Wallstein Vorschau Wissenschaft und Editionen FJ 2014

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Wallstein Verlag Frühjahr 2014

Gegenwart Editionen Geschichte Wissenschaftsgeschichte Kulturwissenschaften Über Literatur Rechtsgeschichte


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Literaturprogramm Frühjahr 2014

Unser neues Literaturprogramm finden Sie in unserer Vorschau Literatur Frühjahr 2014 Gregor Sander Was gewesen wäre Roman

Ludwig Laher Bitter Roman

ca. 248 S., geb., Schutzumschlag ca. 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1359-0

ca. 240 S., geb., Schutzumschlag ca. 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1387-3

Lukas Bärfuss Koala Roman

Marie-Luise Scherer Unter jeder Lampe gab es Tanz ca. 80 S., geb., Schutzumschlag ca. 14,90 € (D); 15,40 € (A) ISBN 978-3-8353-1420-7

ca. 220 S., geb., Schutzumschlag ca. 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-0653-0

Harald Hartung Die Launen der Poesie Deutsche und internationale Lyrik seit 1980

Hermann Peter Piwitt Lebenszeichen mit 14 Nothelfern ca. 160 S., geb., Schutzumschlag ca. 17,90 € (D); 18,40 € (A) ISBN 978-3-8353-1379-8

Hg. von Heinrich Detering ca. 400 S., geb., Schutzumschlag ca. 24,90 € (D); 25,60 € (A) ISBN 978-3-8353-1380-4

Jürg Halter

Daniela Danz V Gedichte

Wir fürchten das Ende der Musik Gedichte

ca. 96 S., geb., Schutzumschlag ca. 17,90 € (D); 18,40 € (A) ISBN 978-3-8353-1377-4

Jürg Halter Wir fürchten das Ende der Musik Gedichte ca. 64 S., geb., Schutzumschlag ca. 16,90 € (D); 17,40 € (A) ISBN 978-3-8353-1422-1

Wa l l s t e i n

Aktuelle Veranstaltungshinweise finden Sie unter http://www.wallstein-verlag.de/termine.html


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Wallstein Verlag Frühjahr 2014

Inhalt

Vorschau

2 Literaturprogramm Frühjahr 2014

Spitzentitel

4 Wolfgang Matz  Die Kunst des Ehebruchs 6 Bernhard Fischer  Johann Friedrich Cotta 8 Hans Mommsen  Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa 10 Notker Hammerstein  Aus dem Freundeskreis der »Weißen Rose« 12 Vom Augusterlebnis zur Novemberrevolution

44 Martin Sabrow  Zeitgeschichte schreiben 45 Peter Burschel  Die Erfindung der Reinheit 46 Michael Stolleis  Nahes Unrecht, fernes Recht 47 Politische Gewalt in Deutschland 48 Profession, Eigentum und Staat 49 Post-Panslavismus 50 »Politisierung der Wissenschaft« 51 Historisches Lernen denken 52 Ausnahmezustände 53 Krieg und medikale Kultur Wissenschaftsgeschichte

Gegenwart

14 Luise F. Pusch  Gerecht und Geschlecht 15 Die Sprachwandlerin – Luise F. Pusch 16 Thomas Kling. Zur Leitcodierung

Kulturwissenschaften

Editionen

17 18 20 21 22 24 25 26 27 28

Christine Lavant  Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte Joseph Roth  Drei Sensationen und zwei Katastrophen Max Brod  Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung Max Brod  Über die Schönheit häßlicher Bilder Gertrud Kolmar  Briefe Karl Kraus  Heine und die Folgen Hedwig Pringsheim  Tagebücher 1898 –1904 Berthold Auerbach  Schriften zur Literatur Friedrich Rückert  Liedertagebuch X/XI Carl Heinrich Merck  »Beschreibungen der Tschucktschi, von ihren Gebräuchen und Lebens­art« sowie weitere Berichte und Materialien 29 Johannes von Müller  »Einen Spiegel hast gefunden, der in allem Dich reflectirt« 30 Espérance Sylvestre  Briefwechsel mit Karl Ludwig von Knebel, Johann Peter Eckermann und Staatskanzler Friedrich von Müller

Geschichte 31 Philipp Neumann-Thein  Parteidisziplin und Eigen­sinn 32 Stefan Hördler  Ordnung und Inferno 33 Henning Borggräfe  Zwangsarbeiterentschädigung 34 Alexander Pinwinkler  Historische Bevölkerungs­forschungen 35 Nikolai Wehrs  Protest der Professoren 36 Florian Wimmer  Die völkische Ordnung von Armut 37 Gulag 38 Jozef Gitler/Mina Tomkiewicz  Leben am seidenen Faden 39 Fundstücke 40 Walter und Moshe Wolff  Das eigene Leben erzählen 41 Carl Schrade  Elf Jahre 42 Hans-Günter Richardi  Dachauer Zeitgeschichtsführer 43 Sanierung – Rekonstruktion – Neugestaltung

54 Nils Güttler  Das Kosmoskop

57 Roland Reuß  »Die perfekte Lesemaschine« 58 Ilm-Kakanien 59 1938 60 The FIFA World Cup, 1930 – 2010 61 Rechnen mit dem Scheitern: Strategien in ungewissen Zeiten 62 Hannah Arendt zwischen den Disziplinen 63 Der Buddha in der deutschen Dichtung Über Literatur 64 Zwischen Alptraum und Glück 66 Dramaturgien der Phantasie 67 Erzählte Dinge 68 Jan Röhnert  »Nord liegt so nah wie West.« 69 Mathias Mayer  Stillstand 70 Verwunschene Orte 71 Subversive Literatur Rechtsgeschichte 72 Okko Behrends  Zur römischen Verfassung 73 Wendepunkte der Rechtswissenschaft Periodica 74 Das achtzehnte Jahrhundert 74 Bayerische Akademie der Schönen Künste 74 Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste Rückschau

75 Erfolgreiche Titel aus dem Herbstprogramm 2013

Die angegebenen österreichischen Euro­preise sind die Letztverkaufs­mindest­preise der österreichischen Auslieferung.


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Überraschend neue Blicke auf drei Meisterwerke der Moderne – Wolfgang Matz bietet eine atemlose Lektüre.

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Spitzentitel

Wolfgang Matz Die Kunst des Ehebruchs Emma, Anna, Effi und ihre Männer

Der Autor Wolfgang Matz, geb. 1955, lebte von 1987 bis 1995 in Poitiers (Frankreich), wo er am Institut für deutsche Sprache und Literatur lehrte und als Literatur­ übersetzer tätig war. Seitdem arbeitet er als Verlagslektor in München. Als Übersetzer französischer Prosa und Lyrik wurde er mit dem Paul Celanund dem Petrarca-Preis aus­ gezeichnet. Veröffentlichungen u. a.: 1857. Flaubert, Baudelaire, Stifter (2007); Gewalt des Gewordenen. Zum Werk Adalbert Stifters (2005)

Liebe und Betrug sind die ewigen Themen der Literatur, von Tristan und Isolde bis Don Giovanni – mitten im 19. Jahrhundert taucht aber plötzlich im Gesellschaftsroman eine neue Variante der alten Geschichte auf: der Ehebruch in der bürgerlichen Familie. Emma Bovary, Anna Karenina und Effi Briest – das sind die drei berühmten Frauen, die das Verbotene tun und um eines anderen Mannes willen ihre ganze Existenz riskieren: Emma, die radikale Spielerin, Anna, die leidenschaftlich Liebende, und die viel zu junge, naive Effi, die der flüchtigen Gelegenheit nicht widersteht. Wolfgang Matz folgt in seinem temperamentvoll geschriebenen Buch den Geschichten dieser ganz verschiedenen Frauen, ihrer Ehemänner und ihrer Liebhaber und erkundet, warum ihr privates Scheitern zwischen persönlichem Freiheitsdrang und gesellschaftlicher Ordnung ihre Schöpfer Gustave Flaubert, Lew Tolstoi und Theodor Fontane so fasziniert hat und wie dieses wiederum deren Schreiben bestimmt. Mit den gesellschaftlichen Befreiungen des 20. Jahrhunderts verschwindet die Gattung des Ehebruchromans zwar, aber all die katastrophal scheiternden Liebesgeschichten stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Literatur, und deshalb nimmt Wolfgang Matz auch die heutigen Ausweitungen der Kampfzone in den Blick.

Wolfgang Matz hat ein Händchen dafür, Literaturgeschichte neu zu erzählen. Jan Süselbeck, Jungle World

Wolfgang Matz Eine Kugel im Leibe Walter Benjamin und Rudolf Borchardt: Judentum und deutsche Poesie ISBN 978-3-8353-0946-3

auch als E-Book erhältlich


Spitzentitel

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Wolfgang Matz Die Kunst des Ehebruchs Emma, Anna, Effi und ihre Männer

ca. 320 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1459-7 März   WG 1562


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Die erste umfassende Bio­graphie Cottas, des wichtigsten deutschen Verlegers der deutschen Klassik, und zugleich die Geschichte seines Verlages.

Johann Friedrich Cotta (1764  –1832) war Verleger, Unternehmer und Politiker. Mit seinen Autoren Goethe und Schiller, aber auch mit Hölderlin, Hebel, Uhland u. a., wurde sein Verlag zum bedeutendsten Verlag der deutschen Klassik. Der Autor Bernhard Fischer, geb. 1956, war von 1992 bis 2007 Leiter des Cotta-Archivs im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Seit 2007 ist er Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs in der Klassik Stiftung Weimar. Arbeitsschwerpunkte sind die Literatur des 18. – 20. Jahrhunderts sowie die Verlags- und Buchhandelsgeschichte der Goethezeit.

auch als E-Book erhältlich

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Spitzentitel

Bernhard Fischer Johann Friedrich Cotta Verleger – Entrepreneur – Politiker

Man nannte ihn den »Napoleon des deutschen Buchhandels«. Johann Friedrich Cotta, ein Jurist mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Interesse und Talent, war ein Quereinsteiger: 1787 kaufte er die Tübinger J. G. Cotta’sche Buchhandlung von seinem Vater und machte in wenigen Jahren mit Genie und Tatkraft aus einem provinziellen Universitätsverlag den bedeutendsten Uni­ versalverlag seiner Zeit. Herzstück war der »Klassikerverlag« mit den Werken Goethes und Schillers, dazu verlegte er über 60 Zeitungen und Zeitschriften und betrieb einen Kunst- und Landkartenverlag. Mit großzügigen Honoraren und zukunftsweisenden Verträgen war er ein Vorkämpfer der Autorenrechte. Er wirkte für Reformen des Buchhandels und agierte als »Deputierter« des deutschen Buchhandels auf dem Wiener Kongress gegen den »Nachdruck« und für »Pressfreiheit«. Cottas Biographie wird hier zum ersten Mal umfassend aus den Quellen erzählt. Sie zeigt mit großem psychologischen Einfühlungsvermögen den Verleger, Unternehmer und Politiker als exemplarische Gestalt in einer Umbruchs­ zeit, in der so gut wie alle Institutionen und Traditionen ins Wanken kamen und auf allen Gebieten Neuland betreten wurde. Cotta war ein Pionier der öffentlichen Meinung, der deutschen »Nationalliteratur« wie der wissenschaftlichen und industriellen Revolution. Gleichzeitig wird aber auch ein kritischer Blick auf Cottas komplizierten, von Eitelkeit und mancher inneren Unsicherheit geprägten Charakter geworfen.


Spitzentitel

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Zum 250. Geburtstag von Johann Friedrich Cotta am 27. April 2014.

Bernhard Fischer Johann Friedrich Cotta Verleger – Entrepreneur – Politiker

ca. 896 S., ca. 16 farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1396-5 März   WG 1941


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Hans Mommsen schildert die einzelnen Bausteine und Etappen, die zur Kulmination der nationalsozialistischen Verbrechen geführt haben.

Der Autor Hans Mommsen, geb. 1930, ist emeritierter Professor an der Universität Bochum. Er war Fellow im Institute for Advanced Studies in Princeton, am Wissenschaftskolleg zu Berlin, im St. Antony’s College in Oxford und am U.S. Holocaust Memorial Museum und nahm zahlreiche ausländische Gastprofessuren wahr. Für sein Lebenswerk erhielt er 2013 den Victor-AdlerStaatspreis der Republik Österreich, für sein publizistisches Gesamtwerk wurde er 1998 mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis und 2010 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. Veröffentlichungen u.a.: Zur Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert: Demokratie, Diktatur, Widerstand (2010); Alternative zu Hitler. Studien zur Geschichte des deutschen Widerstandes (2000); Die verspielte Freiheit. Der Weg der Republik von Weimar in den Untergang 1918 bis 1933 (1989)

auch als E-Book erhältlich

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Spitzentitel

Hans Mommsen Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa Hans Mommsen, einer der bedeutendsten Zeithistoriker der Bundesrepublik, liefert eine kompakte Gesamtinterpretation der komplexen Geschehnisse, die zur Entfesselung des Holocaust geführt haben. Dafür skizziert er zunächst die Judenfeindschaft in der Weimarer Republik sowie die Rolle des Antisemitismus beim Aufstieg der NSDAP. Er schildert, wie das NS-Regime die Verfolgung der Juden radikalisierte, bis hin zu ihrer vollständigen Entrechtung. Und er fragt, warum und unter welchen Bedingungen die einzelnen Stufen von der Ausgrenzung der Juden aus der deutschen Gesellschaft bis hin zu ihrer Vernichtung vollzogen wurden. Für diese Ausgabe hat Hans Mommsen den Band »Auschwitz, 17. Juli 1942« (2002) erweitert und auf den neuesten Forschungsstand gebracht. So wird ein Grundlagenwerk zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts wieder zugänglich. »Hans Mommsen ist seit fast fünfzig Jahren einer der einflussreichsten Zeithistoriker in Deutschland und einer der wenigen, dessen Arbeiten weltweite Verbreitung finden. … Fast die gesamte Forschung zur Weimarer Republik und zur Geschichte des Nationalsozialismus fußt in der einen oder anderen Weise auf den Arbeiten Mommsens.« Ulrich Herbert


Spitzentitel

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Hans Mommsen Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa

ca. 240 S. geb., Schutzumschlag ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1395-8 Januar   WG 1556


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Das Umfeld der Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl.

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Spitzentitel

Notker Hammerstein Aus dem Freundeskreis der »Weißen Rose« Otmar Hammerstein – Eine biographische Erkundung

Der Autor Notker Hammerstein, geb. 1930, war bis 1995 Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Frankfurt a. M. Er veröffentlichte Bücher und Aufsätze zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, zur frühneuzeitlichen Jurisprudenz und Staatslehre und zur Geschichte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.

Otmar Hammerstein (1917 – 2003), der ältere Bruder des Autors, gehörte zum Freundeskreis um die »Weiße Rose« und nahm intensiv an den Aktivitäten und Diskussionen dieses Kreises teil. Anhand seines Nachlasses gewährt der Historiker Notker Hammerstein einen genauen Einblick in den Wirkungskreis der Gruppe. Er zeichnet nach, wie die kulturellen Prägungen und der Austausch mit Gelehrten und Künstlern bei allen Beteiligten die Gegnerschaft gegenüber der NS-Herrschaft festigten und bei einigen die Entscheidung zum aktiven Handeln beeinflussten. Nach der Verhaftung der Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl im Februar 1943 geriet Otmar Hammerstein ins Visier der Gestapo. Seine Versetzung in die Niederlande entzog ihn der unmittelbaren Gefahr. Dort schloss er sich dem aktiven Widerstand gegen die deutschen Besatzer an. Notker Hammerstein berichtet hierüber ebenso wie über die Sicht seines Bruders nach Kriegsende auf das eigene Handeln und auf den öffentlichen Umgang mit dem Widerstand.

Benigna von Krusenstjern »daß es Sinn hat zu sterben – gelebt zu haben« Adam von Trott zu Solz 1909 –1944. Biographie ISBN 978-3-8353-0506-9

auch als E-Book erhältlich


Spitzentitel

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Notker Hammerstein Aus dem Freundeskreis der »Weißen Rose« Otmar Hammerstein – Eine biographische Erkundung

ca. 160 S., ca. 20 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1384-2 Februar   WG 1556


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Ein kollektives deutschösterreichisches Tagebuch der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«.

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Spitzentitel

Vom Augusterlebnis zur Novemberrevolution Briefe aus dem Weltkrieg 1914 –1918

Der Herausgeber Jens Ebert, geb. 1959, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Moskau und lebt als Publizist in Berlin. 1989 – 2001 Lehrtätigkeit an Universitäten in Berlin, Rom und Nairobi. Arbeiten für Presse, Rundfunk und Fernsehen. Veröffent­ lichungen zur Literatur-, Kulturund Mentalitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Fast 29 Milliarden Postsendungen wurden während des Ersten Weltkriegs verschickt, der deutlich größere Teil an die Front. Trotzdem erschienen bisher in Buchausgaben ausnahmslos Briefe »aus dem Felde«. Der vorliegende Band bricht gleich mehrfach mit den Publikationstraditionen: Ausgiebig werden erstmals auch Briefe aus der Heimat berücksichtigt, die von oft schwierigen, ja dramatischen Lebensumständen erzählen. Die Post von Kriegsgefangenen, die viele Jahre in teilweise exotischen Weltgegenden verbrachten (Indien, Afrika, Zentralasien), wird ebenso einbezogen, wie deutschsprachige Feldpost aus der k.u.k. Monarchie. Mehr als 20.000 Feldpostbriefe und -karten hat Jens Ebert in Archiven in Berlin, Stuttgart, Wien, Dresden, Darmstadt und Bremen gesichtet. In seiner Auswahl stehen stilistisch ausgefeilte Briefe aus dem Bildungsbürgertum oder Adel neben fehlerhaften Kurzmitteilungen ungeübter Briefschreiber, die in ihrer Hilflosigkeit und trockenen Offenheit oft besonders berührend sind. Die Kriegserfahrungen lesen sich in diesen Briefen nicht selten ganz anders, als sie zeit­ genössisch in der Öffentlichkeit vermittelt wurden. Der Band gibt einen authentischen Einblick in die kollektive Gefühlswelt zur Zeit des Ersten Weltkriegs.

Feldpostbriefe aus Stalingrad November 1942 bis Januar 1943 ISBN 978-3-89244-677-4

auch als E-Book erhältlich

Ein Arzt in Stalingrad Feldpostbriefe und Gefangenenpost des Regimentsarztes Horst Rocholl 1942 –1953 ISBN 978-3-8353-0302-7

Endzeit Europa Ein kollektives Tagebuch deutschsprachiger Schriftsteller, Künstler und Gelehrter im Ersten Weltkrieg ISBN 978-3-8353-0347-8


Spitzentitel

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Themenschwerpunkt Erster Weltkrieg

Vom Augusterlebnis zur Novemberrevolution Briefe aus dem Weltkrieg 1914 –1918 Herausgegeben von Jens Ebert ca. 400 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1390-3 Mai   WG 1117


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Gegenwart

Luise F. Pusch Gerecht und Geschlecht Neue sprachkritische Glossen Von der österreichischen Töchterhymne über die »Aufschrei«Bewegung zum generischen Femininum an der Uni Leipzig: Neuheiten aus der feministischen Sprachkritik.

Luise F. Pusch Gerecht und Geschlecht Neue sprachkritische Glossen

ca. 144 S., ca. 10 Abb., brosch. ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1428-3 Januar   WG 1118

Im Wallstein Verlag erschienen Die dominante Kuh (2013); Deutsch auf Vorderfrau (2011); Frauengeschichten. Berühmte Frauen und ihre Freundinnen, hg. von Joey Horsley und Luise F. Pusch (2010); Der Kaiser sagt Ja (2009); Die Eier des Staatsoberhaupts (2008)

auch als E-Book erhältlich

Anfang 2013 gab es in Deutschland einen »Aufschrei« gegen den alltäglichen Sexismus, losgetreten durch eine sexistische Bemerkung des Spitzenkandidaten der FDP. Nach der Wahl war die FDP weg vom Fenster, erstmals nicht mehr im Bundestag vertreten, geschweige denn in der Regierung. Der Feminismus, lange totgesagt oder für überholt erklärt, ist neu erstarkt und lehrt den Brüderles das Fürchten. Sexismus in der Sprache ist das Spezialgebiet von Luise F. Pusch. Ihr entgeht auf diesem Gebiet fast nichts, und deshalb hatte sie in den letzten drei Jahren besonders viel zu kommentieren. Denn die Forderung nach Geschlechter­ gerechtigkeit bzw. »Gendersensibilität« setzte sich durch und löste bundesund medienweit hitzige Debatten aus. Luise F. Pusch hat diese Debatten, die durch ihre sprachwissenschaftlichen Analysen der letzten Jahrzehnte mit ausgelöst wurden, in ihren scharfsinnigen Glossen begleitet – respektlos, fundiert, einzigartig.


Gegenwart

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Die Sprachwandlerin – Luise F. Pusch Zurufe und Einwürfe von Freundinnen und Weggefährtinnen Eine Femmage zum 70. Geburtstag von Luise F. Pusch am 14. Januar 2014.

Die Sprachwandlerin – Luise F. Pusch Zurufe und Einwürfe von Freundinnen und Weggefährtinnen ca. 144 S., brosch. ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1427-6 Januar   WG 1118

Von »Die Menstruation ist bei jedem etwas anders« bis zur Einführung des generischen Femininums an der Universität Leipzig im vergangenen Sommer – Luise F. Pusch begleitet seit über 30 Jahren mit ihren kritischen Beiträgen die Diskussion feministischer Positionen. Mit Witz, Ironie und dem Handwerk der professionellen Linguistin entlarvt sie Woche für Woche in ihren Glossen alltägliche Sexismen. Neben der sprachwissenschaftlichen Grundlagenarbeit hat sie eine Datenbank mit mehr als 30.000 Biographien von Frauen aufgebaut, mehr als 8.000 davon auch online. Ihr 1981 (zunächst pseudonym) erschienener autobiographischer Roman »Sonja« zeigte schonungslos die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Lesben in den 1970ern auf. Aus Anlass ihres 70. Geburtstags würdigen 40 Freundinnen, Kolleginnen und Weggefährtinnen (teils in gemeinschaftlich verfassten Beiträgen) die Lebensleistung von Luise F. Pusch.

Luise F. Pusch geb. 1944, ist Professorin für Sprachwissenschaft und freie Publizistin sowie Autorin u. a. von: »Die Frau ist nicht der Rede wert« (1999); »Alle Menschen werden Schwestern« (1990); »Das Deutsche als Männersprache« (1984) und »Sonja. Eine Melancholie für Fortgeschrittene« (1981). Außerdem ist Pusch Mitherausgeberin u. a. von: »Berühmte Frauenpaare« (2004); »WahnsinnsFrauen« (3 Bde., 1992 –1999) und »Berühmte Frauen: 300 Por­ träts« (2 Bde., 1999 und 2001)

Mit Beiträgen u.a. von Sibylle Duda, Susanne Günthner, Rolf Löchel, Eva Rieger, Helke Sander, Anatol Stefanowtsch und Senta Trömel-Plötz

auch als E-Book erhältlich


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Gegenwart

Thomas Kling. Zur Leitcodierung Manhattan Schreibszene

Unveröffentlichtes Arbeits­ material als Faksimile und Transkription zu zwei zentralen Gedichten im Werk von Thomas Kling.

Thomas Kling. Zur Leitcodierung Manhattan Schreibszene

Thomas Kling (1957– 2005) erhielt für sein lyrisches Werk u. a. den ElseLasker-Schüler-Preis, den Peter-Huchel-Preis, den Deutschen Kritikerpreis und den Ernst-Jandl-Preis

Herausgegeben von Kerstin Stüssel und Gabriele Wix 96 S., 51 farbige Abb., brosch. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1375-0 sofort lieferbar   WG 1112

Die Herausgeberinnen Kerstin Stüssel ist Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn. Veröffentlichungen u.a.: Entlegene Orte, verschollene Subjekte, verdichtetes Wissen: Problematisches Erzählen zwischen Literatur und Massenmedien (2013); Magie der Geschichten. Weltverkehr und Literatur (hg. mit M. Neumann, 2010); Museumsarbeit und geisteswissenschaftliches Studium (2006) Gabriele Wix arbeitet als Lehrbeauftragte an der Schnittstelle von Literatur-/Editionswissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Bonn. Sie ist Kuratorin einer Ausstellungsreihe zum Künstlerbuch. Veröffentlichungen u. a.: Lektüren. Zu den Künstler­ büchern des Schweizer Malers Stefan Steiner (2013); Nach bildende Kunst / After Fine Art. Lawrence Weiner (2012); Max Ernst. Maler, Dichter, Schriftsteller (2009)

Thomas Kling (1957 – 2005) verbrachte 1995 einige Zeit in Manhattan. In dieser Zeit entstand das Gedicht »Manhattan Mundraum«, das den Gedichtband »morsch« einleitet. Das Gedicht »Manhattan Mundraum Zwei«, das den Auftakt des Gedichtbands »Sondagen« (2002) bildet, vollzieht eine poetische Reaktion auf die Geschehnisse am 11.9.2001. Im Nachlass Thomas Klings auf der Raketenstation Hombroich haben sich Dokumente gefunden, die die Arbeitsweise des Dichters und die Entstehungsprozesse beider Gedichte nachvollziehbar machen. Sie werden in dem von Kerstin Stüssel und Gabriele Wix herausgegebenen, reichbebilderten Band »Thomas Kling. Zur Leitcodierung« nun faksimiliert. In jeweils einem Essay nähern sich die beiden Herausgeberinnen dem Dichter Kling. Das Buch begleitet die Ausstellung »Thomas Kling: ›geschmolzener und / wieder aufgeschmo- / lzner text‹«, die im Wintersemester 2013/2014 im Universitätsmuseum der Universität Bonn gezeigt wird.


Editionen

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Christine Lavant Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte

Christine Lavant Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Doris Moser und Fabjan Hafner Christine Lavant: Werke in vier Bänden, Bd. 1. Im Auftrag des Robert-MusilInstituts der Universität Klagenfurt und der Hans Schmid Privatstiftung herausgegeben von Klaus Amann und Doris Moser ca. 678 S., Leinen, Schutzumschlag ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1391-0 Mai   WG 1112

»Ich habe eine Welt und diese Welt brennt! Und wo etwas brennt, da entsteht Kraft. Und diese Kraft reißt mit!« Christine Lavant

Christine Lavant (1915 –1973), geb. in St. Stefan im Lavanttal (Kärnten) als neuntes Kind eines Bergmanns, war Lyrikerin und Erzählerin. Ihre Schulbildung musste sie aus gesundheitlichen Gründen früh abbrechen. Jahrzehntelang bestritt sie den Familienunterhalt als Strickerin. Sie erhielt u. a. den Georg-Trakl-Preis (1954 und 1964) und den Großen Österreichischen Staatspreis (1970). Die Herausgeber

Christine Lavant schrieb Gedichte, die in ihrer sprachlichen Eigenwilligkeit und existentiellen Zerrissenheit für Thomas Bernhard zu den »Höhepunkten der deutschen Lyrik« zählen. Er beschrieb ihre Lyrik als »das elementare Zeugnis eines von allen guten Geistern mißbrauchten Menschen«. Lavant selbst sah ihre Kunst als »verstümmeltes Leben, eine Sünde wider den Geist, unverzeihbar« und war sich der poetischen Kraft ihrer Gedichte dennoch gewiss: »Wenn ich dichtete, risse ich jede Stelle Eures Daseins unter Euren Füßen weg und stellte es als etwas noch nie von Euch Wahrgenommenes in Euer innerstes Gesicht«. Der erste Band der vierbändigen Werkausgabe versammelt alle zu Lebzeiten publizierten Gedichte in einer komplett neu edierten Fassung. Er enthält neben den drei Gedichtbänden, die Lavants Ruhm begründet haben (»Die Bettlerschale«, »Spindel im Mond«, »Der Pfauenschrei«), auch das Frühwerk »Die unvollendete Liebe«, Lavants späte, in Liebhaberausgaben und Sammelbänden veröffentlichte Lyrik (»Sonnenvogel«, »Wirf ab den Lehm«, »Hälfte des Herzens«) sowie zahlreiche verstreute Gedichte, die erstmals wieder zugänglich gemacht werden. »Christine Lavant ist eine sagenhafte Dichterin! Was mich radikal begeistert, ist dieser Gotteshader: total katholisch geprägt, aber zugleich das große Rütteln am Käfig. Von allem, was ich von Frauen kenne, begeistert mich die wohl am meisten.« Sibylle Lewitscharoff, Falter

Doris Moser, geb. 1965, Studium der Anglistik/Amerikanistik und Germanistik. Zunächst Radiojournalistin und Kulturorganisatorin. Leiterin des Fachbereichs Angewandte Germanistik an der Universität Klagenfurt. Veröffentlichungen u. a.: Der Ingeborg-Bachmann-Preis. Börse, Show, Event (2004); Neues vom Buch (Mithg. 2011) Fabjan Hafner, geb. 1966, Studium der Slawistik und Germanistik. Literaturwissenschaftler, Übersetzer, Autor. Seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Robert Musil-Instituts Klagenfurt. Veröffentlichungen u. a.: Christine Lavant: Briefe an Maja und Gerhard Lampersberg (Mithg. 2003) Im Wallstein Verlag erschienen Christine Lavant: Das Wechselbälgchen, Erzählung, neu hg. und mit einem Nachwort von Klaus Amann (2012) auch als E-Book erhältlich


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Eine Vermessung der Welt des Kinos mit den Mitteln des Feuilletons.

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Editionen

Joseph Roth Drei Sensationen und zwei Katastrophen Feuilletons zur Welt des Kinos

Joseph Roth (1894 –1939) zählt zu den wun­ derbarsten und bedeutendsten deutschsprachigen Erzählern und Journalisten des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1894 im galizischen Brody geboren und starb 1939 im Pariser Exil. Die Herausgeber Helmut Peschina, geb. 1943, Schriftsteller; er ist u. a. Herausgeber des Sammel­bandes »Joseph Roth. Sehnsucht nach Paris, Heimweh nach Prag. Ein Leben in Selbstzeugnissen« (2006), Autor von Hörspieladap­ tionen nach Ro­manen von Joseph Roth sowie einer Theaterfassung des Romans »Radetzkymarsch«.

Joseph Roth zählte in der Weimarer Republik zu den angesehensten Feuille­ tonisten im deutschen Sprachraum. Neben seinen Reportagen, Reiseberichten, Buchrezensionen und Theaterkritiken, die er für die wichtigsten deutschsprachigen Blätter schrieb, etablierte er sich auch als Filmkritiker. In den knapp hundert, teilweise erstmals in Buchform veröffentlichten Texten dieses Bandes findet sich eine Fülle sehr unterschiedlicher Blicke auf das Phänomen Kino: Roth schreibt über Filmpremieren, setzt sich mit der »Kinodramatik« auseinander, besucht Drehorte und berichtet über die Filmbranche und den neu entstehenden Starkult. Die cineastische Tagesware der Weimarer Zeit wird ebenso kritisch durchleuchtet wie spätere Klassiker des Genres Stummfilm, etwa »Der letzte Mann« von Alfred Murnau oder Fritz Langs »Nibelungen« – Momentaufnahmen aus der Frühzeit des Mediums Film, enstanden in der Übergangszeit vom Stumm- zum Tonfilm, dem Roth keine große Zukunft prophezeite. Ergänzt wird der Band durch drei Filmentwürfe, mit denen sich Roth im Exil allein bzw. in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Leo Mittler in dieser Branche versuchte.

Rainer-Joachim Siegel, geb. 1948, ist Mathematiker und Verfasser der maßgeblichen Joseph-RothBibliographie (1995) sowie Herausgeber einer Sammlung von neu aufgefundenen Texten Joseph Roths mit dem Titel »Unter dem Bülowbogen« (1994).

auch als E-Book erhältlich

Joseph Roth und Stefan Zweig »Jede Freundschaft mit mir ist verderblich« Joseph Roth und Stefan Zweig. Briefwechsel 1927-1938

Joseph Roth Heimweh nach Prag Feuilletons – Glossen – Reportagen für das »Prager Tagblatt«

Joseph Roth »Ich zeichne das Gesicht der Zeit« Essays – Reportagen – Feuilletons

ISBN 978-3-8353-0842-8

ISBN 978-3-8353-1168-8

ISBN 978-3-8353-0585-4


Editionen

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Joseph Roth Drei Sensationen und zwei Katastrophen Feuilletons zur Welt des Kinos

Herausgegeben und kommentiert von Helmut Peschina und Rainer-Joachim Siegel ca. 400 S., Leinen, Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1382-8 Mai   WG 1118


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Max Brod Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung Roman Die Welt kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs: Max Brods Prager Variante des »Zauberbergs« aus dem Jahr 1931.

Max Brod Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung Roman

Mit einem Vorwort von Dževad Karahasan Max Brod – Ausgewählte Werke. Herausgegeben von HansGerd Koch und Hans Dieter Zimmermann in Zusammenarbeit mit Barbora Šramkova und Norbert Miller ca. 530 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1337-8 März   WG 1111

Max Brod (1884 –1968) war vor und nach dem Ersten Weltkrieg einer der bekanntesten Vertreter der Prager deutschsprachigen Literatur, heute ist er vor allem als Herausgeber der Werke Franz Kafkas berühmt. Die Reihe »Max Brod – Ausgewählte Werke« soll ein Œuvre, das heute im Buchhandel nicht mehr und in Bibliotheken kaum zu finden ist, wieder einem Lesepublikum zugänglich machen. Die Ausgabe ist auf zehn Bände angelegt. Bisher erschienen Jüdinnen. Roman (2013) Arnold Beer. Roman (2013) Die Frau nach der man sich sehnt. Roman (2013) Tycho Brahes Weg zu Gott. Roman (2013) auch als E-Book erhältlich

Dieser Roman wurde oft als Max Brods »Zauberberg« bezeichnet, spielt er doch 1914, in den letzten Monaten vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, welcher das alte Europa zum Einsturz brachte. Aber nicht ein entlegenes Sanatorium, sondern die kleine deutsche Gemeinde in Prag ist bei Brod das Modell der bürgerlichen Gesellschaft vor dem Kriege. Im Mittelpunkt steht der Gymna­siast Stefan Rott, ein junger Mann aus guter Familie, der sich die Welt zu erklären sucht und seine erste Liebe erlebt – er verehrt Phyllis, die Mutter eines Klassenkameraden und wird schließlich sogar von ihr erhört. Hinter der gutbürgerlichen Fassade aber verbergen sich Lüge und Korruption, wie Stefan nach und nach erkennen muss. Die schöne Phyllis ist dem reichen Advokaten Urban zugetan, und Geld spielt dabei durchaus eine Rolle. Mit dem Attentat von Sarajevo stürzt auch diese kleine Prager deutsche Welt in den Abgrund: Frau Phyllis schießt auf ihren Ehemann, der Anarchist Dlouhy, Stefans Klassenkamerad, wird zum Tode verurteilt. Private und po­ litische Entwicklung sind am selben Punkt angelangt: es wird nicht mehr geredet, es wird geschossen.


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Max Brod Über die Schönheit häßlicher Bilder Essays zu Kunst und Ästhetik

Max Brod Über die Schönheit häßlicher Bilder Essays zu Kunst und Ästhetik

Eine Essaysammlung, die Max Brods beeindruckende intellektuelle Beweglichkeit in ihrer ganzen Bandbreite zeigt.

Mit einem Vorwort von Lothar Müller Max Brod – Ausgewählte Werke. Herausgegeben von HansGerd Koch und Hans Dieter Zimmermann in Zusammenarbeit mit Barbora Šramkova und Norbert Miller ca. 400 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1342-2 März   WG 1118

»Ein Vademecum für Romantiker unserer Zeit« ist der Untertitel der Sammlung von Essays, die Max Brod mit 29 Jahren 1913 bei Kurt Wolff in Leipzig veröffentlichte. Die Verbindung von Romantik und Moderne kommt in dieser Sammlung nirgends deutlicher zum Ausdruck als in dem brillanten Essay zu Robert Walser, dessen Größe zu dieser Zeit kaum jemand sah. Doch es sind nicht zuletzt die kleinen Dinge des Alltags, die den Flaneur Brod entzücken: die kitschige Wiener Historienmalerei, die ihn erregt, wiewohl er sie ablehnt, die modernen Möbel, die dem Benutzer eine Lebensweise aufzuzwingen ver­ suchen, das veraltete Kaiserpanorama, das den Zauber der Kindheit wiederbringt, und die okkultistischen Sitzungen mit Gustav Meyrink, die ihn be­ eindrucken. Es ist der Reiz der Oberfläche, der ihn fasziniert. Brod begegnet allem vorurteilsfrei und zeigt eine intellektuelle Beweglichkeit sowie eine Ironie, die auch vor ihm selber nicht haltmacht. Ergänzend zu dem 1913 erschienenen Buch enthält der Band noch viele weitere, teils erstmals wiederveröffentlichte Essays, u. a. aus dem »Prager Tagblatt«.

Die Herausgeber Hans-Gerd Koch, geb. 1954, war Redakteur der Kritischen Kafka-Ausgabe und ist Herausgeber des Kafka-Briefwechsels. Hans Dieter Zimmermann, geb. 1940, war bis 2008 Pro­ fessor am Institut für Literaturwissenschaft der TU Berlin, er war geschäftsführender Herausgeber der Tschechischen Bibliothek in deutscher Sprache (33 Bände).

»Benjamins bekannteste Arbeiten – ›Berliner Kindheit um Neunzehnhundert‹ und ›Einbahnstraße‹ – sind stärker von Brod geprägt, als er selbst das ein­ gestanden hätte.« Peter-André Alt

auch als E-Book erhältlich


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Neuauflage der berührenden Briefe Gertrud Kolmars – er­­ weitert um kürzlich entdeckte Briefe und Postkarten.

Gertrud Kolmar (1894 –1943) zählt zu den be­deutendsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist ihr Werk einem größeren Publikum bisher unbekannt geblieben. Die Herausgeberin Johanna Woltmann, geb. 1940, Literaturwissenschaftlerin, Redakteurin und freie Autorin, hat sich seit 1970 mit der Erschließung von Leben und Werk Gertrud Kolmars als herausragende Kennerin dieser Dichterin erwiesen.

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Gertrud Kolmar Briefe

Im Zentrum dieser Edition stehen die Briefe, die Gertrud Kolmar von September 1938 bis zu ihrer Deportation im März 1943 nach Auschwitz an ihre in die Schweiz emigrierte Schwester Hilde Wenzel schrieb. Sie schreibt von der immer schwieriger werdenden und schließlich ausweglosen Lage der letzten Juden in Berlin und gibt der Schwester umfassende und häufig verschlüsselte Einblicke in ihr Erleben, ihr Schaffen und in ihre Erinnerungen. Insbesondere die letzten Briefe vor der Deportation lesen sich wie ein bewusstes Vermächtnis der Dichterin. Neben den Briefen an die Schwester enthält der Band die wenigen über­ lieferten frühen Briefe an Jacob Picard und Walter Benjamin. Darüber hinaus werden in diesem Band die neu entdeckten Briefe und Postkarten an die Schauspielerin und Schriftstellerin Leni Steinberg erstmals veröffentlicht. Gertrud Kolmars Briefe sind nicht nur ein einzigartiges zeitgeschichtliches, autobiographisches und das eigene dichterische Werk reflektierendes Dokument, sondern sie zeichnen sich auch durch ihre hohe literarische Qualität aus und können als zentraler Bestandteil des Werkes der Dichterin gelten.

Im Wallstein Verlag erschienen Gertrud Kolmar: Die Dramen, hg. von Regina Nörtemann (2005); Gertrud Kolmar: Das lyrische Werk, hg. von Regina Nörtemann (2003); Gertrud Kolmar: Die jüdische Mutter (1999)

»Mit den Briefen ... rückt Gertrud Kolmar unter die großen Briefschreiber dieses Jahrhunderts. Wie ein literarisches Werk liest sich der erhaltene Rest ihrer Korrespondenz« Thomas Rietzschel, FAZ

auch als E-Book erhältlich


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Gertrud Kolmar Briefe

Herausgegeben von Johanna Woltmann Durchgesehen von Johanna Egger und Regina Nörtemann ca. 272 S., Leinen, Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1397-2 Mai   WG 1117


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Karl Kraus Heine und die Folgen Schriften zur Literatur Die wichtigsten literatur­ kritischen Schriften von Karl Kraus in einem Band.

Karl Kraus Heine und die Folgen Schriften zur Literatur

Herausgegeben und kommentiert von Christian Wagenknecht und Eva Willms Bibliothek Janowitz, Bd. 21. Herausgegeben von Friedrich Pfäfflin ca. 400 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1423-8 Mai   WG 1118

Karl Kraus (1874 –1936) war als Herausgeber und fast alleiniger Verfasser der »Fackel« einer der meist­ verehrten und zugleich meistgehassten Kritiker seiner Zeit. Die Herausgeber Christian Wagenknecht, geb. 1935, lehrte von 1972 bis 1998 als Professor für Deutsche Philologie in Göttingen. Er veröffentlichte u. a. zu Metrik, Barock, Goethe, Jochmann sowie Karl Kraus. Er ist Herausgeber der »Schriften« von Karl Kraus (20 Bände). Eva Willms, geb. 1934, lehrte von 1965 bis 2000 ältere deutsche Sprache und Literatur (Mediävistik) in Göttingen, Braunschweig und Jena. In der Reihe erschienen Karl Kraus – Franz Werfel. Eine Dokumentation. Zusammengestellt und kommentiert von Christian Wagenknecht und Eva Willms (2011) auch als E-Book erhältlich

Einen bedeutenden Teil des Prosawerks von Karl Kraus machen seine literaturkritischen Schriften aus. Dazu gehören die großen Essays über Heine und Nestroy, die Lobreden auf Frank Wedekind und Peter Altenberg, die Auseinandersetzungen mit Arthur Schnitzler und Stefan George, die Abhandlungen über den Reim sowie über »Humor und Lyrik«. Alle diese Arbeiten aus dreißig Jahren der legendären Zeitschrift »Die Fackel« bezeugen den Scharfsinn und die Treffsicherheit ihres wichtigsten, am Ende sogar einzigen Autors, eines Schriftstellers, der wie im Feld von Polemik und Satire auch als Kritiker literarischer Werke aus älterer und neuerer Zeit kaum seinesgleichen hat. Eine umfangreiche Auswahl aus seinen Schriften zur Literatur, Stück für Stück wohlerwogen und sachverständig gekennzeichnet, wird von urteilsfähigen Lesern schon seit längerem vermisst. Ein umfangreicher und sorg­fältiger Kommentar erschließt die Vielzahl an Voraussetzungen und Beziehungen, deren Kenntnis einen wesentlichen Reiz dieser Texte ausmacht. Beigefügt sind ein Namenregister und ein Literaturverzeichnis.


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Hedwig Pringsheim Tagebücher 1898 –1904 Kunst, Kultur und Familien­ leben im München der Jahr­ hundertwende.

Hedwig Pringsheim Tagebücher Band 3: 1898 –1904

Herausgegeben von Cristina Herbst ca. 800 S., ca. 15 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1426-9 März   WG 1117

Hedwig Pringsheim

Das großbürgerliche Leben der Familie Pringsheim setzt sich in den Jahren von 1898 bis 1904 mit intensiver Teilnahme am kulturellen Leben Münchens und ausgedehnter Geselligkeit ungetrübt weiter fort. Wenn auch die Kinder inzwischen erwachsen sind, zwei der Söhne auswärts studieren, bildet die Familie doch noch eine harmonische Einheit. Ein Fluidum, von dem auch Thomas Mann angezogen wird. Mit beharrlicher Entschlossenheit betreibt er seine Werbung um Katia Pringsheim und am 3. Oktober 1904 verloben sie sich. Ein Ereignis, das von den Familienmitgliedern freudig begrüßt wird, da alle den Eindruck gewonnen hatten, dass es nicht schwer sein würde, »Tommy« zu integrieren, ihn zu einem Mitglied der Pringsheim-Familie zu machen. Erschlossen wird der Tagebuchband durch eine ausführliche, den Zeitraum erläuternde Einleitung sowie verschiedene Register, vor allem durch ein detailliertes Personenregister.

(1855 –1942) war Schauspielerin und Salonière in München. Ab 1905 war sie Schwiegermutter von Thomas Mann. Die Herausgeberin Cristina Herbst, geb. 1946, war als Lektorin zuerst im Vittorio Klostermann Verlag und dann bei S. Fischer intensiv mit Thomas Mann und seinem Umfeld beschäftigt. Sie war maßgeblich für die Planung und Realisierung der Großen Kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke von Thomas Mann zuständig. Seit 1999 ist sie ausschließlich mit der Edition der Tagebücher von Hedwig Pringsheim befasst. Bisher erschienen Hedwig Pringsheim: Tage­ bücher. Band 1: 1885 –1891 (2013); Hedwig Pringsheim: Tagebücher. Band 2: 1892 –1897 (2013) auch als E-Book erhältlich


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Berthold Auerbach Schriften zur Literatur

Wiederentdeckt: Wie ein Volksschriftsteller jüdischer Herkunft sich im Vormärz die Zukunft der deutschen Literatur vorstellte.

Berthold Auerbach Schriften zur Literatur

Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Marcus Twellmann ca. 304 S., 1 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1418-4 Januar   WG 1562

Berthold Auerbach (eigentlich Moses Baruch Auerbacher, 1812 –1882) zählte Mitte des 19. Jahrhunderts zu den meistgelesenen Autoren deutscher Sprache. Der Durchbruch gelang ihm mit den »Schwarzwälder Dorfgeschichten«, nachdem er sich von Themen des Judentums abgewandt hatte, um dessen gesellschaftliche Integration zu befördern. Die vorliegende Textauswahl präsentiert ihn als einen Schriftsteller des Vormärz. Der Herausgeber Marcus Twellmann, geb. 1972, ist Koordinator der Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität Konstanz. Veröffentlichungen u. a.: »Ueber die Eide«. Zucht und Kri­tik im Preußen der Aufklärung (2010); Das Drama der Souveränität. Hugo von Hofmannsthal und Carl Schmitt (2004) auch als E-Book erhältlich

»Schrift und Volk« – unter diesem Titel zeichnet Berthold Auerbach im Vorfeld der Märzrevolution von 1848 »Grundzüge der volksthümlichen Literatur« und bereitet damit den programmatischen Realismus der 1850er Jahre vor. Auerbachs umfangreiche Abhandlung wird in diesem Band zusammen mit kleineren Schriften präsentiert. Sie erhellen die Stellung seiner Literaturtheorie in der historischen Konstellation des Vormärz wie auch einen lebens­geschichtlichen Zusammenhang: Für seine »Schwarzwälder Dorfgeschichten« hat Auerbach Anerkennung erfahren wie selten ein Schriftsteller jüdischer Herkunft in Deutschland. Eine hier erstmals originalgetreu wiedergegebene Kindheitserinnerung weist indes auf eine frühe Erfahrung der Ausgrenzung hin, wie sie sich auch in den Jahren des Erfolgs wiederholen und für die Literatur- und Kulturtheorie des Volksschriftstellers grundlegend werden sollte. In einem ausführlichen Nachwort macht Marcus Twellmann deutlich, dass Auerbach zu jenen gesellschaftlich Marginalisierten gehörte, die als eigentliche Begründer der deutschen Kulturwissenschaft noch zu würdigen sind.


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Friedrich Rückert Liedertagebuch X Werke des Jahres 1855. Erster Band Friedrich Rückert Liedertagebuch X Werke des Jahres 1855 . Erster Band

Ein neuer Band des großen unbekannten Alterswerks von Friedrich Rückert.

Bearbeitet und herausgegeben von Rudolf Kreutner Friedrich Rückerts Werke. Historisch-kritische Ausgabe. ›Schweinfurter Edition‹. Begründet von Hans Woll­schläger † und Rudolf Kreutner. Herausgegeben von Rudolf Kreutner, Claudia Wiener und Hartmut Bobzin. ca. 400 S., Leinen, Schutzumschlag, Lesebändchen, im Schuber ca. € 59,– (D); € 60,70 (A) Subskriptionspreis bis zum 30.4.14: ca. € 49,– (D); € 50,40 (A) ISBN 978-3-8353-1388-0 Mai   WG 1150

Friedrich Rückert

Im Jahr 1855 reflektiert der knapp 70-jährige Friedrich Rückert die Ereignisse der engeren und weiteren Umgebung im Lichte seiner Weisheit, und er erfreut sich vor allem an seinem Garten und der ihn umgebenden Natur, die er fast bukolisch – und dementsprechend vorwiegend in klassischem Versmaßen – besingt. Aber gerade indem er das scheinbar Alltägliche, das für selbstverständlich Gehaltene wachen Sinnes und äußerst detailliert beschreibt, führt er uns die Bedrohung dieser Idylle deutlich vor Augen: Gottes freie Natur erweist sich zunehmend als Wunschwelt, die durch die aufkommende Naturwissenschaft und Technik immer weiter zergliedert und damit endgültig entseelt wird; die bäuerliche Landwirtschaft mutiert langsam aber sicher zur Agrikultur und macht die Beengtheit der ländliche Verhältnisse in jeder Hinsicht um so deutlicher spürbar: Das einzig Beständige scheint nun die stetige Umwälzung aller Lebensbereiche zu sein – und dagegen gilt es mit allen verbliebenen Kräften anzuschreiben, um zumindest die eigene Erinnerung zu retten –, wenn schon für Rückert und seine Generation nur noch wenig Aussicht auf eine wünschenswerte Zukunft besteht.

(1788 –1866) galt seinerzeit als der bedeutendste Lyriker deutscher Sprache. Als Gelehrter und Übersetzer nah- und fernöst­licher Lyrik hat er der deutschen Sprache »einen Schatz geschenkt, den keine andere Sprache besitzt«. (Annemarie Schimmel) Die Herausgeber Rudolf Kreutner, geb. 1954, ist Kustos des Rückert-Nachlasses in Schweinfurt und Geschäftsführer der RückertGesellschaft. Claudia Wiener, geb. 1964, lehrt Klassische Philologie an der Universität München. Hartmut Bobzin, geb. 1946, lehrt Orientalische Philologie an der Universität Erlangen. In der Reihe zuletzt erschienen Friedrich Rückert: Saadi’s Bostan. Aus dem Persischen übersetzt von Friedrich Rückert (2013)


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Carl Heinrich Merck »Beschreibung der Tschucktschi, von ihren Gebräuchen und Lebensart« sowie weitere Berichte und Materialien Ein einzigartiges Zeugnis der ethnologischen Erforschung der indigenen Bevölkerung der Tschuktschen-Halbinsel aus dem 18. Jahrhundert. Carl Heinrich Merck »Beschreibung der Tschucktschi, von ihren Gebräuchen und Lebens­art« sowie weitere Berichte und Materialien

Herausgegeben von Dittmar Dahlmann, Diana Ordubadi und Helena Pivovar Mit Beiträgen von Sylke Frahnert, Michael Knüppel und Lupold Lehsten Carl Heinrich Merck (1761 –1799), Arzt und Natur­ forscher aus Darmstadt, ging im Alter von 22 Jahren auf Empfehlung seines Onkels, Johann Heinrich Merck, nach Russland und schloss sich dort der Billings-SaryčevExpedition (1785 –1795) an. Merck verstarb im Alter von 38 Jahren in St. Petersburg. Die Herausgeber Dittmar Dahlmann, geb. 1949, ist Professor für Osteuro­ päische Geschichte an der Universität Bonn. Diana Ordubadi, geb. 1981, forscht zur Geschichte der Entdeckungen in der Epoche des Kolonialismus, zum euro­ päisch-asiatischen Kulturtransfer am Ende des 18. Jahrhunderts sowie zu den deutschrussischen Wissenschafts­ beziehungen. Helena Pivovar, geb. 1988, ist Mitarbeiterin an der Abteilung Osteuropäische Geschichte an der Universität Bonn. Im Wallstein Verlag erschienen Carl Heinrich Merck: Das sibirisch-amerikanische Tagebuch aus den Jahren 1788 –1791, hg. von Dittmar Dahlmann, Anna Friesen und Diana Ordubadi (2009) auch als E-Book erhältlich

ca. 544 S., ca. 115, z. T. farbige Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1436-8 Juni   WG 1559

Auf Geheiß der russischen Zarin Katharina II. begleitete der deutsche Arzt Carl Heinrich Merck als Naturforscher die geheime astronomische und geographische Expedition zur Erkundung Ostsibiriens und Alaskas (1785 –1795). Von August 1791 bis Februar 1792 reisten Carl Heinrich Merck, sein Kapitän Joseph Billings und einige weitere Mitglieder der Mannschaft durch die `´ Halbinsel Cukotka. Sie waren die ersten Europäer, die längere Zeit mit den `Cukc ´ `´ en, die sich bis dahin beharrlich allen engeren Kontakten mit den Russen verweigert hatten, zusammenlebten und sie bei ihrem nomadischen Leben begleiten durften. Die von Merck verfasste »Beschreibung der Tschucktschi« gilt heute als das erste und ausführlichste Dokument des 18. Jahrhunderts zur Ethno­logie dieses sibirischen Volkes. Mit der originalgetreuen, umfangreich kommentierten Edition wird dieses faszinierende historische Dokument erstmals für die kulturwissenschaftliche und ethnologische Erschließung zugänglich gemacht. »Fast mit der Objektivität eines modernen Ethnologen beschreibt Merck die Verhaltensweisen der indigenen Bevölkerung.« Ulrich Kronauer über »Das sibirisch-amerikanische Tagebuch«, Neue Zürcher Zeitung


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Johannes von Müller »Einen Spiegel hast gefunden, der in allem Dich reflectirt« Briefe an Graf Louis Batthyány Szent-Ivanyi 1802 –1803 Liebe, Lug und Trug: ein homoerotischer Freundschaftsschwindel aus der Goethezeit. Johannes von Müller »Einen Spiegel hast gefunden, der in allem Dich reflectirt« Briefe an Graf Louis Batthyány Szent-Ivanyi 1802 –1803

Herausgegeben von André Weibel ca. 1024 S., ca. 35 Abb., 2 Bde., Leinen, im Schuber ca. € 59,– (D); € 60,70 (A) ISBN 978-3-8353-1383-5 Juni   WG 1117

Johannes von Müller

Der Schweizer Gelehrte Johannes von Müller, der als der größte Geschichtsschreiber der Goethezeit galt, wurde 1802/03 in Wien von seinem Schützling Fritz von Hartenberg um sein ganzes Vermögen betrogen. Der junge Mann fingierte Liebesbriefe eines ungarischen Grafen Batthyány und behauptete, mit Müller eine Liebesbeziehung eingehen zu wollen. Müllers Versuche über fast ein Jahr hinweg des Angebeteten habhaft zu werden, endeten mit einem Skandal und einer politischen Intrige, und Müller konnte nur knapp einen Sittlichkeitsprozess abwenden. In dieser als »Hartenberg-Affäre« bekannt gewordenen Geschichte um Hochstapelei und Liebe spiegeln sich anschaulich das Ringen um eine sexuelle Identität um 1800 und die changierenden Begriffe von »Betrug« und »Virtu­ alität« an der Schwelle zur Moderne. Darüber hinaus sind die Briefe ein bewegendes Zeugnis dafür, dass gleichgeschlechtliche Liebe in der Goethezeit über zeitgebundene Vorurteile hinaus weitergedacht wurde. Müllers Liebesbriefe an den vermeintlichen Batthyány liegen nach über 200 Jahren erstmals kritisch ediert, durch umfangreiche Kommentare und Register erschlossen und mit einem ausführlichen Essay eingeleitet vor.

(1752 –1809), aus Schaffhausen, studierte 1769 –1771 Theologie in Göttingen. Er war Historiker, Publizist und Staatsmann in Genf, Kassel, Mainz und Wien. Friedrich von Hartenberg (d.i. Graf Louis Batthyány SzentIvanyi; 1781–1822) geboren in Löffingen im Fürstentum Für­ stenberg, Student in Wien, wiederholt wegen Hochstapelei und Betrug straffällig, 1808 bis 1819 im Bagne von Toulon inhaftiert, starb in Schaffhausen. Der Herausgeber André Weibel, geb. 1972, Historiker, studierte von 1994 – 2001 Geschichte, Neuere Deutsche Literatur und Klassische Archäologie in Zürich. Im Wallstein Verlag erschienen Johannes v. Müller / Johann Georg Müller: Briefwechsel und Familienbriefe. Briefe und Erläuterungen, hg. von André Weibel (2009 ff.)


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Espérance Sylvestre Briefwechsel mit Karl Ludwig von Knebel, Johann Peter Eckermann und Staatskanzler Friedrich von Müller Erstmals veröffentlichte Korrespondenzen der letzten Lebensgefährtin Bonstettens mit Weimarer Exponenten des späten Goethe-Kreises.

Espérance Sylvestre Briefwechsel mit Karl Ludwig von Knebel, Johann Peter Eckermann und Staatskanzler Friedrich von Müller

Herausgegeben und kommentiert von Doris und Peter Walser-Wilhelm

Espérance Sylvestre (1790 –1842), war Erzieherin der Prinzessinnen Marie und Augusta von Sachsen-WeimarEisenach am Weimarer Hof und ab 1829 Bonstettens letzte Gesellschafterin. Von 1833 an gehörte sie in St. Petersburg zu Puškins Freundeskreis.

Historisch-kritische Ausgabe der Briefkorrespondenzen Karl Viktor von Bonstettens und seines Kreises (1753 –1832), Ergänzungsband Sylvestriana. Herausgegeben von Doris und Peter Walser-Wilhelm 2 Bde., zus. ca. 880 S., ca. 35 Abb., farbige Frontispize, Leinen ca. € 68,– (D); € 69,90 (A); Subskriptions­ preis bei Abnahme der Gesamt­ausgabe: ca. € 54,– (D); € 55,60 (A) ISBN 978-3-8353-1419-1 Juni   WG 1117

Karl Viktor von Bonstetten (1745 –1832) Berner Patrizier, Politiker und vielseitiger Schriftsteller. Er beschäftigte sich u. a. mit Psychologie, Päd­ agogik, Philosophie, Skandina­ vistik und klassischer Archäo­ logie. Er pflegte zahlreiche persönliche Beziehungen und Korrespondenzen in Europa und Übersee. Die Herausgeber Doris und Peter Walser, beide geb. 1934, begründeten das Bonstetten-Archiv in Dietikon (Schweiz); Herausgeber von Johannes von Müllers Frühwerk und der Schriften Bonstettens. Bisher erschienen Bonstettiana, Briefkorrespondenzen: Bände I-XIV; Bonstettiana, Schriften: Schriften 1762 –1797 (1997), Neue Schriften 1798 –1802 (1997), Italiam! Italiam! (1995), Philosophie 1804 –1831 (2006), Schriften über Italien 1800–1808 (2008), L’homme du Midi et l’homme du Nord 1810–1826 (2009); Registerband (2011) auch als E-Book erhältlich

Die Sylvestriana ergänzen die Edition der Bonstettiana um erstmals veröffentlichte Korrespondenzen der Genfer Arzttochter Espérance Sylvestre (1790 –1842) mit drei Weimarer Exponenten des späten Goethe-Kreises: Goethes ›Urfreund‹ Karl Ludwig von Knebel, Goethes Mitarbeiter Johann Peter Eckermann und Goethes Nachlassverwalter Staatskanzler Friedrich von Müller. Die 200 Briefe aus diesen Beziehungen datieren aus den Jahren 1818 –1842. Innerhalb dieser Zeitspanne erzog die dezidierte Republikanerin Sylvestre während eines Jahrzehnts die Weimarer Prinzessinnen Marie und Augusta (nachmals Augusta Deutsche Kaiserin), später eine Tochter des russischen Ministers für Volksaufklärung Uvarov als Gouvernante bis in deren Verheiratungsalter. In der Zwischenzeit, 1829 –1832, war sie Bonstettens letzte Lebensgefährtin, seine ›Speranza‹. Bei ihm wie im Goethe-Kreis und im Freundeskreis Puškins stand sie dank ihrer Intelligenz, ihrem Schalk und Charme und ihrer vielseitigen Bildung in hoher Gunst. Die von den Empfängern sorgsam aufbewahrten Briefe Sylvestres – heute im Besitz des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar und des Goethe-Hauses Frankfurt am Main – sind außerordentlich gehaltreich und zeugen von höchster Briefkultur. »Mache dich mit ihr bekannt; sie ist klug, gut, gelehrt und erzog die Töchter der Grossfürstin Marija Pavlovna; sie hatte Umgang mit Goethe, erheiterte die letzten Tage Bonstettens, brachte seine Schriften in Ordnung, und jetzt beschäftigt sie sich mit Astronomie.« Aleksandr Ivonovic`´ Turgenev an den Fürsten Vjazemskij, Juni 1833


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Philipp Neumann-Thein Parteidisziplin und Eigensinn Das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos Die erste Gesamtgeschichte eines transnationalen Verbandes KZ-Überlebender und dessen erinnerungspolitischer Aktivitäten. Philipp Neumann-Thein Parteidisziplin und Eigen­sinn Das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos

Herausgegeben i. A. der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und MittelbauDora ca. 512 S., ca. 50, z.T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1303-3 Mai   WG 1557

Im April 1952 gründeten ehemalige kommunistische Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald ein Verbindungskomitee, das seit Anfang der 1960er Jahre als »Internationales Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos« (IKBD) firmiert. Das Komitee organisiert bis heute Gedenkveranstaltungen und wendet sich mit Stellungnahmen an die Öffentlichkeit. Themen sind u. a. der Umgang mit NS-Tätern, die Geschichtsschreibung über die Lager sowie der Umgang mit den Gedenkstätten. Dabei agierte es schon zur Zeit der Teilung Europas stets beiderseits des »Eisernen Vorhangs«. Bereits in der Gefangenschaft begannen die späteren Protagonisten des Komitees mit der Mythisierung ihrer Lagergeschichte. Die »internationale Solidarität« zwischen den Häftlingen, der unter kommunistischer Führung organisierte Lagerwiderstand sowie der kurz nach der Befreiung geleistete »Schwur von Buchenwald« als Vermächtnis aller Überlebenden machten sie zu zentralen Narrativen dieses Mythos. Bis in die 1960er Jahre hinein unterdrückte die SED-Führung wiederholt die Aktivitäten des Komitees. Erst allmählich wurde sein Buchenwald-Mythos zu einem wichtigen Teil des DDR-Antifaschismus. Dennoch agierte das IKBD stets im Spannungsfeld zwischen Parteidisziplin und Eigensinn. Das erleichterte die Transformation nach 1989, und es gelang dem IKBD, auch unter den neuen politischen Verhältnissen als Repräsentant der Buchenwald-Überlebenden Anerkennung zu finden.

Der Autor Philipp Neumann-Thein, geb. 1975, ist Historiker und als persönlicher Referent des Stiftungsdirektors und Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora tätig.

auch als E-Book erhältlich


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Geschichte

Stefan Hördler Ordnung und Inferno Das KZ-System im letzten Kriegsjahr Eine grundlegende Neu­ bewertung der letzten Phase der nationalsozialistischen Konzentrationslager.

Stefan Hördler Ordnung und Inferno Das KZ-System im letzten Kriegsjahr

ca. 592 S., geb., Schutzumschlag ca. € 46,– (D); € 47,30 (A) ISBN 978-3-8353-1404-7 März   WG 1556

Der Autor Stefan Hördler, geb. 1977, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Washington, 2011 – 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, 2009 Fellow am Center for Advanced Holocaust Studies des U.S. Holocaust Memorial Museum. Veröffentlichungen u. a.: SA-Terror als Herrschafts­ sicherung. »Köpenicker Blut­ woche« und öffentliche Gewalt im Nationalsozialismus (als Hg., 2013)

auch als E-Book erhältlich

Stefan Hördler stellt den aktuellen Forschungsstand, die Schlussphase der nationalsozialistischen Konzentrationslager sei durch Desorganisation, Chaos und Willkür geprägt gewesen, in Frage: Er zeigt, dass ab März 1944 eine umfassende Neuordnung des KZ-Systems einsetzte, und dass das letzte Kriegsjahr eine eigenständige Phase in der Genese der Lager darstellte. Ab 1944 verfolgte das NS-Regime zwei Ziele: erstens eine forcierte Ökonomisierung und zweitens eine Stabilisierung des Lagersystems. Zur Analyse beider Dimensionen führt der Autor den Begriff der Rationalisierung ein, unter dem sowohl die Massenmorde als auch eine utilitaristisch ausgerichtete »Auslese« der arbeitsfähigen Häftlinge als Teile dieser Entwicklung zusammengefasst werden können. Ausgezeichnet mit dem Tiburtius Preis – Preis der Berliner Hochschulen (2013)


Geschichte

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Henning Borggräfe Zwangsarbeiterentschädigung Vom Streit um »vergessene Opfer« zur Selbstaussöhnung der Deutschen Die Zwangsarbeiterentschädigung als Prüfstein für das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit.

Henning Borggräfe Zwangsarbeiterentschädigung Vom Streit um »vergessene Opfer« zur Selbstaussöhnung der Deutschen

Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 16. Herausgegeben von Norbert Frei ca. 568 S., geb., Schutzumschlag ca. € 42,– (D); € 43,20 (A) ISBN 978-3-8353-1413-9 April   WG 1557

Jahrzehntelang waren ehemalige Zwangsarbeiter des NS-Regimes mit ihren Forderungen nach Entschädigung in der Bundesrepublik erfolglos geblieben. Erst nach der Ausstrahlung der vieldiskutierten Fernsehserie »Holocaust« rückte das Schicksal dieser und anderer »vergessener Opfer« des National­ sozialismus seit Anfang der achtziger Jahre in das öffentliche Bewusstsein. Henning Borggräfe schildert die langwierigen Auseinandersetzungen um die Frage der Zwangs­a rbeiterentschädigung, die im Jahr 2000 in der Gründung der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« und den von ihr geleisteten Entschädigungszahlungen mündeten. Die Studie nimmt die Rolle von Politik und Wirtschaft, von Verfolgtenvertretern, Geschichtsaktivisten und Historikern anhand einer Vielzahl von Quellen in den Blick – und erklärt, warum der Konflikt um die Entschädigung auch als ein Beitrag zur Selbstaussöhnung der Deutschen mit ihrer Geschichte verstanden werden kann.

Der Autor Henning Borggräfe, geb. 1981, ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Veröffentlichungen u. a.: Schützenvereine im National­ sozialismus (2010); Nation – Nationalität – Nationalismus (Mitverf. 2007) In der Reihe zuletzt erschienen Dominik Rigoll: Staatsschutz in Westdeutschland. Von der Entnazifizierung zur Extremistenabwehr (2013); Daniel Stahl: Nazi-Jagd. Südamerikas Diktaturen und die Ahndung von NSVerbrechen (2013)

auch als E-Book erhältlich


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Alexander Pinwinkler Historische Bevölkerungsforschungen Deutschland und Österreich im 20. Jahrhundert Historische Demographie im Spannungsfeld zwischen Politik und Wissenschaft.

Alexander Pinwinkler Historische Bevölkerungs­ forschungen Deutschland und Österreich im 20. Jahrhundert

ca. 552 S., geb., Schutzumschlag ca. € 46,– (D); € 47,30 (A) ISBN 978-3-8353-1408-5 Februar   WG 1728

Der Autor Alexander Pinwinkler, geb. 1975 in Salzburg, Privatdozent am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Er wurde im Jahr 2010 mit dem Theodor-Körner-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

auch als E-Book erhältlich

Speziell in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen avancierte Bevölkerung zu einem viel diskutierten Schlüsselthema. Obwohl die Bevölkerungsforschung aufgrund ihres Einflusses auf die Politik des Dritten Reiches in Misskredit stand, verloren ihre völkischen Denktraditionen in der frühen Bundesrepublik nur allmählich an Bedeutung. Erst in den 1970er Jahren grenzten sich in der Bundesrepublik die Historische Demographie und in Österreich die Historische Familienforschung von einer auf Raum und Struktur abzielenden Bevölkerungsgeschichte ab. Damit wurde nicht nur die Abwendung vom Paradigma des Volks endgültig festgeschrieben, sondern auch ein Durchbruch zur Internationalisierung historischer Bevölkerungsforschungen erzielt. Alexander Pinwinkler analysiert Forschungen und Expertisen zur Bevölkerungs-, Raum- und Siedlungsgeschichte und stellt die Entwicklung der historischen Demographie im 20. Jahrhundert erstmals umfassend dar.


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Nikolai Wehrs Protest der Professoren Der »Bund Freiheit der Wissenschaft« in den 1970er Jahren Nicht nur die Studenten revoltierten – Professoren im Kampf gegen die »68er«.

Nikolai Wehrs Protest der Professoren Der »Bund Freiheit der Wissenschaft« in den 1970er Jahren

Geschichte der Gegenwart, Bd. 9. Herausgegeben von Frank Bösch und Martin Sabrow ca. 544 S., geb., Schutzumschlag ca. € 44,– (D); € 45,30 (A) ISBN 978-3-8353-1400-9 Mai   WG 1557

Studenten stürmen Hörsäle, ein Wissenschaftler soll aus dem Fenster geworfen werden – 1968 und die Folgejahre waren für die Universitäten in der Bundesrepublik eine bewegte Zeit. Doch nicht nur die Studenten revoltierten. Es gab auch eine Gegenbewegung der Professoren. Der 1970 gegründete »Bund Freiheit der Wissenschaft« (BFW) war das Sammelbecken jener Hochschullehrer, die durch die Studentenbewegung die Lehr- und Forschungsfreiheit in Gefahr sahen. Ihr Ziel: eine gleichberechtigte Teilhabe der Studenten an der Regierung der Universität zu verhindern. Mitglieder waren u. a. Thomas Nipperdey, Wilhelm Hennis, Ernst Fraenkel und Richard Löwenthal. Seinen Gegnern galt der BFW als Kampfbund zur Verteidigung der Ordinarienherrschaft. Er selbst sah sich als Bündnis aller Staatsbürger, »die nicht tatenlos zusehen wollen, wenn mit der fragilsten seiner Institutionen auch der Staat ins Schwanken gerät«. Nikolai Wehrs schildert die Geschichte dieser Koalition konservativer, liberaler und sozialdemokratischer Gelehrter im Kampf gegen die »Demokratisierung« der Universität. Er kontrastiert so das gängige Bild der »68er« – und bietet eine neue Erklärung für das Ende des Reformoptimismus in den 1970er Jahren.

Der Autor Nikolai Wehrs, geb. 1978, Studium der Geschichte und Germanistik in Freiburg und Berlin; seit 2012 wissenschaft­ licher Mitarbeiter an der EuropaUniversität Viadrina in Frankfurt (Oder). Veröffentlichungen u.a. zur Geschichte der Universität, zur Intellectual History der Bundesrepublik und zur politischen Kultur der Zwischenkriegszeit. In der Reihe zuletzt erschienen Eva Maria Gajek: Imagepolitik im olympischen Wettstreit. Die Spiele von Rom 1960 und München 1972 (2013); Außenpolitik im Medienzeitalter. Vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, hg. von Frank Bösch und Peter Hoeres (2013)

auch als E-Book erhältlich


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Florian Wimmer Die völkische Ordnung von Armut Kommunale Sozialpolitik im nationalsozialistischen München Kommunale Sozialpolitik im Nationalsozialismus: Fördern und Verfolgen.

Florian Wimmer Die völkische Ordnung von Armut Kommunale Sozialpolitik im nationalsozialistischen München

München im Nationalsozialismus. Kommunalverwaltung und Stadtgesellschaft, Bd. 2 ca. 460 S., geb., Schutzumschlag ca. € 42,– (D); € 43,20 (A) ISBN 978-3-8353-1402-3 Mai   WG 1556

Der Autor Florian Wimmer, geb. 1982, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Politische Wissenschaften in München und Edinburgh. In der Reihe bisher erschienen Annemone Christians: Amts­ gewalt und Volksgesundheit. Das öffentliche Gesundheits­ wesen im nationalsozialistischen München (2013)

auch als E-Book erhältlich

Rassismus und »Leistungskampf« bildeten Kernelemente der nationalsozialistischen Volksgemeinschaftsideologie. Wie Florian Wimmer am Beispiel der »Hauptstadt der Bewegung« zeigt, spielte dabei die kommunale Sozialpolitik mit einem vielfältigen und ausgefeilten System von Förderung und Verfolgung eine wesentliche Rolle. Die Münchner Sozialverwaltung kategorisierte die Hilfsbedürftigen nach ihrem Wert und Nutzen für die »Volksgemeinschaft«. Demgemäß teilte sie Sozialleistungen zu und verhängte Repressionen bis hin zur Einweisung in das KZ Dachau. Der Autor analysiert diesen Zusammenhang von Inklusion und Exklusion, verweist aber auch auf Zwischenräume. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Analyse der nationalsozialistischen Ordnung von Armut sowie zur Erforschung der Relevanz der Kommunen für die Stabilisierung des NS-Regimes.


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Gulag – Texte und Dokumente 1929–1956

Neue Erkenntnisse zum System der Sowjetischen Straflager.

Gulag – Texte und Dokumente 1929–1956 Herausgegeben von Volkhard Knigge und Julia Landau i. A. der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und MittelbauDora, in Verbindung mit der Gesellschaft »Memorial« Moskau ca. 160 S., ca. 40, z.T. farbige Abb., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1437-5 März   WG 1556

Die Herausgeber

Wie erklären jüngste Forschungen den stalinistischen Terror und das System der sowjetischen Straf- und Zwangsarbeitslager? Welcher Sinn und welche Deutungen wurden ihm von der politischen Führung zu unterschiedlichen Zeiten zugeschrieben? Was steckte hinter dem Propagandaversprechen, die Lager dienten einer »Umerziehung durch Arbeit«? Was unterscheidet den Gulag von den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungs­ lagern? Solchen Fragen wird in diesem Band nachgegangen. Er enthält Forschungsergebnisse, die im Rahmen der Wanderausstellung »Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929 –1956« seit 2012 zum Teil erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Russische und deutsche Experten analysieren in ihren Beiträgen zentrale Aspekte des nach der »Hauptverwaltung Lager« (Glawnoje Uprawlenije Lagerei, Gulag) benannten Systems politischer Verfolgung und Repression unter Stalin, das weit in die sowjetische Gesellschaft hinein reichte. Zusätzlich wird die von der Gesellschaft »Memorial«, Moskau und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gemeinsam realisierte Gulag-Ausstellung mit einem Fotoessay dokumentiert.

Volkhard Knigge, geb. 1954, ist Historiker und lebt in Weimar. Seit 1994 ist er Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Er ist Honorarprofessor für »Geschichte und Öffentlichkeit« an der Universität Jena und veröffentlichte Literatur zum Geschichtsbewußtsein und zur Gedenkstättengeschichte in Deutschland. Julia Landau, geb. 1971, ist Kustodin für die Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 bei der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Veröffentlichungen u. a.: »Wir bauen den großen Kuzbass!«. Bergarbeiteralltag im Stalinismus 1921 –1941 (2012) Im Wallstein Verlag erschienen Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929 –1956. Begleitband zur Ausstellung (2012)


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Jozef Gitler/Mina Tomkiewicz Leben am seidenen Faden Zeugnisse zum Austauschlager Bergen-Belsen Vom Leben polnischer Juden im Austauschlager Bergen-Belsen vom Sommer 1943 bis zum April 1945.

Jozef Gitler/Mina Tomkiewicz Leben am seidenen Faden Zeugnisse zum Austauschlager Bergen-Belsen

Aus dem Polnischen von Joanna Liedke und Katarzyna Preuss-Beranek Eingeleitet und kommentiert von Karl Liedke Bergen-Belsen – Berichte und Zeugnisse, Bd. 4. Herausgegeben von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ca. 328 S., ca. 20 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1406-1 Juni   WG 1556 Die Autoren Jozef Gitler (1898 –1990) war Generalsekretär des Joint Distribution Committee in Polen. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde er mit seiner Familie ins Warschauer Ghetto eingewiesen und im Juli 1943 nach Bergen-Belsen gebracht. Nach dem Krieg arbeitete er als Manager in der Wirtschaft. Mina Tomkiewicz (1915 –1975) war von Beruf Juristin. Nachdem ein Großteil ihrer Familie im Warschauer Ghettoaufstand ums Leben gekommen war, überlebte sie die gleichen Sta­ tionen der Verfolgung wie Jozef Gitler. Nach der Befreiung ging sie zunächst nach Palästina und 1964 nach London. In der Reihe bisher erschienen Michel Fliecx: Vom Vergehen der Hoffnung. Zwei Jahre in Buchenwald, Peenemünde, Dora, Belsen (2013); Francine Christophe: Nicht mehr Eure Welt. Ein Kind in Gefängnissen und Lagern 1942 –1945 (2012); Arieh Koretz: Bergen-Belsen. Tagebuch eines Jugendlichen 11.7.1944 - 30.3.1945 (2011) auch als E-Book erhältlich

Das heimlich geführte Tagebuch von Jozef Gitler und der Erinnerungsbericht von Mina Tomkiewicz spiegeln das Leben im Sonderlager für polnische Juden in Bergen-Belsen zwischen Hoffen und Bangen wider. Erstmals werden diese Zeugnisse in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Im Sommer 1943 transportierte die SS etwa 2.500 Juden aus Polen nach Bergen-Belsen, um sie gegen Deutsche, die vornehmlich auf dem Gebiet der Westalliierten lebten, auszutauschen. Die meisten von ihnen besaßen Ausweispapiere lateinamerikanischer Staaten, die diese jedoch nicht anerkannten, so dass der Austausch nicht stattfand. Die Häftlinge wurden daraufhin in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. 350 Häftlinge aus der Gruppe verfügten jedoch über Palästina-Papiere. Sie blieben in Bergen-Belsen. Die dokumentarisch gehaltenen Aufzeichnungen von Jozef Gitler sind das früheste Häftlingstagebuch aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen. Zusammen mit dem rückblickenden, erzählerischen Bericht von Mina Tomkie­ wicz werden die Lebensbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Häftlinge im Sonderlager deutlich.


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Fundstücke Stimmen der Überlebenden des »Zigeunerlagers« Lackenbach

Fundstücke Stimmen der Überlebenden des »Zigeunerlagers« Lackenbach

Das »Zigeunerlager Lackenbach« in Österreich und der erfolglose Versuch seiner An­erkennung als KZ durch Überlebende im Jahr 1952.

Herausgegeben von Susanne Urban, Sascha Feuchert und Markus Roth Fundstücke, Bd. 1. Herausgegeben von Susanne Urban, i.A. des International Tracing Service Bad Arolsen ca. 48 S., ca. 15 Abb., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1331-6 Juni   WG 1556

Die erste Ausgabe der Reihe »Fundstücke« aus dem International Tracing Service, Bad Arolsen, widmet sich dem »Zigeunerlager« Lackenbach in Österreich, dessen Anerkennung als KZ Überlebende im Jahr 1952 durchzusetzen versuchten. Als die Rote Armee 1945 die dort verbliebenen Häftlinge befreite, waren die meisten Internierten in Vernichtungslager deportiert worden oder im Lager selbst gestorben. Die im Archiv des ITS befindlichen Dokumente sind Ausdruck des Ringens dieser Opfergruppe um Anerkennung und Entschädigung, die ihnen nur zögerlich oder verspätet zuteil wurde.

Die Herausgeber Susanne Urban, geb. 1968, leitet seit 2009 den Bereich »Forschung und Bildung« im ITS. Sie arbeitete vorher u. a. in Yad Vashem in Jerusalem und im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main. Sascha Feuchert, geb. 1971, ist Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen, daneben Honorarprofessor an der Eastern Michigan University und Vizepräsident des deutschen PEN. Markus Roth, geb. 1972, ist Historiker und stellvertretender Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen.

auch als E-Book erhältlich


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Walter und Moshe Wolff Das eigene Leben erzählen Geschichte und Biografie von Hamburger Juden aus zwei Generationen Ein religiös-zionistisches Leben in Hamburg, New York und Palästina/Israel in schriftlichen und fotografischen Selbstzeugnissen der Familie Wolff.

Walter und Moshe Wolff Das eigene Leben erzählen Geschichte und Biografie von Hamburger Juden aus zwei Generationen

Herausgegeben von Linde Apel ca. 288 S., ca. 190 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1432-0 Mai   WG 1941

Die Herausgeberin Linde Apel, geb. 1963, Leiterin der Werkstatt der Erinnerung, des Oral History-Archivs der Forschungsstelle für Zeit­ geschichte in Hamburg. Im Wallstein Verlag erschienen Bedrohung, Hoffnung, Skepsis. Vier Tagebücher des Jahres 1933, hg. von Frank Bajohr, Beate Meyer und Joachim Szodrzynski (2013)

auch als E-Book erhältlich

Die Lebensgeschichten von Walter Wolff und seinem Sohn Moshe, orthodoxzionistische Hamburger Juden aus bürgerlichem Milieu, gewähren Einblick in ein seit langem nicht mehr existentes deutsch-jüdisches Milieu. Der Devisenhändler Walter Wolff (1887-1966) berichtet in seinen Memoiren über sein Leben in Hamburg und in der Emigration. 1938 kurz vor der Pogromnacht verließen beide Wolffs ihre Heimat und wanderten in die USA und nach Palästina aus. Angeregt von den Erinnerungen seines Vaters, begann Moshe (*1921) in hohem Alter selbst zu schreiben. In diesem Band werden die beiden schriftlichen Berichte in einer chrono­ logischen Darstellung eng miteinander verwoben. Ergänzt werden sie durch Auszüge aus Interviews mit den jüngeren Brüdern von Moshe, die in den 1990er Jahren geführt wurden. Eine Besonderheit stellt die reiche Bebilderung des Bandes dar. Schon die Lebensgeschichte Walter Wolffs ist fotografisch belegt. Vor allem aber hat sein Sohn, der bereits im Alter von 14 Jahren in Hamburg zu fotografieren begann und dies an allen Stationen seines Lebens beibehalten hat, ein reichhaltiges Bildmaterial beigesteuert.


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Carl Schrade Elf Jahre Ein Bericht aus deutschen Konzentrationslagern

Carl Schrade Elf Jahre Ein Bericht aus deutschen Konzentrationslagern

Ein frühes Zeugnis des KZHäftlings Carl Schrade gibt detaillierte Einblicke in den Lager­alltag.

Aus dem Französischen von Susanne Röckel Herausgegeben und kommentiert von Kathrin Helldorfer, Annette Kraus und Jörg Skriebeleit Eine Publikation der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ca. 336 S., ca. 15 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1398-9 April   WG 1556

Die Berichte von Eugen Kogon, Hans Maršalek und Hermann Langbein über ihre Zeit in den Konzentrationslagern Buchenwald, Mauthausen und Auschwitz entstanden in den 1940er und 1950ern und waren für die Erinnerungsarbeit wegweisend. Auch Carl Schrade verfasste bereits um 1946 einen eindrucksvollen Bericht: Er war 1934 wegen regimekritischer Äußerungen verhaftet worden und wurde elf Jahre in Konzentrationslagern interniert: zunächst in Lichtenburg, Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald und von 1939 bis zur Befreiung 1945 im KZ Flossenbürg. Dort wurde er Oberkapo im Krankenrevier und half seinen Mitgefangenen, soweit dies in seiner Macht stand. So konnte er einen jungen polnischen Juden in der Typhusstation verstecken und ihn damit vor dem Todesmarsch bewahren. Zu Lebzeiten konnte Schrade keine Leserschaft für seinen Bericht finden. 2010 tauchte das Manuskript im Nachlass eines französischen Mithäftlings und Freundes auf. Mit der erstmaligen deutschsprachigen Publikation dieses Zeugnisses wird eine Lücke in der Flossenbürger Erinnerungsgeschichte geschlossen.

Der Autor Carl Schrade (1896 –1974), geboren in Zürich, lebte ab 1919 bis zu seiner Verhaftung in Berlin. Nach seiner Befreiung kehrte er im Juli 1946 nach Zürich zurück und arbeitete als kaufmännischer Angestellter, später als Reisevertreter. Die Herausgeber Kathrin Helldorfer, geb. 1980, ist seit 2009 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg für die Presse- und Öffentlichkeits­ arbeit zuständig. Annette Kraus, geb. 1982, arbeitet seit 2010 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Jörg Skriebeleit, geb. 1968, seit 1999 Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Im Wallstein Verlag erschienen Jörg Skriebeleit: Erinnerungsort Flossenbürg. Akteure, Zäsuren, Geschichtsbilder, hg. von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Stiftung Bayerische Gedenkstätten (2009); Konzentrationslager Flossenbürg 1938 –1945. Katalog zur ständigen Ausstellung, hg. von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (2008)


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Hans-Günter Richardi Dachauer Zeitgeschichtsführer Die Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert mit drei zeitgeschichtlichen Rundgängen durch den Ort und durch die KZ-Gedenkstätte Der Dachauer Zeitgeschichtsführer in einer überarbeiteten Ausgabe für den Buchhandel.

Hans-Günter Richardi Dachauer Zeitgeschichtsführer Die Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert mit drei zeitgeschichtlichen Rundgängen durch den Ort und durch die KZ-Gedenkstätte

Herausgegeben von der Stadt Dachau – Amt für Kultur, Fremdenverkehr und Zeit­geschichte 3., überarb. Aufl., ca. 312 S., ca. 320, überw. farbige Abb., Klappenbroschur mit eingelegter Faltkarte ca. € 13,90 (D); € 14,30 (A) ISBN 978-3-8353-1415-3 Mai   WG 1551

Der Herausgeber Hans-Günter Richardi, geboren 1939 in Berlin, war 31 Jahre lang Redaktionsmitglied der »Süddeutschen Zeitung« in München, seit 2002 ist er freischaffender Autor. Richardi ist Ehrenmitglied sowie Mitglied des Präsidiums der »Lager­ gemeinschaft Dachau«.

Informativ und kompetent begleitet der Dachauer Zeitgeschichtsführer den Besucher auf drei Rundgängen durch die Obere und Untere Stadt sowie durch die KZ-Gedenkstätte. Auf anschauliche Weise entfaltet sich die wechselvolle Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert – vor, während und nach der Naziherrschaft.


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Sanierung – Rekonstruktion – Neugestaltung Zum Umgang mit historischen Bauten in Gedenkstätten Wie soll mit historischen Orten umgegangen werden, die früher zwar zu Lager- und Grenz­ anlagen gehörten, heute aber außerhalb der Gedenkstätten liegen und verfallen?

Sanierung – Rekonstruktion – Neugestaltung Zum Umgang mit historischen Bauten in Gedenkstätten Herausgegeben von Gabriele Hammermann und Dirk Riedel ca. 248 S., ca. 25 Abb., brosch. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1451-1 Juni   WG 1948

Im »Kräutergarten« des KZ Dachau mussten zahlreiche Häftlinge Zwangs­ arbeit leisten. Heute ist das Gelände größtenteils überbaut, denkmalgeschützte Gebäude verfallen. Auf einer Tagung der KZ-Gedenkstätte Dachau diskutierten Experten über den Umgang mit dem »Kräutergarten« und ähnlichen Baurelikten, die in Dachau und anderen Gedenkstätten in Vergessenheit geraten sind. Aus dem Inhalt: Egon Johannes Greipl: Erinnerung und Authentizität. Anmerkungen zum Verhältnis von Denkmälern und Gedenkstätten Alexander Schmidt: D as bröckelnde Gedächtnis. Umbau, Erhalt oder Verfall von NS-Bauten in Flossenbürg und Nürnberg Günter Morsch: D ie Entscheidung für Sanierung, Rekonstruktion oder Neu­ gestaltung am Beispiel der Gedenkstätte Sachsenhausen Axel Klausmeier: B auliche Reste der Berliner Mauer als Herausforderung für die Denkmalpflege Habbo Knoch: M ehr als Musealisierung. Perspektiven für den Umgang mit historischen Bauresten an Orten der NS-Verbrechen Axel Will: Bauhistorische Untersuchung zum ehemaligen »Kräutergarten« des KZ Dachau Insa Eschebach: »Verlorene Milieus«. Historische Areale im Umfeld der Gedenkstätte Ravensbrück Burkhard Jellonnek: Eine Gedenkstätte und ihre Inszenierung

Die Herausgeber Gabriele Hammermann, geb. 1962, ist Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau und Mitglied der deutsch-italienischen HistorikerKommission sowie mehrerer wissenschaftlicher Beiräte. Veröffentlichungen u.a.: Zwangsarbeit für den Verbün­ deten. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der italienischen Militärinternierten in Deutschland 1943-1945 (2002) Dirk Riedel, geb. 1971, Histo­ riker und wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Dachau und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Uni­ versität München. Veröffentlichungen u.a.: Ordnungshüter und Massenmörder im Dienst der »Volks­ gemeinschaft«. Der KZ-Kommandant Hans Loritz (2010)

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Martin Sabrow Zeitgeschichte schreiben Von der Verständigung über die Vergangenheit in der Gegenwart Vom Gebrauch der Geschichte im 20. Jahrhundert.

Martin Sabrow Zeitgeschichte schreiben Von der Verständigung über die Vergangenheit in der Gegenwart

ca. 320 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1433-7 April   WG 1557

Der Autor Martin Sabrow, geb. 1954, ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Von ihm liegen zahl­ reiche Veröffentlichungen zur politischen Kulturgeschichte der Weimarer Republik, der DDR-Geschichte sowie der Geschichtskultur und der deutschen Erinnerungspolitik nach 1989 vor. Im Wallstein Verlag erschienen Martin Sabrow: Die Zeit der Zeitgeschichte (2012); 1989 und die Rolle der Gewalt, hg. von Martin Sabrow (2012)

auch als E-Book erhältlich

Klio lebt nicht im Elfenbeinturm. Die Verwandlung von Geschehen in Geschichte entwickelt sich im Spannungsfeld von aktivem Miterleben und distanzierter Reflexion, von öffentlicher Identitätsvergewisserung und geschichtspolitischer Legitimation. Mächtiger als Akteure und Institutionen aber sind die kulturellen Codes und die fachlichen Denkmuster, in denen die Gegenwart sich ihrer Vergangenheit vergewissert. Besonders deutlich wird dies in der Zeitgeschichtsschreibung, die sich in der Spannung von politischer Lenkung und fachlicher Autonomie, von früherer Geschichtsvergessenheit und heutiger Geschichtsversessenheit bewegt. Die in diesem Band versammelten Aufsätze sind den sich wandelnden Standards der Verständigung über die Vergangenheit im 20. Jahrhundert gewidmet. Martin Sabrow spürt den Verständigungsformen des historischen Fachdiskurses unter dem Druck staatlicher Vorgaben nach und untersucht die Erzählformen und Leitkategorien des gesellschaftlichen Umgangs mit der Vergangenheit. In der Zusammenschau werden die Regeln und Denkmuster deutlich, die unsere Verständigung über die Vergangenheit prägen.


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Peter Burschel Die Erfindung der Reinheit Eine andere Geschichte der frühen Neuzeit Die europäische frühe Neuzeit als Epoche, in der die Reinheit als kultureller Code entstand.

Peter Burschel Die Erfindung der Reinheit Eine andere Geschichte der frühen Neuzeit

ca. 64 S., ca. 10, z.T. farbige Abb., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1405-4 Januar   WG 1555

Vorstellungen von Reinheit dienen dazu, Uneindeutigkeit in Eindeutigkeit zu überführen, um auf diese Weise Selbst- und Weltdeutungen zu homogenisieren, zu stabilisieren und nicht zuletzt auch zu harmonisieren. Ausgehend von dieser These fragt Peter Burschel nach dem Ort dieses Musters in der euro­ päischen frühen Neuzeit. Sein Ergebnis: Seit dem ausgehenden Mittelalter avanciert Reinheit zu einem kulturellen Code, der den fundamentalen Prozessen sozialer und konfessioneller Disziplinierung im 16. und 17. Jahrhundert die Richtung weist – und die Epoche auf diese Weise historisch-anthropologisch zusammenhält: ordnungsstiftend, symbolerzeugend, handlungsleitend und ungemein nachhaltig.

Der Autor Peter Burschel, geb. 1963, ist Inhaber des Lehrstuhls für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität Berlin und Vorsitzender des Instituts für Historische Anthropologie in Freiburg i. Br. Er ist Schriftführer des Jahrbuchs für Universalgeschichte »Saeculum« und Mitherausgeber u. a. der Zeitschriften »Historische Anthropologie« und »Geschichte in Wissenschaft und Unterricht«. Im Wallstein Verlag erschienen Intellektuelle im Exil, hg. von Peter Burschel, Alexander Gallus und Markus Völkel (2011)

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Michael Stolleis Nahes Unrecht, fernes Recht Zur Juristischen Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert Warum der deutsche »Rechts­ staat« vor der staat­lichen Makrokriminalität des 20. Jahrhunderts versagte.

Michael Stolleis Nahes Unrecht, fernes Recht Zur Juristischen Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert

Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Vorträge und Kolloquien, Bd. 16 ca. 224 S., Klappenbroschur ca. € 15,– (D); € 15,50 (A) ISBN 978-3-8353-1401-6 Mai   WG 1557

Der Autor Michael Stolleis, geb. 1941, lehrte von 1974 bis 2006 als Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte an der Universität in Frankfurt a. M. und war von 1992 bis 2009 Direktor des dortigen MaxPlanck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte. Im der Reihe zuletzt erschienen Toward a New Moral World Order? Menschenrechtspolitik und Völkerrecht seit 1945, hg. von Norbert Frei und Annette Weinke (2013); Volker Berghahn: Umbau im Wiederaufbau. Amerika und die deutsche Industrie im 20. Jahrhundert (2013)

auch als E-Book erhältlich

Die Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts wirken bis heute nach, so auch in den Forderungen der Opfer nach Entschädigung oder in den Bemühungen von Politik und Justiz, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Michael Stolleis untersucht, wie sich die Institutionen des deutschen »Rechtsstaates« in verschiedenen politischen Systemen zu jener staatlichen Makrokriminalität verhielten. Welche Sicherungsmechanismen waren mit dem Rechtsstaat seit Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen worden und warum versagten sie im 20. Jahrhundert? Wie lässt sich Staatsgewalt durch eine Justiz kontrollieren, die ihrerseits Staatsgewalt darstellt? Wie vollzog sich der Wiederaufbau der westdeutschen Justiz nach 1945 und wie ging sie mit ehemaligen NS-Richtern um? Und wie konnte in der DDR – einem Staat ohne Verfassungsund Verwaltungsgerichtsbarkeit – öffentliches Recht gelehrt werden? In einem ausführlichen Interview reflektiert der Rechtshistoriker die Entwicklung der juristischen Zeitgeschichte, die er selbst seit den sechziger Jahren maßgeblich geprägt hat.


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Politische Gewalt in Deutschland Ursprünge – Ausprägungen – Konsequenzen

Politische Gewalt in Deutschland Ursprünge – Ausprägungen – Konsequenzen

Staatliche und gesellschaftliche Formen der Gewalt in Deutschland in den letzten beiden Jahrhunderten.

Herausgegeben von José Brunner, Doron Avraham und Marianne Zepp Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Bd. 42. Herausgegeben von Galili Shahar i. A. des Minerva Instituts für deutsche Geschichte der Universität Tel Aviv ca. 300 S., brosch. ca. € 36,– (D); € 37,– (A) ISBN 978-3-8353-1458-0 ISSN 0932-8408 Mai   WG 1556

Die Beiträge dieses Bandes setzen sich mit Formen politischer Gewalt in den letzten 200 Jahren deutscher Geschichte auseinander. Dabei wird sowohl die staatliche Gewalt beleuchtet als auch jene, die aus dem Inneren der Gesellschaft selbst herauswuchs. Eines der Ziele des Bandes ist es, aus verschiedenen Perspektiven die Sprachmuster, die der Legitimierung von politischer Gewalt dienen, zu überdenken. In der Akzentuierung ihrer kulturellen Verankerung wird deutlich, dass politische Gewalt als integraler Teil innerhalb der Kultur angesiedelt ist, in der sie ausgeübt wird und die sie zugleich auch bedroht. Aus dem Inhalt: Doron Avraham, Ramat Gan: G ewalt und militärische Praxis in der deutschen Zivilgesellschaft des 19. Jahrhunderts Shulamit Volkov, Tel Aviv: T he Weimar Republic: O n the Primacy of Political Assassination Joana Seiffert, Bochum: » … die letzten Schlacken marxistischer Verhetzung zu lösen« – Der Ruhrkampf und die Rote Ruhrarmee in der nationalsozialistischen Erinnerungskultur Sven Reichardt, Konstanz: K onsens und Gewalt im Nationalsozialismus Thomas Ebbrecht, Potsdam: Kampfplatz Kino – Filme als Gegenstand politischer Gewalt

Die Herausgeber José Brunner, geb. 1954, ist Professor an der Buchmann Fakultät für Rechtswissenschaft und dem Cohn Institut für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv. Doron Avraham, geb. 1964, ist Dozent an der Fakultät für Geschichte an der Bar Ilan University, Ramat Gan. Sein Forschungsschwerpunkt ist die neuere deutsche Geschichte. Marianne Zepp war bis 2010 Referentin für Zeitgeschichte bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. Seit 2011 arbeitet sie im Israelbüro der HBS in Tel Aviv als Programmdirektorin für deutsch-israelische Beziehungen. Der Reihenherausgeber Galili Shahar ist Professor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft und seit März 2013 Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv. Seine Forschungsschwerpunkte sind deutsche und jüdische Literatur der Moderne. In der Reihe zuletzt erschienen Deutsche(s) in Palästina und Israel: Alltag, Kultur, Politik, hg. von José Brunner (2013) auch als E-Book erhältlich


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Geschichte

Professionen, Eigentum und Staat Europäische Entwicklungen im Vergleich. 19. – 20. Jahrhundert Über den Einfluss der Experten auf die Sicherung des Eigentums im östlichen Europa.

Professionen, Eigentum und Staat Europäische Entwicklungen im Vergleich. 19. – 20. Jahrhundert Herausgegeben von Dietmar Müller und Hannes Siegrist Moderne europäische Geschichte, Bd. 8. Heraus­gegeben von Hannes Siegrist und Stefan Troebst ca. 272 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1462-7 März   WG 1559

Die Herausgeber Dietmar Müller, geb. 1969, ist Koordinator des Projekts »Rechtskulturelle Prägungen Ostmitteleuropas in der Moderne« am Geisteswissenschaft­ lichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig. Hannes Siegrist, geb. 1947, emeritierter Professor für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa an der Universität Leipzig. Forschungsschwerpunkt: Geschichte der besitzenden und gebildeten Mittelklassen im internationalen Vergleich. Im Wallstein Verlag erschienen Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 in den Erinnerungskulturen der Europäer, hg. von Anna Kaminsky, Dietmar Müller und Stefan Troebst (2011)

auch als E-Book erhältlich

Im vorliegenden Band wird die Geschichte der Professionalisierung unterschiedlicher Berufsgruppen in Europa und den USA seit dem 19. Jahrhundert analysiert. Aufgezeigt wird dabei besonders, in welchem wechselseitigen Zusammenhang dieser Prozess mit der wachsenden Bedeutung von Eigentumsrechten in den sozialen und kulturellen Beziehungen und ihrer zunehmenden staatlichen Regulierung steht. Aus dem Inhalt: Małgorzata Materniak-Pawłowska: Die polnische Anwaltschaft in der Zwischenkriegszeit Rafael Mrowczynski: Rechtsberater in staatssozialistischen und post-sozialistischen Gesellschaften. Manuel Schramm: Katastervermessung in Deutschland und den USA im 20. Jahrhundert Cornel Micu: T he Professionalization of Romanian Agriculture between 1919 and 1989 Augusta Dimou: T he Professionalization of the Publishers’ Trade in Interwar Yugoslavia Dorothea Trebesius: Berufsorganisationen von Komponisten und das geistige Eigentum in Frankreich und der DDR Juliane Scholz: Z ur Sozial- und Kulturgeschichte des Drehbuchautors in Osteuropa


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Post-Panslavismus Slavizität, Slavische Idee und Antislavismus im 20. und 21. Jahrhundert Zwischen Identität und Anfeindung: Das Slaventum als politische Idee.

Post-Panslavismus Slavizität, Slavische Idee und Antislavismus im 20. und 21. Jahrhundert Herausgegeben von Agnieszka Gąsior, Lars Karl und Stefan Troebst Moderne europäische Geschichte, Bd. 9. Heraus­gegeben von Hannes Siegrist und Stefan Troebst ca. 496 S., ca. 80 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 48,– (D); € 49,40 (A) ISBN 978-3-8353-1410-8 März   WG 1557

Die Vorstellung einer Zusammengehörigkeit aller Slavischsprachigen war nicht nur im 19. Jahrhundert wirkungsmächtig, sondern hält bis heute an. Sie blieb ein produktiver Mythos in Kunst, Musik und Literatur. Als transnationales Identifikationsmuster hatte dieses Phänomen auch im kurzen 20. Jahrhundert Konjunktur. Das Interesse der Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes richtet sich auf unterschiedliche Formen der Identitätsbildung, die sich auf eine Slavische Idee bezogen. In den Blick genommen werden dabei nationale und internationale Diskurse, aber auch kritische Reaktionen, die sich gegen die Idee des Panslavismus bewusst abgrenzten, so etwa in Griechenland oder Italien.

Die Herausgeber Lars Karl, geb. 1973, Historiker, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Geisteswissenschaft­ lichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig. Agnieszka Gąsior, geb. 1971, Kunsthistorikerin, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin des GWZO an der Universität Leipzig. Stefan Troebst, geb. 1955, Historiker und Slavist, Professor für Kulturstudien an der Universität Leipzig und stell­vertretender Direktor des GWZO ebendort. In der Reihe zuletzt erschienen Jerzy Kochanowski: Jenseits der Planwirtschaft. Der Schwarzmarkt in Polen 1944-1989 (2013)

auch als E-Book erhältlich


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»Politisierung der Wissenschaft« Jüdische Wissenschaftler und ihre Gegner an der Universität Frankfurt vor und nach 1933 Zum 100-jährigen Bestehen der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Jahr 2014.

»Politisierung der Wissenschaft« Jüdische Wissenschaftler und ihre Gegner an der Universität Frankfurt vor und nach 1933 Herausgegeben von Moritz Epple, Johannes Fried, Raphael Gross und Janus Gudian

Die Herausgeber Moritz Epple, geb. 1960, ist Professor für Wissenschafts­ geschichte und Leiter der Arbeitsgruppe »Wissenschaftsgeschichte« an der Universität Frankfurt a. M.

Schriftenreihe des Frankfurter Universitätsarchivs, Bd. 5. Herausgegeben von Notker Hammerstein und Michael Maaser ca. 392 S., ca. 25 Abb., brosch. ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1438-2 Juni   WG 1556

Johannes Fried, geb. 1942, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt a. M. Raphael Gross, geb. 1966, ist Honorarprofessor am Histo­ rischen Seminar der Universität Frankfurt a. M., Direktor des Leo Baeck Instituts in London, Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt a. M. und Direktor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt a. M. Janus Gudian, geb. 1974, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Frankfurt a. M. Im Wallstein Verlag erschienen Notker Hammerstein: Die Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main. Bd. I: Von der Stiftungsuniver­ sität zur staatlichen Hochschule 1914 –1950 Bd. II: Nachkriegszeit und Bundesrepublik 1945 –1972 (2012) Frankfurter Wissenschaftler zwischen 1933 und 1945, hg. von Jörn Kobes und Jan-Otmar Hesse (2008) auch als E-Book erhältlich

In welchem Verhältnis standen politische Anschauung und Wissenschafts­ verständnis der Universitätsgelehrten in der ersten Hälfte des 20. Jahr­ hunderts? Im Hinblick auf diese Fragestellung ist die Universität Frankfurt am Main ein einzigartiges Studienobjekt: Erst 1914 als städtische Stiftung mit maßgeblicher finanzieller Beteiligung jüdischer Bürger gegründet, betrieb die Hochschule eine liberale, die Konfessionen ausklammernde Berufungspolitik. Um 1930 war der Anteil jüdischer Professoren an der Frankfurter Universität einer der höchsten im Deutschen Reich. Als im Zuge der nationalsozialistischen Rassenpolitik alle der über hundert jüdischen Hochschullehrer entlassen wurden, drohte der Universität die Schließung. Das institutionelle Miteinander der jüdischen Professoren und ihrer Gegenspieler, wie etwa der deutsch-völkischen Gelehrten, sowie Kommunikationsstrategien des wissenschaftlichen Diskurses im »Zeitalter der Extreme« stehen im Fokus der z. T. englischsprachigen Beiträge. Mit Beiträgen u. a. von Steven E. Aschheim, Mitchell Ash, Peter C. Caldwell, David Dyzenhaus, Moritz Epple, Emanuel Faye, Johannes Fried, Jeffrey Herf, Martin Jay, David Kettler, Carsten Kretschmann, Heinz D. Kurz, Robert E. Lerner, Alexander von Schwerin, John Stillwell, Shulamit Volkov, Sheila F. Weiss, Michael Zank, Moshe Zimmermann


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Historisches Lernen denken Gespräche mit Geschichtsdidaktikern der Jahrgänge 1928 –1947. Mit einer Dokumentation zum Historikertag 1976 Interviews mit Geschichts­ didaktikern zeichnen ein lebendiges Panorama bundes­­deutscher Wissen­ schaftsgeschichte.

Historisches Lernen denken Gespräche mit Geschichts­ didaktikern der Jahrgänge 1928 -1947. Mit einer Dokumentation zum Historikertag 1976 Herausgegeben von Thomas Sandkühler ca. 384 S., brosch. ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1409-2 April   WG 1574

In den 1970er Jahren konstituierte sich die Geschichtsdidaktik in Westdeutschland als wissenschaftliche Disziplin. In den Mittelpunkt stellte sie Leitbegriffe wie Lernzielorientierung, Geschichtsbewusstsein, Schülerinteresse und Emanzipation. Schülerinnen und Schüler sollten historisch denken lernen. An dieser Diskussion waren als Didaktiker im Wesentlichen zwei politische Generationen beteiligt: die »45er« und die »68er«. In diesem Band sind lebensgeschichtliche Interviews mit Geschichtsdidaktikern zusammengestellt, die einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatten. Gefragt wird nach biographischen Prägungen, nach der Wahrnehmung gesellschaftlicher Wirklichkeit und nach dem Verständnis von Geschichts­ didaktik. In den Gesprächen wird deutlich, dass die Entwicklung nicht un­ umstritten war und die Debatte darüber zum Teil polemische Züge annahm. Einen Höhepunkt dieser schroffen Auseinandersetzung markierte eine Kontroverse beim Mannheimer Historikertag 1976, die im zweiten Teil des Bandes erstmals dokumentiert wird.

Der Herausgeber Thomas Sandkühler, geb. 1962, ist Professor für Geschichts­ didaktik an der HumboldtUniversität Berlin. Veröffentlichungen u. a.: »Endlösung« in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitia­tiven von Berthold Beitz (1996); Fragen zum Holocaust. Interviews mit prominenten Forschern und Denkern, hg. von David Bankier i. A. der Gedenkstätte Yad Vashem (2. Aufl., 2013)

auch als E-Book erhältlich


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Ausnahmezustände Entgrenzungen und Regulierungen in Europa während des Kalten Krieges »Ausnahmezustand«: Gesellschaftliche und subjektbezogene Ordnungs- und Regulierungsmodelle im Wandel.

Ausnahmezustände Entgrenzungen und Regulierungen in Europa während des Kalten Krieges Herausgegeben von Cornelia Rauh und Dirk Schumann Veröffentlichungen des Zeitgeschichtlichen Arbeits­ kreises Niedersachsen, Bd. 28. Herausgegeben von Dirk Schumann

Die Herausgeber Cornelia Rauh, geb. 1957, ist Professorin für Deutsche und Europäische Zeitgeschichte an der Universität Hannover. Veröffentlichungen u. a.: Bürgerlichkeit nach dem bürgerlichen Zeitalter. Leit­bilder und Praxis seit 1945 (Hg. mit Gunilla Budde und Eckart Conze, 2010); Schweizer Aluminium für Hitlers Krieg? Zur Geschichte der Alusuisse 1918 –1950 (2009) Dirk Schumann, geb. 1958, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Göttingen. Veröffentlichungen u. a.: Engineering Society. The Role of the Human and Social Sciences in Modern Societies, 18801980 (Hg. mit Kerstin Brückweh, Richard Wetzell und Benjamin Ziemann, 2012); Raising Citizens in the »Century of the Child«. The United States and German Central Europe in Comparative Perspective (Hg., 2010) In der Reihe zuletzt erschienen Das Selbst zwischen Anpassung und Befreiung. Psycho­ wissen und Politik im 20. Jahrhundert, hg. von Maik Tändler und Uffa Jensen (2012) auch als E-Book erhältlich

ca. 258 S., geb., ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1332-3 Mai   WG 1557

Im vorliegenden Band wird diskutiert, wie in West- und Osteuropa in der Zeit des Kalten Krieges kodifizierte und informelle Regeln ›normalen‹ sozialen und politischen Verhaltens im Bewusstsein der Akteure in Frage gestellt wurden. Während in Osteuropa dabei die Neujustierung staatlicher Sicherheits- und Kontrollregime im Mittelpunkt stand, führte in Westeuropa einerseits die Bedrohung durch den Terrorismus zu profunder Verunsicherung und neuen kontrollierenden Zugriffen, andererseits aber eröffnete die fortdauernde Individualisierung und Liberalisierung der persönlichen Lebensgestaltung neue Freiräume. Aus dem Inhalt: Karl Christian Führer: A narchie im Rechtsstaat? Hausbesetzungen der 1980er Jahre als Ausnahmezustand des bundesdeutschen Rechtssystems Joachim C. Häberlen: S ekunden der Freiheit. Zum Verhältnis von Gefühlen, Macht und Zeit in Ausnahmesituationen am Beispiel der Revolte 1980/81 in Berlin Tilmann Siebeneichner: Die »Arbeiter-und-Bauern-Macht« im Ausnahme­ zustand. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse und die Implosion des SEDRegimes im Herbst 1989 Marcel Streng: Der Körper im Ausnahmezustand. Hungern als politische Praxis in Westdeutschland (1973 –1985) Jonathan Voges: D ie Angst vor der Datendiktatur. Die Volkszählung in den 1980er Jahren und ihre Gegner


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Krieg und medikale Kultur Patientenschicksale und ärztliches Handeln in der Zeit der Weltkriege 1914 –1945 Die Behandlung von seelisch und körperlich kranken Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg anhand neuer Quellen.

Krieg und medikale Kultur Patientenschicksale und ärztliches Handeln in der Zeit der Weltkriege 1914 –1945 Herausgegeben von Cay-Rüdiger Prüll und Philipp Rauh ca. 272 S., ca. 20 Abb., brosch. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1431-3 Februar   WG 1559

Wie sah die medizinische Betreuung der deutschen Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg aus? Dieser für die Geschichte der Militärmedizin zentralen Frage nähern sich die Autoren dieser Publikation aus einem alltags- bzw. mentalitäts­geschichtlichen Blickwinkel. Auf Grundlage neuer, bisher nicht ausgewerteter Lazarettakten des Ersten Weltkriegs und Obduktionsberichten der Wehrmachtspathologen wird der Behandlungsalltag von psychisch und physisch erschöpften Soldaten analysiert. Dabei wird zum einen dargelegt, inwiefern damals moderne therapeutische Konzepte in der medizinischen Praxis um­gesetzt wurden, zum anderen wird danach gefragt, inwieweit das ärztliche Handeln in beiden Weltkriegen von ideologischen (z. B. rassenhygienischen) Paradigmen beeinflusst war und in welchem Maße seelische und körperliche Krankheiten im Militär moralisch aufgeladen waren. Lässt sich schließlich im Hinblick auf diese Fragestellungen im Zweiten Weltkrieg eine Radikalisierung im therapeutischen Alltag nachvollziehen? Der Blick über das jeweilige Kriegsende hinaus liefert zudem wichtige Erkenntnisse über die gesellschaftliche und politische Akzeptanz von im Krieg erworbenen seelischen und körperlichen Leiden.

Die Herausgeber Cay-Rüdiger Prüll, geb.1961, Dozent am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Mainz. Veröffentlichungen u. a.: War, Trauma and Medicine in Germany and Central Europe (1914 –1939) (als Mithg., 2011) Philipp Rauh, geb. 1976, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen. Seit Juli 2013 Bearbeiter des DFG-Projektes »Gruppenbiographische Studien zu KZ-Ärzten. Karrierewege im Nationalsozialismus und in den Nachkriegsgesellschaften von Bundesrepublik und DDR«. Veröffentlichungen u. a.: Ernst Wilhelm Baader (1892 –1962) und die Arbeits­ medizin im Nationalsozialismus (zusammen mit Karl-Heinz Leven, 2013) Im Wallstein Verlag erschienen »Heroische Therapien«. Die deutsche Psychiatrie im internationalen Vergleich, 1918–1945, hg. von Hans-Walter Schmuhl und Volker Roelcke (2013); Krieg und Psychiatrie 1914 – 1950, hg. von Babette Quinkert, Philipp Rauh und Ulrike Winkler (2010) auch als E-Book erhältlich


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Über die Entstehung und Nutzung botanischer Ver­ teilungskarten im 19. Jahr­ hundert.

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Wissenschaftsgeschichte

Nils Güttler Das Kosmoskop Karten und ihre Benutzer in der Pflanzengeographie des 19. Jahrhunderts

Der Autor Nils Güttler, geb. 1980, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt. Er studierte Neuere und Neueste Geschichte und Neuere Deutsche Literatur an der HU Berlin und der Uppsala Universitet.

Angesiedelt an der Schnittstelle von Wissenschafts-, Umwelt- und Mediengeschichte zieht »Das Kosmoskop« eine weite Linie von den ersten pflanzengeographischen Karten, die im späten 18. Jahrhundert im Umkreis Alexander von Humboldts entstanden, bis hin zu einem Kartierungsboom, der die Botanik rund hundert Jahre später erfasste. Ab wann wurden Karten für Botaniker unverzichtbar? Was musste passieren, damit sie in Karten andere Zusammenhänge beobachten konnten als in Texten? Wie veränderte das Medium Theorien über die Geographie der Pflanzen und ihre Ökologie? Mit seinem Fokus auf die Kartenbenutzer kommt Nils Güttler zu einem erstaunlichen Ergebnis: Erst spät begannen Botaniker damit, Pflanzenverbreitung auf dem Papier zu studieren. Der Trend zur kartographischen Beobachtung wurde von Institu­ tionen an der vermeintlichen wissenschaftlichen Peripherie forciert, etwa von kartographischen Verlagshäusern und naturforschenden Gesellschaften. Im Wechselspiel populärer und akademischer Wissenskulturen entstand so ein lebendiger graphischer Diskurs über die Geographie von Pflanzen, der unsere visuelle Kultur bis heute prägt. Ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für die Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik (2013).

auch als E-Book erhältlich


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Nils Güttler Das Kosmoskop Karten und ihre Benutzer in der Pflanzengeographie des 19. Jahrhunderts

ca. 576 S., ca. 100, z.T. farbige Abb. und Karten, geb., Schutzumschlag ca. € 64,90 (D); € 66,80 (A) ISBN 978-3-8353-1429-0 April   WG 1555


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Ein leidenschaftliches Plädoyer für das gedruckte Buch.

Die Autoren Zu den Autoren zählen heraus­ ragende Typografen wie Gerd Fleischmann und Friedrich Forssman, die ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen, aber auch Autoren anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrnehmungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen (u. a. Thomas Hettche). Der Reihenherausgeber Klaus Detjen, geb. 1943 in Breslau, Typograph und Buchgestalter, lebt in der Nähe von Hamburg. Bis 2009 war er Professor für Typographie und Gestaltung an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Auszeichnungen und Preise zur Buchgestaltung und Typographie.

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Kulturwissenschaften

Ästhetik des Buches Die Buchform und das Buch als Form

Jahrhundertelang haben wir unser Wissen auf bedrucktem Papier gespeichert. Auch in Zeiten von Internet und E-Book hat das gedruckte Buch nicht ausgedient – im Gegenteil: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen widmen sich in der Reihe »Ästhetik des Buches« den einzigartigen Qualitäten dieses Mediums. In Essays, Porträts und Kommentaren wird das Objekt »Buch«, seine Optik, Haptik und Formgebung, seine Wirkung und Funktion aber auch die Tradition der Typographie und Buchgestaltung diskutiert. Dieser längst überfällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form konzentriert sich auf die sinnlichen und lesetechnischen Vorteile dieses Mediums und vermittelt Einblicke in die Arbeit am Buch. Der Reihenherausgeber Klaus Detjen hat führende Typographen versammelt – wie etwa Hans Andree, Wigger Bierma, Günter Bose, Markus Dreßen, Gerd Fleischmann, Jost Hochuli und Walter Pamminger –, die ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen. Aber auch Autoren anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrnehmungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen, werden Beiträge in dieser Reihe veröffentlichen: so u.a. der Präsident der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Hubertus von Amelunxen, der Schriftsteller Thomas Hettche, der Semiotiker Dieter Mersch und der Philologe und Editionswissenschaftler Roland Reuß.

Günter Karl Bose Das Ende einer Last Die Befreiung von den Büchern

Hans Andree normal regular book roman Ein Beitrag zur Schrift- und Typografiegeschichte

ISBN 978-3-8353-1355-2

ISBN 978-3-8353-1354-5

Gerd Fleischmann Tschichold – na und? ISBN 978-3-8353-1353-8


Kulturwissenschaften

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Roland Reuß ›Die perfekte Lesemaschine‹ Zur Ergonomie des Buches Über die dynamische Beziehung von Inhalt, Form und Vermittlung von gedruckten Büchern.

Roland Reuß ›Die perfekte Lesemaschine‹ Zur Ergonomie des Buches

Ästhetik des Buches, Bd. 4. Herausgegeben von Klaus Detjen ca. 80 S., ca. 45 Abb., engl. brosch. ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1435-1 März   WG 1959

Roland Reuß untersucht am Beispiel von Innenlayout, Typographie und Material­ entscheidungen (Papier, Bindung) wie sich in den vergangenen 200 Jahren die Beziehung von Büchern zu ihrem Inhalt realisiert und auch verändert hat. Im Mittelpunkt dieses Bandes steht die Frage nach der spezifischen Ergonomie eines Buchdesigns, das für die Vermittlung kultureller Überlieferung von zentraler Bedeutung ist und bleibt und wegen seiner haptisch-sinnlichen Dimension durch digitale Medien nicht ersetzt werden kann. Dieser Essay, dessen Titel einen berühmten Aufsatz Paul Valérys zur Bedeutung des Buches zitiert, untersucht die Grade der Aufmerksamkeit, die eine Gesellschaft der Materialisierung von Gehalten in Schrift schenkt.

Ein typographisch gutes Buch ermöglicht die maximale Kraftund Zeitersparnis beim Lesen!

Der Autor Roland Reuß, geb. 1958, hat Germanistik, Geschichte, Philosophie und Musikwissenschaft in Heidelberg studiert. Er ist Mitbegründer des Instituts für Textkritik e.V., seit 2007 Pro­ fessor für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg und seit 2008 Honorarprofessor für Editionswissenschaft an der FU Berlin. Reuß hat gemeinsam mit Peter Staengle die historisch-kritische Franz KafkaAusgabe und die Brandenburger Kleist-Ausgabe herausgegeben. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Reuß als Initiator des Heidelberger Appells bekannt, der sich gegen Google Books und Open Access wendet.


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Kulturwissenschaften

Ilm-Kakanien Weimar am Vorabend des Ersten Weltkriegs

Das Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar betrachtet Gesellschaft, Politik und Kultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Weimar, der Residenzstadt an der Ilm.

Ilm-Kakanien Weimar am Vorabend des Ersten Weltkriegs Herausgegeben von Franziska Bomski, Hellmut Th. Seemann und Thorsten Valk Klassik Stiftung Weimar. Jahrbuch 2014 ca. 400 S., ca. 100, z.T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 25,– (D); € 25,70 (A) ISBN 978-3-8353-1434-4 März   WG 1556

Die Herausgeber Franziska Bomski arbeitet seit 2012 als Forschungsreferentin für die Klassik Stiftung. Hellmut Th. Seemann ist seit 2001 Präsident der Klassik Stiftung. Thorsten Valk leitet seit 2007 das Referat Forschung und Bildung der Klassik Stiftung.

Die Kulturgeschichte Weimars in den Jahren nach 1900 gleicht jenem zeit­ historischen Panorama, das Robert Musil in seinem Epochenroman »Der Mann ohne Eigenschaften« entworfen hat: Am Vorabend des Ersten Weltkriegs präsentiert sich die Residenzstadt als Kristallisationspunkt kultureller Gegensätze, politischer Oppositionen und weltanschaulicher Antagonismen – vor allem aber als Ort des intellektuellen und ästhetischen Experiments. Zeitgenossen wie Harry Graf Kessler und Großherzog Wilhelm Ernst, Adolf Bartels und Gabriele Reuter, Samuel Lublinski und Elisabeth Förster-Nietzsche agieren mit wechselnden Verbündeten in diesem Spannungsfeld, das ebenso wie Musils Kakanien von restaurativen und progressiven Ideen gleichermaßen bestimmt wird. Im Jahr 2014 blickt die Klassik Stiftung auf jene Zeit zurück, die dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs unmittelbar vorausgegangen ist. Reich bebilderte Fallstudien schlagen den Bogen von der Frauenbewegung bis zur Kolonialpolitik, von der Weimarer Malerschule bis zur Heimatkunstbewegung und von naturwissenschaftlichen Theoriebildungen bis zu kulturkritischen Zeitdiagnosen.


Kulturwissenschaften

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1938 Kunst – Künstler – Politik

Über die Arisierung des Kunstbetriebs von 1938 und seine Folgen.

1938 Kunst – Künstler – Politik Herausgegeben von Eva Atlan, Raphael Gross und Julia Voss 340 S., 103, z.T. farbige Abb., Klappenbroschur € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1412-2 Sofort lieferbar   WG 1559

Das Jahr 1938 war ein Schicksalsjahr der deutsch-jüdischen Geschichte. Die Pogrome im November 1938 trafen ganz unmittelbar die in Deutschland und Österreich lebenden jüdischen Gemeinschaften. Auch im deutschen Kunst­ betrieb gab es in diesem Jahr Einschnitte, deren Folgen noch über das Jahr 1945 hinaus reichten. Was 1938 geschah, schlug sich in den Lebensläufen von Künstlern, Sammlern, Händlern, Kritikern und Museumsmitarbeitern nieder. Durch die Arisierungsmaßnahmen wurde vielen von ihnen die Existenzgrundlage genommen. Wer von den Gewalttaten profitierte, lässt sich im Kunstsystem besonders deutlich aufzeigen. Die Autorinnen und Autoren korrigieren die gängige Vorstellung, im Zentrum der nationalsozialistischen Kunstpolitik hätte die Verfolgung der Avantgarde gestanden. Das Ziel war vielmehr, restlos zu kontrollieren, wer am Kunstbetrieb teilnimmt. Über die Teilnahme entschieden vor allem rassepolitische Kriterien. Die vollständige Arisierung des Kunstbetriebs wurde 1938 durchgesetzt – und prägte auch die Nachkriegszeit. Viele der seinerzeit verfolgten jüdischen Künstler gerieten in Vergessenheit und wurden auch nach 1945 nicht mehr in Deutschland gesammelt oder sonst stärker rezipiert. Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung dokumentiert unter anderem Werke von verfolgten Künstlern und stellt sie anderen Künstlern und Kunstschaffenden gegenüber, die vom Nationalsozialismus gefördert wurden.

Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt am Main vom 27.11.2013 bis 23.2.2014

Die Herausgeber Eva Atlan, geb. 1969, Kunst­ historikerin. Seit 2005 Kustodin der Sammlungen Kunst und Judaica des Jüdischen Museums Frankfurt a. M. Veröffentlichungen u. a.: Samuel Bak. Leben danach (2006); Kunst in Frankfurt. Die Kunstsammlung der Degussa AG (2005) Raphael Gross, geb. 1965, seit 2001 Direktor des Leo Baeck Institute in London, seit 2006 Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt a. M., seit 2007 Direktor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt a. M. Veröffentlichungen u. a.: November 1938. Die Katastrophe vor der Katastrophe (2013), Anständig geblieben. Nationalsozialistische Moral (2010) Julia Voss, geb. 1974, Kunst­ historikerin und Journalistin. Seit 2007 leitende Redakteurin des Kunstressorts der FAZ. Zahl­reiche Artikel zu Restitution, Kunst, Kunstgeschichte und Museen im Nationalsozialismus. Veröffentlichungen u. a.: Darwins Jim Knopf (2009), Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionstheorie (2009) Im Wallstein Verlag erschienen Bild dir dein Volk! Axel Springer und die Juden, hg. von Fritz Backhaus, Dmitrij Belkin und Raphael Gross (2012)


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The FIFA World Cup 1930 – 2010 Politics, Commerce, Spectacle and Identities

Eine erste wissenschaftliche Annäherung an das Gesamt­ phänomen »FIFA World Cup«.

The FIFA World Cup 1930 – 2010 Politics, Commerce, Spectacle and Identities Herausgegeben von Stefan Rinke und Kay Schiller

Der Band ist komplett englischsprachig. ca. 440 S., ca. 50 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1457-3 Mai   WG 1441

Die Herausgeber Stefan Rinke, geb. 1965, ist Professor für lateinamerikanische Geschichte an der Freien Universität Berlin. Derzeit arbeitet er an einer Monographie über den Einfluss des Ersten Weltkriegs auf die Herausbildung eines globalen Bewusstseins in Lateinamerika. Kay Schiller, geb. 1962, lehrt Modern European History an der Durham University, Großbritannien. Veröffentlichungen u. a.: Welt­offener Humanismus. Philo­sophie, Philologie und Ge­schichte in der deutschjüdischen Emigration (Mithg., 2006); Gelehrte Gegenwelten. Über humanistische Leitbilder im 20. Jahrhundert (2000) Im Wallstein Verlag erschienen Kay Schiller und Christopher Young: München 1972. Olympische Spiele im Zeichen des modernen Deutschland (2012) auch als E-Book erhältlich

Auch bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft in Brasilien werden Milliarden Zuschauer überall auf der Welt das Ereignis verfolgen: Der FIFA-World Cup ist ein Megaevent. Doch seine Bedeutung geht weit über das singuläre Ereignis hinaus: Seit der ersten Austragung im Jahr 1930 war das Turnier ein wichtiger Indikator für politische, soziale und kulturelle Entwicklungen. Die behandelten Themenkomplexe von Experten aus aller Welt – überwiegend Historiker, Soziologen und Kulturwissenschaftler – reichen von politischem Missbrauch des Turniers für innenpolitische Zwecke über wirtschaftliche Faktoren, nationale Identitäten bzw. ihre Selbstrepräsentationen bis hin zu der Entwicklung eines medialen Großereignisses. Aus dem Inhalt: Stefan Rinke: Globalizing Football in Times of Crisis: t he First World Cup in Uruguay 1930 Marco Impiglia: Mussolini and the 1934 World Cup Markwart Herzog: Win Globally – Party Locally: the ›Miracle of Berne‹ and its Local Reception Torbjörn Andersson: The 1958 World Cup in Sweden: Between Modernity and Idyll Kay Schiller: T he 1974 World Cup in West Germany: A Non-event? Joshua Nadel: Cup of Welcome? U.S. Latinos and the 1994 World Cup Christian Tagsold: T he FIFA World Cup 2002 in Korea/Japan as Reconciliation of a Dark Past?


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Rechnen mit dem Scheitern: Strategien in ungewissen Zeiten

Wie trifft man gute Entscheidungen in ungewissen Zeiten?

Rechnen mit dem Scheitern: Strategien in ungewissen Zeiten Herausgegeben von Corinne Michaela Flick Convoco! Edition. Herausgegeben von Corinne Michaela Flick ca. 208 S., geb., Schutzumschlag ca. € 18,90 (D); € 19,50 (A) ISBN 978-3-8353-1445-0 März   WG 1559

Unsere Welt ist von Ungewissheit geprägt; dazu gehört auch die Ungewissheit des Erfolgs. Nur der Unkluge rechnet nicht mit der Möglichkeit der Nieder­ lage. Zu jedem Lebensplan, zu jeder Businessidee und zu jeder staatlichen Handlungsinitiative sollte gehören: das Rechnen mit dem Scheitern, mit der Möglichkeit des Misslingens. Wir müssen dem mit Strategien begegnen. Strategie bedeutet das Ausloten von Handlungsszenarien. Durch die Antizipation womöglich negativer Ausgänge und Resultate entstehen Handlungsvorteile, und Handeln bedeutet neue Möglichkeiten, die Chance, das Misslungene zu wenden. Doch dies erfordert einen Paradigmenwechsel, einen neuen gesellschaftlichen Umgang mit dem Scheitern. Wer handelt, kann irren; wer irrt, kann scheitern. Die Beiträge des Bandes beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit Beiträgen u. a. von Jens Beckert, Joachim Bitterlich, Bazon Brock, Saul David, Gerd Gigerenzer, Paul Kirchhof, Kai Konrad, Stefan Korioth, Rudolf Mellinghoff, Christoph Paulus, Jörg Rocholl, Wolfgang Schön, Burkhard Schwenker

Convoco! ist eine gemeinnützige Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gesellschaftliche Chancen und Risiken zu erörtern und durch Debatten und Diskussionen gesellschaftliche Werte zu festigen, zu erhalten und zu schaffen. Sie bietet he­rausragenden Denkern ein Forum, um über künftiges Miteinander in einer immer stärker vernetzten Welt zu diskutieren. Die Convoco Edition spiegelt die Gedanken und Ergebnisse wider. Die Herausgeberin Corinne Michaela Flick, Rechtsanwältin und promo­ vierte Literaturwissenschaft­ lerin, ist Gründerin und Vorstand der Convoco Stiftung. Veröffentlichungen u.a.: Wem gehört das Wissen der Welt (Hg., 2011); Staats- und Wirtschaftsfinanzierung am Scheideweg (Hg., 2010); Das demographische Problem als Gefahr für Rechtskultur und Wirtschaft (Hg., 2009) In der Reihe zuletzt erschienen Kollektiver Rechtsbruch – Gefahr für unsere Freiheit, hg. von Corinne Michaela Flick (2013) auch als E-Book erhältlich


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Kulturwissenschaften

Hannah Arendt zwischen den Disziplinen

Die Beiträge loten Hannah Arendts Denken aus, das sich in einem Grenzbereich zwischen den Disziplinen bewegt und doch den Begriff der Inter­ disziplinarität sprengt.

Hannah Arendt zwischen den Disziplinen Herausgegeben von Ulrich Baer und Amir Eshel Manhattan Manuscripts, Bd. 10. Herausgegeben von Eckart Goebel, Paul Fleming und John T. Hamilton

Die Herausgeber Ulrich Baer, geb. 1966, ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft und Vice Provost für Geisteswissenschaften, Künste und Gleichstellung an der New York University. Veröffentlichungen u. a.: Beggar’s Chicken. Stories from Shanghai (2012); Das RilkeAlphabet (2006) Amir Eshel, geb. 1965, ist Pro­fessor für humanistische Studien sowie für Germanistik und Vergleichende Literatur­ wissenschaft an der Stanford University. Veröffentlichungen u. a.: Kurz hinter der Wahrheit und dicht neben der Lüge. Zum Werk Barbara Honigmanns (hg. mit Yfaat Weiss, 2013); Zukünftigkeit. Die zeitgenössische Literatur und die Vergangenheit (2012) In der Reihe zuletzt erschienen Martha B. Helfer: Das unerhörte Wort. Antisemitismus in Literatur und Kultur (2013); Thorsten Carstensen: Romanisches Erzählen. Peter Handke und die epische Tradition (2013); Avital Ronell: Schriften zur Literatur. Essays von Goethe bis Kafka (2012) auch als E-Book erhältlich

ca. 256 S., ca. 5 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 26,90 (D); € 27,90 (A) ISBN 978-3-8353-1373-6 Mai   WG 1562

Die Bedeutung von Hannah Arendts Denken auch für unser Zeitalter beruht auf ihrem bedingungslosen Anspruch, die konkreten Probleme der Welt um jeden Preis zu verstehen. Deshalb verlässt ihre Arbeit oft die Disziplin der Politikwissenschaft. Um der Welt gerecht zu werden, denkt Arendt in einem Gebiet zwischen Politik und Philosophie, zwischen Theorie und Literatur, zwischen Amerika und Europa, zwischen Analyse und Essay. Die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes untersuchen die Konturen dieses Grenzbereichs. Sie zeigen Arendts unerbittlichen Einsatz für das Verstehen, das ihrem Denken seine Schärfe und Originalität verleiht. Mit Beiträgen u. a. von Stephan Braese, Barbara Hahn, Christine Ivanovic, Martin Klebes, Vivian Liska, Fred Moten, Sigrid Weigel, Liliane Weissberg, Thomas Wild


Kulturwissenschaften

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Der Buddha in der deutschen Dichtung Zur Rezeption des Buddhismus in der frühen Moderne

Der Buddha in der deutschen Dichtung Zur Rezeption des Buddhismus in der frühen Moderne

Rezeption und Transformation des Buddhismus in der deutschen und skandinavischen Literatur der Frühen Moderne – von Wagner bis zu Hermann Hesse und Bertolt Brecht.

Herausgegeben von Heinrich Detering, Maren Ermisch und Pornsan Watanangura Manhattan Manuscripts, Bd. 11. Herausgegeben von Eckart Goebel, Paul Fleming und John T. Hamilton ca. 224 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1414-6 April   WG 1562

In der deutschen Literatur gehört die eigenwillige Adaptation und Transformation des Buddhismus zu den wesentlichen Horizonterweiterungen der Frühen Moderne. Seit Schopenhauers Willensphilosophie und seit Pionierarbeiten der deutschen Buddhismuskunde wird die Berufung auf Bilderwelten und Denk­ figuren buddhistischer Traditionen zu einem produktiven Teil literarischer und philosophischer Diskurse. Im Bereich der ›Hochliteratur‹ reicht das Spektrum der Adaptationsformen von Wagners Musikdramen bis zu Strindbergs Aufnahme buddhistischer Elemente in seine Schauspiele, vom buddhistischen Legendenroman »Der Pilger Kamanita« des dänisch-deutschen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Karl Gjellerup bis zu Hermann Hesses »Siddhartha«, Rilkes Buddha-Gedichten, Brechts »Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus«, bis zu Thomas Manns frühen Erzählungen und seiner späten Legendenparodie »Die vertauschten Köpfe«. Literaturwissenschaftler, Religionshistoriker und Philosophen aus Asien, Europa und den USA stellen vor dem Hintergrund unterschiedlicher religiöser, kultureller und wissenschaftlicher Traditionen die Ergebnisse des internationalen Forschungsvorhabens »Buddhism in World Language and Literature« vor.

Die Herausgeber Pornsan Watanangura, geb. 1950, em. Professorin für Neuere deutsche Literatur und Angewandte Linguistik an der Chulalongkorn University/ Bangkok. Sie leitete das Projekt der Übersetzung von Thomas Manns frühen Erzählungen ins Thai und publizierte zur deutschen Literatur von der Goethezeit bis zur Frühen Moderne. Maren Ermisch, geb. 1976, studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Anglistik, seit 2009 arbeitet sie als Literaturwissenschaftlerin in Göttingen und wirkt dort unter anderem an der Großen Brandenburger Ausgabe der Werke Theodor Fontanes mit. Heinrich Detering, geb. 1959, ist Professor für Neuere deutsche und Vergleichende Literatur­ wissenschaft an der Universität Göttingen und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Veröffentlichungen u. a.: Thomas Manns amerikanische Religion. Theologie, Politik und Literatur im kalifornischen Exil (2012); Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte (2010) auch als E-Book erhältlich


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Erstmals eine umfassende Betrachtung der Prosa von Thomas Glavinic, einem der meistgelesenen und facettenreichsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren

Thomas Glavinic geb. 1972 in Graz, lebt als freier Schriftsteller in Wien. Seine Prosa (u. a. Der Kameramörder, Die Arbeit der Nacht, Das bin doch ich oder Das größere Wunder) ist mehrfach preisgekrönt, drei Romane wurden für den Deutschen Buchpreis nominiert. Thomas Glavinic hatte 2012 die Bamberger Poetikprofessur inne. Die Herausgeber Andrea Bartl, geb. 1968, und Iris Hermann, geb. 1962, sind Professorinnen für »Neuere deutsche Literaturwissenschaft« an der Universität Bamberg. Jörn Glasenapp, geb. 1970, Lehrstuhlinhaber für »Literatur und Medien«, lehrt ebenfalls an dieser Universität. Alle drei sind ausgewiesene Expert(inn)en für Literatur und Film der Gegenwart und orga­ nisierten Thomas Glavinics Poetikprofessur in Bamberg. In der Reihe zuletzt erschienen Inseln des Eigensinns. Beiträge zum Werk Annette Pehnts (2013); Fährmann sein. Robert Schindels Poetik des Übersetzens (2012); Verstehensanfänge. Das literarische Werk Wilhelm Genazinos (2011)

auch als E-Book erhältlich

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Über Literatur

Zwischen Alptraum und Glück Thomas Glavinics Vermessungen der Gegenwart

Thomas Glavinic versteht es wie kaum ein anderer Gegenwartsautor, Kritikerlob und Massentauglichkeit zu vereinen. Dabei ist Glavinics Prosa inhaltlich wie formal von einem außergewöhnlich großen Facettenreichtum geprägt. Sie variiert Gattungen wie Kriminalroman, Sozialsatire, Reisebericht oder AntiUtopie und umkreist immer wieder große anthropologische Themen: Angst, Ich-Verlust, Einsamkeit und die Suche nach Glück und Liebe. Der Band legt erstmals eine literaturwissenschaftliche Gesamtschau von Glavinics Werk vor. Namhafte Wissenschaftler(innen) aus dem In- und Ausland beschäftigen sich in Einzelanalysen mit Glavinics Romanen. Darüber hinaus finden sich übergreifende Untersuchungen zu Aspekten wie Glückssuche, Angst, Medienkritik oder Autorinszenierung, die grundlegende Charakteristika der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zur Sprache bringen. Thomas Glavinic leitet den Band ein und gibt zudem in einem Interview Auskunft über Grundzüge seiner Poetik. Mit Beiträgen von Florian Auerochs, Andrea Bartl, Nora Boeckl, Stephanie Catani, Kerstin Cornils, Hans-Peter Ecker, Marta Famula, Felix Forsbach, Jörn Glasenapp, Thomas Glavinic, Gudrun Heidemann, Iris Hermann, Christoph Houswitschka, Annette Keck, Selmar Klein, Wynfrid Kriegleder, Lothar van Laak, Dana Pfeiferová, Sandra Potsch, Jan Standke, Hans Wagener


Über Literatur

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Zwischen Alptraum und Glück Thomas Glavinics Vermessungen der Gegenwart Herausgegeben von Andrea Bartl, Jörn Glasenapp und Iris Hermann, unter Mitarbeit von Judith Ellenbürger Mit einem Vorwort von Thomas Glavinic Poiesis, Bd. 10. Herausgegeben von Friedhelm Marx ca. 360 S., ca. 7 Abb., brosch. ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1447-4 Februar   WG 1562


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Über Literatur

Dramaturgien der Phantasie Dürrenmatt intertextuell und intermedial

Dürrenmatts vielgestaltiges Werk wird, unter besonderer Berücksichtigung des Bildwerks, im Kontext aktueller Forschungsperspektiven neu gelesen und analysiert.

Friedrich Dürrenmatt (1921 –1990) wurde berühmt mit Werken wie »Der Richter und sein Henker« (1951), »Der Besuch der alten Dame« (1956) und »Die Physiker« (1962). Sein Spätwerk erreichte trotz faszinierender Vielfalt nicht mehr die gleiche Resonanz, sein Bildwerk blieb zu Lebzeiten weitgehend unbekannt.

Dramaturgien der Phantasie Dürrenmatt intertextuell und intermedial Herausgegeben von Peter Gasser, Peter Schnyder, Peter Rusterholz und Ulrich Weber ca. 304 S., ca. 75, z.T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1446-7 April   WG 1562

Die Herausgeber Peter Gasser, Professeur associé an der Universität Neuchâtel. Veröffentlichungen u. a. zu Rousseau, Nietzsche, Frisch und Dürrenmatt; zuletzt über Gotthelf: Interdisziplinäre Zugänge zu seinem Werk (2009) (2009). Peter Schnyder, Ordinarius für Neuere deutsche Literatur­ wissenschaft an der Universität Neuchâtel. Veröffentlichungen u. a.: Kollektive Gespenster (2006); Schillers »Pastoraltechnologie« »Pastoraltechnologie«. (2006) Peter Rusterholz, 1980 –2000 Ordinarius an der Universität Bern. Forschungsprojekte zum Spätwerk Dürrenmatts. Veröffentlichungen u. a.: Schweizer Literaturgeschichte (Mithg., 2007) Ulrich Weber, wissenschaft­ licher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv und Lehrbeauftragter an der Uni­ versität Fribourg. Veröffentlichungen u. a.: Friedrich Dürrenmatt – Sein Leben in Bildern (Mithg., 2011) 2011). auch als E-Book erhältlich

Die Beiträger betrachten Friedrich Dürrenmatts Werk gut 20 Jahre nach seinem Tod im Kontext neuer Forschungsperspektiven und unter Einbezug des bisher kaum erkundeten Bildwerks. Im ersten Teil werden Motive, Figuren, Metaphern und Modelle und intertextuelle Relationen untersucht, die für Dürrenmatts gesamtes Werk von besonderer Bedeutung sind: Elemente des Ludischen und Spielformen der Kontingenz, das Verhältnis der frühen Kriminalromane zu zeitgenössischen Ausprägungen der Kriminalistik, die Relevanz thermodynamischer und mathematischer Metaphorik für Dürrenmatts Verständnis des Politischen, sowie die Wandlungsformen der Metaphorik von Erinnerung und Schreiben. Die Beiträge im zweiten Teil beschäftigen sich erstmals in größerem Umfang mit intermedialen Aspekten in Dürrenmatts Bildwerk und dessen Stellung im zeitgenössischen System Kunst. Intermedialität wird ebenfalls als literarisches Thema des Spätwerks und als Phänomen der Rezeption in ComicVersionen von Dürrenmatts Stoffen diskutiert. Mit Beiträgen von Maximilian Bergengruen, Régine Bonnefoit, Pierre Bühler, Peter Gasser, Ingeborg Hoesterey, Patricia Käppeli, Rudolf Käser, Peter Rusterholz, Monika Schmitz-Emans, Peter Schnyder, Eugenio Spedicato, Martin Stingelin, Ulrich Weber und Theodore Ziolkowski


Über Literatur

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Erzählte Dinge Mensch-Objekt-Beziehungen in der deutschen Literatur

Über die literarische Schöpfung von Dingen und das Infragestellen der vorherrschenden Objekt-Ordnung.

Erzählte Dinge Mensch-Objekt-Beziehungen in der deutschen Literatur Herausgegeben von José Brunner Schriftenreihe des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Universität Tel Aviv, Bd. 32. Herausgegeben von Galili Shahar ca. 304 S., brosch. ca. € 32,– (D); € 32,90 (A) ISBN 978-3-8353-0987-6 Juni   WG 1562

Der Herausgeber

Die literarische Schöpfung von Dingen stellt die in der Wirklichkeit vorherrschende Objekt-Ordnung in Frage. Da es sich bei der Präsenz von Dingen in der deutschen Dichtung und Prosa um Gegenstände handelt, deren Materialität imaginiert ist, entfalten sie mitunter ein eigentümliches Eigenleben, üben eine geheimnisvolle Kraft auf Menschen aus, manchmal treten sie ihnen sogar als eigensinnige Akteure gegenüber. So liefern erzählte Dinge nicht nur neue Denkanstöße zur Welt der Objekte, sondern auch zu den Beziehungen von Menschlichem und Dinglichem. Aus dem Inhalt: Galili Shahar, Tel Aviv: R ing/Ding – Objekt, Kunstwerk und Machtrepräsentanz bei Lessing und Wagner Dörte Bischoff, Hamburg: Beutestücke – Stückwerk – Dingpoetik und Geschichtsphilosophie bei Heine Uwe Steiner, Mannheim: Die Verrückung der anthropologischen Matrix. Dinge bei Franz Kafka Paola Bozzi, Mailand: Einmal anfassen, zweimal loslassen. Zu Herta Müllers Unterminierung der Ordnung

José Brunner, geb. 1954, ist Professor an der Buchmann Fakultät für Rechtswissenschaft und dem Cohn Institut für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv. Der Reihenherausgeber Galili Shahar ist Professor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft und seit März 2013 Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv. Seine Forschungsschwerpunkte sind deutsche und jüdische Literatur der Moderne. Zuletzt in der Reihe erschienen Die Globalisierung der Wiedergutmachung. Politik, Moral, Moralpolitik, hg. von José Brunner, Constantin Goschler und Norbert Frei (2013) auch als E-Book erhältlich


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Über Literatur

Jan Röhnert »Nord liegt so nah wie West.« Kleine Poetik der Himmelsrichtungen Ein Essay über die Himmelsrichtungen als Inspirations­ quellen für poetische WeltBilder.

Jan Röhnert »Nord liegt so nah wie West.« Kleine Poetik der Himmelsrichtungen

Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik, Bd. 3. Herausgegeben von Wolfgang Braungart und Joachim Jacob ca. 120 S., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1440-5 Januar   WG 1562

Der Autor Jan Röhnert, geb. 1976, Lyriker und Literaturwissenschaftler, seit 2011 Heyne-Juniorprofessor an der TU Braunschweig. Er wurde ausgezeichnet mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2011), dem Harald-Gerlach-Stipendium 2010 und dem Lyrikdebütpreis des Berliner Literarischen Colloquiums 2003. Veröffentlichungen u.a.: Metropolen (2007); Springende Gedanken und flackernde Bilder. Lyrik im Zeitalter der Kinematographie (2007); Meine erstaun­ liche Fremdheit! Zur poetischen Topographie des Fremden am Beispiel von Rolf Dieter Brinkmanns Reiselyrik (2003)

auch als E-Book erhältlich

Der Raum als poetische Kategorie liegt buchstäblich in der Luft: Seine Ko­ ordinaten schreiben sich von seinem Verhältnis zu den »vier Winden«, den vier »Himmels-« oder »Weltrichtungen«, zu Norden, Süden, Osten, Westen her. Sie sind gleichermaßen räumliche Orientierungsmarken wie Vektoren der Imagination, konturieren damit nicht nur die äußere, sondern auch unsere innere Landkarte mit den Vorstellungen, die sie von Orten, Räumen, Landschaften erwecken. So haben sie auch eine eigene Poetik hervorgebracht, die an Gedichten von der Goethezeit bis heute sichtbar gemacht wird. Den dominierenden Raumbewegungen südwärts und westwärts treten andere, weniger determinierte Bewegungen zur Seite. Analog zur Verwirrung des Raumsinns im Technik- und Medienzeitalter verbinden sich die Himmelsrichtungen traumgleich zu neuen, flüchtigen Konstellationen oder wechseln ihre altbekannten Vorzeichen. Die Poetik der Himmelsrichtungen hält fest, wie und wo unser praktisches Raumdenken in poetische Anschauungen und Darstellungen umschlägt – und immer wieder von diesen korrigiert wird.


Über Literatur

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Mathias Mayer Stillstand. Entrückte Perspektive Zur Praxis literarischer Entschleunigung Entschleunigung und Eigen­zeit – Stichworte der aktuellen Diskussion werden in diesem Essay in einen kulturgeschichtlichen Rahmen gestellt. Mathias Mayer Stillstand. Entrückte Perspektive Zur Praxis literarischer Entschleunigung

Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik, Bd. 4. Herausgegeben von Wolfgang Braungart und Joachim Jacob ca. 80 S., ca. 5 Abb., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1442-9 Januar   WG 1562

Wie nahe darf man einem Geschehen sein, wenn es in eine Geschichte verwandelt werden soll? Diese Frage nach dem Standort des Erzählers betrifft nicht allein die Erzähltheorie, sondern den Status und die Perspektive der Literatur insgesamt. Das Sehen aus der Distanz bedeutet, dass man nicht zugleich eingreifen, nicht handeln kann. So berichtet die Literatur vielfach vom Wissen, vom Erleben dessen, der nicht handelt und im Stillstand eine entrückte Perspektive findet. Inwiefern Stillstand bewegend und verändernd sein kann, zeigt Mathias Mayer an Lektüren quer durch die Jahrhunderte und die Gattungen. Dass Günter Grass’ Romanheld Oskar Matzerath, der sich dem Erwachsenwerden widersetzt, ein »umgepolter« Säulenheiliger ist, und wie die Autobiographie als archimedischer Punkt das Leben begleiten kann, gehört zu den Beobachtungen dieses Essays. Dabei wird die Nähe zwischen der Entschleunigung in der Literatur und in der Lebenswelt – nicht zuletzt unserer Tage – immer wieder deutlich.

Der Autor Mathias Mayer, geb. 1958, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg. Veröffentlichungen u. a.: Nachträgliche Wahrheit. Der Epilog auf der Bühne des Lebens (2007); Die Kunst der Abdankung. Neun Kapitel über die Macht der Ohnmacht (2001) In der Reihe erschienen Bd. 1: Wolfgang Braungart und Joachim Jacob: Stellen, schöne Stellen. Oder: Wo das Verstehen beginnt (2012) Bd. 2: Martin von Koppenfels: Schwarzer Peter. Der Fall Littell, die Leser und die Täter (2012)

auch als E-Book erhältlich


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Über Literatur

Verwunschene Orte Raumfiktionen zwischen Paradies und Hölle

Literatur und Raum: L assen sich die »verwunschenen Orte« als eigenständiges raumfiktionales Phänomen profilieren?

Verwunschene Orte Raumfiktionen zwischen Paradies und Hölle Herausgegeben von Andreas Mauz und Ulrich Weber Sommerakademie Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Bd. 4. Herausgegeben vom Schweizerischen Literaturarchiv ca. 176 S., ca. 40, z.T. farbige Abb., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1444-3 April   WG 1562 Vertrieb in der Schweiz über den Chronos Verlag

Die Herausgeber Andreas Mauz, geb. 1973, Germanist und ev. Theologe, seit 2011 Oberassistent an der Theologischen Fakultät Zürich, Co-Organisator der Sommerakademie Schweizer Literatur im Centre Dürrenmatt, Neu­ châtel. Ulrich Weber, geb. 1961, seit 1991 wissenschaftlicher Mit­ arbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern, CoOrganisator der Sommeraka­ demie Schweizer Literatur im Centre Dürrenmatt, Neuchâtel. Lehrbeauftragter am Institut für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Fribourg. Zuletzt in der Reihe erschienen: »… all diese fingierten, notierten, in meinem Kopf ungefähr wieder zusammengesetzten Ichs « Autobiographie und Autofiktion (2012) auch als E-Book erhältlich

Dem dichterischen Wort wird seit alters die Macht zugesprochen, Wirklichkeit zu verzaubern oder zauberhafte Wirklichkeiten herzustellen. Diese transformierende Kraft lässt gleichermaßen paradiesische wie höllische Neben- und Gegenwelten entstehen. Auch wenn diese individuellen Topographien jenseits politischgeographischer Ordnungen situiert zu sein scheinen, ist klar: A ls satirische Zerrbilder, idyllische Verklärungen oder utopische Gegenwelten stehen sie in intimer Beziehung zu soziokulturellen und realgeographischen Wirklichkeiten. Was leistet in diesem Kontext der Begriff des »verwunschenen Ortes«? Lassen sich verwunschene Orte als distinktes raumfiktionales Phänomen ausmachen? Sind Utopien exemplarische verwunschene Orte? Diese und ähnliche Fragen werden im vorliegenden Band erörtert – mehrheitlich mit Blick auf die deutschsprachige Literatur der Schweiz. Aus dem Inhalt: Jürgen Fohrmann: Der Ort der Nicht-Orte (Utopien) Marcel Lepper: T heorien der Utopie: ein Projekt der emphatischen Moderne? Matías Martínez: L iterarische Räume zwischen Realität und Fiktion Dominik Müller: Werkübergreifende poetische Topographien bei Gottfried Keller, Otto F. Walter, Gerhard Meier und Gerold Späth Magnus Wieland: Die Bibliothek als ›verwunschener Ort‹ Marin Zingg: G espräch mit der Autorin Gertrud Leutenegger Simon Zumsteg: ›Burgatorio‹. Über Hermann Burgers Topographesken Fotostrecke: Dürrenmatts verwunschene Orte


Über Literatur

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Subversive Literatur Erfurter Autoren und Verleger im Zeitalter der Französischen Revolution Materialreiche Beiträge über die vergessenen Autoren und Verleger von subversiver Literatur während der Französischen Revolution.

Subversive Literatur Erfurter Autoren und Verleger im Zeitalter der Französischen Revolution Herausgegeben von Martin Mulsow und Dirk Sangmeister ca. 368 S., ca. 18 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1439-9 März   WG 1562

Im Zeitalter der Französischen Revolution erschienen in Deutschland zahlreiche Bücher, die so freisinnig und andersartig waren, dass ihre Verfasser vorsichtshalber anonym bleiben und die Verleger sich hinter phantasievoll fingierten Maskierungen verstecken mussten, um Zensoren, Häscher und Obrigkeiten zu täuschen. Auffällig viele dieser subversiven, satirischen, erotischen oder von der kirchlichen Lehre abweichenden Werke stammten von Autoren und Verlegern, die zeitweise in Erfurt, Altona oder Mainz wirkten, darunter Schriftsteller wie Johann Friedrich Ernst Albrecht, Georg Friedrich Rebmann und Theodor Ferdinand Kajetan Arnold. Diese arbeiteten vorzugsweise mit zwei wagemutigen Buchhändlern eng zusammen – Gottfried Vollmer und Wilhelm Hennings. Der vorliegende Sammelband bündelt Aufsätze über die vergessenen Akteure und Texte aus dem literarischen Souterrain der angeblichen ›Goethezeit‹. Mit Beiträgen u. a. von Holger Böning, Holger Dainat, Klaus-Peter Decker, Werner Greiling, Ursula Pia Jauch, Thomas Kaminski, Katrin Löffler, Felicitas Marwinski, Martin Mulsow, Guido Naschert, Dirk Sangmeister, Ute Schneider, Hermann Schüttler, Werner Stark, Claudia Taszus, Reinhard Wittmann

Die Herausgeber Martin Mulsow, geb. 1959, ist Professor für Wissenskulturen der europäischen Neuzeit an der Universität Erfurt und Direktor des Forschungs­ zentrum Gotha. Veröffentlichungen u. a.: Prekäres Wissen. Eine andere Ideengeschichte der Frühen Neuzeit (2012); Die unanständige Gelehrtenrepublik. Wissen, Liber­tinage und Kommunikation in der Frühen Neuzeit (2007) Dirk Sangmeister, geb. 1965, ist Germanist und hat an der University of Hawaii, der Universität Bielefeld und der University of Cyprus unterrichtet. Promotion über August Lafontaine (1998), Mitherausgeber der Briefe von Johann Gottfried Seume (2002) und Editor von dessen Apokryphen (2013).

auch als E-Book erhältlich


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Rechtsgeschichte

Okko Behrends Zur römischen Verfassung Ausgewählte Aufsätze Zum 75. Geburtstag des Göttinger Rechtshistorikers Okko Behrends erscheint diese Sammlung von Aufsätzen aus den Jahren 1980 bis 2008.

Okko Behrends Zur römischen Verfassung Ausgewählte Aufsätze Der Autor Okko Behrends, geb. 1939, studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Genf, München und Göttingen. Promotion und Habilitation bei Franz Wieacker. Seit 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2007 als dessen Nachfolger Professor für Römisches Recht, Bürgerliches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte an der Universität Göttingen.

Herausgegeben von Martin Avenarius und Cosima Möller ca. 640 S., Leinen, Schutzumschlag ca. € 89,– (D); € 91,50 (A) ISBN 978-3-8353-1416-0 Februar   WG 1771

Die Herausgeber Martin Avenarius, geb. 1965, studierte Rechtswissenschaft in Göttingen, Neapel und Wien, habilitierte sich 2002 in Göttingen und ist seit 2003 Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte an der Universität Köln. Cosima Möller, geb. 1962, studierte Rechtswissenschaft in Göttingen und Freiburg. Promotion und Habilitation (2000) bei Okko Behrends in Göttingen. Sie ist Professorin für Bürger­ liches Recht und Römisches Recht an der Freien Universität Berlin. In gleicher Ausstattung erschienen Ars Iuris. Festschrift für Okko Behrends zum 70. Geburtstag, hg. von Martin Avenarius, Rudolf Meyer-Pritzl und Cosima Möller (2009) auch als E-Book erhältlich

Die vorliegende Auswahl von Aufsätzen zur römischen Verfassung spannen den Bogen von der archaischen Zeit mit ihrer Prägung durch die augurale Religion und den Dualismus von König und Volksversammlung, über die republikanische Zeit und die in ihr entwickelten Lehren zur Interpretation politischer Wirklichkeit und zur Konzeption rechtlicher Vorgaben, über den Prinzipat des Augustus und seine konzeptionelle Verankerung in einer Neuinterpretation der spezifisch römischen Traditionen bis hin zu Justinian und seinem christlich überformten Traditionalismus. Die Themen betreffen die Grundlagen des römischen Staatswesens, das Verständnis der Gesetze und der Magistratur, die Frage der Gewaltenteilung sowie die Rolle der Juristen. Behrends erörtert die Einflüsse philosophischer Lehren auf die Juristen, aber auch an der Quelle bei Platon und Cicero. Ein­bezogen ist die Perspektive der Wissenschaftsgeschichte, da auch heute noch alle Annäherungen an die römische Verfassung oder ein römisches »Staatsrecht« in Auseinandersetzung mit den Schriften Theodor Mommsens statt­finden.


Rechtsgeschichte

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Wendepunkte der Rechtswissenschaft Aspekte des Rechts in der Moderne

Forscher erzählen von der Entwicklung modernen Rechtsdenkens im Spiegel der Göttinger Rechtswissenschaft.

Wendepunkte der Rechtswissenschaft Aspekte des Rechts in der Moderne Herausgegeben von Werner Heun und Frank Schorkopf ca. 384 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 28,– (D); € 28,80 (A) ISBN 978-3-8353-1449-8 März   WG 1771

Auch die Rechtswissenschaft ist durch grundlegende Paradigmenwechsel gekennzeichnet. Selbst wenn diese lange zurückliegen, wirken sie teilweise bis heute nach. Das Recht steht in einer stetigen Spannung zwischen Tradition und Innovation, zwischen Beharrung und Fortschritt, die in den Rechtsgebieten unterschiedlich aufgelöst wird. Die Beiträge, entstanden aus einer Vorlesungsreihe zur Feier des 275jährigen Bestehens der Universität Göttingen, reflektieren sachlich und biografisch die Rolle der Rechtswissenschaft in der Entwicklung aufgeklärten Denkens. Es geht um den historischen Beitrag der Göttinger Rechtswissenschaft zum allgemeinen Rechtsdenken in der Moderne. Mit Beiträgen von Martin Ahrens, Martin Avenarius, Alexander Bruns, Gunnar Duttge, Hans-Michael Heinig, Werner Heun, Rüdiger Krause, Uwe Murmann, Eberhard Schmidt-Aßmann, Frank Schorkopf, Eva Schumann, PeterTobias Stoll

Die Herausgeber Werner Heun, geb. 1953, studierte Rechtswissenschaft in Würzburg und Lausanne, Habilitation im Öffentlichen Recht und Verfassungsgeschichte 1988. Seit 1990 Pro­ fessor in Göttingen. Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Mitglied des Niedersächsischen Staats­ gerichtshofs. Veröffentlichungen u. a.: Die Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland (2012) Frank Schorkopf, geb. 1970, studierte Rechtswissenschaft in Hamburg und London. Habilitation im Öffentlichen Recht 2007. Seit 2009 Professor in Göttingen. Dekan der Juristischen Fakultät. Veröffentlichungen u. a.: Der Europäische Weg. Grund­ lagen der Europäischen Union (2010)

auch als E-Book erhältlich


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Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts 38/1 Herausgegeben von Carsten Zelle ca. 160 S., brosch. ca. € 17,– (D); € 17,50 (A) ISBN 978-3-8353-1421-4 ISSN 0722-740-x Juni    WG 1563

»Das achtzehnte Jahrhundert« wurde 1977 als Mitteilungsblatt der »Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts« gegründet und seit 1987 zur wissenschaftlichen Zeitschrift der deutschen Dixhuitièmisten ausgebaut.

auch als E-Book erhältlich

Periodica

Bayerische Akademie der Schönen Künste Jahrbuch 27/2013 Herausgegeben vom Präsidenten und vom Direktorium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München ca. 296 S., ca. 40 Abb., Klappenbroschur ca. € 16,– (D); € 16,50 (A) ISBN 978-3-8353-1443-6 ISSN 0932-0229 Mai   WG 1559

Mit Beiträgen u. a. von Frieder von Ammon, Volker Banfield, Harald Eggebrecht, Wolfgang Frühwald, Gert Heidenreich, Dirk Heißerer, HannsWerner Heister, Hans Joas, Joachim Kalka, Michael Krüger, Hansjörg Küster, Siegfried Mauser, Dieter Mersch, Raphael Rosenberg, Hans-Joachim Ruckhäberle, Klaus G. Saur, Monika Steinhauser, Philip Ursprung

Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste Reden und Gedenkworte. Einundvierzigster Band 2012-2013 ca. 196 S., zahlr., z.T. farbige Abb., geb. ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1321-7 ISSN 0473-145-x März   WG 1510

Der Band enthält die Reden und Gedenkworte der Herbsttagung 2012 und der Frühjahrstagung 2013 des Ordens pour le mérite, u. a. den Festvortrag von Willem J. M. Levelt: »Über Sprachtätigkeit-Untersuchungen zum Sprechvorgang« sowie die Vorträge von Christian Tomuschat: »Friedrich Carl von Savigny« und Hans Belting: »Eine Geschichte des Gesichts. Offene Fragen zur Anthropologie? Ebenfalls enthalten sind die Laudationes auf die Neumitglieder des Ordens Caroline Walker Bynum und Wolfgang Rihm.


Erfolgreiche Titel aus dem Herbstprogramm 2013

Ernst Glaeser Jahrgang 1902 Roman Hg. von Christian Klein 390 S., geb., Schutzumschlag 22,90 € (D); 23,60 € (A) ISBN 978-3-8353-1336-1

Dorothee Wierling Eine Familie im Krieg Leben, Sterben und Schreiben 1914 –1918 415 S., 24 Abb., geb., Schutzumschlag 24,90 € (D); 25,60 € (A) ISBN 978-3-8353-1301-9

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Wallstein Verlag Frühjahr 2014

Krieg – von allen Seiten Prosa aus der Zeit des Ersten Weltkrieges Hg. von Wilhelm Krull 222 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1346-0

Krieg im Frieden Paramilitärische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg Hg. von Robert Gerwarth und John Horne. Aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Bischoff 347 S., geb., Schutzumschlag 29,90 € (D); 30,80 € (A) ISBN 978-3-8353-1298-2

Olga Benario – Luiz Carlos Prestes Die Unbeugsamen Briefwechsel aus Gefängnis und KZ

Daniel Stahl Nazi-Jagd Südamerikas Diktaturen und die Ahndung von NS-Verbrechen

Hg. von Robert Cohen. Die portugiesischsprachigen Briefe übersetzt von Niki Graça

Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts (Hg. von Norbert Frei), Bd. 15

270 S., 11 Abb., geb., Schutzumschlag 24,90 € (D); 25,60 € (A) ISBN 978-3-8353-1327-9

Konrad Heiden Eine Nacht im November 1938 Ein zeitgenössischer Bericht Hg. von Markus Roth, Sascha Feuchert und Christiane Weber 192 S., 4 Abb., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1349-1

Rainer Malkowski Aphorismen und kleine Prosa Hg. und mit einem Nachwort von Michael Krüger 135 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1358-3

430 S., geb., Schutzumschlag 34,90 € (D); 35,90 € (A) ISBN 978-3-8353-1112-1

Günter Karl Bose Das Ende einer Last Die Befreiung von den Büchern Ästhetik des Buches (Hg. von Klaus Detjen), Bd. 2 80 S., 14 Abb., engl. brosch. 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1355-2

Max Brod Die Frau nach der man sich sehnt Roman Mit einem Vorwort von Franz Hessel Max Brod – Ausgewählte Werke (Hg. von Hans-Gerd Koch und Hans Dieter Zimmermann in Zusammenarbeit mit Barbora Šramková und Norbert Miller) 341 S., geb., Schutzumschlag 29,90 € (D); 30,80 € (A) ISBN 978-3-8353-1333-0


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