübertragung von Joseph Addisons Trauerspiel »Cato« (1763) gelten. Mercks dritter Übersetzung, »Reisen oder Anmerkungen verschiedene Theile der Barbarey und der Levante betreffend« (1765), liegt der fulminante Reisebericht des anglikanischen Geistlichen Thomas Shaw zugrunde. Das Werk, bis weit ins 19. Jahrhundert eine vielzitierte Quelle für die Kenntnis Nordafrikas und des vorderen Orient, wurde wegweisend für Mercks paläontologische und naturkundliche Interessen.
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Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen in Gott Dritter und Vierter Teil Das legendäre Hauptwerk des »Kirchenvaters deutscher Naturbeschreibung« in der großen kommentierten Werkausgabe. Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen in Gott Dritter und Vierter Teil
Herausgegeben und kommentiert von Jürgen Rathje Werke, Bd. 3 ca. 860 S., ca. 5 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 74,– (D); € 76,10 (A) ISBN 978-3-8353-1512-9 auch als E-Book Oktober WG 1111
Schon mit den ersten beiden Teilen des »Irdischen Vergnügens in Gott« gelang Brockes ein rhetorisches Kunststück: das Miteinander von Poesie und sachgetreuer Naturbeschreibung. Den dritten Teil dieser Dichtung bestimmt Naturphilosophie: Brockes’ »Verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit«, eine von Charles Claude Genest geschaffene popularisierte Fassung der Prinzipienlehre René Descartes' in Versen, und ein kleiner Anhang mit Brockes’ eigenen Gedichten. Diese stehen, wie auch der vierte Teil, ganz in der Tradition der ersten beiden Teile. Brockes selbst strebte kein philosophisches, geschweige denn weltanschauliches System an, auch verstand er sich nicht als Naturgelehrter, schon gar nicht als Naturlyriker. Es ging Brockes um Religion, wenn auch nicht im herkömmlichen Sinn. Seine umfassenden, dem Wissensstand der Zeit entsprechenden naturkundlichen Kenntnisse bezeugen in den Gedichten des »Irdischen Vergnügens« eine vollkommene und universale, von Gott so geschaffene Ordnung aller Natur. Um deren sinnliche Wahrnehmung ging es dem Dichter, mithin um das Gemüt seiner Leserinnen und Leser – ihre Sensibilisierung – um ihre Dankbarkeit und Liebe zu einer solchen Schöpfung und damit zu Gott.
Barthold Heinrich Brockes (1680 –1747), Lyriker und Übersetzer, war Ratsherr in Hamburg und hat besonders die Naturbeschreibung im Gedicht durch sein Hauptwerk nachhaltig geprägt. Der Herausgeber Jürgen Rathje, geb. 1932, lehrte bis 1997 als Akademischer Direktor und Romanist am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim. Veröffentlichungen zu Hamburgs geistigem Leben im frühen 18. Jahrhundert.
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Brief und Siegel für ein Königreich Die Prunkurkunden zur hannoverschen Thronfolge in Großbritannien Die prachtvollen Urkunden der Personalunion GroßbritannienHannover – erstmals vollständig ediert und abgebildet.
Brief und Siegel für ein Königreich / Hand and Seal for a Kingdom Die Prunkurkunden zur hannoverschen Thronfolge in Großbritannien / The Ornate Charters of the Hanoverian Succession in Great Britain Herausgegeben von Malte-Ludolf Babin, Gerd van den Heuvel, Ulrike Weiß
Die Herausgeber Malte-Ludolf Babin, geb. 1961, Romanist und klass. Philologe, seit 1993 Mitarbeiter am Leibniz-Archiv der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Hannover. Veröffentlichungen u. a.: Gottfried Wilhelm Leibniz. Der Briefwechsel mit den Jesuiten in China (2006, zus. mit R. Widmaier); Gottfried Wilhelm Leibniz. Die mathematischen Zeitschriftenartikel (2011, zus. mit H.-J. Heß). Gerd van den Heuvel, geb. 1954, Historiker, seit 1985 Mitarbeiter am Leibniz-Archiv der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Hannover. Veröffentlichungen u. a.: Adlige Herrschaft, bäuerlicher Widerstand und territorialstaatliche Souveränität. Die »Hochund Freiheit Gesmold« (Hochstift Osnabrück) im 18. und frühen 19. Jahrhundert (2011); Gottfried Wilhelm Leibniz. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (1990, 7. Aufl. 2013, zus. mit R. Finster). Ulrike Weiß, geb. 1961, Lektorin für »Museums and Gallery Studies« an der University of St Andrews, 2002 – 2008 Kuratorin für Landesgeschichte am Historischen Museum Hannover. Jüngste Veröffentlichungen u. a. zur politischen Ikonographie der Medaillen auf die hannoversche Sukzession sowie zu barocken Reiterinnen im Herrensitz.
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 273 119 S., 50 farbige Abb., geb., mit Faksimilebeilage, 30 × 28 cm € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1430-6 Sofort lieferbar WG 1558
Zu den herausragenden Beständen des Niedersächsischen Landesarchivs in Hannover zählen die großformatigen Prunkurkunden, mit deren Übergabe an das hannoversche Kurfürstenhaus die zwischen 1701 und 1712 gefassten Beschlüsse des Londoner Parlaments zur Thronfolge der Welfen in Großbritannien Rechtskraft erlangten. Nach den Worten der Kurfürstin Sophie »ein unvergängliches Monument im hannoverschen Archiv, das sie nicht gegen Juwelen eintauschen wollte« dokumentieren die prachtvoll gestalteten Diplome Anfang und Grundlagen der wechselvollen 123 Jahre währenden Personalunion zwischen Großbritannien und dem Kurfürstentum/Königreich Hannover. Eine historische Einleitung, eine kunstgeschichtliche Analyse der Prachturkunden und eine genaue Dokumentation von Überlieferung und rechtlichem Inhalt erschließen die in diesem Buch erstmals vollständig abgebildeten Dokumente.
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Historische Stadtansichten aus Niedersachsen und Bremen 1450 –1850
Von Aurich bis Verden: Fünf Jahrhunderte Stadtgeschichte aus Niedersachsen und Bremen im Bild.
Historische Stadtansichten aus Niedersachsen und Bremen 1450 –1850 Herausgegeben von Klaus Niehr Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 268 ca. 368 S., ca. 280 farbige Abb., 21 × 26 cm, geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1534-1 September WG 1558
Bilder ermöglichen uns über das vordergründig Sichtbare hinaus einen vermittelten und gebrochenen Zugang zu Vergangenem: Die von Klaus Niehr zusammengestellten historischen Ansichten zeigen nicht nur, wie die Städte im niedersächsisch-bremischen Raum einmal ausgesehen haben. In ihnen wird auch ein Ideal vor Augen gestellt. Diese Darstellungen haben das im kulturellen Gedächtnis existierende Bild der »alten Stadt« geprägt und an ihnen kann der Betrachter nachvollziehen, wie vielfältig diese Bilder eingesetzt wurden und gedeutet werden können. Sieben Essays führen in das »Bild der Stadt« ein – aus Sicht der Bau- und Kunstgeschichte, der frühneuzeitlichen Kartographie, der Landschafts- und Wirtschaftsgeschichte, der Kulturgeschichte und historischen Stadttypologie. Ein Katalogteil mit 235 kenntnisreich kommentierten Ansichten aus zahlreichen Archiven, Bibliotheken und Museen zeigt die vergangenen Stadtwelten im Detail. Anschaulich und lehrreich macht dieser Band Alltags- und Kulturgeschichte im umfassenden Sinne visuell erfahrbar.
Der Herausgeber Klaus Niehr, geb. 1955, ist Professor am Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück. Veröffentlichungen u. a.: Die Kunst des Mittelalters, Bd. II: 1200 bis 1500 (2009); Kunstwerk – Abbild – Buch. Das illustrierte Kunstbuch von 1730 bis 1930 (Mithg., 2007).
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Themenschwerpunkt Erster Weltkrieg
Erster Weltkrieg 2014 jährt sich der Ausbruch der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« zum einhundertsten Mal. Von wenigen als drohendes Unheil vorausgesehen, von vielen als willkommenes Abenteuer herbeigesehnt, wurde der Erste Weltkrieg zu einer Zäsur, die sich als tiefe Ohnmachtserfahrung in vielen unterschiedlichen Bereichen wie der Literatur, in gesellschaftlichen, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen widerspiegelt, wie folgende Titel aus unserem Programm zeigen.
Krieg – von allen Seiten Prosa aus der Zeit des Ersten Weltkrieges
Ernst Glaeser Jahrgang 1902 Roman
Krieg im Frieden Paramilitärische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg
Herausgegeben von Wilhelm Krull
Herausgegeben von Christian Klein
Herausgegeben von Robert Gerwarth und John Horne
222 S., geb., Schutzumschlag € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1346-0 WG 1115
390 S., geb., Schutzumschlag € 22,90 (D); € 23,60 (A) ISBN 978-3-8353-1336-1 WG 1110
Aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Bischoff 347 S., geb., Schutzumschlag € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1298-2 WG 1556
Themenschwerpunkt Erster Weltkrieg
Dorothee Wierling Eine Familie im Krieg Leben, Sterben und Schreiben 1914 –1918
415 S., 24 Abb., geb., Schutzumschlag € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1301-9 WG 1556
Vom Augusterlebnis NEU zur Novemberrevolution Briefe aus dem Weltkrieg 1914 –1918 Herausgegeben von Jens Ebert 394 S., 8 Abb., geb., Schutzumschlag € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1390-3 WG 1117
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Mit dieser Welt muss aufgeräumt werden August 1914: Autoren blicken auf die Städte Europas Zusammengestellt vom Netzwerk der Literaturhäuser die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik (hg. von Jürgen Krätzer); Bd. 254, 59. Jahrgang 400 S., brosch. € 16,50 (D); € 17,– (A) ISBN 978-3-8353-1454-2 WG 1562
NEU
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Die erste systematische Untersuchung zur Rolle der Fotographie bei der Ausformung stereotyper »Zigeuner«-Bilder.
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Geschichte
Frank Reuter Der Bann des Fremden Die fotografische Konstruktion des »Zigeuners«
Der Autor Frank Reuter, geb. 1963, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg.
Wer Fotos von »Zigeunern« betrachtet, knüpft an ein kollektiv geteiltes, vermeintliches Wissen an: Eine jahrhundertealte Ikonographie des »Fremden« macht den »Zigeuner« zur Projektionsfläche für Überlegenheitsfantasien und Angstbilder, aber auch für erotische und exotische Sehnsüchte. Frank Reuter zeichnet die Genese des fotografischen »Zigeuner«-Bildes nach und macht Verbindungslinien zur Kunst und Literatur sichtbar. Dabei nimmt er ganz unterschiedliche Medien und Formate in den Blick: vom Schulbuch bis zur Bildpostkarte, vom populären Magazin über das Propagandafoto bis zum privaten Schnappschuss von der Front. Der Autor untersucht an exemplarischen Bildbeispielen die Stigmatisierungsmuster, die dem Konstrukt »Zigeuner« zugrunde liegen und die bis heute wirksam sind. Dabei geht es immer auch um die konkrete Verwendung der Fotographien und um ihre gesellschaftlichen Funktionen. Einen Schwerpunkt bildet die »Zigeuner«-Fotographie im Nationalsozialismus, deren Wurzeln Reuter in der ethnologischen, kriminologischen und anthropologischen Fotographie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts freilegt.
Hans Richard Brittnacher Leben auf der Grenze Klischee und Faszination des Zigeunerbildes in Literatur und Kunst
ISBN 978-3-8353-1047-6
Geschichte
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Frank Reuter Der Bann des Fremden Die fotografische Konstruktion des »Zigeuners«
ca. 592 S., ca. 150, z.T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1578-5 Oktober WG 1559
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Geschichte
Lisa Hauff Zur politischen Rolle von Judenräten Benjamin Murmelstein in Wien 1938 –1942 Ein wichtiges Dokument zur Rolle jüdischer Funktionäre in der NS-Zeit.
Lisa Hauff Zur politischen Rolle von Judenräten Benjamin Murmelstein in Wien 1938 –1942
ca. 352 S., ca. 46 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1527-3 Juli WG 1556
Benjamin Murmelstein (1905 –1989) leitete bis zu seiner Deportation Anfang 1943 die Auswanderungsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und wurde nach seiner Deportation 1944 zum letzten Judenältesten des Ghettos Theresienstadt. Die Autorin Lisa Hauff, geb. 1969, ist Mitarbeiterin des Editionsprojekts »Judenverfolgung 1933 –1945« der Stiftung Topographie des Terrors und war Mitkuratorin der Ausstellung »Der Prozess – Adolf Eichmann vor Gericht« (2011). Veröffentlichungen u. a.: Mahnort Kurfürstenstraße 115/116. Vom Brüdervereinshaus zum Dienstort Adolf Eichmanns (2012).
Der französische Dokumentarfilmer Claude Lanzmann führte Mitte der 1970er Jahre ein Interview mit dem ehemaligen jüdischen Funktionär Benjamin Murmelstein. Murmelstein war während entscheidender Phasen der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Schlüsselstellen der jüdischen Administration tätig, die mit der Verfolgungsrealität unmittelbar konfrontiert wurden. Die heftige Kritik an seiner Rolle »zwischen Hammer und Amboss« – zwischen Täter und Opfer, wenngleich selbst Opfer – verstummte auch nach dem Krieg nicht. Ausgehend von dem umfassenden Interviewmaterial Lanzmanns untersucht Lisa Hauff, wie Benjamin Murmelstein seine Funktion ausübte und welche Strategien er unter dem nationalsozialistischen Druck und der sich verändernden Situation entwickelte. Das Interview wird so zu einem einzigartigen empirischen Fundstück, das neues Licht auf die Rolle eines umstrittenen Judenratsältesten in der Geschichte des Nationalsozialismus wirft und einen wichtigen Beitrag zur »Handlungsfalle«, in der sich jüdische Funktionäre befanden, leistet.
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Sebastian Demel Auf dem Weg zur Verantwortungsgesellschaft Ernst Abbe und die Carl Zeiss-Stiftung im deutschen Kaiserreich Stiftungen als Akteure des gesellschaftlichen Wandels: bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Missstände und Obrigkeit.
Sebastian Demel Auf dem Weg zur Verantwortungsgesellschaft Ernst Abbe und die Carl Zeiss-Stiftung im deutschen Kaiserreich
ca. 568 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1526-6 auch als E-Book August WG 1559
Die deutsche Gesellschaft wandelte sich nach der Reichsgründung 1871 rasant. Industrielle Fertigung, technische Neuentwicklungen und wissenschaftlicher Fortschritt bescherten ungeahnten Wohlstand. Doch nicht alle profitierten von diesem Aufstieg. Große Teile der Arbeiterschaft hatten keine gesicherte Existenzgrundlage und wurden politisch unterdrückt. Der Obrigkeitsstaat reagierte nur unzureichend auf die Folgen des sozialen Wandels. Diesem Spannungsfeld nähert sich Sebastian Demel, indem er Bürger, die sich gesellschaftlich engagieren, in den Blick nimmt. Der Autor zeichnet nach, wie Ernst Abbe 1889 die Optische Werkstatt Carl Zeiss und das Glaswerk Schott & Genossen in Stiftungsbetriebe überführte und damit die Unternehmen langfristig sicherte. Er verpflichtete die Betriebe zum sozialverträglichen Handeln und gesellschaftlichen Interessenausgleich und förderte die Wissenschaften. Zugleich setzte er auf eindrucksvolle Weise sein sozialliberales Gesellschaftsverständnis gegenüber dem monarchischen Staat durch. Die Gründung der Carl Zeiss-Stiftung wird von Sebastian Demel als Beispiel der Entstehung einer Verantwortungsgesellschaft gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelesen.
Der Autor Sebastian Demel, geb. 1983, studierte Geschichte und Journalismus an den Universitäten Karlsruhe und Yale. Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Mannheim.
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Susanne Bennewitz Ein Außenseiter handelt Der Kaufmann Isaac Dreyfus in Basel Ein biographischer Zugang zur jüdischen Wirtschaftsgeschichte im 19. Jahrhundert.
Susanne Bennewitz Ein Außenseiter handelt Der Kaufmann Isaac Dreyfus in Basel
ca. 200 S., ca. 16 farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1571-6 auch als E-Book Oktober WG 1559
Die Autorin Susanne Bennewitz, geb. 1968, ist Historikerin und arbeitet für verschiedene Verlage, Museen und Unternehmen. Sie promovierte über die jüdische Immigrationsgesellschaft in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Veröffentlichung u.a.: Ein Zimmer in den Tropen. Briefe aus dem Exil in Guatemala (2013).
Der gebürtige Elsässer Isaac Dreyfus (1785 – 1845) gehörte zur ersten Generation französischer Juden mit Staatsbürgerrechten und gründete ein Handelsgeschäft in Basel, die heutige Privatbank »Dreyfus Banquiers«. Was lässt sich über einen Geschäftsmann zu Beginn der Moderne, von dem kaum ein Blatt Papier erhalten ist, in Erfahrung bringen? Aus Gerichtsnotizen, Inventaren, Zeitungsberichten und Vereinsunterlagen hat Susanne Bennewitz ein dichtes Porträt erarbeitet. Dabei tritt nicht nur die Person Isaac Dreyfus zutage, die Autorin veranschaulicht darüber hinaus Vertragskulturen und Geschäftsoptionen im Zwischenhandel sowie auf dem vorinstitutionellen Kapitalmarkt. Die biographische Studie erschließt sowohl ökonomische Facetten als auch die persönlichen Rückschläge und Kompromisse des Einwanderers Isaac Dreyfus, dem in der Eidgenossenschaft keine Heimat- und Religionsrechte zugestanden wurden.
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Berthold Unfried Vergangenes Unrecht Entschädigung und Restitution in einer globalen Perspektive Ein kritischer Blick auf die Entschädigungspolitik und ihre globale Dimension.
Berthold Unfried Vergangenes Unrecht Entschädigung und Restitution in einer globalen Perspektive
ca. 560 S., geb., Schutzumschlag ca. € 46,– (D); € 47,30 (A) ISBN 978-3-8353-1531-0 auch als E-Book August WG 1736
In den letzten Jahrzehnten wurden historische Fragen verstärkt als Agenda der politischen Gegenwart behandelt. Berthold Unfried untersucht die Bewegung zur Restitution und Entschädigung von in der NS-Zeit entzogenen Vermögenswerten seit Anfang der 1990er Jahre in Mittel- und Osteuropa. Beginnend mit einer Kampagne um unausgezahlte Konten von NS-Opfern bei Schweizer Banken griff die Diskussion bald über den »postsozialistischen« Teil Europas hinaus und wurde in der Folge in den meisten europäischen Ländern geführt. Unfried setzt diese europäisch-nordamerikanische Bewegung in den Kontext anderer Entschädigungsbewegungen weltweit. Seine globalgeschichtliche, über Europa hinausgehende Perspektive eröffnet einen breiteren Blickwinkel und ermöglicht dadurch neue Erkenntnisse.
Der Autor Berthold Unfried, geb. 1960, ist Dozent am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Veröffentlichungen u. a.: »Ich bekenne«. Katholische Beichte und sowjetische Selbstkritik (2006); Ökonomie der »Arisierung«. Zwangsverkauf, Liquidierung und Restitution von Unternehmen in Österreich 1938 bis 1960 (als Mitautor, 2004).
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Geschichte
Astrid Baerwolf Kinder, Kinder! Mutterschaft und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland Eine Ethnografie im Generationenvergleich Eine ethnografische Perspektive auf Müttergenerationen: in der DDR, während der gesellschaftlichen Transformation und im gegenwärtigen Ostdeutschland. Astrid Baerwolf Kinder, Kinder! Mutterschaft und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland Eine Ethnografie im Generationenvergleich
Göttinger Studien zur Generationsforschung, Bd. 14. Herausgegeben von Dirk Schumann ca. 352 S., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1572-3 auch als E-Book Oktober WG 1559
Die Autorin Astrid Baerwolf, geb. 1975, ist ehemalige Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs »Generationengeschichte« an der Georg-August-Universität Göttingen. Seit 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Volkskunde/ Europäische Ethnologie der Universität Münster. Arbeitsschwerpunkte: Arbeit & Care-Ökonomien, Generationenforschung, Childhood- & Parenthood studies, DDR und postsozialistische Transformation.
Die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf ist ein aktuelles Schlagwort in Politik und Medien. Dieses zentrale Thema verknüpft die Ethnografie mit einem historischen Schlüsselkonzept: über den fami liären und gesellschaftlichen Generationenvergleich geht sie der Tradierung und Transformation kultureller Konzepte von kompetenter Mütterlichkeit und angemessener Erwerbsarbeit nach. Aus einer akteurszentrierten Perspektive werden die beruflichen Biografien von Frauen aus drei verschiedenen Generationen sowie ihre Einstellungen und Praktiken rund um Kinder und Mutterschaft jeweils spiegelbildlich aufeinander bezogen analysiert und generative Logiken herausgearbeitet. Die Perspektive auf den generationellen Transfer in Familie und Gesellschaft konstatiert veränderte Arbeits- und Wissensregime sowie neue CareÖkonomien in Ostdeutschland, verliert jedoch über den gesellschaftlichen Transformationsprozess der jüngsten deutschen Geschichte hinaus auch die longue dureé-Prozesse nicht aus dem Blick.
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Generation und Raum Zur symbolischen Ortsbezogenheit generationeller Dynamiken
Generation und Raum Zur symbolischen Ortsbezogenheit generationeller Dynamiken
Die Kategorie des Raums und ihr Einfluss auf generationelle Dynamiken.
Herausgegeben von Söhnke Grothusen, Vânia Morais und Hagen Stöckmann Göttinger Studien zur Generationsforschung, Bd. 15. Herausgegeben von Dirk Schumann ca. 300 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1573-0 auch als E-Book Oktober WG 1559
Die Bezüge zwischen Räumen, Orten und Grenzen als ein fester Bestandteil generationeller Vergemeinschaftung sind vielfältig: Einen intuitiven Eindruck davon geben so unterschiedliche Beispiele wie der ›Mythos von Langemarck‹ als Schnittstelle beider Weltkriege oder das mediale Changieren zwischen den Räumen der Neuen Medien und den konkreten Schauplätzen der arabischen Revolutionen. Dieser Band stellt aus akteurzentrierter Perspektive die Frage, ob und wie durch Konstruktion, Performanz und Aneignung spezifischer Räume und Orte generationelle Deutungsmuster generiert werden. Mit de Certeau soll also der Frage nachgegangen werden, inwiefern generationelle Prozesse dem Raum »eine Richtung geben, ihn verzeitlichen«. Aus dem Inhalt: Alyssa Howards: The Frontier in Space and Time. Landscapes and Generationality in the Nineteenth-Century German Eastern Frontier Novel and the American Western Frontier Tilmann Siebeneichner: Von Langemarck zur ›Nacht der langen Messer‹. Zum Generationenkonflikt in der Weimarer Republik Ines Langelüddecke: »Brandenburger Friedhofsfreunde« – Die Rückkehr der Adligen aufs Land
Die Herausgeber Söhnke Grothusen, geb. 1983, studierte Deutsche Philologie, Wirtschafts- und Sozialpsychologie sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Göttingen und Paris. Promoviert seit 2011 am DFG-Graduiertenkolleg »Generationengeschichte« über den Zusammenhang von Werten und Vergemeinschaftung in deutschen und russischen Entwicklungsromanen des 19. Jahrhunderts. Vânia Morais, geb. 1983, studierte Literatur- und Sprachwissenschaft an der Universität Porto, Portugal, sowie Medienwissenschaft an der Universität Erfurt. Sie promoviert am DFG-Graduiertenkolleg »Generationengeschichte« in Göttingen über die Filmästhetik des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar. Hagen Stöckmann, geb. 1984, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zeitgeschichtlichen Arbeitskreis Niedersachsen an der Universität Göttingen. Nach dem Studium in Göttingen und Bergamo promoviert er mit einer Arbeit zu Erziehungsstilen und Elitenbildung zwischen 1920 und 1960.
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Geschichte
Benjamin Möckel Erfahrungsbruch und Generationsbehauptung Die ›Kriegsjugendgeneration‹ in den beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften Die ›Kriegsjugendgeneration‹ in der BRD und der DDR: »skeptische Generation« versus »Aufbaugeneration«. Benjamin Möckel Erfahrungsbruch und Generationsbehauptung Die ›Kriegsjugendgeneration‹ in den beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften
Göttinger Studien zur Generationsforschung, Bd. 16. Herausgegeben von Dirk Schumann ca. 435 S., ca. 5 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1581-5 auch als E-Book Oktober WG 1557
Der Autor Benjamin Möckel, geb. 1983, studierte Geschichte und Philosophie in Göttingen. Seine Dissertation entstand am DFGGraduiertenkolleg »Generationengeschichte« in Göttingen und am University College London. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Jena.
Ob Günter Grass, Martin Walser oder Jürgen Habermas: Die Jugendjahrgänge des Zweiten Weltkriegs bilden bis heute eine der politisch wirkmächtigsten Generationen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Folgt man der gängigen Interpretation, so war es vor allem die gemeinsame Erfahrung von Nationalsozialismus und Krieg, die das generationsstiftende Moment dieser Jahrgänge bildete. Durch die Erfahrung des Krieges desillusioniert, erschien diese Generation den politischen Neuanfang symbolisch zu repräsentieren. Benjamin Möckel untersucht diese Zuschreibung erstmals anhand zeitgenössischer Tagebücher und anderer Selbstzeugnisse. Es zeigt sich, dass in den individuellen Erzählungen der Krieg nur selten als Generationserfahrung wahrgenommen wurde, und viele Protagonisten erst in der Nachkriegszeit die Vorstellung einer gemeinsamen Generationserfahrung zur Interpretation der eigenen Erinnerungen aufgriffen.
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Liberalismus als Feindbild
Liberalismus als ideologisches und politisch-praktisches Feindbild.
Liberalismus als Feindbild Herausgegeben von Ewald Grothe und Ulrich Sieg ca. 304 S., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1551-8 auch als E-Book Juni WG 1730
Seit dem frühen 19. Jahrhundert zählt der Liberalismus zu den politischen Weltsichten, welche die Wirklichkeit nachhaltig veränderten. Dementsprechend viele Gegner hatte er, die ihn erbittert attackierten und sich gern als Sachwalter des Bestehenden präsentierten. So gewann der Liberalismus auch eine erstaunliche Intensität und Dauer als ideologisches Feindbild. Viele Modernisierungsverlierer des langen 19. Jahrhunderts betrachteten den an Wissenschaft und Fortschritt orientierten Liberalismus als übermächtigen Gegner. Im »Zeitalter der Extreme« (E. Hobsbawm) besaß der Liberalismus als Feindbild eine geradezu allgegenwärtige Präsenz. Diesem in der Forschung bisher wenig ausgeleuchteten Phänomen, dessen aktuelle politische Bedeutung überdies auf der Hand liegt, widmen sich die Beiträge des Bandes. Mit Beiträgen von Andreas Fahrmeir, Jürgen Frölich, Ewald Grothe, Jens Hacke, Peter Hoeres, Andrea Hopp, Wolther von Kieseritzky, Hans-Christof Kraus, Wolfgang Kraushaar, Reinhard Mehring, Anne C. Nagel, Klaus Ries, Ulrich Sieg.
Die Herausgeber Ewald Grothe, geb. 1961, Historiker, ist Leiter des Archivs des Liberalismus der FriedrichNaumann-Stiftung und Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Wuppertal. Veröffentlichungen u. a.: Zwischen Geschichte und Recht. Deutsche Verfassungsgeschichtsschreibung 1900 –1970 (2005). Ulrich Sieg, geb. 1960, Historiker, ist Professor an der Universität Marburg. 2000 hat er den Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands erhalten. Veröffentlichungen u. a.: Geist und Gewalt. Deutsche Philosophen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus (2013); Deutschlands Prophet. Paul de Lagarde und die Ursprünge des modernen Antisemitismus (2007).
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Geschichte
Forschungen zur Medizin im Nationalsozialismus Vorgeschichte – Verbrechen – Nachwirkungen Neue Untersuchungen über Voraussetzungen, Geschichte und Folgen der Medizin im Nationalsozialismus.
Forschungen zur Medizin im Nationalsozialismus Vorgeschichte – Verbrechen – Nachwirkungen Herausgegeben von Alfred Fleßner, Uta George, Ingo Harms und Rolf Keller Schriftenreihe der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Bd. 3 ca. 288 S., ca. 5 Abb., brosch. ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1407-8 auch als E-Book September WG 1556
Die Herausgeber Alfred Fleßner, geb. 1960, freiberuflicher Historiker und Politologe, arbeitet an der Forschungsstelle Geschichte der Gesundheits- und Sozialpolitik an der Universität Oldenburg, Uta George, geb. 1963, Soziologin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Psychiatrie im Nationalsozialismus, Gedenkstättenpädagogik. Ingo Harms, geb. 1950, Mitbegründer der Gedenkstätte für die Opfer des NS-Krankenmordes Alte Pathologie, Karl-Jaspers-Klinik Wehnen. Rolf Keller, geb. 1956, ist seit 2004 als Abteilungsleiter in der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Celle tätig.
Während der NS-Herrschaft erfolgte eine Radikalisierung der medizinischen Behandlung bis hin zu Zwangssterilisationen und Massenmord. Vorbereitet wurde diese Entwicklung bereits in den Jahrzehnten zuvor in den Diskursen über das »lebensunwerte Leben«. Die dabei geprägten Denkmuster und Menschenbilder sind bis heute nicht vollständig überwunden. Aus dem Inhalt: Maria Hermes: Die Psychiatrie im Ersten Weltkrieg als Vorläufer der nationalsozialistischen Psychiatrie am Beispiel des Bremer St. Jürgen-Asyls Ingo Harms: Paul Eden – Ein Oldenburger Arzt im Dienst der nationalsozialistischen »Erbgesundheitspolitk« Alfred Fleßner: Tuberkulose und Krankenmord in Oldenburg Raimond Reiter: Niedersächsische Denkschriften gegen »Euthanasie«-Morde Ingo Harms: Medizinische Verbrechen und die Entnazifizierung der Ärzte im Land Oldenburg Klaus Dörner: NS-Medizin und die »Stunde Null« Margret Hamm: Zwangssterilisierte und »Euthanasie«-Geschädigte in ihrem Ringen um Anerkennung und Entschädigung Hedwig Thelen: Opferbiographien in der Gedenkstätte Wehnen Carola S. Rudnick: Historisch-politische Bildungsarbeit an Orten der NSPsychiatrie und »Euthanasie« Gerrit Hohendorf: Die aktuelle Debatte um die Sterbehilfe und die historische Erfahrung
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Reinhard Rürup Der lange Schatten des Nationalsozialismus Geschichte, Geschichtspolitik und Erinnerungskultur Einer der renommiertesten deutschen Zeithistoriker schreibt über Geschichte und Nachgeschichte des NS-Regimes. Reinhard Rürup Der lange Schatten des Nationalsozialismus Geschichte, Geschichtspolitik und Erinnerungskultur
Mit einem Vorwort von Stefanie Schüler-Springorum ca. 256 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1530-3 auch als E-Book Juni WG 1557
Die langjährigen Erfahrungen des Autors im Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus bilden die Grundlage dieses Bandes. Reinhard Rürup stellt die historischen Ereignisse und Prozesse, die für ein angemessenes Verständnis des NS-Regimes besonderes Gewicht haben, ebenso präzise wie anschaulich dar: von der »Machtergreifung« und der »Bücherverbrennung« bis zur Verfolgung und Ermordung der Juden und dem Eroberungs- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Ebenso widmet sich Rürup der in den letzten Jahren immer stärker diskutierten Frage nach dem Umgang der Deutschen mit der Geschichte von 1945 bis in die unmittelbare Gegenwart. Dabei geht es nicht zuletzt um die Kontroversen über die »Wehrmachtsausstellung«, die »Goldhagen-Debatte« oder den 8. Mai 1945 als »Tag der Befreiung«. Der einleitende Essay zur europäischen Diktaturgeschichte im 20. Jahrhundert und eine abschließende vergleichende Studie über den Zweiten Weltkrieg und den Mord an den Juden in der Geschichtspolitik und Erinnerungskultur erweitern den Blick auf die deutsche Geschichte auf eine internationale Perspektive.
Der Autor Reinhard Rürup, geb. 1934, emeritierter Professor für Neuere Geschichte an der TU Berlin; Forschungen zur Politik- und Sozialgeschichte, Wissenchafts- und Kulturgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts; langjähriger wissenschaftlicher Direktor der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Schicksale und Karrieren. Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher (2008); Deutsche – Juden – Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart (2006); Deutschjüdische Geschichte in der Neuzeit (Mithg. 1996).
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Geschichte
Florian Greiner Wege nach Europa Deutungen eines imaginierten Kontinents in deutschen, britischen und amerikanischen Printmedien, 1914 –1945 Europavorstellungen in der Epoche der Weltkriege – eine alternative Vorgeschichte der europäischen Integration nach 1945.
Florian Greiner Wege nach Europa Deutungen eines imaginierten Kontinents in deutschen, britischen und amerikanischen Printmedien, 1914 –1945
Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert, Bd. 1. Herausgegeben von Frank Bösch und Christoph Classen ca. 528 S., ca. 20 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1502-0 auch als E-Book Juli WG 1556
Über die Reihe Die Reihe »Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert« widmet sich mediengeschichtlichen Studien, die zugleich gesellschaftsgeschichtliche Fragen des 20. Jahrhunderts thematisieren. Sie zeigt wie Medien dazu beitrugen, maßgebliche gesellschaftliche Deutungen aufzubringen und soziale Veränderungen anzustoßen. Der Autor Florian Greiner, geb. 1981, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg. Forschungsschwerpunkte in der europäischen und amerikanischen Medien- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Veröffentlichungen zur Geschichte der europäischen Idee und Integration.
Spezifische Europabilder zwischen 1914 und 1945 waren keinesfalls auf politische Räume beschränkt. Sie waren in vielfältigen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen auszumachen und traten oftmals in eher alltäglichen Kontexten auf. Florian Greiner untersucht deutsche, britische und amerikanische Printmedien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf diesen Sachverhalt hin, um im Vergleich zur bisherigen vorwiegend ideengeschichtlichen Forschung deutlich stringenter öffentlichen Wahrnehmungen und Konstruktionen von Europa nachzuspüren. Unter Berücksichtigung der thematischen Bandbreite der Presseberichterstattung kann Greiner zeigen, dass sich »Europa« sukzessive zu einem Erfahrungsbegriff entwickelte, der den Zeitgenossen bereits deutlich präsenter war als gemeinhin angenommen.
Geschichte
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Ariane Brill Abgrenzung und Hoffnung »Europa« in der deutschen, britischen und amerikanischen Presse, 1945 –1980 Europavorstellungen in Zeiten transnationaler Kommunikation. Ariane Brill Abgrenzung und Hoffnung »Europa« in der deutschen, britischen und amerikanischen Presse, 1945 –1980
Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert, Bd. 2. Herausgegeben von Frank Bösch und Christoph Classen ca. 304 S., ca. 13 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 36,– (D); € 37,– (A) ISBN 978-3-8353-1537-2 auch als E-Book September WG 1557
Die Bedeutung von »Europa« veränderte sich im 20. Jahrhundert fortlaufend. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand es politisch für die Vision eines friedlich geeinten Kontinents, wurde aber in erster Linie auf »Westeuropa« bezogen. Bislang wurden Europavorstellungen vor allem an politischen und intellektuellen Debatten ausgemacht. Ariane Brill analysiert dagegen die öffentlichen Vorstellungen, die Journalisten breitenwirksam in drei Ländern aufbrachten: Sie entstanden durch eine transnationale gesellschaftliche Kommunikation, deren Zuschreibungen sich von ideengeschichtlichen Entwürfen durchaus unterschieden. Neben politischen Diskursen über Europa werden Imaginationen im Feld der Kultur, des Sports und des Tourismus untersucht und charakteristische Schlüsselbegriffe und Narrative deutlich. Dabei zeigt die Studie, dass »Europa« stets mit Hoffnung verbunden war, aber ebenso mit der Abgrenzung zum außer- sowie innereuropäischen »Anderen«.
Die Autorin Ariane Brill, geb. 1983, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und arbeitet im Forschungsverbund »Lost in Translation. Europabilder und ihre Übersetzungen«.
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Geschichte
Hochschulen und Politik in Niedersachsen nach 1945
Ein Überblick über die Hochschulgeschichte Niedersachsens und Bremens in der Nachkriegszeit.
Hochschulen und Politik in Niedersachsen nach 1945 Herausgegeben von Detlef Schmiechen-Ackermann, Hans Otte, Wolfgang Brandes Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 274 136 S., geb., Schutzumschlag € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1535-8 auch als E-Book Sofort lieferbar WG 1557
Die Herausgeber Detlef Schmiechen-Ackermann, geb. 1955, ist apl. Professor am Historischen Seminar der Universität Hannover und Sprecher des Arbeitskreises für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Hans Otte, geb. 1950, ist Direktor des Landeskirchlichen Archivs Hannover, apl. Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen und Vorsitzender der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte. Wolfgang Brandes, geb. 1956, ist Stadtarchivar in Bad Fallingbostel und Schriftführer des Arbeitskreises für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen.
Gerade in Niedersachsen und Bremen lassen sich wichtige Entwicklungen in der Hochschulpolitik aufzeigen, vom Umgang mit der NS-Vergangenheit bis hin zur Bildungsexpansion der 1970er Jahre und der Etablierung einer vielfältigen Hochschullandschaft. Aus dem Inhalt: Detlef Schmiechen-Ackermann: Hochschulen und Politik nach 1945 – ein wichtiges zeithistorisches Thema im landesgeschichtlichen Kontext Frauke Steffens: Zum Umgang mit der NS-Vergangenheit an der Technischen Hochschule Hannover in den ersten Nachkriegsjahren Anne Schmedding: Die »Braunschweiger Schule«. Architektenausbildung an der TU/TH Braunschweig Oliver Schael: Das gescheiterte Reformexperiment der »Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft« in Wilhelmshaven-Rüstersiel Kerstin Thieler: Die Entziehung von Doktortiteln an der Georg-August-Universität Göttingen im »Dritten Reich« und der lange Prozess der Rehabilitierung nach 1945 Matthias Martens: Die Institutionalisierung von historischer Landesforschung in Niedersachsen Anna Berlit-Schwigon: 1968 in Hannover Birte Gräfing: Die Bremer Universität – Gründung und Aufbauzeit
Geschichte
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Juden in Niedersachsen auf dem Weg in die bürgerliche Gesellschaft Vorträge des Arbeitskreises Geschichte der Juden in der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen Juden in Niedersachsen auf dem Weg in die bürgerliche Gesellschaft Vorträge des Arbeitskreises Geschichte der Juden in der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen
Jüdisches Bürgertum im 19. Jahrhundert – grundlegende Fragen regional beantwortet.
Herausgegeben von Werner Meiners und Herbert Obenaus Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 275 260 S., 47 Abb., geb., Schutzumschlag € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1533-4 Sofort lieferbar WG 1555
Die Herausgeber
In der Geschichte der deutschen Juden gilt das 19. Jahrhundert als Epoche der Emanzipation und Verbürgerlichung. Doch was bedeuteten diese Prozesse ganz konkret für Angehörige jüdischer Familien? Inwiefern glückte die »Erfolgsgeschichte«, und wo stieß sie an ihre Grenzen? In dem vorliegenden Band wird diesen Fragen anhand regionaler Fallstudien vorwiegend aus dem Königreich und der preußischen Provinz Hannover nachgegangen. Aus dem Inhalt: Sibylle Obenaus: Die ersten jüdischen Advokaten im Königreich Hannover Andreas Brämer: Zur Situation jüdischer Lehrer in Hannover Hans-Dieter Schmid: Die hannoverschen Bnai Brith-Logen. Hans-Dieter Schmid: Der hannoversche Bankier Moritz Simon als Stifter Frank Ehrhardt: Der Industrielle Max Jüdel als Stifter und Mäzen in Braunschweig Herbert Reyer: Jüdische Stifter und »Wohltäter« in Hildesheim Ulrich Knufinke: Wandlungen jüdischer Friedhöfe und ihrer Bauwerke Katrin Kessler: Die Reform des jüdischen Gottesdienstes Christine G. Krüger: Nationale und bürgerliche Selbstbeschreibungen deutscher und französischer Juden Till van Rahden: Juden und die Ambivalenzen der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland von 1800 bis 1933
Werner Meiners, geb. 1946, ist Lehrer im Ruhestand und war Sprecher des Arbeitskreises Geschichte der Juden in der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Veröffentlichungen u. a.: Konversionen von Juden zum Christentum in Nordwestdeutschland (Hg., 2009); Nordwestdeutsche Juden zwischen Umbruch und Beharrung. Judenpolitik und jüdisches Leben im Oldenburger Land bis 1827 (2001). Herbert Obenaus, geb. 1931, ist emeritierter Professor am Historischen Seminar der Universität Hannover und war Vorsitzender der Wissenschaftlichen Beiräte der Gedenkstätte Bergen-Belsen sowie für die Förderung der Gedenkstättenarbeit in Niedersachsen. Veröffentlichungen u. a.: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen (Hg., 2005); Landjuden in Nordwestdeutschland (Hg., 2005).
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Geschichte
Jessica Cronshagen Einfach vornehm Die Hausleute der nordwestdeutschen Küstenmarsch in der Frühen Neuzeit Anatomie einer bäuerlichen Elite in der Frühen Neuzeit.
Jessica Cronshagen Einfach vornehm Die Hausleute der nordwestdeutschen Küstenmarsch in der Frühen Neuzeit
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 276 ca. 272 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1579-2 auch als E-Book September WG 1555
Die Autorin Jessica Cronshagen, geb. 1980 in Bremen, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Oldenburg.
Nicht nur Adel und Patrizier herrschten in der Frühen Neuzeit. In ländlichen Gebieten mit geringer Adelspräsenz lag die Gestaltung der sozialen Ordnung weitgehend in bäuerlicher Hand. Die »Herrscher« im Dorf waren reiche Bauernfamilien, die es verstanden, ihre Stellung über Jahrhunderte zu behaupten. Eine solche lokale Elite bildete die bäuerliche Oberschicht in den friesischen Marschgebieten zwischen niederländischer Grenze und Wesermündung. Jessica Cronshagen untersucht, was die besondere Stellung der »Hausleute« im 17. und 18. Jahrhundert ausmachte: in der Heirats- und Vererbungspraxis, in der dörflichen Politik und Ökonomie sowie in der Bildung und Religion. Den Schlüssel zur Macht bot nicht zuletzt die Repräsentation: Die Selbstinszenierung schuf erst die sonst nicht institutionalisierte Gruppe, deren Eigen- und vor allem Fremdwahrnehmung den Zugang zu Heiratskreisen, Bodenmärkten und Krediten entscheidend beeinflusste. Über die niedersächsische Landesgeschichte hinaus leistet die Autorin einen wichtigen Beitrag zur Agrargeschichte sowie zur Entstehung und Entwicklung frühneuzeitlicher lokaler Hierarchien.
Geschichte
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Hannover, Großbritannien und Europa Erfahrungsraum Personalunion 1714–1837
Hannover, Großbritannien und Europa Erfahrungsraum Personalunion 1714 –1837
Zum 300. Jahrestag der Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien – 123 Jahre deutsch-britischer Geschichte von Sophie bis Victoria.
Herausgegeben von Ronald G. Asch Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 277 ca. 432 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1584-6 September WG 1555
Aus dem Inhalt: Gerd van den Heuvel: Sukzession, Konfession und Gleichgewicht der Mächte bei Gottfried Wilhelm Leibniz Christoph Kampmann: Der Act of Settlement und die widerstreitenden Deutungen der Protestant Succession Siegrid Westphal: Die englische Sukzession im Schatten des Badener Friedens von 1714 Thomas Riis: Denmark and the Oldenburg Monarchy Hans-Jürgen Bömelburg: Die Wettiner in Polen-Litauen Martin Wrede: Die Welfen im Reich T.C.W. Blanning: Die Hannoveraner Monarchie und ihre Repräsentationskultur G. M. Ditchfield: Entwürfe und Ideale monarchischer Herrschaft unter Georg III. und Georg IV Justin Champion: The Electress Sophia Andrew Thompson: England als Schutzmacht der deutschen Protestanten Marian Füssel: Der Siebenjährige Krieg in Nordwestdeutschland Jasper Heinzen: Die Königlich Deutsche Legion Thomas Biskup: Das Haus Hannover, das britische Empire und die Naturgeschichte Margit Schulte-Beerbühl: Verborgene Handelsnetze während der Napoleonischen Kriege Christine van den Heuvel: Hannover und Großbritannien am Ende der Personalunion
Der Herausgeber Ronald G. Asch, geb. 1953, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Freiburg, Mitglied mehrerer Historischer Kommissionen und Akademien sowie des Beirates für die Niedersächsische Landesausstellung 2014.
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Geschichte
Jüdisches Leben zwischen Ost und West Neue Beiträge zur jüdischen Geschichte in Schlesien
Über die wichtige Rolle der schlesischen Juden in der deutsch-polnisch-jüdischen Geschichte.
Jüdisches Leben zwischen Ost und West Neue Beiträge zur jüdischen Geschichte in Schlesien Herausgegeben von Andreas Brämer, Arno Herzig und Krzysztof Ruchniewicz Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 44
ca. 608 S., ca. 120, z.T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 46,– (D); € 47,30 (A) ISBN 978-3-8353-1015-5 September WG 1558
Die Herausgeber Andreas Brämer, geb. 1964, Judaist und Historiker, stellvertretender Direktor am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. Arno Herzig, geb. 1937, ab 1979 Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Frühe Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Krzysztof Ruchniewicz, geb. 1967, Historiker, Studium der Geschichte und osteuropäischen Geschichte an den Universitäten in Wroclaw, Saarbrücken und Marburg; 2009 außerordentlicher Professor der Universität Wroclaw; 2013 Titularprofessor; Direktor des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wroclaw (2002 –2007 und seit 2009).
Der Schwerpunkt der Beiträge in diesem Band liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. In diesem Zeitraum durchliefen die schlesischen Juden einen eindrucksvollen Akkulturationsprozess. Untersucht wird zudem der Neubeginn einer jüdischen Geschichte in dem seit 1945 polnischen Schlesien. Die umfangreiche bibliographische Kommentierung dokumentiert die Intensivierung der Forschung zur Geschichte der Juden in Schlesien vor allem nach 1989, die gleichermaßen den Bemühungen von deutschen und polnischen Wissenschaftlern geschuldet ist. Aus dem Inhalt: Ingo Loose: Die Juden in der Wirtschaft Schlesiens Andreas Brämer: Religiöse Entwicklungen Kirsten Heinsohn: Deutsche Juden in Oppeln Michael M. Meyer: Leo Baeck und Schlesien Knut Bergbauer: Jüdische Jugendbewegung in Breslau Maciej Łagiewski: Der alte jüdische Friedhof in Breslau Stefanie Schüler-Springorum / Knut Bergbauer: Zwei jüdische Sozialisten Jan Doktór / Magdalena Bendowska: Der jüdische Buchdruck in Schlesien Urszula Bonter: Die Breslauer Verlagsbuchhandlung von S. Schottlaender Jerzy Krzysztof Kos: Schlesische Synagogen Małgorzata Stolarska-Fronia: Jüdische Künstler aus Breslau Małgorzata Ruchniewicz / Krzysztof Ruchniewicz: Juden in Niederschlesien nach 1945
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Monika Preuß »sie könten klagen, wo sie wollten« Möglichkeiten und Grenzen rabbinischen Richtens in der frühen Neuzeit Wie verändert sich unser Blick auf jüdische Gerichtsbarkeit, wenn wir sie als selbstverständlichen Teil vormoderner Gerichtsbarkeit betrachten? Monika Preuß »sie könten klagen, wo sie wollten« Möglichkeiten und Grenzen rabbinischen Richtens in der frühen Neuzeit
Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 43 ca. 160 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1532-7 auch als E-Book Juni WG 1555
Gerichtsbarkeit war bis weit ins 19. Jahrhundert in den deutschen Staaten ein komplexes System. Eine Vielzahl unterschiedlicher Rechte und zum Richten befugter Amtsträger existierten nebeneinander. Monika Preuß betrachtet jüdisches Recht in der vorliegenden Arbeit als eines von vielen Rechten, mit dessen Durchsetzung unterschiedliche Amtsträger, jüdische wie nichtjüdische, betraut waren. Im 18. Jahrhundert wurde die Verwaltung immer stärker zentralisiert. Die Neuorganisation eines so hochkomplexen, durch Ausnahmen, Überschneidungen und mangelnde Infrastruktur gekennzeichneten Systems führte zwangsläufig zu Versuchen, den eigenen Zuständigkeitsbereich zu erhalten oder gar zu erweitern. Am Beispiel der Reichsstadt Frankfurt und des Hochstifts Würzburg werden im vorliegenden Buch solche Konkurrenzsituationen dargestellt und Grenzen und Möglichkeiten jüdischer Amtsträger beschrieben, innerhalb eines sich ändernden Gerichtswesens zu agieren.
Die Autorin Monika Preuß, geb. 1960, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Heidelberg. Veröffentlichungen zur jüdischen Kulturgeschichte der frühen Neuzeit; u. a. Gelehrte Juden. Lernen als Frömmigkeitsideal in der frühen Neuzeit (2007).
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Freilegungen Transiträume: Displaced Persons
Der ITS bewahrt in seinem von der UNESCO als Weltdokumentenerbe anerkannten Archiv Millionen Unterlagen zu Überlebenden von Holocaust, Zwangsarbeit und NS-Verfolgung.
Freilegungen Transiträume: Displaced Persons Herausgegeben von Rebecca Boehling, Susanne Urban und René Bienert Jahrbuch des International Tracing Service, Bd. 3. Herausgegeben i. A. des International Tracing Service Bad Arolsen
Die Herausgeber Rebecca Boehling ist seit Januar 2013 Direktorin des ITS. Sie ist derzeit beurlaubt von der University of Maryland, wo sie seit 1989 Professorin für Neuere deutsche Geschichte, Jüdische Studien und Geschlechterstudien ist. Mitautorin von Life and Loss in the Shadow of the Holocaust (Cambridge University Press, 2011). Susanne Urban, seit 2009 Leiterin des Bereichs Forschung und Bildung im ITS Bad Arolsen. Von 2004 bis 2009 war sie Mitarbeiterin in Yad Vashem in Jerusalem, zuvor u.a. am Jüdischen Museum in Frankfurt am Main. 2000 Promotion an der Uni Potsdam / Moses-Mendelssohn-Zentrum. Forschungsschwerpunkte: Displaced Persons, Erinnerungsstrukturen an den Holocaust. René Bienert, studierte Soziologie, Kulturgeschichte und Volkskunde an der Friedrich-SchillerUniversität in Jena. Seit Anfang 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bereichs Forschung und Bildung im ITS Bad Arolsen. Forschungsschwerpunkte: Displaced Persons, Verfolgung »Asozialer« im Nationalsozialismus.
ca. 400 S., ca. 25 Abb. brosch. ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1574-7 auch als E-Book September WG 1556
Die Forschungs- und Bildungsabteilung des International Tracing Service (ITS) entwickelt seit 2009 Projekte zu verschiedenen Themenschwerpunkten. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit den Displaced Persons (DPs) – jenen Menschen, die als Überlebende der NS-Verfolgung und des Holocaust von den Alliierten befreit wurden. Im ITS-Archiv befinden sich sehr unterschiedliche Dokumente zu den DPs: Registrierungen, Auswanderungsgesuche und umfassende Darstellungen ihrer Verfolgungsgeschichte bis hin zu Passagierlisten, die von ihrem Neuanfang in den USA, Israel, Australien oder Südamerika zeugen. Das vorliegende Jahrbuch begleitet zugleich die Wanderausstellung des ITS zu den Displaced Persons. Aus dem Inhalt: Anna Andlauer: Kinderzentrum Indersdorf Thomas Rahe: Polnische und jüdische Displaced Persons im DP-Camp BergenBelsen Suzanne Rutland: Australian DP-politics between 1945 and 1955 Ada Schein: Medical Rehabilitation of Holocaust Survivors in the DP camps in Germany
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Alain Schnapp Was ist eine Ruine? Entwurf einer vergleichenden Perspektive
Alain Schnapp Was ist eine Ruine? Entwurf einer vergleichenden Perspektive
Ein Essay zur Weltgeschichte der Ruinen.
Aus dem Französischen übersetzt von Andreas Wittenburg Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge, Bd. 7. Herausgegeben von Bernhard Jussen und Susanne Scholz ca. 80 S., ca. 10 Abb., brosch. ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1569-3 auch als E-Book Oktober WG 1559
Alain Schnapps Essay entwirft eine Universalgeschichte der Ruinen. In globaler Perspektive blickt er auf die unvermeidliche Beziehung, die jede Zivilisation mit den Ruinen unterhält. Manche von ihnen vertrauen darauf, dass riesige Monumente dafür sorgen werden, die Erinnerung zu bewahren, andere verlassen sich mehr auf den Zauber und die Kraft der Poesie, wie im Falle der Dichter des antiken Griechenlands, um die Erinnerung an das Geschehene wach zu halten. Dieser Essay ist ein Versuch, eine vergleichende Geschichte der Ruinen des Alten Orients, der griechisch-römischen Antike und der chinesischen Welt zu schreiben.
Der Autor Alain Schnapp, geb. 1946, ist Professor für Klassische Archäologie an der Université Paris I, Leiter der Abteilung »Kunstgeschichte und Archäologie« und Generaldirektor des »Institut National d‘Histoire de l‘Art«, Paris. Er war Visiting Fellow in Princeton, Overseas Fellow am Churchill College in Cambridge und Scholar am Getty Research Center, Santa Monica. 2007 war Alain Schnapp Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Die Entdeckung der Vergangenheit: Ursprünge und Abenteuer der Archäologie (2009).
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Geschichte
Kriegführung und Hunger 1939 –1945 Zum Verhältnis von militärischen, wirtschaftlichen und politischen Interessen In welchem Verhältnis stehen die deutschen Massenverbrechen zur Kriegführung und Hungerpolitik während des Zweiten Weltkriegs?
Kriegführung und Hunger 1939 –1945 Zum Verhältnis von militärischen, wirtschaftlichen und politischen Interessen Herausgegeben von Christoph Dieckmann und Babette Quinkert Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Bd. 30 ca. 288 S.,ca. 10 Abb., brosch. ca. € 20,– (D); € 20,60 (A) ISBN 978-3-8353-1492-4 auch als E-Book September WG 1556
Die Herausgeber Christoph Dieckmann, geb. 1960, Studium in Göttingen, Jerusalem und Hamburg; seit 2005 Lehrauftrag für moderne europäische Geschichte an der Keele University, (GB); 2011 – 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut. Veröffentlichungen u. a.: Deutsche Besatzungspolitik in Litauen 1941 –1944 (2011). Babette Quinkert, geb. 1963, Studium in Osnabrück und Berlin; seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Museum, Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Propaganda und Terror in Weißrussland 1941 –1944. Die deutsche ›geistige‹ Kriegführung gegen Zivilbevölkerung und Partisanen (2009).
Von den etwa 13 Millionen Opfern deutscher Massenverbrechen zwischen 1933 und 1945 starben die meisten während des Zweiten Weltkrieges. Der regionale Schwerpunkt dieser Verbrechen lag in Osteuropa. Der Band fragt nach dem Verhältnis von Kriegführung und Massenverbrechen. Da ein wesentlicher Teil dieser Verbrechen während des Krieges eng mit Hunger und selektiver Nahrungsmittelpolitik verknüpft war, wird der Faktor Hunger in diesem Band besonders betont. Aus dem Inhalt: David Stahel über die deutsche Kriegführung gegen die Sowjetunion 1941 Christoph Dieckmann zu Herangehensweisen und Methoden, das Verhältnis von Kriegführung und Hungerverbrechen zu untersuchen Nick Terry über die Praxis der Heeresgruppe Mitte 1943 /44 mit Blick auf die zivilen Opfer Babette Quinkert über die Veränderungen der Agrarpropaganda im Zusammenhang mit der deutschen Hungerpolitik und -praxis Gesine Gerhard zur Biographie Herbert Backes Philipp Rauh über die Morde an Psychiatriepatienten Rolf Keller über die Morde an sowjetischen Kriegsgefangenen im Deutschen Reich Shannon Fogg zu den Auswirkungen des Nahrungsmittelmangels in französischen Provinzen
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Die Linke im Visier Zur Errichtung der Konzentrationslager 1933
Die Linke im Visier Zur Errichtung der Konzentrationslager 1933
Die frühen Konzentrationslager und ihre Bedeutung für die Verfolgung der politischen Linken.
Herausgegeben von Nikolaus Wachsmann und Sybille Steinbacher Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 14. Herausgegeben i. A. der Stadt Dachau und des Jugendgästehauses Dachau / Max-MannheimerStudienzentrum von Sybille Steinbacher ca. 280 S., ca. 3 Abb., brosch. ca. € 20,– (D); € 20,60 (A) ISBN 978-3-8353-1494-8 auch als E-Book Oktober WG 1556
Die Herausgeber
Die Linke stand schon in der Weimarer Republik im Visier von Hitlers Anhängern. An die Macht gekommen, errichteten die Nationalsozialisten umgehend die ersten Konzentrationslager – in Militärgebäuden, Turnhallen, Gefängnissen, stillgelegten Fabriken, einstigen Rittergütern oder ausgedienten Schiffen. Die Autorinnen und Autoren untersuchen die Verfolgung von Kommunisten und Sozialdemokraten und fragen nach den spezifischen Bedingungen der Lagerhaft und der gesellschaftspolitischen Funktion der frühen Konzentrationslager. Wie instrumentalisierten die Nationalsozialisten politische Gewalt? Welche Funktion hatten die SA und die SS? Gibt es einen Zusammenhang zwischen ihrer Verfolgung und bereits länger wirksamen politischen Vorbehalten gegen die Linke? Aus dem Inhalt: Paul Moore: »Noch nicht mal zu Bismarcks Zeiten.« Die öffentliche Meinung in Deutschland und der Terror gegen die Linke Nikolaus Wachsmann: Terror gegen Links: Das NS-Regime und die frühen Lager Dirk Riedel: »Bruderkämpfe« im KZ Dachau. Das Verhältnis zwischen sozialdemokratischen und kommunistischen Häftlingen Kim Wünschmann: Jüdische politische Häftlinge im frühen KZ Dachau. Zementierung des antisemitischen Feindbildes
Nikolaus Wachsmann, geb. 1971, lehrte an den Universitäten Cambridge und Sheffield, ehe er an das Birkbeck College der Universität London ging, wo er Moderne Europäische Geschichte unterrichtet. Autor zahlreicher Studien zum Terror in der NS-Zeit, darunter seine in mehrere Sprachen übersetzte und mit dem Royal Historical Society Gladstone Book Prize ausgezeichnete Studie »Gefangen unter Hitler. Justizterror und Strafvollzug im NS-Staat« (2006). Sybille Steinbacher, geb. 1966, ist Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Wien und Autorin zahlreicher Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus und der Bundesrepublik Deutschland. Wissenschaftliche Stationen führten sie von München an die Universitäten Bochum, Harvard, Jena, Frankfurt am Main und an das Center for Advanced Holocaust Studies am United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C.
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Geschichte
Historische Authentizität
Der Begriff des Authentischen und seine Bedeutung für den Umgang mit der Vergangenheit.
Historische Authentizität Herausgegeben von Martin Sabrow und Achim Saupe ca. 128 S., brosch. ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1529-7 auch als E-Book September WG 1559
Die Herausgeber Martin Sabrow, geb. 1954, ist Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität. Achim Saupe, geb. 1972, ist Koordinator des LeibnizForschungsverbunds Historische Authentizität und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.
Die Beschäftigung mit der Vergangenheit zielt aktuell in einer nie gekannten Deutlichkeit auf historische Authentizität. Sie ist begleitet von der Suche nach dem vermeintlich »Echten« und dem Bestreben, das »Originale« zu erhalten. Dies zeigt sich etwa in der Wertschätzung des »Zeitzeugen«, des »authentischen Ortes« oder des »authentischen Objekts«. Die Erforschung dieses Phänomens und dem damit verbundenen Bestreben zur Autorisierung von Vergangenheit durch Authentisierung stehen im Mittelpunkt des Leibniz-Forschungsverbunds »Historische Authentizität«. Die vorliegende erste Publikation des Forschungsverbunds beschäftigt sich ausgehend von einem transdisziplinären Ansatz u. a. mit der auratischen Aufladung von Museumsdingen und dem Begriff des Weltkulturerbes, dem modernen Authentizitätsbegriff und einem vormodernen Verständnis von Authentizität. Ebenso wird nach den wissenschaftlichen Herausforderungen gefragt, die die zeitgenössische Sehnsucht nach historischer Authentizität aufwirft.
Geschichte
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Maria Theodora von dem Bottlenberg-Landsberg Karl Ludwig Freiherr zu Guttenberg Der konservative Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Maria Theodora von dem Bottlenberg-Landsberg Karl Ludwig Freiherr zu Guttenberg Der konservative Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Ein konservativer katholischer Christ und bayerischer Monarchist im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Stuttgarter StauffenbergGedächtnisvorlesung 2013. Herausgegeben vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg und der Landesstiftung Baden-Württemberg ca. 48 S., Klappenbroschur ca. € 7,90 (D); € 8,20 (A) ISBN 978-3-8353-1522-8 auch als E-Book Juni WG 1556
Als Mitglied des konservativen Widerstandskreises vom 20. Juli 1944 bezahlte Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg sein Eintreten gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben. Seine Tochter, Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg, beleuchtet in einem sehr per sönlichen Text die Weltsicht ihres Vaters, die politisch von nationalistischen, föderalistischen und monarchistischen Motiven geprägt war, aber in erster Linie immer der eines gläubigen Katholiken war. Zu der unvermeidlichen Ambivalenz, die sich aus diesen Prägungen speist, bezieht sie in ihrer Betrachtung kritisch Stellung und zeichnet neben Widersprüchen auch Gemeinsamkeiten und Parallelen zum Gedankengut der Nationalsozialisten nach. Der Text ist gleichwohl eine Verteidigung des konservativen Widerstandes gegen die fortdauernde Kritik, den Akteuren sei nicht an der Demokratie gelegen gewesen. BottlenbergLandsberg plädiert vielmehr dafür, dem Kampf gegen Unrecht und der Bereitschaft für die Würde des Einzelnen ein Opfer zu zahlen, einen nicht minderen Stellenwert beizumessen.
Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg (1902 –1945) war Historiker, Publizist und Mitglied des konservativen Widerstandskreises vom 20. Juli 1944. Die Autorin Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg, geb. 1930, ist promovierte Germanistin und war als Referentin in der katholischen Erwachsenenbildung in Essen tätig. Veröffentlichungen u. a.: Die Weißen Blätter. Eine konservative Zeitschrift im und gegen den Nationalsozialismus (2012), Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg 1902 –1945. Ein Lebensbild (2003), Die »Weißen Blätter« des Karl-Ludwig Freiherrn von und zu Guttenberg. Zur Geschichte einer Zeitschrift monarchistisch-religiöser Opposition gegen den Nationalsozialismus (1990).
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Philosophie
Was ist und wie entsteht demokratische Identität?
Demokratische Identität – ein Gebilde, das aus der Erfahrung des Politischen, aus Empörung und Protest erwächst
Was ist und wie entsteht demokratische Identität? Herausgegeben von Saskia Wendel Preisschriften des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover, Bd. 7. Hg. von Ulrich Hemel und Jürgen Manemann im Auftrag des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover ca. 144 S., brosch. ca. € 19,– (D); € 19,60 (A) ISBN 978-3-8353-1521-1 September WG 1520
Die Preisträger Martin Breul, geb. 1986, wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Katholische Theologie der Universität Köln. Felix Heidenreich, geb. 1973, wissenschaftlicher Koordinator am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart. Matthias Katzer, geb. 1976, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Jena. Die Herausgeberin Saskia Wendel, geb. 1964, Professorin für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln.
»Wir sind das Volk!« – »Wir sind ein Volk!«. Diese Ausrufe der Revolutionsjahre 1989/90 hallen bis heute nach. Sie markieren die Spannung demokratischer Identität: das Hin- und Hergerissensein zwischen dem Ruf nach Partizipation und dem Drang nach Gemeinschaft. Demokratische Identität erscheint als ein Gebilde, das aus der Erfahrung des Politischen, aus Empörung und Protest erwächst. Es kristallisiert sich in demokratischen Lebensformen aus, die stets prekär und fragil bleiben. Die philosophischen Essays in diesem Buch ringen nicht nur mit der Frage, was Demokratie sein soll, sondern auch damit, was demokratische Identität ist und wie sie entsteht. Dabei geht es immer auch um Fragen nach Überzeugungen, die für eine demokratische Identität leitend sind, und nach den Bedingungen der Möglichkeit demokratischer Identität, nach biographischen, sozialen und politischen Prozessen, die die Teilhabe an der Gestaltung des Zusammenlebens möglich machen.
Kulturwissenschaften
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Wallstein Verlag Herbst 2014
Dirk Brietzke und Rainer Nicolaysen Städtisches Geschichtsbewusstsein zwischen Bürgerengagement und Wissenschaft Der Verein für Hamburgische Geschichte 1839 –2014 Eine Darstellung der Entwicklung des Vereins für Hamburgische Geschichte zum 175. Jahrestag seiner Gründung im Jahr 1839. Dirk Brietzke und Rainer Nicolaysen Städtisches Geschichtsbewusstsein zwischen Bürgerengagement und Wissenschaft Der Verein für Hamburgische Geschichte 1839 –2014
ca. 112 S., ca. 30 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1542-6 auch als E-Book Dezember WG 1559
Der Aufschwung des Vereinswesens in den Jahren des Vormärz, die zunehmende Bedeutung eines allgemeinen Geschichtsbewusstseins für die Konstruktion lokaler, regionaler oder nationaler Identitäten und die Etablierung der akademischen Geschichtswissenschaft bilden den Hintergrund, vor dem 1839 der Verein für Hamburgische Geschichte gegründet wurde. Als eine der frühesten Gründungen dieser Art widmete sich der Verein lange vor der Einrichtung der Hamburgischen Universität nicht nur der Erforschung und Vermittlung der Stadtgeschichte, sondern hatte überdies großen Anteil an der Etablierung des Denkmalschutzes sowie an der Gründung des Museums für Hamburgische Geschichte. Die Überblicksdarstellung bietet einen Einblick in die 175-jährige Entwicklung eines der größten deutschen Geschichtsvereine. Zugleich leistet sie einen Beitrag zur allgemeinen Geschichte des Vereinswesens im 19. und 20. Jahrhundert, zur Bürgertumsforschung und zu den außerakademischen Traditionen geschichtswissenschaftlicher Forschung.
Die Autoren Dirk Brietzke, geb. 1964, Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg, stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Hamburgische Geschichte seit 2011; Veröffentlichungen zur Sozial-, Kultur- und Regionalgeschichte der Frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts, insbesondere zur Stadtgeschichte, zur Geschichte des Armenwesens, zur Bürgertumsforschung sowie zur hamburgischen und norddeutschen Regionalgeschichte. Rainer Nicolaysen, geb. 1961, Historiker, Leiter der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte und Professor für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg, Vorsitzender des Vereins für Hamburgische Geschichte seit 2011; Veröffentlichungen zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, zur Geschichte des deutschsprachigen Exils (1933 –1945) und der Remigration, im Bereich der Biographieforschung und zur Hamburgischen Geschichte.
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Kulturwissenschaften
Blicke ! Körper ! Sensationen ! Das Dresdner Wachskabinett und die Kunst
Anatomische Wachsmodelle im Kontext von Schaulust, Medizin, Kunst und Musealisierung.
Blicke ! Körper ! Sensationen ! Das Dresdner Wachskabinett und die Kunst Herausgegeben von Eva Meyer-Hermann im Auftrag des Deutschen Hygiene-Museums Dresden
Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden vom 11. Okt. 2014 bis 12. April 2015.
Die Herausgeberin Eva Meyer-Hermann, geb. 1962, ist Publizistin und Ausstellungsmacherin. Sie ist als promovierte Kunsthistorikerin seit 1991 für Museen und private Institutionen im nationalen und internationalen Kontext tätig. Ausstellungen u. a.: Andy Warhol: Other Voices Other Rooms. Veröffentlichungen u. a.: Mike Kelley (Mithg., 2013).
ca. 256 S., ca. 170, überw. farbige Abb., geb., 21,5 × 27,0 cm ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1544-0 Oktober WG 1559
Im 19. Jahrhundert waren anatomische Wachskabinette sowohl Jahrmarktsattraktionen als auch Instrumente einer populären Gesundheitsaufklärung. Der schonungslose Naturalismus der Modelle bediente dabei gleichzeitig den Voyeurismus und den Wissensdurst des Publikums. Mit dem medialen Fortschritt und der Institutionalisierung der Gesundheitsaufklärung verschwanden zwar die fahrenden Anatomieschauen, doch nicht die Faszination, die von den wächsernen Objekten ausging. Die Ausstellung zeichnet nach, wie sich neugieriges Sehen als eine Quelle selbstreflexiver, menschlicher Erkenntnis erweist. Kernstück ist ein in großen Teilen in Dresden um 1900 gefertigtes anatomisches Wachskabinett. In der Begegnung dieser Objekte mit Werken der Bildenden Kunst wird das Phänomen des Blickes auf den menschlichen Körper im Spannungsfeld von Schaulust und Erkenntnis auch auf die Gegenwart bezogen. Der reich illustrierte Begleitband vereint die Abbildungen dieser erstmals museal präsentierten Objekte mit einem Essay zur Ausstellungskonzeption, einem chronologischen Abriss der Geschichte des Kabinetts sowie zehn interdisziplinären Perspektiven renommierter Autorinnen und Autoren zur kulturhistorischen Bedeutung anatomischer Wachskabinette. Mit Beiträgen u.a. von Christina von Braun, Eva Meyer-Hermann, Irina Podgorny, Lutz Sauerteig, Thomas Schnalke, Monika Steinhauser.
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Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung
Essays und literarische Texte zur Debatte über die Beschneidung.
Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung Herausgegeben von Felicitas Heimann-Jelinek und Cilly Kugelmann ca. 208 S., ca. 80 Abb., geb., ca. 20 × 25 cm ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1576-1 November WG 1559
Im Kontext der aktuellen Debatte um rituelle Beschneidungen in Deutschland zeigt das Jüdische Museum Berlin die Ausstellung »Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung«. Neben religiösen und kulturgeschichtlichen Aspekten der Beschneidung thematisiert die Ausstellung historische und aktuelle antisemitische und islamophobe Haltungen. Außergewöhnliche Objekte aus internationalen Sammlungen und zeitgenössische Accessoires stehen Filmausschnitten, aktuellen Interviews und Installationen gegenüber, die das kontrovers diskutierte Thema kommentieren. Der Begleitband zur Ausstellung bildet die gezeigten Objekte ab und vertieft das Thema durch weiterführende Essays und literarische Texte. Die Autorinnen und Autoren betrachten die Beschneidung aus unterschiedlichen Blickwinkeln, gehen auf ihre Bedeutung in Islam und Judentum ein und analysieren nicht zuletzt die Debatte nach der Verkündung des Kölner Beschneidungsurteils im Sommer 2012. Mit Beiträgen von Yigal Blumenberg, Alfred Bodenheimer, Felicitas Heimann∙ ∙ Jelinek, Ilhan Ilkılıç, Cilly Kugelmann, Gerhard Langer, Thomas Lentes und Texten von Franz Kafka, Philip Roth, Kamal Ben Hameda und anderen.
Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin vom 24. Okt. 2014 bis 1. März 2015.
Die Herausgeberinnen Felicitas Heimann-Jelinek, geb. 1954, ist Judaistin und Kunsthistorikerin, war viele Jahre Chefkuratorin des Jüdischen Museums Wien und ist seit 2011 freiberufliche Kuratorin. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zur materiellen jüdischen Gedächtniskultur. Cilly Kugelmann, geb. 1947, ist Erziehungswissenschaftlerin und seit 2002 Programmdirektorin und Stellvertreterin des Direktors des Jüdischen Museums Berlin.
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Kulturwissenschaften
Claudia Breger Nach dem Sex? Sexualwissenschaft und Affect Studies Über das Spannungsfeld zwischen den Affect Studies des 21. Jahrhunderts und der positivistischen Sexualwissenschaft zur Zeit Magnus Hirschfelds. Claudia Breger Nach dem Sex? Sexualwissenschaft und Affect Studies
Hirschfeld-Lectures, Bd. 5. Herausgegeben von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ca. 64 S., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1461-0 auch als E-Book September WG 1726
Die Autorin Claudia Breger, geb. 1969, ist Professor of Germanic Studies und Chair of Gender Studies an der Indiana University, Bloomington. Veröffentlichungen u. a.: An Aesthetics of Narrative Performance: Transnational Theater, Literature and Film in Contemporary Germany (2012); Szenarien kopfloser Herrschaft – Performanzen gespenstischer Macht. Königsfiguren in der deutschsprachigen Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts (2004).
Leben wir im 21. Jahrhundert »nach dem Sex«? Diese Frage ist in den queer studies vor dem Hintergrund des vielbeschworenen affective turn gestellt worden. Ausgangspunkt von Claudia Bregers Essay ist die Beobachtung, dass die Kategorie des Affekts aktuell ähnlich eingesetzt wird wie die der Sexualität im 20. Jahrhundert (zum Beispiel als subversive Kraft), dabei aber oft gegen das Sexuelle, und insbesondere das theoretische Erbe der Psychoanalyse abgegrenzt wird. Daraus ergibt sich die Herausforderung, Sex(ualität) und Affekt zusammenzudenken. Auf historischer Ebene wird erkundet, ob das Affektive den Sex als moderne Identitätsgrundlage seit dem 20. Jahrhundert partiell tatsächlich abgelöst hat oder ob einer solchen Diagnose aus queerer Perspektive zu widersprechen ist. Auf theoretischer Ebene wird diese Gegenüberstellung zugleich aufgebrochen: Wenn man die verkürzende Erzählform nicht nur der Psychoanalyse, sondern auch der heteronormativen Sexualwissenschaft (vor allem Krafft-Ebings) des Positivismus außen vor lässt, eröffnen sich faszinierende Resonanzen zwischen aktuellen Ansätzen der affect studies und den vielschichtigen Beobachtungen queerer Empfindung bei Hirschfeld und seinen Zeitgenoss/inn/en.
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Robert Beachy »Ich bin schwul« W. H. Auden im Berlin der Weimarer Republik Die »imagined gay community« im Weimarer Berlin: Ein früher Freiraum homosexueller Kultur in Deutschland.
Robert Beachy »Ich bin schwul« W. H. Auden im Berlin der Weimarer Republik
Hirschfeld-Lectures, Bd. 6. Herausgegeben von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ca. 64 S., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1563-1 auch als E-Book September WG 1726
Während seiner Zeit in Berlin 1929 traf der englische Schriftsteller W. H. Auden in der Straßenbahn eine Frau, die mit ihm zu flirten begann. In seinem unpublizierten »Berliner Tagebuch« beschreibt der angehende Dichter seine imaginäre Antwort: »Ich wollte ihr sagen: Ich bin schwul«. Obwohl Auden kaum Deutsch sprach, konnte er jene perfekte Erwiderung in einer Berliner Mundart formulieren. Die Wahl seiner Worte zeigt dabei sein Bewusstsein für die eigene sexuelle Orientierung. Das Weimarer Berlin wird schon lange als Spielplatz sexueller Minderheiten gehandelt. Die Hauptstadtabenteuer ausländischer und auch deutscher Besucher waren jedoch mehr als bloßer »Sex-Tourismus«. Das Berlin zur Zeit der Weimarer Republik war insofern einzigartig, als es Auden, seinen Freunden und Gleichgesinnten wie kein anderer Ort sonst erlaubte, Selbstbewusstsein und Sensibilität zu entwickeln. So boten die lebhafte wissenschaftliche Erforschung der Homosexualität, der juristische Reformaktivismus sowie das offene homosexuelle Milieu mit eigenständigen Medien und eigenem Nachtleben Raum für die Entwicklung einer homosexuellen Identität des Individuums wie auch der »imagined gay community«.
W. H. Auden (1907 –1973), britischer Lyriker und Essayist, lebte in York, Berlin, New York, Oxford und Kirchstetten (Österreich), wo er auch begraben ist. Verhalf Erika Mann durch Scheinheirat zu einem britischen Reisepass. Der Autor Robert Beachy, geb. 1965, Associate Professor für Geschichte am Goucher College (Baltimore, Maryland). Veröffentlichungen u. a.: Gay Berlin: Birthplace of a Modern Identity (erscheint November 2014); Pious Pursuits: German Moravians in the Atlantic World (2007); Who Ran the Cities? Elite and Urban Power Structures, 1750 –1950 (2007); Women in Business and Finance in Nineteenth Century Europe: Rethinking Separate Spheres (2006).
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Romy Langeheine Von Prag nach New York Hans Kohns intellektuelle Biographie Die Biographie bietet erstmalig eine umfassende Darstellung und Interpretation des wechselvollen Denk- und Lebensweges des Historikers Hans Kohn.
Romy Langeheine Von Prag nach New York Hans Kohns intellektuelle Biographie
ca. 272 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1549-5 auch als E-Book Oktober WG 1941
Hans Kohn (1891 –1971) war Zionist, Historiker und Nationalismusforscher. In Prag geboren geriet er 1915 in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 zurückkehrte. Im folgenden Jahrzehnt engagierte er sich in London und Jerusalem für ein binationales Palästina. Anfang der 1930er Jahre sah er dieses Projekt als gescheitert an und emigrierte in die USA, wo er bis zu seinem Lebensende als Hochschullehrer vor allem das Phänomen des Nationalismus komparativ erforschte. Die Autorin Romy Langeheine, geb. 1982, ist Religionswissenschaftlerin und Historikerin. Seit 2012 ist sie als wissenschaftliche Volontärin bei der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora tätig. Ihre Promotion wurde im Leo Baeck Fellowship Programm und von der Gerda Henkel Stiftung gefördert.
Hans Kohn gilt bis heute als einer der Gründungsväter der akademischen Erforschung des Nationalismus. Als »Kohn-Dichotomie« gingen seine Überlegungen in die internationale Forschung ein. Ausgehend von den Kategorien »Ost« und »West«, die weniger als geographische Begriffe, sondern vielmehr als Metaphern zu verstehen sind, unterschied Kohn zwei Formen des Nationalismus: Der westliche Typ beruhe auf den Ideen der Aufklärung des 18. Jahrhunderts und ziele letztlich auf die Einheit der Welt in der Vielfalt. Der östliche Typ hingegen lehne die Aufklärung ab und verkörpere daher irrational und romantisch eine exklusive Weltsicht. Doch Hans Kohn war mehr als nur ein Theoretiker des Nationalismus: Bis zum Ende der 1920er Jahre hatte er sich zu einem der führenden Ideologen und gestaltenden Repräsentanten des deutschsprachigen Zionismus entwickelt, der sich für einen binationalen jüdisch-arabischen Staat in Palästina aussprach. Als Zionist beschäftigte sich Kohn zeit seines Lebens mit dem Konzept eines ethischen Nationalismus, der die Rechte anderer Völker, im Besonderen diejenigen der Araber in Palästina, respektieren würde.
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Christian Kiening Das Mittelalter der Moderne Rilke – Pound – Borchardt Der literarische Umgang mit der Vergangenheit in der ästhetischen Moderne am Beispiel dreier Autoren. Christian Kiening Das Mittelalter der Moderne Rilke – Pound – Borchardt
Figura. Ästhetik, Geschichte, Literatur, Bd. 1. Herausgegeben von Bernhard Jussen, Christian Kiening und Klaus Krüger ca. 195 S., ca. 10 Abb., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1505-1 auch als E-Book September WG 1560
Zur Reihe Am Umgang mit dem Vergangenen lassen sich Grundsatzfragen aufwerfen: Gibt es ein die Geschichte durchwaltendes Sinnprinzip? Ist eine Fülle und Einheit der Zeit denkbar? Haben Literatur und Kunst die Möglichkeit, eine solche Fülle aufscheinen zu lassen? Die Reihe »Figura« antwortet darauf mit neuen Ansätzen. Der Autor und Reihenherausgeber
Die ästhetische Moderne des frühen 20. Jahrhunderts bricht nicht einfach mit der Vergangenheit, sie experimentiert mit Modellen komplexer Zeitlichkeit. Dazu gehören Rückgriffe auf das Mittelalter, die weder bloß punktuellen Charakter haben, noch primär die Vergangenheit instrumentalisieren. Das Interesse gilt einer spezifischen Mischung aus Gültigem und Abgelebtem, die sich ebenso von dem unterscheidet, was ästhetisch noch unmittelbar berührt (Renaissance), wie von dem, was bildungsgeschichtlich zum allgemeinen Reservoir gehört (Antike). Kiening zeigt, was die fast zeitgleich entstandenen Werke von Rilke, Pound und Borchardt verbindet: der Versuch, die Moderne in sich zu transformieren, sie durch den Bezug auf Vergangenes anzureichern.
Christian Kiening, geb. 1962, ist Professor für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Er ist Direktor des Nationalen Forschungsschwerpunkts Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen. Veröffentlichungen u. a.: Der absolute Film (Hg., 2012); Mystische Bücher (2011); Urszenen des Medialen (mit Ulrich Johannes Beil, 2012). Die weiteren Reihenherausgeber Bernhard Jussen, geb. 1959, ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Klaus Krüger, geb. 1957, ist Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin.
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Ulf Diederichs Eugen Diederichs und sein Verlag Bibliographie und Buchgeschichte 1896 bis 1931 Die erste umfassende Dokumentation eines der wichtigsten Publikumsverlage des frühen 20. Jahrhunderts.
Ulf Diederichs Eugen Diederichs und sein Verlag Bibliographie und Buchgeschichte 1896 bis 1931
ca. 416 S., ca. 270 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1463-4 auch als E-Book Juli WG 1740
Der Autor Ulf Diederichs, geb. 1937, hineingeboren in eine Verlegerdynastie, war von 1973 bis 1988 Leiter des Eugen-DiederichsVerlages. Er betreute u. a. »Die Märchen der Weltliteratur«, wurde dann als freier Autor selbst zum Märchenforscher und zum Herausgeber vieler erfolgreicher Publikationen, vom »Who’s who im Märchen« zur indischen und chinesischen Volksliteratur bis hin zum altjiddischen »Ma'assebuch«. In sein neues Werk über seinen Großvater Eugen fließen vier Jahrzehnte archivalischer Erfahrung mit ein.
Wie kaum ein zweiter war Eugen Diederichs (1867 –1930) ein Literaturstratege, unermüdlicher Impulsgeber, markanter Buchgestalter, dazu Publizist in allen brennenden Zeitfragen, kurzum ein »feuriger Vermittler« (Thomas Mann). Die Neuentdeckung Hölderlins und der deutschen Romantik sind ihm zu verdanken, dazu eine Neubelebung mittelalterlicher Mystik wie der philosophischen Antike, die erste Übersetzung von Stendhals »Le Rouge et le Noir«, die Vermittlung der Werke von Tolstoi, Tschechow, Gorki, der Transfer großer Philosophen wie Kierkegaard und Bergson. Den Deutschen Werkbund gründete er mit, dem legendären Serakreis stand er vor. Als früher Verfechter einer »Weltkultur« machte er die Leser mit chinesischen, indischen und afrikanischen Quellenwerken vertraut; für die italienische Kultur des Cinquecento setzte er sich genau so ein wie für die Saga-Literatur des hohen Nordens. Diederichs mischte auch in politischen Fragen mit, schuf als erster Verleger eine »Politische Bibliothek« und »Staatsbürgerliche Flugschriften«. Später engagierte er sich für die Jugend- und Volkstumsbewegung, nach dem Weltkrieg für den deutschen Jungbuchhandel und Erwachsenenbildung. Dass er darüber hinaus Reformen vorantrieb und auf Zeitströmungen seismographisch reagierte, macht sein Wirken auch zeitgeschichtlich sehr interessant. Die Dokumentation ist als Nachschlagewerk angelegt, einschließlich Nachweis der Autoren, Übersetzer, Grafiker und Illustratoren.
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Epiphanie der Form Goethes »Pandora« im Licht seiner Form- und Kulturkonzepte
Epiphanie der Form Goethes »Pandora« im Licht seiner Form- und Kulturkonzepte
Goethes mythologisches Festspiel »Pandora« als geschichtsphilosophischer Versuch über die kulturstiftende Kraft der Form in der Moderne.
Herausgegeben von Sabine Schneider und Juliane Vogel Ästhetik um 1800, Bd. 10. Herausgegeben von Reinhard Wegner ca. 304 S., ca. 10, z. T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1441-2 auch als E-Book November WG 1560
Die Autoren des vorliegenden Bandes legen neue, formanalytische und kultursemiotische Lektüren von Goethes 1808 entstandenem Festspiel »Pandora« vor. Sie beleuchten die vielfältigen Bezüge zu Goethes Spätwerk, das als Variation über die Epiphanie der Form lesbar wird. Aus dem Inhalt: Eva Geulen: Entzug der Form in der Form Johannes Grave: Goethes »Pandora« – Erscheinung und Entzug im Bild Sabine Schneider: »Allgemeines Fest beginnt«. Morphologie der Kultur David E. Wellbery: »Pandora«: Goethes Konstruktion einer Urgeschichte der Moderne Cornelia Zumbusch: Fest und Flüssig. Liquidierungen der Form in Goethes »Pandora« Ulrike Landfester: »Neues freut mich nicht.« Umdeutungsspiele in Goethes »Pandora« Daniel Müller Nielaba: »Sich selbst gefallend« – Die Form der Epiphanie Juliane Vogel: Pandoras Erscheinungsraum. Figuration in Goethes Festspiel Ralf Simon: Schuldzusammenhang und relative Autonomie. Zu Goethes Kulturbegriff im Zusammenhang von »Iphigenie« und »Pandora« Helmut J. Schneider: »Geistiger Kunstverkehr«: Zu Goethes Sammlungs- und Museumskonzeption (1798 bis 1817) Gerhart v. Graevenitz: Goethes »Pathosformel«. Zur Phileros-Handlung in »Pandora«
Die Herausgeberinnen Sabine Schneider, geb. 1966, ist Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Veröffentlichungen u. a.: Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Formen und Funktionen von Pluralität in der ästhetischen Moderne (Mithg., 2011); Die Grenzen des Sagbaren in der Literatur des 20. Jahrhunderts (Hg., 2010). Juliane Vogel ist Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Veröffentlichungen u. a.: Weiß. Ein Grundkurs (Mithg., 2003); Die Furie und das Gesetz. Zur Dramaturgie der ›großen Szene‹ in der Tragödie des 19. Jahrhunderts (2002).
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Kulturwissenschaften
Museen verstehen Begriffe der Theorie und Praxis
Sieben zentrale Begriffe – von Archiv bis Wissen – werden in ihrem Bezug auf das Museumswesen detailliert betrachtet.
Museen verstehen Begriffe der Theorie und Praxis Herausgegeben von Heike Gfrereis, Thomas Thiemeyer und Bernhard Tschofen marbacher schriften. neue folge. Bd. 11. Herausgegeben von Ulrich Raulff, Ulrich von Bülow und Marcel Lepper ca. 160 S., ca. 20 Abb., brosch. ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1520-4 Oktober WG 1559 Die Herausgeber Heike Gfrereis, geb. 1968, promovierte 1994 in Germanistik an der Universität Stuttgart. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stuttgart und seit 2001 Leiterin des Schiller-Nationalmuseums und des Literaturmuseums der Moderne, Marbach. Thomas Thiemeyer, geb. 1976, 2003–2006 Mitarbeiter bei dem Architekten und Museumsgestalter HG Merz; 2009–2012 Koordinator des museumswissenschaftlichen Forschungsprojekts wissen&museum; seit 2011 Juniorprofessor am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft. Bernhard Tschofen, geb. 1966, 2001–2004 außerordentlicher Universitätsprofessor für Europäische Ethnologie an der Universität Wien, 2004–2013 Professor für Empirische Kulturwissenschaft am LudwigUhland-Institut der Universität Tübingen; seit 2013 Professor für Populäre Kulturen/Kulturwissenschaftliche Raumforschung an der Universität Zürich.
So sehr man über die Funktionen und Eigenheiten des Museums und seiner Ausstellungen auch nachgedacht hat – die Begriffe, in denen das geschehen ist, sind bis heute nebulös und von vielen unausgesprochenen Vorannahmen bestimmt. Aus dem Inhalt: Heike Gfrereis: Archiv Anke te Heesen: Exponat Thomas Thiemeyer: Inszenierung Stephan Schwan: Lernen Helmut Lethen: Präsenz Joachim Baur: Repräsentation Bernhard Tschofen: Wissen
Über Literatur
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Sentenz in der Literatur Perspektiven auf das 18. Jahrhundert
Transformationen der Sentenz zwischen Aufklärung und Romantik.
Sentenz in der Literatur Perspektiven auf das 18. Jahrhundert Herausgegeben von Alice Stašková und Simon Zeisberg ca. 336 S., brosch. ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1504-4 auch als E-Book Oktober WG 1562
Als Lehr-, Denk-, Sitten- oder Machtspruch behält die Sentenz im 18. Jahrhundert über alle Wandlungen hinweg ein Profil, an dem sich Beziehungen zwischen ethischen Normen, ästhetischen Erwartungen und Ansprüchen an Erkenntnisvermittlung in ihrer historischen Dynamik zeigen. An der Kleinform können so Prozesse sichtbar gemacht werden, die sich in Theorie und Praxis von Autorschaft und Autorität, Medium und Wirksamkeit vollziehen. Aus dem Inhalt: Jürgen Brokoff: Sentenz und/oder Lied? Überlegungen zu Goethes Alterslyrik Jörg Robert: »Generalisierte Empfindung«. Lessing und das Problem der »Moralen« Marie Wokalek: Vitam impendere vero. Zur Form und Funktion von sentences in J.-J. Rousseaus kulturkritischem Schreiben Christian Wollin: Paradoxe Sentenz: Hölderlin, Novalis, Schlegel Carsten Zelle: Dichterzitat und »aufgeweckte Schreibart« in der anthropologischen Fachprosa ›Vernünftiger Ärzte‹ um 1740/50
Die Herausgeber Alice Stašková, geb. 1972, lehrt am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Nächte der Aufklärung. Studien zu »Voyage au bout de la nuit« von Louis-Ferdinand Céline und »Die Schlafwandler« von Hermann Broch (2008). Simon Zeisberg, geb. 1979, lehrt am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin.
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Über Literatur
Silvy Chakkalakal Die Welt in Bildern Erfahrung und Evidenz in Friedrich J. Bertuchs »Bilderbuch für Kinder« Die erste umfassende Studie zum ersten enzyklopädisch ausgerichteten natur- und weltkundlichen Sachbuch im deutschsprachigen Raum.
Silvy Chakkalakal Die Welt in Bildern Erfahrung und Evidenz in Friedrich J. Bertuchs »Bilderbuch für Kinder«
Friedrich J. Bertuch (1747 –1822) hatte mit seinem Weimarer Verlag, dem LandesIndustrie-Comptoir, eine zentrale Bedeutung für die publizistische Welt um 1800. Als Schriftsteller, Unternehmer und Förderer der Wissenschaften ist er eine faszinierende Persönlichkeit der Weimarer Klassik. So gründete Bertuch z.B. die »Allgemeine Literatur-Zeitung«, eine der größten Rezensionszeitschriften der Zeit sowie das »Journal des Luxus und der Moden«, das als erste Modezeitschrift Europas gilt. Die Autorin Silvy Chakkalakal, geb. 1979, ist wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der Universität Basel. Sie hat in Tübingen, London und Berlin Europäische Ethnologie und Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft studiert und am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. 2010 war sie Visiting Research Collaborator am History of Science-Program und am Department of History der Princeton University.
ca. 496 S., ca. 80, z.T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 42,90 (D); € 44,10 (A) ISBN 978-3-8353-1559-4 auch als E-Book August WG
Friedrich J. Bertuchs »Bilderbuch für Kinder« erschien zwischen 1790 und 1830 in 237 Einzelheften mit 1.186 Kupfertafeln. Wie auch andere wissenschaftliche Werke der Zeit brachte es die neuesten Entdeckungen in die bürgerliche Lebenswelt. Damit war es eines der ersten und umfangreichsten enzyklopädisch ausgerichteten Sachbücher in Deutschland. Hatte Basedows philanthropisches »Elementarwerk« (1770) allgemein bekannte Dinge und Begebenheiten nahegebracht, setzte Bertuch weitgehend Exotisches und Unbekanntes ins Bild. Silvy Chakkalakal verbindet eine kulturanalytische Auseinandersetzung mit den erkenntnistheoretischen Debatten über sinnliche Wahrnehmung, anschauende Erkenntnis und kindliche Sehweisen. Anhand der Bilder untersucht sie den zeitgenössischen Entwicklungsgedanken der Anthropologie, Pädagogik, Naturgeschichte, Geologie und der frühen Ethnographie. Mit der Erkenntnis, dass deren Wissenschaftsgeschichte ohne Visualisierungen nicht zu verstehen ist, leistet die Untersuchung einen wichtigen Beitrag zur Bildund Wahrnehmungsgeschichte um 1800.
Über Literatur
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Italienische Bibliothek Die Sammlung Carl Ludwig Fernows in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar
Italienische Bibliothek Die Sammlung Carl Ludwig Fernows in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar
Ein Spiegel der Italienrezeption im klassischen Weimar: Fernows »Italienische Bibliothek« – rekonstruiert in einem Essay- und einem Katalogband.
Herausgegeben von Lea RitterSantini in Zusammenarbeit mit Katrin Lehmann und Anneke Thiel Mit einem Vorwort von Michael Knoche
Carl Ludwig Fernow
Band 1: Einführende Beiträge Band 2: Katalog in italienischer Sprache
(1763 –1808) gilt als einer der bedeutendsten Kunsttheoretiker des deutschen Klassizismus.
2 Bde., zus. ca. 800 S., ca. 386 Abb., Leinen, 20,5 × 29,3 cm ca. € 98,– (D); € 100,80 (A) ISBN 978-3-8353-1518-1 Juli WG 1560
»Der Catalog der Bibliothek des Hrn. Professors Fernow« verzeichnet rund 900 »Werke in auslaendischen Sprachen« und liest sich wie ein Querschnitt durch den italienischen Büchermarkt des 16. bis 18. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Sammlung, die Fernow 1803 aus Rom mit nach Weimar brachte, bilden Kunstgeschichte und ästhetische Theorie, Sprache und Literatur sowie Geschichte und Landeskunde. Ab 1804 Privatbibliothekar Anna Amalias, wurde Fernow zum gefragten Vermittler der »italischen Bildung« (Goethe) – als Gesprächspartner und Buchbesitzer, der die Werke aus seinem reichen Reservoir auch verlieh. Nach seinem Tod wurde die Sammlung für die Herzogliche Bibliothek erworben und blieb vollständig erhalten, bis der Brand von 2004 auch sie versehrte. Der Katalog ermöglicht es jedoch, ihre Spuren zu lesen: in den Regalen der Bibliothek und in den Werken der Schriftsteller, die sie, von Fernow kundig angeleitet, studierten. Mit den ins Deutsche übersetzten Essays und dem catalogue raisonné in italienischer Sprache enthüllt die »Italienische Bibliothek« so die bibliographische Realität jener Zeiten, die Goethe »herrliche« nannte, insofern sie geprägt waren von der Kultur Italiens.
Die Herausgeber Lea Ritter-Santini (1928 – 2008), Literaturwissenschaftlerin und Essayistin, war Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Münster. Sie wirkte u.a. als Herausgeberin und Übersetzerin deutscher Literatur und Theorie in Italien, als Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2003 erhielt sie den Premio di Storia Letteraria und 2005 den Premio Feltrinelli. Zahlreiche Veröffentlichungen u. a. zur literaturwissenschaftlichen Thematologie und Ikonologie, zu Poetik und Rezeption in komparatistischer Perspektive sowie zur europäischen Literatur-, Kultur- und Gelehrtengeschichte seit der Aufklärung. Katrin Lehmann, geb. 1960, Diplombibliothekarin, arbeitet seit 1984 an der heutigen Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, seit 1992 als Referatsleiterin Benutzung. Anneke Thiel, geb. 1968, wissenschaftliche Bibliothekarin, arbeitet als Fachreferentin für neuere Philologien an der Universitätsbibliothek Osnabrück. Veröffentlichungen u. a.: Midas. Mythos und Verwandlung (2000).
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Über Literatur
Norbert von Hellingrath und die Ästhetik der europäischen Moderne
Der interdisziplinär ausgerichtete Band versammelt Beiträge zu Hellingraths Schaffen und beleuchtet sein Werk in europäischer Perspektive.
Norbert von Hellingrath und die Ästhetik der europäischen Moderne Herausgegeben von Jürgen Brokoff, Joachim Jacob und Marcel Lepper Castrum Peregrini. Neue Folge, Bd. 7. Herausgegeben von Wolfgang Braungart, Ute Oelmann und Ernst Osterkamp
Norbert von Hellingrath (1888 –1916) war Altphilologe und Germanist. Ihm ist wesentlich die Wiederentdeckung Hölderlins zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu verdanken.
ca. 416 S., ca. 2 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1310-1 auch als E-Book Oktober WG 1560
Die Herausgeber Jürgen Brokoff, geb. 1968, ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Bonn. Zuletzt erschien im Wallstein Verlag »Geschichte der reinen Poesie. Von der Weimarer Klassik bis zur historischen Avantgarde« (2010). Joachim Jacob, geb. 1965, ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Gießen. Zuletzt erschien im Wallstein Verlag, mit Wolfgang Braungart, »Stellen, schöne Stellen. Oder: Wo das Verstehen beginnt« (2012). Marcel Lepper, geb. 1977, leitet das Forschungsreferat und die Arbeitsstelle Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach und lehrt an der Universität Stuttgart. Zuletzt erschien im Junius-Verlag: »Philologie. Zur Einführung« (2012).
Norbert von Hellingraths Buch über »Hölderlins Pindarübertragungen«, 1911 als Dissertation erschienen, hat Epoche gemacht. Inspiriert von Karl Wolfskehl und Stefan George, forderte der Münchner Student mit seiner ebenso schmalen wie sperrigen Studie über Hölderlin die etablierte Philologie heraus und sollte zur Neubewertung des lange Zeit verkannten Dichters entscheidend beitragen – innerhalb und außerhalb des George-Kreises, zu dem sich Hellingrath selbst zählte. Zugleich ist Hellingraths Werk, wie die Forschung gerade erst zu entdecken beginnt, im Kontext einer Ästhetik der europäischen Moderne zu verorten. So lassen sich u.a. Verbindungen zu Henri Bergson, Ludwig Klages, Wilhelm Worringer, Walter Benjamin, Hugo von Hofmannsthal und den Kunstkonzepten des russischen Modernismus nachzeichnen. – Beigegeben ist dem Band eine Edition von Norbert v. Hellingraths Referat über Stefan Georges Verlaine-Übertragungen.
Über Literatur
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Christoph König »O komm und geh« Skeptische Lektüren der ›Sonette an Orpheus‹ von Rilke Der Blick auf ein einzelnes Gedicht eröffnet eine neue Sicht auf Rainer Maria Rilke.
Christoph König »O komm und geh« Skeptische Lektüren der ›Sonette an Orpheus‹ von Rilke
ca. 384 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1517-4 auch als E-Book Juli WG 1560
Christoph König nimmt in seinem Buch ein einzelnes Gedicht in den Fokus: »O komm und geh« aus Rilkes Zyklus »Die Sonette an Orpheus« (1922). Große Gedichte, schreibt er, sind wie Subjekte, ebenso entschieden wie selbständig, und sie erheben den Anspruch, gemäß ihrer Eigenart gelesen zu werden. König interpretiert das Gedicht und zeigt die Voraussetzungen seiner Lektüre: Rilkes Idiomatik, die Aneignung literarischer Traditionen, seine Korrespondenz, die 55 Sonette des Zyklus als die Welt des Sonetts, und vor allem die Selbstreflexion der Gedichte. Ein neues Bild Rilkes entsteht: Hinter dem populären, esoterischen, philosophischen oder mythopoetischen Autor wird der Skeptiker greifbar, der in seinem Werk über die Möglichkeitsbedingungen poetischer Erkenntnis nachdenkt. Königs Lektüre, die immer wieder zu dem Gedicht zurückkehrt, umfasst in gleichem Maß die Interpretationsgeschichte, der sie gegenübertritt: König stellt sie in zwanzig Lektüreporträts – von Heidegger, Wittgenstein, Paul Hoffmann, Beda Allemann, Ulrich Fülleborn, Celan oder Eich – dar. Somit liegt ein Buch über einen neuen ›Rilke‹ vor, und ein Buch, das das Potential einer wissenschaftsgeschichtlich aufgeklärten, kritischen Hermeneutik demonstriert.
Der Autor Christoph König, geb. 1956, leitete die Arbeitsstelle für die Erforschung der Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach, bevor er 2005 Professor an der Universität Osnabrück wurde. Gastprofessuren führten ihn nach Paris und in die USA, 2008/2009 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Häme als literarisches Verfahren (2008); Hofmannsthal. Ein moderner Dichter unter den Philologen (2. Aufl., 2006); Engführungen. Peter Szondi und die Literatur (2. Aufl., 2005); Internationales Germanistenlexikon 1800 –1950 (Hg., 3 Bde. plus CD-ROM, 2003); Geschichte der Germanistik. Historische Zeitschrift für die Philologien (Hg., seit 1991).
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Über Literatur
Anna Stüssi Ludwig Hohl Unterwegs zum Werk. Eine Biographie der Jahre 1904 bis 1937 Ludwig Hohl ist noch in Erinnerung als der eigenwillige, unter aufgehängten Zetteln in einem Genfer Keller hausende Denker. Anna Stüssi erzählt die wilden Jahre des Unterwegsseins, die dieser Sesshaftigkeit vorausgingen. Anna Stüssi Ludwig Hohl Unterwegs zum Werk. Eine Biographie der Jahre 1904 bis 1937
ca. 400 S., ca. 40 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1566-2 auch als E-Book September WG 1951
Ludwig Hohl (1904 -1980) wurde als Sohn eines Pfarrers in Netstal in der Schweiz geboren. Unter schwierigsten finanziellen Verhältnissen lebte er nach langen Wanderjahren ab 1937 in der legendären, mit Zetteln überfluteten Kellerwohnung in Genf und wurde mit seinen Werken »Bergfahrt« und »Die Notizen« zu einem der wichtigsten Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts. Die Autorin Anna Stüssi, geb 1946, promovierte 1975 über Walter Benjamin, war Verlagsmitarbeiterin, freie Publizistin, Essayistin, Literaturkritikerin mit Schwerpunkt Schweizer Autoren und Autorinnen. Zuletzt Redakteurin der Kulturzeitschrift »Reformatio«. Im Zweitberuf prozessorientierte Psychologin mit eigener Beratungspraxis. Lebt in Bern.
Ludwig Hohl fand erst im Alter die ihm gebührende Anerkennung. Sein Denken in Fragmenten, entlang der Zwischenräume und Ränder des Bewusstseins, ist von erstaunlicher Modernität, entwickelt in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, aus Heimatlosigkeit. Die Biographie von Anna Stüssi rückt diese Zeit ins Zentrum. Der junge Hohl flieht aus der Enge der Schweiz zunächst zum Pariser Montparnasse. Ruhelos ist er unterwegs, weiter in die Alpen, nach Marseille, Wien und schließlich ins stille Den Haag, wo er den Durchbruch zu seiner ganz eigenen Denkform erlebt. Als er aus finanzieller Not 1937 in die Schweiz zurückkehrt, trägt er im Gepäck sein fast vollendetes Werk: tausend Seiten »Notizen«. Anna Stüssi hat aus mehrheitlich unpublizierten Quellen geschöpft. Entstanden ist das einfühlsame Porträt eines Menschen, der das Leiden an sich selbst, an Freunden und Geliebten und den bedrohlichen Zeitumständen kontinuierlich verarbeitet und mit großer poetischer Kraft transformiert.
Über Literatur
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Alexandra Kleihues Medialität der Erinnerung Uwe Johnson und der Dokumentarismus in der Nachkriegsliteratur Lesarten von Johnsons Romanen. In das Jahr 2014 fallen der 80. Geburtstag und 30. Todestag des Autors.
Alexandra Kleihues Medialität der Erinnerung Uwe Johnson und der Dokumentarismus in der Nachkriegsliteratur
ca. 448 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1561-7 auch als E-Book September WG 1563
Dokumentarische Verfahren als Mittel zur Erinnerung reagieren auf historische Entwicklungen und die Vielfalt der Medien. Dabei fächert sich der Begriff des ›Dokuments‹ auf in eine Vielzahl medialer Performanzen, die neben Schrift- auch Ton- und Bilddokumente umfasst. Uwe Johnsons Werk zeichnet sich durch akribische Recherche und multiperspektivisches Erzählen aus, wurde allerdings bislang nur selten bzw. partiell im Falle der »Jahrestage« mit dem »Dokumentarismus« assoziiert. Alexandra Kleihues unterzieht den Begriff des »Dokumentarismus« einer grundlegenden Neuorientierung und vertritt die These, dass die Arbeit an dokumentarischen Verfahren charakteristisch ist für das gesamte literarische Schaffen Johnsons. In ihrer Untersuchung zieht sie zum Vergleich Romane von Christa Wolf, Ingeborg Bachmann, Max Frisch und Heinrich Böll heran, die eine literaturgeschichtliche, poetische oder auch private Korrespondenz mit Johnson verbindet. Die Analyse bezieht unveröffentlichtes Archivmaterial ein, das bislang nicht wissenschaftlich ausgewertet wurde.
Die Autorin Alexandra Kleihues ist Privatdozentin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Seit 2013 ist sie stellvertretende Direktorin und Leiterin des Bereichs Geisteswissenschaften am Collegium Helveticum in Zürich. Veröffentlichungen zur Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts (u. a. Hannah Ahrendt, Böll, Diderot, Johnson, Voltaire, Robert Walser, Wieland, Christa Wolf).
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Über Literatur
Literatur – Politik – Kritik Beiträge zur Österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts Die Österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Literatur, Politik und Kritik.
Literatur – Politik – Kritik Beiträge zur Österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts Klaus Amann geb. 1949 in Mittelberg/Kleinwalsertal, ist Professor für die Geschichte und Theorie des Literarischen Lebens an der Universität Klagenfurt und Leiter des Robert Musil-Instituts für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchivs. Seine Forschungs- und Publikationstätigkeit umfasst vor allem Beiträge zur Österreichischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, zur Sozialgeschichte der Literatur bzw. Geschichte des Literarischen Lebens, zum Thema Literatur und Politik, zu Nachlass- und Editionsfragen sowie zur Gegenwartsliteratur. Die Herausgeber Harald Jele, geb. 1965 in Lienz, ist Bibliothekar und Mitarbeiter am Robert Musil-Institut für Literaturforschung. Sein Arbeitsgebiet ist die technische Weiterentwicklung der Klagenfurter Ausgabe Robert Musils. Sein Publikationsschwerpunkt liegt im Bereich der Informationstechnologie. Er lehrt wissenschaftliches Arbeiten an der Universität Klagenfurt. Elmar Lenhart, geb. 1975 in Graz, ist Mitarbeiter am Robert Musil-Institut für Literaturforschung. Er betreut das Kärntner Literaturarchiv und beschäftigt sich hauptsächlich mit der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Herausgegeben von Harald Jele und Elmar Lenhart ca. 256 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1564-8 auch als E-Book September WG 1560
Durch den wechselseitigen Bezug der Themen Literatur, Politik und Kritik wird ein spezifischer Blickwinkel auf die österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts eröffnet, der die unterschiedlichen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen aufzeigt, unter denen sie seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf durchaus vielfältige Weise wahrgenommen wird. Dieser Blick ist dabei im Besonderen vom Wirken Klaus Amanns geprägt, dem dieses Werk als Festschrift gewidmet ist. Der Band bietet neben literaturwissenschaftlichen Beiträgen auch kritische Reflexionen zur noch jungen Institution des Literaturarchivs in seiner Funktion als Zeuge der Literaturlandschaft Österreich. Zeitgenössische österreichische Schriftstellerinnen und Schriftsteller ergänzen die titelgebenden Themen mit ihren Beiträgen.
Über Literatur
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Die Wiederentdeckung der Bibel bei Patrick Roth Von der »Christus-Trilogie« bis »SUNRISE. Das Buch Joseph« Patrick Roths »biblische« Prosa ist ein Plädoyer für den hohen Wert religiöser Erfahrung im postreligiösen Zeitalter.
Die Wiederentdeckung der Bibel bei Patrick Roth Von der »Christus-Trilogie« bis »SUNRISE. Das Buch Joseph« Herausgegeben von Michaela Kopp-Marx und Georg Langenhorst 384 S., geb., Schutzumschlag € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1452-8 auch als E-Book sofort lieferbar WG 1562
Patrick Roth geb. 1953 in Freiburg/Brsg., lebt als freier Autor in Los Angeles und Mannheim. Auf filmische und dramatische Arbeiten der achtziger Jahre folgte 1991 das Prosadebüt »Riverside«. Die Novelle bildet zusammen mit »Johnny Shines« und »Corpus Christi« die »Christus-Trilogie«. Nach dem Jahr 2000 erschienen u. a. die deutschamerikanischen Erzählzyklen »Die Nacht der Zeitlosen« und »Starlite Terrace«. Die Herausgeber
Biblische Inhalte ohne jeden Ansatz einer religiösen Dogmatik zur Darstellung zu bringen ist neben der filmischen Erzählweise ein Charakteristikum des Schreibens von Patrick Roth. Die Faszination, die das »Buch der Bücher« auf ihn ausübt, lässt sich ganz unmittelbar an den Titeln seiner Werke ablesen. Auferstehung und Wiedererweckung, Verkündigung und Taufe, Opfer und Wandlung sind wiederkehrende Elemente seines Erzählens. Die in diesem Band versammelten literaturwissenschaftlichen, theologischen und tiefenpsychologischen Analysen verdeutlichen, wie sich in Patrick Roths poetischer Verarbeitung biblischer Bilder altgediente theologische Gewissheiten und Interpretationsmuster auflösen, um neu und doch authentisch erfahrbar zu werden.
Michaela Kopp-Marx, geb. 1963, Privatdozentin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Heidelberg, leitet die Heidelberger Poetikdozentur und das Auswahlseminar zum ClemensBrentano-Förderpreis für Literatur. Veröffentlichungen u. a.: Seelendialoge. Ein Commentary Track zu Patrick Roths »Christus-Trilogie« (2013); Der lebendige Mythos. Das Schreiben von Patrick Roth (2010); Zwischen Petrarca und Madonna. Der Roman der Postmoderne (2005).
Aus dem Inhalt: Jochen Hörisch: Die Erlösung der Physis. Die Poetisierung Gottes im Werk von Patrick Roth Karl-Josef Kuschel: Von »Riverside« bis »SUNRISE«. Spiegelungen Jesu im Werk von Patrick Roth Michaela Kopp-Marx: »Verloren und eingeholt, gesät und gestorben«. Individuation bei Patrick Roth Eckhard Nordhofen: Das Fleisch wird Wort. Zu Patrick Roths Hermeneutik Heiliger Schrift Daniel Weidner: Die Gewalt der Schrift. Biblisches Erzählverfahren in »Sunrise. Das Buch Joseph«
Georg Langenhorst, geb. 1962, Professor für Religionspädagogik und Didaktik des katholischen Religionsunterrichts an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. Veröffentlichungen u. a.: Blickwinkel öffnen. Interreligiöses Lernen mit literarischen Texten (Mithg., 2013); Literarische Texte im Religionsunterricht. Ein Handbuch für die Praxis (2011).
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Wahrheit und Täuschung Beiträge zum Werk Jenny Erpenbecks
Literaturwissenschaftler untersuchen das vielfach preisgekrönte literarische und essayistische Werk Jenny Erpenbecks. Jenny Erpenbeck geboren 1967 in Berlin, hat seit ihrem Debüt 1999 (Geschichte vom alten Kind) Theaterstücke und Prosa veröffentlicht, zuletzt den Roman Aller Tage Abend (2012), für den sie den JosephBreitbach-Preis erhielt. 2013 hatte sie die Bamberger Poetikprofessur inne. Die Herausgeber Friedhelm Marx, geb. 1963, ist Lehrstuhlinhaber für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg und Koordinator der Bamberger Poetikprofessur. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Literatur der Moderne und die Gegenwartsliteratur. Veröffentlichungen u. a.: Inseln des Eigensinns. Das literarische Werk Annette Pehnts (Hg., 2013); Verstehensanfänge. Das literarische Werk Wilhelm Genazinos. (hg. mit Andrea Bartl, 2011); »Ich aber sage Ihnen ...« Christusfigurationen im Werk Thomas Manns (2001). Julia Schöll, geb. 1971, ist Privatdozentin an der Universität Bamberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u. a. die Literatur des 21. Jahrhunderts, Poetiken und Literaturtheorien der Gegenwart, Poetikprofessuren sowie Autorschaftskonzepte. Veröffentlichungen u. a.: Einführung in das Werk Thomas Manns (2013); Das erste Jahrzehnt. Narrative und Poetiken des 21. Jahrhunderts (hg. mit Johanna Bohley, 2011); Joseph im Exil. Zur Identitätskonstruktion in Thomas Manns ExilTagebüchern und -Briefen sowie im Roman »Joseph und seine Brüder« (2004).
Wahrheit und Täuschung Beiträge zum Werk Jenny Erpenbecks Herausgegeben von Friedhelm Marx und Julia Schöll Poiesis, Bd. 11. Herausgegeben von Friedhelm Marx ca. 200 S., ca. 2 Abb., brosch. ca. € 18,– (D); € 18,50 (A) ISBN 978-3-8353-1562-4 auch als E-Book August WG 1563
Jenny Erpenbecks Texte beobachten Menschen bei ihrer unermüdlichen Suche nach Wahrheit – die jedoch stets in der Erkenntnis mündet, dass ›die Wahrheit‹ per se nicht existiert. Stattdessen bleibt jedem Einzelnen nur die Aufdeckung der persönlichen Illusionen und Selbsttäuschungen. So verschwimmen vermeintlich lineare Lebensläufe in Kontingenz, lösen sich Familienbindungen auf, verschwinden Sicherheit und Geborgenheit – immer im Zwischenspiel von individueller Existenz und gesellschaftlich-geschichtlicher Realität. Literaturwissenschaftler gehen diesen verschiedenen Facetten der Wahrheitssuche in Jenny Erpenbecks Werken nach. Mit Beiträgen von Andrea Bartl, Anke Biendarra, Johannes Birgfeld, Jenny Erpenbeck, Carsten Gansel, Iris Hermann, Friedhelm Marx, Georg Mein, Agnes Mueller, Julia Schöll und Ulrike Vedder.
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Beate Hochholdinger-Reiterer Kostümierung der Geschlechter Schauspielkunst als Erfindung der Aufklärung
Beate HochholdingerReiterer Kostümierung der Geschlechter Schauspielkunst als Erfindung der Aufklärung
Eine gendertheoretische Untersuchung zu Theorie und Praxis deutschsprachigen Theaters im Zeitalter der Aufklärung.
Das achtzehnte Jahrhundert – Supplementa, Bd. 18. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts ca. 496 S., ca. 12 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1567-9 auch als E-Book Dezember WG 1560
Zeitgleich mit der Neuordnung der Geschlechter im Verlauf des 18. Jahrhunderts finden im deutschsprachigen Raum grundlegende Veränderungen von Theater statt. Beide Neuordnungen sind im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen dieser Jahrzehnte zu sehen. Die Modifikationen betreffen auf institutioneller Ebene Organisation und Struktur der Theatertruppen, auf gesellschaftspolitischer Ebene Funktion und Bedeutung von Theater als wesentlichem Medium des Bürgertums und auf ästhetischer Ebene Spielvorlagen und Spielstil. Sowohl aufgrund ihres Öffentlichkeitscharakters als auch ihrer Wirkungsmacht wird die Schaubühne im 18. Jahrhundert zum begehrten Reformobjekt. Bisher wurde ausschließlich der Einfluss der aufklärerischen Theaterreformen auf die gegenwärtigen Theaterverhältnisse und Theaterkonzepte hervorgehoben, ohne jedoch die geschlechtliche Perspektive zu berücksichtigen. Mit diesem Band liegt erstmals eine gendertheoretische Untersuchung zu Theorie und Praxis deutschsprachigen Theaters im Zeitalter der Aufklärung vor.
Die Autorin Beate Hochholdinger-Reiterer, geb. 1968, ist Professorin für Theaterwissenschaft an der Universität Bern. Veröffentlichungen u. a.: Vom Erschaffen der Kindfrau: Elisabeth Bergner – ein Image (1999); Verspielte Zeit: Österreichisches Theater der dreißiger Jahre (Mithg., 1997).
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Deutsche Sprache und Kultur im afrikanischen Kontext Beiträge der DAAD-Tagung 2012 mit Partnerländern in der Region Subsahara-Afrika Geschichte, Gegenwart und Perspektiven der Beschäftigung mit deutscher Sprache und Kultur im subsaharischen Afrika.
Deutsche Sprache und Kultur im afrikanischen Kontext Beiträge der DAAD-Tagung 2012 mit Partnerländern in der Region Subsahara-Afrika Herausgegeben vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ca. 256 S., ca. 10 Abb., brosch. ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1450-4 auch als E-Book Oktober WG 1560
Der Herausgeber Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist als Einrichtung der deutschen Hochschulen eine Mittlerorganisation der Auswärtigen Kulturpolitik, der Hochschul- und Wissenschaftspolitik sowie der Entwicklungszusammenarbeit im Hochschulbereich. Er fördert die internationalen Beziehungen der deutschen Hochschulen mit dem Ausland durch den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern sowie durch internationale Programme und Projekte. Er unterhält ein weltweites Netzwerk von Büros, Dozenten und Alumni-Vereinigungen und bietet Informationen und Beratung vor Ort. Zu den strategischen Zielen des DAAD gehört die Förderung des Deutschen als Wissenschaftssprache und einer modernen und international anschlussfähigen Germanistik an Hochschulen weltweit.
Die Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Kultur trifft in dem großen und vielfältigen Raum, den das subsaharische Afrika umfasst, auf sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Diese Bandbreite mit ihren sprachenpolitischen Implikationen und ihren praktischen Folgen auszuleuchten hat sich der DAAD zusammen mit afrikanischen Germanistinnen und Germanisten zur Aufgabe gemacht. Untrennbar damit verbunden ist eine zweite Fragestellung: Unter welchen Aspekten und in welcher fachlichen Akzentuierung ist die Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Kultur in Afrika sinnvoll und auch möglich? Die Antworten auf diese Grundfragen bewegen sich stets im Zwischenraum einer interkulturellen Kulturwissenschaft und einer anwendungsorientierten Praxis.
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Germanistik in Brasilien: Herausforderungen, Vermittlungswege, Übersetzungen Beiträge der DAAD-Germanistentagung 2013 mit dem Partnerland Brasilien Sprach- und Kulturtransfer zwischen Deutschland und Brasilien aus germanistischer Sicht – Analysen und Impulse.
Germanistik in Brasilien: Herausforderungen, Vermittlungswege, Übersetzungen Beiträge der DAADGermanistentagung 2013 mit dem Partnerland Brasilien Herausgegeben vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ca. 144 S., ca. 5 Abb., brosch. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1565-5 auch als E-Book August WG 1560
Deutsch war in Brasilien immer schon eine Sprache unter vielen anderen Sprachen. Internationale Kooperationen auf verschiedensten Gebieten, aber auch die Beschäftigung mit den eigenen kulturellen Wurzeln befördern gegenwärtig das Interesse an deutscher Sprache und Kultur. Der DAAD hat dies zum Anlass genommen, genauer nach den Prozessen des Kulturtransfers zwischen Brasilien und Deutschland zu fragen. Der Band versammelt Beiträge zur Geschichte, zu den Konzepten und der Praxis der akademischen Vermittlung des Deutschen in diesem Land. Thema sind die Herausforderungen des Fremdsprachenlernens bei sich diversifizierenden Lerngruppen und die spezifischen Anforderungen für die Ausbildung von Deutschlehrerinnen und -lehrern, die Forschungen zu kontrastiven Ansätzen in der Sprachwissenschaft und die besondere Rolle der Metapher sowie die Traditionen, Theorien und gegenwärtigen Möglichkeiten der Übersetzung von Literatur.
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Rüdiger Bittner und Susanne Kaul Moralische Erzählungen
Von populärer bis zur hohen Literatur: auf der Suche nach der praktischen Bedeutung von fiktiven Texten jenseits einer moralischen Lehre. Rüdiger Bittner und Susanne Kaul Moralische Erzählungen
Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik, Bd. 5. Herausgegeben von Wolfgang Braungart und Joachim Jacob ca. 80 S., ca. 3 Abb., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1550-1 auch als E-Book September WG 1562
Die Autoren Rüdiger Bittner, geb. 1945, ist emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Bielefeld. 2012 wurde er mit dem Frege-Preis der Gesellschaft für analytische Philosophie ausgezeichnet. Veröffentlichungen u. a.: Aus Gründen handeln (2005); Moralisches Gebot oder Autonomie (1983). Susanne Kaul, geb. 1974, ist Heisenberg-Stipendiatin der DFG, z. Z. an der Universität Münster im Fach Germanistik und Akademische Oberrätin an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld. Veröffentlichungen u. a.: Poetik der Gerechtigkeit: Shakespeare – Kleist (2008).
Lehren Erzählungen Moral? Ein Gang durch vielfältige Erzählformen – durch klassische und zeitgenössische, einfühlsame und schematische, populäre und solche der hohen Literatur – zeigt: Nein, Erzählungen sagen einem nicht, wie man leben soll, und erdichtete Erzählungen schon gar nicht. Dennoch, in einem anderen Sinne haben Erzählungen oft sehr wohl eine moralische Bedeutung. Mit Hilfe von fiktiven Vorgängen eröffnen sie uns eine andere Sicht auf Geschehnisse im realen Leben und bieten so andere Weisen zu leben an. Wie machtvoll oder bescheiden, spielerisch oder gezielt, ermutigend oder trostlos in diesem Sinne moralisch erzählt werden kann, zeigt dieses Buch.
Rechtsgeschichte
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Martin Avenarius Fremde Traditionen des römischen Rechts Einfluß, Wahrnehmung und Argument des »rimskoe pravo« im russischen Zarenreich des 19. Jahrhunderts Die grundlegende Untersuchung zur Rezeption des römischen Rechts im zaristischen Russland.
Martin Avenarius Fremde Traditionen des römischen Rechts Einfluß, Wahrnehmung und Argument des »rimskoe pravo« im russischen Zarenreich des 19. Jahrhunderts
776 S., geb., Schutzumschlag € 98,– (D); € 100,80 (A) ISBN 978-3-8353-1541-9 auch als E-Book Juni WG 1771
Die Geschichte von Wirkung und Wahrnehmung des römischen Rechts in Russland ist noch wenig bekannt. Mit ihrer Untersuchung, deren Schwerpunkte auf Gesetzgebung, Rechtsprechung und Wissenschaft liegen, schließt das Buch eine Lücke in der Erforschung der jüngeren Privatrechtsgeschichte. Dabei wird historische Distanz nicht nur als Problem, sondern gleichzeitig als Moment eines weiteren Erkenntnisgewinns verstanden. Die russische Auseinandersetzung mit dem römischen Recht ist in charakteristischer Weise dadurch geprägt, dass Russen dasselbe vielfach nicht als selbstverständliche Grundlage ihrer Kultur wahrnehmen – im 19. Jahrhundert noch ausgeprägter als heute. Sie betrachten es vielmehr insoweit als »fremd«, als sie ihm vor dem Hintergrund einer eigenen, teilweise völlig anderen Rechtserfahrung begegnen. Dadurch wirken aus russischer Sicht bestimmte Merkmale des römischen Rechts anders als vor dem westeuropäischen Erfahrungshorizont. Soweit es möglich ist, sich der russischen Perspektive anzunähern, erlaubt also deren Einbeziehung bei der Betrachtung des römischen Rechts eine Erweiterung des Verstehenszugangs zu demselben. Aus der russischen Begegnung mit dem römischen Recht lässt sich zugleich vielfach auf historische Erfahrung mit den Grundlagen des Rechts schlechthin schließen.
Der Autor Martin Avenarius, geb. 1965, studierte Rechtswissenschaft in Göttingen, Neapel und Wien, habilitierte sich 2002 in Göttingen und ist seit 2003 Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte an der Universität zu Köln.
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Periodica
Offener Horizont Jahrbuch der Karl Jaspers-Gesellschaft 1/2014
Erstmalig publiziert die Karl Jaspers-Gesellschaft ein Jahrbuch.
Offener Horizont Jahrbuch der Karl JaspersGesellschaft 1/2014 Herausgegeben von Matthias Bormuth Jahrbuch der Karl JaspersGesellschaft 1/2014. Herausgegeben i. A. der Karl Jaspers-Gesellschaft ca. 224 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1560-0 ISSN 2198-9133 auch als E-Book Oktober WG 1560
Der Herausgeber Matthias Bormuth, geb. 1963, Heisenberg-Professur für Vergleichende Ideengeschichte am Karl Jaspers-Haus und Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Veröffentlichungen u. a.: Karl Jaspers. Korrespondenzen (Mithg., 2014); ›Wahrheit ist, was uns verbindet‹ – Karl Jaspers’ Kunst zu philosophieren (2009); Ambivalenz der Freiheit. Suizidales Denken im 20. Jahrhundert (2008); Lebensführung in der Moderne. Karl Jaspers und die Psychoanalyse (2002).
Der »Offener Horizont« betitelte Band des Jahrbuchs der Karl Jaspers-Gesellschaft enthält ausgewählte Vorträge, die vom Juni 2013 bis zum Juni 2014 zumeist im Karl Jaspers-Haus gehalten wurden. Aus dem Inhalt: Wolfgang Frühwald: Auf Karl Jaspers’ Spuren oder Vom Denken über die Grenzen der Fächer Fritz Stern: Dankrede zur Verleihung der Ehrendoktorwürde Inge Jens: Erinnerungen an Golo Mann Ulrich v. Bülow: Karl Löwiths Exiltagebuch – In 18 Jahren um die Welt Michael Sommer: Max Weber und die Moderne Hans-Jörg Neuschäfer: Gedanken und Erinnerungen – Erich Auerbach als Autor der Mimesis Martin Vialon: Erich Auerbach – Ein Portrait in Briefen Frank Rutger Hausmann: Ernst Robert Curtius als Goetheforscher und Kritiker von Karl Jaspers Eduard Beaucamp: Die Macht der Erinnerung. Geschichtsreflexion im Werk von Werner Tübke
Periodica
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Frühling oder Eiszeit? Russland, Europa und der Aufbruch in der Ukraine
Chance für Europa oder Gefahr eines neuen Ost-West-Konflikts? Der Umbruch in der Ukraine und seine Folgen.
Frühling oder Eiszeit? Russland, Europa und der Aufbruch in der Ukraine Hg. von Katharina Raabe Valerio, Bd. 17/2014 ca. 128 S., brosch. ca. € 10,– (D); € 10,30 (A) ISBN 978-3-8353-1323-1 November WG 1560
Freiheit, Würde, Rechtsstaatlichkeit waren die Ziele monatelanger Proteste in der Ukraine, die zur Absetzung der korrupten Machtelite führte. Russland antwortet mit der Annexion der Krim und stürzt Europa in die schwerste Krise seit Ausbruch der Jugoslawienkriege. Höchste Gefahr? Enorme Chance? Ukrainische, russische, polnische und deutsche Autoren geben eine Einschätzung. Mit Beiträgen u. a. von Juri Andruchowytsch, Oksana Sabuschko, Serhij Zhadan, Jurko Prochasko, Swetlana Alexijewitsch, Tomas Venclova, Gerd Koenen.
Die Herausgeberin Katharina Raabe, Lektorin im Suhrkamp Verlag Berlin, kümmert sich seit vielen Jahren um die Entdeckung und Durchsetzung osteuropäischer Autoren und Themen im deutschsprachigen Raum. Veröffentlichungen u. a.: Das wilde Leben. East Side Stories (2012); Last & Lost. Ein Atlas des verschwindenden Europas (2006), Odessa Transfer. Nachrichten vom Schwarzen Meer (2009, beide hg. mit Monika Sznajderman), In Ketten tanzen. Übersetzen als interpretierende Kunst (2008, hg. mit Gabriele Leupold).
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Goethe-Jahrbuch 2013 Band 130 Herausgegeben von Jochen Golz, Albert Meier und Edith Zehm ca. 400 S., zahlreiche Abb., geb. ca. € 29,95 (D); € 30,90 (A) ISBN 978-3-8353-1497-9 ISSN 0323-4207 auch als E-Book Juli WG 1563
Das Goethe-Jahrbuch 2013 versammelt die Vorträge der Konferenz »Goethe und die Weltreligionen«, die im Mai 2013 zahlreiche Gäste aus 18 Ländern in Weimar zusammengeführt hat. Es enthält zudem Abhandlungen und Miszellen zu Goethes Leben und Werk. Ein umfangreicher Rezensionsteil zu wichtigen Neuerscheinungen und Berichte über das Wirken der Goethe-Gesellschaft im Inund Ausland ergänzen den Band. Das Goethe-Jahrbuch ist das Publikationsorgan der 1885 in Weimar gegründeten Goethe-Gesellschaft mit derzeit ca. 3.500 Mitgliedern in 55 Ländern der Welt.
Periodica
Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 2014
Illuminismo – jenseits von Aufklärung und Gegenaufklärung
Herausgegeben von Anne Bohnenkamp
Zusammengestellt von Erna Fiorentini und Jörn Steigerwald
ca. 320 S., ca. 20, z.T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,– (D); € 40,10 (A) ISBN 978-3-8353-1540-2 ISSN 0071-9463 Dezember WG 1563
Das achtzehnte Jahrhundert. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts, 38/2 Herausgegeben von Carsten Zelle ca. 144 S., brosch. ca. € 17,– (D); € 17,50 (A) ISBN 978-3-8353-1495-5 ISSN 0722-740x auch als E-Book Dezember WG 1563
Das »Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts« ist ein literatur- und kunstwissenschaftliches Periodikum zur deutschsprachigen Literatur und zu den Wechselbeziehungen zwischen Dichtung und Kunst. Die Schwerpunkte liegen in der Goethezeit, der Romantik und der frühen Moderne bis zur Gegenwart. Begründet im Jahr 1902 und herausgegeben vom Direktor des Hochstifts ist das Jahrbuch seit langem ein Forum internationaler Forschung. Neben Abhandlungen erscheinen in ihm kleinere Editionen und Berichte, in denen bedeutendere Neuzugänge oder zu Unrecht unbekannt gebliebene Bestände der Sammlungen erschlossen werden.
»Das achtzehnte Jahrhundert« wurde 1977 als Mitteilungsblatt der »Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts« gegründet und seit 1987 zur wissenschaftlichen Zeitschrift der deutschen Dixhuitièmisten ausgebaut.
Periodica
Rilke in Bern / Sonette an Orpheus Im Auftrag der Rilke-Gesellschaft herausgegeben von Jörg Paulus und Erich Unglaub Blätter der Rilke-Gesellschaft, Bd. 32/2014 ca. 320 S., ca. 15 Abb., brosch. ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1493-1 September WG 1563
Die Blätter der Rilke-Gesellschaft erscheinen im Zweijahresrhythmus. Der Schwerpunkt des vorliegenden Bandes liegt auf Untersuchungen zu Rilkes Dichtungen aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, den »Sonetten an Orpheus« und den Werken, die im Umfeld seiner Aufenthalte in Bern entstanden sind. Die Abhandlungen werden durch Kurzbeiträge ergänzt. Wie in den vorhergehenden Bänden werden auch bislang unveröffentlichte Briefe Rilkes mitgeteilt und neuere Publikationen rezensiert.
Carl Zuckmayers Autobiographie. Eine Erkundung und andere Beiträge zur ZuckmayerForschung Zuckmayer-Jahrbuch, Bd. 12 Im Auftrag der Carl ZuckmayerGesellschaft herausgegeben von Gunther Nickel und Erwin Rotermund ca. 240 S., brosch. ca. € 29,– (D); € 29,90 (A) ISBN 978-3-8353-1524-2 ISSN 1434-7865 November WG 1563
Carl Zuckmayer gehörte zu den erfolgreichsten Autoren der Literatur-, Theater- und Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts. Das 1998 gegründete »Zuckmayer-Jahrbuch« dient zur Dokumentation bislang unveröffentlichter Quellen und als Forum für wissenschaftliche Studien zu seinem Leben und seinem Werk. Der 12. Band enthält neben einem Beitrag über die Zusammenarbeit Zuckmayers und Fritz Kortners im US-amerikanischen Exil eine dokumentarische Untersuchung zur Textgenese der Autobiographie »Als wär's ein Stück von mir«.
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Johnson-Jahrbuch 21/2014 Im Auftrag der Uwe Johnson-Gesellschaft herausgegeben von Holger Helbig, Bernd Auerochs, Katja Leuchtenberger und Ulrich Fries ca. 208 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1498-6 ISSN 0945-9227 November WG 1563
Zum 80. Geburtstag und 30. Todestag versammelt das Jahrbuch wie gewohnt Ergebnisse der aktuellen Forschung zu Johnsons Leben und Wirken. Irmgard Müller erhellt die vielschichtigen Hintergründe eines harmlos anmutenden Geschäftsessens in den Jahrestagen, das Gesine Cresspahl auf ihren ›doppelten Auftrag‹ in Prag vorbereitet. Lutz Hagestedt verfolgt Spuren konservativer Haltungen bei Uwe Johnson und Walter Kempowski. Neben weiteren Aufsätzen dokumentiert das Jahrbuch u. a. auch die international besetzte Tagung in Rostock, die Johnsons Position im Literaturkanon auslotet.
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Geschichte der Germanistik Historische Zeitschrift für die Philologien. Heft 45/46 (2014) Herausgegeben von Christoph König und Marcel Lepper in Verbindung mit Michel Espagne, Ralf Klausnitzer, Denis Thouard und Ulrich Wyss
Periodica
Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Neue Folge der »Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen« Hg. von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 86/2014
ca. 100 S., brosch. ca. € 14,– (D); € 14,40 (A) ISBN 978-3-8353-1496-2 ISSN 1613-0758 Oktober WG 1563
ca. 560 S., geb. ca. € 29,- (D); € 29,90 (A) ISBN 978-3-8353-1538-9 ISSN 0078-0561 auch als E-Book Dezember WG 1550
Aus dem Inhalt: Friedrich Vollhardt: Die Rede von ›Geist und Buchstabe‹ in der Wirkungsgeschichte von G. E. Lessing Christoph König: Eli Friedländers philosophischer Blick auf Walter Benjamins Kafka-Essay Christian Dawidowski: Germanistische Philologie und Kulturpädagogik im 19. Jahrhundert Gunter Scholtz: Ast und Schleiermacher: Hermeneutik und Kritik Denis Thouard: Die Sprachphilosophie der Hermeneutik Marcel Lepper: Philologische Redlichkeit als Wert und Verfahren
Das »Niedersächsische Jahrbuch für Landesgeschichte« ist allen Epochen und Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft verpflichtet und begreift analog zur Historischen Kommission die heutigen Bundesländer Bremen und Niedersachsen als wissenschaftliches Tätigkeitsfeld. Es enthält als jährlich wechselnde thematische Schwerpunkte die zu Aufsätzen umgestalteten Vorträge, die auf der jeweils letzten Jahrestagung der Historischen Kommission gehalten wurden. Der umfangreiche Besprechungsteil bietet Rezensionen zur nordwestdeutschen Landesgeschichte sowie zu allgemeineren Werken.
ZeitRäume Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2014 ca. 240 S., franz. brosch. ca. € 19,80 (D); € 20,40 (A) ISBN 978-3-8353-1500-6 ISSN 1868-2138 auch als E-Book Dezember WG 1550
ZeitRäume versammelt jährlich eine Auswahl von zeitgeschichtlichen Analysen, die am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF) vorgestellt wurden oder aus der Arbeit des Instituts entstanden sind. Die Zusammenstellung hat nicht den Anspruch, die am ZZF betriebenen Forschungen repräsentativ zu spiegeln. Aber sie vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt und Vielgestalt der Wege, die zum Verständnis unserer zugleich so nahen und so fernen Zeitgeschichte im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert beitragen.
Periodica
Marat Grinberg, Leona Toker, Anja Tippner, Ber Kotlerman and Olga Gershenson Representation of the Holocaust in Soviet Literature and Film
English Edition with an abstract in Hebrew Search and Research. Lectures and Papers, Bd. 19. Edited by Dan Michman
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Yad Vashem Studies 41.1
Yad Vashem Studies 41.2
Edited by David Silberklang
Edited by David Silberklang
279 S., brosch. € 15,– (D); € 15,50 (A) ISBN 978-3-8353-1508-2 ISSN 0084-3296 Sofort lieferbar WG 1556
323 S., 36 Abb., brosch. € 15,– (D); € 15,50 (A) ISBN 978-3-8353-1510-5 ISSN 0084-3296 Sofort lieferbar WG 1556
121 S., brosch. € 5,– (D); € 5,20 (A) ISBN 978-3-8353-1577-8 Sofort lieferbar WG 1556
In der Reihe »Search and Research« werden Vorträge, Forschungsberichte und Symposien veröffentlicht, die im Rahmen des »Yad Vashem International Institute for Holocaust Research« entstanden sind. Darüber hinaus gibt die Reihe den im Umfeld des Instituts agierenden Wissenschaftlern eine Plattform, innovative Forschungsansätze und erste Ergebnisse zu veröffentlichen.
Eine der führenden Zeitschriften zur Holocaustforschung mit hochkarätigen Beiträgern aus aller Welt. Alle Bände sind komplett englischsprachig. Seit 1957 widmet sich »Yad Vashem Studies« der Holocaustforschung und hat sich konstant dadurch ausgezeichnet, die führenden Forscher und Denker aus aller Welt und aus verschiedenen Disziplinen als Beiträger zu versammeln. Viele Denkanstöße und wegweisende Thesen nahmen hier ihren Anfang. Bis 2007 erschien die Zeitschrift in Israel jährlich, seitdem halbjährlich.
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Bayern Thomas Romberger c/o Vertreterbüro Würzburg Huebergasse 1 D-97070 Würzburg Tel: 09 31 / 17 40 5 Fax: 09 31 / 17 41 0 romberger@vertreterbuero-wuerzburg.de Ansprechpartner im Verlag
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