Wallstein Vorschau Herbst 2017 Belletristik

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Wallstein Verlag Literatur

Herbst 2017


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© Michael Mann

Wallstein Verlag Herbst 2017

Jana Hensel

geb. 1976 in Leipzig, Studium der Romanistik und der Neueren Deutschen Literatur in Leipzig, Aix-en-Provence, Berlin und Paris. Als Studentin gab sie die Literaturzeitschrift Edit und gemeinsam mit Thomas Hettche die Internetanthologie »Null« heraus. Ihr Buch »Zonenkinder« über die Erfahrungen ihrer Generation vor und nach dem Mauerfall war ein Bestseller. Seither arbeitet sie als Journalistin, u. a. als stellvertretende Chefredakteurin des Freitag. 2010 gewann sie den Theodor-Wolff-Preis. »Keinland« ist ihr literarisches Debüt.

• Lesereise in Planung • Bestellen Sie Ihr persönliches Vorabexemplar unter bkoehn@wallstein-verlag.de

Das literarische Debüt der Autorin des Sachbuchbestsellers »Zonenkinder«

Jana Hensel Keinland Ein Liebesroman

Eigentlich hatte Nadja nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen, aber von der ersten Sekunde an ist da eine schwer erklärbare Nähe – und eine Fremdheit, die sich auch dann nicht auflöst, als die beiden sich näherkommen. Woher rührt diese Nähe? Und warum ist diese Fremdheit nur so schwer zu überwinden? Nadja sagt ja zu dieser Liebe, an die Martin nicht recht glauben kann. Martin, der als Jude in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, Deutschland aber nach der Wiedervereinigung verlassen hat und nach Tel Aviv gezogen ist. Zu vieles liegt zwischen den beiden: biographische Erfahrungen, geographische Entfernung und eine Vergangenheit, die nicht nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat. Das falsche Land, das richtige, das neue, das heilige – Jana Hensel lotet in kunstvollen Zeitsprüngen und Erinnerungen an Tage in Berlin und Nächte in Tel Aviv, an tiefe Innigkeit und immer wieder scheiternde Gespräche die Grenzen zwischen zwei Liebenden aus. Dabei umkreist sie mit großer sprachlicher Kraft und Intensität unsere Auffassung von Heimat, Geschichte und Schicksal und stellt mit ihren Charakteren die Frage, wie weit die Vergangenheit unser Leben bestimmt.


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»Von den Nächten muss auch die Rede sein, von den Nächten muss ich unbedingt erzählen, an die Nächte muss ich mich erinnern. Wer nur von euren Tagen erzählt, sagt nicht die Wahrheit.«

»Keinland« ist ein Liebesroman, aber auch ein Roman über Schuld, Erinnerung, Herkunft und Grenzen.

Jana Hensel Keinland

Ein Liebesroman

196 S., geb., Schutzumschlag 20,– € (D); 20,60 € (A) ISBN 978-3-8353–3067-2 Auch als E-Book August   WG 1112


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© Johannes Puch

Anna Baar geb. 1973 in Zagreb (ehem. Jugoslawien). Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brač. Studium der Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit an den Universitäten Wien und Klagenfurt. Ihr Debütroman »Die Farbe des Granatapfels« stand drei Monate auf Platz 1 der ORF-Bestenliste. Für die Arbeit an »Als ob sie träumend gingen« erhielt sie den Theodor Körner Förderpreis. Anna Baar lebt in Klagenfurt. • Lesereise in Planung

Anna Baar Als ob sie träumend gingen Roman

Anna Baar Die Farbe des Granatapfels Roman ISBN 978-3-8353-1765-9

Ein Tag im Leben, der länger dauert, als die Monate und Jahre, die ihm folgen. Ein Augenblick von Ewigkeit, an dem das Leben stillzustehen scheint. Etwas Großes, das sich der Erinnerung verschließt – war’s ein Wintertag? Oder war’s im Mai? Es war Krieg. Der Held des Romans tastet sich an seine Erinnerungen heran, indem er sie wie besessen auf Band spricht. Erst als er im Sterben liegt, dämmert ihm, was an jenem Tag wirklich geschah. Wie einen Traum bewahren, wie überhaupt fortbestehen in einer Trümmerwelt, in der die Abwesenden anwesender sind als die Greifbaren und in der die Lüge mehr Ordnung schafft als die Wahrheit? Und: Ist es wirklich seine Geschichte – oder die des Erzählers, der mit den ererbten Kassetten wenig anzufangen weiß und nichts vom Krieg wissen will, sondern vom Leben und Lieben? In eigenwilligen Bildern erzählt Anna Baar – vor der Kulisse einer versunkenen Welt – vom Irren zwischen der Sorge um sich selbst und der Rücksicht auf andere, von Mutproben, Heldentum und menschlichem Versagen, von Gehorsam und Widerstehen. Es ist die Geschichte einer verpassten Liebe – voller erfundener Wahrheiten, menschlicher Abgründe und eigenwilliger Bilder. Ein großer Gesang auf das Leben.


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Die Frage ist nicht »Wie hast du gekämpft?« Sie lautet »Wie hast du geliebt?«

Ein sprachmächtiger Roman, der uns einen Menschen näherbringt, und zugleich ein Jahrhundert in seinen Wirrungen, Irrtümern und großen Sehnsüchten.

Anna Baar Als ob sie träumend gingen Roman

208 S., geb., Schutzumschlag 20,– € (D); 20,60 € (A) ISBN 978-3-8353–3124-2 Auch als E-Book August   WG 1112


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© Jutta Schwöbel

Sabine Peters geb. 1961, studierte Literatur­ wissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Hamburg. Nach einigen Jahren im Rheiderland lebt sie seit 2004 wieder in Hamburg. Neben Romanen, Erzählungen, Hörspielen schreibt Sabine Peters auch Essays und Kritiken. Sie wurde ausgezeichnet u.a. mit dem Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, dem Clemens-BrentanoPreis, dem Evangelischen Buchpreis und dem Georg-K.-GlaserPreis. 2016 erhielt sie den Italo-Svevo-Preis. • Lesereise in Planung

Sabine Peters Alles Verwandte Roman

Sabine Peters Feuerfreund Roman ISBN 978-3-8353-0788-9

Sabine Peters Narrengarten Roman ISBN 978-3-8353-1345-3

Zwei Künstlerinnen in der urtümlichen Landschaft Portugals: Marie kommt aus Hamburg geflogen und besucht Lino, die vor Jahren von dort zurückgegangen war in das kleine Bergdorf Feital, aus dem sie stammt. So lange sind die beiden schon befreundet, nur ihre Ehemänner fehlen, sie gibt es nicht mehr. Die Freundinnen schlendern durch Olivenhaine und steigen in verfallenen Bauern­höfen herum, beobachten Hund, Katze, Ziegen und Eidechsen, sprechen über Erinnerungen, über Kunst und Natur, über die Suche nach dem passenden Wort. Steine fallen vom Himmel oder werden in Vögel verwandelt. Die Felsen werfen Wellen und die Spinnen ihre Netze aus. Künstler, Klempner und ein Augenarzt treten auf, der Esel des Nachbarn lässt rostige Schreie ertönen, und Linos Atelier ist ein Erinnerungsraum für sie und ihre Gäste. Bei Wildschweinbraten, Esskastanien- und Pilzernte geht es um die Eltern, Ehemänner, um die Großfamilie auf dem Lande und den Lauf des Lebens im Großen und Kleinen. Die hundertjährige Tante Celina gibt Anlass zur Sorge, ein Nashornkäfer gibt zu denken. Sabine Peters hat einen Roman über eine Frauenfreundschaft geschrieben, über eine Nähe, die Jahrzehnte überdauert. Die Genauigkeit, mit der sie erzählt, findet auch in der dörflichen Abgeschiedenheit zu den großen, existenziellen Fragen, vielleicht gerade dort.


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»Sabine Peters besitzt die Gabe, mit wenigen Worten und kurzen, klaren Sätzen Welten mit einem Klang entstehen zu lassen, der zwischen trockenem Witz, Härte und Trauer changiert.« Wiener Zeitung

Sabine Peters Roman entführt den Leser in den herbstlichen Süden, aber thematisiert werden die brennenden Fragen unserer Gegenwart, so beiläufig wie tiefsinnig.

Sabine Peters Alles Verwandte Roman

205 S., geb., Schutzumschlag 20,– € (D); 20,60 € (A) ISBN 978-3-8353–3130-3 Auch als E-Book August   WG 1112


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© Sébastien Agnetti

Wallstein Verlag Herbst 2017

Matthias Zschokke geb. 1954 in Bern, lebt seit 1979 als Schriftsteller und Filmemacher in Berlin. 1982 debütierte er mit dem Roman »Max«, für den er den Robert-Walser-Preis erhielt. Veröffentlichte zahlreiche Romane, Theaterstücke, Spielfilme. Matthias Zschokke wurde mit renommierten Preisen gewürdigt, darunter dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Solothurner Literaturpreis und als erster deutschsprachiger Autor überhaupt mit dem Prix Femina étranger für den Roman »Maurice mit Huhn« sowie mit dem »Eidgenössischen Literaturpreis« für »Der Mann mit den zwei Augen«. • Lesereise in Planung

Matthias Zschokke Ein Sommer mit Proust

Matthias Zschokke Lieber Niels ISBN 978-3-8353-0909-8

Matthias Zschokke Die strengen Frauen von Rosa Salva ISBN 978-3-8353-1511-2

Wie kann man sich selbst Schriftsteller nennen, aber eines der ganz großen Werke der Weltliteratur nicht gelesen haben?! Wird man nur mitleidig belächelt, wenn man gestehen muss, die »Suche nach der verlorenen Zeit« nicht zu kennen? Matthias Zschokke stellt sich diesem Mammutunternehmen: Wild entschlossen, voller Neugier und diszipliniert will er dem Geheimnis dieses Werkes auf die Spur kommen. Schnell werden Zweifel wach. Vielleicht liegt es nur an der deutschen Übersetzung? – Und das französische Original würde jeden Leser sofort in einen Rausch versetzen? Zschokke müht sich redlich, sich dem Werk gewachsen zu erweisen, aber er liest eben wie ein Autor, der sich um jedes Detail Gedanken macht. Immer ist er bereit, die Ursachen für Missmut und Unverständnis erst einmal bei sich selbst zu suchen. Beistand und Hilfe findet er etwa bei einem berühmten Proustübersetzer (und -kenner), dem er unverdrossen Fragen stellt, wenn er etwas unlogisch oder verlogen findet. Dessen Erklärungen machen den Autor zuweilen dankbar staunen, aber zugleich lädt er ihm doch immer wieder seine Klagen auf. »Der fünfte Band hat mir mit seinem hysterischen Gezicke in Endlosschleife den letzten Rest gegeben.« Trotzdem: Durchhalten ist Pflicht! Ein wunderbar amüsantes Lesevergnügen.


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»Was ich jetzt schon sagen kann: Sehr, sehr viele Wörter. Mir würden weniger oft besser gefallen.«

Zschokke liest Proust. Ein hoch komischer und intelligenter Kampf mit 5000 Seiten Weltliteratur und mit sich selbst.

Matthias Zschokke Ein Sommer mit Proust 56 S., geb. € 12,90 (D); € 13,30 (A) ISBN 978-3-8353-3131-0 Auch als E-Book August   WG 1118


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© DLA Marbach

Wallstein Verlag Herbst 2017

Gottfried Benn (1886 –1956) war einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa sowie seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der »Phänotyp« seiner Epoche. 1951 erhielt er den GeorgBüchner-Preis. Der Herausgeber Holger Hof, geb. 1961, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Würzburg, u. a. Biograph und Herausgeber der Sämtlichen Werke sowie mehrerer Briefausgaben Gottfried Benns.

Gottfried Benn »Absinth schlürft man mit Strohhalm, Lyrik mit Rotstift« Ausgewählte Briefe 1904 – 1956

Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze Briefwechsel 1932–1956 ISBN 978-3-8353-1826-7

»Von mir werden einmal keine Briefe auftauchen wie von Rilke – ich bin kein Briefschreiber«, bemerkte Gottfried Benn einmal gegenüber seinem Verleger Max Niedermayer. Doch das Briefeschreiben gehörte so sehr zu Benns Leben wie das Dichten selbst. Holger Hof hat eine sorgfältig kommentierte Briefauswahl zusammengestellt, die durch faszinierende biographische und literarische Details besticht. Im Wechsel verschiedener Tonlagen richtet Gottfried Benn seine Briefe an Freundinnen und Freunde, an literarische Wegbegleiter und erbitterte Gegner, an seine Ehefrauen und in zartem zugewandtem Ton an die Tochter Nele. Mehr als die Hälfte der Briefe sind bisher ungedruckt, ein Drittel war nur verstreut im Druck zugänglich. Der vorliegende Band bietet ein umfassendes und facettenreiches Bild von Gottfried Benns Leben in Briefen.


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»Ich werde energisch an die Herausgabe meiner bisherigen Werke schreiten ... Es werden Schmeißfliegen, ein Hoden und viele Blumen darin vorkommen.« (1909)

Die sensationelle Briefauswahl von 177 bisher ungedruckten und 114 nur verstreut gedruckten Briefen bietet einen facettenreichen Überblick über Leben und Werk des Dichters. Unverzichtbar für jeden Benn-Leser! Gottfried Benn »Absinth schlürft man mit Strohhalm, Lyrik mit Rotstift«

Ausgewählte Briefe 1904 –1956 Herausgegeben und kommentiert von Holger Hof ca. 480 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,– (D); € 40,10 (A) ISBN 978-3-8353-3109-9 September   WG 1117


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Gustave Flaubert Gustave Flaubert (1821–1880), aufgewachsen in der Normandie als Sohn eines Arztes, gilt als einer der besten Stilisten der französischen Literatur. Obwohl er von seiner Familie darin nicht bestärkt wurde und er selbst sein Schaffen stets kritisch hinterfragte, folgte er schon früh seinen literarischen Neigungen. Bereits sein Erstlingswerk »Madame Bovary« sorgte mit einem Prozess wegen Sittenverstoßes für Aufsehen. Sein Roman »L´Éducation sentimentale« gilt u. a. durch die neue Konzeption der Figuren als maßgeblich für die Entwicklung des Genres. Der Herausgeber und Übersetzer Hans-Horst Henschen (1937 – 2016) war der kenntnisreichste unter den deutschen Flaubertianern. Er hat auch Werke von Philippe Ariès, Roland Barthes, Claude Lévi-Strauss und Aldous Huxley übersetzt. 1997 erhielt er den Johann-HeinrichVoß-Preis für Übersetzung.

Band 1: Bouvard und Pécuchet Das Romanfragment. Revidierte Übersetzung Band 2: Universalenzyklopädie der menschlichen Dummheit. Ein Sottisier

Gustave Flaubert Bouvard und Pécuchet

Der Werkkomplex

Materialien und Aufzeichnungen Flauberts auf 3500 Manuskriptblättern aus 30 Jahren Band 3: Universalenzyklopädie der menschlichen Dummheit. Transkribierte Handschriften und Kommentare Flauberts Handschriften und Kommentare zum Sottisier in Transkription und Übersetzung Band 4: Wörterbuch der gemeinen Phrasen Vademekum für den alltäglichen Schwachsinn, Gebrauchsanweisung für das hohle Gespräch. Gemeinplätze, Klischees, Kalauer und Albern- und Dummheiten in alphabetischer Reihenfolge.

Flauberts posthum erschienener satirischer Schelmenroman »Bouvard & Pécuchet« ist neben »Madame Bovary« eines der bedeutendsten Werke des französischen Realisten. Noch heute ist die Geschichte der beiden Pariser Büroangestellten ein großes Lesevergnügen: durch eine Erbschaft unerwartet zu Reichtum gelangt, ziehen sich Bouvard und Pécuchet aufs Land zurück, um sich fortan der Forschung und dem Wissensdrang zu widmen – und in allem grandios zu scheitern. Flaubert selbst hat sich so sehr in den Stoff vertieft, dass er einen ganzen Kosmos um die beiden Protagonisten geschaffen hat. Der vielfach ausgezeichnete Übersetzer Hans-Horst Henschen hat über Jahrzehnte an der Übersetzung und Kommentierung der drei Werke gearbeitet. Erst jetzt sind die unabhängig voneinander verfassten, aber zusammengehörenden Arbeiten Flauberts in einer Ausgabe verbunden und bieten einen neuen, auch wissenschaftlich fundierten Zugang zum Spätwerk Flauberts. Die Transkriptionen und Kommentare ergänzen die sorgfältige und lebendige Übersetzung und runden so einen Werkkomplex ab, von dem Flaubert selbst feststellte: »Diese verdammte Schwarte wird nur als Ganzes Bedeutung haben.«


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Das ironischste und komischste Buch der Weltliteratur über das bürgerliche Bildungsbedürfnis

Durch Flauberts Werk wurde der moderne Roman erst ermöglicht. In seinem satirischen Spätwerk »Bouvard und Pécuchet« betreten zwei absurd komische Antihelden die Bühne der Geisteswelt.

Gustave Flaubert Bouvard und Pécuchet Der Werkkomplex

Herausgegeben, aus dem Französischen übersetzt, annotiert und mit einem Nachwort versehen von Hans-Horst Henschen 4 Bde., geb., im Schuber, zus. ca. 2080 S., ca. 10 Abb. ca. € 128,– (D); € 131,60 (A) ISBN 978-3-8353-3108-2 Auch als E-Book September   WG 1111

Bis 31.1.2018 zum Subskriptionspreis von 99,– €


Bibliothek Wüstenrot Stiftung Die Wiederentdeckung herausragender Autorinnen des 20. Jahrhunderts Seit 2009 veröffentlichen die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Wüstenrot Stiftung in einer gemeinsamen Reihe wichtige Werke deutschsprachiger Literatur, die auf dem Buchmarkt nicht mehr präsent sind und dem heutigen Lesepublikum wieder zugänglich gemacht werden sollen. Eine Besonderheit dieser Reihe ist die Patenschaft, die eine zeitgenössische Schriftstellerin oder ein zeitgenössischer Schriftsteller für jede Edition übernimmt: Sie erläutern in einem einführenden Essay die Bedeutung des jeweiligen Werkes und stellen dieses im Rahmen einer Lesereise der Öffentlichkeit vor. Nach den ersten sieben gelungenen Editionen (u. a. Rahel Levin Varnhagen und Carl Schurz) erfolgt nun mit den Ausgaben der Werke von Irmgard Keun und Annette Kolb eine Neuausrichtung der Editionsreihe: Künftig stehen Werkausgaben von Autorinnen des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Die hochwertig ausgestatteten Editionen werden gestaltet von Friedrich Forssman.


Mit Ursu Essays v la K rech on e l (Ke Albe un) rt vo und n Sc (Kol hirndi ng b)

Annette Kolb (1870 –1967), die dezidierte Europäerin, umreißt in ihren vielbeachteten Romanen, Biographien und Essays die zerrissene Welt des 20. Jahrhunderts.

Irmgard Keun

Foto: Majorie Strauss

(1905 –1982) schrieb Romane und Erzählungen mit scharfer satirischer und zeitkritischer Tendenz, u. a. »Gilgi, eine von uns«, »Das kunstseidene Mädchen«, »Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften« und »Nach Mitternacht«.


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Erstmals das Gesamtwerk der Best­sellerautorin Irmgard Keun in einer kommentierten Neuausgabe.

Irmgard Keun Das Werk Mit einem Essay von Ursula Krechel Herausgegeben i. A. der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung von Heinrich Detering und Beate Kennedy Bibliothek Wüstenrot Stiftung Autorinnen des 20. Jahrhunderts 3 Bde. im Schuber, zus. ca. 1800 S., Leinen ca. € 39,– (D); € 40,10 (A) ISBN 978-3-8353-1781-9 September   WG 1111

Die Herausgeber Heinrich Detering, geb. 1959, lehrt Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er erhielt u. a. 2009 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 2011 ist er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er ist u. a. Mit­herausgeber der kommentierten Ausgabe der Werke von Thomas Mann; zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. Bücher zu Nietzsche, Andersen, Brecht und Bob Dylan. Beate Kennedy, geb. 1962, Gymnasiallehrerin für Deutsch, Englisch und Philo­ sophie in Kiel. Seit 2013 ist sie Bundes­vorsitzende des Fach­ verbands Deutsch im Deut­schen Ger­manistenverband und Vorsitzende der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft in Eckernförde. 2014 erschien ihre Dissertation zu Irmgard Keun.

Irmgard Keun Das Werk

Mit einem Essay von Ursula Krechel

Irmgard Keun gilt seit der aufsehenerregenden Wiederentdeckung ihres Werkes in den 1970er Jahren als eine der großen Schriftstellerinnen der »Neuen Sachlichkeit«. Dabei hat sich die Aufmerksamkeit vor allem auf zwei Romane konzentriert: »Das kunstseidene Mädchen« (1932) und den im niederländischen Exil erschienenen »Nach Mitternacht« (1937). Diese Neuausgabe präsentiert erstmals das Gesamtwerk Irm­gard Keuns. Sie enthält alle erhaltenen Texte Keuns von der Weimarer Republik bis in die 1960er Jahre, darunter zahlreiche Wiederund Neuentdeckungen. Es ist ein überraschend facettenreiches Werk, das neben den Romanen auch Kurz­geschichten und Satiren, Anti-Märchen und zeitkritische Glossen umfasst. Es zeigt die Autorin als scharfe und sensible Beobachterin der deutschen Zeit­geschichte und als eine Sprachkünstlerin, deren Rang immer noch zu ent­decken ist. In einem einleitenden Essay stellt die unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Schriftstellerin Ursula Krechel das vielschichtige und mitreißende Werk Irmgard Keuns vor. Der umfassende Kommentar von Heinrich Detering und Beate Kennedy erschließt die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, die zeitgeschichtlichen und literarischen Kontexte und erzählerische Verfahren der Werke.


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Sie kämpfte für den Frieden und die deutsch-französische Verständigung: Nun sind die Werke Annette Kolbs in ihrer Vielschichtigkeit endlich wieder zugänglich. Annette Kolb Werke Mit einem Essay von Albert von Schirnding Herausgegeben i. A. der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung von Hiltrud und Günter Häntzschel Bibliothek Wüstenrot Stiftung Autorinnen des 20. Jahrhunderts 4 Bde. im Schuber, zus. ca. 2176 S., Leinen ca. € 49,– (D); € 50,40 (A) ISBN 978-3-8353-3110-5 Oktober   WG 1111

Annette Kolb Werke

Mit einem Essay von Albert von Schirnding

Annette Kolbs Werk ist eigensinnig. Von den ersten Prosaskizzen 1899 bis zu den letzten Einmischungen in zeitbezogene Debatten als 95-jährige zeigt sich die Autorin stets als kritische Beobachterin ihrer Zeit. Als Kind einer Pariserin und eines Bayern erfuhr sie die Zugehörigkeit zu zwei Vaterländern als beglückende Bereicherung wie als mörderischen Zwiespalt, während des Krieges als öffentliches Skandalon, zu dem sie sich unerschrocken bekannte. Die Umbrüche in der Geschlechterdebatte begleitete und lebte sie mit eigenen Vorstellungen. Die Katholikin kannte Gott und die Welt, verkehrte unter Diplomaten, Adligen, Politikern und Intellektuellen in ganz Europa, bis sie vertrieben wurde ins amerikanische Exil und im Alter als große femme de Lettres nach München zurückkehrte. Ihrem Werk, das nun in einer sorgfältig kommentierten Neuedition wieder zugänglich gemacht wird, liegt stets Selbsterlebtes, Selbstbeobachtetes, Selbstgedachtes zugrunde. Die Herausgeber Hiltrud und Günter Häntzschel präsentieren neben den drei vielgelesenen Romanen »Das Exemplar« (1913), »Daphne Herbst« (1928) und »Die Schaukel« (1934) zahlreiche Erzählungen, bislang verschollene Feuilletons und biographische Porträts der großen Schriftstellerin. Ihre ausführlichen Anmerkungen erschließen die vielfältigen Anspielungen auf Begegnungen, Lektüren und historische Ereignisse und dokumentieren die Rezeption eines seinerzeit viel beachteten Werkes. Der Schriftsteller und Literaturkritiker Albert von Schirnding stellt in einem einleitenden Essay das vielseitige Werk Annette Kolbs vor.

Die Herausgeber Hiltrud Häntzschel, Literaturwissenschaftlerin, publiziert zur Literatur der Weimarer Republik, zur Exilforschung, Holocaust-Literatur, zur Biographik und zur Literatur von Frauen, u.a. zu Irmgard Keun, Brechts Frauen, Wolfgang Koeppen, Marieluise Fleißer. Mitherausgabe in der Reihe »Frauen im Exil«, Mitglied im PEN-Zentrum der Bundes­ republik Deutschland. Günter Häntzschel, Pro­fessor für Literaturwissenschaft an der LMU München, forscht zur deutschen Literatur- und Sozialgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Monographien zu Annette von Droste-Hülshoff, Johann Heinrich Voß, Gottfried August Bürger, Wolfgang Koeppen, zur Anthologien- und Sammelkultur im 19. Jahrhundert. Mitherausgeber von »treibhaus. Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre«.


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© Isolde Ohlbaum

Wallstein Verlag Herbst 2017

• Zum 75. Geburtstag von Peter Handke am 6.12.2017

Peter Hamm

geb. 1937 in München, Lyriker, Essayist, Kritiker, Herausgeber, Dokumentarfilmer (Filme u.a. über Robert Walser, Fernando Pessoa, Ingeborg Bachmann, Hanns Eisler, Alfred Brendel, Peter Handke)

Peter Hamm Peter Handke und kein Ende Stationen einer Annäherung

Peter Handke / Peter Hamm Es leben die Illusionen Gespräche in Chaville und anderswo ISBN 978-3-8353-0040-8

Dass ein Kritiker das Werk eines Schriftstellers über fast 50 Jahre begleitet, wird nicht eben häufig sein, aber dass so eine Geschichte mit einer Polemik beginnt, dann zu einer langsamen Annäherung führt, zu einer immer tiefer gehenden Auseinandersetzung, für die gerade das Stichwort Langsamkeit bedeutend ist, und schließlich zu einer Lebensfreundschaft – das dürfte einzigartig sein. Das erste Mal schrieb der junge Lyriker und Kritiker Peter Hamm schon im aufgeheizten politischen Klima von 1968 über den damals gerade 26-jährigen Peter Handke, dessen gegen die Sprache des SDS gerichteten Aufsatz »Tot­ geborene Sätze« er in der Zeit als »peinlich« und »bestürzend« zurückwies. Vier Jahre später bescheinigt er dem Autor von »Der kurze Brief zum langen Abschied« immerhin: »Jetzt kann er Ich sagen«. Aber es ist noch ein weiter Weg, bis aus Verständnis Einverständnis wird und bis Peter Hamm anlässlich der Verleihung des Schiller-Preises seine begeisterte Laudatio auf Peter Handke hält oder bis er im neuen Jahrtausend in weit ausholenden Aufsätzen »Mein Jahr in der Niemandsbucht« und »Der Bildverlust« würdigt. Peter Hamm legt verborgene Bezüge und Motive in Handkes Werk offen, und er beteiligt die Leser an diesem Entdeckungsprozess. Er kann das aus einer genauen Werkkenntnis heraus wie wohl kein anderer.


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»Peter Hamm macht die Ahnung von der Sache stark … und was will, soll man mehr?« Peter Handke an Hermann Lenz, 11.12.1990

Besprechungen, Essays und Vorträge aus 50 Jahren, geschrieben von Peter Hamm, der von einem scharfen Kritiker zu einem engen Freund des Dichters wurde.

Peter Hamm

Peter Handke und kein Ende Stationen einer Annäherung 200 S., geb., Schutzumschlag 20,– € (D); 20,60 € (A) ISBN 978-3-8353-3156-3 Auch als E-Book September   WG 1118


Wallstein Verlag Herbst 2017

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• Lesereise in Planung

Rutebeuf Winterpech & Sommerpech Die Poeme vom großen Würfeln: von Unglück, Missgeschick und Allerlei

Ralph Dutli Fatrasien Absurde Poesie des Mittelalters ISBN 978-3-8353-0774-2

Richard de Fournival Das Liebesbestiarium Aus dem Französischen des 13. Jahrhunderts übertragen und mit einem Essay von Ralph Dutli ISBN 978-3-8353-1553-2

Der Pariser Dichter Rutebeuf (1230-1285) ist ein Poet völlig neuen Typs im Mittelalter: Radikal subjektiv und provokativ unhöfisch berichtet Rutebeuf von Armut, Elend, Missgeschick, Spiel- und Trunksucht, von seinem Hadern mit Gott, seiner Sehnsucht nach Vergebung und Erlösung. Als Mahner, Moralist und Zeitkritiker beklagt er das Überhandnehmen von Falschheit und Heuchelei, geißelt die Allmacht des Geldes und den Mangel an Liebe, Güte und Solidarität: »Die Armut gilt als Krankheit heute, / Die Reichen machen fette Beute.« Zweihundert Jahre vor dem spätmittelalterlichen Poeten und Vagabunden François Villon schuf dieser verblüffend modern wirkende Dichter Poeme voller Verzweiflung, Empörung, Poesie und Witz. 750 Jahre nach Erscheinen der französischen Originaltexte übersetzt Ralph Dutli nun erstmals eine Auswahl des »Hiob in den Pariser Straßen« und vollendet – nach den erfolgreichen Bänden Fatrasien. Absurde Poesie des Mittelalters (2010) und Richard de Fournival: Das Liebesbestiarium (2014) – seine »Kleine Trilogie des 13. Jahrhunderts«. In seinem kenntnisreichen Essay führt er ein in das Werk des Autors und in die Gedankenwelt seiner Zeit; vor allem aber macht er Lust auf die Entdeckung eines großartigen Werks.

© Wallstein Verlag

Ralph Dutli geb. 1954, studierte in Zürich und Paris Romanistik und Russistik, lebt als freier Schriftsteller in Heidelberg. Er ist Romanautor, Lyriker, Essayist, Biograph, Übersetzer und Herausgeber der 1985 bis 2000 erschienenen zehnbändigen Ossip-Mandelstam-Gesamtausgabe. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den Johann-Heinrich-Voß-Preis 2006 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, den Rheingau Literaturpreis 2013 und den Preis der LiteraTour Nord 2014 für seinen Roman Soutines letzte Fahrt, sowie den Düsseldorfer Literaturpreis 2014 für sein literarisches Gesamtwerk.


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»Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: In meinem ganzen langen Leben mit dem Mittelalter ist mir so etwas Überraschendes und Großes noch nicht vorgekommen.« Kurt Flasch (über Dutlis »Fatrasien«)

Ralph Dutli öffnet uns den Blick auf erstaunlich moderne Poesie des mittelalterlichen Frankreich, die in Deutschland 750 Jahre unbekannt war.

Rutebeuf

Winterpech & Sommerpech Die Poeme vom großen Würfeln: von Unglück, Missgeschick und Allerlei Aus dem Französischen des 13. Jahrhunderts übertragen und mit einem Essay von Ralph Dutli deutsch / französisch 220 S., geb., Schutzumschlag 22,– € (D); 22,70 € (A) ISBN 978-3-8353-3125-9 August   WG 1151


Wallstein Verlag Herbst 2017

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© Isolde Ohlbaum

• Zum 85. Geburtstag von Harald Hartung am 29.10.2017

Harald Hartung geb. 1932 im westfälischen Herne, lebt als Lyriker, Kritiker und Essayist in Berlin. Mitglied der Akademie der Künste (Berlin), der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz) und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Darmstadt). Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. Preis der Frankfurter Anthologie, Würth-Preis für Europäische Literatur, Premio Ada Negri, JohannHeinrich-Merck-Preis, Literaturpreis Ruhr.

Harald Hartung Das Auto des Erzherzogs Gedichte

Harald Hartung Der Tag vor dem Abend Aufzeichnungen ISBN 978-3-8353-1110-7

Tief geht der Blick des Autors in unserer Epoche zurück. Er reicht vom Mord in Sarajewo bis zum Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ostukraine, von einer Kriegskindheit bis in den heutigen Alltag. Hartung vereint die poetische Analyse mit persönlicher Teilnahme. Seine Poesie wirft einen gelassenen Blick auf Welt und Leben. Das Auto des Erzherzogs Der Lack ist abgeplatzt am Einschußloch Blank wie im Blankvers gingen Projektile erst in den Leib der Herzogin, dann in den Hals Franz Ferdinands, und gingen weiter in Herzen die man nach Millionen zählte Geschossen habe er geschlossenen Augs so Princip der das Werkzeug war, der Weltgeist ein Meister der Ballistik drückte ihm die Augen zu. Was blieb? In der Vitrine die Uniform des Erzherzogs (noch immer recht proper) zeigt nur in der Schultergegend paar Flecken blassen Bluts. Die Reinigung war tätig. Also bringt man die Geschichte zur Reinigung. Löcher und Flecken bleiben

Harald Hartung Die Launen der Poesie Deutsche und internationale Lyrik seit 1980 ISBN 978-3-8353-1380-4


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»Groß und ergreifend in seiner ruhigen Untröstbarkeit ist vieles am Spätwerk dieses Lyrikers, der zu Unrecht noch nicht den Rang eines der Allerersten genießt.« Michael Maar, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein Band mit neuen Gedichten. Summe und Coda eines bedeutenden lyrischen Werks.

Harald Hartung Das Auto des Erzherzogs Gedichte

72 S., geb., Schutzumschlag 18,– € (D); 18,50 € (A) ISBN 978-3-8353–3127-3 August   WG 1151


Wallstein Verlag Herbst 2016

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Gedichte Französisch-Deutsch / Deutsch-Französisch. Aktuelle, noch unveröffentlichte Gedichte aus beiden Sprachen wurden bei drei Treffen in direktem Austausch miteinander von Dichtern übersetzt.

Achterbahn Le grand 8

Französische und deutsche Gedichte

deutsch / französisch Herausgegeben von Alain Lance und Michael Hohmann ca. 176 S., geb. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-3128-0 September WG 1151

Die Herausgeber Alain Lance, geb. 1939, hat Germanistik in Paris und Leipzig studiert. Von 1985 bis 1994 war er Leiter französischer Kultur­institute in Frankfurt a. M. und Saarbrücken. Von 1995 bis 2004 Direktor des Maison des écrivains (Haus der Schriftsteller) in Paris. Er veröffentlichte zehn Lyrikbände, von denen mehrere ins Deutsche übersetzt wurden. Er übersetzte u.a. Franz Fühmann, Volker Braun, Ingo Schulze und Christa Wolf ins Französische. Michael Hohmann, geb. 1954, Studium der Romanistik und Philosophie in Mainz, Montpellier, Paris und Mannheim. Literaturwissenschaftler, Publizist, Herausgeber. Geschäftsführer der Romanfabrik Frankfurt a. M.

Achterbahn Le grand 8

Französische und deutsche Gedichte 2017 wird Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein. Auf die aktuelle Literaturszene unseres Nachbarlandes wird dadurch eine besonders große Aufmerksamkeit gerichtet sein. Michael Hohmann und Alain Lance haben ein grenzüberschreitendes Projekt initiiert, bei dem jeweils vier der wichtigsten Lyrikerinnen und Lyriker aus Frankreich und Deutschland zusammentrafen. Im Beisein von Übersetzern diskutierten sie über die eigenen Texte und die der jeweils anderen, über die Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzbarkeit von Lyrik überhaupt, über Rhythmus, Klang, Reim, Sinn. Bei den konkreten Übersetzungen der Gedichte arbeiteten Dichter und Nachdichter eng (und kreuzweise) zusammen. Entstanden ist eine aufregende Anthologie mit deutschen und französischen Gedichten, zweisprachig gedruckt, ein lebendiger Dialog. Von französischer Seite nahmen teil: Claude Adelen, Gérard Cartier, Hélène Sanguinetti, Valérie Rouzeau, von deutscher: Carolin Callies, Marion Poschmann, Silke Scheuermann, Jan Wagner, Monika Rinck.


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Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten

Es gibt ein Bruchstück des Morgens

Zeitgenössische Literatur aus Frankreich

Federico Garcia Lorca, noch einmal gelesen

2017 ist Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. »Die horen« sammeln wie immer die stärksten Stimmen des Landes, von etabliert bis frisch, in Erstübersetzungen. Das kollektive Unbehagen, die geteilte Sorge um eine Welt, in der das Finden von Gemeinsamkeiten zunehmend schwerer zu werden scheint, tritt in allen Texten auffällig zutage. Die dabei von ihnen behandelte Welt erweitert die Grenzen Frankreichs oder der Frankophonie beträchtlich und umspannt buchstäblich den gesamten Globus.

Er ist der bedeutendste spanische Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts: Federico Garcia Lorca (1898 – 1936). Die Theaterstücke des Autors, der mit 38 Jahren von Franco-Putschisten erschossen wurde, werden bis heute weltweit gespielt, vor allem Bernarda Albas Haus, Bluthochzeit oder Yerma. Seine Gedichte sind lebendig geblieben wie wenige aus dieser Zeit, es gibt sie in unzähligen Sprachen, und – auch das ist nicht selbstverständlich – in ständig neuen Übersetzungen. Lorcas Werk kann stets aufs Neue entdeckt werden, und dazu lädt diese horen-Ausgabe ein.

Mit Beiträgen u. a. von Nathalie Azoulai, Pierre Bergounioux, Hélène Cixous, Kamel Daoud, Patrick Deville, Mathias Énard, Maylis de Kerangal, Pierre Michon, Marie NDiaye, Camille de Toledo und Jean Philippe Toussaint.

Mit Essays, Gedichten, Prosatexten, dramatischen Szenen und Übersetzungen u. a. von Mirko Bonné, Renata Burckhardt, Ralph Dutli, Martin Gelzer, José F. A. Oliver, Hendrik Rost, Julia Trompeter.

Zusammengestellt von Jérôme Ferrari und Cornelia Ruhe

Zusammengestellt von Martin Zingg

die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik, Bd. 267; Herausgegeben von Jürgen Krätzer

die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik, Bd. 268; Herausgegeben von Jürgen Krätzer

ca. 220 S., ca. 10 Abb., brosch. € 14,– (D); € 14,50 (A) ISBN 978-3-8353-3121-1 September   WG 1562

ca. 200 S., ca. 16 z.T. farbige Abb., brosch. € 14,– (D); € 14,50 (A) ISBN 978-3-8353-3122-8 Dezember   WG 1562


Erfolgreiche Romane aus dem Frühjahr 2017 Das Debüt dieser jungen Autorin ist von enormer Intensität. Sie erzählt ohne Kommentar und Wertung, als wäre der Ablauf des Geschehens fast naturnotwendig. Eine Familiengeschichte mit Tiefgang.

Luise Maier Dass wir uns haben Roman

152 S., geb. € 18,– (D); € 18,50 (A) Auch als E-Book ISBN 978-3-8353-3045-0

Ist das ein Science-Fiction-Roman? Eine Dystopie? Eine bitterböse Mediensatire? Eine Posse voller schwarzem Humor? – Vielleicht von allem etwas. Oder besser: sehr viel.

Noëlle Revaz Das unendliche Buch Roman

Aus dem Französischen von Ralf Pannowitsch 284 S., geb., Schutzumschlag € 22,– (D); € 22,70 (A) Auch als E-Book ISBN 978-3-8353-1870-0


Wolfgang Matz Frankreich gegen Frankreich Die Schriftsteller zwischen Literatur und Ideologie ca. 232 S., geb., Schutzumschlag ca. € 22,– (D); € 22,70 (A) ISBN 978-3-8353-3078-8

David Van Reybrouck Für einen anderen Populismus Ein Plädoyer ca. 90 S., brosch. ca. € 12,90 (D); € 13,40 (A) ISBN 978-3-8353-3157-0

Barbara Es war einmal ein schwarzes Klavier … Unvollendete Memoiren

Hanjo Kesting Bis der reitende Bote des Königs erscheint Über Oper und Literatur

ca. 192 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 16,90 (D); € 17,40 (A) ISBN 978-3-8353-3076-4

ca. 400 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-3126-6

Wallstein Verlag GmbH Geiststraße 11 D-37073 Göttingen Tel: (05 51) 5 48 98-0 Fax: (05 51) 5 48 98-34 e-mail: info@wallstein-verlag.de Internet: www.wallstein-verlag.de Ansprechpartner im Verlag Vertrieb: Claudia Hillebrand Tel: (05 51) 5 48 98 -23 chillebrand@wallstein-verlag.de Bettina Köhn Tel: (05 51) 5 48 98 -31 bkoehn@wallstein-verlag.de Veranstaltungen: Elina Schefler Tel: (05 51) 5 48 98 -15 eschefler@wallstein-verlag.de Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Monika Meffert Tel: (05 51) 5 48 98 -11 mmeffert@wallstein-verlag.de Rechte und Lizenzen: Stefan Diezmann Tel: (05 51) 5 48 98 -12 sdiezmann@wallstein-verlag.de Lena Hartmann Tel: (05 51) 5 48 98 -14 lhartmann@wallstein-verlag.de

Auslieferungen Deutschland: Prolit Verlagsauslieferung Siemensstraße16 D-35463 Fernwald Tel: (06 41) 9 43 93 -209 Fax: (06 41) 9 43 93 -29 k.born@prolit.de Schweiz: AVA Verlagsauslieferung AG Centralweg16 CH-8910 Affoltern am Albis Tel: (0 44) 7 62 42 - 50 Fax: (0 44) 7 62 42 -10 verlagsservice@ava.ch Österreich: Mohr Morawa Buchvertrieb GmbH Sulzengasse 2 A-1230 Wien Tel: (01) 6 80 14 - 0 Fax: (01) 6 80 14-140 Bestellservice: Tel: (01) 6 80 14 - 5 DW bestellung@mohrmorawa.at Verlagsvertretungen Deutschland: Baden-Württemberg Tilmann Eberhardt Verlagsvertretungen Ludwigstraße 93 70197 Stuttgart Tel: (07 11) 6 15 28 20 Fax: (07 11) 6 15 31 01 tilmann.eberhardt@googlemail.com

Die Spitzentitel aus unserer Herbstvorschau »Wissenschaft«

Harro Zimmermann Günter Grass und die Deutschen Eine Entwirrung. Essay ca. 300 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-3111-2

Bayern Thomas Romberger c /o Vertreterbüro Würzburg Huebergasse 1 D-97070 Würzburg Tel: (09 31) 1 74 05 Fax: (09 31) 1 74 10 romberger @vertreterbuero-wuerzburg.de Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern Peter Wolf Jastrow c/o Verlagsvertretungen Jastrow + Seifert + Reuter Cotheniusstraße 4 D-10407 Berlin Tel: (0 30) 44 73 21 80 Fax: (0 30) 44 73 21 81 service@buchart.org Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein Torsten Hornbostel Michaela Wagner Winsener Straße 34  a D-29614 Soltau Tel: (05191) 606665 Fax: (05191) 606669 Hornbostel-Verlagsvertretungen @t-online.de Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Luxemburg Raphael Pfaff An den Drei Hohen 51 D-60435 Frankfurt / M. Tel: (0 69) 54 89 03 66 Fax: (0 69) 54 90 24 raphael.pfaff@web.de

Günter Karl Bose Bookish! Ein Blick zurück ca. 240 S., ca. 300 farbige Abb., Halbleinen, ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-3160-0

Nordrhein-Westfalen Karl Halfpap Postfach 300513 D-50775 Köln Tel: (02 21) 9 23 15 94 Fax: (02 21) 9 23 15 95 halfpap.verlagsvertretung @t-online.de Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen Dr. Torsten Spitta Feldstraße 7 d 04288 Leipzig-Holzhausen Tel.: (03 42 97) 4 97 92 Fax: (03 42 97) 7 77 87 torstenspitta@aol.com Schweiz: Graf Verlagsvertretungen GmbH Sebastian Graf Uetlibergstraße 84 CH-8045 Zürich Tel: (0 44) 4 63 42 28 Fax: (0 44) 4 50 11 55 sgraf@swissonline.ch Österreich: Helga Schuster Verlagsvertretungen Stutterheimstraße 16–18 Stiege 2 / OG 5 A-1150 Wien Tel: (06  76) 5 29 16 39 Fax: (06 76) 5 29 16 39 helga.b.schuster@gmail.com

Wir unterstützen die Arbeit der Kurt-Wolff-Stiftung


» Auf den Spuren eines Verfolgers, der einer rätselhaften Obsession gehorcht, zieht uns Lukas Bärfuss in den atemlosen, seltsam unheimlichen Sog einer Stadt-Odyssee.«

© Frederic Meyer

Begründung der Jury zur Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2017

»Lukas Bärfuss (ist) als Erzähler ein Zauberkünstler, der mit doppelten Böden und Spiegeltricks arbeitet.« Richard Kämmerlings, Die Literarische Welt »Nur Romane, die viel aufs Spiel setzen, sind literarische Erlebnisse. Und Hagard ist ein literarisches Erlebnis.« Philipp Theisohn, NZZ »Der Schweizer Lukas Bärfuss erzählt in seinem neuen Roman »Hagard« virtuos von einem totalen Ruin in zwei Tagen – und von der Welt, in der wir leben.« Judith von Sternberg, Frankfurter Rundschau

LESUNGEN 16.05.2017 Brig 19.05.2017 Stans 22.05.2017 Thalwil 23.05.2017 Berlin 26. 05.2017 Solothurn 28.05.2017 Tübingen 29.05.2017 Köln

174 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1840-3

01.06.2017 Davos 12.06.2017 Kiel 13.06.2017 Neumünster 19.06.2017 Freiburg 20.06.2017 Karlsruhe 22.06.2017 Hausen / Wiesental 30.06.2017 Leukerbad 06.07.2017 Neuss 08.07.2017 Braunwald

25.09.2017 Friedrichshafen 23.10.2017 Paderborn 24.10.2017 Dortmund 25.10.2017 Kassel 31.10.2017 Wettingen 02.11.2017 Lörrach 03.11.2017 Gottlieben 06.11.2017 Salzburg Weitere Termine sind geplant


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