Die 37. Duisburger Filmwoche - IM BILDE 18:18 im Interview mit Werner Ružička - Leiter der Duisburger Filmwoche seit 1985
Lefti: 18:18 in Duisburg. Zu Gast ist heute Werner Ružička.
Werner: Guten Tag, danke für die Einladung. Lefti: Danke, dass du dir Zeit nimmst, jetzt während der Filmwoche ein bisschen mit uns zu quatschen. Das Festival läuft und neigt sich langsam dem Ende zu. Was sagst du zu diesem Jahr, wie sind deine Eindrücke, wie ist die Entwicklung?
W: Also zum einen sind wir wieder jünger geworden. Jünger geworden im Alter der Autorinnen und Autoren, jünger geworden beim Zuschauer, jünger und frischer bei den Themen. Man kann sagen die Themenvielfalt dieses Jahr ist erfreulich und unglaublich in ihrer Bandbreite. Durch erste äußere Faktoren kann man schon von Erfolg sprechen, das sind so Sachen wie, die Kinos sind voll, schon morgens um 10 Uhr. Das ist zum Teil wirklich hart, wenn die Zuschauer z.B. aus Köln oder Dortmund anreisen. Das Niveau der Diskussionen ist ziemlich gut. Ebenfalls ist ein äußerer Faktor, wie viele Leute vom Kinosaal zur Diskussion gehen. Die Diskussionen finden getrennt vom Kinosaal statt, denn ich denke ein Raum in dem man den Film gesehen hat, ist nicht der optimale Raum um zu reden. Man braucht eine bestimmte räumliche Distanz, eine andere Orientierung und man braucht einen bestimmten kleinen Moment, einen kurzen Weg, um sich zu sammeln. Die Quote der Leute die im Kino waren und zur Diskussion gehen ist sehr hoch, 70-80 % ist wahnsinnig viel. Manche sagen, ja es kommen viele zum diskutieren, aber es reden nur wenige. Das stimmt, aber man kann es gut begründen. Nicht alle Leute haben das Talent und die Bereitschaft oder sind nicht fähig so schnell nach einem Film auch über ihn zu reden. Manche möchten auch nicht unbedingt öffentlich reden oder haben einfach noch keinen guten Gedanken. Eine andere Sache ist, dass es manchen Leuten genügt einfach nur intelligent zuzuhören, seine Meinung bestätigt zu bekommen, zu revidieren