Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur
n i e t s l l a W ausgesuchte titel zum 100jährigen dada-jubiläum
DIN A3 Plakat »Hugo Ball Lautgedichte« Prolit Bestellnr. 95014
HUGO BALL ZINNOBERZACK, ZETER UND MORDIO Alle DADA-Texte | Hg. von Eckhard Faul 144 S., franz. brosch. 14,90 $ (D); 15,40 $ (A) | ISBN 978-3-8353-0892-3 TENDERENDA DER PHANTAST Hg., gestaltet und mit einer Nachbemerkung von Klaus Detjen. 104 S., 16 Abb., mit einem eingelegten Plakat von Lautgedichten des Autors, Leinen, Schutzumschlag 29,– $ (D); 29,90 $ (A) | ISBN 978-3-8353-1670-6 GEDICHTE Hg. von Eckhard Faul 335 S., Leinen, Schutzumschlag 28,– $ (D); 28,80 $ (A) | ISBN 978-3-89244-775-7 Wiebke-Marie Stock DENKUMSTURZ Hugo Ball. Eine intellektuelle Biographie 242 S., geb., Schutzumschlag 24,90 $ (D); 25,60 $ (A) | ISBN 978-3-8353-1184-8
EMMY HENNINGS GEFÄNGNIS – DAS GRAUE HAUS – DAS HAUS IM SCHATTEN Hg. von Christa Baumberger und Nicola Behrmann ca. 600 S., ca. 20, z. T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag ca. 24,90 $ (D); 25,60 $ (A) | ISBN 978-3-8353-1834-2
DIN A3 PLAKAT »DADA BEI WALLSTEIN« Prolit Bestellnr. 95013 AVA Bestellnr. 10309452 Mohr Morawa Bestellnr. 9000
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Inhalt Spitzentitel 4 Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze Briefwechsel 1932 – 1956 6 Wolfgang Matz Adalbert Stifter oder Diese fürchterliche Wendung der Dinge 8 Michael Gamper Der große Mann 10 Günther Rüther Die Unmächtigen 12 Maik Tändler Das therapeutische Jahrzehnt 14 Gerhard Paul Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel 16 Das Auschwitz Album Editionen 18 20 22 23 24 25 26 27 28 29
Heinrich Christian Boie – Luise Justine Mejer Briefwechsel 1776 –1786 Ferdinand Beneke Die Tagebücher III (1811 – 1816) Hedwig Pringsheim Tagebücher 1911 –1916 Detlev von Liliencron – entdeckt, gefeiert und gelesen von Karl Kraus Conrad Ferdinand Meyer Jürg Jenatsch / Die Richterin Karl Jaspers Korrespondenzen Der Weltpoet. Friedrich Rückert Friedrich Rückert Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns. 1829 Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen in Gott. Fünfter und Sechster Teil
Geschichte 30 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52
Recht auf Wahrheit Uwe Sonnenberg Von Marx zum Maulwurf Winfried Süß Von der Reform in die Krise Karen Nolte Todkrank Buchenwald – Begleitband zur Dauerausstellung Vererbung oder Umwelt? Lucian Hölscher Die Entdeckung der Zukunft Sabine Stach Vermächtnispolitik Franziska Kuschel Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser Claudia Kemper Medizin gegen den Kalten Krieg Von draußen Christina Norwig Die erste europäische Generation Kirsten Gerland Politische Jugend im Umbruch von 1988/89 Experiment Einheit Sascha Schießl »Das Tor zur Freiheit« Gedächtnis und Gewalt Peter Romijn Der lange Krieg der Niederlande Jan Taubitz Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft »Verliehen für die Flucht vor den Fahnen« Jan Weyand Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus Der Mythos von der postindustriellen Welt Ina Lorenz / Jörg Berkemann Die Hamburger Juden im NS-Staat 1933 bis 1938/39
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Michał Szulc Emanzipation in Stadt und Staat Urkundenbuch des Stiftes St. Andreas zu Verden Urkundenbuch des Klosters Zeven Roswitha von Gandersheim Primordia coenobii Gandesheimensis
Kulturwissenschaften 57 58 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72
Michael G. Esch Die Stadt als Spielfeld Gangolf Hübinger Engagierte Beobachter der Moderne Carlos Spoerhase Linie, Fläche, Raum Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode Elmar Jansen Ein Luftwechsel der Empfänglichkeit Mens et Manus Szenerien und Illusion Jahrbuch Sexualitäten 2016 Elisabeth Tuider / Martin Dannecker Das Recht auf Vielfalt Ludolf Kuchenbuch Versilberte Verhältnisse Klaus Krüger Grazia Andreas Gelz Der Glanz des Helden Michael Butter Der »Washington-Code« Die Ohnmacht der Macht. Die Macht der Ohnmacht.
Über Literatur 73 74 75
Jeremy Adler Das bittere Brot Jürgen Brokoff Literatur und öffentliche Meinung Albrecht Schöne Keine Gesänge aus dem Elfenbeinturm 76 Grenzverkehr 77 Sprechen am Rande des Schweigens 78 »Wunderliche Theologie« 79 Mirjam Bitter Gedächtnis und Geschlecht 80 Dichterdarsteller 81 Tanja van Hoorn Naturgeschichte in der ästhetischen Moderne 82 Christian Kiening Literarische Schöpfung im Mittelalter 83 Geistesgegenwärtig Periodica 84 84 85 85 85 86 86
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Preise 2015 Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Jahrbuch 2015 Das achtzehnte Jahrhundert Bd. 40/1 Bayerische Akademie der Schönen Künste Jahrbuch 29/2015 Begegnung und Erinnerung Journal der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft, Bd. 6/2016 Shmuel Refael Conceptualizing the Unconceptualized Yad Vashem Studies 43.1
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F. W. Oelze war Gottfried Benns wichtigster Briefpartner – zum ersten Mal werden auch seine Briefe mit abgedruckt.
Gottfried Benn (1886 – 1956) war einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa sowie seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der »Phänotyp« seiner Epoche. Friedrich Wilhelm Oelze (1891 – 1978), Bremer Kaufmann, war weitgereist und hatte zahlreiche internationale Kontakte. 1932 hatte er sich mit einem Schreiben an Benn gewandt, in dem er seine Bewunderung ausdrückte. Daraus entwickelte sich bis zum Tod des Dichters ein intensiver Briefwechsel.
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Spitzentitel
Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze Briefwechsel 1932 –1956
Die Briefe an Friedrich Wilhelm Oelze waren für Gottfried Benn vor allem nach dem Publikationsverbot im Nationalsozialismus und in den frühen Nach kriegsjahren das zentrale Forum für poetologische, politische wie persönliche Reflexionen. Nicht nur für Benns Werk, sondern auch zeitgeschichtlich sind diese Briefe ein höchst aufschlussreiches Dokument einer fast 25jährigen Freundschaft. Dass Benn in der »unendlichen Depression« und »Versteinerung« des Dritten Reichs künstlerisch so produktiv bleiben konnte, verdankt er zu einem wesentlichen Teil der Freundschaft mit dem weltgewandten und weit gereisten Bremer Kaufmann Oelze. Benn legte den Briefen immer wieder neue Gedichte bei und schrieb über manchen »Keim und Setzling« seiner Texte. Harald Steinhagen und Jürgen Schröder haben vor knapp 40 Jahren die Briefe von Benn an Oelze erstmals herausgegeben. Nun erscheint diese wich tigste Einzelkorrespondenz Gottfried Benns zusammen mit den überlieferten Gegenbriefen Oelzes und um einige Fehlstellen ergänzt in einer kommen tierten Gesamtedition. Der stark erweiterte Kommentar berücksichtigt so wohl die seitdem neu erschienenen Quellen als auch die bislang nicht edierten Arbeitshefte und Tageskalender Benns.
Die Herausgeber Harald Steinhagen, geb. 1939, em. Prof. für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn, u. a. Promo tion zu Benns Statischen Gedichten und Hg. der Briefe an F. W. Oelze (1977 – 1980). Stephan Kraft, geb. 1968, Prof. für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg. Holger Hof, geb. 1961, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Würzburg, u. a. Biograph und Hg. Benns Sämt licher Werke sowie mehrerer Briefausgaben Gottfried Benns.
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Spitzentitel
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Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze Briefwechsel 1932 – 1956
Herausgegeben von Harald Steinhagen, Stephan Kraft und Holger Hof 4 Bde. im Schuber, zus. ca. 2256 S., ca. 160 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 199,– (D); € 204,60 (A) ISBN 978-3-8353-1826-7 März WG 1117 Die Edition erscheint im Gemeinschaftsverlag der Verlage Klett-Cotta und Wallstein.
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Matz’ Stifter-Biographie gilt als Standardwerk – jetzt liegt sie in einer gründlich bearbeiteten und erweiterten Neuausgabe vor.
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Spitzentitel
Wolfgang Matz Adalbert Stifter oder Diese fürchterliche Wendung der Dinge Biographie
Der Autor Wolfgang Matz, geb. 1955 in Berlin, lebte von 1987 bis 1995 in Poitiers (Frankreich), wo er am Institut für deutsche Sprache und Literatur lehrte und als freier Literaturübersetzer tätig war. Seitdem arbeitet er als Verlagslektor in München. Veröffentlichungen u. a.: Die Kunst des Ehebruchs. Emma, Anna, Effi und ihre Männer (2014); Eine Kugel im Leibe. Walter Benjamin und Rudolf Borchardt: Judentum und deutsche Poesie (2011); 1857. Flaubert, Baudelaire, Stifter (2007); Gewalt des Gewordenen. Zum Werk Adalbert Stifters (2005); Adalbert Stifter: Sämtliche Erzählungen nach den Erst drucken (Hrsg., 2005).
»Stifter ist einer der merkwürdigsten, hintergründigsten, heimlich kühnsten und wunderlich packendsten Erzähler der Weltliteratur, kritisch viel zu wenig ergründet«, so schrieb Thomas Mann in der Entstehung des Doktors Faustus, und damit zählte er zu denjenigen, die eine neue Beschäftigung mit dem lange so verkannten Autor angestoßen haben. Als Idylliker abgetan, nach seinem Tod fast vergessen, wurde Adalbert Stifter im 20. Jahrhundert als einer der größten Erzähler seiner Zeit wiederentdeckt. Wolfgang Matz’ Buch ist das Standardwerk zu Leben und Werk Adalbert Stifters. Matz folgt den Lebensspuren Stifters und zeichnet gleichzeitig die Entwicklung seines Erzählens nach: Von den frühen, an romantischen Vor bildern orientierten Versuchen, die Ungereimtheiten des Lebens literarisch zu verarbeiten, über das Streben nach Klassizität bis hin zu dem großen Epochen roman »Der Nachsommer« und dem spröden, von den Zeitgenossen nicht mehr verstandenen Spätwerk. »Eine prägnant formulierte, gut lesbare Biographie, die das Beste erreicht, was hier überhaupt erreicht werden kann: Sie motiviert die Leser, wieder Stifter zu lesen.« Ludger Lütkehaus, Frankfurter Rundschau
Spitzentitel
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Wolfgang Matz Adalbert Stifter oder Diese fürchterliche Wendung der Dinge Biographie
ca. 392 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1799-4 auch als E-Book Februar WG 1951
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Von der Sehnsucht nach einer staatsmännischen Leitfigur im 19. Jahrhundert.
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Spitzentitel
Michael Gamper Der große Mann Geschichte eines politischen Phantasmas
Der Autor Michael Gamper, geb. 1967, ist Professor für Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Kultur und Wissensgeschichte an der Universität Hannover. Veröffentlichungen u. a.: Elektropoetologie. Fiktionen der Elektrizität 1740 –1870 (2009); Masse lesen, Masse schreiben. Eine Diskurs- und Imagina tionsgeschichte der Menschenmenge 1765 –1930 (2007); »Die Natur ist republikanisch«. Zu den ästhetischen, anthro pologischen und politischen Konzepten der deutschen Gartenliteratur im 18. Jahr hundert (1998).
Michael Gamper befasst sich mit einer Figur, die im langen 19. Jahrhundert massive machtpolitische Bedeutung entfaltete und für die Geschichte des sozia len Imaginären dieser Epoche bedeutend war: dem ›großen Mann‹, wie er vor allem von Napoleon verkörpert, von Schleiermacher gefordert und von Treitschke beschrieben wurde. In diesem Buch geht es nicht darum, die Ereignisgeschichte der ›großen Männer‹ zu rehabilitieren. Vielmehr legt Gamper überzeugend und souverän aus einer großen Materialfülle schöpfend dar, wie sich in der Frühen Neuzeit aus tradierten antiken Vorstellungen, idealistischen Konzepten, innovativen Machtstrategien und literarischen Fiktionen eine politische Retterfigur heraus bilden konnte, der zugetraut wurde, unter den Bedingungen einer postrevo lutionären Moderne ein soziales Ganzes herzustellen. Gegenstand der Analyse sind die Techniken und Funktionen der Rede über den großen Mann, die relevanten Wissensregister, denen er seine Karriere verdankt, die Wünsche, Hoffnungen und Phantasien der Vielen, die sich mit der Figur verbinden, sowie die Formen und Formate seiner medialen Produktion und Verbreitung. Ausblicke in die Vor- und Nachgeschichte des großen Mannes bis in die Gegenwart und ein Exkurs über große Frauen ergänzen das Porträt einer unter gegangenen Form personalisierter politischer Gewalt, die freilich bis heute vielfältig nachwirkt und die politische Phantasie bis in die Gegenwart hinein beschäftigt.
Spitzentitel
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Michael Gamper Der große Mann Geschichte eines politischen Phantasmas
ca. 432 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1796-3 auch als E-Book März WG 1559
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Über das Verhältnis der Intellektuellen zur Politik in BRD und DDR, im geteilten und wiedervereinigten Deutschland.
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Spitzentitel
Günther Rüther Die Unmächtigen Schriftsteller und Intellektuelle seit 1945
Der Autor Günther Rüther, geb. 1948, lehrt am Seminar für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Er leitete bis 2013 die Abteilung »Begabtenförderung und Kultur« der Konrad-Adenauer-Stiftung. Veröffentlichungen u. a.: Literatur und Politik. Ein deutsches Verhängnis? (2013); Warum die Geisteswissen schaften Zukunft haben! (2007); Literatur in der Diktatur. Schreiben im Nationalsozialismus und DDR-Sozialismus (1997).
Die Unmächtigen sind Intellektuelle und Schriftsteller, die sich einmischen und auch in ihren Werken der Macht widersprechen. Sie fordern sie heraus, obwohl sie nicht über die Mittel und Möglichkeiten politischer oder staatlicher Macht verfügen. Ihre Bühne ist die Öffentlichkeit, hier setzen sie sich mit der Kraft ihrer Worte zur Wehr. Die Gesellschaft braucht ihre oft abenteuerlichen Einsichten ebenso wie die Politik, deren Tagesgeschäft von Kompromiss und Pragmatismus bestimmt wird. Günther Rüther erzählt die spannungsgeladene Geschichte von Geist und Macht in beiden Teilen Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Gegenwart. Zentrale Figuren sind Günter Grass, Jürgen Habermas, Stefan Heym und Christa Wolf. Er zeigt den Einfluss der Unmächtigen und die Reak tionen der Mächtigen. Dabei geht es um die Freiheit des Wortes, um unter schiedliche Gesellschaftsmodelle, um Mehrheiten und Polemiken, um Ein fluss und Macht, um Sorgen, Bedenken oder Ängste und manchmal auch um ganz persönliches Empfinden, um Sympathie und Antipathie, um Nähe und Distanz auf beiden Seiten. Doch die großen Debatten sind seltener geworden. Gibt es keinen Anlass mehr für mitreißende öffentliche Kontroversen? Was spricht für einen Wandel und welche Ursachen könnten ihm zugrunde liegen?
Spitzentitel
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Günther Rüther Die Unmächtigen Schriftsteller und Intellektuelle seit 1945
ca. 344 S., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1838-0 auch als E-Book Februar WG 1562
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Eine Kulturgeschichte des westdeutschen »Psychobooms« der 1970er Jahre zwischen Verwissenschaftlichung des Sozialen und Politisierung des Selbst im Zeichen der 68er.
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Spitzentitel
Maik Tändler Das therapeutische Jahrzehnt Psychoboom, Politik und Subjektivität in den 1970er Jahren
Der Autor Maik Tändler, geb. 1979, studierte Mittlere und Neuere Geschichte und Philosophie an der Universität Göttingen und war dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zeitgeschicht lichen Arbeitskreis Niedersachsen. Er ist seit Oktober 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Jena.
Um 1970 setzte in der Bundesrepublik eine Welle der Popularisierung von psy chologischem Wissen und psychotherapeutischen Praktiken ein. Wissenschaft liche wie populäre Sachbücher zu den Themen Psychologie, Psychoanalyse und Psychotherapie kamen in immer größerer Zahl und Auflage auf den Markt, Hunderttausende nahmen an Therapie- und Selbsterfahrungsgruppen teil. Maik Tändler rekonstruiert die komplexen wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Entstehungsbedingungen und die gesellschaftliche Dynamik dieses »Psychobooms«. Dabei zeigt sich, dass dieser weder auf randständige Psychosekten noch auf eine entpolitisierte »neue Innerlichkeit« reduziert wer den kann. Es handelte sich vielmehr um eine übergreifende gesellschaftliche Entwicklung, die entscheidend von den gesellschaftspolitischen Verheißungen der 68er-Jahre vorangetrieben wurde: Die rasante Verbreitung psychologischtherapeutischer Praktiken in den 1970er Jahren erklärt sich vor allem daraus, dass sie als demokratisierende und emanzipatorische Selbsttechnologien ver standen wurden. Doch während die therapeutischen Utopien zum Ende des Jahrzehnts versiegten, bereitete der Psychoboom langfristig den Boden für die Ausbreitung therapeutischer Selbstoptimierungstechniken im Zeichen einer immer weiter voranschreitenden Ökonomisierung des Selbst.
Spitzentitel
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Maik Tändler Das therapeutische Jahrzehnt Psychoboom, Politik und Subjektivität in den 1970er Jahren
Veröffentlichungen des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen; Bd. 30. Herausgegeben von Dirk Schumann, Cornelia Rauh und Petra Terhoeven ca. 544 S., ca. 6 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1850-2 auch als E-Book Juni WG 1539
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Die Macht der Bilder: Eine Geschichte der Visualität vom Beginn der Fotografie bis in die digitale Gegenwart.
Der Autor Gerhard Paul, geb. 1951, ist Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Flensburg. Veröffentlichungen u. a.: Sound des Jahrhunderts. Geräusche, Töne, Stimmen – 1889 bis heute (Mithg., 2014); BilderMACHT. Studien zur Visual History des 20. und 21. Jahrhunderts (2013); Das Jahrhundert der Bilder (Hg., 2 Bde., 2008/09).
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Spitzentitel
Gerhard Paul Das visuelle Zeitalter. Punkt & Pixel
Gerhard Paul zeichnet die Geschichte der Moderne als visuelles Zeitalter: Es ist sowohl eine Geschichte von Bildern als auch eine Geschichte visueller Praktiken im 19. und 20. Jahrhundert. In seinem Opus Magnum analysiert er knapp Tausend Bilder aus so unter schiedlichen Bereichen wie Werbung und Propaganda, Wissenschaft und Pub lizistik, Polizeipraxis und Kriegsführung. Anschaulich zeigt Paul, wie auch die außerbildliche Realität immer häufiger nach ikonografischen und medialen Regeln strukturiert wird. Dabei macht er deutlich, wie allgemeine Zeigbarkeits regeln immer wieder verletzt werden und sich damit die Zonen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit permanent verschieben. Mit »Das visuelle Zeitalter – Punkt & Pixel« legt Gerhard Paul eine umfassende und opulent bebilderte Geschichte der Bilder und Bildpraktiken der Moderne vor: ein Standardwerk zur Visual History.
Spitzentitel
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Gerhard Paul Das visuelle Zeitalter. Punkt & Pixel
Visual History. Bilder und Bilderpraxen in der Geschichte, Bd. 1 ca. 768 S., ca. 960 Abb., geb., Schutzumschlag, Format: 19,2 × 25,8 cm ca. € 39,– (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1675-1 Januar WG 1551
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Eine einzigartige Quelle und ein bedrückendes Dokument aus Auschwitz-Birkenau.
Die Herausgeber Israel Gutman, 1923 – 2013, Holocaustüberlebender, Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, war Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem und zuletzt leitender wissenschaftlicher Berater in Yad Vashem. Von 1993 bis 1996 leitete er das dortige Inter national Institute for Holocaust Research. Bella Gutterman, geb. 1942, war Direktorin des Yad Vashem Verlags, auch sie leitete das International Institute for Holocaust Research. Studium der Geschichte und Jüdischen Geschichte an der Universität Tel Aviv, Trägerin des »Raoul Wallenberg-Preises« und des »Raphael Lamkin-Preises«.
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Spitzentitel
Das Auschwitz Album Die Geschichte eines Transports
Das »Auschwitz Album« ist ein einzigartiges Zeugnis: Es dokumentiert die Ankunft eines Transportzugs ungarischer Juden an der Rampe in Auschwitz im Mai 1944. Unter den Deportierten befand sich auch Lili Jacob, die im April 1945 – nach Aufenthalten in weiteren Lagern – im Konzentrationslager Mittel bau-Dora die Befreiung erlebte. Dort entdeckte sie, ein beinahe unglaublicher Zufall, eben dieses Album. Sie erkannte auf den Aufnahmen den Rabbiner aus ihrem Heimatort, Verwandte und auch sich selbst. 1980 übergab Lili Jacob das Album an die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Dort gelang es in Zusammenarbeit mit dem Museum Auschwitz, viele der Menschen auf den Fotografien zu identifizieren und ihnen dadurch ihre Namen und Individualität zurückzugeben. Es gibt nur sehr wenige Fotos aus Auschwitz aus den Kriegsjahren. Nicht zuletzt aus diesem Grund diente das »Auschwitz Album« als Beweismittel schon im Frankfurter Auschwitz-Prozess, erst kürzlich wurden einzelne Fotos daraus im Prozess gegen Oskar Gröning (2015) herangezogen, die die Zeugen aussagen ergänzten. Nach der ersten Ausgabe im Jahr 2005 erscheint nun eine überarbeitete und ergänzte Neuauflage, in der Hinweise von Zeitzeugen, durch die in den letzten Jahren zahlreiche weitere Personen auf den Fotografien identifiziert werden konnten, berücksichtigt werden.
»Es ist das traurigste Fotoalbum, das es gibt.« Matthias Richter, NDR
Spitzentitel
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Wieder lieferbar – überarbeitete Neuauflage!
Das Auschwitz Album Die Geschichte eines Transports Überarbeitete Neuauflage Herausgegeben i. A. der Gedenkstätte Yad Vashem von Israel Gutman und Bella Gutterman 280 S., 255 Abb., geb., Schutzumschlag € 39,– (D); € 40,10 (A) Format: 22,5 × 29,8 cm ISBN 978-3-89244-911-9 Sofort lieferbar WG 1947
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Freundschaft, Liebe, Literatur und Politik: Ein faszinierendes Beispiel für die weitgespannte Briefkultur des 18. Jahrhunderts.
Luise Justine Mejer (1746 –1786), geb. in Hannover, erhielt eine umfassende Bildung in der Familie ihrer Freundin Julie von Knigge, befasste sich intensiv mit Literatur und Philosophie, war gefragt als Gesellschafterin, Sterbebegleiterin und beratende Freundin in verschiedenen Lebenslagen. Im Sommer 1786 starb sie nach nur einem Jahr der Ehe an einer missglückten Geburt. Heinrich Christian Boie (1744 –1806), geb. in Meldorf, Jurist, Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs und des Deutschen Museums, von Gleim als »Intendant auf dem Parnaß« bezeichnet, ab 1776 Stabssekretär in der hannoverschen Kriegskanzlei, ab 1781 Landvoigt in Meldorf. Die Herausgeberin Regina Nörtemann, geb. 1955, ist Literaturwissenschaftlerin in Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Anna Louisa Karsch: Die Sapphischen Lieder (2009); Jakob van Hoddis: Dichtungen und Briefe (2007); Gertrud Kolmar: Die Dramen (2005); Getrud Kolmar: Das lyrische Werk (2003); Anna Louisa Karsch und Johann Wilhelm Ludwig Gleim: »Mein Bruder in Apoll« (1996).
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Editionen
Heinrich Christian Boie/ Luise Justine Mejer Briefwechsel 1776 – 1786
»Da hast Du die Erklärung meiner Empfindungen für die ich keinen Namen weis, denn es ist mehr als Freundschaft, und weniger als Liebe«, schreibt Luise Justine Mejer an Heinrich Christian Boie am 21. April 1783. In ihrem über fast zehn Jahre geführten Briefwechsel zeigt sich, dass nur über die Festigung der Freundschaft bei größtem Zugestehen von Freiheit die Liebe zum Vorschein kommen darf. Der Briefwechsel gibt Einblicke ebenso in die geschichtlichen und politischen Ereignisse in Kurhannover und im dänischen Dithmarschen wie auch in das Leben und Alltagsleben der Funktionseliten und das der unteren Gesellschaftsschichten. Darüber hinaus ist er eine heraus ragende Quelle für die literarische und die bürgerliche Alltagskultur. Nicht zuletzt sind die Briefe selbst von hoher literarischer Qualität. In drei Textbänden werden erstmals alle 815 Briefe aus den Jahren 1776 –1786 versammelt. Neben einem Nachwort, das die Briefe in ihre geschichtlichen, politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontexte einordnet, enthält der vierte Band einen umfassenden und kenntnisreichen Kommentar.
»Ist Freundschaft zwischen den zwey Geschlechtern nicht möglich, fragen Sie? […] Boie! Sie dürfen nie einer Anderen werden!« Anton Matthias Sprickmann an Heinrich Christian Boie, 13. Januar 1778
Editionen
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Heinrich Christian Boie / Luise Justine Mejer Briefwechsel 1776 –1786
Herausgegeben von Regina Nörtemann in Zusammenarbeit mit Johanna Egger 4 Bände, zus. ca. 2400 S., ca. 50 Abb., Leinen, Schutzumschlag, Schuber ca. € 149,– (D); € 153,20 (A) ISBN 978-3-8353-1803-8 Juni WG 1117
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Die Beneke-Tagebücher gehören zu den fesselndsten Dokumenten zur Kultur und Lebenswelt des Bürgertums zwischen Französischer Revo lution und Vormärz.
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Editionen
Ferdinand Beneke Die Tagebücher III (1811–1816)
Ferdinand Beneke (1774 –1848) war ein deutscher Jurist und einflussreicher Poli tiker. Nach seiner Promotion in Göttingen ließ er sich in Hamburg als Rechtsanwalt nieder. 1813/14 kämpfte er für die Befreiung der Hansestädte gegen Napoleon. Von 1816 bis zu seinem Tod fungierte er als Generalsekretär der Hamburger Bürgerschaft. Die Herausgeber Frank Hatje, geb. 1962, ist Privatdozent für Frühe Neuzeit an der Universität Hamburg. Ariane Smith, geb. 1967, ist Historikerin mit den Forschungsschwerpunkten Biographik und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Juliane Bremer, geb. 1965, ist Kunsthistorikerin, Historikerin und Redakteurin. Frank Eisermann, geb. 1964, ist Historiker mit den Schwerpunkten Kultur- und Religions geschichte des 19. Jahrhunderts. Angela Schwarz, geb. 1958, ist Historikerin mit dem Forschungsschwerpunkt Jüdische Geschichte Hamburgs. Birgit Steinke, geb. 1972, ist Historikerin mit dem Schwerpunkt Bildungsgeschichte. Anne-Kristin Voggenreiter, geb. 1959, ist Historikerin, Bibliothekarin und Lektorin.
Der Hamburger Jurist Ferdinand Beneke führte von 1792 bis 1848 täglich Tagebuch. Darin registrierte er politische Ereignisse, reflektierte Zeit strömungen, kommentierte die aktuelle Literatur und beschrieb seinen Alltag und das gesellschaftliche Leben. Als 2012 die erste, fünfbändige, Abteilung dieser sorgfältig edierten Tagebücher erschien, war das Feuilleton begeistert. Gustav Seibt prognostizierte in der Süddeutschen Zeitung: »Ferdinand Beneke wird in wenigen Jahren für uns heutige Leser einer der bekanntesten Deut schen um 1800 sein«. Die nun publizierte dritte, siebenbändige Abteilung, erschließt die Tage bücher aus den Jahren 1811 bis 1816 samt deren umfangreichen Beilagen, die das Ende der napoleonischen Ära, die Befreiungskriege, die Schlacht bei Water loo und den Wiener Kongress umfassen. Beneke schildert, wie mit der fran zösischen Annexion Norddeutschlands politische Kulturen gerade auch im Alltag aufeinanderprallen, zeigt die Reaktionen zwischen Kollaboration und Widerstand und den Widerstreit bei der Neuordnung von Staat und Gesell schaft in der Folgezeit. Die Publikation der zweiten Abteilung mit den Tagebüchern aus den Jahren 1802 bis 1810 ist für das Jahr 2018 geplant.
»Die Beneke-Tagebücher – das ist die Geschichte des deutschen Bürgertums auf dem Weg in die Moderne.« Benedikt Erenz, Die Zeit
Editionen
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Ferdinand Beneke Die Tagebücher III (1811 – 1816)
Herausgegeben von Frank Hatje, Ariane Smith, Juliane Bremer, Frank Eisermann, Angela Schwarz, Birgit Steinke und Anne-Kristin Voggenreiter 7 Bände im Schmuckschuber, zus. ca. 3800 S., zahlr. Abb., Leinen ca. € 128,– (D); € 131,60 (A) ISBN 978-3-8353-0912-8 März WG 1117
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
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Editionen
Hedwig Pringsheim Tagebücher 1911 – 1916 Stete Sorgen um die Familie prägen für Hedwig Pringsheim die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg und in den Kriegsjahren.
Hedwig Pringsheim Tagebücher Band 5: 1911 –1916
Herausgegeben von Cristina Herbst ca. 864 S., ca. 15 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1804-5 auch als E-Book März WG 1117
Hedwig Pringsheim (1855–1942) war die Tochter der bekannten Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, Ehefrau des Mathematikprofessors und Kunstmäzens Alfred Pringsheim und Mutter der seit 1905 mit Thomas Mann verheirateten Katia Mann (1883 –1980). Die Herausgeberin Cristina Herbst, geb. 1946, war als Lektorin zuerst im Vittorio Klostermann Verlag und dann bei S. Fischer intensiv mit Thomas Mann und seinem Umfeld beschäftigt. Sie war maßgeblich für die Planung und Realisierung der Großen Kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke von Thomas Mann zuständig. Seit 1999 ist sie ausschließlich mit der Edition der Tagebücher von Hedwig Pringsheim befasst.
In den Jahren 1911 bis 1916 reißen für Hedwig Pringsheim die Sorgen um ihre Kinder nicht ab. Die Tochter Katja Mann ist schwer erkrankt und monatelang von zu Hause abwesend. Die Mutter bangt um ihre Genesung und betreut in dieser Zeit den Mannschen Haushalt mit. Vom Sohn Heinz kommt die Nach richt, dass er die schwer gemütskranke Malerin Olga Meerson im März 1913 geheiratet hat. Man kannte sie seit Jahren, hatte sie immer wieder unterstützt und ihr weitergeholfen. So entwickelt sich ein quälendes Hin und Her zwi schen Olga und Heinz einerseits und dem Rest der Familie, einschließlich der Manns, andererseits, das darin gipfelt, dass Heinz im Februar 1915 die Bezie hung zu seiner Familie abbricht, aber weiterhin auf finanzieller Unterstüt zung besteht. Von der allgemeinen Euphorie bei Ausbruch des ersten Weltkrieges ist im Tagebuch wenig zu spüren. Vielmehr wächst bei Hedwig Pringsheim die Sorge um ihre Familie stetig: um den im Feld stehenden Heinz, um den in Australi en internierten Peter, um Klaus, dessen Verdienstmöglichkeiten als Dirigent sich minimieren und der mit seiner Familie ebenfalls ihre Hilfe braucht.
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Detlev von Liliencron – entdeckt, gefeiert und gelesen von Karl Kraus
Der Briefwechsel des Herausgebers der ›Fackel‹ mit einem der bedeutendsten Dichter seiner Zeit.
Detlev von Liliencron – entdeckt, gefeiert und gelesen von Karl Kraus Herausgegeben von Joachim Kersten und Friedrich Pfäfflin Bibliothek Janowitz, Bd. 23. Herausgegeben von Friedrich Pfäfflin 463 S., 57 Abb., geb., Schutzumschlag € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1782-6 Sofort lieferbar WG 1117
»Es gibt in Deutschland einen Dichter, einen echten Dichter … dieser echte Dichter heißt Detlev von Liliencron.« Karl Kraus ist 18 Jahre alt, als er den 48-jährigen Liliencron feiert. Der für sein scharfes Urteil Gefürchtete rückt sein Leben lang nicht von dieser Feststellung ab. Er bekräftigt sie noch: »Ein Dichter! – Das genügt. Man lese ihn!« Kraus liest Liliencrons Gedichte immer wieder vor, bis 1933. Als Karl Kraus sich 1914 in seiner berühmten Warnrede ›In dieser großen Zeit‹ gegen den Krieg, die Presse und den hundertstimmigen Chor der kriegs verherrlichenden Dichter wendet, spricht er zum Abschluss zwölf Gedichte von Liliencron, »einem Dichter des Krieges, einem Opfer jener kulturellen Entwicklung, die vom Siege kam«. Er nennt ihn »Deutschlands größten neu zeitlichen Dichter«. Das wäre heute, ein Jahrhundert später, zu überprüfen. Joachim Kersten beschreibt in seinem einleitenden biographischen Essay die Spielzüge des Lebensvirtuosen Detlev von Liliencron und legt die Wurzeln von Liliencrons Werk frei. Friedrich Pfäfflin zeichnet die Stationen des Brief wechsels zwischen dem Dichter und dem Herausgeber der ›Fackel‹ nach. Seitenblicke gelten der Entdeckung des jungen Gerhart Hauptmann, Rilkes Liliencron-Enthusiasmus, der physischen Ablehnung Liliencrons durch Hof mannsthal, der Unterstützung von Liliencron durch Elisabeth FörsterNietzsche und Harry Graf Kessler oder Richard Dehmels Redaktion der ersten Briefausgabe, die seine Texte verstümmelt. »Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie wohltuend es mir ist, von Ihnen geliebt und beachtet zu werden« – so Liliencron gegenüber Kraus.
Die Herausgeber Joachim Kersten ist Rechts anwalt, Herausgeber und Autor. Veröffentlichungen u. a.: Fritz Graßhoff – Flaschenpost mit Weltgeist (2013). Friedrich Pfäfflin, geb. 1935, hat nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Verlagsbuchhändler ein Vierteljahrhundert die Museumsabteilung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach geleitet. In den Jahren 1968 bis 1973 erschien der von ihm initiierte, von Heinrich Fischer herausgegebene Reprint der »Fackel« von Karl Kraus in über 35.000 Exemplaren. Bei Wallstein veröffentlichte er u. a. Karl Kraus: Briefe an Sidonie Nádherný von Borutin 1913 – 1936 (2005).
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Conrad Ferdinand Meyer Jürg Jenatsch / Die Richterin
Zwei klassische Prosawerke des großen Schweizer Autors des Realismus.
Conrad Ferdinand Meyer Jürg Jenatsch / Die Richterin
Herausgegeben von Alfred Zäch Sämtliche Werke. Ausgabe in sieben Bänden, Bd. 4 ca. 371 S., Leinen, Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1486-3 Februar WG 1111
Der Autor C. F. Meyer (1825 –1898) war einer der bedeutendsten Schweizer Dichter des Realismus. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm erst im Alter von über 45 Jahren mit dem Versepos »Huttens letzte Tage« (1871). Die Novelle »Das Amulett« (1873) und der Roman »Jürg Jenatsch« (1876) brachten erste Erfolge als Erzähler. In den 1880er Jahren schließlich wurde Meyer mit historischen Novellen zu einem BestsellerAutor.
C. F. Meyer erzählt in »Jürg Jenatsch« von der Verstrickung Graubündens in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges anhand der faszinierenden Figur des Pfarrers Jenatsch auf so verdichtete und poetische Weise, dass sein Roman schon bald nach seinem Erscheinen als eines der wichtigsten Schweizer Prosa werke des 19. Jahrhunderts erkannt wurde. Mittels einer für seine Zeit sehr modernen Erzählweise wird der Charakter des schillernden Protagonisten aus ständig wechselnden Perspektiven beleuchtet, wodurch sein oft skrupelloses Handeln im Erzählverlauf immer rätselhafter wird. Im stilistisch sehr verknappten Spätwerk »Die Richterin« erzählt Meyer anhand einer Reihe von archaisch anmutenden Charakteren eine nicht min der enigmatische Geschichte um Schuld und Sühne zur Zeit Karls des Großen: Die Richterin Stemma verbirgt ein schreckliches Geheimnis aus ihrer Vergan genheit, das schließlich ans Licht drängt. Am Ende richtet sie sich selbst vor den Augen des Kaisers. Ein weiteres zentrales Motiv der Novelle ist die (scheinbare) Inzestgeschichte zwischen Stemmas Tochter Palma und ihrem vermeintlichen Halbbruder Wulfrin, für die sich schon Sigmund Freud inter essierte. Dieser vermutete, Meyer verarbeite hier die latent inzestuöse Bezie hung zu seiner Schwester Betsy.
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Karl Jaspers Korrespondenzen bereits angekündigt
Ein facettenreiches und faszinierendes Portrait des einflussreichen Denkers im regen Austausch mit zahlreichen Geistesgrößen.
Karl Jaspers Korrespondenzen
Herausgegeben im Auftrag der Karl Jaspers-Stiftung von Matthias Bormuth, Carsten Dutt, Dietrich v. Engelhardt, Dominic Kaegi, Reiner Wiehl (†) und Eike Wolgast 3 Bde., zus. ca. 2248 S., geb. Schutzumschlag, Schuber ca. € 99,– (D); € 101,80 (A) ISBN 978-3-8353-1005-6 März WG 1117
Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers hinterließ eine große fachliche und persönliche Korrespondenz, die historisch vom Untergang des Kaiserreichs bis in die Zeit der Notstandsgesetzgebung in der Bundesrepublik reicht. Aus den etwa 35.000 überlieferten Briefen von und an Jaspers fügt die dreibändige kritische und kommentierte Edition die wichtigsten epistolarischen Gespräche zu einem Mosaik der jüngeren Philosophie-, Psychiatrie-, Politik- und Kultur geschichte zusammen und vermittelt ein umfassendes Bild dieses Denkers. Die Briefwechsel mit Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith und Rudolf Bult mann stehen neben den Korrespondenzen, die Jaspers mit Heinrich Rickert und Helmuth Plessner führte. Für die Psychiatrie und Psychotherapie heraus ragend ist der Austausch, den Jaspers – teilweise über Jahrzehnte – mit Lud wig Binswanger, Alexander Mitscherlich, Kurt Schneider und Viktor v. Weiz säcker pflegte. In den politisch-kulturellen Debatten nach 1945 stand Jaspers in gedanklich besonders enger Fühlung mit Dolf Sternberger, Benno Reiffen berg, Golo Mann und Rudolf Augstein.
Einzelbände geb., Schutzumschlag, je ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) Psychiatrie, Medizin und Naturwissenschaften ca. 704 S. ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1095-7
Philosophie ca. 704 S. ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1096-4
Politik und Universität ca. 840 S. ca. € 38,– (D); € 39,10 (A) ISBN 978-3-8353-1097-1
Karl Jaspers (1883 – 1969) wirkte zuerst als Psychiater bevor er 1922 einen Lehrstuhl für Philosophie in Heidelberg übernahm. Seine »Psychologie der Weltanschauungen« und die spätere dreibändige »Philosophie« machten ihn als Philosophen der »Existenzerhellung« berühmt. In den Jahren 1937 –1945 zwangspensioniert, beeinflusste Jaspers nach dem Krieg als politischer Schriftsteller die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik bis in die Zeit der Notstandsgesetze. Ab 1948 lehrte er in Basel, wo er 1969 starb. Die Herausgeber Matthias Bormuth, geb. 1963, Heisenberg-Professur für Vergleichende Ideengeschichte am Karl Jaspers-Haus und Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Carsten Dutt, geb. 1965, ist Assistant Professor an der Universität Notre Dame. Dietrich v. Engelhardt, geb. 1941, Emeritus am Institut für Wissenschafts- und Medizingeschichte der Universität Lübeck. Dominic Kaegi, geb. 1963, ist Mitarbeiter der Forschungs stelle Karl-Jaspers-Edition der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Reiner Wiehl, (1929 –2010), war Professor für Philosophie an der Universität Heidelberg. Eike Wolgast, geb. 1936, Emeritus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
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Der Weltpoet. Friedrich Rückert 1788 – 1866 Dichter, Orientalist, Zeitkritiker Katalog zur Ausstellung zum 150. Todestag von Friedrich Rückert, am 31. Januar 2016, die in den drei RückertStädten gezeigt werden wird. Schweinfurt, Kunsthalle: 8. April bis 10. Juni 2016 Erlangen, Stadtmuseum: 24. Juli bis 13. November 2016 Coburg: 14. Januar bis 17. April 2017
Der Weltpoet. Friedrich Rückert 1788 – 1866 Dichter, Orientalist, Zeitkritiker Herausgegeben von Rudolf Kreutner
ca. 496 S., Klappenbroschur, ca. 200, z. T. farbige Abb. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) Format 18,5 × 27 cm ISBN 978-3-8353-1783-3 April 2015 WG 1560
Der Herausgeber Rudolf Kreutner, geb. 1954, ist Kustos des Rückert-Nachlasses in Schweinfurt und Geschäftsführer der RückertGesellschaft.
Friedrich Rückert (1788 – 1866) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern seiner Zeit. Mit seinen zahlreichen, literarisch seither unerreichten Übertragungen aus insgesamt 44 Sprachen hat er den Deutschen »einen Schatz geschenkt, den keine andere Sprache besitzt« (Annemarie Schimmel). In seinem größtenteils unveröffentlichten Alterswerk hat er bereits viele der öko logischen und gesellschaftlichen Folgen der aufkommenden Industrialisierung scharfsinnig vorhergesagt. Unter den sechs Stichworten »Aufwachsen.«, »Sich finden.«, »Erfolg haben!«, »Scheitern?«, »Weise werden ...« und »Abgetan?« stellt der Katalog Rückerts Leben, Werk und Wirkung facettenreich dar. Ein besonderes Augen merk gilt auch der bildenden Kunst, wenn seine Beziehung zu den Naza renern oder den Malern der Ritterromantik untersucht wird. Ebenso werden Gegenwartsthemen wie der interkulturelle Dialog und die aktuellen gesell schaftlichen und ökologischen Herausforderungen ins Blickfeld gerückt.
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Friedrich Rückert Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns. 1829 Die Kindheitserinnerungen des Lyrikers als literarisches Genrebild. Die Edition erscheint anlässlich des 150. Todestags des Dichters am 31. Januar 2016 und ergänzt die Ausstellung im Friedrich Rückert Poetikum Oberlauringen. Friedrich Rückert Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns. 1829
Herausgegeben von Nora Zügel und Dagmar Stonus ca. 152 S., ca. 1 Abb., Klappenbroschur ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A) ISBN 978-3-8353-1793-2 Januar WG 1117
Friedrich Rückert
Mal satirisch-bissig, mal humorvoll, dann gefühlvoll-schwärmerisch der Ver gangenheit eingedenk: Der herausragende Dichter und sprachkundige Gelehrte Friedrich Rückert verfasste 1829 seine poetisch überformten Kindheitserinne rungen in Versform und erschuf damit zugleich ein literarisches Genrebild des ländlichen Lebens zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Sehnsuchtsvoll wandte er darin den Blick zurück in das beschauliche fränkische Dorf Oberlauringen, wo sein Vater als Amtmann tätig war. Viele Eindrücke, die der Dichter im Alter zwischen fünf und vierzehn Jahren hier sammelte, fanden Eingang in die »Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannsohns« und ma chen das Werk zu einer emotional dicht besetzten, sehr persönlichen Blüten lese von großer Themenvielfalt und Stilbreite. Der im Jahre 1837 erstmals veröffentlichte Zyklus liegt nun in einer von Nora Zügel bearbeiteten und kommentierten historisch-kritischen Ausgabe vor, die auch zehn bislang unbekannte Gedichte und Gedichtfragmente ent hält. Das Nachwort von Dagmar Stonus ordnet darüber hinaus die lyrischen Bilder in ein kultur- und regionalhistorisches Gefüge ein.
(1788 –1866) galt seinerzeit als der bedeutendste Lyriker deutscher Sprache. Er war Sprachgelehrter und Übersetzer sowie einer der Begründer der deutschen Orientalistik. Die Herausgeberinnen Nora Zügel, geb. 1986, hat in Freiburg und Istanbul Philosophie und Germanistik studiert. Sie hat die literarische RückertBiografie von Wolfgang Weyers »›Der große Zauberer‹. Leben und Lieder von Friedrich Rückert« (2014) wissenschaftlich begleitet und arbeitet derzeit an ihrer Dissertation. Dagmar Stonus, geb. 1967, ist Volkskundlerin und als Gesellschafterin des Büros FranKonzept Würzburg Kuratorin zahlreicher Ausstellungen sowie Museen. Sie zeichnet auch für die Konzeption der Ausstellung im Friedrich.Rückert.Poetikum Oberlauringen (Eröffnung 2016) verantwortlich.
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Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften 1779 –1780 Abwechslungsreich in Themen und Textsorten bietet der Band Neuentdeckungen aus Mercks Schaffen.
Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften 1779 –1780
Herausgegeben von Ulrike Leuschner Gesammelte Schriften, Bd. 5 ca. 656 S., ca. 20, z. T. farbige Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1612-6 Mai WG 1111
Der Autor Johann Heinrich Merck (1741 –1791) war Kriegsrat in Darmstadt und als Kunst-, Literatur- und Wissenschaftskenner publizistisch tätig. Die Herausgeberin Ulrike Leuschner ist Literaturwissenschaftlerin in Darmstadt. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Würzburg und promovierte mit einer Edition von Maler Müllers »Dramatisirtem Faust« (1996). Veröffentlichungen u. a.: Johann Heinrich Merck: Gesammelte Schriften, Bd. 1, 3 und 8; Johann Heinrich Merck: Briefwechsel (2007); Netzwerk der Aufklärung. Neue Lektüren zu Johann Heinrich Merck (2003).
Natur und Kunst sind auch in den Arbeiten der Jahre 1779 und 1780 die über greifenden Themen der publizistischen Tätigkeit Johann Heinrich Mercks, die sich in mancherlei Gattungen erprobt. In zwei großen Überblickstexten bilan ziert er die Literatur der zurückliegenden Jahre, über 70 Rezensionen verfol gen aktuelle Neuerscheinungen, und erstmals, mit 23 Artikeln für die »Deut sche Encyclopädie«, tritt Merck als Lexikonautor in Erscheinung. Mit seiner »Beschreibung der Gärten um Darmstadt« mischt er sich in die Debatte um die ›Gartenrevolution‹ ein, zwei reizvolle Erzählungen widmen sich dem Leben auf dem Lande, zwei gewichtige Essays der Bewertung von bildender Kunst im allgemeinen und von Dürers graphischem Werks im besonderen. Literatur als ideelle wie materielle Ware wird im »Gespräch zwischen Autor und Leser« verhandelt. Eine Neuentdeckung ist Mercks Parodie zur Kultur politik in den deutschen Landen, eine Überraschung bietet sein Essay zur geistigen Verfassung seiner Zeit, in dem der Aufklärer Merck die Grenzen der Aufklärung auslotet.
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Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen in Gott Fünfter und Sechster Teil Der dritte Band des volu minösen Hauptwerkes von Barthold Heinrich Brockes.
Barthold Heinrich Brockes Irdisches Vergnügen in Gott Fünfter und Sechster Teil
Werke, Bd. 4. Herausgegeben und kommentiert von Jürgen Rathje ca. 1216 S., ca. 10 Abb., Leinen, Schutzumschlag ca. € 98,– (D); € 100,80 (A) ISBN 978-3-8353-1779-6 auch als E-Book Mai WG 1111
Zutreffender kann man es nicht sagen: »Ihm war des Schöpfers Welt ein Schauplatz seiner Güte.« So Nikolaus Dietrich Gieseke zu Brockes’ Naturver ständnis. Die Herzen der Leser zu rühren, ist Brockes’ Endzweck, dem alles dient – der Wohlklang der Poesie und ihre Vielfalt: Moralische, Natur- und Sinngedichte, Anschauliches oder Gedankliches, Lehrhaftes, ständiger Wech sel der Themen und Betrachtungsweisen, die rhetorischen Figuren der schmü ckenden Rede. Beispielhaft für solche Virtuosität sind die Verse der »WasserRede« im nunmehr vorliegenden fünften Teil des Irdischen Vergnügens in Gott, dessen »Abschied vom Garten« als letztes Sommergedicht bereits an Brockes’ bevorstehende Übersiedlung nach Ritzebüttel 1735 denken läßt. Wie die vorigen Teile, so gliedert sich auch der fünfte und der ihm folgende in Ritzebüttel entstandene sechste Teil des Irdischen Vergnügens nach den Jah reszeiten. Doch Jahreszeiten-Gedichte beanspruchen hier nicht mal ein Drittel des Umfangs. Der größere Anteil kommt den vermischten Gedichten zu, und unter ihnen den 37 Gedichten zu Kupferstichen nach Johann Elias Ridingers Betrachtung der wilden Thiere. Der strenge Winter ist vorbey, der laue Lentz erscheinet wieder; Auf, auf, mein Geist! nimm alle Kraft und alle Fähigkeit zusammen, Zu sehn, zu fühlen, zu bewundern! Auf bringe Danck- und Lobes-Lieder Dem GOtt, aus dessen blossem Wollen, die Herrlichkeiten alle stammen! Laßt uns von seiner Güt und Lieb’ und seiner weisen Macht nicht schweigen! Laßt uns, zu seinen heil’gen Ehren, auch andern unsre Freude zeigen!
Barthold Heinrich Brockes (1680 –1747), Lyriker und Übersetzer, war Ratsherr in Hamburg und hat besonders die Naturbeschreibung im Gedicht durch sein Hauptwerk nach haltig geprägt. Der Herausgeber Jürgen Rathje, geb. 1932, lehrte bis 1997 als Akademischer Direktor und Romanist am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim. Veröffentlichungen zu Hamburgs geistigem Leben im frühen 18. Jahrhundert.
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Die Entstehung eines neuen Menschenrechts aus globaler und interdisziplinärer Per spektive.
Die Herausgeber José Brunner, geb. 1954, ist Professor an der juristischen Fakultät des Instituts für Wissenschaftsphilosophie und -geschichte der Universität Tel Aviv. Veröffentlichungen u. a.: Die Politik des Traumas. Gewalterfahrungen und psychisches Leid in den USA, in Deutschland und im Israel / Palästina Konflikt (2014). Daniel Stahl, geb. 1981, ist Wissenschaftlicher Mit arbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Jena. Veröffentlichungen u. a.: Nazi-Jagd. Südamerikas Dik taturen und die Ahndung von NS-Verbrechen (2013), aus gezeichnet mit dem Opus Primum Preis der Volkswagenstiftung für die beste Nachwuchspublikation des Jahres.
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Geschichte
Recht auf Wahrheit Zur Genese eines neuen Menschenrechts
Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird um die Durchsetzung eines neuen Menschenrechts gerungen, des »Rechts auf Wahrheit«. UN-Resolutionen geben Angehörigen von Opfern schwerer Menschenrechtsverletzungen, aber auch postdiktatorischen Gesellschaften, ein Recht darauf, die Wahrheit über das Schicksal ihrer Angehörigen zu erfahren, die Opfer staatlich initiierter Verbrechen geworden waren. Opferverbände und internationale Gerichte fordern unter Berufung auf dieses Recht die Freigabe und Offenlegung ent sprechender Informationen. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes nähern sich der Genese dieses neuen »Rechts auf Wahrheit« aus unterschiedlichen Perspektiven. Wel che Erfahrungen und Interessen liegen dem Bestreben zugrunde, ein neues Menschenrecht zu etablieren? Welche Verbindung wird hier zwischen Wahr heit und Würde etabliert? In welchem gesellschaftlichen, kulturellen und rechtlichen Umfeld entstand dieses Menschenrecht? Und was lehrt der Ver gleich früherer Wahrheitsdiskurse zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit der Debatte zum »Recht auf Wahrheit« am Ende des 20. und zu Anfang des 21. Jahrhunderts?
Geschichte
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Recht auf Wahrheit Zur Genese eines neuen Menschenrechts Herausgegeben von José Brunner und Daniel Stahl Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert, Schriftenreihe, Bd. 1 ca. 208 S., geb., Schutzumschlag ca. € 22,90 (D); € 23,60 (A) ISBN 978-3-8353-1817-5 auch als E-Book Februar WG 1778
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Geschichte
Uwe Sonnenberg Von Marx zum Maulwurf Linker Buchhandel in Westdeutschland in den 1970er Jahren Ladenkollektive, Raubdrucke und politische Agitation: Ein spannendes Stück Kultur geschichte der alten Bundes republik. Uwe Sonnenberg Von Marx zum Maulwurf Linker Buchhandel in Westdeutschland in den 1970er Jahren
Geschichte der Gegenwart, Bd. 11. Herausgegeben von Frank Bösch und Martin Sabrow ca. 544 S., ca. 30 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 44,– (D); € 45,30 (A) ISBN 978-3-8353-1816-8 auch als E-Book März WG 1743
Der Autor Uwe Sonnenberg, geb. 1976, Historiker. Veröffentlichungen u. a. »… bist Du eben unentbehrlich, unersetzlich.« Zum öffentlichen Wirken von Lew Kopelew in der Bundesrepublik Deutschland (2012).
Aus den Aufbrüchen der 1968er Jahre heraus entstanden bundesweit unzählige linke Verlage und Buchläden. Mit Klassikern des Marxismus und Schlüsseltexten der Studentenbewegung prägten sie in den 1970er Jahren wesentlich die poli tische Kultur der alten Bundesrepublik. Uwe Sonnenberg untersucht Entstehung, Charakter und Wandel dieses Buchhandels. Dabei nimmt der Autor mit dem Verband des linken Buchhan dels (VLB) einen wenig bekannten, bislang einzigartigen Zusammenschluss in den Fokus. Gegründet 1970 vereinigte er parteiunabhängige, kollektiv betrie bene Verlage, Druckereien, Vertriebe und Auslieferungen. Er besetzte Begriff und Praxis dieses Bewegungsbuchhandels und bildete ein eigenes politischliterarisches Feld und einen eigenständigen ökonomischen Sektor. Bundesweit waren zwischen 150 und 200 Projekte im VLB engagiert. Sonnenberg zeigt, wie die von den linken Buchhandelsunternehmen pro duzierte und vertriebene Literatur Weltbilder und Denkweisen ihrer Produ zenten und Rezipienten prägte. Damit gelingt es dem Autor, Buchhandels- und Zeitgeschichtsforschung auf innovative Weise miteinander in Verbindung zu bringen.
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Winfried Süß Von der Reform in die Krise Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition und der sozialliberalen Ära Expansion und Krise des Sozialstaats – Ein zentraler Beitrag zu den Reformjahren der Bundesrepublik. Winfried Süß Von der Reform in die Krise Der westdeutsche Wohlfahrtsstaat in der Großen Koalition und der sozialliberalen Ära
Geschichte der Gegenwart, Bd. 12. Herausgegeben von Frank Bösch und Martin Sabrow ca. 300 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1714-7 auch als E-Book April WG 1557
Der Sozialstaat interveniert längst nicht mehr nur in Notsituationen der Gesell schaft, sondern beeinflusst auf vielfältige Weise die Lebensverhältnisse der gesamten Bevölkerung. Sozialpolitik berührt damit Grundfragen moderner Industriegesellschaften. Winfried Süß richtet den Blick auf zwei markante Phasen des bundesdeut schen Sozialstaats: die 1960er und frühen 1970er Jahre. Nach 1960 wandelte sich die Sozialpolitik im Zeichen optimistischen Machbarkeitsdenkens zu einer aktiven »Gesellschaftspolitik«. »Nach dem Boom« – seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre – führten steigende Arbeitslosigkeit, der demogra phische Wandel und neue Geschlechterrollen zu tiefgreifenden Veränderungen der Spielräume und Prioritäten sozialpolitischen Handelns. Daraus folgte eine Politik der Kostendämpfung und Konsolidierung, die bis heute anhält. Süß setzt Aufstieg, Höhepunkt und Begrenzung der Sozialstaatsexpansion zueinander in Beziehung. Er fragt nach den Bedingungen und Möglichkeiten der Reform zentraler Institutionen sowie nach den langfristigen Folgen solcher Reformprozesse. Damit hilft sein Buch, die Genese neuer Problemlagen zu erklären, die das Gesicht unserer Gegenwart prägen.
Der Autor Winfried Süß, geb. 1966, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Veröffentlichungen u. a.: Medizin und Nationalsozialismus. Bilanz und Perspektiven der Forschung (Mithg., 2011); Soziale Ungleichheit im Sozialstaat. Großbritannien und die Bundesrepublik im Vergleich (Mithg., 2010); Das »Dritte Reich«. Eine Einführung (Mithg., 2008); Der »Volkskörper« im Krieg. Gesundheitspolitik, medizinische Versorgung und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 –1945 (2003).
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Geschichte
Karen Nolte Todkrank Sterbebegleitung im 19. Jahrhundert: Medizin, Krankenpflege und Religion Behandlung und Begleitung »Todkranker« im 19. Jahr hundert aus der Sicht von Ärzten, Pflegenden und Patienten.
Karen Nolte Todkrank Sterbebegleitung im 19. Jahrhundert: Medizin, Krankenpflege und Religion
ca. 224 S., ca. 5 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1852-6 auch als E-Book März WG 1559
Die Autorin Karen Nolte, geb. 1967, ist Akademische Rätin am Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg. Veröffentlichungen u. a.: »Moderne« Anstaltspsychiatrie im 19. und 20. Jahrhundert. Legitimation und Kritik (2006); Gelebte Hysterie. Erfahrung, Eigensinn und psychiatrische Diskurse im Anstaltsalltag um 1900 (2003).
Karen Nolte rekonstruiert die sozialen und gesellschaftlichen Umstände des Sterbens im protestantischen Milieu des 19. Jahrhunderts. Dabei betrachtet sie sowohl die medizinische Seite anhand ärztlicher Fallberichte, wie auch die Perspektive der Patienten und ihrer Angehörigen durch Selbstzeugnisse aus der Armen- und Krankenpflege. Auf dieser Basis untersucht Nolte, ob Ärzte nicht schon vor der naturwissen schaftlichen Wende über kurative Ansätze statt rein palliativer Methoden zur Behandlung von Todkranken diskutierten. Wie wirkte sich dies auf das Ver hältnis zwischen Sterbenden und ihren Ärzten oder Pflegenden aus? Darüber hinaus werden auch die sozialen Umstände des Sterbens in den Blick genommen: Starben Krebskranke, Schwindsüchtige und Wassersüchtige einsam oder in einer Gemeinschaft von unterstützenden Menschen? Welchen Einfluss hatte ihre soziale Herkunft auf die Art und Weise ihres Sterbens? Welche Rolle spielten Geistliche (noch) am Sterbebett?
Geschichte
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Buchenwald Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945
Der Katalog zur neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte Buchenwald.
Buchenwald Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945 Herausgegeben von Volkhard Knigge, Rikola-Gunnar Lüttgenau und Harry Stein im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ca. 256 S., ca. 200, z. T. farbige Abb., Klappenbroschur ca. € 19,80 (D); € 20,40 (A) ISBN 978-3-8353-1810-6 April WG 1556
Das von der SS keine zehn Kilometer vom Stadtzentrum Weimars von 1937 bis 1945 betriebene KZ Buchenwald war eines der wichtigsten Instrumente des NS-Regimes für den rassistischen Umbau Deutschlands und später Euro pas. Die Inschrift im Haupttor – »JEDEM DAS SEINE« – hatten die Häftlinge täglich vor Augen. Die zynische Umwidmung der ursprünglichen Bedeutung des Spruches legitimierte Ausgrenzung und Gewalt gegenüber sogenannten Gemeinschaftsfremden. Die neue Dauerausstellung analysiert, was dies für die über 250.000 nach Buchenwald verschleppten Menschen bedeutete. Auf Grundlage des auf welt weiten Archivrecherchen basierenden aktuellen Forschungsstandes zeigt der Begleitband auch bislang unbekannte historische Dokumente und Fotos. In grundlegenden Essays namhafter Historiker wie Frank Bajohr oder Johannes Tuchel, sowie einem Beitrag des Schriftstellers und ehemaligen BuchenwaldHäftlings Ivan Ivanji werden die Kontexte der nationalsozialistischen Verbrechen in den Konzentrationslagern prägnant erörtert.
Die Herausgeber Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit am Historischen Institut der Universität Jena. Rikola-Gunnar Lüttgenau, Stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Harry Stein, Kustos für die Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald an der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
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Geschichte
Vererbung oder Umwelt? Ungleichheit zwischen Biologie und Gesellschaft seit 1945 Fundamentale Debatten um Gleichheit und Ungleichheit – ein neuer Zugriff auf die Wissensgeschichte der Bundesrepublik.
Vererbung oder Umwelt? Ungleichheit zwischen Biologie und Gesellschaft seit 1945 Herausgegeben von Constantin Goschler und Till Kössler
Die Herausgeber Constantin Goschler, geb. 1960, seit 2006 Professor für Zeit geschichte an der Universität Bochum. Veröffentlichungen u. a.: Wächter der Demokratie? Verfassungsschutz, Innere Sicherheit und die NS-Vergangenheit, 1950 –1975 (zus. mit Michael Wala, 2015); Die Glo balisierung der Wiedergut machung. Politik, Moral, Moralpolitik (Mithg., 2013); Die Entschädigung von NS-Zwangs arbeit am Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« und ihre Partner organisationen (Mithg., 2012). Till Kössler, geb. 1970, seit 2011 Professor für Sozialgeschichte des Aufwachsens und der Erziehung an der Universität Bochum. Veröffentlichungen u. a.: Frieden lernen. Friedens pädagogik und Erziehung im 20. Jahrhundert (Mithg., 2014); Kinder der Demokratie. Reli giöse Erziehung und urbane Moderne in Spanien, 1890 –1939 (2013); Wunder. Politik und Poetik des Staunens im 20. Jahrhundert (Mithg., 2012).
ca. 240 S., brosch. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1705-5 auch als E-Book Mai WG 1727
Die Debatte um Natur und Gesellschaft stellt eine zentrale Signatur der Moderne dar. Erstmals wird in diesem Band beschrieben, wie nach dem Ende des Natio nalsozialismus über Biologie und Gesellschaft gedacht und gestritten wurde. Aus dem Inhalt: Constantin Goschler / Till Kössler: Die Debatte um ›Vererbung oder Umwelt‹ als Thema der Geschichtswissenschaft Jürgen Kaube: Arbeitsloses Einkommen, unverdientes Vermögen und das Ideal der Meritokratie Constantin Goschler: Zwillingsforschung in Wissenschaft und Populärkultur Peter Becker: Gewalt, Aggression und die Rückkehr der Biologie Christian Geulen: Erziehung als Schicksal Christian Grabau: Pädagogik, Neurowissenschaften und Humangenetik Meike Sophia Baader: »Sozialisation« und Natürlichkeit in der Kinderladen bewegung Hannah Ahlheim: Biologische Rhythmen, soziale »Zeitgeber« und Leistungs fähigkeit in der Schlafforschung Jakob Tanner: Doping und Chancengleichheit im Spitzensport Till Kössler: »Begabungsreserven« und Begabtenauslese in den bundesdeutschen Bildungsdebatten Igor J. Polianski: Lysenko und die politische Semantik der Vererbung in der DDR Michael Wala: Affirmative Action, Rasse und Geschlecht an amerikanischen Hochschulen
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Lucian Hölscher Die Entdeckung der Zukunft
Lucian Hölscher verfolgt die Geschichte der Zukunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Lucian Hölscher Die Entdeckung der Zukunft
ca. 400 S., ca. 20 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 28,90 (D); € 29,80 (A) ISBN 978-3-8353-1805-2 auch als E-Book April WG 1559
Auch die Zukunft hat ihre Geschichte: Gewandelt haben sich im Laufe der Zeit nicht nur die konkreten Zukunftsvorstellungen vergangener Gesellschaften, sondern auch die Zukunft als Dimension gesellschaftlicher Selbstorganisation überhaupt. In einer aktualisierten und deutlich erweiterten Neuauflage seines 1999 erschienen Standardwerkes verfolgt Lucian Hölscher die Geschichte der Zu kunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegen wart. Er zeigt, wie der vorausschauende Blick der Menschen seit mehr als 300 Jahren in zyklischen Konjunkturen immer weitere Zukunftsräume erobert und damit unser Leben in der Gegenwart grundlegend auf die Zukunft hin ausgerichtet hat.
Der Autor Lucian Hölscher, emeritierter Professor für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte an der Universität Bochum. Forschungsschwerpunkte: Religionsgeschichte, Historische Semantik und Theorie historischer Zeiten. Veröffentlichungen u. a.: Semantik der Leere (2009); Geschichte der protestantischen Frömmigkeit in Deutschland (2005), Neue Annalistik (2003).
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Sabine Stach Vermächtnispolitik Jan Palach und Oskar Brüsewitz als politische Märtyrer Über die politische Funktiona lisierung zweier Selbstverbrennungen, ihre Kontinuitäten und Brüche. Sabine Stach Vermächtnispolitik Jan Palach und Oskar Brüsewitz als politische Märtyrer
Moderne europäische Geschichte, Bd. 12. Herausgegeben von Hannes Siegrist und Stefan Troebst ca. 464 S., ca. 25 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 42,– (D); € 43,20 (A) ISBN 978-3-8353-1815-1 auch als E-Book Mai WG 1557
Die Autorin Sabine Stach, geb. 1982, Studium der Kulturwissenschaften, Kunstgeschichte sowie Bohemistik/Slovakistik in Leipzig und Prag; seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Zeitgeschichte Ostmitteleuropas und der DDR, Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik im Postsozialismus, Tourismusgeschichte.
Die Selbstverbrennungen des Studenten Jan Palach 1969 in der Tschecho slowakei und des Pfarrers Oskar Brüsewitz 1976 in der DDR erscheinen heute als zwei zentrale Wegmarken in der Widerstandsgeschichte gegen den Staats sozialismus. Als »lebendige Fackeln«, so das bestimmende Narrativ, hätten beide ihr Leben für Freiheit und Demokratie geopfert. Auch wenn ihr Anden ken staatlicherseits unterdrückt worden sei, habe ihr Vermächtnis im Wirken von Opposition und Dissens überdauert und sich mit dem politischen Um bruch 1989 erfüllt. Sabine Stach geht der Universalisierung und Funktionalisierung dieser Widerstandsdeutungen nach. Hierfür nimmt sie zivilgesellschaftliche, staat liche und kirchliche Akteure in West und Ost im Zeitraum von 1969 bzw. 1976 bis 2013 in den Blick. Inwiefern dienten ihnen Palach und Brüsewitz zur politischen Argumentation und zur Selbstvergewisserung? Welche Kontinui täten, Verflechtungen und Brüche zeigen sich? Auf diese Weise entsteht die Geschichte zweier Märtyrerfiguren im Staats- und Postsozialismus, die weit aus sperriger sind, als es ihre Kanonisierung nahelegt.
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Franziska Kuschel Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser Die DDR und die Westmedien Über die spannungsreiche Beziehung zwischen staatlicher Kontrolle des westlichen Medienkonsums in der DDR und dessen alltäglicher Nutzung. Franziska Kuschel Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser Die DDR und die Westmedien
Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert, Bd. 6. Herausgegeben von Frank Bösch und Christoph Classen ca. 320 S., ca. 12 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1789-5 auch als E-Book März WG 1557
Die DDR konnte sich nur im geringen Maße gegenüber den westlichen Medien abschotten. Auf diese Weise entstand hier eine komplexe Mediengesellschaft, die Radio und Fernsehen, aber auch Publikationen aus zwei Systemen konsu mierte und damit alltäglich die SED-Diktatur herausforderte. Franziska Kuschel untersucht zum einen die Strategien des Staates, den Konsum westlicher Medien zu verhindern oder wenigstens zu kontrollieren und einzudämmen, die vor allem in den 1950er und 60er-Jahren die Krimina lisierung der sogenannten »geistigen Grenzgänger« einschlossen. Zum ande ren nimmt sie Strategien der Mediennutzer, diesem Druck zu begegnen und auszuweichen unter die Lupe. Erstmals wird so das Wechselverhältnis zwi schen staatlicher Kontrolle und der eigensinnigen Aneignung der Medien analysiert. Der alltägliche Gebrauch westlicher Rundfunk- und Fernsehprogramme sowie westlicher Printmedien in der DDR hatte selbst unter den Bedingungen einer Diktatur emanzipatorische Wirkungen, wenngleich die Konsumenten dies zunächst nicht politisch dachten. Er war somit Teil eines langfristigen gesellschaftlichen Wandels in der DDR.
Die Autorin Franziska Kuschel, geb. 1980, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin sowie als Referentin bei der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des Landtags Brandenburg tätig.
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Claudia Kemper Medizin gegen den Kalten Krieg Ärzte in der anti-atomaren Friedensbewegung der 1980er Jahre Protest und Prävention – über politisches Engagement im Ost-West-Konflikt. Claudia Kemper Medizin gegen den Kalten Krieg Ärzte in der anti-atomaren Friedensbewegung der 1980er Jahre
Hamburger Beiträge zur Sozialund Zeitgeschichte, Bd. 54. Herausgegeben von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg ca. 448 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 42,– (D); € 43,20 (A) ISBN 978-3-8353-1812-0 auch als E-Book April WG 1557
Die Autorin Claudia Kemper, geb. 1973, ist Wissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Die Friedensbewegung gehörte zu den markantesten sozialen Phänomenen der frühen 1980er Jahre, die sehr unterschiedliche Gruppen und Motive mit einander verband. Claudia Kemper widmet sich einer Ärzteorganisation, die sich während der Debatte über eine weitere atomare Aufrüstung in Europa gründete. Die Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges bilden zugleich den Ausgangspunkt, um mehr zu erfahren zu den politischen Ent wicklungen der 1980er Jahre in der Bundesrepublik, in Europa und in den USA. Über sozialhistorische Aspekte des Ärzteberufs, politische Konfliktkul tur, Organisationsgeschichte bis zur Wissensgeschichte reichen die Kontexte, in denen die Autorin untersucht, unter welchen Bedingungen Protest und Debatte stattfanden. Daraus ergeben sich nicht nur weiterführende Erkennt nisse über das Denken im und über den Kalten Krieg, sondern auch zur Ge sellschaftsgeschichte der jüngeren Zeitgeschichte.
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Von draußen Ausländische intellektuelle Einflüsse in der Bundesrepublik der 1950er bis 1980er Jahre
Von draußen Ausländische intellektuelle Einflüsse in der Bundesrepublik der 1950er bis 1980er Jahre
Über die verschlungenen Pfade des intellektuellen Wegs nach Westen.
Herausgegeben von Axel Schildt Hamburger Beiträge zur Sozialund Zeitgeschichte, Bd. 55. Herausgegeben von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg ca. 350 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 42,– (D); € 43,20 (A) ISBN 978-3-8353-1808-3 auch als E-Book März WG 1557
Nach der Isolation während des NS-Regimes öffnete sich Westdeutschland ab 1945 dem Ideenimport aus dem vornehmlich westlichen Ausland. Dieses gängige Bild wird im vorliegenden Band deutlich differenziert. So weist die Rezeption scheinbar neuer intellektueller Stars in Deutschland oft bereits Kontinuitäten in die Zwischenkriegszeit auf. Ebenso lassen sich unterschiedliche Einflüsse des intellektuellen Wegs nach Westen aufzeigen, die sich kaum mehr in dieses Narrativ einordnen lassen. Aus dem Inhalt: Axel Schildt: Ideenimport als Teil einer transnationalen Intellectual History Birgit Aschmann: Ortega y Gasset Alexander Gallus: T. S. Eliot Christian Hufen: Fedor Stepun Klaus Große Kracht: Jean Paul Sartre Detlef Siegfried: Ernest Bornemann Michael Hochgeschwender: Der Verlust des konservativen Denkens Andreas Eckert: Internationale Solidarität und »Dritte Welt« Petra Terhoeven: Deutsch-italienische Radikalisierungen Thomas Kroll: Eurokommunismus Ute Gerhard: Diskurse und Einflüsse europäischer und US-amerikanischer Feministinnen Hans-Jürgen Bömelburg: Der Dissens im östlichen Europa Pascal Eitler: Orientalisierungsprozesse
Der Herausgeber Axel Schildt, geb. 1951 in Hamburg, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeit geschichte in Hamburg.
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Christina Norwig Die erste europäische Generation Europakonstruktionen in der Europäischen Jugendkampagne 1951 –1958 Europa- und Generations konstruktionen in den 1950er Jahren am Beispiel der Euro päischen Jugendkampagne. Christina Norwig Die erste europäische Generation Europakonstruktionen in der Europäischen Jugendkampagne 1951 –1958
Göttinger Studien zur Generationsforschung, Bd. 21. Herausgegeben von Dirk Schumann ca. 368 S., ca. 3 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 36,90 (D); ca. € 38,– (A) ISBN 978-3-8353-1846-5 auch als E-Book Januar WG 1559
Die Autorin Christina Norwig, geb. 1982, Kulturhistorikerin, war von 2011 bis 2014 Stipendiatin am DFGGraduiertenkolleg »Generationengeschichte« in Göttingen.
Im Zuge der aktuellen Eurokrise rücken die Gründungsideen Europas zu nehmend in den Hintergrund. Christina Norwig geht in diesem Buch den Visionen der »ersten europäischen Generation« für ein vereintes Europa nach. Wie sahen junge Europa-Aktivisten in den 1950er Jahren, die den Zweiten Weltkrieg, die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre und den sich zuspitzen den Ost-West-Konflikt miterlebt hatten, die Zukunft Europas? Welche Rolle wurde der Nachkriegsgeneration für die europäische Einigung zugeschrie ben? Anhand der Quellen der Europäischen Jugendkampagne, die die Europä ische Bewegung zwischen 1951 und 1958 durchführte, untersucht die Auto rin die Bedeutung von »Jugend« für die Konstruktion Europas: Die Konzepte »Jugend« und »Generation« werden in ihrer Funktion als kulturelle Refe renzen im Europadiskurs der 1950er Jahre analysiert. Darüber hinaus rückt das Buch Jugendliche als historische Akteure in den Vordergrund und liefert somit neue Perspektiven auf die Geschichte der europäischen Integration.
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Kirsten Gerland Politische Jugend im Umbruch von 1988/89 Generationelle Dynamik in der DDR und der Volksrepublik Polen Der Umbruch der Jahre 1988/89 aus der Perspektive von Jugendlichen: DDR und Polen. Kirsten Gerland Politische Jugend im Umbruch von 1988/89 Generationelle Dynamik in der DDR und der Volksrepublik Polen
Göttinger Studien zur Generationsforschung, Bd. 22. Herausgegeben von Dirk Schumann ca. 480 S., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1849-6 auch als E-Book Mai WG 1557
Der Umbruch von 1988/89 wird überwiegend aus der Perspektive der Älteren, der Führungsfiguren der ostdeutschen Bürgerbewegung oder der »Solidarnos´z´«, erzählt. Doch es bildete sich auch eine »junge Opposition«, die Ende der 80er Jahre einen politischen Wandel anstrebte und die sich von »den Alten« ab grenzte, um ihre eigenen, jugendspezifischen Gruppen aufzubauen. Diese Studie vergleicht die politische Jugend aus einer doppelten Perspektive – so wohl aus ihren Selbstbeschreibungen in den achtziger Jahren als auch ex post. In beiden Ländern verwiesen die jungen Aktivisten auf den Mythos »Jugend« als gesellschaftsverändernde Kraft. In erinnerungskulturellen Debatten nehmen sie eine unterschiedliche Be deutung ein. In der Volksrepublik Polen spielte die »junge Opposition« eine wesentliche Rolle in den Streiks von 1988. Sie spricht von sich auch heute noch als »Generation des Umbruchs« und wird als solche diskutiert. Dagegen haben die Mitglieder der ostdeutschen neuen Jugendvereinigungen noch kein vergleichbares mediales Narrativ aufbauen können.
Die Autorin Kirsten Gerland, geb. 1982, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Göttingen und Toruń. Ihre Dissertation entstand am DFGGraduiertenkolleg »Generationengeschichte«. Von September 2013 bis Juni 2014 war sie Projektassistentin am Muzeum Historii Polski in Warschau.
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Experiment Einheit Zeithistorische Essays
Die deutsche Wiedervereinigung als zeitgeschichtliche Herausforderung.
Experiment Einheit Zeithistorische Essays Herausgegeben von Martin Sabrow und Alexander Koch 168 S., 10 Abb., Klappenbroschur € 16,– (D); € 16,50 (A) ISBN 978-3-8353-1864-9 auch als E-Book Sofort lieferbar WG 1557
Die Herausgeber Martin Sabrow, geb. 1954, ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Professor für Neueste Geschichte und Zeit geschichte an der HU Berlin. Alexander Koch, geb. 1966, ist Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum in Berlin und Hono rarprofessor an der FU Berlin.
Lange Zeit war die deutsche Einheit vor allem ein staatliches Projekt, ehe sie mehr und mehr zu einer gesellschaftlichen Realität wurde. Den einzelnen Aspekten dieses Prozesses widmete sich 2015 eine vom Zentrum für Zeithisto rische Forschung und dem Deutschen Historischen Museum gemeinsam aus gerichtete Ausstellung »Alltag Einheit. Portrait einer Übergangsgesellschaft«. Aus ihr ist diese Sammlung von Essays hervorgegangen, die aus unterschied lichen Perspektiven und in der Verschränkung von zeitgenössischer Erfahrung und zeitgeschichtlicher Distanz auf die Geschichte der deutschen Einigung seit 1990 blicken. Aus dem Inhalt: Martin Sabrow: Mythos Einheit? Konrad Jarausch: Der wundersame Weg in die Einheit Pascale Hugues: DDR, mon amour Etienne François: Die deutsche Nation – eine intellektuelle und politische Herausforderung Wolfgang Engler: Von der arbeiterlichen Gesellschaft zur Marktwirtschaft Andreas Ludwig: Geld und Konsum Frank Bösch/Christoph Classen: Die ostdeutschen Medien in den 1990er Jahren Hermann Rudolph: Die Einheit in Berlin Dorothee Wierling: Wendebiografien Doris Müller-Toovey: Zum Wandel der Sprache
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Sascha Schießl »Das Tor zur Freiheit« Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer Anspruch im Lager Friedland (1945 – 1970) Sascha Schießl »Das Tor zur Freiheit« Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer Anspruch im Lager Friedland (1945 –1970)
Vom Provisorium zum »Tor zur Freiheit«: Das Lager Friedland. Eröffnung des Museums Friedland im Frühjahr 2016
Veröffentlichungen des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen, Bd. 31. Herausgegeben von Dirk Schumann, Cornelia Rauh und Petra Terhoeven ca. 464 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1845-8 auch als E-Book März WG 1557
Wie konnte sich das Flüchtlingslager Friedland innerhalb weniger Jahre von einem Provisorium unter vielen zu einem bundesweit bekannten und symbo lisch hochgradig aufgeladenen »Tor zur Freiheit« entwickeln? Um diese Frage zu beantworten, verortet Sascha Schießl die langlebige Institution Friedland mit ihren vielschichtigen Funktionen in der westdeut schen Nachkriegsgeschichte. Indem er die Aufnahmeprozesse im Lager mit den zeitgenössischen erinnerungspolitischen Diskursen verknüpft, werden nicht nur die divergierenden Interessen, Wahrnehmungen und Konflikte be leuchtet, die zur Entstehung und Fortentwicklung des Erinnerungsortes bei trugen. Zugleich veranschaulicht Schießl, in welchem Beziehungsgeflecht Flüchtlinge, Vertriebene, Kriegsheimkehrer und Aussiedler in Friedland aufge nommen wurden und welche Deutungen mit ihrer Ankunft in der bundes deutschen Nachkriegsgesellschaft verbunden waren. Sascha Schießl arbeitet überzeugend heraus, dass die Prozeduren zur Auf nahme von »Deutschen« in den ersten Nachkriegsjahrzehnten auf Entschei dungen und Definitionen der nationalsozialistischen Rassenpolitik und Besat zungsherrschaft zurückgriffen und wie sehr diese Zusammenhänge durch erinnerungspolitische und symbolische Zuschreibungen überlagert wurden.
Der Autor Sascha Schießl, geb. 1980, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Deutschen Philo logie und Politikwissenschaft in Göttingen, von 2008 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zeitgeschichtlichen Arbeitskreis Niedersachsen, 2014 Stipendiat am Deutschen Histo rischen Institut London.
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Gedächtnis und Gewalt Nationale und transnationale Erinnerungsräume im östlichen Europa Gewalterfahrungen im östlichen Europa und der gegenwärtige europäische Erinnerungsdiskurs.
Gedächtnis und Gewalt Nationale und transnationale Erinnerungsräume im östlichen Europa Herausgegeben von Kerstin Schoor und Stefanie SchülerSpringorum
Die Herausgeberinnen Prof. Dr. Kerstin Schoor, geb. 1963, Inhaberin der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Universität Frankfurt (Oder), Mitglied im Direk torium des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Leiterin des überfakultären Forschungsinstituts Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION der Universität Frankfurt (Oder). Veröffentlichungen u. a.: Vom literarischen Zentrum zum literarischen Ghetto. Deutschjüdische literarische Kultur in Berlin zwischen 1933 und 1945 (2010); Zwischen Rassenhass und Identitätssuche: Deutschjüdische literarische Kultur im nationalsozialistischen Deutschland (Hg., 2010). Stefanie Schüler-Springorum, geb. 1962, Historikerin, Direk torin des Zentrums für Anti semitismusforschung an der TU Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Geschlecht und Differenz (2014); Krieg und Fliegen. Die Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg (2010); Denkmalsfigur. Biographische Annäherung an Hans Litten (mit K. Bergbauer und S. Fröhlich, 2008).
ca. 288 S., ca. 9 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1790-1 auch als E-Book Januar WG 1559
Angesichts gegenwärtiger globaler wie europäischer Entwicklungen steht die europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts erneut zur Debatte. Es stellt sich die Frage, in welchem Bezug diese Geschichte zum gegenwärtigen europäischen Erinnerungsdiskurs steht und wofür sie beansprucht wird. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen historische, litera rische und kulturelle Formen der Bearbeitung der gewaltvollen europäischen Vergangenheit des 20. und 21. Jahrhunderts. Aus unterschiedlichen Perspekti ven wird dabei deutlich, in welcher Weise und mit welcher Absicht die Bilder nationaler Vergangenheiten im Licht der gegenwärtigen Entwicklungen zuund miteinander in Beziehung gesetzt werden. Im Blick auf die Gewalterfah rungen und die Flucht- und Vertreibungsbewegungen im östlichen Europa geht es den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Polen und Frankreich dabei im Kern auch um die Frage nach der Legitimität und ethischen Stabilität einer europäischen Gemeinschaft, deren Grundlage Gewalt und Vernichtungsgeschehen sind.
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Peter Romijn Der lange Krieg der Niederlande Besatzung, Gewalt und Neuorientierung in den vierziger Jahren
Peter Romijn Der lange Krieg der Niederlande Besatzung, Gewalt und Neuorientierung in den vierziger Jahren
Der »lange Zweite Weltkrieg« der Niederlande als integrierte Geschichte der Gewalt unter deutscher Besatzung und im indonesischen Unabhängigkeitskrieg.
Jena Center. Geschichte des 20. Jahrhunderts. Vorträge und Kolloquien, Bd. 19 ca. 224 S., Klappenbroschur ca. € 15,– (D); € 15,50 (A) ISBN 978-3-8353-1813-7 auch als E-Book Mai WG 1556
Seit dem Einmarsch deutscher Truppen im Mai 1940 gerieten die neutralen Niederlande in jenen Strudel unbegrenzter Gewalt, den das NS-Regime ausge löst hatte. Unter dem Einfluss der Besatzer wurde der Zweite Weltkrieg auch für die Niederländer zu einem Weltanschauungskrieg, begleitet von Terror, Indoktrination und Genozid. Eine Nation, die sich bis dahin als friedfertiger Stützpfeiler des Völkerrechts begriff, musste sich nun gegenüber Gewalt und Unrecht positionieren: durch Anpassung, Kollaboration oder Widerstand. Mit dem 8. Mai 1945 war der Krieg für die Niederlande jedoch nicht zu Ende. Denn fortan kämpfte eine ihrer Kolonien, das von Japan besetzte Indonesien, um seine Unabhängigkeit. Peter Romijn analysiert den »langen Zweiten Welt krieg« der Niederländer, der erst 1949 endete, als eine integrierte Geschichte des Widerstands gegen die Nationalsozialisten, der Beteiligung am Völker mord an den Juden und der Gewaltexzesse in Indonesien.
Der Autor Peter Romijn, geb. 1955, ist Forschungsdirektor des Instituts für Kriegs-, Holocaust- und Genozidforschung (NIOD) in Amsterdam. Er forscht in nationaler und in vergleichender Perspektive über Besatzung und Kollaboration im Zweiten Weltkrieg sowie über die Geschichte von Regimewechseln und die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen. Auch in der Auseinandersetzung mit Massenverbrechen der Gegenwart ist seine Expertise gefragt. Wichtigste Veröffentlichungen: The War on Legitimacy in Politics and Culture (Mithg., 2008); Burgemeesters in oorlogstijd. Besturen tijdens de Duitse bezetting (2006); Snel, streng en rechtvaardig. De afrekening met de ›foute‹ Nederlanders (1989).
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Jan Taubitz Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft Wie überlebt man das Über leben? Zeitzeugeninterviews des Holocaust in ihrem historischen, institutionellen und medialen Kontext.
Jan Taubitz Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft
ca. 336 S., ca. 4 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1843-4 auch als E-Book Januar WG 1556
Der Autor Jan Taubitz, geb. 1982, studierte Geschichte und Sozialwissenschaften in Erfurt, Uppsala und Worcester (USA). Seine Forschungsschwerpunkte sind Erinnerungskultur, Nordamerikanische Geschichte und Digital Humanities. Seit 2015 ist er Referendar an der Staatsbibliothek zu Berlin.
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende wird eindringlicher denn je das Ende der Zeitzeugenschaft beschworen. Die Erinnerung an Krieg und Holocaust, so die Sorge, werde ohne die direkten Augenzeugen verblassen, sich in den endlosen Lauf der »kalten Geschichte« einreihen. Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft zeigt, wie bereits vor mehr als 35 Jahren etliche Oral History Archive dieser Entwicklung mit der systematischen Auf nahme, Konservierung und Verbreitung zehntausender audio-visueller Inter views mit Überlebenden des Holocaust entgegentraten. Die Initiative ging von US-amerikanischen Museen, Archiven, Bibliotheken, Stiftungen oder Gras wurzelbewegungen aus. Somit drängt sich die Frage auf: In welchem Verhält nis stehen die Zeugnisse zur amerikanischen Kultur sowie der von ihr hervor gebrachten Oral History? Wer waren die Hauptakteure? Welche Beziehungen lassen sich zu anderen, vor allem populären Darstellungen des Holocaust nachweisen? Wie wirkt sich der digitale Wandel auf die Zeugnisse aus? Und schließlich: Können die Holocaust Oral Histories das Ende der Zeitzeugen schaft tatsächlich überwinden?
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»Verliehen für die Flucht vor den Fahnen« Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien
»Verliehen für die Flucht vor den Fahnen« Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien
Österreich und seine Deserteure – aktuelle Debatten und neue Perspektiven anlässlich der Eröffnung des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militär justiz in Wien.
Herausgegeben von Juliane Alton, Thomas Geldmacher, Magnus Koch und Hannes Metzler ca. 304 S., ca. 128 Abb., davon 50 farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,– (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1823-6 Juni WG 1557
Am 24. Oktober 2014 wurde in Wien das Denkmal für die österreichischen Verfolgten der NS-Militärjustiz eröffnet. Es befindet sich am Ballhausplatz, zwischen Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei gelegen, und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heldenplatz. Der Staatsakt, an dem die prominentesten Politikerinnen und Politiker des Landes teilnahmen – allen voran der Bundespräsident –, markiert einen gedenkpolitischen Meilenstein und den Höhepunkt eines über 15-jährigen politischen Rehabilitierungspro zesses, der seinen Anfang Ende der 1990er Jahre in einer Initiative von Stu dierenden an der Universität Wien und in einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an den Bundesminister für Justiz genommen hatte. Denn das Denkmal des Berliner Künstlers Olaf Nicolai steht für das Ende der Ausgren zung der Deserteure aus der Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozia lismus. Der Band leistet dreierlei: Er dokumentiert den Denkmalprozess von den Anfängen bis heute, er ordnet das Projekt in den zeit- und kunsthisto rischen Kontext sowie in die vergangenheitspolitischen Debatten ein und lässt schließlich erstmals Angehörige der zweiten und dritten Generation der Ver folgten in kurzen Essays zu Wort kommen.
Die Herausgeber Juliane Alton, geb. 1966, hat Theaterwissenschaft, Publizistik und Kulturmanagement in Wien und Stockholm studiert. Sie ist Kulturarbeiterin und Kulturpublizistin in Dornbirn (Vorarlberg). Thomas Geldmacher, geb. 1970, ist Politikwissenschafter und seit 2008 Obmann des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«. Publikationen u. a. über Wehrmachtsdeserteure, Wehrmachtstrafvollzug und österreichische Vergangenheitspolitik. Magnus Koch, geb. 1967, ist freier Historiker und Autor. Er war Kurator der Wanderausstellung »Was damals Recht war …« – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht und ist zurzeit wissenschaft licher Mitarbeiter am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien. Hannes Metzler, geb. 1976, hat Politikwissenschaft, Publizistik und Volkswirtschaft in Wien und Kopenhagen studiert. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«. Publikationen zu den Verfolgten der nationalsozialistischen Militärgerichtsbarkeit, insbesondere zu deren Rehabilitierung.
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Jan Weyand Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus Eine wissenssoziologische Rekonstruktion der Entwicklung der Semantik des modernen Antisemitismus im 19. Jahr hundert in ihrer Relation zu einem kollektiven Selbstbild.
Genese und Typologie einer Wissensformation am Beispiel des deutschsprachigen Diskurses
Jan Weyand Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus Genese und Typologie einer Wissensformation am Beispiel des deutschsprachigen Diskurses
ca. 448 S., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1844-1 auch als E-Book Mai WG 1729
Der Autor Jan Weyand, geb. 1966, ist wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wissenssoziologie, Anti semitismusforschung sowie Kultursoziologie. Er wurde 2014 mit dem Habilitationspreis der Universität Erlangen-Nürnberg ausgezeichnet.
Soziologische und historische Untersuchungen zum Antisemitismus konzentrie ren sich in der Regel auf das antisemitische Feindbild. Antisemitische Feindbilder aber stehen nicht alleine. Sie sind auf kollektive Selbstbilder bezogen. Die Historische Wissenssoziologie des modernen Antisemitismus arbeitet den innovativen Ansatz, den Antisemitismus in seiner Relation zu einem kollektiven Selbstbild zu analysieren, historisch aus: Sie rekonstruiert die Entwicklung des Antisemitismus vom ausgehenden 18. bis zum späten 19. Jahrhundert als Prozess seiner Nationalisierung. Triebkräfte dieses Prozesses auf der Ebene des Wissens sind Veränderungen in der sozialen Organisation der modernen Gesellschaft. Die Untersuchung hat erhebliche Konsequenzen für Differenzierungen, die sich in der Antisemitismusforschung durchgesetzt haben, und damit für das Verständnis der Geschichte und Entwicklung des modernen Antisemitismus. So wird etwa die etablierte Unterscheidung zwischen »religiösem«, »kultu rellem« und »rassistischem« Antisemitismus begrifflich neu gefasst: Es handelt sich um Variationen eines in seiner Grundstruktur nationalen Antisemitismus.
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Der Mythos von der postindustriellen Welt Wirtschaftlicher Strukturwandel in Deutschland 1960 bis 1990 Wirtschaftlicher Strukturwandel in der Bundesrepublik und der DDR am Beispiel von Maschinenbau, Tonträgerindustrie und Tourismusbranche.
Der Mythos von der postindustriellen Welt Wirtschaftlicher Strukturwandel in Deutschland 1960 bis 1990 Herausgegeben von Werner Plumpe und André Steiner ca. 288 S., ca. 7 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1809-0 auch als E-Book Januar WG 1557
Der wirtschaftliche Strukturwandel gehört zu den am häufigsten heran gezogenen Erklärungsmustern für die Umbrüche im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. In diesem Band werden die gängigen Bilder vom Verschwin den der Industrie und dem Aufstieg des Dienstleistungssektors auf den Prüf stand gestellt. Dazu werden mit dem Maschinenbau, der Tonträgerindustrie und der Tourismusbranche drei historisch-vergleichende Fallstudien für die Bundesrepublik und die DDR vorgelegt, die jeweils der Industrie bzw. dem Dienstleistungssektor zuzuordnen sind oder zwischen diesen beiden Sektoren angesiedelt ist. Alle drei Branchen verändern sich im Strukturwandel des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts erheblich, zählen aber weder zu dessen Verlierern noch zu dessen großen Gewinnern. Damit verkörpern sie einen wissenschaftlich wie politisch bislang unzureichend erforschten Durchschnitt. Insbesondere wird gezeigt, wie der Strukturwandel – als ein makroökono misches Konstrukt – in den Branchen wahrgenommen, vorangetrieben und verarbeitet wurde. Dabei zeigt sich, dass manches gängige Bild in Frage ge stellt werden muss.
Die Herausgeber Werner Plumpe, geb. 1954, Wirtschaftshistoriker, ist Professor an der Universität Frankfurt am Main und war von 2008 bis 2012 Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Veröffentlichungen u. a.: Wirtschaftskrisen. Geschichte und Gegenwart (akt. Aufl. 2012). André Steiner, geb. 1959, Wirtschaftshistoriker, ist Projekt leiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und apl. Professor an der Univer sität Potsdam. Veröffentlichungen u. a.: Von Plan zu Plan. Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR (akt. Aufl. 2007).
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Geschichte
Ina Lorenz / Jörg Berkemann Die Hamburger Juden im NS-Staat 1933 bis 1938/39 Verfolgung und Selbstbehauptung – eine umfangreiche Dokumentation zum Leben der Juden in Hamburg in schwerer Zeit. Ina Lorenz / Jörg Berkemann Die Hamburger Juden im NS-Staat 1933 bis 1938 / 39
Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 45. Herausgegeben vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg 7 Bände, ca. 4700 S., ca. 100 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 169,90 (D); € 174,70 (A) ISBN 978-3-8353-1811-3 Februar WG 1556
Die Herausgeber Ina Lorenz, geb. 1940, von 1981 bis 2005 wissenschaftliche Referentin und stellvertretende Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, Honorarprofessorin am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Univer sität Hamburg. Veröffentlichungen u. a.: Gehen oder Bleiben. Neuanfang der Jüdischen Gemeinde in Hamburg nach 1945 (2002); Die Juden in Hamburg zur Zeit der Weimarer Republik. Eine Dokumentation (1987). Jörg Berkemann, geb. 1937, Jurist, zuletzt Richter am Bundesverwaltungsgericht, Honorarprofessor für öffent liches Recht an der Universität Hamburg, Lehrbeauftragter an der Bucerius Law School Hamburg. Veröffentlichungen u. a.: Streitfall jüdischer Friedhof Ottensen 1663 –1993 (mit Ina Lorenz, 1995).
Anfang 1933 waren in den jüdischen Gemeinden von Hamburg, Altona und Wandsbek etwa 24.000 Mitglieder organisiert, deren Leben zwischen 1933 und 1938/39 in sozialer, politischer, institutioneller, wirtschaftlicher, reli giöser und kultureller Hinsicht in dieser Dokumentation erstmals umfassend dargestellt wird. Ein Leben, das beherrscht wurde durch zunehmende Ent rechtung, gesellschaftliche Diskriminierung, staatliche Unterdrückung und Verfolgung sowie den Verlust an humaner Solidarität durch die nichtjüdische Gesellschaft. Dagegen steht das reiche jüdische Gemeindeleben in seinen vielfältigen Aktivitäten der Selbsthilfe, seinen Vereinen, Organisationen und die Verteidigung der jüdischen Selbstachtung. Die Historikerin Ina Lorenz und der Jurist Jörg Berkemann haben in einer nahezu zwanzigjährigen For schungsarbeit das umfangreiche Quellenmaterial gesichtet und ausgewertet. Das Ergebnis dieser langjährigen Recherchen liegt nun in einer zweibändigen Monografie sowie einer mehrbändigen kommentierten Quellenedition vor.
Geschichte
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Michał Szulc Emanzipation in Stadt und Staat Die Judenpolitik in Danzig 1807– 1847
Michał Szulc Emanzipation in Stadt und Staat Die Judenpolitik in Danzig 1807 – 1847
Die Danziger Verwaltungspraxis des frühen 19. Jahrhunderts im Nexus von Reform, Restaura tion, Emanzipation und anti jüdischen Vorurteilen.
Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Bd. 46. Herausgegeben vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg ca. 336 S., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1853-3 auch als E-Book Juni WG 1555
Michał Szulc analysiert die Umsetzung der staatlichen Judenpolitik in der preußischen Provinz am Beispiel Danzigs. Dabei zeigt er die Emanzipation der Juden als Kampfplatz von Interessengruppen und individuellen Akteuren. Der Autor untersucht sowohl die Diskussionen vor Ort als auch in macht politischen Zentren wie Berlin und Paris. Deutlich wird dabei die Diskrepanz zwischen gesetzlicher Norm und All tagspraxis, zwischen politischem Programm und dessen tatsächlicher Wir kung. In diesem politisch-rechtlichen Prozess setzten sich Staat und Stadt konfrontativ über die Lage der Juden in Danzig auseinander. Akteure wie Napoleon I., König Friedrich Wilhelm III. oder Staatskanzler Karl August von Hardenberg versuchten mit unterschiedlichem Erfolg das Ausmaß der Eman zipation ebenso so zu prägen, wie es »einfache Leute«, etwa der Rabbinatskan didat Bram oder der Stadtverordnete Zernecke, taten. Die Rollen der Protago nisten waren dabei variabel: Einige Staatsbeamte vertraten die Position der Stadt, manche Bürger die des Staates. Zudem entwickelte sich im Laufe der Debatte jenseits rechtlicher Normen eine lokale Praxis, die Juden mehr Raum in der Gesellschaft gewährte.
Der Autor Michał Szulc, geb. 1981, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte II am Historischen Institut der Universität Potsdam. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der deutsch-jüdischen und polnisch-jüdischen Geschichte der Neuzeit.
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Geschichte
Urkundenbuch des Stiftes St. Andreas zu Verden
Vier Jahrhunderte Verdener Stiftsgeschichte aus erster Hand.
Urkundenbuch des Stiftes St. Andreas zu Verden Auf der Grundlage der Vorarbeiten von Matthias Nistal bearbeitet von Walter Jarecki Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 285 ca. 450 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1854-0 auch als E-Book Mai WG 1558
Der Bearbeiter Walter Jarecki, geb. 1948, war zuletzt 20 Jahre Leiter des Ratsgymnasiums in Rotenburg (Wümme). Er promovierte mit einer Arbeit über die monastische Zeichensprache. Seine bisherigen Veröffent lichungen galten dem Verdener Andreasstift und dem welfischen Bischof Philipp Sigismund.
Das Verdener Kollegiatstift St. Andreas wurde 1220 von Bischof Iso von Wölpe an der Pfarrkirche in unmittelbarer Nähe des Doms gegründet. Sein histo rischer Urkundenbestand ist weitgehend geschlossen am Standort Stade des Niedersächsischen Landesarchivs überliefert. Er gibt Auskunft über ein klei neres bischofsnahes Stift in einer wenig begüterten Diözese, über Grundbe sitz, Kapitalverkehr und nicht zuletzt über die Amtsträger und weitere an den Rechtsgeschäften beteiligte Personen. Deren Verbindungen reichten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in die päpstliche Kurie und das Konzil zu Basel. Das Urkundenbuch liefert zuverlässige Abschriften und Kurzregesten von insgesamt 343 Urkunden von der Gründungszeit bis 1558, als die mittel alterlichen Verhältnisse mit dem Tod des Verdener Erzbischofs Christoph von Braunschweig-Lüneburg endeten. Hinzu kommen ein geschichtlicher Über blick, Erläuterungen zur Quellenüberlieferung, editorische Hinweise und ein ausführliches Register. Der Band setzt die Reihe der niedersächsisch-bre mischen Urkundenbücher fort, deren Herausgabe zu den langfristigen Arbeits schwerpunkten der Historischen Kommission gehört.
Geschichte
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Urkundenbuch des Klosters Zeven
Der älteste Frauenkonvent im Elbe-Weser-Gebiet – eine Fundgrube zur Klostergeschichte des Mittelalters.
Urkundenbuch des Klosters Zeven Bearbeitet von Elfriede Bachmann und Josef Dolle Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 286 ca. 450 S., ca. 19 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1855-7 auch als E-Book April WG 1558
Das Kloster Zeven ist hervorgegangen aus dem vermutlich um 960 an der Oste gegründeten Kanonissenstift Heeslingen. Mitte des 12. Jahrhunderts als Bene diktinerinnenabtei nach Zeven verlegt, kann der Konvent als ältester im ElbeWeser-Gebiet gelten. Im Spätmittelalter lebten hier bis zu 30 Nonnen, über wiegend aus Stade sowie aus den Städten Bremen und Verden. Der historische Urkundenbestand ist großenteils am Standort Stade des Niedersächsischen Landesarchivs überliefert. Er gibt Auskunft über Stiftungen, Rechts- und Grundstücksgeschäfte und viele weitere Angelegenheiten eines kleineren, aber regional bedeutsamen Klosters. Das Urkundenbuch liefert zuverlässige Kurzregesten und Abschriften von insgesamt 283 Urkunden. Die Überlieferung setzt schon bald nach der Grün dung ein und reicht bis zur Säkularisation Mitte des 17. Jahrhunderts. Einge leitet werden die Texte durch einen geschichtlichen Überblick, Listen der In stitutsvorstände, Erläuterungen zur Quellenüberlieferung sowie editorische Hinweise. Durch ausführliche Register wird das Urkundenbuch erschlossen. Im Anhang finden sich Abbildungen von Siegeln und Notariatssigneten.
Die Bearbeiter Elfriede Bachmann, geb. 1936, war Kreisarchivarin in Bremervörde und Rotenburg (Wümme). Sie wurde 1964 über die Ver fassungsgeschichte des Klosters Zeven promoviert. Josef Dolle, geb. 1957, ist Historiker in Braunschweig. Er ist Bearbeiter zahlreicher Quellen editionen und Herausgeber des 2012 erschienenen Niedersächsischen Klosterbuchs.
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Geschichte
Hrotsvit (Roswitha) von Gandersheim Primordia coenobii Gandesheimensis Die Anfänge des Klosters Gandersheim Hrotsvits Kleinepos erscheint hier zum ersten Mal in einer separaten deutschen Prosaübersetzung.
Hrotsvit (Roswitha) von Gandersheim Primordia coenobii Gandesheimensis Die Anfänge des Klosters Gandersheim
Herausgegeben von Thorsten Henke und Christian Popp Übersetzt von Fidel Rädle ca. 64 S., ca. 9 Abb., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1867-0 auch als E-Book Februar WG 1558
Die Herausgeber Thorsten Henke, geb. 1977, studierte Kunstgeschichte sowie Mittlere und Neuere Geschichte in Göttingen und Hamburg und ist Museumsleiter im Portal zur Geschichte, Sammlung Frauenstift Gandersheim, Bad Gandersheim. Christian Popp, geb. 1971, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie in Hamburg und Berlin, Promotion an der HU Berlin 2006, seit 2008 Redakteur der Germania Sacra an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Der Übersetzer Fidel Rädle, geb. 1935, studierte in Tübingen und München Klassische und Mittellateinische Philologie und Germanistik. Von 1981 bis 2000 lehrte er an der Universität Göttingen als Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit. Seit 1993 ist er Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Hrotsvit von Gandersheim ist bis zum 12. Jahrhundert unter ungezählten Autoren die einzige Frau, die ein profiliertes, höchst innovatives literarisches Werk hinterlassen hat, darunter neben zwei weiteren Büchern die Kleinepen »Gesta Ottonis« (Die Taten Ottos des Großen) und »Primordia coenobii Gan desheimensis« (Die Anfänge des Klosters Gandersheim). In den »Primordia«, ihrem letzten und populärsten Werk, erzählt Hrotsvit mit großer persönlicher Anteilnahme und ihrem typischen frommen Charme die Geschichte des Stifts, in dem sie ihr Leben verbrachte. Dieser durch himm lische Signale auserwählte Ort repräsentiert für Hrotsvit den spirituellen Ursprung der Ottonischen Geschichte. Das Prinzip der sympathisierenden historischen Darstellung kennzeichnet bereits die »Gesta Ottonis«. Auch in den »Primordia« ist dies Hrotsvits Antrieb und Methode. Der Reiz der »Primordia« liegt in den mit bemerkenswerter Weltfreude geschilderten Einzelszenen, seien es bedeutende Ereignisse wie die Audienz des Herzogpaares beim Papst, profan-alltägliche Vorfälle wie die Beschaffung von Steinblöcken für den Bau der Kirche oder die tränenreichen Begräbnisse wichtiger Gestalten aus der Gandersheimer Geschichte.
Kulturwissenschaften
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Michael G. Esch Die Stadt als Spielfeld Raumbegriffe, Raumnutzungen, Raumdeutungen polnischer Hooligans Michael G. Esch Die Stadt als Spielfeld Raumbegriffe, Raumnutzungen, Raumdeutungen polnischer Hooligans
Polnische Hooligans – eine wissenschaftliche Annäherung.
Phantomgrenzen im östlichen Europa, Bd. 4. Herausgegeben von Béatrice von Hirschhausen, Hannes Grandits, Claudia Kraft, Dietmar Müller und Thomas Serrier ca. 140 S., ca. 16 farbige Abb., brosch. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1848-9 auch als E-Book Mai WG 1557
Seit der Europameisterschaft 2012 und seitdem Fußballfans in der MaidanRevolte eine Rolle gespielt haben sind Hooligans in Osteuropa in verschie denen Diskursen präsent. Was in der öffentlichen Wahrnehmung als jüngeres, fußballspezifisches und politisch rechts anzusiedelndes Phänomen erscheint, hat jedoch eine lange Vorgeschichte und eine komplexe soziokulturelle und diskursive Struktur. So hatte das erste chuliganstvo im östlichen Europa zwischen 1900 und 1960 nichts mit Fußball zu tun, sondern mit hegemonialen Konstruktionen von Stadt, der Aneignungen städtischen Raums und der Herausforderung herr schender Werte durch junge Männer aus dem proletarischen Milieu. Einiges davon scheint auch bei heutigen polnischen chuligani trotz ver änderter soziokultureller Kontexte zentral geblieben zu sein: Hooligans mar kieren ihr Territorium, hinterlassen Markierungen im Feindesland und zeigen sich in besonderer Weise geschichtsbewusst. Wie verhält sich ihre partikula ristische Konstruktion des Stadtraums zu hegemonialen Raumkonstrukten sowie zu ihrer Repräsentation und Positionierung in der generalisierten Öf fentlichkeit? Was sagt dies über das Zusammenspiel und die Reichweite der Elemente sozialer Raumkonstruktion aus?
Der Autor Michael G. Esch, geb. 1959, ist freier Historiker, Übersetzer und Musiker sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) und Privatdozent an der Universität Leipzig.
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Große Zeitdiagnostiker als kritische Beobachter.
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Kulturwissenschaften
Gangolf Hübinger Engagierte Beobachter der Moderne Von Max Weber bis Ralf Dahrendorf
Der Autor Gangolf Hübinger, geb. 1950, ist Professor für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit an der Universität in Frankfurt (Oder). Zahlreiche Publikationen zur Ideen-, Intellektuellen- und Wissenschaftsgeschichte so- wie zu religiösen Kulturen und politischen Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert. Mit herausgeber der Gesamtaus gaben zu Max Weber und zu Ernst Troeltsch.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich ein neuer IntellektuellenTypus, der das Verhältnis von Geschichte und Politik kritisch in den Blick nahm. Der französische Philosoph Raymond Aron prägte für diese Experten der Zeitd iagnostik den Begriff »engagierte Beobachter«. Gangolf Hübingers Studien zum Phänomen des Zeitdiagnostikers setzen ein bei der Kulturschwelle um 1900 und den sich radikalisierenden Ideen kämpfen um wissenschaftliche Beschreibung und politische Gestaltung der Moderne. Es folgen exemplarische Porträts zu Max Weber, zu Ernst Troeltsch, dem Analytiker der großen Umbrüche nach 1918, zu Fritz Stern, dem Mittler zwischen Europa und Amerika, und zu Ralf Dahrendorf in seinem kritischen Dialog mit Jürgen Habermas über 1989 und die Folgen. Die abschließende kritische Betrachtung gilt dem intellektuellen Anspruch der Historiker, bewusst in zwei Welten zu leben, in Gegenwart und Vergangenheit.
Kulturwissenschaften
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Gangolf Hübinger Engagierte Beobachter der Moderne Von Max Weber bis Ralf Dahrendorf
ca. 272 S., geb., Schutzumschlag ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1797-0 auch als E-Book März WG 1559
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Ein leidenschaftliches Plädoyer für das gedruckte Buch.
Die Autoren Zu den Autoren zählen herausragende Typographen wie Gerd Fleischmann und Friedrich Forssman, die ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen, aber auch Autoren anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kultu rellen und wahrnehmungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen. Der Reihenherausgeber Klaus Detjen, geb. 1943 in Breslau, Typograph und Buchgestalter, lebt in der Nähe von Hamburg. Bis 2009 war er Professor für Typographie und Gestaltung an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Auszeichnungen und Preise zur Buchgestaltung und Typographie, 2014 Antiquaria-Preis für die Gestaltung der »Typographischen Bibliothek«.
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Kulturwissenschaften
Ästhetik des Buches Die Buchform und das Buch als Form
Jahrhundertelang haben wir unser Wissen auf bedrucktem Papier gespeichert. Auch in Zeiten von Internet und E-Book hat das gedruckte Buch nicht ausge dient – im Gegenteil: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen widmen sich in der Reihe »Ästhetik des Buches« den einzigartigen Qualitäten dieses Medi ums. In Essays, Porträts und Kommentaren wird das Objekt »Buch«, seine Optik, Haptik und Formgebung, seine Wirkung und Funktion aber auch die Tradition der Typographie und Buchgestaltung diskutiert. Dieser längst über fällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form konzentriert sich auf die sinnlichen und lesetechnischen Vorteile dieses Mediums und vermittelt Ein blicke in die Arbeit am Buch. Der Reihenherausgeber Klaus Detjen hat führende Typographen versam melt – wie etwa Hans Andree, Wigger Bierma, Günter Karl Bose, Gerd Fleischmann, Friedrich Forssman, Jost Hochuli und Walter Pamminger –, die ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen. Aber auch Autoren anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrneh mungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen, veröf fentlichen Beiträge in dieser Reihe: so u. a. der Semiotiker Dieter Mersch und der Philologe und Editionswissenschaftler Roland Reuß.
Roland Reuß »Die perfekte Lesemaschine« Zur Ergonomie des Buches
Uwe Jochum Medienkörper Wandmedien – Handmedien – Digitalia
ISBN 978-3-8353-1435-1
ISBN 978-3-8353-1543-3
Friedrich Forssman Wie ich Bücher gestalte
ISBN 978-3-8353-1591-4
Hans Rudolf Bosshard Regel und Intuition Von den Wägbarkeiten und Unwägbarkeiten des Gestaltens
ISBN 978-3-8353-1718-5
Kulturwissenschaften
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Carlos Spoerhase Linie, Fläche, Raum Die drei Dimensionen des Buches in der Diskussion der Gegenwart und der Moderne Über zentrale Buchtheorien der Moderne und ihre Wirkung auf die aktuelle Diskussion des Mediums Buch. Carlos Spoerhase Linie, Fläche, Raum Die drei Dimensionen des Buches in der Diskussion der Gegenwart und der Moderne
Ästhetik des Buches, Bd. 8. Herausgegeben von Klaus Detjen ca. 72 S., ca. 4 Abb., engl. Broschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1825-0 März WG 1744
Wie viele Dimensionen hat ein Buch? Diese Frage stellen Schriftsteller und Buchtheoretiker wie Paul Valéry, Walter Benjamin, László Moholy-Nagy und Julius Rodenberg bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. Die typographische Darstellung des gedruckten Texts auf der Doppelseite – die Linearität und Flächigkeit des Buches – steht für sie dabei im Zentrum. Die dritte Dimension des Buches – seine »Räumlichkeit« oder Gegenständlichkeit – rückt dagegen aus dem Blickfeld. Diese Tendenz, das Buchobjekt auf die aufgeschlagenen Doppelseiten zu reduzieren, prägt aber nicht allein zentrale Buchtheorien der Moderne. Die Körperlichkeit des Buches wird auch in den Reflexionen der Gegenwart noch häufig ignoriert. Carlos Spoerhase zeigt, warum sich die Frage nach der Bedeutung von Umfang, Gewicht und Kinetik des Buches ge rade in Zeiten des herrschenden Digitalisierungseifers mit besonderer Dring lichkeit stellt.
Der Autor Carlos Spoerhase, geb. 1974, ist Literaturwissenschaftler an der HU Berlin und forscht gegenwärtig an der University of Pennsylvania (Philadelphia) im Bereich der »History of Material Texts« über die Buchförmigkeit der deutschen Literatur zwischen 1750 und 1850. Veröffentlichungen u. a.: Bleiwüste und Bilderflut: Geschichten über das geisteswissenschaftliche Buch (Mithg., 2015).
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Kulturwissenschaften
Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode
Ein Gang durch 5000 Jahre Mediengeschichte: Kurzführer durch die Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig.
Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode Herausgegeben von Stephanie Jacobs ca. 148 S., ca. 125 Abb., Klappenbroschur, mit Ausklappkarte ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1824-3 auch als E-Book März WG 1744
Die Herausgeberin Stephanie Jacobs, geb. 1963, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Psychologie in Bamberg, Perugia, Bonn und Berlin. Sie promovierte zur deutschen und französischen Buchillustration des 19. Jahrhunderts. Ihre Veröffentlichungen und Ausstellungen befassen sich mit kulturgeschicht lichen Themen des 19. und 20. Jahrhunderts. Seit 2007 ist sie Direktorin des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Veröffentlichungen u. a.: SchriftBild. Russische Avantgarde (2015); Die Welt in Leipzig. Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik 1914, Mithg., 2014).
Die Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deut schen Nationalbibliothek erzählt eine kurze Mediengeschichte der Menschheit. Ob das Kerbholz oder die Entzifferung ägyptischer Hieroglyphen, ob das Tattoo, die Zensurlisten der katholischen Kirche oder das atlantische Unterseekabel, die Utopie der Universalsprache oder ein Blick in die Zukunft der Medien: Die Ausstellung spannt den zeitlichen Bogen von der Frühgeschichte bis heute. Ihre Erzählung entlang der Medieninnovationen – Erfindung der Schrift, Buchdruck mit beweglichen Lettern und digitale Netzwelten – macht neugie rig auf die Geschichte der Medien und regt dazu an, über deren Zukunft in unserer Gesellschaft nachzudenken. Die Dauerausstellung durch eines der ältesten Buchmuseen der Welt greift auf seine über eine Million Objekte umfassenden Sammlungen zur Schrift-, Buch- und Papiergeschichte zurück. Der reichbebilderte Kurzführer gibt einen Überblick über ein wichtiges Kapitel der Menschheitsgeschichte und begleitet die Leipziger Ausstellung ebenso wie die aus ihr entwickelte virtuelle Ausstellung zur Mediengeschichte (mediengeschichte.dnb.de).
Kulturwissenschaften
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Elmar Jansen Ein Luftwechsel der Empfänglichkeit Essays Erkundungen aus fünf Jahrzehnten, zu Kunst und Literatur, aus Ost- und Westdeutschland.
Elmar Jansen Ein Luftwechsel der Empfänglichkeit Essays
Mit einem Vorwort von Eduard Beaucamp ca. 496 S., ca. 16 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1835-9 auch als E-Book März WG 1118
Der Band bietet eine Auswahl jahrzehntelanger Erkundungen zu Problemen einer vergleichenden Geschichte der Künste, unter anderem zu Hogarth, Goya, E. T. A. Hoffmann, Runge sowie zu zahlreichen Künstlerschicksalen zwischen Romantik und Moderne. Jansen gibt Einblicke in politisch-historische Denk würdigkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland vor und nach dem Bau der Mauer.
»In Elmar Jansens Schriften zur Kunst und Literatur trifft man auf beste, dichteste und umsichtigste Essayistik, die, da sie in Ostdeutschland entstand, das westliche Publikum nur hier und da erreicht hat. Viele seiner Aufsätze aus fünf Jahrzehnten zählen zu ›Goldadern‹, die in der Geistesgeschichte der Nachkriegszeit noch zu entdecken sind.« Eduard Beaucamp
Der Autor Elmar Jansen, geb. 1931, bekannt durch Veröffentlichungen zu Carl Gustav Carus, Käthe Kollwitz und Ernst Barlach, studierte bei Richard Hamann (1879 –1961), der ein Schüler Diltheys, Simmels und Wölfflins war. Ein breites Themenspektrum bestimmte Jansens Publikationstätigkeit. Langjähriger Mitarbeiter der Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften, ab 1971 Aka demie der Künste, die ihn 1989 zum Professor beruft.
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Kulturwissenschaften
Mens et Manus Kunst und Wissenschaft an den Höfen der Ernestiner
Über die Höfe der Ernestiner als kulturelle Zentren von der Reformationszeit bis ins 20. Jahrhundert.
Mens et Manus Kunst und Wissenschaft an den Höfen der Ernestiner Herausgegeben von Franziska Bomski, Hellmut Th. Seemann und Thorsten Valk Klassik Stiftung Weimar. Jahrbuch 2016 ca. 368 S., ca. 62, z. T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 28,– (D); € 28,80 (A) ISBN 978-3-8353-1819-9 März WG 1559
Die Herausgeber Franziska Bomski arbeitet seit 2012 als Forschungsreferentin für die Klassik Stiftung. Hellmut Th. Seemann ist seit 2001 Präsident der Klassik Stiftung. Thorsten Valk leitet seit 2007 das Referat Forschung und Bildung der Klassik Stiftung.
Die Ernestiner prägten die mitteldeutsche Geschichte von der Reformations zeit bis ins frühe 20. Jahrhundert. Ihre Höfe entwickelten sich schon früh zu kulturellen Zentren, an denen bedeutende Künstler und Gelehrte nicht nur zur fürstlichen Prachtentfaltung und zur Festigung der lutherischen Theo logie beitrugen, sondern auch den technischen Fortschritt vorantrieben und die institutionellen Voraussetzungen für ein prosperierendes Publikations wesen schufen. Das neue Jahrbuch der Klassik Stiftung widmet sich der Entfaltung von Kunst und Wissenschaft an den ernestinischen Höfen in Weimar, Gotha, Coburg und Eisenach. Reich bebilderte Beiträge beleuchten die Entstehung von Kunst- und Wunderkammern, die Einrichtung umfassender Archive und Bibliotheken sowie die Gründung der Herzoglich-Sächsischen Gesamtuni versität in Jena. Die Pionierleistungen im Bereich von Geografie und Karto grafie rücken ebenso ins Blickfeld wie die heute kaum noch bekannte höfische Zeremonialwissenschaft. Besondere Aufmerksamkeit finden überdies einfluss reiche Künstler wie Johann Georg Ziesenis und Caspar David Friedrich, die an verschiedenen ernestinischen Höfen wirkten und auf diese Weise zur Intensi vierung dynastischer Austauschbeziehungen beitrugen.
Kulturwissenschaften
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Szenerien und Illusion Geschichte, Varianten und Potenziale von Museumsdioramen
Szenerien und Illusion Geschichte, Varianten und Potenziale von Museumsdioramen
Am Beispiel des Deutschen Museums in München wird erstmalig die Geschichte von Dioramen untersucht.
Herausgegeben von Alexander Gall und Helmuth Trischler Deutsches Museum. Abhandlungen und Berichte. Neue Folge, Bd. 32 ca. 396 S., ca. 130, z. T. farbige Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1798-7 auch als E-Book Juni WG 1510
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts nutzen Museen Dioramen, um den ur sprünglichen Kontext von Ausstellungsobjekten zu präsentieren. Der Band widmet sich diesen illusionistischen Inszenierungen erstmals spartenüber greifend: Die Autorinnen und Autoren analysieren nicht nur ihre lange Geschichte anhand bekannter Beispiele aus Naturkunde und Ethnologie, sondern zeigen auch, wie archäologische, technische und naturwissenschaft liche Museen und Sammlungen mit den Potenzialen von Dioramen umgehen. Der überraschende Variantenreichtum dioramatischer Formen wird reprä sentativ am Beispiel des Deutschen Museums in München untersucht. Dabei kommen wissenschaftliche und handwerkliche Herausforderungen bei Kon zeption und Bau ebenso zur Sprache wie die für viele Museen zentralen Fra gen nach Authentizität, Nachahmung und Didaktik. Aus dem Inhalt: Elisabeth Vaupel / Isolde Lehnert: Die Inszenierung eines orientalischen Dro gen- und Parfümladens Tom Holert: Modellbau, Museografie und der Holocaust Ruth Beusing: Dioramen in der prähistorischen Archäologie Sybe Wartena: Zur Präsentation der Krippen im Bayerischen Nationalmuseum Annette Scheersoi: Dioramen als Bildungsmedien Alexander Gall: Dioramen als kommerzielle Spektakel und Medien der Wissensvermittlung
Die Herausgeber Alexander Gall ist wissen schaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut des Deutschen Museums. Veröffentlichungen u. a.: Konstruieren, Kommunizieren, Präsentieren. Bilder von Wissenschaft und Technik (2007). Helmuth Trischler leitet den Bereich Forschung des Deutschen Museums. Er ist Professor für Neuere Geschichte und Technikgeschichte an der LMU München und Direktor des Rachel Carson Center for Environment and Society. Veröffentlichungen u. a.: Building Europe on Expertise: Innovators, Organizers, Net workers (zus. mit Martin Kohlrausch, 2014)
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
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Kulturwissenschaften
Jahrbuch Sexualitäten 2016
Ein interdisziplinäres Publikationsprojekt für die queeren Szenen und weit über diese hinaus.
Jahrbuch Sexualitäten 2016 Herausgegeben im Auftrag der Initiative Queer Nations von Maria Borowski, Jan Feddersen, Benno Gammerl, Rainer Nicolaysen und Christian Schmelzer ca. 208 S., ca. 10 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A) ISBN 978-3-8353-1818-2 auch als E-Book Juni WG 1710
Die Herausgeber Maria Borowski, geb. 1980, Studienrätin für Geschichte und Deutsch und externe Doktorandin am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin. Jan Feddersen, geb. 1957, Publizist und Redakteur der Tageszeitung taz in Berlin. Benno Gammerl, geb. 1976, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Rainer Nicolaysen, geb. 1961, Historiker, Leiter der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte und Professor für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Christian Schmelzer, geb. 1987, Studium der Evangelischen Theologie, promoviert an der HU Berlin.
Das Jahrbuch Sexualitäten ist ein jährlich erscheinendes Periodikum der Ini tiative Queer Nations. Im Zentrum stehen Fragen des Sexuellen – unter an derem in den Bereichen des Gesellschaftlichen, Politischen, Kulturellen, Historischen und Juristischen, in der Medizin und den Naturwissenschaften, in Religion, Pädagogik und Psychologie. Den Kern des Jahrbuchs bilden mehrere Aufsätze, die auf Queer Lectures auf Einladung der Initiative Queer Nations basieren. Daneben enthält es die Rubriken Essay, Gespräch, Miniaturen und Rezensionen. Sie nehmen auf ak tuelle Debatten Bezug oder regen solche an. Aus dem Inhalt: Konstanze Plett: Die rechtliche Lage von Inter Michael Schwartz: Homosexualität, Strafrechtsreform und westdeutsche Medien 1969 –1980 Hans Hütt: Zur Kritik des homosexuellen Blicks Ulrike Heider: Foucault gegen den Strich gelesen Birgit Bosold und Jan Feddersen: Homosexualität_en – Blick zurück auf eine Ausstellung Sabine Balke: Zum Stand des lesbischen Archivwesens Andreas Kraß: Die Archive der Humboldt-Universität – eine Bestandsaufnahme Jan Feddersen: Homophobie und Fußball Elisabeth Tietmeyer: Conchita Wurst auf der Mondsichel
Kulturwissenschaften
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Elisabeth Tuider / Martin Dannecker Das Recht auf Vielfalt Aufgaben und Herausforderungen sexueller Bildung Wie wird geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Rahmen der (schulischen) Sexualerziehung thematisiert? Elisabeth Tuider / Martin Dannecker Das Recht auf Vielfalt Aufgaben und Herausforderungen sexueller Bildung
Hirschfeld-Lectures, Bd. 9. Herausgegeben von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld ca. 48 S., Klappenbroschur ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1836-6 auch als E-Book Januar WG 1710
Die Autorin
Wie kann Sexualerziehung an Schulen die existierende Vielfalt der Geschlechter, Sexualitäten und Lebensformen aufgreifen und damit allen Schüler_innen gerecht werden? Welchen Herausforderungen sieht sich Sexualerziehung inner- wie außerhalb von Schulen in Anbetracht von geschlechtlicher und sexueller Diversität gegenüber? Und was können die Aufgaben von Sexual pädagogik in Hinblick auf lesbische, schwule, trans- und intergeschlechtliche Lebensweisen sein? Diese Fragen greifen Elisabeth Tuider und Martin Dannecker auf. Tuider analysiert die neue Salonfähigkeit von Homophobie und Antifeminismus am Beispiel der medialen und öffentlichen Debatten über die Sexualpädagogik der Vielfalt unter dem Stichwort »#HateSpeech«. Martin Dannecker erörtert die Frage, was theoretisch mit dem Begriff Sexualisierung gemeint ist und welche Aufgaben für die Sexualpädagogik durch die Sexualisierung unserer Kultur entstehen.
Elisabeth Tuider, geb. 1973, lehrt als Professorin an der Universität Kassel und leitet das Fachgebiet »Soziologie der Diversität unter besonderer Berücksichtigung der Dimen sion Gender«. Veröffentlichungen u. a.: Sexualpädagogik der Vielfalt. Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit (Mithg., 2008); QuerVerbindungen. Interdisziplinäre Annäherungen an Geschlecht, Sexualität, Ethnizität (2008). Der Autor Martin Dannecker, geb. 1942, lehrte als außerordentlicher Professor am Institut für Sexualwissenschaft des Klinikums der Universität Frankfurt / Main. Veröffentlichungen u. a.: 100 Jahre Freuds »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« (Mitverf., 2005); Homosexuelle Männer und AIDS. Eine sexualwissenschaftliche Studie zu Sexualverhalten und Lebensstil (1990/2005).
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Kulturwissenschaften
Ludolf Kuchenbuch Versilberte Verhältnisse Der Denar in seiner ersten Epoche (700 – 1000) Ludolf Kuchenbuch erforscht multiperspektivisch Kompo nenten und Wirkungen des ›Münzlebens‹.
Ludolf Kuchenbuch Versilberte Verhältnisse Der Denar in seiner ersten Epoche (700 – 1000)
Unter Mitarbeit von Nicolas Perreaux Figura. Ästhetik, Geschichte, Literatur, Bd. 4. Herausgegeben von Bernhard Jussen, Christian Kiening und Klaus Krüger ca. 248 S., ca. 10 Abb., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1787-1 auch als E-Book April WG 1554
Der Autor Ludolf Kuchenbuch, geb. 1939, emeritierter Professor für »Ältere Geschichte« an der Universität Hagen und Jazzmusiker. Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des bäuerlichen Wirtschaftens im Mittelalter, die Geschichte der Arbeit und die Geschichte der Schriftlichkeit sowie die Abfall- und Geldgeschichte.
Die Geldhistorie des früheren Mittelalters ist traditionell in die Wirtschafts historie, Münzkunde und Archäologie aufgeteilt, was auf die Zersplitterung und Desintegration des enormen verfügbaren Wissens hinausläuft. Multidiszi plinäre Forschungen über materielle Hinterlassenschaften (Münzschätze und Bodenfunde) bleiben meist für sich. Aber auch ein marktorientiertes, ökono misches Interesse, das auf die Funktion der Münzen als neutrales Tauschmit tel beschränkt bleibt, isoliert sich. Zweierlei Aspekte fehlen für eine integrie rende Sichtweise: zum einen die Geldbezüge beim denkenden und wertenden Umgang mit Dingen und im sozialen Getriebe, zum anderen die ungleichen Effekte für die am Geldgebrauch beteiligten sozialen Gruppen. In einer Serie von Fallinterpretationen exemplarischer Einzelzeugnisse und durch EDV-ge stützte Untersuchungen an einschlägigen lateinischen Geldwörtern zeigt und erörtert Ludolf Kuchenbuch den Gebrauch der Münzen als Gedanke, Ding und Tat; beide Wege machen eine Totale möglich, ein Panorama und Porträt des Silber-Denars als soziales Wesen in seiner ersten – expansiven und zentra lisierten – Epoche, die den Zeitraum von 700 bis 1000 n. Chr. umspannt.
Kulturwissenschaften
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Klaus Krüger Grazia Religiöse Erfahrung und ästhetische Evidenz
Klaus Krüger Grazia Religiöse Erfahrung und ästhetische Evidenz
Kunst wird seit der Renaissance zum Modell einer elementaren, quasireligiösen Paradoxie, nämlich der ästhetischen Evidenz des Unbegreiflichen.
Figura. Ästhetik, Geschichte, Literatur, Bd. 5. Herausgegeben von Bernhard Jussen, Christian Kiening und Klaus Krüger ca. 248 S., ca. 80, z. T. farbige Abb., Klappenbroschur ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1788-8 auch als E-Book April WG 1582
Seit der Renaissance wird grazia (Anmut, Schönheit, Grazie) im kunsttheore tischen Diskurs zu einem zentralen ästhetischen Wertbegriff, nicht jedoch zu einer analytischen, konkreten Beschreibungskategorie. Grazia verweist viel mehr auf das, was sich aufgrund seiner künstlerischen Absolutheit jeder be grifflichen Definition entzieht, jedoch als ästhetische Dimension präsent, er kennbar und in seiner Fülle erfahrbar ist. Sie bezeichnet damit eine paradoxe Figur: eine deutliche Undeutlichkeit, eine Prägnanz der Verheißung, eine ästhetische Evidenz, die die Unfasslichkeit dessen, was in der Kunst offen sichtlich ist, immer schon in sich birgt. Sie begegnet uns bei Fra Angelico, Raffael und Tizian, bei Guido Reni, Bernini und vielen anderen Künstlern der frühen Neuzeit. Immer neu tritt dabei der Zusammenhang zutage, der zwischen der ästhetischen Erfahrung irdischer Schönheit im Erlebnis der Kunst (grazia) und einem anderen, hierzu vorgängigen Modell besteht, dem der religiösen Verheißung himmlischer Gnade und Glückserfüllung (gratia). Nicht zuletzt ist dies eine Konstellation, die eine unabsehbare Geltung bis in die ästhetischen Theoriebildungen der Moderne und Gegenwart hinein besitzt.
Der Autor Klaus Krüger, geb. 1957, ist Professor für Kunstgeschichte an der FU Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Politik der Evidenz. Öffentliche Bilder als Bilder der Öffentlichkeit im Trecento (2015); Curiositas. Welterfahrung und ästhetische Neugierde in Mittelalter und früher Neuzeit (2002); Das Bild als Schleier des Unsicht baren. Ästhetische Illusion in der Kunst der frühen Neuzeit in Italien (2001).
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Kulturwissenschaften
Andreas Gelz Der Glanz des Helden Über das Heroische in der französischen Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts Die Untersuchung fragt nach der Wirkmächtigkeit der auratischen Figur des Helden in der französischen Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts. Andreas Gelz Der Glanz des Helden Über das Heroische in der französischen Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts
Figurationen des Heroischen, Bd. 2. Herausgegeben von Ralf von den Hoff ca. 96 S., 1 Abb., Klappenbroschur ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A) ISBN 978-3-8353-1859-5 auch als E-Book Februar WG 1566
Der Autor Andreas Gelz, geb. 1964, ist Professor für französische und spanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Freiburg und Herausgeber der Zeitschrift »lendemains. Études comparées sur la France«. Veröffentlichungen u. a.: Return Migration in Romance Cultures (Mithg., 2015); Skandale zwischen Moderne und Postmoderne. Interdisziplinäre Perspektiven auf Formen gesellschaftlicher Transgression (Mithg., 2014).
Die Vorstellung vom Glanz des Helden, einer heldenhaften Lichtgestalt oder eines strahlenden Helden hat sich tief in unser kollektives Bewusstsein ein gegraben und bestimmt unsere Wahrnehmung des Helden bis heute. Der Vorgeschichte dieses Bildes ist die vorliegende Studie gewidmet, in deren Zentrum französische Texte aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stehen. L’éclat du héros, die visuelle Figur der glanz- und machtvollen Ausstrahlung des Helden, ist wesentlich für das Verständnis des Heroischen selbst, des Hel den und seiner Aura, der Heldentat sowie ihrer Wirkung auf das Publikum. Der Glanz des Helden wird zum Medium der Darstellung heroischer Größe wie auch des Eklat, des Skandals, den der Held repräsentiert, dessen Taten gesellschaftliche Normen missachten. Den Auftritt des Helden, vom mili tärischen Helden des 17. Jahrhundert bis zum Dandy des 19. Jahrhundert als »der letzte Abglanz des Heroischen in Zeiten der Dekadenz« (Baudelaire), fokussiert diese Studie ebenso wie die Kunst, die den Begriff des éclat zu einem Instrument der Reflexion heldenhaften Verhaltens gemacht hat.
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Michael Butter Der »Washington-Code« Zur Heroisierung amerikanischer Präsidenten, 1775–1865 Die Heroisierung amerikanischer Präsidenten von George Washington bis Abraham Lincoln in Gedichten und Liedern. Michael Butter Der »Washington-Code« Zur Heroisierung ameri kanischer Präsidenten, 1775–1865
Figurationen des Heroischen, Bd. 3. Herausgegeben von Ralf von den Hoff ca. 96 S., Klappenbroschur ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A) ISBN 978-3-8353-1839-7 auch als E-Book Februar WG 1559
Mit der Heroisierung des ersten Präsidenten der USA, George Washington, entstand ein neues Modell von republikanischem Heldentum, das auf die spezifischen Bedürfnisse des gerade unabhängig gewordenen Landes zuge schnitten war. Dieses wurde in einer bestimmten »Sprache« des Heroischen, dem »Washington-Code«, artikuliert. Alle Präsidenten und Präsidentschafts kandidaten bis zur Zeit des Bürgerkriegs wurden mehr oder weniger erfolg reich nach diesem Modell heroisiert und mitunter sogar explizit zu »neuen« oder »zweiten« Washingtons erklärt. Mit Washington assoziierte Werte und Eigenschaften wurden dabei seinen Nachfolgern zugeschrieben und, da Fremd- und Selbstheroisierung Hand in Hand gingen, von diesen für sich reklamiert. Erst die Verehrung Abraham Lincolns bediente sich anderer For men. Anhand eines Korpus von knapp 2000 Liedern und Gedichten, die zum großen Teil noch nie untersucht worden sind, zeichnet Michael Butter diesen Prozess nach.
Der Autor Michael Butter, geb. 1977, seit 2014 Inhaber des Lehrstuhls für amerikanische Literaturund Kulturgeschichte an der Universität Tübingen. Veröffentlichungen u. a.: Plots, Designs, and Schemes: American Conspiracy Theories from the Puritans to Postmodernism (2014).
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Kulturwissenschaften
Die Ohnmacht der Macht. Die Macht der Ohnmacht.
Wer übt in der globalisierten Welt tatsächlich Macht aus?
Die Ohnmacht der Macht. Die Macht der Ohnmacht. Herausgegeben von Corinne Michaela Flick Mit einem Vorwort von Corinne Michaela Flick Convoco! Edition. Herausgegeben von Corinne Michaela Flick ca. 240 S., geb., Schutzumschlag ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1828-1 auch als E-Book März WG 1739
Die Stiftung Convoco Eine Maxime von Convoco ist, heute Verantwortung für morgen zu übernehmen. Convoco will ein Bewusstsein schaffen für die sich ständig verändernde, moderne Welt und die Herausforderungen, die sich dadurch für die Gesellschaft ergeben. Convoco bietet Plattformen, auf denen Fragen des künftigen Miteinanders in einer immer stärker vernetzten Welt diskutiert werden. Die Herausgeberin Corinne Michaela Flick, Doppelstudium der Rechtswissenschaft und der Literaturwissenschaft mit Nebenfach Amerikanistik. Promotion zum Dr. phil. Rechtsanwältin. Gesellschafterin der Vivil GmbH und Co. KG, Offenburg. Gründerin und Vorstand der gemeinnützigen Convoco Stiftung.
Die Beiträge der Convoco Edition diskutieren das Zusammenspiel von Macht und Ohnmacht aus verschiedenen Perspektiven und fragen: Wie stehen wissen schaftliche Beratung und Politik zueinander? Wer hat Macht über den Euro? Wie mächtig ist die EZB? Wie gehen wir mit geopolitischem Machtzerfall um? Was bedeuten die neuen Player wie Google und Facebook für unsere existie renden Machtstrukturen? Wie muss sich unser Machtverständnis wandeln, damit es zeitgemäß und nicht ohnmächtig wird? Mit Beiträgen u. a. von Clemens Fuest, Thomas Hoeren, Wolfgang Ischinger, Kai Konrad, Stefan Korioth, Christoph Paulus, Albrecht Ritschl, Jörg Rocholl, Roger Scruton und Brendan Simms.
Über Literatur
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Jeremy Adler Das bittere Brot H. G. Adler, Elias Canetti und Franz Baermann Steiner im Londoner Exil Drei Dichter im Londoner Exil zwischen Kreativität und Zerstörung.
Jeremy Adler Das bittere Brot H. G. Adler, Elias Canetti und Franz Baermann Steiner im Londoner Exil
120 S., 4 Abb., Klappenbroschur € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1753-6 auch als E-Book Sofort lieferbar WG 1560
Das Dreigestirn H. G. Adler, Elias Canetti und Franz Baermann Steiner gehört zu den interessantesten Exilgruppen der deutschen Nachkriegszeit. Sie schufen eine neue Form engagierter Dichtung, die zwischen Literatur und Politik agierte. Ihre prekäre Lage als Autoren bildete die Basis des Selbstverständ nisses dieser drei, die es verstanden, trotz Verfolgung und Entrechtung die Gefahren der modernen Welt zu bannen. Sie durchschauten das Grauen der Zeit. Sie wehrten sich gegen die Attacken, welche das Jahrhundert mit sich brachte. Sie waren ausgeliefert, sie litten. Sie verloren Identität und Heimat – und doch bedienten sie sich der Sprache, um Grenzen auszuloten, Schrecken entgegenzuwirken und die Welt in neuer Form wiederherzustellen.
Der Autor Jeremy Adler, geb. 1947, ist der Sohn des Schriftstellers H. G. Adler (1910 – 1988) und Professor emer. für Germanistik am King’s College London. Veröffentlichungen u. a.: Franz Baermann Steiner: Zivilisation und Gefahr: Wissenschaftliche Schriften (Mithg., 2008); H. G. Adler, Theresienstadt 1941 – 1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft (Hg., 2005); Elias Canetti, Party im Blitz (Mithg., 2003); Franz Baermann Steiner: Am stürzenden Pfad: Gesammelte Gedichte (Hg., 2000); H. G. Adler: Eine Reise. Roman (Hg., 1999). Sein erster Roman »The Magus of Portobello Road« erschien 2015.
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Über Literatur
Jürgen Brokoff Literatur und öffentliche Meinung Botho Strauß – Peter Handke – Martin Walser Der Einfluss von »Skandal autoren« auf die öffentliche Meinung seit 1989. Jürgen Brokoff Literatur und öffentliche Meinung Botho Strauß – Peter Handke – Martin Walser
Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik, Bd. 7. Herausgegeben von Wolfgang Braungart und Joachim Jacob ca. 112 S., brosch. ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A) ISBN 978-3-8353-1712-3 auch als E-Book Mai WG 1563
Der Autor Jürgen Brokoff, geb. 1968, ist Professor für Deutsche Philologie an der FU Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Norbert von Hellingrath und die Ästhetik der europäischen Moderne (Mithg., 2014); Geschichte der reinen Poesie (2010).
Drei Autoren stehen im Zentrum der neuen Studie von Jürgen Brokoff: Botho Strauß, Peter Handke und Martin Walser. Handkes Jugoslawientexte, Strauß’ Spiegel-Essays (»Anschwellender Bocksgesang«, »Der Plurimi-Faktor« und jüngst im Oktober 2015 »Der letzte Deutsche«) sowie Walsers Friedenspreis rede mit der provozierenden Äußerung der »Moralkeule« erzeugten jeweils ein heftiges Rauschen im Blätterwald. Die Debatten und vor allem die Texte, die diese Debatten ausgelöst haben, hängen auf der Ebene der ästhetischen Konzepte und der literarischen Autor schaftsmodelle sehr viel enger miteinander zusammen, als dies eine auf Anato mie und Funktionsweise des Literatur- und Kulturbetriebs beschränkte Analy se herauszuarbeiten vermag. Die literarischen Verfahren der drei Autoren erfor dern eine Berücksichtigung der jeweiligen werkbiographischen Kontexte. Die Texte von Strauß, Handke und Walser zeigen, wie Literatur zum Kataly sator der öffentlichen Meinung werden kann.
Über Literatur
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Albrecht Schöne Keine Gesänge aus dem Elfenbeinturm Sechs Kleinigkeiten, eine Reverenz und das Schriftenverzeichnis Sechs ›Kleinigkeiten‹, die das breite Spektrum eines langen Forscherlebens zusammenfassen. Albrecht Schöne Keine Gesänge aus dem Elfenbeinturm Sechs Kleinigkeiten, eine Reverenz und das Schriftenverzeichnis
Herausgegeben von Ulrich Joost und Thedel v. Wallmoden 87 S., Klappenbroschur € 9,90 (D); € 10,20 (A) ISBN 978-3-8353-1806-9 auch als E-Book Sofort lieferbar WG 1562
Albrecht Schöne
Von einem Buch als »Faustschlag«, das dem 19-Jährigen die Augen für das Hitler-Regime öffnete, über die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Jerusalemer Universität bis hin zur Analyse eines tabuverletzenden Gedichts von Günter Grass: Ob an der Schnittstelle zwischen Philologie und Theologie oder bei der Vorstellung eines 200 Jahre alten Votums, Albrecht Schönes wis senschaftliche Arbeiten sind immer sprachlich präzis und von einem Blick für die ethische Reichweite seiner Forschung geprägt. Eine Hommage an Albrecht Schönes philologische Methode von Harald Weinrich und Albrecht Schönes Schriftenverzeichnis komplettieren den Band. Inhalt: Ein Faustschlag (2007) »Ein kleines Göttinger Wäldchen wächst in Israel« (2005) »unter aller Würde der Societät« (2009) ›et verborum ordo mysterium est‹: Zum Johannesevangelium 13,33 – 14,7 (2005) Auf dass wir klug werden (2015) Schwestern, zur Sonne, zur Freiheit (2015) Harald Weinrich: Eine Reformation der Literaturwissenschaft. Zu einigen Schriften von Albrecht Schöne (1983) Ulrich Joost: Verzeichnis der Schriften von Albrecht Schöne
geb. 1925, ist mit seinen Forschungen zu den Dichtungen deutscher Pfarrerssöhne (»Säkularisation als sprachbildende Kraft«), seinen Arbeiten zur Barockliteratur, zu Lichtenbergs Konjunktiven, zu Goethes »Walpurgisnacht«, zu Goethes Briefen, der Farbenlehre und besonders zum »Faust« einem größeren Publikum bekannt. Seine Ausgabe des »Faust« setzte neue Standards der Kommentierung. Die Herausgeber Ulrich Joost, geb. 1951, ist Germanist und Lichtenberg-Forscher. Seit 2003 ist er apl. Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte und allgemeine Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt. Thedel v. Wallmoden, geb. 1958, Verleger.
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Über Literatur
Grenzverkehr Beiträge zum Werk Kurt Martis
Die Autoren dieses Bandes nähern sich Kurt Martis vielfältigem Werk und zeigen ihn als einen »poeta et pastor doctus«.
Grenzverkehr Beiträge zum Werk Kurt Martis Herausgegeben von Pierre Bühler und Andreas Mauz Kurt Marti (geb. 1921) ist ein Schweizer Pfarrer, Theologe, Lyriker sowie auch Sprachkritiker und -sammler. Sein literarisches Werk umfasst neben Gedichten auch Erzählungen und Essays. Er ist Ehrendoktor der theologischen Fakultät Bern. Darüberhinaus erhielt er unter anderem den Großen Literaturpreis der Stadt Bern und den TucholskyPreis für sein Gesamtwerk. Die Herausgeber Pierre Bühler, geb. 1950 war bis 2015 Ordinarius für Systematische Theologie, insbesondere Hermeneutik und Fundamentaltheologie, an der Theologischen Fakultät Zürich. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören u. a. das Gespräch der Theologie mit der Philosophie und den Naturwissenschaften, das Verhältnis von Text und Bild und die Beziehungen von Theologie und Literatur. Andreas Mauz, geb. 1973, Literaturwissenschaftler und Theologe, ist Oberassistent am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie der Theologischen Fakultät Zürich und CoLeiter der Sommerakademie des Schweizerischen Literaturarchivs, Bern. Zu seinen Arbeitsgebieten gehört schwerpunktmäßig das Verhältnis von Theologie und Literaturwissenschaft.
ca. 304 S., ca. 10 Abb., Klappenbroschur ca. € 22,90 (D); € 23,60 (A) ISBN 978-3-8353-1822-9 auch als E-Book Mai WG 1563
Kurt Marti: ein Name, der für ein Werk ganz eigener Signatur steht, für ein Leben und Schreiben, das kaum auf eine Kurzformel zu bringen ist. Als evan gelischer Pfarrer hat Marti bibelexegetische Arbeiten und Predigten vorgelegt; zugleich ist er eine zentrale Figur der neuen Schweizer Mundartdichtung. Als an der konkreten Poesie geschulter Lyriker wird er zum Erneuerer der geist lichen Dichtung. Interessiert an der Valenz des Einzelworts betätigt sich Marti gleichermaßen als Sprachkritiker, -spieler und -sammler. Sei es in seiner Lyrik, seiner Prosa, im Tagebuch oder im Essay, immer erweist er sich als politisch und poetologisch reflektierender und Position beziehender Zeitgenosse. Der vorliegende Band exploriert Martis »Multiversum« (Elsbeth Pulver). Er situiert seine Schriften in ihren jeweiligen Kontexten und fragt danach, wie sie in die Gegenwart sprechen.
Über Literatur
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Sprechen am Rande des Schweigens Annäherungen an das Werk Peter Stamms
Sprechen am Rande des Schweigens Annäherungen an das Werk Peter Stamms
Erstmals eine umfassende Betrachtung des mehrfach preisgekrönten Schweizer Autors.
Herausgegeben von Andrea Bartl und Kathrin Wimmer unter Mitarbeit von Lisa Krämer und Lucia Stanzel Mit zwei Poetikvorlesungen von Peter Stamm Poiesis, Bd. 13. Herausgegeben von Friedhelm Marx ca. 352 S., ca. 6 Abb., brosch. ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A) ISBN 978-3-8353-1829-8 auch als E-Book Januar WG 1563 Die Herausgeberinnen
Renommierte Literaturwissenschaftler/innen beschäftigen sich mit Peter Stamms Romanen (»Agnes«, »Ungefähre Landschaft«, »An einem Tag wie diesem«, »Nacht ist der Tag«), zudem mit seinen kürzeren Erzählungen, Hör spielen sowie den Kinderbüchern. Peter Stamm eröffnet den Band mit zwei seiner Bamberger Poetikvorlesungen. In reizvollen Facetten wird so ein Gesamt bild sichtbar; es skizziert das bisherige Gesamtwerk Peter Stamms und zu gleich repräsentative Züge der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Mit Beiträgen u. a. von Peter Stamm, Ulf Abraham, Andrea Bartl, Claudia Gremler, Christof Hamann, Gudrun Heidemann, Isabel Hernández, Alexander Honold, Ján Jambor, Susanne Kaul, Friedhelm Marx, Hartmut Vollmer und Kathrin Wimmer.
Andrea Bartl, Professorin für Neuere deutsche Literatur wissenschaft an der Universität Bamberg, Vorstandsmitglied der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und der Heinrich MannGesellschaft, Mitherausgeberin des Heinrich Mann-Jahrbuchs. Veröffentlichungen u. a.: Zwischen Alptraum und Glück: Thomas Glavinics Vermessungen der Gegenwart (Mithg., 2014); Skandalautoren. Zu repräsentativen Mustern lite rarischer Provokation und Aufsehen erregender Autorinszenierungen (Mithg., 2014); Neu edition von Heinrich von Kleists sämtlichen Erzählungen (2012). Kathrin Wimmer, Studium der Germanistik, Geschichte und Katholischen Theologie an der Universität Bamberg und an der Universität Basel, Mit organisatorin der Bamberger Poetikprofessur von Peter Stamm, Dissertationsprojekt zu Peter Stamms Prosa, Publikationen zu Schweizer Gegenwartsautoren (Peter Stamm, Michael Stauffer, Peter Weber) und zu Raum- bzw. Erinnerungsdiskursen.
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Über Literatur
»Wunderliche Theologie« Konstellationen von Literatur und Religion im 20. Jahrhundert Religiöses findet in moderner literarischer Sprache eigenständige und eigenwillige Ausdrucksformen, die über das hinausgehen, was diskursive Rede begreifbar machen kann.
»Wunderliche Theologie« Konstellationen von Literatur und Religion im 20. Jahrhundert Herausgegeben von Andreas Mauz und Ulrich Weber Sommerakademie Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Bd. 5. Herausgegeben vom Schweizerischen Literaturarchiv 296 S., 8, z. T. farbige Abb., Klappenbroschur € 18,90 (D); € 19,50 (A) ISBN 978-3-8353-1830-4 auch als E-Book Januar WG 1562 Vertrieb in der Schweiz über den Chronos Verlag
Die Herausgeber Andreas Mauz, geb. 1973, Germanist und ev. Theologe, seit 2011 Oberassistent an der Theologischen Fakultät Zürich, CoOrganisator der Sommerakademie Schweizer Literatur im Centre Dürrenmatt, Neuenburg. Ulrich Weber, geb. 1961, seit 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern, Co-Organisator der Sommerakademie Schweizer Literatur im Centre Dürrenmatt, Neuenburg. Lehrbeauftragter am Institut für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Fribourg.
Die Thematik des Bandes schließt an an einen aktuellen Diskurs, der sich in den letzten Jahren in der Wissenschaft wie auch in den literarischen (Neu-) Erscheinungen um das Schlagwort des Postsäkularen formiert hat. Die Beiträ ger fragen zugleich danach, welche spezifischen Redeformen Religiöses in li terarischen Texten zwischen buddhistischer Transgression des Ichs und dada istischem Gottesgestotter findet. Im Fokus der Beiträge stehen sowohl publi zierte Texte, als auch unveröffentlichte Bestände aus den Archiven. Die Ansät ze und Perspektiven sind dabei vielfältig. Verbindendes Element sind die mehr oder minder »wunderlichen« literarischen Theologien, die in den Texten deutschsprachiger Autoren des Zwanzigsten Jahrhunderts, vornehmlich mit Bezug zur Schweiz, auszumachen sind. Mit Beiträgen von Bernd Auerochs, Christa Baumberger, Pierre Bühler, Heinrich Detering, Christoph Gellner, Thomas Hürlimann, Marcel Lepper, Sibylle Lewitscharoff, Andreas Mauz, Rudolf Probst, Peter Rusterholz, Philipp Theisohn, Magnus Wieland und Irmgard Wirtz.
Über Literatur
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Mirjam Bitter Gedächtnis und Geschlecht Darstellungen in der neueren jüdischen Literatur in Deutschland, Österreich und Italien Wie sich Geschlechternormen auf die Erinnerung und ihre Darstellung in zeitgenössischen Erzähltexten jüdischer Autorinnen und Autoren auswirken.
Mirjam Bitter Gedächtnis und Geschlecht Darstellungen in der neueren jüdischen Literatur in Deutschland, Österreich und Italien
ca. 592 S., geb., Schutzumschlag ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A) ISBN 978-3-8353-1837-3 auch als E-Book Januar WG 1562
Die Zusammenhänge zwischen Gedächtnisdarstellungen und Geschlechter normen und -bildern in der neueren jüdischen Literatur sind vielfältig: Pro zesse des Erinnerns und Vergessens werden als geschlechtertypisch insze niert; die Funktionsweisen des menschlichen Gedächtnisses werden in den Kontext von Geschlechterperformanzen gestellt; Gedächtnismetaphern sowie Sexualisierungen als Tabubruchstrategie produzieren Geschlechtercodie rungen der so dargestellten Gedächtnisse; geschlechtertypische Erfahrungen führen zu unterschiedlichen Auswirkungen der erinnernten Vergangenheit auf die Gegenwart der Figuren. Anhand eines transnationalen Textkorpus aus Romanen und Erzähltexten, die zwischen 1980 und 2014 erschienen sind und deren Autorinnen und Au toren nach 1945 geboren wurden, arbeitet Mirjam Bitter erstmals systema tisch Wechselwirkungen zwischen Gedächtnis und Geschlecht an einem konkreten Gegenstand heraus. Dabei zeigt sie durch textnahe Analysen auch mögliche Auswirkungen auf die Deutung von Vergangenheit sowie unter schiedliche Facetten der literarischen Arbeit an einem jüdischen Gedächtnis im Besonderen.
Die Autorin Mirjam Bitter, geb. 1978, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Jüdischen Museum Berlin und Literaturübersetzerin aus dem Italienischen (Nachwuchspreis zum Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis 2013). Veröffentlichungen u. a.: sprache macht geschlecht. Zu Lyrik und Essayistik von Barbara Köhler (2007).
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Über Literatur
Dichterdarsteller Fallstudien zur biographischen Legende des Autors im 20. und 21. Jahrhundert Grundlegendes zur Frage, inwieweit Schriftsteller eine Autorenperson inszenieren und wie das bei der Analyse der Werke zu berücksichtigen ist.
Dichterdarsteller Fallstudien zur biographischen Legende des Autors im 20. und 21. Jahrhundert Herausgegeben von Robert Leucht und Magnus Wieland ca. 224 S., ca. 10 Abb., brosch. ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A) ISBN 978-3-8353-1821-2 auch als E-Book Mai WG 1560
Die Herausgeber Robert Leucht, geb. 1975, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Magnus Wieland, geb. 1978, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv, Bern.
Die Frage, welche Rolle der Autor bei der Analyse literarischer Texte zu spielen hat, zählt in den Literaturwissenschaften zu den umstrittensten. Ist er als empirischer Autor in Rechnung zu stellen, oder reduziert sich sein Name auf eine bloße Autorfunktion? Im Spannungsfeld dieser wiederkehrenden Frage wird in diesem Buch ein differenziertes Verständnis vom öffentlichen Erschei nungsbild des Autors entfaltet. Methodisch orientiert sich die Disposition des Bandes an Boris Tomaševskijs Konzept der »biographischen Legende«; verstan den als eine diskursiv geschaffene Autorpersona, die zwischen medialer Öffentlichkeit und Werk vermittelt. Ein solcher Zugang erlaubt, die bio grafische Legendenbildung als eine auf das literarische Werk abgestimmte Praxis zu untersuchen, und liefert somit Ansätze, um das von der Literatur wissenschaft oftmals tabuisierte Verhältnis von Autorbiographie und Werk neu zu bewerten. Eine Einleitung der Herausgeber sowie ein Resumé etablie ren das Konzept der Autorlegende und ordnen die Einsichten der vorwiegend zum 20. Jahrhundert verfassten Einzelanalysen in die zuletzt wieder erwachte Autorschaftsdebatte ein. Mit Beiträgen zu Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Peter Handke, Hugo von Hofmannsthal, Franz Kafka, Thomas Mann und B. Traven.
Über Literatur
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Tanja van Hoorn Naturgeschichte in der ästhetischen Moderne Max Ernst, Ernst Jünger, Ror Wolf, W. G. Sebald Tanja van Hoorn zeigt, wie die traditionelle Naturgeschichte in avantgardistischen und provokanten Werken der ästhetischen Moderne inhaltlich zitiert und formal fruchtbar gemacht wird.
Tanja van Hoorn Naturgeschichte in der ästhetischen Moderne Max Ernst, Ernst Jünger, Ror Wolf, W. G. Sebald
ca. 465 S., ca. 34 Abb., geb., Schutzumschlag ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A) ISBN 978-3-8353-1801-4 auch als E-Book Februar WG 1562
Mit ihrer Studie begibt sich Tanja van Hoorn in den Interaktionsraum von naturkundlichem Wissen und literarisch-ästhetischen Werken. Als Kontrapunkt zu einer wissenschaftlichen Marginalisierung naturge schichtlicher Praktiken durch die Experimental- und Biowissenschaften – von Wolf Lepenies in den 1970er Jahren prominent auf das Schlagwort vom Ende der Naturgeschichte gebracht – erfährt die historia naturalis in der ästhe tischen Moderne eine Aufwertung. Dies wird exemplarisch anhand von vier Werkanalysen gezeigt: Unter schieden wird die surrealistische Naturgeschichte Max Ernsts (Histoire Naturelle, 1926) von der magischen Naturgeschichte Ernst Jüngers (Auf den Marmorklippen, 1939 und Subtile Jagden, 1967), der experimentellen Natur geschichte Ror Wolfs (Fortsetzung des Berichts, 1964) und der fragmentierten Naturgeschichte W. G. Sebalds (Die Ringe des Saturn, 1995). Die vier Zugriffe stimmen darin überein, dass sie die künstlerisch zu bearbeitenden Dinge mit dem ästhetisch gewendeten Verfahren der Natur geschichte aus den üblichen Zusammenhängen nehmen und still stellen. Durch diesen Bezug hat in der ästhetischen Moderne die Naturgeschichte damit den ›Kampf ums Dasein‹ keineswegs verloren.
Die Autorin Tanja van Hoorn, geb. 1969, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hannover. Forschungsschwerpunkte: Anthropologie der Aufklärung, Naturkunde und Literatur, W. G. Sebald, Gottfried Benn, Lexikon und Literatur, Zeit im deutschsprachigen Gegenwartsroman. Veröffentlichungen u. a.: Zeit, Stillstellung und Geschichte im deutschsprachigen Gegenwartsroman (Hg., im Erscheinen); Naturkunde im Wochentakt. Zeitschriftenwissen der Aufklärung (Hg. zus. mit Alexander Košenina, 2014).
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Über Literatur
Christian Kiening Literarische Schöpfung im Mittelalter
Ein faszinierender Blick auf den literarischen Umgang mit Schöpfungsfragen im Mittel alter.
Christian Kiening Literarische Schöpfung im Mittelalter
224 S., 7 Abb., geb., Schutzumschlag € 19,90 (D); € 20,50 (A) ISBN 978-3-8353-1786-4 auch als E-Book Sofort lieferbar WG 1523
Der Autor Christian Kiening, geb. 1962, seit 2000 Ordinarius für Ältere deutsche Literaturwissenschaft in Zürich. Gastprofessuren in Berkeley, São Paulo und Chicago. Direktor des Nationalen Forschungsschwerpunkts Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen. Mitherausgeber der Deutschen Vierteljahrs schrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. Veröffentlichungen u. a.: Mystische Bücher (2011, 2015); Das Mittelalter der Moderne (2014); Urszenen des Medialen (gem. mit Ulrich Johannes Beil, 2012); Unheilige Familien (2009); Das wilde Subjekt (2006).
Stand die Idee menschlichen Schöpfertums im Mittelalter tatsächlich, wie Hans Blumenberg meinte, unter dem Verdikt einer Theologie, die streng zwi schen göttlicher Schöpfermacht und menschlicher Nachahmungsfähigkeit unterschied? Oder gab es Spielräume für kreationistische Eigendynamiken? Christian Kiening geht diesen Fragen im Blick auf spezifisch prägnante Kon stellationen nach. Herausgegriffen werden Texte des 12. bis 15. Jahrhunderts, die sich auf die Erschaffung der Welt beziehen und die Idee der creatio poie tisch oder aisthetisch umsetzen – zum Beispiel, indem das Verhältnis zwi schen dem Schöpfungsakt bzw. -bericht und dem Werk in den Fokus rückt. An kosmologisch-theologischen Traktaten, historiographisch-chronikalischen Werken und liedhaft-spekulativen Formexperimenten wird sichtbar, wie das Schöpfungsthema zum Antriebsmoment poetisch-intellektuellen Tuns wird: Sich abarbeitend an einem scheinbar übermächtigen Vorbild setzen sich die Autoren mit der scheinbaren Ohnmacht des Menschen angesichts des Gött lichen auseinander und erzeugen daraus Gefüge eigener Mächtigkeit. Das wirft ein Licht auch auf die vermeintliche Entdeckung autonomen litera rischen Schöpfertums in der frühen Neuzeit.
Über Literatur
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Geistesgegenwärtig Johann-Heinrich-Merck-Preis und Sigmund-Freud-Preis 1964 – 2014: Szenen einer deutschen Kulturgeschichte
Geistesgegenwärtig Johann-Heinrich-Merck-Preis und Sigmund-Freud-Preis 1964 –2014: Szenen einer deutschen Kulturgeschichte Herausgegeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Mit einem Essay von Helmut Böttiger und einer Photoserie von Isolde Ohlbaum 176 S., 86 farbige Abb., Klappenbroschur, 17 × 24 cm € 19,– (D); € 19,60 (A) ISBN 978-3-8353-1775-8 Sofort lieferbar WG 1559
Seit 1964 vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung jährlich den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay und den Sigmund Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Zu den Ausgezeichneten gehören Hannah Arendt und Hans Keilson ebenso wie Ivan Nagel und Hans Blumenberg. Die bislang über hundert Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren unterschiedlichen Arbeiten, die Entscheidungsprozesse der Jury sowie die öffentlichen Debatten über manche ihrer Entscheidungen – auch im Zu sammenspiel mit dem Georg-Büchner-Preis – : All das fügt sich zu Szenen einer deutschen Kulturgeschichte der letzten fünf Jahrzehnte. Ein Essay von Helmut Böttiger erzählt die Geschichte der beiden Preise und zugleich eine Kulturgeschichte der Bundesrepublik, ihm zur Seite stehen zahlreiche Dokumente und Bilder, eine Photoserie von Isolde Ohlbaum und eine Übersicht zu allen Ausgezeichneten.
Die Geschichte zweier Literaturpreise als Spiegel des intellektuellen Lebens.
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
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Periodica
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Preise 2015
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Jahrbuch 2015
Laudationes und Dankreden
Herausgegeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Herausgegeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ca. 104 S., engl. brosch. ca. € 9,– (D); € 9,30 (A) ISBN 978-3-8353-1724-6 April WG 1563
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt jedes Jahr den Johann-Heinrich-Voß-Preis, den FriedrichGundolf-Preis, den Johann-Heinrich-Merck-Preis, den SigmundFreud-Preis und den Georg-Büchner-Preis. Dieser Band ver sammelt alle 2015 gehaltenen Preisreden: die Laudationes von Felix Schneider, Klaus-Dieter Lehmann, Otto Köhler, Manfred Bierwisch, Jürgen Kaube sowie die Dankreden der Preisträge rinnen und Preisträger Anne Birkenhauer, Neil MacGregor, Gabriele Goettle, Peter Eisenberg und Rainald Goetz.
ca. 128 S., ca. 20 Abb., engl. brosch. ca. € 15,– (D); € 15,50 (A) ISBN 978-3-8353-1831-1 ISSN 0070-3923 Mai WG 1560
Das Jahrbuch dokumentiert die Aktivitäten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Jahr 2015. Zudem enthält es unter anderem das Mitgliederverzeichnis, Gedenk worte für die verstorbenen Mitglieder sowie Vorstellungs reden der neu zugewählten Mitglieder Lukas Bärfuss, Daniel Birnbaum, Susanne Lange, Ulrich Peltzer und Monika Rinck.
Periodica
Das achtzehnte Jahrhundert Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts, 40/1 Herausgegeben von Carsten Zelle ca. 144 S., brosch. ca. € 17,– (D); € 17,50 (A) ISBN 978-3-8353-1802-1 ISSN 0722-740-x auch als E-Book Juni WG 1563
»Das achtzehnte Jahrhundert« wurde 1977 als Mitteilungsblatt der »Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des acht zehnten Jahrhunderts« gegründet und seit 1987 zur wissenschaftlichen Zeitschrift der deutschen Dixhuitièmisten ausgebaut.
Bayerische Akademie der Schönen Künste Jahrbuch 29/2015 Herausgegeben vom Präsidenten und vom Direktorium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München ca. 200 S., ca. 38 Abb., Klappenbroschur ca. € 16,– (D); € 16,50 (A) ISBN 978-3-8353-1857-1 ISSN 0932-0229 Mai WG 1559
Mit Beiträgen u. a. von Maria Auböck, Heinrich Detering, Hans-Martin Gauger, Walter Grasskamp, Michael Hagner, Walter Hettche, Heike Hoffmann, Edgar Krapp, Peter Latz, Kevin Perryman, Rainer Peters, Holger Pils, Hendrik Rost, Bernhard Sinkel, Karl-Heinz Stierle und Martin Vialon.
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Wallstein Verlag Frühjahr 2016
Begegnung und Erinnerung Wilhelm Lehmann und der Krieg Herausgegeben von Wolfgang Menzel Sichtbare Zeit. Journal der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft, Bd. 6/2016. Herausgegeben von der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft ca. 148 S., engl. brosch. ca. € 10,– (D); € 10,30 (A) ISBN 978-3-8353-1866-3 Mai WG 1563
Mit Beiträgen u. a. von Ann Cotten, Helmut Donat, Karl-Heinz Groth, Ina Hartwig, Günter Kunert, Wolfgang Menzel, Uwe Pörksen, Doris Runge, Jan Wagner und Hanns Zischler.
Wallstein Verlag Frühjahr 2016
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Periodica
Shmuel Refael Conceptualizing the Unconceptualized Preliminary Study on the Booklet La Vida de Adolf Hitler: El Haman Moderno, Salonica, 1933: Text and Context
English Edition with an abstract in Hebrew Search and Research. Lectures and Papers, Bd. 21. Edited by Dan Michman
Yad Vashem Studies 43.1 Edited by David Silberklang 278 S., 8 Abb., brosch. € 15,– (D); € 15,50 (A) ISBN 978-3-8353-1861-8 ISSN 0084-3296 Sofort lieferbar WG 1556
132 S., 18 Abb., brosch. € 5,– (D); € 5,20 (A) ISBN 978-3-8353-1862-5 Sofort lieferbar WG 1556
In der Reihe »Search and Research« werden Vorträge, For schungsberichte und Symposien veröffentlicht, die im Rahmen des »Yad Vashem International Institute for Holocaust Re search« entstanden sind. Darüber hinaus gibt die Reihe den im Umfeld des Instituts agierenden Wissenschaftlern eine Platt form, innovative Forschungsansätze und erste Ergebnisse zu veröffentlichen.
Eine der führenden Zeitschriften zur Holocaustforschung mit hochkarätigen Beiträgern aus aller Welt. Alle Bände sind kom plett englischsprachig. Seit 1957 widmet sich »Yad Vashem Studies« der Holo caustforschung und hat sich konstant dadurch ausgezeichnet, die führenden Forscher und Denker aus aller Welt und aus verschiedenen Disziplinen als Beiträger zu versammeln. Viele Denkanstöße und wegweisende Thesen nahmen hier ihren Anfang. Bis 2007 erschien die Zeitschrift in Israel jährlich, seitdem halbjährlich.
Literatur bei Wallstein: Kai Weyand Applaus für Bronikowski Roman
Lukas Bärfuss Stil und Moral Essays
188 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1604-1 4. Auflage
235 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1679-9 5. Auflage
Ralph Dutli Die Liebenden von Mantua Roman
Anna Baar Die Farbe des Granatapfels Roman
276 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1683-6 2. Auflage
320 S., geb., Schutzumschlag 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1765-9 3. Auflage
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Ihre Favoriten 2015
Lyrik von Jetzt 3 Babelsprech Hg. von Max Czollek, Michael Fehr und Robert Prosser 360 S., 13 Abb., Klappenbroschur 19,90 € (D); 20,50 € (A) ISBN 978-3-8353-1739-0
Bayern Thomas Romberger c /o Vertreterbüro Würzburg Huebergasse 1 D-97070 Würzburg Tel: (09 31) 1 74 05 Fax: (09 31) 1 74 10 romberger @vertreterbuero-wuerzburg.de Berlin,Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern Peter Wolf Jastrow c/o Verlagsvertretungen Jastrow + Seifert + Reuter Cotheniusstraße 4 D-10407 Berlin Tel: (0 30) 44 73 21 80 Fax: (0 30) 44 73 21 81 service@buchart.org Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein Torsten Hornbostel Michaela Wagner Winsener Straße23 D-29614 Soltau Tel: (05191) 606665 Fax: (05191) 606669 Hornbostel-Verlagsvertretungen @t-online.de Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Luxemburg Raphael Pfaff An den Drei Hohen 51 D-60435 Frankfurt / M. Tel: (0 69) 54 89 03 66 Fax: (0 69) 54 90 24 raphael.pfaff@web.de
Christine Lavant Zu Lebzeiten veröffentlichte Erzählungen Hg. von Klaus Amann und Brigitte Strasser. 800 S., geb., Schutzumschlag 38,80 € (D); 39,90 € (A) ISBN 978-3-8353-1392-7
Nordrhein-Westfalen Karl Halfpap Postfach 300513 D-50775 Köln Tel: (02 21) 9 23 15 94 Fax: (02 21) 9 23 15 95 halfpap.verlagsvertretung @t-online.de Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen Petra Gläß Staupitzstraße12 D-04668 Grimma Tel: (03 43 86) 4 19 21 Fax: (03 43 86) 4 19 21 petra.glaess@pctel-mtl.de Schweiz: Graf Verlagsvertretungen GmbH Sebastian Graf Uetlibergstraße 84 CH-8045 Zürich Tel: (0 44) 4 63 42 28 Fax: (0 44) 4 50 11 55 sgraf@swissonline.ch Österreich: Helga Schuster Verlagsvertretungen Stutterheimstraße 16–18 Stiege 2 / OG 5 A-1150 Wien Tel: (06 76) 5 29 16 39 Fax: (06 76) 5 29 16 39 helga.b.schuster@gmail.com
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»Nach der Lektüre der beiden über 1000 Seiten umfassenden Bände steht das Staunen. Was für ein Mann! Was für ein Leben! Spannend wie ein Abenteuerroman!« Rüdiger Heimlich, Kölner Stadt-Anzeiger
Hanjo Kesting Große Romane der Weltliteratur Erfahren, woher wir kommen
Carl Schurz Lebenserinnerungen Mit einem Essay von Uwe Timm
1308 S., geb., 3 Bde. im Schmuckschuber 39,90 € (D); 41,10 € (A) ISBN 978-3-8353-1760-4
Hg. von Daniel Göske Eine gemeinsame Veröffentlichung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung 1276 S., Leinen, Lesebändchen, 2 Bde. in einer Schmuckhülse 39,– € (D); 40,10 € (A) ISBN 978-3-8353-1582-2