Paerli Kundenmagazin 1892 4 19 A4 DE WEB

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1892 Das Magazin für Gebäudetechnik der Pärli AG

IM TREND

MOBIL UND NOCH SCHNELLER

DIE IDEALE KOMBINATION

Wärmepumpen-Boiler

Der Pärli 24-Stunden-Service

Photovoltaik mit einer Wärmepumpe

Ein neues Gebäude für den Georg Fischer Konzern Ein weiteres Grossprojekt für Pärli


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Denkanstösse Liebe Leserin, lieber Leser Mit der neuen Ausgabe unseres Magazins erhalten Sie nicht nur eine Reihe von interessanten Artikeln, sondern auch einige Denkanstösse. So erinnert unser Bericht über die Kombination von Wärmepumpen und Photovoltaik daran, dass wir unseren Kindern eine intakte Erde hinterlassen sollten. Die Sonne schickt im Jahr 1,6 Milliarden Terawattstunden Energie zur Erde. Wenn wir davon ein Zehntausendstel in Strom umwandeln könnten, wäre der Strombedarf der Erde vorerst mal gedeckt. Die Nutzung nachhaltiger Energieformen ist Teil der Vierten Industriellen Revolution, welche in allererster Linie durch Digitalisierung geprägt ist. Sie funktioniert wie ein Dominospiel: Ein Stein stösst den nächsten an. Moderne Gebäudetechnik lässt sich vom Handy aus steuern, diesem verlängerten Ich, ohne das wir uns schon gar nicht mehr aus dem Haus trauen. Mediziner diskutieren über die neue Krankheit Nomophobie: die «No-Mobile-Phone-Phobia». Die Digitalisierung durchdringt unsere private ebenso wie unsere Berufswelt. Natürlich sind auch unsere Servicemonteure längst mit Mobile und Tablet unterwegs. Als interaktive, wandelnde Werbesäulen sind sie der direkte Kontakt zu unserer Kundschaft, zu deren Vorteil perfekt vernetzt mit dem Backoffice. Und hier zeichnen sich natürlich auch Chancen ab. Denn wenn auch unsere Handwerksberufe zunehmend von der Digitalisierung geprägt sind, sind sie attraktiver für die junge Generation. Und genau da liegt für uns als Arbeitgeber eine wichtige Aufgabe: Wir müssen alles tun, um wieder mehr Lehrlinge für unsere Berufe zu begeistern – wer weiss, vielleicht ein ganzes Leben lang. Ich wünsche Ihnen viele interessante Denkanstösse

Inhalt R E P ORTAGE

Ein neues Gebäude für den Georg Fischer Konzern Reportage und Interview mit Nik Liechti

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IM TREND

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K NOW-HOW

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R E P ORTAGE

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T R E N D S U N D T I PP S

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Wärmepumpenboiler Wirtschaftliche Warmwasserversorgung

Mobil und noch schneller Der 24-Stunden-Service von Pärli

Die ideale Kombination Wärmepumpen mit Solarstrom betreiben

Wasser enthärten, warum? So wird Leitungswasser noch besser

I N T E RV I E W

«Mit so einem Unternehmen identifiziert man sich» Treue Seelen bei Pärli

René von Büren Kundendienst

IMPRESSUM Inhalte Pärli AG, Gabi Kilchenmann Konzept weiss communication + design ag Redaktion freudiger text konzept Layout und Druckvorstufe weiss communication + design ag Übersetzung Apostroph Group Korrektorat www.klippundklartext.ch Fotos Dirk Weiss, ausser anders vermerkt Druck Ediprim SA / AG

REFERENZEN Auf diese Projekte sind wir stolz.

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ER WASS EN ÄRT ENTH rteile o Alle V 12 auf S.


T H E M A D E R S E I T E | 18 9 2

Ein klares Statement Inzwischen ist es bezogen worden, das neue Gebäude der GF an der RogerFederer-Allee. Eine Parzellenfläche von 22 848 Quadratmetern, welche die GF im Baurecht von der Stadt Biel übernommen hat, bietet Platz für 450 Arbeitsplätze. Der neue Standort bündelt die Schweizer Fräs- und Laserproduktion der Division GF Machining Solutions an einem Ort.

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Foto: Digitale Massarbeit

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Die Strategie

Mit dem Neubau verfolgt GF gleich mehrere Ziele: Man will mit einer zeitgerechten Infrastruktur in attraktiven Marktsegmenten – nicht zuletzt im Bereich Industrie 4.0 – wachsen, die Produktivität, Wertschöpfung und Verfügbarkeit erhöhen und dabei den Trumpf Swiss Quality ausspielen sowie durch Kreativität und Innovation die Schaffung von Hightech-Produkten fördern. Zu diesem Zweck soll das hochmoderne Werk als attraktiver Arbeitsort die besten Ingenieurstalente anziehen. * Die Zahlen stammen aus dem GF- Geschäftsbericht 2018.

Der Spatenstich für das neue Innovations- und Produktionszentrum des Georg Fischer Konzerns fand am 8. März 2017 statt. Die Fabrik ist Teil der Division Machining Solutions. In diesem Bereich ist GF einer der weltweit führenden Anbieter von Komplettlösungen für den Werkzeug- und Formenbau sowie für die Herstellung von Präzisionsteilen. Die Division betreibt weitere Produktionsstätten in Schweden und China und betreut Kunden aus Luft- und Raumfahrt, Energieerzeugung, Automobilbau, Medizinaltechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie in über 50 Ländern. Von den CHF 4 572 Mio. Gesamtumsatz* des Unternehmens im Jahr 2018 erwirtschaftete die Division GF Machining Solutions 23 Prozent.

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Standort Schweiz

Mit dem Bau des Zentrums gibt der Konzern ein klares Statement zum Wirtschaftsstandort Schweiz und insbesondere zu unserer Region ab; er konzentriert damit die drei bisherigen Standorte in Nidau, Ipsach und Luterbach. Die Dimensionen sind eindrücklich: Gemäss Einladung zum Grand Opening beträgt die Produktions- und Montagefläche 13 000 Quadratmeter. Hinzu kommen 4 200 m2 Bürofläche. Dazu kommt ein riesiger Showroom, der von der Roger-Federer-Allee aus einsehbar ist (vgl. Interview mit dem Architekten Nik Liechti). Die gesamten Investitionskosten von GF belaufen sich auf rund 80 Mio. Franken. Unter anderem durch Wärmerückgewinnung ist das neue Werk auf minimalen Energieverbrauch ausgelegt.

Mit dem Kauf einer Mühle für die Kupferschmelzerei und die Entwicklung neuer Legierungen beginnt 1802 in Schaffhausen die Geschichte der GF. Es folgen stetiges Wachstum und erste Schritte ins Ausland, später die Übernahme verschiedener Unternehmen, so 1988 die Charmilles Technologies SA und 1996 die Agie SA. Im Jahr 2000 übernimmt GF AgieCharmilles den Produktbereich Fräsmaschinen der Mikron und stärkt damit die führende Position im Werkzeug- und Formenbau. Heute beschäftigt die GF Holding mit den drei Divisionen Casting Solutions, Piping Systems und Machining Solutions weltweit insgesamt rund 15 000 Mitarbeitende.


Foto: Celine Meyer

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behalten, in den über 4 Meter hohen Büros ebenso wie in der Montagehalle, wo es gilt, für den Produktionsprozess minimale Klimaschwankungen im Griff zu behalten. Die Produktionsstätte entspricht strengsten Energieeffizienzstandards. Durch die Wärmerückgewinnung aus dem Betriebsablauf und entsprechende Baustandards lässt sich der Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Last but not least war es uns wichtig, die Arbeiten der verschiedenen Gewerke mit den funktionalen und architektonischen Ansprüchen in Einklang zu bringen. Pärli hat hier einen wichtigen Beitrag geleistet.

«Ein gutes Raumgefühl vermitteln» GLS Architekten zeichnen verantwortlich für die Gestaltung und den Entwurf des neuen GF-Gebäudes. Im Interview erzählt Nik Liechti von den Anforderungen und von der Zusammenarbeit mit Pärli. Nik Liechti, wie sind Sie zu diesem Mandat gekommen? «Es handelte sich um ein Direktmandat. Wir waren von Anfang an im Team der Totalunternehmung HRS Real Estate dabei. Ausgewählt wurden wir sicher aufgrund unserer langjährigen Planungserfahrungen bei der Agie Charmilles und bei der Mikron in Nidau. Wir kannten die Firma und deren Bedürfnisse. Wir waren mit den Faktoren wie Bodenlasten, Schwingungsanforderungen oder Raumklima bereits vertraut. Ausserdem hatten wir mit der HRS Real Estate ein Referenzprojekt in der unmittelbaren Nachbarschaft erfolgreich realisiert: die Tissot Arena. Weitere Faktoren wie unsere Fähigkeit, auf Kundenbedürfnisse einzugehen, spielten sicher auch eine Rolle.» Wie seid ihr vorgegangen? «Wir starteten mit einem halben Jahr der Analyse der auf die Benutzer abgestimmten Produktionsprozesse. Beim Entwurf war uns wichtig, dass die zentrale Montagehalle, wir nennen sie ‹Kathedrale der Produktion›, ein gutes Raumgefühl vermittelt und

sich zur Roger-Federer-Allee orientiert. Für das Erdgeschoss haben wir deshalb raumhohe Schaufenster wie für Verkaufsgeschäfte vorgeschlagen. Das rund 180 Meter lange und 100 Meter breite Gebäude hat drei Geschosse und bietet spektakuläre Durchblicke. Im Untergeschoss sind Lager, Technikräume, Garderoben und Parkmöglichkeiten untergebracht. Ein Hochregallager erreicht vom Untergeschoss bis unter die Dachebene eine Höhe von 19 Metern. Der Kopfbau besteht wiederum aus einem dreigeschossigen Bürotrakt. Von den Meeting-Räumen aus können Besucher direkt auf die Montage und Produktion blicken.» Was waren für Sie die wichtigsten Herausforderungen? «Bei einem Industriebetrieb mit so hohen Nutzlasten ist die Tragstruktur immer ein zentrales Thema. Um die hohen Präzisionsanforderungen der Produktion einzuhalten, mussten nahezu schwingungsfreie Bodenbeläge erstellt werden. Die massiven Stahlbetondecken können einen Nutzlast von 150 kg/m2 aufnehmen. Aber auch das Raumklima mussten wir im Auge

Wie und für welche Aufgaben kam Pärli denn ins Spiel? «Die Wahl der Unternehmer wird durch die Totalunternehmung in Absprache mit der Bauherrschaft und den Planern vorgenommen. Dass Pärli für die Sanitärinstallationen ausgewählt wurde, ist sicher auf den guten Ruf bezüglich Preis und Verlässlichkeit zurückzuführen. Zudem hatten ja auch sie mit der Tissot-Arena eine hervorragende Referenz. Bei unseren eigenen Projekten ist Pärli ebenfalls immer auf der Unternehmerliste. Sowohl bei kleinen wie auch grossen Projekten machen wir bezüglich Preis-Leistung, Terminen und Qualität stets gute Erfahrungen mit ihnen. Auch auf Stufe Planung leistet Pärli gute Arbeit. Wir sind froh, wenn sie in Sachen digitaler Haustechnik dranbleiben und uns mit den neuesten Entwicklungen aufdatieren. Was mir besonders gefällt: Pärli-Mitarbeitende denken mit, übernehmen Verantwortung und respektieren bei der Umsetzung architektonische und gestalterische Anliegen. Wir können Pärli jedenfalls mit gutem Gewissen empfehlen.»

Das Unternehmen wurde 1999 gegründet und hat seither über 500 Projekte bearbeitet. Die Bauwerke zeichnen sich durch entwerferische und konstruktive Präzision, ökologisches Bewusstsein und hohe Design-Qualität aus. Nach der Swiss Tennis Academy und der Tissot-Arena ist der GF-Neubau ein weiteres Grossprojekt im Bözingenmoos-West. Nik Liechti ist seit 2011 Inhaber und Geschäftsleiter.

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1 F체r die Warmwasserspeicher sowie f체r die Installationen im Gastrobereich wurde eine Wasseraufbereitungsanlage der Firma Burkhalter eingebaut. 2 Im Untergeschoss befinden sich die Damen- und Herrengarderoben f체r das Produktionszentrum. Klare und einfache Linie mit Wandmischern und Edelstahlrinnen. 3 Ebenfalls im UG wurde die Sanit채rtechnikzentrale installiert. Zu sehen ist die ChromstahlKaltwasserverteilung mit geflanschten Abstellarmaturen sowie die Filteranlage.

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Im Trend:

WÄRMEPUMPENBOILER Mit rund drei Prozent des gesamten Verbrauchs gehört die Warmwasseraufbereitung zu den grössten Stromfressern in Schweizer Haushalten. Mit einem Wärmepumpenboiler lassen sich zwei Drittel Strom einsparen.

Die Nummer 1:

www.oekoboiler.ch Die Firma Oekoswiss Supply AG hat eine ganze Reihe von Wärmepumpen-Boilern im Angebot, die sie unter dem Markennamen «Oekoboiler» verkauft. Dabei handelt es sich um die aktuell energieeffizientesten Geräte auf dem Schweizer Markt. Der doppelwandige Edelstahl-Boiler verspricht eine Energieeinsparung von bis zu 80%. Er arbeitet sehr leise und kann das Wasser auf bis zu 70 °C erwärmen. Oekoboiler überzeugen zudem durch Ästhetik und einfachste Plug-and-Play-Montage. Fotos: Bildarchiv & oekoboiler

Bei dieser innovativen und besonders wirtschaftlichen Form der Warmwasserversorgung handelt es sich um einen Boiler mit eingebauter Wärmepumpe. Dabei wird Wärme aus der Raumluft gewonnen. So können gegen 80% der zur Warmwasseraufbereitung benötigten Energie aus der Umgebungsluft gewonnen werden. Die Wärmepumpe heizt das Wasser auf bis zu 60 Grad auf. Werden höhere Warmwassertemperaturen gewünscht, wird ein zusätzlicher Elektroeinsatz eingebaut.

Da ein WP-Boiler gleichzeitig die Umgebungsluft entfeuchtet, ist als Standort eine Waschküche oder ein Trocknungsraum besonders vorteilhaft. Geeignet sind WP-Boiler beispielsweise als Ersatz für einen Elektroboiler oder um von Etagenboilern auf eine zentrale Warmwasserversorgung zu wechseln. Besonders energieeffizient sind WP-Boiler, wenn der benötigte Strom aus einer Solaranlage stammt.

20–30% Strom

70–80% Luft

100% Warmwasser

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MOBIL UND NOCH SCHNELLER Der Pärli 24-Stunden-Service geniesst in der Region einen ausgezeichneten Ruf. Dank der Ausrüstung mit Tablets und einer leistungsfähigen Software sind die Monteure nicht nur schnell, sondern auch extrem flexibel.

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Schon von der Ausstattung der Pärli Service-Wagen zeigt sich die Kundschaft immer wieder beeindruckt. Sie beinhalten nicht nur Werkzeuge aller Art, sondern auch Verschleissteile und Ersatzmaterialien. Vor einiger Zeit ist die Ausrüstung aber um ein wichtiges Element erweitert worden: das Tablet. Dank diesem Tool wissen die Pärli-Crews über die Geschichte der Kunden-Anlagen Bescheid und können Rapporte elektronisch ins Büro übermitteln. Die entsprechende Zeitersparnis kommt letztlich der Kundschaft zugute. Zumal diese auch proaktiv auf anstehende Entkalkungen und Wartungsarbeiten aufmerksam gemacht werden kann.


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Die Software

Im Einsatz ist seit einigen Jahren die BRZ-Bausoftware. Das Informatik-Unternehmen BRZ Schweiz AG hat eine starke Verwurzelung in der Baubranche und betreut heute rund 1 500 Kunden aus allen Sprachregionen. Bei Pärli ist BRZ für die gesamte Informatik-Infrastruktur zuständig. Das Herzstück für den Einsatz bildet jedoch das Modul Projektüberwachung der BRZ-Bausoftware. Damit gehören gedruckte Projektübersichten, Archivierungen, Serviceaufträge und Rapporte der Vergangenheit an. Der Projektleiter kann jederzeit den aktuellen Stand sowie Vorgänge wie Offerten, Auftragsbestätigungen, Rechnungen oder geleistete Arbeitsstunden einer Baustelle abrufen.

Alles dabei: Die Ausstattung unserer Service-Wagen lässt sich sehen.

Auf Achse

«Seine volle Leistungsfähigkeit zeigt das Programm aber im Einsatz bei unseren Service-Monteuren», erklärt René von Büren, Leiter Kundendienst. «Die Aufträge können im Kalender der Disposition erfasst und aufs Tablet des Monteurs gesendet werden. Er verfügt über hinterlegte Preislisten der Lieferanten. Wenn der Job erledigt ist, erfasst er die Leistungen selber, kann die Arbeit vor Ort direkt vom Kunden signieren lassen, und der Auftrag wird elektronisch abgeschlossen.» Im Büro erfolgt die Auswertung per Knopfdruck und die Daten stehen für die Rechnungsstellung zur Verfügung. Papierrapporte gibt es keine mehr. Dies gilt für sämtliche Service-Dienstleistungen etwa für Boiler, Trinkwasseraufbereitungsanlagen oder Pumpen und Armaturen von Heizungsanlagen und vieles mehr. «Die Verfügbarkeit des 24-Stunden-Service wird weiter erhöht, die Disposition und andere administrative Abläufe massiv vereinfacht», sagt von Büren.

Der Kunde profitiert von einer einzigen Anlaufstelle für sämtliche Anliegen und erhält rasche, verbindliche Termine. Um die BRZ-Software optimal zu nutzen, war eine Schulung aller Beteiligten nötig. «Die Mitarbeitenden konnten sich schrittweise mit den Möglichkeiten der elektronischen Projektüberwachung befassen und setzen sie heute effizient und mit viel Freude ein», berichtet von Büren, und: «Auch das kommt letztlich unseren Kunden zugute.»

Gedrucktes gehört der Vergangenheit an: Disposition bei Pärli.

Weitere Vorteile

Neben der effizienten Disposition von Serviceaufträgen dient die Software natürlich auch dem Management von Wartungsverträgen, dem Offertwesen, der Stammdatenpflege, der Objektverwaltung, dem Beschaffungswesen sowie der Lohnbuchhaltung.

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Die ideale Kombination Am Höhenweg 5b in Biel steht seit Herbst 2018 ein Neubau mit drei grosszügigen Eigentumswohnungen. Er kombiniert Photovoltaik mit einer Wärmepumpe – eine Idee, die viele Vorzüge aufweist.

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«Viele unserer Kunden wollen weg von Öl und Gas und wählen deshalb eine Wärmepumpe», berichtet Michel Pasche. Das sei eine gute Idee, doch werde manchmal vergessen, dass eine Wärmepumpe mit Strom betrieben werden muss. Obwohl unter dem Strich weniger Energie verbraucht wird, steigt der Stromverbrauch daher an. «Aus diesem Grund ist die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage ideal, denn dann braucht man den benötigten Strom nicht vom Netz zu beziehen.» Die Kombination sei auch bei Sanierungen problemlos realisierbar und könne auch in zwei Schritten umgesetzt werden, sagt Pasche.

Ein starker Partner

Im vorliegenden Fall war die Firma EnergyOptimizer (EO+) aus Pieterlen für die Solarinstallationen zuständig. «Diese Wahl stammt vom Bauherrn, aber wir arbeiten oft mit EO+ zusammen», berichtet Pärli-GL-Mitglied Yves Schaad. Installiert wurde eine produktive Photovoltaik-Fläche von 114,5 Quadratmetern. Es sind 70 Module, die zusammen einen Jahresertrag von knapp 20 000 kWh produzieren. Ein interessantes Detail ist die Tatsache, dass diese Module je hälftig eine Ost- bzw. West-Ausrichtung aufweisen. «Das hat seinen Grund darin, dass wir so am Morgen und am Abend mehr Ausbeute


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«Das ist ein neues Denken – und es ist sehr ökologisch.» haben», erklärt Johan Pihlblad von EO+. «Das ist besser als eine reine Süd-Ausrichtung.» Ebenfalls interessant – und in unserer Region noch eher selten genutzt – sei die Einrichtung einer Eigenverbrauchsgemeinschaft. Dabei wird der von der Anlage produzierte Strom erst ins Netz gespiesen, nachdem der benötigte Anteil im Haus verbraucht worden sei, erläutert er. «Dank unserem Ordonet Computer-Modul können wir dabei genau erfassen, was produziert und was von welcher Wohnung bzw. welchem Gerät verbraucht wird. Dementsprechend präzise kann abgerechnet werden.»

App, auf der sie ebenfalls sehen, was produziert und verbraucht wird. «So haben sie beispielsweise die Option, einen Geschirrspüler oder einen stromintensiven Tumbler laufen zu lassen.» Damit sei ein Umdenken im Spiel, ergänzt Michel Pasche: «Man versucht nicht mehr, den Stromverbrauch auf Niedertarifzeiten hin zu planen, sondern nutzt die Momente von starker Sonneneinstrahlung. Das ist ein neues Denken – und es ist sehr ökologisch.»

Ökologisch umdenken

Auf Heizungsseite wurde eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert, und zwar im Split-System, bei dem ein Teil der Anlage draussen und ein Teil im Hausinnern steht. «Besonders wichtig ist dabei, dass Wärmepumpe und Solarinstallation miteinander kommunizieren», sagt Schaad. «Die Software erkennt beispielsweise tagsüber, dass die PV-Anlage gerade sehr viel Strom produziert. Aber da niemand zu Hause ist, wird wenig Strom benötigt. Also wird in diesem Moment der Warmwasserboiler aufgeheizt», erläutert er. Das geschieht automatisch. Gleichzeitig verfügen die Wohnungseigentümer aber über eine Sehr geräuscharm, sauber und vollkommen geruchsfrei.

114 Quadratmeter Photovoltaik mit Aussicht.

Komfort in jeder Hinsicht

Eine weitere Besonderheit des Neubaus ist die installierte Komfort-Lüftung. «Heutige Neubauten sind extrem dicht», erläutert Yves Schaad. «Das führt dazu, dass kaum Luftaustausch stattfindet: Es besteht die Gefahr, dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu hoch wird und sich Kondenswasser bilden kann, was im schlimmsten Fall zu Bauschäden führt. Eine Komfort-Lüftung sorgt für eine konstante Versorgung mit frischer Luft. Lüften ist grundsätzlich nicht mehr nötig, das Raumklima ist jederzeit komfortabel.» Nachdem die Anlage einen ersten Winter hinter sich hat, kann sie als Erfolg gewertet werden. «Es sind immer noch Feinjustierungen nötig», berichtet Johan Pihlblad, «aber das ist vollkommen normal, denn die optimale Arbeit einer solchen Installation ist auch abhängig vom (Strom-) Konsumverhalten der Bewohner.» www.energyoptimizer.ch

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18 9 2 | T R H EE N MD ASDUEN R DS ETIITPEP S

Tipps:

WASSER ENTHÄRTEN, WARUM? In der Schweiz kann man Wasser bedenkenlos direkt aus der Leitung trinken, das weiss jedes Kind. Warum die Installation einer Wasserenthärtungsanlage trotzdem sinnvoll sein kann, verraten wir Ihnen hier.

Obwohl entkalktes Wasser durchaus ein wenig anders schmeckt, geht es dabei nicht in erster Linie um den Trinkgenuss, sondern um die Wasser-«Härte». Das Bieler Leitungswasser schwankt zwischen 10 (weich) und 29 (ziemlich hart) französischen Härtegraden.

Vorteil weich

Aus diesem Grund leistet eine Enthärtungsanlage gute Dienste. Denn weiches Wasser hat eine Reihe von Vorteilen: – Weniger Kalkrückstände, beispielsweise an Armaturen, Duschtrennwänden und Chromteilen – Weniger Kalkablagerungen in Geräten wie Kaffeemaschinen, Wasserkochern, Waschmaschinen oder WC-Spülkästen – Geringerer Wasserverbrauch beim Wäschewaschen, da weicheres Wasser besseres Schäumen zur Folge hat; aus demselben Grund benötigen Sie weniger Duschgel und Waschmittel – Ihre Wäsche fühlt sich weicher an – Fleckenloses Besteck nach dem Spülen Und schliesslich hilft eine Wasserenthärtungsanlage auch Kosten zu sparen. Denn weiches Wasser kann helfen, den Energieverbrauch bei der Warmwasseraufbereitung tief zu halten.

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Zum Beispiel

Neben den genannten Vorteilen lässt sich Ihr Bad beispielsweise mit einem Wasserenthärter von BWT in eine Wellness-Oase verwandeln. Das Wasser fühlt sich an wie ein warmer Sommerregen, die Haut wird spürbar zarter, das Haar weicher. Und auch Handtücher und Morgenmäntel werden flauschig weich. BWT-Wasserenthärter haben eine mit Spezialharz gefüllte Ionenaustauschsäule, welche die im Wasser gelösten Kalzium- und Magnesiumionen absorbiert. Diese Technologie braucht als Regeneriermittel Salz. Nachfüllen ist aber nur rund einmal pro Jahr notwendig. Bild: Beispiel eines top Produkts: BWT AQA Perla 5-30C


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INTERVIEW

«MIT SO EINEM UNTERNEHMEN IDENTIFIZIERT MAN SICH.» Sie sind seit 44 bzw. sogar 46 Jahren bei Pärli angestellt: Heizungsinstallateur Emanuele Pisana und Sanitärinstallateur Luzius Gehrig. Im Interview erzählen sie von alten Zeiten und wie sie die Gegenwart erleben.

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Arbeitstag? Emanuele Pisana: «Ja! Das war 1975 während der Ölkrise. Ich war gerade mal 15-einhalb Jahre alt. Mein Vater arbeitete bei Pärli und hat mich auf die Möglichkeit gebracht, hier die Lehre zu absolvieren. Alles wirkte sehr gross, da waren viele Leute, es gab Camions mit Anhänger. Ich war beeindruckt.» Luzius Gehrig: «Ich habe ebenfalls schon meine Lehre bei Pärli gemacht. Das war aber in der Filiale in Lyss. Es gab vier Monteure und das Büro. Das war etwas übersichtlicher.»

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«Für mich ist es immer schön, wenn wir ein Bad machen dürfen, das nicht null-acht-fünfzehn ist.» Was hat sich denn seit damals am meisten verändert?

Und wieso sind Sie Pärli so lange treu geblieben?

Gehrig: «Mir scheint heute alles viel hektischer, man muss flexibler sein. Andererseits ist heute das Material viel leichter, kann schneller verbaut werden. Wir haben ja damals Eisen und Kupferleitungen verlegt und Gewinde geschnitten. Das gibts nicht mehr. Die Kunststoff-Sachen sind viel leichter und langlebiger. Insgesamt ist die Arbeit eigentlich einfacher geworden.»

Pisana: «Pärli hat einen guten Ruf, es ist eine schöne Firma. Und es herrscht eigentlich immer eine gute Ambiance. Dazu kommt: Pärli hat sich nie lumpen lassen und immer auch tolle Ausflüge für die Belegschaft organisiert, manchmal ganze Wochenenden. Einmal waren wir im Wallis und ich erinnere mich, dass es dort zu einem Wettessen gekommen ist, wer am meisten Raclette isst. Ich kam auf 13. Wohlgesagt: Walliser Raclette!»

Pisana: «Aber das mit dem hektisch stimmt schon. Früher gabs weniger Stress. Im Heizungsbereich gibts natürlich heute viel mehr Elektronik, dadurch auch eine gewisse Spezialisierung. Bis vor einigen Jahren hatte ein Heizungsmonteur alles im Griff. Von daher ist es bei uns eigentlich nicht einfacher geworden.» Welches waren denn Ihre persönlichen Highlights? Pisana: «Ich fand es sehr interessant, die Heizzentrale im Beaumont-Spital zu erneuern. Das war, glaub ich, Mitte der 80er Jahre. Da war man ein halbes Jahr auf der gleichen Baustelle. Das war eine schöne Arbeit.» Gehrig: «Für mich ist es immer schön, wenn wir ein Bad machen dürfen, das nicht null-acht-fünfzehn ist. Ich erinnere mich aber auch gern an meine Zeit in Lyss als alleiniger Monteur. Damals konnte man die Kundschaft umfassend beraten.»

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Gehrig: «Stimmt, Pärli ist grosszügig, das kann man sagen. Ein besonderes Erlebnis war eine Fahrt durch den Jura, bei der unser Zug überfallen und wir gekidnapped wurden! Und ja, man identifiziert sich halt mit so einem Unternehmen. Jeder in Biel weiss, Pärli kommt.» Herr Gehrig, Herr Pisana, besten Dank für das Gespräch!


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AUF UNSERE REFERENZEN

SIND WIR STOLZ Manchmal ist es die heizungstechnische Herausforderung, manchmal der Umfang der sanitären Installationen – und manchmal einfach die Schönheit des Resultates. Sehen Sie selbst!

Residence Esplanade 74 Eigentums- und 86 Mietwohnungen sowie 12 Gewerbeeinheiten in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Sanitärinstallationen durch die Gemeinschaft Herrli/Pärli.

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Villa in Lyss Ein Traum von Badezimmer: Pures Duschvergnügen dank XXL-Regenkopfbrausen und Wandnische mit LED-Beleuchtung, Gessi-Wasserarmaturen mit Sonderoberflächen.

Überbauung Stockfeld Aegerten Heizungsinstallationen für eine Wohnüberbauung mit fünf Wohngebäuden und Kindertagesstätte im Zentrum von Aegerten. Die benötigte Energie für Heizung und Brauchwarmwasser wird durch GrundwasserWärmepumpen sichergestellt.

PÄRLI AG Renferstr. 4 2504 Biel Tel. 032 344 05 05 info@paerli.ch

paerli.ch


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