TITELTHEMA 8 o Mari Fitze reiter
ÄGYPTISCHE TIERKULTE TIERKULTE IM PHARAONISCHEN ÄGYPTEN − LEBENDIGE GÖT TER UND SAKRALE GEGENSTÄNDE Warum wurden Millionen von toten Tieren mit einem Aufwand bestattet, der an den des Baus der Pyramiden heranreicht?
12 o E a La ge-Athi odorou
HERRIN DES HIMMELS − AUGE DES RE. DER KULT DER HEILIGEN KAT)EN IN BUBASTIS Wie kaum ein anderes Tier ist die «heilige Katze» in der nachantiken Zeit zur SymbolfigurderaltägyptischenReligiongeworden.DieseVorstellungwirdanhand deraltägyptischenQuellengeprüft.
18 o Méla ie Floss a
-S ḧtze
KLEINE GÖT TER − GROSSE GÖT TER? WIE DER TIERKULT DEN ALLTAG IN TUNA EL-GEBEL PRÄGTE
NebenderunterirdischenTiernekropoleermöglichenerstmalsAusgrabungen anWohn-undArbeitsgebäudeneinendetailliertenEinblickindieOrganisationeines Tierkultes.
25 o Mariola Hepa, Wolfga g M̈ller u d Ursula R. Mutze
30 o Paul T. Ni holso
NEUENTDECKUNG IN ASSUAN − EIN UNGEWÖHNLICHER TIERFRIEDHOF
DasgutstratifizierteKnochenmaterialbildetdieGrundlageeinerumfassendeninterdisziplinärenUntersuchungdiesesaußergewöhnlichenFundplatzes.
FALKEN, IBISSE UND PAVIANE − DIE NEKROPOLE HEILIGER TIERE IN NORD-SAQQARA
DerbritischeÄgyptologeW.B.Emerybeganninden 96 erJahrendiespektakulären Grabungen,diebisheutefortgesetztwerden.
Fotos: o e : Werkrau ei es Balsa ierers i Tu a el-Ge el Foto: akg-i ages / Fra çois Gué et ; re hts: Ar häologe gra e die gut erhalte e Caisso s i Hafe o Le haio aus Foto: Vassilis Tsiairis / © LHP .
THEMENPANORAMA LECHAION − FÜNF JAHRE HAFENFORSCHUNG UND UNTERWASSERARCHÄOLOGIE
39 o Ayli G̈ gör u d Bjør Lo é
DänischeundgriechischeArchäologenhabenamHaupthafendesantikenKorinth erstaunlicheFundegemacht,diediekomplexeAnlageverständlichmachen.
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG UND MATERIELLE KULTUR IM CHRISTLICH GEPRÄGTEN GALILÄA DER SPÄTANTIKE − EIN FORSCHUNGSBERICHT
45 o Morde hai A ia
u d Jako Ashke azi
DurchdasForschungsprojektderAutorenistesu.a.erstmalsmöglichdiewirtschaftlicheInfrastrukturvonDörfernundangrenzendenKlösterneinzuschätzen.
VON KANÄLEN, BECKEN UND WASSERHEBESYSTEMEN − ASPEKTE DER BEWÄSSERUNGSGESCHICHTE MIT EINEM SCHWERPUNKT IN SPANIEN
52 o Jo as Berki g, A ete S ho erg, Sarah Ißelhorst u d Brigita S ḧt
Indentrockenenbissemi-trockenenRäumenderfrühenHochkulturenentwickelten sichdieGrundlagenderkünstlichenBewässerung.
DAS HEILIGTUM DER ARTEMIS SOTEIRA − EIN NEUER BLICK AUF SCHEINBAR ALTBEKANNTES IM ATHENER KERAMEIKOS
59 o Co sta ze Gra l
VonAusgrabungsstätten,diebereitsseitüber Jahrenerforschtwerden,erwartet mankeinespannendenNeuentdeckungen?Weitgefehlt.
FAST AM ENDE DER WELT: EIN BESUCH IN SONGO MNARA − ARCHÄOLOGIE AN DER KÜSTE DES INDISCHEN O)EANS
68 o R̈diger Vierhaus
EininterdisziplinäresForschungsprojektinOstafrikahatdasWissenüberSongo MnaraumwichtigeAspekteerweitertundneueErkenntnissezurGeschichtederRegion geliefert.
N E U ES AU S D E R VO RS TA DT − A K T U E L L E F O RS C H U N G S E RG E B N I S S E AUS DER GRIECHISCHEN SCHWAR)MEERKOLONIE OLBIA PONTIKE
DankmodernergeophysikalischerMessverfahrenundbewährterarchäologischerFeldforschungenkönnenkonkreteFragenzurVorstadtbeantwortetwerden.
75 o Jo he For asier, Alla V. Bujski h u d Aleksa dr G. Kuz’ išče
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TIERKULTE IM PHARAONISCHEN ÄGYPTEN Lebendige Götter und sakrale Gegenstände Tie e a zu ete ie Göte – Spöte ie Ju e al u d De ke ie Goethe si d si h ei ig: I äg pis he Tie kult a ifesie t si h, as a eligiöse E tgleisu g u de k a ist. A e au etete eite Be ölke u gss hi hte i Äg pte le e de Tie e a ? Wa u pla te E h ato i A a a de M e is-Sie ei e heilige Stall zu e i hte ? Wa u u de Millio e o tote Tie e it ei e Auf a d estatet, de a de des Baus de P a ide he a ei ht?
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E
in heiliges Tier gehörte in pharaonischer Zeit zu jedem größeren Tempel. Seit dem Alten Reich ist belegt, dass an Kultplätzen lebende Stiere gehalten wurden. Der bekannteste dieser Stiere ist der Apis von Memphis, der bereits im frühzeitlichen Königskult eine Rolle spielte. Im Gegensatz etwa zum Nilpferd, das der König tötet, tritt der Apis als ein Wesen auf, mit oder vor dem der König
Kulthandlungen ausübte Abb. a.b . Aber auch an anderen Tempeln gehörten Stiere zum Inventar. Eine Liste aus dem Sonnenheiligtum des Niuserre zeigt solche Stiere zusammen mit weiteren sakralen Objekten Abb. . Doch erst ab der Regierung Amenophis’ III. ca. – v. Chr. wird die große Bedeutung dieser Tempeltiere auch archäologisch eindrücklich sichtbar. Beginnend mit seiner Herrschaft werden dem Apis in Saqqara monumentale Grä-
Abb. 1 Widdermumien in der Nekropole von Qarat el-Muzawwaqa, Oase Dachla.
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ber errichtet, in der Spätzeit dann auch für deren Mütter Abb. . Für den Mnevis-Stier des Sonnentempels von Heliopolis sind Monumentalgräber aus dem Neuen Reich bekannt. Für diesen Stier plante Echnaton in seiner neuen Hauptstadt bei Tell el-Amarna einen Friedhof anzulegen, von dem aber keine Spuren erhalten sind. Gräber des in der Thebais verehrten Buchis-Stieres und seiner Mütter sind ab dem 4. Jh. v. Chr. in Armant belegt.
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Weite e Tie e i
Te pel
Neben diesen drei «großen» Stieren ist auch die Haltung von anderen Tieren im Tempelbereich gesichert. In Al-Mahamid Qibly fand man in einem Sobek-Tempel einen unterirdischen Raum, in dem Krokodile gehalten wurden. In Mendes im Delta wurden ein als «Bock, Herr von Mendes» bezeichneter Widder gehalten und in einem monumentalen Kollektivgrab bestattet. Auch am Tempel des Chnum auf Elephantine befand sich eine solche Widdernekropole. In den Katakomben von Tuna elGebel und Saqqara fanden sich neben den Massenbestattungen auch solche von Einzeltieren Paviane und )bisse aus dem Tempelbereich. Hinweise auf die Existenz eines heiligen Falken gibt es aus Edfu, Philae und Athribis. In Tell el-Moqdam lebten Löwen am Tempel des Gottes Mahes. Diese an den Tempeln gehaltenen Tiere mussten entweder importiert werden oder man wählte sie aus einheimischen Herden nach bestimmten Kriterien wie Farbe, Fellzeichnung und auch Merkmalen der Zunge aus. War das Tier gefunden, wurde es mit einem aufwändigen Ritual in sein Amt eingeführt. Informationen über die Haltung von Tieren am Tempel liefert das Buch vom Tempel, eine Schrift, die als Handbuch alle wesentlichen Funktionsbereiche eines idealen Tempels beschreibt. Der Text bezeugt, dass ein Tempeltier zwingender Bestandteil eines Tempels war, und macht genaue Angaben über dessen Stall und die Aufgaben der betreuenden Priester. Welche Rolle jedoch die Tempeltiere im Kult spielten, ist noch weitgehend unklar. Möglich ist, dass sie zu Orakelzwecken herangezogen wurden. Vor allem aber war die Anwesenheit eines lebenden Kultobjektes Bestandteil eines funktionierenden Tempels, so wie auch andere heilige Objekte die besondere Macht des Kultplatzes ausmachten. Neben der feierlichen Einsetzung der lebenden Tiere scheint deren Bestat-
Abb. a.b a Pharao Den kämpft mit dem Nilpferd; b Pharao Den läuft mit dem Apis-Stier und vor einem heiligen Pavian, Siegelabrollungen (um v. Chr. .
a
b
Abb. 3 Listenartige Darstellung von heiligen Gegenständen aus der Sed-Festdarstellung im Sonnenheiligtum des Niuserre in Abusir. Neben Kultgegenständen wird in jeder Spalte ein heiliger Stier gezeigt (um 2350 v. Chr. .
Abb. 4 Bestattungsplatz der Apis-Stiere in Saqqara, das sog. Serapäum. Grundriss des unterirdischen Gangsystems mit den Kammern für die Bestattungen.
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TIERKULTE IM PHARAONISCHEN ÄGYPTEN – Le e dige Göte u d sak ale Gege stä de
tung von äußerster Wichtigkeit gewesen zu sein. Die Begräbnisfeierlichkeiten der großen Stiere wurden wenigstens nominell vom König geleitet und die Tiere wie Menschen mumifiziert. Sowohl im Buch vom Tempel als auch in Papyrus Vind. 3873 wird das entsprechende Ritual beschrieben.
Masse estatu gsplätze o Tie e u d Tie teile Auch wenn die Mumifizierung und Bestattung der Tempeltiere mit großem Aufwand betrieben wurde, so stehen diese in keinem Verhältnis zur Menge der Tiere, die in den Massenbestattungsplätzen der Spätzeit abgelegt wurden. Dieses Phänomen ist mit der Haltung von Tempeltieren nur mittelbar verbunden. Während das Tempeltier ein lebendes Teil des Tempelinventars war, ging es in den Massenablagen darum, die Potenzen von toten Tierkörpern für religiöse Praktiken zu nutzen. Tierkadaver, in manchen Fällen auch nur Teile davon, spielten in magischen Praktiken seit früher Zeit ein große Rolle. Aus dem Alten Reich ist ein Depot aus Tierresten vom Friedhof in Saqqara bekannt, das wohl in Zusammenhang mit der Friedhofsmagie steht. )n Qau in Mittelägypten wurden im Neuen Reich fossile Nilpferdknochen in einem Grab
aus der 2. Dynastie deponiert. So verschieden diese Ablagen sind, so kann man darin doch bereits Vorformen der späteren Praxis sehen, Tiere und Tierüberreste auf speziellen Friedhöfen zu deponieren. Solche Tierfriedhöfe sind nach derzeitigem Kenntnisstand seit der ./ . Dynastie ca. v. Chr. systematisch in ganz Ägypten angelegt worden. )n vielen Fällen stehen sie in Zusammenhang mit den Bestattungsplätzen der Tempeltiere. An diesen Plätzen wurden vor allem in Ägypten heimische Tierarten abgelegt. In Saqqara gab es neben dem Bestattungsplatz für die Apis-Stiere und deren Mütter unterirdische Bestattungskatakomben für Affen, Falken, Ibisse, Katzen und Schakale. Die Ibiskatakomben von Tuna el-Gebel standen in Beziehung zum Thot-Tempel von Hermopolis. Wie in Saqqara auch, wurden hier mehrere Tiere gewöhnlich in Tongefäße verpackt und bis an die Decke der einzelnen Kammern gestapelt Abb. . Vergleichbare Tierfriedhöfe sind in ganz Ägypten bekannt vgl. Abb. . Neben dem Typ des Katakomben-Friedhofes gab es auch die Deponierung der Tierleichen in Gruben oder die Ablage in älteren Grabanlagen. Die Liste der so deponierten Tiere ist lang: Neben Ibissen, Katzen, Schakalen und Falken sind Antilopen, Schafe, KroAbb. 5 Verschiedene Formen von Vogelmumien und Mumienbündeln aus dem Ablageplatz von Tuna elGebel. Die Töpfe und Bündel enthalten in der Regel Reste von mehreren Tieren und weitere Substanzen, die in Beziehung zu diesen stehen (Nester, Eier, Kot um v. Chr. .
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kodile, Affen, Spitzmäuse, Eidechsen, )chneumons, Schlangen, Fische und Käfer in großer Zahl beigesetzt worden. Doch wurden nicht nur vollständige Tiere mumifiziert und abgelegt, sondern auch einzelne Körperteile, Federn, Eier und Nester. Für den Katzenfriedhof von Saqqara wird geschätzt, dass ca. % aller hier abgelegten Mumien nicht mit Katzenleichen, sondern mit Substanzen gefüllt sind. Diese Beobachtung hat dazu geführt, in solchen Mumien einen billigen Ersatz zu sehen, mit denen die Priester die Gläubigen betrogen hätten. Inzwischen setzt sich jedoch die Ansicht durch, dass diese Objekte Materialien enthalten, die in Beziehung zu den Tieren stehen und ebenso machtgeladen waren, wie es die Tierkörper sind. In ptolemäischer Zeit ist die Existenz von Aufzuchtstätten in der Nähe der Tierfriedhöfe belegt, an denen die Tiere für die Ablage in der Nekropole gezüchtet wurden. Mehrfach bestätigt ist der Befund, dass Tiere vor der Mumifizierung getötet wurden, d. h. in dem Moment, in dem man das entsprechende Material an Tierkadavern brauchte, um die heiligen Bündel herzustellen.
Theologie de Tie kulte Es ist nach wie vor problematisch, die religiösen Praktiken an und mit Tieren befriedigend zu deuten; dies auch deshalb, weil die Beurteilung stark von der ablehnenden Haltung beeinflusst ist, die von griechischen und römischen Autoren der Antike eingenommen wurde. Dem Apis zu opfern soll Augustus mit den Worten abgelehnt haben, dass er Göttern opfere, aber nicht Ochsen. Ein lebendes Tier als etwas Göttliches zu sehen, widerstrebte dem Kaiser. Eine für die Deutung aus ägyptischer Perspektive wichtige Textquelle sind die Handbücher der spätzeitlichen Tempelbibliotheken Abb. . Diesen zufolge gehören bestimmte Tiere zum sakralen Inventar jeder Region
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Ägyptens, wie dessen heilige Stätten, Pflanzen, Mythen und Kultplätze auch. Dabei wird das Tier aber nicht etwa einfach als die lebende Form der Gottheit des Tempels aufgefasst, sondern es erscheint als Teil einer geheiligten Landschaft aus belebter und unbelebter Materie. Die am Tempel gehaltenen Einzeltiere waren also nicht Verkörperungen des jeweiligen Tempelgottes, sondern werden in den Texten als «Seele» einer meist solaren Gottheit Re, Atum oder als «(erold» des Ptah angesprochen; beides auch dann, wenn der Lokalgott ein ganz anderer ist. Theologisch anspruchsvolle Texte verfeinern das Vokabular, über das die Assoziierung von Gottheit und belebter Erscheinung ausgedrückt wird. Papyrus Jumilhac, der aus der Region eines von den Griechen «Hundestadt» Kynopolis genannten Ortes stammt, spricht von «Formen», wenn er verschiedene hundeartige Tiere meint, in denen das mythische Cheseded-Tier Gestalt gewinnt und von «Manifestationen», wenn die darin wirksame sakrale Entität Anubis, Osiris usw. angesprochen ist. Das Buch vom Tempel macht deutlich, dass man die lebenden Tiere ebenso wie die mumifizierten Tierkörper als Netscher ansah, ein Wort, das ganz allgemein auch «Gott» bedeutet. Übersetzen wir es mit «Fetisch», dann können wir die Funktion von Tiermumien vielleicht besser verstehen: Es sind machtvolle Sakralgegenstände, mit denen die Wirksamkeit eines heiligen Platzes potenziert wird.
Tie kulte u d Gesells hat Vor allem aus der Ptolemäerzeit sind Quellen erhalten, die neben der theologischen Dimension auch die soziale Bedeutung der Tierkulte beschreiben. Insbesondere für das Verständnis der Vorgänge rund um die Tiernekropolen sind diese Befunde wichtig. So sind Akten von Kultorganisationen erhalten, die mit der Mumifizierung und
Abb. Fragment einer Liste von «materia sacra» Papyrus Tanis . Neben Lokalitäten, Gegenständen, bestimmten Substanzen und Götterbezeichnungen erscheinen auch Pflanzen sowie ganz unten verschiedene Tiere, darunter ganz rechts der «lebende Bock» von Mendes sowie der Buchis-, Mnevis- und Apis-Stier je auf einer Standarte um n. Chr. .
Bestattung heiliger Tiere befasst waren. Demnach gelangte die Masse an Tiermumien nicht, wie häufig vermutet, als individuelle Votive in die Katakomben, sondern wurden von Kultgemeinden hergestellt und deponiert. Nur Mitglieder dieser Kultgemeinden zogen die entsprechenden Tiere auf und fertigten aus ihnen die Tierbündel, mit denen der eigene Kultplatz offenbar in besonderem Maße geheiligt wurde. Die Mitgliedschaft in den Kultgemeinden hatte identitätsstiftenden Charakter, der den Mitgliedern sozialen Halt und spirituelle Orientierung gab. Die Tierkulte blieben auch in ptolemäischer und römischer Zeit ein bestimmendes Element der ägyptischen Religiosität. Nicht zuletzt übernahm Serapis – der neue Gott der Ptolemäer – etliche Aspekte des Osiris-Apis und mit diesem auch den am Tempel gehaltenen lebendigen Stier. Noch unter Kaiser Julian Apostata wird der Apis erwähnt und die letzte Grabstele eines Buchisstieres aus Armant datiert nach Diokletian. Dass das lebende Tempeltier als ein charakteristisches Element der alten pharaonischen Religion empfunden wurde, zeigt auch die Legende von der Bekehrung der Bewohner von Philae: 11 ANTIKE WELT 2/18
Als es Apa Makedonius durch eine List gelingt, den heiligen Falken zu töten, tritt dessen Priester mit seinen Söhnen, ihres lebendigen Gottes beraubt, zum Christentum über.
Adresse des Autors D . Ma i Fitze eite No e tst aße DMü ste Bildnachweis: A . : Roge Li hte e g / akg-i ages; : a h P. Kaplo , Die I s h ite de äg pis he F ühzeit III , Taf. , ig. ; Taf. , ig. ; : a h F. W. o Bissi g / H. Kees, Das Re-Heiligtu des Kö igs Ne-Wose -Re Rathu es II B. ; : a h B. Po te / R. L. B. Moss / J. Málek, Topog aphi al Bi liog aphie of A ie t Eg pie Hie ogl phi Te ts, Reliefs, a d Pai i gs III. pl. LXVIII.B; : a h F. Stei a , Tu a el Ge el – Die To gefäße, i : M. Fitze eite H sg. , Tie kulte i pha ao is he Äg pte u d i Kultu e glei h , A . ; : a h W.M.F. Pet ie, The Geog aphi al Pap us pl. X. Literatur M. FIT)ENREITER, Tie kulte i .
pha ao is he Äg pte
S. IKRAM H sg. , Di i e C eatu es. A i al Mu ies i A ie t Eg pt, Kai o / Ne Yo k: The A e i a U i e sit i Cai o P ess – . D. KESSLER, Die heilige Tie e u d de Kö ig, Teil I: Beit äge zu O ga isaio , Kult u d Theologie de spätzeitli he Tie f iedhöfe, ÄAT . K. A. D. SMELIK / E. A. HEMELRIJK, «Who k o s hat o ste s de e ted Eg pt o ships?» Opi io s o Eg pia a i al o ship i A i uit as pa t of the a ie t Co epio of Eg pt, i : Wolfga g Haase H sg. , Aufsieg u d Niede ga g de ö is he Welt ANRW . Teil II: P i ipat, Bd. : Religio , . Teil a d – . P. VERNUS / J. YOYOTTE, Besiai e des pha ao s
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